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Die Sinne eines Jägers

Wer hat Angst vorm Haifischmann?
von

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Erdbeeren

„Lass das, Tilya, ich wisch das sofort weg, hm!“ platzte Deidara hektisch heraus, und riss Tilya den Putzlappen aus der Hand. „Mein Fehler, mein Fehler, hm. Ich habe gerade eben von den Erdbeeren genascht, und anscheinend den Saft…oh, mein GOTT, in der GANZEN KÜCHE verkleckert, hm…!“

„Ach so… Okay…“ murmelte Tilya etwas überfordert, wusch sich stirnrunzelnd die Hände, und begann, die Marinade für den angetauten Seehecht zuzubereiten.

Ihr Kumpel benahm sich heute wirklich seltsam…

Als ginge es um sein Leben, wienerte er nun den Boden zu ihren Füßen.

Was hatte es nur mit diesen seltsamen Beeren auf sich, deren Genuss augenscheinlich eine äußerst spritzige und färbende Angelegenheit darzustellen schien?
 

„Wie schmecken Erdbeeren eigentlich?“ wollte Tilya endlich wissen, als sie den frisch gepflückten Rosmarin abwusch.

„Hast du wirklich noch nie Erdbeeren gegessen, hm?“ wunderte sich Deidara.

„Nein. Wie denn auch? Solche Dinger wachsen auf unserer Insel nicht. Aber wir haben Himbeeren, Brombeeren… Blaubeeren… aber keine Erd-beeren. Wachsen die unter der Erde? Oder schmecken die vielleicht… etwas erdig?“

„Nein, überhaupt nicht, hm. Sie sind saftig, erfrischend, und süß, hm. Fast so süß wir du, hm.“ grinste der Blonde, und Kisame ließ darauf ein abfälliges Schnauben ertönen.

Tilya errötete, und musste sich darauf konzentrieren, nicht ihre Fingerkuppen mit abzusägen, als sie die Kräuter schnitt.

Solche unverhofften Komplimente brachten sie immer ganz aus dem Konzept!

„So, so…“ lächelte sie verschmitzt. „Jetzt weiß ich mehr…“

„Magst du mal eine probieren, hm?“

Deidara wartete ihre Antwort gar nicht erst ab, wusch sich gründlich die Hände, und klaubte sich eine Erdbeere aus dem Kühlschrank.

Kurz spülte er die rote Frucht unter dem fließenden Wasser ab, entfernte den grünen Stiel, und hielt seiner Freundin das Obst vors Gesicht.
 

„Mund auf, hm!“ forderte er grinsend. „Jetzt ist Raubtierfütterung, hm!“

Kisame verengte seine Augen zu Schlitzen.

Oh, ja, gleich würde tatsächlich eine Raubtierfütterung stattfinden!

Und dabei sah sich der Hoshigaki selbst als das hungrige Biest, und den zierlichen, blonden Bombenleger als mageren, kaloriearmen, kleinen Snack für zwischendurch!

Zähneknirschend sah er zu, wie seine Tilya ganz, ganz vorsichtig von der roten Frucht in den feingliedrigen, zarten Händen des Künstlers abbiss.

Überrascht blickte sie ihn mit ihren großen, blauen Augen an, als die Beere nicht, wie von ihr bereits erwartet, zerplatzte, und ihren pupurfarbenen Saft in der näheren Umgebung verteilte, sondern stattdessen ihren Gaumen mit einer saftigen, erfrischenden Süße umschmeichelte.

„Hmmmm… Mann, schmeckt die lecker!“ hauchte sie begeistert. „Wahnsinn! Sehr köstlich, wenn auch ein wenig exotisch…“

Deidara schmunzelte. „Erdbeeren - exotisch, hm? Wenn sie könnten, würden sie dasselbe jetzt wohl eher zu dir sagen, kleine Alverliekin, hm.“

„Die Dinger schmecken unglaublich gut! Jetzt merke ich erst, was für einen Hunger ich gehabt habe!“

„Soll ich dir noch ein paar waschen, hm?“

„Kommt gar nicht in Frage!!“ donnerte Kisame jetzt ungehalten.
 

