wo-men von akilea (wie ein J-Rocker zur Frau wurde) ================================================================================ Kapitel 1: 1. - Clowns und andere Partygänger ---------------------------------------------- 1. - Clowns und andere Partygänger Zero ist von Clowns genervt „Karyu!“, giftete ich wütend und blickte mich nach der Giraffe um, erblickte ihn schließlich auch. Meine Augen begannen böse zu funkeln. „Erst schleifst du mich mit und nun verpisst du dich? Na danke auch.“, wetterte ich weiter und setzte mich wütend ins Auto. Karyu blieb ganz gelassen, alles was er tat, war, mich entschuldigend anzulächeln. „Es tut mir leid Zero-Schatz, ich war nur noch mal auf der Toilette. Wer weiß, ob die dort eine haben.“ Meine Augen wurden tellergroß und ich starrte ihn an. „DU hast MEINE heilige Toilette benutzt? Oh nein, da kann ich mir morgen gleich eine Neue kaufen…“, übertrieb ich theatralisch was zur Folge hatte, dass mein Gitarristenkollege mich enttäuscht musterte. „Zero…! Dein Klo steht noch. Warum bist du heute überhaupt so genervt? So bist du doch sonst nicht.“ Langsam schnallte er sich an und startete den Motor, fuhr aber nicht los. Oh, er wollte scheinbar wirklich eine Antwort. Ich seufzte. „Du weißt ganz genau, dass ich da nicht hin will…“, murmelnd blickte ich zum Fenster hinaus und beobachtete die Straßenlaterne hier vorm Haus. War die schon immer so schief gewesen? „Zero. Du weißt ganz genau, dass ich mir auch schönere Dinge für heute Abend vorstellen könnte…“, er machte eine Pause und obwohl ich ihn nicht direkt anblickte, entging mir sein seltsamer Seitenblick zu mir bei den Worten nicht, „…Aber du weißt, dass wir das für Hizumi tun. Wenn er nun einmal welche bei der PSC kennt und die ihn zu der Party da eingeladen haben und er möchte, dass wir als seine Freunde mitkommen, dann tun wir ihm den Gefallen auch.“ „Gut, dann beschränke ich Hizumi fort an von ‚Freund‘ auf ‚Kollege‘ und brauch nicht mit, so einfach.“ Der Blonde neben mir verdrehte nur die Augen. Er tat mir fast schon leid. Dann aber fuhr Karyu endlich mal los, bevor ich noch auf die Idee kam, wirklich auszusteigen, mich in meine Wohnung zu verkrümeln und das zu tun, was ich mir für diesen Freitagabend vorgenommen hatte: Fernsehen und auf der Couch herum lümmeln, zusammen mit meiner wundervollen Weinflasche ‚Rose‘. Habe ich schon erwähnt, dass Karyu mich das erste Mal seltsam anschaute, als ich ihm ihren Namen verriet? Ach ja, die gute, alte Rose… Nach einer geschlagenen Dreiviertelstunde kamen wir schließlich auch an diesem riesigen Gebäude an. Ganz ehrlich? Unser Firmengebäude war tausendmal schöner. Das hier…pfui, ich hörte schon die laute Musik bis hier heraus. Dazu noch dieses riesige, bunte Licht, das oben aus den großen Fenstern drang…auffälliger ging es auch nicht mehr. Würde mich nicht wundern, wenn außer den verrückten Jungspund-Bands auch schon eine Menge Groupies dort waren. Karyu holte mich aus meinen angewiderten Gedanken, als er einparkte und den Motor abschaltete. Nur dummerweise reagierte ich nicht- erst, als seine Hand meinen Oberschenkel berührte. Misstrauisch blickte ich ihn an. Ein Stöhnen -es klang genervt- drang über seine Lippen. „Zero! Schau nicht, als wollte ich dich auffressen!“ „Ach ja? Und was war das vorhin in der Küche?!“, mein Blick wurde noch misstrauischer als ohnehin schon. Ja, vorhin in der Küche…da hatte dieser vorwitzige Mann auch schon wie der böse Wolf, der das Rotkäppchen verschlingen wollte, gewirkt. Genauer: Ich hatte in der Küche gestanden und gekocht. Ahnungslos wie ich war, hatte ich nicht gewusst, dass Karyu auch einen Zweitschlüssel für meine Wohnung hatte -weiß der Teufel, warum ich ihm einen gegeben hatte. Rotzfrech hatte er sich von hinten angeschlichen und sich dann an mich gedrückt, was mich erst einmal aufschreien ließ wie ein Mädchen- das war aber auch meine einzige Gemeinsamkeit mit Rotkäppchen. Er hatte nur dumm gegrinst und Kommentare abgegeben….ach ja, und küssen wollte er mich auch, zumindest hatte ich das Gefühl. Doch bevor mich seine Schlapperschnute hatte berühren können, hatte ich ihn von mir geschoben und ihm erstmal eine Predigt gehalten. Nachdem ich gedroht hatte, ihm den Schlüssel abzunehmen, hatte er auch schließlich Ruhe gegeben. Jetzt wusste ich für die Zukunft, wie ich ihm drohen musste… „Das war doch gar nichts! Du tust so, als hätte ich dich vergewaltigt, dabei habe ich dich nicht mal dumm angerührt, man Zero!“ Er klang ein wenig aufgebracht, weshalb mein „Das hättest du sicher auch noch getan…“, so leise ausfiel, dass er es nicht hörte. Zu meinem Glück. Entnervt aufseufzend strich er sich durch die Haare, richtete sie kurz nochmals mit einem Blick in den Rückspiegel, dann stieg er aus. Widerwillig schnallte ich mich ab und erhob mich ebenfalls. Karyu versuchte noch einmal, meine Stimmung zu heben. „Schau doch nicht so, Zero…es ist doch toll, wenn wir zu der Party können, zu der eigentlich nur PSC-Leute eingeladen sind… da lernen wir mal ein paar neue Leute kennen. Schlecht scheinen sie ja nicht zu sein, wenn Hizu und Tsu Freunde unter ihnen haben. Und wer weiß…vielleicht gefällt dir ja sogar jemand?“ Ich starrte ihn an. Am liebsten hätte ich ihm sein Schmunzeln aus dem Gesicht gerissen, wenn es ginge. Innerlich musste ich gewaltig lachen. Haha, tolle Anspielung, mein Leader. Leider Gottes wusste der Mann, dass ich 1. Single war, und 2. mich eher am gleichen Geschlecht orientierte, um es gewählt auszudrücken. Dafür wusste ich, dass er auch Single war und sich seine Orientierung ähnlich verhielt, doch das war ja kein Geheimnis. Oh nein, aber dafür etwas anderes…und das ließ mich skeptisch eine Braue heben. Ich wusste, oder besser gesagt ich glaubte sehr stark, dass mein Giraffenhals-Gitarrist auf mich stand. Also ich nahm es an. Anders konnte ich mir sein ständiges Gegrabsche und Gefummel nicht erklären. Vielleicht tat er es ja auch nur, um mich zu ärgern…aber manchmal…nein, ich wurde paranoid. Als wenn sich mein Chefchen in mich verliebte...! Das wäre ja das Letzte… für die Band würde es dumm sein und außerdem: ich und Karyu? Das konnte ich mir in den schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen! Nun kehrte ich mit den Gedanken aber wieder zu seiner Frage zurück. „Als wenn mich einer dieser bunten Dinger interessieren würde… da kann ich gleich in den Zirkus gehen und die Clowns vögeln.“, erwiderte ich trocken und ließ Karyu mit einem erstarrten Gesicht stehen. Doch nicht lange, dann fing er sich. „Zero!“, rief er entrüstet, „Sag doch nicht so etwas! Du kennst die Jungs doch gar nicht… ist doch alles nur Show, wie bei uns. Sie sehen sicher nicht nur aus wie Frauen.“, er holte mich ein und ging nun neben mir her. „Das denkst aber auch nur du.“, murmelte ich. In meinen Gedanken zogen die absurdesten Szenen vorbei- für mich waren die Bands der PSC einfach nur bunt und quietschig, halbe Kinder. Und dann kamen so dunkle Gestalten wie wir. Es würde sicher aussehen wie Marilyn Manson auf einem Kindergeburtstag. Ich zeigte den Sicherheitstypen die Einladung und als ich den Raum betrat, ging mein Blick sofort wieder zu Karyu. „Siehst du? Ich hatte Recht. Wenn der Themenabend ‚buntes Knallbonbon‘ war, dann habe ich es wohl versäumt.“ Der Blonde ließ seinen Blick schweifen, dann begann er zu grinsen. „Ach, so schlimm sieht es doch gar nicht aus hier. Komm, wir suchen Hizu und Tsukasa, die wollten ja schon eher kommen.“ Lustlos ging ich ihm nach. Die Musik hier nervte. Genauso wie das grelle Partylicht und das Gequatsche überall. Und woher kam diese nervige Stimme…? Ach, Miyavi stand an der Karaokemaschine, kein Wunder. Einige der Jungs -ich ging davon aus, dass es welche waren- grüßten uns, ich nickte nur knapp zurück. Mein Ziel war Hizumi, der für all das verantwortlich war. Ich würde ihm den Hals umdrehen; er trennte mich von meiner Rose… Nachdem wir mindestens ein, zweimal durch die riesige Halle gelaufen waren, ließen wir uns enttäuscht auf ein paar Stühle sinken. „Sicher, dass er längst da sein wollte?“, mein Kopf wandte sich zu Karyu um, der nur die Schultern zuckte. „Weiß nicht, hatte er zumindest gemeint.“ Ich nickte nur stumm, dann sah ich mich etwas um. Zum Glück saßen wir in einer einigermaßen ruhigen Ecke… „Soll ich dir was zu trinken holen?“, fragte mich unser Gitarrist auch schon lächelnd. „Ja. Was alkoholisches.“, murmelte ich nur und fügte in Gedanken hinzu: Immerhin muss ich ja nicht fahren und ohne Alk halte ich es hier sicher nicht aus. Artig nickte Karyu, dann verschwand er strahlend Richtung Bar. Woher nahm er nur diese gute Laune? Seufzend stützte ich den Kopf in die Hände. Zum Glück kam er bald wieder und ich konnte mein Besäufnis starten. Nicht lange, dann kam einer dieser bunten Clownbands zu uns. Ich kannte sie nicht, peinlich war es mir aber trotzdem nicht. Okay, erst als sie uns mit Namen ansprachen. Waren wir so auffällig? Wahrscheinlich wirkten wir wie Nightmare before Christmas -Charaktere in einer Folge von Winnie Pooh. Mist…würde mich da jetzt den ganzen Abend über jemand ansprechen? Doch glücklicherweise übernahm Karyu das Reden und ich konnte weiterhin mit meinem Alkoholglas anbändeln. Vielleicht sollte ich einer dieser Disneyfiguren vor mir fragen, ob es hier noch härteres Zeug gab…? Augenblicklich zuckte ich zusammen, als alle zu lachen begannen. Verwirrt blickte ich zu Karyu, der wohl gerade einen Witz erzählte. Nach einer Weile des Zuhörens musste ich aber entsetzt feststellen, dass er über mich sprach- über meinen peinlichen Auftritt eines Morgens im Hotelzimmer, als ich einen Alptraum hatte und wie von der Tarantel gestochen noch halb im Traum durch das Hotel rannte- nur bekleidet mit meiner Unterhose und einer Socke. Peinlich genau erzählte Karyu alles nach und als er mal zu mir blickte, erstarrte und verstummte er. Mein eiskalter Blick war ihm nicht entgangen, genauso wenig den anderen. Er räusperte sich und wechselte das Thema. Irgendwann verschwanden auch die Clowns. „Karyu…“, knirschte ich noch immer sauer, „Geh zur Bar und hol mir gefälligst das Stärkste, was der Laden zu bieten hat; keine Widerrede!“, meine Stimme wurde lauter und so eilte er auch ohne zu wiedersprechen sofort los. Als ich den Nachschub hatte, entspannte ich mich und seufzte erleichtert auf, als die ersten Tropfen der dunklen Flüssigkeit meine Lippen berührten. Karyu schaute mir zu, dann begann er in seiner Jackentasche zu kramen. „Zero? Ich geh eine rauchen. Kommst du mit?“ Überrascht sah ich zu ihm und wog den Gedanken ab. Schließlich schüttelte ich den Kopf. „Ne, ich geh später…“ Der Blonde nickte und ließ mich allein zurück. Für gewöhnlich sagte ich da nicht nein…aber nun hatte ich gerade ein Date mit meinem Getränk. Arme Rose, aber ich musste ihr ja davon nichts sagen. Und hey, je mehr ich trank, umso mehr wich meine schlechte Laune, mir wurde wärmer und langsam fand ich es gar nicht mehr so schlimm. Lag vielleicht an dem Alkohol, den ich mir erneut besorgt hatte. Ich trank für mich allein und obwohl ich zuerst genervt war, dass Karyu so lange weg blieb, war es mir bald egal. Irgendwann wurde es auch weiter vorn lauter. Miyavi stand auf der Bühne und hatte sich diesen kleinen Giftzwerg von The GazettE dazu geholt. Dann ging die Eingangstür auf und so eine alte Oma stürmte herein. Sicher gehörte die zu einem der Clowns. Sie ging auf die Bühne und laberte etwas von verflucht uns alle und so weiter, keiner schenkte ihr wirklich Beachtung. Schlecht organisiertes Partyprogramm. Die Alte quatschte immer etwas von einem Zorn des Ignaz, toll, unglaubwürdiger ging es ja echt nicht. Nächstes Mal sollten sie echte Schauspieler einladen…oder sich zumindest vorher beraten lassen. Schließlich endete es damit, dass der Giftzwerg die Oma rausschmiss, ihre Flüche ignorierte. Einen Moment noch beobachtete ich das Szenario, dann wand ich mich meinem Glas zu. Ich hatte es Betty genannt. Aber die traute Zweisamkeit hielt nicht lange, da stießen zwei der Clowns zu mir, setzten sich einfach. Der eine sah aus wie ein Kerl, der andere weniger. Sie versuchten mich in ein Gespräch zu verwickeln- und es gelang ihnen sogar. So schlimm waren die zwei gar nicht, wie ich nach einer Weile bemerkte. Ihre Namen hatte ich allerdings drei Sekunden später wieder vergessen. Naja egal, Karyu ließ mich im Stich, da musste ich mich wohl mit den Clowns verbrüdern. Nach ein paar weiteren Gläsern bemerkte ich, dass sie ja Humor besaßen. Wir saßen lachend am Tisch; das Mädchen lachte unterdrückt und sicher machte sie sich bald ein deswegen. Mich kümmerte es nicht, der Junge mir gegenüber brachte ständig neue Witze, die mich fast zum Heulen brachten. Und da Karyu so blöd zu mir gewesen war, fing ich nun auch an, peinliche Dinge über ihn zu erzählen. Bald lagen wir fast unter dem Tisch; doch da packte mich der Junge und zog mich hoch, auf den Tisch. Er begann sich zu der Musik zu bewegen und nach kurzer Verwirrtheit meinerseits begann ich wieder zu lachen, ehe ich mich mit bewegte, zu der seltsamen Musik. ~*~ Karyu wundert sich über seinen Kollegen Draußen vor der Tür ging ich zuerst einmal meinen Nikotingelüsten nach, da man drinnen nicht rauchen durfte. Einerseits fand ich es ganz gut so, andererseits konnte ich hier draußen nicht meinen Bassisten sehen. Okay, ich konnte ihn mir vorstellen, aber der Echte war mir nun einmal lieber als die Ausgeburt meiner Fantasie. Denn der Echte war eine kleine Kratzbürste, während der in meiner Fantasie und meinen Träumen so war, wie ich ihn gern hätte. Ach ja, meine Kratzbürste…heute war er ja mal wieder besonders toll drauf. Was hatte er nur? Die Bands von der PSC waren doch ganz nett. Okay, Hizumi und Tsukasa hatte ich noch nicht gesehen, aber naja…die Halle war ja auch verdammt groß. Einer der Jungs, die vorhin schon bei uns gestanden hatten, gesellte sich wieder zu mir und leistete mir Gesellschaft. Wir unterhielten uns und kamen auch irgendwie auf Hizumi zu sprechen, denn es stellte sich heraus, dass der Braunhaarige einer der Freunde von Hizumi war. Hätte ich mir fast denken können, so sympathisch wie er war. Er meinte, Hizumi und Tsukasa seien schon da. Wie, als hätte zumindest einer der Beiden die Worte gehört, trat Tsukasa ins Freie und zündete sich eine Kippe an. Grinsend winkte ich ihm zu; nach kurzem Umschauen bemerkte er mich auch und kam näher. „Hey, ihr seid ja doch gekommen.“, murmelte er schmunzelnd und nahm einen tiefen Zug. „Na klar, hab ich doch gesagt.“ „Wie hast du unseren Anti-Plüsch überredet? Er wollte doch auf keinen Fall mitkommen.“ „Ich weiß. Aber bei meinem unwiderstehlichen Charme kann mir doch keiner wiedersprechen, Tsu~“ Jetzt musste er lachen. „Ihr seid mir zwei. Wo hast du ihn überhaupt gelassen?“ „Er wollte nicht rauchen, hat mich ehrlich gesagt gewundert. Aber naja, er war gerade mit trinken beschäftigt. Und Hizumi? Wo hast du den gelassen?“ „Hizu? Der hat mit welchen gequatscht, da hab ich mich mal kurz verabschiedet.“ „Oh, ach so. Naja, ich geh mal zu meiner Kratzbürste zurück.“ „Viel Spaß. Ich geh dann zu Hizumi, vielleicht finden wir uns wieder, ist ja echt riesig da drin.“ „Geht klar.“, grinsend trat ich meine Kippe aus und verschwand zurück in das Gebäude. Da ich den Weg kannte, fand ich auch schnell zu Zero zurück. Doch er saß wider Erwarten nicht mehr am Tisch. Nein, er TANZTE darauf! „Ach du scheiße…“, rutschte es mir heraus; schnell sah ich zu, dass ich zu ihm kam. „Zero! Mein Gott, was machst du denn da?!“ Es missfiel mir, dass er erstens auf diesem gebrechlichen Ding von Tisch tanzte und zweitens, dass er einen anderen Mann antanzte. Innerlich kochte die Eifersucht in mir auf, doch äußerlich blieb ich ruhig. Jetzt bemerkte mich auch mein scheinbar wahnsinnig gewordener Bassist. „Karyuuuu~“, lallte er, „Willsu mitmachn?“ Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. Himmel, wie lange war ich denn rauchen gewesen?! So schnell konnte man doch nicht besoffen sein…oder scheinbar doch, denn Zero war es zu hundert Prozent. Schnell ging ich zu dem Tisch und packte seinen Arm an. „Komm da runter Zero, du brichst dir alle Knochen!“, knurrte ich wütend und zerrte ihn zu mir runter. Zero schien das nicht zu begeistern. „Maaaan….hab dich nich soo. Isch mach doch gar nüscht.“ - „Jaja, erzähl das deiner Großmutter! Du kommst jetzt mit, du bist ja unzumutbar!“, eilig zog -oder wohl eher schliff- ich ihn hinter mir her. Ich war maßlos enttäuscht…aber warum? Hatte ich erwartet, er saß so stinkig da, wie ich ihn verlassen hatte? Oder aber war ich enttäuscht, dass er so viel getrunken hatte? War ich eifersüchtig auf den anderen Kerl? Ach, ich hatte keine Ahnung. Ich zerrte ihn einfach weiter hinter mir her durch den Ausgang, Richtung Parkplatz. „Karyuuu! Was soll’n das? Lasss los…ich hab mich gerade…am…amüschiert~“, prappelte er vor sich daher, doch ich ignorierte es. „Das ist mir egal Zero. Du bist hacke dicht…ehrlich gesagt ist es mir unbegreiflich, wie man so schnell besoffen sein kann…ich weiß, dass du nicht so sehr viel verträgst…aber das eben…sei froh, ich habe dich vor einer peinlichen Blamage bewahrt.“ „Wiesso? Was…hab ich den…gemachd?“, ehrlich betroffen sah er mich an, während ich ihn ins Auto schob und anschnallte, dann setzte ich mich auf meinen Platz. „Du hast auf dem Tisch von der Party getanzt, wo du gar nicht hinwolltest. Herzlichen Glückwunsch, du hast mir eine ganz neue Seite an dir gezeigt.“, moserte ich noch, dann fuhr ich auch schon los. Ein Seufzen entrang sich meinen Lippen. Natürlich kannte ich Zero betrunken…aber so hatte ich ihn noch nie erlebt, das Schlug wirklich über alle Stränge. Wunderbar, und das nur, weil ich etwas zu lang rauchen war. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Zero ernsthaft darüber nachzudenken schien. Er schwieg die ganze Fahrt über. Ich fuhr zu mir. Allein würde ich die Schnapsdrossel jetzt nicht lassen. In seinem Glück würde er aus dem Bett fallen und sich sein eigenes Genick brechen, dass sähe ihm zumindest ähnlich. Zuhause angekommen parkte ich ein und stieg aus, ging zu Zero rüber. Seine dunklen Augen musterten mich aufmerksam. „Wo…bin ich…?“, murmelte er leise. Zumindest seine Sprache klang weniger gelallt als noch zuvor. „Bei mir. Und da bleibst du heute auch, damit du das verstanden hast.“, ich wollte drohend klingen, aber irgendwie lächelte ich dann doch. Lange konnte ich meinem Bassisten sowieso nicht sauer sein. Ich hielt ihm die Hand hin, die er auch nach kurzem Zögern ergriff. Doch leider wankte er wieder. Deshalb schlang ich einen Arm um ihn und führte ihn langsam die Treppen zur Haustür hoch. Man hätte sagen können, ich würde die Situation ausnutzen…okay, das tat ich auch. Meine Hand ruhte gemütlich auf Zero Hintern und ja…es gefiel mir. In mich hinein grinsend lief ich mit ihm das Treppenhaus hinauf, bis wir schließlich vor meiner Haustür standen. Fix schloss ich auf und schob ihn hinein. Ich schälte Zero aus seinem Mantel und seinen Schuhen, dann schob ich ihn Richtung Schlafzimmer. Sicher würde meine kleine Schnapsleiche gleich einschlafen, wenn ich ihn hinlegte. Doch ich irrte mich. Gerade, als ich ihn hinlegte und ihm die unbequeme Hose und den dicken Pulli auszog, damit er schlafen konnte, zog er mich, als ich mich lösen wollte, direkt auf sich. Überrascht keuchte ich auf und sah ihn an. „Zero…lass mich bitte los, ich will mich umziehen…“ und außerdem regt sich sonst noch was, fügte ich in Gedanken hinzu. Doch mein Langhaariger schien das nicht zu kümmern, was ich sagte. Seine dunklen, schönen Augen blickten mich lange an, dann streichelte er meine Wange, zog mich immer näher. „Zero…?“, hauchte ich noch einmal fragend, doch der Kleine hielt mir einen Finger an die Lippen. „Halt…nur einmal die Klappe, Karyu…“, nuschelte er. Ehe ich mich versah, legte er seine Lippen auf meine. Ich erstarrte. Doch dann…ich hatte mir das schon immer gewünscht. Ich wusste, es war nicht richtig- aber wenigstens einmal wollte ich seine Lippen kosten und genießen. Ich erwiderte, schloss die Augen und bald wurde unser Kuss immer verlangender, Zero immer gieriger. Bis ich mich keuchend löste. „Zero…was hast du vor…?“, fragte ich ihn und blickte ihm ernst in die Augen. Sein sonst so mürrischer Blick mir gegenüber war nicht da. Stattdessen grinste er mich seltsam an. „Ich wollte schon immer wissen, ob alles an dir so lang ist wie dein Giraffenhals…“, murmelte er und begann an genau diesem zu knabbern. Blinzelnd blickte ich ihn an; dann verstand ich den Sinn dahinter. „Bitte?!“, entfuhr es mir lautstark, weshalb der langhaarige Prinz nur mit den Augen rollte. „Karyu…stell dich nich so blöd an….schlaf endlich mit mir. Du willst es doch auch…~“ Gott, das war langsam zu viel des Guten. Ich spürte, dass sich bei diesen Wörtern bei mir wirklich was regte, aber ich schüttelte den Kopf. „Zero…du bist besoffen…“, versuchte ich es noch einmal freundlich, drehte dabei den Kopf weg, da er mich wieder küssen wollte, „Morgen…bringst du mich deshalb um…“ „Werd ich nicht. Komm…du willst es doch auch.“, raunte seine dunkle Stimme in mein Ohr, dann leckte er darüber. Nur wenige Sekunden später spürte ich seine Hand in meinem Schritt, wie sie über meine Hose streichelte, dann immer mehr Druck ausübte. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und stöhnte auf. Zero grinste, der alte Fiesling. Und doch…ich wollte nicht aufgeben. Ich wünschte es mir wirklich, ja verdammt. Aber dann nur, wenn ich am nächsten Morgen neben ihm aufwachen und ihn in den Arm nehmen könnte, OHNE das er mich anschrie oder schlug. Und das würde er nicht, ich kannte ihn. Zero würde mich nicht lieben….und doch würde ich nie aufgeben, es zu versuchen. „Karyu….“ „Zero, nein! Du bist betrunken…Ich…und ich will nicht, dass unsere Freundschaft darunter leidet, wenn wir miteinander schlafen und du mich dann hasst…“, versuchte ich es ein letztes Mal. Zero schüttelte nur den Kopf, strich sich die langen Haare weg, dann schlang er Arme und Beine um mich. „Bitte Karyu…Ich will das jetzt, verdammt.“, knurrte er mich an und zog mich wieder in einen Kuss. Langsam aber sicher wurde ich schwach. Und als er begann, mir erst das Shirt auszuziehen und dann die Hose zu öffnen, war es um mich geschehen. Und so kam es, wie es kommen musste. Wir hatten heißen, wilden Sex, unbegreiflich schön und besser als alles, was ich je erlebt hatte. Ich schaltete ab und gab mich nur meinen Gefühlen hin. Doch im Hinterkopf, diese kleine Stimme die mir sagte, dass es nur dieses eine Mal geben würde, verschwand nie ganz. Deshalb versuchte ich mir alles genauestens einzuprägen. Wie sich jede Stelle seines Körpers anfühlte. Wie er roch. Wie er schmeckte. Wenigstens diese eine Nacht würdest du mir gehören, Michio Shimizu. Morgen würdest du mich hassen. Dann würdest du mich wohl aus meiner eigenen Wohnung schmeißen… Oder aber, ich erlebte den Morgen gar nicht. Dann würden mich die Engelschöre wecken, wenn ich die Augen öffnete. Okay, vielleicht war es auch das Fegefeuer; immerhin schlief ich hier gerade mit ihrem schönsten Engel. ~~**~~ Willkommen zu meiner neuen FF, vielen dank fürs lesen! Ich hoffe sie gefällt euch, ich schreibe ja sonst eher nicht aus der Ich-Sicht, aber ich hab gemerkt, da kann ich besser ironische Sprüche, etc. verpacken /D~ Die Grundidee basiert wie am Anfng erwähnt auf meiner Idee für ein RPG ^-^ Hab aber bewusst Charaktere ausgewählt, die dort nicht vorkommen und die Story spielt dort auch nicht so mit anderen Charas ab (wär ich ja schön blöd, könnt ich ja das RPG gleich auf öffentlich stellen *lach*), also alles mein Hirnquark ;D Ich hoffe, ihr habt die Charakterewechsel mitbekommen, sieht man ja eigentlich immer an der Oberzeile über den Abschnitten~ Der Name der FF musste hier geändert werden, Animexx erkennt keine Klammern an, sonst würde sie [wo]men heißen. Kommis sind gern gesehen, möchte ja gern eure meinung hören. Ansonsten bis zum nächsten Kap~ Kapitel 2: 2. - Böses Erwachen in doppelter Hinsicht ---------------------------------------------------- 2. - Böses Erwachen in doppelter Hinsicht Zero ist entsetzt über sich selbst Boar, war mir schlecht gewesen die Nacht. Irgendwann früh morgens war ich mit einem Übelkeitsgefühl aufgewacht. Und ehe ich mich versah, hing ich auch schon kotzend über der Kloschüssel. Ich würgte so lange, bis mir die Tränen kamen. Warum war mir so schlecht? Ich wusste es nicht… Doch kaum war ich fertig mit erbrechen, begann meine Brust schrecklich zu Schmerzen, genauso wie mein Unterleib. Was war mit mir los? Ich hatte das Gefühl, mein Körper würde von innen heraus verbrennen. Der pochende Schmerz ließ nicht nach, egal, wie sehr ich darauf wartete. Langsam quälte ich mich zurück ins Bett, vorher nahm ich noch eine Schmerztablette, die ich im Medizinschrank fand. Wenigstens Karyu hatte ich nicht geweckt. Ich wusste, dass meine und Karyus Nacktheit nichts Gutes bedeuten konnte und so langsam kamen auch Erinnerungen an letzten Abend hoch. Doch darauf konnte ich mich gerade nicht konzentrieren. Ich legte mich zurück ins Bett und rollte mich ein; hoffte darauf, dass die Schmerzen weggingen. Eine Weile lang rollte ich mich nur hin und her, schlang die Decke enger um mich. Irgendwann war ich dann auch erschöpft und verschwitzt eingeschlafen. ~*~ Als mich am nächsten Morgen ein paar Sonnenstrahlen im Gesicht kitzelten, öffnete ich blinzelnd die Augen. Müde sah ich auf und blickte auf ein paar helle Gardinen. Karyus Gardinen, wie ich sofort bemerkte. Denn ich besaß keine Gardinen, nur ein Rollo. Während ich so darüber nachdachte, fiel es mir schlagartig wieder ein. Karyu. Wir hatten miteinander geschlafen. Scheiße, warum hatte ich das getan?! Natürlich war ich besoffen gewesen…ich hatte meine Rose betrogen…aber anscheint war ich nicht besoffen genug, sonst hätte ich einen sehr vorteilhaften Filmriss. Ich kannte Karyu so lange, ich kannte ihn als Ersten der Band…und nun…das… Vorsichtig wanderte mein Kopf in seine Richtung. Doch entgegen meiner Angst blickte er mich nicht schon grinsend an. Er hatte mir den Rücken zugewandt und anhand seiner Atmung sah ich, dass er noch seelenruhig schlief. Mein Blick wanderte über seinen schönen Rücken. Okay, er war ein extrem langes I, aber irgendwie gefiel mir das an ihm. Ihm stand es. Ich hätte nicht 1,83 m groß sein können. Ein wenig größer als 1,70 m vielleicht, aber naja, man konnte nicht alles haben. Aber… warum hatte ich das getan…? Wie war das, im Alkoholzustand zeigte sich unser wahrer Charakter? Hieß das, ich stand auf ihn? Na ganz toll… Aber wie hatte er das zulassen können?! Nun blickte ich ihn wütend an, während ich mich aufsetzte. Dabei fiel mir etwas auf. Irgendwie…fühlte ich mich anders an. Und als ich an mir hinab sah, wusste ich auch, warum. Meine Augen wurden immer größer. Eine Weile starrte ich nur, dann hätte ich am liebsten geschrien. Mein Körper…war der einer Frau…! Entsetzt blickte ich zu Karyu, dann wieder zu mir. Hastig strampelte ich die Decke weg und rannte ins Bad. Dabei sprangen diese hässlichen Dinger auf und ab, was mich nur noch schneller rennen ließ. Keuchend schmiss ich hinter mir die Tür zu und schloss sie ab, verschanzte mich. Schnell lief ich zu Karyus Badspiegel, der zum Glück recht groß war. Doch als ich mich da in voller Nacktheit wiedersah, schrie ich diesmal wirklich auf- und auf den Schrei schrie ich gleich noch einmal, weil ich vor meiner eigenen Stimme erschrak. Dort im Spiegelbild blickte mir mein perfektes Abbild entgegen- nur dass es der Körper einer weiblichen Version von mir war!!! Panisch ging ich zum Spiegel und fasste mir ins Gesicht. Meine dunkle Augen, meine vollen Lippen, alles war gleich, doch sie waren sanfter geworden. Meine Wangenknochen und so auch mein Gesicht noch femininer, als es ohnehin schon war. Meine Haare wirkten seidiger, doch das war zweitranging. Als ich an mir hinabsah…Gott, war ich geschrumpft?! Ich kam mir noch kleiner vor! Meine ganze Gestalt wirkte zierlicher…und…ich schluckte. Meine Hände fuhren an mir hinab. Nicht nur, dass sie diese nervigen Hügel an meiner sonst so schön flachen Brust ertasteten, nein, als ich die Augen schloss und noch tiefer ging…nichts. Da war absolut nichts mehr, was mich als Mann kennzeichnen würde. Ich starrte den Spiegel an. Nein, das konnte nicht sein, ich musste träumen; dass da war nicht ich! Ich war ein wunderhübscher, leicht feminin wirkender Kerl, aber noch lange keine Transe..! Okay, nicht mal das, ich war scheinbar komplett Frau. Wütend blickte ich den Spiegel an. Was war passiert? Gestern war doch nichts weiter geschehen… okay, Erinnerungsversuch. Ich war gezwungenermaßen mit Karyu auf die Party gegangen, hm. Dann hatte ich mich betrunken scheinbar, ja genau, weil Karyu einfach ewig wegblieb. Danach hat er mich wütend mit geschliffen…da hatte ich schon gewaltig einen in der Krone. Er fuhr mich zu ihm nach Hause und dann…irgendwie…haben wir miteinander geschlafen. So weit so gut. Aber was hatte ich verpasst; man wurde doch nicht über Nacht zur Frau?! Noch einmal dachte ich nach. Hatte man mir was ins trinken gemixt…? Drogen oder so? Oder mich hypnotisiert, dass ich in mir eine Frau sah? Hatte Karyu mir was verabreicht, der Perversling? Hormone vielleicht? Nein, dass…das ging so nicht. Dann hätte er mich schon über Nacht umoperieren müssen. Doch das grenzte auch an meiner Vorstellungskraft. Meiner Meinung nach brauchte das nämlich länger als ein paar Stunden. Außer aber ich hatte die neusten, wissenschaftlichen Erkenntnisse verschlafen. Zu schlafen schien ich übrigens auch nicht mehr…immerhin nahm ich das fest an, nachdem ich mir mehrmals auf den Arm geschlagen und mich gekniffen hatte. Und wenn mir wirklich jemand was verabreicht hatte…? Ich sah zum Spiegel. Mir wurde schlecht. Meine Füße gaben nach; langsam sank ich zu Boden. Ich war in der Hölle gelandet. Was hatte ich nur verbrochen…? Hatte ich zu sehr gemeckert? Das sähe mir alten Ziege -ja, mittlerweile war ich eine Ziege, kein Bock- ähnlich. Der Herr hasste mich…und der Teufel ließ mich nur zu gern jetzt leiden. Zitternd vergrub ich mein Gesicht zwischen meinen Armen. ~*~ Nach einer Weile klopfte es an. „Zero…?“ Ich schwieg. Wenn er meine Stimme hören würde… „Zero? Bist du hier? Sag, hast du so geschrien?“ - Er verband das Mädchengekreische sofort mit mir? Na warte… Nun klinkte er und merkte, dass abgeschlossen war. „Zero! Mach die Tür verdammt nochmal auf! Was fällt dir ein, dich in meinem Bad einzuschließen!?“ „Privats…phäre vielleicht…?“, meinte ich leise. Es sollte frech klingen, aber meine Stimme war kurz vorm Zusammenbruch. Unser Gitarrist war nicht dumm und merkte es sofort. „Zero…? Bist du krank? Bitte, ich mach mir Sorgen!“ „Nein…! Du willst mich nicht sehen, wirklich…“, zitternd kroch ich weiter nach hinten, unter das geräumige Waschbecken. „Doch, will ich! Schlimmer als Ryutarou’s Katzenklo kannst du nicht aussehen!“ Bitte was?! Er verglich mich mit dem Klo seiner Katze?! Wütend blickte ich zur Tür, dann wurde ich wieder ernster, oder eher auch ängstlicher. „Karyu, nein, bitte…es…du willst nicht…“ „Traust du mir nicht? Bist du mir sauer wegen gestern Abend? Bitte, es tut mir leid…ich hätte mich zurückhalten sollen, es…bitte verzeih mir Michio, ich wollte das nicht…“ Oh nein, er begann, mich bei meinem richtigen Namen zu nennen. Das verhieß nie etwas Gutes. Doch wenn er zu solchen Mitteln griff… „Yoshitaka… es liegt nicht an dir…bleib einfach draußen!“, ich konnte nicht verhindern, dass ich trocken aufschluchzte- dieser scheiß Körper! Doch das war sozusagen der Todesstoß. Und die Waffe führte ich dabei selbst. Denn durch meine Geräusche wurde Karyu erst Recht misstrauisch, sprach weiter auf mich ein, doch ich antwortete nicht mehr, kniff einfach nur die Augen zu, kugelte mich auf den kalten Fließen ein. Dann krachte es. Karyu hatte sich mit ganzer Kraft gegen seine dünne Tür geworfen. Schade um das Holz…oder zumindest die Angeln, die waren jetzt hin. „Zero…?“, er drehte sich in seinem riesen Badezimmer und sah sich suchend nach mir um. Schließlich erblickte er mich. „Kami-sama Zero! Was liegst du auf den kalten Fließen herum?! Du wirst krank…!“ „Mir egal….ich bin es schon…Karyu, ruf mir die netten Männern mit den weißen Kitteln, das ist das Beste.“ „Ich versteh nicht was du da redest Zero…du klingst nur etwas erkältet, oder heiser…mehr nicht…“ Ja, du hast mich ja auch nur von hinten gesehen bis jetzt, Karyu, flüsterte ich in Gedanken. Doch was sollte ich tun? Ich kam keinesfalls hier weg, ohne dass er mich sah. Also stellte ich mich meinem Schicksal. Langsam drehte ich mich zu ihm um, präsentierte mich ihm, blickte unsicher in seine Augen. „Weißt du…weißt du jetzt, warum du die Typen rufen sollst…?“, mein Lächeln misslang mir kläglich. Karyu stattdessen schaute mich nur an. Nein, schauen war der falsche Ausdruck. Es war starren. Und je länger er starrte -auf meine Brüste wohlgemerkt-, umso größer schienen seine Augen zu werden und bald…würden sie ihm sicher rausfallen. Nur langsam wanderte sein Blick wieder zu mir auf, sodass er mich anblickte. „Zero……du bist…du hast……..Brust…“, stammelte er zusammen. Oh Karyu, welch geistreicher Erguss deinerseits, hätte ich sicher nie bemerkt! „Toll, das weiß ich auch.“, knurrte ich, „Und wenn du deinen Blick gen Süden richtest, wird dir auffallen, das mir außerdem mein Glücklichmacherchen fehlt!“ „Dein was?!“ „Mein Glücklichmacher! Gut, du hast ihn nie zu spüren bekommen, aber egal! Karyu, ich vermisse mein Ding!!“, schrie ich fast schon, weshalb meine Stimme automatisch wieder höher wurde. Der Blonde zuckte zusammen, dann starrte er mich wieder an. „Zero…ich…erklär mir…warum bist du plötzlich ‘ne Frau? Hab ich da was verpasst…?“ „Sicher doch mein Lieber. Ich bin nicht der Frosch, der nach dem Kuss zum überaus attraktiven Prinz wird; sondern der überaus attraktive Prinz, der nach Geschlechtsverkehr mit DIR zur FRAU wird!!!“ „Aber…aber das geht doch gar nicht…ich mein…nein, das ist unmöglich.“ Verzweifelt ließ ich den Kopf hängen. Wo war ich nur gelandet, in welch makaberen Stück? Mein schlimmster Alptraum…alle die mich kannten, würden mich verabscheuen oder gar nicht erst erkennen, auslachen… D’espairs Ray… was würde aus unserer Band werden…? Vielleicht hatte man mich ja über Nacht entführt…vielleicht sollte ich anfangen, an Aliens zu glauben. „Seit….seit wann ist das…so?“, Karyu fiel es schwer, die Worte auszusprechen, ich sah es ihm an. Aber er gab sich Mühe um eine beherrschte Art. Vorsichtig blickte ich zu ihm auf, rutschte dabei unbewusst noch etwas zurück. „Seit…ich aufgewacht bin…“, flüsterte ich und senkte den Blick wieder. Doch was mir da als erstes entgegenblickte, war wieder diese weibliche Brust. Ich konnte nicht mehr. Allmählich wurde mir alles zu fiel. Ich schloss die Augen, während mir stumm eine Träne über die Wange lief. Es war peinlich, jetzt vor ihm zu weinen…aber ich brauchte es, um wieder runter zu kommen. Außerdem ging das in dem Körper so verdammt schnell. Mist, ich war sonst nie nah am Wasser gebaut. Karyu bemerkte meinen winzigen Gefühlsausbruch. „Zero…! Oh Schreck, Schatz! Bitte wein doch nicht…“, eilig ließ er sich auf die Knie sinken und robbte zu mir, nahm mich in die Arme. Seine Kosenamen bekam ich kaum mit, ich hatte andere Probleme. „Michio…bitte wein nicht…wir…wir bekommen das wieder hin, vertrau mir einfach.“, sanft drückte er mich an seinen nackten Oberkörper. Ich stockte, dann lehnte ich mich zögerlich an ihn. „Karyu…das…das hat doch keinen Sinn…ich meine…das ist doch krank….wo bitte haben die schon mal über Männer berichtet, die einfach so zu Frauen wurden…? Das…das ist Wahnsinn.“ „Dann…dann haben wir diesen Wahnsinn wenigstens alle beide…weil ich seh es auch. Mach dir keine Sorgen, ich…wir finden eine Lösung, denk ich… Am besten, du erzählst mir alles von Anfang an.“ „Wie von Anfang an…?“ „Ehm, warte…Am besten dort, als ich dich auf der Party allein ließ. Also was da geschah, und so weiter.“ „Öh….okay… also ehm du bist rauchen gegangen…da war mir langweilig. Und ich hab noch mehr getrunken. Dann kamen welche von den Jungs und haben mit mir herumgealbert, die waren schon genauso besoffen…oder halt warte. Davor habe ich noch Miyavis Show zugeschaut.“ „Was für eine Show?“ „Na von Miyavi, dem buntesten Clown auf dieser Welt. Er stand auf der Bühne und sülzte herum, holte sich dann noch den Gazette-Giftzwerg…“ „Du meinst Ruki.“ „Wie auch immer. Naja, der holte den halt auf die Bühne und alberte rum…dann kam so eine alte Oma. War sicher Miyavi’s oder so. Die zeterte dann halt irgendwas von wegen Fluch und so und Ruki schmiss die raus und das war’s dann auch schon. Voll langweilig.“ „Was für ein Fluch?“, Karyu klang ernsthaft interessiert. Verblüfft sah ich zu ihm auf, hob eine Augenbraue. „Das ist nicht dein Ernst oder?“, meinte ich nur, da ich mir denken konnte, worauf er hinaus wollte, „Bloß irgendwas mit das wir Versammelten alle verflucht wären…von ihrem heiligen Ignaz oder was auch immer die Schreckschraube meinte… Aber egal, das kann es nicht sein. Immerhin…bist du noch ein Kerl.“, erzählte ich dann doch. „Aber ich war da nicht versammelt, oder? Also wo sie das gesagt hat.“ „Karyu, seit wann bist du abergläubig? Okay, dumme Frage…aber dass du an so einen Müll glaubst…“ „An was willst du sonst glauben? Das ich dich des Nachts operierte hätte? Das wir auf Drogen sind oder dir einer Hormone verabreicht hat , was gar nicht geht, weil dann wärst du unten nicht…naja. Oder aber das E.T. dir des Nachts die Seele umgekörpert hat oder dergleichen…?“ Autsch. Konnte Karyu Gedanken lesen? Ich bekam fast schon Angst… „Ich…ich weiß es nicht Karyu…! Aber was ich weiß ist, dass ich zurück will…verdammt…ich wusste doch-“ „Erzähl weiter.“ „Was? Ach so, ja. Naja…dann kamen die Jungs, die genauso dicht waren. Keine Ahnung warum ich mit ihnen angefangen habe zu tanzen…“ „Du erinnerst dich?“ „Ja, leider. Aber ist vielleicht gut so…also die Hälfte weiß ich noch so…“ „Ah…gut zu wissen…weiter?“ „Keine Sorge Karyu, an deinen langen Freund erinner ich mich seeeehr gut.“, meinte ich nur sarkastisch, „Aber egal. Auf jeden Fall kamst dann du, hast mich wütend zum Auto gezogen oder so und in deinen Luxusschuppen hier gefahren. Und dann hast du mich verführt~“ „Hey, gar nicht wahr! Du hast angefangen Zero!“, protestierte er sofort und verzog seinen Mund wieder so schmollig süß. Ah ja, das war ein Anblick, der mir ganz gut gefiel. „Hab ich?“, fragte ich nun aber verwundert und bekam ein Nicken. „Das heißt…ich hab angefangen…?“, wieder ein Nicken. Ich seufzte. War ich wirklich so rattig, wenn ich zu viel getrunken hatte? Nein…ich hatte mich öfters schon mit Karyu betrunken; ohne solch katastrophale Folgen. Mein Chefchen sah mir tief in die Augen. „Du…kannst dich kaum erinnern, oder…?“, flüsterte er leise und ich konnte, wenn ich mich nicht irrte, einen Anflug von Traurigkeit darin erkennen. Doch statt ihm die Traurigkeit zu nehmen, stieß ich nur fest zu. „Nein, kann ich nicht. Ist vielleicht auch besser so, war eh nur belangloser Sex. Ein Ausrutscher, der uns eben untergekommen ist. Sollte lieber nicht wieder vorkommen.“ Super Zero, immer noch das Messer in der Wunde herum drehen, genau das würde ihn sicher freuen! Karyus Blick wurde immer trauriger. „Okay, verstehe…schon okay. Ich…ich denke, ich geh mal nach Ryutarou schauen…und mach uns Frühstück oder so…“, schwer seufzend erhob er sich und tapste zum Bad hinaus. Nun war ich doch irritiert- ich dachte, er würde eher denken, ich fand den Sex schlecht und er wäre als Mann beleidigt, weil ich seine Fähigkeiten in Frage stellte… jetzt klang er eher, als hätte er Liebeskummer…stimmte meine anfängliche Theorie also doch…? Oh nein Karyu, bitte nicht… Doch jetzt….gab es noch ganz andere Probleme. Ich…war eine Frau. Ein Blick in den Spiegel bestätigte mir das nur. Seufzend wand ich mich ab. Ich sollte mir was anziehen oder so…aber was? Ich war, dezent ausgedrückt, geschrumpft. Da würden mir nicht mal mehr die Männersachen passen… Frustriert sah ich mich um und erblickte Karyus blauen Bademantel. Oh, kam der mir gelegen. Wohlig seufzend über den flauschigen Stoff tappte ich aus dem Bad, direkt zu Karyu in die Küche. Als ich ihn sah, stockte ich. Er wirkte noch immer…ziemlich geknickt. Verdammt…ich erinnerte mich schon an letzte Nacht, so war es nicht; allerdings aber nicht an alles…hatte ich noch irgendwas Dummes abgelassen gestern…? Vorsichtig ging ich auf ihn zu. „Yoshitaka…ich-“ „Schon okay Zero. Ich hab schon verstanden, dass ich keine Chance habe, also reib mir das nicht weiter auf die Nase, ich sag ja schon nichts mehr…und jetzt iss was…weiß ja nicht, wie dein Körper reagiert, wenn du lange nichts isst…“ „Scheiß doch mal für einen Moment auf den Körper!“, rief ich entnervt und ging zu ihm, „Ich hab nie gesagt, dass du gar keine Chancen hast…aber du…du bist mein Chef, mein Kollege, mein bester Freund! Und du wirktest immer, als wenn du dich nur lustig machst über mich…woher sollte ich wissen, dass du es ernst meinst, Yoshi….“, brummelnd ließ ich mich auf den Stuhl fallen. „Egal. Können wir das Thema jetzt bitte lassen? Ich hab jetzt keine Lust darauf. Sag mir lieber, was du trinken willst.“ „Kaffee.“ Er nickte und stellte mir die gewünschte Brühe hin, setzte sich zu mir. Dankend nahm ich das Gebräu an und trank sofort gierig. Das wiederum führte nun zu einem Grinsen bei Karyu. Ja, so gefiel er mir besser; so komisch das klang! „Was grinst du so…?“, meine Augenbraue zog sich fast bis zum Haaransatz. „Weiß nicht…hab überlegt…warum du das so schnell trinkst.“ „Will munter werden. Brauch meine Gehirnzellen zum Denken, ich will wissen, wie das gehen kann, dass mein Körper sich um rund 360 Grad ändern kann!“ Er legte den Kopf schief. „Naja, weißt du…So schlimm siehst du ja gar nicht aus…“, murmelte er, ich aber stieß ein spitzes „BITTE?!“ aus. „Ja.“, stimmte der Unheilvolle zu, „Du bist immer noch so hübsch…dein Gesicht ist ein wenig weiblicher, aber nur von naher Betrachtung…und ansonsten… siehst du normal aus.“ „Und was ist DAMIT?!“, ich grabschte mir selbst unverwandt an die Berge, „Die sehen normal aus, hm, klar doch Karyu!! Das sehen die Fans NATÜRLICH nicht, schon klar.“ entnervt stöhnte ich auf, er rollte nur die Augen. „Man, die sieht doch keiner. Die können wir abbinden. Dann geht Despa zumindest zwangsläufig nicht den Bach runter.“ Ich wurde blass. „Denkst…denkst du denn…das ist von Dauer…? Vielleicht…ist das nur ein übler Scherz, ja…“, sprach ich mir Mut zu, doch meine Giraffe zuckte nur die Schultern. „Weiß ich nicht, werden wir ja sehen…auf jeden Fall rufen wir Hizumi und Tsukasa an, was die dazu sagen.“ „Waaaas?! Da sehen mich ja noch mehr, peinlich…“, nuschelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart und begann zu essen, Karyu aber winkte ab. „Ach was. Vielleicht können sie uns helfen? Ich mein…wär schon komisch, wenn das anhält und wir uns die ganze Zeit nicht melden würden..“ „Ja stimmt, hast ja Recht…Aber jetzt esse ich in Ruhe.“ „Natürlich, meine Hübsche.“ Arg, er konnte es nicht lassen. Sein dämliches Grinsen zog sich über beide Wangen, doch mein böser Blick brachte ihn zum verstummen. „Ja, iss in Ruhe, ich rufe nachher an…“, besserte er sich gekonnt aus und begann selbst zu essen. Eine Weile ließen wir uns in Ruhe, dann sah ich wieder zu ihm. „Karyu? Du hast nicht zufällig zu kleine Klamotten da?“ Verwundert sah er auf, „Wieso?“, dann begann er jedoch zu grinsen. „Also hab ich mich doch nicht getäuscht…du bist ein Schlumpf geworden…“ Boar, sein fiesen Grinsen ging mir auf den Zeiger! „Haha, witzig. Jetzt sag mir endlich; ja oder nein?!“ Sein Grinsen verschwand und wich einem nachdenklichen Gesicht. „Hm…ich dürfte noch Klamotten von meinem Bruder da haben…aber der hat in etwa deine Größe also wird das auch nichts bringen.“ Betrübt blickte ich zu ihm, all meine Hoffnung verließ mich. „Na toll…“, seufzend sank ich im Stuhl zusammen, doch Karyu legte seine Hand auf meine. „Hey, nicht so traurig gucken. Wir gehen dir einfach was kaufen….ich bezahl es dir auch, aber schau nicht so.“ Vorsichtig sah ich zu ihm auf, dann erwiderte ich das Lächeln meines Gitarristen. „Okay.“ Wie schaffte er es nur immer, mir meine Zweifel zu nehmen…? Doch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, sprang mir Karyus schwarzes Wollknäuel auf den Schoß. Erst blinzelte ich, dann begann ich zu lachen. „Ryutarou! Du kleiner Frechdachs…wie geht’s dir? Ist Karyu immer schön lieb zu dir?“, schmunzelnd nahm ich ihn höher und begann ihn zu kraulen. Der Blonde zog eine Schnute, „Natürlich passt Papa Karyu gut auf…“ -„Papa?“, grinsend zog sich meine eine Augenbraue höher, er zuckte nur die Schultern. „Ja…Katzenpapa…andere hab ich ja nicht..“, nuschelnd trank er seine Kaffee. Doch nun war ich angestachelt, „Ist vielleicht besser so. Kinder sind eklig…und schreien immer und..wäh~“, ich schüttelte mich, er begann nur zu lachen. „Jaja, deine Einstellung dazu kenn ich bereits Zero. Aber gut… Sag mal, wie fühlt sich das eigentlich an?“ Mein Blick wurde verwirrt, „Wie fühlt sich was an?“ „Na…in dem Körper da….hast du den mal gesehen? Ich hätte nie gedacht, das du als Frau genauso sexy wie als Mann bist…“ „Karyu! Hör auf. Ich hasse ihn. Ich will meinen alten Körper zurück. So komm ich mir nur schutz- und hilflos vor.“ „Bist du doch gar nicht, ich beschütze dich doch.“ Oh, ganz toll…mein edler Prinz hatte gesprochen… wo war ich gelandet; im Märchen von Rapunzel?! „Karyu…hör auf. Ich find das nicht lustig.“ „Also ich schon…wenn ich du wäre, würde ich den Body erst einmal ausgiebig untersuchen und-“ „WÄHH! Hör auf! Das ist ja e-k-e-l-h-a-f-t. Ich fasse mich sicher nicht an, reicht doch, dass ich mich unwohl fühle.“ „Naja, wenn du dich duschst, oder abtrocknest oder anziehst…dann berührst du dich doch auch oder nich? Also ich würde erstmal die beiden Hübschen da oben untersuchen…hätte nicht gedacht, dass du als Frau so viel-“ „Karyu! Du weißt ganz genau, dass ich weibliche Körper nicht anziehend finde! Da macht auch….da macht auch mein eigener keine Ausnahme… die Situation ist schon schlimm genug, da muss ich mich nicht auch noch befummeln…“ „Ja stimmt auch wieder: Du dich vielleicht nicht…aber vielleicht könnte ja ich-“ „Schlag es dir sofort aus dem Kopf, du liebestoller Hengst! Fass mich ja nicht an!“, knurrte ich und stand auf, begann mein Geschirr wegzuräumen. Karyu sah mir zu und grinste nur dümmlich. „Schade…aber wenn du es dir anders überlegst…“ - „NEIN!“ Das war ja nicht zum Aushalten! Schnell verzog ich mich fürs erste im Schlafzimmer und durchsuchte seinen Kleiderschrank. Meine Sachen von gestern konnte ich nicht anziehen…sie stanken ja noch förmlich nach der Party gestern. ~*~ Karyu besucht den Weißkittel Grinsend sah ich meinem Bassisten nach. Oder sollte ich eher Bassistin sagen? Oh man, das dürfte kompliziert werden… Natürlich war ich geschockt gewesen, als ich ihn erblickte. Oder eher sie. Mein Objekt der Begierde hatte sich in eine Dame verwandelt….eine überaus hübsche muss man sagen. Natürlich waren mir Männer die letzte Zeit lieber gewesen…Aber holla, das war ein Körper! Zumal ich mich sowieso in Zero verguckt hatte. Warum? Ja, das war schwer zu sagen… Wie sollte ich in Worte fassen, was ich für ihn empfand? Er war einfach wundervoll, in jeder Hinsicht. Schon als ich ihn damals kennen lernte, war er mir von der ersten Sekunde an sympathisch. Natürlich war er privat oft eine kleine Kratzbürste. Ganz anders als draußen auf der Bühne, wo er eher still war. Aber wenn man ihn lange genug kannte, wusste man, dass er ein sehr zuverlässiger Kerl war. Die Band lag ihm sehr am Herzen und war wie eine Familie für uns alle. Immerhin sahen wir uns andauernd. Ich liebte einfach sein Wesen und all seine Charakterzüge. Doch gestern Abend…ich begann zu zittern, wenn ich daran zurückdachte. Ich hatte es so genossen und er erinnerte sich nicht mehr…er empfand es als Ausrutscher und ließ mich ziemlich offen wissen, dass es so war. Es tat weh, so etwas zu hören…es stach mir nur tief ins Herz. Aber trotzdem… trotzdem wollte ich nicht aufgeben. Immerhin hatte er gesagt: ‚Ich hab nie gesagt, dass du gar keine Chancen hast‘ und das ermutigte mich. Ich würde die Hoffnung nicht so schnell aufgeben, das war gewiss. Aber jetzt würde ich erst einmal nach ihm schauen…nein, ihr…ach, was auch immer, mein Zerolein auf jeden Fall. Neugierig lief ich zum Schlafzimmer und klopfte -vorsorgehalber- an. „Zero? Was machst du so lange?“, langsam öffnete ich die Tür und blickte hinein. Ich musste blinzeln, ehe ich zu lachen begann. Zero stand da doch tatsächlich in ein paar Sachen von mir, die ich beiseitegelegt hatte weil sie zu kurz waren. Allerdings waren sie ihm immer noch zu groß und schlapperten an ihm herab; er wirkte wie ein 4-jähriger im Mantel seines 1,80 m großen Vaters. Doch Zero fand das nicht so lustig. Sein böser Blick funkelte mich an. „Halt die Klappe! Was musst du auch so ein Riese sein, Karyu… Das ist mir alles viel zu groß hier, so ein Mist!“, wütend räumte er den Rest zurück in den Schrank. Mein Grinsen wich mir nicht mehr aus dem Gesicht. Sei- Nein ihre Stimme war einfach zu lustig. Ganz anders, als Zeros sonst so tiefe Stimme. Aber es klang angenehm. Passte zu dem schönen Körper. „Karyu, hör auf zu fantasieren! Ich will gar nicht wissen, was du denkst, aber hör auf.“ Oha, er konnte also schon Gedanken lesen, oder wie? Nur noch breiter grinsend lief ich auf sie zu, schloss die Arme um ihn. Oder wie auch immer, ach, diese Anrede viel mir schwer…hieß es nun sie oder er? Oder sollte ich Zero geschlechtslos ansprechen? Er würde mich killen… „Karyu…nimm deine Griffel weg.“ „Nur einmal Zero~“, trällerte ich und drückte sie an mich. Gott, ich war im Himmel…diese weichen- „KARYU! Du alter Grabscher!“ Wie? Oh, ich bemerkte, warum sie ausrastete…meine Hände hatten sich auf ihre Brüste gelegt, ganz unabsichtlich natürlich. „Nimm die Hufe weg; du wolltest längst den Rest der Band anrufen!“ Ah, er hatte ja Recht. Schnell löste ich mich und eilte zum Telefon. Hinter mir hörte ich Zero noch erleichtert ausatmen, doch dann war ich schon im Wohnzimmer. Wie von selbst wählten meine Finger die Nummern von Hizumi und Tsukasa und ich bat sie, zu mir nach Hause zu kommen. Ich hatte einfach den meisten Platz. Den beiden sagte ich, dass es dringend sei und sie versprachen, gegen 14.30 Uhr da zu sein. Artig, meine Jungs. Ganz im Gegensatz zu meiner kleinen Kratzbürste. Oder war sie jetzt zur Zicke mutiert…? Am wenigstens kam ich wohl damit zurecht, mich umzustellen. Zero war kein Kerl mehr. Zumindest momentan nicht. Aber das störte mich nicht mal. Was das Problem war, war unser Bandleben und Zeros Wohlbefinden, momentan fühlte er sich ja eher unwohl. Das mit der Band würde sich schon regeln lassen…ich würde einfach meinem Vocal und Drummer meine Idee erzählen. Ich denke nicht, dass sie Ärger machen würden. Sie waren beide in Ordnung, immerhin kannte ich sie schon einige Jahre. Mit Zero würde es mehr Probleme geben. Was……was wenn er länger in diesem..Zustand sein würde? Würde er das verkraften? Konnten wir es ewig verheimlichen? Ich hoffte, wenn es schlimmstenfalls so kam, würde er sich daran gewöhnen. Nicht, dass wir noch einen Psychologen für ihn brauchten. Meine Gefühle…hatten sich an sich nicht geändert. Ich hatte lange keine Frau mehr...und doch, Zero machte mich an, noch mehr als zuvor. Ich…wie lange konnte ich diese Gefühle noch unterdrücken? Ich durfte nicht an letzte Nacht zurückdenken. Das würde mir nur selbst weh tun. „Karyu…?“, die ungewohnt helle Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um, „Ja?“ „Ich….ich wollte mich bedanken…“, er senkte den Kopf und schabte nervös mit dem Fuß über den Boden. Verwundert blickte ich sie-ihn an. „Warum?“ „Ich…war gemein zu dir…dabei kümmerst du dich immer so um mich…tut mir echt leid, dass ich so fies zu dir bin…dabei bist du mir eigentlich sehr wichtig.“ Nun musste ich sanft lächeln. „Ach Michio. Schon okay, ich kenn dich doch mittlerweile.“, vorsichtig nahm ich sie in die Arme. Ein Zucken ging durch ihren Körper. „N-nicht…“ „Warum?“ „Ich…es ist unangenehm, wenn die…du weißt schon…an deinen Oberkörper drücken…“ „Ich find es ganz schön so…“ „Ja, du…ich aber nicht, es ist eklig, unnatürlich, ich- ach Karyu, was soll ich nur machen. Ich war noch nie so…in so einer üblen Lage…“ Oh, was für eine Drehung. Jetzt war wieder einer der Momente, in dem Zero besonders sensibel wurde. Das durfte ich nicht wieder durch dumme Sprüche versauen. „Übertreib doch nicht gleich, Zero…übel wäre, wenn du eine schlimme Krankheit hättest…“ „Das ist doch eine schlimme Krankheit…Karyu, ich…ich weiß nicht, wie es weitergehen soll…überleg mal, meine Existenz…ich existiere doch nur als Kerl!“ „Ich weiß, ich weiß…trotzdem dürfen wir nicht aufgeben. Ich halte zu dir, egal was wird, versprochen.“ „Danke…“, flüsterte er noch, dann drückte er sich doch haltsuchend an mich. Ich ließ keinen dummen Spruch ab, sondern hielt sie nur liebevoll im Arm. Zero tat mir leid…ich wünschte, ich könnte ihm helfen…aber..naja…ging schlecht… „Du Karyu? Wann kommen die anderen?“, rief mich die süße Stimme wieder aus meinen Gedanken, weshalb ich zu ihr sah. „Ehm…wir haben uns auf heute Nachmittag, halb drei geeinigt. Hizumi hatte noch was vor, er musste nochmal zu Verwandten, geht also nicht eher, tut mir leid.“ „Nicht schlimm…eigentlich eher ganz gut. Weil..…duhuu~“, die zarten Finger piekten mir in die Seite, während mich die Besitzerin davon mit großen Bettelaugen ansah, „Kommst du mit zum Arzt? Ich trau mich nicht allein…“ „Du willst zum Arzt?“, entkam es mir verwundert, doch sie nickte, „Ja…ich…ich will wissen, ob man mir nicht wirklich was eingeflößt hat…also dir trau ich das gar nicht zu, sondern den Partytypen da, verstehst du?“ „Ja, okay, versteh ich. Hast schon Recht…wenn du das möchtest, dann gehen wir da jetzt hin.“ Wenn Zeros Augen vorher schon groß gewesen waren, dann stachen sie ihm jetzt fast raus. Ein freudiges Lächeln breitete sich auf seinen Zügen, dann beugte er sich zu mir und küsste unverwandt meine Wange. „Danke. Du bist doch ein Lieber~“, schmunzelnd lief Zero vor zur Garderobe. Verdattert fasste ich mir an die Wange und versank kurz in euphorischem Kribbeln, dass durch meinen ganzen Körper flutete, dann aber lief ich ihm nach. Angekommen bei meiner Haustür hörte ich Zero auch schon fluchen- und ich musste sagen, wenn er als Mädchen fluchte…das war schon ein seltsamer Anblick und passte nicht so Recht. Zumindest kannte ich keine Frau, die so fluchte. Außer meiner ehemaligen, verrückten alten Nachbarin. „So eine verdammte Schei…! Man Karyu, schau doch mal!“, sie hielt mir ihre eleganten Füßchen in den viel zu groß wirkenden Männerstiefeln hin. Nur…waren das vorher Zeros gewesen. „Ehm…deine Füße…sind geschrumpft?“, bemerkte ich unsinnigerweise, wodurch ihr Blick nur noch finsterer wurde. „Ach ne, hätte ich ja gar nicht gesehen! Maaaan, was mach ich denn jetzt…“ „Willst du ein paar Socken?“ „Bitte was!?“ „Ein paar Socken. Du kannst dir so viel anziehen, bis die Schuhe wieder passen, ist sicher lustig.“, grinste ich nur. „Ne danke, da sitz ich morgen noch hier! Komm Karyu, ich will endlich zum Arzt…“ „Meinst du, dein Arzt erkennt dich?“, fiel es mir plötzlich ein, wodurch nun auch Zero stockte. „Shit, ich vergaß…oh Mist…“ „Ach, nicht so schlimm! Ich bring dich zu meinem, der ist toll.“ „Einverstanden.“, Zero schlüpfte auch noch in den anderen Schuh und schnappte sich seine dunkle Jacke. Die wohlbemerkt mittlerweile an ihm eher wie ein Mantel aussah. Aber ich sagte lieber nichts. Ich ließ ihn zur Tür raus und schloss ab, dann ergriff ich frech Zeros Hand. Der mordlustige Blick entging mir nicht, aber gut, sie sagte auch nichts, sondern ließ mich machen. Und wenn sie sich nicht ganz verweigerte vor mir, dann würde ich auch nicht aufgeben, hihi. ~*~ Den Weg über zum Arzt schwiegen wir beide. Auf die Leute mussten wir wie ein junges Paar wirken, wie ich erfreut feststellte. Zero hatte es auch bemerkt und einfach nur den Kopf gesenkt. Er hatte gemeint, dass er Angst davor hätte, dass ihn jemand erkennen könnte. Natürlich war dem nicht so. Aber gut, wenn es mein Bassist so wollte… Ich brachte sie zu meinem Arzt, führte sie ins Wartezimmer und meldete sie an. Als ich wiederkam sah Zero neugierig auf. „Was hast du gesagt zu der Schwester…?“ Ich konnte mir denken, was er meinte, „Ich hab gesagt, du bist meine Ehefrau Michiko. Papiere hast du nicht, da wir vor einer Weile ausgeraubt wurden und da deine Papiere in einer Kassette mit dem Geld waren, sind sie mit weg. Wir haben zwar neue beantragt, aber die dauern leider noch eine ganze Weile.“, flüsterte ich ihr zu, dann lehnte ich mich schmunzelnd mit einer Zeitung zurück. Verwundert blinzelte Zero, alles was sie herausbekam, war ein leises „Wow…“ Und so warteten wir gut eine Stunde, bis sie endlich dran kam. Ich begleitete sie rein; raunte ihr zu: „Überlass alles mir.“ Ich sah, dass Zero protestieren wollte, dann aber ließ er es bleiben. Lächelnd schob ich ihn also zur Tür hinein und begrüßte den Arzt. „Ah , Herr Matsumura. Schön sie zu sehen. Die Schwester hat mir gerade Bescheid gegeben wegen ihrer Frau. Tut mir leid für sie beide, das mit dem Einbruch.“ Hinter mir spürte ich Zero bei dem Wort Frau fast überkochen, aber er riss sich zusammen. „Was kann ich für sie beide tun?“ Ah, mein Stichwort. „Nun wissen Sie, wir waren gestern zusammen auf einer Feier. Ich war eine Weile abwesend und als ich wiederkam, ging es ihr nicht gut. Sie nimmt an, dass ihr etwas verabreicht wurde. Und sie würde sich gern auf Drogen oder andere Medikamente untersuchen lassen, wenn sie verstehen. Sie ist nur sehr schüchtern und macht sich große Sorgen, wenn sie verstehen, was ich meine.“ „Natürlich. Ich werde mich sofort um sie kümmern.“, nickte er ruhig, wand sich dann ein wenig lauter Zero zu- allerdings besonders behutsam: „Meine Liebe, dann werden wir sie jetzt mal gründlich unter die Lupe nehmen.“ Ich sah ihm zu wie er sie abhörte und den Blutdruck und Puls kontrolliere, außerdem stellte er ein paar Fragen und testete, wie gut sie sah und hörte. Schließlich nahm man dem armen Zero noch Blut ab. Ich sah dem Doktor über die Schulter, ehe ich eher beiläufig meine Frage stellte. „Wissen Sie zufällig, ob es Männer gibt, die eher grundlos über Nacht zu Frauen wurden? Krankheitsmäßig oder so“ „Bitte was?“, belustigt sah er zu mir auf, „Ist das Ihr ernst?“ „Ehm…“, schnell zuckte ich die Schultern, „Wollte mir meine Mutter einreden, dass sie sowas gelesen hat…“, redete ich mich heraus. Der Typ schluckte meine Lüge und schüttelte nur den Kopf. „Nein, das habe ich nun wirklich noch nie gehört. Vielleicht ein schlechter Witz, oder man wurde über Nacht umoperiert, was weiß ich.“, er musste lachen, ich forschte aber weiter nach, „Echt? Geht das? Wenn ja, woran merkt man das? Nur Interesse halber für meine Mutter.“ „Ich kenne mich damit nicht aus, da müssen sie einen Schönheitschirurgen oder sowas fragen. Aber ich denke nicht, dass das geht. Da müsste man denjenigen betäuben und möglichst schnell operieren…Aber dann wäre er im Genitalbereich eine Frau, aber obenrum nicht. Dazu müssen sie Hormone über längere Zeit nehmen. Eine Brust wächst nicht von heut auf Morgen, ist ja bei jungen Mädchen nicht anders. Oder aber Implantate…was ich mir auch nicht vorstellen könnte. Sagen Sie ihrer Mutter, man hat sie angeschwindelt. Wenn es doch stimmt, dann wurde wohl eine neue Technologie entwickelt…Aber ich denke, das wäre groß in der Presse und eigentlich lese ich jeden Tag Zeitung.“ „Ah…vielen Dank…“, nickte ich und ließ ihn weiter machen. Aber nicht lange; nur bis Zero seinen Pulli wieder anzog. „Hören Sie…ich weiß, sie sind kein Frauenarzt… Gibt es eine Erklärung, dass ihre Brüste gewachsen sind?“ Zero starrte mich verdattert an, genauso wie der Arzt. Nur dass der Typ im Kittel sich schnell wieder fing. „Ehm naja, da weiß ich wirklich nicht Bescheid……Sie ist meiner Meinung nach ja aus der Wachstumsphase raus…oder wie alt ist sie?“ „Alt.“, meldete sich Zero zu Wort. Kurz sah der Arzt zu ihm, dann nickte er, „Höchstens, wann die Brust noch wächst…soweit ich weiß, wenn eine Frau schwanger ist….“ „Was ich sicher nicht bin! Schauen sie lieber, was mein Bluttest sagt!“ „Natürlich, mach ich sofort. Allerdings…“, er nahm einen Becher von seinem Schreibtisch, „Brauchen wir auch noch eine Urinprobe.“ Oh gott, ich musste mir das Lachen verkneifen. Zero guckte nur bissig, dann grabschte er nach dem Becher, „Gut, bin auf’m Klo…“, damit war er schon weg. Der Arzt wandte sich mir zu. „Eine reizende Frau haben sie da.“ Ich grinste nur breit, „Ja, nicht wahr? Herzallerliebst. Sie ist allerdings noch ziemlich durcheinander von dem Einbruch, deshalb reagiert sie manchmal über…“ „Nur verständlich...“, nickte er, dann wandte sich der Weißkittel den Ergebnissen und der Blutprobe zu, lief in ein Nebenzimmer. Zero kam kurze Zeit später wieder und gab mit geröteten Wangen seine Probe ab. Der Arzt nickte, untersuchte das auch noch; während wir nochmal ins Wartezimmer konnten. Wenig später mussten wir wieder ins Zimmer, ein ewiges hin und her. „Also Frau Matsumura, ich kann Sie beruhigen, Sie haben keine Drogen oder sonstige Medikamente oder Stoffe intus. Sie brauchen sich also keine Sorgen mehr machen.“ „Sicher, dass sie das jetzt noch nachweisen können?“, warf Zero sofort ein, doch der Arzt nickte. „Natürlich. Ich kann sie beruhigen. Alle Werte waren normal, nur ihr Puls etwas zu schnell. Aber das kann die Aufregung gewesen sein. Machen sie sich keine Sorgen, sie sind gesund.“ Ich konnte sehen, dass Zero kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Er brachte gerade noch so ein ersticktes, „Danke…“, heraus, ehe er sich mit der Hand über dem Gesicht erhob, „Entschuldigen Sie!“, hastig rannte sie raus. Verwirrt sah mein Arzt ihr nach, „Hilfe, was hat sie denn?“ „Ach nichts weiter.“, winkte ich ab, „Sie freut sich nur. Aber ich sollte ihr lieber schnell nach, bis demnächst.“ - „Auf Wiedersehen Herr Matsumura!“ Schnell folgte ich Zero, fand sie noch draußen im Gang, wo ich sie sofort an mich zog. „Lass los Karyu!“, schluchzte er auf, strampelte leicht, „Verdammte scheiße! Der Körper…hört nicht…auf mit heulen…“ „Schon okay, lass es raus…“, sanft schloss ich sie in meine Arme, drückte sie an mich. „Was hast du Zero?“, flüsterte ich ihm zu, doch er schüttelte den Kopf, „Ich bin rundum eine sehr gesunde Frau, hast du doch gehört! Karyu, ich komme mir bescheuert vor…würdest du es nicht auch sehen, würde ich denken, ich wäre verrückt!!“ „Bist du aber nicht, habe ich doch schon einmal gesagt. Zero…du weißt, dass-“ „Jaja, wir schaffen das, ich weiß.“, er verdrehte die Augen und wischte sich die Tränen weg, „Komm…la-lass uns zurück zu dir…ich…will hier weg...“ „Okay.“, ich ließ ihn lieber erst einmal. Sanft legte sich meine Hand um die schmale Taille, dann gingen wir zusammen wieder zu mir. ~~**~~ Vielen lieben Dank für die Kommis und Favonehmer, ich hab mich sehr gefreut Deshalb lad ich nun endlich auch mal das nächste Kapi hoch^^ @Michio: Vielen Dank^^ Ja, den satz mocht ich beim schreiben auch sehr *lach* @Kouichi-chan: nicht einmachen vor lachen x'D! Doch doch, das RPG läuft noch sehr gut...aber ich hatte noch so viel Ideen, die nicht zu den Charas dort passen, deshalb die FF xD Da kann ich meinen Sarkasmus ausleben *lach* Also vielen Dank, ich hoffe man liest sich im nächsten Kapi wieder! Kommis sind natürlich sehr gern wieder gesehen, auch von den anderen lesern :3 Kapitel 3: 3.- Gruppentherapie und andere schlimme Dinge -------------------------------------------------------- 3.- Gruppentherapie und andere schlimme Dinge Karyu beruft den Krisensitz ein Zuhause angekommen verfrachtete ich meinen umgewandelten Bassisten fürs Erste auf die Couch. Liebevoll legte ich Zero eine Decke um die Schultern, dann ging ich in die Küche und kochte Tee für sie…ihn, was auch immer. Ich seufzte. Es tat mir fast schon körperlich weh, sie so zu sehen. So unglücklich…Also ich hatte ja kein Problem damit, es war ja immer noch Zero, auch wenn es mehr als seltsam war…aber wenn er sich unwohl fühlte, war das schon shit…Naja, wahrscheinlich würde ich mich an seiner Stelle auch nicht anders geben. Welcher Mann, der seinen Körper und sein Leben so liebte, wie es war, wurde schon gern zu einer Frau?! Wahrscheinlich keiner, außer die armen Menschen, die sich im falschen Körper fühlten. Wenn es so einem passiert wäre, wäre das sicher gar nicht so schlimm gewesen und derjenige hätte sich darüber gefreut… Aber Zero? Er zog sich vor ein paar Jährchen und teilweise immer noch sehr weiblich an, ja, aber das war nur auf der Bühne. Privat war er sonst genauso männlich wie jeder andere. Nur…eben jetzt nicht mehr… Ich ging zu ihr zurück und stellte den Tee ab. „Zero? Komm, trink den, der tut dir gut.“, hauchte ich ruhig und setzte mich zu ihm. Langsam wanderten die dunklen, großen Augen zu mir. „Wie…? Oh…danke Karyu…“, flüsterte er mir nur zu. Am liebsten hätte ich ihm Komplimente darüber gemacht, was er für eine wunderschöne, helle Stimme er bekommen hatte. Aber das war jetzt sicher unangebracht. „Nichts zu danken. Ich will, dass es dir gut geht, soweit das möglich ist…“ Nun begann sie zu schmunzeln. Wunderschön. Zero war schon immer hübsch gewesen, doch da seine Züge jetzt noch sanfter und weiblicher waren, wirkte das Lächeln noch schöner, wie ich fand. „Du tust doch schon alles Mögliche, damit es mir gut geht. Ich…ich weiß wirklich nicht, womit ich das verdient habe, Karyu…“, seufzend senkte sie wieder den Kopf, doch ich wank wie immer ab. „Zero…du bist mir nun einmal wichtig, du kleiner Sturkopf und das weißt du auch. Egal, ob als Mann, oder als…“ - „Ich weiß.“, unterbrach er mich sanft und legte den Kopf an meine Schulter, was mich ihn verwundert ansehen ließ. Zero bemerkte dies und flüsterte deshalb: „Lass mich, nur einen Moment bitte, so bleiben….“, vorsichtig kuschelte sie sich an mich. Ich musste schlucken. „Zero, wenn du so weiter machst…dann….“ „Nich so tragisch…ist mir momentan egal… ich hab schon Schlimmeres gesehen als deinen stehenden Freund.“ Oh Kami-sama, ich spürte, wie meine Wangen rot wurden. Doch Zero machte ja noch weiter! „Außerdem hab ich den gestern ja auch noch gespürt…wie gut, dass ich später bei der Verwandlung so viel Schmerzen hatte, dass das nicht mehr auffiel. Ich muss sagen, bei einem Vergleich hätte ich sicher gegen dich verloren. Und jetzt erst Recht, haha.“ „Ach Zero, erzähl nicht so einen Stuss. Außerdem….hast du dafür ja jetzt was anderes…“, grinsend schielte ich zu ihrer Brust, Zero folgte meinen Blick, rollte aber nur mit den Augen. „Jaja. Mein Freund war mir aber lieber als die beiden Schwestern.“, murmelte er nur und schüttelte den Kopf, ich währenddessen lachte über seine Worte. „Ach was. Die sind auch schön…Ich könnt dir zeigen, wie schön-“ „Karyu, lass es bitte.“ „Okay, entschuldige.“ Da hatte ich es mir wohl fast wieder verscherzt. Peinliche Stille machte sich breit. Als sich dann glücklicherweise meine Haustür meldete, sprang ich schnell auf und eilte vor. Jetzt war mir doch mulmig…wenn die beiden auch…?! Ich öffnete die Tür und sofort blickten mir die strahlenden Gesichter von Hizumi und Tsukasa entgegen. Oh ja, sie waren noch Männer, dem Himmel oder was auch immer sei Dank! „Karyu, alter Kumpel!“, schloss mich unser Sänger heftig in die Arme, „Ich bin echt so schnell wie möglich von meinen Verwandten weg und hab jetzt sofort Tsu abgeholt. Was ist passiert? Du sagtest, mit Zero wäre was Unvorstellbares geschehen. Putzt er etwa deine Schränke?“ Tsukasa schlug sich an die Stirn, was ich -weil ich so ein gutes Benehmen hatte- nur in meinem Geiste tat. Hizumi sah unsere bösen Blicke und verstummte. Ich warf einen Blick zurück, doch Zero war nicht zu sehen. Langsam ging ich auf sie zu und hielt mir kurz die Finger an die Lippen. Sie verstanden und schwiegen, dann begann ich zu reden. „Ihr…werdet jetzt etwas sehen, wie ihr es nie erwartet hättet. Ich…ich versteh es selbst noch nicht, genauso wenig wie Zero. Es ist…echt krass. Wir verarschen euch nicht…aber als ich aufgewacht bin, war sie nun mal so. Lacht sie nicht aus oder seid abweisend….sie ist schon genug mit dem Problem beschäftigt und wird immer deprimierter.“ Verwundert schaute Hizumi mich an. „Welche ‚sie‘ denn bitte? Ich dachte, hier sind nur Zero und dein Kater.“ „Naja, stimmt ja auch. Aber Zero ist jetzt eine Frau.“ Jetzt starrten mich beide an, als wäre ich von einem anderen Planeten und würde ihnen erzählen, dass ich sowas wie sie zum Frühstück aß. Hizumi starrte mir fast Löcher durch den Kopf, während Tsukasa sich fing und den Kopf schüttelte. „Karyu…ich bitte dich…warum sollten wir dir so etwas seltsames-“ „Jaja, ich weiß, es klingt dumm! Aber glaubt mir ruhig, ihr werdet schon sehen, dass ich Recht habe!“, damit lief ich auch schon Richtung Wohnzimmer, wodurch mir die beiden Herren nun doch mal folgten. Ich ging zu Zero und setzte mich neben ihn, damit er nicht so schutzlos wie ein Affe im Zoo hinter der Glasscheibe war. Denn nun waren seine Kollegen gekommen, um ihn anzugaffen. Sie kamen seltsam herangeschlichen, Hizumi vorne weg, und als er Zero ansah, stockte er. Das hatte zur Folge, dass Tsukasa hinter ihm gleich auf ihn drauf lief. Innerlich verdrehte ich nur die Augen. Eine Weile starrten sie Zero einfach nur geschockt an. Diesem wurde es nun wohl langsam zu viel, denn er sah sie wütend an. „Genug auf mein Gesicht gestarrt? Auf meine seidigen, gewachsenen Haare? Auf meine Dinger oder weiter runter um zu sehen, dass da nichts mehr ist?! Wenn ihr immer noch denkt, ihr träumt, kann ich mich auch gern ausziehen, damit hab ich dann auch keine Probleme mehr!“ Oha, die alte Kratzbürste, wie ich sie kannte, meldete sich zurück. „W-was? N-nein!“, riefen die beiden gleichzeitig, weshalb ich seufzen musste. Das konnte ja was werden… „Nehmt doch erst einmal Platz Jungs. Wir erzählen euch auch alles.“, gab ich meinen -wie ich fand wunderbaren- Rat von mir. Und siehe da, Vocalist und Drummer taten was ich wollte. So konnte ich in Ruhe von den letzten 24 Stunden reden. Ich erzählte davon, wie ich Zero gestern abholte, wie wir zur Party kamen und was dann war. Das ich rauchen war, dann einen besoffenen Zero vorfand, ihn mit zu mir nahm und ins Bett brachte. Nur, dass wir miteinander geschlafen hatten, das ließ ich gekonnt aus. Mussten sie ja nicht wissen, da es momentan genug andere Probleme gab, die mit Zero zu tun hatten. Da mussten meine Gefühle nun mal im Moment hinten anstehen. Ich überließ Zero das Reden, der ergänzte, wie er am Morgen aufgewacht war und sich erschrocken im Bad verschanzt hatte. Ich erzählte von seinem Schrei, wie ich ihn fand; bis zum Besuch vom Arzt und das dieser meine Mutter nun wohl für vollkommen verrückt hielt. Als ich endete, herrschte eine Weile Schweigen. Zero blickte noch immer nach unten, Tsukasa machte ein sehr nachdenkliches Gesicht und Hizumi starrte noch immer unseren Bassisten an, konnte es scheinbar nicht glauben. Oder aber er besaß den Röntgenblick, wofür ich ihn dann im Übrigen hassen würde. „Das…ist krass…“, meinte er schließlich und beendete sein offensichtliches Starren, wendete sich Zero zu. „Wie fühlt sich das an? Sicher lustig…“ „Sicher nicht! Es ist das Bescheuertste, was ich mir vorstellen kann Hizumi! Was denkst du dir, es macht Spaß?! Maaaan, wir haben eine Band, als Männer! Ich kann doch nicht einfach als Frau weitermachen!“, schrie Zero unseren Sänger an, der auch gleich zuckte und kleiner auf seinem Sitz wurde. „Entschuldige…“ „Ach Leute.“, schritt ich ein, da Zero wieder zu einer Antwort ansetzen wollte, „Ist gut jetzt. Wir unterhalten uns ordentlich. Tsukasa, was denkst du?“ „Ich denke, dass so ruhig wie du selbst bist Leader-san, du sicher einen Plan hast.“ „Richtig erraten.“, grinste ich nur zufrieden und sah sie nun alle ernst der Reihe nach an. „Also…ich denke, wenn das…angenommen, dass ist morgen nicht wieder normal, sondern bleibt…dann denk ich, brauchen wir etwas. Und ich denke, es gibt mehrere Möglichkeiten. Möglichkeit 1: Wir legen eine lange Pause ein, mit der Begründung, Zero würde gesundheitsbedingt eine Weile ausfallen und wir wollen ihn ja nicht ersetzen müssen, also Pause. Möglichkeit 2: Wir machen einfach weiter. Unsere Klamotten sind eh düster und Zero eh feminin gekleidet, da fallen so ein paar Weiblichkeiten mehr an ihm auch nicht auf. Wir können ihn abbinden oder auf Bildern retuschieren. In Interviews redet er eh nicht gern…wir können ja sagen, dass er eine Krankheit hatte und am Hals operiert werden musste, deshalb seine Stimme höher geworden ist. Und Background lassen wir ihn halt raus, mein Gott. Spielen kann Zero ja wohl noch. Möglichkeit 3: Wir geben das Ganze einfach zu. Dazu sei aber erwähnt; wir kennen die Reaktionen der Fans nicht, vielleicht verlassen sie uns und wir stürzen fatal ab. Oder aber sie lachen und erklären uns für verrückt…außerdem, die Presse…die wären wie die Haie hinter uns her. Zero hätte keine freie Minute mehr und vielleicht würden dann auch ein paar Wissenschaftler vor seiner Haustür stehen. Also sagt, was haltet ihr für das Beste?“ „Das Zweite!“, kam es von Hizumi wie aus der Pistole geschossen. Ich nickte nur und blickte zu Tsukasa. Langsam sah der Braunhaarige zu mir auf, sein Gesicht war überlegend und ernst. „Ich denke das Zweite klingt am logischsten. Das Letzte wäre zu gewagt meiner Meinung nach und noch stressiger als für uns ist es ja für Zero. Bei dem Ersten weiß ich nicht, wie die Fans reagieren würden. Ich denke, es liegt an Zero, was er will…“ Unser aller Augen wanderten also zu unserem Bassisten. Zero faltete nervös ihre Hände auf dem Schoß und betrachtete diese. „ Naja…das Letzte will ich überhaupt nicht…und das andere…ich denke, wenn ihr mir helft…“, unsicher sah ihr sanftes Gesicht zu uns auf, „Dann…dann können wir das Zweite machen…aber bitte nicht sofort…ich brauche ein wenig Zeit…also wenn das Morgen noch immer so ist. Ansonsten…es könnte klappen, immerhin bin ich nicht Sänger… Aber bitte, lasst mir Zeit, mich zurechtzufinden.“ So unsicher hatte ich Zero noch nie lächeln sehen. „Genau.“, stimmte Hizumi zu, „Aber sag mal…du hast von Miyavis Showeinlage mit so einer alten Frau geredet…sag mal, warum hab ich die nicht gesehen? Ich war doch die ganze Zeit da…ah, außer wo Tsu rauchen war, da war ich auf dem Klo.“ „Da war ich auch grad rauchen…“, murmelte ich und erinnerte mich, wie ich Tsukasa hatte aus der Tür gehen sehen. Hizumi sah uns der Reihe nach an bis sein Blick wieder auf Zero fiel. „Also hast du nur die Alte gesehen…und…die erzählte was von verflucht, hast du gesagt…“ Mein Kopf wanderte zu Hizumi, als ich seiner Schlussfolgerung folgte, immerhin hatte ich auch schon den Gedanken gehabt, „Also sagst du, sie ist Schuld…“ „Ehm…ihr wollt sagen, Zero wurde verflucht?“, klinkte unser Drummer sich wieder ein und eine Diskussion entbrannte. Diese ging dann auch gleich mal fast zwei Stunden. Wir rätselten und grübelten, wie so etwas möglich war, doch irgendwann blies ich die Aktion ab. Zero neben mir war immer deprimierter geworden und schließlich ganz verstummt. Das würde ich ihm nicht länger antun… Die anderen beiden verstanden und verabschiedeten sich auch fürs Erste wieder. Wir brachten sie zur Tür und versprachen, uns per Telefon zu melden. Wir hatten ausgemacht, dass jetzt erst einmal ein paar Wochen Pause war, würde das ganze Morgen nicht weg sein. Immerhin musste Zero sich daran gewöhnen…die Fans würden ihm doch ansehen, wenn er sich unwohl fühlte. Die beiden stimmten zu- dass ein paar Interwies, etc. verschoben werden mussten, wollten wir auch noch klären. Wir würden mit der Ausrede kommen, Zero war krank und musste sich schonen. Als ich wieder ins Zimmer lief, saß Zero noch in seiner Decke gekuschelt da. Ich blieb stehen und betrachtete ihn, da sah er schon auf. Ein immer noch etwas unsicheres Lächeln lag auf seinen Lippen, als er mich bemerkte. „Karyu…? Ehm…kann ich mal mit dir reden?“ Ach, wie süß ihr Stimmchen doch war…das einzigst seltsame an der hübschen Göttin war, dass sie eigentlich ein Mann war, oder sein sollte, wie auch immer. „Natürlich.“, neugierig setzte ich mich zu Zero, blickte sie erwartungsvoll an. Sie lächelte noch immer, wurde nun -Ach du liebe Güte, sah ich das richtig? Zero wurde rot?! Ja, wurde sie, wow… Jetzt wollte ich es erst Recht wissen. ~*~ Zero hat so seine Zipperlein Unsicher sah ich meinen Kollegen und besten Freund an, spielte mir dabei an einer Haarsträhne herum. „Du Karyu…macht es dir etwas aus, wenn….“, ich seufzte, „Darf ich noch bei dir bleiben? Eine Weile vielleicht sogar?“, sprach ich nun offen meinen Wunsch aus. Wie erwartet bekam der Blonde große Augen. Hilfe, eine Giraffe mit Stielaugen. „Darf ich nun oder nicht?“ „Na klar! Du darfst so lang du willst bleiben. Du weißt, dass du immer willkommen bist, Zero.“ Aha, da sprach er wieder, der gute alte, hilfsbereite Karyu. Wär ich fies, würde ich seine Schwäche für mich ausnutzen. Aber nein…im Moment tat es mir wirklich gut, wie er sich um mich kümmerte. Ich fühlte mich geborgen und nicht so einsam… „Kannst du mir allerdings verraten, woher der plötzliche Wandel kommt? Für gewöhnlich verziehst du dich schnell wieder nach Hause.“ „Ja, in normalen Situationen. Aber im Moment…Karyu, ich will nicht allein sein…sonst denk ich zu viel darüber nach und dann bekomm ich noch…“ „Deine depressiven Anfälle, ja das kann ich mir vorstellen. Doch die bleiben diesmal aus, du bleibst schön hier. Und ich werde mich um dich kümmern, ja? Dir wird es bald besser gehen, weil ich bei dir bin, glaub mir nur~“, Karyu lachte warm und legte einen Arm hinter mich auf die Lehne. Ich schielte zu dem Arm. War das wieder nur eine seiner dummen Anmachen à la Romeo? Oder meinte er es ernst? Oh Karyu, ich wurde aus dir nie schlau. Ich blickte ihn an, dann rutschte ich etwas näher, lehnte mich schließlich an seine Schulter. Ich konnte Karyus Blick auf mir spüren, doch ich sah ihn nicht mehr an, ich hatte die Augen geschlossen und genoss es einfach mal, Geborgenheit zu spüren. Die letzten Stunden hätte ich permanent nur durchheulen können…Oh Zero Shimizu, was bist du nur für ein Weichei geworden… Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, die mich kraulte. Karyus Hand. Kurz blinzelte ich, dann schlossen sich meine Augen wieder und ein leises Seufzen kam über meine Lippen. Wollte er mich trösten? Oder war mehr dahinter? Karyu…ich kannte ihn so lange, und trotzdem…wann hatte er angefangen, mich allzu offensichtlich anzugraben? Ich wusste es nicht mehr… Aber Karyu war mir schon sehr lange wichtig, mein bester Freund. Ich konnte mich auf ihn verlassen…nur in letzter Zeit…in letzter Zeit konnte ich ihn schlecht einschätzen. Ich wusste nicht, ob er mich nur verarschte oder er es ernst meinte und was ich dabei überhaupt empfand….ich wusste es einfach nicht… Karyu strich mir mittlerweile von der Schulter bis über den Arm. Er bekam es sicher schon nicht mehr mit, weil er träumte. Und siehe da, als ich aufblickte, starrte er vor sich daher. Dann aber bemerkte er meinen Blick und sah mich einfach nur an. Ich spürte mein Herz schneller schlagen. Warum sah er mich so an…? Seine Augen waren so schön, aber warum war sein Blick so sanft…? Ich spürte ihn näher kommen mit seinem Gesicht, konnte Karyus Atem spüren. Unsere Lippen trennten sich nur wenige Zentimeter voneinander. Ich schloss die Augen und hätte ihn fast gewähren lassen…dann aber dachte ich wieder daran, dass ich eine Frau war. Erschrocken keuchte ich auf und schob ihn in letzter Sekunde weg. „T-tut mir leid…a-aber ich kann das nicht Yoshi…nicht in dem Körper…“, es war nur ein Flüstern und als ich endete, senkte ich beschämt den Kopf. Wäre ich noch ein Mann, hätte ich es vielleicht zugelassen…aber ich war zu aufgewühlt…stand Karyu etwa auf meinen weiblichen Körper…? Nein, ich wollte gar nicht darüber nachdenken. Unsicher ging mein Blick zu ihm zurück. Sein Blick war gesenkt und ihm hingen die Haare im Gesicht, sodass ich seinen Ausdruck nicht erkennen konnte. „Schon okay…ich weiß…“, hauchte er bitter und stand auf. „Karyu!“, erschrocken sah ich ihm nach, ließ ihn dann aber doch. Er tat mir so leid…ich würde ihm gern helfen, aber naja…ich hatte gerade andere Probleme, die mir wichtiger erschienen…und ablenken gelang mir nicht, wie man ja gerade wunderbar demonstriert gesehen hatte. Aber…aber ich wollte auch nicht, dass er so den Kopf hängen ließ. Nur wegen mir in diesem Tussikörper… Na okay, Tussi sah ich nicht aus…momentan eher wie mein weiblicher Zwilling…und trotzdem, ich wollte das sich alles wieder zurück änderte. Natürlich stand ich auf Männer, doch deshalb wollte ich noch lange keine Frau sein! Ich fühlte mich früher nicht verkehrt…im Gegensatz zu jetzt! Wenn ich an mir hinabsah, ekelte ich mich vor mir selbst. Ich wollte mein altes Leben zurück… nicht das hier. Ich konnte nur hoffen, dass das irgendein dummer Scherz war… das mir auf der Party einer eine Wunderpille untergejubelt hatte, die einen Tag anhielt. Und wo der Spuk dann hoffentlich auch wieder vorbei war. Soweit zu mir selbst. Meine Gedanken gingen wieder zu Karyu zurück. Ich war selbstsüchtig, oder? Langsam streifte ich die Decke ab und tapste leise zur Küche, schaute unauffällig hinein. Karyu stand am Fenster und rauchte. Sein Blick ging nach draußen und er wirkte ernst. Zu gern hätte ich gewusst, woran er dachte. Zögerlich ging ich auf ihn zu und legte die Arme von hinten um ihn, lehnte mich an. Warum ich das tat, wusste ich selbst nicht. „Michio…“ „Lass mich bitte einen Moment so bleiben, Yoshitaka…nur ganz kurz..“ „Okay.“, Karyu blieb so stehen wie er war und ich lehnte mich an ihn. Meine Brust drückte an seinen Rücken, doch das war mir gerade egal. Ich wollte nur einen Moment seine Nähe genießen. Eine Weile standen wir so da, dann löste ich mich, als er die Zigarette ausdrückte. „Danke.“, hauchte ich schmunzelnd, wodurch sich auch Karyus Mundwinkel wieder hochzogen. „Kein Ding. Was magst du jetzt machen?“ „Weiß nicht… Was hättest du denn gemacht, wenn ich nicht da gewesen wäre?“, stellte ich die Gegenfrage, was Karyu zum Lachen brachte. „Du schlaues Kind…hm…aber gut…wahrscheinlich hätte ich aufgeräumt und sauber gemacht…beziehungsweise wollte ich auch mal wieder backen…“ „Echt? Und wenn wir das zusammen machen?“, schlug ich lächelnd vor- ich sollte mich doch mal ablenken, dacht ich. „Wenn du Lust da drauf hast…“, Karyu zuckte die Schultern, begann dann aber zu grinsen, „Dann säubern die Zimtzicke und die Giraffe jetzt mal deren Wohnung~“ Ich blähte meine Wangen auf, „Karyu!“, dann rannte ich ihm lachend nach, als er meiner Hand auswich und abhaute. ~*~ Und so räumten wir zusammen Karyus Bude auf- am Ende war sogar noch so viel Zeit geblieben, einen kleinen Kuchen zu backen. Ich hatte es geschafft, mich von Karyu ablenken zu lassen. Wann immer ich in meinen Gedanken versank, halste er mir eine neue Aufgabe auf. Elender Sadist. Und das, obwohl das sonst meine Aufgabe war, ihn zu ärgern und zu sticheln! Der Tag war also noch ganz gut geworden, darüber war ich froh. Auch wenn ich manchmal…Gleichgewichtsprobleme hatte. Karyu hatte gesagt, wir binden sie dir bei Auftritten und Shootings ab oder so. Toll, trotzdem kamen sie mir zu groß vor. Denn als ich mich das eine Mal vorbeugte um irgendetwas von Karyus spärlicher Unordnung aufzuheben, zog mich das ungewohnte Gewicht nach vorn und ich landete auf der Nase. Zu allem Übel hatte die Giraffe das gesehen und lachte sich jetzt krank. Wie ich ihn manchmal doch hasste! Eine weitere wilde Jagd durch Karyus Häuschen entbrannte. Nun aber saßen wir zusammen am Tisch und aßen quasi zum Abendbrot Kuchen. Ich musste zugeben, dass er uns sehr gelungen war. Wir räumten zusammen auf und als ich auf die Uhr blickte, beschloss ich, mich duschen zu gehen. Es war noch nicht spät, aber ich war total fertig von dem verrückten Tag. Ich wollte nur noch schlafen und hoffen, dass das Ganze wegging. In der Dusche hatte ich Hemmungen vor mir selbst. Ich konnte mich kaum selbst einseifen, weil es sich so komisch anfühlte. Als würde ich jemand anderen berühren, aber nicht mich. Ich redete mir ein, dass es nur ein paar wenige Unterschiede waren. Ich hatte unten nichts mehr, dafür aber jetzt oben…ansonsten sah ich ja fast gleich aus, oder? Ok, das half nicht wirklich… Aber immerhin… So Kleinigkeiten wie Leberflecken waren noch dort, wo sie früher gewesen waren. Als ich fertig war, trocknete ich mich ab und schlüpfte in eine von Karyus geliehen Shorts. Aber obenrum…? Ich tappte raus. „Karyu? Hast du mal noch ein Shirt oder so? Ich will die nicht die ganze Zeit sehen müssen.“ Mein Gitarristenchef kam mir entgegen, dann stockte er, ehe er mir genau auf meine Brust starrte. „Ich aber…“; murmelte er und begann meiner Meinung nach fast zu sabbern. Ich ging zu ihm und holte aus, er aber duckte sich wie immer gekonnt. „Okay, okay, ich hol dir was~“, sofort lief er los und kam auch gleich mit einem weißen Shirt wieder. Ich griff danach und zog es fix an, dropte dann aber. Es war viel zu groß…wie ein Nachthemd. Karyu grinste nur. „Du bist so süß…darf ich dich in mein Puppenregal setzen?“ Ich wurde knallrot. Was musste er auch immer für Sprüche ablassen! „Ach nerv nicht!“, rief ich aufgebracht und lief ins Schlafzimmer, schlug die Tür schön hinter mir zu und kroch ins Bett. Was für ein Tag…ich wollte nur noch schlafen. Nicht viel später ging die Tür wieder auf. Ich hörte, wie er zum Schrank ging und sich noch anzog, doch ich blickte Karyu nicht an, stellte mich schlafend. Kurz war es still, als würde er lauschen. Dann lief er bemüht ruhig zum Bett…scheinbar glaubte er meiner Lüge. Hach, ich sollte Schauspieler werden. Ich spürte, wie die Bettseite neben mir etwas einsank und er sich hinlegte. Doch das as alles gewesen war; damit hatte ich mich gewaltig geirrt. Einen Moment blieb Karyu auf gutem Abstand. Jetzt aber rutschte er näher zu mir und legte mir einen Arm um, kuschelte sich von hinten an mich. Dann war Ruhe. Ich hielt innerlich die Luft an, während ich nach außen weiter den Schlafenden mimte. Aber Karyu tat nichts weiter. Erleichtert über die Tatsache lehnte ich mich sogar etwas an. Gut, sein Gekuschel ging mir auf die Nerven, aber andererseits…war seine Nähe so beruhigend und er so schön warm…ich spürte gar nicht mehr, wie ich langsam einschlief. ~*~ Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fiel die Sonne bereits wieder durch die Vorhänge. Ich musste ein wenig lächeln, gleichzeitig aber seufzte ich. Ich war noch immer eine Frau, so wie ich mich anfühlte. Als ich den Kopf leicht gen Brust neigte, wurde mir das auch sofort bestätigt. Ich seufzte erneut und wollte mich herum rollen, doch irgendetwas oder jemand hielt mich fest. Als ich verwirrt -und daran war ganz allein die Morgenmüdigkeit schuld- hinter mich blickte, sah ich schon das Gesicht der Giraffe. Oha, ich war also noch immer bei ihm. Wo waren seine Hände? Ah gut, sie lagen nur locker um mich geschlungen. Ich drehte mich leicht in seinen Armen, sodass ich ihn ansehen konnte. Karyu schlief ruhig weiter. Seine Lippen waren minimal geöffnet und er atmete gleichmäßig vor sich hin. Er sah…so friedlich aus. Und auch hübsch… Ich streckte meinen Arm aus, um ihm durch die Haare zu kraulen. Eine Weile lang tat ich dies, träumte dabei vor mich her. Doch dann musste ich aufs Klo. Seufzend schälte ich mich aus den Tentakeln meines Kollegen und tappte ins Bad. Dort angekommen wollt ich gerade meinem Bedürfnis nachgehen, als ich erneut schwer geschockt wurde. Und wie schon gestern entfuhr mir ein kurzer, aber dennoch lauter Schrei. ~*~ Karyu gibt Biologieunterricht und ist ein liebevoller Krankenpfleger Mit einem Mal saß ich im Bett, als ich den Schrei hörte. Es war eine Frau gewesen und als ich neben mich blickte und keinen Zero sah, überschlugen sich meine Gedanken. Wenn er noch eine Frau war…was hatte ihn dann jetzt wieder dazu veranlasst?! Oh Kami-sama…vielleicht war er ja gealtert und wenn ich das Bad betrat, war er ne Oma! Oder aber er war geschrumpft und voll winzig…oder er war verjüngt und da stand ein Kind im Bad, oder aber… Meine Fantasien wurden immer schlimmer und ehe sie mich ins Koma jagten, sprang ich lieber auf und rannte schnell zum Bad. Barfuß war das zwar nicht einfach und ich rutschte im Gang öfters aus, aber ich kam heil an. Und diesmal hatte ich sogar so viel Glück; dass Zero die Badtür aufgelassen hatte. „Holde Maid, ihr habt gerufen!“, ich rannte sofort zu ihm, „Was ist passiert Zero?!“, fügte ich ein wenig ernster hinzu. Er sah mich nur panisch an. „Karyu…ich…ich verblute..!