Von Vater und Sohn von abgemeldet (Willkommen zurück unter den Lebenden (arbeit wieder aufgenommen )) ================================================================================ Kapitel 1: Zwei Fremde ---------------------- Ich habe mich gefragt, warum Vater Sohn FF's immer nur über Trunks und Vegeta geschrieben werden, dabei sind die einzigen die ein gestörtes Verhältnis zueinander haben müssten sind Goten und Goku. Ich meine, Goku hat die ersten sieben Lebensjahre seines Sohnes verpasst. Welcher Sohn würde einen wildfremden einfach so als Vater akzeptieren, nur weil er ihm verblüffend ähnlich sieht? Und welcher Vater würde einfach so akzeptieren, dass er einen Sohn hat, von dem er sieben Jahre nichts wusste? ___ Seit dem Kampf gegen Buu, waren bereits zwei Monate ins Land gezogen und inzwischen verlief mein Leben wieder in, mehr oder weniger, geordneten Bahnen. Ich genoss jeden einzelnen Tag, den ich wieder hier auf der Erde verbringen durfte. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie sehr ich das Alles hier vermisst hatte. Die wunderschöne Landschaft, das alte Haus und Chichi und Gohan, vor allem Chichi und Gohan. Jeden Tag hatte ich an sie gedacht und die Beiden schmerzlich vermisst, und niemals hatte ich damit gerechnet, sie so schnell wieder zu sehen. Jetzt waren die Beiden wieder um mich herum und ich war restlos glücklich. Nur eines störte mich. Gohan war inzwischen beinahe ein Erwachsener und stand auf eigenen Beinen. Mir fehlte die Zeit, in denen er und ich zusammen trainierten oder anderen Unfug anstellten. Als ich erkannte, das Gohan lieber als Superheld kostümiert durch die Gegend zu fliegen und Verbrechen zu verhindern als mit mir, seinem Vater den er seit immerhin sieben Jahren nicht mehr gesehen hatte, zu trainieren und aneinander unsere Kräfte zu messen, musste ich einsehen, dass Gohan inzwischen sein ganz eigenes Leben führte, in dem ich nur noch am Rande eine Rolle spielte. Ich legte mich schwer atmend ins Gras und lies mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Es war bereits kurz nach Mittag und ich hatte bereits den ganzen Tag mit meinem Training verbracht. Es wurde langsam Zeit für eine Pause. Der Wind blies mir ins Gesicht. Es war wunderbar still hier. Chichi war heute schon früh aus dem Haus und Gohan war mit ihr gegangen. So früh standen Beide normalerweise nie auf, aber an diesem Morgen war es etwas Anderes gewesen. Chichi war ziemlich hektisch gewesen, sogar noch mehr als sonst. Ich wusste nicht was los war, aber sie hatte irgendwas von einem wichtigen Tag gesagt und dass ich es auf gar keinen Fall vergessen durfte. Nur leider hatte sie in ihrer Eile keinen einzigen vollständigen Satz gesagt und jetzt hatte ich nicht die geringste Ahnung was genau heute so besonders war. Nur dass es etwas mit Goten zu tun hatte, dass hatte ich verstanden. Goten. Ich fragte mich, warum heute so ein besonderer Tag für meinen jüngeren Sohn war. Generell hätte ich gern mehr über ihn gewusst, denn alles was ich über den Jungen, der aussah wie ich, sagen konnte, war sein Name, seine Vorliebe für den Kampf und für gutes Essen. Ich musste schmunzeln. Das hatte er ganz klar von mir. Trotzdem war das nicht genug. Immerhin war ein mein Sohn. Es war noch immer schwer für mich zu fassen, dass ich bis vor ein paar Monaten nichts von ihm gewusst hatte. Ganze sieben Jahre seines Lebens hatte ich verpasst. Und selbst jetzt, wo er so nah an mir dran war, zog sein Leben noch immer an mir vorbei. Der Junge stand bereits früh morgens auf, frühstückte und machte sich für die Schule fertig. Ich schlief zu diesem Zeitpunkt meist noch. Wenn er Mittags wieder kam, war ich bereits tief in den Wäldern verschwunden und vertiefte mich in mein Training. Wenn ich Nachmittags wieder nach Hause kam um etwas zu Essen, war Goten bereits bei Trunks und ich sah ihm frühestens zum Abendessen wieder, das heißt solange er nicht bei den Briefs mit aß. Das Interesse, dass der Junge anfangs für seinen Vater gezeigt hatte, war bereits nach wenigen Tagen gestorben. Seit der letzten Woche, hatte der Junge Sommerferien und ich bekam meinen Sohn noch seltener zu Gesicht. Der Junge schlief meist bis in den frühen Nachmittag oder übernachtete bei seinem besten Freund. Mit mir wechselte er kaum ein Wort, im Gegenteil er schien mich sogar zu meiden und das schmerzte mich. Auch wenn er ein Fremder für mich war, so war er noch immer mein Sohn und ich liebte ihn, genau so sehr wie seinen großen Bruder, zumindest beinahe so sehr. Immerhin verbanden Gohan und mich einen Haufen gemeinsamer Erinnerungen und eine lange Zeit miteinander. Goten und ich teilten keines der Beiden. Ich seufzte. Heute war Goten ausnahmsweise einmal nicht bei Trunks und am Morgen schon sehr früh aufgestanden und hatte mich erwartungsvoll gemustert. Sogar ein Lächeln hatte er für mich übrig gehabt, aber da ich nicht wusste, war er von mir erwartete und von mit nichts weiter kam, außer einem fröhlichen 'Guten Morgen' und einem gut gelaunten Grinsen, erstarb die Freundlichkeit mir gegenüber wieder und machten einem enttäuschten Gesichtsausdruck und glasigen Augen platz. Ich hätte ihn zu gern gefragt, was mit ihm los