So langsam platze ihm der Kragen!

Es konnte doch nicht sein, dass der blonde Grünschnabel es inzwischen wagte, VOR SEINEN AUGEN ungeniert mit seiner Sklavin zu flirten!

Das ging entschieden zu weit!

„Wenn die Kleine Hunger hat, dann soll sie sich mit dem verdammten Seehecht beeilen! Also hör auf, sie von ihrer Arbeit abzulenken!“ wetterte der Kiri-nin.

Als er den erschrockenen, und etwas enttäuschten Blick des Mädchens bemerkte, bellte er, etwas versöhnlicher: „Na, schön! Na, schön! Wenn du ungeduldige, kleine Naschkatze es nicht länger aushalten kannst, dann schau nicht so weidwund drein, und hol dir deine verdammten Beeren ab jetzt bei MIR ab!“

Mit diesen Worten stampfte er zum Kühlschrank, griff ins Erdbeerkörbchen, drängte sich grob an dem schmalschulterigen Deidara vorbei, trat an die Spüle, und wusch die Früchte in seinen großen, kräftigen Händen.

Dabei verwandelten sich vier von fünf Beeren in eine unappetitliche, blassrote Pampe, die aussah, als hätte man sie schon einmal gekaut…

Fluchend schleuderte Kisame den unbrauchbaren, verwässerten Matsch auf den Küchentisch, wo er von Tobi interessiert begutachtet wurde.

Tilya und Deidara tauschten vielsagende Blicke aus, doch die Alverliekin verkniff sich tapfer das Grinsen, und fügte dem gehackten Rosmarin in ihrem Kännchen Salz, Zitronensaft und Öl hinzu.
 

Währenddessen hatte Tobi damit begonnen, sein Kunai in den Beerenmatsch einzutunken, und dann mit diesem wild auf einer Serviette herumzustochern.

„Was soll das werden, wenn es fertig ist, Holzkopf, hm?“

Deidara setzte sich zu Tobi an den Tisch, und beobachtete seinen kauzigen Partner argwöhnisch bei dessen seltsamen Treiben.

„Ein Kunstwerk!“

Anscheinend hatte es sich der Maskenträger tatsächlich in den Kopf gesetzt, seinem Deidara-Sempai nachzueifern, und seine kreative Seite an sich zu entdecken.

„Abbeißen!“ befahl Kisame plötzlich ruppig, und hielt Tilya, die gerade den Seehecht filetiert hatte, mit spitzen Fingern die einzige, unversehrte Erdbeere hin.

Das Mädchen blinzelte schelmisch, beugte sich vor, und biss Kisame sanft mit ihren spitzen Eckzähnchen in den Daumen. „Sicher?“ fragte sie keck.

Kisame grinste überlegen. „Als ob du dazu fähig wärst, mein Schätzchen…“

„Hey, Kisame, sieh her, Tobi hat ein Bild gemalt!“ plärrte es plötzlich vom Tisch her.

Der älteste, lebende Uchiha hielt mit beiden Händen die Serviette in die Höhe, die er mit dem roten Beerensaft bekritzelt hatte.

Deidara schüttelte resigniert den Kopf. „Tu das nicht, Tobi, hm…“

Auf dem Papiertüchlein abgebildet war ein Strichmännchen, mit einem großen Kopf, der nur aus zwei wütend blickenden, kleinen Augen und zu mindestens neunzig Prozent aus einem riesigen Maul mit spitzen, schiefen Zähnen zu bestehen schien.
 

„Das sieht ja scheußlich aus.“ knurrte Kisame. „Was soll das sein?“

„Sag es ihm nicht, hm…“

„Na, du, Kisame!“ schmollte Tobi. „Das sieht man doch!“

Tilya brach in schallendes Gelächter aus.

Der Haifischmann zog nur den Mund schief. „Verzeihung, Tobi, wie konnte ich DAS nur nicht gleich erkennen? Perfekt getroffen, originalgetreu, wie ein Lichtbild! Sehr schmeichelhaft, wirklich!“

Tilya standen vor Lachen die Tränen in den Augen.