“, rief er entsetzt und starrte auf einen winzigen Blutstropfen auf den Fließen. Ich folgte seinen Blick und sah erschrocken wieder auf. „Hast du dich geschnitten? Wo? Ich hol dir ein Pflaster…“ „Nein, eben nicht…und das Pflaster wird dir auch nichts nützen…ich blute nämlich da unten!“ Mein Blick wanderte wieder tiefer zu den herabgelassenen Boxern. „Karyu…das soll aufhören…“, nervös tippelte sie von einem Bein aufs andere. Ich sah in ihr Gesicht, dann machte es Klick. „Ehm… das wird nicht so schnell aufhören, denk ich…Wenn du da grundlos blutest, dann…dann erleben wir hier wohl das erste Mal deine Menstruation.“, ich richtete mich wieder auf und holte einen Lappen, um den Boden zu säubern. Zero starrte mich noch immer an. „Das…ist doch nicht dein Ernst.“ „Was?“, ich sah auf. „Na das! Das…“ „Was soll es sonst sein? Aber immerhin, jetzt wissen wir, dass du eine voll funktionsfähige Frau bist.“ „WAS?!“ „Ja…du scheinst auch innerlich eine zu sein, wenn du deine Periode bekommst…“ „Aber…aber das geht nicht! Soll ich jetzt etwa die ganze Zeit bluten?!“ „Nicht die ganze Zeit, Süße.“ „Und wie lange dann?!“ Ich musste grinsen. „Man merkt, dass du noch nie eine Freundin hattest…oder aber, du hast nie in Bio aufgepasst, mein Lieber.“ „Pah, mir doch egal…setzt ich mich halt auf deinen Boden und…sterbe.“ „Du stirbst nicht daran.“ „Ach nein? Ich blute!“ „Das ist nichts Gefährliches. Das hat jede normale Frau.“ „Ich bin keine normale Frau!“ „Doch, jetzt scheinbar schon.“ Zero seufzte schwer. Nun gab er wohl wirklich langsam die Diskussion auf. Unsicher sah er zu mir. „Und was…passiert jetzt?“ Ich neigte den Kopf. „Naja…das Ganze geht…wenn ich mich recht erinnere, fast eine Woche. Dann hast du 28 Tage Ruhe und dann geht’s wieder los. Ganz ehrlich? Ich find das jetzt mal voll interessant…“, neugierig sah zu ihr, doch sie zog ihr sowieso zu langes Shirt noch länger. „Fast eine Woche…? Kann man nichts dagegen machen…?“ „Zero, ich kann nichts gegen die normale Biologie einer Frau tun. Alles was ich tun kann und was ich tun werde, ist, dir was zu kaufen an Einlagen oder so…“ „Ach manno…“, betrübt setzte sie sich aufs Klo. Ich schmunzelte nur und ließ sie erst einmal kurz allein; lief ins Schlafzimmer und holte ihr neue Unterwäsche. Ich seufzte. Meine Boxer könnte sie als Zweimannzelt nutzen, so geschrumpft wie sie war. Wir mussten ihr richtige Sachen holen…würde ich Zero in Damenunterwäsche bekommen? Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen. Dann aber wurde ich wieder ernster und lief zu ihr zurück. „Hier, zieh derweil an und stopf sie dir mit Klopapier voll…wir gehen dann gleich mal in den Supermarkt und kaufen dir richtiges Zeugs….Zero, alles okay?“, ihr Blick war gen Boden gerichtet und sie umklammerte ihren Bauch. „Ich…mein Bauch…tut so weh…Karyu…“ „Dein Bauch, oder dein Unterleib?“, besorgt hockte ich mich vor ihr hin. „Weiß nicht…irgendwo dazwischen…“ „Hm…“, ich nickte, „Das hängt sicher damit zusammen…zieh dich erst einmal an, ja?“ Zero nickte, und so ließ ich sie noch einmal allein und lief ins Schlafzimmer. Dort zog ich mich selbst um und bezog dann auch das Bett neu, da es ebenfalls von Zeros kleinen Problemchen betroffen war. Summend ging ich in die Küche und machte ihr Frühstück und Tee. Irgendwann kam Zero dann auch seltsam gebeugt zurück und setzte sich. Sofort schob ich ihr Essen und den Tee hin. „Bitte, für dich.“ - „Danke…“, sofort begann sie zu essen, seufzte dabei immer wieder, dann blickte sie auf. „Wie sieht der Plan aus? Nachher…das Zeug kaufen?“ Ich blickte sie an, dann schüttelte mein Kopf sich fast schon von allein. “Nein…ich geh allein und hol das, kein Problem… du legst dich in der Zeit hin und ruhst dich aus…ich mach dir dann eine Wärmflasche.“ „Wirklich?“, unsicher blickte Zero mich an, doch ich lächelte liebevoll, um ihr die Angst zu nehmen. „Natürlich wirklich. Ruh du dich nur aus, ich schaff das allein. Ich will nicht, dass du mitkommst wenn es dir so schlecht geht.“ Eine Weile lang betrachtete Zero mich, dann senkte sie verlegen den Blick. „Danke Yoshi…“ „Schon okay, Michia.“ „Hey!“ „Entschuldige, das konnte ich mir nicht verkneifen…“, lachte ich und trank schnell aus. Als ich fertig war, ging ich die Wärmeflasche suchen und kochte schon mal Wasser dafür auf. Das Zero mich dabei genauestens beobachtete, entging mir nicht. Was in ihrem hübschen Köpfchen wohl vor sich ging…? In Gedanken musste ich mir wiedermal einmal mehr auf die Finger hauen. Wie gerne würde ich sie berühren, sie küssen…und sie noch einmal so in den Wahnsinn treiben wie vorgestern. Aber noch viel mehr würde ich gern der Mensch sein, den sie liebte. Aber ich kannte Zeros Meinung zu Bandinternen Geschichten. Er hielt sonst genauso wenig davon wie ich…aber was konnte ich denn dafür, dass ich mich in diese liebevolle Zicke verliebt hatte? Zero…wenn du wüsstest… Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie sie aufstand. Sofort fasste ich sie sanft an den Armen und schon sie ins Schlafzimmer, auf mein Bett. Behutsam legte ich ihr die Wärmeflasche auf den Bauch und deckte sie zu. „Danke Karyu…“, es war nur ein ganz leises, schwaches Flüstern, aber sie lächelte. Ich konnte nicht anders als mich vorzubeugen und Zero auf die Stirn zu küssen. „Wenn was ist…mein Handy ist an. Ich bin nur eben im Supermarkt, bis gleich.“ Sie nickte und sah mir nach. Das erste Mal, dass Zero in nüchternen Zustand sowas wie Küsschen zuließ…? Ihr musste es wirklich schlecht gehen. Ich schnappte mir meine Schlüssel, Geld und Handy, dann machte ich mich auch schon auf den Weg. Zum Supermarkt war es nicht weit, also konnte ich laufen. ~*~ Als ich vor dem Regal mit dem ganzen Pflegezeug für Frauen stand, war ich total überfordert, um es noch glücklich auszudrücken. Sollte ich ihr jetzt diese Einlagen da oder… Ach und verschiedene Stärken und Größen gab es auch noch?! Ach du liebe Hilfe…ich hätte mal mit meiner Ex-Freundin damals öfters Einkaufen gehen sollen. Einer der Verkäuferinnen musste meine Dummheit scheinbar schließlich aufgefallen sein, denn sie sprach mich an. „Kann ich Ihnen helfen, junger Mann?“ Ich drehte mich zu ihr um, in den Händen die ganzen Verpackungen. „Ehm, also wissen Sie…meine Freundin hat gerade Unterleibsprobleme und so und ich soll ihr was kaufen, aber ich hab keine Ahnung was…“, hilflos deutete ich mit dem Kinn ein Nicken Richtung meiner Arme an. Das junge Mädchen blinzelte, dann nahm sie mir lächelnd etwas ab. „Kein Problem…also das hier sind zum Beispiel unsere am häufigsten verkauften Produkte, weil die Kundinnen am zufriedensten damit sind. Und hier…“ Sie erklärte mir in allen Einzelheiten die kleinen Helfer einer Frau. Wow, Zero stellte wirklich mein Leben auf den Kopf. Ich hatte seit Ewigkeiten keine Freundin mehr gehabt und jetzt konnte ich noch dazu lernen… Schließlich entschied ich mich für die beliebteste Firma, wie die junge Dame gemeint hatte und nahm mehreres, von jedem etwas. Ich bedankte mich und lief weiter. Als ich beim Essen vorbei kam, blieb ich stehen. Oha, ich sollte meinen Kühlschrank auffüllen…immerhin kochte ich nun für zwei…also vorerst. Keine falschen Hoffnungen machen, Karyu! Ich suchte uns einiges aus und lief Richtung Kasse. Hoffentlich ging es Zero morgen besser, ich wollte doch mit ihr Einkaufen… In Ruhe zahlte ich alles und machte mich wieder auf den Weg nach Hause. Obwohl…vorher ging ich noch zur Apotheke, vielleicht hatten die was für Zero. Kurz darauf war alles erledigt und ich stand vor meinem Haus. Schnell eilte ich die wenigen Stufen rauf und schloss die Haustür auf. Ha, so ein eigenes Haus war schon was tolles…Okay, bisher fand ich es oft unsinnig, weil ich eh meistens mit der Band unterwegs war…aber jetzt im Moment gefiel es mir noch mehr als sonst. Mein Weg führte mich zuerst in die Kühe um alles abzuladen, dann suchte ich Zeros Zeug raus und ging ins Schlafzimmer. „Zero? Ich bin wieder da.“, lächelnd setzte ich mich auf die Bettkante. „Also ich wusste nicht, was du willst…also die hier seien gut, aber die auch…hab dir halt mehrere mitgebracht. Ach und aus der Apotheke hab ich dir Tabletten mitgebracht…gegen Monatsschmerzen, sollen sehr gut sein, hat man mir gesagt. Nebenwirkungen sind Müdigkeit, aber naja, das ist ja das Wenigste.“ Zero betrachtete mich und nickte schließlich, ein Lächeln zierte ihre Lippen. „Du….das ist so lieb von dir…ahh, zeig mal her…“, keuchend richtete sie sich auf und griff nach den Verpackungen, las sich alles durch. Ihre Augen wurden dabei immer größer. „Das…kommt also…und das da…steck ich mir…!“, erschrocken keuchte sie auf und ich befürchtete schon, sie würde mir jeden Moment ab himmeln. Deshalb nahm ich sie auch schnell in die Arme, „Keine Sorge, du kannst auch für’s Erste das nehmen…die Verkäuferin meinte, die Einlagen wären bequem oder so…“ Ich hatte keine Ahnung von dem Zeug, ich war keine Frau. Aber Zero sollte auch keine Angst haben, deshalb versuchte ich sie aufzumuntern. „Ehm…okay…“, nuschelte sie leise und verschwand eine Weile im Bad. Dann kam sie grummelnd wieder, was mich eine Augenbraue heben ließ. „Die halten voll scheiße in deinen Boxern.“, murrte sie und legte sich zurück ins Bett; ich schmunzelte nur. Dann fiel mir meine Idee wieder ein. „Du Zero…wenn es dir morgen besser geht, gehen wir dann mal Kleidung für dich kaufen? Weil…meine sind wirklich etwas groß…und deine ja mittlerweile ja auch…Und Unterwäsche wär für dich auch nicht schlecht…“ „Ich muss aber keine Tanga tragen.“, stellte sie sofort klar. Ich begann bei der Vorstellung nur zu grinsen, weshalb sie mich trat- natürlich viel zu sanft, als das es mir weh getan hätte. „Weiß nicht… würde sicher sehr sexy aussehen…“ „Schön für dich. Ich tu mir sowas nicht an und du bekommst sowas auch sicher nicht zu glotzen an mir…such dir eine Freundin wenn du sowas willst!“ „Ich will doch sowas gar nicht…“ „Ach nein?“ „Nein, nicht an anderen Frauen…ich will sowas nur an dir sehen…“ Zero stockte und starrte mich an, wurde schließlich rot und sah unsicher weg. Ich lächelte nur, streckte mich zu ihr und streichelte durch ihre Haare. „Nimm eine Tablette, ansonsten Schlaf.“, hauchte ich sanft und ließ sie für eine Weile allein. Als ich später wieder hinein sah, schlief sie wirklich. Ich schmunzelte und ging ihr nochmal Wasser für Wärmeflasche und Tee machen, dann weckte ich sie zum Abendessen. Duschen ließ ich sie auch allein und ging nach ihr. Als ich ins Schlafzimmer kam, umarmte Zero gerade die Wärmflasche. „Immer noch so schlimm?“, fragte ich besorgt und legte mich zu ihr. Als Antwort bekam ich nur ein süßes Brummen. „Die ist schon wieder kalt…“ - „Soll ich dir nochmal heißes Wasser machen?“, bot ich sofort an, doch Zero schüttelte ihr Köpfchen. „Nein, so eine Wasserverschwendung…“ Verwirrt blinzelte ich, doch dann kam mir eine Idee. Ich rutschte näher zu ihr und zog sie an mich. „Karyu was-“ „Schhht. Ich wärme dich.“, lächelte ich. Sanft schob ich meine Hände unter ihr Oberteil und legte sie an ihren Bauch. Sie waren vom duschen eben noch schön heiß und ich hoffte, dass ich sie so etwas wärmen konnte. Zero entspannte sich nur langsam; seufzte jedoch schließlich zufrieden auf. „Hmmm….Karyu…danke schön, du bist so lieb zu mir…“, es war nur ein ganz leises Flüstern, aber es freute mich. Erst Recht, als Zero sich auch noch passend dazu an mich kuschelte. Oh yes, ich war im 7. Himmel. Zufrieden küsste ich ihre Stirn. „Schlaf schön, Zero-Maus.“ „Du auch, alter Giraffenhals.“ ~~**~~ Ich hoffe das Kapitel ist zufriedenstellend >D Ich wollts noch vorm Urlaub hochladen *knuff* Vielen lieben Dank für die Kommis, hab mich wieder sehr gefreut ^o^~ Deshalb gilt hier mein besonderer Dank Seika-chan & Michio ^^! Seid gespannt was ihn noch alles erwarten wird ;D Kapitel 4: 4.- Auf in den (Klamotten)krieg! ------------------------------------------- 4.- Auf in den (Klamotten)krieg! Zero findet sich zwischen BHs und anderem bespitzten wieder Als ich am Morgen aufwachte, wollte ich meine Augen gar nicht öffnen. Ich hatte Angst, dass wenn ich sie auftat, die grausame Realität über mich hinein brechen würde. Dann würde ich vielleicht wieder solche Schmerzen wie gestern haben… Das Frauen so etwas Monat für Monat aushielten… Hatte ich schon mein herzliches Beileid ausgerichtet? Nein? Gut, dann eben jetzt hiermit. Karyu meinte zwar, dass wäre sicher nicht die ganze Zeit so, aber ich war misstrauisch. Immerhin hatte der alte Vogel zu dem Frau-Sein gesagt, ‚vielleicht ist es ja morgen auch schon wieder weg. ‘. Haha, von wegen Karyu! Gib’s doch zu, du stehst auf den Weiberkörper, du Spinner… Als ich schließlich doch meine Augen auftat, blinzelte ich vorsichtig die Decke an. So weit, so gut. Im Moment spürte ich noch nichts. Ich rollte mich zur Seite. Nichts, keine Unterleibs-oder-was-auch-immer-Schmerzen. Toll~ Aber trotzdem…ich kam mir seltsam vor. Langsam schälte ich mich aus Karyus Decke und dessen Armen. Wurde ja langsam schon zur Gewohnheit... Dass er so ein Klammeraffe war, wusste ich noch gar nicht. Nun aber ging ich ins Bad und machte mich ein wenig frisch. Das ich immer noch weiblich war, muss ich sicher nicht erwähnen. Danach ging ich wieder ins Schlafzimmer. Karyu war bereits munter und blickte mich schmunzelnd an. „Gut geschlafen?“ „Es ging…“, murmelte ich nur und setzte mich aufs Bett. Sofort saß auch Karyu. „Geht es dir besser…?“, sein Grinsen wandelte sich in eine besorgte Miene. „Es ging…“ „Kannst du auch noch was anderes sagen?“ „Du bist ein Idiot.“ „Vielen Dank, ich hab dich auch lieb.“ „Das wusst‘ ich doch längst.“, nuschelte ich weiter vor mich her und drehte mich weg. Doch Karyu dachte gar nicht daran, aufzuhören. Er krabbelte näher und legte die Arme um mich. „Weißt du eigentlich…wie schön du als Frau bist?“ Ich seufzte nur. „Na toll…sag Karyu, hab ich was verpasst und du kommst jetzt erst in die Pubertät…?“ „Warum?“ „Weil du dich wie ein verliebter, kleiner Junge benimmst! Und außerdem, seit wann stehst du auf Frauen? Dein letzter Partner war doch ein Ker-“ „Ja, da sagst du es selbst, mein letzter Partner. Dass ich davor auch schon Frauen hatte, ist dir wohl entgangen.“ „Ah, Karyu der Don Juan der Frauen und Männer gleichermaßen. Welch eine Ehre, dich zu kennen, da könnte ich ja fast neidisch auf mich selbst werden.“ Karyu sah mich lange ernst an, dann schüttelte er den Kopf. „Du hast echt keine Ahnung…tu nicht so, als hätte ich ständig jemand anderen, du hattest viel mehr Beziehungen als ich. Außerdem ist es mir egal, ob Mann oder Frau, ich verliebe mich in den Charakter eines Menschen. Aber das verstehst du ja nicht, Zero. Genauso wie so vieles anderes auch nicht…“, flüsterte er bitter. Dann erhob sich mein blonder Kollege und ging aus dem Zimmer. Ich starrte ihm einfach nur nach. Wow…das hatte gesessen… ich war echt gemein zu ihm gewesen… warum viel mir das erst immer hinterher auf? Karyu hatte Recht, ich hatte sicher viel mehr Partnerschaften gehabt als er. Während Karyu sich um seine Partner liebevoll bemühte, waren meine Beziehungen eigentlich nur auf das eine aus gewesen: Sex. Man sah sich lange durch die Arbeit nicht und wenn, dann war es trostlos und frustrierend, weil man kaum noch etwas gemeinsam erleben konnte. Also endete alles irgendwann bei Sexbeziehungen… Das war auch der Grund, warum ich mal wieder Single war. Seufzend ließ ich den Kopf hängen. Ich könnte mich am liebsten selbst schlagen. Karyu war so lieb zu mir und bemüht um mich und ich? Ich schickte ihn direkt mit fiesen Kommentaren zurück. Man sollte mich in Eisberg umbenennen, so kalt wie ich war. Langsam erhob ich mich und zog mich fix an. Wieder waren es Karyus Klamotten. Sie waren zwar viel zu lang für mich, aber ich fühlte mich darin wohl… als würde mir jemand eine schützende Hülle umlegen. Nun fasste ich einen kleinen Entschluss und lief zu Karyu in die Küche. Wie gestern schlang ich meine Arme um ihn und drückte ihn an mich. In dem Moment war mir der blöde Körper scheiß egal. „Karyu…“, flüsterte ich, „Ich bin ein Arsch. Oder Ärschin, je nachdem wie du es willst. Ich wollte dir nicht weh tun…du bist ein wundervoller Mensch und ich habe nicht das Recht, über dich zu Urteilen. Bitte sei mir nicht mehr sauer, es tut mir wirklich leid.“ Es war ehrlich gemeint, was ich ihm da zuflüsterte. Auch wenn es schmalzig klang….ich war einfach nicht so gut darin, mich auszudrücken. Vorsichtig lehnte ich meine Stirn gegen seinen Rücken. Durch seinen Körper ging ein leichtes Zittern, fast so, als müsste er sich vor irgendetwas beherrschen. „Zero…ich…ganz ehrlich, ich weiß nie, woran ich bei dir bin…“ Es war nur ein Wispern, kaum hörbar. Doch ich hatte verstanden. Karyu versteckte seine Gefühle nie und so hörte ich auch jetzt den Schmerz in seiner Stimme. „Entschuldige…“, murmelte ich nur und ließ ihn lieber los. Mit hängendem Kopf setzte ich mich an den Küchentisch. Karyus Blick konnte ich dabei ganz genau auf mir spüren. „Schon okay.“, meinte er schließlich und fuhr sich durch die Haare, jetzt wieder lächelnd, „Lass uns was essen und dann geht’s shoppen.“ Weise Worte, die wenig später in die Tat umgesetzt wurden. Und jetzt? Jetzt saß ich gerade in Karyus Wagen; wieder mit einem Lächeln im Gesicht. Er fuhr mit mir irgendwo in die Stadt. Leider erkannte ich den Weg bald. Und als er schließlich vor dem Kaufhaus hielt, welches ich befürchtet hatte, sah ich kurz böse zu ihm. Oh Karyu, wie ich dich doch hasste. Meine Worte von vorhin sollte ich alle zurücknehmen. Mein böser Leader brachte mich direkt in die Männerhölle: Das Shoppingcenter der Frau schlechthin. Ich war nur einmal da drin gewesen und schnell wieder gegangen. Grund: Die Männerabteilung war so klein gehalten, dass ich mich schon bei der Unterwäsche zwischen nur zwei verschiedenfarbigen Boxern entscheiden könnte. Warum? Na das Hauptaugenmerk lag hier nun mal klar auf der Frau. Die Männerabteilung wurde sicher nur aufgemacht, weil sich ein wütender Ehemann beschwert hatte. Gleichberichtigung für alle. Seufzend folgte ich Karyu, der zu allem Übel auch noch nach meiner Hand griff. Am liebsten hätte ich wieder einen giftigen Spruch abgelassen, aber erstens hatte ich mir vorgenommen, ihn nicht mehr so arg anzugehen und zweitens merkte ich gerade, dass er es wohl eher praktischer gemeint hatte. Denn hier drin war es so voll, da mussten wir uns wirklich festhalten, um nicht verloren zu gehen. Trotzdem…ich war mir sicher, dass das Grinsen auf seinem Gesicht nur davon kam und er wie immer die Situation ausnutzte. „Wo willst du eigentlich hin?“, fragte ich ihn, als er uns durch die Menge steuerte. „Zu der Übersichtstafel…“, vor der wir auch nun direkt standen. „Ah ok, ist alles so geblieben. Ich denke, wir schauen zuerst nach Unterwäsche, oder…?“ „Ehm…na klar, ja…“, nuschelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart und schielte zu ihm. „Woher kennst du dich hier so gut aus?“, stellte ich meine -zugegeben- misstrauische Frage. „Meine letzte Beziehung mit Satoru war nicht so lang…davor hatte ich allerdings sehr lange eine Freundin. Deshalb weiß ich noch so viel.“, schmunzelnd zwinkerte Karyu mir zu und zog mich weiter. Ich folgte ihm einfach mal; immerhin konnte eine Giraffe weiter schauen als eine Ziege. Und so schliff Karyu mich in die Unterwäscheabteilung. Ich hatte ja nie zuvor gewusst, was Auswahl bedeutete, wenn ich mir schon allein das Abteil ansah. Automatisch wurde ich wütend auf meinen Lieblingsladen- warum hatte der nicht so viel für Männer zu bieten wie die hier für Frauen?! Seufzend sah ich mich um und hatte sofort wieder Karyus blödes Grinsen vor mir. Wie sehr es mich doch nervte… „Und? Gefällt dir schon was?“ Oh du scheinheiliger Hund. Provokativ zerrte ich einen aufreizenden String von der Stange und wedelte ihm damit vor der Nase herum. „Der trifft deinen Geschmack sicher, nicht wahr, liebster Karyu?“, hauchte ich mit süßer Stimme. Er sprang sofort drauf an und nickte heftig. „Na klar, das würde sicher super an dir-“ - „TRÄUM WEITER!“, ich schmiss ihm das Teil gegen den Kopf und lief weiter. Karyu blinzelte nur kurz, dann musste er lachen und lief mir nach. „Im Ernst, such dir was raus, Zero!“, schmunzelnd ging er durch die Gänge und entfernte sich etwas von mir. Ich brummte nur und sah ihm nach. Jetzt, wo er mir nicht mehr im Genick hockte, konnte ich durchaus mal schauen. Langsam schlurfte ich durch die Gänge und blickte mich um. Was für eine Kleidergröße hatte ich denn nun überhaupt…? Von der Körbchengröße ganz zu Schweigen. Eine Verkäuferin musste meine Unsicherheit wohl bemerken, denn sie sprach mich an. „Kann ich Ihnen helfen?“ - Der Standardsatz. „Ehm…naja…ich…“ ‚ja ich suche gerade nach einer Ausrede, weil Sie mir sicher nicht glauben würden, dass ich vorher ein Kerl war‘ hätte ich am liebsten gesagt. Aber so… „Schon okay, Schatz, sag es ruhig.“ Verwirrt sah ich auf. Karyu? Was wollte der Spinner gerade schon wieder von mir? Ich dacht er ließ mich mal allein?! „Hä?“, brachte ich deshalb nur heraus und sah ihn verwirrt an. Mein Leader seufzte leise, dann stellte er sich neben mich, legte mir einen Arm um die Hüften. „Wissen Sie…meine Freundin hat stark abgenommen, sie ist verunsichert, was ihre Kleider- und BH-Größe angeht.“, log er sich zurecht. Aha Karyu, jetzt wusste ich, woher dein Geierschnabel wirklich kam… Pinocchio wäre vor Neid erblasst. „Kein Problem!“, quietschte die kleine Verkäuferin da und wuselte weg; nur um kurze Zeit später wieder zu kommen- mit Maßband. Sie maß so ziemlich überall herum und ich ließ sie einfach machen, auch wenn nicht wirklich alles angenehm war. Aber da musste ich wohl durch. Schließlich gab sie mir die Daten schwarz auf weiß und wünschte mir noch viel Erfolg. Wow. Mein Kopf drehte sich zeitlupenartig zu Karyu. „Erstens…“, knurrte ich bedrohlich, „Kannst du mich jetzt gern wieder allein weiter schauen lassen…und zweitens…bin ich nicht deine FREUNDIN!“, ging ich den Nervenbolzen, der schon wieder so blöd grinste, an. Karyu zuckte nur die Schultern, dann ging er aber wirklich wieder zu einem der anderen Regale, weit weg von mir. Ich atmete tief durch und wandte mich auch mal wieder der Suche zu. Hmm…es gab viel zu viel Zeug. Strings vielen bei mir ganz unten auf die Liste der Bequemlichkeit. Ich wusste nicht, ob sie wirklich so unbequem waren, wie sie aussahen, aber egal. Konnte sie ja momentan schlecht anprobieren… und wollte auch nicht. Da würde ich mich einfach auf die Worte der Verkäuferin verlassen müssen. Nochmal kurz durchatmen, dann ging es auf ins Getümmel. Suchend fuhren meine Augen über die Auslagen, bis ich meine Größe fand. Schon dafür allein gab es hier eine Menge. Ich sag doch, der Laden war ein Traum für Frauen- und für mich eine Hölle. Hm…Blümchenmuster? Na ähh…sowas würde ich nicht anziehen, ein wenig Stolz besaß ich ja immerhin noch. Das meiste was ich ansackte, war schwarz, weinrot oder dunkelblau. Die Strings ließ ich gekonnt liegen und nahm stattdessen die Pantys. Zum Glück gab es auch richtige Boxershorts für Frauen, die ich mitnehmen konnte. Als ich zu den BHs wollte, lief ich schon wieder an Tangas vorbei. Kami-sama, wie konnte man sowas denn anziehen?! Mein Blick wanderte suchend nach Karyu umher, aber er sah mich gerade nicht. In mir reifte ein böser Gedanke. Vielleicht…vielleicht sollte ich ja doch so ein Teil mitnehmen? Wenn das mit dem Auslaufen -wie ich es jetzt einfach mal nannte- aufhören würde, dann könnte ich ja sowas anziehen und ganz gekonnt vor ihm herumstolzieren, dann vielleicht schnell im Bad verschwinden und mich ganz umziehen… Oh ja, ich sah schon Karyus angegeiltes Gesicht vor mir, dass dann enttäuscht oder schmollend wurde, wenn ich schneller war. Haha, ja, das würde ich machen. Kurzerhand packte ich einfach so dürres Teil mit Spitze oben an und versteckte es unter dem Rest. Karyu brauchte das nicht schon sehen, da wäre ja meine ganze Schadenfreude hin. Als ich weiterlief, kam ich an Strapsen vorbei. Ich stellte mir vor, wie ich mich darin vor Karyu räkelte und- Stopp! Was war das denn für ein irrer Tagtraum?! Mist, das war sicher der Körper, ja genau. Karyu war ein Mann und der scheiß Körper hier fühlte sich von ihm angezogen. War sicher bei anderen Männern auch so, genau. Schnell ging ich weiter zu den BHs. Mein Blick fiel wieder auf den Zettel, dann ging ich die Größe suchen. Aber als ich dann davor stand, wurden meine Augen beängstigend größer. So groß waren meine Dinger da?! Kein Wunder, dass Karyu so scharf war. Oh man… ich hatte vorher schon gehofft, dass sie hoffentlich nicht so groß waren, aber naja…ob man das überhaupt abbinden konnte? Ich würde wohl oder übel wirklich noch femininer im Auftreten auf der Bühne werden müssen. Ein Imagewechsel… na halleluja. Jetzt allerdings würde ich mich nach passenden umschauen. Es gab wieder welche, die zu den Unterhosen passen würden, manches gab es hier gleich im Doppelpack, also nahm ich davon auch noch was mit. Dann, als ich einiges in der Hand hatte, ging ich zur Umkleide. Dort probierte ich zumindest die BHs an und hatte auch sehr viel Erfolg. War zwar immer noch sehr seltsam, mich dort zu berühren, aber naja…was anderes blieb mir nicht übrig… Nun sah ich mich wieder nach Karyu um. Er war nirgendswo zu sehen. Schnell eilte ich zur Kasse und bezahlte den Kram. Nein, Karyu sollte wirklich nicht in den Genuss kommen, mein Zeug zu sehen. Lächelnd nahm ich die Tüte entgegen- und nun begab ich mich erst auf die Suche nach meinem Kollegen. Ich fand ihn irgendwo zwischen ein paar BHs, die er aufmerksam überprüfte. „Zero!“, rief er freudig, als er mich sah, gleich darauf fiel sein Blick allerdings auf die Tüte. „Ich hab schon Unterwäsche gekauft.“, murmelte ich. Schmollend plusterte Karyu die Wangen auf. „Maaan Zero! Ich wollt es dir doch kaufen!“, nölte er herum, „Na gut…dann kauf ich dir wenigstens noch ein paar andere Klamotten, ja?“ Ehe ich etwas erwidern konnte, hatte er mich schon angepackt und mitgeschliffen. Eine Etage tiefer fand ich mich dann zwischen zig Oberteilen, Jacken, Hosen und Röcken, sowie Kleidern wieder. Ich hatte Angst, dass meine Augen bei den ganzen Farben eine Reizüberflutung bekamen. „Zero? Schau mal, was sagst du dazu?“, als ich mich umdrehte, hielt Karyu mir ein rotes Oberteil hin. Der tiefe Ausschnitt war natürlich überhaupt nicht zu übersehen. Mein böser Blick reichte aus, dass Karyu es traurig seufzend wieder weg hing. Pah, was dachte er, wer ich war? Paris Hilton? Würg. Grummelnd lief ich ihm nach und bekam einen Pullover hingehalten. Er hatte ein zartes Hellgelb. „Und der?“ Ich hob eine Augenbraue, „Gibt es hier nichts anderes?“ Karyu verdrehte die Augen. „Tut mir leid Zero, aber die Lack und Lederabteilung ist drei Straßen weiter.“ „Du Idiot!“, ich schlug ihm gegen den Arm und drehte mich schmollend weg. „Hey, nicht so Zero…komm…schau dich doch mal um, ob dir was gefällt.“ Ich blickte zu ihm, dann zu dem Pullover. Dann zog ich ihm den aus der Hand und ging mich nach mehr umsehen. Ich fand sogar etwas, obwohl das meiste eher Pink war… Naja, der eine hellrosa Pulli ging auch noch. Wenn ich wieder normal war, könnte ich ihn ja meiner Schwester schenken… „Zero!“, riss meine nervige Giraffe mich wieder aus den Gedanken, „Schau mal!“, er kam eilig näher mit etwas Schwarzen. Als ich genauer hinsah, bemerkte ich, dass es ein Kleid war. Mir stockte der Atem. Gut, ich hatte öfters Röcke und Kleider angehabt, nicht das Problem…Aber das Kleid war dann doch recht kurz geschnitten…es ging sicher nicht mal zu den Knien und der Ausschnitt… „Schau, das ist doch wunderschön! Das steht dir sicher super!“, meinte Karyu nur euphorisch und hielt mir noch mehr hin. Manches waren zwar Tops, aber sie waren dunkel und gefielen mir sogar ein wenig. Still musterte ich alles, dann ging ich zur Umkleide. Wow…er hatte sich sogar meine Größe gemerkt, alle Achtung. Und das meiste passte sogar wirklich. Und gefallen tat es mir auch…meine Schwester würde sich sicher freuen, wenn ich wieder ein Mann war. Denn davon ging ich noch immer fest aus. Irgendwie würde ich meinen Glücklichmacher schon wieder bekommen! Die Teile, die nicht passten oder mir nicht gefielen, hing ich wieder weg, dann lief ich zu Karyu, der mich gleich neu mit Kleidung eindeckte. Entsetzt starrte ich ihn an, seufzte schließlich aber und gab auf, lief einfach wieder damit zur Umkleide. Als ich zurückkam, hatte er einen Beutel in der Hand, was mich die Stirn runzeln ließ. „Ich war schonmal bezahlen.“, meinte er locker und lächelte nur. Ich hob stattdessen eine Augenbraue. „Ach ja? Ziemlich dumm, vor allem, weil du mir ja noch was in die Hand gedrückt hast, hm?“ „Ach naja, bevor du dich umentscheidest…“ „Karyu…“, knurrte ich nur, „Sag die Wahrheit!“ „Das ist die W-“ „KARYU!“ „Na gut, ich hab noch was gekauft, aber das brauchst du nicht wissen…“ „BITTE?!“ „Ist gut Zero! Jetzt gib schon deine Sachen her.“ Bevor ich reagieren konnte, nahm er mir die Sachen ab und lief zur Kasse. Wütend murrte ich vor mich her, dann lief ich ihm nach. ~*~ Karyu geht (fast) aufs Ganze In Ruhe bezahlte ich alles und verabschiedete mich von der Verkäuferin, dann gingen wir wieder zum Parkplatz. Ich wollte nach Zeros Hand greifen, aber dieser verweigerte sich mir völlig. Ich seufzte nur leise, ließ ihn aber. Er war mir so schon wütend, dass spürte ich. Bis zum Auto schwieg er beharrlich. Auch als ich die Taschen hinten rein legte, stieg er ein und schwieg weiter, schmollte. Ich setzte mich auf den Fahrersitz und startete. Er schwieg noch immer; und so fuhr ich los. Die Stille erdrückte mich fast, aber Zeros kalte Aura ließ mich nur zurückschrecken. Seufzend fuhr ich weiter, bis ich irgendwann an einer Ampel halten musste. Wir standen lange und während ich meinen Gedanken nachhing, sprach mich Zero tatsächlich dann doch an. „Was hast du gekauft?“ „Eine Überraschung.“ „Karyu! Ich meine es ernst!“ „Ich auch.“ „AHHH! Nimmst du mich überhaupt mal ernst?! Karyu, du Idiot!“ „Natürlich nehm ich dich ernst. Und wenn du es wirklich wissen willst…es sind noch ein paar schöne Klamotten, mit denen ich dich überraschen will.“ Ich konnte ihn nach Luft schnappen hören. „Fragst du mich eigentlich auch mal?! Bin ich deine Freundin oder was?“ Ich sah langsam zu ihm. „Nein…aber würdest du es sein wollen…?“ Ich hauchte es nur, ganz ruhig, sanft und ernst. Zeros Gesicht entgleiste daraufhin völlig, er starrte mich nur verwirrt an, dann schüttelte er den Kopf und lachte missglückt. „Das…das ist nicht dein ernst, du machst dich nur wieder lustig über mich…“ „Gar nicht wahr…!“, brauste ich etwas auf, „Ich mache mich nie über dich lustig. Süße, bitte, sieh nicht immer das Schlechte in mir…“ Oh Mist. Erst jetzt bemerkte ich, was mir da rausgerutscht war. Wütend sah Zero mich an. „Süße?! Kannst du verdammt nochmal mit dem Scheiß aufhören? Ich bin nicht dein Mädel, verdammt!! Ich bin eigentlich ein Kerl, falls du es vergessen hast! Wenn du nur auf mich stehst, weil ich jetzt ein Weib mit riesen Dingern bin, dann sag’s gleich!!!“ „Nein, aber Zero-“ „Ach sei ruhig!“ „Aber-“ „Ich will nach Hause; zu mir.“ „Was?“, ich stockte. „Fahr mich nach Hause.“ „A-aber…“, meine Hände begannen zu zittern. „Du hast schon richtig gehört!“, ging Zero mich an, „Ich will zu mir, es reicht mir! Und jetzt fahr mich, oder ich steig gleich hier und jetzt aus!“, schrie sie nun fast schon. Ich zuckte zusammen, tat dann aber seufzend, was Zero verlangte. Ich konnte ja wohl schlecht zulassen, dass sie die ganze Strecke wegen mir jetzt lief… Der Rest der Fahrt war von bedrohlichem Schweigen erfüllt. Neben mir konnte ich fast schon die Luft knistern hören. Wenn es gleich um Zero herum anfangen würde zu blitzen und gewittern, würde mich das nicht wundern. Mir wurde von der Stille mittlerweile fast schlecht. Aber ich blieb tapfer und ließ es mir nicht anmerken. Schließlich aber hielt ich irgendwann vor Zeros Wohnung. Sie sprang natürlich auch sofort raus und eilte zum Kofferraum. Ich tat es ihr schnell gleich und wollte die Tüten anfassen, aber Zero packte alle mit einem Mal an und zischte nur, dann rannte sie fast schon Richtung Haustür. „Zero, warte doch…!“ „Nein! Lass mich einfach nur!“ „Aber…aber du wolltest doch bei mir bleiben…“ „Ich hab meine Meinung halt geändert, Pech.“ „A-aber…“ „Karyu! Es reicht ja wohl, dass du es einfach schamlos ausgenutzt hast, dass ich betrunken war! Und dann…dann siehst du mich schon so selbstverständlich als Weib an- sag mal geht’s dir noch gut?! Ich will einfach nur meine Ruhe, versteh das endlich.“ Schwer musste ich schlucken, ging die letzten Stufen zur Haustür rauf. „A-aber Zero…ich wollte dich wirklich nicht verletzen…“ „Mir egal, lass mich einfach in Frieden.“, mit diesen Worten schlug er mir auch schon die Tür vor der Nase zu. Wunderbar. Nun bekam ich doch mein Fegefeuer. Zero hasste mich nun wahrscheinlich abgrundtief, weil ich ihn nicht so sah, wie er es wollte und wollte nichts mehr mit mir zu tun haben. Lange blickte ich seine Tür an, ob sie sich nicht doch noch einmal öffnete. Enttäuscht seufzend ging ich schließlich zu meinem Auto zurück. Total verwirrt und durcheinander strich ich mir durch die Haare. Frauen…wie machte man es ihnen denn nur Recht…? Traurig fuhr ich schließlich nach Hause, bevor Zero noch die Polizei rief… ~~**~~ So, ich bin wieder da und mit mir das neue Kapitel x3 Auch wenn meine Zero jetzt ganz schön abzickt xP *lach* Vielen Dank an die Reviewer, auch wenn die anderen sich auch mal melden können Ich freu mich über jede Mitteilung ^_^ @Michio: Dann hoff ich mal, dass dir das neue Kapitel auch gefallen hat, denn ich bin etwas unzufrieden damit^^" @Seika-chan: Auch dir vielen Dank! Ja, Karyu ist wirklich herzallerliebst, der Gute x3 Bis zum nächsten Kapitel Kapitel 5: 5. - Verwirrungen und Verzwickungen ---------------------------------------------- 5. - Verwirrungen und Verzwickungen Karyu weiß nicht mehr weiter Kami-sama, ging es mir schlecht. Ich hing völlig fertig wie ein nasser Sack in meiner Couch. Würde mich nicht wundern, wenn ich eine meterweite Fahne hatte. Wie sagte Zero doch so schön zu seinen Genussmitteln in Form von Alkohol…? Ach ja, er gab ihnen Namen. Sollte ich damit auch mal anfangen? Gut…dann hatte ich wohl innerhalb der letzten vierundzwanzigstunden Jaqueline, Monique, Annabella, Susanne und Babette geleert. Ach halt, nicht zu vergessen die liebreizende Marie, die mir den Rest gegeben hatte. Jaja, der gute Karyu gestaltete hier ein Wettsaufen in seiner Wohnung? Nein, falsch gedacht. Frustrationsbesäufnis würde es besser treffen. Jetzt ging es mir wenigstens auch körperlich so schlecht, wie ich mich seelisch fühlte. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Wie hatte ich Zero wie ein Mädchen behandeln können…? Hatte ich das überhaupt…? Oh ja, hatte ich. Einer der Gründe, warum sie sich seit zwei Wochen nur noch bei Hizumi und Tsukasa meldete, war wohl, dass sie den Inhalt der Beutel gesehen hatte, die sie mit angepackt hatte. Darin hatte ich das ein oder andere, schön weibliche Teil gepackt. Ich verfluchte mich dafür. War ich schon so schwanzgesteuert, dass mir Zeros Wohl gar nicht mehr am Herzen lag…? Die Arme hatte innerhalb kurzer Zeit ihre ganze Existenz verloren. Sie war eigentlich keine Frau. Von einem Tag auf den nächsten musste sie sich an die neue Situation gewöhnen. Mit all den Veränderungen, die der neue Körper mit sich trug… Und ich hatte mir kaum die Mühe gemacht, ihr unter die Arme zu greifen; hatte nur an mich selbst gedacht. Dass sie mich da jetzt ignorierte, war wohl noch das Beste, was sie mir antun konnte. Immerhin hatten wir zurzeit wegen ihr so etwas wie eine Bandpause, da musste sie mich also nicht jeden Tag auf Arbeit sehen. Ich hätte heulen können. Warum nur hatte ich Zero nicht gleich gebeichtet, dass ich sie liebte…? Obwohl…da ersparte ich mir vielleicht noch mehr Peinlichkeiten. Immerhin hasste sie mich jetzt. Mich lieben? Haha, Karyu, von was träumtest du nachts!? Es würde sicher ewig dauern, zumindest unsere Freundschaft wieder hinzubekommen. Schon das würde schwer werden. Den Rest konnte ich eh vergessen. Seufzend rollte ich Häufchen Elend mich hin und her. Meine Couch war nicht sonderlich groß, was wohl daran lag, dass ich die kleinere der beiden bevorzugt hatte. Oh ja, ich besaß eine masochistische Seite. Mein Kopf drehte sich seltsam und alles tat mir weh, war verkatert von gestern. Und heulen hätte ich noch immer können. Als ich nach Hause gekommen war von Zero, war ich schluchzend zusammengesackt; hatte mich gerade so ins Bett schleifen können. Noch nie zuvor hatte ich solchen Liebeskummer oder Gefühlsausbruch gehabt…es war mir selbst schon peinlich, dass ich mich wie ein pubertäres Etwas verhielt. Aber was sollte ich machen? Ich hatte mich in meinen Bassisten verliebt…und das Schlimme war, ich arbeitete ja auch noch mit ihm zusammen! Wie sollte ich da die Finger von ihm lassen? Ich hielt es einfach nicht mehr aus…Ich wollte Zero sehen, mich entschuldigen, andererseits hatte ich Angst, er würde noch wütender werden. Oder machte ich ihn wütend, wenn ich mich nicht entschuldigen kam? Mein Kopf lag unbequem auf der harten Lehne des Sofas, auf dem ich mich quetschte- ich war einfach zu groß. Aber momentan war mir alles egal- weshalb ich irgendwann vor Erschöpfung eingeschlafen war. Erst ein nerviges, klingelndes Geräusch weckte mich. Müde öffnete ich meine Augen und sah auf. Welcher Depp wagte es, bei mir zu klingeln, während ich in Selbstmitleid versank? Erst nach kurzem Überlegen bemerkte ich, dass es ja das Telefon war. Nun zog sich meine Augenbraue erst Recht nach oben. Ich wollte nicht rangehen, aber vielleicht waren es ja Hizumi oder Tsukasa, die fragten, was denn nun Sache sei; ob wir weiter pausierten oder nicht. Also hob ich ab. „Ja, Matsumura hier?“ „Yoshitaka…“ Ich stockte. Zwar war die Stimme weiblich, aber ich wusste sofort, wer da war. „Zero…?!“ „Ja…“ „Zero, ich…ich…es tut mir leid, ich-“ „Sei still. Hör mir einfach zu.“ „Ja aber-“ „Halt die Klappe. Komm zu mir, dann kannst du mit mir reden.“, seine Stimme klang kühl und ließ mich augenblicklich schwer schlucken. „Aber…“ „Ruhe. Komm gefälligst her, oder lass es bleiben! 14.00 Uhr. Nicht eher, nicht später. Klar?!“ „Ehm…ja, klar…“ „Gut. Tschüss.“ Ehe ich noch etwas sagen konnte, hatte sie aufgelegt. Ich konnte nicht anders, als das Telefon mit heruntergeklappten Kinnladen anzusehen. Was war das denn gewesen?! Warum rief sie so plötzlich an? Erst nach zwei Wochen? Ich…hätte ich mich melden sollen? Oder wollte sie sich entschuldigen? Oder mich in den Boden stampfen? Wollte sie gar mit der Band aufhören wegen mir?! Oh nein, bitte nicht! Das wär mein schlimmster Alptraum; noch schlimmer als der Alptraum, in dem ich Zero nie bekam und alt und einsam an Herzschmerz oder Liebeskummer starb, oder so. Auf jeden Fall alt und einsam, das war das Schlimmste daran. Ich war total durcheinander… Aber genug gegrübelt! Ich musste zu ihr. Denn bis 14.00 Uhr war von mir aus für den Weg nicht mehr so viel Zeit. Doch vorher würde ich mich umziehen…ich sah aus wie ein Zombie. Oder gar schlimmer. Völlig fertig mit mir und der Welt stolperte ich ins Schlafzimmer. ~*~ Zero hat nachgedacht Ich kaute mir auf der Lippe herum. Würde Karyu wirklich kommen? Oder hatte ich ihn vergrault…? Okay, sanft war ich nicht gerade am Telefon zu ihm gewesen. Doch was hätte ich tun sollen? Oh nein, der Kerl hatte das durchaus verdient. Dafür, dass er mich immer angrabschte und dumme Sprüche abließ. Und vor allem dafür, dass er meinen alkoholisierten Zustand einfach schamlos ausgenutzt hatte! Blödi. Als es klingelte, erhob ich mich vorsichtig. Mein Herz schlug irgendwie schneller und als ich an der Tür stand, musste ich schlucken. Dann aber öffnete ich ihm. „Hallo Zer-“ Wie erwartet blieben ihm seine Worte im Hals stecken, stattdessen keuchte er auf. „Zero…! W-was…warum…“, stammelte Karyu nur zusammen und starrte mich von oben bis unten an. Ich hatte gewusst, dass er so reagieren würde. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Der Idiot hatte heimlich für mich eingekauft. In meiner Wut auf ihn war ich vor zwei Wochen ausgestiegen aus seinem Wagen und hatte alle Beutel angepackt. Dabei auch das, was er gekauft hatte. Für mich. Heimlich still und leise, ohne mich zu fragen. Unter anderem war da ein schwarzes Jeanskleid dabei gewesen. Zuerst hatte ich überhaupt nicht verstehen können, wie der Giraffenhals auf so etwas kam. Es sah so verdammt weiblich aus! Abartig. Aber je länger ich mit dem Ding in der Hand vor meinem Spiegel gestanden hatte, umso weniger nervte es mich. Es war so hässlich, dass es mir schon wieder gefiel. Und so hatte ich mich nach fast zwei Wochen in diesem seltsamen Körper endlich getraut, das Teil anzuziehen. Und es stand mir ausgezeichnet. Es spannte nicht, verrutschte oder zeigte zu viel. Natürlich war es ganz schön knapp, es ging nicht mal bis zu den Knien. Aber als ich davor im Spiegel gestanden hatte, hatte ich bemerkt, was Karyu so gefallen hatte. Es hatte etwas Frisches an sich, anders als der Klamotten, die ich sonst vielleicht auf der Bühne trug. Viel weiblicher. Aber andererseits passte es auch zu mir. Es war nicht Pink, also nicht so arg tussimäßig, sondern Schwarz, eine meiner Lieblingsfarben. Dadurch war es nicht so auffällig…und es brachte meine helle Haut gut zur Geltung. Meine dunklen, langen Haare -hatte ich schon einmal gesagt, dass sie gewachsen waren?!- umschmeichelten mein Gesicht so noch mehr. Insgesamt war ich eine recht hübsche Frau, wenn ich in den Spiegel blickte. Wenn da nur nicht das Wissen wäre, dass ich eigentlich ein Mann war. Aber gut, jetzt konzentrierte ich mich wieder auf Karyu, der immer noch glotzte. Süß. „Geh ins Wohnzimmer und setz dich.“, leitete ich ihn an. „A-aber-“ „GEH UND SETZ DICH!“, ging ich den Dauerstammler an. Als er so zusammenzuckte, taten mir meine Worte gleich wieder leid. Toll gemacht, Zero. Zufrieden sah ich, wie er meinen Worten nachkam, sich die Schuhe auszog und loslaufen wollte, doch ich hielt ihn nochmal fest. „Deine Jacke kannst du auch ausziehen, oder bist du auf der Flucht?“ „Nein, aber ich dachte…“, er stoppte und in seinem Blick konnte ich lesen: ‚Ich dachte, du schmeißt mich eh gleich wieder raus.‘ Typisch Karyu. Viel zu besorgt für diese Welt. „Zieh sie nur aus. Vertrau mir.“, schmunzelte ich sanft und wuselte noch mal in die Küche, um den Tee in die Tassen zu gießen. Wenig später ging ich mit diesen ins Wohnzimmer, wo Karyu schon wartete. Er saß da, als wenn er sich unwohl fühlte und auf einen Sturm wartete, der jeden Moment hereinbrach. Wohl gemerkt, dieser Sturm war wohl in seinen Augen ich. Ich stellte eine Tasse vor ihn und setzte mich mit Abstand zu Karyu auf die Couch. Fies wie ich war, trank ich erst einmal in Ruhe ein paar Schluck Tee, ehe ich etwas sagte. „Du hast dich gar nicht gemeldet…untypisch für dich.“ „I-ich wollte dich nicht nerven Zero…! Du warst so wütend den Tag…woher hätte ich wissen sollen…ich dachte, wenn ich anrufe, bist du erst Recht wütend…“ Langsam hob ich den Blick von meiner Tasse und sah zu ihm rüber. Mein Gesicht war kühl, verriet keine Regung, während ihm die Ungewissheit, Angst und Besorgnis förmlich aufgedruckt war. Wie in einem Buch konnte ich bei ihm lesen. „Sag nichts mehr.“ „Aber-“ „ Hör endlich auf dich zu rechtfertigen.“ „Ich…uhm…“, er biss sich auf die Unterlippe, blieb aber still. Ich lächelte in mich hinein, wurde aber gleich wieder ernst. „Karyu…es tut mir leid, wie ich den Tag reagiert habe. Aber du hast mich zur Weißglut getrieben! Ich wollte nicht, dass du in mir irgendein Weib siehst…verdammt nochmal, ich bin eigentlich ein Mann und brauche keinen Beschützer! Und….und als du nicht anriefst, dachte ich, ich bin dir wirklich egal.“ Karyu wollte zu einer Antwort ansetzen, doch ich sprach weiter. „Das hat mich verletzt. Doch dann habe ich überlegt, warum mich das verletzt hat…ich konnte es mir nicht erklären. Klar sind wir beste Freunde, doch warum wollte ich die ganze Zeit bei dir sein? Warum fühle ich mich nicht bei Hizumi und Tsukasa so wohl wie bei dir? Ich wusste es nicht und es verunsicherte mich stark…noch jetzt fällt es mir schwer, darüber zu reden. Aber…naja.“, ich lächelte schief, voller Selbstironie. Warum konnte ich mich nie so gut ausdrücken…? Dann sah ich ihn wieder ernst an. „Yoshitaka. Sag mir nur einmal die Wahrheit. Warum…warum machst du mich dauernd an? Warum rennst du mir immer nach? Warum hast du mit mir geschlafen…? Macht es dir Spaß? Ist es ein Joke? Machst du dich über mich lustig?!“, meine Stimme begann zu zittern und ich senkte den Blick. Karyu starrte mich nur an. Bis er sich fing und näher rückte, beide Hände auf meine Schultern legte. „Zer-…Michio…denkst du wirklich so schlecht von mir…?“, es war nur en Flüstern, doch es klang verletzt. Ich zuckte die Schultern. „Ich weiß es nicht…In letzter Zeit weiß ich echt gar nichts mehr…alles ist so durcheinander geraden…“ Er schüttelte nur den Kopf und drückte mich an sich. „Ich würde so etwas nie zum Spaß machen…schon gar nicht mit jemanden schlafen. Ich steh nicht so auf One Night Stands, weißt du? Ich bin einfach ein Gefühlsmensch…“ „Ich weiß doch…und trotzdem kann ich nicht einschätzen, was du denkst und so…“, wisperte ich und kuschelte mich ein wenig an. Seine Nähe beruhigte mich so. „Soll ich die Wahrheit sagen, Michio? Die Wahrheit ist nämlich…das ich mich in dich verliebt habe. Und das richtig arg. Es ist mir egal, was du bist, welches Geschlecht du hast, was auch immer… ich sah, das ich dich als Frau immer noch liebte…Zumal mir schon immer egal war, was jemand für ein Geschlecht hat, solange der Charakter stimmt. Deshalb habe ich auch mit dir geschlafen, obwohl ich wusste, dass es nicht gut wär. Ich habe es ausgenutzt, ich weiß…und das tut mir auch leid. Aber ich konnte nicht anders…du hast dich mir so verführerisch präsentiert und ich…naja. Aber du hast mich immer abgelehnt, da wusste ich auch nicht weiter und wollte dich in Ruhe lassen. Wollte mich ja auch nicht aufdrängen…“, seufzend senkte er den Kopf. Es wirkte so süß, dass ich schmunzeln musste. Dann aber hob ich sein Kinn an. „Yoshitaka du alter Spinner…ist das wirklich wahr…? Hast du Knalltüte dich ernsthaft verliebt? In mich wundervollen Prinzen?“ Sein Kopf hob sich und er begann zu grinsen. „Natürlich. Aber ich muss dich verbessern. Du bist eine Prinzessin, wenn ich nach dem Kleid gehe, das dir übrigens ausgezeichnet steht, wenn ich das so sagen darf.“ „Danke. Aber ich muss dich verbessern, denn ich bin ein Zwitter….zumindest weiß ich momentan nicht, was ich überhaupt noch bin.“ „Dann verbessere ich dich ein letztes Mal: Ich weiß was du bist. Mein süßes Zero nämlich.“, schmunzelnd zog er mich eng an sich, sodass meine Brust an seinen Oberkörper drückte. Doch diesmal war es egal. Alles was für mich gerade zählte, waren seine wunderschönen Augen, die mich so anlachten. Ich erwiderte seinen Blick; dann senkte er schon seinen Kopf und küsste mich. Und ja, diesmal erwiderte ich. Lange und ausgiebig. Ich hatte diese verdammten zwei Wochen lange nachgedacht gehabt. Ich war einsam ohne Karyu, wie ich mir irgendwann eingestanden hatte. Und ehrlich: Diese Erkenntnis hatte lange gedauert und zuerst hatte ich es mir verweigert. Ich und Karyu? Tze, dass ich nicht lache. Aber nun war es anders. Ich wollte diesen Giraffenhals… wegen ihm hatte ich in den letzten zwei Wochen mehr gegrübelt, als wegen meiner Identität. Ich hatte mich gefragt, ob er es ernst meinte. Und dann hatte ich zurückgedacht, an jene Nacht. Natürlich erinnerte ich mich nur verschwommen…aber das, was ich noch wusste, war genial. Die Nacht war eine der besten gewesen, die ich erlebt hatte. Und das, obwohl ich sonst nie der Beziehungstyp gewesen war…aber…aber vielleicht klappte es diesmal mit dem Giraffenhals? Immerhin war ich eine Ziege und wir beide somit Tiere. Eine wundervolle Gemeinsamkeit. Karyus Gitarrengriffel fuhren über meinen Rücken, vor zu meiner Hand, und umschlossen sie. Ich seufzte leise in den Kuss und schmiegte mich fast schon an wie eine Katze. Doch als meine Brust erneut seinen Oberkörper berührte, zuckte ich erschrocken weg und löste den Kuss. „E-entschuldige…“, stammelte ich nur und senkte verlegen den Kopf. „Schon okay…“, flüsterte Karyu sanft und hielt mich lächelnd im Arm, „Stört er dich noch immer so sehr?“ „Wer?“, fragte ich dümmlich und blickte wieder auf. „Dein Körper. Du scheinst noch immer Angst vor Berührungen zu haben.“ „Naja…es…stört mich halt…wenn ich Männern sonst so nah war, war da nichts Störendes dazwischen, verstehst du?“ „Ich fand es gar nicht so störend…“, murmelte Karyu nur, zuckte aber die Schultern. „Ich aber. Es ist ungewohnt, ja?“ „Okay, okay..“, winkte er schnell beruhigend ab, „Wenn du es sagst glaub ich dir ja.“ „Gut.“, eine Weile schwieg ich, dann brannte mir jedoch wieder meine Frage auf der Zunge. „Karyu?“ „Ja?“ „Du sagtest, dass du mich liebst…Du magst mich aber als Frau nicht lieber oder so…?“, weil manchmal hatte ich das Gefühl, fügte ich in Gedanken hinzu. „Nein Zero...“, begann er, „Weißt du, ich hab dich immer lieber. Egal was du bist, egal wie du aussiehst…und wenn du ein Regenwurm wärst…ich würde dich trotzdem lieben, das wär mir egal.“ Verdattert starrte ich ihn an. „EIN REGENWURM? Wie kommst du auf den Scheiß?!“ „Naja, mir viel gerade nix besseres ein…sorry, aber die sind so glitschig und einfarbig und das war das erstschlimmste, was mir einfiel…“ „Aha…na toll. Dann viel Spaß. Ich hätt ja zu gern gesehen, wie du mich da küssen willst.“, meinte ich nur trocken, doch Karyu begann nur zu grinsen. „Küssen geht ja noch, aber wenn ich mit dir andere Dinge machen wollen würde, dann wär das-“ „KARYU!!“ „Okay, okay, ich hör ja schon auf…!“ „Brav.“, ich tat, als würde ich mit einem Kind reden und pattete ihm den Kopf, weshalb er eine Schnute zog. „Michio…“ „Hm?“, machte ich nur unschuldig und kraulte ihn weiter. „Hör auf…sonst werd ich rattig….“, nuschelte er extrem leise, doch ich verstand es, überging es allerdings gekonnt. „Du…Zero…“, begann er nach einer Weile wieder, „Sind…sind wir jetzt eigentlich zusammen oder so…?“ Oh Gott, ich musste lachen. Das süße, unschuldige Gesicht von ihm war einfach nur unbezahlbar, der Anblick. Es dauerte etwas, bis ich wieder reden konnte. „Hm…was denkst du denn? Ich will dich eigentlich nur, weil ich eine Zoohaltung eröffne.“ „Hä?“, fragte er dümmlich, weshalb ich den Kopf schüttelte. „Egal Yoshi. Weißt du was?“, ich beugte mich vor und nahm sein Gesicht in beide Hände. „Der Körper ist totale scheiße und ich hasse ihn. Aber wenn du ihn berührst, ist es ganz erträglich…und mit dir an meiner Seite werde ich wohl nicht ganz dem Wahnsinn verfallen.“ „Bist du dir sicher?“ „Ja. Und wenn nicht, dann bekommen wir wenigstens zu zweit eine Gummizelle.“ „Warum?“ „Weil wir beide mich als Frau sehen und weil wir beide mächtig ineinander verschossen sind.“ „Gut ehm…das klingt logisch.“, nickte Karyu. Wir sahen uns beide an, dann mussten wir lachen. Er wollte mich an sich drücken, doch ich wurde wieder ernst und hielt ihn auf Abstand. „Moment, Freundchen…mit dir hab ich noch ein Hühnchen zu rupfen…“ „Warum?“, sein Blick ruhte unschuldig mit großen Kulleraugen auf mir. Doch das zog nicht, so sehr es mir auch gefiel. „Weil, liebster Gitarren-Kollegen-Chef-Freund, DU MIR was ganz seltsames, und vor allem sexistisches gekauft hast!!“, stauchte ich ihn zusammen und er zuckte ertappt. „Aber…aber das war nicht böse gemeint, Zero-Schatzi…ich…ich dachte, das steht dir, weißt du?“ „Wir waren da noch nicht mal zusammen und du wolltest mir sowas schenken?!“ „Ach, sind wir jetzt also doch zusammen?“ „DAS muss ich mir noch überlegen~“, machte ich nur und erhob mich, ging in meine Küche, mir neuen Tee holen. Scheinbar hatte ich Karyu verunsichert, denn der kam mir sofort hinterher getrappt. „Zero…! Das war nicht böse gemeint! Von mir aus wirf es weg, wenn es dir nicht gefällt…aber sag sowas nicht, bitte. Ich liebe dich und-“ „Ach halt die Klappe, Nervenbolzen.“ „Waaaas…?“, seine Augen wurden immer größer und schwammen fast schon, seine Unterlippe zitterte, als würde er gleich in Sturzbachtränen ausbrechen. Ich seufzte nur und verdrehte die Augen, gab schließlich nach. Langsam ging ich zu ihm und nach langem überlegen legte ich meine Arme um den viel zu großen Kerl. „Mensch Karyu…wie oft hab ich dir gesagt, du sollst nicht alles so ernst nehmen was ich sag. Blödi.“ Schmunzelnd blickte ich zu ihm auf und streckte mich, um zumindest seinen Hals zu küssen. „Zieh nicht so ein Gesicht.“ „Heißt das…du…du liebst mich doch?“ „Hm…so sicher bin ich mir da noch nicht, aber egal. Ich kann‘s mit dir ja mal probieren.“ „Einverstanden, dass reicht mir schon.“ „Aber erwarte nicht zu viel…ich komm mit dem Körper echt nicht klar…ich hatte schon zu tun, ne Woche lang mit der Sauerei klar zu kommen…“ „Kein Problem, ich kann warten. Sauerei? Ach ja eben, was wurde aus deinem monatlichen Problem…?“ „Frag lieber nicht, ich bin froh, dass es vorbei ist.“ „Okay.“ Ich nickte, dann stahl sich aber ein fieses Grinsen auf meine Lippen. „Du…du hast mir entweder voll die Weibersachen, oder voll das sexistische Schweinszeug gekauft Karyu! Ich will eine Wiedergutmachung, damit das klar ist!“ „Wiedergutmachung?“, fragte er verwirrt zurück, „Was denn…?“ Ich zuckte die Schultern. „Lass dir was einfallen. Aber nichts, was mit Sex oder so zu tun hat. Darauf kann ich fürs Erste verzichten. Denk dir was Schönes aus, hast Zeit bis morgen.“ Damit ließ ich ihn stehen und ging erst einmal auf Toilette. Ein Lächeln zierte meine Lippen. Ja, ich hatte Zeit gehabt, nachzudenken. Ich hatte überlegt und gegrübelt über Karyu…hatte mir überlegt, was ich ohne ihn machen würde und was mit ihm. Meine zwei Wochen waren wirklich fast nur Grübeleien gewesen. Doch egal, wie ich alles drehte und wendete, ich konnte nicht leugnen, nicht zumindest etwas mehr als Freundschaft für ihn zu empfinden. Ob es wirklich Liebe wie bei ihm war, wusste ich noch nicht. Aber das würde sich sicher zeigen. Was aus meinem Körper wurde…? Ich wusste es nicht. Die zwei Wochen lang hatte er sich nicht verändert, leider. Aber was nicht war, konnte hoffentlich ja noch werden… ~~**~~ So, endlich schaff ich es, das neue Kapitel hochzuladen! Sorry, aber ich bin zur Zeit arg beschäftigt, auch wenn ich das hier schon lange fertig auf'm PC liegen hatte *lach* Ich werd wohl in nächster Zeit auch nicht zum Schreiben bzw. nachlesen und hochladen kommen, da die nächsten zwei Monate von Prüfugen belegt sind. Also verabschied ich mich mal ein wenig bis dahin~ Vielleicht komm ich ja doch nochmal zum hochladen, so fleißig wie ihr reviewt ;D Vielen Dank für die Kommis und favoeinträge, ich freue mich über jedes einzelne und es können gern noch mehr werden *lach* Zum Kapi...ich hab lange überlegt, ob sie jetzt schon zusammenkommen sollen, oder nicht. Aber iwie ist das in jeder Geschichte so, dass die Leutchen erst zum Schluss zusammenkommen und dann auch schon Sense ist. Also kommen sie bei mir jetzt schon zusammen, aber da geht der Stress natürlich jetzt erst los :D!! @Michio: Dann hat dir nach dem letzten Kommi-Wunsch das neue jetzt hoffentlich gefallen ^_^ @DespairsRay-Zero: Schön, wenn du beide Seiten verstehen kannst^^ @Kimoi: Ehm, moment... *nachguggen geht* Das erfährst du dann teilweise im nächsten Kapitel :D! @Seika-chan: Oh, deine Gedanken sind ja ganz böse xDD Aber hmmm ja...ich würds ihr auch zutrauen *g* @Kanoe: Schön, wenn sie dir gefällt^^ Bevor ichs vergess: Als vorstellung für Zeros Kleid das da: http://image01.bonprix.de/bonprixbilder/bundles/artikel_gross/var2/bg/m0/bgm039x05.jpg Bis zum nächsten Kapitel! Kapitel 6: 6. - Willkommen im Land der Mädchenträume ---------------------------------------------------- 6. - Willkommen im Land der Mädchenträume Zero hat ganz gut geschlafen Als ich am nächsten Morgen aufwachte und die Augen öffnete, war das Erste, was ich sah, das Gesicht von Karyu. Ganz nah an meinem. Sein Mund war leicht geöffnet und er atmete ruhig. Seine Tentakel hatte er dabei um mich geschlungen und obwohl ich ihn früher nicht wirklich als anziehend betrachtete hatte, war genau das Gegenteil eingetreten. Ich liebte seine langen Tentakel, die einen so gut umschlingen konnten. Ich liebte seinen viel zu groß geratenen Körper und ja, ich liebte mittlerweile sogar seinen Giraffenhals und seine nervige Art. Karyu war derjenige gewesen, der mir neuen Mut gegeben hatte. Ohne ihn…wär ich wohl verzweifelt in diesem Körper, der mir immer noch alles andere als geheuer war. Sanft hob ich meine Hand und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er zog die Nase kraus und musste Niesen. Ich blinzelte, ehe ich die Augen verdrehte und lachen musste. Dadurch öffnete auch er mal seine Augen. Müde blickte Karyu mich an, dann schmunzelte er. „Was machst…du da…?“, nuschelte er und gähnte erstmal. Grinsend zuckte ich die Schultern. „Nichts~“ „Du lügst…“, seine Schmollschnute war lustig, passte zu seinem müden Ausdruck, was mich wieder lachen ließ. Das aber wiederum amüsierte Karyu. „Deine Stimme ist süß, wenn du lachst…“ Blinzelnd betrachtete ich ihn irritiert, dann begann ich zu schmollen. Mit einem lauten „Püh!“, drehte ich mich von ihm weg auf die andere Seite, igelte mich ein. Karyu seufzte, dann rutschte er an mich heran, legte das Kinn an meine Schulter und schlang die Arme um mich. „‘Tschuldige, meine Süße…“ „Pass auf, du verscherzt es dir gerade gewaltig…“, knurrte ich nur, stur geradeaus blickend. „Tut mir leid. Aber ich mag das an dir.“ „Pah.“ „Na gut…wenn meine Worte dich nicht überzeugen…“, er ließ den Satz offen und begann mich stattdessen auf die Schulter zu küssen. Dummerweise entspannte mich das sogar, Mist. Bald wurde aus dem küssen knabbern. Und es war nicht mehr nur meine Schulter, sondern mein Hals. Ich konnte nicht verhindern, wohlig aufzuseufzen und mich an ihn zu schmiegen. Doch dann hörte Karyu auf und kuschelte einfach nur. Seine Wange rieb an meiner und seine Hände lagen sanft auf meinem Bauch. Missfallend grummelnd tat ich ihm kund, dass er ruhig hätte weiter machen können, aber ließ ihn. Nur kuscheln war auch nicht schlimm, obwohl Karyus Geknuddel schon erdrückend sein konnte. „Du, Michio…“, säuselte er mir nach einer Weile ins Ohr, „Ich weiß, was wir heute machen…~“ „Will ich das überhaupt wissen?“, fragte ich nur nüchtern. Bei Karyu musste man vorsichtig sein, was er vorhatte. Doch scheinbar war es nicht das, was ich befürchtete, denn er blies die Wangen auf. „Natürlich! Du meintest, ich soll mir was Schönes ausdenken als Wiedergutmachung.“ Oha, jetzt war mein Interesse geweckt. „Ach, sag bloß, du hast ernsthaft darüber nachgedacht? Das kannst du?“ „Michio..!“, tadelte er liebevoll, „Natürlich hab ich das…Und mir ist sogar etwas eingefallen, stell dir vor…“ „Und was?“, ernsthaft interessiert blickte ich über meine Schulter zu ihm. „Tja….als wenn ich dir das verrate. Dann wär es ja keine Überraschung mehr.“, flüsterte Karyu in mein Ohr und wollte gerade mehrere Küsse darauf hauchen, doch ich zuckte weg. „Du bist so fies! Bitte sag es mir, Karyu.“ „Nein.“ „Elende Stabheuschrecke!“ „Wow, ich bin geschrumpft…vorher war ich noch eine Giraffe.“ „Ja ich habs mir überlegt, die sind zu süß für dich.“ „Ach man Zero…hab dich doch nicht so, Schatz…“, er wollte wieder nach mir fassen, doch ich zuckte weg. „Vergiss es! Komm mir nicht so, du hast es dir gerade selbst versaut~“, schnell schälte ich mich aus der Decke und lief zu meinem Schrank, holte mir Sachen raus und verschwand schnell im Bad, bevor er mir folgen konnte. Dort duschte ich ausgiebig und zog mir wieder was an. Die BHs waren mir immer noch nicht ganz geheuer, aber naja. Was sollte ich schon anderes tun. Wenn ich keinen anzog, hatte das vielleicht fatale Folgen. Egal, ob mit oder ohne Karyu im Zusammenhang. Es brauchte mir ja nur kalt sein, da machten sich die Dinger selbstständig…! Und das Karyu sich daran erfreuen konnte und durfte, dass sah ich überhaupt nicht ein. Als ich mich fertig gemacht hatte -ich hasste das Haare kämen, jetzt, wo meine Haare noch etwas länger waren-, ging ich wieder zurück zu Karyu, der immer noch faul in meinem Bett lag. „Hey! Aufstehen, das Bad ist frei.“ „Hm…“, brummelte er nur und streckte sich etwas, machte aber keine Anstalten, aufzustehen. Ich ging zum Bett und krabbelte über ihn. „Steh auf, ich will meine Überraschung wissen!“ „Erfährst du noch früh genug. Jetzt gib mir einen Kuss, sonst steh ich nicht auf.“ Meine Wangen plusterten sich fast von allein auf. Was maß sich dieser Kerl eigentlich an?! Doch da er es scheinbar ernst meinte, tat ich grummelnd, was er wollte. Nur hatte ich nicht bedacht, dass mein neuer Freund Karyu war. Und der war gerissen. Sofort lagen seine Arme eng um mir und ehe ich mich versah, fand ich mich in einem Zungenkuss mit ihm wieder. Keuchend löste ich den Kuss und drückte ihn zurück ins Kissen. „Du Spinner…“, murmelte ich nur und sah schnell weg, da meine Wangen sich rot färbten. Peinlich, ich wurde immer mehr zum Weib… Eilig erhob ich mich und lief zur Tür, drehte mich aber lieber noch einmal um. „Steh endlich auf. Ich mach uns Frühstück.“, damit verschwand ich auch schon in der Küche. Nach einer Weile stieß dann auch Karyu zu mir und wir aßen in Ruhe. Aber egal, wie ich es probierte, er erzählte mir nichts von seinem Plan. Egal, wie sehr ich ihn löcherte. Schließlich murrte ich nur noch herum, als ich abwusch. Karyu amüsierte sich über mich und das passte mir so gar nicht in den Kram. Dann aber meinte er, ich solle mir meine Jacke schnappen und noch einen Schal holen. Okay, wir gingen scheinbar raus. Aber ein Schal…? So kalt war es draußen nicht… Trotzdem tat ich was er wollte und stand schließlich in Jacke und Schuhen -ja, ich hatte mir in den zwei Wochen Damenschuhe der Größe 36 gekauft und nicht nur vor mich daher vegetiert- mit dem Schal in der Hand vor meiner Tür. Karyu setzte sich gerade noch grinsend seinen Hut auf, dann schlang er mir einen Arm um und schob mich sanft raus aus der Wohnung. Ich schloss nur schnell ab, dann aber schob Karyu mich schon zu seinem Auto. Als ich vor der Beifahrertür stand, hielt er mich an der Schulter fest und grinste. „Der Schal, Schatz?“ „Ja, hier…wofür willst du den…?“ „Für dich. Denn ich verbinde dir jetzt die Augen.“ „WAAAS?!“, erschrocken wich ich zurück, bis mir schmerzhaft die Autotür in den Rücken stach. Grinsend nickte mein Kerl. „Keine Panik. Ich will nur nicht, dass du weißt, wo wir hin fahren. Es wird eine Überraschung. Vertrau mir.“ Oh Karyu, dass konntest du noch so oft sagen, da war ich mir nicht ganz sicher darüber. Das schien er auch zu bemerken, denn er kam näher. Sanft schlossen sich seine Arme um mich, drückten mich an ihn. „Keine Angst. Ich weiß was ich tue. Du wirst dich freuen, glaub mir. Vertrau mir.“, säuselte mir der Braunhaarige ins Ohr, dann hob er sanft mein Kinn an, blickte mir in die Augen. Sein Lächeln war so ehrlich und sanft, dass ich ihm gezwungenermaßen glaubte. Kurz küsste Karyu mich, dann streckte er seinen Arm nach dem Schal aus. Widerwillig gab ich ihm den. Zärtlich drehte Karyu mich in seinen Armen, dann legte er ihn mir über die Augen; zog ihn fest, aber nicht zu straff. Als er fertig war, schob er mich vorsichtig auf meinen Sitz, machte mich fest. Ich seufzte nur. „Wenn uns jemand sieht…die denken, du entführst mich.“ „Damit hätten sie dann wohl nicht so unrecht. Nur, dass du freiwillig mitkommst.“ Ich begann zu lachen, „Naja…“ Haltsuchend klammerte ich mich an den Gurt. Mir blieb wohl nichts anderes übrig, als meinem Gitarristen und Leader zu vertrauen. Gezwungenermaßen. ~*~ Karyu freut sich schrecklich Als Zero endlich saß, grinste ich im Stillen in mich hinein. Ach, wie ich mich freute! Ich hoffte, er würde sich auch so freuen, wenn wir erst da waren. Doch jetzt konnte ich ihm einfach noch nicht sagen, wohin es ging. War ja eine Überraschung. Und so fuhr ich ruhig, immer weiter. Das Zero neben mir ganz angespannt und nervös war, spürte ich natürlich. Er tat mir auch sehr leid….aber es ging nicht anders. Dafür hoffte ich ja, dass sich das Ganze entlohnen würde für sie. „Karyu?“, flüsterte sie nach einer Weile nervös, „Du…sind wir bald da…?“ „Noch ein Stück, Schätzchen.“, versprach ich und erntete auf den Kosenamen nur ein Grummeln. „Und du…bist dir sicher, das mir das gefallen wird, was du vorhast?“ „Natürlich. Also ich hoffe es. Keine Sorge, ich bin mir eigentlich sehr sicher, dass es dir gefallen wird.“ „Uhm…wenn du das sagst…“, überzeugt klang mein Mädel nicht, aber sie wusste ja, dass ich ihre Interessen und Vorlieben mehr als genug kannte. Immerhin liebte ich Zero. Da war es nur natürlich, dass ich fast alles wusste. Noch ein gutes Stückchen fuhren wir, dann aber kamen wir endlich an und ich parkte zufrieden ein. Sofort lief ich um das Auto herum, denn Zero wollte den Schal schon abnehmen. „Nicht doch, Schatz. Warte und gedulde dich bitte noch ein wenig. Ein Stück müssen wir laufen.“ Ich konnte förmlich durch den Schal sehen, dass Zero wohl gerade skeptisch die Augenbrauen zusammenzog. „Bitte?! Ich soll so mit dem Teil rumlaufen?!“ „Ja~“, antwortete ich nur freudig und half ihr sanft raus. „Na komm, Engelchen, wir sind fast da~“, euphorisch ging ich mit ihr die Straße entlang und blieb vor einem Laden stehen, dann endlich löste ich den Schal. Zero blinzelte gegen das Licht und brauchte einen Moment, dann sah sie zu dem Laden, musterte ihn nicht einmal eine Sekunde, da wurden ihre Augen schon riesig. „Karyu…du…“ „Ja?“, erwiderte ich neugierig und schlang meine Arme um ihren Bauch. „Du bist…echt…woher…?“, verwirrt aber glücklich blickten mich diese zärtlichen Augen an und ich fühlte mich einmal mehr wie im Himmel. Nach außen tat ich locker und versteckte mein Herzflattern. „Naja, du hast gesagt, du wärst so ein großer Fan von Mana….und da dacht ich, da du nun mal schon eine Frau bist, können wir auch in seinen Laden fahren und dir was Schickes kaufen. Ich hoffe zumindest, dass du auch so auf seine Mode abfährst- ich hab ewig gesucht, bis ich die Adresse zu dem Laden hier fand. Such dir aus, was du willst, ich zahl es dir.“ „Aber Karyu…!“ „Kein aber. Ich hab dir eine Entschuldigung versprochen, und die lös ich jetzt auch ein. Und jetzt komm.“, grinsend nahm ich eine ihrer sanften Hände und zog sie zum Eingang. Okay, dieses seltsame Moi-même-Moitié über der Tür sagte mir zwar nicht viel, doch Zero erklärte mir sofort, dass das Französisch wäre und wohl irgendwas mit halb und ich selbst hieß, keine Ahnung, ich hörte nur noch zur Hälfte zu. Denn die Sachen, die schon allein hier am Schaufenster zu sehen waren, waren viel interessanter als so ein blöder Name, den ich sowieso nicht verstand. Staunend betrachtete ich die Kleider- und die Preise. Oh shit, ich würde arm werden. „Willst du überhaupt da rein Zero? Ich mein, du wolltest eh nicht so weiblich rumlaufen…“ „Ich bitte dich, Mana ist mein Idol in jeder Hinsicht. Wenn ich schon einmal mit dem Körper gestraft bin, kann ich zumindest die Vorteile davon ausnutzen und nun nicht nur seine Musik, sondern auch Mode verehren.“, damit packte sie meinen Arm und zog mich zur Tür. Leb wohl mein Geld, wir haben uns doch noch nicht einmal richtig gekannt… Als wir den Laden betraten, war es darin bald noch dunkler als draußen. Hatte ich noch meine Sonnenbrille auf? Nein, ich glaube nicht. Mein Blick ging zu Zero, der überfreudig strahlte. Staunend sahen wir uns um, dann kam ein junges Mädchen -oder war es ein Junge? Ach war ja auch egal- im Lolitakleid auf uns zu. Das Kleid und die Trägerin waren ganz süß…doch ich bemerkte Zeros kurz eifersüchtigen Blick, räusperte mich nur und sah fix wo anders hin. Die Kleine begrüßte uns und wahrscheinlich war es der Stimme nach doch ein Kerl. Wie gut, dass ich eh nicht nach dem Geschlecht eines Menschen ging, sonst wär ich wohl geschockt gewesen. So fand ich sie…ihn noch immer niedlich…aber meine Puppe war natürlich tausendmal schöner, was ich ihr auch sofort versuchte telepathisch zu sagen; denn ihr Blick war schon wieder angesäuert. Der Typ-Frau bot uns höflich seine Hilfe an. Zero verwies an mich und ich gestand ehrlich, dass ich noch nie hier war, sondern nur wegen meiner Mana-verehrenden Freundin hier vorbeikutschiert bin. Und das war ein Fehler. Sofort fragte der Kleine Zero nach Mana aus und zu allem Überfluss erkannte er zumindest mich als Despamitglied. „Wenn das so ist, dann folgen Sie mir doch, verehrter Herr Karyu und Freundin.“ Verehrter Herr Karyu? Holla, so hatte mich auch noch keiner genannt. Zero kicherte nur mädchenhaft und schmiegte sich an meinen Arm. So so, da zeigte sich also sein wahres Gesicht. Wenn Zero was wollte, konnte er sich auf einmal wie ein Mädchen benehmen, aber ansonsten nervte es ihn, schon klar. Dieses kleine, durchtriebene Ding wusste seine Reize also schon super einzusetzen… Wir gingen dem Typen nach und ich sah mich immer wieder staunend um. Es gab natürlich auch eine Unmenge an Klamotten für Männer, aber es reichte ja, dass ich Zero was kaufte. Ich hatte noch genug Sachen für mich, so schön das ein oder andere hier war. „Darf ich bitten? Folgt mir…“, wir wurden in einen weiteren Raum bis hin zu einer Theke geführt. Weiter vorn standen zwei Leute und unterhielten sich und einen Moment später nur hörte ich Zero neben mir die Luft anhalten. Erschrocken wand ich mich ihr zu. „Süße? Alles okay? Geht’s dir nicht gut?“ Sie nickte nur nach vorn. „Das…da ist Mana-sama…“, flüsterte sie leise und lehnte sich an mich, „Oh gott, Karyu, halte mich, ich fall gleich um!“ - „WAS?!“, ich schlang meinen Arm um sie und drückte sie an mich, Zero währenddessen bekam nur rote Wangen und musterte Mana weiter. Der Junge von eben war zu der dunklen Gestalt gelaufen und unterhielt sich nun mit ihm, dann kam er wieder. „Mana-sama ist heute zufällig hier. Er schaut öfters in seinen Läden vorbei, wenn ihm die Zeit dazu bleibt. Ich habe ihm erzählt, dass der Gitarrist von D’espairs Ray zu Gast mit seiner Freundin ist und diese ein Fan von Mana-sama sei. Er würde euch gern kennenlernen, wenn ihr denn wollt.“ Neben mir quietschte es leise auf, dann drückte sich Zeros Kopf förmlich in meine Jacke, als wolle sie damit verschmelzen. „Karyu! Er will uns kennen lernen…!“ „Ich weiß.“; erwiderte ich locker und wurde etwas eifersüchtig, „Dann sollten wir ihn wohl mal nicht warten lassen.“ „Aber…aber…ich bin so aufgeregt, was soll ich denn sagen?!~“ ‚Nichts, da er sicher eh nur schweigt‘, antwortete ich mir selbst in Gedanken zu seiner Frage; sagte dann aber doch: „Das werden wir sehen. Und jetzt komm.“, ich fasste ihre Hand und zog sie mit mir zu dem Hinterraum, den uns der Junge zeigte. „Viel Spaß!“, rief er noch, dann gingen wir schon durch den Vorhang und standen in einem winzigen Gang. Man, hier war es noch dunkler und enger…aber schön dekoriert, wenn auch alles sehr düster gehalten. Ein feiner Duft lag in der Luft, den ich nicht deuten konnte, aber es roch angenehm. Von irgendwoher kam auch leise, klassische Musik, hielt sich aber eher im Hintergrund. Wir sahen uns neugierig um, dann gingen wir zusammen den Gang entlang. Dieser fürte um eine winzige Kurve und kurz darauf standen wir in einem kleinen Zimmer, dessen Mittelpunkt ein runder Tisch mit sechs Stühlen war. Mana saß auf einem dieser und trank wahrscheinlich Tee, wie es aussah. Als er uns bemerkte, lächelte er sanft. Wow. So gestylt wie er aussah, musste er direkt von einem Interview oder Auftritt kommen. Ich zog Zero sanft mit mir, denn die junge Dame war neben mir gerade dabei, vor Freude ihr Leben auszuhauchen. „Konnichiwa, Mana-sama. Vielen Dank, dass wir…Sie kennen lernen dürfen.“ Seine Augen musterten uns still, dann nickte er. „Kein Problem. Setzt euch doch.“ Neben mir begann meine Kleine fast zu hyperventilieren. Mana hatte gesprochen. Natürlich wusste ich, dass er kaum in der Öffentlichkeit redete, aber hey…waren wir nicht im Grunde Kollegen? Fröhlich kam ich seiner Aufforderung nach, während Zero immer noch wie blöd herum stand. Ich sah zu ihr auf, dann verdrehte ich die Augen und zog sie kurzerhand auf meinen Schoß. Zero erwachte aus seiner Trance und wollte sich wehren, doch ich war schneller und stärker; drückte sie gut an mich. Mana, der das Ganze verfolgte, lachte nur. „Ihr seid ein hübsches Paar…wie darf ich euch nennen?“ „Ich bin Karyu und das ist Zer-“ „Michiko!“, unterbrach Zero mich hastig, senkte aber gleich wieder beschämt wegen ihrer plötzlichen Äußerung den Kopf. Ich und Mana schauten sie verwundert an, dann schmunzelte der Mann wieder. Wow, ich kannte ihn von Bildern her nur ernst und so… „Dann seid herzlich willkommen in meinem Laden, Karyu und Michiko. Tee?“ „Ehm ja, danke…“, murmelte ich nur und nahm die zwei Tassen entgegen, ließ uns eingießen. Eine Weile schwiegen wir drei, dann wandte sich Mana wieder an mich. „Was führt euch hierher? Hat Tiffi Recht, dass die Freundin des D’espairs Ray Gitarristen ein Fan von mir ist?“ Ich musste blinzeln. Erstens, das Ding…hieß Tiffi…? Zweitens: Klang es fast so, als würde Mana uns verehren, wow. Und Drittens: Von wegen verschwiegen, ha! Der Typ vor mir erzählte mehr, als ich jemals von ihm erwartet hätte! „Naja, ja.“, stimmte ich zu, „Ich hab etwas auszubaden…von daher habe ich ihr als Geschenk etwas aus dem Laden versprochen, weil sie Euch so….verehrt.“ „Auszubaden?“, fragte er interessiert und lehnte sich etwas vor, um Zero zu beobachten. „Das freut mich, ich hoffe, ihr fühlt euch wohl hier.“ „Natürlich.“, stimmte jetzt auch mal Zero mit einem schüchternen Lächeln zu und trank etwas Tee. Ich musste grinsen. Weg war die Zicke…jetzt war sie wieder so ruhig wie bei Interviews oder Lives. Mana nickte nur, dann begann er Zero wieder zu mustern. Nach einer Weile sagte er schließlich: „Wäre ich mir nicht sicher, dass eine bezaubernde Dame vor mir stehe, dann hätte ich gesagt, es wäre der Bassist von D’espairs Ray, Zero, der sich in meinen Laden verirrt hat. Verblüffend, die Ähnlichkeit.“ Zero auf mir bekam sofort große Augen und auch ich schaute sicher nicht schlecht drein. Gerade, als ich etwas sagte, seufzte Zero leise. „Und…was, wenn es so wäre, Mana-sama…?“, flüsterte sie und starrte auf ihren Tee. „Dann würde mich interessieren, warum er so wunderhübsch aussieht wie eine Geisha. Wenn ich bemerken darf Michiko, Ihre Haut ist wunderschön hell.“ „Danke…“, nuschelte sie nur, sah dann aber vorsichtig zu ihm, „Wenn ich Ihnen sagen würde, dass ich Zero sei, würden Sie mich für verrückt halten…?“ „Ich weiß nicht…ich dachte bisher immer, der Bassist von Despa sei männlich…“ „Ist er auch.“, mischte ich mich mal wieder ein, „Bis vor zwei Wochen war er das zumindest.“ Erschrocken blickte Zero mich an. „Yoshi! Halt deine Klappe, verdammt!“ „Warum?! Ich kann doch auch nichts dafür, wenn es stimmt…“ „Ja aber es glaubt keiner! Wer, mein Lieber, wer würde dich nicht auslachen, wenn du sagst, dass ein Mann über Nacht zur Frau wurde…? Ich bitte dich…“, sie schüttelte nur genervt den Kopf und trank hastig weiter. Frustriert seufzend lehnte ich mich zurück in den Stuhl. Mana beobachtete uns nur neugierig. „Interessant….also ist das wahr…?“ „Hm…“, brummte nun auch Zero, „Ist ja egal, Ihr glaubt es mir sicher eh nicht…“ „Naja…“, begann der dunkle Lord, wie ich ihn gerade lustiger weise in Gedanken nannte, „Bis vor einer Woche hätte ich es sicher nicht geglaubt…Aber dann kam ein junges Mädchenpaar in meinen Laden…“ „Hä?“, machte ich nur verwirrt, da ich ihm nicht folgen konnte. Zero schielte mit einem unterbrich-ihn-nicht-sonst-gibt-es-Ärger-Blick zu mir und so blieb ich nach kurzem grummeln still. Mana schmunzelte, dann redete er weiter. „Die beiden wollten sich auch Kleidung von mir kaufen…das Problem war, dass ich eines von ihnen kannte…aber nicht als Mädchen. Sondern als Drummer einer der PSC-Bands… Ich dachte erst, ich irrte mich; dass es nur ein Fan von ihm sei. Aber die Verhaltensweisen waren genau dieselben… Ich sprach sie an und sie stockte für einen Moment. Dann aber begann sie zu erzählen- es war mein alter Bekannter. Er und sein Kollege waren nach einer Feier abends zusammen nach Hause gegangen und am nächsten Morgen als Frauen aufgewacht. Ich hielt es erst für einen dummen Scherz, aber…ihr scheint mir nicht so, als wolltet ihr mich veralbern.“ Beide schüttelten wir den Kopf. Dann fragte Zero: „Wer waren die beiden? Können Sie mir ihre Adressen verraten?“ „Es tut mir Leid, euch enttäuschen zu müssen…aber die beiden sind momentan mit ihrer Band für ein halbes Jahr auf Auslandtour. Sie haben gemeint, dass es bei ihnen nicht so schlimm sei, da sie insgesamt sehr weiblich aussehen…und der Sänger war immerhin noch ein Mann.“ „Oh…schade…“, nuschelte Zero und senkte traurig den Blick. „Keine Sorge Zero…wir finden eine Lösung, vertrau mir.“, flüsterte ich leise an ihr Ohr und gab einen Kuss darauf. Mana nickte zustimmend. „Glaube mir Zero, wir betreiben schon Nachforschungen. Ich habe es meinem Bekannten versprochen, ihm Informationen zu bringen. Und momentan suchen meine ganzen Leute nach einem Hinweis. Wenn wir etwas finden, informiere ich euch sofort.“ „In Ordnung. Vielen Dank Mana-sama.“ „Kein Problem. Aber lasst mich euch beiden noch eine Frage stellen: War Zero auf der Feier von der PSC?“ „Ja! Und ich war auch da, genauso wie meine Kollegen. Doch die sind auch keine Frau!“, stimmte ich sofort zu. „Interessant…jetzt ist nur die Frage, warum es manche betrifft, und manche nicht. Tiffi? Komm und bring etwas zu schreiben mit!“, rief der Schwarzhaarige. Wenig später stand die Lolita im Raum und blickte uns interessiert an. „Erzählt von der Feier, in jedem Detail. Tiffi notiert sich alles.“ „Also…Zero hat was getrunken, so hartes Zeug, oder?“, begann ich leise; sie nickte nur zustimmend, „Ich zwar auch, aber das nicht…und ich hatte gute Laune, sie nicht.“ Tiffi schrieb fleißig mit. Mana nickte, „Was unterscheidet euch noch? Habt ihr etwas gegessen?“ „Nein, wir beide nicht…Aber Karyu war zwischendurch Rauchen, da hab ich mich betrunken.“ „Stimmt…und Tsukasa war auch Rauchen in der Zeit…“ „Und was hast du noch gemacht, Zero-san?“, fragte Tiffi jetzt nach und betrachtete sie. „Naja…weiß nicht…mit ein paar Jungs halt was getrunken…“ „War da nichts weiter? Irgendetwas…hast du auch die Frau gesehen?“, machte Mana plötzlich und sah sie ernst an. „Welche Frau…?“, nuschelte Zero, überlegte, bekam dann große Augen. „Miyavis Oma? Ja, die auch, ja…“ „Das war nicht Miyavis Oma, das haben wir schon überprüft.“, lächelte dieses nervige Tiffidings. „Gut, da haben wir schon einmal ein paar Hinweise. Noch etwas, Karyu…?“ Ich sah auf und überlegte. „Naja, als ich rein kam, war Zero besoffen. Ich hab ihn wütend zu mir nach Hause gebracht. Und da hatten wir dann Sex…er war unten, wenn das relevant ist…“, unsicher sah ich zu Mana, der Tiffi zunickte, der immer noch schrieb. Zero lief rot an und zischte mich an, „Karyu!“ - „Was denn?!“, verteidigte ich mich, doch Mana nickte. „Ist doch richtig so. Keine Sorge, es bleibt alles anonym und in diesem Raum. Es dient nur unseren Nachforschungen. Wenn ich meinen Bekannten anrufe, werde ich nun wissen, was ich ihn gezielt fragen kann. Wir haben jetzt immerhin vier Anhaltspunkte: Die Laune, die alte Frau, Das Getränk und der Sex…ich werde alles überprüfen lassen. Vielleicht lassen sich auch noch mehr Bands finden… Aber macht euch keine Sorgen. Ich kümmere mich darum, ihr braucht keinen Finger rühren.“ Artig nickten Zero und ich. „Vielen, vielen Dank, Mana-sama!“, rief Zero erfreut, doch der Dunkle wank ab. „Keine Ursache. Ich empfinde das Ganze als sehr interessant und möchte helfen. Und nun: geht vor und sucht euch etwas aus, einen Artikel eurer Wahl bekommt jeder von euch umsonst.“ Zero fielen fast die Augen aus. Dann wollte sie protestieren, doch ich sah eine Chance, etwas Geld zu sparen. „Vielen Dank, Mana-sama! Und nun komm Zero, du hast ihn gehört!“, damit schliff ich sie schnell mit mir zurück in den Laden. ~*~ Zero ist im Schlaraffenland der Kleiderträume Zurück im Laden wusste ich wirklich nicht, was ich mir aussuchen sollte. Natürlich lief ich manchmal schon ganz gern femininer rum als manch anderer, zumindest auf der Bühne. Aber hier und jetzt…ich war eh ein Weib, also was soll’s? Da konnte man das schon einmal ausnutzen. Also lief ich zwischen den Kleidern umher, den Röcken, den Blusen, den Ketten, Stiefeln und anderen Schmuck. Natürlich gefiel mir eine ganze Menge…allerdings entschied ich mich dann doch nur für ein schwarzes Kleid. Ich wollte meinen neuen Freund immerhin nicht gleich in den Ruin stürzen. Wäre nicht so gut… Stiefel suchte ich mir allerdings zwei Paar aus, genauso wie Schmuck. Mana-sama meinte, wenn ich wieder zum Mann werden würde, könnte ich natürlich die Stiefel in meine andere Größe umtauschen lassen. Weil sie waren so schick, die konnte ich auch als Mann anziehen. Moment mal…schick? Oh nein, ich mutierte echt zur Tussi… Schmuck konnte man ja auch immer anziehen. Zufrieden bepackt ging ich zu Karyu, der Gedanklich wohl schon den Preis durchrechnete. Er tat mir leid. „Karyu, du musst mir nicht alles bezahlen. Es reicht doch das Kleid…“ „Nein nein, ich bezahle alles.“ „Was im Endeffekt nur die Schuhe und der Schmuck sind, weil das Kleid wollte ich euch ja schenken.“, meinte Mana-sama, der nett lächelnd zu uns getreten war Wow…er lächelte und redete viel mehr als bei Interviews…und trotzdem blieb seine geheimnisvolle Aura erhalten. Karyu sah ihn überrascht an, blickte dann aber zu mir. „Stimmt ja! Na dann; hol dir gefälligst noch etwas Zero!“ „Was?!“ „Du hast richtig gehört: Los ab, such dir noch etwas aus!“, damit wurde ich auch schon zurückgeschoben. Ich dropte, ging aber noch einmal die Regale lang. Als Mann würden mir Rüschenkleider wohl eher nicht stehen…aber mit meiner weiblichen Form sah es gar nicht so schlecht aus. Ich hatte vorhin schon spaßeshalber eins anprobiert. Vielleicht sollte ich nochmal schauen, wo es hing… Letztendlich kaufte Karyu mir das Kleid wirklich auch noch. Bei dem Preis schluckte er zwar, aber naja. Ich würde mich irgendwann revanchieren. Vorher informierte ich mich wohl lieber noch einmal, was er alles mochte… Ich ließ Karyu bezahlen und sah dann beim Einpacken zu. Bevor wir gingen, kam Mana-sama noch einmal zu uns. „Vielen Dank, dass ihr beide uns beehrt habt. Und keine Sorge Zero, wir finden eine Lösung. Kannst du mir deine Handynummer geben, oder auch E-Mailadresse, wegen informieren? Sobald wir etwas haben, melden wir uns. Also entweder ich oder Tiffi, die anderen kennt ihr ja nicht.“ Ich nickte nur artig und lächelte ihn an. „Vielen, vielen Dank für alles Mana-sama.“, ich verbeugte mich vor ihm. Er war nicht nur ein grandioser Künstler, sondern auch ein wunderbarer Mensch! Mana nickte nur, dann ging er zurück in den hinteren Bereich des Geschäftes. Ich lächelte noch ein wenig und blickte ihm nach, dann packte Karyu meinen Arm. „Na komm. Deine Stiefel sind sau schwer, kannst du dir gar nicht vorstellen.“, damit schliff er mich auch schon wieder aus dem Laden. Tiffi winkte uns. Zusammen gingen wir zum Auto und während Karyu die Sachen verstaute, stieg ich vorn ein. Wenig später saß er neben mir. „Möchtest du noch irgendwo hin?“ Ich überlegte, zuckte schließlich aber die Schultern. „Eigentlich nicht…oder willst du wo hin?“ „Nein, nicht unbedingt. Ich würde nur etwas zu essen kaufen gehen, dann können wir uns ein schönes Abendessen machen.“, Karyu zwinkerte mir frech zu, ich verdrehte nur die Augen. „Kleiner Spinner…aber gut, ist okay.“ So gingen wir schließlich noch für uns und Ryutarou einkaufen, machten uns später ein ausgiebiges Abendessen fertig, was wir uns auch auf der Zunge zergehen ließen. Zum Ausklang des Tages saßen wir nun beide in Unterwäsche im Bett, aßen Chips und sahen nebenbei fern. Ryu schlief gemütlich in seinem Körbchen in der Küche und meine neuen Klamotten waren auch fürs Erste bei Karyu verstaut. Ich würde sie irgendwann anders mal mit zu mir nehmen. Während ich mir Chips in den Mund schob und nebenbei dem Programm folgte, sah ich kurz zu Karyu. Er bemerkte meinen Blick und schmunzelte. Ich konnte nicht anders als sanft zurück zu lächeln. Der Tag mit ihm war wunderschön gewesen. Er hatte kaum schlüpfrige Dinge abgelassen, war stattdessen sehr um mich bemüht gewesen. Irgendwie waren wir uns wieder einen großen Schritt näher gekommen… und ich wurde mir langsam sicherer in dem Gefühl, dass er der Richtige für mich war. Langsam wanderte mein Blick wieder zum Bildschirm, bevor ich mir auf die Unterlippe biss, nachdachte. Dann gab ich mir einen Ruck. Ich rutschte näher zu ihm, bis sich unsere Schultern berührten. Verwundert sah Karyu zu mir, dann aber wich ihm der überraschte Ausdruck. Stattdessen musterte er mich. Ich konnte nicht anders. Hastig schob ich die Chipsschüssel vom Bett. Sicher verteilte sich der Inhalt über den Boden, doch das war mir egal. Meine Arme schlangen sich um Karyu, der erst kurz irritiert blinzelte, mich dann aber in einen heftigen Kuss zog. chnell schob ich ihm meine Zunge in den Mund, rutschte näher zu ihm und vergaß die Welt um mich herum. Wir küssten uns so lang, bis wir keine Luft mehr hatten und uns lösen mussten. Und ehe ich mich versah, hatte ich ihm sein Hemd ausgezogen, während seine Griffel bereits an meiner BH-Öffnung spielten. Doch als er über mein Dekolleté strich, wurde mir schlagartig bewusst, was wir gerade im Begriff waren zu tun. Erschrocken sah ich Karyu an und schob ihn von mir. Verwirrt und besorgt blickte er zurück. „Michio…? Alles in Ordnung…?“, er streckte den Arm nach mir aus doch ich rutschte weg. „T-tut mir leid Karyu…aber ich kann das nicht…nicht in dem Körper…“, stammelte ich verwirrt und schlug mir die Hände ins Gesicht. Warum war ich jetzt nur so durcheinander? „Ist doch okay…besser du sagst es jetzt, bevor ich mit dir was mache, was du nicht willst…“, flüsterte Karyu, doch ich konnte mir denken, dass er irgendwo schon enttäuscht war. „Ich…bitte…ich wollte…aber….verzeih mir bitte, Yoshitaka.“, stammelte ich leise und schüttelte über mich selbst den Kopf. Was war mit mir los…? Ich war gerade eben noch so voller Sehnsucht nach Karyu…ich wollte wirklich an ihm herumfummeln und ja, irgendwo in meinem Inneren wollte ich mit ihm schlafen. Doch aber nicht als Frau! Sondern so, wie vor mehr als zwei Wochen! Und zwar im nüchternen Zustand. Aber…aber es ging nicht. Ich ekelte mich vor mir selbst. Ich wollte, dass Karyu mich als Mann berührte…aber als Frau…? Meine Gefühle fuhren gerade Achterbahn. „Entschuldige mich…“, flüsterte ich und stand schnell auf, lief aus dem Zimmer. Ich brauchte frische Luft. Und so ging ich auf den Balkon und tat, was ich sonst immer tat, wenn ich durcheinander war wegen irgendwelchen Liebesdingen oder sonstigem: Ich rauchte. Ich weiß nicht, wie lange ich da stand und den Nachthimmel musterte. Anscheint viel zu lang, denn Karyu kam. „Zer…Michio…du erkältest dich noch…komm bitte wieder mit rein…“ „Nein…“ Er seufzte. „Ich weiß, dass du sauer bist deswegen. Aber ehrlich, es macht mir nichts aus, wirklich. Wenn du noch nicht so weit bist, dann…dann warten wir halt noch, ja?“ Ich schüttelte den Kopf. „Aber mir macht es was aus. Ich wollte, so sehr…aber…das….ich ekel mich vor mir selbst Karyu. Ich weiß nicht, wie ich das lösen soll.“ „Vielleicht…waren wir etwas zu schnell. Vielleicht solltest du erst einmal anfangen, mit dir selbst klar zu kommen. Wenn du dich vor dir selbst schämst, ist es logisch, dass du dich auch vor anderen schämst.“ „Und…was soll ich deiner Meinung nach dagegen machen?“ Ich drehte ihm den Rücken zu und sah wieder hinauf in den Nachthimmel. Karyu kam langsam näher und nahm meine Hände. „Du solltest dich selbst…kennen lernen.“ Erschrocken sah ich ihn an. „Yoshi…! Untersteh dich!“, doch da schob er meine Hände schon sanft höher. „Nein…Yoshi…!“, ich kniff die Augen zu, als er mir die Hände zu meiner Brust führte und sie zu kneten begann. Da wurde es mir zu viel. Hastig stieß ich ihn von mir. „DU SOLLST DAS LASSEN!“, schrie ich ihn an, „Ich hab gesagt hör auf! Du verdammter Vollidiot!“ Wütend funkelte ich ihn an, Karyu senkte den Blick. „Entschuldige…ich…ich wollte dir nur helfen Schatz…“, flüsterte er geknickt, doch ich war auf 180. „Steck dir dein ‚Schatz‘ sonst wo hin!“ Jetzt schnaubte er, „Siehst du, das ist dein Problem! Du hast Panik vor Frauen! Was macht dir solche Angst?! Als Mann hast du dich doch selbst auch berührt! Aber so…so wird das nie was…“ „SCHÖN!