klopf an die Tür von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Ein Stein -------------------- Die meisten Menschen überlegen sich sehr genau wen sie in ihre kleine Welt lassen. Andere wiederum lassen jeden rein, in diese Welt aus Chaos von Gefühlen, Schmerz von Gedanken, Hoffnung von Berührung. Sie lassen jeden Teil haben an ihrem Selbst und wundern sich hinterher wenn sie enttäuscht werden und alleine in ihrer kleinen Welt zurück bleiben, mit weit offener Tür, jedoch einem Schild „bitte nicht stören“ oder so. Wie gesagt manche suchen sich die Menschen die sie in ihr Leben lassen sehr genau aus, ich dagegen suche sie 10 mal genauer aus. Um genau zu sein war ich immer alleine in meiner Welt, die Tür ist zu und das Schild mit „BITTE NICHT STÖREN!!!“ steht in Großbuchstaben in Übergröße über dem Türrahmen. Warum? Wer weiß, mir ist nie etwas derart drastisches passiert was das begründen könnte. Ich schätze der Grund ist: ich habe Angst, vielleicht vor Enttäuschung, vielleicht vor anderen Menschen, vielleicht davor wie sie auf mein wahres Ich reagieren könnten, aber das ist reine Spekulation. Es haben schon viele versucht die Tür einzutreten und in meine Welt einzumarschieren, ich habe sie weggestoßen oder ignoriert oder sie durch eine andere Tür in ein Paralleluniversum meiner Welt geleitet und sie dort im Glauben gelassen es wäre meine. Eine Zeit geht das immer gut, aber irgendwann kommen sie dahinter, verschwinden und vergessen mich. Ist es nicht merkwürdig wie schnell manche Menschen vergessen werden? Es ist wie so oft ein grauer Tag und wie immer an solchen Tagen denke ich nach über Gott und die Welt, unbewusst und stoppen kann ich es auch nicht. Hoffnungslos. „Ich geh´dann…“, Achja, richtig, sie war ja auch noch da. Sie zieht sich an und schaut sich noch einmal um ob sie nicht etwas vergessen hat oder vielleicht auch nur um Zeit zu schinden, dann sieht sie mich erwartungsvoll an. Ich kenne die „Regeln“ eines One-Night-Stands, dazu gehört der obligatorische Abschiedskuss. Nun gut, ich begleite sie zur Tür und gebe ihr was sie verlangt, drauf bedacht sie dabei möglichst wenig zu berühren. Ich sehe die Enttäuschung in ihrem Hundeblick als sie sich im Treppenhaus noch einmal umdreht. Ja, es tut mir Leid dass ich ihr etwas vorgespielt habe, den netten, redseligen, coolen Typen gespielt habe, sie ausgenutzt habe und dann habe fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Ich schließe die Tür und setzte mich im Schneidersitz aufs Bett mit dem Gesicht zum Fenster und warte darauf dass das grau verschwindet und die Sonne rauskommt damit ich diesen Tag als einen der besseren vermerken kann. Mit Berührung ist es so, ich mag es nicht, beim Sex ist es ok. Wie sollte man auch sonst Sex haben? Aber alles was darüber hinaus geht…ist zu viel. Ich bin kein Arschloch, im Gegensatz zu den meisten Kerlen bin ich sogar noch sehr nett zu Frauen, doch verstehe ich sie nicht. Sie gehen aus in der Hoffnung für einen Abend oder eine Nacht ein wenig Spaß zu haben, nur um hinterher traurig zu sein dass es nicht mehr geworden ist. Ich sage nicht „ruf mich an“ oder „ich melde mich“. Ich spiele nicht mit ihnen, zumindest nicht allzu lang. Das Telefon reißt mich aus meinen Gedanken und beim 5 mal klingeln entscheide ich mich dann doch dran zu gehen. „Ja?“, sage ich gelangweilt in den Höhrer. Wer mag es wohl wagen mich zu stören? „Kannst du dich nicht endlich mal mit deinem Namen melden?“. Aha Schwesterherz prüft mal wieder ob ich noch lebe. „Nein.“ Ein Seufzer ertönt aus dem Höhrer. „Hast du Zeit?“ „Wofür?“ Kurze Stille. „Ich wollte dich mal wieder sehen. Kaffee trinken gehen oder sowas.“ „Ok. Wann?“ „Ich hol dich in ner halben Stunde ab, ok?“ „Ok. Nur wir zwei?“ Ein weiterer Seufzer und ich kann praktisch sehen wie sie mit den Augen rollt. „Ja, nur wir zwei. Keine Angst.“ zickt sie. „Bis gleich.