sei, aber noch ehe ich den Stimmungswandel richtig begriffen hatte war der Junge auch schon in seinem Zimmer verschwunden. Erst als ich mit meinem Training begonnen hatte, war er wieder zum Vorschein getreten, da ich meinen Sohn nicht alleine lassen wollte, verlegte ich dieses vor's Haus. Goten stand die ganze Zeit über Still am Fenster und beobachtete jede meiner Bewegungen. Sogar jetzt, wo ich eine Pause eingelegt hatte und nur noch Stumm im Gras lag, konnte ich seine Anwesenheit spüren. Ich tat so, als ob ich den mich durchbohrenden und enttäuschten Blick nicht bemerkt hatte, aber trotzdem hätte ich gerne den Grund erfahren. Hatte ich ihm irgendwas getan? Hatte ich ihn etwa mit den wenigen Worten, die ich bis jetzt an ihn gerichtet hatte, beleidigt? Ich richtete mich auf und winkte ihm lächelnd zu. Eine Weile lang, sah er mich nur an und seine Augen funkelten für einen kurzen Moment freudig auf, jedoch drehte er sich nach wenigen Augenblicken von mir weg und entfernte sich vom Fenster. Ich starrte noch einige Sekunden auf die Stelle, an der Goten noch vor wenigen Sekunden gestanden hatte und wunderte mich, was ich den jetzt schon wieder falsch gemacht hatte. Mir schien es so, dass ich heute, mit jeder meiner Handlungen Gotens Gefühle verletzte nur wusste ich einfach nicht den Grund. Ich stand auf um ging ins Haus um nach Goten zu suchen. Es wurde langsam höchste Zeit um ihn endlich einmal näher kennen zu lernen. Ich musste nicht lange suchen um ihn zu finden. Die Küche war der erste Ort an dem ich nach sah und dort erwischte ich ihn schließlich dabei, wie er sich an dem Essen zu schaffen machte, das Chichi für uns Beide hergerichtet hatte. Ich setzte mich ihm gegenüber und überlegte erst eine Weile, was ich ihm sagen sollte und welches Gesprächsthema ihn wohl interessieren würde. „Na Kurzer, Heute schon was vor?“, fragte ich. Goten sah mich daraufhin nur geschockt und mit weit aufgerissenen Augen an und mir kam das Gefühl auf, als hätte ich schon wieder etwas Falsches gesagt. Nach einiger Zeit wendete sich mein Sohn wieder von mir ab und nickte. „Jap, für Heute habe ich bereits Pläne.“, schmatzte er, während er einen großen Bissen von dem Fleisch herunter schluckte. „Das ist schade.“, antwortete ich, „ich hätte gern mit dir trainiert, ich würde gern wissen wie stark du bist. Gohan und ich haben das früher oft zusammen gemacht.“ „Wohl ein anderen mal.“, murmelte Goten vor sich hin und sah mich dabei nicht einmal an. Sein Tonfall verriet mir, dass dieses 'ein anderen mal' wohl nicht in allzu naher Zukunft statt finden würde. Ich senkte meinen Blick und schwieg einen Augenblick lang, während ich mir überlegte, wie ich meinen Sohn in ein Gespräch verwickeln konnte. „Warum bist du heute nicht bei Trunks?“, fragte ich und biss mir im nächsten Moment auf die Zunge. Die Frage hatte sich fast so angehört, als ob ich ihn los werden wollte. Der Junge schien das allerdings nicht zu bemerken, zuckte mit den Schultern und aß schweigend weiter. Erst ein paar Tage später erfuhr ich, das Goten den Vormittag eigentlich mit mir verbringen wollte, eine Absage auf meinen Vorschlag, hatte ich lediglich erhalten, da Goten wirklich noch einen Termin hatte. Ich seufzte und richtete mich wieder auf. „Ich geh im Wald trainieren.“, erklärte ich den Jungen und schenkte ihm ein leichtes Lächeln, „Ich bin nicht weit von hier, falls du mich suchst, oder du es dir vielleicht noch anders überlegst. Ansonsten sehen wir uns heute Abend.“ Hätte ich mich nur eine einzige Sekunde später von meinem sieben jährigen Sohn weggedreht, hätte ich sehen können, wie ihn langsam die ersten Tränen über die Wange liefen. So aber bemerkte ich nichts davon. Nicht mal ein Schluchtzen konnte ich hören. Aber auch keine Wiederworte, ein entsetztes Aufstöhnen oder irgendetwas in der Art, das mir sagte, was für einen Fehler ich gerade getan hatte. Nichtsahnend drehte ich mich also weg, verließ das Haus und flog in Richtung Wald. Erst gegen Abend kam ich wieder. Das heutige Training hatte sich gelohnt. Es war anstrengend gewesen, aber ich konnte förmlich spüren wie die Kraft in mir anfing weiter zu wachsen. Ich betrat das Haus und staunte nicht schlecht, als ich erkannte, dass immer noch niemand sich hier aufhielt. Nicht einmal mehr Goten war hier. Ich dachte mir nichts weiter dabei. Wahrscheinlich war es ihm alleine einfach viel zu langweilig zu Hause gewesen, nur das Chichi und Gohan auch noch nicht wieder zurück waren verdutzte mich. Erst da viel mir die Sache ein, von der Chichi heute am Morgen gesprochen hatte. 'Ein wichtiger Tag für Goten', hatte sie gesagt. Noch immer wusste ich nicht was an dem heutigen Tag so besonders war, trotzdem hatte ich einen Anhaltspunkt. Innerlich ohrfeigte ich mich selbst für meine Dummheit. Ich hatte anscheinend irgendetwas wahnsinnig Wichtiges vergessen, dass meinen Sohn betraf und das war alles andere als Fördernd für die ohne hin schon geschädigte Vater-Sohn-Beziehung. Ich machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer um dort nach Hinweisen für den den Aufenthaltsort meiner Familie zu suchen. Zu aller erst blickte ich in den Kalender. Nichts war eingetragen. Zu blöd aber auch. Als ich mich suchend in der Wohnung umherblickte, fiel mir das rote blinken des Telefons auf. Ich ging näher hin und erschrak, bei der Zahl die sich mir bot. 135 Anrufe in Abwesenheit. Da hatte es aber jemand eilig gehabt. Wie lange war ich eigentlich weg gewesen. Wer bitte rief den so oft an? Ich wollte gerade die erste Nachricht abhören, als das Telefon erneut klingelte. Ich nahm ab. „Hallo? Wer spricht da?