“ Damit drehte ich mich auch schon um und eilte Richtung Schlafzimmer. Grummelnd warf ich die Tür nach mir zu und krabbelte unter die Decke, kuschelte mich darin bis oben hin ein. Ich war sauer….auf Karyu, der mir sowas an den Kopf geworfen hatte. Auf mich, der zu blöd war, über seinen Schatten zu springen. Auf was auch immer, das mich erst zur Frau gemacht hatte. Nach langer Zeit ging die Tür leise auf. Karyu. Er war schrecklich darum bemüht, leise zu sein, das spürte ich. Ganz vorsichtig legte er sich neben mich, dann war Stille. Ich lauschte, aber er schien ebenfalls zu lauschen, ob ich schlafe. Also tat ich einfach mal so und atmete ruhig. Er machte keine Anstalten, näher zu rücken. Ich musste ihn sehr eingeschüchtert haben, wenn er mich nicht einmal mehr in den Arm nahm. Ich biss mir auf die Unterlippe. Karyu tat mir plötzlich furchtbar leid. Meine Lippe begann zu zittern, dann schniefte ich leise auf. Oh nein, Mist! Ich kuschelte mich tiefer in die Decke und tat so, als würde ich schlafen. Doch Karyu hob den Kopf leicht an. „Zero…? Bist du noch wach…?“ Ich schwieg. Alles, was mir über die Lippen kam, war ein nicht unterdrückbares wimmern. Dann plötzlich rutschte er näher und legte beide Arme um mich. „Ist schon okay. Mach dir keine Sorgen, alles wird gut.“, seine Stimme war ruhig, während er mir durch die Haare strich. Ich wusste nicht einmal, warum ich weinte, ich war völlig verwirrt. Aber es war mir gerade egal, ich musste mich wieder beruhigen. Eine Weile weinte ich noch stumm, dann schlief ich erschöpft in Karyus Armen ein. ~*~ So...um mich ein wenig vom Prüfungsstress zu erholen, lade ich euch das neue Kapitel hoch. Wann das nächste kommt, weiß ich nicht, ich bin noch so ziemlich den restlichen Mai und Juni im Stress, sorry >-D Entschuldigt, ich werde schon wieder sadistisch *g* ~~**~~ Kapitel 7: 7. - Datetime ------------------------ 7. - Datetime Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fiel mein Blick sofort auf Zero. Sie hatte sich noch immer eng an mich gekuschelt und schlief ruhig. Die letzte Nacht war einfach erschöpfend für sie gewesen. Noch eine ganze Weile waren die Tränen über ihre Wange gelaufen, dann war sie mir eingeschlafen. Sanft hatte ich sie fest gehalten und beobachtet; erst sehr viel später konnte auch ich schlafen. Ich seufzte. Warum musste Zero sich auch immer nur selbst so einen Stress machen...? Ich konnte es doch akzeptieren, wenn sie etwas noch nicht wollte. Egal ob Sex oder Bandprobe oder was auch immer….für meine Süße würde ich doch alles tun. Doch das wollte ja nicht in ihr hübsches Köpfchen hinein. Vorsichtig löste ich mich von Zero, deckte sie noch einmal ordentlich zu, dann ging ich mich duschen, anziehen, Zähne putzen, Haare kämmen, rasieren… oh wie ich sie beneidete. Das musste sie nun auch nicht mehr tun, zumindest nicht im Gesicht… Als ich fertig war, lief ich in die Küche, Frühstück vorbereiten. Natürlich machte ich alles genauestens so, wie Zero es am liebsten hatte. Irgendwo war ich stolz, dass ich so viele ihrer oder seiner Gewohnheiten kannte. Kurz musste ich daran denken, dass Zero diese vielleicht änderte, weil er jetzt eine Frau war, doch dann verwarf ich den Gedanken. Zero würde sich an alles Mögliche aus seinem ‚früheren‘ Leben klammern. So war er nun einmal, ein Gewohnheitsmensch. Nachdem ich fertig mit meiner liebevollen Dekoration und Aufstellung war, ging ich wieder zurück zum Bett. Zero schlief noch immer, was mich lächeln ließ. Ein paar Strähnen hingen ihr ins Gesicht, die zarten Lippen leicht geöffnet. Was für eine Sünde. Direkt vor mir. Vorsichtig legte ich mich zu ihr und schlang meine Arme um den schlanken Körper. Kami-sama, fühlte sie sich zerbrechlich an. Als hätte ich eine wertvolle Porzellanpuppe in den Armen. Mit unglaublicher Ruhe begann ich sie auf einige freigelegte Stellen am Hals zu küssen, streichelte dabei mit der Hand über die Decke, dort, wo ich ihre Seite erspüren konnte. Das tat ich eine ganze Weile, bis Zero leise murrte und ihr Gesicht ins Kissen zu drücken begann. „Lass das, Mietze…gibt nachher Futter…“, nuschelte er leise vor sich daher, was mich große Augen bekommen ließ. Erstens hoffte ich nicht, dass mit Mietze ein Mensch gemeint war, zweitens war ich gerade sehr belustigt. Oh ja, meine Mundwinkel wanderten leicht nach oben. Ich wusste, dass Zero immer schon eine Katze wollte, aber dass er schon davon träumte…? Interessant. Sehr interessant. Fies wie ich war, konnte ich mir ein kleines Glucksen nicht verkneifen. Das jedoch schien nun nicht so ganz in Zeros Traum zu passen. War sicher seltsam, wenn die Katze begann zu Glucksen wie eine Giraffe. Können Giraffen überhaupt glucksen? Blinzelnd strich sie sich die Haare weg und sah mich an. „Was zum…? Ah…ach du bist es…“, nuschelte sie nur und drehte sich auf die andere Seite. Ich hätte heulen können. Warum war sie nur so kalt? „‘Ach du bist es?‘“, wiederholte ich deshalb enttäuscht, bevor ich auf die andere Seite von ihr krabbelte, sodass sie mich ansehen musste. „Wen hast du denn sonst erwartet? Tut mir ja leid, dass ich keine Miezekatze oder irgendein toller Prinz bin, meine Liebe.“, seufzte ich. Anscheinend waren meine Worte dabei in ihren Ohren strenger als erwartet. Denn sie bekam einen erschrockenen Ausdruck. „Mieze….? Du hast das mitbekommen…? Oh entschuldige Yoshi…“, nuschelte sie leise und wurde rot, senkte den Blick. „Ich bin echt Katzenbesessen…“ „Warum kaufst du dir dann nicht endlich mal eine?“, fragte ich nun, ohne weiter auf das andere einzugehen. „Weil ich einfach keine Zeit dafür habe, leider…außerdem hat mein Freund einen supersüßen Kater, das ist ja fast so, als wär es auch meiner.“ „Ach ja?“, streng hob ich eine Augenbraue, erntete dafür nur ein unschuldiges Nicken. „Ja…oder etwa nicht…? Ich hab Ryu so lieb, für mich gehört er schon fast zur Familie.“ „Gehör ich auch schon dazu?“, wollte ich sofort erwartungsvoll wissen. „Na klar, hast du ja schon, als ich dich kennen lernte, oder? Weil du ja ständig mit meine Familie besuchen kamst…“ „Ach ja, das waren noch Zeiten…“ „Fang nicht damit an! So schnell will ich meine Familie nicht wiedersehen!“ „Warum nicht…?“ „Dreimal darfst du raten! Als wenn ich mich denen so zeige!“ „Sie würden es sicher-“ „Nein, Karyu aus. Es ist gut.“, wiegelte sie das Gespräch ab. Ich merkte, dass für sie der Spaß hier aufhörte und nickte deshalb nur. „Okay.“ Eine Weile schwiegen wir. Dann blickte ich sie wieder an. „Ich hab uns Frühstück gemacht Schatzi. Möchtest du mit mir essen? Jetzt gleich?“ Zero seufzte darauf nur. „Erstens: Lass das Schatzi. Zweitens: Muss ich mir das nach deinen Frechheiten noch überlegen. Und Drittens: Vor einer warmen Dusche und frischen Sachen lass ich gar nicht erst mit mir reden.“, damit schwang sie auch schon die Beine aus dem Bett und stand auf, lief los. Ich sah Zero zu, rief ihr noch nach: „Okay, wir sehen uns dann in der Küche!~“ Ich saß bereits eine ganze Weile brav an meinem Platz in der Küche, Ryu war ebenfalls versorgt, als Zero dann zu mir stieß. Ich ließ meinen Blick an ihr auf und abwandern und musste lächeln. Sie trug ein hellblaues Oberteil und eine Jeans, die wir ihr gekauft hatten vor über zwei Wochen. So süß… „Wenn du fertig bist mit sabbern, können wir dann ja anfangen mit Frühstücken.“, schnitt sich ihre Stimme in meine Gedanken. Automatisch wanderten meine Mundwinkel wieder herab. „Das du immer alles so schlecht machen musst...“, jammerte ich. „Was? Ich sag doch nur die Wahrheit…“, murmelte Zero, der jetzt einfach anfing mit Essen. Ich seufzte nur und ließ es einfach bleiben. Manchmal störte es mich eben doch, wenn sie so…abwesend und fies zu mir war. Ich wollte doch nur ein wenig Liebe. Enttäuscht starrte ich in den Kaffee. Zero schwieg, doch dann hörte ich ihren Stuhl über den Boden scharren. Als ich aufsah, lief sie gerade um den Tisch herum zu mir und setzte sich auf meinen Schoß. Verwirrt blickte ich sie an, doch Zero lächelte nur äußerst sanft und nahm mein Gesicht in beide Hände. Mein Herz begann sofort schneller zu schlagen. Ich liebte diesen wundervollen, liebevollen Blick an Zero, gerade eben, weil sie ihn eher selten zeigte, egal wem. „Ach Karyu mein Schatz, schau doch nicht so…“, flüsterte sie leise, was mich hellhörig werden ließ. War sie jetzt schon schizophren? Hatte sie eine Persönlichkeitsspaltung? Oder warum schwankten ihre Launen so schnell von einem ins andere Extrem? „Hn..?“, brachte ich nur irritiert heraus, doch Zero legte mir einen Finger an die Lippen, bevor sie die Arme um meinen Hals schlang und den Kopf auf meine Schulter legte. Ich glaubte, im falschen Film zu sein. „Yoshitaka…es tut mir leid, dass ich immer so bin…aber…du kennst mich zu gut…ich kann nicht so aus meiner Haut. Jetzt erst Recht nicht mehr... Verzeih mir also bitte, wann immer ich dich mal anpflaume oder so. Ich dachte eigentlich, du wüsstest längst, dass ich das nie so meine, wie ich es sage, aber eben sah das nicht ganz danach aus.“ „Tut mir leid…aber es..ich weiß nicht, manchmal verletzt mich das eben auch mal…“ „Dann sag es und guck nicht wie so ein kleiner Welpe, der gleich zu winseln beginnt und große Augen bekommt. Da bekomm sonst ICH ein schlechtes Gewissen…“ Meine Stirn begann sich fast von allein zu runzeln, dann aber musste ich lachen und nickte. „Okay.“ Nun lächelte auch Zero wieder, bevor sie mich zärtlich küsste. „Genau, sag es. Immerhin will ich den lieben Yoshi, der mir so schön Frühstück gemacht hat, doch nicht vergraulen.“ Nun sah ich sie gespielt beleidigt an. „Ach daher weht der Wind?! Zum Frühstück machen bin ich gut genug?!“ - „Ja…unter anderem. Nicht nur. Du bist noch zu weitaus mehr gut, glaub mir. Doch jetzt bedanke ich mich erstmal für das schöne Frühstück und alles was du sonst noch tust.“, grinsend piekte sie hinter sich etwas von meinem Frühstücksteller auf und hielt es mir an die Lippen. „Mach schön Ahhh~ kleiner Yoshi~“, neckte sie nun ein wenig und musste lachen. Ich zog nur wieder meinen Schmollmund, musste dann aber grinsen und tat was sie wollte, ließ mich also füttern. Nachdem wir beide nun so mehr oder weniger gegessen hatten -zugegeben, Zero hatte sehr viel Spaß dabei, mich zu füttern und gleichzeitig zu necken- hatte ich meine Arme einfach nur um sie geschlungen, damit sie nicht wieder rüber zu ihrem Platz ging. Jetzt kam nämlich meine Rache. Meine Knuddelrache. Michio ließ dies auch gerade so über sich ergehen. „Du Karyu, sag mal….was wollen wir heute machen…? Irgendeine Idee?“ Verblüfft sah ich zu ihr. „Wie? Oh ehm keine Ahnung…Soll ich die anderen mal anrufen? Wegen Bandprobe?“, schlug ich vorsichtig vor. „Was?! Nein!“, meinte sie hastig darauf, räusperte sich aber schnell und wurde etwas verlegen. „Ich mein…warte lieber noch ein paar Tage…ich hab noch nicht so das Bedürfnis danach, heute mit den anderen stundenlang zu Proben.“ „Okay, verstehe.“, nickte ich nur und überlegte weiter. „Was willst du dann machen?“, fragte ich jedoch schließlich, als mir nichts einfiel. „Hmm…naja…“, Zero legte sich ihren Zeigefinger ans Kinn und begann sich nachdenklich umzuschauen. „Ganz ehrlich? Ich würde sehr gerne etwas mit dir unternehmen, egal was…einfach so…wie ein richtiges Date halt.“, sanft sah sie zu mir auf und lächelte sogar ein wenig verlegen. Ich fragte mich, ob ich wohl träumte. Soo süß kannte ich sie ja gar nicht. Aber ich verkniff mir wohl lieber, dass jetzt verbal zu äußern. Da würde sie wieder austicken. „Hmm…wann warst du das letzte Mal draußen, irgendwo in der Natur?“, fragte ich sie nachdem mir etwas eingefallen war. Michio sah mich nur ernsthaft irritiert an. „Eh wie meinst du das?“ „Na wann warst du das letzte Mal in der Natur…also in einem Park, in einem Wald…irgend sowas halt.“ „Ach so! Naja…ich glaube, dass ist ewig her, dass ich bewusst nur deshalb in so etwas war.“, murmelte sie. Ich begann zu grinsen. „Toll, dann hab ich eine Idee!“ „Ach und welche?“, sofort wanderten die neugierigen rehbraunen Augen wieder zu mir. „Wir machen einen Waldspaziergang und Picknicken dann schön in Ruhe…was sagst du dazu? Nur du und ich und die Natur…“ „Hör ich da etwas zweideutiges in deiner Stimme?“, fragte sie sofort mit gehobener Augenbraue. Ich begann zu blinzeln, bevor ich merkte, was sie meinte. „Man Zero, denk doch nicht so schlecht von mir! Ich will dich sicher nicht im Wald überfallen wie der große, böse Wolf. Im Wald gibt es so viele schöne Sachen zu entdecken…und die Luft ist auch viel besser. Ich meinte eigentlich nur, dass wir da unsere Ruhe haben…ohne störende Leute, Fans oder sonst wem. Da können wir uns unterhalten und vielleicht noch etwas übereinander in Erfahrung bringen, was man noch nicht weiß~“, meine romantische Ader ging gerade mit mir durch, doch Zero schien das nicht zu stören. Sie machte ein nachdenkliches Gesicht und ich hätte zu gern gewusst, was in ihrem süßen Köpfchen vorging. Doch dann hellte sich ihre Miene auf. „Okay, ich bin einverstanden!“, sofort sprang sie von meinem Schoß. „Toll! Ich hol uns den Picknickkorb, den habe ich noch irgendwo auf dem Dachboden…“ „Ihh…sind da Spinnweben drin?“, fragte Zero sofort, zwinkerte aber und streckte mir die Zunge raus. „Haha! Im Gegensatz zu anderen Leuten mach ich den öfters sauber. Und nun such dir schon einmal aus, was wir zu Essen mitnehmen.“ ~*~ Zero geht mit ihrem Freund in den Wald Nach einer Stunde etwa waren wir dann langsam Aufbruch-bereit. Karyu hatte sich im Bad fertig gemacht, ich hatte derweil essen herausgesucht, was ich mir dann noch von ihm absegnen ließ, dann hatte ich mich doch noch einmal umgezogen (die Giraffe hatte mich leider dazu überreden können, mein eines neues Kleid anzuziehen), Karyu hatte seine Picknickdecke gesucht und ja…so war die Stunde schneller um, als wir dachten. Ich war gerade dabei, Ryu zu streicheln, als Karyu wiederkam. „Hab meine Autoschlüssel gefunden Liebling! Wir können lohoos~“ Auf seine Worte hin verdrehte ich nur die Augen. Warum nur musste er mich immer so nennen? Seufzend ließ ich den lieben Kater wieder hinab, strich ihm noch einmal über das Fell, dann stand ich auf. Karyu, der mich betrachtet hatte, musste nun lächeln und nahm seinen Kater noch einmal hoch. „Tut mir leid, dass du hier bleiben musst Kleiner… wir können dich nicht mitnehmen. Aber ich verspreche dir, du darfst bald wieder in den Garten. Bis heute Abend.“, sanft kraulte er Ryutarou, bevor er ihn herabließ. „Wir können, Zero.“ Ich nickte, schnappte mir den Korb und lief zur Garderobe, um mir meine Schuhe und einen Mantel zu schnappen. Karyu runzelte die Stirn. „Draußen ist es sehr, sehr warm, Schatz.“ Mein Blick wanderte zurück zu einem der Fenster. Ja, die Sonne schien. „Im Wald ist es aber kalt…“, murmelte ich nur und zog den Mantel enger. Karyu verdrehte die Augen und murmelte etwas von „Du wirst schon noch sehen, dass ich Recht habe…“, zog sich nur einen Pullover drüber und nahm sich einen riesigen Rucksack. Wahrscheinlich hatte er da die Picknickdecke drin, schlussfolgerte ich. Yoshitaka öffnete die Tür für mich, schloss sie hinter uns und dann liefen wir schon gemeinsam zum Auto. Wir schwiegen beide, doch es war kein unangenehmes Schweigen. Schnell war alles im Kofferraum verpackt und ehe ich mich versah, saß ich schon neben Karyu, der mich quer durch die Stadt fuhr. Schmunzelnd schaute ich zu ihm und dann wieder aus dem Fenster. Ich wusste gar nicht, wo mir momentan der Kopf stand. Ich…fühlte mich ganz gut für die momentanen Umstände. Ich versuchte zu verdrängen, was mir Angst machte. Einmal nicht an den ganzen Mann-Frau-quatsch denken. Und es klappte. Es fiel mir immer leichter, mich in Karyus Nähe abzulenken. Er tat mir wirklich gut, ja. Wenn es weiter so ging, würde ich auch bald wieder Lust auf Bandproben haben, überlegte ich gerade. Und ganz nebenbei würde ich versuchen, irgendetwas darüber herauszufinden wie ich wieder ein Mann werden würde. Ich konnte ja nicht ewig in dem Kleidchen hier herumlaufen. Zumal ich es mir schon als Geschenk für meine Schwester ausgeguckt hatte. Ja, wenn ich wieder ein Mann war, würde ich für meine Schwester noch Jahrelang Geburtstags- oder sonstige Geschenke haben… Vielleicht anderthalb Stunde später fuhr Karyu den Wagen versteckt am Waldesrand auf einen kleinen Parkplatz. Dieser war leer und wurde eigentlich nur von Spaziergängern genutzt. Und wie es also nun aussah, waren wir wirklich allein im Wald, Kami-sama sei Dank. Schmunzelnd stieg ich aus und streckte mich, blickte dann zu Karyu, der mich grinsend beobachtet hatte und nun zum Kofferraum lief, um alles rauszunehmen. „Warte, ich nehm dir was ab.“, meinte ich schnell als ich bemerkte, wie er mit dem Rucksack und dem Korb zu kämpfen hatte. „Wie? Ach nein, das schaff ich schon. Ist viel zu schwer für dich.“ „Gib mir doch wenigstens den Rucksack!“, gab ich nicht auf. „Nein, der ist auch schwer.“ „Hä? Ist da nicht nur die Decke drin?“ „Ist trotzdem schwer.“, damit schwang sich Mister Gitarre den Rucksack schon um die Schultern und packte den Korb an, schloss den Kofferraum und das Auto ab. „Aha…“, machte ich nur irritiert, zuckte dann aber die Schultern. Sollte er doch machen, was er wollte. „Na komm.“, meinte er darauf nur sanft und lächelte mich an, nahm mit seiner freien Hand meine und lief langsam los. Ich nickte nur und ging neben ihm her, während wir in den Wald spazierten, weg von der Asphaltstraße, weg von unserem Auto, nur noch die ruhige Natur und wir. Nach einer Weile des Laufens fragte ich Karyu leise: „Sag mal, warum wolltest du unbedingt ein Date im Wald? Ein Picknick im Park hätte es doch auch gemacht.“ „Ja, wäre auch gegangen…“, begann er ruhig und blickte sich um, „Aber da sind bei so schönem Wetter viel mehr Stadtleute. Hier ist man eher allein…“ „Und warum ausgerechnet in der Natur? Ich meine Ruhe haben wir auch wo anders…“ „Ja, aber du sagtest ja, du warst ewig nicht hier, ich ja auch nicht. Das letzte Mal war ich als Teenie oder Kind hier, du sicher auch.“ - „Hm…“, das stimmte durchaus. Das letzte Mal, wo ich hier in dem Wald war, war Wandern mit meiner Familie, da war ich vielleicht 12 oder so. „Außerdem will ich wirklich, dass du mal abschaltest Zero. Ich weiß, dass ist sehr schwer für dich, aber probier es einfach mal. Vergiss, was wir sonst machen, vergiss die Band, vergiss die ganzen Frau-Mann-Probleme, die du oder wir, wie auch immer, jetzt immer hatten. Versuch dich auf die Natur zu konzentrieren… riech mal, es riecht nach Bärlauch und frischer Luft…oder lausch den Vögeln dort oben in den Bäumen. Schau da, ein Schmetterling!“ Oh man, mein Freund entwickelte sich zum Naturliebhaber. Sollte ich mir Gedanken machen? Nein, noch nicht. Erst, wenn er die Band verlassen wollte, um Gärtner oder Förster zu werden. Aber Karyu hatte Recht…ich roch diesen wundervollen Duft von dem kleinen Grünzeug…ich hörte ganz viele Vögel da oben, die teilweise Hizumi Konkurrenz hätten machen können…und ich sah diesen Schmetterling, der fast so schön aussah wie Karyus Leuchten in den Augen. Langsam schlich sich wieder ein Lächeln auf meine Lippen und ich folgte meinem Freund. Nach ziemlich langer Zeit dann sah ich doch mal wieder zu Karyu, zupfte an seinem Ärmel. „Yoshi, machen wir dann Pause? Mir tun die Füße weh, wir laufen sicher schon stundenlang.“ Prompt sah er auf die Uhr und nickte. „2 ½ Stunden schon, mein Schatz. Aber ja, ich bekomm langsam wieder Hunger. Wollen wir picknicken?“ - „Ja, gern!“ Und so begannen wir uns nach einer schönen Stelle umzuschauen. Doch Karyu war mit meinen Vorschlägen nie so wirklich zufrieden, was mich fast zur Weißglut brachte. „WO WILLST DU DANN HIN?!“, schrie ich ihn an, als es mir dann doch reichte. „Ruhig, Michio. Du verscheuchst die Tiere.“ „SCHEIß AUF-“ „Na na. Ganz ruhig, wir sind fast da, wo ich hin will.“ Ich schnaubte nur und stapfte ihm nach. Idiot, hätte er nicht eher sagen können, dass er was suchte?! Nun lief er auch noch irgendwo durch die Botanik, fern ab des Weges. Wenn ich nachher Mückenstiche oder Zecken oder sowas hatte, war er Schuld, das wusste ich schon jetzt. Außerdem: Was hatte er da für ein Grinsen im Gesicht? Ich wusste nicht, ob es mir gefiel oder ich mir Sorgen machen sollte… Doch dann schob Karyu schon ein paar Äste beiseite und verschwand durch einen Busch, kurz darauf hörte ich ein lautes „Ha! Na endlich!“ Einen Moment blinzelte ich verwirrt, dann ging ich ihm wütend nach. „Karyu du alter Idiot! Warte gefälligst auf mich! Sonst geht mein teures Kleid kaputt! Auch wenn du’s gezahlt hast, ich will das noch meiner Schwester schenken!“, wetterte ich vor mich daher und quetschte mich nun auch durch die Büsche, ehe mir der Atem stockte. Wir standen mitten auf einer wunderschönen, kleinen Lichtung im Wald, vor uns floss ein kleiner, ruhiger Fluss gemäß dahin. Das Wasser war schön klar und die Bäume hier besonders saftig grün, während vereinzelte Stellen der Lichtung von der Sonne erhellt waren. Karyu sah sich gerade um, ehe er den Rucksack absetzte und die Decke herausholte. Er legte sie zur Hälfte in die Sonne, zur Hälfte in den Schatten. Langsam ging ich zu ihm und schmiss als erstes meinen Mantel auf den Boden. Denn ganz nach Karyus Meinung hatte ich diesen wirklich nicht lange gebraucht, da es ganz schön warm geworden war. Nun ließ ich mich erst einmal auf unserer großen Decke nieder und begann einfach mal, mit Karyu das Essen auszuräumen. Dieser strahlte übrigens noch immer, sah nun zu mir. „Und? Gefällt dir die Stelle hier?“ „Hm…sie ist wirklich schön…woher wusstest du, wo genau sie ist?“ „Hab halt ein gutes Gedächtnis…war früher manchmal mit Freunden als Kind hier.“ „Wie seid ihr als Kinder ohne Auto bis hierhergekommen?“, fragte ich verwundert. „Naja, ein Freund wohnte am Stadtrand…und von da aus sind wir dann mit dem Fahrrad bis hierher.“ „Und das nur zum picknicken…?“ Jetzt musste Karyu lachen. „Eher nicht…wir waren meistens im Fluss baden und so.“ „Ist das nicht eiskalt?!“ „Ach nö, das ist angenehm…Und Strömung ist hier ja auch nicht, das ist schön ruhig…und sicher billiger als ein Schwimmbadbesuch. Und man kann Krach machen und so lange bleiben wie man möchte…was will man mehr?“ „Hmm…“, nachdenklich neigte ich meinen Kopf, nickte dann aber. Ich stellte mir gerade einen jungen Karyu mit Freunden vor, was mich automatisch schmunzeln ließ. Süße Vorstellung…sie hatten sicher viel Spaß damals. Nachdem alles verteilt war und wir beide einen Pappteller vor uns stehen hatten, grinste Karyu mich an. „Lass es dir schmecken, mein Hase.“ Auf seinen Kosenamen hin runzelte ich nur die Stirn. „Hasen und Giraffen passen nicht zusammen. Dann müsstest du gewaltig deinen Hals verbiegen, wenn du mich küssen willst.“ „Für dich würde ich das gerne in Kauf nehmen.“, zwinkerte er mir nur zu und belud sich weiter den Teller. Ich verdrehte nur die Augen, meinte dann aber auch: „Guten Appetit, Yoshitaka.“ Er nickte und wir begannen zu essen. Erst schwiegen wir, doch dann überkam mich wieder die Neugier über Karyus Kindheit. Ich löcherte ihn ein wenig, bis er ganz von sich aus zu erzählen begann. Es schien ihn zu freuen, dass ich mich so dafür interessierte. Und mir machte es auch wirklich Spaß, ihm zuzuhören und Dinge herauszufinden, die ich noch nicht von ihm kannte. Es ließ Karyu gleich ganz anders auf mich wirken als zuvor. Klar, er war mein Freund, schon seit langer Zeit, aber da erzählte man nur ab und an von früher. So genau hatte ich noch nicht über seine Vergangenheit Bescheid gewusst. Und irgendwo freute es mich auch, dass er so ein Vertrauen in mich hatte, mir den einen oder anderen Blödsinn von Früher zu erzählen. Als wir fertig waren mit Essen, räumten wir den Rest und den Abfall zurück in den Korb, ehe ich mich einfach auf der Decke niederließ und hinauf in das Blätterdach blickte. Die Natur war wunderschön…schade, dass ich sonst so wenig Zeit hatte, mir dessen bewusst zu werden. Vor allem wenn man als Band immer berühmter wurde, hatte man für so etwas kaum Zeit. Karyu ließ sich neben mir sinken und blickte zu mir. Ich schaute kurz zu ihm, ehe ich mich an ihn kuschelte. Ich hatte doch den stummen Wunsch in seinen Augen gesehen. Zufrieden legte er seinen Arm um mich, begann dabei verträumt mit meinen Haaren zu spielen. „Danke Michio…“, flüsterte er schließlich leise nach einer Weile, blickte aber weiter mit mir hinauf in die Blätter und den Himmel. „Danke für was?“ „Danke dafür, dass du es mit mir aushältst….dass du mit mir gekommen bist und auch sonst…es ist schön, wenn wir uns mal nicht streiten, so wie heute. Der Tag ist richtig schön.“ „Schon okay…“, flüsterte ich leise. Seine Worte hatten dafür gesorgt, dass meine Wangen einen leichten Rosaton angenommen hatten. Ich war solche Komplimente nicht gewohnt. „Immerhin hältst wohl eher du es mit mir aus…und außerdem gefällt mir der Tag auch…“, boar, ich hörte mich an wie in einer schlechten Schnulze. Aber es stimmte, so blöd es klang. Der Tag war perfekt. Karyu schmunzelte nur und streichelte mich weiter, ehe sein Gesicht über meinem auftauchte, sich meinen Lippen näherte. „Darf ich…?“ Oh Gott, wie süß. Seit wann fragte er mich, ob er mich küssen durfte? Tat er das nicht sonst einfach? Ich brachte nur ein Nicke zustande, doch das entlockte ihm schon wieder ein wundervolles Lächeln. Wie ich dieses Lächeln liebte. Sanft berührte Karyu mit seinen Lippen meinen, hauchzart war die Berührung, doch er löste sich wieder viel zu schnell. „Was zum-?“, brachte ich deshalb nur verwirrt heraus. Doch Karyu lächelte schon wieder so, als wenn er etwas vorhatte. „Erinnerst du dich, was ich dir sagte zum Baden im Fluss?“ „Ja, das Wasser wäre still und nicht kalt und-“, ich stockte und meine Augen weiteten sich. „Genau.“, meinte Karyu nur und ging nicht weiter auf meinen Gesichtsausdruck ein sondern kramte in dem Rucksack herum. Schließlich beförderte er zwei Badehandtücher zum Vorschein. „Das…ist nicht dein Ernst…oder? Du willst nicht mit mir in das Ding da baden…?“ „Doch, hatte ich vor.“ „Hast du Badeklamotten mit? Denn ich kann mich nicht erinnern, einen Bikini gekauft zu haben.“, meinte ich nur ironisch, doch Karyu grinste wieder und schüttelte den Kopf. „Nein, brauchen wir nicht. Wir gehen nackt, wie uns Mutter Natur geschaffen hat. Oder der Fluch bei dir, wie auch immer.“ Nun fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. „Das…ist nicht….dein Ernst…“, zischte ich nur und verengte meine Augen zu Schlitzen. „Boar schau nicht so gruselig Zero.“ „Ich gehe sicher nicht mit dir nackt in das Wasser da! Als du sagtest baden hätte ich mir das vielleicht noch überlegt- aber NACKT?!“ „Warum denn nicht? Ist nichts Schlimmes dabei.“ „Ach nein?! Wer garantiert mir, dass du mich nicht anfasst?! Oder noch besser, am Ende kommt hier wer vorbei und sieht uns nackig durch die Botanik hopsen?! Na halleluja! Die denken sonst was! Du hättest zumindest einen BH und ne Shorts oder so für mich mitnehmen können!“ Karyu seufzte. „Das habe ich bewusst nicht. Ich möchte gern, dass du nackt gehst. Ohne irgendwelche Hintergedanken, vertrau mir.“ „Ach ja?!“ „Ja. Zero, ich hab nachgedacht. Ich will nicht, dass wieder so ein Desaster passiert, wie gestern Abend. Du hattest auf einmal solche Angst davor und…ich wusste kaum, wie ich reagieren sollte und so, dass tat mir leid. Deshalb dachte ich, wir versuchen uns auf andere Art etwas näher zu kommen. Ich will dich nicht anstarren, mein Gott nein, aber ich möchte, dass du dich daran gewöhnst, dass dich jemand nackt sieht. Du sollst vor dir keine Angst haben, Schatz…Fühl dich lieber sexy. Das hast du doch früher auch, oder?“ Zögerlich nickte ich auf seine Worte. „Na siehst du. Man sollte stolz sein, wenn man betrachtet wird und sich nicht verstecken. Ich finde dich überaus sexy und wundervoll, auch als Frau. Und ich denke, dass du das mindestens genauso bist wie als Mann. Glaub mir.“ Überlegend kaute ich mir auf der Lippe herum, ehe ich wieder zu ihm blickte. „Ist das dein Ernst…? Keine dummen Tricks oder so…?“ Jetzt sah mich Karyu fast schon gekränkt an, weshalb ich meine Worte bereute. „Zero…du stellst mich ja fast schon so hin, als würde ich dich hier im Wald vergewaltigen wollen… ich dachte, du hättest mehr Vertrauen in mich.“ Uh…die Worte taten weh. Ich konnte fühlen, dass ich ihn verletzt hatte. „Entschuldige Karyu…ich bin nur so…unsicher seitdem…“ „Ist schon okay. Lass uns nicht mehr darüber reden. Also ich geh jetzt ins Wasser. Und ich würde mich sehr freuen, wenn du mitkommen würdest. Das würde mir beweisen, dass du mir vertraust. Aber wenn du nicht willst- auch nicht schlimm.“, damit begann er auch schon, sich seinen Pullover über den Kopf zu ziehen. Ich betrachtete Karyu und fasste dann den Entschluss, ihn nicht zu enttäuschen. Eigentlich fand ich es sogar eine sehr gute Idee, die er da hatte. Vielleicht würde es klappen, wenn wir nach und nach, Schritt bei Schritt uns langsam näher kamen… Langsam schlüpfte ich aus meinen Stiefeln und Kniestrümpfen, ehe ich mich daran machte, mein Kleid zu öffnen. Kurz blickte ich zu Karyu, der Bereits an seiner Jeans nestelte, bevor ich zu meiner Unterwäsche blickte. Verlegen begann ich nun auch, diese auszuziehen. Karyu war schon fast beim Fluss, als ich auch aus der Unterhose schlüpfte. Langsam legte ich meine Sachen zusammen, ehe ich mich noch einmal umblickte. War hier auch wirklich niemand? Meine Augen wanderten wieder zu Karyu am Wasser. Sein knackiger Hintern geriet in mein Sichtfeld. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich Karyu zuvor nie so intensiv angeschaut hatte. Immerhin machten wir ja nicht unbedingt Gruppenduschen in der Band oder so. Und an die Nacht vor zwei Wochen konnte ich mich auch nicht mehr sooo genau erinnern. Das sie gut gewesen war, ja, dass wusste ich noch. Aber… Langsam lief ich meinem Kollegenfreund nach, blieb schließlich am Flussrand stehen und beobachtete wieder Karyu, der schon bis zum Bauchnabel im Wasser stand und sich das Wasser über die Arme strich. Als er sich umdrehte und mich erblickte, begann er zu lächeln. „Komm rein Zero! Je länger man drin ist, umso wärmer wird’s!“, rief er freudig und war sich seiner Worte nicht bewusst. Denn die kamen gerade ganz anders bei mir an, was meine Wangen wieder rosa färbte. „Spinner…“, murmelte ich leise, stieg dann aber auch gleich ins Wasser, damit ich mir nicht mehr so ganz nackt und beobachtet vorkam. „Woar, spinnst du?! Das ist Arschkalt!“, ging ich ihn an und schüttelte mich. Karyu grinste nur vor sich daher und kam langsam zu mir gewatet. „Ach was, ist am Anfang immer so. Wird noch warm, glaub mir.“ - „Hmpf.“, brummte ich nur unzufrieden und verschränkte die Arme vor der Brust. Karyu verdrehte schmunzelnd die Augen, bevor er vorsichtig den letzten Meter überwand und die Arme um mich legte. Er war vorsichtig und scheinbar sehr bedacht darauf, mich nicht falsch anzufassen. Süß. Ich kam mir vor wie eine Porzellanpuppe. „Und? Wie…ist es so?“, fragte er leise und blickte mir in die Augen. Ich runzelte nur die Stirn. „Wie ist was?“ „Ist es nun so schlimm, wie du sagtest…?“, er nickte an sich und an mir herab und ich verstand. „Ehm naja…es geht…es ist trotzdem peinlich…“ „Dich sieht doch niemand außer mir.“ „Ja aber trotzdem…als Mann war ich nicht so verklemmt aber jetzt…ach ich weiß doch auch nicht.“, ich strich seine Arme von mir und watete in die andere Richtung. „Hey!“, rief Karyu sofort und machte mir nach; leider war ich auch zu langsam und hatte seine Griffel wieder an mir. „Zero…Michio….nicht so. Sag doch nicht immer sowas. Ich weiß, dass es schwer für dich ist Schatz.“, er hauchte mir von hinten einen Kuss an mein Ohr, „Aber es muss dir nichts peinlich sein. Schon gar nicht vor mir. Ich finde dich wunderschön, so wie du bist. Egal, ob Mann oder Frau oder was auch immer…ich liebe dich. Egal wie du noch aussehen wirst.“ Karyus Worte sorgten schon wieder dafür, dass ich ganz rot wurde. Ich war solche Worte einfach nicht gewohnt..! „Ich wünschte, ich wär wieder normal…oder hätte zumindest so ein Selbstbewusstsein wie du…“, nuschelte ich leise. „Ich weiß.“, flüsterte Karyu und strich mir sanft über den Bauch. „Aber momentan geht das leider wohl nicht…aber das wird schon wieder. Und was das Selbstbewusstsein betrifft… dass bauen wir dir auch wieder auf, vertrau mir.“ Mein Kopf nickte fast von allein auf seine Worte, während ich die Augen schloss, mich an ihn lehnte und das Streicheln genoss. Doch irgendwann fingen seine Hände an, langsam höher zu wandern. „Karyu….“, knurrte ich, „Lass es…oder ich ertränk dich in diesem Minifluss hier.“ „Was soll ich lassen?“, fragte er unschuldig und legte die Hände rotzfrech auf meine Brust. Das war zu fiel. Ich plusterte meine Wangen auf, ehe ich mich umdrehte und ihn leicht wegstieß. „Na warte!“, rief ich laut, Karyu begann erst zu lachen, dann zu kreischen, ehe er versuchte, vor mir zu flüchten. Ich eilte ihm so schnell es im Wasser ging nach und versuchte ihn unterzudrücken, spritzte ihm Wasser ins Gesicht. Letztendlich mussten wir beide ziemlich lachen und schlugen uns das Wasser nur so um die Ohren. Nachdem wir beide uns ganz schön bekriegt hatten -Ich hatte Karyu zweimal geschafft unter Wasser zu drücken, dafür hatte er mich auf die Schultern genommen und nach hinten ins Wasser geworfen- entschieden wir uns, wieder rauszugehen, denn Karyus Meinung nach sah ich verfroren aus. Ich war ihm dankbar und so war ich schnell wieder zurück auf der Decke, hatte mir eins der Handtücher genommen, mich abgetrocknet und saß nun damit um die Schultern geschlungen da. Karyu machte sich ebenfalls trocken, blickte dann aber zu mir. Ich erwiderte fragend seinen Blick, da rutschte er schon näher und betrachtete mich. „Du hast ganz blaue Lippen…ist dir so kalt?“, fragte er leise und strich mir eine feuchte Strähne hinter die Ohren. „Wie? Ehm nein…“, murmelte ich verwundert. „So kalt ist mir nicht…“ Lächelnd nahm ich seine rechte Hand und begann, sein Kreuz-Tattoo am Ringfinger nachzufahren. Karyu schaute mir zu. „Aber wenn wir hier so sitzen bleiben, kühlst du recht schnell aus…“, flüsterte er besorgt, strich mir nun über die Wange. Vorsichtig schielte ich zu ihm auf und begann zu schmunzeln. „Du bist schlimmer als meine Mama damals.“ „Warum?“ „Weil die zwar fürsorglich, aber nicht so schlimm wie du gerade bist, es war.“ „Ach? Und was denkst du, sollte ich dagegen unternehmen?“ „Dich mehr wie ein Kerl benehmen?“ „Hm…meinst du?“ „Ja. Sonst frage ich mich, wer von uns beiden die Frau ist.“ „Und so weit wollen wir es ja nicht kommen lassen.“ „Genau so sieht es aus, Großer.“ „Das klang zweideutig Zero.“ „Ich weiß.“ „Das war also Absicht.“ „Ja, ich denke schon.“ „Und was willst du damit ausdrücken? Das er dir gefällt?“ „Ich weiß nicht…ich denke schon. An den letzten Anblick kann ich mich nicht wirklich erinnern.“ „Aber jetzt hast du ihn ausgiebig betrachtet.“ „Ja, ich denke schon.“ „Hm.“ „Hm? Und nun?“ „Weiß nicht…wir können ja Fummeln.“ „Fummeln?!“, mein Ausdruck wurde entsetzt und ich rutschte unwillkürlich etwas von ihm fort. Karyu hob sofort abwehrend die Hände. „Nicht was du denkst! Das hat Zeit, hatten wir doch beschlossen… ich dachte eher an ein bisschen Küssen und Kuscheln, damit dir warm wird…wollen wir uns lieber erst anziehen?“ „Nein…ich möchte dich so betrachten…“, sanft strich ich ihm durch die noch nassen Haare. Yoshi musste schmunzeln und legte sich wieder hin, ich kuschelte mich an ihn. Irgendwie genoss ich es langsam, so mit ihm zusammenzuliegen. Ich schämte mich auch nicht mehr so sehr vor ihm…also es hielt sich in Grenzen. „Gut. Dann halt so.“, flüsterte Karyu in mein Ohr und begann, ein paar kleine Küsse darauf zu verteilen. Ich lächelte nur und genoss seine Zärtlichkeiten. Er war wirklich wundervoll. Meine Hände wanderten wie von allein zu seinem Hals und zogen ihn näher zu mir, dann presste ich ihm meine Lippen auf. Es ging nicht anders, ich wollte einfach von ihm kosten. Irgendwo fand ich Karyu eben halt doch anziehend, sympathisch, sexy und wundervoll. Zumindest meine liebe Seite- und zum Glück war meine sadistische heute im Urlaub. „Zero…“, wisperte er leise in den Kuss und seine Augen strahlten wie die eines kleinen Kindes auf dem Rummel. Lächelnd küsste er mich wieder und strich ein wenig über meine Seiten, dass sogar äußerst harmlos. Wahrscheinlich hatte er wirklich einmal im Leben keine Hintergedanken. Doch ich wollte nicht nur dumm herumliegen, sondern schickte meine Hände nun selbst auf Wanderschaft. Ließ sie über seine Seiten wandern, Seinen Bauch, seine Brust, erspürte die Feinheiten in seiner Haut und genoss das Gefühl unter meinen Fingern. Schade dass diese durch das Bassspielen leicht angeraut waren, doch Karyu ging es sicher genauso. Und so lagen wir da, kuschelnd, streichelnd und küssend, ohne Hintergedanken, einfach nur so. Nach einer Ewigkeit, wie es mir vorkam, lösten wir uns voneinander. „Wir sollten uns anziehen…du wirst sonst krank.“, flüsterte er leise, worauf ich nur nickte. Langsam setzte ich mich auf und schnappte mir meine Sachen. Doch bei dem BH hatte ich wieder zu kämpfen, wie so oft. Ich lernte es wohl nie. Karyu schien das zu bemerken und kam zu mir. „Warte, ich helf dir.“, äußerst liebevoll richtete er mir die Träger. Mir wurde ganz warm dabei und ich musste mir auf die Lippe beißen, um mich zusammenzureißen. „So, fertig.“ - „Danke schön…“, nuschelte ich nur und griff nach meinem Kleid, sah ihm aber beim Anziehen zu. „Wo hast du das gelernt? Also..ich komm damit gar nicht klar…“, fragte ich schließlich leise. Überrascht sah Karyu zu mir, zuckte dann aber die Schultern und druckste etwas herum. „Naja…weißt du ich hab früher oft meiner Freundin dabei geholfen und so…“, er sagte es nur ganz leise, doch es schlug mir fast gegen den Kopf hatte ich das Gefühl. „Oh…“, brachte ich nur heraus und wendete den Blick schnell wieder ab. Verdammte scheiße, warum fühlte ich mich jetzt so seltsam? Ich hatte doch gewusst, dass Karyu eine Freundin gehabt hatte…aber irgendwo tat es weh… So dumm es klang, wünschte ich mir, dass wenigstens ich seine erste Frau gewesen wäre. Es war einfach blöd zu wissen, dass Karyu bereits Erfahrungen damit hatte und ich halt gar nicht. Ich stellte mich jetzt schon wie der letzte Hinterwäldler an. Nicht mal einen BH konnte ich richten. Sicher hatte er auch das andere vorhin nur gesagt, um mich zu trösten. Irgendwie entwickelte ich gerade diese >Ich bin nicht gut genug< - Gefühle und war kurz vorm durchdrehen. ~*~ Karyu ist irritiert Ich war gerade dabei, mein Handtuch zusammenzulegen, als Zero sich erhob. Fragend sah ich zu ihr auf, doch sie drehte mir den Rücken zu, packte ihr Handtuch weg, legte die Decke zusammen und nahm sich den Korb. „Michi? Alles okay?“, fragte ich besorgt, als sie doch recht lange mit dem Blick scheinbar auf dem Korb verharrte. Zero schüttelte nur den Kopf. „Tut mir leid…entschuldige mich bitte…“, murmelte sie und bewegte sich wieder. Ich dachte ja, sie meinte, dass sie vielleicht auf Toilette müsste, aber nimmt man dazu den Picknickkorb mit? Irgendwie…sah das Ganze gerade eher wie Flucht aus. Sofort schoss mir die Frage in den Kopf, was ich falsch gemacht hatte. Hatte ich etwas falsch gemacht? Ich wusste es nicht… Über was hatten wir uns gerade unterhalten? Ach ja, meine Exfreundin…Oh. Oh! Sicher hatte ich da etwas Falsches gesagt, Frauen reagierten da ja auch oft empfindlich, wie ich das so von früher kannte… Schnell schnappte ich mir den Rucksack und eilte ihr nach. „Zer- Michio! Bleib bitte stehen!“, rief ich, da sie ganz schön schnell war. Doch hey, das war ein Fehler gewesen. Nun nahm meine liebe Freundin ihre Beine erst Recht in die Hand. Scheiße. „Verdammt, Michio! Was hab ich dir getan…!“, rief ich zweifelnd und versuchte sie nun einzuholen. Ich schmiss mir den Rucksack auf den Rücken und rannte einen Zahn schneller. Zum Glück war ich insgesamt schneller als sie und außerdem hatte sie ja ihr Kleid und die Stiefel sowie den unhandlichen Korb. Ich schloss sie in meine Arme und drückte sie an mich. „Mensch Michio…!“, keuchte ich atemlos und drückte sie nur noch fester, als sie sich sträubte. „Was hast du-“, meine Worte blieben mir im Hals stecken, als ich sie schniefen hörte. Vorsichtig ließ ich locker und drehte sie in meinen Armen herum. Meine Hand hob ihr Kinn leicht an, sodass ich ihre Tränen sehen konnte. „Was hast du denn auf einmal Michi? Hab ich…hab ich was Falsches gesagt Schatz? Sag es gleich…“ Doch sie schüttelte nur den Kopf. „Was denn dann? Bitte red mit mir….“, ich konnte es ernsthaft nicht leiden, wenn man nicht mit mir redete. Doch ich ließ ihr die Zeit. „Karyu ich…es tut mir l-leid…aber vorhins…als du sa-agtest……..ich hab A-angst…nicht mit i-ihr..mitzu..halten…“, stammelte Zero zusammen, schniefte immer wieder und wendete den Blick zur Seite. Ich runzelte die Stirn. „Mit wem…? Was erzählst du für einen Blödsinn?“ „Na…deine Freundin…da…sie…war sicher b-besser…insgesamt…“ Irritiert begann ich zu blinzeln. Das war nicht ihr Ernst, oder? „Ze- Michio…Süße…ich weiß nicht wie du darauf kommst….oder warum du so etwas denkst…aber red dir bitte doch nicht so etwas ein. Sie ist nicht umsonst meine Exfreundin, hm? Ich liebe dich.“ „Aber das…das hast du ihr doch sicher auch gesagt, oder?“, meinte sie nun etwas gefasster und blickte zu mir auf. Verdammt, ich hasste es, wenn Frauen solche Fragen stellten! „Ja, schon…“, druckste ich herum, „Aber das war damals. Es gibt Gründe, weshalb wir es beendet haben. Und außerdem ist es nicht so wie bei dir. Zero, glaub mir, ich war noch nie so lange heimlich in jemanden verliebt. Glaub mir, ich hab dich so oft heimlich beobachtet…in unserer Freizeit, auf der Bühne…ich hab mich in dein Lachen, dein Lächeln, dein liebevoller Umgang, deine Art den Bass anzufassen, und sogar in deine kleine Zickereien verliebt…du bist wundervoll und nicht mit dem zu vergleichen, was bisher war.“ „Ja aber…ich fühl mich wie ein…Transvestit… sie war sicher…besser…hübscher…“ „Hör auf.“, meinte ich streng und drückte sie einmal mehr fest an mich. „Hör endlich auf, du kleines Dummchen. Ich will das nicht mehr hören. Du bist etwas ganz Besonders. Und wenn du eben ein Mann im Frauenkörper bist; scheiß egal~ Du bist einmalig. Wundervoll. Und um kein Geld der Welt oder irgendetwas oder Jemanden anderes würde ich dich eintauschen. Ich will nur dich. Ist das klar? Okay?“, lächelnd strich ich ihr über die Wange, wischte die Tränchen weg. Verlegen nickte Zero. „Ja…tut mir leid…aber ich…bekomm dann immer so Komplexe…wenn du von deiner Exfreundin sprichst…dann stell ich mir euch zusammen vor und denk mir, dass ich dagegen nie ankommen werde, egal welches Geschlecht ich habe…So bin ich nur ein Kerl im Frauenkörper und als Mann kann ich dir auch nicht das geben, was eine Frau es kann…“ „Red dir so etwas doch nicht ein!“, unterbrach ich sie schnell, bevor ein erneuter Anfall von ihr kam. „Klar war das damals eine schöne Zeit…aber nur zu Beginn. Irgendwann ging das halt mit uns auseinander und hey, ich vermisse sie nicht. Im Gegenteil, ich war sogar auch etwas froh, als es vorbei war. Und als ich mich in dich verliebte, war ich sogar noch viel glücklicher. Doch dann hattest du immer irgendwelche Freunde und…naja.“, Ich lächelte traurig bei der Erinnerung daran, wie Zero von anderen Männern abgeholt wurde, diese küsste und mit ihnen Heim fuhr. Ich hatte sie gehasst und mir immer gewünscht, selbst derjenige zu sein, der ihn nach Hause fuhr. Wie viel hätte ich damals dafür gegeben. „Du kannst mir sehr wohl sehr viel geben.“, machte ich deshalb weiter, bevor sie etwas fragen konnte. „Du kannst mir doch jetzt dasselbe wie jede andere Frau bieten, wenn dich das so sehr beschäftigt. Und wenn du wieder ein Mann wirst: egal! Ich steh nicht umsonst auch auf Männer, Zero. Beides hat seine Reize. Doch mein größter Reiz bist du. Und nun hör auf, dir deinen hübschen Kopf wegen so einen Müll zu zermartern und komm lieber wieder mit. Wir haben noch einen langen Weg vor uns bis nach Hause. Und wenn wir da sind, koch ich dir was Schönes, damit dir wieder richtig warm wird. Und dann schauen wir zusammen mit Ryutaro fern, denn der benötigt sicher auch mal wieder Streicheleinheiten und Zuwendung…“ Sanft lächelte sie mich an, dann schüttelte sie schief grinsend den Kopf. „Ich bin so dumm manchmal… entschuldige. Ich weiß auch nicht, warum ich manchmal so überreagiere.“ „Schon okay.“, wiegelte ich ab, „Das ist sicher der Stress und vielleicht auch der Körper, der dich so emotional reagieren lässt…aber jetzt komm!“, ich fasste nach ihrer Hand. „Ja.“, Zero nahm den Korb und folgte mir Richtung Auto. So hatten wir den Tag also doch mal wieder gerettet… warum kamen wir nicht einen Tag lang mal ohne einen Streit, einen Anfall oder Missverständnisse aus? Ach, war ja auch egal. Ich freute mich auf den gemeinsamen Abend mit meinen beiden Lieblingen, das war doch das, was zählte. ~~**~~ Da bin ich wieder. Ich hab's mir überlegt, euch noch was hochzuladen. Quasi als Pfingstgeschenk *lach* Ne, ich hatte mal Pause vom Lernen, die ich für vieles genutzt habe, unter anderem halt dafür, endlich an der Geschichte weiterzuschreiben^^ Zum Kapitel: Das hier war in meiner ursprünglichen Storyline überhaupt nicht geplant *g* Ich hab es kurzfristig entstehen lassen und so. Hoffe euch gefällt's, ist zwar nicht weiter aufregend, aber ich denke es ist wichtig für den Aufbau von Karyus und Zeros Beiehung. Danke für meine lieben Kommischreiber! Auch wenn sich von um die 12favo's auch ruhig mehr als zwei äußern könnten T__T" Trotzdem danke an: @Michio: Wirklich? Ich mochte das Manapitel auch voll xDD Glaub mir, Zero wird noch öfters drauf sein wie ein Weib *böse grins* Aber ja, sie haben es nicht leicht die Armen uû" Ich geb mir Mühe mit dem Schreiben! Und wenn es mich nicht kurzfristig ausknocken sollte oder sonst was passieren sollte, dann kommt sicher im Juni noch was, ja xD Ich freue mich, wenn ich wem den Tag versüßen kann und hoffe, dass es auch heute wieder so ist. Und nein, nicht entschuldigen, das Kommi war nicht zu lang, war genau richtig! @Seika-chan: Irgendwie mochten einige Mana hab ich das Gefühl xD Ja, die beiden haben öfters mal Missverständnisse iwie...und ich muss dich glaub ich enttäuschen, so schnell wird Zero nach meiner momentanen Kapitelzählung wohl noch nicht wieder Mann^^ Wenn überhaupt, das Ende steht noch nicht fest x'D Lasst euch überraschen! Bis zum nächsten Mal! ~~**~~ Kapitel 8: 8. - Familienbande ----------------------------- 8. - Familienbande Bei Karyu klingelt‘s Telefon Gerade, als ich dabei war, am nächsten Morgen alles für das Frühstück auf den Tisch zu räumen, klingelte das Telefon. Verwirrt horchte ich auf, dann begab ich mich auf die Suche danach. Neugierig ging ich ran. „Matsumura, Yoshitaka?“, meldete ich mich. „Karyu?“ Ich stockte. Die Stimme würde ich überall wiedererkennen. Zeros Schwester…! „Nanako! Schön, mal wieder von dir zu hören. Was gibt es denn?“ „Hallo Karyu~ Entschuldige, wenn ich dich störe, aber ich versuche seit Ewigkeiten Michio zu erreichen, doch der Blödi geht nie ran. Weißt du, wo er ist?“ Blinzelnd hörte ich ihr zu, dann begann ich zu schmunzeln. „Kein Problem, mach dir keine Sorgen. Zero ist hier bei mir, seit ein paar Tagen schon.“ „Wirklich? Ich hab ihn schon länger versucht zu erreichen…“ „Naja, es ging ihm eine Weile jetzt nicht gut, aber mittlerweile geht es wieder.“ „Wirklich? Was hatte der kleine Verrückte, war er mal wieder krank?“, an ihrer Stimme war zu hören, dass sie es nicht böse meinte. Eigentlich liebte Nanako ihren älteren Bruder sehr. Puh, Nana, das war eine verdammt gute Frage…wie sollte ich das erklären…? Ich wusste, dass Zeros Familie überaus verständnisvoll und lieb war. Dafür hatte ich ihn oft beneidet. Während Zeros Familie ihn damals unterstützt hatte, ihm sogar seine Klamotten und seinen ersten Bass gekauft hatten; gab mir mein Vater seine alte Gitarre und unterwies mich darin. So weit so gut. Aber als ich nach Tokyo aufbrach um meiner Leidenschaft -der Musik- nachzugehen, meinte er nur: „Du kommst eh bald wieder!“ Nett, wie er mich unterstützte, nicht wahr…? Ich wollte Nanako wirklich gern die Wahrheit sagen…doch würde Zero das wollen…? „Naja…Zero ist zurzeit etwas depressiv…es fällt mir schwer, sie aufzumuntern…“ „Sie?“, kam es sofort verwirrt und ich schlug mir erschrocken die Hand vor den Mund. „Was-“ In dem Moment kam gerade eine verschlafene, süße Michio aus dem Schlafzimmer gelaufen und strich sich durch die Haare. Kurz überlegte ich, dann ging ich grinsend zu ihr. „Das erklärt Zero dir wohl am besten selbst.“, flötete ich lächelnd und gab meiner verdutzten Freundin das Telefon. Meine Lippen formten nur ein ‚Nanako!‘, dann ließ ich mich auf einen Stuhl sinken. Sofort entglitten Zero alle Gesichtszüge und sie wollte es mir zurückgeben, doch ich wehrte ab. „Zero? Karyu? Noch jemand da?“, fragte Nanako, wie ich schmunzelnd bemerkte. Ich hatte den Lautsprecher eingestellt. „Nana…? Was…was willst du…?“ „Michio! Endlich gehst du mal ran, juhu. Aber warum klingst du so seltsam…? Hast du dich erkältet, großes Brüderchen?“ Ich konnte sie deutlich schlucken sehen, dann schüttelte sie ihren Kopf. „Nein, ich…ach schon okay. Was willst du? Du rufst sicher nicht das erste Mal an…“ „Genau, du hast es erfasst. Süßer, ich wollte mich mal wieder mit dir treffen, Mama wollte dich auch mal wieder sehen. Sie hat gestern ein Interview mit Hizumi und Tsukasa gesehen gehabt, wo beide erklärten, dass ihr eine unbegrenzte Pause einlegt…“ Oh, dann wurde es mittlerweile ausgestrahlt…in den zwei Wochen hatten die beiden wirklich viel für uns getan, mich als Leader beinah perfekt ersetzt. Aber dafür dankte ich ihnen auch. Natürlich war ich im Studio dabei gewesen…Aber wir hatten am Ende entschieden, dass nur die beiden vor die Kamera gingen. Weil wenn NUR Zero fehlte, war das noch seltsamer. „Wie…? Oh ehm ja, ich weiß…“, murmelte Zero und wickelte sich eine Haarsträhne um die Finger. „Warum…? Mama hat sich sofort Sorgen gemacht um euch und die Band.“ „Keine Angst, ist alles okay…“ „Aha…und warum denn dann? Braucht ihr eine Kreativitätspause…?“ Ich konnte sehen, wie Zero sich auf die Lippen biss. Er wusste keine Antwort mehr. Schnell nahm ich ihm mein Telefon ab. „Wenn du die Wahrheit wissen willst, komm nachher vorbei Nana-chan. Aber mach dich darauf gefasst, dass es deine Vorstellungen über den Haufen werfen wird, weil du nie zuvor sowas gesehen hast.“, Zero bekam riesige Augen und wedelte hastig mit den Armen, doch ich drehte mich weg. „Was…? Aber Zero sollte doch zu uns, Mama will ihn sehen.“ „Naja…“ „Oder aber ich komm euch abholen und wir gehen zusammen zu ihr.“ „Gut, klingt nicht schlecht.“ „Äh okay…wann soll ich kommen…?“ „Frühestens in einer Stunde. Bei mir.“ „Okay, dann bis später Karyu~“ „Bis später Kleine, pass auf dich auf.“, dann legte ich auf. Zero starrte mich nur panisch an. Es dauerte eine Weile, ehe sie aus ihrer Starre erwachte. „Sag mal SPINNST DU?!“, rief sie laut aus und ballte die Fäuste, „Ich kann meiner Familie nie SO gegenübertreten! Die denken doch, ich wäre jetzt völlig wahnsinnig! Die denken, wir wollen die verarschen!“ Verwundert sah ich sie an, dann schüttelte ich heftig den Kopf. „Ich glaub’s ja wohl nicht! Zero, deine Eltern sind die liebevollsten, die es ja wohl gibt! Wenn uns jemand ernst nimmt, dann sie! Und sie werden dich auch wiedererkennen, du bist ihr Kind. Sie werden dich immer lieben, ich kenne deine Mutter.“ „Ach ja?!“ „Ja, du hast mir selbst erzählt, wie toll sie war! Wer hat dich gepflegt, als du so schwer verletzt als Kind im Krankenhaus lagst? Wer hat dir deinen ersten Bass gekauft; dich immer in deinem Wunsch unterstützt? Wer hat dich nie ausgeschimpft sondern sich immer liebevoll bei den Nachbarn entschuldigt, wenn du Blödsinn gebaut hast? Wer hat dich so angenommen wie du bist, als du sagtest, dass du nur auf Männer stehst? Mein Vater jedenfalls nicht; der hat so etwas nicht für mich getan. Zero, das war alles deine Familie, erinner dich. Und jetzt werden sie wieder bei dir sein. Du kannst ja nicht einmal was für dein Schicksal, oder? Also… benimm dich einfach, wir bekommen das hin. Zusammen, denn ich bleibe immer bei dir, ja?“ Oha, das war ein böser Schlag für Zero, wenn ihm jemand sagte, dass er sich benehmen solle, dass wusste ich. Er konnte so etwas nicht ab. Aber deshalb hatte ich auch den letzten, sanften Satz hinzugefügt. Zero sollte in seine Eltern vertrauen…sie waren immer schon lieb gewesen. Meine Eltern waren oft nicht so geduldig gewesen… in meiner doch recht stürmischen Pubertät hatte ich oft mit ihnen Streit. Natürlich liebte ich sie, doch das ein oder andere nahm ich ihnen noch heute übel. Aber das gab es wohl in jeder guten Familie. Doch Zero schien jetzt wirklich nachzudenken, kaute sich auf der Lippe herum. Dann seufzte sie. „Hast wohl Recht…hoffentlich…“ „Vertrau mir doch einfach, Michio.“, sanft zog ich sie in meine Arme, küsste ihre Stirn. Sie nickte nur leicht und kuschelte sich an mich. Dass sie es tat, glaubte ich ihr zwar nicht so ganz, aber naja. Zero machte gerade einen kuschelbedüftigen Eindruck, deshalb ging ich mit ihr zur Couch, zog sie auf meinen Schoß. Sofort lag ihr Kinn auf meiner Schulter und ich drückte sie enger an mich. „Ich liebe dich Zero…vergiss das nicht.“ Blinzelnd sah sie zu mir auf, runzelte die Stirn. „Warum sollte ich das vergessen? Du sagst es mir ja eh oft genug.“ Gedanklich schlug ich mir hart vor den Kopf. Das dieser kleine, total unromantischer Kerl einem auch alles versauen musste…! „So war das nicht gemeint! Du…es sollte dich eigentlich ein wenig aufheitern, doch du peilst ja nichts.“ Entrüstet plusterte sie die Wangen auf und blickte mich finster an. „Willst du mir sagen, ich wäre doof?!“ - „Naja, wenn du das so sagst…ja.“ Ehe ich mich versah, kreischte sie auf und begann mich fies durchzukitzeln, bis wir uns lachend mit den Sofakissen beschmissen. ~*~ Zero ist furchtbar nervös Nachdem Karyu und ich uns erst einmal ausreichend bombardiert und ausgelacht hatten, lagen wir noch eine Weile entspannt herum, bevor ich mich doch auch mal anziehen ging. Ich wollte mir eigentlich eher was Männliches anziehen, aber hier waren nur die Lolitakleider und mein Jeanskleid von gestern. Ich seufzte. Mit der Tür ins Haus fallen musste ich ja nicht gleich, also zog ich nochmal das Jeanskleid an. Natürlich knöpfte ich es bis oben hin zu. Meiner Familie mussten meine gewaltigen Dinger nicht sofort in die Augen springen… Unruhig lief ich nochmal ins Bad, betrachtete mich im Spiegel und ging aufs Klo. So weit so gut. Gerade, als ich mir die Hände wusch, hörte ich die Haustür von Karyu klingeln. Erschrocken flutschte mir seine Seife aus der Hand, quer durchs Bad. Seufzend ging ich auf alle viere und robbte umher, um das kleine mistige Teil wiederzuerlangen. Als ich es endlich hatte, legte ich es schnell wieder weg. Dann schlich ich zur Badzimmertür und lauschte. „Nanako! Schön dass du da bist…wir haben uns ja ewig nicht gesehen. Und trotzdem bist du hübsch wie immer, dein Mann kann sich glücklich schätzen.“, begrüßte Karyu meine Schwester und wie ich ihn kannte drückte er sie sicher auch. Ich konnte sie lachen hören. „Hi Yoshitaka! Du alter Schmeichler~ Aber ja, ich denke das tut er. Ich freu mich, euch endlich wiederzusehen…wo hast du Zero versteckt?“, scherzte sie und ich hörte ihren Reißverschluss surren. Sicher hing sie ihre Jacke auf. „Zero ist noch im Bad, denk ich….“ „Yoshi? Ihr seid irgendwie seltsam, schon am Telefon…geht es Zero doch nicht so gut…?“, ihre Stimme wurde besorgt. Kurz war Pause, dann sprach Karyu leise zu ihr. So leise, dass ich mein Ohr fast durch die Tür pressen musste, damit ich was hörte. „Nein, Michio ist…nicht krank. Also nicht, wenn du unter krank eine normale Krankheit verstehst.“ „Normale Krankheit? Ehrlich Yoshitaka, rede endlich mal deutlich zu mir. Ich komm mir vor als würde ich mit einem alten Orakel reden. Du bist doch sonst nicht so.“ Karyu seufzte. „Weißt du…die Sache ist komplizierter als du denkst. Vielleicht hälst du uns ja auch für verrückt. Aber das ist unser ernst. Wir können nichts dafür, dass Michio so ist. Er….war am nächsten Tag einfach so…“ „Karyu! Er ist mein Bruder… ich halte ihn schon lange für verrückt. Schlimmer kann es doch gar nicht werden. Und jetzt zeig ihn mir endlich, das ist ja nicht zum aushalten!“ „Ehm gut….MICHIO SÜßE; KOMMST DU BITTE MAL?“ Oh man, so ein Spinner. Ich war doch nicht taub. Ich konnte mir denken, dass er sehr gut wusste, dass ich an der Tür lauschte und er das mit Absicht tat. Und das Süße…wütend rappelte ich mich auf und legte die Hand an die Klinke. Doch dann verließ mich mein Mut. Zittrig klinkte ich die Tür auf. Es dauerte, ehe ich mich langsam in Bewegung setzte. Allerdings stocksteif, wie so ein Roboter. Ich ging auf die beiden zu, ohne sie anzusehen. Ich konnte Nanako nicht ins Gesicht schauen, ich fühlte mich so unwohl. Langsam blieb ich neben Karyu stehen und lehnte mich an ihn. „Hallo…Nana…“ Meine Schwester hielt für einen Moment die Luft an, dann schien sie mich wohl zu mustern. Schließlich kam sie näher und legte ihre Hand unter mein Kinn, sodass ich sie ansehen musste. Nur wiederwillig hob ich meinen Blick und sah in das Spiegelbild meiner Augen, denn sie besaß dieselben wie ich. „Mich…Michio…? Bist du es wirklich…?“ Ich biss mir auf die Unterlippe und sah kurz weg, nickte aber. „Hm…leider…“ „Du…du…du…“, begann sie und ließ mich sanft wieder los. Toll, meine Schwester begann wieder zu stottern, wie fantastisch! Als hätten meine Eltern damals im Kindergarten nicht schon genug Rennereien deswegen gehabt. Plötzlich drückte sie mich ganz fest an sich. Hilfe?! „Oh Michi!“ - Kami-sama, was war denn jetzt verkehrt?! „Nanako! W-was soll das…?! Ich bin ein Weib- überhaupt bemerkt?!“ „Ja, ich weiß, hab ich gesehen…aber ich wollte schon immer eine große Schwester! Das müsstest du doch noch wissen, du musstest für mich doch immer Kleider anziehen, wenn du mit mir gespielt hast~“ „Ja aber-“ „Und nun habe ich wirklich eine~ Man Michio, du bist voll hübsch, siehst fast aus wie Mamas Zwilling in jung! Und hey, die Brust…da werd ich ja mehr als neidisch…und deine Figur und die Haare, die sind ja mal abgöttisch schön…“ Sie überhäufte mich mit immer mehr, was sie an mir schön fand. Ich blinzelte nur mehr als verwirrt und sah zu Karyu, doch der guckte genauso doof wie ich drein und zuckte die Schultern. Irgendwann löste sie sich von mir und betrachtete mich lächelnd. „Aber sag mal…wann hast du dich dafür entschieden, dich zu einer Frau operieren zu lassen?“ Ich stockte und starrte sie mit großen Augen an. „Bitte?!“ „Naja, was denn sonst…?“, jetzt wurde ihr Blick irritiert. „Zero hat sich nicht operieren lassen. Er war am nächsten Morgen einfach eine, wir können uns das selbst nicht erklären… Am besten, du wartest, bis wir bei euren Eltern sind, sonst erzählen wir ja alles zig Mal.“, mischte Karyu sich jetzt freundlicherweise ein. Nanako sah ihn mit großen Augen an, nickte dann aber lächelnd, „Natürlich.“, dann wand sie sich wieder mir zu. „Michio…ich muss nachher dringend Fotos von dir machen. Du bist so purer Zucker, dass hätte ich nie gedacht!“ Seufzend verdrehte ich meine Augen. Das war so typisch meine Schwester…aber gut, wenn sie unbedingt wollte. Mein ganzes Leben war mittlerweile erniedrigend, da kam es auf das eine mehr oder weniger ja kaum an. „Wie bist du eigentlich her gekommen?“, brummelte ich schließlich, um das Thema zu wechseln. Nanako sah zu mir auf. „Ich? Mit Bus und so. Den Wagen hat mein Mann und der ist heute auf Arbeit.“ - „Okay. Dann nehmen wir nachher meinen Wagen~“, lächelte Karyu und ging in die Küche. „Wann wollt ihr überhaupt los?“, rief er noch von dort. Meine kleine Schwester sah zu mir, dann Richtung Küche. „Naja, ich dachte eigentlich so schnell wie möglich…Mama freut sich schon schrecklich auf Michi.“, rief sie nur, und Karyu kam wieder, nickte. „Gut, dann….dann zieht euch wohl mal alle an.“, schmunzelnd schnappte er sich seine Jacke und Schuhe. Ich seufzte, hing mir meinen Mantel über und stieg in meine Stiefel. Gut das wir das Auto nahmen…sonst würde ich frieren in dem Kleid, heute war es bedeutend kälter als gestern. Auch Nanako zog sich wieder an, dann verließen wir die Wohnung und gingen zu Karyus Wagen. ~*~ Ich verfluchte Karyus Fähigkeit, sich aus jedem Stau heraus mogeln zu können. Normalerweise war das recht praktisch. Aber heute nicht. Denn umso schneller musste ich ja dann meiner Familie unter die Augen treten. Nanako saß vorn und unterhielt sich interessiert mit Karyu über ganz normale Dinge. Unsere Band, ihren Mann, und sowas halt. Ich war froh, dass sie nicht über mich sprachen. Ich kam mir eh schon wie das fünfte Rad am Wagen vor, hier hinten auf der Rückbank. Das Karyu und ich was miteinander hatten, wurde auch nicht angesprochen. Doch als ich vorhin den Blick meiner Schwester gesehen hatte, wie Karyu mich sanft aus der Wohnung schob, konnte ich mir fast schon denken, dass sie etwas ahnte. Hinterlistige Schlange. Sie hatte mir schon früher die Ohren vollgejammert, ich solle mir mal wen Vernünftiges suchen. Und das Karyu ihr schon immer sympathisch gewesen war, hat sie mich sicher auch schon hunderte Male wissen lassen. Irgendwann konnte ich schon die Straße meines Elternhauses erkennen. Unsicher biss ich mir auf die Lippe und sank in meinem Sitz zusammen. Ich wollte das einfach nicht…! Ich hatte ihnen schon so viel Ärger gemacht…hätte ich mich selbst als Sohn, ich wäre als Vater schon lange an einem Herzinfarkt gestorben. So viel Stress konnte man doch nicht aushalten… Als Karyu schließlich anhielt, überschlug mein Herz sich schon dauerhaft. Nanako stand fröhlich auf und meinte was, sie würde schon mal vorlaufen, um meine Eltern ein wenig vorzubereiten. Karyu antwortete ihr irgendetwas, doch ich verstand den Sinn nicht. Die Worte gingen zu einem Ohr rein, zum anderen wieder raus. Ich kam mir so vor, als würde ich im Moment gar nicht hier her gehören. Als würde ein Film ablaufen und ich saß irgendwo anders herum. Karyu kam auf mich zu, öffnete meine Tür und fasste mich sanft an die Schulter. „Zero? Komm, wir sind da, du kannst aussteigen.“ Ich schüttelte nur den Kopf, was ihn sich wundern ließ. „Warum nicht Liebling?“ - „Ich will nicht…das sie mich so sehen…“ Mein Freund betrachtete mich eine Weile, dann schloss er seufzend die Tür. Er ging einmal um den Wagen herum und stieg zur anderen Seite wieder ein, kroch neben mich. Ehe ich mich versah, zog er mich an seine Brust. „Hör mal Michio…Wir sind jetzt hier….deine Eltern wollen dich wirklich gern sehen. Sie haben dich vermisst, wir waren lange mit der Band unterwegs…“ „Aber…sie lachen mich sicher aus…“, stammelte ich und drückte mein Gesicht in seine Halsbeuge, um ihn nicht ansehen zu müssen. „Ach was. Deine Schwester hat es doch auch nicht getan. Ich denke, dass es damals viel schlimmer war ihnen zu sagen, dass du schwul bist, oder?“ Darauf konnte ich nichts erwidern, denn er hatte Recht. Es hat mir damals mindestens genauso viel Angst gemacht, ihnen das zu beichten…aber ich hatte es trotzdem getan und sie hatten es akzeptiert. „Na komm…sie warten auf dich.“ Lächelnd strich Karyu mir durch die Haare. Vorsichtig hob ich den Kopf und betrachtete ihn. Sein Lächeln übertrug sich auf mich. „Okay.“, flüsterte ich leise und küsste ihn vorsichtig. Dann löste ich mich und stieg aus dem Wagen, dicht gefolgt von Karyu. Langsam gingen wir über die Straße, zu dem kleinen Familienhaus. Ich musste lächeln, als ich es sah. Meine Mama hatte noch immer überall so viele Blumen im Vorgarten und das Haus strahlte noch immer dieselbe liebevolle Aura aus, die ich schon als Kind geliebt hatte. Hier kam man sich immer willkommen vor. Ich öffnete die kleine Tür und ging mit Karyu auf die Haustür zu, klingelte. Es dauerte nicht lange, da öffnete mir Nanako. „Na, endlich überwunden? Komm rein Brüderchen, Mama deckt gerade den Tisch.“ Ich nickte nur und begann mir Schuhe und Mantel auszuziehen, meine Giraffe tat es mir gleich. Als ich wieder aufsah, erblickte ich meine Mutter und dahinter meinen Vater. Ich hatte sie lange nicht gesehen, doch sie hatten sich kaum verändert. Beide sahen sie noch immer liebevoll aus. Auch wenn sie gerade eben wohl etwas erstaunt drein schauten, als sie mich erkannten. Beschämt senkte ich den Blick und huschte hinter Karyu. Zum verstecken war er richtig toll, da er mittlerweile fast doppelt so groß war wie ich…okay, etwas übertrieben. „Michio…? Bist du das, mein Schatz?“ - meine Mutter. Als ich ihre Stimme hörte, konnte ich nicht anders, mir stiegen die Tränen in die Augen. Beschämt senkte ich den Blick, konnte ein Schniefen kaum verkneifen. Ich konnte sie näher kommen spüren. Schließlich rutschte Karyu beiseite, sodass sie mich sehen konnte. „Michio…schau doch nicht so traurig…ich bin es doch nur.“, flüsterte sie und schloss die Arme um mich. Nun konnte ich nicht mehr und fing an zu schluchzen. „Ma-mama…i-ich…i-ich bin-“ „Ich weiß Liebling.“, unterbrach sie mich sanft, „Deine Schwester hat es uns schon gesagt. Mach dir keine Sorgen, wir sind dir doch nicht böse.“ „A-aber-“ „Schhht, beruhig dich mein Kind. Komm, ich hab uns Kuchen gebacken, wir gehen erst einmal essen, okay?“ - „Hm…“, ich nickte nur schwach. Dann löste sie sich und gab mir lächelnd ein Taschentuch. Dankbar nahm ich es an. „Hallo Yoshitaka. Schön, dass du mitgekommen bist und dich so um Michio kümmerst.“ „Kein Problem, mach ich doch gern.“, lächelte er und trat wieder näher, umarmte meine kleine Mutti. „Ich wollte Sie sowieso mal wieder besuchen.“ „Ach, ich freu mich immer, wenn du zu Besuch kommst.“, lächelte sie und löste sich wieder von ihm, „Und jetzt kommt, der Kuchen ist noch ganz frisch~“ Schmunzelnd eilte sie schon in das Wohnzimmer. Mein Vater, der noch etwas unschlüssig herum stand, sah wieder zu mir, lächelte leicht. „Hallo Michio. Schön, dich zu sehen.“ Wir standen uns gegenüber und lächelten beide etwas verhalten; keiner wusste, wie er reagieren sollte. Dann aber nahm er mich vorsichtig in den Arm. „Ach, was hast du nur wieder gemacht…“, flüsterte er mir schmunzelnd ins Ohr, sodass ich zu einer Antwort ansetzen wollte, doch er sprach weiter. „Aber keine Sorge….komm, wir gehen zu Mutti, sie wartet schon. Genug Zeit zum reden haben wir danach ja immer noch.“ Damit ließ er mich wieder los, nickte Karyu zu und ging dann ebenfalls ins Wohnzimmer. Ich blinzelte nur, dann sah ich zu Karyu, der wieder mal aufmunternd lächelte. Doch diesmal gab es mir Kraft; und so ging ich meinem Vater nach. ~*~ Im Wohnzimmer saßen meine Schwester und mein Vater bereits und unterhielten sich leise, während meine Mutter Tee und Kaffee ausschenkte. Lächelnd sah sie zu uns, „Was wollt ihr, Jungs?“ Ich zuckte unbewusst bei dem Wort zusammen, lächelte dann aber und setzte mich mit Karyu, „Tee…“ Sie nickte und goss mir entsprechendes ein. Danach versorgte sie auch meinen Kollegen, zuletzt sich, dann gab es noch Kuchen und sie setzte sich endlich. Ach Mama, so fürsorglich warst du schon immer gewesen. „Lasst es euch schmecken!“, und damit begannen wir alle. Hmm…Mama ihre Kuchen schmeckten noch immer wunderbar, wie früher. Karyu neben mir schien auch ganz begeistert; auf seinen Lippen lag ein zufriedener Ausdruck. Alle schwiegen wir beim Essen. Erst hinterher, als jeder fertig war, war das Schweigen unangenehm. Besonders scheinbar meinem Vater, der mich ansprach. „Und…ehm…warum hast du dich jetzt…zur Frau machen lassen…? Also…es sieht nicht schlecht aus, keine Sorge, dass mein ich nicht…aber…naja, du hast nie angekündigt…dass du das…willst…“, er war schon immer ein Fettnäppchentreter und besonders jetzt schien er wieder zu tun zu haben, sich den Hals zu retten. Meine Mutter sah ihn nur kurz böse an, dann wand sie sich mir lächelnd zu. „Keine Sorge Schatz, dich zwingt keiner zum Reden…“ Ich schüttelte schnell den Kopf und sie stoppte, sah mich wie alle anderen außer Karyu verwundert an. „Ich…ich wollte nie eine Frau sein…! Ich war immer stolz und froh…ein Mann zu sein…selbst wenn ich schwul war…aber naja…“, ich seufzte, senkte den Blick. Wie sollte ich das erklären…? Karyu bemerkte meine Verzweiflung und griff unter dem Tisch nach meiner Hand, drückte sie. Da ich noch immer nicht weiter sprach, begann er die Geschichte zu erzählen, die wir auch schon Hizumi und Tsukasa erzählt hatten. Meine Familie hörte aufmerksam zu. „….und dann waren wir bei einem Arzt, aber der hielt Michio für eine völlig gesunde Frau. Man hat ihr scheinbar nichts, oder wenn dann nichts Nachweisbares eingeflößt. Das ist jetzt Mindestens zwei Wochen her… Als wir vorgestern einkaufen waren, haben wir einen Kollegen getroffen, der sagte, er kennt noch mehrere Bandleute, denen das passiert ist. Aber er würde sich schon darum kümmern und uns informieren, wenn er was hätte. Naja, und das war’s. Heute rief halt Nanako an und jetzt sind wir hier.“, endete Karyu und wieder herrschte Schweigen. Jeder von ihnen hing seinen Gedanken nach, schien zu überlegen, wie das wohl möglich war. „Also…davon habe ich ja wirklich noch nie etwas gehört.“, begann mein Vater völlig fassungslos, fügte allerdings schnell hinzu: „Aber das heißt nicht, dass ich euch nicht glaube; natürlich tu ich das.“ Vorsichtig hob ich den Kopf und sah zu ihm, grinste schief. „Danke, Papa…“ „Ich…find das voll interessant…vor allem, wenn das noch mehrere Bands betrifft. Dann werde ich jetzt wohl mal aufmerksam die Presse verfolgen.“, meinte nach einer Weile meine Schwester. Ich schaute sie nur böse an. „Das ist nicht interessant, das ist totale Scheiße! Das kann zig Bands den Hals oder Kopf kosten…wie gut, dass es unseren Hizumi nicht erwischt hat…“ - „Okay, okay.“, wank sie schnell ab, „Aber mal was anderes: Wie weist du dich jetzt aus? Dein Ausweis ist auf männlich ausgestellt…“ Verwirrt sah ich sie an, dann zu Karyu. „Oh shit, das haben wir gar nicht beachtet…“, murmelte er nur und seufzte schwer. „Naja, so normal fällt das sicher gar nicht auf…Aber bei Ärzten wär ein anderer schon nicht schlecht…Aber überlass das mir, darum kümmert sich sicher mein Saoto.“, grinsend zwinkerte sie mir zu. Zuerst verstand ich nicht was sie wollte, dann aber machte es klick. Ihr Mann arbeitete in einer Stelle, wo Ausweise, etc. erstellt wurden, soweit ich wusste. „Ist das denn aber nicht illegal…?“, flüsterte ich, besorgt um meinen Lieblingsschwager. „Ach was~“, grinste sie wieder, „Saoto hat Zugriff auf alles dort. Der weiß genau, wie man sich nicht erwischen lässt. Glaub mir, du bekommst deinen Pass.“ Ich blinzelte nur verwirrt, doch ehe ich noch was sagen konnte, mischte sich meine Mutter wieder ins Gespräch ein. „Ist doch jetzt auch egal. Ich bin froh, dass es meinem Kind gut geht. Und ob Mann oder Frau, ist mir egal, ich liebe meinen Michio.“. damit beugte sie sich zu mir, küsste meine Stirn und drückte mich kurz. Mir wurde ganz warm ums Herz und ich fühlte mich wieder, als sei ich das kleine Kind von damals. „Danke, Mama…“, flüsterte ich ihr noch zu. „Apropos Liebe…“, begann Nanako sofort wieder und grinste bereits ihr böses Grinsen. Wenn sie das aufsetzte, bekam ich Angst vor ihr, denn dann kam meistens nichts Gutes. „Sagt, Yoshi, Zero…habt ihr beiden was miteinander? Oder warum seht ihr euch immer so verliebt an und haltet jetzt heimlich Händchen?“ Stockend und überrascht starrte ich sie an. Dann wurde ich rot. „Das…als wenn dich das was angeht…!“, ging ich sie an, doch ohne Erfolg. „Also doch…“, freudig rieb sie sich die Hände. „Gratuliere! Wird ja auch mal Zeit…bei euch hätte ich schon Jahrelang ‚Was sich neckt, das liebt sich~‘ singen können!“, freudig rutschte sie auf ihrem Sitz hin und her, bemerkte dann aber Vaters mahnenden Blick, lehnte sich deshalb entschuldigend lächelnd zurück. „Und wenn schon…“, grummelte ich leise, ehe ich zu meinem Giraffenhals aufsah, „Ist doch egal…Hautsache wir haben es überhaupt mal bemerkt…“ Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, was Karyu sofort erwiderte. Vorsichtig beugte er sich vor und begann mich sanft zu küssen. Verdammt, ich wurde schon wieder rot, da es mir gerade peinlich war, das vor meiner Familie zu tun. Doch denen schien es überwiegend sogar zu gefallen. Langsam schloss ich die Augen und erwiderte den Kuss. Nicht lange, nur kurz, dann lösten wir uns wieder. Verlegen lächelte ich ihn an, dann wand ich mich wieder meiner Mutter zu. „Wie geht’s eigentlich meinem Brüderchen?“ „Ach ganz gut. Er hat uns letztens erst besucht mit seiner Familie. Total süß, seine Frau mit ihrer Kleinen auf dem Arm.“, euphorisch begann sie zu schwärmen. Mein Blick wanderte zu meinem Vater, der nur schmunzelnd mit den Augen rollte. Daraufhin musste ich lachen. Der Tag war doch noch schön geworden. ~*~ Karyu fühlt sich wohl Bei Zeros Familie machte es mir außerordentlich viel Spaß. Ich war gern bei ihnen. Man fühlte sich bei ihnen einfach wohl und aufgehoben. Michios Mama war so verständnisvoll und besaß so ein großes Herz, wie ich es selten gesehen hatte. Sie behandelte mich, als wär ich ihr Sohn. War ich das jetzt denn nicht auch…? Ihr Schwiegersohn. Papa Zero war auch okay. Ein guter Mann, den man eigentlich immer um Rat fragen konnte. Er ging relativ unparteiisch an Dinge heran, weshalb ich seinen Rat erst Recht sehr schätzte. Die meisten Väter wollten ihre Kinder am liebsten als fleißigen Arbeiter irgendwo sehen. Das war hier in Japan nun einmal so üblich. Da schaute man schon blöd und fragte sich was man den falsch gemacht hatte, wenn der Sohn ankam und meinte, er wolle Bassist werden. Zeros Papa war nicht so. Er hatte ihn schon immer unterstützt. Auch mit Zeros sexuellen Ausrichtung, wie ich es jetzt einfach mal nannte, hatte er keine Probleme. Vielleicht hatte er es schon immer gewusst gehabt. Zeros Schwester war für mich selbst wie eine kleine Schwester. Gut, ich hatte nie eine gehabt…aber hätte ich eine Schwester, würde ich wollen, dass sie so wie Nanako war. Das Mädchen war eine wunderbare, aufgeschlossene Frau, wenn auch genauso stur und teilweise verrückt wie Zero. Woher die beiden das hatten, fragte ich mich bis heute. Musste wohl von den Großeltern kommen…die Eltern konnten es schlecht sein, die kannte ich ja. Und Zeros kleiner Bruder…der erinnerte mich immer an meinen kleinen Bruder. Als ich ihn das erste Mal sah, dachte ich wirklich, dass vom Verhalten her der Zwilling meines Bruders da stand. Schon lustig irgendwie. Noch bis spät in den Abend hinein saßen wir fünf beieinander und unterhielten uns. Völlig normale Dinge, keine Panik oder Angstfragen in Bezug auf Zero. Ich spürte, dass sie sich wieder wohl in ihrer Haut fühlte und ebenfalls Spaß hatte. Pah, aber erst nicht hier her wollen, schon klar meine Kleine. Irgendwann begann Zero sich mit seiner Schwester über Mädchenzeug zu unterhalten. Ich hörte nur was von Periode, da war es schon nicht mehr interessant für mich. Zero sollte nur zu hören, für ihn war es wichtig. Doch ich wollte das ehrlich gesagt gar nicht alles sooo genau wissen. Stattdessen unterhielt ich mich mit Zeros Vater. Der Mann war ein genialer Bastler. Seine Freizeit verbrachte er mit dem Bauen von Modellen jeglicher Art. Autos, Flugzeuge, Schiffe… es war fantastisch, was der Mann alles schon zusammengebastelt hatte. Ich bewunderte die Kunstwerke immer wieder gern. Und man mochte es kaum glauben: Er spielte auch ab und an gern einmal Videospiele. Damit hatte er bei mir schon einen fetten Pluspunkt und ich bei ihm wohl auch. Denn ich liebte Videospiele. Irgendwann klingelte es und Nanakos Mann stand vor der Tür, um sie überraschenderweise doch abzuholen. Wir begrüßten ihn und er trank auch noch eine Runde mit uns, dann aber verabschiedete er sich mit seiner Frau wieder. Zuvor hatten wir uns übrigens noch über Zeros Ausweis unterhalten. Er wollte das Ganze klären…brauchte nur den bisherigen für die Daten und ein neues Foto. Was allerdings kein Problem sein dürfte, denn seine Frau war Fotografin. Etwas, was sie mit ihrem Bruder wieder gemeinsam hatte: Zero liebte das Fotografieren. Sie versprach, sich bei uns zu melden wegen den Bildern und dem Ausweis, dann gingen sie. Ich sah zu Michio. Sie schien dasselbe zu denken wie ich und nickte. Und so verabschiedeten wir uns von ihren Eltern. Aber nicht, ohne sie vorher beide kräftig zu knuddeln. Zeros Mama meinte, wir sollten sie auf dem Laufenden halten wegen der Geschlechtertauschsache und auch so, wie es uns beiden ging. In meinem ganzen Körper kribbelte es freudig, als sie das mit dem uns sagte. Einerseits, weil sie uns als Paar mochte, andererseits, weil sie mich auch lieb hatte. Ich sag doch, die Frau war wie eine zweite Mutter für mich. Als wir uns endlich von ihnen lösen konnten und noch ewig gewunken hatten, schafften wir es auch mal, ins Auto zu steigen. Ich schnallte mich an und blickte zu Zero. In ihren Augen war die pure Freude zu erkennen. Bevor ich den Schlüssel drehen konnte, legte sie ihre Hand auf meine. „Danke…“, flüsterte Michio leise und küsste mich. ~~**~~ So, passend als Kindertagsgeschenk für euch, hab ich mir gedacht *lach* Vielen Dank für die Kommis! Auch wenn sich gern mehr melden könnten ;_;" Würde mich zumindest sehr freuen! Zum Kapitel: wer das hier genau liest, wird sich denken können, was im nächsten kommen könnte *hust* Von daher...joar xD Trotzdem vielen lieben Dank an: @Seika-chan: xD Ja~ *keks für erstes review* Schön, wenn dir das Kapitel so sehr gefallen hat^^ @Michio: Du wolltest noch im Juni was von mir hören *lach* Nein, kommt sicher noch eins~ spätestens...nach dem 25. Juni~ Aber ich denk mal schon eher^^ So, bis zum nächsten Kapitel!! ~~**~~ Kapitel 9: 9. - Frühlingsgefühle -------------------------------- 9. - Frühlingsgefühle Karyu bekommt Herzklopfen Es herrschte eine seltsame Stimmung zwischen uns, als wir nach Hause fuhren. Mit seltsam meine ich natürlich im positiven Sinne seltsam. Man konnte es förmlich zwischen uns knistern spüren. Wann immer ich zu Zero sah musste ich dämlich grinsen, sie lächelte nur schüchtern zurück. Kami-sama, wir waren scheinbar echt total verknallt, zumindest verhielten wir uns klischeehaft danach. Aber Zeros Lächeln war auch einfach nur zuckersüß. Normalerweise hatte er gerne herum gemault, wenn ich bei ihm in der Nähe war. So verlegen lächeln hat man ihn nur selten gesehen, er mochte das nicht. Aber jetzt im Moment schien sie das gar nicht mitzubekommen. War mir nur Recht, ich sah es gern. Und wenn sie nur mir es so zeigte, fühlte ich mich noch glücklicher, noch stolzer. Weil sie jetzt mein Mädchen war. Zuhause angekommen parkte ich auf meinem altbekannten Platz; bevor ich ganz gentlemanmäßig um das Auto herum lief und ihr die Tür aufhielt. Zero bedankte sich schmunzelnd und warf mir kurz einen Blick zu, den ich so nicht ganz deuten konnte. Doch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, war es schon wieder verschwunden und sie zog mich an der Hand mit sich. Blinzelnd sah ich zum Haus auf, dann zu Zero. „Ist es dir eigentlich Recht, dass wir wieder bei mir sind? Oder wollen wir oder du zu dir…?“ Beinah schon entrüstet sah sie mich an. „Willst du mich loshaben? Ich will bei dir bleiben, wenn du nix dagegen hast…Außerdem dein armer Ryu…er hat doch sicher Hunger!“ Oh, daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Zero schien das zu bemerken und schüttelte übertrieben enttäuscht den Kopf. „Du bist ein ganz schlechter Katzenvati, schäm dich.“ Ich musste seufzen. Zero schien meinen Kater wirklich zu lieben. Es war ja kein Geheimnis, dass er selbst gern eine hätte…das hatte er mir immerhin schon oft genug gesagt. Ich schloss auf und wuselte als erstes gleich, nachdem ich mich von Jacke und Schuhe getrennt hatte, in die Küche. Als ich das Licht einschaltete, kam Ryutarou auch sofort kläglich maunzend an und strich mir um die Beine. „Hallo mein Kleiner…entschuldige, Papa war unterwegs…“, murmelte ich und füllte ihm erst einmal wieder seinen Napf. Sofort stürzte er sich hungrig darauf. Eine Weile betrachtete ich ihn lächelnd, dann aber ließ ich ihn in Ruhe und begab mich auf die Suche nach Zero. Sie war wohl im Bad, wenn ich nach dem Lichtstreifen unter der Tür ging. Kurz überlegte ich, was ich machen sollte. Aber mir fiel nichts Gescheites ein, war ja eh schon spät. Also machte ich überall das Licht aus und verzog mich ins Schlafzimmer. Dort schälte ich mich aus meinen Sachen und schlüpfte in Unterhosen und Shirt ins Bett. Dick eingekuschelt in meine Decke schloss ich die Augen und wartete auf Zero. Sie ließ auch nicht lange auf sich warten, stockte allerdings, als sie das Schlafzimmer betrat. „Karyu…? Schläfst du etwa schon…?“, vorsichtig kam sie näher. „Nein…nicht wirklich. Mir fiel nur gerade nichts Sinnvolleres ein.“, nuschelte ich ins Kissen. Zero tappte langsam näher, dann machte sie die Nachttischlampe an und krabbelte über mich drüber. „Aber mir fällt was Besseres ein…“, damit legte sie sich auch schon hinter mich. „Ach ja?“, fragte ich nun neugierig geworden über meine Schulter. „Hm…“, brummte sie zufrieden, „Kuscheln…“ Damit schmiegte sie sich auch schon an meinen Rücken. Kurz musste ich verwundert blinzeln. Wow, so kannte ich Michio gar nicht. Aber ich würde den Teufel tun und sie jetzt abweisen. Das tat man mit Damen nicht und ich war ja ein Gentleman. Und so genoss ich ihre warme Haut an meiner. Nur der BH, welcher an meinen Rücken scheuerte, nervte ein wenig, aber das versuchte ich zu ignorieren. Überhaupt…es wunderte mich, dass sie freiwillig so viel Nähe suchte. Vor allem das ihre Brust dabei so sehr meinen Rücken berührte. War ihr das sonst nicht unangenehm…? Ich konnte sie herumrutschen hören, Zero löste sich etwas, sodass ich schon fragen wollte, was jetzt war, doch da spürte ich hauchzarte Lippen an meiner Schulter. Wie, als hätte mich eine Feder berührt, sanft und liebevoll. Ich konnte mir ein wohliges Seufzen nicht verkneifen, als noch mehr von den kleinen Küssen dem ersten folgten. Schließlich aber zuckte ich, als sie mir frech an der Schulter zu knabbern begann. Auf meine Reaktion kicherte Zero nur fröhlich, hörte aber nicht auf. Immer weiter dehnte sie die Küsse aus, über den Hals, in den Nacken und dann etwas tiefer an meinen Rücken. Allmählich spürte ich sie tiefer meine Wirbelsäule hinab wandern. „Michio…“, keuchte ich leise und überrascht. Nichts gegen ihre wunderbare Verwöhnaktion, aber ich war auch nur ein Mann. Ja okay, vielleicht dachte ich zu versaut, aber so etwas hier würde mich früher oder später nicht mehr kalt lassen… Doch sie hörte nicht auf. Sanft zog sie mich von der Seite rum, sodass ich nun auf dem Rücken lag. Ganz langsam krabbelte sie über mich und sah mich unschuldig an. Oh, dieses Mädchen…sie machte mich noch verrückt, vor allem mit solchen Blicken. „Yoshi…“, wisperte sie gegen meine Lippen und sah mir in die Augen, bevor ich einen Kuss bekam. Wie immer war er sehr liebevoll. Sie ließ sich auf mir nieder und küsste mich innig. Nach einer Weile aber spürte ich ihre Hände unter mein Shirt wandern. Immer höher, bis zu meiner Brust. Frech kniff sie zu und ich keuchte laut und überrascht in den Kuss. Wieder ein Kichern. Sadistische, kleine Hexe. Sanft hielt ich ihre Hand fest und löste den Kuss. „Michi…bitte…ich kann mich sonst nicht zurückhalten…“, flüsterte ich ihr zu, doch sie schmunzelte nur. „Musst du auch gar nicht, meine hübsche Giraffe…“ Blinzelnd starrte ich sie an. Wann ließ sie das mit den Tieren denn endlich mal sein…!? „Ich versteh nicht…“, flüsterte ich nur, doch da legte sie mir ihre Lippen erneut auf. „Sei einfach ruhig…ich hab mich mit meiner Schwester nochmal unterhalten, über den Körper und so…und ich denke, ich hab heute sehr viel Last abgenommen bekommen durch meine Familie…“ „Fühlst du dich jetzt etwa wohl so?“ „Was heißt wohl fühlen…ich will immer noch so schnell wie möglich zurück Karyu…aber…“ „Aber was…?“ „Ich…halt das einfach nicht länger aus. Ich will nicht, dass meine einzigen Erinnerungen mit dir im berauschten Zustand waren.“ Meine Augen wurden groß. „Heißt das…?“ „Jap. Karyu, ich sag es dir ganz süß und lieb, also so, wie ich sonst nie bin: Ich möchte Sex mit dir.“ „Ehm…jetzt…?“ „Ja. Aber sei bitte langsam und so…ich…“, nun wurde sie wieder rot. Ich nickte nur. „Ich weiß.“ Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, dann wurde sie wieder unsicher. „Hast du…ein Mädchen schon mal…entjungfert…?“ Verwirrt sah ich sie an. Was war das denn für eine Frage? Doch dann wurde mir der Sinn dahinter bewusst. Oh…Zero war ja wirklich wieder…Jungfrau, oder? Zumindest als Frau oder so… Langsam sah ich zu ihr auf und nickte ernst. „Ja…auch wenn das ewig her ist, da war ich vielleicht 15….aber du brauchst keine Angst haben.“ Okay, an Zeros Gesicht konnte ich erkennen, dass das nicht der Fall war. Sie hatte Angst. Hätte ich an ihrer Stelle wahrscheinlich auch, aber egal! Ich war Super-Karyu, ich würde das schon schaukeln! „Ich…ich vertrau dir einfach mal, denk ich…“, nuschelte sie leise und lächelte etwas- wenn auch ziemlich missglückt. „Hm…das wirst du wohl müssen…“, nuschelte ich und zog sie erneut in einen Kuss. „Aber wenn was nicht geht, du ein Problem mit etwas hast…dann sag Stopp und ich hör sofort auf. Sofort.“ Sie erwiderte den Kuss, bevor sie den Kopf etwas neigte. „Okay.“, nickte sie und wir küssten uns wieder. Einerseits wunderte es mich, dass Zero wohl doch schon so weit war. Ich dachte, sie bräuchte länger und ich müsste mich gedulden- was ich für sie gern getan hätte. Aber scheinbar… scheinbar hatte sie sich etwas überlegt und war zu der Entscheidung gekommen. Was war es? Vertraute sie mir jetzt? Hatte sie mit ihrer Schwester was besprochen? Naja, war ja jetzt auch egal. Ich dachte schon wieder viel zu viel nach. Vollkommen untypisch für einen Mann kurz vor dem Sex. Färbte Zero etwa schon ab und ich konnte mich bald im pinken Kleidchen neben sie setzen…? „Karyu…du grübelst zu viel…“, knurrte Zero, der mich gerade spielerisch in die Lippe gebissen hatte. Es tat zwar nicht weh, hatte aber gereicht, mich in die Realität zurückzuholen. „Entschuldige Süße…“, flüsterte ich nur und drückte sie enger an mich, erwiderte den heißen Kuss, während sie auf meine Bemerkung hin nur brummte. Ich nahm es gutmütig hin und bewegte meine Lippen immer wieder gegen ihre, erkämpfte mir schließlich mit meiner Zunge den Einlass in ihr Reich. Doch ehe ich mich versah, spürte ich schon Zeros Zunge, die mich heißblütig versuchte zurückzudrängen. Ich musste lächeln. Solche Gefechte mit ihr machten Spaß. Jetzt wusste ich auch, dass sie es nicht nur verbal taten, sondern dass wir beide auch gut so unsere Kräfte messen konnten. Natürlich blieb ich sanft bei meinem Mädchen, auch wenn sie beim Küssen manchmal wieder zur Kratzbürste wurde und mir in die Lippe biss. ~*~ Zero geht es nicht anders Gott, Karyu! Da träumte der Typ schon wieder vor sich daher; dabei wollten wir eigentlich Sex! Oder sah nur ich das so?! Wahrscheinlich waren wir beide zu blöd, um ein klischeehaftes, wunderschön kitschig romantisches, erstes Mal zusammen zu haben. Toll, das erste Mal mit Karyu war ich besoffen und nun war ich eine Frau. Hasste mich Kami-sama? Ja, ich denke schon. Oder hatte er mir einen Schubs in die richtige Richtung gegeben? Wohl bemerkt, wäre ich nun kein Vollbusenwunder, dann würden Karyu und ich uns wohl immer noch beleidigen und zanken. Gut, das taten wir sonst auch noch, nun aber auf leicht neckische, aber verliebte Art und Weise. Ich fragte mich noch immer, warum ich das nicht eher bemerkt hatte. Was war mit meinem Leben nur passiert? Ich war zur Frau geworden und fast durchgedreht. Ich hatte ein paar Tage zusammen mit Karyu verbracht, der mich immer unterstützt hatte in der Zeit. Wegen meiner doofen Zickigkeit hatte ich ihn dann zwei Wochen sitzen lassen, nur um in der Zeit zu merken, dass es ohne ihn nicht ging. Es war einfach…anders. Ohne ihn fehlte etwas. Wenn er da war, war ich glücklich. Und es unterschied sich von dem, was ich für Hizumi und Tsukasa empfand. Und dann waren wir heute bei meiner Familie gewesen, wo ich vor Angst fast gestorben wäre. Nur, um dort genauso lieb wie immer behandelt zu werden. Und dann hatte ich noch mit meiner Schwester gesprochen…über BH-Größen, Menstruation, Klamotten, Rasieren und Sex. Dinge von Frauen, die ich nie hatte wissen wollen und die mich jetzt fesselten. Immerhin war ich ja jetzt selbst eine. Ich hatte mich über das unterhalten, was ich schon erlebt hatte, ob es ihr auch so ging, und das, was mich noch -hoffentlich- erwarten würde: Sex. Mittlerweile war ich nämlich zu der Ansicht gekommen: Wenn ich schon letztens so blöde Unterleibsschmerzen hatte, konnte ich nun auch mit Karyu schlafen. Ich spürte dieses Verlangen in mir…und ja, ich hatte ihn letztens erst zurück gewiesen. Aber kurz darauf hatte ich es bereut. Und als ich heute aus dem Haus meiner Familie ging, stolz und befreit irgendwie, dachte ich, nun würde ich alles schaffen, was mich noch in diesem blöden Körper erwarten würde. Und deshalb: Ja, ich wollte mit Karyu schlafen! Natürlich kannte ich die Gruselgeschichten…Aber beim ersten Mal als Mann mit Mann war es für mich auch nicht so angenehm gewesen, was soll’s. Ich vertraute Karyu, immerhin wusste ich, dass er doch schon mindestens einmal ein Mädchen hatte. Ganz so dumm würde er sich sicher schon nicht anstellen. Ich kannte diesen liebevollen Trottel zu gut, als das ich mich in ihm irren würde. Ganz langsam löste Karyu den Kuss und blickte mir tief in die Augen. „Deine Lippen…machen so süchtig…“, flüsterte er mir leise ins Ohr und sorgte dafür, dass ich ein wenig rot wurde. Ich hoffte einfach, dass er das bei dem schwachen Lichtschein nicht sah. Doch im Moment sah er eh nix, da er gerade die Augen schloss und sich über meinen Hals küsste. Ich legte meine Arme um Karyu und drückte ihn sanft an mich. Hin und wieder entwich mir ein Seufzen, als er mir einen Knutschfleck hinterließ. Oh man, morgen sah ich sicher aus, als hätte ich Masern in Übergröße, wenn er so weiter machte. Seine Lippen wanderten tiefer, über mein Schlüsselbein, während meine Hände höher wanderten, durch seine Haare strichen. Ich spürte Karyu tiefer wandern, was mich schlucken ließ. Vor allem, als er immer weiter Richtung meiner Brust abtauchte. Ich konnte nicht anders als mir auf die Lippe zu beißen und die Augen zu schließen. Es war mir peinlich und unangenehm, andererseits wollte ich auch nicht, dass es aufhörte. Ein schrecklicher Teufelskreis. Als Karyus Lippen schließlich meine Brustwarze umschlossen, konnte ich nicht anders und keuchte etwas lauter als noch zuvor auf. Besorgt sah er zu mir auf. „Geht’s….?