“ Ich lege den Hörer auf die Gabel und atme tief durch. Meine Schwester. Sie ist einer dieser Menschen mit den weit offenen Türen, noch immer, obwohl sie schon genug Enttäuschung erfahren hat wie die Sache mit ihrem Mann, er ist vor 2 Jahren an Leukämie gestorben. Vielleicht lechzt sie gerade deshalb so nach menschlicher Nähe… Bei unseren Eltern war sie immer das Superkind, verständlich wo ich doch ein emotionaler Krüppel bin und immer schon war. Nicht dass die 2. Geige mir nicht gut gestanden hätte, der zweite Platz im Orchester unserer Familie war wie gemacht für mich. Ich dusche mich, ziehe mich an und gehe runter auf die Straße. 3 Zigaretten dauert es bis Chris vorfährt, wie immer zu spät. Ich steige ein, wir begrüßen uns nicht und reden die ganze Fahrt über kein Wort. Es ist nicht so, dass wir uns nicht verstehen, im Gegenteil, aber sie weiß ich bin der Meinung dass reden nur Sinn ergibt wenn der Redner ungeteilte Aufmerksamkeit erfährt, das geht beim Autofahren nicht. Ja, sie ist wohl meiner kleinen Welt am nächsten, steht quasi vor der Tür, klopft und brüllt und manchmal antworte ich von drinnen. Im Café ist es ziemlich leer, perfekt für mich, der allzu große Geräuschkulissen nicht mag. Sie lächelt und holt tief Luft, das tut sie immer wenn sie eine Kommunikation anfangen will. „Und wie geht´s dir?“, sie hat dabei diese Stimmlage, die einem klar macht dass es keine leere Floskel ist wie in der Bar wenn man jemanden anspricht á la „Hi. Wie geht´s dir?“. Dann erwartet man ein „gut“ wie man auf ein „Hallo“ ein anderes „Hallo“ oder „Hi“ erwartet. Wenn jemand dann tatsächlich sagen würde wie es ihm wirklich geht wäre man wahrscheinlich etwas perplex da es ja nur als Floskel gemeint war. „Wie üblich.“, antworte ich wahrheitsgemäß. Was glaubt sie denn, dass sich die Antwort jemals ändert? Ich fange gerade an zu überlegen ob ich diese durchaus ernst gemeinte Frage durch meine immer gleiche Antwort nicht selbst zu einer Floskel herabsetzte. Das wäre ja nicht auszudenken! „Mir auch, danke der Nachfrage!“, grinst sie breit. Wie kann man nur so viel Gesichtsmuskulatur verschwenden. „Und was wolltest du genau?“, frage ich unbeeindruckt. „Nichts besonderes. Ich wollte dich mal wieder sehen. Ich weiß dir geht es nicht so aber ich fühle mich manchmal einsam.“ „Nein. Ich freue mich auch dich zu sehen. Wann kommt denn hier die Bedienung?“. Geschickt das Thema gewechselt, denke ich zumindest. Aber sie lächelt, ich bin durchschaut. „Willst du für immer alleine sein, Seth? Ich denke oft an dich, weißt du, ich stelle mir vor wie du alleine in deiner erbärmlichen Wohnung vor dem Fenster sitzt und „auf die Sonne wartest“ wie du es früher schon immer getan hast.“, das Lächeln ist traurig. „Aha. Versuchst du immer noch mich zu „retten“? Im Übrigen: bist du nicht auch alleine?“ „Nein, ich habe Irie.“, sagt sie voller Stolz. Ich rolle mit den Augen. Mit einem Kind kann man sich doch nur noch einsamer fühlen. „Und wo wir grade bei dem Thema sind: Du bist ihr Onkel und hast sie seit ihrer Geburt nicht mehr gesehen! Neben mir bist du ihr einziger Verwandter. Hast du denn keinen Funken Verantwortung?“ „Nein. Ist ja nicht mein Kind. Davon mal abgesehen, ich hasse Kinder, ob es nun deins ist oder das des Präsidenten.“, das hat sie verletzt, ihre Augen werden groß wie die von Schlachtschweinen kurz bevor sie ihren Todesstoß kriegen. Ihre Lippe zittert, Wut und Trauer. Ich konnte sie immer schon am besten auf die Palme bringen. Wenn ich richtig drüber nachdenke bin ich der Einzige, der das kann. „Du bist kein Mensch, das warst du noch nie. Menschen sind warm und haben Gefühle und die Fähigkeit sie zu zeigen. Du bist ein Reptil, kalt und ausdruckslos! Aber wenn ich´s mir recht überlege bist du nicht mal das! Du bist ein Stein!“, schleudert sie mir ins Gesicht und stürmt aus dem Café. Es tut mir Leid, wie sehr es mir Leid tut aber sie kam zu nah, hat versucht meine Tür einzurennen. Sie hat recht, ich bin ein Stein, immer schon. Jetzt habe ich es auch geschafft meine einzige Familie zu verlieren, Glückwunsch, gut gemacht und als nächstes die Weltherrschaft! Ich stehe auf und gehe, nicht ohne bösen Blick von der Kassen-Frau, wir haben nichts bestellt ist wahrscheinlich ihr Gedanke oder „wie kann man nur so mit Frauen umgehen?