“, fragte ich und glaubte die Antwort bereits zu wissen. „Goku? Goku bist du dran? Endlich hab ich dich erwischt!“, wie erwartet war Chichi am anderen Ende der Leitung. „Kannst du mit mal sagen was das soll? Wir warten hier alle auf dich, wann gedenkst du zu kommen?“, plapperte meine Frau auf mich ein, ehe ich ihr antworten konnte. „Ich äh...naja ich..“ „Das soll deine Antwort sein? Was bildest du dir ein? Was hattest du den bitte wichtigeres zu tun?“, schnautze sie mich an und langsam aber sicher bereitete sich ein ungutes Gefühl in meinem Magen aus. Egal was ich vergessen hatte, es war sicher ziemlich wichtig gewesen und Goten würde mich auf Ewig meiden, wenn nicht sogar schlimmer. „Ich war trainieren. Man kann ja immerhin nie wissen, wann ich mal wieder die Welt retten muss.“, versuchte ich mich herauszureden. „Die Welt retten? Sag mal spinnst du? Immer zu musst du die Welt retten, aber -“ „Stimmt, tut mir Leid, ich sollte wirklich mal etwas produktiveres machen!“, unterbrach ich sie. „So meinte ich das nicht, Goku. Natürlich sollst du die Welt retten, aber für den Geburtstag deines jüngsten Sohnes, hättest du das Training ruhig einmal ausfallen lassen können.“, meinte Chichi und ihre Stimme nah einen mitleidigen Ton an, „Er ist ziemlich traurig, dass du nicht gekommen bist.“ Ich hörte Chichi gar nicht mehr richtig zu. Ich hatte tatsächlich den Geburtstag meines Sohnes vergessen. „Wir sind bei Bulma und feiern dort. Wenn du dich beeilst schaffst du es vielleicht noch.“ Kaum hatte Chichi diese Worte ausgesprochen, legte ich das Telefon auf und verließ mit schnellen Schritten das Haus. Kapitel 2: Zwischen Geschenken und Torte ---------------------------------------- „Ich wusste er würde nicht kommen.“, murmelte ein kleiner schwarzhaariger Junge und stocherte lustlos in seinem Stück Kuchen herum. „Ich habs dir ja gesagt!“, meinte ein anderer Junge, welcher direkt neben ihm saß und ganz offensichtlich einen gesünderen Appetit hatte, als sein Freund, „Du hättest ihn darauf ansprechen sollen.“ Goten schwieg uns starrte traurig auf den Teller vor sich. „Was hätte ich denn bitte sagen sollen?“ Trunks schluckte seinen letzten Bissen herunter, bevor er sich wieder Goten zu wand. „Ich verstehe dein Problem nicht.“, murmelte der junge Halbsaiyajin und sah seinen jüngeren Freund mit großen Augen an. „Du wolltest immer einen Vater, aber jetzt wo du einen hast, redest du nicht einmal mit ihm.“ „Einen Vater zu haben, ist nicht so toll wie ich es mir vorgestellt hatte. Er sieht vielleicht aus wie ich, trotzdem hat er nichts mit mir zu tun.", nuschelte der kleine Junge traurig. Trunks sah ihn einen Moment mitleidig an. Er wusste nicht, wie er mit seinem Freund umgehen sollte, geschweige denn, was er sagen konnte um ihm aufzuheitern. Für ihn war die Sache ganz klar. Er hatte einen Vater, er liebte seinen Vater und dieser war sein großes Vorbild. Er wollte genau so sein wie er, wenn er einmal groß war. Er konnte es sich nicht vorstellen, seinen Vater zu ignorieren, aber er hatte diesen ja schon sein ganzes Leben um sich. „Lass den Kopf nicht hängen. Ist doch egal, ob dein Vater deinen Geburtstag vergessen hat oder nicht. Jeder andere hat daran gedacht. Außerdem solltest du dich freuen, immerhin hat mein Vater dir doch versprochen morgen etwas mit uns zu unternehmen. Hast du dir schon überlegt was? Goten starrte noch einige Augenblicke weiter vor sich hin, schüttelte jedoch rasch den Kopf um seine schlechten Gedanken los zu werden. „Ja hab ich. Weißt du noch, als Onkel Vegeta mit uns im Zoo war? Das war toll, wir könnten doch wieder da hin fliegen!“, sprudelte es aus dem Jungen heraus und ein begeisterter Gesichtsausdruck legte sich auf seine Züge. „Klasse Idee, Goten. Meinst du Papa ärgert die Löwen dann wieder so sehr, bis sie beinahe durchdrehen? Das war sowas von lustig!“,freute sich Trunks und sah seinen besten Freund begeistert an. So schnell ich konnte flog ich los. Die Richtung zu Bulmas Anwesen kannte ich bereits in- und auswendig. Innerlich verfluchte ich mich. Wie konnte ich nur den Geburtstag meines Sohnes nicht wissen? Warum um alles in der Welt hatte Chichi mir den heute morgen nichts genaueres gesagt? Anderseits, wieso hatte ich Idiot denn nicht einfach weiter nach gehackt? Obwohl ich bereits in meiner Höchstgeschwindigkeit flog, versuchte ich mein Tempo noch etwas zu steigern. Nach einer Zeit, die mir schier endlos vor kam, rückte die Copsule Corp. endlich in mein Blickfeld. Es war spät und es dämmerte bereits. Chichi würde enttäuscht von mir sein, da war ich mir sicher. Wahrscheinlich würde auch Gohan nicht gerade begeistert von meiner Unzuverlässigkeit sein, aber die Beiden waren mir im Augenblick herzlich egal. Durch das verhalten, dass ich an den heutigen Tag gelegt hatte, hatte ich das Verhältnis zu meinem jüngsten Sohn wahrscheinlich für immer zerstört. Als ich angekommen war, landete ich und sofort kam mir Gohan entgegen. „Wo warst du denn?