“, flüsterte Karyu gegen meine Haut und bereitete mir mit seinem heißen Atem so unbeabsichtigt eine Gänsehaut. „Uhm…hmmm….ja….“, murmelte ich nur und nickte etwas. Da er jedoch noch immer so unsicher zu mir aufsah, fügte ich ein „Ist nur…ungewohnt…“ hinzu. Glücklicherweise genügte ihm das und so schenkte er mir sein schönstes Lächeln. Wie konnte man nur so sündig aussehen…? Nun wand sich Karyu aber wieder meinen….wie sollte ich sie umschreiben…? Ach naja, für mich waren es immer noch Berge. Viel zu groß zum Verdecken, aber naja. Er wand sich ihnen halt wieder zu. Und das mit so einer Liebe und Hingabe, dass mir ganz heiß wurde. Es störte mich kaum noch. Auch nicht, als er die andere mit seiner Hand zu streicheln und Reizen begann und danach die Seiten tauschte. Ich wand mich regelrecht unter ihm und keuchte regelmäßig auf. Er würde mich sicher noch in den Wahnsinn treiben…! Ich hatte nicht gewusst, dass Karyu so ein liebevoller, aber leidenschaftlicher Liebhaber war. Zu schade, dass ich kaum Erinnerungen an unsere erste Nacht hatte. Verflucht sei der Alkohol. Rose, ich glaube, ich fass dich nicht mehr so oft an! Noch eine Weile spielte und reizte er meine Brüste, dann wanderte er tiefer. Strich mir über die Seiten und den Bauch. Und dann war seine Zunge in meinem Bauchnabel. Das kam so plötzlich, dass ich mich erschrocken keuchend aufbäumte. Entschuldigend sah mein Gitarrist zu mir auf. „Verzeih…war nicht Absicht..“, begann er, doch ich schüttelte nur den Kopf. „Ich…vergiss es, mach einfach weiter!“, damit fasste ich grinsend nach seinem Kopf und drückte ihn zurück. Kurz erschrak ich über mich selbst, wie gierig ich gerade darauf war, als Frau Sex zu haben. Aber im Grunde lag es gar nicht an dem Körper. Karyu ließ mich den ganzen Stress der letzten drei Wochen vergessen. Ich wollte mit ihm schlafen; ob als Mann oder Frau war mir gerade total egal. Hauptsache Karyu war so wundervoll, wie Kami-sama ihn geschaffen hatte. Ich musste kichern. Das musste wahre Liebe sein! Karyu bemerkte, dass ich nun derjenige war, der abdriftete. Blinzelnd sah er auf. „Kitzlig…?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein…ich…mir ist nur was aufgefallen…“ „Was…?“ Erneut ein Kopfschütteln meinerseits. „Sag ich dir…ah, da, mach das nochmal…ahh…sag ich dir später, Hübscher…“, lächelnd lehnte ich mich zurück und genoss sein Kraulen. Karyu wusste scheinbar schon, welche Stellen mir gefielen. Mir fiel auf, dass der Mann scheinbar eine ganze Menge über mich wusste. Wie lange liebte er mich schon so richtig…? Meine Aufmerksamkeit galt wieder ganz Karyu, als dieser tiefer wanderte. Unwillkürlich schluckte ich leise. Die Brust hatte ich überlebt…aber noch mehr, dass von seinen Lippen berührt wurde…? Ich wollte endlich richtig und ihn dabei küssen! Doch er schien meine Aufregung und Ungeduld zu spüren. Karyu der Allmächtige- er wusste wirklich alles. Ich bekam fast Angst. „Michio…entspann dich…wenn du dich weiter vor dir selbst ekelst, klappt das nie…außerdem würde ich dich schon gern vorbereiten….“ „Macht man das…mit Frauen auch…?“, fragte ich verwundert, weshalb er nur die Augen verdrehte. „Hast du…..da…unten….schon mal was drinnen gehabt…?“ Ich verneinte. Nicht einmal während meiner blutigen Woche, wie ich das große Unheil nannte, hatte ich irgendwelche Stöpsel genutzt. Ich hatte es probiert, aber das war mir zu eklig gewesen. Ich hatte Angst, dass da was riss, der Faden oder so. „Siehst du….also lass mich mal machen…“, nuschelte er nur und wanderte wieder tiefer, knabberte zärtlich an meinem Beckenknochen, sodass ich mich wieder beruhigte. Er ging zu dem anderen über und wiederholte dort sein Spiel. Ich schloss die Augen und versuchte, endlich zur Ruhe zu kommen, mich nur auf das Gefühl zu konzentrieren, auch wenn es schwer war. Langsam, Zentimeter für Zentimeter glitt Karyu tiefer über meine Haut. Elegant wanderte er an meinem Intimbereich vorbei und ging zu meinem Oberschenkel. Ich keuchte auf, als er mich sanft in diesen biss. Erschauerte, weil es mich irgendwie stark erregte. Karyu tat seine Sache fantastisch, bisher vertraute ich ihm wirklich blind. Ich hoffte nur, mein Mut würde nicht bröckeln. Ich wollte nicht ein zweites Mal feige den Schwanz einziehen. Ach halt, ich hatte keinen mehr, aber egal. Es wäre ziemlich dumm von mir. Zumal mein Liebster dann ja auch dumm dastand. Und ich wollte ihn nicht blamieren, nicht einmal, wenn nur ich anwesend war. Jetzt wanderte seine Zunge wieder höher, mehr Richtung Mitte. Ich schluckte erneut, dann spürte ich seine Zunge jedoch schon an der Stelle, wo früher mein Glücklichmacherchen war. Ich stöhnte auf, als er mit der Zunge durch meine Spalte fuhr- mir fiel einfach kein besseres Wort ein, ich war in der weiblichen Anatomie schlecht. Aber das war mir gerade egal, denn was mich gerade mehr erschrak, war mein Stöhner. Karyu hatte etwas in mir ausgelöst, was mir erneut Schauer durch den Körper jagen ließ. Als ich zu ihm hinab sah, konnte ich seinen Blick auf mir haften spüren. Er beobachtete jede meiner Regungen so gut es ging und handelte danach. Um es ihm zu erleichtern winkelte ich meine Beine an und ja, er ließ sich die Einladung nicht entgehen. Karyu ließ seine Zunge tanzen und suchte nach meinem Lustpunkt. Ich hatte keine Ahnung, wo man da eine Frau berühren musste, aber ich glaubte, dass Karyu verdammt nah bei mir dran war. Ein weiteres Stöhnen entfuhr mir und dann immer mehr. Erst Recht, als Yoshitaka seine Zunge in mich eindringen ließ. Er kam nicht weit, aber ich konnte es mehr als gut spüren. Doch ich spürte auch noch etwas anderes. Ich fühlte mich seltsam feucht an, was mich erschrak. Wirr sah ich zu ihm hinab und richtete den Oberkörper auf, weil ich dachte, mir wäre ein Missgeschick passiert. „Karyu….ich…ich bin nass…“, keuchte ich peinlich berührt und wurde diesmal knallrot. Er erwiderte meinen Blick nur schmunzelnd und schüttelte den Kopf. „Keine…Sorge…ist normal…sowas wie…körpereigenes Gleit…gel…“, keuchte er zusammen und senkte den Kopf wieder zwischen meine Beine. Ich nickte nur und lehnte mich vorsichtig wieder zurück. Es war mir peinlich, dass ich das nicht gewusst hatte. Das ich überhaupt so wenig wusste. Aber ich war glücklich, dass Karyu darüber hinweg sah und mich nicht auslachte. Ein Grund mehr, warum ich ihm meine Unschuld anvertraute. Mittlerweile tanzte Karyus Zunge nur so und ich fragte mich, wie er das schaffte. Irgendwann musste sie ihm doch rausfallen…? Und dann fand Karyu ihn wohl. Den magischen Punkt. Oder aber, er kannte ihn längst und hatte erst nur mit mir gespielt. Doch das war mir egal, ich schaltete gerade immer weiter ab. Mich übermannte eine unbeschreibliche Lust, die immer größer wurde. Karyu trieb mich immer mehr und schien auch nicht aufhören zu wollen. „Karyuu….ich….ah..hmm….“, ich brachte einfach keinen vernünftigen Satz mehr raus. Doch er hörte nicht auf, machte immer weiter. Das Gefühl in mir nahm immer mehr zu, trieb mich immer weiter. Dann spürte ich schon das Kribbeln im Bauch und ehe ich mich versah, bäumte ich mich auf und stöhnte laut seinen Namen. Meine Augen waren geschlossen und meine Beine zuckten leicht, während ich mich ganz dem Gefühl hingab. Schließlich sank ich keuchend zurück. Nun fühlte ich mich, als könnte ich jeden Moment in Karyus Arme zu Wachs zerfließen. Erschöpft sah ich zu meinem mich angrinsenden Freund, der langsam wieder hochkrabbelte. Ich begann eine Schmollschnute zu ziehen. „Ich….wollte richtig, Karyu…“, nuschelte ich und drehte mich weg, als er mich küssen wollte. So traf er nur meinen Hals. „Entschuldige…aber ich wollte dir die Vorzüge deines Körpers zeigen…außerdem…können Frauen eh öfters als Männer, weißt du…?“, schmunzelnd strich er mir ein paar schwitzige Strähnen weg und küsste mich nun auf die Lippen. Ich lächelte nur leicht. „Es…war seltsam ungewohnt…aber gut…“, murmelte ich und spielte nun mit seinen Haaren, „Aber…ich will nochmal…diesmal richtig.“ „Geht klar, meine Prinzessin.“ „Prinz.“ „Dann eben Prinz in Frauenkleidern.“ „Karyu!“ „Ist ja gut, der alte Mann bewegt sich ja schon…“, lachte er. Aber ich konnte ihm die Erregung ansehen. Wir küssten uns noch einmal, leidenschaftlich und etwas länger, dann rutschte er wieder etwas zurecht. „Warte…sofort geht noch nich…“, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und ich sah im fragend nach. Dann spürte ich etwas gegen meinen Eingang drücken. Ein Finger. Nun wurde ich doch nervös. Unsicher sah ich zu Karyu auf, der aber lächelte. „Halt dich an mir fest…zur Not kratz mich, es ist okay.“ Ich nickte schwach und sah ihn weiter an. Kurz kniff ich ein Auge zu, als der Finger eindrang, weil es einfach nur ungewohnt war. Karyu war sanft und so ging es recht schnell. Er nahm noch mehr dazu und begann mich zu weiten. Es war echt seltsam, anders als wie als Mann. Und trotzdem…ich hoffte einfach, dass es genauso schön wurde. Karyu begann mich wieder zu küssen. Ich wusste, dass er mich vor allem Ablenken wollte. Dann zog er vorsichtig seine Hände zurück und ich wusste was folgen würde. Mein Herz hämmerte mir wie wild gegen die Brust. Meine Hände zitterten und schwitzten, als ich Karyus Erregung spüren konnte. „Schhht….entspann dich…“, flüsterte er mir zu und küsste mich wieder. Ich erwiderte nur schwach, versuchte mich aber wirklich zu fangen. Immerhin war ich doch sonst nicht so eine Memme und wollte auch nicht als solche vor Karyu dastehen. Also löste ich den Kuss und biss die Zähne zusammen, als er in mich drang. Ich keuchte leise und schlang meine Arme enger um ihn, zog ihn an mich. Ich brauchte den Halt, um nicht gleich durchzudrehen. Irgendwann stieß Karyu gegen einen Wiederstand, der mich schlucken ließ. Doch Karyu drang weiter vor und so stöhnte ich schließlich leise auf und krallte mich in seine Haut, als es zu schmerzhaft wurde. Karyu stoppte und sah mich an. „Entschuldige…ahh…aber….“ „Warte bitte…“, flüsterte ich nur und lehnte meinen Kopf gegen seine Halsbeuge. Im Moment drohten die Empfindungen mich gerade zu übermannen: Lust, Schmerz und Verwirrung kämpften in mir gleichermaßen um die Überlegenheit und ließen meine Sinne verschwimmen. Karyu nickte nur- ich konnte spüren, wie schwer es ihm fiel, sich zurückzuhalten. Vor einer Weile hatten wir noch heißen Sex gehabt und jetzt jammerte ich nur herum…! Aber ich empfand es fast noch schlimmer als mein anderes erstes Mal. Lag wohl daran, dass ich damals auch nicht ganz nüchtern war. Und das schon als Teenie, oh man… Langsam aber sicher ließ dieser pochende Schmerz in mir nach und ich entspannte mich auch wieder etwas. Als ich etwas an meiner Schulter spürte, sah ich auf. Karyu hatte damit begonnen, mich ein wenig zu streicheln. Er tat mir gerade wirklich leid… „Entschuldige Yoshi, ich-“ „Ist…schon okay…hatte es nicht anders erwartet…zumal du sowieso Angst hattest…“ „Danke…du bist lieb…aber…mach jetzt, du kannst..“ „Sicher….?“ „Ja!“, keuchte ich, „Du wirst langsam schwer…“ Der Braunhaarige schmunzelte nur, dann aber tat er, was ich wollte. Langsam und vorsichtig begann Karyu sich zu bewegen. Sein Rhythmus glich der einer Schnecke und trotzdem verzog ich noch ab und an das Gesicht. Ich war einfach eine Mimose. Doch je länger Karyu das tat, umso besser wurde es. Er küsste mich wieder leidenschaftlich und umspielte meine Zunge, während er immer wieder in mich drang. Zu Beginn krallte ich mich noch stark in seinen Rücken, dann aber ließ ich lockerer. Auch mein Keuchen nahm immer mehr zu und wurde bald zum Stöhnen. Der Schmerz und die Verwirrung schwanden, dafür kam die Lust immer mehr und mehr zurück. Bald spürte ich kaum noch etwas anderes außer der Lust. Stöhnend drückte ich mich Karyu entgegen, der sein Tempo immer mehr steigerte. Doch es war mir bald zu langsam, ich wollte mehr; ich konnte es mir selbst nicht erklären! „Yoshii…“, stöhnte ich beherrscht sinnlich in sein Ohr, da ich wusste, dass der alte Narr ein Romantiker war. Doch dann kam mein wahres Gesicht zum Vorschein: „Mach, los…ich will dich fester spüren, tiefer, los…“ Eigentlich lagen mir viel dreckigere Dinge auf der Zunge. War schon blöd, wenn man eine Zeit lang SM-Spiele betrieben hatte- war zwar wieder ein starker Kontrast zu meiner momentanen Mimosenhaftigkeit, aber egal. Ich war ja jetzt auch kein Mann mehr. Aber Karyu zuliebe benahm ich mich. Er nickte nur und tat mir meinen Gefallen. Ich lächelte leicht und strich ihm durch die Haare, krallte mich ausversehen hinein und legte den Kopf stöhnend zurück. Oh ja, Karyu war ein verdammt guter Liebhaber. Hätte ich das nur eher gewusst….das er so gut war, dass er mich liebte… Ich hatte wertvolle Zeit vergeudet. Immerhin war ich ja jetzt eine Frau, und die lebten bekanntlich länger als Männer, wenn ich das richtig gelesen hatte. Bald war ich nur noch ungehemmt am Stöhnen. Gut, dass wir bei ihm waren. Meine Nachbarn hätten sicher zum wiederholten Male eine Klage wegen Ruhestörung eingereicht. Sie waren da etwas kleinlich. Meine Hände wanderten wieder tiefer, zu seinem Po diesmal, um ihn noch enger an mich zu drücken. Schließlich schlang ich ihm auch die Beine um die Hüften. Ich blickte verschleiert zu Karyu, der erregt meinen Blick erwiderte, dann küssten wir uns wieder innig. ~*~ Karyu könnte die Welt umarmen Ich konnte momentan kaum in Worten ausdrücken, was ich empfand. Zero lag da unter mir; mit ihren sinnlichen, geöffneten Lippen, dem dunklen Haar und dem wundervollsten Keuchen und ab und an Stöhnen, dass ich jemals gehört hatte. Es klang kitschig, ja, aber ich liebte das nun einmal an ihr, genauso wie überhaupt alles andere an ihr. Ich hatte ihren Blick gesehen- Am Anfang so erregt und verlangend, dann ängstlich und schmerzhaft und jetzt voller Lust und Leidenschaft. Zero hatte sich für mich überwunden, nur für mich. Ich war der glücklichste Mann der Welt. Denn ich besaß die hübscheste und wundervollste Prinzessin überhaupt. Oder war sie doch eher ein Engel…? Ich hatte gesehen, dass sie mit sich rang. Wahrscheinlich hatte sie Angst, mich zu vergraulen und wollte deshalb nicht aufhören. Hätte sie was gesagt, ich hätte jederzeit aufgehört. Dann wär ich halt mal für fünf Minuten ins Bad verschwunden, um mich um meine Erregung zu kümmern. Damit hätte ich kein Problem gehabt. Aber nein…sie hatte sich tapfer durchgeschlagen. Ich war einfach nur stolz auf sie. Immerhin konnte ich mir nur schwer vorstellen, was Michio empfand, was er spürte… Wäre ich auch eine Frau geworden, wäre ich dann jetzt schon so weit wie sie? Ich wusste es nicht. Aber ich wollte mir mich auch nicht wirklich als Frau vorstellen. Das sah sicher grotesk aus; eine weibliche Giraffe…oder wie hieß so etwas dann…? „Zero…?“ „J-….ahhh….j-ja..?“, keuchte sie mir entgegen. „Heißt…eine weibliche Giraffe…auch Giraffe…?“ Ihre Augen öffneten sich und sie blickte mich beinah verstört an. „Wie kommst du jetzt…auf den Scheiß…?!“ „Heißen…die alle Giraffe…?“, fragte ich nochmal. Zum Erklären hatte ich keine Kraft und Ausdauer, die brauchte ich schon für die Koordination meines Körpers. „Boar ne….Giraffen….kuh…Giraffen..bulle…ist doch…alles…dasselbe…!!“, zickte sie und biss mir in die Schulter, weshalb ich zusammenzuckte und kurz aus meinem Rhythmus kam. „Bulle und Kuh….also…?“ - „Ja, verdammt…! Ahh….warum kommst du ausgerechnet…beim Sex auf so eine scheiße…?!“ Ich musste grinsen. „Ich…hab an dich und mich…gedacht…“ Zero verdrehte nur die Augen, schwieg dann aber. Ich tat es ihm gleich und konzentrierte mich wieder auf das Wesentliche. Erneut fing ich ihre süßen Lippen zu einem Kuss ein, streichelte über ihren Hals, bevor meine Hände wieder zu ihrer Brust wanderten. Michio brummte zwar unüberhörbar, doch das ignorierte ich; grinste nur in den Kuss. Sie wusste ja mittlerweile, dass es mir ihre Brust angetan hatte. Meine süße, kleine Zicke. Doch je länger wir uns miteinander beschäftigten, umso mehr nahm nicht nur mein Tempo zu, sondern auch unsere Töne. Ich war kein großartiger Stöhner, aber selbst mir entfuhr es gerade das ein oder andere Mal. Aber das war mir egal…Zeros Stöhnen war viel schöner. Am Anfang hatte sie es noch zu unterdrücken versucht, dann ließ sie sich aber immer mehr und mehr gehen. Ha, das gefiel mir…wenn ich sie ganz vergessen ließ, all ihre Sorgen. Ich wollte Zero einfach nur glücklich machen. Das sah ich jetzt als meine persönliche Aufgabe an. Immerhin hatte sie gerade genug Stress und Sorgen. Doch selbst, wenn wir das hier alles überstanden hatten, würde ich sie weiterhin glücklich machen wollen. Ja, es war mein Lebensinhalt in Bezug auf unsere Beziehung! Ein freudiges Kribbeln durchzog meinen Körper und ich konnte langsam meine Kräfte schwinden spüren. Das ständige in sie dringen und herausgleiten, das Küssen, die Hitze, all das kostete mir immer mehr Kraft. Wie ich mich kannte, würde ich nicht mehr lange brauchen; zumal Zero sowieso dazu beitrug. „Michio…“, keuchte ich leise und fasste sanft nach ihrem Kinn, um es zu mir zu drehen. Vorsichtig öffneten sich die dunklen Augen und blickten mich an. Ein Lächeln zog sich über ihr Gesicht. Sie verstand und streckte sich meinen Lippen entgegen, küsste mich wieder, biss mich sanft, kratzte über meinen Rücken und zog mich noch enger an sich. Oh ja da war sie, meine kleine, liebevolle Kratzbürste. Ich lief zum Endspurt an; zog nochmal mein Tempo an um schneller in sie zu dringen, immer und immer wieder. Zeros Hitze machte mich wahnsinnig. Und dann hielt ich es nicht mehr aus. Ruckartig explodierte meine Lust und ließ mich wie auf Wolke sieben schweben. Zero stöhnte laut und klammerte sich an mich. Zittrig bewegte ich mich weiter, ehe ich auf ihr zusammenbrach. Ich wusste nicht, wie lange wir unser kleines Liebesspiel betrieben hatten. Aber so k.o. wie ich war….dabei war das verwunderlich. Ich war vorher schon schrecklich erregt gewesen- da hatte ich mich gut zurückhalten können. Mir in Gedanken auf die Schulter klopfend blickte ich zu Zero, welche mindestens genauso erschöpft, aber glücklich wie ich dreinschaute. Hatte ich es geschafft? Hatte ich ihren Körper noch einmal zum Beben gebracht…? Ich wollte nicht als schlechter Liebhaber da stehen. Nein obwohl…Freund klang besser, genau. „Zero…?“ „Ja?“ „Wie war ich?“, schoss es mir förmlich wie aus der Pistole. Als mir meine Worte bewusst wurden, lief ich rot an. Peinlich. Zero musste kichern. „Nein mein Gott wie süß du ausschaust, wenn du rot wirst!“ „Hm….uffmh….nmn…“, brummelte ich nur und sah zur Seite, doch sie zog mich so zurecht, dass ich sie anblicken musste. „Keine Sorge mein Liebling…Du warst wundervoll einfühlsam, romantisch aber auch hart, wenn ich es wollte. Besser hätte ich es mir gar nicht wünschen können. Ganz ehrlich? Ich hatte nicht so viel Erwartungen…“ „Warum…?“ „Weil…ich Angst hatte…vor mir, wenn ich berührt wurde und vor dir, der mich berührte…vor dem Unerwarteten und eventuellen Schmerzen…aber es war schön. Wirklich.“, damit küsste sie mich sanft und strich mir liebevoll über die Wange. Ich konnte nicht anders als glücklich zu lächeln. Nach einer Weile löste Zero sich und blickte mich wieder an. „Jetzt kann ich dir sagen, was mir vorhin aufgefallen ist…“, flüsterte sie mir leise zu. „Und was?“, fragte ich ernsthaft neugierig nach, zog mich dann endlich mal aus ihr zurück und rutschte neben sie. Sofort drehte Michio sich zu mir und schlang die Arme um meine Hüfte, kuschelte sich an meine Brust. „Das ich dich liebe…“, kam es kaum hörbar über ihre Lippen, dann gähnte sie. Ich jedoch blinzelte überrascht. „Wirklich…?“, bisher hatte sie mir das nie so gesagt! „Hm…wirklich…“, nuschelte sie nur, dann schlief sie relativ schnell ein. Immer noch verwundert sah ich sie an, dann begann ich zu schmunzeln. Glücklich zog ich sie enger in meine Arme, deckte uns ordentlich zu, dann schloss auch ich die Augen. Doch meine Gedanken kreisten noch immer um das Erlebte, ließen mich jetzt noch wohlig erschauern. Immer wieder tauchte Zeros Gesicht in meinen Gedanken auf, engelsgleich, männlich, oder als das einer Prinzessin. Kami-sama, hörst du mich? Mir ist egal, was du ihm für ein Geschlecht verpasst hast. Denn diesen Engel siehst du nie wieder… ~~**~~ Ich hatte gerade eine Schreibattacke und da ich schon so weit vorraus bin, dacht ich, ich lad euch mal wieder was hoch ;D Hier passiert zwar nicht SOO viel...aber ich denke, euch freut das Kapitel sicher trotzdem xD Vielen Dank für die Kommis, es können auch gern mehr werden bzw. die anderen können sich auch gern melden, ich beiße nicht! (außerdem lese ich so gern die Kommis und freu mich wie ein Honigkuchenpferd darüber xD!) Ganz lieben Dank an: @Michio: Kein Problem, Mexx hatte es auch leider erst einen Tag später freigeschalten, naja xD Und: War es das, was du dachtest? Ich hoffe, es konnten alle lesen. Hab es lieber gleich als Adult markiert, bevor es Beschwerden gibt ^^" @Seika-chan: Zeros Familie kam scheinbar sehr gut an, das freut mich^^ Ich mag die Truppe auch sehr, sehr gern. Aber da hab ich mir wenig ausgedacht, die scheinen, wenn meine Quellen stimmen, auch in Echt sehr, sehr lieb sein und ihn immer unterstützen. Ich kann gern am Ende mal ein paar wahre Fakten erwähnen, die ich beim schreiben eingebaut habe, wenn es euch interessiert @DespairsRay-Zero: Ja, ne xD? Das war wirklich Kopfkino, auch bei mir ;D Ich hoffe, dir hat auch das hier gefallen. Bis bald ihr lieben, das nächste Kapitel dann wieder in normal, ohne adult ;D! Kapitel 10: 10. - Kleines Problemchen? -------------------------------------- 10. - Kleines Problemchen? Zero erwacht neben Karyu; was war da los? Als ich zu mir kam, war es um mich herum ganz warm. Ich hörte irgendwo draußen Vögel zwitschern und neben mir oder auf jeden Fall irgendwo bei mir konnte ich warmen Atem spüren. Und der gehörte nicht mir. Vorsichtig öffnete ich die Augen und blickte mich um. Eingekuschelt in eine dicke Decke lag ich da von zwei Armen umschlungen. Vorsichtig drehte ich den Kopf und erblickte Karyus friedliches Gesicht. Augenblicklich wurde mir ganz warm ums Herz. Es war süß, wie er mich selbst im Schlaf so umklammerte. Denn mittlerweile störte es mich nicht mehr. Weil ich mir sicher war, dass ich mich Hals über Kopf in diesen liebevollen Blödi verliebt hatte. Als ich mich in seinen Armen drehte, berührten sich unsere Beine und mir fiel etwas auf. Wir waren nackt. Und sofort fiel mir wieder ein, was gestern Abend passiert war. Sofort war ich hellwach, als alles wie ein Film noch einmal vor meinem inneren Auge ablief. Ich hatte mit Karyu geschlafen….zum Zweiten und doch zum ersten Mal. Es war wunderschön gewesen und diesmal war ich nicht geschockt darüber. Nein, ich hatte es bei vollem Bewusstsein, ohne irgendwelche Einflüsse und freiwillig getan. Ja, leider war ich eine Frau gewesen…aber das linderte nicht, dass es mir gefallen hatte. Nein, im Gegenteil, ich war erstaunt gewesen, dass es sich als Frau auch gut anfühlen konnte. Wow. Und trotzdem. Ich fragte mich, was mich dazu geritten hatte, so etwas zu tun. Ich musste Karyu wirklich lieben; ja das musste es sein. Denn egal wie gut das gestern Abend war -und es war gut, ich hatte Muskelkater, das hatte ich sonst nie- ich wollte wieder ein Mann sein! Am besten sofort. Doch leider war ich immer noch ein Weib. Kurz seufzte ich frustriert, ehe ich mich an Karyu kuschelte. Am liebsten wäre mir gewesen, wenn er jetzt wach wurde und ich ihn volljammern konnte… Aber so musste ich mich wohl fürs Erste mit ankuscheln begnügen. Natürlich ließ ich mir es nicht nehmen über seine Haut zu streicheln. Er war ja jetzt meiner, da durfte ich das. Und um es allen noch einmal zu zeigen, saugte ich ein wenig an seinem Hals, bis ein dunkles Mal sichtbar wurde. Natürlich schlief die alte Schnarchnase weiter, toll. Dafür würde er sich nachher wundern, wenn er in den Spiegel schaute, hihi. Wieder schweiften meine Gedanken zu letzter Nacht ab. Mir fiel auf, dass ich ihn doch eigentlich in aufreizender Unterwäsche hatte verführen wollen. Shit. Na dann musste ich das wohl wann anders machen. So wie es schien, würde ich wohl eine Weile eine Frau bleiben, leider. Egal, wieder zurück zu letzter Nacht. Ich hätte ihm mehr Knutschflecke verpassen können. Das wäre sicher lustig gewesen. Ich war gestern ganz schön fertig gewesen…Karyu hatte mich wortwörtlich um den Verstand gevögelt. Ich hatte gestern Abend wirklich nur noch schlafen können. Auch seine Berührungen an Stellen, wo ich vorher noch Rot gesehen hatte, waren nicht so schlimm gewesen. Natürlich war die Brust immer noch am schlimmsten…vor allem, da er gerade darauf so geil schien. Wie trieb man Männern so etwas aus? Ich würde wohl oder übel ein paar Frauenzeitschriften lesen müssen. Doch dann fiel mir etwas Katastrophales ein oder eher auf. Geschockt starrte ich Karyu an, ehe ich ihn wie wild wachzurütteln begann. Diesmal hatte ich auch Erfolg. Karyu schrak auf und sah mich panisch an, „Mi-michio…! W-was…?!“ Noch völlig im Halbschlaf griff er nach meinen Händen und versuchte sie festzuhalten. Ich stoppte irgendwann, aber erst, als Karyus Schultern schon fast ganz rot waren. „Yoshitaka…! Hast….du….du hast…d-du…“, ich starrte ihn an und brachte die Worte gar nicht so Recht heraus. „Immer mit der Ruhe Michi! Ganz ruhig….“, nun fasste er mich an die Schultern; allerdings sanft und zärtlich, ruhig. Es wirkte und so beruhigte auch ich mich langsam aber sicher. „So…und nun sag mir…was lässt dich so verrückt werden, Zero? Wenn du es wissen willst: Ja, wir haben miteinander geschlafen. Und ja, du hast gesagt, dass du mich liebst. Und wenn du das jetzt alles zurücknimmst, dann schmeiß ich dich nackt wie du bist raus…weil ich nicht will, dass du mit meinen Gefühlen spielst…“, gegen Ende nuschelte er immer mehr und begann sich wieder ins Kissen zu kuscheln, doch ich zog ihn sofort wieder hoch. „Du Idiot, darum geht’s doch gar nicht! Natürlich lieb ich dich, ich nehm es auch nicht zurück! Aber ich wollt eigentlich was ganz anderes wissen…!“ Nun sah Karyu doch wieder ernsthaft verblüfft zu mir, „Wenn es nicht das war, was meinst du dann…?“ „Du…du…“, ich konnte spüren, wie meine Wangen rot wurden, mein Mund austrocknete. „Hast du gestern überhaupt verhütet…?!“, brachte ich dann schwerfällig heraus. Eigentlich wollte ich wütend klingen, aber es misslang mir. Karyu guckte mich nur doof an. Dann fand er seine Sprache wieder. „Ehm…öhm…wenn du das so fragst…nein…das letzte Kondom hab ich damals mit dir verbraucht…“ Geschockt starrte ich Karyu an. Ich wusste nicht, was ich nun noch sagen sollte. Mein Gesicht war mir total entgleist. Irgendwann spürte ich, wie er mir vor dem Gesicht herum wedelte, da kam ich wieder zu mir. „Das….ist nicht dein….nicht dein Ernst Karyu, oder…?“, fragte ich leise und sah zu ihm auf. Er schaute nur fragend, nickte schließlich zögerlich. „Doch…warum?“ Oh man! So viel Blödheit auf einmal musste doch weh tun! Am liebsten hätte ich ihn jetzt erwürgt! „WER SAGTE DENN LETZTENS, ICH WÄR EINE VOLL FUNKTIONSFÄHIGE FRAU?!“, schrie ich ihn an, sodass er zusammenzuckte. „Ehm ich…“, murmelte mein Gitarrist schließlich und schielte unschuldig zu mir, wie ein kleiner Hund, der genau wusste, dass er Herrchens Fernsehzeitung für das nächste Fußballspiel zerfetzt hatte. „JA, TOLL! Schon einmal überlegt, was das heißt?! Wer wollte mir denn Biounterricht geben?! Verdammt du Trottel, ich bin ‘ne Frau! Und wenn ich letztens sowas wie meine Periode oder wie der Scheiß heißt hatte, dann heißt das auch, dass du gefälligst zu verhüten hast, du Arsch!!“ Karyu zuckte bei jedem Wort immer weiter zusammen und wurde immer kleiner. Dann aber seufzte er leise. „Ich weiß…was du meinst…“, murmelte er schließlich. „Schön das du das weißt! Dann tu es auch praktisch! Ich…wegen dir…!! Wenn….!!“, ich begann panisch zu zittern, weshalb Karyu mich in den Arm nahm. „Schhhht Süße…keine Panik…ich hab dich grad erst entjungfert…du wirst doch nicht gleich deshalb schwanger… Und wenn kann man Abtreiben oder ausschaben oder es gibt noch sowas wie Pille danach, ja? Wenn dich das beruhigt, können wir sowas für dich kaufen…wobei ich nicht glaube, dass du beim ersten Mal gleich…“ „Kauf mir das.“ „Was?“, mit großen Augen sah er mich an. „Du hast richtig gehört Karyu…! Kauf mir das…sonst…geb ich keine Ruhe…“, unsicher lehnte ich mich an ihn. Es war nicht böse gemeint, ich….ich hatte einfach nur Angst. Ich war halt schon immer ein Angsthase gewesen. Karyu zögerte, dann seufzte er leise und zog mich enger an sich. „Glaubst du wirklich…?“ „Ich hab Angst Karyu…Angst vor dem Körper…ich kenn ihn nicht und…“, ich schloss die Augen und schüttelte den Kopf. War doch einfach alles zum kotzen… „Na gut. Auch wenn ich es wirklich nicht glaube. Aber wenn du dann glücklich bist.“, Karyu schob mich sanft beiseite in die Kissen, ich sah ihn unsicher an. Er bemerkte meinen Blick und musste lächeln. Nebenbei ging er zum Schrank und zog sich schnell an. „Schlaf noch etwas. Ich…geh und schau, wo ich dir sowas auftreiben kann.“ „Aber-“ „Kein ‚Aber‘, oder willst du es doch nicht? Sowas muss schnell gehen, ich weiß nicht, wie lange sowas dann wirkt…“ „A-ach so…na gut…“, seufzend lehnte ich mich zurück. Karyu lächelte zufrieden und kam zurück zum Bett, küsste meine Stirn. „Ich bin gleich wieder da, geh nur zur Apotheke, nachfragen und so. Und kaufen, wenn es das da gibt.“ Ich nickte und zog ihn nochmal runter zu einem richtigen Kuss. Dann löste er sich und lief zur Tür. „Lieb dich~“, schmunzelte er noch und verschwand schon nach draußen in den Flur. Wenig später hörte ich die Haustür. Ein Seufzen kam mir über die Lippen. Ich wär gern mit ihm mitgegangen…aber naja…was sollte ich schon tun? Ich würde mich eh nur in Grund und Boden schämen dort…und die Apothekerin vollstammeln oder dergleichen. Frustriert zog ich mir die Decke bis zur Nasenspitze und schloss, faul wie ich war, noch einmal die Augen. ~~*~~ Karyu rennt von Arzt zu Arzt Nachdem ich mir zumindest die Zähne geputzt und etwas die Haare gekämmt hatte, schnappte ich mir meine Stiefel und verschwand nach draußen. Ich besaß so große Augenringe und so ein übermüdetes Gesicht; mich würde sicher keiner erkennen. Zumal ich mich selbst im Spiegel kaum wiedererkannt hatte. Und nun war ich also auf dem Weg zur Apotheke. Bravo. Und warum? Weil meine Freundin von Angstattacken gepackt wurde. Ich wusste doch, dass ich gestern was vergessen hatte… aber gestern Abend hatte ich wirklich nicht mehr daran gedacht. Ich gab es ja zu, es war mein Fehler. Den letzten Gummi hatte ich wirklich mit Zero verbraucht gehabt, als er noch Mann gewesen war… Aber gut. Dann würde ich wohl gleich noch mit Kondome kaufen gehen. Dann würde Zero sich sicher noch wohler fühlen. Aber war ihre Angst denn begründet? Konnte man allein vom ersten Mal schwanger werden? War ich so potent? Nein, sicher nicht. Hizumi hatte mir mal von seiner Jugendzeit erzählt. Da hatte er eine Freundin gehabt, mit der hatte er als unerfahrener Junge öfters ohne Gummi geschlafen. Die beiden mussten Glück gehabt haben, sie war nie von ihm schwanger geworden. Oder aber…. Nein, ich würde jetzt nicht die Potenz meines Freundes anzweifeln. Nein, Hizumi war ein feiner Kerl. Fröhlich, für fast jeden Mist zu haben und dazu veranlagt, einen aufzuheitern. Ich war froh, dass wir über so eine Persönlichkeit in der Band verfügten, denn es gab ja noch meine kleine Hobbyzicke, und Tsu. Tsu war auch ein lieber, wenn auch etwas ruhiger, nachdenklicher als der Rest. In letzter Zeit konnte ich jedoch beobachten, wie er in Hizumis Nähe immer öfter lachte. Ich hatte ja das Gefühl, da war jemand verschossen, merkte es nur nicht… Aber egal, das würden die beiden selbst irgendwie hinbekommen. Ich war zwar nicht für bandinterne Liebschaften, aber was sollte man gegen die Liebe schon tun? Amor hatte mich auch kaltblütig und hinterrücks mit seinen Pfeilen beschossen. Nun aber konzentrierte ich mich auf die Straßen und Ampeln, die ich auf dem Weg zur Apotheke überquerte, bis ich schließlich dort ankam. Noch mal kurz tief durchgeatmet, dann ging ich hinein und fragte direkt heraus die Apothekerin nach der sagenumwobenen ‚Pille danach‘. Die Apothekerin jedoch erklärte mir freundlicherweise, dass sie diese zwar da hätten, ich dafür aber ein Rezept vom Arzt bräuchte. Wenn ich dann immer noch wollte, würde ich sie hier bekommen. Lächelnd überreichte sie mir eine Broschüre über die Pille und verabschiedete mich. Blinzelnd betrachtete ich das Heftchen. Darin war alles über die Pille beschrieben, von Verschreibungspflicht über Einnahme bis zur Wirkungsweise von rund 80%. Auf den nachfolgenden Seiten stand noch mehr über andere Verhütungsmittel, was mich schnauben ließ. Ich wusste, wie man verhütete. Das gestern- war nur ein Unfall, genau. Doch nun hatte ich das nächste Problem: Ging ich jetzt zum normalen, oder zu einem Frauenarzt? Ich hatte keine Ahnung, zumal ich keine Frauenärzte kannte. Deshalb entschied ich mich schließlich auch dafür, zu meinem Hausarzt zu gehen. Hoffentlich erinnerte er sich nicht an meine Mutter. ~*~ Vielleicht eine halbe Stunde später war ich dann bei meinem Arzt. Gut, dass man die Strecke laufen konnte…nur waren die Straßen wieder von Menschen überfüllt und ich hatte zu tun, vorwärts zu kommen, egal, wie sehr ich mich bemüht hatte. Dann hatte ich es jedoch auch geschafft und nun saß ich ein paar Minuten hier auf dem Stuhl herum. Da ich nicht lange brauchen würde und der Arzt mich gut kannte, durfte ich schnell in sein Sprechzimmer. „Hallo Herr Matsumura!“, rief er gut gelaunt und gab mir die Hand. Der Mann war manchmal so untypisch für einen Asiaten und dann wiederum auch nicht, ich wurde aus ihm nicht schlau…. „Hallo. Vielen Dank, dass sie mich empfangen.“ „Kein Problem. Ich hatte nur nicht gedacht, Sie so schnell wiederzusehen…“ „Ja, ich wollte auch nicht so schnell wiederkommen…“, murmelte ich und setzte mich an seinen Schreibtisch. Er nickte nur und lugte über seine Brille zu mir. „Was haben Sie denn diesmal für Beschwerden?“ „Keine…Also ich nicht, meine Frau…“ „Oh ja, Ihre gute Frau! Wie geht es ihr? Hat sie sich vom Schock erholt? Sind ihre Papiere schon da?“ Ich musste schmunzelnd. Rührend, wie der Mann sich um sie sorgte, da könnte ich fast eifersüchtig werden. Aber nur fast. „Ihr geht es ganz gut. Ja, ein wenig, aber noch nicht ganz. Aber langsam geht es wieder, sie macht große Fortschritte. Und nein, die Papiere lassen leider auf sich warten…ich versteh das auch nicht…“ „Ach, machen Sie sich keine Sorgen, Herr Matsumura. Ich kenn das nur zu gut, glauben Sie mir, die Behörden lassen sich gern mal Zeit…obwohl man eigentlich denkt, in solchen Notsituationen könnten sie sich doch beeilen. Aber nun zu Ihnen und Ihrer Frau. Was hat sie denn? Warum ist sie nicht mit?“ „Weil sie wieder eine kleine Angstattacke hatte…deshalb habe ich sie lieber daheim gelassen. Und naja, was ich jetzt von ihnen brauche, ist ein Rezept. Die Apothekerin hat gemeint, ich bekomme ‚die Pille danach‘ nur für meine Frau, wenn ich ein Rezept vom Arzt habe.“, erklärte ich mal die Lage. Weißkittel-san blinzelte nur, ehe er seufzte. „Sie wissen schon, dass ich kein Frauenarzt bin? Der kann in so etwas besser beraten…“ „Ich weiß….aber meine Frau ist bei keinem Frauenarzt, wissen Sie…sie hat panische Angst davor. Sie war noch nie da. Deshalb dacht ich, da ich auch keinen Frauenarzt kenne, dass ich zu Ihnen komme.“ „Oh…das ändert natürlich alles.“, meinte er ernst und faltete die Hände, seufzte leise. „Wissen Sie, das wär für sie aber nicht schlecht…jeder Mensch geht doch zu normalen Vorsorgeuntersuchungen, oder? Man kann so Krankheiten verhindern…“ „Ja, ich weiß. Aber sie ist halt etwas…kompliziert…“ „Versteh schon. Na gut. Hören Sie Herr Matsumura, ich verschreibe Ihnen die Pille…aber das wird teuer, glauben Sie mir. Und das bleibt eine einmalige Sache, dass Sie SO ETWAS von MIR bekommen, dass verschreibe ich sonst nicht… Außerdem… Es wäre besser, erst einmal abzuwarten, ob sich überhaupt etwas ergibt. Dann kann man immer noch abtreiben. Will ihre Frau denn keine Kinder?“ „Nein, auf gar keinen Fall.“, platzte es sofort aus mir heraus. „Wissen Sie…sie ist…ein Karrieretyp… für sie kommen Kinder gar nicht in Frage. Und sie hat momentan solche Angst…ich hab versucht mit ihr zu reden, aber naja, sie besteht auf die Pille danach…“ Nun seufzte Weißkittel wieder und schüttelte leicht den Kopf. „Versteh einer die Menschen. Aber gut, wie Sie wollen. Aber noch etwas: Die Pille nur einmal einnehmen, nicht dauerhaft, dann möglichst schnell, innerhalb von 72 Stunden, bevor sich …Sie wissen schon einnistet. Zu 80% wird eine Schwangerschaft verhindert. Nebenwirkungen sind eventuell Müdigkeit, Übelkeit und solche Sachen. Steht alles nochmal in dem Zettel zur Verpackung.“ Nun starrte ich ihn ernsthaft verwundert an. „Wenn Sie kein Frauenarzt sind…warum wissen Sie dann verdammt nochmal so viel darüber…?“ Sofort wank er ab, „Fragen Sie nicht, Herr Matsumura. Meine Schwester ist Frauenärztin und außerdem habe ich selbst eine Tochter, mit der wir schon eine Menge Dinge durchhaben. Da lernt man mit der Zeit auch noch so was.“ Ich nickte nur artig, „Ach so. Na dann…vielen Dank trotzdem für alles.“ „Kein Problem. Das Rezept füll ich aus, Sie können es vorn bei der Schwester abholen. Ach und hier…“, er kramte eine kleine Visitenkarte heraus, „Wenn Ihre Frau es sich doch anders überlegt oder Sie Probleme haben, die ihre Weiblichkeit betreffen, dann empfehle ich Ihnen die. Das ist meine Schwester, eine sehr gute Ärztin, muss ich ihr lassen.“ Nickend nahm ich die Karte an und schaute drauf, schmunzelte aber. „Danke…auch wenn ich eher glaube, dass ich sie nur über ihre Leiche dahin bekomme.“ Nun musste mein Weißkittel lachen. „Ach Sie beide sind ein Paar…man bekommt fast das Gefühl, ihre Frau hat ein Problem damit, naja…eine Frau zu sein.“ Er schmunzelte, während mir fast das Gesicht entgleiste. Doch ich riss mich zusammen und lachte ein wenig. „Ja, nicht wahr? Sie ist mehr Mann als Frau, aber ich liebe sie so wie sie ist. Aber naja, vielen Danke, Doc. Man sieht sich~“ „Ja, hoffentlich nicht so schnell.“, schmunzelnd schüttelte er meine Hand, dann verließ ich das Zimmer- oder wollte, er rief mich nochmal, als ich im Türrahmen stand. „Ach Herr Matsumura! Ich vergaß: Wie geht es Ihrer Mutter? Haben Sie sie über das absurde Mann-über-Nacht-Frau-Gerede, dass sie gelesen hatte, aufgeklärt?“ Oh nein. Er fragte es also doch. Ich hätte es mir denken müssen. „Ehm ja….sie war zwar enttäuscht, da sie dachte, was Interessantes gelesen zu haben, aber naja. Zeitungen können ja auch lügen. Sie will sich jetzt jedenfalls beschweren oder so.“, nuschelte ich meine Ausrede zusammen. Er nickte nur ernst. „Ja, das würde ich an ihrer Stelle auch machen. Was sich die Medien mit uns so erlauben ist eine Frechheit. Aber gut, richten Sie Ihrer Mutter und Frau schöne Grüße aus!“ „Mach ich!“, damit war ich nun endgültig aus dem Zimmer verschwunden und nahm den Weg zur Rezeption, wo ich auch besagtes Rezept sofort erhielt. Was für ein Service. Ich bedankte mich und verließ die Praxis, nur um mich sofort wieder zur Apotheke aufzumachen. Dort hielt ich auch gleich lächelnd der Apothekerin von heute Morgen mein Rezept unter die Nase. Sie nickte freundlich und holte mir die berüchtigte Pille. Höflich wies sie mich darauf hin, den Beipackzettel zu lesen und gab mir zudem noch ein Heft über die weibliche Sexualität mit, da sie sich wohl dachte, dass meine Frau und ich von Verhüten keine Ahnung hatten. Naja, egal…Zero wäre vielleicht ganz froh, irgendeinen Ratgeber zu haben. Wer wusste schon, was der Körper ihr noch für Streiche spielte. Ich bedankte mich und bezahlte- der Preis allerdings haute mich fast um. Nun fiel mir der Abschied noch schneller und als ich eigentlich schon auf dem Heimweg war, machte ich noch einen Abstecher in den Supermarkt; Kondome kaufen. Gleich im XXL-Pack. Sicher war sicher. Ich bezahlte und machte mich auf den Weg nach Hause, zu meiner geliebten, kleinen Zicke. ~*~ Es dauerte nicht lange, da sah ich schon mein Haus. Schmunzelnd ging ich darauf zu und schloss die Haustür auf. Schnell aus den Schuhen geschlüpft, den Mantel weggehangen, dann ging ich schon durch den Flur. Mein Blick wanderte zur Uhr- überrascht wurden meine Augen groß. War ich so lang weggewesen? Wow, da hatte ich wohl doch länger beim Arzt gesessen, oder war ich so lang gelaufen…? Auf jeden Fall war schon Mittag. Mein erster Weg führte mich in mein Schlafzimmer, doch dort war Zero nicht mehr. Irritiert sah ich mich um, dann begann ich sie woanders zu suchen. Als ich schließlich ins Wohnzimmer kam, musste ich schmunzeln. Da lag sie, in einer meiner Decken eingekuschelt vorm laufenden Fernseher und schlief. So wie ich die Sendung sah, ging es da eindeutig um Frauen, was mich nur noch mehr schmunzeln ließ. Der Arme hatte wahrscheinlich sein Leben lang nie so viel mit Frauen zu tun gehabt wie jetzt. Vorsichtig lief ich näher zu ihr und hockte mich hin. Ich sag doch, wie ein Engel. Sie war so wunderschön, wenn sie schlief. Gut, das war sie sonst auch, aber da verdarb ihr freches Mundwerk manchmal das Gesamtbild. Zärtlich legte ich meine Fingerspitzen an ihre Wange und begann darüber zu streicheln. Hier und da strich ich ihr ein paar Strähnen hinters Ohr, dann hauchte ich einen Kuss auf ihre Haut. Und ja, es zeigte Wirkung. Langsam und blinzelnd öffneten sich die vom Schlaf ganz klein gewordenen Augen und blickten sich um. Erst ein paar Sekunden später blieben sie auf mir hängen. „Karyu…was…“, brachte sie nur müde hervor, was mich nun erst Recht grinsen ließ. Sie war so süß! „Ich bin wieder da, Schatzi~ Und ich habe dir deine Pille mitgebracht. Und glaube mir, das Ding war nicht billig, ich war geschockt.“ „So schlimm…?“, kam es nur müde und sie kuschelte sich nochmal in eins der Kissen, „‘Tschuldige…ich….geb‘s dir wieder…“ „Schon okay. Musst du nicht und das weißt du auch.“ „Danke Karyu, du bist…ein Dummkopf…aber ein lieber.“, nun lächelte meine Kleine und setzte sich auf, nahm mein Gesicht in die Hände und küsste mich ganz hauchzart. Leider löste sie sich viel zu schnell und zog mir die Verpackung aus der Hand, die ich bis eben festgehalten hatte. „Das…ist die Pille…?“ „Ja…aber ließ den Beipackzettel…“, ich konnte zuschauen, wie sie die Schachtel öffnete. Dann verzog sich ihr Mund schmollig nach unten. „Das ist ja nur eine…“ „Na klar ist das nur eine! Je mehr man nimmt, umso schlechter werden deine Chancen, es wirkt dann nicht.“, klärte ich Zero auf. „Ah…ach so…na dann…“, nun begann sie doch mal den Zettel zu lesen. Ich schmunzelte nur und schaute mir derweil die Sendung da an und ließ sie lesen. Ich hatte ja schon alles erzählt bekommen, was da stand. Also so im Groben. Nach einer Weile stand sie auf und lief damit in die Küche. Kurz sah ich ihr nach, aber ich ließ sie. Wenn Zero Hilfe bräuchte, würde sie sich schon melden. Aber vorerst beschäftigte ich mich erst einmal mit dem Frauen-TV hier. War recht amüsant, was da lief und ja, da gab es sogar so ein oder andere Tipps für den „Liebhaber“, die sogar ich noch nicht kannte. Gut, da würde ich in Zukunft mehr darauf achten… Nach einigen Minuten kam Zero leicht lächelnd wieder zu mir zurück, fiel neben mir auf die Couch. „Und?“, fragte ich leise, als sie sich an meine Schulter lehnte. Alles, was ich bekam, war ein angenervtes Schnauben. „Was ‚Und‘? Kannst es dir doch denken. Hab das Ding jetzt eingenommen, wie es da halt stand.“ „Ah, okay.“, machte ich nur und sah wieder zum Fernseher. Doch nicht lange, dann wanderte mein Kopf wieder zu ihr. „Ich hab übrigens Gummis gekauft.“ Oh oh, die Worte bereute ich gleich wieder. Zeros Blick hätte nicht mörderischer sein können. „Schön-für-dich!! Und was soll mir das sagen? Zeig die Dinger mal her!“ „Warum…?“ „Darum!“ Eilig erhob ich mich und lief zur Jacke, um die Packung zu holen und Zero zu reichen. Sie schaute es kurz an, und ich sah mich schon wieder in ihren tödlichen Klauen. „Das war so klar…“, murmelte sie und starrte weiter darauf. Verwundert hob sich meine eine Braue. „Was war klar…?“ „Das…das du so eine Packung kaufst…! Das war doch klar, sogar für dich, gib es doch zu Karyu.“ „Hä? Willst du mir sagen, ich bin sexgeil?“ „Nein, nur notgeil.“, murrte sie und rutschte etwas von mir weg, verschränkte Arme und Beine. Ein seufzen entwich mir. „Ach Mensch Michio…du weißt ganz genau, dass das nicht stimmt. Ich hab die nur für dich gekauft…wenn du willst, schmeiß ich sie auch wieder weg oder verschenk sie…“, vorsichtig rutschte ich näher und legte meine Arme um sie, „Ich liebe dich. Und wenn du nicht mehr mit mir schlafen willst oder dauerhaft oder wann auch immer, dann sag es mir. Ich werde all deinen Wünschen folgen.“ „Allen…?“, ich konnte es nicht richtig deuten, aber es sah aus, als hätten ihre Mundwinkel kurz nach oben gezuckt. Aber jetzt sah sie wieder so kühl drein wie zuvor. „Ja, allen…was du willst, Prinzessin.“ „Prinz.“, besserte sie aus. „Ja, oder so. Was hat mein Prinz denn heute für Wünsche? Einen Tee, Sir?“ „Nein.“ „Was dann?“ „Der Prinz will zurück in das Schlafgemach. Und dort will er mit seinen Tieren spielen.“, ein zweideutiger Ton schwang in der süßen Stimme mit. Blinzelnd blickte ich sie an, „Tieren…?“ „Naja, vielleicht will Ryu mitmachen…?“ „Niemals!“, rief ich entrüstet aus und sackte Zero an, weshalb sie einen erschrockenen Laut von sich gab. „Der Prinz gehört mir ganz allein! Und diesmal pass ich auch auf, seine Gesundheit sowie sein persönliches Wohlergehen nicht wieder zu gefährden~“, grinsend rannte ich mit ihr auf den Armen und irgendwo noch den Kondomen in den Händen ins Schlafzimmer. ~~**~~ Aww, vielen Dank für die drei süßen Kommis, fühlt euch geknuddelt! Der Rest kann sich auch gern mal melden^^!! Bevor ich in den Urlaub fahre, kommt hier noch ein Kapitel on^^! Also die nächsten 2 Wochen braucht ihr schonmal mit keinem neuen Kapitel rechnen^^ @Seika-chan: Meinst du Karyus Familie? Über die erfährst du auch noch was, dass versprech ich dir^^! @Kanoe: Dir sei verziehn! Ich freu mich, wenn du dich meldest^^ @Michio: Aww, entschuldige dich doch nicht immer, ich liebe deine langen Kommis^^! Ach und: Ja, hat er nicht xD! Ich hab ihn hier stockschwul gemacht xDDD sorry~ Und ja, das mit dem sie und er ist manchmal mit Absicht, manchmal komm ich aber selbst nicht klar xD Und zu guter letzt: Hast du einen Link zu den Bildern, die du beschreibst? Ich such die echt schon ewig xD Bis bald! ~~**~~ Kapitel 11: 11. - Einmal von der Musik berührt findet man den Weg dahin immer wieder zurück ------------------------------------------------------------------------------------------- 11. - Einmal von der Musik berührt findet man den Weg dahin immer wieder zurück Guten Morgen, Karyu Der Morgen war mal wieder fantastisch. Und das meinte ich jetzt ernst, nicht so ironisch, wie Zero es immer tat. Nein, der Morgen war wirklich sehr gut. Es gab nichts Schöneres, als in seinem kuschligen Bett zu erwachen, mit Ryu an den Füßen und seiner Liebsten in den Armen. Eben zu dieser blickte ich nun. Wie so oft, wo ich nun schon neben ihr erwachte, schlief sie wie ein Engelchen. Oder zumindest glaubte ich das. Als ich sanft damit beginnen wollte, sie wach zu küssen, meinte sie mit geschlossenen Augen: „Wag es dir. Vorher spülst du dir gefälligst deine Beißerchen, eher lass ich dich nicht näher ran.“ Ich stockte und in dem Moment öffnete sie die Augen und lachte. Ich dropte nur und zog eine Schnute. „Guck nicht so, Karyu. Das ist nicht böse gemeint…ich steh nur nicht auf Mundgulli. Also sei lieb und putz dir die Zähne.“, jetzt pattete sie mir auch noch auf den Kopf. Wie erniedrigend. Als nächstes Sprach sie vielleicht noch in der Babysprache mit mir. Brummend ließ ich sie los und stand auf, lief rüber ins Bad, steckte mir meine Zahnbürste in den Mund und schrubbte so lange, bis ich aussah wie ein Tollwutopfer. Danach stieg ich unter die Dusche, um mich abzukühlen. Irgendwie war ich immer noch beleidigt von ihren Worten. Also Wasser an, Verstand aus. Ich schloss die Augen und genoss das sanfte Gefühl auf meiner Haut. Wie das Wasser mich streichelte, berührte, küsste….Stopp! Ich war nicht die hellste Leuchte in Physik, aber nach dem Zustand von Wasser zu urteilen, konnte es das sicher nicht! Erschrocken drehte ich mich um und hätte fast geschrien, als Zero grinsend hinter mir stand. „Guten Morgen, Karyu.“, hauchte sie mir entgegen und schlang wieder die Arme um mich. Okay, ich war eindeutig im falschen Film. Warum brummte ich hier eigentlich herum und sie knuddelte so freudig? Hatten wir über Nacht die Körper getauscht?! Nein, eher nicht. Ich war nur etwas angesäuert wegen ihr und warum sie so drauf war, wusste ich nicht. „Karyu…guck nicht so bedeppert.“ „Siehst du, es geht schon wieder los!“, rief ich nun aus und drehte ihr den Rücken zu. „Was geht wieder los?“, sie klang irritiert, hielt sich aber weiter an mir fest. „Du machst mich schon wieder dumm!“ „Ich mach es nicht, du bist es längst.“ Das reichte definitiv. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Irgendwann platzte auch mir mal der Kragen. „Lass mich los!“, meinte ich wütend und stieg aus der Dusche, trocknete mich hastig ab und ging mich umziehen, ließ Zero so verdattert wie sie war stehen. Als ich mit meinem Eilumzug fertig war, schnappte ich mir meine Zigaretten und Ryu, verschwand mit beiden im Garten. Ryu ließ ich endlich mal wieder umher stromern und mir selbst stopfte ich eine der Zigaretten in den Mund, zündete sie genüsslich an und entspannte mich etwas, während ich meinem Kater zusah. Er schlug gerade mit der Pfote nach einem Spinnennetz. Das sah allerdings so putzig aus, dass ich schmunzeln musste und nur den Kopf schüttelte. Er war gar nicht mehr soo jung (okay, alt war er auch nicht) und trotzdem verhielt er sich immer wieder wie ein kleines, verspieltes Kätzchen. Nach einer Weile spürte ich Zero hinter mir stehen. Ich blies nur meinen Rauch aus und fragte: „Was willst du? Mich noch mehr beleidigen?“ Mir war anzuhören, dass ich ihr immer noch sauer war. Zero schwieg einen Moment, dann sagte sie leise: „Ich…wollte mich entschuldigen. Ich hätte das nicht sagen dürfen, Yoshi..“ „Hast du aber.“, meinte ich kühl, den Blick weiter auf meine Katze gerichtet. „Ich weiß. Und das tut mir leid…Karyu…ich sag manchmal Dinge, die ich nie sagen wollte oder nicht ernst meine…und eigentlich will ich dir auch nicht weh damit tun….und trotzdem passiert es immer wieder…das tut mir so leid…du bist nicht dumm…ich bin es eigentlich…“ Still hörte ich ihr zu. Dann musste ich seufzen und drehte mich zu Zero um, sie hatte ihren Blick gesenkt. „Michio…du weißt, dass ich bei sowas überempfindlich reagiere, weil ich dich liebe, verdammt nochmal…deshalb tun mir solche Wörter von dir besonders weh.“ „Ich weiß…und trotzdem versau ich es jedes Mal.“, jetzt strich sie sich über die Augen und ich ahnte schlimmes. „Oh nein, deshalb musst du nicht gleich weinen, Süße!“, schnell überwand ich den letzten Abstand und nahm sie in den Arm. „Verdammte Scheiße!“, fluchte sie laut auf und lehnte sich an mich, „I-ich kann das nicht verhindern…! Oh Gott, ich bin so eine Mimose geworden…“ Nun musste ich lächeln. „Keine Sorge, ich mag dich auch als Mimose.“ „M-magst oder liebst…?“, mit großen Augen sah sie zu mir auf. „Natürlich lieben, ist doch klar.“, schmunzelnd küsste ich sie. Als wir uns wieder lösten, flüsterte sie: „Hmm…Pfefferminz. Ich liebe es, wenn du nach deiner Zahnpasta riechst.“ „Ach deshalb sollte ich Zähne putzen?!“, meinte ich gespielt entsetzt. Sie lachte nur und nickte. „Ja, unter anderem.“ Schmunzelnd hielt ich sie im Arm, genoss ihre Wärme, bis Zero mich ansprach. „Karyu?“ „Hmm..“ „Ich…ich möchte wieder arbeiten…“ „Was?“, nun horchte ich auf. „Ja, du hast richtig gehört…ich mag wieder anfangen, mit der Band zu proben..“ „Bist du sicher?“ „Ja…je länger ich von meinem Bass fern bleibe, umso mehr Angst habe ich davor, dass es schwieriger wird, wieder zurückzukehren.“ „Meinst du..?“ „Ja. Wenn…wenn du mir den Gefallen tun würdest, Leader-sama…und Hizumi und Tsukasa Zeit haben…dann können wir von mir aus heute schon.“ „Bist du dir sicher?!“, nun war ich ernsthaft überrascht. „Ja…ich hab schon eine Weile darüber nachgedacht. Und nachdem ich nun leider Gottes auch einigermaßen schon klar komme mit allem, möchte ich, dass wir weitermachen…also zumindest mit den Proben…ich vermisse das einfach...“ „Okay, wenn du das sagst…dann ruf ich die beiden gleich mal an und organisiere alles.“ „Mach das. Ich wollte sowieso nochmal ins Internet. Kann ich ja machen, wenn du bei den beiden anrufst.“ Ich nickte. „Okay. Aber nun denk ich, Frühstücken wir fürs Erste.“ ~~*~~ Zero kehrt zum Ursprung zurück Und so aßen wir zusammen mit -unserem? Ja, irgendwie schon-…unserem Katzenkind. Wir am Tisch und Ryutarou lautstark schmatzend an seinem Napf. Ich musste lachen bei den Geräuschen, die dieses Wesen schaffte von sich zu geben. Nachdem alle nahrhaft versorgt worden waren, verzog sich Karyu in sein Arbeitszimmer um alles zu regeln. Und das tat er auch wirklich, denn ich musste hereinplatzen, um mir seinen Laptop zu entführen. Da telefonierte er gerade mit Hizumi und zum Glück keiner anderweitigen Verehrerin oder so. Man, ich wurde immer mehr zur Tussi, wenn ich ernsthaft zu glauben begann, dass Karyu Affären hatte! Als nächstes stand ich sicher im Minirock und Bauchfreitop vor ihm während mir mein Tanga bis sonst wo hing und fragte: ‚Seh ich darin arg fett aus, Darling?‘, dann begann ich mir sicher noch die Haare blond zu färben, die Zehen und Finger rot zu lackieren und kaufte mir pinke Taschen, während ich heulend Liebesschnulzen und andere Frauenfilme schaute. So sah meine Zukunft gewiss aus, da war ich mir sicher. Seufzend verzog ich mich mit dem kleinen Gerät ins Wohnzimmer und schaltete es ein. Ich ließ ihn hochfahren und blickte wider erwarten auf einen neutralen Hintergrund. Ich hatte ernsthaft gedacht, da würde mich ein Foto von mir selbst anschauen. Wie sehr hatte ich mich in Karyu wohl eben geirrt. Schnell stellte ich die Verbindung zum Internet her und begann zu suchen. Ja…aber nach was eigentlich…? ‚Mann wird Frau?‘ Naja…warum eigentlich nicht? Meine Finger tippten einfach mal eben diese Worte ein und dann der Klick auf Suche. Was mir jetzt allerdings entgegenschlug waren Dinge wie ‚Promi XY hat sich umoperieren lassen‘ ‚ ‚Günstige Schönheitschirurgen für mehr nach Mann und Frau aussehen‘, ‚Fühle mich im falschen Körper- wie lass ich mich umoperieren und was kostet es?‘, oder ‚erster schwangere Mann‘ und so ein Blödsinn. Na toll. Sogar eine Vereinigung von Transsexuellen fand ich…doch die würden mir sicher auch nicht helfen können. Also entschied ich mich, die Sache anders anzugehen. Vielleicht war ich ja wirklich verflucht. Und so begann ich das Internet nach diversen Hexen, Clans und sonstigen Kulten und dergleichen abzusuchen. Doch von der alten Oma oder so fehlte jede Spur. Auch sonst Zaubersprüche und so etwas…stellte sich alles als Hokus Pokus heraus, wo irgendeine Wahrsagerschrulle am Ende wollte, dass ich anrief und allein für den Telefonservice eine Unmenge zahlte. So einen Quatsch musste ich mir nicht antun. Seufzend überlegte ich weiter, was es noch geben könnte. Dann begann ich einfach, die Nachrichten zu durchsuchen. Würde ja sicher ein großer Aufmacher sein, wenn ein Mann über Nacht zur Frau wurde, oder? Doch egal wie sehr ich die letzten drei Wochen absuchte, es gab nichts. Wahrscheinlich hatten die anderen -wenn es noch mehr als mich und die zwei Freunde von Mana gab- sich genauso zurückgezogen vor der Presse. Toll. Was nun, Michio? Mir gingen die Ideen aus…dann aber fiel mir ein, gezielt nach einigen PSC-Bands zu suchen, beziehungsweise deren offiziellen Seiten zu checken. Und siehe da, es gab eins, zwei, die schrieben, dass sie krankheitsbedingt einige Konzerte verschoben, sie aber trotzdem stattfanden. Wahrscheinlich hatte es deren Sänger auch nicht erwischt, Glück gehabt. Aber ha, da hatte ich was. Die eine Band, deren Namen mir überhaupt nichts sagte, schrieb, sie würden eine Pause einlegen, da ihr Sänger notoperiert wurde an den Stimmbändern. War das ein Wink? Sie würden aber nicht aufhören, selbst wenn seine Stimme anders klingen würde, schrieben sie. Schau…hatte es da etwa einen Sänger erwischt? Uh, war sicher gar nicht gut…aber so wie die Kinder aussahen, würden sie als Frauen sicher auch nicht anders aussehen. Nicht, wenn sie immer noch diese quietschigen, bunten Rüschenkleider tragen würden. Seufzend schaltete ich den Laptop wieder aus und klappte ihn zu. Just in diesem Moment kam Karyu wieder. „Ist alles geklärt, die Jungs freuen sich schon auf uns.“, schmunzelte er und schmiss sich Apfel essend neben mich. „Und? Schön gesurft?“ „Recherchiert, Karyu.“, verbesserte ich ihn, „Recherchiert.“ „Ah, okay. Und, was gefunden?“ Ich begann ihm von meiner kleinen Internetreise und den Rüschenkleidern zu erzählen. „Hmm…“, machte Karyu nachdenklich und sah mit dem Apfel zwischen den Zähnen wirklich aus wie ein großes Tier -wir wussten ja beide, welches, doch das sagte ich ihm lieber nicht, Karyu überlegte gerade so schön. Dann aber lächelte er wieder, „Naja, wir finden schon was, irgendwann…Mana sucht mit seinen…Leuten oder wie er meinte ja auch danach.“ Karyu hatte Recht, aber dieses ‚Irgendwann‘ machte mir Angst. Ich wollte jetzt wieder ein Mann sein, nicht erst irgendwann! „Mana und seine Leute…“, murmelte ich leise und blickte wieder zu Karyu. „Das klingt fast, als hätte er eine geheime Undergroundorganisation.“ „Ich weiß…war aber wirklich auch mein erster Gedanke, als er davon sprach.“ „Meinst du?“ „Zutrauen würd ich das dem…“ „Ach red nicht so einen Mist Karyu. Mana ist ein wundervoller Mensch und so lieb und hilfsbereit, hast du ja selbst gesehen.“, meine Augen strahlten, während Karyus Mundwinkel herabsanken. „Hmmm…ja, hab ich..“, brummte er nur und man konnte die Eifersucht heraushören. Ich verdrehte nur die Augen und zog ihn näher. „…Aber natürlich lieb ich dich, meine Giraffe.“ „Hab dich auch lieb, du olle Zicke.“ „Besser das als eine Tussi.“ „Wie kommst du jetzt darauf?“ „Frag bloß nicht~“, Karyu musste ja nicht wissen, was in meinem Hirn vorging. „Na okay. Aber hey, wollen wir uns langsam mal fertig machen?“ „Klar, gern. Aber denk dran, wir müssen nochmal zu mir, mein Bass ist noch daheim.“ „Hat der auch einen Namen?“, fragte Karyu mich strahlend, während wir aufstanden. Verwirrt drehte ich mich zu ihm um, „Bitte was hat er?“ „Einen Namen. Wie dein Wein.“ „Ehm…jetzt wo du es sagst…nein.“ „Dann nenn ihn doch Karyu!“ „Ja klar, und ich bin der Kaiser von China. Sonst noch’n Wunsch, du Hirni?“ „Karyu nicht gut?“, fragte er nun kindlich mit treudoofen Blick. „Nein, gar nicht gut. Mir wird fast schlecht.“ „Und Yoshitaka?“ „Bloß nicht!“, schnell flüchtete ich in den Flur, Schuhe anziehen. „Aber Yoshi! Komm, Yoshi ist doch toll!“, kam es fröhlich von ihm, als er mir nacheilte. „Träum weiter!“ ~*~ Und so fuhr Karyu uns erst zu mir und dann, nachdem ich all meinen benötigten Kram verstaut hatte, zum Proberaum unserer Band. Puh…irgendwie war ich aufgeregt, musste ich zugeben. Klar kannten mich Hizumi und Tsukasa schon so, aber wir hatten uns das letzte Mal vor drei Wochen gesehen, nur in meiner 2-wöchigen Karyu Bestrafungszeit hatte ich mit ihnen telefoniert. Ich freute mich schon schrecklich auf die beiden und hatte trotzdem auch etwas Angst davor, heute zu versagen. Was, wenn ich als Frau nicht mehr Bass spielen konnte?! Nein Quatsch…reden und laufen konnte ich auch noch, da würde ich meinen Lebensinhalt, dass Bassspielen, auch noch beherrschen, hoffte ich. Wir stiegen aus, nahmen unsere Bass- bzw. Karyu seinen Gitarrenkoffer, der Rest war eh noch im Studio. „Das wird schon.“, schmunzelte Karyu mich an und zwinkerte, ich erwiderte nur mit einem zittrigen Lächeln. Ich konnte erst wieder so selbstbewusst sein, wenn ich wusste, dass ich noch spielen konnte. Zuhause hatte ich nämlich dummerweise bisher nicht mehr geübt… Ich folgte Karyu den Gang entlang, fühlte mich dabei wieder wie früher, wie zuhause, alles war so vertraut. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Hoffentlich würde alles klappen. Und dann öffnete Karyu die Tür und trat ein. Ich kam mir fast vor, als würden wir gleich ein neues Universum betreten, eine andere Welt. Aber war sie das nicht auch? Die Welt der Musik. Die Welt, in der ich mich fallen lassen und vergessen konnte, wie früher. Mit klopfenden Herzen lief ich meinem Freund und Kollegen nach und blickte mich vorsichtig um. Ehe ich mich versah, klebte irgendwas oder -jemand an mir. Ich blinzelte, als es sich als Hizumi herausstellte. „Zero! Du bist wieder zurück! Aww, ich freu mich so!“, rief er fröhlich und drückte mich noch fester. Gleich würde mir die Luftröhre platzen. „Hi…zu! Wir haben uns…doch nur 2 Wochen..nicht gesehen…!“, presste ich gerade so heraus. Hinter mir hörte ich Karyu lachen. Elender Verräter! Doch dann erbarmte sich der gnädige Herr wohl und kam zu uns. „Hiroshi, lass ihn mal wieder los, er erstickt gleich. Wir brauchen ihn noch, ohne ihn haben wir sonst ein Problem. Schau mal wie blau Zero schon ist.“ -„Was?!“, kam es gerade so noch von mir, ehe ich hastig nach Luft schnappte und Karyu anblitzte. „Du meinst wohl eher, du hast dann ein Problem!“ „Hä? Na dass auch, aber für die Band bist du doch wichtig~“ „Ja, aber dir privat gehe ich doch hoffentlich noch mehr vor? Oder etwa nicht?!“ Wir blitzten uns beide an, doch Tsukasa, unser aller Retter in der Not, beendete den Streit, bevor er begann. „Nun mal wieder Ruhe hier. Ich will Zero auch noch begrüßen.“, damit schob er sich schon vor mich und schloss mich in eine Umarmung. Ehe ich was erwidern konnte, musste ich schon lächeln und drückte ihn. Ich liebte Tsukasas ruhige Art genauso, wie ich Hizumis leidenschaftliche Art liebte. Doch am meisten liebte ich wohl Karyus Art, denn die war am seltsamsten. Der Mann schaffte es, mir immer wieder ein Rätsel zu sein: entweder, er benahm sich wie ein Kind, verspielt, verrückt und verträumt, oder aber wie ein Geschäftsmann, wenn er für uns alle plante; dann wiederum war er manchmal (auch wenn eher selten) ruhig und nachdenklich oder aber auch feurig, wie auf der Bühne…es war wundervoll, wenn er sich mit der Musik gehen ließ. Doch zurück zu meinem Tsukasa, der sich jetzt wieder etwas löste und mich anblickte. „Schön, dass du dich doch schon so schnell hierfür entschieden hast.“ „Es war nicht schnell, ich war viel zu lang von euch getrennt…außerdem will ich mein altes Leben so gut es geht zurück.“ „Wir schaffen das. Keine Sorge.“, meinte er lächelnd, lief dann aber schon zu seinem Schlagzeug um dort bereits einiges einzustellen und zurechtzurücken. Mein Blick ging wieder zu Hizumi, der nun fast schon schüchtern vor mir stand. „Du bist echt hübsch.“, gestand er schmunzelnd, meinte aber gleich, damit ich mich wohl nicht aufregte: „Ich hab mit meinen Freunden aus der PSC gesprochen. Die sind alle noch normal…einige waren schon zeitig gegangen, rauchen oder sonst wo…ich hab keine Ahnung.“ „Aber es gibt noch mehr.“, meinte ich ernst und begann ihm von meiner Recherche zu erzählen. Hizumi nickte nur nachdenklich, strich sich durch die Haare. „Aber wenn du sagst, Mana-sama untersucht das auch, dann brauchen wir uns wohl erst mal keinen Kopf machen. Er findet sicher was…in der Zeit können wir ja schon Proben, langsam zurückfinden…“ „Was ist mit meinem Aussehen? Ich schaue femininer als sonst drein…und die Brust? Lässt die sich abbinden oder so? Ich hab keinerlei Ahnung damit…“, gestand ich leise. „Das klären wir jetzt.“, mischte Karyu sich ein und holte uns alle in die Mitte. Ich nickte nur und wartete, dass Chefchen was sagte. „Zero, es ist jetzt kaum zwischen uns zur Sprache gekommen, aber du weißt von dem Interview, dass Hizumi und Tsukasa abgeliefert haben?“ Ich nickte, „Ja, ich weiß. Sie erklärten ganz ruhig, dass wir ein paar Wochen nichts von uns hören lassen würden, weil ich krank sei.“ „Genau, was anderes fiel uns auf die Schnelle nicht ein…aber man hat uns geglaubt, das ist gut. In den zwei Wochen hab ich mich mit Manager-san beraten, sowie mit den beiden, du standest ja mit ihnen in Kontakt, was mich beruhigte. Aber wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir einen Imagewechsel machen. Wir werden noch düsterer, teilweise noch femininer, da fällt das nicht mehr auf.“ „In echt?!“, kam es mehr als überrascht von mir. Hizumi nickte. „Na klar. Die Fans sind das doch eh gewohnt, das wir uns öfters neu entdecken. Und dann renn ich halt auch weiblicher rum, was solls~“, er zuckte nur die Schultern und lachte. Ich blinzelte und sah zu Tsukasa hinter seinem Schlagzeug. „Ist das denn so okay für euch alle? Ich mein…Ihr müsst nicht, ich mach das auch allein, wenn ihr-“ „Ist schon okay, Michio. Wir machen das gern für dich.“, unterbrachen sie mich sanft und lächelten mich alle drei an. Ich biss mir auf die Unterlippe, „Ihr seid ja so süß…danke, Jungs…“, murmelte ich und ließ mich nun von allen dreien drücken, genoss einen Moment, ehe ich mich wieder löste und sie wegschob. „Und nun lasst uns endlich üben!“ Tsukasa schmunzelte darauf nur, während Hizumi die Faust in die Höhe reckte und Karyu blöd grinste. Ach ja, meine Chaotentruppe… „Auf geht’s! Und nach der Probe gehen wir alle einen Trinken bei Tsu und ihr erzählt uns, was ihr in letzter Zeit so gemacht habt, das wird cool~“, freute Hizumi sich und lief schon einmal zum Mikro. Karyu lachte nur und meinte irgendwas von wegen wir hätten doch noch nicht mal mit der Probe angefangen und unser Goldkehlchen plane schon den Nachmittag, aber ich hörte nicht weiter zu. Stattdessen zog ich mir meinen Koffer heran, packte meinen Bass aus und schloss ihn an, überprüfte alles, stimmte ihn nochmal und versuchte darauf ein wenig zu spielen. Und irgendwie klappte es auch. Okay, ich verspielte mich ein wenig, aber das lag sicher an der Übung. Ich wurde alt…man merkte, wie schnell ich aus der Übung kam…. Die anderen waren ganz ruhig geworden, hatten aufgehört zu sprechen, und als ich aufhörte und aufsah, stierten mich zumindest Karyu und Hizumi an; Tsukasa sicher auch, aber der saß wieder irgendwo hinter mir. Unsicher sah ich sie an. „Und? Arg schräg?“ Karyu fasste sich als Erster wieder und schüttelte nur den Kopf. „Ach was! Schau, du kannst es noch, das zählt!“, freute er sich und nachdem auch Hizumi zustimmend nickte, musste ich wieder lächeln. „Danke…dann lasst uns üben..“ Die anderen nickten und Hizumi fragte: „Mit welchem Lied wollen wir anfangen? Soll ich schon singen oder wollt ihr Zupfer erst einmal allein probieren?“ ~~*~~ Karyu schwingt die Gitarre Es war gar nicht zu beschreiben, was ich in den folgenden Stunden empfand. Zero brauchte nicht lange, um sich wieder einzuspielen. Sie schien sehr darauf versessen, wieder in den ‚normalen‘ Alltag zurückzufinden. Sie war klasse und ich bewunderte sie. Eine wahre Kämpfernatur, wenn auch mit frecher Zunge. Doch von eben dieser war nun auch nichts mehr zu hören. Wenn Zero spielte, versank er in der Musik, gab sich ihr hin und war ein ganz anderer Mensch…und ich musste feststellen, dass er das als Frau immer noch beherrschte, es sah ganz so aus wie früher. Das, was ich an ihm bewundert hatte, war also nicht verloren gegangen. Nachdem wir einige Songs durchprobiert hatten und ein paar Stunden locker und schnell vergangen waren, lobte ich meine Truppe, immerhin hatte ich so gute Ergebnisse heute noch nicht erwartet. Zero wohl auch nicht, denn sie strahlte über das ganze Gesicht, auch wenn sie ein wenig verschwitzt aussah. Wir entschieden uns, zusammen zu räumen und zu Tsukasa zu fahren, uns dort in kleiner Freundesrunde einen schönen Abend zu machen. Gesagt, getan. Ich nahm die anderen beiden auch gleich in meiner Karre mit und fuhr zu Tsus Wohnung. „Kommt schon~ Ich will den neuen Wein von Tsu kosten~“, drängelte Hizumi und rannte schon die Treppen rauf. Tsukasa dagegen hob nur eine Braue. „Den, den du mir geschenkt hast?“, fragte er skeptisch. „Ja, na klar den!“ Nun runzelte auch Zero die Stirn und musste lachen. „Warum schenkst du ihm Wein, wenn du ihn selbst trinken willst?“ Hizumi grinste darauf nur unschuldig und schloss schon einmal die Tür auf, da unser Drummer dem Wirbelwind den Schlüssel gereicht hatte. „Weil er schon vorgeplant hat. Was denkt ihr, warum er als erstes so selbstverständlich meinte, dass wir bei mir einen Trinken?“, meinte der Dunkelhaarige nur ruhig und trat nun mit uns in seine Wohnung. „Ich glaub, wir haben wohl was verpasst…“, murmelte Zero mir zu und grinste. „Hä?“, fragte ich und hing meinen Mantel auf. „Schau doch, wie die beiden sich gegenüber benehmen…anders als sonst, oder?“ Ich blickte Zero fragend an und sah dann zu den anderen. Mir fiel nichts auf. Das schien auch Zero zu merken, denn die boxte mir gegen die Schulter. „Jetzt bist du keine Giraffe mehr sondern eher ein blinder Maulwurf!“, murrte sie nur und folgte den anderen. Ich wiederum rollte mit den Augen und tapste ihr brav nach. Von wegen Maulwurf, pah… „Jetzt kommt endlich her!“, rief Hizumi fröhlich und verschenkte dabei fröhlich den ersten Wein. Kam es mir nur so vor oder war er heute leicht hibbelig? So wurde er normalerweise doch erst, WENN er bereits etwas getrunken hatte… Doch egal, ich und Zero setzten uns zu ihnen auf das riesige Sofa, nahmen die Gläser und stießen an. Auf die Band, die Liebe und die Hoffnung, dass Zero wieder ein Mann wurde. Diesen Wunsch äußerte er übrigens selbst. „Hm…schmeckt gut. Was ist das für einer, Hizumi?“, fragte ich lächelnd, sah zu dem anderen, der schnell die Flasche absuchte. „Hier steht, der heißt Rose…“, murmelte er. Augenblicklich begann ich zu lachen, während Zero neben mir rot anlief und sich dann daran machte, mich zu erwürgen, weil ich nicht mehr aufhörte. Die anderen konnten sie glücklicherweise davon abhalten. ~~*~~ Zero gibt Beratung Insgesamt war es ein schöner Abend. Wir redeten sehr viel über die letzten Tage- ich versuchte Karyu mehrmals an dem Abend zu erwürgen, so viele Details aus unserem Leben, wie er mit seiner losgelösten Zunge versuchte zu erzählen passte mir ganz und gar nicht. Natürlich kannten Hizumi und Tsu uns gut und waren treue, verschwiegene Freunde, aber trotzdem mussten sie doch nicht wissen, dass wir letztens nackt im Fluss baden waren! Das war so peinlich und dafür würde die Giraffe noch büßen, da war ich mir sicher. Nach einer Weile verabschiedete ich mich auf den Balkon zum Rauchen. Karyu nickte nur, er und Tsu waren gerade in einem Gespräch vertieft, Hizumi saß daneben. Draußen sog ich zuerst die frische Luft ein, bevor ich auf die mittlerweile dunkle Stadt hinabsah. Es war schön, wenn nur noch die Lichter sie erhellten, Tsukasa hatte einen wunderbaren Ausblick von hier. Gemütlich ließ ich mich auf seinem Stuhl nieder und begann, mich um meine Zigarette zu kümmern. Eine Weile war ich allein, dann stieß Hizumi zu mir. Verwundert sah ich zu ihm. „Na du? Zum Raucher geworden?“ „Ich? Nein, nein. Ich wollte nur Luft schnappen.“ „Ach so.“, nickte ich, als er neben mir Platz nahm und die Sterne betrachtete. Nach einigen Minuten des Schweigens fragte ich: „Du kamst dir drinnen fehl am Platz vor, stimmt’s?“ Verwundert und auch ertappt sah er zu mir, nickte dann aber. „Ich wollte nicht stören…die beiden haben sich auch lange nicht gesehen und ich wollt zu dir, mit dir quatschen…“ „Über was, mein Goldkehlchen?“ Hizumi begann zu lachen. „Goldkehlchen? Also stimmt das doch, dass du jedem Tiernamen gibst?“ „Ehm ja…“, murmelte ich und grinste. „Cool….aber wie kommst du bei Karyu auf Giraffe? Nein warte, sag’s nicht…!“, er begann wieder zu lachen. „Hey!“, unterbrach ich ihn nun ebenfalls lachend. „Sag nichts! Dazu äußer ich mich jetzt nicht.“ „Ah, okay…hast du für dich auch etwas, Michi?“ „Zicke.“ „Das ist doch kein Tier.“ „Dann Ziege.“ „Und Tsukasa?“ „Hm…ein Zebra?“ „WAS?! Wie kommst du denn darauf?“, Hizumi rutschte gerade fast vor Lachen vom Stuhl. Ich zuckte nur die Schultern. „Weiß nicht…er hatte mal so einen gestreiften Pullover…“ Und schon fand ich mit Hizumi in einer verrückten Diskussion über Tiere und Menschen wieder. Doch es machte Spaß, wir fingen nun an, sämtliche Leute die wir kannten, zu vergleichen. Nachdem wir uns wieder etwas beruhigt hatten, fragte ich unauffällig: „Was hast du eigentlich die letzten drei Wochen gemacht, Hizumi?“ „Ich?“, fragte er völlig verwundert, begann dann aber zu überlegen, zuckt die Schultern. „Naja, außer den paar Interviews war ich mal Verwandte besuchen, hab Freunde besucht, oder war hier bei Tsu oder er bei mir…“ „Ach so?“, was habt ihr denn schönes gemacht?“, fühlte ich ihm lächelnd auf den Zahn. „Nichts Besonderes…“, antwortete er fast schon etwas enttäuscht, was mich aufhorchen ließ. „Was denn dann?“ „Na halt quatschen, trinken gehen, Karten spielen, DVDs gucken, und noch mehr Zeugs. Ach ja, im Kino waren wir auch mal, bei dem einen Horrorfilm~ Ich fand den ja total geil und Tsu eher nicht so, da haben wir noch stundenlang drüber diskutiert.“, Hizumi musste lachen und ich war ein wenig enttäuscht. Das klang nach ganz normalen Abenden. Hatte meine Wahrnehmung mich etwa getäuscht? „Und was läuft bei dir beziehungsmäßig?“, fragte ich vorsichtig nach. Etwas überrascht blickte er zu mir, zuckte nun wieder die Schultern. „Naja, nichts nach meiner letzten Freundin, immer noch. Hat halt nicht jeder so ein Glück wie du.“, zwinkerte er mir zu. Na toll. Er schaffte es immer wieder, abzulenken! „Hey, das mit mir und Karyu ist was anderes…du weißt, dass ich davor auch nur..eher unschöne Beziehungen hatte.“ „Sowas nennst du Beziehungen? Ich dachte, das waren nur Sexpartner.“ Oh man, solche Ehrlichkeit tat weh. „Hizumi! Bitte erinner mich nicht daran! Ich bin froh, dass es vorbei ist damit…weil ich hab nicht vor, bei Karyu nur aus dem Grund zu bleiben..“ Jetzt horchte wohl ER auf. „Ach schau an? Ihr habt also schon…? Mit dir als Frau?“ „HIZUMI! D-das geht dich n-nichts an!“ „Also doch. Wie war’s? Ich kann mir das gar nicht vorstellen.“, er stützte seinen Ellenbogen auf den Tisch und in die Handfläche seinen Kopf, betrachtete mich. „Hnnm…schön…“, gestand ich dann doch leise und mittlerweile sicher wieder mit knallroter Birne. „Ich…hätte nie gedacht, dass ich sowas machen würde…aber naja…nicht mal mein Körper kann mich von meinem Verlangen abhalten.“, grinste ich nun wieder und Hizumi tat es mir gleich. „Das ist sicher lustig, als Frau….Schade, dass es mich nicht auch erwischt hat.“, lachte er nun und meine Augen weiteten sich schockiert. „Nicht dein Ernst, oder?! Sei froh! Ich will hier wieder raus! Außerdem bist du unser Goldkehlchen, das weißt du doch!“ „Naja, da hätten wir halt Tsu eine Weile singen lassen oder so.“, grinste er nur. Ich schüttelte den Kopf und fasste nun wieder einen bösen Plan, um auf mein Thema zurückzugelangen. „Hat Tsu zurzeit denn eine Be-“ „Michio! Hier seid ihr! Los, kommt wieder rein, es wird doch kalt! Außerdem hat Tsu uns gerade ein paar Snacks gemacht.“, mit diesen Worten gesellte sich mein mich treudoof angrinsender Freund neben mich. Zähneknirschend stand ich auf und folgte ihm, hinter uns Hizumi. So ein Mist! Nun konnte ich das auch wieder vergessen! ~~**~~ Hallo ihr lieben! Ich bin zurück aus dem Urlaub und lad euch mal was neues hoch :D *strahl* Vielen Dank für die lieben Kommis, auch wenn es leider wieder weniger geworden sind ._. Aber vielen Dank an: @Michio: Schön, wenn es dir gefallen hat. Ich hatte es absichtlich versucht zu schreiben, dass das mit dem Kondom etwas untergeht, bei einigen hat es geklappt, dass sie es nicht bemerkt haben xD Aber die meisten Leser waren fleißig und haben es erkannt^^ Ach und: Vielen Dank für die Bilder! Zeros Dad sieht aus wie mein alter Biolehrer xDD @Kanoe: Ja, Karyu tut mir auch oft leid...und ja, ich denke, die wird er vermissen, aber mal schauen, was die zukunft bringt ;D --- Ach und: ich habe einen neuen Doji! Es geht um J-Rocker als Chibis, schaut mal vorbei, ich freue mich über Kommis! Ist wieder was lustiges, nur steht das Projekt noch am Anfang. "J-Rock Chibis": http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi/zeichner/404334/output/45638/ Bis zum nächsten Kapitel! Kapitel 12: 12. - Tschüss kuschliges Zuhause, hallo Tourbus ----------------------------------------------------------- 12. - Tschüss kuschliges Zuhause, hallo Tourbus Zero stirbt an Lampenfieber So…nun war ich mittlerweile schon eine ganze Weile eine Frau. Scheiße. Es war zum Kotzen. Mana hatte sich zwischendurch mal gemeldet und uns ein Stückchen weitergebracht: Er hatte dieses Wahrsagerweib gefunden, dass auf der Feier gewesen war! Es gab sie wirklich! Also haben Karyu und ich nicht lange gezögert und waren mit Mana und einiger seiner Bodyguards dahin gereist- wer wusste schon, was uns da erwarten würde… Wir fanden uns in einem winzigen Dorf in Japan wieder, auf Landkarten war es kaum zu erkennen, und hier sah es noch aus wie vor ein paar Jahrhunderten, zumindest teilweise. Am Rande war vielleicht noch ein wenig Technik zu erkennen, doch je weiter wir uns der Dorfmitte näherten, verschwand diese und die Leute wurden auch Älter. Wow, wie im Horrorfilm. Ich rutschte enger zu Karyu, der den Arm um mich legte. Er hatte mich einfach nicht allein gehen lassen wollen, obwohl ich nicht wollte, dass er mitkam. Am Ende wurde er dann auch noch eine Frau. Oder schlimmer, er wurde zu dem Tier, was ihm am Ähnlichsten war, urks. Manas Fahrer hielt irgendwo und wir stiegen aus, folgten meinem Idol, das mit zwei Männern und Tiffi voran ging, dabei immer wieder auf einen Zettel schaute, um die richtige Straße zu finden. Letztendlich standen wir vor einem doch recht hexenhaft wirkenden Häuschen. Jetzt…wurde mir doch mulmig. Mana blieb cool, wie immer. Ich kannte ihn gar nicht anders. Er klopfte an die Tür und trat dann ein, hinter ihm Tiffi und seine beiden Bandfreunde von der PSC (die Bodyguards wies er an, draußen zu bleiben). Ich sagte doch, es fiel gar nicht auf; so wie die rumliefen konnten die glatt als Männer und Frauen durchgehen… Karyu und ich traten nun auch ein, ich kniff gleich meine Augen eng zusammen. Hier drin war es dunkler, draußen war ein sonniger Tag und hier…Als ich wieder etwas erkennen konnte, wünschte ich mir, es doch nicht zu tun. Hier sah es schon gruslig aus. Wie man sich einen Hexenschuppen halt vorstellte. Es gab irgendwelche Glücksbringer und anderes Zeug zu kaufen, da hinten sah ich sogar einen Topf rauchen- ich wollte gar nicht wissen, was da drin war. Mana schob einen Vorhang beiseite und folgte einem winzigen Gang, wir gingen ihm schnell nach, bis wir alle vor einem kleinen Tisch standen. Dahinter saß… „DIE ALTE OMA-HEXE!“, schrie ich entsetzt und wich wieder zurück, ich hatte sie auf der Feier nur kurz beachtet, doch jetzt… Die Alte blickte auf und musterte uns, ehe sie grinsend zu Mana meinte: „Ich habe mich schon gewundert, wo ihr bleibt. Ich hatte euch schon eher erwartet.“ „Es war nicht einfach, Sie zu finden.“, meinte dieser ruhig und nahm ihr gegenüber Platz, wir blieben hinter ihm stehen. „Nach den Erzählungen meiner Freunde hatte ich sie anders erwartet. Wütender.“, fügte er nach einer Weile hinzu und lächelte sie charmant an. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Wieso? Ich hatte meine Rache. Ihr habt am heiligen Tag des Ignaz so eine wilde Orgie gleich in der Nähe unserer Feier begangen, sodass euch der Fluch traf. Zumindest die meisten.“, mit ihrem zahnlosen Grinsen betrachtete sie mich und die anderen beiden, ich senkte den Blick, biss mir auf die Lippen. „Bitte…machen Sie das wieder weg…ich war gar nicht freiwillig dort…“, flüsterte ich und lehnte mich an Karyu. „Sieh an…da hat der Fluch wohl doch nicht so gewirkt? Oder Ignaz war gnädig zu euch…immerhin scheint ihr durch ihn wahre Liebe erfahren zu haben, wie süß.“, sie begann hexenhaft zu lachen, was mir einen Schauer über den Rücken jagte. Nun etwas mutiger blickte ich sie böse an. „Nun hören Sie mal! Ja gut, Sie haben Recht, da bin ich auch ganz froh drüber…aber trotzdem! Ich will meinen Glücklichmacher wieder und nicht…diese Dinger!“, ich fasste mir an die Brust, dann ballte ich die Fäuste, doch Mana bedeutete mir, ruhig zu bleiben. Langsam wandte er sich wieder der Alten zu. „Wie dem auch sei meine Liebe, können Sie uns sagen, wie man diesen Fluch brechen kann? Ist dies möglich?“ „Ist schon.“, nickte sie, sah dann wieder zu uns drei Frauen, „Aber er…löst sich individuell. Bei dem einen schneller, bei dem anderen weniger schnell. Es kommt auf die Person an. Der heilige Ignaz will sicher, wenn ich mir den Fluch nun anschaue, dass ihr aus der Sache etwas lernt. Der eine wird früher die Erkenntnis erlangen, als vielleicht der andere. Manche werden vielleicht gar nicht wieder normal, weil sie nichts aus der Sache lernen.“ „Also liegt es an jedem selbst, wann sich der Fluch löst.“, fasste Mana zusammen. „Genau so sieht es aus, Jungchen.“ Das war nicht ihr Ernst, oder?! Ich konnte also nur Abwarten und Tee trinken?! „Vielen Dank für Ihre Auskunft.“, meinte Mana noch, ehe wir uns alle verabschiedeten. Ich realisierte das gar nicht so genau…ich war ein wenig verstört, wenn ich mich selbst beschreiben sollte. Karyu fasste sanft an meine Schulter und schob mich aus dem Laden, zurück in den Wagen. Was zuhause folgte, war ein Wut-, Heul- und Tobsuchtanfall meinerseits. ~*~ Aber das war nun schon wieder eine Weile her und ich hörte langsam auf, daran zu denken. Wenn ich eh nichts ändern konnte, musste ich versuchen, halt so ‚normal‘ es ging weiterzuleben. Und nun stand ich hier, mit gepackten Koffern und fühlte mich übel. Nein, mir war nicht schlecht, ich war einfach nur nervös. Nachdem wir bereits einige Photoshootings hinter uns hatten (Es war gar nicht so schlimm gewesen- Meine Jungs waren nun wieder etwas dunkler, femininer, ich auch. Aber es sah gar nicht so schlecht aus und ich fühlte mich auch ganz wohl.), begaben wir uns nun auf eine Tour, quer durch Japan. Ich war nervös. Klar kannte ich das Tourleben schon…aber als normaler Zero. Nicht als ich-bin-immer-noch-eine-Frau-Zero. „Zero? Kommst du?“, Karyu stupste mich an und ich hätte beinah laut geschrien, so versunken war ich in meine verwirrenden Gedanken. „Wa-wa-was?!“ „Na Koffer einladen. Hizumi und Tsu sind schon dabei.“ „Ah…okay…ja…“, murmelte ich nur und ging ihm nach. Wir hatten noch nicht einmal angefangen mit der Tour und ich starb schon jetzt an Lampenfieber. ~~*~~ Karyu liebt das Tourleben Es war total genial auf Tour! Jetzt merkte ich erst wieder, wie sehr ich das Tourleben vermisst hatte. Die Fans in ganz Japan freuten sich, uns zu sehen. Und keiner bemerkte etwas…nein, sie waren einfach nur glücklich, genau wie wir. Eigentlich war alles ganz wie immer, außer halt Zeros körperlicher Zustand. Doch meine Kleine schlug sich wacker. Unsere Besatzung war über die Sache aufgeklärt, also die Leute, die eigentlich ständig mit uns zu tun hatten und bei der wir wussten, dass sie nie nach außen etwas verraten würden. Immerhin waren wir ja teilweise auch ihr Job. Und trotz, dass hier fast jeder über Zero Bescheid wusste, trug dieser hier auf Tour nur Männersachen. Außer auf der Bühne vielleicht Rock und Strapse. Aber in der Freizeit Mann durch und durch, so gut das als Frau halt möglich war. Ich fand es nicht schlimm, aber andererseits brauchte sie sich doch nicht so verstecken, oder? Aber sicher wollte sie nicht, dass sie irgendwer im Kleid sah, verständlich. Und trotzdem…irgendwie…fehlte mir etwas. Die vertraute Nähe…es war wieder ganz so wie früher, wo wir noch nicht zusammen waren. Ich konnte von Glück reden, wenn sie mir überhaupt mal ein Küsschen gab. Wow. Von intimeren Dingen ganz zu schweigen…da waren wir das letzte Mal vor zig Wochen aktiv gewesen. Okay, es ging wohl oder übel recht schlecht in so einem Tourbus. Da waren zwei Betten übereinander und nur mit Vorhängen abgeschirmt. Die Größe war so, dass man gerade genug Platz für sich hatte. Zwar waren nur die Betten von uns vieren in dem Bus, die Besatzung hatte einen Extrabus, aber hey, Zero würde ich ja wohl nie im Leben dazu bekommen, mit mir zu schlafen, wenn nebenan Hizumi und Tsukasa waren. Vor allem wollte ich den beiden sowas auch gar nicht antun, sie sollten sich ja auch vom Stress der Tour erholen dürfen. Und doch…ich vermisste Zero, sie war in letzter Zeit so weit von mir entfernt wie der Nord- vom Südpol. Es musste ja nicht einmal Sex sein, nur mal kuscheln würde mir doch auch reichen… „Karyu? Alles okay? Du schaust irgendwie enttäuscht drein.“, stellte Tsukasa fest, der sich gerade eben zu mir gesellte, sich eine anzündete. Ich blickte ihn an und entschied mich dann seufzend, meinem Freund davon zu erzählen. „Ich vermisse Michio…“ „Er steht doch nur irgendwo drüben mit Hizumi in der Kantine, Abendessen.“ „Ich weiß…aber so meinte ich das nicht…Ich vermisse einfach die Nähe zu ihr…irgendwie sind wir in letzter Zeit eher so wie Früher und nicht wie ein Paar.“ Tsukasa betrachtete mich nachdenklich, lächelte dann aber. „Du musst ihr Zeit geben. Sie konzentriert sich sicher gerade sehr stark auf unsere Tour und was um sie herum geschieht. Denk immer dran, es ist nicht so wie früher. Sie hat dauernd Angst, enttarnt zu werden, verstehst du?“ „Ich weiß ja…“ „Das wird schon wieder, Yoshitaka. Michio liebt dich wirklich und wird es dir sicher bald wieder zeigen.“ Ich dachte über seine Worte nach, musste dann aber wieder lächeln, nickte auf seine Worte hin. „Du hast Recht…“ Genau in dem Moment kam Zero um die Ecke und blickte uns unsicher an. „Karyu…?“, fragte sie leise und blickte zwischen uns hin und her, „Kommst du essen? Ich habe zu dem Kantinenkoch gesagt, er soll das, was du wolltest, nochmal warm machen…“ „Ehm ja, Moment.“, meinte ich nur und zog an meiner Kippe, die ich mir vor Tsu angesteckt hatte. Sie verschwand wieder und ich sah ihr verwirrt nach. Hatte sie was gehört? Nein, sie war gerade erst gekommen. Schnell trat ich meine Zigarette aus und lief ihr nach. ~*~ Zero lässt sich was einfallen Als ich Karyu suchen war, hörte ich ihn um die Hausecke mit Tsukasa reden. Ich stoppte und hörte ihnen zu. Natürlich sollte man nicht lauschen, ich weiß, aber es ging gerade um mich. Also blieb ich still. Doch was ich da hörte, verwunderte mich. Karyu vermisste mich? Klar vermisste er sicher den Sex… Aber wie ich so zuhörte, schien er nicht das zu meinen…er klang ernsthaft traurig, was mich nun selbst nachdenklich werden ließ. Hatte ich ihn so sehr vernachlässigt? Wenn ich zurückdachte an die vergangenen Tourwochen, wurde mir bewusst: Ja, hatte ich. Ich ging wirklich nur noch sehr freundschaftlich mit ihm um und wie es aussah, vermisste mein kuschel- und knuddelbedürftiger Liebster genau das. Unsicher trat ich um die Ecke und sprach ihn an mit zum Essen zu kommen. Innen in der Kantine saß Hizumi bereits am Tisch und winkte uns. Ich lächelte nur schwach und setzte mich mit ihnen, da Tsu nun auch kam. Während des Essens schwieg ich und überlegte, wie ich wohl am besten alles wieder gerade biegen konnte. „Tsukasa?“, sprach ich den Dunkelhaarigen an, als wir uns wieder draußen auf dem Gelände befanden. Karyu und Hizumi standen gerade bei ein paar Leuten von unserem Staff und sprachen von einem Lagerfeuer, was sie heute noch machen wollten. „Ja?“ „Ich muss mal mit dir reden…“ „Was hast du auf dem Herzen?“ „Hä?“ „Du bist schon die ganze Zeit seltsam, seit ich mit Karyu draußen war. Hast du uns gehört?“ Ertappt. Ich senkte nur den Blick und biss mir auf die Lippe, dann sah ich wieder auf. „Ich möchte was dagegen tun…aber dazu brauch ich deine Hilfe….“ „Was soll ich für dich tun?“ „Überlassen du und Hizumi uns für eine Weile den Tourbus? Ich möchte Karyu mit was überraschen.