“ oder sowas. Was soll´s, sie kennt mich nicht. Niemand kennt mich. Vielleicht nicht mal ich. An manchen Tagen ist es schwierig einen Grund zu finden aufzustehen, natürlich nur wenn die Sonne nicht scheint. Aus diesem Grund habe ich mir einen Job zugelegt, hilft aber auch nicht immer. So ist man die Woche über beschäftigt und hat zumindest wenn man von der Arbeit kommt das Gefühl heute schlafen zu können. Weit gefehlt, das Gefühl verfliegt sobald man im Bett liegt. Nicht schlafen können ist scheiße, es macht krank, nicht im Körper, sondern im Kopf. Man versucht sich Gründe für das nicht-schlafen-können einzureden wie: nicht ausgelastet, der Vollmond, kein Sex, nicht müde. Das ist alles Blödsinn. Was mich jede Nacht am einschlafen hindert ist dieses Gefühl das etwas passieren wird, irgendwas. Oder man wartet ungeduldig auf etwas. Als Kind hat man vor Weihnachten oder vorm Geburtstag oft stundenlang wach gelegen, weil man es nicht erwarten konnte. Es ist nicht ganz so, aber doch so ähnlich. Ich wollte das böse kleine Männchen in meinem Kopf namens „Unterbewusstsein“ fragen worauf ich denn so warte, denn eigentlich erwarte ich nicht viel mehr vom Leben als wie es jetzt ist. Naja, der kleine Dreckssack antwortet mir einfach nicht! Wiedermal reißt mich das Telefon aus meinen Gedanken während ich auf die Sonne warte. Nein, nicht jetzt, es ist doch nur bewölkt, jeden Moment kommt die Sonne durch! Nach dem x-ten Klingeln springt der AB an. Ich höre nicht wirklich zu was die Frau am anderen Ende der Leitung sagt bis ich den Namen höre und das Wort, das verhasste Wort. Dennoch, ich bleibe sitzen und vermutlich bin ich nun das Schlachtschwein kurz vor dem Todesstoß. Das Gehirn ist leer als die Frau ausgeredet hat, ausgeblutet. Die Sonne kommt raus, ein schlechter Scherz. Ich will weinen, ja ich will es wirklich und ich denke ständig ihren Namen: Chris. Kapitel 2: Wiedergeburt? ------------------------ Tage vergehen wie im Flug wenn man sie zwischen Suff und bekifft sein nicht wirklich mitbekommt. Ich bin der zahnlose Penner der immer im Eingang der Mall sitzt und ständig auf allem Möglichen ist, nur bin ich nicht zahnlos und liege nicht in der Mall sondern im Bad und warte auf Erlösung. Das schwierige an der Erlösung ist, dass man nicht drauf warten kann sondern: man muss aktiv sein. Und trotzdem so sehr man sie herbei sehnt…ich will wissen was als nächstes passiert, wenn es noch so schmerzhaft ist. Ich hasse das Leben, aber irgendwie doch nicht. Das Telefon ist ausgestöpselt. Der Rest der Wellt kann mich mal. Es ist meine Schuld. Sie ist aggressiv gefahren, wegen mir, es verfolgt mich egal wie betrunken ich bin. Alkohol und Drogen machen es nicht sehr viel leichter, manchmal machen sie es schlimmer und man verliert sich in Gedanken, Was-wäre-wenn-?. Es klingelt an der Tür, 4 mal, bis ich es irgendwie schaffe aufzustehen und irgendwie schaffe zur Tür zu kommen. Als ich die Tür öffne, rechne ich mit nichts vor allem nicht mit ihr. Wie hieß sie noch? „Ah. Hi…“, nuschel ich. „Hi. Du…Du siehst furchtbar aus!“, wie charmant, die hatte ich anders in Erinnerung. Mein One-Night-Stand von letztens. „Komm doch rein.“, sage ich und mache ihr Platz. Sie kommt genau richtig. Die Details behalte ich für mich, aber es dürfte klar sein was passiert ist. Als sie gehen will bringe ich sie zur Tür, mit obligatorischem Abschiedskuss, nebenbei der 2. Doch sie geht nicht sofort sondern sieht mich an mit forschendem Blick und lässt eine Lawine los. „Ich will mehr.“ „Mehr was?“. Ich spiele den Verständnislosen. „Ich will mit dir zusammen sein.“ „Warum?“. Die Frage, sie liegt mir jedes mal auf der Zunge wenn eine öfter als einmal auftaucht. „Was warum?!“ „Na warum du mit mir zusammen sein willst?! Du willst es nicht, glaub mir. Ich bin kein Mensch, ich bin ein Stein.