“, erkundigte er sich und sah mich fragend an. Nur wenige Meter von ihm entfernt konnte ich seine Freundin Videl sehen, welche das Gespräch zwischen mir und Gohan gespannt verfolgte. Allen Anschein nach wusste selbst sie was für ein Tag heute war und das schmerzte mich. Hatte außer mir, dem Vater des Geburtstagskindes, etwa jeder Bescheid gewusst? Es wunderte mich sowieso, dass Gotens Geburtstag hier bei Bulma gefeiert wurde und nicht bei uns zu hause. Wollte man etwa, dass genau dieser Fall eintrat? War es das Ziel meiner Frau gewesen, dass ich mich vor meinem Sohn bis in die Knochen bloß stellte? „Willst du mit etwa nicht antworten?“, fragte Gohan während wir gemeinsam um die Ecke bogen. Ich starrte ihn verwirrt an, beinahe hatte ich vergessen, dass er mich angesprochen hatte. „T..tut mir Leid“, murmelte ich verlegen, „Ich bin in Gedanken gerade wo anders.“, fügte ich hinzu und schenkte ihm ein bitteres Lächeln. Was jetzt wohl auf mich zu kommen würde? Ohne ihnen auch nur einen Blick zu widmen ging ich an meinen Freunden vorbei, welche mich teils verwirrt, teils mitleidig begutachteten. Meine Familie und Videl, Kuririn, C18 und deren gemeinsame Tochter Marron, Yamchu und Pool, Bulma und Trunks, und sogar der Muten Roshi, sie alle waren hier um meinem Sohn zu gratulieren. Zu meiner Verwunderung war auch Vegeta war anwesend. Er hatte direkt gegenüber von meinem Sohn und Trunks platz genommen und unterhielt sich mit den Beiden. Die drei schienen meine Anwesenheit als einzige noch nicht wahrgenommen zu haben, oder wollten sie nicht wahrnehmen. Schnellstmöglich wollte ich zu meinem Sohn eilen und ihm gratulieren, aber Chichi kam mir in die Quere. „Doch nicht ohne Geschenk!“, flüsterte sie, sodass Goten mich nicht hören konnte und drücke mir eine flaches Päckchen in die Hand, welches mit bunten Geschenkpapier umwickelt war. „Da drin ist das Spiel für die Konsole, von dem er schon seit Wochen spricht. Sag es ist von dir. Und falls es zum Gespräch kommt, du wusstest, dass ich für ihn neue Kampfkleidung und ein Buch besorgt habe,“, erklärte sie weiter und gab mir einen sanften Ruck. Ich betrachtete das Päckchen in meinen Händen, während ich weiter ging. Ein Geschenk, daran hatte ich auf dem Weg hier her gar nicht gedacht. Aber Chichi hatte es. Sie hatte sogar an etwas gedacht, dass ich den Jungen schenken konnte. Sie war wirklich die Beste. Für einen Moment schämte ich mich für den Gedanken, den ich zuvor gehabt hatte. Natürlich hatte sie die jetzige Situation nicht beabsichtigt, geschweige denn geplant „Na Sportsfreund, genießt du die Feier?“,fragte ich meinen Sohn, während ich mich neben ihn setzte und ihm sanft auf die Schulter klopfte. Als dieser mich aber nur verwirrt anstarrte, anstatt etwas zu sagen ergriff ich wieder das Wort. „Wahnsinn, acht Jahre. Du wirst langsam erwachsen. Ich hab hier übrigens was für dich.“, sprach ich weiter. Ich überreichte ihm das Päckchen und hoffte, dass er auch wirklich acht Jahre alt wurde. Ich wusste das mein letzte Gedanke unsinnig war. Wie alt sollte er den bitte sonst werden? Goten musterte mich einen Augenblick lang schweigend. Erst nach einigen Augenblicken griff er nach dem Geschenk. „Danke...“, murmelte er, stellte das Paket aber neben sich ab und sah wieder zu Vegeta und Trunks. „Willst du es nicht auspacken?“, fragte ich als ich enttäuscht feststellte, dass Goten kein Interesse an mir hatte. „Vielleicht später.“, war das einzige was er sagte. „Ach komm schon. Ich bin sicher du freust dich.“, versuchte ich ihn umzustimmen. Goten seufzte und griff nach dem Geschenk. Es war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, dass er mich am liebsten sofort los geworden wäre. Wahrscheinlich dachte er, ich würde gehen sobald er nur genügend Interesse geheuchelt hätte. Mit schnellen griffen riss er das dunkelblaue Geschenkpapier herunter und starrte auf den Inhalt. Für einen Augenblick leuchteten seine Augen auf. Ich hielt diesen Augenblick fest, als ob ich gewusst hätte, dass er nicht lang genug anhalten würde. „Wow. Danke, dass hab ich mir gewünscht!“, strahlte der junge und sah mich freudig an. So hatte er mich seit dem Kampf gegen Buu nicht mehr angesehen und für einen Augenblick lang fühlte ich mich wie ein guter Vater. Jedoch bekam ich schnell ein schlechtes Gewissen, denn dieser Blick gehörte eigentlich Chichi. Sie war der gute Elternteil, nicht ich. Die Frage meines Sohnes riss mich aus meinen Gedanken. „Woher wusstest du, dass ich mir das gewünscht habe?“, fragte er begeistert und sah abwechselnd zwischen dem Spiel und mir hin und her. „Naja, du redest ja seit Wochen von nichts anderem.“, plapperte ich die Antwort nach, die Chichi mir wenige Augenblicke zuvor in den Mund gelegt hatte. „Wow. Danke schön. Willst du es nachher mit mir spielen?“, erkundigte sich Goten und das strahlende Lächeln wich noch immer nicht von seinem Gesicht. „Natürlich. Nichts täte ich lieber als mit meinem Sohn ein Autorennen auf der Konsole zu bestreiten.