“ „Klar. Zum Abschließen?“ „Oh stimmt, ich brauch ja die Schlüssel…“ „Kein Problem, ich hol sie vom Fahrer. Geh du derweil deine Überraschung oder was auch immer vorbereiten.“ „Du bist ein wahrer Schatz!“, ich drückte unseren Drummer und küsste seine Wange, ehe ich loseilte. ~*~ Karyu traut seinen Augen nicht Ich saß mit Hizumi und einigen anderen gerade an unserem Lagerfeuer am Strand, als Tsukasa zu uns kam. Er steuerte direkt auf mich zu und ging hinter mir in die Knie, flüsterte in mein Ohr: „Zero möchte was von dir. Sie ist grad beim Bus.“ „Jetzt sofort?“, fragte ich verwundert. Tsu nickte. „Ja.“ „Okay..“, ich erhob mich und Tsu nahm sofort meinen Platz ein, beugte sich zu Hizumi. Was war denn hier los? Und was wollte Zero jetzt plötzlich? Das galt es, herauszufinden, weshalb ich nun schnell zum Bus lief. Doch dort war sie nicht. „Zero?“, rief ich und lief einmal herum. Doch drinnen brannte Licht, weshalb ich nun vorne die Tür öffnete und reinlugte. „Michio?“ „Karyu! Ich bin bei der Sofaecke~ Doch schließ bitte vorher die Tür von innen ab.“ Okaaay…das war gerade etwas seltsam. Tür abschließen? Wozu? Musste ich Angst haben? Doch nein, Zero war hier. Also tat ich was sie sagte und schloss ab. Als ich hinter lief, fiel mir auf, dass die Vorhänge alle schon zugezogen waren. Gut, war ja eh bald Nacht. Ich lief zur Sofaecke, dem wohl größten Platz im Bus. Im Gegensatz zu den Betten war dieses wirklich groß und bot Platz zum darauf liegen und fernsehen, für mehrere Personen. Doch jetzt gerade lag da nur eine einzige Person. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. Da lag doch tatsächlich Zero, mit Pferdeschwanz, leicht dezent geschminkt, mit Korsett und Strapsen. Eindeutig die Sachen, die ich ihr damals heimlich gekauft hatte und doch- ich hätte nie gedacht, dass sie darin so schön aussah. Um sie herum waren auf dem ohnehin schon roten Polster rote Rosenblätter verteilt, weshalb ich fragend zu ihr blickte. „Frag nicht, wie ich die so schnell aufgetrieben habe…aber ich weiß, dass du auf Romantikkitsch stehst, deshalb hab ich das gemacht…“ Ich setzte mich vorsichtig zu ihr und musterte sie von oben bis unten. „Zero…warum…?“ „Warum? Weil…ich mich bei dir entschuldigen wollte, dass ich dich so sehr vernachlässigt habe. Andererseits wollte ich mich auch bedanken, dass du es mit mir aushältst.“, sie grinste und rekelte sich etwas. „Das….das du so etwas wirklich anziehst.“, ich musste schmunzeln. „Nur für dich, mein Schatz. Und dabei hast du noch nicht einmal alles gesehen…“, damit stand sie auf und lief einen kleinen Halbkreis, sodass ich ihren Knackpo sehen konnte, denn sie trug unten herum nur einen Tanga, was mir eben so verwunderlich war. Grinsend stoppte sie vor mir und stellte einen Fuß auf mein Knie. „So mein Lieber und nun werde ich dich ausgiebig verwöhnen, ehe du mich erkunden darfst. Kondome sind da drüben und ach, den Wein da will ich nachher auch noch mit dir trinken. Sei unbesorgt, wir haben die nächsten vier Stunden mindestens Ruhe und Zeit für uns.“, verführerische Worte, die süß in mein Ohr gehaucht wurden, bevor sie mich sanft nach hinten schubste und mich aufreizend begann auszuziehen, nebenbei zu küssen, knabbern und andere verboten gute Dinge tat. Ja, ich liebte das Tourleben. ~~**~~ Da das Kapitel kurz ist und ich mit dem Schreiben schon gegen Ende der FF bin, lade ich euch nun ein neues Kapitel hoch. Vielen Dank für das eine, liebe Kommi! Irgendwie werden es immer weniger *seufz* Ihr seid wohl alle im Urlaub, oder wie?^^ Man merkt die Ferienzeit. @Michio: Ich muss mal erwähnen, das deine Kommis sehr aufbauend sind- und du glaub ich auch die fleißigste Reviewerin bist^^ Vielen Dank dafür! Ja, die vier sind süß, ich magHizumi und Tsu sehr. Und was das Mann sein und werden betrifft: Erfährst du vielleicht gegen Ende mehr dazu. So viel sei verraten: mit diesem Kapitel haben wir schon ungefähr die Hälfte der FF erreicht. Und ja, mein Biolehrer sah genauso aus. Nur die Augen weniger asiatisch...der Mann war genial *lach* Bis bald! ~~*~~ Kapitel 13: 13. - gewaltiges Problem ------------------------------------ 13. - gewaltiges Problem Karyu packt seine Koffer; es geht wieder heim Mittlerweile war die Tour nun fast wieder um. Wir hatten unser Bestes gegeben und ich musste sagen, ich war verdammt nochmal stolz auf uns alle. Es lief alles perfekt, wie früher, vor Zeros Geschlechtswandlung. Wenn ich zurückdachte…Zero war nun schon fast ein halbes Jahr eine Frau, so seltsam das auch klang. Durch die Tour war mehr Zeit vergangen, als ich gedacht hätte. Ich wusste nicht, wann sein Fluch mal enden würde, doch in meinen Augen hatte Zero schon lange Erkenntnis erlangt, wie die alte Frau da erzählt hatte. Zumindest hoffte ich, dass es bald wieder normal werden würde. Denn Zero kam sehr gut mit seinem Körper klar, selbst seine ‚blutigen Wochen‘ wie er es nannte, hatte er unter Kontrolle. Auch sonst lief eigentlich alles wie früher. Okay, fast alles. Letztens waren wir vier im Meer baden gewesen, da hatte Zero eine Badeshorts von mir angezogen und ein T-Shirt, was er unterhalb der Brust zugeknotet hatte, damit die Sachen im Wasser nicht zu sehr störten. Aber selbst solche Dinge hatten wir gut lösen können. Die Fans in den Städten waren glücklich uns zu sehen und so rockten wir sie um den Verstand. Niemand sagte etwas wegen unserer Styleänderung oder Zero insgesamt. Es war alles super, wie immer. Und nun saßen wir schon im Bus und fuhren nach Hause. Einerseits würde mir die Tourzeit fehlen, andererseits würde sie irgendwann wiederkehren und ich würde jetzt endlich mal wieder Zeit für mich und Zero haben. Zumal wir irgendwann ja auch wieder Studioaufnahmen machen wollten. Nun lag ich hier in meinem schmalen Bett und träumte vor mich her. Ich schob den Vorhang beiseite und blickte auf Tsukasa, der nun gegenüber über Hizumi in sein Bett krabbelte. Ich beugte mich hinab und sah grinsend zu Zero. „Hallo Engelchen~“ Sie war gerade beim Haare kämmen und scheinbar schien ich sie erschreckt zu haben. Denn sie schrie auf. Wütend wurde ich angefunkelt. „Yoshi! Erschreck mich nich so! Außerdem was machst du da?“ „Dir zuschauen, Schönheit.“ „Dir läuft nur das Blut in den Kopf.“ „Besser in den Kopf, als woanders hin.“, grinste ich. Als Antwort darauf zog Zero nur den Vorhang zu. Ich blinzelte, dann rief ich: „Dir auch gute Nacht, Zero-chan!“ ~*~ Am nächsten Tag kamen wir dann schon in unserer Stadt an. Ich strahlte, als mir die Häuser wieder bekannt vorkamen und wir an Ecken vorbei fuhren, die ich kannte. Und dann irgendwann hielten wir beim Studio. Dort wurden unsere Musikinstrumente wieder verstaut und nach einigen Diskussionen konnten wir dann auch unsere Koffer in mein Auto verladen, was ich dort vor gut einem halben Jahr hatte stehen lassen und worum sich die Leute hier wirklich rührend gekümmert hatten. Gerade so bekamen wir alles verpackt, dann fuhr ich zuerst Hizumi und Tsukasa bei ihren Wohnungen absetzen. Ich fragte Zero, wohin sie wollte und sie meinte, sie wolle erst einmal kurz bei ihrer Wohnung nach dem Rechten sehen. Ich nicke und lud sie dort ab, fuhr nach gegenseiter Abstimmung dann zu mir und holte bei meiner Nachbarin meinen Kater ab. Er freute sich, mich wiederzusehen und ich freute mich mindestens genauso sehr. Ich schleppte meinen Koffer rüber in mein Haus, Ryu lief mir nach. Der größte Teil der Wäsche war zum Glück gewaschen, sodass ich nicht mehr so viel in die Waschmaschine schmeißen musste. Dann prüfte ich aber wie immer als erstes mein Haus. Doch wie sonst war alles in Ordnung, meine Nachbarin hatte sich liebevoll darum gekümmert. Sogar Staub war keiner zu sehen, wow. Ich sollte ihr mal wieder etwas schenken… Es dauerte nicht lange, dann klingelte es auch schon bei mir. Ich eilte zur Tür, wo mich ein süßes Gesicht anlächelte. „Na du?“, begrüßte Zero mich und gab mir einen Kuss, „Zuhause ist alles in Ordnung. Naja, was heißt zuhause…ich wohne ja eh schon fast hier.“, lachend sah sie sich um und ging in die Hocke, als ihr wer um die Beine strich. „Awww, hallo Ryutarou! Schön dich wiederzusehen, ich hab dich vermisst.“, sie knuffelte ihn durch und er bedankte sich mit lautem Schnurren. Ich grinste nur und lief in die Küche, Essen für uns machen. ~*~ Zero leidet Seit dem Tourende waren nun schon ein paar Tage vergangen. Die meiste Zeit war ich hier bei Karyu gewesen, ab und an war ich allerdings auch mal allein zuhause bei mir, wenn auch eher selten. Mich zog es immer wieder zu meinem liebestollen, verrückten Freund. Mittlerweile kamen wir auch immer besser miteinander aus, es gab weniger Streit. Früher hatte ich abgekotzt, wenn diese rosaroten, kitschigen, wundervollen Soaps mit irgendwelchen Liebespaaren liefen. Doch jetzt war ich selbst in so einer Lage, wo die Welt rosarot war. Und ich fand es nicht zum Kotzen, sondern schön. Abgesehen von der Tatsache, dass ich wieder normal werden wollte, war alles perfekt, glaub ich. Vorsichtig stand ich auf und lief ins Bad. Karyu hatte ich schmunzelnd noch schlafen gelassen. Sein sexy Hintern, der mir da entgegen schaute war einfach nur ein wunderbarer Anblick gewesen. Würde er nachher immer noch so daliegen, würde ich ein Foto machen. So etwas hatte ich in meiner Fotosammlung noch nicht, hahaha… Ich streckte mich und stieg unter die Dusche. Autsch, ich hatte Muskelkater. Da hatten wir beide es gestern wohl mal wieder ein wenig übertrieben… Seufzend schüttelte ich den Kopf über mich selbst. Ich glaube, das war langsam unser beider Lieblingshobby geworden. Seit wir wieder zuhause waren und unsere Ruhe hatten, landeten wir eigentlich ständig im Bett. Aber egal, wie oft wir es taten, mit Karyu konnte ich wirklich stundenlang… Okay, anders Thema. Wär ich ein Mann, wär ich jetzt allein bei der Vorstellung hart geworden. Ein wenig duschte ich mich noch, dann stieg ich raus. Huch, war mir schwindelig…hatte ich zu heiß geduscht? Vielleicht musste ich nur endlich was essen. Ich entschied mich dann doch -nachdem ich ein Foto gemacht hatte, das konnte ich mir nämlich nicht verkneifen- Karyu mal zu wecken. Er grummelte kurz und drehte sich auf die andere Seite. Meine Stirn zog sich in Falten, dann pikste ich ihm fies in den Rücken. Ganz ganz oft. „Hmm…oh man, lasst das…“ „Lasst das? Ich bin hier nur allein, wenn ich nicht schizophren geworden bin.“, meinte ich darauf nur trocken. „Was…?“, langsam hob sich sein Kopf und blickte in meine Richtung. Kurz blinzelte ich, dann musste ich lauthals loslachen und kippte fast vom Bett. „Oh Gott Karyu! Du schaust aus, als hättest du ein Geiernest auf dem Kopf!“, lachte ich weiter und wischte mir schon die ersten Tränchen weg. Ein blinzeln, dann schielte er nach oben und schnaufte, bevor er begann, sich seine wilden Strähnen zu richten. Ich lachte nur weiter. „Gib’s auf! Alles was dich retten kann, ist ein Kamm!“ Nun begann er zu grinsen, setzte sich auf und zog mich zu sich. „Oder aber du machst die Augen zu, dann sieht es keiner mehr.“ „Doch, der arme Ryu. Und der wird dich dann anspringen weil er denkt, in deinem Haar wirklich einen Vogel finden zu können~“ „Da müsste er tiefer suchen, nicht in meinem Haar.“ „Ach? Wo dann? Hier?“, ich klopfte ihm schmunzelnd gegen die Stirn, Karyu nickte. „Ja.“, nur ein Hauchen, dann spürte ich ganz sanft seine Lippen. „Guten Morgen, Michio.“ „Guten Morgen, Yoshi.“ „Hmmm…duschen?“, fragte er und strich mir durch die Haare, doch ich schüttelte den Kopf. „Ich war leider schon ohne dich. Mit anderen Worten: Pech gehabt, du darfst die liebreizende Dusche allein beehren.“, zur Verstärkung nickte ich zu meiner Unterwäsche, die ich mir immerhin angezogen hatte. „Na ob die so liebreizend ist…“, murmelte Karyu nur, dann musterte er mich. „Ich will nicht fies sein…aber hast du zugenommen?“ Ich glaubte mich, verhört zu haben. Entsetzt starrte ich ihn an, unfähig, etwas zu sagen. Dann jedoch kehrte meine Stimme zurück und ich brüllte ihn an: „SPINNST DU?! DAS DENKST ABER AUCH NUR DU! ICH GLAUB’S JA WOHL NICHT!“, ein wenig tobte ich noch weiter, doch Karyu blieb ruhig. Nur langsam beruhigte auch ich mich wieder. „Tut mir leid…“, murmelte er, piekte mir dann aber in den Bauch, „Ich dacht nur…naja, wahrscheinlich ernähr ich dich nur unglaublich gut~ Aber keine Sorge, ich bin froh, dass du nicht so dürre bist wie ich.“, er grinste mich an, ich rollte nur die Augen. „Pah. Reicht ja schon, dass ich mir an dir Splitter einziehe. Zwei so dürre Dinger…ne, igitt, danke.“ Damit erhob ich mich auch und ging zum Schrank, mich ganz anziehen. Karyu lachte nur und stand ebenfalls auf. „Wie dem auch sei, ich geh duschen…ganz allein~“, das letzte schniefte er gespielt. „Pech für dich.“, meinte ich nur und lief in die Küche, Essen für uns machen. Wenig später kam Karyu wieder zu mir, setzte sich an den Tisch und wir begannen, schweigend zu essen. Doch irgendwie geisterte mir Karyus Frage immer noch durch den Kopf. „sag mal…findest du mich wirklich dicker?“, murmelte ich beiläufig beim Kauen. Er blickte mich verwundert an, hatte die Sache wohl schon wieder vergessen, doch dann schien es klick zu machen, sein Gesicht hellte sich auf. „Ach was. Ist doch nur normal…obwohl es schon verwunderlich ist. In der Tourzeit nehme ich für gewöhnlich ab, statt zu.“, lachte er und schmierte sich lächelnd noch ein Brötchen. Ich stockte. „Karyu!“, rief ich beleidigt, dachte dann aber nach. Stimmt…normalerweise nehm ich da auch eher ab. „Mach dir keine Sorgen. Man sollte sich nur Sorgen, wenn man rabiat abnimmt, denk ich. Dann könntest du einen Bandwurm haben. Aber so…“, er zuckte die Schultern und aß weiter. Ich nickte zustimmend. „Stimmt auch wieder.“ Als ich mich aber nun zu dem Obst vorbeugte, schrie ich kurz erschrocken und leise auf. Karyu sah mich ebenso verdattert an. „Was ist?“ „Mach was, schnell! Mein BH ist grad aufgesprungen!“, rief ich entsetzt und fasste mir an die Brust. Karyu blinzelte, musste dann lachen, ehe er mit meinem bösen Blick verstummte. „Warte, Engelchen.“, damit erhob er sich auch schon und lief hinter mich, schloss ihn wieder. „So eine Aufregung heute zum Morgen schon. Das ist einer der allerersten BHs, die du hattest, oder?“, lachte er und setzte sich wieder. „Ja…“, murmelte ich und lächelte unsicher. Karyu schüttelte grinsend den Kopf und aß weiter. „Sowas…vielleicht hast du ja doch zugenommen.“ „Meinst du?“ „Ja, vielleicht ein klitzekleines etwas…ach ich beneide dich. Aber vielleicht brauchst du nur auch mal wieder neue Unterwäsche…“ Stirnrunzelnd aß ich weiter, schwieg jedoch. Nach dem Essen räumten wir ab und spülten, dann schlüpfte ich in meine Straßenschuhe und lief raus. Die Giraffe und die Zicke hatten sich entschieden, sich endlich mal um den Garten zu kümmern. Denn das gehörte leider auch dazu, wenn man ein Haus besaß. Und Karyu war zu geizig für einen Gärtner beziehungsweise war ich das, ich hatte ihm eingeredet, dass wir das selbst konnten. Und das war nun also der Grund, warum ich mit Schaufel und Handschuhen, sowie noch sämtlichen anderen Utensilien in den Garten trat. Ich blickte mich um und entschied mich, als erstes das große Unkraut zu vernichten. Karyu stieß wenig später zu mir, er hatte nur noch Ryu geholt, der mittlerweile Schmetterlingsjagend durch den Garten hüpfte. Kurz schmunzelten Karyu und ich uns an, dann begann jeder seine Arbeit, er nahm sich ein anderes Beet vor. Es war anstrengend wirklich alles Unkraut zu erwischen, da es wirklich oft Unmengen an Wurzeln besaß, aber ich gab mir ziemlich Mühe. Doch je länger ich werkelte, umso wärmer wurde mir, obwohl ich ein Basecap trug. Seufzend strich ich mir über die Stirn, bevor ich mich wieder dem Beet widmen wollte. Doch als ich mich vorbeugte, überkam mich auf einmal eine Welle Übelkeit. Ich konnte nicht einmal mehr groß woanders hin rennen, da sackte ich schon auf die Knie und erbrach mich. Aus dem Augenwinkel sah ich nur, wie Karyu seine Schippe fallen ließ und zu mir eilte. „Zero! Kami-sama, geht es dir gut?!“ Oh man, das sah man doch eigentlich, oder? Wenn es mir gut ginge, hätte ich gerade sicher nicht so eine Freude daran, Karyus schönen Rasen zu bekotzen..! Karyu hielt mir die Haare zurück und nur langsam hörte ich wieder auf, ließ mich schließlich langsam und zittrig nach hinten sinken. Sofort reagierte mein Freund und holte den Wasserschlauch. „Hände auf.“, flüsterte er sanft und ich tat wie geheißen, um mir den Mund etwas auszuspülen. Dann nahm er den Schlauch, um meinen ehemaligen Mageninhalt wegzuspülen. „Komm, wir gehen erst einmal rein…“, flüsterte er und half mir langsam auf, brauchte mich schließlich ins Wohnzimmer. „Wie geht es dir jetzt?“ „Geht so…mir ist noch etwas übel...“, murmelte ich und lehnte mich seufzend zurück. „Das war sicher die Sonne Zero…wir waren zu lange draußen…“, meinte er besorgt und streichelte meine Wange. Ich zuckte nur schwach die Schultern und blieb weiter ruhig sitzen. Eine Weile schwieg Karyu, dann aber meinte er: „Lass uns zum Arzt. Nur zur Sicherheit. Außerdem weiß ich nicht, was man gegen Sonnenstich macht…vielleicht hast du dir auch auf der Tour was eingefangen.“ „Meinst du..?“, murmelte ich nur, doch er zog mich schon sanft hoch. „Ja, komm lieber mit.“ Seufzend lief ich ihm nach und zog mir zumindest etwas Leichtes drüber. Sicher war sicher. ~*~ Karyu sorgt sich schon wieder Verdammt, ich kam mir schon wieder so schrecklich vor. Zero war ruhig, zu ruhig neben mir im Wagen. Natürlich war er eher ein ruhiger Typ, aber das hier war sogar mir zu ruhig. So schnell es ging fuhr ich sie zum Arzt. Vorsorglich hatte ich ihr natürlich noch eine Brechtüte gegeben. Sicher war sicher. Es dauerte nicht lange, da waren wir schon da, ich half ihr vorsichtig aus dem Wagen, ging mit ihr die Treppen rauf. Bei der Schwester gab ich ihre Karte ab- hatte ich schon gesagt, dass ich Zeros Schwager liebte? Der Mann hatte es tatsächlich geschafft, uns sämtliche Papiere nochmal neu auf weiblich auszustellen zu lassen. Vorher hatte Zeros liebreizende Schwester übrigens noch schöne Fotos dafür gemacht. Die Schwester nickte und wir konnten uns setzen und warten. Als ich saß, legte ich einen Arm um sie, was ihr ein Lächeln entlockte. „Danke..“, flüsterte sie leise und lehnte sich an mich. „Wie geht es dir?“ - „Besser als vorhin.“ Wenig später durften wir dann ins Sprechzimmer. Mein Weißkittel lachte auf, als er uns sah. „Ah, sieh an! Sie beide habe ich ja lange nicht gesehen! Guten Tag, Herr und Frau Matsumura.“, eifrig schüttelte er uns die Hände. „Ja ehm…uns ging es bisher ja auch gut.“, meinte ich nur und setzte mich mit Zero. Er nickte. „Natürlich, ist ja auch gut so. Haben Sie mittlerweile ihre Papiere?“ „Ja, endlich.“ „Das ist schön. Was gibt es denn diesmal?“ „Meine Frau hat sich gerade im Garten aus dem Nichts heraus erbrochen und ihr ist nun noch etwas übel. Ich dachte ja, ein Sonnenstich, weil wir draußen im Garten waren.“ „Hm…werden wir gleich sehen. Haben Sie Fieber gemessen?“ „Nein…“, murmelte Zero. Er nickte wieder nur und holte seinen Fiebermesser fürs Ohr raus. Nicht einmal drei Sekunden steckte er ihr das kleine Gerät ans Ohr, dann piepte es schon. „Hmm…also Ihre Temperatur ist eigentlich normal. Haben Sie sonstige Beschwerden? Bei einem Sonnenstich hat man häufig Kopfschmerzen, Schwindelgefühl… waren sie ohnmächtig?“ „Nein, alles von dem nicht. Mir ist nur etwas übel.“ „Hmm…also wie ein Sonnenstich sieht mir das nicht aus…sie sind eher blass, Sonnenbrand oder überhaupt gebräunt sehen sie auch nicht aus… Haben sie vielleicht etwas Unverträgliches gegessen?“ „Nein, dasselbe wie immer. Aber ich war vor kurzem auf Reise…kann ich mir da was eingefangen haben?“ „Naja, kann auch sein…Aber ansonsten fühlen Sie sich wohl?“ „Ja, mir ist nur etwas übel.“ „Okay…Moment..“, er fing an, sein Zeug heraus zu kramen und untersuchte sie nun auch noch allgemein. Dann meinte er: „Für mich sieht das wirklich nur wie eine kleine Unverträglichkeit aus…“, meinte er nachdenklich. Dann jedoch betrachtete er Zero. „Außer, sie planen eventuell Kinder?“ Ihr Ausdruck wurde entsetzt. „Bitte was wollen Sie?!“ „Ah gut, ich erinner mich, Sie wollten ja nicht. Aber machen sie sich keine Sorgen. Solange sie noch ihre Menstruation haben, würde ich mir da keine Gedanken machen.“ „Menstru…? Ach, was müsste ich da denn beachten?“, fragte Zero nun nervös, was mich aufhorchen ließ. Auch mein Arzt blinzelte verwundert. „Naja, wenn es mal einen Monat aussetzt, ist das wohl noch normal, aber alles darüber sollte man beobachten.“ „Ah…schön zu wissen…“ „Wie gesagt, ich kann Ihnen höchstens noch meine Schwester ans Herz legen. Haben Sie noch die Karte?“ Ich nickte. „Gut, dann schauen Sie doch einmal dort vorbei.“ „Okay…danke auf jeden Fall.“, ich stand auf und schüttelte ihm die Hand, er nickte. „Nichts zu danken. Gehen Sie zu ihr und wenn sie nichts weiter sagt, war es nur eine Unverträglichkeit. Schauen Sie nach, was sie in letzter Zeit gegessen haben und versuchen Sie daran eventuell etwas zu vermeiden, manchmal sind es auch nur bestimmte Gewürze etc., die man nicht verträgt. Bis demnächst~“, er wank uns und ich schob Zero mit mir heraus, ab ins Auto. „Meinst wirklich das…?“ „Du hast doch wohl noch deine Tage, oder?“ „Naja ehm…nicht so wirklich…“, gestand sie leise. „Das war zwischendurch nur wenig oder gar nicht…“ „Wie lange schon?“ „Drei Monate…ich dachte, das wär normal…“ „Naja, wenn du eine Extremsportlerin wärst. Oder sonst…vielleicht hat der Onkel Doktor Recht und du ernährst dich nur falsch…“, murmelte ich und begann meine Geldbörse heraus zu kramen. Ich zog die Visitenkarte hervor und las die Adresse, dann hielt ich sie Zero unter die Nase. „DA fahren wir jetzt hin. Und nur die Ruhe. Geht schon alles gut.“ Nun waren wir also zur Schwester meines Arztes gefahren, welche Frauenärztin war. Irgendwie kam ich mir in der Praxis auch gleich direkt fehl am Platz vor. Uh, ich hatte das früher gehasst…meine Exfreundin hatte mich öfters zu ihren Routineuntersuchungen mitgeschliffen. Am Ende saß ich eh immer nur im Warteraum und langweilte mich. Ich meldete meine unter Schock stehende Freundin an, wir durften dann auch wirklich gleich dran kommen, was für ein Service. Und während die meisten Frauen allein da hineingingen, bestand ich darauf, mit Zero mitzukommen. Erstens war ich neugierig, ich geb es ja zu, zweitens starb sie eh schon vor Angst. Sie war ganz blass. „Hallo, herzlich Willkommen….Frau Matsumura. Sie sind neu hier?“ „Ja, mein Hausarzt, der Ihr Bruder ist, hat Sie empfohlen.“, schaltete ich mich nett ein, entschuldigte mich auch gleich, „Ich weiß, Privatsphäre und so, aber meine Liebe kippt mir gleich weg, ich muss bei ihr bleiben.“ Die junge Ärztin nickte nur und lächelte sanft. Wow, was für eine Schönheit. Aber hey, zusammenreißen. Ich war wegen jemand besserem hier. „Was gibt es denn, dass Sie so verstört ist? Das erste Mal bei einer Frauenärztin?“ „Ja, das auch. Aber ihr war heute so übel und wir dachten Sonnenstich, aber ihr Bruder meinte eher im Spaß, wir sollten vorsorglich mal zu ihnen gehen.“ „Schwangerschaftsverdacht?“ „Wir haben aber immer verhütet…!“, kam es leise von Zero, die ziemlich gequält dreinschaute. „Wann war Ihre letzte Regelblutung?“ - „Schon eine Weile her…fast drei Monate…“ „Gut, dann denke ich, machen wir erst einmal eine Normaluntersuchung, dann schau ich sie mal mit dem Ultraschall an.“ „Normaluntersuchung?“, kam es verängstigt von Zero. „Ja. Sie brauchen keine Angst haben.“, und dann begann sie Zero alles lieb und freundlich zu erklären. Mir fielen dabei fast die Augen raus, aber das zeigte ich äußerlich nicht. Ich wollte Michio ja nicht verschrecken. Als es dann soweit war, mit der Untersuchung, musste Zero sich freimachen und ich lief dann doch nochmal nebenan in das kleine Zimmer, da ich wohl nun doch ein Störfaktor war. „Herr Matsumura?“, kam wenig später eine Schwester wieder, „Sie können wieder mit reinkommen, Frau Dr. macht jetzt die Ultraschalluntersuchung.“ „Ah, okay.“, nickte ich und lief wieder ins Zimmer, wo Zero schon etwas verängstigt auf der Liege lag. „Hey. Ganz ruhig.“, schmunzelte ich und strich ihr durch die Haare. „Du schaust wie eine Kuh auf der Schlachtbank.“ Doch dazu sagte sie gar nichts. Oh es stand schlimm um Zero, wenn er nicht einmal mehr einen frechen Spruch auf den Lippen hatte. „Frau Matsumura, wenn Sie nichts dagegen haben, machen wir doch eine Vaginalsonographie.“ „Was ist das?!“, fragte Zero erschrocken. „Das ist ein länglicher Schallkopf mit Überzug, den wir mit Kontaktgel bestreichen. Dann wird dieser in die Scheide eingeführt…diese Methode ist bei einer frühen Schwangerschaft bis zum 3. Monat einfach genauer. Selbst Embryos, die nur wenige Millimeter groß sind, können so erkannt werden.“ „Ist…das unangenehm?“ „Nicht schlimmer als das eben.“, schmunzelte die Ärztin. „Sie brauchen keine Angst haben.“ „Soll ich gehen?“, fragte ich lieber nochmal nach, da ich dachte, die machen das mit dem Ultraschall am Bauch. „Nein! Bleib hier!“, Zero zerquetschte mir fast vor Schreck die Hand und ich musste mir verkneifen, schmerzhaft aufzuschreien. „In…Ord…nung..“, keuchte ich darauf nur. „Sie können sich unten noch einmal frei machen, Frau Matsumura.“, meinte die Ärztin höflich. Zero räusperte sich, tat aber was sie wollte. Dann setzte…legte sie sich wieder in den Stuhl da. Ich schloss lieber die Augen. Ich konnte und wollte mir gar nicht vorstellen, wie da… Zero neben mir drückte kurz etwas fester meine Hand und dann war Ruhe. War ich weggetreten? Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah zu der blonden Ärztin, die sich gerade die Brille zurecht schob und auf ihren Monitor blickte. „Und…?“, fragte Zero leise. „Hmm….Frau Matsumura? Herr Matsumura? Ich darf ihnen hiermit denk ich verkünden, dass sie beide Eltern werden.“ ~~**~~ Vielen Dank für die zwei Reviews! @Michio: xDDD Er wollte Karyu halt ne Freude machen~ (ich kann ihn verstehen, wenn man Dinge für andere anziehen muss, die einem selbst nicht behagen »") Vielen Dank~ Du bist sowas wie das Licht in der Schreiberdunkelheit *__* Ich verstehs auch nicht...Favoriten hat die FF um die 15, wie viele mehr das noch lesen, weiß ich nicht. In FF.de kann ich wenigstens drohen, nicht weiter hochzuladen, aber hier darf ich das nicht, da bekomm ich ärger xD Ja, die Hälfte, sei gespannt, was noch kommt. Mit diesem Kapitel hab ich ja einen sehr fiesen, fiesen Cliffhänger hinterlassen, ich bin böse x'DDD~ *in Deckung geht* @Kanoe: Gerne doch, ich freu mich, wenn ihr sie gern lest^^ Ja, Tsukasa ist ein wahrer Freund...und Karyu happy...aber nach dem Kapitel hier kann sich das ja ändern... Bis bald ihr lieben! ~~**~~ Kapitel 14: 14. - „Das kann nicht sein!“ ---------------------------------------- 14. - „Das kann nicht sein!“ Zero steht unter Schock, sollte man ihn einliefern lassen? „…Ich darf ihnen hiermit verkünden, dass sie beide Eltern werden.“ Das konnte nicht wahr sein. Die blonde Schlange musste lügen. Sie war mir bis eben noch sympathisch, aber jetzt…! „Wir haben aber doch immer verhütet! Ich hab sogar diese scheiß Pille danach das eine Mal genommen!“ Sie blickte nachdenklich zu mir, deutete dann aber zum Monitor. „Das glaube ich Ihnen gern…“, dann zog sie das Ding wieder aus mir und druckte das Bild irgendwie aus, hielt es mir hin. „Schauen Sie hier…man erkennt genau den Fötus.“ „Kann das nicht was anderes sein?! Ne…Krankheit oder so?!“ „Ausgeschlossen, das ist ein Fötus. Wenn Sie mir nicht glauben, befragen Sie eine andere Frauenärztin, die wird Ihnen dasselbe sagen.“ „A-aber ich…ich…“, ich stand auf und zog mir die Hosen wieder hoch, wusste gar nicht, was ich machen sollte. Ich…ich und… „Das kann nicht sein!“ „Ab wann zählt denn eine Schwangerschaft?“, hörte ich Karyu fragen. „Die Dauer einer Schwangerschaft wird vom ersten Tag der letzten Regelblutung an errechnet. Und die war wann?“ „Vor fast drei Monaten…?“, murmelte ich unsicher und strich mir durch die Haare. „Dann sollten Sie sich, wenn es solche Probleme damit gibt, schnell für eine Abtreibung entscheiden. Also nicht das ich sie dazu drängen will, aber es ist nur bis zur 12. Schwangerschaftswoche möglich, wenn die nicht schon war, ohne genaue Daten von ihnen kann ich das nicht sagen.“ „Ehm okay. Danke für alles~“, meinte Karyu und schob mich raus. Ich bekam um mich herum nicht mehr viel mit. Mein Gehirn hatte ausgesetzt und mein Herz würde ihm sicher bald folgen. Ich…war schwanger. Ein Mensch, der eigentlich mal ein wunderhübscher Mann war und nun in einem Weiberkörper gefangen war. Ich…sollte ernsthaft… Als mir der Wind draußen die Haare ins Gesicht wehte, erwachte ich und schrie laut auf. Karyu zuckte neben mir erschrocken zusammen. „Zero…! Nun beruhig dich doch!“ Entsetzt starrte ich ihn an, „Beruhigen? Ich soll mich BERUHIGEN?!“, schrie ich und lachte hysterisch auf, „Na klar werde ich mich beruhigen! Jetzt, wo ich weiß, dass ich definitiv KEINEN Sonnenstich und KEINE Lebensmittelvergiftung habe!“ „Aber Michio so bleib doch-“ „WIE ZUM TEUFEL SOLL ICH RUHIG BLEIBEN?!“, schrie ich, dass mindestens schon die ganze Straße nach uns schaute. „Die Idiot! Hast du es schon bemerkt! Ich hab da…so ein Ding in mir! Wie konnte das passieren, verdammte scheiße?!“ „Naja, denk daran…die Pille danach hat nur ne Wirkungsweise von rund 80 Prozent. Und…“ „Und was?!“ „Das eine Mal…ist das Kondom gerissen…“ „UND DAS SAGST DU MIR ERST JETZT?!“ „Tut mir leid, ich war mir ja selbst nicht sicher…!“ „Ach, laber nicht so eine scheiße, ich…ich…“, nun begann ich wieder zu heulen. Die Welt hasste mich. Sie hasste mich wirklich. Die alte Hexe hatte das damals sicher schon gewusst. Sie konnte in die Zukunft schauen oder so…und da hatte sie das hier gesehen, da war ich mir sicher! Das war der Grund, warum ich noch eine Frau war…! „Michio…bitte wein doch nicht…so schlimm ist das doch nicht…“ „Ach nein?! Du musst nicht neun weitere Monate eine Frau sein!“ „Ja aber-“ „Sag nicht, du willst so ein Ding ernsthaft haben?!“ „Was für ein Ding?“ „Ein Baby!“ „Naja, wenn es jetzt eh schonmal da ist…und wenn ich so darüber nachdenke…“ „Das ist nicht dein Ernst!“, meine Augen wurden größer, ich stieß ihn von mir und taumelte nach hinten. „Du willst nicht ernsthaft so einen schreienden, kleinen Wanst!“ „Was? Aber wie redest du denn Zero? Das….ist auch dein Kind!“ „Nun hör mal auf! Es hat mich nicht gefragt, ob ich es will! Es kann gern wieder verschwinden!“ „Hey, red doch nicht so…seit wann bist du so Herzlos…?“ Wieder musste ich lachen. „Herzlos?! Ich und Herzlos?! Besser das als ohne Verstand wie du!“ „Michio, ich erkenn dich ja gar nicht wieder…“ „Ach sei doch ruhig! Ich…ich will das nicht!“, ich begann wieder zu schreien, wischte mir über die Augen und versuchte mich zu beruhigen, ich musste mich ja schon anhören wie eine Geistesgestörte. Aber ganz ehrlich, so kam ich mir langsam auch vor. „Michio…komm, lass uns nach Hause, da können wir in Ruhe-“ „Lass mich in Ruhe du Idiot!“, schrie ich ihn an, bevor ich einfach losrannte. Ich wollte nur noch weg hier, weg von dem Ort, weg von Karyu, mich am besten irgendwo verstecken. Ich glaube, ich war nun definitiv am Tiefpunkt meines Lebens angelangt. ~*~ Karyu macht sich Sorgen Bitte was? Wir wurden Eltern? Hatte ich das grade richtig gehört? Oder sollte ich meine Ohren untersuchen, ein Hörgerät einsetzen lassen? Wie sollte so etwas bitte möglich sein, wir hatten doch- Oh. Mir kam alles wieder in den Sinn. Die Pille- Wirksamkeit von nur 80%. Das gerissene Kondom das eine Mal, wo ich mir nicht eimnmal richtig sicher gewesen war und Zero deshalb nichts gesagt hatte…und wer weiß, vielleicht war ja noch irgendwas gewesen, von dem wir nichts wussten, keine Ahnung. Auf jeden Fall hatten wir uns oft genug vergnügt…und nun hatten wir die Rechnung. Aber selbst schuld, eigentlich galt das Ganze ja irgendwo der Fortpflanzung…wenn es nur nicht so einen Spaß machen würde…! Mein Blick wanderte zu Zero, der völlig neben sich stand und dann begann, alles abzustreiten, die Kompetenz der Ärztin in Frage stellte. Das würde ein Theater geben… Aber irgendwie…ja, ich war geschockt, oder eher überrascht, das stimmte. Andererseits waren Babys verdammt süß und so ein oder eine kleine Zero…das wär sicher richtig toll. Ich sollte Vater werden…was für eine Erkenntnis! Sollte ich nun eher Angst davor haben oder mich freuen? Ich wusste es nicht, meine Gefühle waren gemischt und noch viel zu aufgewühlt…ich sollte in Ruhe darüber nachdenken. Doch bevor Zero die arme Frau jetzt noch ganz auseinander nahm, verabschiedete ich uns und ging mit ihr raus. Aber da ging das Theater erst richtig los. Zero begann völlig hysterisch zu lachen, schwankte dann von Wut auf mich, das Kind, die Ärztin bis hin zu reiner Verzweiflung und Trauer. Natürlich konnte ich sie verstehen. Eigentlich hätte so etwas nie klappen dürfen. Eigentlich war sie ja auch ein Mann. Aber nun war Michio Shimizu im Körper einer Frau und spätestens jetzt wussten wir auch: Der Körper war voll funktionsfähig. Ich verstand ihren Hass, ihre Wut, und doch…ich hätte nicht gedacht, dass sie das nun so an mir auslassen würde. Sie tat ja, als würde ich ihr das Problem allein überlassen. Dabei war ich ja wohl auch betroffen. Und das arme Kind…Baby…Embryo, was auch immer, konnte erst Recht nichts dafür, eigentlich im Grunde ja gar nichts. Denn wenn, dann waren Zero und ich Schuld…weil ja immer zwei zu der Sache gehörten. Und doch…Zero machte mir Angst…sie redete so abscheulich von dem…unserem Kind, nirgendswo war bei ihr Liebe zu erkennen, eher Hass. Ich hatte wirklich Angst, sie würde jetzt durchdrehen. Als sie dann wirklich losrannte, glaubte ich das mehr denn je. Was, wenn sie sich etwas antun würde?! Kami, das könnte ich mir selbst nie verzeihen. Da würde ich mich gleich hinterher stürzen oder so…. „Michio!“, rief ich laut und lief ihr nach, doch verdammter Weise war sie diesmal schneller als sonst, warum auch immer. War ihr vorhin nicht noch schlecht gewesen? Davon sah ich nun aber nicht mehr viel. Was mir zusätzlich das vorankommen erschwerte, waren die Menschenmassen. Das hasste ich an der Großstadt so. Das es immer voll war, egal wann man hier lang kam. Ich hechtete durch die Menschenmenge und konnte auf Grund meiner Größe zum Glück immer noch ihre langen Haare und den Pullover von ihr erkennen. Doch irgendwann verschwand sie einfach. Sie war plötzlich von einem Moment auf den nächsten fort. Ich stockte und sah mich um. War sie nach links, rechts oder geradeaus gelaufen? „Verdammt!“, ich rannte einfach nach rechts und lief die Straße etwas ab, ging dann aber wieder zurück und eilte geradeaus, immer weiter in die Stadt. Doch von Zero war nichts mehr zu sehen. Sie anzurufen würde auch nichts bringen…sie würde so oder so nicht ran gehen. Seufzend blieb ich in der Masse schwarzhaariger Menschen stehen und strich mir selbst durch die Strähnen. Das war’s, es war sinnlos, sie in dieser Millionenmetropole zu suchen. Traurig trat ich den Weg zurück in Richtung meines Wagens an. ~*~ Ich fuhr nach Hause, doch dort war sie wie erwartet nicht. Ich war wirklich dumm zu glauben, sie könnte vielleicht hier sein. Seufzend setzte ich mich in die Küche und trank zur Beruhigung ein wenig Saft. Ryu kam maunzend angelaufen und hüpfte mir auf den Schoß. „Tut mir leid Kleiner, bin grad nicht in der Stimmung zu schmusen…“, murmelte ich nur. Seine großen, treuen Augen blickten mich an und ich fühlte mich wieder an Zero erinnert. Der Kleine schien zu spüren, dass es mir nicht gut ging und schmuste sich von sich aus etwas an, schien mich trösten zu wollen, was mir ein Lächeln aufzauberte. „Danke Ryu.“ Nach einer Weile stand ich jedoch wieder auf und lief zum Telefon. Ich rief alle an, die mir in Bezug auf Zero einfielen. seine Eltern, seine Geschwister, Tsukasa, Hizumi …allerdings sagte ich, er wäre nur nicht zuhause und ich suchte ihn deshalb. Doch keiner konnte mir sagen, wo er ist. Toll. Mein Blick wanderte zur Uhr. Seit unserer kleinen Auseinandersetzung -oder eher ihrem Anfall- waren schon zwei Stunden vergangen, mindestens. Also dürfte sie in der Zeit vielleicht auch schon in ihrer Wohnung sein. Also schob ich Ryu sanft beiseite, versorgte ihn noch einmal mit Futter und Wasser, dann ging ich wieder zu meinem Wagen und fuhr erneut los, diesmal zu Zeros Wohnung. Ich parkte gleich bei ihm und eilte die Treppen hoch. Ziemlich geschafft kam ich auch bei ihm an- der Fahrstuhl war kaputt. Ruhig klingelte ich, doch keiner machte auf. Dabei war ich mir sicher, drinnen etwas gehört zu haben. Also klingelte ich weiter und weiter. Mindestens eine Viertelstunde stand ich da schon, als aus der Wohnung ein verweintes: „Verschwinde doch endlich!“, zu mir drang, begleitet von Schluchzen. „Michio!“, ich lehnte mich an die Tür, biss mir auf die Unterlippe. „Bitte mach auf, ich möchte mit dir reden…es ist wichtig…bitte…“ „Lass mich doch endlich in Ruhe…du hast schon genug zerstört..“ „Ich weiß! Lass mich doch nur mal rein, mit dir reden!“ Darauf kam keine Antwort mehr, nur noch weinen, dann ein Geräusch von einer sich schließenden Tür. Toll, sie war weggegangen aus dem Flur. Kurz überlegte ich, ob ich den Hausmeister nach dem Ersatzschlüssel fragen sollte. Aber der Typ schaute mich schon so immer seltsam an…wahrscheinlich hielt er mich für eine von Zeros Sexbekanntschaften, toll. Doch was sollte ich jetzt tun? So schnell würde er mir nicht aufmachen. Aber weggehen wollte ich auch nicht, jetzt wo ich wusste, wo sie war. Also traf ich eine Entscheidung. Langsam sank ich auf den Boden, schlang die Arme um die Beine. Ich würde auf sie warten, bis sie irgendwann wieder herauskommen würde. Und wenn ich noch morgen oder in einer Woche hier saß… ~*~ Uh, was war das? War ich eingeschlafen? Ich schaute mich um…Ach du scheiße, ging gerade die Sonne auf?! Wie spät war es denn?! Entsetzt sah ich zu meiner Uhr, die mir 6.45 Uhr anzeigte. Ach du sch… ich hatte echt die ganze Zeit hier gesessen und geschlafen? Als ich mich versuchte umzudrehen, merkte ich es. Ja, ich hatte auf jeden Fall sehr lange hier gesessen, mir tat alles weh, besonders mein Nacken. Ich keuchte leise, „So ein Mist…“, dann streckte ich mich und versuchte, meine Glieder munter zu bekommen. „Das dachte ich mir auch, als ich dich letzte Nach hier sitzen sah.“, kam es von hinter mir. Ich erschrak und drehte mich schnell um, sah dabei in Zeros Gesicht. Blinzelnd betrachtete ich sie. Michio wirkte müde und erschöpft, aber mehr war in ihrem Gesicht nicht zu erkennen. Weder Freude noch Wut. „Michio…“, hauchte ich nur und betrachtete sie weiterhin. „Ja, so heiß ich…du bist echt dümmer als ich dachte. Die ganz Nacht hier zu sitzen…Pf.“ „Ich wollte dich sehen.“ „Ich dich aber nicht.“, meinte sie nun wesentlich kühler, drehte sich herum und wollte die Tür zuknallen, doch ich war schneller als von mir selbst erwartet aufgesprungen und hatte sie festgehalten. „Michio. Lass uns bitte reden…du bist doch nicht allein.“ „Was sollte das ändern? Als wenn ein paar Worte die ganze Scheiße rückgängig machen.“ „Und doch…bitte.“ „Tu, was du nicht lassen kannst.“, damit ließ sie mich stehen, ließ aber auch die Tür auf. Ich seufzte nur leise und ging ihr nach. Das würde eine lange, sehr lange Diskussion werden. ~~**~~ Haha, gebt es zu, so schnell habt ihr nicht mit nem neuen Kap gerechnet. Das mach ich auch so schnell nicht wieder! !!WICHTIG:!! Fiz hat mich auf etwas aufmerksam gemacht, was ich vergaß zu erwähnen. Natürlich ist in Japan Abtreibung verboten außer in quasi Extremsituationen. Als ich das jedoch endlich mal rausfinden konnte, war alles schon geschrieben- deshalb bitte ich, diesen Fehler zu übersehen, ich hab es wie auf Abtreibung in Deutschland geschrieben.. In dieser FF ist eh so viel Fiktion drin, da kommt es darauf nicht mehr an *lach* Also nehmt es mir nicht übel und danke an Fiz fürs aufmerksam machen, ich vergaß es einfach nochmal zu erwähnen. VIELEN DANK HIER AN: @Michio: awwww, da werd ich selbst ganz traurig ;.;" Tut mir leid, dass ich so mies bin. Aber ich verfolge damit ein Ziel, was sich noch zeigen wird... Sei mir bitte nicht böse xD Und ich verspreche dir: Es wird wieder was zu lachen geben, glaub mir. *in arm nehm* bis demnächst! ~~**~~ Kapitel 15: 15. - Und jetzt? ---------------------------- 15. - Und jetzt? Karyu sieht sich einer langen Diskussion bevor Ich schluckte. Das würde wirklich ein langes Gespräch werden. Doch mir blieb ja wohl keine andere Wahl. Leider. Aber wo war eigentlich das Problem? Bei Zeros Einstellung zum Mutter werden, oder? Da war sie wohl noch durch und durch ein Mann. Ich folgte ihr in ihre Wohnung und setzte mich dann zu ihr, da sie sich ins Wohnzimmer zurückgezogen hatte. Mit angezogenen Knien saß Zero auf der Couch, hatte die Arme darum geschlungen und starrte vor sich daher. Als ich nun neben ihr saß, sah sie zu mir. Die Augen waren noch immer trüb, trostlos, traurig. „Was erhofft du dir noch von mir?“ „Was soll das denn jetzt heißen?“, fragte ich erschrocken. Klang ja fast so als wollte sie mich verlassen…! Sie zuckte nur die Schultern. „Naja…ich weiß nicht…es kann ja wohl schlecht so weitergehen wie bisher.“ „Willst du…du willst nicht Schluss machen, oder…?“, fragte ich zittrig und schluckte. Zero blickte mich an. „Ich…ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, was ich jetzt noch will…Karyu…mein Leben geht den Bach runter..so wollte ich nie leben…!“, nun fing sie wieder an zu weinen. Wie war das? Schwangere hatten oft Stimmungsschwankungen? „Hey…ganz ruhig.“, flüsterte ich und zog sie behutsam in eine Umarmung. „Ruhig?! Wie soll ich jetzt noch ruhig bleiben?! Karyu, ich hab die letzte Nacht kein Auge zugemacht! Weil ich wusste, dass da so ein…Dings in mir ist…i-ich…i-ich will das nicht…ich…“ „Schhht…ist gut.“, ich drückte sie an mich und Zero ließ das sogar mal mit sich machen. Solange sie nicht wütend wurde, war das noch am besten. Ich durfte sie jetzt ja nicht reizen… „Wovor hast du…am meisten Angst bei der Sache…?“ „Wovor? Vor allem…! Karyu, ich…ich bin eigentlich ein Mann…ich dürfte sowas nicht haben…am Ende kommt da ein Mutant raus…! Oder…ach Mensch, du müsstest es selbst am Besten wissen! Überleg doch mal, wir…wir sind beide…Musiker…reisen um die Welt…wir können kein Kind gebrauchen…ich wollte nie welche…was soll meine Familie sagen..? Deine Familie? Meine…Hizumi und Tsukasa?! Das Label?! Die Fans?! Ich…ich kann nicht auftreten…nichtmehr… ich…“ - „Ganz ruhig, atme tief durch und versuch dich zu beruhigen.“ Mir gefiel gar nicht, wie sie immer aufgelöster wurde und sie ein Heulkrampf nach dem nächsten überkam. Michio senkte den Blick, dann stand sie auf und lief zum Fenster, blickte hinaus. „Ich…ich kann es noch wegmachen lassen, oder?“ Ich seufzte. „Bist du dir sicher, dass du das willst? Die meisten der Frauen bereuen das hinterher…eine gute Freundin von mir sagte, ihr ging es hinterher schlechter als davor.“ „ Warum..?“ „Sie hat so reagiert wie du…wollte Karriere machen. Und als es dann…weg war, hat sie erst bemerkt, was für einen Schatz sie da hatte. Weißt du…man sollte die Sache von zwei Seiten betrachten… die Ärzte sagen zwar bis 12. Woche ist gesetzlich möglich, aber…ich glaube, da lebt so ein kleines Wesen doch auch schon lange…und…ich weiß nicht, man sollte ihm doch die Möglichkeit geben, die Welt kennenzulernen, oder? Ich…ich finde, sowas ist Mord…egal was die Ärzte sagen…woher wollen die wissen, was lebt und was nicht…“ „Keine Ahnung, ich bin kein Arzt…aber Karyu…du…du musst ein Leben lang dafür sorgen…es wird dir die Haare vom Kopf fressen und dann irgendwann brennt es undankbar mit irgendwem durch und du siehst es nie wieder…“ „Oh Gott, du hast auch zu viele Horrorfilmchen gesehen.“, lachte ich nun, wurde aber gleich wieder ernst. „Aber stell dir mal vor, wenn deine Eltern damals so etwas getan hätten…Du würdest nun vielleicht nie leben. Oder wärst wann anders in einer anderen Zeit oder so geboren…wir hätten uns nie getroffen.“ „Was ich zu viel Horror schaue, siehst du zu viel Science Fiction und Fantasy.“, stellte er nüchtern fest. Ich seufzte darauf nur. „Und außerdem war ich ein Wunschkind.“, hörte ich da Trotz in ihrer Stimme? „Woher willst du das wissen?“ „Du willst nicht ernsthaft meinen Eltern sowas unterstellen?!“ „Nein, nein~ Aber man weiß nie, oder? Ich würde meinem Kind nicht sagen, dass es ein Unfall war.“ „Na toll…“ „Siehst du, klingt doch schon schrecklich. Also lieber schweigen.“ „Hmmm... Karyu…trotzdem…“ „Trotzdem. Ich…du hast letztens mal gesagt, ich soll meine Meinung vertreten und mich dir nicht immer beugen! Ich glaube nämlich, du hast eine vollkommen falsche Vorstellung von Kindern.“ „Kann sein…die hassen mich sicher…“ „Sag doch sowas nicht! Mensch Zero…wenn sie lachen, wenn sie dich anstrahlen…stell dir vor, wie du dein eigenes Baby im Arm hältst. Das Baby, das DU selbst ausgetragen und geboren hast. Das Kind, in dem UNSERE DNA ist. Und wie dieses dann das erste Mal seine Augen öffnet und dich anlacht, nach deinem Finger greift. Ich glaube, da wirst sogar du weich.“ Sie schwieg. Also machte ich weiter. „Und dann…wenn es irgendwann anfängt zu laufen…zu sprechen…wenn es das erste Mal Mama oder Papa ruft! Wenn es dir irgendwann sagt, wie lieb es dich hat…wenn es sagt, es hat die beste Mama der Welt.“ „Hör auf.“, Zero strich sich zittrig durch die Augen, „Ich…du machst mir ein schlechtes Gewissen…hör auf…“ „Das will ich aber nicht…“, flüsterte ich und stand auf, trat hinter sie. „Ich will dir nur aufzeigen, was das Gute daran ist. Du kannst nicht nur das Schlechte sehen.“ Zero schwieg weiter. „Und…wenn ich abtreiben würde? Würdest du mich dann noch lieben…?“ „Ich liebe dich immer, das habe ich dir gesagt. Aber bitte überleg dir das dreimal wie gesagt…es ist Mord…wenn ich die Frau von uns wäre, okay, schwer vorstellbar du bist als Frau hübscher anzusehen, aber wenn ich die Frau wäre…ich würde es durchziehen. Egal, ob du Vater werden wollen würdest oder nicht.“, ein Grinsen lag auf meinen Lippen, bevor ich hinzufügte: „Aber es ist auch dein Körper. Du musst halt neun Monate gesund leben…wobei…du sicher nicht mehr neun Monate hast.“ „Ja…sieben oder acht…“, murmelte sie und seufzte. „Karyu…denk aber bitte an..die Band…“ „Die Band ist wichtig, hat aber nicht Vorrang. Die Jungs würden es verstehen, glaub mir. Deine Familie auch. Den Fans sagen wir einfach du bist schwer krank, das zieht sicher.“ „Du willst sie anlügen?!“ „Tun wir das nicht schon die ganze Zeit?“, oh, ich hatte heute meinen Schlagfertigen Tag. So oft hatte ich ihn noch nie Sprachlos erlebt. „Ich…ich weiß noch nicht so…Weil…okay, zugegeben, du hast schon Recht…“ Wieder nickte ich. „Wenn es gesund ist, warum sollte es kein Recht auf ein Leben haben? Nur weil die Eltern nicht wollen? Von mir aus…können wir es dann ja auch…in eine…Babyklappe geben…“, die Worte fielen mir schwer, aber es musste sein. „Nein, das könnte ich dann sicher auch nicht…neun Monate herumplagen…und dann wissen, dass irgendwo da draußen was von mir existiert…na super ey…“ „Hm, stimmt auch wieder…aber besser als Mord…“ „Ich weiß…lass mich darüber nachdenken, ja…? Ich…ich brauch einfach Zeit…Das…kommt alles so plötzlich…ich kann es nicht so schnell akzeptieren wie du..“ „Natürlich Engel.“, sanft küsste ich ihren Schopf und lief in die Küche. „Ich mach uns was zu Essen.“ Wenig später saß ich mit ihr am Frühstückstisch. „Ehm….Karyu? Was…soll das alles?“ „Was alles?“ „Das auf meinem Teller da?“ „Ach so! Naja, du isst jetzt für zwei, also musst du mehr essen.“ „Bitte?!“ „Ja willst du denn krank werden?“ „Wie zum Geier soll ich das denn alles schaffen?!“ „Du immer und deine Geier!“ „Gar nicht war! Sonst sind es Giraffen.“ Wir blickten uns beide an, dann mussten wir lachen. Es freute mich, sie nach so langer Zeit wieder fröhlich zu sehen. „Trotzdem schaff ich das nicht.“ „Du musst immer das letzte Wort haben, oder Michio?“ „Klar. Du müsstest mich doch langsam aber sicher kennen.“ „Schön, dass du deinen Humor nicht verlierst.“ „Er ist das Einzige, was sich nicht verändert hat…da werde ich den sicher nicht ablegen.“ „Wie du meinst.“ „Hm. Und wie soll ich das nun schaffen?“ „Iss so viel du kannst. Notfalls roll ich dich dann durchs Haus.“ „Na danke.“ Ich schmunzelte nur und ließ sie essen, trank meinen Kaffe nebenbei und kaute selbst. Nachdenklich beobachtete ich Zero. Sie schien es zu bemerken und sah auf. „Was ist?! Schaust du schon, ob ich fetter geworden bin?!“ In dem Moment kam mir eine zündende Idee. „Ich weiß, was wir nachher machen, Schatz.“ - „Und was? Ein Babybett kaufen oder was?“, oh diese Ironie immer. „Nein…was Schönes. Ist aber noch geheim.“ „Was Schönes? Hast du eine Zeitmaschine erfunden, um deine Dummheit rückgängig zu machen.“ „Hey, du wolltest auch so oft! Und nein, über so ein technisches Wissen verfüge ich nicht. Ich hab was anderes mit dir vor…wir fahren nachher weg.“ „Wohin?! Muss ich Koffer packen?“ Nun musste ich lachen. Sie war so süß. „Nein meine Liebe. Ein Tagesausflug. Wir besuchen einen alten Freund.“ „War der auch mal eine Frau?“ „Nein Mensch~ Lass dich doch überraschen~“, ich schmunzelte über ihre Ungeduld und stand auf um mein Geschirr schon einmal abzuspülen. Sie schnaubte nur genervt, aß aber weiter. Braves Mädchen. Irgendwann stand sie auf. „Gehe mich mal anziehen…falls mir denn noch was passt.“ „So sehr hast du doch noch nicht zugenommen…“, meinte ich nur skeptisch, doch sie blickte mich giftig an. „Wer sagte denn, ich sei dick?!“ „Hab ich nie gesagt. Ich hab gefragt, ob du zugenommen hast, weil dein Bauch so ein wenig…rauskam…irgendwie..“ „Na toll. Jetzt kommt auch noch mein Bauch raus. Reicht ja wohl, dass meine Titten größer werden.“ „Was? In Echt?!“ „Ja..bilde ich mir zumindest schon ein. Was auch immer. Ist ja egal.“ „Ich finde dich trotzdem wunderschön~ Schwangere Frauen sehen erst Recht ungemein erotisch und hübsch aus~“ „Spar dir dein Geschleime. Du fasst mich die nächste Zeit nicht an, damit das klar ist.“, damit verschwand sie auch schon angegiftet im Schlafzimmer. Oh…jetzt kehrte ihre zynische Art wohl schlimmer als je zuvor zurück. Ich legte den Kopf schief. Wenn wir wirklich ein Baby bekommen sollten; Wie wäre das dann wohl? Würde es ganz nach Zero kommen oder eher nach mir? Oder war es ein liebe- und knuddelbedürftiger Ironiker? Das würde noch spannend werden…denn ich hoffte wirklich, einmal im Leben meinen Kopf durchsetzen zu können. Sie hatte es selbst gesagt, ich solle mir doch nicht alles von ihr gefallen lassen. Und das tat ich nun auch. Immerhin war es doch wohl auch mein Kind…natürlich konnte ich sie zu nichts zwingen…aber die schönen Dinge am Eltern sein konnte man ihr doch aufzeigen, oder? Wenn ich so darüber nachdachte, würde sowas Kleines unser Leben sicher perfekt machen. Es würde hier neues Leben ins Haus bringen und wir wären…eine Familie. Je weiter ich darüber nachdachte, umso mehr begann ich vor mich her zu grinsen. Ich stellte mir gerade so einen unglaublich süßen Zero in klein vor. Vielleicht sah es ja auch aus wie ich…? Ne, es würde mehr davon haben, wenn es nach Zero kam, denk ich… „Was träumst du schon wieder?! Du stehst ja immer noch so da, wie ich dich verlassen habe.“ Ich zuckte zusammen, als die Worte auf mich eindrangen. Wie..? Oh, Michio war zurück. „Entschuldige.“, murmelte ich und lächelte sie an. „Können wir?“ „Wenn es sein muss…muss ich lange laufen?“ „Wir fahren Schatz, wir fahren.“ ~*~ Zero muss sich entscheiden Zugegeben…sein Grinsen gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht. Was heckte sich dieses gelb-braune Fleckenmonster nun wieder aus? Wäre ich eine Katze, würde ich jetzt meine Krallen ausfahren. Was konnte man als Ziege? Höchstens austreten mit den Hufen. Ziemlich misstrauisch folgte ich ihm zum Auto und setzte mich daneben. Wer weiß, wo er mich hinfuhr. Vielleicht setzte er mich ja irgendwo mitten in der Pampa aus und verschwand auf nimmer wiedersehen…konnte ich ihm so etwas zutrauen? Ja, oder? Vielleicht bekam er ja so eine Krise, die manche Männer dann halt bekamen, wenn sie erfuhren, dass sie Vater wurden. Hatte ich nur mal was drüber gelesen…damals hatte ich mich über solche Leute kaputt gelacht. Das ich selbst mal in so eine Lage kommen würde- völlig ausgeschlossen. Ich war schwul und würde sicher nie mit einer Frau etwas haben wollen. Da hätte man mir über Nacht heimlich Samen abnehmen lassen müssen, dass so etwas geschah. Hätte ich damals doch nur gewusst, dass ich mal so enden würde. Als schwangere Frau auf dem Beifahrersitz eines Verrückten. Okay, ich war nicht minder verrückt, aber was soll’s? Das Leben und meine Welt waren für mich völlig aus den Fugen geraten. Ich schaute nur aus dem Fenster und sah die großen Häuser an mir vorbeiziehen. Automatisch fühlte ich wieder, wie mein Leben langsam an MIR vorbeizog. Meine Zeiten als junger, freier Mann waren vorbei. Für einen kurzen Moment fragte ich mich, ob es ein Fehler gewesen war, sich auf Karyu einzulassen. Andererseits hatte ich nie zuvor soo viel Liebe erfahren…nie zuvor hatte mir jemand -außer meiner Familie, aber die zählte nicht- so sehr gezeigt, dass ich doch irgendwie etwas wert war. Das ich jemanden so viel bedeutete. Und ich glaube, man konnte gar nicht jemand besseren als Karyu finden. Er wäre sicher für Millionen und Abermillionen Frauen der perfekte Mann schlecht hin. Und wie dankte ich ihm das? Ich zweifelte an ihm…an mir…an uns. Ich gab ihm die Schuld für die Misere, obwohl ich ja selbst mit Schuld war, ich wollte es ja auch, verdammt. Und…und nun wusste ich wirklich nicht mehr, ob ich das…Baby wegmachen lassen sollte. Karyu hatte Recht, im Grunde konnte das Ding nichts dafür. Im Grunde war es Mord. Im Grunde hatte das Ding ein Recht auf Existenz wie jeder andere. Ich meine…wir waren vielleicht als Stars blöd als Eltern…aber schlecht würde es es bei Karyu definitiv nicht haben, da war ich mir sehr sicher. Und doch…der Typ würde nicht neun Monate damit herumrennen müssen. Er würde sich nicht gesund ernähren und jede Kleinigkeit beachten müssen. Das kam noch dazu- ich hatte verdammt noch einmal keine Ahnung, was man bei so einer bescheuerten Schwangerschaft zu beachten hatte. Ich war doch keine Frau, man ey. Karyu fuhr auf einmal um eine Kurve in ein Parkhaus. Ich blinzelte und sah auf; ich kannte diesen Ort, doch hatte ich zu spät geschaut, wo genau wir nun waren. Auf jeden Fall noch in unserer Stadt, ich kannte dieses Parkhaus… Neugierig stieg ich aus und folgte der Giraffe, die leise vor sich her sang, ansonsten aber schwieg. Blödmann. Er wusste genau, dass ich mir jetzt das Hirn zermarterte, wo wir nun genau waren. Wir liefen das Treppenhaus hinab und traten dann ins Freie. Als ich das Gebäude direkt vor meiner Nase betrachtete, musste ich die Stirn runzeln. „Das Krankenhaus…? Was zum- Was soll ich denn bitte hier?!“, entgeistert starrte ich den anderen an, der wieder nur dümmlich grinste. „Lass dich überraschen.“, dann wurde Karyu wieder ernst, nahm meine Hand und zog mich mit sich. Mein Blick war weiter irritiert, bevor ich mit den Augen rollte. Sollte er doch machen, was er wollte. Vielleicht sollte ich ja froh sein, dass er mich nicht in die Irrenanstalt brachte. Als wir dann das Gebäude betreten hatten, führte er mich zu einem Schwesterzimmer, wo er nach einem Mann fragte. Wie ich es mitbekam, war derjenige auch noch da, denn Karyu erzählte was von: „…Ach wirklich? Oh, wie toll! Kann ich ihn sprechen?“ Bäh, das war ja eklig. Irgendwie fühlte ich mich gerade dezent eifersüchtig. Wer war der Bekannte da von Karyu?! Die Schwester rief den Namen monoton durch den Lautsprecher…Moment, der Kerl hieß auch Yoshitaka mit Vornamen?! Wo hatten die sich kennengelernt? In einem Namensclub? Ich verschränkte nur die Arme und blickte mich finster um. Irgendwann kam ein ziemlich junger, gutaussehender Pfleger, Arzt…irgend sowas halt, was weiß ich, in unsere Richtung. Man, sah der…jetzt war ich wirklich eifersüchtig. Vor allem als sie sich drückten. Meine Kinnlade berührte fast den Boden. Yoshi und Yoshi gingen etwas abseits, ließen mich dumm dastehen. Toll, was sollte das?! Was für Geheimnisse hatten die zu besprechen?! Beleidigt sah ich mich in dem Gang um und lief zu einem der Wasserspender, um etwas zu trinken. Und mich dann daneben auf eine Bank zu setzen. Da wartete ich nun. Irgendwann kamen die beiden auch strahlend zu mir. „Michio! Das hier ist ein alter Schulfreund von mir. Er heißt ebenfalls Yoshitaka und ist so freundlich, uns gleich wohin zu führen.“ Der junge Mann hielt mir die Hand hin. Und leider hatte er ein so unwiderstehliches Lächeln, dass ich nachgab und ihm die Hand reichte. Man, so wie der aussah, war der eher ein Fernsehstar…oder zumindest berühmt. Aber nein, der arbeitete scheinbar wirklich hier. Welch Verschwendung. „Freut mich, dich kennenzulernen Michio. Ungewöhnlicher Name für eine Frau…aber ich muss sagen, dass ich mich für Karyu freue das er eine so schöne Freundin hat.“ „Hm…ich freu mich auch für ihn...“, murmelte ich nur missgelaunt, doch der Strahle-Yoshi ging nicht weiter darauf ein. „Na dann…kommt einfach mal mit~“, und schon lief er los. Ich runzelte die Stirn und drehte mich zu Karyu, der mich sanft mitzog. „Wo gehen wir jetzt hin? Geschlossene Anstalt?“ „Wir sind in einem Krankenhaus, keiner Psychiatrie.“, meinte Karyu nur, der mich entsetzt ansah, „Komm einfach mit.“ Ich murrte nur. Doch mir blieb wohl nichts anderes übrig. Also lief ich den beiden nach und versuchte zu erkennen, wo wir nun hingingen. In die Sterbeabteilung schon einmal nicht, die ging laut dem Schild in die andere Richtung. Bloß netter formuliert halt. Wir liefen immer weiter durch die Gänge, die Schilder flogen nur so an uns vorbei, ehe ich eines erblickte, was mich stocken ließ. Entsetzt wendete ich mich zu Karyu. „Du willst nicht ernsthaft das ich da…?! Nein, da bekommst du mich nicht rein~“, zischte ich ihm zu und wollte mich umdrehen, doch er packte mich am Arm und schliff mich lächelnd weiter. „Mach nicht so einen Aufstand. Sei einmal im Leben unvoreingenommen, ich will dir nur etwas zeigen. Sei froh, dass wir hier lang dürfen, dürfen sonst nur Patienten.“ Mit einem Murren drückte ich meinen Unmut aus, blieb ansonsten aber ruhig. Ich wusste nicht, was Karyu von mir verlangte. Schließlich traten wir durch eine schwere Tür. Der Raum, der dahinter lag, war zur Hälfte durch eine Glasscheibe getrennt. Dahinter lagen grob geschätzt mindestens zwanzig…winzig kleine Babys in rosa und blau herum und schliefen größtenteils; ein, zwei Schwestern wuselten auch da lang. Strahle-Yoshi führte uns schmunzelnd an die Scheibe. „Das sind unsere Jüngsten. Sie dürfen jetzt bald wieder zu ihren Mamas, sie werden nur frisch gemacht und naja…manchmal wollen die Mütter halt auch mal noch eine Nacht durchschlafen.“, er lachte leise und lief hinüber, unterhielt sich dann mit einer der Schwestern. Ich wusste nicht so recht, was ich nun empfinden sollte. Ich starrte die kleinen Dinger einfach nur an, eins nach dem anderen. So friedlich wie sie schliefen, alle mit ihren schwarzen oder glatzköpfigen Köpfen, in rosa und blau…irgendwo…waren sie doch schon wieder süß. Wenn man von den Falten und dem knietschigen Gesichtern absah, versteht sich. Meine Hand legte sich fast von allein an die Scheibe und ich blickte auf eines der Babys direkt vor mir. Kurz öffnete es seine Augen und blickte mich an, dann schloss es sie wieder und schien weiterzuschlafen. Ich…ich musste jetzt völlig bescheuert sein, denn irgendwie…. „Und? Sie sind schön, nicht wahr? Jedes auf seine Art und Weise.“, flüsterte Karyu mir ins Ohr und schlang vorsichtig die Arme um mich. Ich nickte zögerlich. „Wobei…das da mir nicht gefällt…sieht extrem dick aus…das da ist hübscher…“, ich deutete auf das Kleine vor mir und lächelte sogar leicht. Innerlich jedoch kämpfte ich mit mir selbst. Einerseits wehrte ich mich dagegen; es war völlig unnatürlich, so einen Blödsinn mitzumachen, andererseits…andererseits so etwas kleines, Süßes…das irgendwo vielleicht meine Stupsnase, Karyus Augen oder irgend so etwas hatte…ich würde gern wissen, wie das wohl aussah, wenn von uns… „Yoshitaka? Michio? Kommt mal mit, ich zeig euch noch etwas.“, Karyus Freund wank uns heran, sodass wir uns voneinander lösten und ihm nachliefen. Zugegeben…mir fiel es schwer, mich von den Babys da abzuwenden. Seltsam. In mir kamen Gefühle auf, wo ich nicht mal im Entferntesten gedacht hätte, dass ich sie überhaupt besäße. Strahle-Yoshi führte uns durch eine andere Tür, in einen kleinen Gang, dann wieder in ein Zimmer, wo eine junge Frau gerade allein saß, mit einem Baby im Arm. „Darf ich euch vorstellen? Meine Frau.“, schmunzelnd ging er zu ihr und küsste sie. Ich blinzelte. So ein Mist. Der wunderhübsche Typ war also an eine ebenso wunderschöne Frau vergeben. Sollte man Schönheit nicht lieber mit wem teilen statt sie zu sammeln? Und ja…auch das Baby war wunderschön. Es schaute gerade neugierig in unsere Richtung, musste wohl schon älter sein als die anderen in dem Raum zuvor. „Du…ihr habt ein Kind?! Warum sagt ihr das denn nicht eher?! Mensch Yariko, alles Gute!“, Karyu lief zu der Frau und umarmte sie, Yoshi 2 nahm derweil sein Kind. „Entschuldige…wir haben es verpasst, dich anzurufen Karyu.“, schmunzelte sie nur. „Aber du hast eine Freundin! Herzlichen Glückwunsch~“ - „Danke. Michio? Das ist Yariko. Sie war mit mir in einer Klasse.“ Zögerlich nickte ich und lief zu ihr. „Hallo…Yariko-san.“ „Hallo Michio. Schön, dich kennenzulernen.“, begrüßte sie mich freundlich, wand sich dann aber wieder Karyu zu. „Warum seid ihr hier, Karyu? Warte, lass mich raten...du warst Yoshi besuchen und der hat dich auch gleich hierher geschleppt.“ „Nicht so ganz…“, verlegen kratzte sich mein Yoshi am Kopf, während der andere sich räusperte und dann seine Frau behutsam aufklärte. „Yoshi und Michio bekommen auch ein Kind…Yoshi wollte ihr die Babys zeigen …ich dachte, ich bring sie auch gleich zu dir.“ „In echt? Oh Glückwunsch! Welcher Monat?“ Was? Blinzelnd starrten Karyu und ich uns an, ehe dieser meinte: „So dritter Monat ungefähr vielleicht…wir haben es gestern erst erfahren und naja, müssen erst einmal damit leben lernen.“ „Oh, eine Überraschung also? Das ist auch schön, war bei mir auch so.“ „Echt?!“, riefen wir nun aus einem Munde. „Ja…weißt du, die Ärzte meinten zu mir, ich wäre unfruchtbar. Naja, und wenn man es ewig probiert ein Kind zu bekommen und dann so eine Ansage kommt…naja. Dementsprechend haben wir auch nicht mehr verhütet. Und dann irgendwann, als ich gerade neu in einer Firma anfing, bekam ich die Diagnose. Ich war vielleicht sauer.“, sie lachte auf, „Ausgerechnet, als es super ungünstig war! Und wenn man will, dann nicht, das ist so typisch…aber dann…wurde der Gedanke immer schöner für mich. Ich habe meine Arbeit aufgegeben und mich für diesen Weg entschieden. Und ehrlich gesagt ist es das Beste, was mir passieren konnte. Ich habe nie etwas Schöneres gesehen im Leben.“, damit nahm sie ihr Baby wieder an sich. Yoshi 2 räusperte sich. „Außer mir natürlich.“ Sie musste lachen. „Natürlich Schatz, natürlich.“, schmunzelte sie, verzog dann aber das Gesicht. „Irgendwie habe ich jetzt Hunger…“ „Soll ich dir was bringen lassen?“ „Nein, nein~ Ich kann nicht mehr liegen oder hier rumsitzen. Ich möchte in die Kantine laufen.“ „Dann bringe ich Ai aber vor. Oder aber…Yoshi? Wollt ihr auf unsere Kleine aufpassen? Also ihr müsst nicht, aber…es wäre sehr lieb. Sie ist auch pflegeleicht.“, schmunzelnd stupste er die Nase seiner Ai an, gab sie dann Yariko. Ich und Karyu blickten uns fragend an, dann nickte mein Kollegen-Freund. „Ehm…gern! Wir würden uns freuen.“ Karyu war schön, wenn er so lächelte. „Fein! Na dann…Michio? Nimmst du sie mir ab?“, Yariko lächelte mich an, ich jedoch stockte. „I-ich…?“ „Na klar. Komm her.“ Kurz schluckte ich, dann tappte ich zögerlich zu ihr. Yariko lächelte und gab sie mir ganz vorsichtig. „Sie ist nicht schwer…wie eine Puppe halt. Und da sie sowieso gerade wieder schläft, habt ihr Ruhe, gegessen hat sie sowieso erst. Warte Michio, du musst ihren Kopf stützen, das kann sie noch nicht allein…genau so~“, freundlich erklärte sie mir was ich beachten musste beim Halten, dann stand sie auf, schlüpfte in ihre Schuhe, zog sich noch einen Mantel über. „Also…auf geht’s! Bis dann, ihr Lieben!“, die beiden verabschiedeten sich und wir drei waren allein. Blinzelnd starrte ich die Tür an, bevor mein Blick sich langsam senkte, zu dem kleinen Würmchen da. Langsam, ganz langsam setzte ich mich aufs Bett. Karyu rutschte grinsend neben mich. „Sowas, da haben die beiden also eine Tochter..“, murmelte er leise vor sich her, doch ich beachtete ihn nicht weiter. Stattdessen neigte ich den Kopf und betrachtete dieses Puppenähnliche Wesen. Ich hatte immer gedacht, Babys würden rund um die Uhr nur schreien und ihre Eltern wach halten…aber das hier…war wirklich friedlich. „Sie ist so süß.“, flüsterte Karyu und ich nickte zaghaft. „Ich…hab Angst, sie kaputt zu machen Karyu..“ „Ach was. Die sehen nur so zierlich aus. Natürlich muss man behutsam sein…aber aus Watte sind die nicht.“, schmunzelnd streckte er die Hand nach ihr aus, streichelte die kleine Wange. „So etwas Niedliches….“ Er war scheinbar völlig beeindruckt. Dieses Strahlen in seinen Augen…wenn Karyu so aussah, dann freute ihn wirklich etwas. „Oh, schau!“, langsam blickte ich wieder zu Ai, die ihre Augen öffnete. „Gib ihr mal deinen Finger!“, Karyu war ja richtig euphorisch… „Wie meinst du das…?“ - „Einfach den Finger an ihre Hand halten.“ Kurz zögerte ich, dann tat ich, was er wollte. Sanft stupste ich mit meinem Zeigefinger ihre Hand an. Was dann geschah ließ mich wirklich staunen. Sie schloss ihre winzigen Finger um meinen einzelnen, großen. Dieser Moment war wirklich schön und ja, mir erwärmte es irgendwie mein Herz. „Michio…? „Ja?“ „Ich ehm…also du…willst du immer noch…abtreiben..? Ich will dich zu nichts zwingen, nicht das du das denkst…aber…ich selbst würde mich sehr darüber freuen…..…welches schwule Paar kann schon davon sprechen, richtig Eltern werden zu können…? Ich würde es nicht als Fluch sehen…eher als Geschenk…ich meine, es…es wär richtig, richtig schön, so einen kleinen Michio oder so zu haben…ich würde mich wirklich sehr darüber freuen. Aber wie gesagt…es ist dein Körper.“ „Ich weiß…“, murmelte ich und streichelte der kleinen Ai, die jetzt wieder schlief, sanft die Wange. „Ich…es ist schrecklich, irgendwo die Verantwortung dafür zu haben und entscheiden zu müssen, ob jemand leben soll oder nicht…Es ist sicher auch selbstsüchtig, wenn ich nur an mich denke…dabei hat meine Verantwortung schon vor so langer Zeit begonnen…ich hab es nicht mal bemerkt…naja, egal. Ich finde es so schwer…mein Schweinehund sagt, ich solle an mich denken, an meinen Job, meinen Wunsch wieder ein Mann zu werden…aber…aber irgendwo…ich will nicht, dass es stirbt. Nicht wegen mir oder dir. Ich bin so egoistisch und dumm.“, ich biss mir auf die Lippen und verkniff mir die Tränen so gut es ging, Karyu legte sofort seinen Arm um mich. „Das ist gar nicht wahr…das bist du nicht. Du bist ein wundervoller Mensch, vergiss das nicht.“ Nur ein schwaches Nicken brachte ich zustande, ehe ich mich wieder der Kleinen zuwandte. „Vielleicht hast du Recht…vielleicht ist es wirklich ein Geschenk…aber was wird aus der Band…?“ „Wir machen Pause oder so…ich lass mir eine Ausrede einfallen, versprochen. Auch der ganze andere Rest…du stehst nicht allein da, vergiss das nie. Du bekommst mich nicht mehr los.“, ein Grinsen zierte Karyus Lippen, ehe er sich vorbeugte und mich küsste. Ich erwiderte zittrig, doch löste ich mich, als ich die Tür aufgehen spürte. „Wir sind wieder da!“, rief Yariko freundlich und kam langsam auf uns zu. „Na? War sie lieb?“ „Zucker.“, schwärmte Karyu nur und stand auf. Ich tat es ihm gleich, lächelte leicht. „Sie ist wirklich ein schönes Baby…kommt ganz nach den Eltern.“ Diese schmunzelten und nahmen sie mir vorsichtig ab. „Wie lange bleibst du noch, Yari?“, fragte Karyu neugierig. „Nur noch heute und morgen, dann darf ich wieder heim. Das wird erst was~ Ich freue mich schon schrecklich drauf.“ „Kann ich mir vorstellen.“, damit wandte er sich Strahle-Yoshi zu. „Also…vielen Dank und so…du hast uns mehr geholfen als du denkst.“ „Nichts zu danken.“ „Wir hören voneinander, oder?“ „Nicht nur hören!“, lachte Yari, „Kommt uns doch mal besuchen, wenn eures da ist. Das wird sicher schön.“ Karyu und ich blickten uns an, doch diesmal war ich schneller: „Natürlich. Immerhin will ich sehen, ob die Kleine da gewachsen ist und sich mit unserem versteht.“ „Na hoffentlich.“ Wir lachten und lächelten, dann drückten oder umarmten wir uns, Ai streichelte ich über die Wange. „Bis bald Kleine.“, murmelte ich noch, dann liefen Karyu und ich zur Tür raus. Draußen wurde ich erst einmal zur Rede gestellt. „War das dein Ernst?“ „Was?“ „Eben. Mit der Babyparty….“ „Na …wäre doch süß, wenn die beiden Freunde werden.“ Nun konnte Karyus Ausdruck nicht mehr dämlicher sein. Ich riss mich zusammen, nicht laut loszulachen. „Im…i-i-im E-ernst jetzt…?“ „Naja, ich denk schon…ich hab’s mir überlegt, denk ich…weil…irgendwie…wär das schon unfair…dem Baby gegenüber und…naja…ich mag auch sowas…kleines Süßes…“, stammelte ich zusammen und senkte den Blick. Was nun jedoch folgte, hatte ich nicht erwartet. Karyu jauchzte laut vor Freude auf und sprang mir um den Hals. Das war gar nicht so toll wie es klang, wenn man bedachte, dass er fast zwei Köpfe größer war. „Ka…ryu..! Du…zerquetschst….mich…!“ „Oh, entschuldige, aber ich freu mich so~“, seine Knuddelattacke hörte nicht auf. „Ja aber…wenn du so weitermachst…ist das Baby weg…und ich mit…“, na, das zeigte jetzt aber Wirkung. Denn sofort ließ er mich los, kratzte sich verlegen am Kopf. „‘Tschuldige.“ „Schon okay. Du bist süß, wenn du dich freust.“ „Von mir aus~ Du kannst jetzt sagen was du willst Zero, beleidige mich ruhig, ich freue mich gerade schrecklich~ JUHU, WIR WERDEN ELTERN!!!“, ich zuckte zusammen, als er fast das ganze Krankenhaus zusammenschrie. Eine der Schwestern weiter vorn blieb gleich erschrocken stehen. „Ist ja gut~“, lachte ich nun und legte ihm eine Hand auf den Rücken, wischte mir mit der anderen über die Augen, weil ich fast wieder heulte, aber diesmal vor Lachen, „Komm jetzt. Ich will heim…ah nein, vorher bitte in den Buchladen…oder wo bekommt man was zu lesen über Schwangerschaft..?“ ~~**~~ Danke an meine lieben Reviewer: @Kanoe: Wow, auch mal jemand, der Zero verstehen kann^^! Die meisten sind nun eher auf Karyus Seite gewesen, so wie ich das bemerkt habe xD @Michio: O_O Oh nein! *taschentuch reich* !! *hust* Dann unterscheiden sich unsere Vorstellungen von fies xD Und danke o__o *erstarr* Vielen, vielen Dank für deine Ausführung betreff geilster FF, ich bin gerade zu tiefst gerührt ;_;! Ja, das mit den Infos, wenn man versucht, real zu bleiben, ist schon manchmal doof xx" Da recherchiert man ewig und wenn man dann einfach was schreibt, findet man hinterher die Wahrheit *lach* Aber das ist mir jetzt auch egal, ich änder die FF deshalb nicht um~ Und hey...ich hoffe dir hat das Kapitel gefallen...hat es dich überrascht, also Zeros Reaktion xD? Es mag spontan und zu schnell erscheinen, aber er kämpft wirklich mit sich selbst und seinem gewissen uû *nick* Die Kapitel versuch ich eigentlich gleichmäßig hochzuladen, schaff es aber doch nie *lach* Aber ganz am Ende kommen dann mehrere Kapis kurz nacheinander hochgeladen, denk ich. Mal schauen wie ichs mache *smile* Mein Ziel werde ich schon noch irgendwann verraten, keine Sorge^^ Bis bald! ~~**~~ Kapitel 16: 16. - Gedanken zum…Glück ------------------------------------ 16. - Gedanken zum…Glück Karyu muss sich erst dran gewöhnen… Zugegeben, ich hatte noch nie so viel Geld in einem Bücherladen gelassen. Ich hatte auch nie so viele Bücher gekauft. Und schon gar nicht welche über Schwangerschaft. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass es so viele überhaupt gab, wie Zero da eingesackt hatte. Ich hatte nur grob überflogen. Irgendwas über Ernährung in der Schwangerschaft, dann was über die einzelnen Monate, gesundes Allgemeinbefinden in der Zeit, Veränderungen die Kinder mit sich brachten, was sich nun insgesamt ändern würde…es war viel zu viel. Die Bücher hatte ich nie alle bis zur Geburt gelesen. Am Ende zog ich mir sicher eh eine Allgemeinzusammenfassung aus dem Internet… Mich interessierte eigentlich nur, was ich als Mann zu beachten hatte. Stimmungsschwankungen, ihre Ernährung und was weiß ich… Wir fuhren zu mir, da Zero entschieden hatte sie wolle da hin. Und ich wollte sie ja nicht unnötig reizen, das war ungesund. Ich musste wenigstens dafür sorgen, dass es ihr gut ging. Angekommen stieg Zero aus und sackte die Tüte Bücher an, die ich ihr gekonnt abnahm. „Nicht so schwer tragen meine Liebe.“ „Ich bin kein Schwächling!“ „Nein, nur schwanger. Also sei brav.“, grinsend schlug ich den Kofferraum zu und ging die Haustür aufschließen. Ryu kam sofort angerannt und maunzte. „Oh du süßer Schatz…hat Karyu dich vernachlässigt? Komm her.“, sie nahm ihn hoch, streichelte und drückte ihn. Kurz blinzelte ich, dann breitete sich ein Grinsen auf meinen Lippen aus. „Wenn du später auch so liebevoll zu dem Baby bist, mach ich mir keine Sorgen mehr.“ „Ach halt die Fresse.“, meinte sie angesäuert und verschwand mit meinem Kater im Wohnzimmer. Oh man. Ich lief ihr nach und breitete die Bücher auf dem Tisch aus, betrachtete sie. „Gibt’s auch eine Zusammenfassung?“ Michio runzelte die Stirn, griff dann aber nach einem Buch und drückte es mir in die Hand. „Für dich hab ich das mitgenommen…dachte, das interessiert dich noch am ehesten…da steht alles für Männer drin.“ Neugierig betrachtete ich das Buch. ‚Ich werde Vater…!‘, so der glorreiche Titel. Oh wenn ich da hinterher nicht ausreichend gebildet war, wusste ich auch nicht weiter. Mein Blick wanderte wieder zu meiner Süßen, die mich musterte. „Was?“ „Soll ich das Ganze lesen…?“ „Na klar, ich bestehe darauf. Sonst klebe ich den Teil ganz hinten zu.“ „Wieso? Welcher Teil?“ „Den über Sex in der Schwangerschaft.“ „Ach echt?!“, schnell begann ich zu blättern, doch Zero unterbrach mich mit einem gezielten Tritt. Au…tat nicht arg weh, war nur ungünstig getroffen… „Ich mach es gleich war, da ist der Teil weg! Fang bitte von vorn an, da ist Basiswissen. Und wehe, du kannst das dann nicht. In dem hier wird oft auf deines parallel verwiesen, also weiß ich auch, was drin steht.“, sie hielt mir ‚Ich werde Mutter…!‘ unter die Nase. „Ich werde dich abfragen! Also hüte dich, nicht zu lernen!“ „Was unterstellst du mir?“, fragte ich enttäuscht und schüttelte den Kopf. „Natürlich lern ich das alles und so…aber willst du all die Bücher lesen?“ „Na klar, ich hab ja neun Monate Zeit…oder auch weniger. Egal. Ich schaff das.“ „Okay.“ Dann bekam Zero wieder eine Selbstzweifelattacke. „Karyu?“ „Ja?“ „Wie…ach ich weiß auch nicht…ich wird mich sicher ganz dumm anstellen…“, murmelte sie und senkte den Blick. „Warum denkst du so, Schatzi?“ „Hör auf damit…naja, weil…ich bin keine Frau, wie soll ich da eine gute Mutter sein…zumal ich es gar nicht wollte und außerdem…wenn ich wieder ein Mann werde? Dann hat es zwei Papas oder wie?! Das ist doch alles total bescheuert.“ „Ze- Michio. Du sollst nicht so denken.“, ich rutschte zu ihr und legte ihr den Arm um. „Wir schaffen das, ja?! Ich bin für dich da. Ich regel das mit der Band alles, glaub mir.“ „Danke…“ „Ich werde dich auf Händen tragen, wenn es dir nicht gut geht, alles machen, alles kaufen was du willst und brauchst und deine Wünsche so gut es geht zufriedenstellen, damit du dich wohl fühlst~“, schnurrte ich ihr freudig zu. Zeros Augen blitzten kurz auf, dann grinste sie ein wenig. „Hmm…gut zu wissen…“, murmelte sie mit einem echt seltsamen Gesichtsausdruck der mir Angst machte. Dann aber sah sie mich erschrocken an. „Scheiße! Das Baby braucht irgendwie ja auch ein Zimmer…shit, meine Wohnung ist zu klein, ich muss umziehen…“ „Ich hab genug Platz für ein Kinderzimmer!“ „Ja aber…da kann ich im Grunde ja gleich hier einziehen…“ „Darauf warte ich schon ewig!“, meine Augen begannen zu leuchten, „Das wär soo toll!“ „Karyu! Glubsch mich nicht so an! Im Ernst jetzt!! Überleg dir das lieber nochmal…wenn wir uns in die Haare bekommen, hat keiner eine Rückzugmöglichkeit und naja…“ „Nicht ‚naja‘. Du suchst nur wieder Ausreden.“, gespielt traurig senkte ich den Blick. „Und ich dachte…du würdest dich freuen…wenn wir dann so richtig…eine Familie wären und du mit hier wohnst…Ryu würde sich freuen, er liebt dich auch..“ „Ja, manchmal denk ich, ich sollte lieber ihn zum Freund nehmen. Der versteht wenigstens, wenn und wann ich meine Ruhe will.“, sanft schnipste sie mir gegen die Stirn und schmunzelte, wurde dann aber wieder ernst. „Wo willst du bitte ein Babyzimmer hier in deine Bude bringen?“ „Oben meine Rumpelkammer? Die brauch ich eh nicht, das Zeug kann auf den Dachboden.“ „Ah….okay….was sollte das Zimmer mal werden?“ „Weiß nicht…wurde mir damals angeboten beim Hausbau…ich dacht halt, das brauch ich vielleicht später, wenn ich eine ernste, langjährige Beziehung hätte…wie es aussah, hatte ich damals schon Recht.“ „Wir sind nicht langjährig zusammen, Giraffe.“ „DAS kommt noch, Liebes, das kommt noch alles. Versprochen, Zickchen.“ „Ich hasse es, wenn du mich mit meinen eigenen Mitteln schlägst.“ „Ich weiß, das ist die einzige Methode, dich zu entwaffnen.“ „Du bist so fies…füg deiner schwangeren Freundin doch nicht einen solchen Stress zu~“ Ich musste lachen, als sie die Hand theatralisch an die Stirn legte. „Ja klar. Das hast du echt schon gut drauf, muss ich sagen.“ „Meinste? Da kann ich ja noch super für später üben.“ „Später?“ „Ja…wenn ich dann erst Recht keine Lust auf irgendwas habe, weil mir alles schwer fällt mit dieser…gigantischen Murmel da…oder so…bäh.“ „Ach so. Ich dacht schon du meinst was anderes…“ „Was denn sonst?“ „Na ich dachte, du willst ein zweites Baby~“, strahlte ich, doch Zero fand das gar nicht SO witzig, ihm entgleiste das Gesicht. „BITTE!?! Das erste Ding ist noch nicht einmal da und du redest schon von einem zweiten?! Das kannst du aber dermaßen sowas von vergessen, ich will wieder Mann werden! Und noch so eins will ich nicht, damit das klar ist!“ „Man…sag doch nicht immer Ding, es ist kein Gegenstand…es ist ein supersüßes, noch ungeborenes Baby. UNSER Baby, Zero-lein~“ „Ja, dann halt so…aber noch eins will ich nicht!“ „Schade…aber gut, Einzelkind halt…Wobei ich nie eins war…ist sowas schlimm?“ „Was fragst du mich das, ich hab Geschwister.“ „Stimmt, du hast mehr als ich, naja, egal…werden wir sehen…wir passen halt auf, dass wir es nicht verziehen und so.“ „Darüber sollten wir uns später Gedanken machen. Momentan hab ich für Erziehungsfragen keinen Nerv.“ „Was beschäftigt dich?“ „Naja…meine Familie…die Band…die ungewisse Zukunft…alles halt…“ „Nach und nach Schatz, nach und nach. Was möchtest du als erstes angehen?“ „Am liebsten nichts, aber…naja, das ist auch nicht gut.“, sie stand auf und lief zum Fenster, sah nachdenklich nach draußen. „Willst du deine Familie mal anrufen wegen Treffen?“ Erschrocken drehte sie sich um. „WAS?! Um Himmels willen, nein! Das…sollen sie noch nicht wissen…! Das ist viel zu früh und…die müssen sonst was von mir denken!“ „Du klingst wieder wie vor deinem Frauengeständnis…“, seufzte ich nur und strich mir durch die Haare. „Na und?! Du bist ja nicht derjenige, der-“, sie stockte und ihre Augen wurden groß. „Michio? Was ist?“ „Oh nein! Deinen Eltern müssen wir das auch beibringen…die wissen nicht mal, dass wir zusammen sind…a-also du hast ihnen während der Tour geschrieben, oder…?“ „Ja, sie wissen von dir und ein Foto von uns hab ich auch geschickt.“ „Wa-was…? Aber ich seh doch aus wie mein eigener Zwilling…!“ „Ist doch egal, hat die doch nicht zu kümmern.“, ich zuckte nur meine Schultern. „Ja aber-“ „Kein aber. Schnallen die eh nicht.“ „Na toll…und was willst du dann machen? Mich dahin schleifen und sagen: ‚Hey schaut mal, meine neue Freundin! Ach und übrigens, Großeltern werdet ihr auch.‘ ?!“ „Warum nicht?“ „WAS?!“, entkam es ihr entsetzt doch ich musste lachen, wuschelte ihr durch die Haare. „Schon gut. Ich überlege mir was. Mach dir nicht so viele Gedanken.“ „Hmm…“, brummelte sie nur, doch das hielt mich nicht davon ab, sie liebevoll in die Arme zu nehmen. „Ich liebe euch Michio.“, lächelte ich, doch sie wirkte abwesend, versteckte das Gesicht in meinem Oberteil, was mich wieder beunruhigte. „Schatz? Alles okay?“ „Ja…ich hab nur…es ist nur…ach schon okay…“ „Ehm…kannst du auch mal deutlich sprechen? Ich rede leider kein Chinesisch oder was das gerade war…“ „Ich…Karyu es war nur gerade so, dass ich dran dachte, dass ich ja irgendwo…dann auch dich teilen muss.“, seufzte sie leise und sah mich betrübt an. Ich blinzelte nur verwirrt zurück. „Bitte? Warum das? Was meinst du?“ „Na…wegen dem Kind..“ Am liebsten hätte ich jetzt schmunzelnd mit den Augen gerollt, doch das verkniff ich mir. „Ach Süße…Schatz…Mäuschen~ Das ist doch was vollkommen anderes. Das ist dann unser Kind..das liebe ich auf ganz andere Art und Weise als dich. Und ich werde noch genauso viel Zeit für dich haben, glaub mir. Klar werden wir bei einigem zurückstecken müssen, aber…ich lieb dich doch noch genauso sehr wie vorher. Daran wird sich auch nie was ändern. Immerhin…zieht so ein Kind eines Tages auch mal aus. Und dann möchte ich, wenn ich alt bin, meine Zeit nur noch mit dir verbringen.“ „ Du schmalzt. Und: wenn das Baby dann aber mal 20 ist und auszieht…so alt bist du da noch gar nicht.“ „Egal. Dann will ich trotzdem nur Zeit mit dir.“ „Schade…ich dachte, wir machen Musik, bis wir 100 sind?“ „Das natürlich auch~ Solange Hizumi da noch singen kann, Tsukasa noch das Schlagzeug trifft und wir nicht danebengreifen weil wir zu sehr zittern, solange werden wir Musik machen.“ „Das wollte ich hören.“, grinste sie, wurde dann aber wieder ernst. „Ach und Karyu…“ „Ja?“ „Nenn mich nie wieder Mäuschen oder dergleichen!“, und schon hatte ich ein Kissen im Gesicht kleben. Eine Weile kabbelten wir auf der Couch miteinander herum, lachten und hatten Spaß, auch wenn wir zugegeben ziemlich vorsichtig waren, besonders ich. Ich wollte Zero und dem Baby nicht weh tun, da war ich lieber übervorsichtig. Nachdem wir fertig waren, setzten wir uns raus in den Garten und erholten uns bei einem Glas kühler Limonade. „Puh…du bist ganz schön anstrengend, weißt du?“, grinste sie und fischte an ihrer Hosentasche herum. Als ich sah, wie sie eine Schachtel Zigaretten herausholte, wanderten meine Augenbrauen entsetzt hoch, bevor ich schnell meine Hand auf ihre drückte. „Das fällt für die nächsten Monate flach.“ „Was? Warum?“, verdattert blickten mich die dunklen Augen an. „Weil du schwanger bist! Da raucht und trinkt man nicht, nimmt keine Drogen und schont sich im Allgemeinen. Du musst dringend deine Bücher lesen, wenn du das nicht weißt…“ „Was…aber…die eine wird doch nicht schaden, oder?“ „Eine ist eine zu viel.“ „Ja aber-“ „Hat deine Mutter in deiner Schwangerschaft geraucht?“ „Nein, weil sie Nichtraucherin ist!“ „Egal. Siehst du, was aus dir Wunderbares geworden ist? Riskier es einfach nicht, okay? Du hast schon unbewusst die ersten Monate des Babys ‚verraucht‘.“ „Ja aber…soll das heißen, ich soll so 7,8 Monate nicht mehr rauchen?!“ „Ja, soll es.“ „A-aber das kann ich nicht! Karyu!“ „Dann bekomm es in den Griff, dass du es kannst! Such dir einfach eine ungefährliche Ersatzdroge.“ „Die da wäre?“ „Ich?“ „Vergiss es.“ „Na dann…iss doch Schokolade oder so.“ „Schokolade? Hör auf…ich hab von welchen gehört, die aufgehört haben. Die bekamen Fressattacken und wurden fett.“ „Muss nicht sein. Außerdem bist du schwanger, da schaden ein paar Pfund mehr ruhig nicht.“ „Pff…wie soll ich das nur überleben…“ „Keine Ahnung, du musst es einfach, wenn du nicht das Risiko eines erkrankten, oder gar behinderten Kindes eingehen willst. Weil DAS ist dann erst Recht anstrengend, glaub mir Süße.“ „Pff.“ Sie sah beleidigt drein, legte die Packung aber tatsächlich auf den Tisch. „Hier. Tu sie weg, sodass ich sie nicht finde.“, murrte sie leise. Ich lächelte und tat sie einstecken. „Weißt du was? Ich unterstütze dich Zero. Ab sofort rauch ich auch nicht mehr, okay?“ „Was? Das beschließt du einfach so?! Bist du verrückt?!“ „Na was denn? Wenn du nicht mehr darfst, da werde ich mich sicher nicht vor dich hinsetzen und weiterpaffen. Wenn du aufhören musst, dann mach ich das auch. Ich will immerhin ein gutes Vorbild sein~“ „Aha. Darum geht es dir also. Und wenn es vorbei ist? Fängst du wieder an oder was?“ „ Keine Ahnung, mal sehen…wird sich dann ja zeigen. Jetzt kann man das noch nicht sagen, denke ich.“ „Du bist total bekloppt, Yoshitaka Matsumura.“ „Vielen lieben Dank, Michio Shimizu.“, lächelnd trank ich meine Limo leer und begann sie zu mustern. „Was?“ „Nichts…ich dachte nur gerade wieder an deine Familie…“ „Ich werde die sicher nicht anrufen.“ „Wie lange willst du das verheimlichen? Sie wollen dich sicher mal wieder sehen. Wir waren ein halbes Jahr auf Tour Schatz.“ „Egal. Ruf ich halt nur mal so an.“ „Vor was hast du Angst?“ „Vor allem…erst werde ich zur Frau, führe mich da schon blöd auf, und nun bin ich auch noch schwanger…sieht ganz so aus, als wär ich zu doof zum verhüten, toll…“ „Glaubst du wirklich dass sie so von dir denken? Sie reagieren sicher wieder so wie beim letzten Mal. Oder nein, warte, sie freuen sich sicher sogar!“ „Toll…du verstehst das nicht…du bist nicht in meiner Lage.“, damit erhob sie sich und begann, die leeren Gläser reinzubringen. ~*~ Zero holt sich weiblichen Rat ein Was diesen Punkt betraf, ging mir Karyu ganz schön auf die Nerven. Warum sollte ich ihnen das sofort sagen? Ich ging der Sache lieber so lange wie möglich aus dem Weg… Warum sollten sie sich freuen? Na gut…Vater würde sich sicher über Nachkommen freuen. Er hatte damals geknickt gewirkt als ich meinte, ich wolle gar keine Kinder, weder eigene noch adoptierte. Das schien ihm noch mehr zu kauen gegeben zu haben als die Tatsache, dass ich keine Frau anbringen würde. Mutter war das ja eh egal gewesen, das mit dem schwul sein…aber bei der Kindersache hatte auch sie mir versucht, dazwischen zu reden. ‚Und adoptieren? Wirklich nicht?‘, hatte sie gefragt gehabt, das wusste ich noch. Doch sie schien weniger enttäuscht als Vater…oder aber, sie zeigte es nicht so. ‚Es ist dein Leben.‘, hatte sie immer wieder gesagt, ‚Und vielleicht schenkt uns deine Schwester Kinder, oder aber dein Bruder.‘ Und damit sollte sie Recht behalten; denn mein kleiner Bruder hatte schon eine kleine Familie. Ich seufzte. Meine Mutter tat mir schon leid. So einen Sohn wie mich wünschte man sich hier in Japan wohl kaum…in der Schule Blödsinn machen, schwul sein und als Musiker Karriere machen wollen…trotz dieser irrsinnig wirkenden Dinge hat sie mich jedoch immer unterstützt gehabt. Und wie dankte ich es ihr? Nicht einmal Enkel wollte ich ihr machen…oder aus dem Kinderheim holen oder so, da das Erste dann doch etwas unrealistisch war. Immerhin wollte ich mit keiner Frau…Leihmutter…was auch immer. Aber nun- nun war es anders gekommen, als ich gedacht hatte. Als wir alle gedacht hatten. Ich war eine Frau aus welchem Grund auch immer (oh halt, es gab einen Grund, und der hieß alte runzlige Hexe und trug ein ekliges Grinsen im Gesicht) und trug ein Baby in mir herum. Juhu. Ich wusste, meine Ironie war unangebrachter denn je, aber was sollte ich tun? Freiwillig war ich es ja nicht. Ich würde mich nur schwer damit abfinden können…aber dazu hatte ich ja auch fast ein Jahr Zeit. Wenn ich so darüber nachdachte, würden sich meine Eltern sicher doch sehr wohl freuen. Oh ja, ganz bestimmt sogar…aber noch brauchten sie es nicht wissen. Nicht wirklich. Aber…ich wollte gern darüber reden, gleichzeitig aber auch nicht. Sollte ich Karyu weiter die Ohren voll heulen? Okay, tat ich sicher noch genug. Sollte ich zu Hizumi oder Tsukasa gehen? Bloß nicht, da kam ich in die nächste Erklärungsnot. Da würde Chaos entstehen und das ging auch erst einmal nicht. Ich brauchte jemanden, der nicht gleich vollkommen durchdrehen würde… Mein Bruder vielleicht? Nein, der wusste nicht einmal von mir als Frau. Meine Großmutter (Sie war charakterlich in etwa so wie meine Mutter)? Nein, da musste ich auch zu viel erklären, darauf hatte ich keine Lust… Oder doch aber meine Schwester? Würde Nanako bei so etwas ernst bleiben können? Und vor allem verschwiegen? Immerhin sah sie meine Eltern öfters als ich. Unsicher kaute ich mir auf der Lippe herum, bis plötzlich die Tür aufgeschoben wurde. Huh, was war los? Ah, ich erinnerte mich, ich hatte mich ins Schlafzimmer zum Lesen zurückgezogen. „Hm?“ Yoshi stand im Türrahmen gelehnt, die Hände in den Hosen, beobachtete mich einfach nur und lächelte dann sanft. „Schon fleißig belesen?“ "Eh…am Anfang schon…jetzt habe ich eher geträumt. Und nun störst du.