I´m a hero, not Sherlock Holmes, you know? von Puschi ================================================================================ Kapitel 4: History... --------------------- 4.Kapitel Als er das Buch in den Händen hielt, zögerte der Amerikaner das erste Mal. War es okay, wenn er hier solche persönlichen Sachen durch schaute? Ach, bestimmt, er war ja ein Held und Arthur selbst Schuld daran nicht da zu sein! Punkt! Liebes Tagebuch, 14. Juni 1815, es ist teilweise kaum zu glauben, wie schnell dieser Napoleon zurück gekehrt ist. Als hätten ihm die Jahre der Herrschaft nicht gereicht. Und als wir uns beim Wiener Kongress nicht einigen konnten, nutzte dieser französische Bastard das natürlich aus! Er hat Truppen zusammengezogen und ist auf dem Vormarsch nach Osten. Morgen werden sie die Belgische Grenze passieren. Wir sind in der Nähe und durch Boten wissen wir, dass die preußische Armee es auch ist! Bei einer Kreuzung in der Nähe von Waterloo werde wir uns mit den Truppen aus Hannover, Braunschweig und Nassau treffen. Bis dahin müssten die Preußen auch dort sein. Und dann geht es den Franzosen entgegen, Paris wird dem Erdboden gleich gemacht werden! Etwas Besseres hat dieser Schneckenfetischist auch nicht verdient! Arthur. Alfred war wohl nun auf das Tagebuch des Briten gestoßen. Irgendwie wollte er nicht weiter lesen, doch tat es dann doch... könnte ja noch spannender werden! Der nächste Eintrag war etwas unordentlicher geschrieben... Liebes Tagebuch, 15. Juni 1815, Abend, heute ist einiges passiert. Aber eher Unerfreuliches. Wir kamen noch rechtzeitig zu den Niederländern und den Deutschen. Sie konnten die Kreuzung an welcher wir uns mit den Preußen ebenfalls treffen wollten halten, aber eher mit unserer Hilfe! Wellington ist nicht dumm. Es war nicht die komplette Streitmacht welche Napoleon an die Kreuzung geschickt hatte*...! Wir haben uns etwas zurück gezogen. Nach Quatre-Bras. Und ebenfalls vor ungefähr einer halben Stunde kam die Nachricht von den Preußen, dass sie bei Ligny geschlagen wurden. Jedoch nicht vernichtend. Noch nicht. Admiral Wellington hofft, dass sie vielleicht noch zu uns stoßen, er vertraut auf die stolzen, tapferen Preußen. Aber... das wird schwierig. Wir müssen eben so lange hier durch halten. Ich bin mal gespannt... wie das aus geht. Arthur.“ Ui... dachte sich der Amerikaner, es wurde tatsächlich spannender. Schade, dass er kein Popcorn und eine schöne kühle Cola hier hatte! Oder.. oder einen Dougnut mit viel Schokolade! Er blätterte um, als die Bilder dieser Leckerbissen etwas aus seinem Kopf verbannt waren; Auf dieser Seite fielen ihm, fast verblasste rötliche Tropfen, die sich hier und da über das Blatt gesprenkelt hatten. Sich auf die Unterlippe beißend las Alfred weiter. Tagebuch, 16. Juni 1815, Mittag, Wie mich diese Franzosen aufregen! Das militärische Patt welches es gestern zwischen unseren Truppen und denen Napoleons gegeben hatte, wollte dieser heute beenden, zu seinem Gunsten natürlich, wer hätte es gedacht. Pah, weit gefehlt! Wir hielten stand, waren nur auf Verteidigung. Unter einem massiven Artilleriefeuer, gefolgt von Kavallerie stürmten die Franzosen auf uns zu! Die britischen Regimenter hielten vorerst stand, doch bei den Braunschweigern waren schwere Verluste. Es kam zwar noch Verstärkung, doch unser 69. Regiment wurde überrascht und verlor die Truppenfahne! Welch eine Schande! Da ich es mir nicht nehmen ließ so weit vorne wie möglich zu kämpfen um Francis eine Salve zu verpassen, versuchte ich die Fahne zurück zu erobern! Bevor sie einer dieser franzöischen