“, entgegnete ich und lächelte zurück. Goten sah mich eine Weile verwirrt an und plötzlich erstarb die fröhliche Miene meines Sohnes und er wendete sich von mir ab. „Das ist kein Autorennen.“, informierte Trunks mich ehe ich wusste was Gotens plötzlichen Stimmungsschwankung herbeigeführt hatte. „Das ist ein Spiel, in dem es darum geht Cell zu besiegen. Man kann in verschiedene Rollen schlüpfen, unter anderem auch in deine oder die von Papa. Sogar ein großes ich gibt’s da. Ja man kann auch Mr. Satan spielen und bei zwei Spielern ist einer immer dieser Cell. Wie kommt es, dass du das nicht weißt. Du hast das Spiel doch immerhin gekauft und außerdem müsstest du doch...“ „Er hat das Spiel nicht gekauft. Es war Mom oder?“, unterbrach Goten seinen Freund und betrachtete das Spiel mit ernster Miene. Ich erwiderte nichts, denn ich hatte keine Antwort parat, die die ganze Situation nicht bloß noch verschlimmern würde. Alle vier am Tisch schwiegen, bis Vegeta die Stille durchbrach. „Hey Goten, wie wär's wenn du Chichi suchst und dich bei ihr bedankst?“ Gotens Miene erhellte sich augenblicklich. „Gute Idee Onkel.“, strahlte der Junge, sprang auf und entfernte sich. Trunks folgte ihm ohne noch ein weiteres Wort zu sagen. „Glückwunsch, Kakarott, du hast gerade ein Kind unglücklich gemacht.“, meinte Vegeta als die beiden Jungs sich bereits einige Meter entfernt hatten und grinste mich hämisch an. Ich sah Vegeta böse an, erwiderte aber nichts. Er war auf einen Kampf aus, dass war mir klar und ich wusste das er ihn durch Provokation erreichen wollte, aber mir war im Augenblick überhaupt nicht nach einem Kampf, und sei es ein noch so spannender, zumute. Ich schwieg vor mich hin und Vegeta versuchte mich noch durch weitere Provokationen zum kämpfen zu bringen, aber ich hörte ihn nicht einmal mehr zu. Plötzlich merkte ich, wie sich jemand neben mich setzte. Ohne hinzusehen, wusste ich, dass es Chichi war. In den letzten sieben Jahren hatte sie sich ganz schön verändert. Zwar nicht äußerlich, optisch war sie immer noch beinahe die selbe und die Jahre schienen an ihr vorbei gegangen zu sein, aber innerlich. Kämpfen war sie nun nicht mehr abgeneigt. Sie hatte nichts dagegen, das Gohan lieber als Superheld kostümiert durch die Stadt flog und Verbrecher schnappte, anstatt zu lernen. Im Gegenteil, sie befürwortete es sogar. Auch bei Goten war sie nicht so streng in Sachen Bildung. Zwar musste er täglich eine gewisse Zeit lang lernen, damit er nach den Ferien nicht ganz blank war, aber eine Zeit lang hatte sie ihn sogar selbst trainiert. Bis er zu stark für sie geworden war. Jetzt durfte er täglich mit Trunks trainieren und ich hatte das Gefühl, dass er mehr und mehr Kampftechniken beherrschte, die ich eigentlich nur von Vegeta kannte. Chichi riss mich aus den Gedanken. „Was ist passiert?“ „Ich glaube ich lass euch besser alleine.“, informierte uns Vegeta, stand auf und ging. Ich antwortete nicht und sah sie einen Moment lang nur an. Ich wendete den Blick wieder ab und sah auf meine Hände, welche auf dem Tisch ihren Platz gefunden hatten. „ich erklär' es dir, wenn wir zuhause sind.“, antwortete ich nach einer Weile. Sie seufzte. „Ist gut.“, antwortete sie. Anscheinend gab sie sich mit dieser Antwort zufrieden. „Ich hab dir ein Stück Torte mitgebracht.“, sagte sie nach einer Weile und schon ein rießiges Stück Bananencreamtorte vor mich. „Es ist Gotens Lieblingstorte.“, informierte sie mich und ich wusste worauf sie hinaus wollte. Es war nicht nur Gotens Lieblingstorte, sondern auch meine. Ehe ich diesen Gedanken aussprechen konnte, sprach Chichi bereits weiter. „Du und Goten, ihr seht nicht nur absolut identisch aus, ihr seid auch in vielen Punkten gleich. Ich verstehe also nicht, warum es euch Beiden so schwer fällt miteinander klar zu kommen.“ „Ich verstehe es auch nicht.“, entgegnete ich und machte mich langsam an dem Stück Torte, das Chichi mir gebracht hatte zu schaffen. Mir war absolut nicht nach verschlingen zumute, deshalb aß ich langsam und fast sah es schon kultiviert aus. „Du und Gohan, ihr seid auch immer super miteinander ausgekommen und das obwohl er total anders war. Ich glaube, ich habe ihn in seinen ersten Jahren zu sehr verzogen, deswegen war er etwas weinerlich, trotzdem wart ihr ein Herz und eine Seele.“, sprach sie weiter. „Du hast ihn nicht verzogen. Sieh ihn dir an. Aus ihm ist ein intelligenter junger Mann geworden. Er schreibt sehr gute Noten, setzt sich für das gute ein, hat eine hübsche Freundin...Das alles hat er dir zu verdanken. Du hattest Recht. Ich hätte ihn ständig trainiert und aus ihm wäre so nie etwas geworden.“ Chichi schwieg einen Moment. „Ich glaube nicht, dass es so gekommen wäre aber worauf ich hinaus wollte war: Goten ist genau wie du als du klein warst. Nicht nur ich denke das. Auch Bulma, Kuririn und Muten Roshi. Unter nimm etwas mit ihm. Etwas was auch dir Spaß machen würde, ich bin mir sicher dass ihr euch so näher kommt.