“. Ich sehe in ihrem Blick, dass sie keine Antwort weiß, dass sie nur aus einer Laune heraus gefragt hat, dass es an den Hormonen liegen könnte, dass sie im Grunde zu dumm ist meine Frage wirklich zu erfassen, geschweige denn zu beantworten. Ich hasse sie, gerade jetzt in diesem Moment und es tut gut. Ich schlage ihr die Tür vor der Nase zu und renne zurück ins Bad, mir ist kotzübel. Doch als ich die Kloschüssel erreiche stelle ich fest, dass es nicht vom Alkohol kommt, mir ist schlecht vor Trauer. Ich wünschte die Tränenschleusen würden sich endlich öffnen. Sie tun es nicht. Tage vergehen. Gott weiß wie viele. Sie ziehen vorbei wie die Landschaften wenn man Zug fährt, man kriegt gerade genug mit um einen Überblick zu haben, doch die Details der Umgebung verschwimmen im Fahrtwind. Gott, wer soll das eigentlich sein? Ich hab´s nie verstanden: ist es nun Jesus oder Jesus Vater? Fest steht nur: Jesus gab es. Schon mal super, dafür würd ich ihm die Hand schütteln. Mich gibt´s auch, kein Grund zum gratulieren. Aber Gott? Lächerlich, er ist eine jener Ausreden die Menschen haben um leben zu können. Aber wer ist man schon wenn man ein übernatürliches Wesen, dessen Existent man nicht mal beweisen kann als Sinn erwählt? Wenn es so einfach ist erwähle ich hiermit den Politiker, der die unverblümte Wahrheit spricht, als meinen Gott, seine Existent ist ebenfalls nicht bewiesen von daher passt´s ja. Und, mal ehrlich das wäre noch immer glaubwürdiger als die Existenz irgendeines christlichen Gottes. Die Sonne scheint und ich bin sicher sie tut es extra, um mich auszulachen, um all meine sonnigen Tage als selbst-gewähltes-Glück-was-leider-nicht-so-ist zu deklarieren. Ich liege mit nacktem Oberkörper wie ein Baby auf dem Bett und die Strahlen scheinen mich zu verbrennen, doch aufzustehen und den Schatten zu begegnen wäre weitaus beängstigender. Dieser Tage hasse ich die Sonne, meine einzige Liebe. Es klingelt wieder an der Tür, ich sollte den Draht kappen oder sowas. Warum will die Welt mich nicht in Ruhe leiden lassen? Es klingelt Sturm und klopft abwechselnd. Dann eine weibliche Stimme, die sich anhört als gehöre sie einer Gefängniswärterin. Sie ruft meinen Nachnamen, doch ich antworte nicht. „Es geht um ihre Schwester!“, brüllt Mr. Wärterin durch die Tür. „Ich weiß bereits, dass sie tot ist. Lassen Sie mich in Ruhe!“, brülle ich mit rostiger Stimme zurück. „Ja.. wissen Sie... aber es geht nicht direkt darum!“. „Achja? Was denn?“ „Machen Sie doch auf! So kann ich nicht mit Ihnen reden!“ Und nun ist es wieder die Neugier die mich tatsächlich dazu bringt aufzustehen, zur Tür zu gehen und diese zu öffnen. Was vor mir steht sieht aus wie eine typische Sozialbeamte. Blauer Rock, blauer Blazer, schwarze hochhackige Schuhe, ein Gesicht wie aus Stein gemeißelt. Ich erschrecke mich ein wenig vor den kalten Augen und dem angespannten Mund. Selbstverständlich hat sie keine Falten, weil sie keine Mimik hat die diese verursachen könnten. Was sie an der Hand hat lässt mein Herz für einen Moment still stehen, es ist ein kleines Mädchen. Wie konnte ich das vergessen? Wieder wird mir schlecht und ich presse die Hand vor den Mund. Die Sozialbeamte lässt ihre Augen über mein Erscheinungsbild gleiten, 3- oder 5 (oder mehr?)-Tage Bart, vermutlich blutunterlaufene Augen, halbnackt. Sie lässt sich nichts anmerken, vermutlich kann sie das auch gar nicht mehr. Ich sehe an ihren Augen, dass es so ist, dass sie mal lächeln konnte und mal fühlen konnte doch irgendwann hatte sie wahrscheinlich genug Leid gesehen und die lästigen Gefühle in die Biotonne geworfen, wo der zahnlose Penner aus der Mall sie gefunden hat. „Nun. Sie sehen ziemlich fertig aus.“, sagt sie abschätzend. „Sie können sich jawohl denken warum!“ „Wie dem auch sei…dies ist Ihre Nichte Irene. Sie sind der einzige Angehörige und somit der einzige der über ihr Schicksal bestimmen kann. Natürlich können Sie sie adoptieren und selbst aufziehen oder sie in ein Heim bringen und dort verrotten lassen bis sie mit 18 an Drogen oder ähnlichem zu Grunde geht.“. Leute die ohne umschweife zur Sachen kommen kann ich gut leiden, doch es stört, dass sie es völlig emotionslos sagt als würde sie einen lang geübten Dialog runterbeten. „Ich bin sicher meine Schwester hätte beides nicht gewollt. Hat sie nicht was hinterlassen…im Testament oder so?