„Wie süß! Schenkst du mir das Bild, Tobi?“

„Sicher! Gerne!“

Bereitwillig stopfte der Maskierte die Serviette in die Hemdtasche der kichernden Alverliekin, die gerade die Rosmarin-Marinade über den Fisch goss, den sie in die heiße Pfanne gelegt hatte.

„Ja, da freut sich der undankbare, kleine Breitmaulfrosch, was?“ fauchte Kisame gereizt in ihre Richtung, und wandte sich dann Tobi zu.
 

„Los, zeichne uns DIE jetzt doch mal!“ forderte der leicht gekränkte Kiri-nin den maskierten Madara auf, und zeigte mit dem ausgestreckten Finger auf die junge Frau, die sich gar nicht mehr einkriegte.

„Na gut! Darf sich Tobi dazu Deidara-Sempais Kreidestifte borgen?“

„Wenn´s sein muss, hm…“

„Ah, so ist das? Der hässliche, alte Hoshigaki wird mal eben schnell mit einfarbiger Erdbeermarmelade hingesaut, aber für die reizende, junge Dame wird natürlich eine erlesene Auswahl von feinsten Kreidestiften benutzt…“ grinste Kisame gespielt beleidigt.

„Richtig!“ bestätigte der Uchiha. „Und statt auf einer vergilbten Serviette würde Tobi gerne auf deinem schönen, weißen, großen Block zeichnen, Deidara-Sempai!“

Der Künstler seufzte. „Von mir aus, hm. Insofern auf diesem noch ein Blatt zu finden ist, welches nicht von roter FARBE durchtränkt wurde, hm… Aber geh ordentlich mit meinen Sachen um, klar, hm?“

„Wie Kloßbrühe…“ versicherte der Maskenträger, und wollte schon aufstehen, um das Wohnzimmer nach dem Gewünschten zu durchforsten; wurde aber von seinem vorausschauenden Partner zurückgehalten.

„Bleib bloß sitzen, hm! Ich besorg dir den Kram schon, du weißt ja gar nicht, wo alles liegt, hm…“

Deidara befürchtete nämlich, dass Tobi bei seiner Suche auf Hidans Einzelteile stoßen, und dies dann in aller Seelenruhe der ahnungslosen Tilya auf die Nase binden würde, während er vielleicht dann sogar noch mit dem blutbesudelten Zeichenblock vor ihrer Nase herum gestikulierte…
 

Während Deidara im Wohnzimmer verschwand, nutzte Kisame den vermeintlich ungestörten Moment, und hielt seiner Alverliekin noch einmal die verlockende, rote Frucht vor die Nase.

„Mund auf, Augen zu!“ murmelte er, und beobachtete hingerissen, wie die junge Frau, immer noch mit aller Bedachtsamkeit und Vorsicht, ihre sinnlichen, vollen Lippen genussvoll um die Beere schloss.

Ein sehr delikater, erotischer Anblick, wie er fand…

Erst im allerletzen Moment merkte er, wie ihm das Wasser, welches ihm im eigenen Mund zusammengelaufen war, zwischen den fasziniert geöffneten Lippen hindurch zu sickern drohte.

Hektisch schlug er die Hand vor sein Haifischmaul, und ein schlürfendes Geräusch zerriss die geradezu esoterische Stille der Küche.

Tilya riss die Augen auf, und fing unweigerlich zu kichern an, als sie Kisames entsetzt glotzendes Gesicht sah.

Ertappt schielte der große Kiri-nin zu Madara hinüber, der die ganze Szene höchst interessiert aus seinem Guckloch in der orangefarbenen Maske beobachtet hatte.

„Eieiei…“ säuselte der Uchiha. „Da hat aber jemand einen großen Appetit! Vernasch du selbst doch auch schnell ein paar Beeren, Kisame, bevor du uns hier noch vom Fleische fällst, kukukuku…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-03-28T09:02:33+00:00 28.03.2011 11:02
Keine Sorge, Madara, bevor Kisame verhungert, stirbt er vor Eifersucht~
._.
Ich finds gut^^
Schreib weiter~
*Kekse dalass*


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