Frösche in die Hand kriegen würde! Kaum hatte ich die Fahne erreicht stand Francis vor mir. Oh, ich vergesse nicht sein Grinsen als er die Muskete auf mich richtete und einfach abdrückte. Ich glaube nicht, dass er mich töten wollte... aber das verzeih ich ihm nicht. Ein glatter Durchschuss durch meine rechte Schulter! Francis du... Es sah fast so aus als ob der Brite zu fest mit dem Scheibgerät aufgedrückt hätte, denn einige Tintenflecken waren zu sehen. Deswegen schreibe ich auch jetzt um mich etwas ab zu reagieren bevor es wieder aufs Feld geht! Wellington hat mich ins Lazarett verbannt! Als ob ich nicht schon schlimmeres erlebt hätte! Wellington meinte, dass er sich wünschte es wäre schon Abend, oder dass die Preußen endlich auftauchen würden! Arthur. Ohjeh, der Brite war verletzt worden! Das hatte er ihm nie erzählt... ganz die Jahreszahlen ignorierend würde Alfred dem Franzosen, welcher das eindeutig verbrochen hatte (egal wie viele hundert Jahre nun vergangen waren) gerne den Hals umdrehen. Ziemlich geladen blätterte er um und seine Augen flogen begierig über die Zeilen. Tagebuch, 16 Juni 1815, Nachts, unsere Truppen halten durch. Gegen Abend tauchte endlich ein ganzes Regiment der „King´s German Legion**“ auf. Mit der Maße an Soldaten welche wir hatten, konnten wir die Franzosen zurückdrängen! Doch die hatten ja noch unbedingt ihre Artillerie testen wollen! Als die Dunkelheit herein brach und so die Schlacht für heute endete, befand sich das Feld in unserem Besitz... Jetzt ist es still … meine schmerzende Schulter lässt mich nicht schlafen. Doch irgendwelche Mittel will ich nicht nehmen. Alkohol ist ja doch keine Lösung. Draußen regnet es. Die Tropfen prasseln nur so gegen die Zeltplane. Sicher wird der Boden aufgeweicht sein. Ich bin auf morgen gespannt. Angeblich sind die Preußen nun doch ganz geschlagen worden... aber wenn wir auch noch untergehen sollten, wer hält Napoleon auf? Wieder die Russen und die Spanier? Wir dürfen einfach nicht verlieren. Meine Kerze brennt ab... mal schauen ob ich noch Schlaf finde. Arthur. Der nächste Eintrag war wieder ordentlich geschrieben, ohne wellige Ränder. Neugierig sah der Amerikaner nun auf diesen. Das was er las, war wie eine gute Abenteuergeschichte.. irgendwie war das ja schon cool.... und er phantasierte sich zusammen wie er selbst als Held über das Schlachtfeld rennen würde und Francis höchst persönlich zur Rede stellen würde und ihm klar machte, dass er hier die Hauptperson sei und so. Dear Diary, 15. Juli 1815, endlich finde ich wieder Zeit zu schreiben. Es war viel zu tun gewesen... Sitze in einer Kabine von einem unserer Schiffe, auf dem Weg nach Hause, endlich. Eine Pause wird gut tun... mit einem schönen heißen Tee natürlich. Aber nun erst mal zu dem, was seit dem letzten Eintrag geschehen ist. Am 17. Juni erfuhren wir von der Niederlage der Preußen. Dadurch zogen wir uns vorerst zurück. Um bessere Stellung zu beziehen. Die Franzosen folgten uns, doch kamen nicht so schnell hinterher. Die Nacht darauf regnete es noch heftiger. Durch den Regen verschob Napoleon seinen Angriff. Die Zeit nutzte Admiral Wellington um unsere Truppen wieder richtig auf zu stellen. Kavallerie und Artillerie zu ordnen, fast um die Franzosen in einem Halbkreis etwas zu umzingeln. Er wusste, dass er es nun mit der fast geballten Kraft der französischen Armee zu tun bekommen würde, nachdem die Preußen geschlagen worden waren, sogar Napoleon selbst würde nun endlich hinzu kommen***. Also wollten wir diesen natürlich gebührlich empfangen. Es verzögerte sich, es