“. Es ist als wäre das Mädchen nicht da, sie sieht nicht mal auf. „Dort stand nur, dass sie über die Kleine verfügen sollen.“ „Ist das so? Ich muss Ihnen leider sagen, dass in meinem Leben kein Platz für eine solche Zeitverschwendung ist. Ob es nun das Kind meiner Schwester oder Gottes ist…Machen Sie mit ihr was Sie wollen.“ Mit diesen Worten schlage ich die Tür zu und lehne mich von innen dagegen. „Ich werde sie hierlassen.“, sagt die Frau von der anderen Seite der Tür. „Das werden Sie nicht!“, brülle ich wütend. Sieht sie nicht, dass ich nicht mal mit mir selbst klar komme? Getuschel auf der anderen Seite, dann höre ich ihre Schuhe durch das Treppenhaus klappern. Es ist still. Sie wird sie doch nicht wirklich einfach dagelassen haben? Ich rutsche an der Tür hinunter auf den Boden und lausche. Stille. Nach etwa 10 Minuten öffne ich vorsichtig die Tür. Das Mädchen steht da, wie zuvor und sieht auf den Boden. Sekunden vergehen in denen ich fieberhaft nachdenke. Es hilft nichts. „Komm rein und mach die Tür hinter dir zu.“, sage ich und setze mich aufs Bett, mit dem Gesicht zum Fenster. Ich will sie nicht ansehen. Ich höre wie die Tür ins Schloss fällt, mehr nicht. „Mach´s dir gemütlich.“, aber es passiert nichts. Ich frage mich ob sie von außen die Tür zu gemacht hat und einfach gegangen ist, es wäre das Beste. Immer noch kein Laut, mittlerweile bin ich sicher, dass sie nicht da ist. Braves Mädchen, so ist es das Beste. Doch schon tauchen Bilder in meinem Kopf auf von einem kleinen Mädchen, nicht mal 5 Jahre alt, welches alleine mit seinem Rucksack durch die Straßen geht. Ich denke an Fremde alte Männer die es ansprechen und von Süßigkeiten oder Hundebabys erzählen. Mir stockt das Herz. Ehe ich wirklich nachdenke was ich tue springe ich vom Bett auf und will zur Tür rennen. Doch, da steht sie und sieht mich aus großen Augen an, die unmissverständlich eine Frage stellen. Und plötzlich springe ich etwa 20 Jahre in der Zeit zurück und sehe dasselbe Gesicht, nur etwas älter mit der gleichen Frage. Es war Sommer, es war heiß und trotzdem hat es geregnet, die Luft war so dick, dass es schwer war zu atmen. Das Begräbnis unserer Mutter war schon vorbei, trotzdem standen wir drei noch vor dem Grab, Ich, Dad und Chris, als erwarteten wir, dass sie jeden Moment wie ein Zombie daraus auferstehen würde, doch es geschah nichts. Chris drehte sich zu mir um als ihr klar wurde, dass nichts geschehen würde, dass wir alleine waren. Diesen Gesichtsausdruck habe ich nur einmal gesehen, genauso war es das einzige Mal, dass sie mich um Hilfe bat. Sie sagte es nicht so, aber ihre Augen sagten es. „Warum, Seth?“, dann weinte sie. Ich konnte ihr nicht helfen, ich hatte es noch nicht begriffen und selbst wenn ich es hätte, hätte ich ihr nicht helfen können. Damals habe ich nicht geweint, auch später nicht, weil ich es nie wirklich begriffen habe. Ich dachte sie würde eines Tages wiederkommen, als das nicht passierte, vergas ich einfach. Und dieses Gesicht begegnet mir heute wieder. Ein Klon, meine Schwester hat sich klonen lassen! Nein. Sie ist tot. Sie wird nie wieder kommen. Es wird mir klar und spült mich fort wie ein Tsunami während ich immer noch in das kleine Gesichtchen blicke, das ebenso das von Chris sein könnte. Wenn ein Tsunami kommt reißt er alles mit sich, die Wassermassen sind so übermächtig dass ich nicht mal merke wie meine Beine einknicken, wie ich mein Gesicht in den Händen verberge, wie die Tränen fließen, wie ich schluchze und heule wie ein kastrierter Hund. Eben war ich ein Stein, nun bin ich ein Häufchen Asche und wenn meine Zeit kommt kann ich daraus wiedergeboren werden wie ein Phönix. Nur werde ich nie ein Phönix sein, sondern ein Rabe, schwarz, schreckliche Stimme. Ich ernähre mich davon was andere übrig lassen, wenn das nicht reicht töte oder stehle ich. Aber besser als ein Stein... Kapitel 3: Seelenstrip ---------------------- Die Wellen spülen mich fort, weit weg zum anderen Ende der Welt oder zum Mond und ich frage mich die ganze Zeit: Warum? Wie konnte das passieren? Ich bin ein Stein, verdammt! Das kleine Gesicht scheint wie auf meiner Netzhaut eingebrannt, obwohl ich sie nicht sehe…“Warum?