“, gestand ich grinsend und rutschte etwas, um ihm Platz zu machen. „Was willst du denn?“ „Nur nach dir schauen.“ „Deine Fürsorglichkeit in Ehren, aber so schlecht geht es mir dann doch nicht Karyu.“ „Ich weiß…ich wollte dich aber sehen.“ „Du hast Sehnsucht, weil du mich mal knapp über eine Stunde nicht gesehen hast?“, meine Augenbraue zog sich fraglich höher, als ich erst zur Uhr und dann zu ihm sah. Nun setzte er seinen Hundeblick auf, wo ich immer mit mir ringen musste. „Michio…darf ich nicht mal Sehnsucht haben?“, meinte er fast schon schmollend. „Doch…darfst du…“, gestand ich und senkte den Blick. „Na siehst du!“, freute er sich nur. „Hmnn…aber sag, wolltest du nicht irgendwas machen? Gitarre spielen oder so?“ „Ja, hab ich auch…aber irgendwie ging mir zu viel durch den Kopf…da war ich dann mal mit Ryu draußen und jetzt dacht ich, ich schau nach dir.“ „Süß.“, grinste ich nur und pattete ihn übertrieben. Dann jedoch ließ ich es und seufzte leise, legte das Buch weg. „Was denn?“, wollte er sofort wieder wissen und rutschte neben mich, strich mir durch die Haare. Ich betrachtete ihn. Wenn er nicht immer so nerven würde, wäre er perfekt…aber wahrscheinlich war es gut. Also das er nervte. Immerhin wollte er mein Bestes, auch wenn es mich an den Rand der Verzweiflung brachte, und das jedes Mal. „Ich hab nur überlegt vorhin…also ob ich mal meine Schwester anrufen soll…“ „Du hast darüber nachgedacht?“ „Ja…meine Eltern sind mir zu viel im Moment…aber mit jemanden würde ich schon gern drüber reden wollen…am besten halt eine Frau, der ich vertraue und die halt was davon versteht…“ „Soweit ich weiß, hat deine Schwester doch keine Kinder?“ „Na und! Sie ist eine Frau die sicher auch mal welche will! Frauen haben alle solche Mutterinstinkte, das hab ich schon ganz oft gesehen, auch bei ihr…wenn man irgendwohin mit ihr geht und da ist ein Baby, quietscht sie auch immer ganz fröhlich und fragt sofort nach, wie alt das kleine Ding ist und so. Okay, mir erschien das immer nervig und es war peinlich mit ihr…aber wenn sie Kinder auf dem Arm hatte…zum Beispiel die von meinem Bruder…da war sie so…wundervoll. Ich mag es, wenn sie so ist, weißt du?“ Karyu nickte. „Sie wird sicher auch eine wunderbare Mutter.“ „Hoffentlich…“ „Aber gerade, wenn du so etwas bei ihr gesehen hast, solltest du mit ihr reden. Sie steht dir sehr nahe. Näher als dein Bruder.“ „Ich weiß…und trotzdem…wenn sie es meinen Eltern sofort steckt?“ „Wenn du ihr sagst, dass sie es nicht machen soll, dann wird sie es auch nicht tun. Ich hab sehr viel Vertrauen in Nanako.“ „Schwärm nicht jedes Mal von ihr!“, lachte ich, „Oder sollte ich mir Sorgen machen?“ „Hm…meinst du? Naja vielleicht…aber nein, sie hat einen tollen Mann, da möchte ich sie ihm nicht wegnehmen.“ „Aha, aber sonst?!“, ich plusterte die Wangen auf. Karyu lachte nur und rollte sich über mich, stemmte sich aber ab, um nicht auf mir zu liegen. Sein Gesicht war nur ganz knapp von meinem entfernt. „Sonst würde ich es auch nicht tun. Ich hab bereits eine wunderbare Frau.“ „Prinz.“, korrigierte ich. „Okay, oder so…momentan-Prinzessin.“, sanft streiften seine Lippen meine, ich zog ihn näher und küsste ihn länger, inniger. Erst nach ein paar Minuten lösten wir uns wieder. „Ich…geh sie anrufen.“, hauchte ich leise gegen seine Lippen. Karyu nickte und erhob sich wieder von mir, stand auf und lief zur Tür. „Ich geh mir deine Bücher durchlesen. Bis später. Wenn was ist- ich bin im Musik- oder Wohnzimmer.“ „Geht klar.“, ich sah ihm nach, dann lief ich zum Telefon, rief bei meiner Schwester an. Es klingelte ewig und keiner ging ran, ich wollte schon auflegen, doch da hörte ich Nana. „Ja, Shimizu Nanako hier?“ Ich musste grinsen, wann immer ich ihren Namen hörte. Ihr Mann hatte damals unseren angenommen, was wir alle äußerst amüsant fanden. Doch nun verließ mich mein Humor wieder und meine Knie wurden weich, sodass ich mich aufs Bett setzte. „Nana?“ „Michio?“, sie erkannte sofort meine Stimme, wow. „Was ist los, Großer?“ „Ich…hast du heute frei?“ „Ja, hab ich…war nur gerade am putzen, als du anriefst. Sorry, dass es gedauert hat.“ „N-nein, schon in Ordnung.“ „Dann ist ja gut. Was kann ich für dich tun?“ „Ich ehm…“, meine Unterlippe machten Bekanntschaft mit meinen Zähnen, „Ich…kann ich mich mit dir treffen?“ „Wann, heute? Eh klar, gern…bei dir? Bei mir?“ „Naja nur wenn du Zeit hast! Und ich will dich auch nicht stören oder so.“, bekräftigte ich schnell. Nun hörte ich sie lachen. „Ach Michi, warum bist du so unsicher? So kenne ich dich gar nicht…nur von Interviews. Du kannst gern zu mir kommen, bin sowieso fast fertig.“ „Einverstanden, gern. Wann ungefähr?“ „Wann du willst. Ich brauch circa nur noch eine halbe bis dreiviertel Stunde. Wenn mein Schatz nicht da ist, bin ich irgendwie schneller.“, sie lachte, „Aber bis dahin bist du ja eh noch nicht da.“ „Stimmt…also mach ich mich in Ruhe fertig.“ „Na klar, lass dir Zeit. Bringst du Karyu mit…? Oder…?“, sie ließ das Ende offen. Scheinbar schien sie zu befürchten, wir hätten uns gestritten, weil ich ihn nicht erwähnte. „Was? Ehm nein, er wollte gerade was wichtiges Lesen, ich will ihn nicht stören. Ich frag ihn, aber er wird sicher nicht wollen.“, außerdem will ich mit dir allein sprechen, fügte ich in Gedanken hinzu. „Ah, gut. Dann bis nachher, Großer. Hab dich lieb.“ „Ich dich auch, bis dann.“, und schon legte ich auf und schloss kurz die Augen, atmete tief durch. Wie sollte das nur nachher werden? Ich wusste es nicht und wollte gar nicht erst daran denken…bloß nicht. Aber immerhin war ihr Mann nicht da. Nicht, dass ich Saoto nicht mochte, aber ich wollte allein mit ihr reden. Immerhin wollte ich ja auch Karyu nicht mitnehmen. Und ich dachte, dass er auch nicht wirklich mitwollte. Oder? Ich ging ihn suchen. „Karyu…?“, lächelnd schob ich meinen Kopf in sein Musikzimmer. Dort lag er auf seiner Couch, auf der er sonst Gitarre spielte. Doch jetzt gerade hielt er eines der Babybücher in den Händen, sah dann langsam zu mir auf. „Hm? Was gibt’s denn?“ „Ich hab mit Nana telefoniert. Ich treff mich jetzt mit ihr also ehm…würdest du bitte hier bleiben?“, ich fand es schon doof, ihn so abzuweisen, da er gerade so friedlich aussah. Wenn er mich wie sonst nerven würde, würde es mir leichter fallen. Aber ich hatte nicht mit Karyu gerechnet, der nur bezaubernd zu lächeln begann. „Ich hatte nicht unbedingt vor mitzukommen, wenn du das meinst.“, grinste er, was mich erröten ließ. Kurz lachte er, meinte dann aber: „Nein, schon okay, geh ruhig. Ich les noch ein wenig, ist gerade sehr interessant… Soll ich dich fahren?“ „Nein, musst du nicht, ich nehm den Bus.“ „Sicher?“ „Klar. Wenn der voll ist, poch ich auf mein Sitzrecht als schwangere Frau.“, zwinkerte ich nur grinsend, bevor ich zu ihm lief. „Bis dann.“, kurz drückte und küsste ich ihn, ehe ich mich wieder löste. Karyu ließ mich überraschender Weise sogar wieder los- sonst drückte und küsste er mich doch zig Mal. „Okay, bis später. Nimm bitte dein Handy mit. Und wenn ich dich abholen soll oder so, ruf mich an, okay?“ „Ja, mach ich.“, strahlte ich nun und lief zur Tür. Die Seite an Karyu gefiel mir irgendwie…er wirkte so entspannt und ausgeglichen; nicht so knuddelbedürftig wie sonst. „Ach und Michio?“ „Ja?“ „Ich liebe dich. Pass auf dich auf.“, das Ganze sagte er mit so einem atemberaubenden Lächeln, wie ich es selten von ihm kannte, sonst grinste er eher dümmlich vor sich daher. Ich konnte nicht anders als Strahlen, spürte dabei die Wärme in meine Wangen steigen. „Ich dich auch..“, flüsterte ich, dann verließ ich schnell das Zimmer, machte mich auf die Suche nach meinem Handy. Nachdem auch das gefunden war, holte ich mir eine dünne Jacke, schlüpfte in Schuhe, trank nochmal was und blickte auf die Uhr. Dann verließ ich die Wohnung um zu meiner Schwester zu fahren. ~*~ Als ich vielleicht knapp eine Stunde später bei Nanako vor der Haustür stand, musste ich schlucken. Außer, dass der Platz neben dem Haus durch das Fehlen von Saotos Auto ein wenig leer wirkte, sah alles andere aus wie immer. Und doch…ich war schrecklich nervös. Meine Hände schwitzten und meine Knie zitterten furchtbar. Dabei war Nana doch eine gute Zuhörerin…sie würde mich nicht verurteilen oder schief anschauen, hoffte ich…und doch. Ich war so nervös und durcheinander. Gerade, als ich mich überwunden hatte zu klingeln, überlegte ich, nicht doch lieber noch ein paar Wochen oder Monate zu warten und noch einmal abzuhauen. Aber genau da ging schon die Haustür auf und Nanako strahlte mich an. „Michio! Schön, dich wiederzusehen!“, damit drückte sie mich an sich. Hatte ich schon erwähnt, wie demütigend das war? Ich war kein großer Mensch…doch als Mann war ich wenigstens größer als sie gewesen. Doch jetzt…war sie fast größer. Toll. „Ich freu mich auch…ist schon so lange her.“ „Ja, leider…aber du warst auf Tour, dass sei dir verziehen. Und nun komm rein, ich bin gerade dabei, Tee zu kochen, weil ich bald mit dir gerechnet hatte.“, damit schob sie mich auch schon grinsend ins Innere ihres Reiches. Ich lachte nur und lief vor ihr her, ehe ich auf das Sofa im Wohnzimmer bugsiert wurde. „Warte hier Süßer…oder Süße? Ich komm gleich wieder.“ „Süßer ist mir wenn noch lieber!“, rief ich ihr nach, schüttelte schmunzelnd den Kopf. Wenig später kam sie mit zwei dampfenden Tassen wieder. „Sag Michi, warum bist du noch immer weiblich? Hat sich noch nichts weiter dazu ergeben?“ „Naja…“, ich nahm dankend meine Tasse an und kostete, ehe ich zu ihr schielte. „Der Fluch löst sich individuell, hat die Alte gesagt…“, verließen murmelnd die Worte meinen Mund. Nanako blinzelte. „Welche Alte…?“ Ich seufzte leise, ehe ich ihr die Geschichte von der Reise mit Mana-sama zu der Alten mit allem drum und dran erzählte. Sie hörte mir aufmerksam zu, dann seufzte auch sie. „Das tut mir leid Michio…dann ist deine Zeit wohl noch nicht gewesen…aber sie kommt sicher bald.“ Schluckend sah ich zu ihr. „Da…wär ich mir nicht so sicher…“ „Warum? Hat die Hexe noch etwas zu dir gesagt?“ „Das nicht…aber ich werde wohl die nächsten…7 bis neun Monate wohl noch eine Frau bleiben…“ „Was? Das ist dann ja schon über ein Jahr! Aber warum? Was lässt dich das vermuten?“ Ich hatte gehofft, dass sie es schnallt. Aber scheinbar hatte ich mich ungünstig ausgedrückt. Nervös biss ich mir auf die Lippe, sie nahm meine kalten Hände und drückte sie. „Michio…?“, die Unsicherheit war ihr anzusehen, genauso wie wohl auch mir. Ich hob den Blick, leckte mir kurz über die ausgetrockneten Lippen und räusperte mich. „Nana…? Du….weißt du, ich…ich…“, mir versagte die Stimme. „Du was? Bist du krank?!“ „N-nein! Das nicht, Himmel! A-aber…“ „Aber was? Michio, red endlich mit mir, Kami-sama!“ „Nanako…“, ich blickte ihr tief in die Augen, „Ich…ich bin schwanger.“ Einen Moment herrschte Schweigen. Dann wurden ihre Augen entsetzlich größer. Fast schon überdimensional. Sie erinnerte mich an eine Comicfigur. „Das…Michio…?“ „Ja…was denn…?“, wollte ich nun wissen. Ich war erleichtert, dass es raus war, aber ihre Sprachlosigkeit machte mich nun wieder nervös. „Ist…ist das dein Ernst?!“ „Ja. Denkst du ich würde damit Spaß machen?“ „Nein, dass nicht…aber du wolltest doch nie…“ „Ich weiß. War ja auch nicht geplant.“ „Du meinst also…?“ „Ja, mein ich.“ „Oh gott!“, rief sie auf einmal und fasste mich an beide Schultern, schüttelte mich, was nun mich entsetzt dreinschauen ließ. „Ich…ich hab dir doch damals gesagt, dass du ja richtig verhüten sollst!“ „Ich weiß doch!“, meinte ich nun etwas erbost, „So blöd bin ich nun auch wieder nicht. Wir haben auch verhütet, jedes Mal. Außer beim ersten Mal…da hab ich dann aber diese Scheiß Pille genommen, die dann wohl doch nicht geholfen hat…von wegen 80% und so…oder aber es war das andere Mal, Karyu meinte, dass eine Kondom wäre gerissen, er hat es mir aber nicht gesagt.“, es überraschte mich selbst, wie nüchtern ich das sagen konnte. Wow. „Oh.“, brachte sie nur heraus, schien dann aber nachzudenken. „Und…du ehm…willst das Kind?“, sie schien ernsthaft erstaunt. Klar, sie kannte mich und meine Einstellung zu eigenen Kindern. „Ja…also das ist auch so eine Geschichte…“ „Erzähl. Wir haben Zeit, Brüderchen.“ Ich blickte in ihr schmunzelndes Gesicht, wodurch ich nicht anders konnte, als dies zu erwidern. „Gut eh wo fang ich an?“ „Ganz vorn am Anfang vielleicht?“, lachte sie. „Na gut…also das mit der Pille ist nicht weiter wichtig, oder? Ich hab die wie beschrieben eingenommen und 72 Stunden waren auch noch nicht vergangen…aber wie gesagt, Wirkung von NUR 80%, wahrscheinlich gehör ich da zu den angearschten 20% oder so…“ „Gut ehm…wie hast du es gemerkt? Ich kann mir vorstellen, dass man das als nicht-Frau, also nicht geborene Frau, nicht so schnell mitbekommt…“ „Hab ich auch nicht. Mir war schlecht, da sind wir zum Arzt. Wir dachten ja, es wäre ein Sonnenstich, weil wir lange draußen waren…aber ich hatte kein Fieber oder andere Symptome…der Arzt meinte eine Unverträglichkeit oder so etwas. Und dann halt noch eher aus Spaß schwanger. Naja und Karyu wollte von mir wissen, wann ich das letzte Mal meine blutige Woche hatte… und die war fast drei Monate her. Also sind wir zum Frauenarzt und da…naja. Erkenntnis und so. War nicht so toll…ich hab den halben Laden und anschließend die Straße zusammengebrüllt…Karyu musste extrem unter mir leiden, das tut mir im Nachhinein so leid…Ich bin total ausgetickt und abgedreht und anschließend weggerannt. Erst einmal nur wirr durch die Stadt und dann zu mir nach Hause. Karyu saß dann die ganze Nacht vor meiner Tür. Als ich mich beruhigt hatte, hab ich ihn rein gelassen.“ „Also wolltest du es nicht…?“ „Ja, am Anfang gar nicht.“, ich strich mir durch die Haare. „Weißt du, ich hab Angst um die Band, das muss nun alles geklärt werden….ich meine, Karyu sagt immer, er kümmert sich drum, aber trotzdem. Wir sind gerade so bekannt, wie sollen wir das den Fans erklären? Ich fall mindestens…1 Jahr? aus… die Veränderungen werden bald zu sehen sein. Und da können wir höchstens nur noch Alben aufnehmen…falls ich mit Kullerbauch noch Bass spielen kann.“ „Also…“, sie hatte mir still zugehört, lächelte nun, „Ich denke schon, dass ihr das schafft. Wenn Karyu das so sagt, hat er sicher schon einen Plan, glaub mir.“ „Meinst du? Naja…“, ich seufzte, Nanako jedoch zog mich in eine Umarmung. „Erzähl…warum hast du dich für das Baby entschieden? Ging es nicht mehr abzutreiben?“ „Ehm also doch, aber nicht mehr lange…aber weißt du, Karyu hat mich mitgenommen ins Krankenhaus. So ein alter Schulfreund von ihm arbeitet auf der ‚Babyabteilung‘, wenn du weißt, was ich meine…na und da…ja…haben wir uns Babys angeschaut. Und dann haben wir die Frau von dem Freund kennengelernt, sie hat dort auch entbunden. Und deren Tochter war so süß, wir haben darauf aufgepasst. Und als die Kleine mich so ansah und ihre ganze Hand um einen meiner Finger schloss, da…das war wie Magie. Ich hab da so etwas in mir gespürt. Ich kann das gar nicht erklären…Weißt du, ich wollte in dem Moment nur noch, dass das in meinen Armen mein Kind wäre, was mich so ansah und berührte. Ich wünschte es mir und sehnte mich danach…“ „Das klingt so schön…“, hauchte sie sanft und strich mir durch die Haare. „Ja, ist es auch, ich hab es Karyu zwar nicht so gesagt…aber er war glücklich…er freut sich schrecklich darauf, Vater zu werden…“ Nun musste Nanako lachen. „Wirklich? Oh wie schön, das kann ich mir bei ihm gut vorstellen~“, lachte sie und drückte mich noch mehr. Unweigerlich musste ich schmunzeln. „Man, ich werd ganz neidisch auf euch…aber hey, da kommt echt einiges auf euch zu.“ „Ich weiß…“, murmelte ich bedröpelt, „Hab ich ja auch gesagt…aber Yoshitaka meinte, ich solle nicht nur die negativen Dinge am Eltern sein sehen. Es gäbe so viel Schönes.“ „Da hat er aber Recht, Süßer.“ „Ich weiß…trotzdem…ich will wieder Mann werden…und das gibt dann auch Probleme…zwei Männer und ein Kind, wie toll…“ „Ach was. All deine Papiere sind jetzt auf weiblich geeicht. Und wenn du wieder ein Mann wirst, gibt Saoto die wieder in Druck und da werden sie halt wieder geändert. Ne obwohl, du hast die alten doch sogar noch!“ „Ja aber wie erklär ich das Kind? Adoptiert? Kommt nicht in Frage, ist ja meins.“ „Keine Sorge…wenn es da Probleme geben sollte, hab ich da auch gerade eine Idee bekommen…weißt du, als Fotografin kennt man auch so gewisse Leute. Models, Agenturen, Promis…und sogar Schönheitschirurgen habe ich kennengelernt. Der eine heißt Sakati, mit dem bin ich schon lange befreundet, du kennst ihn nur nicht. Ein guter Mann, zum Pferde stehlen. Ich denke, wenn ich mit ihm rede, stellt er dir einen Zettel aus, oder was auch immer die da schreiben…nach dem Motto du hast dich von Frau zu Mann operieren lassen…du verstehst?“, sie grinste. „Das…würdest du machen?“ „Na klar!“, lachte Nana nun, „Mensch Michio, für dich würde ich alles tun. Und ich denke, mit ein paar netten Worten würde er uns so etwas ausschreiben. Ich kenn ihn, das macht er sicher, wenn wir es brauchen sollten.“ „Das wäre toll. Vorausgesetzt, ich werde überhaupt wieder Mann.“ „Ach was. Nicht immer so pessimistisch, großer Bruder.“ „Okay…“ „Und nun sag…zieht ihr um? Wievielter Monat? Wissen Mama und Papa schon Bescheid?“ „Puh.“, machte ich nur, „Ehm…erstens keine Ahnung, wird sich zeigen…zweitens so wenn ich das gerade so noch registriert habe dritter Monat vielleicht…? Und drittens nein, bloß nicht. Ich bin dazu noch nicht bereit. Und ich bitte dich Nana, sag es ihnen nicht! Bitte.“ „Na klar, mach ich nicht, für wen hältst du mich? Das kannst du ruhig mit Yoshi selbst machen.“ „Danke. Ich hab dich lieb.“, sanft drückte ich sie, was sie schmunzeln ließ. „Gerne doch, ich dich auch. Darf ich es aber Saoto sagen?“ „Wie…? Oh, na das denke ich geht…aber niemanden weiter und er muss auch dicht halten!“ „Natürlich. Aber hey, wenn du das gar nicht so genau weißt, sollten wir vielleicht noch einmal zum Arzt…?“ „Was?! Oh nein, keine zehn Pferde bringen mich noch einmal da hin!“ „Michio! Das ist wichtig. Es gibt so etwas wie Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere. Damit man sieht, ob sich das Kind gesund entwickelt usw. Du hast sicher kein Ultraschallbild, stimmt’s? Oder willst du was riskieren?“, sie hob eine Braue. Ich seufzte. „Du klingst schon wie Karyu. Und nein, hab ich nicht..hab ich liegen lassen dort...“ „In wie fern wie Karyu?“ „Er hat mir das Rauchen und Trinken verboten.“ „Guter Junge, hat er richtig gemacht. Michio, nimm das nicht auf die leichte Schulter…du lebst jetzt für zwei, da musst du vorsichtig sein.“ „Ich weiß doch…“ „Wissen ist gut, umsetzen ist besser. Also komm, wir gehen zum Arzt.“, sie stand auf und hielt mir die Hand hin. Ich setzte meinen Bettelblick auf. „Der zieht bei mir nicht. Probier das mit Karyu, aber ich bin da immun, sorry.“, mit diesen Worten und einem diabolischen Grinsen zog sie mich auf die Beine und schob mich in den Flur. Erneut trat ich den Weg zu einer dieser Horrorärzte an. ~*~ Es dauerte nicht lange, da standen wir auch schon vorm Frauenarzt. Nanas, wohl erwähnt. Bei der, wo ich war, konnte ich mich ja nicht mehr blicken lassen. Das wäre mir zu peinlich, nach dem Auftritt, den ich da abgelegt hatte. „Komm, sie ist ganz nett. Vertrau mir, da kannst du ruhig öfters hin.“, Nana schliff mich lächelnd hinein und meldete mich an- verdammt, dass ich meine Papiere auch einstecken haben musste… Dann schob sie mich sanft auf einen der Stühle und setzte sich daneben, fasste nach meiner Hand. „Keine Sorge, ich komm mit dir. Überlass das nur mir.“ Ich blinzelte. Das Ganze hörte sich gerade nach einem Déjà-vu an. Oder aber…verdammt, meine Schwester und Karyu wurden sich immer ähnlicher… Als ich aufgerufen wurde, konnte ich gar nicht so schnell schauen, wie sie mich mit sich zog. Und schon waren wir bei der Ärztin und sie stellte mich als ihre Schwester vor. „…Und als sie das erfuhr, war sie wohl nicht mehr ganz ansprechbar. Deshalb habe ich sie heute mit hierher geschliffen, damit sie mal alles erfährt.“, grinste Nanako und die Ärztin machte sich entsprechende Notizen. „Haben Sie schon ein Ultraschallbild erhalten?“, fragte sie mich freundlich und behutsam. Ich blinzelte, schüttelte dann aber den Kopf. „Ehm nein…also die Ärztin hatte eins ausgedruckt…aber wir wohl vergessen, es mitzunehmen…“ „Nicht so schlimm. Wir machen einfach ein neues, geht ja schnell.“, damit bereitete sie auch schon alles vor und ich machte mich auch fertig und nahm Platz. Diesmal wurde glücklicherweise mein Bauch genommen. Neugierig schaute ich der Ärztin zu, dann blickte ich wie sie zum Monitor. „Oh ja.“, meinte sie und lächelte, „Das sieht man doch schon ganz gut, hätte ich nicht gedacht bei dem Ultraschall…schauen Sie, das ist ihr Baby.“, lächelnd deutete sie auf den Monitor mit dem rundlichen…Fleck, nannte ich es einfach mal. Sie druckte das Bild aus und betrachtete es. „Soweit ich das beurteilen kann, sieht es gesund aus…sind sie bereits im dritten Monat?“ Blinzelnd betrachtete ich die Frau, dann senkte ich verlegen den Blick. „Ich weiß nicht genau…“ „Wann hatten Sie zuletzt Ihre-“ „Vor drei Monaten ungefähr…“, nuschelte ich, doch da fiel mir was ein. „Moment! Ich kann meinen Mann anrufen…ich hab zuhause einen Kalender, da steht das genauer drauf…“, meinte ich und kramte schon nach meinem Handy. Meine Schwester lächelte sanft, dann unterhielt sie sich mit der Ärztin. Ich ließ es klingeln, irgendwann hob Karyu auch wirklich ab. „Michio? Alles okay? Ich hatte nicht so zeitig mit deinem Anruf gerechnet…“, gestand er und schien sich sicher schon wieder zu Sorgen, oh man. „Es ist alles okay.“, bestätigte ich, „Aber Nanako hat mich zum Frauenarzt geschliffen…und nun wollen wir herausfinden, in welchem Monat ich bin. Toll, nicht wahr?“, meinte ich ironisch. „Ah, verstehe. Wie kann ich dir da helfen?“, er schien etwas verwirrt. „Geh ins Bad…die Tasche mit meinem Monatszeug…da müsste ein kleiner Kalender in dem Täschchen stecken.“ „Gut, warte…“, ich konnte ihn durchs Haus laufen hören. „So ein kleiner schwarzer?“ „Genau der. Schau einfach mal, wann das letzte Mal in einem Monat ein Punkt ist, ich hab mir das immer angekreuzt oder so…“ „Ehm ehm ehm…Moment…“, er summte leise und blätterte vor sich daher, „Also wenn ich das richtig sehe…wir haben Juni…das letzte Mal ist hier was im März angekreuzt…am 4. Um genau zu sein.“ „Gut, vielen Dank Yoshi, wir sehen uns später, du hast sehr geholfen. Bis dann.“ „Geht klar. Wenn was ist, ruf an, ja?“, ich musste schmunzeln. Seine Besorgnis war so süß. „Mach ich. Bis dann.“, ich legte auf und ging zur Ärztin, um ihr die Neuigkeit mitzuteilen. Wir rechneten aus, dass ich bereits in der 16. Woche sein musste. „Wow…“, machte meine Schwester und zog mir mein Oberteil nochmal hoch. „Ein wenig zugenommen scheinst du ja zu haben…siehst gesünder aus.“, grinste sie, doch ich zog mein Shirt mit einem „Mensch!“, schnell wieder runter. Die Ärztin schmunzelte nur, wurde dann aber wieder ernst. „Die erste Vorsorgeuntersuchung findet so in der 9. – 12. Woche statt. Da die nun vorbei ist, fällt das also weg, bzw. ich beurteile an diesem Bild hier. Und nach dem…es ist zwar nur ein Bauchultraschallbild, aber ich sehe keine Komplikationen oder sonstiges, Ihr Kind ist bisher normal entwickelt. Wenn Sie wollen, können wir noch eine Vaginalsonographie machen.“ „Naja…wenn es sein muss…?“ „Ich rate es Ihnen, da kann man besser beurteilen. Also nicht, das dieses Bild hier schlecht wäre…aber sie wollen sicher die beste Beurteilung.“ „Klar will sie das.“, grinste Nana, während ich ihr böse Blick zuwarf, mich aber begann freizumachen. Nachdem auch das erledigt war, nickte die Ärztin, als sie das neue Bild betrachtete. „Ja, sieht sehr gut aus. Momentan brauchen Sie sich keine Sorgen machen.“, lächelte sie und erklärte mir noch etwas das Bild. Ich nickte nur und lächelte erleichtert. „Also, ich gebe ihnen ein Schreiben mit…der nächste Termin für eine Untersuchung wäre im Zeitraum der 19. – 22. Woche, die dritte dann in der 29. – 32. Einen Mutterschaftspass bekommen Sie von mir jetzt auch gleich…wir müssen noch ihre Blutwerte untersuchen, etc.“, murmelte sie, während sie da irgendwas ausfüllte. Ich nickte nur brav und ließ auch alles Folgende über mich ergehen. Irgendwann später dann stand ich mit Nanako wieder draußen, meinen Pass in den Händen, welchen ich mit großen Augen musterte. „Zeig endlich mal!“, wollte meine nervige Schwester vollkommen aus dem Häuschen wissen und zog ihn mir sofort aus den Fingern, um reinzuschauen. „Die Ärztin hat gesagt, das meiste kann sie erst das nächste Mal ausfüllen, wenn die Blutwertergebnisse da sind.“, murmelte ich und lief schon mal los. Meine Hand wanderte zu meinem Bauch und ich musste lächeln. Ich hatte das Gefühl…das ich immer mehr Gefallen daran fand. Erst wollte ich keins…aber nun würde ich es auch nicht mehr hergeben wollen, denk ich... Nein, ich wollte Karyu so strahlen sehen, wie er es bei der kleinen Ai getan hatte. Ich liebte meinen Job…aber ein wenig Privatleben war einem ja wohl gegönnt…und die Musik würde ich sicher nicht aufgeben, auf keinen Fall. Ich würde so lange Musik machen, wie es ging…nur…mussten wir Hizumi und Tsukasa wohl früher oder später doch mal informieren…das konnte noch was werden… Oh man, ich wurde immer mehr zur Frau.Und mein Verstand ging auch langsam flöten. „Man, das ist so toll! Ich will auch einen!“, seufzte Nanako träumerisch und gab mir den Pass wieder. Ich schaute sie nur an und meinte trocken: „Dann schaff dir auch ein Kind an.“ Blinzelnd sah sie mich an, dann plusterte sie die Wangen auf. „Pah…kommt schon noch…irgendwann mal…kann ja auch nichts dafür, dass Saoto keine Zeit hat momentan.“ „Wegen seiner Beförderung?“ „Hm…“, sie seufzte betrübt, „Momentan ist es etwas schwierig…wir sehen uns meistens nur abends…und wenn ich mal frei nehme, muss er arbeiten. Ich versuche schon immer wie er frei zu machen.“ „Kann er nicht näher ran versetzt werden?“ „Hat er schon probiert aber momentan ging das noch nicht…naja, müssen wir wohl vorerst mit dem langen hin und her Gefahre leben.“, sie lachte auf. Sanft legte ich ihr eine Hand auf die Schulter. „Keine Sorge, wird schon wieder besser, glaub mir.“ „Danke…“, flüsterte sie und lehnte sich kurz an mich, nahm dann aber meine Hand und zog mich sanft weiter. „Na komm! Wir gehen zu mir und essen was Schönes, ich hab noch was da…vielleicht bekommst du ja auch so eine verrückte Fressattacke, das wär lustig~“ „Bitte was?!“ „Na Schwangere essen doch angeblich so verrückte Sachen! Das will ich mal sehen, ob das stimmt!“, lachend zog sie mich mit. ~*~ „Puh…also ehrlich? Wie schaffst du so viel, Michi?“ „Ich weiß nicht.“, erwiderte ich ehrlich und aß meinen Nachtisch, einen Eisbecher, ruhig weiter, „Ich hab einfach Hunger…irgendwie…“ „Also stimmt das Gerücht schonmal~“, lachte sie und blickte zur Uhr. Wir hatten stundenlang geschlemmt und gequatscht. „Saoto kommt in 2 Stunden…“, schwärmte sie glücklich. Sanft musste ich lächeln und nickte. „Du solltest auch langsam nach Hause…Yoshi zerfließt sicher vor Einsamkeit.“ Ich schmunzelte. „Ach was…dem tut das auch mal ganz gut. Früher ist er ohne mich auch zurecht gekommen.“ „Stimmt…aber er liebt dich wirklich über alles.“ „Ich weiß. Ich ihn ja auch.“, grinsend streckte ich mich und sah ebenfalls zur Uhr. „Naja…ich werd mich wohl mal fertig machen, denk ich…“ Nanako nickte und begann aufzuräumen, ich half ihr, dann brachte sie mich zur Haustür. „Also dann…“, begann sie, nachdem ich mich angezogen hatte, „Pass auf dich und das Kleine auf…und auf Karyu. Und wenn was ist oder du was brauchst oder dich ausheulen willst oder sonst was, dann ruf mich an. Für dich habe ich immer Zeit.“, schmunzelnd drückte sie mich an sich. „Und denk dran, das mit Mama und Papa und der Band…das schaffst du auch.“ „Danke schön…ich hab dich so lieb, Nana.“ „Ich dich auch, du verrücktes Ding. Bis bald.“ „Bitte was?! Verrücktes Ding?!“ „Ja~“, sie lachte. „Pah…selbst…du verrücktes Huhn.“ Darauf lachte sie auch nur, „Mach dich endlich raus, los!“, ich grinste nur und ging wirklich, winkte ihr noch, bevor ich mich umdrehte und den Weg zum Bus einschlug. Doch die Person, die mir da entgegen kam, ließ mich blinzeln. „Kar…Karyu?!“ „Michio…?“, er schien überrascht, lächelte dann aber, „Na das passt ja!“ „Was machst du hier?“ „Naja…“, betreten senkte er den Blick. „Ich wusste…dass du nicht anrufen würdest. Also dachte ich, ich schau mal bei Nana vorbei um zu fragen, ob du noch da bist.“ Sein typisches Karyu Grinsen. Ich seufzte. „Du bist ein Suchti, weißt du das?!“ „Ja, ich geb‘s zu…ich bin süchtig nach dir.“, lächelnd nahm er mich in den Arm. „Wie war dein Tag?“ „Schön…schau mal…“, ich kramte den Pass hervor und hielt ihn Karyu lächelnd unter die Nase. „Ein…Mutterschaftspass.“, stellte er lächelnd fest und ich nickte. „Ja, hab ich heute bekommen. Ich soll in ein paar Wochen nochmal hin, steht alles irgendwo auf dem Notizzettel da.“ „Ah, geht in Ordnung…eine andere Ärztin, oder?“ „Ja, die von Nana…die ist mir auch irgendwie lieber.“ „Gut, dann bleiben wir halt bei der.“, Karyu nahm meine Hand und schlenkerte mit mir in die Richtung, in die ich wollte. „Bist du mit dem Auto da?“ „Hm…steht zwei Straßen weiter, Parkplätze waren alle voll.“ „Ach so.“, nickte ich und schwieg wie Karyu. Dann jedoch begann ich zu grinsen. „Weißt du was?“ „Hm?“ „Es gibt noch ein Tier mehr.“ „Hä?“ „Na…du bist die Giraffe…ich die Zicke…Hizumi ein Goldkehlchen…Tsukasa das Zebra und nun meine Schwester…sie ist ein verrücktes Huhn.“ Karyu musste losprusten. „Ach so ist das? Na da bin ich ja mal gespannt, was in ein paar Monaten wohl aus der Liebe von einer Giraffe und einer Zicke entstanden ist.“, grinste er nur. Ich erwiderte es. „Oh ja…6 Monate, um genau zu sein. Und ja, es interessiert mich auch, und wie…solange es nicht aussieht wie eine Kreuzung der beiden Tiere, das gäbe Probleme.“ ~~**~~ Vielen lieben dank für meine zwei fleißigen Reviewer. Die anderen können sich gern auch melden, sowas motiviert ungemein @Michio: Es wird noch eine ganze Weile um Babys gehen, ich hoffe das nervt dich nicht xD Aber ja, es wird chaotisch, so viel sei verraten ;) Wow, und du nanntest mich fies, deine Gedanken zu Adé Baby sind auch gemein o_o" xD Aber ich hoffe, ich kann dir weiterhin den Tag aufhellen und dich überraschen ~ @Kanoe: *lach* Er hat sich nur gewehrt~ Zero muss man mit den eigenen Mitteln schlagen :) Ja, das weiß ich auch nicht...ab und an hatten sich ja auch andere Kommischreiber hierher verirrt, aber scheinbar haben sie keine Worte mehr für die Story übrig oder so^^ Deshalb freu ich mich besonders, wenn ihr beiden mir den Tag erhellt^^ Bis zum nächsten Kapitel! P.S. Wer mal was zum lesen zwischendurch braucht: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/404334/256792/ Eine kleines zwischenstory-märchen zur "erholung" von [wo]men ;D ~~**~~ Kapitel 17: 17. - Die Zukunft der Band -------------------------------------- 17. - Die Zukunft der Band Zero ist geschockt Es war ein wunderschöner Morgen, als Karyu und ich Frühstück im Garten machten. Wir hatten uns dafür entschieden, weil das Wetter einfach nur herrlich war. Auch Ryu hatte Freude daran, durch das Gras zu springen und Käfer zu jagen. Ich war in meinen Bademantel gehüllt, weil ich bisher keine Lust gehabt hatte, mich anzuziehen. Außerdem liebte ich diesen Stoff…Karyu und ich hatten uns jeder einen hübschen gekauft, als wir vor einer Weile shoppen waren. Entgegen Karyus Vorschlag hatte ich mir NICHT diesen knallrosa-pinken gekauft. Nein, meiner war schön schwarz, passend zu seinem dunkelblauen. Und wo wir gerade beim Shoppen sind: Wir hatten uns, oder eher mich, vorsorglich mit Schwangerschaftsklamotten eingedeckt, die ich später wohl oder übel sicher tragen musste... Momentan gingen meine Shirts noch- auch wenn das ein oder andere schon enger geworden war. Aber ich war so froh gewesen, alles in unauffälligen Farben bekommen zu haben. Kein Pink. Kein Rosa. Kein sonst was. Bloß dieses eine da…Karyu hatte ernsthaft so ein blödes schwarzes wo mit Weiß ‚Baby inside‘ draufstand und ein Pfeil nach unten war, gekauft. Toll. Er hatte so sehr drauf bestanden und nicht einmal mein böser Blick hatte genützt. Idiot. Aber nun war Frühstück angesagt. Und entspannen, sich zurücklehnen… Karyu saß mir nahe an dem kleinen Tisch gegenüber und als ich fertig war, legte ich einfach meine Füße auf seine Oberschenkel. Er sah mich grinsend an. „Dir geht’s gut, hm?“ „Jetzt wo du fragst…hm, ich denke ja.“, grinsend lehnte ich mich in dem Gartenstuhl zurück. „Gut…dann sorg ich dafür, dass es dir nicht gut, sondern besser geht.“, und damit begann er schon, meine nackten Füße zu massieren. Eigentlich war ich ja kitzlig dort…aber Karyu seine Massage war irgendwie anders. Plötzlich zuckte ich. „Ahh, was machst du da?!“ „Das ist eine Fußreflexzonenmassage. An unseren Füßen läuft alles vom Körper zusammen…ich hab so eine Massage von meinem Bruder gelernt…“ „Toll.“, war meine nüchterne Antwort, denn Karyus Bruder war Masseur. „Aber wenn das weh tut, ist es doch nicht richtig!“ „Doch! Wenn es schmerzt, dann hängt das mit dem zusammen, was da an dem Punkt ist…hast du Nackenschmerzen?“ „Manchmal, ja.“ „Naja, und wenn man da…ich glaub der Punkt hier, wenn man das da öfters macht, kann das weg gehen. Sagt zumindest mein Bruder. Ich weiß das nicht so genau.“ „Na toll.“ „Keine Sorge, ich kann das. Vertrau mir.“, lächelnd machte er einfach weiter. Ich betrachtete Karyu stirnrunzelnd, ließ ihn aber machen. Wenn er unbedingt wollte…und irgendwie war es ja schon entspannend. Schließlich lehnte ich mich zurück und erholte mich ein wenig, da Karyu es doch besser machte als erwartet. Ach ja…würde doch nur jeder Morgen so beginnen. Sonnenschein, Frühstück im Garten mit meiner Giraffe, ein herumspringender Ryu, Entspannungsmassage….die Welt wäre so wunderschön. Vielleicht konnte ich ihn ja überreden, dass wir öfters bei schönem Wetter hier aßen. War meiner Meinung nach wirklich schöner. Nachdem Karyu seine Massagekünste wohl ausreichend an mir getestet hatte, hörte er wieder auf. Ich murrte, da ich mich im Gartenstuhl gerade so schön zurückgelehnt und die Sonne im Gesicht genossen hatte. Doch da spürte ich etwas anderes an meinen Füßen; es waren definitiv nicht seine Hände… „Karyu! Nimm deine Schlabberschnute von meinem Fuß! Pfui!“, murrte ich, doch er hörte nicht auf; zu allem Übel begann ich nun sogar zu lachen. „H-hör auf! Das kitzelt~ Maaan, Karyuu~“, ich versuchte sie ihm lachend wegzuziehen, doch er hielt sie fest, folterte mich weiter mit Lippen und sogar Zunge. Eine Weile alberten wir nun so herum, bis uns das Telefon im Wohnzimmer durch die offene Verandatür aufhorchen ließ. Karyu und ich blinzelten uns an, dann kam er wohl zuerst zu einem Entschluss und wollte aufstehen, aber ich schüttelte den Kopf. „Geh schon.“, lächelnd zog ich meine Beine von seinem Schoß und tappte rein, nahm rechtzeitig ab. „Ja?“, meldete ich mich einfach nur. Wer wusste schon, welcher Irrer da dran war. „Michio? Bist du das? Hizumi hier.“ Oh scheiße. Was wollte unser Goldkehlchen? Ich schluckte. „Ja, bin ich…was möchtest du…? Willst du Karyu sprechen?“ „Ah, also doch, gut. Karyu? Naja, eher euch beide…“ „Was passiert? Gibt’s was Neues?“ „Wie neu?“ „Ah….umn…naja, irgendwelche wichtige Neuigkeiten.“ „Wo?“ „Ist doch egal! Warum rufst du an, verdammt?!“, man, hatte er heute eine lange Leitung… „Ich eh äh…naja…Tsukasa war der Ansicht, wir sollten uns mal melden. Falls ihr uns vergessen habt oder so.“ „Haben wir doch gar nicht.“, stellte ich verblüfft fest. „So war das ja nicht gemeint…“, druckste er herum, „Aber naja…ist ja nun seit der Tour auch schon ein wenig Zeit vergangen und äh…ich bin zwar nicht Leader, aber wollten wir nicht mal wieder ein Album rausbringen und so weiter? Wir haben ganz schön lange Urlaub…“ „Den haben wir uns auch verdient, war mit Manager-san auch so abgesprochen.“ „Ich weiß…trotzdem…habt ihr euch schon Gedanken oder so gemacht für was Neues?“ „Äh nein…nicht, wenn Urlaub ist…es gibt da außerdem zurzeit einige andere Probleme…“, nuschelte ich leise, doch Hizumi schien das gar nicht groß mitzubekommen, dachte gleich an was anderes. „Oh Gott! Hattet ihr Streit?!“ „Wär ich dann in seinem Haus? Nein, Hizulein. Denk doch nicht gleich sowas…“ „Entschuldige…aber ich dachte schon…puh, zum Glück. Nein also…wollen wir uns nicht mal wieder treffen? Ich mein…Tsukasa und ich haben schon Ideen für neue Songs, die wir gern mit euch besprechen würden und so…“ „Eh…ja klar. Gern. Immer doch. Wann?“, plapperte ich nervös. „Weiß nicht? Morgen vielleicht? Nur wenn ihr wollt.“ „G-gern. Karyu w-wird sich freuen.“, ich bemühte mich zu lächeln. „Super. Ich ruf Tsukasa fix an, er ist sicher auch begeistert.“ „Ja…uhmm…Hizumi?“ „Ja?“ „Wir müssen morgen mal reden.“ „Wegen was?“ „Wegen…der ganzen Situation.“ „Ach so? Ich dachte, es klappt soweit alles, wie zur Tour? Und Singen musst du ja nicht…kann Karyu machen…also Zweitstimme, etc…“ „Das mein ich nicht…gibt noch ein bisschen was anderes zu bereden.“ „Hu? Und was?“ „Sag ich dir dann morgen. Ist doof am Telefon. Tsu….soll es ja auch hören.“ „Ah, okay…? Gut, dann halt morgen. Mach dir einen schönen Tag mit Karyu.“ „Mach ich…und du? Mit Tsu?“ „Ne, der trifft seit kurzem wieder eine seiner Exfreundinnen…“, Hizumi klang alles andere als begeistert. „Oh…“, machte ich leise. Das gefiel mir nicht…also das Hizumi so unglücklich klang. „Naja, egal.“, meinte er nur. „Ich dachte, er hatte schon Männer…“, murmelte ich nachdenklich. „Was weiß ich. Der Mann ist doch so unvorhersehbar.“ Oh oh, er klang nun schon irgendwie sauer. „Hey Hizu…Kopf hoch, ja? Wir reden Morgen drüber.“ „Hm…okay. Bis morgen dann. Im Proberaum, oder?“ „Ja okay. Bis morgen.“ Ich legte auf und atmete erst einmal tief durch, ließ den Kopf in den Nacken kippen. Das konnte ja was werden. Hizumi war todunglücklich, Tsukasa scheinbar nicht, aber sie drängten auf Bandtreffen (wo sie im Grunde ja Recht hatten) und ich war immer noch weiblich, dazu noch geschwängert von unserem Gitarristen. Und nun stand ich kurz davor, die anderen darüber zu informieren. Es musste wohl sein…würde ich länger warten, konnte man sich vielleicht keine Ausreden mehr einfallen lassen. Falls man das überhaupt noch konnte. Vielleicht würden Tsu und Hizu ja auch ganz hinschmeißen, oder mich rausschmeißen; sich jemand Neues suchen. Seufzend lief ich wieder raus zu meinem Stuhl, wo mich Karyu schon mit einem „Und, wer war es?“, erwartete. Ich ließ mich nur auf den Stuhl fallen und schloss kurz die Augen, atmete tief durch, bevor ich ernst zu Karyu blickte. „Yoshi…wir haben morgen ein Date…“ „Was? Wo? Wann?“, verwirrt betrachtete er mich. Langsam stand ich auf und setzte mich auf seinen Schoß. „Ehm…das am Telefon gerade…das war Hizumi. Er und Tsu wollen uns mal wieder sehen. Sie fragen schon, ob wir neue Songs oder Ideen haben…beziehungsweise Bandproben oder so…“ „Oh…“, war alles, was er hervor brachte. Toll. „Aber haben wir nicht noch Urlaub? Wir waren so lang unterwegs…“ „Ja…aber sie sind es nicht gewohnt, mal gar NICHTS zu tun. Und sie sind es nicht gewohnt, dass du dich nicht meldest. Du hast dich immer gemeldet, wenn wir frei hatten…du bist sonst ein unermüdliches Arbeitstier…und da der Mensch allgemein ein Gewohnheitstier ist, gehen sie wie gewohnt davon aus.“, erklärte ich ruhig, aber liebevoll. Karyu betrachtete mich, dann seufzte er. „Das waren mir zu viele Tiere in einem Satz.“ „Pah!“ „Aber du hast Recht…ich bin ganz schön faul geworden. Früher, bevor ich mit dir zusammen war, hatte ich einfach mehr…Freizeit.“ „Na toll.“ „Liegt nicht an dir mein Engel~ Eher…an mir. Ich bin so faul geworden… ich muss dauernd an dich denken, könnte dich den ganzen Tag betrachten, küssen, berühren, lieben… ich bin so süchtig geworden.“ „Dann musst du wohl einen Entzug machen.“ „Ich glaub‘s langsam auch. Aber naja…wenn du das so siehst und die Jungs auch, werde ich mich wieder öfters ins Arbeitszimmer verziehen.“ „Na nun erstmal nicht mehr. Weil…entweder die Band macht Pause, hört ganz auf, oder ihr sucht euch jemand anderes am Bass.“ „Was?! Aber nein, Zero, nicht doch. Du bist unersetzlich, wir drei brauchen dich, wirklich. Natürlich ist die Band wichtig…aber ohne dich ist sie sinnlos. Unvollständig. Wir brauchen dich alle. Und auflösen will sie sicher keiner. Dann müssen wir halt Kompromisse eingehen und sagen: okay, wir machen eine Pause.“ „Ach menno…ist doch alles blöd…“, jammerte ich, „Wie soll das mit einem Kind werden? Das wird doch nie was.“ „In unserem Gewerbe haben einige Kinder und da klappt Privatleben, als auch Band- oder Solojob.“ „Ja aber das sind Männer, die Väter, verstehst du? Die Frauen sitzen da zuhause mit dem Baby. Wir…bei uns gibt es keine andere Frau, nur du und ich, die beide für die Band gebraucht werden.“ „Dann treten Touren halt kürzer. Oder für die Zeit…man kann sich doch ein Kindermädchen zulegen.“ „Meinst du, dass das so toll ist?“ „Na klar. Sie kann sogar mitreisen auf Touren. Das Geld wäre es mir wert. Und da wir sowieso meist abends spielen…da schlafen Kinder sowieso. Und Interviews, etc.- da kann sie ja da sein.“ „Hm…klingt vernünftig…das sollten wir Hizumi und Tsukasa so sagen…nachdem alles raus ist und wir über solche Dinge reden können.“ „Meinst du, sie sind arg geschockt?“ „Nein, bloß nicht! Karyu, die beiden wissen, dass ich nie Kinder wollte. Für sie war das nie eine Bedrohung für die Band…sie werden aus allen Wolken fallen. Wie meine Eltern.“ „Ach was…bei denen denk ich das nicht, also deine Eltern.“ „Stimmt…aber Hizumi und Tsukasa sicher.“ „Ach was. Ich rede mit ihnen.“ „Hey! Ich gehör dazu! Versuch nicht alles allein zu klären.“ „Okay, okay. Wir machen das Morgen schön zusammen, ja?“, er strich mir mit dem Daumen über das Kinn, hob es an und lächelte sanft. Ich nickte. „Ja.“ Zufrieden küsste er mich, dann wurde ich an ihn gedrückt. „Ich liebe dich Michio.“ „Ich dich auch du Spinner. Was wollen wir heute machen?“ „Weiß nicht…worauf hast du Lust?“ „Hm…Essen gehen…mal so richtig schön~ Und du zahlst.“, mein Grinsen hätte nicht bösartiger sein können, bevor ich lachend aufsprang und vor ihm weglief. ~*~ Karyu mimt den Erklärbär Als bei uns beiden am nächsten Morgen der Wecker klingelte, zuckte Michio zusammen, ehe sie sich einrollte und die Decke fest über ihren Kopf zog; ganz nach dem Motto ‚Ich bin nicht da‘. Seufzend schlug ich das kleine, schrillende Ding auf dem Nachtschrank aus, welches daraufhin einen seltsam kaputten Laut von sich gab. Schade… Vorsichtig drehte ich mich zu Zero- oder der Kugel, die ihn darstellte. Nicht einmal der Haarschopf war mehr zu erkennen. Ein wenig schmunzelnd hob ich ihre Decke an und schob mich unauffällig darunter. Sie hatte mir den Rücken zugedreht, um den ich jetzt die Arme schlang. „Michi, aufwachen, Süße. Wir haben einen Termin.“ „Uhmmm…bin nicht süß…..will nicht…“, nuschelte es von der anderen Seite vor sich daher, was mich erneut seufzen ließ. So ein Morgenmuffelchen…ich wusste ja, dass sie wie verrückt Angst vor dem Treffen mit den anderen hatte. Aber es ließ sich nicht mehr umgehen, komme was wolle. „Ach was. Red dich nicht raus Schätzchen.“, lächelte ich nur und strich über den störenden Stoff ihres BHs, ehe meine Hände zu ihrem Bauch wanderten. „Komm, das Baby hat sicher auch Hunger.“ „Dann muss es warten…bin müde…“, murmelte sie und rollte sich weiter ein. „Du siehst gerade aus wie eine Kellerassel, die rollen sich auch so zusammen.“, stellte ich nur nüchtern fest. Daraufhin schnaubte sie und bewegte sich nun doch, schmiss die Decke von uns und stand auf. Ihre Augen lagen auf mir, während sie sich die Haare aus dem Gesicht strich. „Du bist unmöglich, weißt du das? Nerven bis zum Ende…“, meinte sie nur und lief zum Schrank um sich Sachen zu holen. Zufrieden grinste ich und nickte. „Na klar weiß ich das. Dir übrigens auch einen schönen guten Morgen.“ Murrend schloss sie den Schrank und verließ das Schlafzimmer. Wie es aussah, würde ich wohl heute allein Duschen können…Naja, was soll’s. Da zog ich mich wohl auch mal lieber an und ging Frühstück machen. Als sie eine Viertel- bis halbe Stunde später dann zu mir stieß, war sie noch immer sehr verschwiegen, was mich nun nervös werden ließ. „Bist du mir sehr sauer?“, fragte ich deshalb leise nach, musterte sie beim Essen. Dunkle Augen fixierten mich nun, erst erbost, dann aber eher nachdenklich und traurig, ehe Zero tief Luft holte. „Nein…nicht wirklich…“, gestand er mir leise und schloss kurz die Augen, blickte mich dann aber wieder an. „Ich…du hast ja eigentlich Recht. Wir haben heute etwas Wichtiges vor und lang genug geschlafen haben wir sowieso.“ Nun stahl sich wieder ein Lächeln auf meine Lippen. „Genau. Aber sag, wie geht es dir? Alles okay?“, wollte ich noch wissen- nicht das wir aufbrachen und ihr wurde wieder schlecht. Das war die letzten Tage öfters mal gewesen. „Ich weiß nicht…“, murmelte Zero leise und strich sich über den Bauch, „Bis jetzt geht es mir gut. Aber du hast ja gesehen, wie schnell das manchmal kippt…ich bin so froh, wenn das endlich vorbei ist.“ Ich betrachtete sie und nickte zustimmend, musste aber schmunzeln. „Das dauert aber leider noch etwas…und wenn es vorbei ist, haben wir einen kleinen süßen Fratz hier draußen, um den wir uns kümmern müssen.“ „Mir egal.“, meinte sie trocken, „Hauptsache nicht mehr IN mir. Diese Übelkeit bringt mich noch um…und…an später, ans Ende dieser Zeit will ich gar nicht denken…“ „Für Geburtenängste ist es denk ich noch etwas zu früh, Schatz.“ „Du hast gut reden! Du presst nicht irgendwas aus deinem vollkommen veränderten Körper! Ich ekel mich jetzt schon und ich hab Angst…das es weh tut…“ „Du kannst ja Kaiserschnitt machen lassen…aber wie gesagt, da reden wir dann erst gegen Ende drüber, ja? Jetzt sollte man an sowas noch nicht denken…die Ärztin meinte ja zu dir, dass da die ersten drei Monate nun ja rum sind jetzt die schönste Zeit kommt.“ „Ich weiß von wegen die ersten drei Monate kann es noch abgehen, bla bla. Mir egal…es ist nichts passiert bisher, also denk ich da nicht dran.“ „Hm.“, machte ich nur und aß weiter. Ich dachte nicht gern daran, aber als die Ärztin davon erzählt hatte, bekam ich Angst. Und abends, wenn Zero neben mir lag und schon schlief, dachte ich öfter daran, auch noch jetzt. Was, wenn der Fluch sich jetzt lösen würde? Dann würde er wieder zum Mann werden und das Baby…wäre weg. Einfach so. Oder? Ich hatte einfach Angst um meine kleine Familie…okay, wir hatten ein ganz schönes Drama deswegen, aber Zero hatte schneller weggesteckt als ich dachte. Da war der Streit zu Beginn mit ihr als Frau schlimmer, wo sie mich zwei Wochen nicht hatte sehen wollen. Aber jetzt…sie hatte sich abgefunden. Letztens, als ich sie nach ihrem Befinden und Gedanken dazu fragte, sagte sie: ‚Dann ist es halt so. Dann bekommen wir halt ein Kind. Ändern kann ich es eh nicht mehr. Ich finde mich langsam damit ab. Aber dafür werde ich mich trotzdem gut drum kümmern, auch wenn ich nie welche wollte und null Ahnung von Kindern habe.‘ Mich hatte das total fasziniert. Doch dann versaute sie die schöne Stimmung wie so oft indem sie noch hinzufügte: ‚Außerdem…18, 19, 20, 21 Jahre…dann zieht es doch eh aus, oder?‘ Ich sag ja, Zero war unromantisch, was öfters zu Komplikationen zwischen uns führte….aber Unterschiede zogen sich bekanntlich an, nicht wahr? Nach dem Essen machten wir uns wie gewohnt fertig, bevor ich zu Zero sah, welcher in Gedanken schien. „Alles okay?“, fragte ich sie mit einem sanften rütteln an ihrer Schulter. Fragend blickte sie auf, nickte aber. „Hm? Ja, klar. Hab nur überlegt, ob ich meinen Bass mitnehme…aber wir kommen eh nicht zum Proben. Außerdem steht noch mein anderer im Proberaum.“ Nun nickte auch ich. Sie hatte Recht, wir würden sowieso nicht dazu kommen…wir trafen uns sicher nur im Proberaum, weil es neutraler Boden war und es dort in unserem kleinen Pausenraum gemütlich war. „Gut ehm…ich hab glaub ich auch noch eine da, keine Ahnung. Wir wollen ja eh nur reden, von daher.“ „Jap. Und nun komm…erst drängeln, dann trödeln, tze.“ „Pah!“, ich plusterte die Wangen auf und folgte ihr schnell raus zum Auto. ~*~ Irgendwie war es die Fahrt über wieder verdammt still zwischen uns geworden. Jeder hing seinen Gedanken nach. Wahrscheinlich machten wir uns beide Sorgen um die Band. Aber ich hoffte ja immer noch, dass Hizumi und Tsukasa es nicht so eng sahen. Ansonsten hätte ich sie jahrelang wohl falsch eingeschätzt, wenn sie die Band ernsthaft deswegen verlassen würden oder ähnliches. Ich stieg aus und lief zu Zero, öffnete ihr die Tür und riss sie so aus ihrer Träumerei. Überrascht blickte sie auf, nickte aber und stieg aus, blickte sich nervös um. Schnell noch das Auto abgeschlossen, dann lief ich zu ihr und fasste nach ihrer Hand, zog sie sanft mit. Auf dem Weg ins Gebäude begrüßten wir von Weitem mehrere Leute, steuerten aber auf unsere Räume zu. Dort angekommen blickte ich zu Zero, sie erwiderte meinen Blick. Wir atmeten tief durch, dann öffnete ich und trat ein. An den Geräten war niemand zu erkennen, aber aus unserem Pausen- und Kreativraum, wie wir es nannten, drangen Stimmen zu uns. Ich steuerte auf die Tür zu und öffnete auch diese. Sofort blickten Hizumi und Tsukasa überrascht zu uns, welche beide über einem Stapel Blätter gehockt hatten. Nicht einmal eine Sekunde nach der Überraschung begann Hizumi zu strahlen und kam auf uns zu, drückte uns beide. „Wie schön dass ihr da seid! Wir hatten euch noch gar nicht erwartet!“ Automatisch begann ich zu lächeln. Wir alle liebten Hizumis fröhliche Art. Er verbreite einfach gute Laune mit dieser Unbeschwertheit… auch wenn er manchmal sehr an sich zweifelte und viel nachdachte. Aber wir kannten und respektierten uns alle, wussten um die Schwächen und Stärken des anderen und unterstützten uns. Wie eine große Familie. Und die wollte ich -wie Zero wohl auch- heute nicht verlieren. Trotzdem lächelnd drückte ich nun auch Tsu welcher zu uns kam. „Wir wollten euch sehen…und mit euch reden.“, erklärte Michio leise, welche jetzt unseren Drummer umarmte. „Hab schon gehört…“, nickte Tsu, „Was ist denn los? Hizumi sagte, du klangst seltsam am Telefon. Mein Blick wanderte zu dem braunhaarigen Sänger, welcher zustimmend und besorgt nickte. „Lasst uns alle lieber hinsetzen. Wird sicher eine Weile dauern, glaubt mir.“, ich griff nach Zeros Hand und ließ mich auf eine Couch nieder. Die anderen beiden blickten sich kurz an, dann nickten sie und setzten sich uns gegenüber. Der Papierstapel auf dem Tisch war plötzlich völlig unwichtig geworden. Kurz blickten wir uns alle stumm an, dann fragte Tsukasa: „So…was ist los?“ Zero schluckte. „Also…ehm…ich habe…mit Karyu eine Entscheidung treffen müssen…zu einer Sache, die wohl auch die Band in nächster Zeit…betreffen und….einschränken wird…es ist nicht einfach…zumal ich das Ganze wirklich nicht wollte, gerade eben wegen der Band….aber nun ist es nicht mehr rückgängig zu machen…“ Hizumis Augen weiteten sich. „Hast du was gefunden, wie du wieder zum Mann wirst? Ärzte im Ausland oder so? Kann mir vorstellen, dass die Zeit für irgendwas brauchen, was das rückgängig macht…“ „N-nein, leider nicht…“, sie senkte den Blick und kaute sich unsicher auf der Lippe herum. Wir alle schwiegen, während sie tief durchatmete. Dann drückte Michio meine Hand und sah vorsichtig auf. „Jungs ich…es tut mir leid, aber ich…ich bin schwanger.“ Die Worte hallten durch den Raum. Dann war es still. Totenstill. Die Uhr im Hintergrund kam mir ohrenbetäubend laut vor. Hizumi und Tsukasa starrten Zero einfach nur an, welche erneut schluckte und zu zittern begann. Mein Herz schlug wild gegen meine Brust, während ich die beiden musterte. Sie schienen wohl geschockt oder versteinert, fast so, als wäre Zeros Blick wie der einer Medusa. Hizumi war der Erste, der seine Stimme wiederfand. „Bitte….WAS?!“, brachte er hervor und seine Stimme ging einige Oktaven zu hoch, ehe sie ihm kurz versagte. „Das heißt, wir bekommen eine kleine Ziege mit Giraffenhals oder Giraffe mit Ziegenhörnern.“, erklärte ich ihm freundlicherweise. Zero funkelte mich daraufhin nur böse an. „Das meinte er sicher nicht!“, ging sie mich an, „Verdammt! Ich sagte dir doch, dass es sie schockt! Wer will sowas auch schon von einem Kollegen hören?! Sie waren schon so tolerant und jetzt…Die Band geht kaputt…am besten, ich suche mir was Neues.“, meinte sie bitter und senkte zitternd den Blick. Nun kam aber auch Tsukasa wieder zu sich. „Aber wie…konnte das passieren…? Wolltest du nicht immer auf gar keinen Fall Kinder?“, es klang nicht vorwurfsvoll, eher überrascht. „Natürlich wollte ich nie Kinder…“, antwortete Zero leise, welche ihre Hose musterte und seufzte. „Es ist….einfach so passiert…“ „Habt ihr nicht…naja verhütet?“, wollte nun auch Hizumi wissen. Er klang ernsthaft interessiert. „Doch.“, antwortete nun ich, „Außer das allererste Mal, da hab ich ihr aber diese danach Pille gekauft, habt ihr sicher schonmal von gehört.“, sie nickten fast synchron, „Und das eine Mal…war ich mir nicht sicher, ob der Gummi gerissen ist…naja.“, ich lächelte nur schief. Hizumi blinzelte nur, während Tsukasa uns beide ernst musterte und dann seufzte. „Ihr wisst schon…dass das für die Band jetzt echt eine Herausforderung wird?“ „Ja…aber ändern können wir es leider nicht mehr.“ „Abtreiben?“ „Auf gar keinen Fall!“, rief ich entsetzt und blickte den anderen erbost an, doch Zero legte mir behutsam eine Hand auf mein Knie. „Geht auch nicht mehr…bin schon im 4. Monat.“, sie stand auf und hob ihr Oberteil an. Man konnte noch nicht viel erkennen, sie war einfach zu schlank; aber man erkannte schon ein kleines Bäuchlein. Aber das hätte auch vom zunehmen oder so sein können. „Wie habt ihr es bemerkt?“ „Naja…“, Zero begann die ganze Geschichte zu erzählen, ich nickte nur hin und wieder und ergänzte. Beide hörten ihr aufmerksam zu, dann, als Michio endete, herrschte wieder schweigen. „Aha….naja…und was denkt ihr, was wir jetzt tun sollen?“, Tsukasa klang nicht so begeistert und blickte uns drei anderen der Reihe nach an. Hizumi zuckte die Schultern. Er schien das Ganze wohl erst verdauen zu müssen. Alle schwiegen wir, dann begann Hizu. „Ich…ich find das irgendwie süß, Glückwunsch euch beiden…wenn man es so betrachtet ist das doch ganz cool…zwei Männer bekommen ein Baby, haha, wie cool~“, er musste lachen, wurde aber wieder ernst, als er merkte, dass keiner mitlachte. „So cool ist das nicht…ich meine…schön wenn ihr beide das so wollt…aber es betrifft nun auch uns mit. Ich hab keine Lust wegen euch arbeitslos zu werden.“, Tsukasas Laune machte mir Sorgen. Das bemerkte wohl nun auch Hizumi. „Maaan Tsu! Verdirb doch nicht alles. Wir sollten nun in Ruhe nachdenken, was zu machen ist.“ „Ich verderbe niemanden etwas. Ich freue mich für euch, wenn ihr euch so darauf freut…entschuldigt meine Laune, ich bin momentan nur etwas gestresst… Aber egal. Ihr habt euch sicher schon Gedanken gemacht, oder?“ „Ja, genau das haben wir lange, sehr lange Tsu. Und ich denke, es gibt nur eine Möglichkeit. Weil das wir uns auflösen oder Zero geht, das wollen wir denk ich alle nicht.“ Alle nickten. „Deshalb gibt es nur eine Möglichkeit: Eine Pause.“ „Und was wird aus den Interviews, die anstehen? Die nächste Single? Das nächste Album? PV? Überhaupt müsste ich wohl davon eher in der Mehrzahl sprechen…ich denke, das wird sich lang hinziehen. Ein Kind bekommt man nicht von heut auf Morgen…Das sind ab jetzt nochmal fünf Monate und dann sicher mindestens ein Jahr Babypause oder sowas…Ich hab das gesehen bei der Frau meines Bruders, die hat mit ihrem Job auch aufhören müssen. Zwar kann man da wohl eher wieder arbeiten wenn man will aber naja…“ „Wir können ein Kindermädchen einstellen.“, hielt ich dagegen. „Stimmt. Aber der Rest? Also Album und so?“, wollte nun Hizumi wissen. „Naja…wir haben doch schon einige Lieder beisammen.“, begann Zero und blickte sich unsicher um, „Ich hab auch noch ein paar neue Melodien…und ihr ja auch einiges neues…“, ihr Blick fiel auf den Tisch, „Da wird sich sicher was draus machen lassen. Außerdem…werde ich wohl noch so lang es geht im Studio dabei sein…nur halt öffentliches Auftreten lass ich irgendwann, wenn es nicht mehr zu verstecken ist, lieber sein.“ Ich war beeindruckt. Zero hatte auch zu Stift und Papier gegriffen? Warum nur hatte ich mir die ganze Zeit nichts Neues einfallen lassen?! Ich war ein schlechter Leader. „Hm…naja, Interviews können wir drei anderen ja übernehmen…immer einer oder zwei, was auch immer.“, meinte Hizumi, „PV sollten wir halt jetzt die nächste Zeit machen…und wenn das Baby irgendwann da ist gibt es ja nichts mehr zu verstecken, da geht es ja eher um die Betreuung, oder? Also find ich das mit dem Kindermädchen eine gute Idee. Dann stellen die beiden sie halt Privat ein.“ „Hm…stimmt…“, meinte auch Tsukasa, sah dann wieder auf. „Aber wie erklären wir die lange Abwesenheit? Kreativitätspause?“ „Das nicht…“; klinkte ich mich wieder ein, „Ich dachte eher an…wisst ihr noch, zu Beginn des ‚Frauenproblems‘? Wir meinten, Zero wäre krank. Was, wenn wir nun erklären, er wäre schlimmer oder erneut erkrankt?“ „Über ein Jahr?“, Zero und Tsukasa runzelten die Stirn. „Na das begründen wir mit Genesungszeit. Das dauert manchmal halt so lang.“ „Toll…hast du auch einen Namen für deine Krankheit?“, Hizumi strahlte, er war wohl ganz zufrieden mit der Idee. „Nein. Aber man muss nicht immer alles bis ins Detail erklären, oder? Wir geben da eher vage Auskunft…Okay, die Fans werden sich sorgen, aber was sollen wir tun? Besser als eine ewig lange Pause. Da verlieren wir eher Fans als wenn wir erklären, dass er erkrankt ist, sich aber auf dem Weg der Besserung befindet und langsam wieder Songs mit aufnimmt, nur Auftritte halt zu viel für ihn sind.“ „Hm. Klingt wirklich besser.“, nickte Michio und lächelte schief. „Aber….mir tun die Fans trotzdem leid….“ „Da müssen wir alle durch. Aber wir schaffen das.“ „Und wer erklärt das Manager-san? Tut mir leid, dass ich ständig was Neues finde…“, nun lächelte auch Tsukasa wieder etwas. „Von mir aus ich…oder wir zusammen, mir egal. Wir schaffen das schon.“ „Wenn du meinst…ich verlasse mich einfach auf euch, Karyu.“ „Und das kannst du gern auch. Vertrau uns, wir schaffen das. Wäre gelacht, wenn nicht. Kollegen schaffen es, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen….Kolleginnen schaffen es, Kinder zu bekommen und fröhlich weiter zu arbeiten…da schaffen wir das auch.“ Der Reihe nach blickte ich sie alle an, ehe Hizumi uns zum Aufstehen bewegte, bevor wir großes „Gruppenknuddeln“ machten. ~*~ Wir diskutierten noch eine Weile, beschlossen, Manager-san anzurufen, welcher auch vorbei kommen wollte. Nicht lange, da war er da und wurde in das nächste „Unglück“ eingeweiht- immerhin kannte er Zeros erstes Übel ja schon. Seine Augenbrauen sagten dem Haaransatz hallo, als er das mit dem schwanger hörte. Er schien noch unsicherer und voller Bedenken; schlimmer, als die es von Tsukasa gewesen waren. Doch wir konnten ihn besänftigen mit unserem Schlachtplan. Überzeugt wie wir schien er nicht, immerhin konnten so sämtliche Termine verschoben oder abgesagt werden, das wohl bis in weitere Zukunft, aber er sagte, er würde das sicher schaffen, mit uns zusammen. Wir freuten uns über sein Verständnis und brachten auch mich wieder zum Lächeln. Auch wenn er am Ende meinte, dass er jetzt erst einmal in seine Lieblingskneipe musste. Nachdem er wieder gegangen war, blickten wir zur Uhr. Es war bereits spät abends. So lang hatten wir Pläne geschmiedet… Ich entschloss mich, mit Tsukasa nochmal raus rauchen zu gehen. Hizumi unser süßer Nichtraucher blieb lieber mit unserer vorrübergehenden Nichtraucherin im Proberaum. Die Arme…er würde sie sicher über Gott und die Welt löchern, so sehr wie er wohl Interesse an dem Thema hegte. Die kühle Abendluft holte mich aus meinen Gedanken, als wir durch die Tür traten und zum Parkplatz liefen. Noch bevor Tsu sich eine anzünden konnte, bot ich ihm eine Zigarette an. Er blinzelte, musste dann aber schmunzeln. „Danke.“ „Kein Problem.“, wir stellten uns an eine Hauswand und begannen, unsere Sucht zu stillen. Es herrschte Schweigen zwischen uns, aber es war nicht unangenehm. Erst nach einer Weile erhob Tsu das Wort, indem er zu mir schaute. „Und? Wie ist es…bald Papa zu werden?“, ein Schmunzeln lag in seiner Stimme. Wir hatten die ganze Zeit nur über die Band diskutiert, nie aber über die private Seite, die das Baby verändern würde. „Ungewohnt.“, gestand ich leise und lächelnd, „Aber schön…ist zwar noch lange hin, aber wenn die Zeit so schnell vergeht wie unsere letzte Tour…wui.“ Wir mussten beide lachen, dann nickte er. „Kann ich mir vorstellen…aber es wird sicher auch schön…die meisten Probleme gibt es ja mit der Band…Aber naja, das schaffen wir.“ „Denk ich auch…Zumal ihr es nicht so schlimm seht, wie ich schlimmstenfalls erwartet hätte. Danke.“ „Ach was….ich kenne dich ewig, Karyu. Dich und die anderen beiden. Wenn ihr das so wollt…Beruf sollte nicht so arg wichtig sein wie das private Glück. Außerdem hat Hizumi Recht, wenn ich so darüber nachdenke…welche Männer bekommen schon ein gemeinsam leibliches Kind hin?“ „Keine. Wenn, dann vielleicht die, die jetzt auch Frauen sind.“ „Eben, wenn überhaupt…was macht ihr eigentlich, wenn Zero wieder Mann wird? Wird er es überhaupt wieder?“ „Ich weiß es nicht…aber Wenn, dann kennt Nanako jemanden, der sich als Zeros „Schönheitschirurg“ ausgeben würde…nach dem Motto er sei eine geborene Frau…Weil ein Vater-Mutterschaftstest dürfte das dann ja belegen…also das wir beide Eltern sind.“ „Stimmt…aber mal anders…mich wundert es, wie liebevoll Zero davon spricht. Also so habe ich ihn nie von Kindern reden oder denken hören.“ „Ich weiß…sie hat sich ganz schön verändert….aber ich liebe sie, egal was komme. Zumal ich diese Veränderung gut finde…weißt du, am Anfang war sie voller Hass auf das Kind, und auf mich.“ „Hm, kann ich mir vorstellen….aber du bekommst sie immer wieder gut hin. Dein Einfluss auf Zero tut ihr sehr gut.“ „Danke, ich geb mir Mühe.“ „Sieht man. Aber nochmal zu dem Kind: Wollt ihr lieber ein Mädchen oder einen Jungen?“ „Darüber haben wir uns bisher keine Gedanken gemacht.“, meinte ich verdattert blinzelnd, bevor Tsukasa schon zu lachen begann. Ich schmunzelte nur, wurde dann aber wieder ernst. Mir war vorhin etwas klar geworden, dass ich nun ansprechen wollte. „Tsukasa?“ „Ja? Was denn?“ „Ich ehm….ich tu der Band zurzeit nicht gut…also als Leader. Ich lasse alles schleifen, seit ich mit Zero zusammen bin. Eigentlich müsste ich euch in den Arsch treten, nicht ihr mir. Also zum Beispiel wie der Anruf gestern…der hätte auch von mir kommen müssen, verstehst du?“ „Ja, das kann sein…aber du bist eigentlich ein guter Leader. Das Chaos und Durcheinander zurzeit…dafür kannst du ja nichts.“ „Doch…ich hab mich zuhause echt um nichts gekümmert…ich mach mir so viel Gedanken um das Baby und so weiter…ich kann gar nicht an meine Bandaufgaben denken, leider. Und deshalb…ich hab heute gesehen, wie sehr du dich einsetzt. Ich bitte dich…würdest du übernehmen wollen?“ „Was?“, mein Drummer schien ernsthaft überrascht, „Aber Karyu…das ist deine Band…du hast sie im Grunde damals gegründet…willst du nicht lieber Leader bleiben?“ „Nein. Ich will wirklich nicht mehr. Du bist viel mehr geeignet, finde ich.“ „Ehm okay, danke…aber da sollten wir lieber die anderen fragen, denke ich.“ „Die werden nichts dagegen haben. Komm, wir fragen sie.“, ich trat meine Kippe aus und schmiss auch Tsus auf den Boden, ließ ihr das gleiche Schicksal wie meiner zukommen. Dann packte ich den Arm des Dunkelhaarigen und zog ihn mit mir zurück ins Gebäude. „Leute? Ich hab eine Neuigkeit für euch!“, unterbrach ich Hizumi und Zeros Gespräch über Babyspielzeug. „Ja?“, Hizumi blickte lächelnd auf, „Dann lasst hören.“ „Okay. Also hiermit möchte ich verkünden, dass ich meine Position als Leader an Tsukasa abgeben möchte.“ „WAS?!“, kam es einstimmig erschrocken von den beiden. „Ja….ich hab kaum noch Gedanken für diesen Job. Ich bin so vertieft in diese Babygeschichte und alles was dazu gehört…natürlich kann ich weiter Musik machen, dafür hab ich noch genug Konzentration, also keine Angst. Aber als Leader tauge ich meiner Meinung nach nichts mehr…Hizumi, euer Anruf gestern, ich hab es schon zu Tsukasa gesagt: Der hätte eigentlich von mir kommen müssen, weil ich als Leader allen anderen in den Hintern zu treten habe und nicht ihr mir. Und bevor ich noch mehr Chaos mache, trete ich das Amt lieber ab. Ich weiß, ihr wollt das sicher nicht, aber ich möchte das sehr, sehr gern, das habe ich heute oft genug festgestellt. Es ist einfach mein persönlicher Wunsch.“ Hizumi nickte respektierend und blickte zu Tsukasa. „Und was sagst du dazu?“ „Ich…also naja, ich nehm es an. Außer ihr wollt.“ „Nein, mach du nur.“, wiegelte unser Sänger grinsend ab und Zero nickte zustimmend. „Faule Hunde.“, lachte er, bevor sein Handy wohl vibrierte; denn er kramte es hervor. Stirnrunzelnd las Tsukasa sich den Text durch, dann seufzte er. „Leute? Ich muss los, tut mir leid.“ „Schon?“ „Ja, tut mir wirklich leid, wäre gern noch mit euch einen trinken gegangen…obwohl…Zero darf ja gar nicht mehr.“, er grinste während Michio nur böse funkelte. „Gut also ehm, ich ruf euch an, Leute. Gleich morgen Früh suche ich noch die anderen Blätter raus und ruf dich an Hizumi. Und Zero, du suchst deins raus, ja? Ich ruf euch an um Treffen auszumachen, ich muss morgen nochmal mit Manager-san reden, dass ich jetzt Ansprechpartner bin.“, er zwinkerte und ging sich seine Jacke anziehen. Großes Drücken von jedem, dann verschwand er. „Der hat es aber eilig.“, stellte Michio blinzelnd fest. „Ach, der hat nur wieder Stress mit seiner Alten.“, murrte Hizumi, was mich aufhorchen ließ. „Seine…Alte…?“ „Ja, seine Ex. Die wohnt doch wieder bei dem.“ Wow, Hizumi klang erbost, hatte ich was verpasst? Ich dachte Zero machte Spaß wenn er erzählte, Hizumi würde wohl auf Tsukasa stehen. „Was?! Die ist jetzt wieder bei ihm eingezogen?!“, kam es entsetzt von Zero woraufhin Hizumi nur nickte. „Ja…aber nur vorläufig oder so….das wird eh nicht lange halten, sie streiten jetzt schon oft. Wie der nur so doof sein konnte die wieder zu nehmen versteh ich nicht, aber gut. Tsukasas Dummheit, nicht meine.“, damit begann auch er, sich die Jacke anzuziehen. Ich schaute ihm nur zu und zuckte die Schultern. „Egal…muss er selbst wissen. Aber wie es aussieht, macht er seinen Job jetzt schon besser als ich.“ „Das stimmt.“; nickte Zero, „Er scheint sich wohl gleich voll reinhängen zu wollen…aber ich kann ihn mir auch gut vorstellen, also als Leader.“ „Hm, das muss man ihm lassen.“, stimmte auch Hizumi zu. „Aaaaalso…der Herr Leader wird sich melden. Wenn vorher was ist, ruft mich an! Ich will auf dem Laufenden bleiben was das Kleine betrifft.“, er zwinkerte Zero zu und drückte uns. „Bis bald ihr zwei 1/2 Verrückten.“ „Selber du Irrer. Bis bald.“, schmunzelnd drückte ich ihn, dann zogen auch wir uns an. Ich half Zero in die Jacke, schaltete das Licht aus und schloss ab. Gedankenverloren betrachtete ich den Schlüssel. „Alles okay?“, besorgt schob Zero ihr Gesicht in mein Blickfeld, indem sie mir die Hand beiseiteschob und vor mir stehen blieb. Augenblicklich begann ich zu lächeln. „Klar. Na dann komm, auf nach Hause, Ryu wartet sicher.“, sanft zog ich sie an mich und schob sie ganz raus. „Ja!“, freute sie sich, überlegte dann aber, „Karyu?“ „Hm?“ „Das hast du heute super gemacht.“ „Ach was. Du hast super durchgehalten bei deiner Erklärung.“ „Du aber auch!“, protestierte sie. „Gut, wir einigen uns auf ‚wir‘.“ „Okay, damit kann ich leben.“ „Gut.“ Und dann herrschte wieder schweigen, auch als wir ins Auto stiegen und losfuhren. Doch nach einer Weile meinte Zero wieder: „Karyu? Weißt du, worauf ich jetzt Lust habe?“ „Auf was denn?“ „Ein schönes Entspannungsbad…mit dir zusammen….und dann kuscheln auf der Couch…in meiner Lieblingsdecke mit Ryu im Arm.“ „Warum Ryu?“, lachte ich, doch sie ließ sich nicht beirren. „Na weil wir dann alle beieinander sind. Du, ich, das kleine Ding…und da fehlt halt nur noch Ryu. Und der gehört ja wohl auch zu uns.“ „Stimmt.“, schmunzelte ich und fuhr in meine Auffahrt. „Dann auf zu unserem Katzenkindchen.“ ~~**~~ So ihr lieben...mal etwas schneller ein neues Kapi *lach* Aber ich bin schon so weit vorraus, da kann ich euch das mal gönnen~ Freu mich natürlich weiterhin über jedes Kommi! Liebsten Dank an: @Michio: Dann war der Abstand jetzt auch wieder gesund xD Das ist ja der Sinn...die FF hier wirft das Denken sämtlicher Leser durcheinander xD Hab eh schon festgestellt, dass die meisten ja eher auf Lemon stehen...aber wenn es so wie in der FF hier ist, hat wohl keiner was dagegen, wenn es Hetero ist xD Das ist echt schon witzig und eine seltsame Logik^^ Ja, Nana mag ich auch sehr...sie scheint auch sehr beliebt zu sein. Sie wird noch öfters vorkommen ;) Bis bald! ~~**~~ Kapitel 18: 18. - Karyus Familie -------------------------------- 18. - Karyus Familie Karyu wagt sich Es war ein schöner Morgen, wie so oft in letzter Zeit. Zero ging es heute relativ gut, sie war gerade noch beim Abtrocknen und Umziehen, während ich das Frühstück wegräumte. Ich war froh, wenn sie so unbeschwert wie heute war… In letzter Zeit war es ihr nicht immer gut gegangen, zum Leidwesen der Band. Tsukasa schlug sich als Leader super. Er organisierte in Zusammenarbeit mit dem Manager wirklich eine Menge. Unser neuer Song war schon aufgenommen und das PV ebenfalls gedreht. Auch, wenn das mit Schwierigkeiten verbunden war…wie gesagt, den einen Tag konnte es Zero gut gehen, den nächsten wieder nicht. Sie verfluchte diese Hormonumstellungen in der Schwangerschaft. Seine Schwester beruhigte ihn immer, dass das normal wäre, auch wenn sie es normalerweise eher später kannte. Ich hielt mich gekonnt raus. Das waren Frauenthemen, von denen ich nichts verstand. Alles, was ich für sie tun konnte, war sie bestmöglich zu umsorgen. Nachdem ich abgewaschen und aufgeräumt hatte, überlegte ich kurz, dann führte mich mein Weg zum Telefon. Schnell die altbekannte Nummer gewählt, dann lauschte ich. Irgendwann wurde auch abgehoben. „Ja, Matsumura hier?“, begrüßte mich eine sanfte Stimme. „Mama? Hier ist Yoshi.“ „Yoshitaka! Wie schön das du dich meldest….ich habe es schon vermisst von dir zu hören.“ „ Tut mir sehr leid…aber du weißt ja, es ist immer so viel zu tun.“ „Ich weiß Liebling. Aber du hättest dich wirklich eher melden können…dein Vater nimmt es dir sehr übel.“ „Entschuldige, wird nicht wieder vorkommen.“ „Hoffentlich, denn das versprichst du mir jedes Mal. Wärt ihr nicht schon so bekannt, wüsste ich gar nicht mehr, wo ich noch was über dich erfahren könnte.“ „Tut mir sehr, sehr leid…ehm…kann ich euch mal besuchen kommen?“ „Gern. Du weißt, dass ich mich darüber immer freue.“ „Kann ich auch jemanden mitbringen?“ „An wen hattest du gedacht?“ „An meine Freundin. Ich hatte euch doch mal geschrieben und das Foto geschickt.“ „Ach so, das Mädchen…Ihr seid noch zusammen? Wie schön. Aber gern, wenn du sie uns vorstellen magst.“ „Ja, würde ich sehr gern. Wäre euch morgen Nachmittag recht oder ist das zu zeitig?“ „Ich wollte zwar noch Einkaufen…aber das kann ich ja heute erledigen. Dann ja, könnt ihr morgen Nachmittag gern vorbeischauen, Papa ist auch da.“ „Super. Mama, du bist die Beste. Und du brauchst nicht extra etwas kochen, Fertigzeug reicht uns vollkommen.“ „Ach lass das meine Sorge sein. Du ernährst dich sowieso ungesund, wegen eurem ständigen Gereise. Also lass mich ruhig.“ „Okay. Dann bis morgen….hab dich lieb.“ „Ich dich auch, bis Morgen.“ Als ich auflegte, hielt ich kurz inne. Dann drehte ich mich abrupt zu Zero um, die heimlich im Türrahmen stand. Sie erschrak und quietschte, wollte dann schon wegrennen, doch ich war schneller und zog sie in meine Arme. „Wer lauschte denn da?“, zog ich sie schmunzelnd auf und küsste ihren Haarschopf. Michio machte nur große Augen, blinzelte, drehte dann aber den Kopf weg. „Ich….wen hast du lieb?“, fragte sie unsicher. Oh, das also hatte ihre meiste Aufmerksamkeit geweckt. „Hast du nicht ganz zugehört?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein…nur das mit den hab dich lieb hat mich gewundert, als ich vorbei lief…“ „Ach so.“, nickte ich verstehend. „Wen ich lieb habe? Außer dir? Meine Mama.“ Zero schaute mich einfach nur an, dann wurden ihre Augen tellergroß. „Deine Mama? Hat sie dich angerufen?“ „Nein, ich sie. Wollte mich mal melden.“ „O-oh, ach so.“, stammelte sie und wollte gehen, doch ich ließ sie nicht los, flüsterte stattdessen an ihr Ohr: „Wir sind morgen zum Essen eingeladen. Meine Eltern freuen sich auf dich.“ Daraufhin verkrampfte und versteifte sie sich. „Bi….bitte…?!“, kam es atemlos gekeucht schließlich aus ihr heraus gestammelt. „Du hast richtig gehört.“, nickte ich lächelnd und ließ locker, griff stattdessen nach ihren Händen, nahm sie in meine. „Zer- Michio…wir sind schon über ein Dreivierteljahr zusammen. Denkst du nicht, es wird langsam Zeit, sie kennen zu lernen?“ „Ja aber…meine Familie weiß noch nicht mal von dem Kind und erst vor einer Weile Hizu…und Tsu…“ „Du hast doch gesehen, wie gut sie es aufgenommen haben. Und bei meinen Eltern wird es viel einfacher. Sie wissen nicht, dass du eigentlich ein Mann sein solltest. Sie halten dich für eine Frau und ich denke, sie vorerst in dem Glauben zu lassen, ist ganz gut, oder nicht?“ Unsicher blickten mich zwei dunkle Rehaugen an. „Ja aber…denkst du nicht...dass sie sich aufregen?“ „Wegen was? Weil du schwanger bist?“, ein zaghaftes Nicken war ihre Antwort. Ich verdrehte nur lächelnd die Augen. „Schatz…mach dir keinen Kopf. Sie werden sich freuen. Papa wird mir lediglich übel nehmen, dass ich nicht eher angerufen habe oder so. Er liest nicht gern Postkarten von mir…Ein Anruf oder eher lieber das ich vorbei komme, mag er einfach mehr. Das wird sein Meckerpunkt sein. Aber mehr auch nicht.“, ich drückte sie sanft, küsste ihre Wange, auch wenn ich mich wie immer etwas dafür herabbeugen musste. „Ach Karyu…woher nimmst du nur deinen ständigen Optimismus?“ „Weiß nicht…angeboren?“ „Denk ich auch, normal ist das jedenfalls nicht…“ „Ach was. Ich seh die Dinge nur etwas anders als du, Süße. Und nun…worauf hast du Lust?“ „Wann müssen wir da da sein?“ „Zum Kaffee erst, also morgen Nachmittag.“ „Ah, okay…“ „Und?“ „Naja…Ich würde gern noch etwas an den Texten arbeiten…Hizumis Text gefällt mir super, wir brauchen nur endlich mal ordentliche Bassnoten dazu…und du musst dich mal einigen, was du für deine Gitarre brauchst, damit ich mich darauf abstimmen kann…“ „Also setzen wir uns da mal zusammen?“ „Ehm…wäre mir ganz lieb…?“ „Alles was du willst Prinzessin.“, schmunzelnd sackte ich sie an und trug sie auf Händen eine Etage höher; ihre Proteste dabei ignorierend. ~~**~~ Zero macht sich Sorgen; wie so oft Zugegeben, Karyus Ankündigung gestern früh hatte mir gar nicht gefallen. Ich hatte einfach Angst…Seine Eltern kannten mich als Mann, da hatten sie mich ein paar Mal gesehen. Ich hoffte, dass sie sich daran auf keinen Fall erinnern würden. Und um genau das zu erreichen, stand ich gerade im Sommerkleid im Bad und schminkte mich sehr weiblich. Ja, leider war dem so. Aber ändern konnte ich es nicht. Weder die Schminke, noch das viel zu dünne Stoffkleid. Denn das lag ungünstig…man konnte darin meinen Bauch viel zu gut sehen… ich würde wohl später eine Handtasche oder meine Hände davor haben, damit ich nicht gleich mit der Tür ins Haus stürzte. Sie sollten keinen falschen Eindruck von mir bekommen…also würde ich mich besonders lieb und weiblich geben, damit ich ihnen gefiel. Meine große Klappe würde heute wohl zu Hause bleiben müssen. Hauptsache war, sie erkannten mich nicht…dafür nahm ich diese Schei… gerne in Kauf, die ich mir grad antat. „Michio? Bist du fertig?“ „Ja, Yoshi…“, nuschelte ich nur und schminkte mein rechtes Auge fertig, ehe ich mich zu ihm umdrehte. „Geht das so oder sieht das schon tussimäßig aus?“, ich hatte keine Ahnung, was Karyus Familie wohl für Mädchentypen mochte. Doch er nahm mich nur sanft in den Arm, wollte mich küssen, bemerkte dann aber wohl den Lippenstift und lächelte deshalb nur äußerst schön. „Du bist wunderhübsch so, wie du bist. Sie werden dich lieben.“, prophezeite er. Nun begann auch ich zu lächeln und nicken; er würde schon wissen, was er tat. Ich sollte Karyu wirklich mehr vertrauen. Wohl auch später, wenn das Baby da war…er war sicher mehr Elterngerecht als ich. Verdammt, ich musste wirklich noch einiges an Ratgebern lesen! „Gut…du auch. Dann können wir wohl oder übel…“ „Kopf hoch! Sag dir einfach: Schlimmer wäre die Situation, wenn das Kind schon da wäre.“ „Meinst du?“ „Oh ja..weil ich denke DA wären sie dann wirklich sauer, weil wir ihnen nichts gesagt haben.“ „Stimmt…wäre bei meinen wohl auch so…naja dann los.“ Er nickte nur und wir liefen zu seinem Auto, fuhren los. Wir fuhren also am Abend los, um Morgen Nachmittag da zu sein. Karyus Eltern wohnten einfach zu weit weg, ca. um die 12 Stunden. Und das war einfach eine doofe Zeit. Also fuhren wir eher, damit wir zwischendurch in einem Hotel oder einem Rastplatz übernachten konnten, was wir dann auch taten. Was man nicht alles für den liebenden Freund und dessen Familie auf sich nahm. Da würde ich mich am Morgen also noch einmal so schminken können, Mist… „Karyu?“, ich rutschte in dem Hotelbett zu ihm und tippte seine Schulter an. „Hm?“, brummte es nur müde. Toll. „Die Betten sind so hart, wie kannst du da schlafen?!“, fragte ich verblüfft. „Weil ich müde bin…und Geld dafür bezahlt habe…also versuch zu schlafen Süße…“, nuschelte es ins Kissen und dann war Stille. „Man! Es geht aber nicht…“, schmollte ich und setzte mich auf, lehnte mich mit dem Oberkörper an die Wand. Karyu reagierte erst nicht, dann seufzte er schwer und tat es mir gleich, rutschte zu mir. „Michio…Liebling…Engelchen…was soll ich denn tun…?“ „Mir eine Schlaftablette geben?“ „Bloß nicht! Solange du schwanger bist, nimmst du hier bitte nichts ein. Und nun komm…ich kuschel dich müde…“ „Das…klingt ganz gut.“, nickte ich und legte mich wieder hin, wurde nur Sekunden später von Karyu in die Arme geschlossen. „Wenn wir zuhause wären, hätte ich dir ja gern einen Beruhigungstee gemacht…aber so muss das reichen…anders bekomme ich dich jetzt nicht müde…“ „Doch…“, murmelte ich nur und gähnte tatsächlich. „Aha…und wie…“, er schien schon kurz vorm Einschlafen zu sein. „Mit Sex…“ Nun musste er schmunzeln. „Stimmt…aber dafür bin ich jetzt…zu müde…“ „Schade…“ Darauf antwortete er nichts mehr; denn Karyu war eingeschlafen. Ich schmunzelte ebenfalls und tat es ihm nun gleich. ~*~ Als der Wecker klingelte, machten wir uns fertig und weiter ging es. Karyu ließ sich Zeit, zumal wir noch in einen Stau gerieten. Ich seufzte nur und blickte aus dem Fenster und musterte die Landschaft um uns herum. Meiner Giraffe wurde nun wohl auch langweilig, denn das Radio wurde lauter gedreht und kurzerhand sang er auch mit. Ich blinzelte, musste lachen und tat es ihm dann gleich. So hatten wir doch noch unseren Spaß und kamen auch noch pünktlich zum Nachmittag an. Yoshi suchte und fand einen Parkplatz, wenig später standen wir vor der Haustür. Ich schlug mir gegen die Stirn. „Oh nein…jetzt haben wir nicht mal ein Gastgeschenk mit…“ „Das ist doch nicht so wichtig.“, meinte Karyu nur. „Doch!“, hielt ich dagegen, „Wir laden uns hier ein und bringen nicht einmal etwas mit…deine Eltern bekommen gleich ein falsches Bild von mir…“ „Ach was. Und nun psscht, ich sehe jemanden kommen.“, Karyu nickte durch das kleine, verschwommene Glas in der Haustür, wo ein dunkler Schatten zu erkennen war. Nur Sekunden später ging die Tür auf und eine freundlich aussehende Frau, etwa im Alter meiner Mutter, stand uns gegenüber. Ich lächelte scheu, als meine Nervosität zurückkehrte. „Hallo Mama!“, rief Karyu freudig aus und drückte die zierliche Frau fest an sich, welche sanft lachte. „Hallo mein Schatz…schön, dich endlich wiederzusehen, ich freue mich so.“, meinte sie leise und drückte ihn ebenfalls, schloss für einen Moment einfach nur die Augen. Dann lösten sie sich wieder und Karyu legte mir einen Arm um die Seite. „Mama, das ist Michio, meine Freundin.“ Ich glaubte, mein Herz aussetzen zu spüren, als die Frau nun mir ihre Aufmerksamkeit widmete. Schüchtern nickte ich ihr zu, murmelte eine Begrüßung und verbeugte mich vor ihr. Karyus Mama schmunzelte. „Du brauchst keine Angst haben. Wenn du mit Yoshitaka auskommst, wirst du das sicher auch mit uns.“ Haha, da war ich mir nicht so sicher. Soweit ich wusste, kam Karyu nicht immer mit seinem Vater aus, aber gut, ich stimmte ihr zu. „Und nun kommt endlich rein, ich habe euch schon mit dem Essen erwartet. Zieht die Hausschuhe hier an und dann geht ins Esszimmer…dein Vater müsste auch gleich runter kommen.“ Wir taten brav, was sie sagte, tauschten also die Schuhe und liefen den kleinen Flur entlang. Es war niedlich hier, richtig gemütlich, wenn auch so leicht typisch japanisch wie bei meinen Eltern. Das war wohl bei alten Leuten einfach so. Wer weiß, vielleicht waren wir zwei eines Tages ja auch mal so und wenn unser Baby groß wäre und uns besuchen würde, würde es sich wohl genauso über uns wundern oder den Kopf schütteln. Karyu blieb in dem Gang stehen, als jemand die Treppe hinab kam. Ein Mann, wohl so alt wie die Frau oder etwas älter. Karyus... „Vater.“, murmelte Karyu neben mir leise und blickte den Mann an, der langsam auf uns zukam. „Hast du dich also endlich mal wieder her getraut.“, stellte Matsumura-Oberhaupt-san ruhig fest. Ich erschauerte, irgendwie befürchtete ich schon etwas Unschönes. „Entschuldige Vater, ich hatte nicht eher Zeit für Besuch.“, Karyu verbeugte sich leicht, war sich wohl selbst unsicher, ob er den anderen in den Arm nehmen oder lieber Abstand wahren sollte. „Ein Anruf hätte es auch getan. Aber ich verstehe, du bist viel beschäftigt.“ „Ich habe euch beiden eine Karte geschickt.“ „Vor einem halben Jahr, Yoshitaka. Danach habe ich nichts mehr von dir gehört.“ „Ich weiß, und das tut mir wirklich sehr leid. Aber nichtsdestotrotz möchte ich mit dir jetzt nicht streiten, ich habe mich entschuldigt, ob du es annimmst, liegt bei dir. Ich bin hier, um dir und Mama meine Freundin vorzustellen. Das ist Michio.“, damit wurde ich näher und auch direkt mit ins Gespräch gezogen. Überrascht von Karyus Aktion weiteten sich meine Augen, ehe ich schluckte und zu seinem Vater sah. Ich verbeugte mich vor ihm. „Guten Tag Herr Matsumura.“ „Guten Tag Michio….das ist das Mädchen von dem Foto?“, fragte er an Karyu gewandt, doch ich nickte. „Ja, das war ich. Freut mich, Sie kennenzulernen.“ Er nickte und lächelte nun ein wenig. „Ich mich auch. Auch wenn es mir so vorkommt, als hätte ich Sie schon einmal woanders her gesehen…“ Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, doch da rief Karyus Mama uns schon zum Essen. Geheiligt sei diese Frau! Wenig später saßen wir alle am Tisch und ließen uns das -zugegeben vorzügliche- Essen von ihr schmecken. Ein Grinsen stahl sich auf meine Lippen als ich daran dachte, dass sich meine und Karyus Mama sicher super verstehen würden. Wir waren gerade fertig mit dem Essen, als Karyus Vater uns betrachtete. „Sagt…wo habt ihr euch kennengelernt? Und wie lange kennt ihr euch schon? Würde mich sehr interessieren.“ Karyu und ich blickten uns an, bevor er mir zuvorkam und erzählte: „Wo…ja ehm das ist eine gute Frage…ich kenn sie von ehm…noch vor Despa..“ „Ja…er hat mich damals zum Essen eingeladen…seitdem waren wir lange Zeit befreundet.“, rettete ich die Situation. „Ah genau, stimmt.“, lachte Karyu, immerhin hatte ich indirekt ja die Wahrheit gesagt, nicht wahr? „Aber so richtig ein Paar sind wir beide erst seit einem Dreivierteljahr.“, sanft lächelte Karyu mir zu. „Erst? Dafür, dass ihr euch so lange kennt? Lass mich raten Yoshitaka…du hattest bisher wieder deine Liebeleien mit irgendwelchen Männern….“, ich zuckte zusammen bei dem nicht sehr begeistert klingenden Tonfall seines Vaters. Unsicher schaute ich zu Karyu, der unter dem Tisch die Hand zur Faust ballte. „Nur damit du es weißt…meine vorletzte Beziehung war zu einer Frau, und das sehr lang, du müsstest sie eigentlich noch kennen. Und Männer habe ich dir sowieso selten vorgestellt, weil ich deine Einstellung dazu kenne.“ „Es ist einfach unvernünftig…erst Recht in deiner Branche…da kannst du ganz schnell wieder ganz unten sein Junge.“ „Ich weiß, Vater.“, knurrte Karyu fast, was mir Angst machte. So sauer kannte ich ihn gar nicht…! „Aber wie du siehst…habe ich nun eine wunderhübsche Freundin bei mir.“ „Ich weiß, dass habe ich nicht übersehen. Aber mir ist jetzt auch aufgefallen, an wen sie mich erinnert…sag, ist es Zufall, dass sie so ausschaut wie dein Kollege? Dieser Bassist?“ Ich hielt die Luft an. Oh scheiße. Doch Karyu lächelte nur. „Ich denke, das ist unwichtig. Ich liebe sie, mir ist es egal, ob du da denkst, sie sieht dem und dem ähnlich.“ Nun schaute sein Vater zu mir. „Sagen Sie…hat Ihnen das schon einmal jemand gesagt, Michio? Sie sehen ihm wirklich ähnlich, wenn ich das bemerken darf.“ Unsicher schaute ich ihn an, seufzte dann leise. Irgendwie hatte ich mir das hier nach Karyus Aufmunterungen anders vorgestellt. Dass es so war wie bei meinen Eltern. Aber Karyus Vater war irgendwie…streitlustig, fand ich. „Bedräng sie nicht so.“, mischte Karyu sich wieder ein und erntete nur einen unverstandenen Blick. „Ich bedränge hier niemanden, ich habe lediglich eine Frage gestellt.“ „Und was denkst du, soll sie deiner Meinung nach darauf antworten? Ich hab das Gefühl, du versuchst sie jetzt schlecht zu machen, nur weil du sauer auf mich bist!“ „Warum sollte ich sauer auf dich sein?!“ „Na weil ich mich angeblich ja ach so lang nicht gemeldet habe!“ „Hast du ja auch nicht! Achte auf deinen Tonfall Yoshitaka!“ „Das musst du gerade sagen!“ „Jungs, bitte, beruhigt euch doch.“, mischte sich nun auch Karyus Mama ein und fasste beruhigend nach dem Arm ihres Mannes. Karyu stattdessen stand nur schnaubend auf. „Wo willst du hin?!“ „Eine rauchen. Runterkommen. Sonst begehe ich hier noch fatale Fehler, so wie du mich reizt.“, knurrte er ihn an und verschwand aus dem Raum; wenig später konnte man die Haustür knallen hören. Seufzend strich ich mir durch die Haare. Ich zitterte und mir war schlecht…so ein Desaster hatte ich nicht erwartet. Und schon gar nicht, dass Karyu so aus der Haut fuhr. „Entschuldige, dass du das mitbekommen hast.“, meinte Karyus Vater dann zu mir, als er wieder aufschaute. „Aber Yoshitaka ist ein Sturkopf. Das war er schon immer.“ Bitte was?! Dieser Mann wollte mir sagen, mein Freund war ein Sturkopf?! Oh ja klar, woher er das wohl hatte, sicherlich nicht vom Vater…pah… „Das Empfinden habe ich eigentlich nicht.“, begann ich ruhig, „Er ist liebevoll und sanft, lustig und ein wenig kindisch, aber meist sehr gut gelaunt und aufheiternd. Einen besseren Freund kann man sich nicht wünschen.“, ich strahlte, als ich von ihm erzählte. Mir kam es fast so vor, als hätte Karyus Vater ein vollkommen falsches Bild von ihm. „Und Sie…kommen mit seiner…Neigung zurecht, Michio?“, fragte er stirnrunzelnd. Erst wusste ich nicht, was er meinte, dann hätte ich am liebsten losgelacht. ‚Wenn Sie wüssten das ich ein schwuler Kerl bin, dann säße ich sicher nicht mehr hier.‘, dachte ich mir dazu nur und nickte schließlich. „Natürlich…das ist mir im Grunde vollkommen egal…“ „Aha…na wenn Sie meinen. Da kann man ja nun doch vielleicht von Nachfolgern ausgehen.“ Mein Herz schlug mir fast bis zum Hals, als er das zu mir sagte. Sollte ich schon zugeben, dass…? Nein, lieber nicht, oder…? So nickte ich nur brav. Doch er ließ nicht locker. „Wissen Sie Michio, Sie sind eine schöne, junge und freundliche Frau, ich mache mir einfach Sorgen um Sie…“ – Bitte?! Er sorgte sich um mich? Hä?! „….Weil Yoshi ist einfach…ich denke, diese Veranlagung wird ihm Steine in den Weg legen. Er hat eine wunderbare Freundin in Ihnen gefunden, aber ich denke, da Sie seinem Kollegen so ähnlich sehen…ich befürchte Sie sind ein Ersatz für ihn. Weil er ihn nicht haben kann oder was auch immer…“ Oh Gott. Oh mein Gott. Karyus Dad dachte wirklich, ich wäre ein Ersatz für mich selbst?! Ich musste mich so zusammenreißen, nicht laut loszulachen, deshalb biss ich mir auf die Lippen. „Das…glaube ich nicht, tut mir leid.“, lächelte ich charmant, „Kar- Yoshi ist nicht so ein Typ. Er ist sehr, sehr treu.“ „Aber die Ähnlichkeit ist unverkennbar! Ich habe seine Kollegen kennengelernt, glauben Sie mir, er gleicht ihnen fast aufs Haar. Er hatte auch so einen ähnlichen Namen wie Sie!“ Ja, wenn Sie wüssten, Herr Matsumura…Sie würden mich hochkant rauswerfen, wenn ich die Wahrheit sagen würde. Oder Sie würden die Männer mit den schicken Jacken rufen… „Wirklich meine Liebe, glauben Sie mir…Ich denke, wenn dieser…dieser Kerl da Interesse an Yoshitaka entwickeln sollte…dann könnte er Ihnen gefährlich werden.