“, meinte sie und lächelte mich liebevoll an. Gerade wollte ich etwas erwidern, als ich plötzlich lautes Kindergelächter hörte. Ich drehte mich zur Quelle des Lärms. Vegeta hatte Goten und Trunks offensichtlich erlaubt gemeinsam gegen ihn anzutreten. Die Beiden hatten sich in Supersaiyajins verwandelt und er kämpfte in seinem Normalzustand. Aber dieser Kampf hatte sich in eine völlig andere Richtung entwickelt. Während Vegeta mit seiner einen Hand Trunks so lange kitzelte bis dieser rot anlief wirbelte er mit der anderen Goten so weit in die Höhe, dass er kaum noch zu sehen war. Im Sturzflug zog in die Schwerkraft wider nach unten, wo er von dem Saiyajinprinzen aufgefangen wurde. Nach einigen Würfen wechselte er, sodass nun Trunks in die Höhe geschleudert und Goten halb zu Tode gekitzelt wurde. Ich schüttelte den Kopf über diese Szene. Noch vor einigen Jahren hätte Vegeta, obwohl er bereits auf unserer Seite stand, Kinder eher umgebracht als mit ihnen zu spielen. Auch er hatte sich in den letzten Jahren verändert. Niemand war mehr so wie damals, als ich sie verlassen hatte. Nur ungern gab ich es zu, aber diese Szene schmerzte mich. Es war offensichtlich, dass mein Sohn Vegeta mir vorzog. „Nimm es dir nicht zu sehr zu Herzen.“, mahnte Chichi mich und stubste mich leicht an die Schulter, „ich bin sicher, dass alles sich noch zum guten wenden wird.“ ________________ FERTIG^^ jap, auch diese Deadline konnte ich mit einer Woche Luft einhalten^^ Ich hoffe euch hat dieses kapitel gefallen :) PS Danke für eure ganzen Kommis. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet *.* Danke, Danke, Danke, Danke :) PPS Ich würde mich freuen, wenn ihr mal zu meinen anderen Geschichten klickt :D lg FarbKlecks_ Kapitel 3: Kinderstreitereien ----------------------------- oO Ich wundere mich auch nicht. Wenn mich nach so langer Zeit (8Monate) evtl. schon über die Hälfte der Leserschaft fallen gelassen haben könnte...oder alle... Nur zu meiner kleinen Verteidigung, wäre unser Internetanbieter nicht so grausam, wäre das Kapitel schon letzte Woche gekommen. Nur kurz, weil wahrscheinlich die meisten eh nicht mehr wissen um was es hier eigentlich geht, ne kurze Zusammenfassung: Goku weiß nicht, dass sein Sohn Geburtstag hat und so kommt es, dass er viel zu Spät zu dessen Geburtstagsfeier kommt. Chichi versucht die Situation zu retten. In dem Sie Goku ein Geschenk gibt, welches er Goten geben soll. Er soll behaupten, es wäre von ihm. Goten erkennt aber, wer wirklich hinter dem Geschenk steckt und ist umso enttäuschter. Seit Gotens Geburtstag waren bereits einige Tage vergangen. Vier, um genau zu sein. Vier Tage an denen wir kaum miteinander geredet hatten. Vier Tage die nur langsam und schleppend vorbei zogen. Ich hatte nicht trainiert. Ich hoffte immer, das Goten wenigstens einen Tag lang nicht zu Trunks fliegen würde, aber ich hoffte vergebens. Sofort nach dem Frühstück, verabschiedete mein Sohn sich von Chichi, seinem Bruder und murmelte mir ein genervtes Tschüss zu und machte sich dann sofort auf den Weg. Gohan verließ das Haus nur wenig später um in der Stadt als Held kostümiert gegen Verbrechen zu kämpfen. So kam es, dass ich die meiste Zeit allein mit Chichi war. Ich half ihr bei ihren Erledigungen und bei den Hausarbeiten. Es war eine Primäre für mich. Seit wir verheiratet waren, hatte Chichi das stets selbst gemacht. Sie kaufte ein, sie kochte, wusch, putze und kochte. Ich trainierte. So war es immer gewesen. Zwar hatte sie nie gesagt, dass sie das störte, aber es war doch anstrengender, als ich gedacht hatte. Nun aber hatte ich beschlossen das Trainieren erst einmal zurückzustellen. Ich konnte so wenigstens ein bisschen Zeit mir meiner Frau aufarbeiten, die ich nun immerhin 7 Jahre nicht gesehen hatte, außerdem wollte ich da sein, wenn Gohan und Goten Abends wieder nach Hause kamen. Ich wollte sie nach ihrem Tag fragen und wissen was sie erlebt hatten, wie es auch ein 'richtiger' Vater tat. Nur kam Goten Abends spät nach Hause und Gohan sogar noch später. Das sie das Abendessen verpassten, war keine Ausnahme und das Bedrückte mich, denn wenn sie Abends nach Hause kamen, war vorallem Goten zu müde um noch etwas mit mir zu unternehmen. Mit Gohan dagegen konnte ich die Vater-Sohn Gespräche die ich mir wünschte immerhin noch Abends führen. Ab und zu zumindest, aber es war besser als gar nichts. „Kannst du ihnen nicht befehlen wenigstens zum Abendessen wieder hier zu sein.“, fragte ich Chichi eines Tages, als wir in der Küche standen und unsere Teller abwuschen. Sie spühlte, ich trocknete ab. „Ihnen befehlen?“, fragte Chichi skeptisch uns zog eine Augenbraue in die Höhe. „Würde, der werte Herr mir auch sagen, wie er sich das vorstellt?“ „Naja..“, setzte ich an, „Früher, früher warst du so..so..streng. Wenn Gohan zu spät nach Hause kam oder du nicht wusstest wo er war, dann bist du ausgeflippt und hast dir sorgen gemacht. Jetzt läuft er irgendwo in der Hauptstadt herum und verprügelt Verbrecher. Wieso machst du dir jetzt keine Sorgen mehr?“ „Gohan ist inzwischen alt genug und kann außerdem sehr wohl auf sich aufpassen.“ „Ja, aber Goten. Als Gohan in seinem Alter war, war für dich das Wichtigste, dass er viel lernt. Er durfte nicht ständig zu irgendwelchen Freunden.“ Das er in diesem Alter außer Piccolo keine Freunde gehabt hatte, erwähnte ich nicht. Chichi antwortete mir nicht, sondern spülte weiter die Teller. Erst als ich dachte, sie wollte das Thema fallen lassen, fing sie wieder an zu sprechen. „Weißt du Goku, es sind sieben Jahre vergangen. Menschen verändern sich. Und Außerdem....