“ ist alles was ich denke. „Weil, es halt so ist im Leben…“, sagt die Vernunft, oder ist es die Logik, oder sogar die Realität höchstpersönlich?! Wenn man jemanden verloren hat scheint die Zeit die man mit ihm oder ihr verbracht hat, die ursprünglich Jahre dauerte, Sekundenbruchteile zu bemessen. Die Wellen des Tsunami bestehen aus Schuld, Vorwürfen und was-wäre-wenn-?, aber das ist nicht schlimm genug. Man malt sich aus wie es wäre, wenn ich an ihrer Stelle…Wer hätte mich schon vermisst? Niemand. Aber das ist nicht schlimm, im Gegenteil, es wäre ein Segen gewesen, für die die zurück bleiben, weil es ganz einfach niemanden gibt den es jucken könnte. Gott, der nicht existiert in meiner Welt, ich bete dich an: nimm mich und gib sie der Welt zurück! Meine Tür ist in diesem Moment offen, sperrangelweit. Doch wer eintritt ist nicht Gott. Ich spüre es irgendwo, nebenbei, während mein Flashback der letzten 20 Jahre abläuft. Es ist als wenn jemand mir zu ruft, während ich ganz den Klängen der schreienden Opfer und zusammenstürzenden Häuser lausche, die wie ich einfach fortgespült werden. Aber irgendwo da oben, an der Wasseroberfläche ist jemand der nach mir greift, nicht um mich zu retten, sondern um mich zu ermutigen mich selbst zu retten. Zurück an der Oberfläche streicht mir eine winzige Hand durchs Haar und holt mich zurück in die Wirklichkeit. „Nicht weinen, Onkel.“, piepst die Stimme die zu der Hand gehört. Durch meine gespreizten Finger sehe ich die Frage ganz nahe vor meinem Gesicht. Augen, so blau wie der Himmel, wenn die Sonne scheint. Das macht es nicht besser, ganz und gar nicht, die Tränen sprießen wie Blüten im Frühling, fallen wie im Spätsommer und verdorren auf dem Boden wie im Herbst. Die Tür ist auf, das Schild hängt noch, doch vermutlich kann sie noch nicht lesen. Bevor ich die Tür zuschlagen kann hat sie den Fuß dazwischen, stemmt sie auf und tritt ein. Was ich dort vor ihren Augen vollführe ist ein erstklassiger Striptease, ja, ich entblöße mich vor ihren Augen und lege ihr mein innerstes zu Füßen. Ich bin ein erwachsener Mann, wie kann ein kleines Mädchen stärker sein als ich? Es wird spät. Das Mädchen lässt mich auf dem Boden zurück und verkriecht sich einfach in mein Bett. Merkwürdig, es ist so müde wie ich mich fühle, doch kann es mit dieser Müdigkeit etwas anfangen im Gegensatz zu mir. Endlich versiegen die Tränen und ich setze mich vor mein geliebtes Fenster, auf den Boden. Hinter mir vernehme ich leise, gleichmäßige Atemgeräusche. Du glaubst es geschafft zu haben? Nein, ganz und gar nicht, es war nur ein Moment der Schwäche! Der Mond ist hell heute Nacht, eine Ausrede um nicht schlafen zu müssen. Die Wolken scheinen zu ihm zu drängen, ihn verdecken zu wollen. Mit seinem kalten Licht vertreibt er sie irgendwie. Vielleicht bin ich der Mond? Er besteht aus Stein, so wie ich…also vielleicht? Und die Wolken, mit ihren langen Fingern wollen in sein inneres eindringen. Die Sonne ist out, sie ist ein Verräter. Der Mond ist mein neuer Freund, kein Wunder bei unseren Gemeinsamkeiten. Die Nacht vergeht und ein neuer Tag beginnt. Ich wünsche mir einen riesigen Schild um die Sonne fern zu halten…Warum kann die Nacht nicht ewig gehen? Ohne den ständigen Wechsel von Tag und Nacht würde die Zeit nicht so bedrohlich wirken und man hätte nicht das Gefühl sie zu verschwenden, denn Nachts scheint sie still zu stehen oder ewig zu gehen. „Ich werde nie mehr alleine sein.