wurde Mittag und sie hatten nicht angegriffen. Nicht mal ihre Kanonen in Stellung gebracht. Nichts! Würden die Franzosen überhaupt an diesem 18. Juni etwas tun? Warum hatten sie so lange gezögert? Der Regen hatte den Boden aufgeweicht, die Artillerie kam nur langsam voran, scheinbar wurde diese auch aus Ligny abgezogen. Doch die britischen-niederländisch-deutschen Truppen hatten sich gut den örtlichen Gegebenheiten angepasst! Es kam zum Angriff. Wellington wusste dass Gebhard von Blücher noch preußische Truppen hatte und diese zum Gesehen hinzu stoßen wollten! Er verließ sich auf seinen Instinkt und das brachte die Entscheidung. Ich weiß nicht woran es lag, aber Napoleon reagierte zu langsam, als die Preußen die rechte Flanke komplett weg fegten. Wie eingeschüchterte Hunde flüchteten diese Feiglinge! Und Napoleon ergab sich. Seine Soldaten waren zu erschöpft... so konnte er keinen Krieg gewinnen, nicht mal diese Schlacht bei Waterloo. Gilbert und ich nahmen Francis in Gewahrsam. Oh, wie ich diesem Froschfresser eine scheuern wollte, doch der Preuße hielt mich zurück. Mit der Begründung, dass eine Niederlage schon schlimm genug sei. Na ja, er musste es ja wissen. Schließlich war sein Land einige Jahre unter französischer Herrschaft gewesen – war ja auch mehr als schmachvoll gewesen. Francis entschuldigte sich, doch ich sagte ihm, dass er sich die Entschuldigung in seinen hässlichen Hut schmieren könnte. Sein blödes Grinsen hab ich immer noch gut vor Augen. Na ja, dann passieren weniger, teilweise, interessante Sachen. Gilbert lud mich zu einer Siegesfeier ein... irgendwie konnte ich nicht absagen, schließlich war ich auch froh, dass wir die letzten Tage lebendig überstanden hatten und die Franzosen geschlagen waren. Bei ein paar Drinks... wurde meine Zunge wie so oft, etwas locker und ich glaube ich habe ihm etwas zu viel über Amerika erzählt. Also über Alfred. Hoffentlich vergisst er das schnell wieder!! Wie peinlich... am nächsten Tag hatte ich solche Kopfschmerzen, oder besser gesagt so einen Kater, dass ich selbst kaum noch weiß was ich genau erzählt hatte. Wobei Preußen noch recht nüchtern gewirkt hatte, na ja der ist das Trinken ja gewohnt. Nach dem ganzen ging es nach Wien, wieder ein..... „Mon Dieu! Wo bist du denn nun? Oder war das eine Scherzanruf?!“, erklang eine ziemlich bekannte Stimme, welche selbst durch die Luke auf den Dachboden schallte. Erschrocken, wie ein Kind, das man dabei erwischt hatte wie es mit Gummistiefeln absichtlich in zu tiefe Pfützen hüpfte, ließ Alfred fast das Buch in seinen Händen fallen. Hektisch packte er es zurück in die Kiste, schnell noch die Ordner... gut! So gut wie unberührt... er hatte nichts verändert! Jetzt nur noch unbemerkt wieder nach unten... Arthur würde ihn killen.. oder für ihn kochen, was ja fast das selbe war, wenn er raus finden würde, dass er hier gewesen war und... dann auch noch wahrscheinlich fast Francis! Schnell schritt der Amerikaner zur Luke... da knarrten die Holzdielen verdächtig unter seinen Füßen. Der Blonde hielt die Luft an.... die rufende Stimme mit dem unüberhörbaren französischen Akzent kam näher. # # # ~ ~ ~ ~ # # # Das kalte Licht trug nicht unbedingt zu seinem Wohlbefinden bei... sich aus seiner Starre lösend und etwas Coolness an die Oberfläche legend, riss der Brite grob die Decke an sich, welche Ivan ihm entgegen hielt. „Danke.“, meinte er dann doch, soviel Wut in den Unterton legend wie nur möglich, schließlich wollte er seine guten Manieren nicht verlieren, außerdem überspielten sie sehr gut, wie er sich gerade eigentlich fühlte. „Und nun sag mir, was das hier soll!