“ „Denke ich nicht.“, meinte ich nun etwas gereizt und entschied mich dann für eine andere Strategie: „Denn er ist mein Bruder.“ Oh oh, falsche Worte, nun starrte er mich entsetzt an. „Ist ja noch schlimmer! Dann können Sie davon ausgehen, dass-“ „Sie geht hier von gar nichts aus, Vater. Ich sehe, du kapierst es einfach nicht. Du hast es sicher noch nicht einmal mitbekommen.“ „Was soll ich mitbekommen haben?“ „Michio? Steh bitte auf.“ Unsicher sah ich zu Karyu, der mir zunickte. Nervös biss ich mir auf die Lippe, stand dann aber wirklich auf und strich mein Kleid glatt. „Auch wenn man noch nicht viel sieht Vater, aber…“, Karyu kam näher und strich mir über den Bauch, „…wir beide erwarten in rund 4-5 Monaten ein Kind.“ Mein Herz blieb fast stehen, als er dies aussprach und schließlich die Arme um mich schlang. Karyus Eltern hielten die Luft an und es herrschte erdrückendes Schweigen. Ich kam mir zurückversetzt zu dem Gespräch mit Hizumi und Tsukasa vor. „Ihr ehm…bekommt ein Baby…?“, kam es unsicher von seiner Mama, worauf ich zaghaft nickte. Darauf musste sie lächeln. „Herzlichen Glückwunsch, das ist ja wunderschön.“, sie klang ernsthaft begeistert. Doch Karyus Vater sagte noch immer nichts, dann wurde seine Miene wieder ernst. „Ihr…seid noch nicht einmal ein oder zwei Jahre zusammen und schafft euch schon Kinder an? Was, wenn eure Beziehung gar nicht so lange hält?“ „Das wird sie aber Vater, glaub mir. Außerdem ist das ja wohl unsere Entscheidung. Ich bin erwachsen, falls du das noch nicht bemerkt hast.“ „Und falls du es noch nicht bemerkt hast, steckt ihr in Schwierigkeiten…“, begann er ärgerlich, „Verdammt Yoshitaka! Ihr seid nicht einmal verheiratet! Was wollt ihr mit einem unehelichen Kind?! Und außerdem…wer ist denn damals nach Tokyo abgehauen um berühmt in einer Band zu werden?! Du weißt schon, dass sich so eine Arbeit mit einer Familie schwer vereinbaren lässt. Du rennst von einer Tour zur nächsten und deine Freundin hockt zuhause mit dem Kind. Du hast eine Verantwortung als Vater, Yoshi. Ich war zwar immer sehr lange arbeiten, aber ich hatte für euch Kinder immer abends Zeit. Und das wirst DU nicht haben, wenn du im Ausland vielleicht mal auf Tour bist.“ „Das ist ja wohl meine Sache! Mir egal, ob die Leute dumm schauen oder nicht! Ich habe ja wohl auch ein Recht auf eine Familie, um die ich mich gut kümmern werde.“ „Natürlich hast du das. Aber das alles so plötzlich…es wirkt mir ein wenig ungeplant von euch. War das Kind ein Wunschkind oder eher ein Unfall? Sei ehrlich Yoshitaka.“ „Sag mal wie redest du von MEINEM KIND?! Bezeichne es nie wieder als Unfall, verdammt nochmal!!“ „Na ist doch wahr! Gib es doch zu, dass es nicht geplant war! Ihr hättet besser verhüten sollen.“ „Schreib DU mir nicht vor, wie und ob ich zu verhüten habe, das ist ja wohl das Letzte! Ich lasse nicht zu, dass du so von mir und meiner Familie sprichst!“ „Welche Familie?! Wir sind deine Familie! Das Kind ist noch nicht einmal da, es kann noch so viel passieren!“ Mir wurde langsam schlecht von dem Gespräch, weshalb ich mich vorsichtig setzte. „Laber nicht so einen Müll Vater! Deine Unglücksflüche brauche ich nicht!“ „Das sind keine Unglücksflüche, ich sage lediglich die Wahrheit Yoshitaka! Du stürzt dich Hals über Kopf in dein Verderben und merkst es nicht einmal!“ „Ich stürze mich in kein Verderben!“ „Doch das wirst du!“ „Ja, aber nur wenn ich länger hier bleibe, weil du gottverdammt schlechter Vater mir versuchst immer alles auszureden!“ „Ich bin was?!“ „Du hast schon richtig gehört!!“ Verdammt, mir wurde übel. Ich konnte mir das nicht mehr länger anhören…ich fühlte mich schuld an der gesamten Sache. Nur wegen mir stritten die beiden jetzt so schlimm. „Aufhören…“, wisperte ich leise, „Ich…mir ist schlecht..!“, und ehe ich mich versah sprang ich schon auf und rannte nebenan in die Küche, wo ich mich ins Waschbecken übergab. Mir war so übel, alles drehte sich und noch immer hörte ich in meinem Kopf ihr Streitgespräch. Als ich langsam in die Wirklichkeit zurückkehrte, lag eine Hand ruhig auf meiner Schulter. „Alles in Ordnung Michio? Brauchst du etwas?“, es war die Stimme von Karyus Mama. Sie fasste behutsam nach meinem Arm und zog mich etwas hoch, dann reichte sie mir ein feuchtes Tuch. „Danke…“, murmelte ich und wischte mir über den Mund. Aus dem Augenwinkel sah ich die Männer in die Küche kommen. „Michio…alles in Ordnung Liebling? Ist okay, ich bin hier.“, damit nahm Karyu mich sanft in den Arm und drückte mich. „Siehst du nun, was du getan hast Vater?! Wegen dir ist ihr schon ganz schlecht.“ „Wegen mir? Bitte, wer hat denn jetzt so angefangen herumzuschreien?!“ „Bitte…hört auf…“, murmelte ich leise gegen Karyus Brust, doch er ignorierte meine Worte. „Es reicht. Wir fahren zurück. Ich bleibe nicht länger in diesem Haus, wo ich scheinbar nicht mehr willkommen bin. Wirklich schade, aber ich halte das mit dir einfach nicht aus. Nicht, wenn du so von meiner Familie sprichst.“ Was? Ich wollte protestieren, aber mein Körper wollte nicht mehr, jetzt fing auch noch mein Kopf an zu schmerzen. „Komm, Michio.“, mit diesen Worten zog er mich auch schon sanft mit sich. Sein Vater rief noch etwas, doch ich Begriff den Sinn der Worte schon gar nicht mehr. Auch Karyus Antwort, die darauf folgte, nicht. Irgendwie kam ich gerade so noch in meine Schuhe, als seine Mama auch schon auf uns zueilte. „Yoshi…Schatz…willst du wirklich nicht noch bleiben? Ich habe extra Abendessen vorbereitet. Vater meint es doch nicht so, er sorgt sich nur.“ „Tut mir leid Mama, aber ich kann hier nicht länger bleiben….wenn ich länger hier bleibe, riskiere ich nur, ihm noch den Hals umzudrehen. Entschuldige…wir essen nächstes Mal schön zusammen, okay?“ „Okay.“, meinte sie traurig und seufzte. „Ich sehe, ich kann dich nicht umstimmen. Tut mir wirklich leid, dass er heute so seltsam gelaunt war…“ „Du kannst nichts dafür.“, Karyu nahm sie in die Arme. „Du hast mich sowieso schon immer mehr verstanden als er.“ „Ich weiß. Aber das ist nun mal seine Art sich zu sorgen…Trotzdem hat es mich gefreut, dich wiederzusehen und Michio kennenzulernen.“ „Uns auch.“, er lächelte und küsste ihre Wange. „Lass es dir gut gehen Mama. Ruf einfach mal an, du denkst da eher dran als ich.“ „Ist gut mein Schatz. Ich melde mich. Bis bald.“ Dann ließ er sie los und sie kam zu mir, lächelte sanft. „Es war schön, dich kennen zu lernen. Du bist ein wunderbares Mädchen und scheinst einen guten Einfluss auf Yoshitaka zu haben. Ich wünsche euch alles Gute für eure kleine Familie. Meldet euch…spätestens, wenn es da ist, ich möchte es kennenlernen.“ Die ruhige und freundliche Art erinnerte mich sehr an die meiner Mutter und trieb mir fast Tränen in die Augen, bevor ich sie einfach drückte. „Keine Sorge, dass machen wir. Ich war gern hier…bis auf das kleine Desaster war es sehr schön.“ „Freut mich. Ihr seid immer wieder gern willkommen.“ Ich blickte zu Karyu, der schon zum Auto lief. Sie bemerkte meinen Blick und meinte: „Keine Sorge, er beruhigt sich wieder. Sie brauchen ein wenig Abstand zueinander, dann klappt das wieder. Mein Mann ist da manchmal etwas…festgesessen auf seiner Meinung…und Karyu war schon immer unser kleiner Rebell. Und so, wie er dich und das Kind mit Leib und Seele verteidigt, denke ich, dass er dich wirklich liebt. So habe ich ihn selten erlebt…es ist wunderschön, als Mutter das eigene Kind so zu sehen. Ich denke, er wird ein guter Vater…und wir als Eltern sollten langsam lernen, ihn loszulassen. Ich werde noch einmal mit meinem Mann sprechen, wenn er sich wieder beruhigt hat.“ „Vielen lieben Dank. Sie sind so lieb…“, meinte ich schüchtern. „Kein Problem. Und nun geh, er wartet schon.“, schmunzelnd deutete sie zu Karyu, der winkte. Ich nickte lächelnd, „Danke!“, dann lief ich los zu ihm. „Wie geht es dir?“, fragte Karyu, als er mir ins Auto half. „Geht so…“, murmelte ich und lehnte mich seufzend in den Sitz. „Mir brummt der Schädel.“ Karyu schloss die Tür und lief einmal um den Wagen herum, stieg ein und fuhr recht schnell los. „Tut mir leid…“, begann er leise, „Ich wollte nicht…dass es SO endet…“ „Das hättest du dir überlegen sollen….bevor ihr euch so belöffelt habt.“, nuschelte ich nur und strich mir über das Gesicht. „Entschuldige…Aber du weißt, wo meine wunden Punkte sind…“ „Ich weiß Karyu, ich weiß. Ich nehm es dir auch nicht übel…ich fühle mich eher schlecht…weil ihr wegen mir so…gestritten habt..“ „Das musst du aber nicht. Das betraf einzig und allein mich und meinen Vater. Glaub mir, das geht schon seit Jahren öfters so.“ „Macht er sich immer solche Gedanken?“ „Ja. Wegen alles und jedem. ‚Oh Karyu, du kannst nicht schwul sein, was sollen denn die Verwandten denken?‘, ‚Oh Yoshi, du kommst eh nicht weit mit deinem seltsamen Wunsch, Musiker zu werden!‘, ‚Oh Yoshitaka, du wirst eh kein guter Vater, so wie du dich aufführst…‘“, äffte er den anderen nach und schnaubte. Ich verdrehte nur die Augen, legte aber schließlich meine Hand auf seinen Schoß. „Nimm es dir nicht so an…immerhin wissen sie es jetzt.“, flüsterte ich, und auch er wurde ruhig, nickte letztendlich. „Du hast Recht.“ Ich brummte nur zustimmend und schloss die Augen. So hatte ich mir den Tag nicht vorgestellt, aber gut. Jetzt hatte ich noch viel mehr Angst davor, meinen Eltern zu begegnen. ~~**~~ Eure Meinungen zu Karyus Eltern sind gern gehört und interessieren mich :) Liebsten Dank an Seika-chan, welche mir ein Kommi daließ. @Seika-chan: Keine Sorge, dir sei verziehen^^" Aber schön, dass du dich auf das Baby freust ^_^ Die Meinungen gehen in der Hinsicht ziemlich auseinander *lach* uuuuund: Michio, meine treue Seele, ich vermiss dich~ Bin ich zu schnell im hochladen? Dann sollte ich mir wohl wieder mehr zeit lassen xD" Bis bald ihr lieben! ~~**~~ Kapitel 19: 19. - Elterneinweihung ---------------------------------- 19. - Elterneinweihung Zero ist genervt von den ständigen Gesprächen Es war schon wieder einige Zeit seit dem…Vorfall mit Karyus Vater geschehen. Seitdem hatte sich weder Karyu bei ihm, noch er sich hier gemeldet. Das heißt, beide standen noch immer auf Kriegsfuß zueinander. Doch das sollte mir egal sein. Es war Karyus Familie; wir waren erwachsen, sie konnten uns nichts vorschreiben. Und so genoss ich weiter mein Glück (oder eher Unglück?) mit Karyu und schaute zu, wie mein Bauch langsam aber sicher wuchs. Wenn auch nicht wirklich viel, hatte ich das Gefühl. Aber irgendwann kam der Tag, als sich Nanako mal wieder meldete. Sie meldete sich oft, mindestens einmal die Woche. Wir hatten wieder eine super Beziehung zueinander aufgebaut. Vor der ganzen Frauensache hatten wir nicht so viel Kontakt zueinander. Aber jetzt…sie war wie eine beste Freundin für uns geworden. Doch heute nervte sie mich wieder mal, mit einem bestimmten Thema. „Zero! Langsam aber sicher kannst du es nicht mehr verschieben! Man sieht ja schon deinen Bauch!“ „Na und?! Ich…ich will nicht….“ „Pech gehabt. Hast du mal auf den Kalender geschaut?! Papa hat nächste Woche Geburtstag.“ „WAS?!“, ich sprang erschrocken auf und sah hastig zum Kalender in der Küche. Verdammt, es stimmte auch noch! „Ja, Zickchen. Besorg dir langsam mal ein Geschenk….und leg dir deine Ansprache zurecht, verstecken kannst du jetzt eh nichts mehr.“, damit piekte sie mir in den Bauch und ließ mich stehen. Einsam und allein. „Karyu! Wo hast du…“, hörte ich sie noch irgendwas rufen und die Treppe raufgehen, dann war Ruhe. Nur Ryus Schnurren war zu hören, denn der lag gemütlich in seinem Körbchen. Also…ließ es sich nun nicht mehr umgehen. Ich musste es meinen Eltern gestehen, komme was wolle. Vater, Mutter, ich war schwanger. Irgendwo im vierten Monat bereits. Und euch habe ich bisher nichts gesagt, welch Schande. Asche über mein Haupt. Ich gehörte verstoßen. Während ich mich in Selbstbestrafung durch Worte übte, hörte ich jemanden näher kommen. Dann lugte Karyus Kopf um die Ecke in die Küche. Spätestens jetzt hatte er meinen Spitznamen Giraffe definitiv verdient. „Mäuschen? Alles okay? Du schaust, als hättest du Geister gesehen.“, lachte er und kam in die Küche, schnappte sich einen Apfel und biss herzhaft rein. Ich blinzelte ihn an, dann ließ ich die Schultern hängen. „Hab ich auch. Und der hieß Nanako. Wir…müssen nächsten Samstag zu Vaters Geburtstag…“ „Oh…und du hast gerade bemerkt, dass du kein Geschenk hast.“, stellte er fest. „Das auch…aber schlimmer ist doch…das ich ihnen nun die Wahrheit sagen muss…“ „Und?“, er knabberte fröhlich weiter seinen Apfel, „Ist doch nicht schlimm. Schlimmer als bei mir letztens kann es nicht werden.“, er grinste, auch wenn ich wusste, dass es ihn innerlich noch sehr beschäftigte. „Du bist blöd.“, murmelte ich nur und drehte mich weg. „Besser blöd als dumm. Das klingt schlimmer, find ich.“, philosophierte er nachdenklich hinter mir herum und aß seinen Apfel weiter. „Wenn du meinst…überleg lieber mal, was wir ihm schenken… wo ist Nanako überhaupt hin?“ „Nana? Die liest oben irgendwas oder so….“ „Aha. Naja, wie dem auch sei, wir müssen shoppen gehen. Für Vater…man, was schenk ich ihm nur?“ „Hm…ein Videospiel…oder ein Modelkasten oder sowas, das freut ihn sicher.“, grinste Karyu und warf den Griebsch[*] in den Müll. Nachdenklich betrachtete ich ihn und neigte den Kopf. „Meinst du?“ „Na klar. Ich hab seine Modelle gesehen, da gibt es sicher einiges, was ihn freuen wird.“ „Hmm…Nicht das Nana auch sowas schenkt…“ „Das haben wir gleich~“, Karyu lief in den Flur, „NANAKO! Komm mal runter Süße, wir müssen mal mit dir reden!~“ Dann kam er zurück, wo ich ihn mit einem bösen Blick in Empfang nahm. „Seit wann…nennst du sie Süße?!“ „Seit wir so gut wie eine Familie sind?“ „Ach, und warum wusste ich nie was davon?!“ „Ich wusste nicht, dass dich das stört…außerdem willst du doch nie Süße genannt werden, da mach ich das halt bei ihr.“ „Waaas?! Du nennst mich doch so oder so immer so! Und die letzte Zeit habe ich mich kaum darüber beschwert!“ „Was ist denn los, ihr Streithähne?“, unterbrach Nana uns lächelnd, als sie in die Küche kam. „Zero will wissen, was wir deinem Vater schenken sollen.“, meinte Karyu auch gleich, ohne dass ich noch etwas hätte sagen können. „Ja…“, murmelte ich und beruhigte mich wieder, blickte zu ihr auf, „Karyu meinte was zu basteln…aber ich wollte lieber fragen was du schenkst.“ „Ich? Ich und Saoto schenken Vater zwei Gutscheine für so ein Wellnesswochenende da kann er mit Mama mal ausspannen fahren.“ „Ah, tolle Idee.“, stimmte Karyu freudig zu. Kurz musterte ich ihn, dann seufzte ich auf. „Das mit dem Bastelzeugs ist ja nicht schlecht, aber am Ende kaufe ich ihm was, was er schon hat, das ist ja dann bescheuert…“ „Schenk ihm doch einen Präsentkorb~“, summte meine Schwester, die sich gerade an Karyus Kühlschrank vergriff. „Präsentkorb? Mit was drin?“, fragte ich blinzelnd. „Weiß nicht…denk dir was aus.“, grinste sie nur und setzte sich zu mir. „Es gibt so viele schöne davon….warte mal…“, sie holte ihre Geldbörse hervor und kramte mir eine Visitenkarte heraus. „Da….schau, da gibt es extra einen Laden für. Der ist sehr schön, da hab ich schon oft was für Saoto besorgt…die machen auch individuell welche fertig. Schau einfach mal rein. Egal ob Pflegeprodukte, Essen, Süßkram…die haben da echt alles, was man in so einen Korb machen kann, voll cool.“ „Wow…“, murmelte ich und betrachtete die Karte mit dem kleinen Bildchen. „Danke, da werde ich mal reinschauen.“ „Gern geschehen.“, grinsend zwinkerte sie mir zu, stockte aber, als sie wohl die Uhr hinter mir sah. „Oh oh…ich muss dann mal los, Sao kommt heute eher, das darf ich nicht verpassen~“ „Dann los, weg hier!“, lachend war ich aufgestanden und schob sie nun aus dem Haus; nicht, ohne vorher noch einen dicken Bussi von ihr zu kassieren, bevor sie endlich abhaute. ~*~ Gleich am nächsten Tag ging ich mit Karyu in diesen Laden. Ich war überrascht, was es dort für schöne Sachen gab. Ein Präsentkorb nur mit Sushi, einer nur mit irgendwelchen Pflegeprodukten, sogar für Kinder irgendwelche mit Hello Kitty…mit Süßkram und Spielzeug. Und das in zig Größen… irgendwie hatte ich gerade Reizüberflutung. Karyu schien das zu bemerken. „Was genau für einen wolltest du nochmal?“ „Ehm…keine Ahnung…“, gestand ich, „Hast du eine Idee? Ich meine, soll ja von uns beiden sein oder willst du extra einen kaufen oder sowas?“ „Nee, einer reicht doch denk ich. Da nehmen wir halt so einen größeren…und mit was drin? Hm…lass uns einfach mal schauen. Also so einen sicher nicht.“, er deutete grinsend auf das Hello Kitty Ding. „Und das da…sieht eher aus wie Cremes für Frauen und so. Würd ich einem Mann auch nicht schenken…obwohl schenkt deine Schwester nicht ein Wellnesswochenende? Dann passt das ja.“ „Ne, das ist ja auch doof, wenn das alles in eine Richtung geht. Am besten du schaust mal da lang und ich nehme den Gang.“ „Oki.“, damit lief er auch schon fröhlich los und ich war mal allein. Entspannung pur. Nein, so böse war ich nun auch nicht…oder doch? Aber wenn wir allein schauten, sahen wir vielleicht eher was. Und so lief ich den Gang entlang. Mir persönlich gefiel ja der eine Korb mit hübsch angerichteten Nudelpaketen. Aber andererseits… wer zum Geier sollte so viel Nudeln essen? Oder da, der Wurstkorb? Nein, ich entschied mich dafür, dass nicht alles dasselbe sein sollte. Obwohl so ein Wellnesskorb war auch schön. Ein hübsch gefaltetes Handtuch, Schwamm, Seifen, anderes Zeug…das gab es für Frauen und für Männer. Aber andererseits hatte ja auch Nanako wieder dieses Wellnesswochenende. Das sah ja aus, als hätten wir uns aufeinander abgestimmt. Und das wollte ich nicht; es sollte ja von mir und Karyu kommen. Außerdem badete Vater wie ich wusste lieber traditionell japanisch, ohne Zusätze. „Michio?“, rief es dann irgendwann irgendwo von der anderen Seite, sodass ich mich strecken musste. „Karyu? Hast du was?“ „Ja, guck mal hier…“ „Wah, bist du wahnsinnig! Der ist ja riesig!“, rief ich erschrocken bei der Größe des Korbes. Meine Giraffe verdrehte nur die Augen. „Na und, ich bezahl‘s von mir aus auch. Aber schau dir den mal an, der ist total cool.“ „Warum?“, jetzt kam er endlich zu mir herum und hielt ihn mir hin. „Schau mal…der hat das Thema ‚traditionell‘ oder so…aber da ist nicht alles dasselbe drin, wie so oft hier. Schau mal, hier sind Nudelgerichte, Gewürze, Soßen, ein wenig Alkohol, Wurst… alles halt typisch japanisches Zeug, das man gar nicht groß kennt und ich finde, dass sieht eigentlich ganz lecker aus..“ Neugierig musterte ich den Korb und nickte. „Stimmt… sieht wirklich gut aus. Und es nicht alles dasselbe, das ist gut…“ „Gefällt er dir? Dann geh ich es bezahlen…“ „Mach das. Warte…“, ich gab ihm Geld, „Ich schau mich mal noch etwas um hier, ich find die Nudeln ja irgendwie toll…“ „Geht klar.“, grinsend wuselte er mit dem Zeug davon. Wenig später kam er mit einem entsprechend großem Beutel wieder. „Noch was gefunden, Liebes?“ „Nenn mich nicht so.“, murrte ich, „Aber ja…ich glaube, ich nehme den Nudelkorb doch mit. Das heißt, die nächsten Wochen gibt es zig verschiedene Nudelgerichte.“ Lachend schnappte ich ihn mir und ließ noch mehr Geld in dem Laden. „Komm Karyu, ich muss hier raus, sonst bin ich pleite~“, schief grinsend lief ich voraus und schnell zur Tür. „Okay, aber gib mir doch den Beutel.“ „Warum? Den kann ich schon tragen.“ „Aber du sollst doch nicht schwer heben!“ „Ach, reg dich ab, man ey. Das ist doch nicht schwer.“ „Deine Worte in meinen Ohren. Aber beschwer dich hinterher nicht.“ „Tu ich auch nicht, keine Sorge. Außerdem seh ich das Auto eh schon, ätsch!“ Und so fuhren wir beide nach Hause und checkten im Wohnzimmer erst einmal den Korb genauer. „Der ist wirklich fantastisch…Vater steht eh auf so Traditionskram… dem gefällt das sicher…“, murmelte ich und drehte den Korb auf dem Tisch herum. Karyu summte lediglich zustimmend. Verwundert über seine Schweigsamkeit blickte ich stirnrunzelnd auf. „Was hast du denn?“ „Nichts?“, er sah von dem Beutel auf, dem ich nun den skeptischen Blick schenkte. „Was ist denn da noch drin?“, ich wusste, dass dies neugierig klang, aber bei ihm musste man da vorsichtig sein. Immerhin handelte es sich hier um K-A-R-Y-U. „Nichts…nur was kleines für meine…Mutter…“, murmelte er und holte einen kleinen, süßen Korb heraus und hielt ihn mir hin. Der enthielt einiges an Cremes und anderem Zeug welches wirklich liebevoll dekoriert war. „Aww…sie wird sich sicher freuen…“, flüsterte ich leise und lächelte. Das war das Süße an Karyu. Er dachte einfach viel zu sehr an andere. „Naja…ich hab mich schon wieder eine Weile nicht gemeldet…und außerdem tut es mir leid, dass ich mich das letzte Mal so schlecht benommen habe…“, betreten blickte er zu Boden. „Ach was! Dein Vater hat angefangen, nicht du.“ „Hm…ja, aber ich bin angesprungen darauf…naja, egal….für dich habe ich auch was.“ „Für mich?!“, überrascht blickte ich auf. „Ja…das war irgendwie süß…nimm es mir bitte nicht übel…“, er holte noch ein kleines Körbchen heraus, wo der Klapperstorch an der Folie mich schon lachen ließ. „Neeeee, oder?“ „Doch…das war so…ach, ich konnte nicht vorbeilaufen, weißt du?“, schwärmte Karyu fasziniert und grinste ein wenig. Wenn auch unsicher. „Du bist doch blöd…aber danke…“, schmunzelnd und leicht rot geworden betrachtete ich den Inhalt, der aus einem hellgelben Strampler, einem Schnuller, ein wenig Spielzeug und so weiter bestand. „Das war eins der neutralen Körbe…gab auch blau und rosa, aber naja, ich wusste ja nicht was-“ „Ist schon okay. Vielen Dank, du Spinner.“, schmunzelnd küsste ich seine Wange. Irgendwie freute ich mich wirklich darüber. Im Normalfall hätte ich mich sonst sicher aufgeregt… Oh man, ich wurde weich. Meine Kratzbürstigkeit gegenüber Karyu ließ immer mehr nach. Mein Gitarrist veränderte mich wirklich immer mehr. Ob zum positiven oder negativen vermochte ich nicht zu sagen. „Weißt du, was daran nur falsch ist?“ „Was denn?“, fragte er überrascht. „Naja…der Storch da dürfte keinen Korb mit einem Baby da haben…da müsste eine kleine Ziege mit Giraffenhals drin sein…oder eine Giraffe mit Ziegenhörnern…“ „Ach du bist doch blöd.“, lachte Karyu nun mit meinen Worten und zog mich in seine Arme. „Aber Hauptsache, es gefällt dir.“ „Tut es, du Klapskopf.“ „Selber, du Tussi.“ „Hey, wie fies! Macho!“ „Besser als Tussi.“ „Pff.“, verärgert drehte ich mich weg. „Aber lass mal. Meistens bekommen die Machos immer ihre Tussis…“ „Was soll das jetzt heißen?!“ „Das wir füreinander bestimmt sind?“ „Also DAS muss ich mir noch überlegen…“, grinsend streckte ich ihm die Zunge raus und lief dann schnell weg. ~*~ Und dann war es schon so weit; Vaters Geburtstag stand vor der Tür. Mir wurde schlecht. Ich starb fast vor Aufregung. Einerseits wollte ich alle wiedersehen, andererseits…nein, lieber nicht…oder doch? „Michio, wie lange willst du noch die Wagentür anstarren? Mach endlich zu und komm mit.“, rief Karyu mich zurück in die Realität. Huh? Wie war ich so schnell zu Dad’s Haus gekommen? Oh ja, Karyu hatte uns hingefahren, richtig. „Komm jetzt, Träumerin.“, grinsend fasste er nach meiner Schulter und schob mich weiter. „I-ich will nicht mehr~ Geh du das Geschenk abgeben und sag, ich bin krank!“ „Ach was! Nicht so hasenfüßig, Prinzessin! Heute Morgen hast du sogar gesagt, du freust dich drauf! Komm, deine Eltern und Schwester und dein Bruder warten auf dich.“ „Das ist ja gerade eben das Schlimme! Alle auf einmal!“ „Ach was.“, und schon betätigte Karyu die Klingel, bei der wir nun standen. Mein Herz überschlug sich fast, und als sich die Tür öffnete, wäre ich fast aus meinen Latschen gekippt. „Michio! Yoshi! Herzlich Willkommen ihr beiden Süßen!“, begrüßte mich meine Mutter auch schon freudig und schloss uns nacheinander in die Arme. „Guten Tag Frau Shimizu! Es ist so schön, wieder hier zu sein!“, freute sich nun auch Karyu. „Ach Karyu-Schätzchen, nicht immer so förmlich, wir kennen uns so lang, nenn mich Eri.“ „Okay!“ „Gut, wär das geklärt. Und nun zu meinem großen Jungen, lass dich anschauen, Michio.“, sanft fasste sie nach meinen Armen und musterte mich von oben bis unten, ich schluckte nur. Zum Glück hatte ich was angezogen, was nicht eng anliegend war. „Du bist immer noch ein Mädchen…“, stellte sie nur leise fest, lächelte dann aber sehr breit. „Egal, ich hab dich immer lieb. Und sowieso schaust du hübsch aus…Aber jetzt kommt erst einmal rein, Vater ist im Wohnzimmer.“, damit schob sie uns auch schon rein. Ich blinzelte überrascht, lächelte dann aber und schlüpfte aus meinen Schuhen. „Und was ist mit Nana, Saoto und mein Bruder mit seinem Anhang?“ „Nana und Sao kommen später, sie mussten wohl noch arbeiten und kommen erst zum Abendessen; dein Bruder war schon da, er hat nur mal vorbei geschaut…seiner Kleinen geht es nicht so gut, da fahren sie ins Krankenhaus, weil kein Arzt mehr offen hatte.“ „Oh, ach so. Schade, ich habe ihn lange nicht gesehen…aber andererseits…brauche ich da den ganzen Frauenkörperquatsch nicht erzählen, zum Glück.“ „Musst du auch so nicht mein Michio. Das hat deine liebe Mama schon übernommen- ich hab ihm ein paar Fotos gezeigt…er fand es seltsam, hat aber alles verstanden, denke ich. Gib ihm Zeit.“, meine Mutti lächelte sanft. Erst sah ich geschockt drein, dann erwiderte ich ihr Lächeln. „Danke. Du bist so li-“ „Na, ist schon gut. Geht jetzt endlich zu Vati, er freut sich schon auf euch.“ „Oh, na dann!“, lachend ging ich mit Karyu, der nur ruhig neben mir gestanden und den Beutel gehalten hatte, in das Wohnzimmer meiner Eltern. Mein Dad saß da und las an dem teilweise schon gedeckten Tisch Zeitung. Kurz beobachtete ich den so versunkenen Mann und erinnerte mich daran, wie wir als Kinder mit ihm Geburtstag gefeiert hatten. Ein sanftes Lächeln umspielte meine Züge, ehe ich ruhig rief: „Hallo Papa.“ Nun blickte er auf, scheinbar überrascht, ehe er sein breites Lächeln zeigte- nun hätte er eher Karyus Vater sein können. Zumindest taten sie gleich grinsen. „Michio…! Yoshitaka! Wie schön, dass ihr gekommen seid.“, er stand auf und umarmte uns, verharrte bei mir aber mit fragendem Blick. „Oder müsst ihr auch wieder weg? Bandmäßig…? Weil das wäre wirklich schade, Mutter hat so viel jetzt zu essen gemacht und-“ „Nein! Mensch, hol Luft Papa!“, lachte ich und drückte ihn fest. „Wir bleiben heute ganz, ganz lange. Immerhin hast du Geburtstag…da ist mir nichts wichtiger. Nicht einmal die Band.“ „Das…hast du lieb gesagt…danke mein Sohn…“ „Ganz ruhig Papa, nicht emotional werden.“, neckte ich ihn schmunzelnd und zog dann Karyu neben mich. „Papa, wir wünschen dir alles, alles Gute zum Geburtstag. Wir wussten erst nicht so ganz, was dir gefallen könnte…aber wir dachten, sowas trifft deinen Geschmack.“ Ich blickte zu Karyu, der den Korb herausholte, „Auch von mir alles Gute. Lassen Sie es sich schmecken.“, und damit hielt mein völlig verdatterter Vater auch schon den Präsentkorb im Arm. „Ehm…öh..danke…“, brachte er nach einer Weile heraus und begann ihn sich anzusehen. „Was ist das denn alles?“, kam es kurz darauf neugieriger, als er sich alles betrachtete. „Das ist Präsentkorb ‚traditionell japanisch‘, da ist wie der Name sagt halt alles drin, was hier aus Japan kommt und eine lange Tradition hat. Essen, Sake, …naja, sehen Sie ja selbst.“ „Das…das ist ja toll. Manches kenne ich gar nicht… Oh da kann ich aber essen. Eri?“, er wollte seine Frau rufen, doch die wuselte gerade mit Kuchen ins Zimmer. „Schon da. Hab schon gesehen, toll, was sie sich haben einfallen lassen.“ „Ja, wirklich toll. Also…vielen Dank!“, mein Vater drückte uns noch einmal euphorisch. Er schien sich wirklich zu freuen. Ich lächelte und ließ ihn machen- versuchte aber, ihn nicht mit meinem Bauch zu berühren. War schon schwer genug, den langsam aber sicher zu verstecken. „Na nun kommt erst einmal essen, ihr Lieben.“, schmunzelte meine Mama, die mit Getränken ankam. „Tee? Kaffee?“ Wir taten wie verlangt und nahmen Platz, ließen uns bewirten und aßen dann alle zusammen in Ruhe. Es war angenehm, ich fühlte mich wohl nur mit den beiden und Karyu. Und plötzlich erschien mir meine Beichte nachher auch nicht mehr so schwer. Vor meinem Bruder und seiner Familie und noch Nanako plus Mann wäre es mir schwerer gefallen. Auch wenn meine Schwester es schon wusste… je mehr, umso nervöser machte mich so etwas. Nachdem wir gegessen hatten halfen wir Mama beim abräumen, ehe wir uns wieder im Wohnzimmer zum Quatschen zusammen setzten. Der Moment der Offenbarung war wohl gekommen. Vorsichtig fasste ich nach Karyus Hand und drückte sie sanft; er blickte mich an und nickte nur knapp. Er fand den Moment wohl auch günstig. „Du…Papa..?“; hauchte ich unsicher und lächelte ein wenig schüchtern, während alle Augen zu mir wanderten. „Ja?“, lächelte der arme Mann, der von seinem Glück noch nichts wusste. „Wir…haben noch ein Geschenk für dich…“ „Ach so? War euer Beutel nicht schon leer?“, verwundert musterte er mich, als würden meine Gedanken auf meiner Stirn stehen, damit er endlich verstand. „Ja ehm…der ist leer…“, murmelte ich leise und musterte kurz die Tischdecke. Wie sollte ich mich ausdrücken? Dann aber dachte ich daran, es wie Karyu zu machen. Direkt und mit einem Strahlen. Also setzte ich mein schönstes Lächeln auf und erklärte: „Papa? Du und Mama bekommt ein Enkelchen.“ Okay, vielleicht war es zu direkt. Sein Gesichtsausdruck entgleiste etwas und auch meine Mutter machte große Augen. Dann meinte er: „Ist Nana etwa schwanger?!“ Bitte was?! Ne, oder?! Ich wünschte mir etwas zum dagegen schlagen meines Kopfes. Ob der Tisch das hier aushalten würde? „Nein, ist sie nicht!“ „Die Frau deines Bruders?!“ „NEIN! Auch nicht! ICH, verdammt!“ „DU???!!“ „Ja!!!“ Dann war Stille. Ziemlich lang sogar. Schließlich aber stammelte er: „A-aber du wollest doch nie ein…Kind…woher so plötzlich…? Und dann auch noch du als Mutter…?!“ „Naja, es war nicht wirklich geplant.“, mischte Karyu sich ein, „Aber nun ist das halt so und wir akzeptieren das und freuen uns schon darauf.“ – sein typisches Grinsen folgte. Papa schien noch leicht geschockt, doch da begann meine Mutter zu grinsen. „Hab ich es doch gewusst.“, schmunzelte sie und ließ nun mich dumm aus der Wäsche schauen. „Was hast du gewusst?“ „Das…..…ich war mir vorhin nicht ganz sicher…aber als Mutter hat man manchmal so ein Gespür dafür. Schwangere haben eine andere Ausstrahlung als nicht-schwangere Frauen, finde ich.“ „Wirklich?!“ „Ja.“, sie nickte zärtlich. Darauf fiel mir nichts mehr ein. Also hätte ich es im Grunde gar nicht verschweigen können. „Ja eh….also bekommt mein Ältester ein Kind…obwohl er eigentlich ein Mann ist…aber nun eine Frau und das wohl auch…mit allem drum und dran…“, überlegte mein Vater laut vor sich daher. Wow, er hatte wirklich daran zu kauen, oder? „Aber naja, ist ja auch egal. Und ihr wollt das Kind wirklich?“ „Natürlich. Wir haben schon lange darüber diskutiert… und so war es halt am besten, ansonsten ist es ja…Mord…und so…“, bestätigte nun auch ich leise. „Das…ist wirklich wunderbar! Das wär wirklich das Letzte, was ich je erwartet hätte! Aber ich freu mich! Komm, lass dich drücken, Liebling.“, meine Mutter war aufgesprungen und zu mir gewuselt, drückte mich nun ganz fest, was mich zum Schmunzeln brachte. „Danke…auch wenn ich nervös bin…irgendwie..“, flüsterte ich ihr zu. „Keine Sorge. Kinder sind etwas Wunderschönes, das schafft auch ihr beide. Und ich bin immer für dich da…wir können gern mal drüber reden…von Mutti zu Fast-Mutti.“, sie zwinkerte mir zu und ließ mich wieder los. Dann blickte sie zu Karyu und strahlte ihn an. „Komm, lass dich auch noch drücken. Herzlichen Glückwunsch~“, sie war total aus dem Häuschen und nun schien auch Karyu sich zu entspannen. „Dankeschön…bin ich damit akzeptiert?“ „Wie?“, fragte sie verwundert, musste aber gleich darauf lachen. „Ach, das bist du doch schon lange…Schwiegersohn.“ Damit hatte sie etwas total Schreckliches ausgelöst. Denn Karyu jauchzte lauthals fröhlich auf, bevor er sie noch fester an sich drückte. „Oh danke, danke, danke!!!“ „Karyu! Lass meine Mama ganz! Sonst hast du keine Schwiegermama mehr!“, oho, das zeigte Wirkung. Denn meine Giraffe ließ sie augenblicklich los. „Entschuldige.“ „Schon okay.“, lachte sie, blickte dann aber zu ihrem Mann. „Hideaki! Schau nicht so entgeistert, sag doch mal etwas.“, forderte sie ihn auf. Blinzelnd schaute mein Vater sie an. Ich bekam ein schlechtes Gewissen und trat zu ihm. „Entschuldige, ich wollte dir nicht den Geburtstag verderben…“ Nun schien er noch verwirrter. „Bitte?! Was heißt hier denn verdorben? Ich freue mich darüber irgendwie mehr als alles andere! Ich…es will nur noch nicht ganz in meinen Kopf…wie ein Mann ein Kind…“ „Versuch es dir gar nicht erst vorzustellen.“, unterbrach ich ihn. „Ich will lieber gar nicht wissen, was mich noch erwartet.“ „Dazu musst du deine Mutter befragen, ich habe keine Ahnung.“, er zuckte die Schultern, „Ich kann lediglich mit Karyu reden…aber das wird dein Vater schon getan haben, oder Yoshitaka?“ Eben benannter zuckte zusammen, lächelte dann schief. „Naja…eher gestritten als alles andere…“ „Was? Warum das denn?“ „Er…sieht das noch nicht so ein, denke ich…wir haben uns so lange nicht gesehen und dann sag ich ihm gleich, dass er Opa wird.“ „Damit muss er leben.“, grinste mein Vater schulterzuckend. „Hm…er findet, ein Kind und unsere Art von Arbeit vertragen sich nicht…“ „Ach was. Das lässt sich alles vereinbaren. Selbst als Rockstar oder irgend so jemand…ihr schafft das schon.“ Meine Mutter nickte zustimmend und drückte den viel zu großen Karyu noch einmal. „Er braucht nur eine Weile. War bei meinem Mann auch so, als Zeros Bruder, unser Jüngster, als erster Vater wurde.“ „Oh ja.“, bestätigte Dad grinsend. Dann sah meine Mutter aber wieder ernster zu mir. „Warst du beim Arzt?“ „Ja…frag nicht…ich muss da später nochmal hin…“ „Ich weiß, mach es aber, es dient der Vorsorge.“ „Ich weiß Mama.“ „Habt ihr schon überlegt, wie ihr das klärt mit dem Wohnen? Oder wohnt ihr schon zusammen?“, warf mein Vater ein. Blinzelnd blickte ich zu ihm, dann zu Karyu. „Naja…“, begann mein Gitarrist, „Also wohnen tut Michio ja schon so gut wie bei mir.“, sein dämliches Grinsen folgte, wofür ich ihm hätte wieder am liebsten den Hals umdrehen können. Aber Recht hatte er ja leider. „Stimmt…“, gestand ich leise ein, „In meiner Wohnung bin ich kaum noch…theoretisch muss ich nur mein Zeug mit zu dir nehmen…“ Mein Vater nickte verstehend. „Getrennt wohnen ist für ein Kind nicht schön. Dieses ständige hin und her…wie soll es sich da zuhause fühlen?“,auch meine Mutter nickte zustimmend. Dann begann sie lächelnd: „Michio? Sag, hast du schon eingekauft?“ „Was denn?“ „Na Babysachen~ Spielzeug, Klamotten und sowas~“ „Ehm nein…“ „Was?! Oh das musst du bald machen! Ewig hast du nicht Zeit!“ „Ja aber ich bin doch noch nicht im neunten, dass du so ein Drama machst…“ „Trotzdem! Wer weiß, was dazwischen kommt…eure Band oder so…wie klärt ihr dass überhaupt?“ „Wir sagen, dass Zero krank ist…wir treten jetzt nicht mehr auf, nächste Woche haben wir drei ohne Zero eine Stellungnahme dazu. Im Studio arbeiten wir aber weiter, solange es halt geht. Nur die Touren fallen aus…und sonstige öffentliche Auftritte für Zero.“ „Ah, okay. Gut. Aber ihr müsst das wirklich kaufen gehen! Hideaki, sag doch auch was!“ „Wie?! Oh ehm ja, sie hat Recht.“ „Genau. Ich…ich hab eine Idee.“, meinte sie völlig unvermittelt und ich schluckte. Wer weiß, was jetzt kam. „Yoshi, du wirst dich morgen mit meinem Mann unterhalten… man braucht einfach ein Gespräch zu jemanden, der sich damit auskennt. Und wenn dein Vater das nicht macht, macht es halt Hideaki mit dir. Und ich unterhalte mich morgen mit Michio….während wir shoppen gehen.“ „WAS?!“, meine Stimme ging gleich ein paar Oktaven höher. „Ich habe etwas von shoppen gehört?“ Die Stimme meiner Schwester ließ mich aufhorchen. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass es wohl geklingelt hatte, denn Karyu kam mit Nana und Saoto angelaufen. „Nanako mein Schatz! Wie schön, ihr seid ja schon eher da!“, meine Mutter umarmte sie fröhlich. „Ja…hat doch nicht so lang gebraucht. Hallo Vati, alles Gute zum Geburtstag! Dein Geschenk hat Saoto.“, grinsend umarmte sie auch ihn, trat dann aber wieder zu uns. „Also…wer will shoppen?“ „Ich und Michio. Sie hat noch keine Babysachen und Spielzeug, ich denke, dass sollte sie bald erledigen…wenn sie sowieso noch Aufnahmen im Studio machen wollen…“ „Oh cool! Kann ich mitkommen???~“ Eh? War ich jetzt im falschen Film, oder warum wurde ich nie gefragt?! „Mama! Aber das hat doch Zeit! Und außerdem…da muss ich ja morgen erst wieder hierher und…“, ich rang fieberhaft nach Ausreden. „Ach was.“, meinte sie strahlend, „Du kannst im Gästezimmer schlafen mit Yoshitaka. Und Nana…ihr könnt auch gern bleiben~ da holen wir noch ein paar Futons raus, oder ihr schlaft in unseren Betten und wir in den Futons, mir ganz egal. Aber fühlt euch alle eingeladen.“ „Oh toll, wie lieb!“, strahlte Karyu, der darauf nur einen Ellenbogenstoß von mir erhielt. „Aua! Was sollte das denn?“, wollte er entrüstet wissen. „Ne ganze Menge sollte das! Du bist doch blöd!“, raunte ich leise. „Wieso? Ich will mich gern mit deinem Vater unterhalten.“ „Pff.“, beleidigt drehte ich mich weg. „Also ist das auch geklärt. Ihr seid heute alle unsere Gäste und morgen macht ihr euch einen Männer- und wir uns einen Frauentag.“ – „Ich fühle mich diskriminiert!“, warf ich ein. „Zero…“, begann meine Schwester, die alte Hexe, „Wirst du nicht. Es bringt dir nur nichts, wenn du einem Gespräch übers Kindermachen und großziehen beiwohnst, wenn wir stattdessen mit dir über das Kinder bekommen und andere Sachen, die man als Mutter erlebt, reden.“ „Du bist doch gar keine Mutter!“ „Na und! Ich habe weibliche Intuitionen und einen Mutterinstinkt, der ist Frauen angeboren!“ „Nicht streiten, Kinder. Nana kommt einfach mit, Michio. Sie möchte ja sicher auch noch lernen.“ „Genau~“, flötete eben erwähnte. Ich sag ja…scheinheilige, alte Hexe. „Macht doch was ihr wollt.“, murrte ich nur zur Antwort. Mama seufzte schwer und legte mir einen Arm um. „Ach Michio…es ist doch nur zu deinem Besten. Wir haben gesagt, wir unterstützen dich in jeder Lebenslage. Da ist das selbstverständlich, dass wir dir helfen.“ „Ja aber…muss das jetzt denn schon sein…“ „Ja. Später, wenn dein Bauch immer größer wird, fällt dir jeder Gang schwerer, war zumindest bei mir so. Und jetzt, solange es dir gut geht, sollten wir das ausnutzen.“ „Aber mir geht es nicht gut, ich kotze fast jeden Tag.“ „Dafür siehst du jetzt ganz gesund aus.“ Oh, wie sehr bekam ich Lust, Nana ihr Grinsen aus dem Gesicht zu prügeln! „Du verdammte-“ „MICHIO!“, ertönte es einstimmig von allen, was mich nun rotwerden und auf der Couch zusammensinken ließ. „Sorry…“ „Gut…dann nehmt mal alle wieder Platz, ich bereite das Abendessen vor.“ „Ich helfe dir!“ „Ich dir auch!“, und so verschwanden meine Mutter, Karyu und Nana in der Küche. Mein Vater unterhielt sich mit Saoto und ich dümpelte hier vor mich daher. Toll. Am Ende aßen wir also zusammen Abendbrot. Es war zugegeben sehr schön, mal wieder mit der Familie zusammenzusitzen und sich zu unterhalten. Irgendwie…sah ich es auch langsam ein. Dann musste ich halt morgen Babykram kaufen gehen. Aber immerhin…kamen meine da sehr erfahrene Mutter und Babyfreundin Nanako mit, und nicht Karyu, der sich einfach auf sein Gefühl verließ. Manchmal war es ja ganz gut, aber hier hatte er sicher keinen besseren Riecher als die beiden Powerfrauen neben mir. Nach dem Essen räumten wir alle zusammen ab, unterhielten uns noch eine Weile, dann fing Nana an zu gähnen und schaute auf die Uhr. „Ich denke…ich geh langsam ins Bettchen.“, schmunzelte sie und versuchte wohl auch Saoto zu überzeugen, aber der unterhielt sich mal wieder mit Vater und meinte, dass er gleich mitkommen würde. „Pff.“, war alles was von ihr dazu kam, dann verschwand sie erst einmal im Bad. Kurze Zeit später kam sie im Bademantel wieder. „Ich möchte gern meinen Futon aufstellen!“, ging sie Saoto an, als Zeichen, dass er endlich fertig werden sollte. „Zicke.“, meinte ich nur grinsend zu Karyu, meine Mutter die das auch hörte kicherte nur. „Aber sie hat Recht. Wir sollten schlafen gehen. Morgen wird ein langer Tag für uns Michio, ruh deine Füße aus.“ „Ja Mama.“, ich griff nach Karyus Hand. „Du kommst jetzt auch mit.“ „Und wenn ich auch noch quatschen will?“, entgegnete er, aber sein Grinsen sprach Bände. „Dann muss ich dir wohl eine Lektion erteilen.“ „Oh, das möchte ich sehen!“ „Nichts da! Nicht im Haus meiner Eltern! Und jetzt komm.“, ich zog ihn mit mir, drehte mich im Türrahmen aber noch einmal um. „Gute Nacht ihr lieben!“ „Gute Nacht Michio, Gute Nacht Yoshi!“ ~~~**~~~ [*] = Mir ist aufgefallen, dass das Wort nicht jeder kennt, da hab ich erstmal nachschauen müssen, wie man es normalerweise nennt: Kerngehäuse. Ich musste so lachen, ich nutze das Wort nie, lol ....bin halt Sachse *lach* Vielen lieben Dank an: @Michio: Aww, da bist du wieder! *freu* Ja, auch ein Karyu kann aus der Haut fahren^^ Aber verständlich. Die meisten konnten seinen Dad nicht leiden xD Dabei macht er sich nur seine Sorgen und ist eigentlich doch ganz realistisch geworden , wenn man sich Väter in Japan so anschaut.. Aber er kommt nochmal vor, so viel sei verraten >D Haha, cool das mit dem Bruder xD~ Jap, ich versuch einigermaßen diesselben Abstände einzuhalten beim hochladen, gelingt nur nicht immer so *lach* Bis bald! Auch über Kommis von denen, die sich noch gar nicht gemeldet haben, würde ich mich sehr freuen! :) ~~**~~ Kapitel 20: 20. - Shoppen mit Mama, Gespräch mit Papa ----------------------------------------------------- 20. - Shoppen mit Mama, Gespräch mit Papa Zero fühlt sich überfordert mit zwei Frauen Der nächste Morgen war…ganz gut. Ich erwachte wie immer in Karyus Klammergriff, was mich gerade dezent mehr an einen Affen statt einer Giraffe erinnerte. Aber gut. Ich schälte und schlich mich vorsichtig aus seinen Armen beziehungsweise dem Zimmer und lief auf Toilette, um meinem morgendlichen Geschäften nachzugehen. Wenigstens ein was Gutes hatte diese Schwangerschaft…ich brauchte keine Angst vor meiner blutigen Woche haben, juhu. Freude pur. Selbst das hätte ich nun gern in Kauf genommen. Nichts gegen das Kind, ich hatte mich mittlerweile fast daran gewöhnt, Mutter, Vater was auch immer zu werden. Aber das dieses in…mir drin war, war mir irgendwie suspekt. Ich fand dieses Schwangerschaftszeug viel schlimmer als das „Endergebnis“. Wenn das Kind nur endlich da wäre… Am besten wäre es, ich würde aufwachen und es läge neben mir. Auf die letzten Monate hatte ich wirklich keine Lust. Schon gar nicht vor dem Horror im Kreissaal oder so…man hörte da ja so seine Schauergeschichten darüber… Nicht, dass ich da zweiundzwanzig Stunden lang lag und mich krümmte vor Schmerzen oder so….bäh. Ich wusch mir die Hände und ging im geliehenen Morgenmantel durch den Flur, als ich auf meine Mutter stieß. „Michio! Du bist ja schon wach. Guten Morgen, mein Schatz.“ „Guten Morgen Mama.“, ich drückte sie und küsste ihre Wange. „Warum bist du schon auf?“ „Ich mache euch Frühstück.“ „Ganz allein?!“ „Das ist doch nicht viel.“ „Doch…für so viele…komm, ich helfe dir.“ „Musst du nicht, Liebling.“ „Mach ich aber gern, und das weißt du.“, mit diesen Worten schob ich sie schon sanft in die Küche. „Hast du gut geschlafen oder hattest du Shopping-Alpträume?“, fragte sie nach einer Weile, während sie das Brot schnitt. Ich blinzelte, ehe ich schmunzelnd weiter den Tisch decken ging. Als ich zurückkam, meinte ich: „Weißt du…Shopping-Alpträume eher nicht, nein…ich hatte nur kurzzeitig Angst um meine Sauerstoffzufuhr.“ „Warum denn das?“ „Mein Freund ist ein verdammt verkuschelter, mich zerdrückender Typ.“ Jetzt musste sie lachen. „Ich glaube, diesen Typen kannst du langsam wecken, Liebling.“ „Okay…kommst du soweit klar hier?“ „Ich bin fast fertig.“ „Okay, okay, war ja nur eine Frage.“, grinsend lief ich aus der Küche zurück ins Gästezimmer. Dort lag Karyu und hielt ein Kissen im Arm. Meins, wohlbemerkt. War das sein neuer Zero-Ersatz? Ich musterte ihn. Irgendwie erinnerte er mich an ein zu groß geratenes Baby. Fehlte nur der Teddy im Arm, und das er am Daumen nuckelte. Das würde ich ihm auch noch zutrauen, ganz ehrlich. Vorsichtig kroch ich zu ihm und streichelte seine Wange. Keine Reaktion. Ich küsste seine Nasenspitze. Auch nichts. Na gut, dann halt….oh, ich grinste diabolisch. Fies wie ich war, ließ ich meine Hand unter sein Oberteil schlüpfen und kniff ihm in eine seiner Brustwarzen. Er zuckte und rollte sich ein. „Wie gemein…“, nuschelte Karyu leise ins Kissen. „Selbst schuld, wenn du nur bei sowas reagierst.“ „Das ist aber unfair…das, und dass du schon aufgestanden bist…“ „Woher willst du das wissen?“ „Das Bett nebenan ist kalt…“, er tatschte auf meiner Decke rum, bevor er endlich die Augen öffnete und mich ansah. „Außerdem bist du angezogen.“ „Ja, wenn man eine Weile mit in der Küche steht, wird es da kalt im Morgenmantel, stell dir vor.“, entgegnete ich nüchtern. Darauf entgegnete er nichts, sondern kuschelte sich tiefer in die Decken. Blinzelnd zupfte ich an einer dieser. „Seit wann so ein Morgenmuffel? Das ist sonst mein Part.“ „Uhm…bin müde.“ „Jetzt steh endlich auf!“, überging ich sein Kommentar und setzte mich auf seine Hüften, blickte zu ihm hinab. „Mutter und ich haben uns viel Mühe mit dem Frühstück gegeben!“ „Okay, okay…“, murmelte er und strich sich seufzend durch die Haare. Langsam ging ich von ihm runter. Irgendwie war er heute komisch. Irgendwie anders als sonst, sonst knuddelte er mich ja ewig und drei Tage lang, ehe er sich mal erhob. „Naja…komm dann halt bitte.“, sagte ich in den Raum und lief wieder vor zur Küche. „Da bist du ja. Papa, Nana und Saoto kommen auch gleich.“ „Hm, okay. Karyu ist irgendwie seltsam drauf.“ „Warum?“ „Er hat mich nicht umgeknuddelt.“ „Ich dachte, du magst das nicht?“ „Ja, wenn er es übertreibt…aber er macht das sonst immer…“ „Er ist sicher noch müde.“ „Aber er ist NIE länger müde als ich.“ „Ach was, natürlich kann er das auch einmal sein.“ „Hm…mal schauen…“, ich ging mir schon einmal meinen Platz suchen. Kurz darauf kam der Rest, auch Karyu. Er gähnte und fuhr sich durch die Haare, dann kam er zu mir und küsste mich kurz. „Morgen, Süße...“, er roch nach Zahnpasta. Ich betrachtete ihn fast schon besorgt. „Geht es dir nicht gut Yoshi?“ – „Doch, doch….bin nur extrem müde…“, nuschelte er und sank neben mir auf den Stuhl. Ich nickte verstehend. Und dann aßen wir alle in Ruhe Frühstück. Nana schien schon munter zu sein, sie erzählte schon wieder wie ein Wasserfall. Ich hörte ihr mehr oder weniger nicht zu, sondern widmete mich meinem Essen. Karyu und mein Vater waren recht wortkarg, aber scheinbar waren sie wirklich müde. Mama schien auch schon recht munter, sie strahlte wie so oft. Saoto war sowieso ein ruhiger Mann. Ein Wunder, wie er es mit meiner Schwester aushielt. Aber Gegensätze zogen sich ja bekanntlich an. Nach dem Essen fiel die gewohnte Abräumprozedur an, danach wurde ich schon von meiner Schwester und meiner Mutter je an einem Arm angepackt. „So…ich denke mal…auf geht’s!“ Ich blinzelte nur. „Wer bezahlt den Blödsinn eigentlich?“ Karyu fing an in seiner Geldbörse zu kramen. „Hier…ich hoffe das reicht…“, murmelte er und zählte nochmal durch. Meine Augen wurden entsetzt größer. „Ja aber…du sollst nicht immer alles zahlen!“ „Dann betrachte es als Leihe..“ „Uhm…“, dagegen konnte ich nichts mehr sagen. „Ach was, wir bezahlen es dir. Immerhin zwingen wir dich ja dazu~“, freute sich meine Schwester. „Aha…“, meinte ich nur. „Wie kommen wir in die Stadt?“ „Ich fahre uns.“ „Ach so…na dann…“ „Na dann auf geht’s!“, Nanako war total euphorisch…irgendwie war das gruselig. Meine Mutter nickte und verabschiedete sich von meinem Vater. Ich trat zu Karyu und blickte zu ihm auf. „Naja…dann bis später.“, lächelte ich leicht. Komisch…in letzter Zeit war ich kaum ohne ihn irgendwohin unterwegs gewesen. Karyu lächelte sanft. „Bis später…“, wie als wäre ich eine Puppe, nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Es war so schön und ich wollte mich nicht mehr lösen. Doch Karyu tat es und nickte hinter mich. „Komm, sie warten.“ „Ich will nicht.“ „Doch, geh. Denk an das Baby. Und kauf neutrale Sachen, Pink oder Blau sind ungünstig, wenn man es nicht weiß.“ „Haha, Idiot.“ „Danke für das Kompliment. Und jetzt geh.“ Ich grinste nur und nickte, lief dann aber wirklich los. Auch wenn es mir wohl bemerkt schwer fiel, mich von ihm zu trennen. Auch wenn es nur für ein paar Stunden war. ~*~ Ich sollte erwähnen, dass ich glücklich darüber war, dass uns meine Mutter fuhr. Dass Nanako fuhr, hatte ich zum Glück vereiteln können. Dafür trotzte sie jetzt…aber lieber das, als die Kamikaze-Nana. Denn wenn einer ihr irgendwie blöd im Straßenverkehr daher kam, z.B. indem er ihr die Vorfahrt nahm, zu langsam war oder drängelte, da wurde sie total verrückt. Dann fuhr sie wie eine Irre, und das war nicht übertrieben. Ich wusste, dass so, wie sie jetzt schmollte, sie es sich nachher sicher nicht nehmen lassen würde, wenigstens rückzu zu fahren. Ich überlegte, ob ich dann nicht wenigstens den Bus nehmen sollte… Es dauerte nicht lang, da waren wir auch schon in der Innenstadt. Mutter fluchte leise, weil sie keinen Parkplatz fand. Doch das war hier eigentlich immer so. Im vierten Parkhaus klappte es dann auch endlich mal und ich wusste spätestens jetzt, dass es keinen Weg gab, dem Shoppen noch zu entkommen. Nichts gegen shoppen, das tat ich ganz gern mal, dann aber lieber allein und auch aus anderen Gründen- wer hätte je gedacht, dass ich nach Babykram shoppen würde?! Ich sicher nicht! Nicht einmal im Traum oder Alptraum. „Steig endlich aus, Michi. So groß ist dein Bauch noch nicht, dass du damit schon Schwierigkeiten haben könntest.“, nervte auch schon meine Schwester, die mir die Autotür aufhielt. Kurz funkelte ich sie an, dann stieg ich aus und lief vor zu meiner Mum, die nur schief lächelte. „Ach Kinder, vertragt euch doch wenigstens einmal. Ich dachte, das würde sich ändern, wenn ihr größer seid.“ „Falsch gedacht, liebe Mama. Zero und ich werden sich unser Leben lang so lieb haben~~“ „Ach herje. Aber gut, früher war es schlimmer…da war euer Bruder noch dabei, da gab es viel mehr Streit oder Unfälle…“ „Unfälle machte doch nur immer Michio. Bedenke, als er mit zwei im Krankenhaus lag, weil er angefahren wurde…“ „Hey, das weißt du auch nur, weil es dir erzählt wurde!“, fauchte ich sie an, doch Nana zuckte nur die Schultern. „SCHLUSS JETZT!“, ging Mutter mit einer Entschlossenheit dazwischen, die uns beide zusammenfahren ließ. „Ich will mit euch beiden shoppen, und das in Ruhe. Es ist schön, dass sich nicht viel verändert hat durch den neuen Körper was euer Verhalten betrifft, aber jetzt möchte ich einfach nur einmal in Ruhe einkaufen…mit zwei ERWACHSENEN jungen Damen. Danach könnt ihr gern wieder streiten.“ Mutter überraschte mich immer mehr. Sie fuhr selten, sehr selten aus der Haut. Und der Blick, den sie gerade draufhatte, ließ nicht nur mich verstummen und artig nicken. Das sie mich als Dame bezeichnet hatte, wog da nicht einmal mehr schlimm. „Ja Mama.“, kam es aus unseren beiden Mündern fast gleichzeitig. „Danke. Und nun kommt, ich kenne einen schönen Klamottenladen, wo ich vorbeischauen möchte. Danach kommt gleich auf der Straße ein Babyfachwaren, da gehen wir dann auch rein. Oder habt ihr bessere Ideen? Vorschläge?“ „Mir ist das piep egal…“, erklärte ich nun wieder gelangweilt, „Ich komme einfach mit…ich kenn mich da eh nicht aus…“ Mutter nickte, doch Nanako redete gleich von irgend so einem Laden da, in den sie noch wollte. Der lag auch irgendwo auf der Einkaufmeile, wo wir wohl auch wieder hingehen würden. Die Leidenschaft und Vorfreude in den Augen der beiden machte mir übrigens Angst. Wenig später standen wir in dem Geschäft von Mum. Nanako stellte überraschend fest, dass sie den Laden ja gar nicht kannte und was für schöne Sachen sie doch hier hatten. Und ehe wir uns versahen, wuselte sie auch schon umher und hatte Berge von Klamotten auf den Armen, die sie zur Umkleide trug wie eine Löwin ihre Beute. Ich blieb bei Mum und sah ihr zu. Sie hatte sich ein Oberteil herausgesucht, was ich mir durchaus an ihr vorstellen konnte. Lächelnd betrachtete ich sie. Sie war wirklich noch immer hübsch und jung geblieben. Sie bemerkte meinen Blick wohl und lächelte mich an. „Du musst nicht bei mir stehen Michio…schau dich auch ruhig um.“, meinte sie sanft und suchte nach ihrer Größe. „Ich will aber nichts aus dem Laden…“, entgegnete ich nur und blickte mich um. Das meiste war einfach nicht mein Geschmack, eher für Mutter halt, oder Leute wie Nanako. „Ach, du hast dich doch noch gar nicht umgesehen. Mach nur mein Schatz, hier gibt es auch eine Schwangerenabteilung.“ „Da hab ich schon genug Sachen für.“, wiegelte ich schnell ab. Doch vergebens, „Was hast du genug?“, kam es von Nana, die wohl bereits was gekauft hatte, denn die Tüten in ihren Händen ließen ganz darauf zu schließen. „Schwangeren…zeugs…“, murmelte ich nur. „Ehrlich? Ach, genug kann man davon nie haben…vor allem wenn dann Hochsommer wird, da schwitzt man jeden Tag alles durch.“, und schon packte sie mich. Einen Wimpernschlag später stand ich vor der mir so gefürchteten Abteilung. „Mach nicht so ein Gesicht, Michi! Oh schau, dass sieht doch schön aus!“, sie stürmte auf eine Kleiderstange zu, „Schau, sogar in schwarz. Da stehst du doch so drauf.“ Vorsichtig trat ich näher, lugte ihr über die Schulter. Zugegeben, so schlimm sah es nicht aus. „Hm…“, brummte ich nur. „Oder hier! Das sieht auch aus, als wenn es sich noch sehr dehnen lässt…schau mal!“, grinsend zog sie es extrem breit, was mich die Stirn runzeln ließ. „Sag mal…was denkst du, wie fett ich werde?!“ „Keine Ahnung…vielleicht bekommst du ja Zwillinge! Oder mehr, Drillinge, Vierlinge…“ „Vergiss es! Eins ist schon zu viel!“ „Ach Mensch Zero, sag doch nicht immer so etwas! Karyu würde dich dafür hauen.“ „Er ist nicht hier.“ „Manchmal glaub ich, du kannst keine Liebe empfinden.“, seufzend hing sie die Sachen wieder weg. Kurz musterte ich Nana, dann atmete ich tief durch und griff nach dem Zeug. „Du weißt auch immer, wie du deinen Willen bekommst.“, murrte ich leise, aber nicht böse. „Nicht unbedingt…ich will nur nicht, dass du so schlecht von deinem Kind redest.“ „Ich rede nicht schlecht…Ich sage auch zu Karyu Dinge, die ich nicht so meine.“ „Das musst du abstellen lernen. Karyu mag das verstehen, aber das Baby später Mal nicht, wenn es ein Kleinkind ist.“ „Ich weiß. Aber bis dahin ist noch seeehr viel Zeit um das zu lernen. Und nun sag….kann ich nun zurück zu Mum oder muss ich noch mehr kaufen, was ich eh nicht brauche?“ „Du wirst das brauchen!“ „Werde ich nicht, ich hab genug.“ „Notfalls bekommst du was von mir. Ich hab noch Schöne Zuhause, von damals.“, erklärte meine Mutter lächelnd, die zu uns gestoßen war. „Solange hast du die Sachen aufgehoben?!“, überrascht blickte ich sie an. „Ja…“, lächelte sie verlegen, „Ich…konnte es nicht wegwerfen. Einen Teil habe ich verschenkt an Freundinnen…aber manches habe ich aufgehoben. Ich dachte..naja…“ „Wie sieht es denn aus?“, wollte Nana wissen. „Hübsch…also Michio könnte es durchaus anziehen. Sieht nicht irgendwie alt aus…keine Sorge, ich würde dir keine Omasachen anbieten.“ „Das würde ich auch nicht von dir erwarten. Du hast einen guten Geschmack Mama.“, erwiderte ich sanft und lief nun mit den anderen zurück. „Wirklich?“, kam es fast fassungslos von ihr, „Dabei hast du so schöne Sachen…oder deine Schwester…sowas gab es bei mir nicht damals…“ „Bei dir waren halt andere Sachen modern. Aber ich mag es, wie du dich anziehst, ehrlich. Und nun kommt, lasst mich den Mist endlich bezahlen.“, damit stiefelte ich auch schon zur Kasse. Wenig später verließen wir den Laden- jeder dabei mehr oder weniger fröhlich mit Taschen in den Händen. Ich zählte mich zu letzterem, den weniger fröhlichen. „Michi! Zieh nicht so eine Weltuntergangsfresse!“, schnauzte Nanako mich auch schon an, was ich nur mit einem Augenrollen kommentierte. Wiederwillig folgte ich ihnen die Straße entlang zu dem Babyfachgeschäft. Doch als ich dort davor stand, dachte ich, ich wäre im falschen Film. Das Ding sah schon von draußen so riesig wie ein ganzes Einkaufszentrum aus. „Und? Was sagst du Michi? Sieht doch vielversprechend aus.“, Nana strahlte wie verrückt. „Ich wusste gar nicht, dass Japaner so gebärfreudig sind. Anders kann ich mir nicht erklären, wie die mit dem Teil Geld machen…“, murmelte ich nur trocken. „Ach was. Komm einfach mit und lass deine schlechte Laune einfach vor der Tür stehen. Denn: Eine glückliche Mama-“ „…bekommt eher ein glückliches Kind als eine schlechtgelaunte.“, unterbrach ich sie, immerhin kannte ich den Spruch mehr als zur Genüge. Karyu sagte ihn auch jedes Mal. Insgeheim war ich mir ja sicher, dass der Spruch nur dazu da war, um wütende, schwangere Frauen zu beruhigen. Den hatte sich sicher nur mal so ein verzweifelter Ehemann ausgedacht… Ehe ich mich versah, nahmen meine Mutter und meine Schwester jede einen Arm von mir und gingen mit mir in das gewaltige Gebäude- auch von innen war es beeindruckend riesig. „Eh…was wollen wir überhaupt alles?“, fragte ich vorsichtig, als mich die Anzeigetafel fast erschlug. So vieles, was es hier gab…und dass alles nur für Babys und Kleinkinder. Verdammt, ich hatte gerade wohl einen neuen Trend entdeckt; das Babyshopping. „Naja…am besten, wir fangen mit Kleidung an, das kommt hier gleich als erstes…wir sollten zuerst auf der Seite bleiben und dann später dort drüben noch schauen, oder?“ „Ja, denk ich auch.“, stimmte Nanako zu, ehe sie laut aufkreischte. „Oh mein Gott! Schaut da vorn die süßen Strampler!! Kawaii!!!“, und schon wurden wir heftig von ihr mit gezerrt. „Sag, ab wann erfährst du, ob Junge oder Mädchen?“ Nanako machte mir ehrlich gesagt Angst. Sie hatte so einen Feuereifer drauf, den ich nicht in der Form von ihr kannte… anscheint beschäftigte sie dieses…Thema. Eins war mir jetzt schon klar: Wenn sie jemals schwanger werden würde- ich würde definitiv nicht mit ihr einkaufen gehen! „Weiß nicht…die Ärztin sagt, dass ist unterschiedlich…wenn das Baby günstig liegt oder so. Es gibt da keine festgelegte Zeit…“ „Schade…naja, egal. Schau mal, der ist doch süß.“ Ich musterte den Strampler, den sie mir hinhielt und runzelte die Stirn. „Naja ich weiß nicht…ich meine…weiß?“ „Wieso? Das kann man doch für beides nehmen.“ „Ja aber…das ist sicher schnell dreckig.“ „Ach was! Am Anfang trinkt das doch eh nur Muttermilch.“ Ich sah sie etwas geschockt an. „Ich dachte…die kann man auch mit der Flasche großziehen..?“ „Was?! Nein, das macht man nur, wenn man selber keine Milch hat oder das Baby es nicht will oder verwaist ist! Weißt du nicht, wie gesund Muttermilch ist?!“ „Ja aber…“, in meinem Kopf lief gerade ein schrecklicher Kinofilm ab. Ich sah mich auf der Couch sitzen und das Baby stillen, dann kam Karyu hinzu mit seinem lüsternen Blick und meinte etwas von er wolle auch mal kosten…Horror! „Michio! Hörst du mir zu?!“ „W-was?!“ „Du alter Träumer. Jetzt sag endlich ob ja oder nein.“ „Ja, nimm den mit, von mir aus…“, murmelte ich nur und sah mich um. „Was sind denn neutrale Farben? Karyu meinte Lila…aber irgendwie find ich die Farbe bei Jungs schwul…“ „Ach wirklich? Warum trägst du sie dann nie?“, neckte Nana, der ich daraufhin eine Kopfnuss verpasste. „Blöde Kuh! Nur weil ich es bin, muss ich mein Baby nicht auch dahin erziehen!“ „Ach nein?“, sie sah mich ernsthaft verwundert an; ich erwiderte ihren Blick mindestens genauso verblüfft. „Nein…natürlich nicht...es soll später selbst entscheiden, wie es liebt und so…“, nuschelte ich zur Erklärung und betrachtete die Klamotten. Meine Mutter nickte. „Das ist ein guter Vorsatz.“ „Danke.“, ich lächelte sie an, „Ich hoffe, wir sind so gute Eltern wie ihr…ich möchte mein Kind auch so erziehen und unterstützen, wie ihr es getan habt.“ „Das ist lieb, Schatz. Aber du wirst eine noch bessere Mama werden, dafür sorgen wir.“ „Uhm…ich weiß nicht…“ „Nicht so pessimistisch! Wir schaffen das schon. Ist ja noch einiges an Zeit, aus dir eine vernünftige Mama zu machen.“ Ich seufzte nur, nickte dann aber. Vielleicht hatte sie Recht. Auch, wenn mir das Wort ‚Mama‘ bis heute nicht so wirklich gefiel. „Tja….Babys machen ist nicht schwer…Eltern sein dafür umso mehr.“, grinste Nanako nur und suchte schnell den nächsten Babybody, bevor ich was Bissiges entgegnen konnte. „Schau! Das ist so ein Lila, das können auch Jungs anziehen.“ „Oder hier, das ist doch süß das Gelbe. Da ist sogar eine Sonne drauf.“, meinte meine Mutter. Ich sah zu Nanas, dann zu ihrem. „Das Gelbe gefällt mir besser.“, gestand ich ehrlich. „Püh.“, Nana hing den Body wieder weg. „Und das hier? Hellgrün. Ist doch auch schön.“ „Ja, dass schon eher.“, nickte ich nur und sah mich selbst mal um. Nach einer Weile stieß Nanako wieder zu mir. „Zero schau mal hier, wie findest du-“, sie verstummte, als ihr mein breites Grinsen auffiel. „Was grinst du so schelmisch?“, fragte sie vorsichtig und folgte meinem Blick. Ich starrte noch immer den Body vor mir an, auf dem fröhlich eine Zeichentrickgiraffe auf einer Blumenwiese umher sprang. „Den nehm ich auf jeden Fall mit!“ „Aber der ist doch hellblau…“ „Egal! Den gibt es nur in der Farbe und den will ich! Den können bei dem hellen blau auch Mädchen anziehen.“, grinsend nahm ich meine Beute und verstaute sie in dem Korb. Nanako zuckte nur mit den Schultern und ging mit mir Mini-Socken und Schuhe anschauen. „Oh man…und sowas winziges soll jemanden passen?“ „Stell dir vor, sowas kleines hattest du auch einmal an.“, lächelte meine Mutter und suchte ein paar hübsche heraus. Ich entschied mich für welche mit kleinen Bauernhoftieren am Rand, die Zeige hatte es mir angetan… Nachdem wir auch noch kleine Lätze und Mützen eingepackt hatten, entschieden die beiden Damen, mich in die Abteilung Möbel zu ziehen. „Aber Mama…!“, wehrte ich mich, „Ich meine…Klamotten okay, dafür ist genug Platz im Schrank…aber schon Möbel?! Karyu und ich haben noch gar nicht groß weiter besprochen was- okay, er hat beschlossen, dass es zu ihm ins Haus kommt….aber trotzdem! Ich denke, dass sollte ich mit Karyu machen….es ist sowieso noch viel zu viel Zeit!“ „Ach was!“, unterbrach Nana und wank ab, „Stell dir vor, du hast ne Frühgeburt. Da ist das nämlich vielleicht schon in 2 Monaten da! Man muss immer weiter denken, Mi-chan.“ „Bitte?! Pflanz mir nicht noch mehr Sorgen in den Schädel!“ „Tu ich doch gar nicht. Ich wollte nur realistische Gedanken äußern…ich meine, du bist keine normale Frau, wer weiß, ob du da eine normale Schwangerschaft hast.“ Nun wurde mir langsam schlecht. Meine Mutter schien das zu bemerken. Sie nahm mich in den Arm. „Keine Sorge, ich bin mir sicher, dass alles gut gehen wird. Nana macht sich zu viele Gedanken.“ „Aber Mama!“ „Nana. Mach deinem Bruder keine Angst. Er braucht jetzt deine Unterstützung, Sorgen hat er genug.“ „Okay.“, versöhnlich drückte Nana mich. „Und nun auf! Ich will Bettchen und andere süße Sachen anschauen!“ Damit stiefelten wir allesamt auch schon zu den Möbeln. „Oh schaut mal, die Bettchen!“, Nana war wieder einmal begeistert. Ihre euphorische Seite machte mir immer mehr Angst. „Toll. Betten. Gibt’s die auch neutral zu kaufen?“ „Haha, die sind alle gleich. Die Bettwäsche suchst du dir ja selbst aus, es geht um das Gestell. Und hier…“, sie deutete auf eines der Betten, „Sowas kaufst du bitte nicht! Nur mit Gitter. Sonst fällt es raus.“ „Haha, soweit hätte ich auch noch gedacht. Aber sag, woher beziehst du dein Basiswissen? Hast du dir heimlich schon ein Würmchen angeschafft?“, endlich wollte und konnte ich auch mal sticheln. Nana fand das aber nicht so witzig und steckte mir die Zunge raus. „Schön wärs…“, murmelte sie nur und begann sich weiter umzusehen. Verwirrt sah ich ihr zu. „Sie möchte scheinbar auch gern eins.“, erklärte meine Mutter mir leise. „Da kann ich doch nichts dafür, ich bin nicht ihr Mann.“ „Stimmt, aber etwas sensibler kannst du in der Hinsicht schon sein….die beiden sehen sich wirklich selten und wenn, dann ist Saoto wohl auch sehr erschöpft von Arbeit.“ Ich neigte den Kopf. Jetzt wo sie es sagte, Nanako hatte mir so etwas ähnliches ja auch gesagt… „Hmm…na gut. Ich pass auf.“ Darauf lächelte meine Mama nur und schob mich sanft weiter. Nana rief uns schon wieder. „Sagt, wie findet ihr die beiden? Ich finde die schön und preistechnisch geht das auch noch.“ Ich blickte zu eben benannten Preis. Mir wurde fast schlecht und die Augen drohten mir aus dem Kopf zu stürzen. „BITTE?! Das nennst du geht noch?! Das hätte ich nie…also…für das Geld kann ich das selbst bauen!“ „Da schläft dein Kind dann aber eher wie ein Fakir auf einem Nagelbrett statt in einem ordentlichen Kinderbett. Und von unserem Budget aus gesehen ist das günstig.“ „Was bitte für ein Budget?! Seid ihr beiden Millionäre, von denen ich nichts wusste?!“ „Das nicht.“, unterbrach meine Schwester mich liebevoll lächelnd. „Wir nehmen es nur von deinem Konto.“ Nun starrte ich sie wirklich entsetzt an. „BITTE WAS!?“ „Nana, mach ihm nicht solche Angst.“, unterbrach uns meine Mutter, „Michio, sie meint das anders. Weißt du, ich und dein Vater haben für jedes von euch Kindern Konten anlegen lassen, als ihr geboren wurdet.“ „Ich weiß, das öffnete sich, als ich 18 wurde…sollte ich doch für meine erste Wohnung und so nehmen…“ „Genau. Wir haben euch Geld zurückgelegt…für eure ersten Wohnungen, für den Beginn eines Ehelebens oder für spätere Kinder…doch wart ihr erst 18, noch nicht einmal volljährig. Junge Menschen geben schnell alles Geld aus, denken noch nicht an Familienplanung und dergleichen, höchstens an die Wohnung. Und damit ihr später nicht ganz leer dasteht, haben wir extra noch etwas zurückgelegt.“ Ich staunte über die Erklärung meiner Mutter und dachte nach, bis mir ein Gedanke kam. „Ja aber…ihr wusstet seit ich ungefähr 16 war, dass ich schwul bin. Ich wollte nie Kinder. Und heiraten auch nicht. Hättet ihr mir das Geld da etwa nie gegeben?“ „Doch, natürlich. Dein Vater und ich hatten erst vor einiger Zeit darüber diskutiert. Wir wollten es dir auszahlen…Doch da kamst du mit Yoshitaka zu uns und erklärtest, dass ihr beiden zusammen seid. Wir unterhielten uns danach wieder und kamen zu dem Entschluss, noch etwas zu warten, da du genug Sorgen hattest. Und dann…da warst du zur Tour und meldetest dich nicht. Und dann sagtest du auch schon wenig später, du seist schwanger. Besser hätte das gar nicht klappen können. Hätten wir es dir doch schon ausgezahlt, hätten wir dich ja jetzt gar nicht unterstützen können.“ Ich dachte über ihre Worte nach und nickte anschließend. Das ergab schon Sinn. „Na gut. Lasst uns mal schauen.“, damit wand ich mich auch schon Nanas Vorschlägen von Betten zu. „Das Rechte ist schöner.“, meinte ich leise nach einer Weile. Das schien meine Schwester zu überraschen. „Ehrlich? Mir gefiel nun eher das hellere…“ „Schön, ich bin aber nicht du, mir muss es gefallen.“, erklärte ich den Sachverhalt und zog meine Nase kraus. „Lass ihn, Nanako. Er muss selbst wissen, was er möchte.“ „Genau.“, grinste ich, blinzelte dann aber. „Sagt mal…wie bekommen wir das Ding bitte in Muttis kleiner Karre nach Hause?!“ „Gar nicht~“, freute sich eben jene, bevor sie erklärte: „Ab einer bestimmten Anzahl von ausgegebenen Yen liefern sie hier umsonst.“ „Und lass mich raten…mit dieser Unmenge an Geld, dass wir allein für das Bett ausgeben werden, haben wir genau das erreicht?“ „Nicht ganz. Aber wir werden sie erreichen, denn wenn dir das gefällt, warte…“, sie riss einen der Nummernzettel ab und nickte zufrieden. „Und wo lasst ihr das hinschicken? Zu Karyu?“ „Na klar. Ziehst du nicht zu ihm?“, Nana betrachtete mich. „Zu ihm ziehen? Ehm..nicht wirklich…“ „Aber du warst doch ewig nicht mehr in deiner Wohnung. Sagtest du nicht außerdem, die Nachbarn beschweren sich bei jedem Geräusch?“ „Stimmt…Naja, ich muss mit Karyu darüber sowieso noch mal reden.“ „Wie du meinst. Auf geht’s, weiter geht‘s.“ „Wohin? Zu den Hochstühlen da vorn oder wie?“ „Nein, das braucht ihr für den Anfang noch nicht, da kann es eh noch nicht sitzen. Aber was ihr auf alle Fälle noch braucht, ist ein Wickeltisch.“ „Ach ja, ich vergaß…“, augenrollend lief ich meinen zwei euphorischen Weibern nach. Und so suchten wir also noch einen Wickeltisch aus. Dann wollten sie noch, dass ich mir einen Kinderwagen suchte, doch da weigerte ich mich. Würde ich jetzt wirklich schon fast alles im Alleingang kaufen, würde Karyu in Depressionen versinken. Ich war mir sicher- auch wenn es mit ihm genauso schlimm werden würde wie mit den beiden Damen hier, trotzdem wollte ich ihm nicht die Chance nehmen. Er hatte, wie ich ihn kannte, sicher Spaß daran und würde sich darauf freuen. Und wie gesagt fand ich den Kaufwahn der beiden sowieso übertrieben und viel zu früh. Also gingen wir zu guter Letzt nach Bettwäsche und anderem Kram noch zu den Spielsachen. Ich war schockiert, wie viel es auch hiervon gab. An jeder Ecke starrten mich Plüschaugen an oder irgendein Teil summte eine nervige Melodie. „Würg.“, war alles, was ich hervorbrachte. „Ach menno, Zero! Sei nicht so. Schau einfach, was dir gefallen würde…“ Blinzelnd blickte ich meine Schwester an, ehe sich ein dreckiges Grinsen auf meine Lippen stahl: „Ich bevorzuge aber anderes Spielzeug…“ Dafür erntete ich einen Schlag auf den Oberarm. „Das wollte ich nicht wissen, du Perverser. Und nun geh schauen, sonst kaufe ich dir das mit der grässlichsten und nervigsten Melodie, das ich finden kann.“ Eine Drohung, die wirkte. Schnell machte ich mich auf um irgendwas rauszusuchen. Doch wie viel würde ich brauchen? Ich kam an kleinen Musikmachern und anderem Kram vorbei. Sollte ich davon was mitnehmen? Der kleine Mond mit der Schlafmelodie war ja durchaus schön. Und laut Verpackung spielte er mindestens zehn verschiedene Lieder. Ergo würde ich nicht gleich wahnsinnig werden. Also angesackt und in den Korb gepackt. Ich kam zu Rasseln. Manche machten ebenfalls Melodien. Ich entschied mich für eine, die nur rasselte. Immerhin ging ich davon aus, dass unser Kind hoffentlich auch unsere musikalischen Gene erbte. Und da es hoffentlich nicht die ganze Zeit schrie, sollte es lieber rasseln. Später wenn es größer war, konnte es dann kleine Kinderinstrumente bekommen, wenn es wollte… Bevor ich in noch mehr Tagträumen versank, riss ich mich los von dem Regal und lief weiter. Ein gelber Schnuller wanderte ebenfalls in den Einkaufskorb. Ich kam zu den Plüschtieren. Schnell war für mich klar, dass ich ein normales, ohne Musik kaufen würde. Doch welches?! Es gab so eine Unmenge an Plüschtieren, dass ich mich erschlagen fühlte. Wo sollte ich nur zuerst hinschauen? Manche waren zugegeben wirklich hübsch. Andere wiederum fand ich gruselig, vor allem wenn sie noch „I love you“ sagten oder dergleichen. Aber dann fand ich zwei, die mir dermaßen gut gefielen, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte, sie anzustarren. Eine Ziege und eine Giraffe. Sie hatten auf mich diesen Kauf-mich-Faktor, weil sie erstens wirklich ansehnlich waren und ja…zweitens war ja klar. „Michio? Hast du was gefunden?“ „Ja, ich hab mich entschieden.“, damit packte ich die beiden grinsend in meinen Korb. „Wir können zur Kasse, Schwesterherz.“ ~~*~~ Karyu führt ernste Männergespräche Seufzend sah ich den Frauen nach. „Da gehen sie, unsere besseren Hälften.“ „Ach was. Wir können froh sein, wenn wir auch mal unter uns sind.“, kameradschaftlich legte Zeros Vater mir eine Hand auf die Schulter. „Kommt mit ins Wohnzimmer, wir machen es uns bequem.“ Ich tat wie verlangt, Saoto auch. „Bier? Sake? Oder doch eher Cola, Tee oder Saft?“, bot er uns an. Kurz überlegte ich, entschied mich dann aber für Cola, immerhin war ich mit dem Auto da. Saoto ging es genauso und er wählte ebenso. Michios Vater brachte uns alles, er selbst trank Bier. Lächelnd stellte er es auf den Wohnzimmertisch, dann schaltete er das Radio ein, welches im Hintergrund vor sich daher dudelte. Ich liebte diesen Mann. Er machte die bisher doch etwas seltsame Stimmung weg und nahm uns allen vor dem anstehenden Gespräch das mulmige Gefühl. Seine unbeschwerte Art war einfach toll. „So….“, begann er nach einer Weile und blickte uns an, scheinbar wusste er nun doch nicht, was er sagen sollte. „Habt ihr Fragen?“ Wir erschraken über Saotos Reaktion, der herzhaft loslachte. „Irgendwie benehmen wir uns wie Kinder.“ Er traf den Nagel auf den Kopf. Und gleichzeitig schnitt er das eigentliche Thema an…Kinder. „Naja…wie soll ich denn anders anfangen?“, rechtfertigte sich Schwiegerpapa, „Das ist schon wichtig, so ein Gespräch. Als ich das erste Mal Vater wurde, stand mir das bei meinem Vater auch bevor.“ „Aha…also mein Vater hat mir nicht viel davon erzählt…“, murmelte Sao nachdenklich. „Muss er ja nicht…aber ich denke, dass gehört sich so, von Vater zu Sohn…oder eben Schwiegersohn.“ „Über was genau reden wir jetzt eigentlich?“, wollte ich einfach mal wissen. „Naja…bei mir damals war es so, dass ich meinen Vater mit Fragen löcherte. Und er mir lang und breit erklärte, wie es war Vater zu werden und was für eine Verantwortung man dann habe und…ach ich will euch nicht langweilen wie er mich damals. Stellt mir einfach Fragen, wenn ihr was wissen wollt.“ Ich überlegte. Es gab so vieles, das ich wissen wollte. „Wie…war es für Sie, als sie von Michio erfuhren?“ „Du, Yoshitaka, wir waren beim du; nicht Siezen. Wie es war? Ach, das war schön, das weiß ich noch heute ganz genau. Ich kam gerade von Arbeit nach Hause. Eri empfing mich so fröhlich und gut gelaunt, was mich verwirrte. Natürlich war sie immer gut gelaunt, aber an dem Tag noch mehr. Und nachdem ich mich aus der Jacke und den Schuhen geschält hatte, fiel sie mir um den Hals und flüsterte mir ins Ohr, dass sie schwanger sei. Ich konnte es erst gar nicht fassen und fragte nach. Sie erzählte, dass sie einen Test gemacht und dann beim Frauenarzt gewesen wäre. Wir freuten uns beide schrecklich darüber. Es war jedes Mal eine schöne Erfahrung, Vater zu werden, aber das erste Mal ist immer das prägendste, denke ich.“ „War das bei Nana dann auch so?“, wollte Sao interessiert wissen. „Es lief ähnlich ab, ja. Unsere drei Kinder waren alles Wunschkinder, da freut man sich natürlich jedes Mal sehr, wenn…es geklappt hat.“ Nun wurde ich nachdenklich, was auch Zeros Vater zu merken schien. „Alles in Ordnung, Yoshitaka?“ „Hm? Ja, na klar.“, wiegelte ich ab, „Ich…hab mir nur gerade ausgemalt, wie das wohl später wäre, wenn mein Kind ankäme und wir uns über Wunschkinder unterhalten würden…Ich wüsste nicht, was ich ihm oder ihr dann sagen würde…“ „Stimmt, das ist schwer.“, nickte Saoto. „Ich denke, Kindern sollte man niemals sagen, dass sie kein Wunschkind waren. Das weckt den Anschein, man liebt es nicht.“, erklärte Schwiegerpapa-san. „Naja…ich denke, man kann es umformulieren.“, begann Sao, „Man kann ja sagen, wenn es das so genau wissen wollen würde, dass es am Anfang ungeplant war, also die Schwangerschaft, man sich dann doch aber sehr auf es gefreut habe. Oder irgend sowas.“ „Das ist noch besser!“ Auch ich nickte jetzt. Das klang wirklich gut. „Hast du Tipps, Schwiegerpapa? Also fürs Vater sein?“ „Naja…ich hatte am Anfang Probleme, Michio anzufassen und zu windeln. Nicht aus Ekel, nein…ich hatte Angst, weil er so zerbrechlich aussah…aber dabei war er gar nicht so zerbrechlich. Es dauert nur eine Weile, dann gewöhnt man sich an alles. Wisst ihr, wie man Windeln wechselt?“ „Michio glaub ich nicht…ich hab das schon einmal bei meiner Nichte gemacht…aber das ist ewig her.“ „Nehmt euch sonst ruhig eine Puppe. Das ist kein dummer Witz, Eri hat es mir so damals auch vorher beigebracht- und sich sehr darüber amüsiert, wie ich mich anstellte.“ Nun mussten auch wir beide lachen. Dann fragte Saoto doch aber interessiert: „Wie hat sie sich verhalten während der Schwangerschaft? Stimmen diese…typischen Gerüchte?“ Kurz überlegte Schwiegervater, ehe er grinsend meinte: „Du meinst sicher verrückte Essensgewohnheiten, Stimmungsschwankungen und dergleichen? Naja, ersteres hielt sich bei Eri immer in Grenzen. Sie aß betont gesünder- falls das überhaupt noch ging, sie isst ja immer sehr gesund, schon damals. Ansonsten aß sie mehr als sonst, wenn auch nicht wirklich viel, aber sie bemühte sich…okay, es gab Tage, da aß sie wirklich viel. Und manchmal seltsam. Da aßen wir zum Beispiel Fisch und sie danach als Nachspeise irgendwas Süßes…das fand ich seltsam, wie sie das nach dem starken Fischgeschmack noch runter bekam, aber naja, ich sagte dazu nichts. Verrücktes aß sie eher nicht, nein. Stimmungsschwankungen…ehm wenn ich mich recht erinnere, war sie manchmal etwas empfindlich…sie weinte schnell mal wegen kleinsten Dingen…manchmal sogar nach Gesprächen, die sie als Streit ansah, obwohl ich es nicht böse gemeint hatte. Da musste ich oft vorsichtig sein. Und körperlich ging es ihr öfters nicht so gut… ihr war bei Nanas Schwangerschaft oft übel, dass weiß ich noch…eine Zeit lang konnten wir kaum was unternehmen, da ihr fast jeden Tag schlecht wurde, oh das waren Zeiten!“, er musste lachen, „Aber auf schlechte folgten immer gute Zeiten. Was sonst noch so zu beachten ist als Mann…ja eben, pass auf Karyu, dass Zero sich nicht übernimmt. Egal, ob es was Schweres tragen oder ein Konzert ist- je größer der Bauch, umso anstrengender ist alles für sie…und achte auf Michios Gesundheit. Der Dummkopf raucht sicher immer noch, dass musst du ihm austreiben.“ „Habe ich schon.“, lächelte ich freudig, „Darüber haben wir letztens erst geredet.“ „Sehr schön. Aber achte da wirklich drauf. Ihr…übernehmt jetzt eine große Verantwortung…und du vielleicht sogar eine noch größere, da du mehr drauf achten musst als Michio. Er wird es oft vergessen oder nicht einsehen wollen, denke ich. Also beschütze ihn vor seiner eigenen Dummheit, in gewisser Weise.“ „Einverstanden, Schwiegerpapa.“ „Sehr schön. Ja ehm…was soll ich euch noch dazu sagen…lest halt viele Ratgeber, dass hat mir sehr geholfen. Da steht eh mehr drin, als ich euch sagen kann. Ich kann nur erzählen, was für ein schönes Ereignis so etwas ist. Aber erleben muss man es selbst. Doch sollte es jemals Probleme geben Yoshitaka- oder eben später mal bei dir Saoto-, was das Thema betrifft oder anderes, ihr wisst, ich bin immer für euch da. Bessere Schwiegersöhne kann ich mir gar nicht wünschen, dass wisst ihr.“ „Danke…“, strahlte ich ihn an. Ich sagte ja, ich liebte diesen Mann. „Und nun Ende der Gefühlsduselei, bevor es Sentimental wird. Ich denke, wir haben genug geredet, also über das Thema. Lasst uns noch was trinken und ehm…jemand Lust auf Videospiele?“ Saoto und ich begannen zu lachen, dann fragte ich: „Wo sind deine Spiele, Schwiegerpapa? Wir suchen was raus, während du uns Cola holst, Deal?“ „Deal!“ ~*~ Und so tranken wir unsere Nicht-alkoholischen Getränke, während Schwiegerpapa dem Sake oder Bier frönte. Wir unterhielten uns weiter über Gott und die Welt, aßen ein wenig Knabberzeug und spielten das ein oder andere Videogame. Ich fand es faszinierend, wie sehr Zeros Vater auftauen konnte. Wie gesagt, ich hatte ihn schon immer gemocht, aber früher kam er mir manchmal eher ruhig und zurückhaltend vor, da hatte ich zu Eri, Zeros Mama, einen besseren Draht. Aber jetzt schien sich das ausgeglichen zu haben. „Ach mensch…“, jammerte Saoto nach einer Weile, als er wieder gegen uns -das Superteam- verloren hatte. Ich klatschte gerade bei Schwiegervater ein, als wir es im Flur poltern hörten. Sofort waren wir allesamt still und lauschten. „Ach ist das schwer…endlich abstellen…“, schnaufte es und es klang ganz nach… „Eri!“, rief Zeros Vater neben mir und wollte gerade aufstehen, da kamen die Frauen auch schon zu uns in den Raum, stellten noch einiges an Beuteln ab. „Nanako!“ „Michio!“ Zeros Schwester begann zu lachen. „Schaut Mädels, sie haben schön gespielt…und jetzt tun sie so, als hätten sie uns vermisst.“ „Oh ja, solche Schauspieler. Wir hätten doch noch irgendwo essen gehen sollen.“, antwortete Zero trocken und kramte in einem Beutel herum. Ich hatte mich unterdessen wie die anderen beiden erhoben und sprang zu meinem Schatz. „Michio-Maus! Ich hab dich vermisst!“, rief ich freudig, während sie auf meinen Klammergriff hin nur das Gesicht verzog. „Haha, von wegen…sah jetzt gerade ja auch ganz danach aus.“ „Im Ernst…“, ich zog sie sanft zu mir hoch und drückte sie an mich, atmete ihren Duft ein. Wie sehr ich diesen doch liebte. Zärtlich hauchte ich ihr einen Kuss auf. „Ich liebe dich…“ „Ich dich auch.“, die knappe Antwort. „Wie war das Shoppen?“ „Wie? Anstrengend, vor allem Nana. Aber ich lebe noch, das zählt.“ „So schlimm?“; mein Gesicht nahm einen amüsierten Ausdruck an. „Frag lieber gar nicht erst.“, wiegelte Zero nur ab, kuschelte sich aber weiter an mich. Ich lächelte nur sanft, dann wanderte mein Blick jedoch zu den Beuteln. „Was habt ihr nun Schönes gekauft?“ „Uff…Können wir heim? Da zeig ich dir das alles…“ „Ihr wollt schon heim?“, fragte Zeros Mama besorgt, „Wollt ihr nicht noch zum Essen bleiben?“ Zero schüttelte den Kopf und löste sich leicht von mir. „Ich bin wegen euch total fertig…versteht mich nicht falsch, der Tag war schön, aber ich will nur noch nach Hause.“ „Wie du meinst…es war ein schöner Tag.“, Eri drückte ihren Sohn, „Der Rest kommt noch, aber die Rechnung kommt zu uns, also mach dir keine Sorgen, ja? Wenn noch etwas ist, ruf an oder komm vorbei.“ „Ja, Mama.“ „Ich hab dich lieb.“ „Ich euch auch alle…“, nuschelte Michio leise, dann löste sie sich und umarmte die anderen alle noch kurz, ich tat es ihr gleich. Dann wand ich mich den Beuteln zu. „Welche sind deine?“ „Der, der, der, der und der.“ „Okay, ich trag es zum Auto, halt mir bitte nur die Türen auf.“ Zero nickte, wank den anderen noch einmal, genauso wie ich auch, dann trug ich die Beutel zu meinem Wagen und verstaute alles. Puh, ich musste zweimal laufen, sie hatten wirklich viel gekauft. Da war ich ja mal gespannt, was sich darin befand… Gemütlich fuhren wir zwei zu mir heim. Zero schwieg, sie schien wirklich erschöpft. Mein armes Mädchen. Daheim angekommen lud ich die Tüten auch gleich aus und trug sie ins Wohnzimmer. Michio schmiss sich seufzend auf die Couch. „Was für ein Tag.“ „War er wenigstens schön?“, ich nahm neben ihr Platz. „Ja..nur halt anstrengend…“, gab sie zu. Dann wurde ich seltsam beäugt. „Wie ich dich kenne, willst du wissen, was in den Beuteln ist.“ „Du hast es erfasst.“ Sie grinste leicht. „Nun ja…die beiden Damen haben mich so ziemlich zum Kauf von allem möglichen gezwungen. Sogar Bett und Wickeltisch…“ Ernsthaft überrascht blickte ich sie an. „Bitte? Wo…habt ihr das…?“ „Gekauft haben wir alles in einem riesigen Babyland da… geliefert werden die Möbel in zwei Wochen…hierher. Wenn dir das nicht passt, können wir sie ja zu mir bringen.“, fügte sie schnell am Ende noch hinzu, doch ich wank ab. „Ach was, ich hab kein Problem damit…aber das…wow, das ging schnell.“ „Es tut mir leid, du wolltest sicher mit einkaufen…Aber du kannst mit mir später einen Kinderwagen und so weiter kaufen gehen. Das hab ich den beiden nämlich ausgeredet. Ach und halt dann noch spezieller…wenn man weiß, ob Mädchen oder Junge. Ich hoffe, dass du jetzt nicht enttäuscht bist…“, ihr wachsamer Blick lag auf mir. Ich schüttelte nur den Kopf. „Schon okay. Ich hatte es nur noch nicht erwartet.“, gestand ich. „Ich auch nicht, Karyu. Aber du kennst Nana…sie meinte, wenn das Kind ne Frühgeburt wäre, wäre es eher da und man soll deshalb eher einkaufen und bla bla…“, sie verdrehte die Augen, ich musste lachen. „Egal Süße. Jetzt zeig mal her.“, ich angelte mir einen der Beutel und zog vorsichtig was heraus. Neugierig musterte ich den winzigen Strampler. „Der ist ja niedlich…“ „Da kommen noch mehr. Schau mal, ich MUSSTE mich ja für Bettwäsche entscheiden. Wie findest du die?“ Und so entdeckten wir nach und nach zusammen den Inhalt und Zero erklärte mir zu jedem eine kleine Einkaufsgeschichte, die mich zum Lachen brachte. Scheinbar hatten sie doch recht viel Spaß gehabt. Auch wenn Zero so etwas nicht zugab. Nachdem ich mich gerade über die kleine Rassel freute, meinte Michio: „Das ist noch gar nichts. Warte, bis ich dir die zwei Kuscheltiere zeige…“ , ihr Gesicht zierte ein Grinsen, das ich nicht ganz deuten konnte… ~~**~~ *strahl* Vielen dank für die 3 Reviews *___*~ @Michio: Und? Hat er gelitten deiner Meinung nach xD? Aber cool, wie die meinungen auseinander gehen zu Zeros Wandlung- die einen wollen, dass er so bleibt, die anderen nicht xD Du darfst weiter gespannt bleiben @Lucel: Hallo^^~ Oh, da haben wir scheinbar einen der wenigen Zer-als-Frau-Fans xD Wie gesagt, bleibt gespannt, was aus ihm wird, sind nicht mehr ganz viele Kapis bis zum Ende x3 @Seika-chan: Dir sei verziehen, ich bin nur zu schnell im hochladen xD! Und danke, das ehrt mich wirklich, ich hoffe dir gefällt die Ff bis zum Ende *_* ! Bis bald! ~~**~~ Kapitel 21: 21. - Pack deine Koffer, Darling -------------------------------------------- 21. - Pack deine Koffer, Darling Zero bekommt ‘nen Antrag Karyu und ich sahen uns an dem Abend in Ruhe noch einmal alle Sachen an. Es gefiel mir, wie sehr er sich darüber freute, und schon plante, was wir noch alles machen müssten. Uns fiel außerdem auf, dass wir mehr als nur Bett und Wickeltisch brauchten…einen Schrank zum Beispiel! Das hatte ich ganz vergessen. Aber gut, er dachte da besser mit. Jetzt hatten wir fürs erste alles in den Beuteln gelassen und in Yoshis Rumpelkammer gestellt. Er versprach mir hoch und heilig, demnächst mit dem Aufräumen und malern zu beginnen. Wie er das neben unserer Arbeit noch schaffen wollte, wusste ich nicht. Aber bitte, ich würde ihn nicht davon abbringen. Nun saßen wir beide im Wohnzimmer. Doch Karyu war irgendwie seltsam drauf. „Ich…du bleibst noch hier und siehst etwas fern? Ich mach uns was Schönes zu essen.“ „Soll ich dir nicht helfen? Dann bist du schneller fertig.“ „Hmm…nein. Bleib hier, das wird eine Überraschung.“ Verwirrt sah ich ihm nach. Was heckte die alte Giraffe jetzt schon wieder aus? Nun war ich aufmerksam. Aber gut, ich sollte nicht misstrauisch sein. Wenn er wollte, dann sollte er doch sein Essen zaubern. Und so lehnte ich mich zurück und sah fern. Langweilte mich. Dachte dann doch aber an den Tag zurück und Karyus hübsches Gesicht, als er sich über die ganzen Sachen gefreut hatte. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. Und so zuckte ich irgendwann zusammen, als mein Freund und Kollege mich rief. „Michio? Du kannst essen kommen.“ Peinlich berührt über meine Reaktion nickte ich nur und folgte ihm. In der Küche jedoch klappte mir der Kinnladen hinab. „Kar….yu…!? Wie…hast du das alles so schnell hergezaubert? Und warum so viel?!“ „Du hast heute sicher das letzte Mal zum Mittag was gegessen, höchstens noch was Kleines am Nachmittag. Also hau ruhig rein.“, lächelte er nur und nahm mir gegenüber Platz. Verwirrt ließ ich meinen Blick schweifen, schüttelte dann aber grinsend den Kopf. „Du bist so unmöglich.“ „Ich weiß. Lass es dir schmecken.“ Das tat ich auch. Sehr sogar. Mein Sternekoch der Extraklasse hatte ganze Arbeit geleistet, dass musste man ihm lassen. Nach dem Essen saß ich mehr als vollgefressen da. Ich kam mir vor wie in diesem einen Märchen da aus Deutschland oder so…wie hieß es noch? Hänsel und Gretel? Das auf jeden Fall, wo die Hexe den Jungen da vollfütterte. So kam ich mir wirklich auch gerade vor. Doch was hatte die böse Hexe Karyu davon, wenn ich vollgefressen war? Wollte sie mich verspeisen? Oder nein…in Karyus Sinne traf Vernaschen eher zu. Der Blick, mit dem er mich gerade betrachtete, tat sein übriges. Es war ein seltsamer Blick, wachsam und beobachtend, und irgendetwas anderes, was ich nicht ganz deuten konnte. Schließlich aber erhob Yoshitaka sich und meinte: „Ich muss kurz was holen, bin gleich wieder da.“ Verwirrt blickte ich ihm nach. Bis mir ein schrecklicher Gedanke kam: Vielleicht wollte Hexe Karyu mich doch verspeisen und holte nun ihr Hackebeil um mich in gleichgroße Teile zu hacken! Was sollte ich tun? Sollte ich flüchten? Doch da kam Karyu schon zurück. Wollte er nicht etwas holen? Seine Hände waren leer. Wortlos begann er abzuräumen, summte dabei leise. Ich verstand die Welt nicht mehr. Was war nur mit ihm los?! Oder war mit mir was los? Hatte ich verrückte Fantasien, Wahnvorstellungen? Als er fertig war, stellte Karyu sich vor mich. Da ich mich unwohl fühlte im Sitzen, stand ich auf, sah ihm dabei direkt in die Augen. „Michio…ich ehm…ich wollte dir etwas schenken.