“ Sie beendete ihren Satz nicht sondern verfiel in tiefes Schweigen. Nachdenklich musterte sie den Teller in ihrer Hand. „Was? Was Außerdem?“ Meine Frage klang barsch, auch wenn es nicht so gemeint war, aber ich wollte wissen, was Chichi gerade durch den Kopf ging und sie bedrückte. Sie seufzte laut und schenkte mir nur einen flüchtigen Blick. „Weißt du. Du bist von den Cellspielen nicht mehr zurück gekommen, du bist gestorben und es hätte Gohan genau so gut genauso treffen können. Er wäre gestorben. Und was hätte er dann in seinem ganzen Leben gemacht?“ Chichis Stimme wurde bei jedem Wort schneller, bis sie sich zum Ende hin beinahe überschlug. Ehe sie weitersprach, atmete sie tief ein. „Er hätte in seinem Leben nichts anderes getan als zu Lernen.“ Ich nickte, obwohl ich nicht so ganz verstand worauf sie hinaus wollte. Ich hatte in meinem Leben schließlich auch nichts anderes getan als zu trainieren oder? „Der Tod schubst einen ins Leben.“, murmelte meine Frau weiter und vertiefte sich wieder in ihre Arbeit. „Das war der Letzte.“, grinste Chichi, ehe sie den letzten Teller ins Regal räumte. Ich erwiderte ihr Lächeln und sah sie eifrig an. „Und jetzt? Was gibt es noch zu tun?“ Chichi streckte sich und ging an mir vorbei. „Nichts. Wir sind fertig.“, gähnte sie, „Ich ruhe mich jetzt ein bisschen aus.“ Ich stutze und sah Chichi verunsichert hinterher. „Und was soll ich jetzt machen?“ Meine Frage schien Chichi zu irritieren, denn sie drehte sich verblüfft zu mir um und sah mich mir weit aufgerissenen Augen an. „Na, was du immer tust, wenn du mir nicht hilfst. Du könntest trainieren?“, schlug sie vor, doch kaum hatte sie den Satz zu Ende gesprochen, viel ihr ein, dass es einen Grund gab, warum ich schon seit beinahe einer Woche nicht trainierte. Sie suchte nach einem neuem Vorschlag. „O..oder du könntest..“, sie kam ins stocken. Offenbar viel ihr nicht ein, was ich sonst noch hätte tun können. „In der Küche ist noch etwas zu essen.“, versuchte sie es erneut. Meine Mundwinkel zuckten nach oben und ich grinste erst Chichi, dann den Kühlschrank breit an. „Es sind noch Reste von gestern übrig.“, sagte sie und ich bildete mir ein ein seufzen zu hören. Mit diesen Worten verabschiedete Chichi sich und ging in Richtung Schlafzimmer. Ich hingegen ging mit großen Schritten auf den Kühlschrank zu und öffnete diesen. Wie erwartet fand ich die Reste von gestrigen Abendessen vor. Die Betonung lag wohl gemerkt auf Reste, denn um mehr handelte es sich wirklich nicht. Mehr konnte ich aber auch nicht erwarten. Nicht nachdem meine Familie sich am Vorabend darüber her gemacht hatte. Ich nahm das Essen aus dem Kühlschrank, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und eine Miniversion von mir ins Haus gestürmt kam. Goten knallte die Tür so heftig zu, dass es an ein Wunder grenzte, dass die Tür nicht aus dem Rahmen brach. Wütend knallte er seine Schuhe in die Ecke, flitzte in die Richtung, in der sein Zimmer lag und nur ein paar Sekunden später hörte ich, wie noch eine Tür heftig zu gedonnert wurde. Verwirrt starrte ich meinem jungen hinterher, ehe ich mich daran machte seine Schuhe ordentlich an ihren Platz zu stellen und ihm folgte. Vor seiner Tür hielt ich einen Moment inne. An der Tür zu horchen war gar nicht nötig gewesen, denn der Radau der sich dahinter offensichtlich abspielte war bis hier hin zu hören. Es wunderte mich, dass Chichi sich noch nicht gerührt hatte. Seit wann was sie so Lärm unempfindlich geworden? Und roch sie Schwierigkeiten denn normalerweise nicht zehn Meter gegen den Wind? Ich klopfte an der Tür, bekam aber keine Antwort, also entschloss ich kurzer Hand einfach einzutreten. „Na Kurzer? Was ist den los?“ ich versuchte locker zu wirken, aber ich war mir sicher, dass Goten mir anmerkte wie unsicher ich war. Ich richtete meinen Blick auf meinen jüngsten Sohn und sofort erkannte ich, woher der Krach kam. Legotürme, die allen Anschein nach sehr Mühe- und Kunstvoll aufgebaut wurden, fanden ihr Ende, in dem sie von meinem Jüngsten brutal gegen die Wand geworfen würden. Es kostete mich keine Mühe, die nächsten fliegenden Teile, einzufangen. Goten hörte Augenblicklich auf seine Türme und gleichzeitig die Wand zu demolieren und starrte mich erschrocken an. Offensichtlich hatte er mich bis gerade eben gar nicht bemerkt. „Was hat dir denn die arme Wand getan?“, fragte ich und untersuchte die Spuren, die Gotens kleiner 'Wutanfall' hinterlassen hatte. An der gerade noch beinahe strahlend weißen Wand bröckelte nun an einigen Stellen der Putz ab, an anderen waren nun größere und kleinere Löcher. Ich sagte geradewegs, was ich gerade dachte. „Deine Mutter wird ausflippen, wenn sie das sieht.“ Als ich meinen Satz zu Ende gesprochen hatte, drehte ich mich zu Goten. Sein Gesicht war zu einer gequälten Miene verzogen. Ich trat zu ihm heran. „Aber das ich nicht das, was dich wirklich bedrückt, hab ich Recht?