“ Arthur zerknüllte die Decke mit seinen Fingern etwas mehr, als diese es schon war. Den Blick stur auf den Anderen gerichtet, jeder der Bewegungen welche dieser Eiszapfen tat genau folgend. Der Russe lächelte nur leicht, so wie immer, genauso herzlos. Wenn jemand einmal behauptet hatte, Schneemänner können sich nicht schnell bewegen, dann musste derjenige gelogen haben. Denn im nächsten Moment beugte sich dieser Schnee-Mann zu ihm vor und der Blonde fühlte wie sein Kinn grob mit einigen Fingern gepackt und hoch gedrückt wurde, sodass er genau in diese kalten violetten Augen starren musste. Verflucht noch mal, er war ein Gentleman und keine Puppe! Protestierend versuchte er den Kopf weg zu drehen, doch der starke Griff zwang ihn zur wortlosen Kapitulation. „Kleiner Brite~ du bist hier in meinem Land, dah~? Und du bleibst hier bis Amerika sich eingesteht, dass ich viel stärker bin als er~ und ohne dich... wird das noch leichter sein.“, Ivan´s Stimme war ruhig und gelassen, doch Arthur blickte direkt in den Wahnsinn welcher in dessen Augen wütete, am liebsten hätte er sie zugekniffen, doch... noch mehr provozieren musste er den Russen nun auch wieder nicht! „Also~ verhalte dich ruhig. Und denk nicht mal an die Flucht. Es wird dir nicht gelingen, denn es ist sehr kalt draußen~ Und ich will dich nicht anketten müssen, dah~? Ich hoffe du hast das verstanden.“ Um seine Worte noch zu bekräftigen drückte der Größere fest genug mit seinen Fingern auf den Unterkiefer um England zu einem Nicken zu bewegen. Dann ließ er schlagartig von ihm ab. „Ich muss wieder weg~ wir sehen uns, kleiner Brite~dah?“ Ivan ging zur Tür, seine Finger fuhren kurz über den Lichtschalter und es wurde schwarz wie die Nacht. Arthur sah gar nicht mehr wie dieser den Raum verließ, nur noch wie die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Das Geräusch eines sich herumdrehenden Schlüssels war nicht zu hören.... was wohl reine Schikane war, denn er wusste, dass England jetzt nicht in der Lage sein würde überhaupt zur Tür zu kommen... Wütend ballte er die Hände zu Fäusten. Wo war er da nur hinein geraten? Wegen Amerika?! Ivan hatte es ja selbst gesagt! Dieser Idiot... aber wie, wie um alles in der Welt, kam der Russe darauf, dass er ihm dabei helfen könnte, Alfred zu schwächen?! Das ergab doch keinen Sinn! In seinem Kopf tanzten die Gedanken Wiener Walzer, nur ohne Musik, in quälender Stille, stur dem Rhythmus der Schritte folgend... ~ ~ ~ ~ ~ Ende Kapitel 4 ~ ~ ~ * = Napoleon hatte sein Heer von 125 000 Soldaten in 3 große Regimenter gespalten. Eines blieb in der Mitte und konnte so die anderen beiden, wobei je eines Richtung Quatre-Bras auf die Britisch-Niederländisch-Deutschen Truppen stieß, das andere in Ligny auf die Preußen. ** = King´s German Legion war ein deutscher militärischer Großverband in Britischen Diensten und existierte von 1803 bis 1816 – sie gilt als einziger deutscher Verband, der während der napoleonischen Herrschaft über die jetztigen deutschen Staaten, gegen diese gekämpft hat. *** = Napoleon selbst befand sich die ganze Zeit, bis kurz vor dem Angriff auf Quatre-Bras, wo er den Rest seines Heeres hinschickte, in der Mitte - „in Sicherheit“, was ein großer Vor- aber auch Nachteil war, da er so keine Macht über die Urteile der jeweilig für die anderen 2 Legionen eingesetzen Generäle hatte. ~so ^^ Das war´s soweit mit geschichtlichen Daten xD ich hab echt viel recherchiert...~ hoffe es hat gefallen ^^ lg Puschi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)