“, hat Chris damals im Krankenhaus gesagt als ich sie kurz nach der Geburt besucht habe. Sie sah zum kotzen aus, wie eine dieser Crackhuren, die Tagelang auf irgend einem Zeug waren ohne zu schlafen, zu essen, zu duschen…trotzdem war sie überglücklich. Ich stand da und wusste nicht ob ich sie beglückwünschen oder bemitleiden sollte, beim Anblick des verschrumpelten, plärrigen möchte-gern-Mensch tendierte ich eher zu zweiterem. Natürlich tat ich weder das eine noch das andere. Jetzt sitze ich auf dem Bett und sehe dass aus dem Ding von damals doch noch ein Mensch geworden ist. Und vor allem denke ich krampfhaft nach wie es weitergehen soll! Wir können nicht zusammen leben. Ich kann mich nicht um sie kümmern. Ich habe nichts was ich ihr geben könnte, absolut nichts. Ich denke an alles Mögliche: Kinderheim, an der Autobahnraststätte aussetzen…Aber irgendwo in meinem Inneren ist immer noch ein Herz und die meisten Menschen glauben darin befindet sich die Seele was natürlich Blödsinn ist. Falls es so etwas wie eine Seele gibt steckt sie im Gehirn. Das Herz ist nur ein kümmerliches Organ, ersetzbar, persönlichkeitslos. Ohne kann ein Mensch sogar einige Stunden überleben, wenn entsprechende Maschinen da sind. Das Gehirn kann nicht ersetzt werden und ohne, naja, gibt es kein leben. Und plötzlich spuckt mein geliebtes Gehirn die unumgängliche Wahrheit aus: sie wird wohl oder übel hierbleiben müssen, zumindest vorerst. Und mein Unterbewusstsein, das ignorante kleine Arschloch, ruft mir kurz die Worte in Erinnerung :„Ich werde nie mehr alleine sein.“ Ich war immer allein, das stimmt, aber ich habe es nie verdammt oder mir anders gewünscht. Und jetzt, so plötzlich, geht meine geliebte Einsamkeit den Bach runter und ich kann mein Einsiedlerdasein an den Nagel hängen. Ich drehe mich um, schiele über den Bettrand und mache das kleine, runde, allzu weiße Gesicht aus auf den der Mond gnadenlos sein unwirkliches Licht wirft. Armes kleines Ding. Sie hat mit ihrem kindlichen Gehirn sicherlich noch nicht ansatzweise begriffen was mit ihrer Mammi passiert ist. Und irgendjemand wird es ihr erklären müssen. Und dieser Irgendjemand werde ich sein müssen. In diesem Moment tue ich selbst mir ausnahmsweise mal weniger Leid als jemand anderes. Und ich will sie nicht alleine lassen. Ich will sie niemals alleine lassen, diesen kleinen Chris-Klon. Ich stehe auf und ziehe ihr die Decke hoch bis ans Kinn, so vorsichtig und wachsam wie ein Perverser mit schmutzigen Gedanken der Angst hat, dass sein Opfer durch die kleinste Kleinigkeit aufwacht und schreiend weg rennt. Kann ich es wagen? Wird meine Steinschicht aus Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit und Resignation das überleben? Ich wage es und streiche ihr eine Haarsträhne von der Wange, denke "wir werden nie wieder alleine sein", spüre die Risse im Stein der sich um meine unheilige Seele gebildet hat und lasse ihn von mir abbröckeln. Und darunter? Was liegt da? Mein kaltes, nacktes Ich. Den Rest der Nacht verbringe ich auf dem Bett sitzend, wachend über das kleine schlafende Wesen, welches von nun an mein einziger und erster Mittelpunkt im Leben sein wird. Und es ist unerträglich, diese Liebe. Epilog: ein Jahr und ein Leben später ------------------------------------- "Da füllt sich das Elternherz mit Stolz, nicht wahr? Wie sie da alle stehen, so schüchtern und ängstlich, als würden sie auf die große Sintflut warten und ihr dennoch stolz entgegen blicken.", sagt die Frau neben mir, den Blick nach Vorne gerichtet und obwohl sie flüstert und der Lärmpegel in dem kleinen Saal unerträglich laut ist, verstehe ich jedes einzelne Wort. Sie seufzt als würde sie sich an etwas angenehmes erinnern. Ein Blitzlichtgewitter erhellt den Saal, Applaus. "Ich gebe zu, ich habe das schon ein paar Mal mitgemacht, aber es wird doch nie langweilig. Wenn ich Sie mir so ansehe...sie sind ja noch recht jung...Ihr erstes Mal, nicht wahr?", grinst sie verschmitzt und lobt sich vermutlich selbst für ihre Sherlock-Holmes-artige Gabe 1 und 1 zusammen zu zählen und daraus 5 zu machen. Ich nicke nur kurz und lasse das Podium, wie sie, keinen Moment aus den Augen. Ja, ich wage es kaum zu zwinkern, verdammt. "Welcher von den Süßen gehört denn zu Ihnen?", flüstert die Frau. Ich hebe die Hand wie in Zeitlupe und zeige auf ein kleines, blondes Mädchen mit blauem Kleidchen, welches verlegen auf dem Podium steht und leicht verunsichert