“ Der Halbsaijayin antwortete mir nicht. Nachdem er einige Sekunden vergangen waren, in denen Goten mir noch immer keinen Aufschluss darüber war, was eigentlich los war, ließ ich die Frage einfach stehen, setzte mich zu ihm auf den Boden und fing an die herumliegenden Legoteile einzusammeln. Augenblicke, Sekunden und Minuten verstrichen, in denen wir nur stumm nebeneinander saßen. Ich versuchte die Situation zu entschärfen, indem ich anfing die Legotürme wieder aufzubauen. Einen kurzen Augenblick fragte ich mich, ob es wirklich normal war, in Gotens Alter noch mit Lego zu spielen. Es sah so aus als wollte Goten mit Augenblick nicht antworten, also wartete ich bis er von selbst zu reden anfangen würde. „Die Türme haben Trunks und ich zusammen gebaut.“, mein Warten wurde schnell belohnt. „Warum machst du sie dann kaputt? Wird Trunks dann nicht sauer sein, wenn er sieht dass du alles auseinander gebaut hast?“, entgegnete ich nur, ohne meine Tätigkeit zu unterbrechen. Als ich erfuhr, dass Trunks auch noch ziemlich angetan von Lego war, beschloss ich für mich, dass es nicht ungewöhnlich war in dem Alter der Kinder noch mit den Bausteinen zu spielen. Ich versuchte mir dies zu merken. Vielleicht war es später noch einmal nützlich es zu wissen. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie Goten mit den Schultern zuckte. „Trunks ist manchmal total blöd!“, entgegnete er nur. „Wieso denn das?“ Goten legte sich die Worte im Kopf gut zurecht, bevor er sprach. Er wollte nichts falsches über seinen besten Freund sagen. Deshalb dauerte es ein paar Sekunden, bis er etwas erwiderte. „Manchmal... Manchmal tut er so, als wäre er etwas besseres. Besser als ich und alle Anderen.“ Ich nickte verständnisvoll. Ich kannte Trunks nicht besonders gut, aber ich kannte seine Mutter und ich kannte seinen Vater. Das reichte um zu wissen, dass Gotens Aussage vielleicht gar nicht so aus der Luft gegriffen war. „Verstehe.“, murmelte ich, „Und was willst du jetzt machen?“ Goten musterte mich eine Weile. Ob er mir ansah, wie sehr ich mich freute, dass er mir so viel anvertraute? Als Goten nichts sagte, ergriff ich wieder das Wort. „Wie wäre es, wenn wir hier erst mal ein bisschen aufräumen und irgendein Bild oder ein Poster über die Wand hänge, bevor deine Mutter das Alles hier sieht?“ Bei den Wörtern 'das Alles' deutete ich auf die Löcher in der Wand um ihren Effekt zu verstärken. Goten sah sich um und gab nur ein halblautes 'Oh' von sich ehe er mir zunickte. Keine halbe Stunde später, war das Zimmer wieder ordentlich. Über den Spuren an der Wand hing nun ein großes Poster eines großen Dinosauriers, welches Goten aus irgendeiner Zeitschrift herausgerissen hatte. Ich beobachtete, wie Goten sich im Schneidersitzt auf sein Bett setzte und den großen, blattgrünen Dinosaurier mit großen Augen betrachtete. „Du magst Dinos?“, fragte ich, während ich mich zu ihm setzte. Allerdings zog ich es vor auf dem Boden platz zu nehmen. Goten nickte nur als Antwort und ich tat es ihm gleich. Unterdessen speicherte auch diese Information sorgfältig ab. Ich ging alles was ich über meinen Sohn wusste noch einmal im Kopf durch. Erstens konnte er sich für Lego und Dinosaurier begeistern. Er liebte es zu kämpfen und zu Essen, was allerdings für einen Saiyajin nichts ungewöhnliches war. Ich grübelte einen Moment, da fiel mir ein, das Gotens Lieblingstorte Bananencreamtorte war und er außerdem gerne Videospiele spielte. Soweit so schlecht. Die Dinge die ich wusste, konnte man sich an einer Hand abzählen und das deprimierte mich. Ich war mir sicher, dass jeder mehr über Goten wusste, der ihn zumindest annähernd kannte. Wahrscheinlich sogar Vegeta, denn der Junge bereits als einen Onkel ansah, wenn nicht sogar als eine Art Ersatzvater. Ich seufzte hörbar, bemerkte aber nicht das Goten mich bereits anstarrte. Ich versuchte mir noch ein paar Kleinigkeiten ins Gedächtnis zu holen. Mein jüngerer Sohn war außerdem in der Lage sich mit Trunks zu fusionieren und so die Stufe des dreifachen Supersaiyajin zu erreichen. Keine Besonderen Infos, aber immerhin Etwas. „Du hörst mir nicht zu!“ Ich drehte meinen Kopf langsam zu meinem Jungen und sah ihn fragend und überrascht an. Hatte er den Etwas gesagt? Ich zumindest hatte nichts mitbekommen. Ich legte meinen Kopf schief und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. „Tut mit Leid. Ich war in Gedanken.“ Goten verzog das Gesicht und schloss kurz die Augen. „Das habe ich auch gemerkt.“, meinte er und klang dabei ziemlich barsch. Ich war mir jedoch sicher, dass er es nicht so meinte wie es sich angehört hatte. „Also, was hast du denn gesagt?“, hackte ich nach, als Goten auch nach einigen Sekunden, die verstrichen waren, immer noch nicht sagte was er wollte. „Ich wollte dich fragen ob du Lust hast mein neues Spiel mit mir zu spielen.“ Ich sah Goten kurz verwirrt an, denn mit dieser Frage hätte ich nicht gerechnet, verzog mein Gesicht dann aber zu einem fröhlichen, ernst gemeintem Grinsen. Vielleicht würde es doch gar nicht so unmöglich sein, meinem Sohn näher zu kommen. In diesem Moment spürte ich plötzlich eine näher kommende Aura. Offensichtlich war jemand auf dem Weg hierher und ich musste gar nicht nachsehen um zu wissen, dass dieser jemand niemand geringer war als Trunks. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)