seine Schultüte hin und her schwenkt. "Das. Das ist mein Mädchen.", sage ich und kann die Lautstärke meiner stolzgefüllten Stimme kaum regeln. "Nein! So ein hübsches Ding!", sagt eine dicke Frau mit Damenbart zu meiner anderen Seite. Sie scheint unser Gespräch unter Aufwendung aller Kraft belauscht zu haben. Miststück, denke ich. Eine dieser typischen Hausfrauen, die vermutlich den ganzen Tag nichts besseres zu tun haben als den Nachbarn hinterher zu spionieren. Doch beide Frauen sind vergessen, als Irie sich von ihrem Podium aus, suchend im Publikum umsieht. Ich hebe kurz die Hand. Hier, ich bin hier und hier bleibe ich, solang auch du hier bist. Sie sieht mich, doch schaut mich nur flehend an. Sie hat keine Lust mehr auf das Podium, den alten Sack der Vorne vor sich hinbrabbelt, das nicht endende Blitzlichtgewitter, die Zurufe der Eltern an ihre Kinder, die Schreie der Geschwister und die schwere Schultüte. Ein bisschen noch, mein Schatz, halt noch ein bisschen durch, denke ich und forme mit der immernoch erhobenen Hand ein Peace-Zeichen. Unser Zeichen das so viel mehr sagt als jedes Wort auch wenn wir dessen ursprüngliche Bedeutung völlig versaut haben. Unser Zeichen und sie strahlt als gäbe es kein Morgen, als bräuchte sie weder Luft noch Wasser, noch Nahrung zum Leben sondern nur dieses Zeichen. Sie hebt die Hand und formt ebenfalls das Zeichen und ihr Lächeln gilt nur mir allein auf der Welt. Plötzlich fällt ihr wieder ein wo sie ist, sie zieht die Hand zurück, richtet den Blick woanders hin und ihre Blässe verwandelt sich in das rot der Peinlichkeit und Scham. "Zum anbeißen die Kleine...", flüstert die erste Frau und lächelt ein gottgleiches, verträumtes Lächeln. Und selbst wenn sie Gott wäre, müsste ich sie erwürgen wenn sie es wagen würde mit ihren schiefen Hasenzähnen meine Kleine anzufressen. "Na? Schon Freunde gefunden?", frage ich übertrieben kindlich und schwenke ihre kleine, weiße Hand hin und her, während wir nach Hause gehen. "Wie denn?! Es hat doch die ganze Zeit dieser alte Typ geredet!", schimpft sie mit ihrer Piepsstimme und schwenkt mit. "Na, mach dir nichts draus. Das wird schon noch...ab Morgen hast du ganz viel Zeit Freunde zu finden...", sage ich aufmunternd und verstumme. Ja, ab Morgen geht sie in die Schule und es wird nicht mehr so sein wie das letzte Jahr. Ich werde sie nicht mehr 24 Stunden lang um mich rum haben, werde nicht dafür sorgen können, dass sie nicht einsam ist, werde sie nicht beschützen können, werde nicht mehr der einzige Mensch in ihrem Leben sein. Der Druck an meiner Hand verstärkt sich minimal. Sie ist stehen geblieben und sieht mich mit großen Augen an. "Onkel?" "Ja?", frage ich übertrieben fröhlich und gehe in die Hocke um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. Zwei kleine Arme legen sich um meinen Hals und das blonde Haar berührt meine Wange. "Ich hab dich lieb!", flüstert sie und drückt mir ein Küsschen auf die Wange. Und mein Herz setzt aus, denn es ist das erste Mal, dass sie das sagt mit Worten und nicht nur mit Gesten. Ich nehme sie auf den Arm und gehe weiter. "Ich dich auch.", nur ganz leise, nur für sie bestimmt, denn für mich ist es auch das erste Mal. "Ich bin ein großes Mädchen, ich kann selbst gehen, weisst du?" "Ja, aber ich brauche jemanden den ich tragen kann, weisst du?", äffe ich sie nach und ihr klingend helles Lachen ertönt. Ich stimme ein. In der Nacht spüre ich wie die Decke ein Stück angehoben wird, die Matratze sich wölbt und sich ein kleiner Körper an mich schmiegt. "Was ist?", frage ich verschlafen. "Ich kann nicht schlafen.", quengelt das helle Oval vor meinem Oval. "Na gut. Aber das ist wirklich das letzte Mal.", sage ich noch verschlafener, nehme sie in die Arme und weiß, dass ich mir genau so wie die letzten 50 Male selbst etwas vormache. Mein Leben ist schön, mein Leben ist sinnvoll, denn ich habe es in ihre Hände gelegt und damit zerfiel der Stein zu Staub und ein neues Leben begann. Ein Leben das aus zweien besteht. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)