“ Verwundert sah ich zu, wie der -war er verlegen? Ja, sah ganz danach aus- verlegene Karyu etwas aus seiner Hosentasche holte- eine kleine Schachtel. Und plötzlich wurde mir schlecht. Ich hatte so oft in schlechten Filmen solche Momente erlebt. Es sollte nicht das sein, was ich dachte! Ich wollte nicht, dass er… „Bitte, mach es auf.“ „Karyu, i-ich w-will ni-ni-“ „Mach es bitte auf. Tu mir den Gefallen.“ Ich schluckte, als mir sein ernstes Gesicht auffiel. Scheiße, gleich würde es wieder Streit geben, ich sah es schon voraus. Da ich meinem Schicksal nicht entkommen konnte, öffnete ich schließlich diese Schachtel- und staunte nicht schlecht, als mir nicht das Befürchtete entgegen blitzte. Stattdessen war es eine silberne Kette mit Anhänger von meiner Lieblingsschmucklinie. „Yo-yoshi…wie…“ „Ich hatte das schon vor einer Weile gekauft…ich wollte einfach, dass du etwas von mir bei dir hast. Und da du den Schmuck so magst…“ „Ja aber…warum hast du es mir nicht schon eher gegeben, wenn du es schon lange hattest…?“, fragte ich, als ich langsam wieder ordentlich sprechen konnte. „Naja…ich hatte es manchmal einfach vergessen und oft war halt nicht der richtige Zeitpunkt…“ „Hä? Man braucht dafür einen richtigen Zeitpunkt?“ „Naja, ja. Aber sag, dein Gesichtsausdruck war überrascht. Hattest du etwas anderes erwartet?“ „Ne, eher befürchtet.“ „Ach so? Was denn?“ Oh man, nichts gegen Karyu, aber manchmal war er wirklich zu naiv für diese Welt. Stockend begann ich zu erzählen: „Ich…dachte schon, da sind Ringe drin oder so…“, nuschelte ich peinlich berührt. Karyu hingegen sah mich mit großen Augen an. „Ach so? Ehrlich gesagt hatte ich darüber auch schon nachgedacht, aber du-“ „Vergiss es! Ich liebe dich, aber heiraten werde ich sicher nicht! Ich mach schon so viel Illegales mit diesem veränderten Pass, da heirate ich sicher nicht auch noch, bäh.“ Theatralisch seufzte Karyu auf, dann meinte er grinsend: „Naja, wenn du wieder ein Mann bist und Homoehen in Japan erlaubt sind, dann…“ „Vergiss es.“, meinte ich nur und begann, mir die Kette umzumachen. Yoshi ließ das Thema ruhen, fragte stattdessen: „Gefällt sie dir?“ „Ja…und wie.“ „Mir gefiel sie, weil sie so neutral ist…für Männer und Frauen halt.“ „Danke.“, nun doch lächelnd küsste ich seine Wange. „Dass…war aber noch nicht alles.“, gestand Karyu leise. Ich runzelte verwundert die Stirn. „Was kommt jetzt noch? Muss ich Angst haben?“ „Nein, musst du nicht.“, erklärte er ruhig, schien aber nervös, „Ich….ich wollte dich eigentlich offiziell noch einmal fragen…“, er ging vor mir in die Knie und nun war ich mir mit der Antragssache doch nicht mehr so sicher, dass er es nicht machen würde. „Michio…möchtest du bei mir einziehen?“ Es war so unerwartet, dass mir der Kinnladen hinab klappte. „Michio? Hab ich was Falsches gesagt?“, fragte Karyu nach einer Weile, als ich nicht reagierte. Ich kam wieder zu mir. „Nein nein, ich….ich hatte das gerade nicht erwartet und…ach du bist süß…“ „Ist das jetzt ein Ja..?“, wollte Karyu jedoch -sichtlich verwirrt- wissen. Ich lachte nur und umarmte ihn. „Ich denke, den Umständen entsprechend ist es besser…eigentlich wollte ich mit niemanden mehr zusammenziehen, weil ich dann…keinen Rückzugsort mehr habe…aber ich war eh ewig nicht mehr bei mir..“ „Und ich mag deine Nachbarn nicht..“, murmelte er und drückte mich, küsste meine Wange. „Ja, die mag ich auch nicht, deine ist viel netter. Aber wehe, du verlangst jetzt von mir, dass ich kitschig ‚Ja‘ sage.“ „Ein einfaches Ja reicht mir vollkommen.“ „Blödi.“, liebevoll gab ich ihm eine Kopfnuss. „Aber nicht gleich sofort morgen…das hat Zeit…momentan ist mir die Band wichtiger. Solange es halt noch geht.“ „Stimmt, die Band…wir haben noch einiges zu tun.“ „Das sind wir den Fans, Hizumi und Tsukasa schuldig.“ „Ich weiß. Aber jetzt…was sagst du dazu, wenn ich dich zu einem schönen Bad in meiner Wanne einlade?“ „Hoffentlich allein?“ „Nein, mit mir!“, beschwerte sich Karyu, „Ich lade dich doch ein, mit mir zu baden!“ „Schade…da muss ich mich also wieder mit dir zusammen rein quetschen…“ „Hey..!“ Lachend lief ich los, drehte mich in der Tür aber noch einmal um: „Na komm schon, ich warte nicht ewig auf dich.“ ~*~ Das war jetzt fast zwei Monate her, ergo: Ich war irgendwo Anfang des 6. Monats. Oh man, das war mir immer noch peinlich, das zu sagen. Die Schwangerschaft war einfach viel schlimmer, als die Tatsache, ein Kind zu bekommen. Es war so seltsam gewesen, als ich es vor wenigen Wochen das erste Mal gespürt hatte. Wie ein Stupser war es gewesen... Deshalb: Lieber zog ich das groß, als weiter so auf mich achten zu müssen. Zumal die Angst immer größer wurde, zur Tussi zu werden. Karyu und die Band waren das Einzige, was mich davon abhielt, ganz durchzudrehen. Und gelegentlich meine Familie. Aber zu denen hatte ich momentan nicht ganz so oft Kontakt. Wie es gerade mit der Band aussah? Noch ganz gut. Wir hatten das Album fast fertig. Auftreten taten wir momentan nicht; Pressekonferenzen gab es selten, dann nur ohne mich. Ich war offiziell schwer krank. Es war mir peinlich, dass die Fans mir so sehr gute Besserung wünschten, Karten schrieben und dergleichen. Es tat einfach weh, sie anzulügen. Aber was sollte ich tun? Sie würden sich verscheißert vorkommen. Ich würde auch lachen, wenn da so eine Murmel auf die Bühne käme, erklären würde, dass sie Zero, eine Frau und dazu noch schwanger sei. Sowas dummes. Und doch… Mana hatte vor kurzem mit mir telefoniert. Er hatte erzählt, dass sich bereits einige, noch eher unbekannte, Bands aufgelöst hatten. Er hatte wohl herausgefunden, dass da auch Frauen in der Band vorgekommen waren. Scheinbar sahen diese Bands keinen anderen Ausweg…oder sie waren noch nicht so zusammengewachsen. Wir waren eine feste Einheit… wie Karyu sagte: Die Band, das waren wir alle. Da entscheidet keiner allein, nur alle zusammen. Die Band sind vier starke Seelen, die sie zusammenhalten. Und wenn wir Musik machten, verschmolzen unsere Seelen zu einem Ganzen. Sehr philosophisch, ja, aber manchmal machten mir seine Weisheiten Mut. Und Recht hatte Karyu da wirklich irgendwo… Was mich jedoch ärgerte, war etwas anderes. Etwas, das Mana mir ebenfalls erzählt hatte: Seine Bekannten oder Freunde, wie auch immer, seien wieder Männer! Okay, sachlich betrachtet hieß dies, dass es möglich war. Dass es eine Chance gab, wieder normal zu werden. Andererseits, war ich sauer und enttäuscht, dass ich mich weiter herumquälen musste…aber im Endeffekt war es momentan besser so. Sonst wäre ich entweder ein schwangerer Mann, oder es wäre einfach weg. Einfach so. Und nach den ganzen Strapazen würde ich das nun auch nicht mehr wollen. Trotzdem hatte ich Mana ausgequetscht, wie das mit den beiden war. Sie waren wohl gerade auf Tour gewesen, als sie eines Morgens erwachten und wieder normal waren. Laut Mana hatten sie sich schon fast ans Frauensein gewöhnt. War das der Schlüssel zum Erfolg? Musste ich mich einfach nur mit allem abfinden? Musste ich Spaß daran haben, eine Frau zu sein?! Ich glaube, da konnte ich mir das abschminken, jemals wieder was zwischen den Beinen hängen zu haben. Denn ich würde nie so etwas wie Freude empfinden, eine Frau zu sein. Bäh. So, kamen wir doch noch einmal zurück zu meiner Freizeit. Seit Karyus ‚Antrag‘ waren also zwei Monate vergangen, in denen es sich eher um die Band gedreht hatte. Doch nun war der Umzug gekommen. Ich hatte zusammen mit Karyu bei mir daheim alles eingepackt-oder eher er, ich durfte ja nichts machen, was ich nach kurzem Meckern doch recht angenehm fand. Denn so konnte ich einfach nur irgendwo sitzen und ihn herum kommandieren. Zusammen mit Karyu hatte ich überlegt, was ich noch brauchen würde bei ihm. Von den Möbeln nahm ich eher wenig mit, die würde ich nicht mehr brauchen. Was übrig blieb, bekam meine Familie, beziehungsweise verkaufte ich. Das meiste, was in meinen Kartons war, waren eh Privatsachen. Fotoalben, Figuren und anderes angesammeltes im Laufe der Zeit, was ich einfach behalten wollte, weil angenehme Erinnerungen daran hingen. Karyu versprach, für alles irgendwo einen Platz in seinem Haus zum Aufhängen zu finden. Die Kartons fuhr Karyu alle fleißig zu mir, meinen Lieblingssessel und ein paar andere Sachen die zu groß waren brachte jedoch ein Umzugswagen. Mein Vermieter verabschiedete mich lächelnd und mit ein paar Floskeln, dass er mich vermissen würde, mir jedoch alles Gute wünschte. Ich hatte mich vorher so ausgestopft, dass es aussah, als wär ich einfach nur fett. Ob er es durchschaute, keine Ahnung, es kümmerte mich nicht mehr. Im Grunde denke ich, er war einfach nur froh, dass ich ging. Immerhin beschwerten sich die anderen Nachbarn ständig über meine Lautstärke und dergleichen, wenn ich denn mal da gewesen war. Und nun waren meine Möbel alle bei Karyu. Die Kartons stapelten sich überall. „Vielleicht…hätte ich doch nicht so viel mitnehmen sollen…“, überlegte ich laut. „Ach was. Passt schon. Zur Not bauen wir den Dachboden aus.“ Von wegen Dachboden ausbauen. Aber er hatte Recht, der Dachboden…der war so ordentlich aufgeräumt bei Karyu, was mich noch heute verwunderte. Wenn ich meinen Krempel also nicht im Haus unterbekam, dann wohl da oben. Mein fleißiger Freund schleppte die Kisten wie verrückt durch die Gegend und zusammen packten wir alles aus oder um, brachten es auf den Dachboden oder verstauten es irgendwo, bzw. hingen es auf. Als wir nach einigen Tagen dann fertig waren, waren wir beide sehr stolz und Karyu drückte mich fest an sich. „Juhu, der Zoo wächst! Meine Zicke wohnt bei mir!“, rief er euphorisch und küsste mich ab. Verwirrt blinzelte ich, musste dann aber lachen, verdrehte jedoch die Augen. Allerdings freute ich mich wirklich…ich war bei meiner Giraffe und mein Bass stand glücklich neben seiner Gitarre. Wenig später begann Karyu, dass Kinderzimmer auszumisten. Das heißt, wieder Kartons und Krempel auf den Dachboden räumen oder wegschmeißen. Dann rannte er von einem Baumarkt zum nächsten und suchte Tapete. Und welch Wunder, er fand welche. Eine hellgelbe mit Tieren. War ja klar. Ab und an sah ich dem Meister zu, wie er Frühs, Nachmittags oder Spätabends in dem Zimmer herum werkelte; je nachdem, wie lange wir zuvor geprobt oder aufgenommen hatten im Studio. Da bewunderte ich manchmal seine Ausdauer…während mich die Aufnahmen und Proben oft schon genug erschöpften (gut, wir konnten mittlerweile nicht mehr so lange machen, aber es reichte doch, um mich zu erschöpfen), machte Karyu danach weiter. Oft kam sogar auch mal Hizumi vorbei und half ihm- Tsukasa verbrachte die freie Zeit leider noch immer mit seiner Freundin. Und bald war tapeziert und ein bunter Kinderteppich gekauft. Karyu hing sich da wirklich voll rein. Er würde sicher so ein Übervater werden… Dann baute er auch das Bett, den Wickeltisch und den Schrank auf, welche mittlerweile eingetroffen waren und bisher in der Abstellkammer geruht hatten. Und dann sah das Zimmer schon aus wie ein Kinderzimmer. Karyu kaufte sogar noch ein Mobile mit Tieren, dass er an die Decke hing. Langsam kam ich mir wirklich vor wie im Zoo. „Jetzt…kann das Baby eigentlich kommen.“, meinte er fröhlich und wischte sich über die schwitzige Stirn. „Schön wär’s. Aber das dauert leider Gottes noch.“ „Ach, nicht so schlimm.“ „Doch schlimm.“ „Nein~ Umso mehr freuen wir uns dann drauf~“ „Wie du meinst. Geh dich duschen.“ „Okay. Kommst du mit?“ „Ich war schon längst. Schau mal auf die Uhr.“ Sein Blick wanderte zur Kinderuhr –einem Panda. Dann weiteten sich seine Augen. „Oh, schon?“ „Ja, stell dir vor. Ich geh ins Bett, bis gleich.“ „Was du gehst schon schlafen?!“, Entsetzen spiegelte sich in Karyus Augen wieder, während ich nur grinste. „Wer sagt, dass ich schon schlafen gehe? Beeil dich, ich warte nicht ewig.“, mit diesen Worten ließ ich ihn stehen und verschwand nach nebenan. ~~**~~ Karyu der Malermeister guggt nicht schlecht Michio verwirrte mich mal wieder, als sie mich einfach so im Kinderzimmer stehen ließ. Was meinte sie denn jetzt schon wieder? Wartete nicht ewig auf mich, hä? Wie auch immer. Ich tat lieber, was sie sagte, sonst gab es nur wieder eine ungemütliche, kleine Zicke. Und so verschwand ich im Bad, schälte mich aus meinen alten Malersachen, die ich die letzten Wochen oft gebraucht hatte, und stieg unter die Dusche. Ah, das Wasser tat gut, meine Sachen hatten mir schon am Körper geklebt. In Ruhe wusch ich mir meine Haare, seifte mich ein und schnupperte heimlich an Zeros Duschbad, da ich das so gerne roch. Danach trocknete ich mich fix ab, die Haare machte ich nur grob, die würden schon trocknen. Als ich fertig war, schlüpfte ich in meine Shorts und lief zum Schlafzimmer- auf dem Weg dahin ließ ich es mir nicht nehmen, noch einmal stolz in dem Kinderzimmer vorbeizuschauen. Ja, das hatte ich wirklich gut hinbekommen. Lächelnd löschte ich überall das Licht und trat dann endlich ins Schlafzimmer. Was ich dort vorfand, ließ mir das Gesicht beinah entgleisen. Holla, vor mir saß eindeutig der schönste und gleichzeitig sündigste Engel, den ich je erblickt hatte. Zero hatte sich ernsthaft in Schale geschmissen. Oder wohl eher in Unterwäsche. Und war das da ein Tanga…? Auf jeden Fall ein scharfer BH und Strapsen…Sowas hatte ich seit unserem Erlebnis im Bus nicht mehr gesehen. „Na, genug geschaut? Ich würde mir dich ja gern noch länger präsentieren, aber das Zeug spannt.“ „Am Bauch?“ „Ne, an der Brust, der BH ist noch von damals. Und jetzt zieh mich aus!“ „Ich eile, Prinzessin.“, damit krabbelte ich auch schon aufs Bett, schob mich langsam über sie. „Du bist so wunderschön.“, flüsterte ich ihr zu und hauchte einen Kuss auf ihre Wange. „Danke…aber Karyu…könntest du bitte…“ „Sofort, Liebes.“, meine Hände schoben sich hinter ihren Rücken und öffneten den Verschluss. Ich konnte hören, wie Zero ausatmete. Ein Schmunzeln stahl sich auf meine Lippen, bevor ich mich wieder ihrer Haut zuwandte. Sanft fuhr ich darüber, küsste und streichelte sie in aller Ruhe. Immerhin hatte nur der BH gespannt, oder? Da konnte ich mir also Zeit lassen. Außerdem wollte ich genießen. Immerhin…wann hatten wir das letzte Mal Sex? Es war Monate her..hatten wir in ihrer Schwangerschaft überhaupt mal…? „Karyu? Du träumst.“, schlichen sich Zeros nüchterne Worte in mein Gedächtnis. Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe nachgedacht.“ Genervt stöhnte sie auf. „Seit wann denkst du in solchen Momenten nach? Ich will eigentlich grad was anderes von dir, und das weißt du.“, frech drückten sich ihre Zehen in meinen Schritt. Verdammt, jetzt begann sie sie auch noch zu bewegen. „Michio, ich…wann hatten wir das letzte Mal Sex…?“, brachte ich schließlich hervor und stöhnte leise. Mit großen Augen starrte sie mich an. „Ist das dein Ernst jetzt?“ „Ja…haben wir überhaupt schonmal seit…?“ Sie schien zu überlegen. „Keine Ahnung…“, gestand sie schließlich leise. Kurz schwiegen wir beide, dann meinte sie: „So eine scheiße mit dem Kind! Ich will Sex!“ Nun war ich es, der verwirrt dreinblickte. „Bitte? Kann man doch auch mit Babybauch?“ „Wirklich?“ „Na klar.“, entrüstet blickte ich sie an und bohrte nach: „Du hast mir doch das Babybuch gegeben… hat da etwa jemand nicht gelesen?~“ „Doch…“, begann sie unsicher, „Aber so weit bin ich noch nicht gekommen…“ „Aha, ich wusste es! Du liest doch nicht so fleißig!“, glücklich darüber, auch mal über sie zu triumphieren, strahlte ich. Zero fand das aber nicht so witzig. „Gar nicht wahr! Ich hatte nur keine Zeit!“, behauptete sie, „Man, wenn du so weiter machst, will ich nicht me-“ Da ich wusste, was sie sagen wollte, unterbrach ich sie, indem ich ihr meine Lippen aufdrückte. „Ruhe jetzt. Ist ja auch egal. Lass mich einfach machen…wenn dir was weh tut, sag es.“ „SOLLTE mir denn was weh tun?“ „Sollen nicht, aber kann ja sein, dass ich zu schwer für dich bin.“, damit begann ich sie wieder zu küssen, ließ gar keine weiteren Wiederworte zu. Langsam begann ich ihr den BH abzustreifen, küsste mich dabei immer weiter über ihre Haut. Okay, die Strapse gestaltete sich etwas schwierig. Aber das schaffte ich schließlich auch noch. Zero kicherte nur leise vor sich daher. Bald lag sie nackt vor mir, in all ihrer Pracht, ließ mir jedoch nicht die Zeit sie zu bewundern, sondern zerrte mir meine Shorts auch noch aus. „Wenn wir so lang nicht hatten, wie geht es dann meinem kleinen Yoshi?“ Eine provierende Frage. Ein koketter Augenaufschlag. Und schon ließ sie ihre Hand tiefer wandern. Mir entglitt nur ein leises Seufzen. „Scheinbar noch alles okay…“, murmelte sie eher zu sich selbst, grinste mich dann frech an. „Mach endlich.“ Ich nickte ergeben und legte mich vorsichtig auf sie, bevor ich nach einigem Küssen unsere Körper vereinte. Ein Keuchen drang von unseren beiden Lippen, dann ein gequälter Laut von Zero, als ich mich zu bewegen begann. „Das….ist doch unbequem…“ Ruhig nickte ich und löste mich von ihr, dirigierte sie so, dass sie auf der Seite lag. Dann halt so. Und das schien ihr wohl besser zu passen. Sie entspannte sich und unser Spiel konnte beginnen. Zufrieden löste ich mich von ihr, legte mich neben sie und zog Zero in meine Arme. „Du..bist großartig…“, murmelte sie leise und kuschelte sich an mich. „Warum?“, wollte ich verwundert wissen, während ich an ihrer Schulter auf und ab streichelte. „Darum.“, kam es nur zurück. Eine Antwort, die ich gern anders gehabt hätte, aber was soll’s. Mein Prinzessinnen-Prinz war glücklich, und das wollte ich nicht verderben. „Michio?“ „Ja…?“ „Willst…wollen wir morgen einen Kinderwagen kaufen gehen?“ „Ich muss morgen zum Arzt…außerdem will Hizumi noch ein paar Notenblätter vorbei gebracht haben.“ „Ja, machen wir alles. Aber danach?“ „Du hast auch eine Energie wie sonst was.“ „Ist das ein Ja?“, ich strahlte, sie brummte nur mit geschlossenen Augen gegen meine Brust. „Juhuu! Schlaf schön, mein herzallerliebstes Engelchen~“ „Hmm. Gute Nacht, Yoshitaka…“, es war nur sehr leise, dann folgte ein Gähnen, ehe sie einschlief. ~~**~~ Ich hoffe, ihr dachtet bei Zeros teilüberschrift nix falsches? *lach* Vielen Dank an die fleißigen Reviewer! Die restlichen können sich auch gern melden :) (zumal es hier iwie vor kurzen sowieso einen rasanten Favoeintrag-anstieg gab, wow! oO) Liebsten Dank an: @Lucel: Okay xD Tja, ich lass meine Tierchen halt immer und überall wieder auftauchen uû *nick* Was mit Karyu war? Der war nur müde...sorry, wollte das noch besser aufklären, aber irgendwie hab ich das vergessen *seufz* @Michio: Aww, du tust mir so leid xD Mal sehen, ob ich dir mal noch ne freude bescheren kann ;D @Kanoe: gerimo? süß^^! Vielen Dank auch zu den Kommis auf die anderen Kapitel nachträglich! Bis bald! ~~**~~ Kapitel 22: 22. - Etwas Unerwünschtes namens „Ex“ ------------------------------------------------- 22. - Etwas Unerwünschtes namens „Ex“ Zero sieht Rot Es war einmal ein wunderschöner Morgen. Karyu hatte mir ein Frühstück gezaubert und stand nun schon wieder in der Küche um aufzuräumen und Mittagessen vorzubereiten. Ich währenddessen saß auf dem Sofa und ging einige Melodien durch, die mir durch den Kopf gingen, nebenbei versuchte ich, das eine Babybuch zu lesen. Auch wenn das Proben immer anstrengender wurde je mehr mein Bauch anwuchs, ließ ich es mir nicht nehmen, weiter fleißig zu arbeiten. Man konnte immer noch später die Songs aufnehmen oder dergleichen. Immerhin waren die Fans erst einmal mit einem neuen Album und Singles versorgt, sogar PVs, die wir zu Beginn schnell gedreht hatten. Zwar machte mir das ganze Gelüge noch immer etwas Sorgen, aber was sollte man tun. Mein Bauch wuchs und wuchs, ich war schon im achten Monat. Ich fieberte dem Ende entgegen- gleichzeitig hatte ich Angst. Ich hatte mit Mutter über Geburten gesprochen und besaß nun noch mehr Angst als zuvor. Danke auch. Aber jetzt wollte ich noch nicht daran denken, im Moment zählte einfach nur das Buch neben mir und meine Noten-Notizen. Irgendwann klingelte nebenan im Flur das Telefon. Ich wollte schon aufstehen, doch Karyu musste schneller gewesen sein; ich konnte seine dunkle, melodische Stimme hören. „Ja, Matsumura?“, meldete er sich, dann war kurz Stille. Eigentlich wollte ich mich wieder meinen selbsternannten Aufgaben zuwenden, doch ich war zu neugierig, stellte meine Ohren auf. Nach kurzer Stille antwortete Karyu entrüstet: „Was willst du von mir?“ Es klang nicht danach, als wenn jemand ihm eine unvorstellbare Forderung stellte, sondern viel mehr, als wäre da jemand, den er lieber nicht gerade sprechen wollen würde. Nun war ich erst recht neugierig. „Was? Na-na-nein, ich will nicht, dass du so mit mir redest, nicht mehr.“ Hey, wer sprach da meinen Freund dumm an?! Ich überlegte. Wer konnte es sich mit Karyu verdorben haben? Vielleicht war es ja…sein Vater? Sie hatten sich seit dem Treffen damals kein einziges Mal wieder gesehen oder gesprochen. Seine Familie hatte sich zum krassen Gegenteil von meiner entwickelt… „…Nein, komm mir nicht so. Nein.“, oh oh, ich ahnte Schlimmes. „Nein, verdammt. Du hast damals selbst gesagt, ich solle gehen. Außerdem habe ich jetzt eine-“, Karyu stockte, ehe er ziemlich laut ins Telefon rief: „DU HAST WAS?!“ Ich zuckte auf meinem Platz nur zusammen und sank tiefer in die Kissen. So kannte ich ihn gar nicht und so war er mir ehrlich gesagt auch nicht geheuer. „Ne, ne ne nehee! Tut mir leid, aber den Stuss glaube ich dir nicht, sorry. Du hattest deine Chance lange genug. Du wolltest mich damals nicht mehr sehen. Du kannst gar nicht…“, er wurde ruhig, scheinbar unterbrach ihn jemand. Könnte ich den anderen am Telefon nur hören..! „A-aber nein! Entschuldige, aber wenn das so wäre, hättest du dich eher gemeldet, nicht erst jetzt. Erzähl das jemand anderem, dass kann nicht hinhauen. Rechne das mal genauer nach. Und jetzt belästige mich nicht mehr. Ich glaube dir einfach nicht du spinnst ja wohl. Ich bin sehr glücklich ohne dich, bye.“, damit knallte Karyu das Telefon regelrecht zurück auf die Station. Nun traute ich mich auch langsam wieder zurück. Vorsichtig lief ich zu ihm, blieb im Türrahmen stehen. „Alles okay, Yoshi…?“ „Was?!“, meinte er gereizt, fuhr sich dann aber durch die Haare, „Entschuldige…bin nur grad genervt.“ „Warum? Wer war denn dran?“ „Meine Ex.“ Mir zog sich der Magen zusammen. Ich leckte meine trockenen Lippen, dann brachte ich ein: „Und…was wollte sie…?“, hervor. „Sie meinte, ich wär der Vater ihres Kindes. Da habe ich gesagt, sie hat eine Meise.“ „Was?“, meine Augen weiteten sich, „Wie…kommt sie zu der Annahme?“ „Weil sie jetzt mal nachgerechnet hat und meinte, ich wäre doch zu der Zeit mit ihr zusammen gewesen. Pff.“ „Und…du bist dir sicher, dass sie nicht Recht haben könnte?“ „Na klar! Denkst du, ich fall da drauf rein? Ich bitte dich, sie sucht nur jemanden, der jetzt für das Kind zahlt. Ich bin doch nicht so dumm.“ „Weißt du es?“ „Bitte? Was denkst du von mir Zero?!“ „Naja, mich hast du auch einfach geschwängert!“, meinte ich nun leicht erbost, genervt von seiner Pampigkeit, „Wer weiß, ob du das nicht mit noch mehr Frauen gemacht hast!“ „Also das ist ja die Höhe!“ „Was denn, ist doch so! Geh zu der Frau und überzeug dich vom Gegenteil!“ „Was?! Spinnst du?!“ „Nein, aber du! Red mit ihr, verdammt!“ „Warum bist du auf ihrer Seite?“ „Ich bin nicht auf ihrer Seite! Ich will nur sichergehen, dass du nicht noch mehr Kinder hast!“ „Ne, ich geh nicht zu der.“ „Du bist so egoistisch!“ „Und du erst!“ „Schwein!“, damit dampfte ich wütend ab. „Bitte?! Wo willst du hin?!“ „Zu meiner Schwester, die versteht mich wenigstens. Und kreuz da ja nicht auf, bevor das geklärt ist!“, damit rumste ich die Tür hinter mir zu. ~*~ „Und dann bist du einfach abgehauen.“, fasste meine kleine Schwester alles zusammen. Ich nickte nur. Im Nachhinein, nur so als Erzählung, klang das Ganze natürlich sehr dumm. Nana musterte mich, dann lehnte sie sich zurück und dachte nach. „Hm.“, machte sie. Wie vielsagend. „Und, was meinst du? Ich hab doch richtig reagiert?“ „Was ich dazu meine? Ich meine: Herzlichen Glückwunsch Brüderchen, du wirst immer mehr zur Tussi!“ „Ach du bist doch blöd.“, ich verschränkte die Arme. „Ne, Spaß. Ich denke, naja, du hast halt wie eine verletzte Frau reagiert…ich würde ja sagen, du wüsstest, wie Männer da reagieren…“ „Du meinst, Karyu hat nur typisch wie ein Mann reagiert.“ „Naaja…...ja.“ „Toll.“ „Ach Zero….Michio…schau mal. Wenn eine Beziehung auseinander geht, dann ist es meistens so, dass mindestens einer enttäuscht ist. Selten bleiben Freundschaften…und sie hat damals ihn verlassen, oder? Er nimmt es ihr bis heute übel oder ist gar noch verletzt.“ „Du meinst, er liebt sie noch?!“, das Entsetzen war mir anzusehen. „Nein, nein, das nicht…“, beruhigte sie mich schnell, „Aber Männer haben auch ihren Stolz…er wird sie damals geliebt haben…aber jetzt hat er dich, da will er von ihr nichts mehr hören. Und dann kommt sie wieder an. Und konfrontiert ihn gleich mal damit, er wäre der Vater ihres Kindes. Boom. Kein Wunder, dass er da austickt. Und dann kommst du…und stellst so ‚nervige‘ Fragen.“ „Ja aber…ich habe mir doch nur Sorgen gemacht…“, mir stiegen die Tränen auf. Mir ging diese scheiß Schwangerschafts-Überemotionalität auf die Nerven. „Hey, ganz ruhig.“, Nana nahm mich in den Arm. „Ja aber…was soll ich denn jetzt machen…ich kenn mich damit nicht aus…ich hatte nie eine Beziehung wie die mit Yoshi…ich will ihn nicht verlieren…wenn er jetzt wirklich noch ein Kind hat…dann teilt er was mit einer anderen Frau, was…ach scheiße ey… Weißt du, was mich vorhin so…am meisten verletzt hat?“ „Was denn?“ „Das er so…grillig zu mir war…das kannte ich von ihm nicht…und es…machte mir Angst…“ „Ganz ruhig Michio. Er war einfach nur wütend. Weißt du, wenn du vollkommen ausrastest, geht es ihm genauso wie dir gerade.“ Ich schniefte leise, „Wirklich…?“ „Ja, wirklich.“, sie strich mir durch die Haare, küsste meine Wange und strahlte mich sanft an. „Uhm…ich hab es doch wieder voll verbockt…“, vorsichtig lehnte ich mich an sie ran. „Ach was Michio…ihr braucht nur etwas Ruhe, dann klappt wieder alles. Denk an das Baby, stress dich nicht.“ „Ich weiß…aber was soll ich denn jetzt tun?“ „Naja…er will nichts tun?“ Ich nickte. „Aber du willst Gewissheit?“ Erneut ging mein Kinn ab und auf. „Naja, dann kannst du ja…zu dieser Freundin da und mit ihr reden, was sie dazu sagt. Vielleicht merkst du dann ja, ob sie schauspielert, weil sie Geld will oder ihn zurück, wie auch immer, oder sie meint das Ernst mit dem Kind…“ „Gute Idee…aber ich kenne ihre Adresse nicht…“ „Vielleicht hat Karyu sie irgendwo…oder du verfolgst ihre Nummer zurück.“ „Stimmt. Kommst du mit, Nana-chan?“ Sie legte den Kopf schief, biss sich auf die Unterlippe. „Eigentlich wollte ich noch…naja egal. Du gehst vor.“, damit erhob sie sich. „Was machen wir, wenn Karyu da ist?“ „Dann musst du ihn ablenken…ich kann ihn schlecht direkt danach fragen, er rastet sicher nur wieder aus…“ „Ja aber wie lenke ich ihn ab?“ „Sag einfach, ich wäre verstört bei dir aufgekreuzt und dann fährst du ihn zu dir und tust so, als sei ich abgehauen und ihr sucht mich.“ „Super Idee~“ „Danke…ich schreib dir dann ne SMS, wenn ich was gefunden habe.“ „Gut. Komm, ich fahr dich hin, Michi-Maus.“ Wenig später kamen wir bei unserem Haus an. Neugierig blickten wir uns um, doch nichts Verdächtiges. „Sein Wagen ist weg…“, bemerkte ich und stupste Nana in die Seite. „Na dann noch besser…klingel aber trotzdem lieber.“ Ich nickte und tat wie gewollt. Doch niemand reagierte. „Er ist wirklich weg…“, murmelnd fischte ich meinen Schlüssel raus und schloss auf. „Ich bleib hier, falls er wiederkommt.“, meinte meine Schwester und setzte sich in ihr Auto, etwas entfernt, mit jedoch gutem Blick aufs Haus. Sie hielt das Handy hoch zum Zeichen, mich Notfalls zu informieren. Nickend lief ich rein. Langsam kam ich mir vor wie ein Einbrecher in meinem eigenem Haus! Auch wenn Karyu nicht da war, war ich auf der Hut- wenn er wiederkam, musste ich mir eine Ausrede einfallen lassen, und das ganz schnell, weil mir jetzt schon nichts einfiel. Als Schauspieler war ich auch nicht so gut, ergo würde mir meine Giraffe das dann vielleicht nicht einmal abkaufen. Mein erster Weg ging zum Telefon. Ich rief die Liste mit den letzten Kontakten auf und ging sie durch. Etwas überrascht schaute ich drein, als da tatsächlich die Nummer stand. Ich hatte eher gedacht, sie hätte sie unterdrückt. Und was nun? Da anrufen, ja…aber was sollte ich bitte sagen? Ehe ich zu lange darüber grübeln konnte, rief ich einfach an. Nach wenigem Tuten meldete sich tatsächlich auch schon eine junge Frau. Im Hintergrund konnte ich ein Kind schreien hören. Ich schluckte. „Hallo? Mimura hier?“ Scheiße, jetzt hieß die auch noch fast wie Karyu! Nervös biss ich mir auf die Lippe. Was sollte ich sagen? „Hallo? Ist da jemand?“ „Ehm hallo…Frau Mimura. Sie haben heute Morgen bei Matsumura Yoshitaka angerufen, oder?“ „Ja…habe ich. Dürfte ich erfahren, wer da mit mir spricht?“ „Ich bin seine Freundin…ich weiß, das kommt plötzlich, aber könnten wir uns treffen?“ „Oh, hallo.“, sie klang immer noch freundlich, was mir Angst machte. Was, wenn das ihr Ernst war? „Das kommt zwar etwas plötzlich…aber ich habe jetzt den Mittag noch Zeit. Wenn Sie wollen können Sie vorbeischauen. Meine Adresse hat Yoshi sicher noch.“ Arg, sie nannte ihn ganz vertraut Yoshi! „Ich glaub nein.“, grinste ich fies, das Spiel konnte man auch zu zweit spielen. „Aber Sie können Sie mir gern nennen.“ „Er hat nicht mehr das seltsame alte Telefonbuch?“, murmelte sie verwundert, „Naja, egal.“ Und damit nannte sie mir ihre Adresse, welche ich mir notierte. Wie leichtsinnig, diese Frau. „Okay, ich bin in ca. einer Stunde da, wenn Ihnen das Recht ist.“ „Natürlich. Bis dann, Frau…?“ „Shimizu.“ „Gut, bis dann, Frau Shimizu.“ Ich legte auf. Allein von der Stimme her war sie mir unsympathisch. Sie klang freundlich, aber gegen Ende immer mehr zu freundlich, fast gekünstelt. Tussi. Dir werd ich es zeigen. Schnell lief ich wieder raus, schloss ab und eilte zu Nanako. „Und?“, empfang sie mich aufgeregt. „Ich…hab sie erreicht…sie heißt Mimura. Blöde Zi- Kuh.“ Nana verzog das Gesicht. „Ist die so eingebildet, ja?“ „Am Anfang klang sie ganz nett, aber dann war es immer mehr aufgesetzt, gekünstelt, hatte ich das Gefühl.“ „Bäh, sowas hasse ich. Weißt du, wo die Trulle wohnt?“ Ich musste grinsen, wenigstens einer der auf meiner Seite war. In solchen Dingen hielten Nana und ich wirklich stark zusammen. „Hier, hab’s aufgeschrieben. Das ist doch irgendwo südöstlich, oder?“ „Ich glaube…ach ja, da! Gut, ich weiß wo. Da wohnte mal jemand, den ich kannte. Schnall dich an, Bruderherz, ich geb Gas.“ Und wenn Nanako das sagte, meinte sie es auch so. Schnell kam ich ihren Worten nach, ehe sie auch schon losbretterte. ~*~ „So, jetzt treten wir der Pute gehörig in den Arsch!“, meinte Nana und schlug die Autotür hinter sich zu. Ich runzelte nur die Stirn. „Meinst du, wir sollten sie so direkt angehen? Da lässt die uns doch nicht mal rein…“ „Ja, stimmt auch wieder..“, sie dropte. „Aber egal. Überlass das Reden mir.“ „Warum?!“ „Weil du dann noch zerbrechlicher neben mir wirkst wenn ich dich in den Schutz nehme und sie dann vielleicht ein schlechtes Gewissen bekommt…“ „Meinste, das klappt?“, wir liefen durch die Straße und suchten das Haus. Nana nickte. „Klar, vertrau mir. Wenn du sie angehst, wird das Schlimmer.“ „Na gut.“, brav trottete ich Nana nach. Was soll’s…aufregen war eh nicht gut. Das tat ich viel zu oft und sehr…Karyu machte mir schon immer Angst, dass unser Kind später ängstlich oder dergleichen sei, wenn ich mich nur stresste. „Wie hieß die…Mimura?“ „Ja?“ „Dann sind wir da.“, Nana hatte ihre Augen fast auf das Namensschild neben der Tür gepresst, löste sich dann wieder und nickte. „Okay, dann los.“, ich trat zu ihr und drückte zittrig den kleinen Knopf. Nana fasste nach meiner Hand. „Ganz ruhig, zitter nicht so.“ „Das sagst du so leicht…“, murmelte ich und blickte auf, als die Tür sich öffnete. „Guten Tag. Sie müssen Frau Shimizu sein?“ Nana lachte, „So heiße ich zwar auch, bin es aber nicht. Das ist sie.“, sie deutete auf mich, ich lächelte nur aufgesetzt. „Hallo Frau Mimura. Ich bin Frau Shimizu. Das ist meine Schwester, sie hat mich nur gefahren.“, damit legte ich mir nebenbei provozierend die Hand an den Bauch und streichelte darüber. Ihr unzufriedener Gesichtsausdruck entging mir nicht; ließ mich innerlich sogar breit grinsen. „Wenn Sie hier sind, um mich fertig zu machen, können Sie gleich wieder gehen.“, sie verschränkte die Arme und lehnte sich an den Türrahmen. Nana wollte was sagen, doch ich hielt sie ab. Mein Kampfwille war geweckt, die Nervosität verschwunden. „Aber nicht doch. Ich wollte nur vernünftig mit Ihnen reden, da Yoshi das scheinbar nicht wünscht.“ Verblüfft blickte sie mich an, ging dann aber beiseite, „Folgen Sie mir, muss nicht jeder Nachbar hören.“ Wir ließen uns das nicht zweimal sagen und liefen ihr nach. Nana stupste mich im Wohnzimmer an und deutete auf ein Bild. Mir fielen fast die Augen raus, als ich Karyu erkannte. Wut stieg in mir auf, doch ich schluckte sie herunter, setzte mich auf den mir zugewiesenen Platz. Wir bekamen Tee, dann, als sie sich endlich setzte, begann ich. „Nun….wie ich von meinem überaus aufgebrachten Freund erfuhr, meinen Sie, von ihm ein Kind zu haben.“ Sie nickte. „Ja…der kleine Ionel ist nun fast 4 Jahre alt. Das passt zu der Zeit, wo ich mit Yoshi zusammen war.“ „Bitte?!“, mir blieb fast die Luft im Hals stecken, „4?! Und da kontaktieren Sie ihn erst jetzt?!“, ganz zu schweigen von dem dämlichen Namen…! „Ja, weil er seine Telefonnummer geändert hat und ich ihn nicht erreichen konnte! Außerdem dachte ich, ich warte etwas…aber scheinbar ist er mir noch immer sauer.“ Nana, die sich neben mir scheinbar das Lachen verkniff, meinte, „Nehmen Sie es mir nicht übel, aber das klingt schon etwas unglaubwürdig…sind Sie sich sicher, dass es Yoshitaka sein muss?“ „Ja. Wie gesagt, ich war zu der Zeit mit ihm zusammen.“, sie schielte zu meinem Bauch, „Ist das auch von ihm?“ In mir stieg die Wut immer mehr auf, ich kam mir schon vor wie ein dampfender Kessel. „Ja! Stellen Sie sich das vor, es ist seins!“ „Aha, dann verstehe ich, warum er so ausrastet. Er will nicht für noch mehr sorgen.“ Ich sprang auf. „Nun hören Sie mal! Sie verlassen meinen Freund, lassen ihn enttäuscht zurück und melden sich nun vier Jahre später, weil sie der Meinung sind, das Kind könnte von ihm sein?! Sorry aber wäre ich er, wäre ich genauso ausgetickt!“ „Regen Sie sich nicht so künstlich auf! Nur weil er sie geschwängert hat. Sie sind schneller wieder out, als sie denken.“ „Was erlauben Sie sich?!“, ich war kurz davor, ihr eine reinzuhauen, Nana hielt mich zurück. „Er liebt mich wirklich, mehr als Sie damals, wenn er das überhaupt getan hat! Und außerdem-“ „Was ist denn hier los?“ Wir drehten uns um und staunten alle nicht schlecht: „YOSHI?!“ „Ja…ich hab dich gesucht, Michio. Du warst nirgendswo und da kam mir ein dummer Gedanke…scheinbar hatte ich sogar Recht, so wie das hier aussieht.“ „Yoshi!“, diese verdammte ?!%$!*#/ sprang doch tatsächlich auf und eilte zu ihm, fasste ihn am Arm. „Sie wollte mich schlagen!“ Karyu wimmelte ihre Hände ab. „Lass mich los! Wenn sie sowas macht, hat sie sicher einen Grund dafür.“ „Hab ich auch! Ich werde hier aufs tiefste beleidigt von dieser Hexe!“ „Bitte was erlauben Sie sich?!“ „Eher was erlaubst du dir! Nach 4 Jahren kommst du wieder an? Sag mal geht’s noch?“ „Das Kind kann nur von dir sein!“ „Dann will ich einen Vaterschaftstest. Eher will ich nichts mehr davon hören, du bist schon lange für mich gestorben.“, Karyu schob sie beiseite und kam zu mir. Sanft meinte er: „Komm, wir gehen.“ Ich lächelte bei den zarten Worten und nickte, ergriff seine Hand. Nana grinste und kam uns nach. „Aber…!“, begann diese Tussi, doch Nana wimmelte sie ab. „Sie haben gehört, Vaterschaftstest, eher gibt’s kein Gespräch.“, frech wie sie war streckte Schwesterchen noch die Zunge raus, dann haute sie die Tür hinter uns zu und atmete tief durch. „War das lustig!“ Ich grinste, Karyu jedoch blieb ernst. „Warum habt ihr das gemacht? Und ohne mir was zu sagen! Wäre ich nicht gekommen, wärst du jetzt vielleicht wegen einer Schlägerei auf dem Polizeirevier.“ Ertappt zog ich den Kopf ein. „Entschuldige Yoshi…“ „Toll, davon kann ich mir auch nichts kaufen. Mensch Michio, ich wollte nicht, dass du dich da reinhängst.“ „Warum nicht…?“ „Weil du dich wieder nur aufregst bei sowas…und das will ich nicht…“ „Ich…ich hatte einfach…“ „Schon okay.“, er strich mir durch die Haare. „Kommst du mit mir mit, oder gehst du zu Nana?“ Ich blickte zu meiner Schwester, dann murmelte ich ein „Warte…“, und lief zu ihr, da sie abseits stand. Seufzend fiel ich ihr um den Hals. „Ich will am liebsten mit dir mitkommen…“ „Fahr mit ihm. Ihr müsst reden. Du kannst nicht immer weglaufen.“ „Ich weiß…“ „Bis bald, Süßer. Ruf mich an, wenn was ist, ja?“ „Ich danke dir.“ „Kein Problem. Dazu bin ich ja da.“ Schmunzelnd sah ich ihr nach, wank ihr, als sie einstieg und losfuhr. Langsam ging ich zu Karyu zurück. „Wir können..“ Er nickte nur und lief zu seinem Wagen. Ich folgte ihm. Es machte mich nervös, ihn so zu sehen. So kühl, schweigsam…aber er wirkte auch erschöpft. Noch immer schweigend nahmen wir Platz und fuhren los. Nach einer Weile hielt ich es nicht mehr aus. „Karyu?“, vorsichtig blickte ich zu ihm, „Bist du mir sauer?“ „Ein wenig, ja.“, gestand er leise. „Aber warum? Du bist sonst nie...“ „Sauer, ich weiß. Aber das Thema ärgert mich einfach. Ich bin so glücklich mit dir…und dann kommt sie und will mich in ihre Sachen verwickeln…ich will mit der Frau einfach nichts mehr zu tun haben. Deshalb hat es mich auch geärgert, dass du einfach heimlich zu ihr bist.“ „Ich…ich wollte nur die Wahrheit wissen…ich war so unsicher…was, wenn sie wirklich ein Kind von dir hätte? Da würde meine Welt völlig durcheinander geraten..“ „Hat sie aber nicht. Und wenn, wär es auch egal..ich hab jetzt selbst fast eine Familie und wenn sie mich gebraucht hätte, hätte sie sich eher gemeldet…“ „Ja aber…uhm..“, ich verstummte, es war eh sinnlos mit ihm zu diskutieren. Karyu schwieg kurz, ehe er fragte: „Dir brennt doch noch etwas auf den Herzen, oder? Sag es mir ruhig Michio.“ Ich überlegte, zögerte kurz, dann begann ich leise. „Du…warst heute früh so anders…das hat mich so beschäftigt…ich kannte dich so gar nicht, dass hat mir Angst gemacht.“ Plötzlich bremste Karyu scharf und fuhr irgendwo an den Rand. „Michio? Ist das wahr? Du hattest Angst vor mir?“ Unsicher nickte ich, biss mir dabei auf die Unterlippe. „Das…oh das tut mir so leid, entschuldige, Schatz.“, er schnallte sich ab und nahm mich in den Arm. Ich begann zu lächeln. „Das…ist der Karyu, den ich kenne.“, nuschelte ich gegen seine Sachen und lehnte mich einfach nur an. Genoss seine Nähe; atmete seinen Duft ein. Yoshi hielt mich fest und strich mir sanft durch die Haare. „Yoshi..? Du kannst weiterfahren…manche Leute hupen schon, weil wir im Weg stehen.“, lachte ich und deutete auf einen vorbeifahrenden Typen, der uns gerade einen oder zwei gewisse Finger entgegenstreckte. Karyu zuckte nur die Schultern. „Ich hatte gerade wichtigeres zu tun. Und ist doch genug Platz zum herum fahren, versteh einer die Leute.“, er schnallte sich wieder an und fuhr weiter. „Michio?“ „Ja?“ „Zu Hause verwöhne ich dich so richtig. Nach dem Tag hast du dir das verdient.“ ~*~ Einige Wochen später war ich gerade daheim beim Lesen eingenickt, als Karyu mich antippte. „Michio…Michio, wach auf…“, flüsterte er mir ins Ohr und hauchte Küsse darauf. Ich grummelte kurz, dann öffnete ich meine Augen wirklich, rieb mit den Händen darüber. „Was ist denn, Karyu…?“ „Entschuldige, dass ich deinen Schlaf störe meine wunderhübsche Frau, aber hier, dass musst du lesen.“ Ich runzelte die Stirn. Dafür war ich geweckt worden? Wegen einem dämlichen Brief? „Kann das nicht warten…?“ „Nein! Du wirst Augen machen.“ „Uhm…wenn du meinst.“, ich gähnte, strich mir durch die Haare und setzte mich einigermaßen auf, öffnete dann den schon geöffneten Brief und zog das Papier heraus. Schweigend begann ich zu lesen. „Lieber Yoshi, Du hattest Recht. Es ist nicht dein Kind. Ich war zwar zu der Zeit noch mit dir zusammen, hatte dich aber mehrfach betrogen. Aber das wusstest du ja bereits. Ich weiß, es war dumm zu versuchen, dich zurückzuwollen. Damals hatte ich dich fallen lassen und jetzt, wo bei mir meine Beziehung nicht mehr funktioniert, hatte ich gedacht, ich könnte es wieder mit dir versuchen. Doch ich wusste, freiwillig hättest du mich nicht wiederhaben wollen, deshalb habe ich zu solch beschämenden Mitteln gegriffen. Aber dann kam deine Frau vorbei und meine sauber zurechtgelegte Lüge schien zu bröckeln. Letztendlich habe ich eingesehen, dass ich gegen sie keine Chance habe. Sie war so eine Kämpfernatur und verteidigte dich wie eine Löwin, wie ich es nie zuvor bei jemand erlebt hatte. Das hat mich zugegeben sehr beeindruckt. Und ich sah ein, dass du glücklich bist. Ohne mich. Ich wünsche dir alles Gute Yoshitaka. Vor allem, da du jetzt wohl auch eine eigene Familie gründest. Alles Gute dafür. Auch für deine Frau. Du wirst sicher ein wundervoller Vater. Leb wohl, Yori M.“ „Wow…“, murmelte ich leise. „Sie hat es wohl eingesehen…“, nickte Karyu und setzte sich auf die Bettkante. „Was runzelst du so deine hübsche Stirn, Prinzessin?“ „Die Alte…schreibt, du wirst sicher ein wundervoller Vater…mir wurde so etwas nicht gewünscht…! Und dan so schäbige Gründe und Dinge, die die abgezogen hat…Blöde Kuh!“, ich warf den Zettel beiseite, doch Karyu fing ihn auf. „Nana, nicht so schlecht gelaunt. Immerhin haben wir nun, was wir wollten.“ „Und das wäre?“ „Die Wahrheit. Unsere Ruhe. Kein weiteres Kind…“ „Stimmt. Weil…ich will dich nicht teilen.“ „Musst du auch nicht.“, sanft beugte er sich über mich, hauchte mir zärtlich seine Lippen zu einem Kuss auf. Karyus Hand wanderte über meinen Bauch, bis er den Kuss löste, mich anschmunzelte. „Nicht mehr lange, dann sind wir zu dritt.“ „Zu viert.“ „Bitte? Habe ich bei deinem letzten Arzttermin verpasst, dass es Zwillinge werden?“ „Quatsch! Aber du vergisst immer deinen Ryutarou!“, damit deutete ich auf den schwarzen Kater, der gerade hereinkam und aufs Bett zu uns sprang. „Oh Mist, stimmt ja! Entschuldige, mein kleiner Liebling!“, damit hauchte er ihm einen Kuss auf den Kopf. „Willst du zu Zero?“ „Das fragst du ihn noch?! Siehst du nicht das Leuchten in seinen Augen, wenn er mich sieht? Komm her, mein Süßer.“, ich streckte meine Arme nach dem Kater aus und bekam ihn auch. Kurz darauf rutschte Karyu auf die freie Seite des Bettes neben mich und eine große Familienkuschelrunde nahm ihren Lauf. ~~**~~ Diesmal bekommt das Mexx eher das Kapi als FF.de ;) Joar, zum Kapitel...hab ich quasi als kleinen Bonus eingebaut und tut ja eigentlich nicht groß weiter wichtig sein...hoffe, euch gefiel es trotzdem :) GRÖßTEN DANK wieder an meine lieben Reviewer: @Seika-chan: Ich bin nur zu schnell im hochladen xD @Lucel: Hizumi kommt auf jeden Fall nochmal vor...aber wie's ihm ergeht, ist noch geheim :) @Michio: xDDD Tut mir leid, ich wollte mal fies sein! Indem Zero wieder ne Frau wird? Du meintest Mann, oder xD? Ja, geb mir mühe mit dem hochladen^^ Bis bald! ~~**~~ Kapitel 23: 23. - Der große Tag -------------------------------- 23. - Der große Tag Zero kommt in den Genuss eines der Frauenwelt vorbehaltenen Wunders Nun war ich also im neunten Monat. Im finalen Monat. Kurz vor dem Ende der Strecke. Kurz vor meiner Erlösung. Kurz vor dem Beginn eines neuen Kapitels in meinem und Karyus Leben. Kurz vor der Veränderung meines ganzen Lebens. Es war nicht mehr lange hin. Der Termin, der uns gegeben wurde, war nur noch gut 1 ½ Wochen hin. Dann sollte das Baby kommen und mein Leid beendet werden. Gleichzeitig würde mich an dem Tag eine körperlich anstrengende Aufgabe erwarten. Ich hatte Angst…doch Mutter meinte, die Freude und der Wille, es zu schaffen seien stärker als irgendwelche Schmerzen. Ich hoffte, dass sie Recht behielt. „Michio? Wo bist du?“ „Ehm…hier?“ „Im Bett wieder?“ „Ja was soll ich denn sonst machen, ich komm kaum noch hoch!“ – Wäre ich ein Mann, hätte man das falschverstehen können. Aber so entsprach es der Wahrheit. Mir war in letzter Zeit einfach alles zu anstrengend und ich wurde immer fauler. Eine dumme Angewohnheit, die ich mir wieder abgewöhnen wollte, wenn ich wieder normal war. „Ach hier mein Schatz.“, Karyu kam auf mich zugeeilt und küsste meine Wange. „Was machst du schon wieder für Hektik?“ „Ich…i-ich hatte einen Anruf von deiner Schwester!“ „Nana? Was will sie?“ „Sie meinte, sie kenne jemanden, der Katzen loswerden will. Und bevor sie ins Tierheim kommen sollen wir…“ „Sollen wir was?“, meine Augenbrauen hoben sich. „Sie wollte wissen, ob wir eine Katze möchten. Sie ist so alt wie Ryu in etwa und naja…stell dir mal vor, Ryu würde sich verlieben…oder wäre Katzenpapi oder so~“, schwärmerisch tänzelte Karyu vor mir herum. Ich blinzelte. „Also du meinst, du willst dir noch eine Katze zulegen, wenn ich das richtig verstehe.“ „Nicht ich…du. Du wolltest doch immer eine und naja…wär doch cool.“ „Meinst du, wir haben genug Zeit, uns um zwei zu kümmern? Oder Katzenbabys? Ich will dich nicht enttäuschen, aber wir bekommen selbst eins.“ „Trotzdem~ Überleg doch mal…du wolltest doch immer gern…eine Mietz…“ Seufzend erhob ich mich nun doch, was Karyu verwirrt dreinblicken ließ. „Schau nicht so. Und jetzt hol den Wagen und schau dir die Adresse nochmal an.“ Seine Augen begannen zu leuchten und wurden immer größer. „Wirklich?~“ „Ja. Und nun los, auf!“ ~*~ Wir fuhren also zu dem Bekannten von Nanako, der sich auch freute, uns zu sehen. „Nanako meinte, dass ihr kommen würdet.“, grinste er und führte uns um das Haus herum. Scheinbar hatte er eine Menge Katzen, wenn ich die betrachtete, die mir da um die Beine schwirrten. Er bemerkte meinen Blick. „Es klingt ungewöhnlich, aber ich bin Züchter. Jedoch habe ich für diese süßen keine Verwendung…sie sind Mischlinge und so ungeeignet für die Zucht. Und bevor ich sie ins Tierheim gebe, dachte ich, ich frag Freunde, ob wer Interesse an einer hat, kostet ja auch nichts.“ Er schob eine Tür auf und führte uns vorbei an einigen großen Käfigen und Katzenhäuschen, bis zu einer Familie weit hinten. „Das wären sie. Der Schwarze und der gefleckte da sind Kater, der Rest sind Mädchen.“ Neugierig betrachtete ich die Mietzen. Am liebsten wäre ich in die Hocke gegangen, aber naja. „Aww, sind die süß…“, flüsterte ich Karyu zu, der nickte. „Welche gefällt dir? Sag es mir, ich richte mich ganz nach dir.“ Lächelnd ließ ich meinen Blick schweifen. Die meisten sahen wirklich gemischt aus mit Punkten und Streifen. Doch eine einzige war ganz weiß. Da sie schon größer waren, tappste sie auch nicht umher wie eine kleines Kätzchen, sondern lief stolz und elegant. „Ist das wirklich auch ein Mischling?“, ich deutete auf die Katze. Der Besitzer nickte. „Ja, allesamt. Das Muttertier ist schon wieder extra, sind ja erwachsen.“ „Gefällt dir die Weiße?“, wollte Karyu gleich wissen. Ich neigte den Kopf, nickte dann aber. „Ja, die Weiße ist schön.“ Der Züchter nickte, öffnete den großen Käfig und holte sie heraus. „Sie gefiel mir persönlich auch sehr gut, aber unter Züchtern gelten andere Qualitäten. Sie würde als Mischling nie einen Preis gewinnen. Aber ich konnte mich auch nicht eher von ihnen trennen.“ „Verstehe…darf ich sie mal…?“, unsicher streckte ich die Arme nach ihr aus. „Klar. Sie ist ganz lieb.“, damit übergab er mir die Katze. „Kannst du sie halten?“- mein besorgter Freund. Ich verdrehte nur die Augen und nickte. „Geht schon.“ Sanft streichelte ich über ihr Fell. Sie schnurrte leise und schloss die Augen, wenn ich ihr Kinn kraulte. „Karyu?“ „Ja?“ „Tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber ich hab mich verliebt.“ Er grinste. „Wir nehmen die Süße.“ Der Mann nickte. „Okay, viel Spaß mit ihr. Geimpft ist sie auch schon, also keine Sorgen. Nur sterilisiert noch nicht…“ „Muss nicht unbedingt sein. Noch nicht.“, grinste Karyu nur vielsagend. Der Züchter nickte verstehend. „Wann ist es denn bei Ihnen soweit, wenn man fragen darf?“ „Nur noch knapp zwei Wochen.“, lächelte Karyu stolz und unterhielt sich noch kurz mit ihm. Ich hatte keine Augen dafür. Für mich zählte nur die schöne Dame in meinen Armen. Entgegen der Meinung des Züchters bezahlte Karyu dann doch ein wenig Geld. „Das kann ich nicht annehmen!“ „Doch, können Sie. Wenn nicht für Sie, dann wenigstens für die Katzen.“ Darauf wusste er nichts mehr zu sagen, verabschiedete uns dafür aber höflich und mit zig Danksagungen. Ich stieg mit der Katze hinten ein, Karyu wartete, bis alle brav still saßen –auch die Katze auf meinem Schoß-, dann fuhr er los. „Die hat dir aber gefallen.“, schmunzelte er mit einem Blick in den Rückspiegel. „Na und…“, murmelte ich nur und streichelte das hübsche Wesen. „Hoffentlich kommt Ryu mit ihr klar.“ „Na ich denk schon. Wenn nicht schläft er in der Garage.“ „Aber Karyu! Sowas aus deinem Munde! Ich bin entsetzt. Böser Katzenpapi.“ „Pech. Wer zickt, fliegt.“ „Da hätte ich schon lange fliegen müssen.“, meinte ich nur trocken. „Ups…“, murmelte die Giraffe, als sie ihren Fehler erkannte, lenkte dann aber schnell ab: „Hast du schon einen Namen für sie?“ „Jap.“ „Und der wäre?“ „Shiro.“ Karyu lachte. „Wie einfallsreich.“ „Hast du was dagegen?!“, zischte ich, doch er schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Schon in Ordnung, ist deine Katze.“, damit fuhr er auch schon in seine Garage. Nachdem er gehalten hatte, stieg ich mit meinem Schätzchen aus und lief rein. „Ryu? Ryutarou, wo bist du?“, rief ich, doch entgegen meiner bisherigen Erfahrungen hörte er heute mal nicht auf mich. Schade. So lief ich also schnaufend in die Küche, setzte meine Kleine ab und nahm einen Futternapf aus dem Schrank, klopfte damit auf die Küchenablage. Und der alte Trick wirkte, denn Mister Ryu kam angelaufen, maunzte freudig, doch erstarrte, als er die neue Dame erblickte. Ich musste lachen. „Schau nicht so doof! Das ist deine neue Freundin!“, meinte ich sanft und sah beiden zu, nun kam auch endlich Karyu. Da Ryu nichts unternahm, ging nun Shiro auf ihn zu. Da erwachte auch er und begann sie zu beschnuppern. Dann zeigte sich, dass ich mit Shiro wohl doch einen Glücksgriff gehabt hatte- sie rieb ihren Kopf gegen sein Kinn und schnurrte. „Hui, da geht aber wer ran.“, lachte Karyu, der mittlerweile am Küchentisch saß und beide beobachtete. Ich schmunzelte nur und machte mal Futter für die beiden fertig. „Sieht aus, als müssten wir uns keine Gedanken machen.“ „Stimmt, wir kommen ja auch aus.“ „Hä?“, verwirrt drehte ich mich um. Karyu erhob sich, lächelte und nahm den Napf aus den Händen, stellte ihn auf den Boden. „Na Ryu ist ein kleiner Draufgänger, wie ich. Und Shiro wirkt wie eine Prinzessin…also scheinen die beiden sich auch zu verstehen wie wir.“ Oh oh…das mochte sein, aber ich hoffte, sie würden sich dann nicht auch so oft zoffen wie wir. Ich hatte keine Lust auf Kamikazekatzenterror. Nun lief Shiro los in eines der anderen Zimmer, während Ryu erst einmal genüsslich das Futter fraß. Als er fertig war, verschwand auch er. „Wow, der Gentlemen hat ihr was übrig gelassen…“, murmelte Yoshi und räumte den Geschirrspüler aus. „Quatsch, ich hab nur mehr drauf gemacht, Blödi.“, damit schnipste ich ihm gegen die Stirn, lächelte und erwiderte anschließend den sanften Kuss. Der Tag verlief ruhig, streitfrei, wunderschön. Wir beschäftigten uns eigentlich fast nur mit den Katzen, ließen sie im Wohnzimmer tollen oder im Garten. Nur als sie beide weg waren, gingen wir erschrocken auf Suche- nur um sie beim Katzensex hinter dem Sofa zu erwischen. „Oh Gott! Dinge, die ich nie wissen wollte!“, meinte ich und setzte mich auf die andere Seite der Couch, hielt mir die Augen zu. „Da geht aber einer ran, man ey~“, lachte Karyu und ließ sich neben mich sinken, schielte dabei aber immer wieder über die Lehne. „Yoshitaka!“, ich schlug ihm entrüstet auf den Arm, „Spann gefälligst nicht!“ „Was denn! Ich will nur zuschauen, wie mein kleiner Kater erwachsen wird…!“ „Sagst du das bei deinem Sohn oder Tochter später auch?!“ „Was?! Nein!“ „Na siehst du! Lass die beiden auch mal Spaß haben.“ „Ja aber…“, er seufzte und ließ sich hängen, „Ich will auch wieder…“ „Tut mir leid.“, seufzte ich und fasste nach seinen Griffeln, drückte sie kurz, „Du musst dich gedulden. Ich kann auch nichts dafür, dass das so unangenehm ist.“ „Ich weiß…muss auch nicht sein. Ist nicht gut, nicht, dass ich irgendwas auslöse…“ „Na danke.“, murmelte ich nur und lehnte mich an. Wir waren beide schon über zwei Monate auf Entzug, da es einfach nicht ging, mein Körper tat mir weh oder zeigte deutlich, dass er nicht wollte. Aber bald…würde es hoffentlich wieder gehen. Momentan war mir alles zu viel, jeder einzelne Schritt. „Sag mal…wenn die jetzt auch noch Kinder bekommen, willst du lieber noch einen Kater oder eine Katze?“, fragte ich Karyu schließlich leise. „Weiß nicht…ist doch auch egal, meistens haben die eh mehrere.“ „Stimmt.“, ich nickte verstehend. „Aber…“, Karyu drehte sich neugierig zu mir, „Willst du bei uns eigentlich lieber einen Jungen oder ein Mädchen?“ Seine Augen funkelten freudig, weshalb ich meine nur verdrehte. Denn ja, Karyu hatte Recht…also was das Wünschen anging. Denn die Ärztin hatte mir bis zum Schluss nicht sagen können, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird. Mein Kind versteckte sich immer oder drehte sich weg, was die Ärztin schon einige Male zum Lachen gebracht hatte. Ich fand das eher unkomisch. Nun aber dachte ich nach. „Ich denke…ich will ein Mädchen.“ „Warum?“ „Dann kann ich ihm meine sündhaft teuren Kleider von Mana-sama vermachen.“ „Ach, nur deshalb?“ „Ne…da kann ich es süß anziehen und so…und es wird lieb sein und auf mich hören…“, schwärmte ich. Karyu lachte nur. „Dann wünsche ich mir einen Jungen. Einen kleinen Rabauken, mit dem man schön im Garten spielen kann und so.“ „Pah!“, rief ich laut aus und lachte, „Mal sehen, wer am Ende gewinnt!“ „Oh ja, das werden wir sehen…“ Irgendwann kam dann aber auch die Zeit, zu Bett zu gehen. Shiro schlief sogar bei Ryu mit im Korb, was uns schmunzeln ließ. „Da hat Amor gut getroffen.“, murmelte Karyu und nahm mich in den Arm. Ich nickte nur und kuschelte mich so gut es ging an. Ich hasste es, auf dem Rücken zu liegen. Alles andere war mir mittlerweile zu unbequem. Doch heute drehte ich mich zur Seite, während Karyu sich von hinten einfach nur ankuschelte. Lächelnd schloss ich die Augen und glitt bald in einen angenehmen Schlaf. ~*~ Mitten in der Nacht wachte ich auf. Auf einmal saß ich kerzengerade im Bett. Ich wusste nicht, woher ich diese Eingebung hatte, aber ich begann Karyu heftig zu rütteln. „Karyu, Karyu! Yoshitaka! Wach auf, schnell!“ „Hmm….ist doch noch gar nicht morgen…“, nuschelte er und zog die Decke höher. „Wach auf, verdammt! Es geht los! Das Baby kommt! Ich spüre die Wehen…nass bin ich auch!“ „WAS?!“, nun saß er ebenfalls im Bett. „Ja, wenn ich es dir doch sage, es…uhm…“, ich fasste mir an den Bauch. Das Gefühl war eindeutig so, wie Mutter es mir beschrieben hatte. Karyu schlug die Decke zurück. Das Bett war wirklich nass, aber kein Blut. Dann ging es ernsthaft los!! „Die Wehen? DIE Geburtswehen?! Oh scheiße! Scheiße! Scheiße!“, Karyu sprang auf, eilte zum Schrank und zerrte sich schnell ein paar Sachen über den Kopf. „Hier!“, er gab mir ein dünnes Sommerkleid, „Willst du das anziehen? Geht am schnellsten!“, damit zog er mir auch schon meine Sachen aus, oder half mir dabei, denn so unselbstständig war ich noch nicht. Danach half er mir auf. „Oh Gott, Kami-sama, viel zu früh, viel zu früh…wo habe ich…ah, da!“, er fasste nach der Notfalltasche. Mutter hatte Recht gehabt mit ich solle mindestens 3 Wochen vorher ein paar bequeme Sachen anfangen einzupacken fürs Krankenhaus. Danke, Mama. „Los, komm, vorsichtig, ab ins Auto!“ Man, würde nicht dieses seltsame Gefühl immer wieder durch meinen Körper strömen, hätte ich ihm einen Klaps gegeben- er war schlimmer als ein aufgescheuchtes Huhn! Langsam führte Karyu mich am Arm die Treppen runter, schloss die Tür erst auf und dann ab, ehe wir zur Garage liefen und ins Auto stiegen. „Beeil dich…“, murmelte ich und krallte die Finger in den Gurt, schloss die Augen. Ich hatte Panik, dass jetzt alles losging, mitten im Auto! Aber Mum meinte, ich solle ruhig bleiben. Sie habe 20 Stunden in den Wehen gelegen, ehe was losging oder so… „Keine Sorge!“, Karyu startete den Motor und fuhr raus, fuhr Richtung Krankenhaus. Und tatsächlich- sein Fahrstil glich dem eines Selbstmordgefährdeten, was mir Angst machte. Aber siehe da, wir kamen unfallfrei im Krankenhaus an. „Komm!“, er half mir aus dem Wagen und schliff mich zum Krankenhaus. Ich kniff nur die Augen zu, ich hielt es schon jetzt nicht aus. Was um mich herum geschah, bekam ich nur verschleiert mit. Ich konnte kaum noch laufen. Karyu reagierte und packte mich in einen Rollstuhl, fuhr mich dann irgendwohin. Wie es aussah zu der Station, wo sein Schulfreund arbeitete. „Meine Frau bekommt ihr Kind!“, rief Karyu dann auch schon dem heran eilenden Personal entgegen. Dieses reagierte auch, brachte eine Trage, auf die ich mich endlich mal legen konnte. Eine der Schwestern sprach beruhigend auf mich ein, hinter mir hörte ich nur etwas von: „Aber ich bin der Mann-Vater!“ Leicht drehte ich den Kopf und erkannte, wie Karyu mit einer dicklichen, böse aussehenden Schwester oder so diskutierte. Dann wurde ich auch schon irgendwohin geschoben. Die Leute um mich herum- Hebammen, Schwestern, Ärzte, Geburtenhelfer- was auch immer sie halt so waren, mir auch gerade herzlich egal- stellten mir Fragen, wann mein Termin sei -erst in einer bis zwei Woche/n antwortete ich- und wann es angefangen habe. Ich konnte die Frage nur grob beantworten, keuchte auch schon wieder und bog den Rücken leicht durch, die Schmerzen wurden schlimmer. Ich fragte einer der Frauen, ob ich noch lange in den Wehen oder wie man das nannte, was ich gerade durchmachte, liegen würde, doch sie antwortete zu meinem Entsetzen, dass es aussähe, als würde die Geburt gleich einsetzen. So ein Mist! Ich hatte nicht einmal darüber nachgedacht, ob Kaiserschnitt oder nicht! Doch im Moment hatte ich andere Sorgen. Würde ich das Baby halt so bekommen. Es tat jetzt schon alles schrecklich schmerzen, ich zitterte und schwitzte gleichzeitig. Die Ärzte oder was auch immer fummelten an mir herum, ich wurde verkabelt mit irgendwelchen Geräten, doch ich wusste nicht welche. Mein Atem spielte verrückt, ich keuchte immer wieder auf. Ich wusste nicht mal, ob ich froh oder beängstigt sein sollte, das Karyu nicht bei mir war. Ein Stöhnen entrang sich meiner Lippen. Mir war kalt, man hatte meinen Intimbereich freigelegt. Verdammt, war es schon so weit?! Eine der Frauen fasste noch meinem Arm, fragte mich, wie ich heiße. Ich presste nur ein leises „Michio“ hervor. Sie redete auf mich ein, ich bekam kaum etwas mit. „Sie müssen sich entspannen und gleich so atmen, wie ich es ihnen vormache.“ Toll, entspannen, haha! Als wenn ich mich jetzt entspannen würde! Ich war panisch, aufgelöst und vollkommen verwirrt. Meine Gefühle fuhren Achterbahn, überschlugen sich, die Emotionen kochten hoch. Die Erinnerungen der letzten Monate rasten an mir vorbei. Gleich würde sich alles verändern. Gleich würde ich endlich frei sein und mein Kind das erste Mal treffen, falls ich dann denn noch leben würde. Ich verkrampfte und krallte mich in die Hand der Frau. Sie redete ruhig auf mich ein, bis ich schließlich versuchte, so zu atmen, wie sie es von mir verlangte. Gleichzeitig versuchte ich irgendwie zu pressen. Toll, wie sollte ich das tun, ich hatte doch keine Ahnung, verdammt! Als noch eine andere Frau von entspannen redete, schrie ich sie an, sie solle erstmal in so eine scheiß Situation wie ich gelangen. Die Frau hatte gut reden! Ich war hier dabei zu sterben und die redete was von Entspannen! War es noch zu spät, voll betäubt zu werden? So eine Ladung Betäubungszeug, was die immer hatten, müsste doch reichen, oder? Ich hasste Krankenhäuser! Und das schrie ich nun mit meinen Schmerzen in die Welt hinaus- oder zumindest in das Zimmer. Es half mir mit den Schmerzen klar zu kommen, half mir, nicht gleich abzunippeln. Toll…ich hatte so viel über Geburtenvorbereitung gelesen…von wegen, zu all dem war es gar nicht gekommen! Viel zu schnell kam das Kind, ich dachte, ich würde noch schön hier herum liegen und vorbereitet werden, aber nein, es kam jetzt!! Erneut stöhnte ich auf, drückte nun fester, weil mich die doch recht nette Frau neben mir anspornte, während noch zig andere um mich herum standen. Ich sah nicht mehr hin, ich hatte die Augen zugepresst. Ich hatte zu tun, dass mein Kreislauf nicht wegkippte, ich war selten so überanstrengt worden wie jetzt. Da war stundenlang Bass halten und spielen ein Scheiß Dreck dagegen! Gott, ich konnte nicht mehr! Ich kämpfte so gut es ging, wurde umsorgt, schwitzte, stöhnte und presste weiter, kämpfte, wie ich es selten getan hatte. Es tat so weh… Ich hatte so oft im Leben aufgegeben, doch diesmal würde ich es durchziehen bis zum bitteren Ende! Und dann war es irgendwann so weit. Ich hörte Schreie…von einem Baby. Erschöpft sackte ich nach hinten, dann erst, ganz vorsichtig öffnete ich die Augen. Das kleine, noch eklig aussehende Ding wurde hochgehoben, anschließend wohl sauber gemacht. Ich bekam nicht mehr wirklich was mit. Ich war einfach nur erschöpft, fertig mit den Nerven und am Ende. So wirklich realisieren, was gerade geschehen war, tat ich noch nicht. Dann aber fragte ich leise die Frau: „Wo…wo ist es…?“, als ich es nicht mehr sah. „Hier. Hier ist Ihr Kind…“ Und nun erwachte ich zu neuem Leben. „Was…was ist es..? Ist es gesund..?“ „Es ist ein Junge, Frau Shimizu, es geht ihm gut. Herzlichen Glückwunsch.“ Ich bekam den kleinen Mann eingewickelt übergeben. Er gab unzufriedene Laute von sich, wirkte zerknittert und sah etwas wie meine Uroma aus, aber ich fand ihn schön. Wunderschön. Lächelnd und mit zitternder Hand strich ich durch die schwarzen Häärchen an seinem Kopf. Ich konnte nur noch lächeln, bevor mir Tränen über die Wangen liefen. Ich hatte es geschafft. Neun Monate lang Stress und eine schmerzhafte Geburt…aber jetzt war das Endergebnis da. Und es war so schön, dass ich total gerührt war. Die Frau meinte was von Nachgeburt und dass ich dann fertig gemacht und in ein anderes Zimmer gebracht werden würde. Ich nickte nur leicht. Ein wenig fühlte ich mich wie im Rausch. Aber ein wenig fühlte ich mich auch, als wäre ich selbst neu geboren worden. ~~**~~ Karyu stirbt tausend Tode Als Zero mitten in der Nacht erwachte und mich aus dem Schlaf riss, wollte ich weiterschlafen, doch dann sagte sie die Worte, die mich hochfahren ließen. Bitte?! War das wahr, das Kind kam jetzt schon?! Anderthalb Wochen zu früh?! Ich machte das Licht an, sah zum Bett, zog die Decke von ihr. Es war nass…wahrscheinlich das Fruchtwasser? Dann waren es keine normalen, sondern schon Geburtswehen!? Egal, mir blieb nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Oh Gott, ich war voll aus dem Häuschen, wuschig und aufgeregt. Also ging es wirklich los! Schnell packte ich die Notfalltasche und brachte sie ins Auto. Dann raste ich zum Krankenhaus. Eigentlich hatte ich gedacht, nur die Wehen hätten eingesetzt, aber so wie Zero schnaufte und keuchte, war ich mir nicht mehr so sicher, ob da nicht gleich ein Baby auf meinem Beifahrersitz liegen würde. Und das wollte ich nicht! Nicht, dass mir das eklig wäre, nein, aber ich wüsste dann definitiv nicht, was ich tun müsste! In Horrorszenarien sah ich mich schon die Nabelschnur durchschneiden… Aber dazu würde es nicht kommen! Ich sah schon das Krankenhaus. Ich fuhr ziemlich weit vor und hielt in der Notfallbucht. Hey, das war ein Notfall, oder? Vorsichtig half ich Zero raus und eilte mit ihm ins Krankenhaus. Es war ruhig, immerhin war es mitten in der Nacht. Einer der Pfleger da sprach mich an, wo ich denn hin wolle, aber ich rief ihm nur „Geburtenabteilung!“ zu. Er schien zu verstehen, zudem Zero ja immer noch wie verrückt schnaufte und keuchte. Zero konnte nicht mehr laufen, weshalb ich einen der Rollstühle vor dem einen Zimmer nahm und sie hinein verfrachtete. Als ich endlich dort war, wo ich hinwollte, rief ich den heraneilenden Schwestern auch schon entgegen, was los war. Zero wurde hingelegt und in einen der Räume gefahren. Ich wollte mit, aber eine dicke, böse aussehende Schwester stemmte die Hände in die Seiten und ließ mich nicht weiter. „Aber ich bin der Mann-Vater!“, entgegnete ich, wollte vorbei, doch sie fasste mich an den Arm. „Das ist mir egal. Wissen Sie, wie viele Väter mit reinstürmen und dann ihre Frauen noch nervöser machen, etwas umschmeißen oder selbst umkippen? Ne, heute Nacht bin ich hier und da kommen Sie nicht rein, entschuldigen Sie.“ „Ja aber ich muss zu ihr! Sie hat panische Angst vor Krankenhäusern!“ „Keine Sorge. Meine Kolleginnen sind sehr kompetent. Sie werden sie beruhigen.“ „Ich will aber da rein, verdammt!“ „Ja, tut mir aber leid, wir sind nachts nicht voll besetzt, wenn sie umkippen, kann sie keiner versorgen.“ „Ich kippe schon nicht um!“ „Das haben schon so viele gesagt.“, sie ging weiter irgendwelche Notizen durch, wandte sich ab. Ich schnaubte laut und wütend. „Ich habe ein Recht dabei zu sein! Das steht in den Geburtenbüchern!“ Sie hörte mir gar nicht zu. Enttäuscht wandte ich mich ab. Ich würde mich definitiv beschweren gehen über diese Frau… Völlig fertig mit meinen Nerven sah ich mich um. Dann entschied ich mich, Platz zu nehmen. Die Uhr mir gegenüber wurde mein liebster Anstarrpunkt. Tausend Dinge gingen mir durch den Kopf. Ich wollte Zero sehen, ihre Hand halten, ihr Kraft geben…wenigstens das wollte ich tun. Aber die Qualle ließ mich nicht! „Scheiße…“, murmelte ich und stützte das Gesicht in die Hände. Michio…ich wollte nur noch zu ihr. Das war alles, was zählte. „Hey, wenn das nicht mal Yoshitaka ist! Was machst du hier?“, sprach mich irgendwann später eine wohl bekannte Stimme an. Ich blickte auf. „Yoshi! Was machst du hier?“ „Ehm…arbeiten?“, lachend zupfte er sich an seinen Sachen herum. Ich runzelte die Stirn. „Um die Zeit fängst du an?“ „Eigentlich später.“, lächelte er, „Aber einen Kollegen mussten sie heim schicken. Da bin ich eingesprungen.“ „Boar…das könnte ich nicht mitten in der Nacht..“, schief lächelnd rieb ich mir die Augen. Nun kehrte die Müdigkeit zurück. „Ach was, gewöhnt man sich dran. Meine Tochter hält mich sowieso oft wach. Aber sag, was machst du hier?“ „Meine Freundin…sie ist da drin.“ „Deine- oh!“, seine Augen weiteten sich, „Der Termin war heute schon?“ „Nein, erst nächste Woche. Aber wie es aussieht, wollte da wer eher kommen.“, ich schmunzelte. „Und nun sitzt du hier und wartest?“ „Ja, Schwester Qualle lässt mich nicht rein.“ Yoshitaka blinzelte, dann runzelte er die Stirn, „Schwester Qualle…?“ Ich nickte nur zur Tür. „Ah, ach du meinst Frau Otsuka. Verstehe.“, er grinste und setzte sich zu mir. „Sie ist da etwas eigen…sie erwischt immer die memmenhaften Väter.“ „Na toll. Aber ich bin doch nicht so.“ „Tja, ich hatte Glück hier zu arbeiten…da konnte ich meine Frau selbst entbinden. Sonst hätte ich auch nicht dabei sein dürfen.“, lachend fasste er mir an den Arm. „Soll ich mal schauen gehen, wie weit sie sind?“ „Bei Michio?“, ich blickte neugierig zu ihm auf. „Ja, ich schau mal, warte.“, damit stand er auch schon auf und lief den Gang entlang zu der Türe. So war ich also wieder allein und wartete weiter. Mittlerweile…wie lange saß ich schon hier? 1, 2, 3, 4 Stunden? Ich wusste es nicht mehr, ich war schier verwirrt, aufgelöst, nervlich am Ende. Nach einigen Minuten kam Yoshitaka wieder. „Yoshi? Kommst du?“ „Wie, ich darf rein?“, rief ich mit großen Augen und sprang auf, rannte an Schwester Qualle vorbei und lief zu ihm. Yoshi grinste seltsam und streckte die Arme nach mir aus. „Herzlichen Glückwunsch, Yoshitaka Matsumura du bist Vater!“, rief er mir entgegen, dann drückte er mich kräftig. Mit aufgerissenen Augen und zitternden Knien blickte ich ihn an. „Ist…ist das wahr…?“ „Ja, man! Gratuliere, hast du es auch geschafft!“ „Oh Kami-sama..!“, ich drückte ihn einfach nur, ehe meine überschwappenden Gefühle mich dazu verleiteten, ihm einen Kuss auf die Stirn zu drücken. Aber er lachte nur, nahm es mir nicht böse. „Was ist es? Wie geht es Michio!?“ „Wirst du gleich sehen, komm mit.“, er fasste nach meinem Arm und zog mich mit, jedoch in ein anderes Zimmer. Ich stolperte ihm schnell nach. Er führte mich zu einer Tür, klopfte an, öffnete sie, sodass ich rein blicken konnte. „Sie haben Besuch, Frau Shimizu.“, lächelnd gab er mir den Weg frei. „Michio!“, rief ich und stürmte zu ihrem Bett, flog davor auf die Knie, rutschte zu ihr, griff nach ihrer Hand. „Liebling…Liebling wie geht es dir?“ Yoshitaka schaute uns noch kurz zu, dann schloss er die Tür. Ich war ihm dankbar dafür, er war schon immer ein guter Freund gewesen. Mit kleinen, müden Augen blickte Michio mich an. Sie wirkte sehr erschöpft, hatte aber rosige Wangen und schwitzte. „Ich…es geht…Danke…“, flüsterte sie leise. Stumm nickte ich, dann liefen mir die Tränen über die Wangen. „Ich hatte solche Angst!“, sanft drückte ich sie an mich, streichelte sie, küsste ihr Gesicht. „Feigling…“, murmelte sie und grinste ein wenig. Nun fasste auch ich mich wieder etwas; ich liebte ihren schelmischen Ausdruck. Doch dann wurde mir etwas bewusst: „Wo ist das Kind?!“ „Ehm…vielleicht mal hier…auf der anderen Seite neben mir?“, lachte Michio schwach und deutete auf das winzige Bett, was hoch und auf Rollen war. „Es ist hier?!“ „Na klar. Dein Yoshi hat dafür gesorgt….Der Mann ist toll…“ „Vergiss es, er ist vergeben.“, lachte ich nun und lief staunend um das Bett. Vorsichtig blickte ich über den Rand des kleinen Bettes. „Vorsicht, sonst erschreckt es vor dir.“, lachte Zero fies, meinte dann aber gespielt traurig: „Yoshi?“ „Ja?“, ich blickte wieder zu ihr. „Ich kann nun doch nicht meine Kleider verschenken…“, ein lautes Seufzen folgte. „Was?“, und dann wurden mir ihre Worte bewusst. Ein Grinsen zog sich über meine Lippen. „Es ist ein Junge?“ „Ja.“, sie nickte lachend. „Gib ihn mir…ich durfte ihn gar nicht so lang halten, wurde selbst erst fertig gemacht…“ Mein Blick wanderte zu der puppenhaften Gestalt. „Ich hatte ihn noch gar nicht…“, murmelte ich und nahm ihn unglaublich vorsichtig aus dem Bett, setzte mich dann zu Zero. „Hallo, du kleiner Mann…“, flüsterte ich und strich mit dem Zeigefinger über die Wange, die Haare, die kleine Stupsnase. Ich wusste nicht, wie ich beschreiben sollte, was in mir vorging. Noch nie in meinem Leben zuvor war ich so glücklich…doch, einmal, und zwar, als Zero mir seine Liebe gestand. Wie viel Zeit war seit dem nur vergangen… Wir hatten so viel erlebt. So viel zusammen überstanden. Und nun hielt ich das Ergebnis unserer Liebe in Händen. Ich wusste, es klang kitschig, aber ich durfte kitschig sein. Das sagte Zero mir eh oft genug. „Mein….Sohn…“, brachte ich leise hervor und dann kamen sie wieder. Tränen. Tränen der Freude und Erleichterung. Wir hatten alles überstanden. Alles war wieder gut. Nun war alles gut. „Er ist so wunderschön…die kleine Nase…die hat er eindeutig von dir.“, schmunzelte ich und blickte zu Zero, welcher die Augen rollte. „Wenn du meinst.“ Ich wollte was antworten, doch da fing es in meinen Armen an zu ningeln und zu bewegen. „Oh, hab ich was falsch gemacht?“ „Gib ihn mir einfach.“, lächelte Zero und streckte die Arme aus. Ich übergab ihn ihr sanft. Behutsam nahm sie ihn in die Arme, hielt ihn vorsichtig fest. „Du bist wirklich wunderschön. Und ich weiß endlich, dass sich die scheiß neun Monate ausgezahlt haben.“, ein leises Lachen, das mich zum Schmunzeln brachte. „Habt ihr schon einen Namen?“ Erschrocken blickte ich zur Tür, erkannte einen grinsenden Yoshi. „Eh…öh…weiß nicht…“, machte ich nur wissenslos und blickte zu Zero. Sie sah zu dem jungen Mann in der Tür, dann zu mir und lächelte leicht. „Ich…hab vorhin überlegt und ehm…da kam mir Shinji als erstes in den Sinn. Und als Nachname deiner.“, erneut erklang ihre schöne Lache. „Shinji?“, fragte ich neugierig nach. „Ja eh…ich wusste auch nicht so genau…“, sie lächelte verlegen, „Aber ich hatte mal so ein Märchenbuch als Kind, da ging es um einen Shinji. Das fand ich schön.“ Nun begann ich auch zu schmunzeln. „Gut…das Buch musst du mir definitiv zeigen…aber Shinji klingt gut. Dann heißt er jetzt Shinji Matsumura.“ Yoshitaka lächelte. „Gut…Ich bring euch später alles von wegen Formulare und der Kram halt. Ich denke, ihr solltet euch erst einmal ausruhen. Eine Geburt ist sehr anstrengend für Mutter und Kind. Schaut, wie müde euer Kleiner ist und seine Mama sieht auch aus, als würde ihr Schlaf gut tun.“ Verlegen räusperte sich Zero, ich grinste nur etwas. „Darf ich?“, Yoshi war zu ihr getreten und streckte die Arme nach unserem Kleinen aus. Michio schaute ihn an, betrachtete den Kleinen, übergab ihn dann aber seufzend. Es erstaunte mich, wie schwer er sich von ihm trennen konnte. Scheinbar hatte er doch richtige Muttergefühle entwickelt… Shinji wurde wieder in sein Bettchen gelegt. Dann sprach Yoshi mich an: „Ehm Yoshitaka? Soll ich dir noch ein Bett ins Zimmer bringen lassen? Du wirkst auch fertig, ich möchte dich so nicht nach Hause fahren lassen…du bist doch mit dem Auto, oder?“ Müde nickte ich. „Gut, ich organisier ein Bett.“ Wir wurden kurz allein gelassen. Sanft blickte ich zu Zero, welche müde lächelte. „Ich bin so fertig…“ „Das glaub ich dir mein Engel.“, ich strich ihr durch die Haare, küsste ihre Wange. „Ich…war gar nicht vorbereitet und dann das…“ „Naja…im Grunde waren wir neun Monate vorbereitet…aber egal. Nun ist er da, unser kleiner Schatz.“, liebevoll sah ich zu dem Bett. Ich konnte meine Gefühle nicht in Worte fassen. „Ja, jetzt ist er da…einfach nicht warten wollen der Schatz.“, lachte Zero, wurde dann aber wieder ganz ruhig, „Ich…als ich ihn sah, dachte ich, etwas Schöneres gibt es nicht. Also außer dir… er war so niedlich und kuschelte sich gleich an mich und das freiwillig…sonst haben Kinder eher Angst vor mir.“ „Ach was. Nur, wenn wir geschminkt sind…aber jetzt bist du doch wunderhübsch. Er spürt sicher, wer seine Mama ist.“ „Ja, denke ich auch…aber jetzt muss er sich erholen von seinem ersten großen Abenteuer.“ Wir grinsten uns an, dann meinte ich: „Du aber auch. Und ich erst. Denn da kommt grad meine Schlafgelegenheit hereingefahren.“, lachend blickte ich zu Yoshi und einem anderen Mann, die das Bett hereinfuhren. „Danke schön.“ „Nichts zu danken. Wenn was ist, klingelt. Wenn hier wer reinkommt, dann nur zur Kontrolle die Schwestern.“ „Geht klar.“, antwortete ich für uns alle und begann mich schon mal bis auf die Unterwäsche auszuziehen. „Bis Morg- später, ist ja schon Morgen.“, lachte Yoshi, dann ging er raus. Ich grinste nur, lief nochmal zu Zero und küsste sie. „Schlaf gut Liebling.“ „Du auch…danke für alles…“ „Nichts zu danken, dir hab ich viel mehr zu danken.“, vorsichtig lief ich zu Shinji. „Gute Nacht Schatz.“, ich küsste sehr, sehr vorsichtig seine Stirn, dann ging ich zurück zu meinem Bett, löschte das Licht und legte mich hin. Ich war so fertig, dass ich bald einschlief. ~~**~~ *kicher* Nun bin ich ernsthaft auf eure Meinungen dazu gespannt. Mir gefällt das Kapitel im übrigen sehr... Zeros Charakterlicher Wandel hat es mir sehr angetan. Und Shinji...mein neuer Liebling *lach* Ich hoffe, ihr seid bisher auch mit den Zeitsprüngen mitgekommen... ich hatte nur keine Lust, jeden einzelnen der neun Monate zu beschreiben ;) Vielen, vielen Dank an meine Reviewer: @Michio: Ich seh schon, ich verwirre dich x'D aber schön, dass dir das letzte kap auch so gefiel... hierzu interessiert mich deine meinung auch wieder brennend xD! @Lucel: *nick* Wobei es sicher auch solche leute wirklich geben wird, denk ich >.<" @Seika-chan: Du hast es erfasst! Und endlich hat das Kind auch einen Namen + Geschlecht *strahl* Ich hoffe, dir gefiel das Kapi ;) Bis bald! ~~**~~ Kapitel 24: 24. - Danach ------------------------ 24. - Danach Karyu freut sich aufs Papa-sein Gut eine Woche später war es endlich so weit. Ich fuhr wieder ins Krankenhaus. Die Zeit ohne Michio war schrecklich gewesen. Aber ich hatte sie jeden Tag besucht. Ihre Eltern waren auch da gewesen, Nana und Saoto, sogar ihr Bruder Yusuke. Alle fanden den kleinen Shinji zuckersüß. Zeros Eltern waren schrecklich stolz und Nanako wollte den Kleinen am liebsten behalten. Ich musste noch jetzt lachen, wenn ich an Michios wütendes Gesicht zurückdachte. Hizumi und Tsukasa hatten es bisher noch nicht geschafft. Hizumi aus dem Grund, dass er eine Weile weg gewesen war bei Verwandten, Tsukasa daher, das er mit dem Umzug beschäftigt war. Er zog wieder allein in eine andere Wohnung, das mit seiner Freundin hatte wohl nicht geklappt, sie hatten Schluss gemacht. Er tat mir leid, andererseits freute Hizumi sich irgendwie, das zu hören. Kaum hatten wir telefoniert darüber, und natürlich über meinen Sohn, versprach er, zurückzukommen. Er wolle sich Karyu- und Zero-Junior nicht entgehen lassen, meinte das Goldkehlchen. Auch Tsukasa würde uns bald besuchen, versprach er. Meine Eltern…ja keine Ahnung, mit denen hatte ich ewig keinen Kontakt mehr. Doch jetzt zählten nur Michio und mein Sohn. Wie so oft parkte ich nahe am Krankenhaus, stieg aus und lief den schon bekannten Weg. Über Schwester Qualle hatte ich mich übrigens doch nicht beschwert. Ich war zu glücklich über gewisse andere Dinge. Fröhlich grüßte ich das Personal und lief zu Zeros Zimmer. Ruhig angeklopft, dann trat ich ein. Als ich um die Ecke schielte, sah ich Zero gerade, wie sie stillte. Unwillkürlich musste ich schmunzeln. „Ich erinnere mich an eine hübsche Dame, die vor ein paar Monaten noch meinte, sie wolle nie etwas anderes außer meine Griffel in die Nähe ihrer Brüste lassen.“ „Da kannte ich ja auch noch nicht meinen Shinji.“, antwortete Michio nur nüchtern und machte weiter. Vorsichtig setzte ich mich zu ihr. „Hat er wieder zugenommen?“ „Ja, etwas.“ „Hast du keine Angst mehr vorm Stillen?“, das war das erste Mal, dass ich sie das machen sah. Es faszinierte mich irgendwie. „Nein…er ist ganz liebevoll, beißt mich nicht oder so…hatte also umsonst Angst….ist nur ungewohnt. Aber noch lange nicht so schlimm wie die Geburt.“, ihr Lachen erklang, was mich schmunzeln ließ. Neugierig betrachtete ich die beiden weiter. „Du hast jetzt nicht perverse Gedanken, oder?“, sie schielte leicht zu mir, ließ den Kleinen aber nicht aus den Augen. „Ich? Nein, wieso?“, lachte ich, betrachtete sie dann grinsend. „Nur so. Wirktest gerade so.“ „Aha…“ „Hast du noch eingekauft, wie ich es wollte?“ „Natürlich Liebes. Windeln haben wir jetzt im Überfluss, blaue Bodys habe ich noch gekauft, ein Babyphon und naja…hab ich dir das nicht erzählt gehabt?“ „Ehm lass mich überlege……nein?“ „Oh, entschuldige. Naja, der Kindersitz…-korb, was auch immer, fürs Auto ist auf jeden Fall auch schon drin und den Kinderwagen, den wir ausgesucht hatten im Katalog, den hab ich auch gekauft.“ „Super, das klingt, als hättest du einiges zu tun gehabt.“ „Ach naja, wenigstens was, wenn ich dich schon nicht dauernd stören durfte…was gibt es sonst neues…Ryu hat mir eine tote Maus ins Haus getragen und sie Shiro geschenkt.“ Zero lachte los. „Bitte was?! Oh Gott, ich verpass das Beste!“ Grinsend nickte ich. Dann fiel mein Blick wieder auf Shinji, der aufhörte mit trinken. „Oh, warte.“, Zero packte ihre Brust weg, ehe sie ihn sanft hoch nahm und Bäuerchen machen ließ. Mich erstaunte immer wieder, wie liebevoll er geworden war. Uns war wahrlich ein Geschenk gemacht worden mit dem Kleinen. „Wann darfst du gehen?“ „Die Schwester meinte, wenn mein Mann kommt, muss ich nur Bescheid geben.“, damit drückte er auch schon den Schwesternruf, wenig später stand eine im Zimmer. „Ich…würde dann ganz gerne nach Hause, weiß nur nicht, wie das abläuft…“, gestand Zero leise. Sie besprachen sich, sodass ich erst einmal aus dem Zimmer ging, um meinen alten Freund zu suchen; ich wusste, dass er heute Dienst hatte. Im Raum mit den vielen Babys fand ich ihn, klopfte an die Scheibe. Er sah auf und nickte, kam wenig später zu mir und drückte mich. „Yoshi! Wie geht’s?“ „Super. Wir machen uns dann fertig.“ „Ach ja stimmt. Na dann geht Sachen packen, ich schau, was ich tun kann...“ „Ich glaub, das macht schon eine Schwester…“ „Egal, ich komm einfach mal mit.“ Damit liefen wir zurück zu Zeros Zimmer. Ich ging zum Schrank und begann alles in der Notfalltasche zu verstauen. Gut, dass ich zwischenzeitlich einiges mitgenommen hatte zum Waschen, dass würde jetzt definitiv nicht alles in die Tasche passen. Nachdem ich alles gepackt hatte, sah ich zu Zero, die nun schon aufgestanden war und im Gang mit einigen Schwestern sprach. „Warte, ich nehm deine Tasche.“, Yoshi nahm sie mir ab, sodass ich Shinji nehmen konnte. „Danke.“ Der Kleine schlief schon wieder, was mich lachen ließ. „Das ist meistens so.“, grinste mein Freund, „Bei meiner Tochter auch so gewesen…nach dem Stillen schlief sie immer ein.“ „Warum auch nicht. Der kleine Mann hier ist sicher immer noch erschöpft von seiner langen Reise…naja, dafür kannst du zuhause schön schlafen, Shinji. Ich freu mich schon darauf, wenn du dein Bettchen testest.“, grinste ich und lief mit dem Kleinen im Arm durch den Gang. Michio kam mir entgegen. „Wir können, ihr Lieben.“ „Hast du alles?“ „Jahaaa.“ „Deine Papiere?“ „Ja, die sind alle in der Tasche.“ „Wenn nicht bring ich sie euch vorbei.“, mischte Yoshi sich ein. Zero nickte, blickte dann zur Tasche und von der zu Shinji. „Also ich würde ja liebend gern die Tasche tragen, aber ich bin ja nur eine arme, schwache Frau, die vor wenigen Tagen entbunden hat. Also würde ich viel lieber…“ Seufzend gab ich ihr unseren Sohn. „Bitte sehr…aber zuhause darf ich ihn ins Bett legen.“ „Hm…okay.“ Yoshitaka neben uns lachte los. „Ihr seid mir welche! Richtige Übereltern. Aber gut ihr Lieben, macht euch nach Hause. Jetzt geht es erst richtig los. Freut euch auf schlaflose Nächte.“ „Danke auch..“ brummte Zero, lächelte dann aber doch. „Danke, Yoshitaka-Zwei. Du hast uns sehr geholfen.“ „Immer wieder gern. Wenn ihr noch was braucht, kommt vorbei oder ruft mich an, Yoshi-Eins hat meine Nummer.“, grinsend drückte er erst Zero, dann mich. „Und nun ab mit euch!“ Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Ich brachte meine beiden Süßen zum Auto, Zero legte unseren Junior in das Babytragekörbchen, was sie jedoch auf den Schoß nahm. Geduldig wartete ich, dann fuhr ich erst los- bedacht vorsichtig, immerhin fuhr unser Sohn das allererste Mal Auto. Beim Gedanken daran musste ich grinsen. Zero hob ihre schlanken Brauen. „Was guggst du so blöde, Karyu?“ „Ich…hab nur dran gedacht das unser Sohn jetzt so viele allererste Male erlebt…das erste Mal außerhalb des Krankenhauses, das erste Mal Auto fahren, das erste Mal nach Hause kommen…“ „Stimmt.“, nun lächelte sie und blickte hinab zu dem Kleinen, streichelte ihn, während ich mich wieder auf den Verkehr konzentrierte. „Du, Karyu…?“ „Hm?“ „Weißt du…ich hab echt alles erlebt, was man als Frau erleben kann, denk ich…mittlerweile ist es mir fast egal, ob ich wieder normal werde…hab mich fast dran gewöhnt…Und ehrlich? Ich habe mich so oft beschwert…so oft aufgeregt. Ich…wollte den Kleinen gar nicht und jetzt, nachdem ich ihn schon eine Woche bei mir habe, möchte ich ihn nicht mehr missen. Dich auch nicht.“ Ich lächelte nur. Das war eines der schönsten Dinge, die sie je gesagt hatte, fand ich. „Ich liebe dich.“, antwortete ich darauf nur ehrlich, „Dich und den Kleinen.“ „Ich dich auch…und ihn.“ Dann schwiegen wir wieder und fuhren nach Hause. Angekommen stiegen wir aus und gingen rein, Zero trug Shinji noch immer. Im Flur kamen uns sofort die Katzen entgegen geeilt. Da fiel mir auch vor Schreck was ein. „Upps…“ „Was denn Yoshi?“ „Ich hab vergessen zu füttern…“, murmelte ich leise. Zeros Augen weiteten sich. „WAS? Du hast die Katzen vergessen? Oh ihr Armen! Wartet, ich kümmer mich gleich ordentlich um euch.“ Nachdem ich mir die Hausschuhe angezogen hatte, übernahm ich Shinji, damit Zero sich auch umziehen konnte. Danach knuddelte sie heftig unsere Katzen. „Aww, ich hab euch vermisst. Hallo Ryu…hallo Shiro…“, beide maunzten zufrieden und schmusten mit ihr. Ich schmunzelte nur. „Michio? Ich bring Shinji in sein Bett.“ „Mach das….bring aber das Babyphon mit runter, sonst hören wir ja nichts. Außer du willst auch ins Bett.“ „Nein, nein. Außer du willst..?“ „Ich hab fast die ganze Woche im Bett gelegen aus Langeweile und Erschöpfung! Weißt du, wie froh ich bin, mal keine Krankenhauswände zu sehen? Ich muss mich bewegen, ich…schau Ryu, ich kann mich wieder zu euch bücken.“, sie lachte. „Okay, bin gleich wieder da.“, murmelte ich und trug den Kleinen die Treppen rauf in sein Kinderzimmer. Liebevoll legte ich Shinji in sein Bett und deckte ihn zu. Er sah aus wie eine Puppe, so wie er da lag und schlief. Und er war so winzig…dafür das Zero einen so dicken Bauch hatte. Lächelnd strich ich über seine Wange. Dieses Glücksgefühl, was ich seit seiner Geburt empfand, ließ sich gar nicht beschreiben. Immer wieder dachte ich daran, dass der Kleine ganz einfach nur aus unserer Liebe entstanden war. Und ner Menge körperlichem Kram, aber egal. Damals…hätte ich nie gedacht, Zero jemals als Freund und Partner zu bekommen. Und dann war er eine Frau. Und ich ergriff meine Chance, kümmerte mich um ihn. Und durch den Blödsinn verliebten wir uns. Und eher zufällig entstand dadurch auch Shinji…nun wollten wir ihn beide nicht mehr missen. Letztendlich…war ich sehr, sehr glücklich darüber, wie alles gekommen ist. Vor allem aber dankte ich diesem Fluch…von wem war er? Ignaz? Oder wie hieß der Typ mit der Hexe da? Ich glaube…ich werde der Religion irgendwann beitreten. Die hatten mehr für mich getan als ich jemals zu träumen vermocht hätte. Ganz leise löste ich mich von Shinji Bett, zog den kleinen gute Nacht Mond auf, den Zero gekauft hatte und der nun eine leise Melodie spielte, stellte sein Babyphon an und verließ das Zimmer. Schnell holte ich noch aus dem Schlafzimmer das andere Babyphon, dann lief ich runter zu Zero. Die saß gerade in der Küche auf dem Fußboden und schmuste mit den Katzen. Als ich reinkam, lächelte sie mich an. „Und? Schläft noch, oder?“ „Na klar, wie ein Stein.“ „Ist ja auch logisch…war alles sehr anstrengend…außerdem muss er vorschlafen…damit er später, wenn er etwas größer ist, alles erkunden kann.“ Ich musste lachen, nickte aber. „Das stimmt.“ Damit setzte ich mich zu ihr auf den Boden. Prompt kam Ryu zu mir. Gedankenverloren streichelte ich ihn, blickte aber Zero an, welcher leicht lächelte, mich dann aber küsste. Er war wie ausgewechselt seit der Geburt. „Karyu?“ „Hm?“ „Schau mal.“, stolz zog sie ihr Oberteil hoch, deutete auf ihren Bauch. „Der ist wieder schön flach…“ „Jap. Das haben Geburten so an sich.“ „Blödmann.“, murrte sie, „Aber naja…bleibt man hinterher nicht dicker?“ „Muss nicht sein. Etwas vielleicht. Ich weiß nicht. Ich finde, du siehst seit Shins Geburt noch schöner aus.“ „Schleimer.“ „Ich weiß. Willst du was essen? Ich hab eingekauft für den Lieblingsessen.“ „Ehrlich?!“ „Ja, muss es nur kochen.“ „Super, ja!“ „Okay, dann erhebe dich mal, du sitzt vor den Töpfen.“ Zero zog ein Schmollgesicht, ging dann aber wirklich beiseite. „Danke, mein Engel.“ „Ach halt die Klappe.“ „Ich bin glücklich, dass du noch ganz der Alte bist.“ „Jap. Und genau deshalb geh ich jetzt eine rauchen, hab ich mir verdient.“ Verdutzt blickte ich sie an. „Hält deine Lunge das überhaupt nach 6 Monaten Entzug aus?“ „Na klar.“ „Schade, ich dachte, du wirst Nichtraucher.“ „Du bist doch auch keiner.“, hielt sie dagegen. „Ja…aber ich schränk es mehr ein…“ „Ich auch. Zumindest nicht vor Shinji. Aber da wir eh nur im Garten rauchen…“, er zuckte die Schultern. „Ich glaub, bei stillenden Frauen ist das auch nicht schön, wenn sie rauchen!“, rief ich ihr nach, als sie zur Glastür lief. Ha, ertappt. Sie stoppte und kam zurück. „Du bist so ein Arsch, das weißt du oder?“ „Danke. Bin ich aber gern, wenn ich so die Gesundheit meines Sohnes schützen kann.“ „Pff…dann geh ich halt aufs Klo. Das ist auch ein Luxus… gegen die Schieber und Krankenhaustoiletten…“, damit verschwand sie nach oben. ~*~ Am Nachmittag klingelte es. Ich war gerade beim Fernsehen eingenickt, Zero war oben und stillte, wenn ich mich recht erinnerte… Also ging ich zur Tür und machte auf. Mir entgegen blickten ein strahlender Hizumi und ein nicht weniger fröhlicher Tsukasa. „Herzlichen Glückwunsch, Bandpapi!!“, meinten sie und drückten mich. Ich musste lachen. „Ihr Verrückten. Aber danke…kommt rein.“, ich gab den Weg frei und schloss die Tür hinter ihnen. „Und?! Wo ist er, der Nachwuchsmusiker?!“, fragte Hizumi euphorisch und blickte sich um. Grinsend lief ich zu ihm. „Shinji ist oben mit seiner Mama. Er wird gerade gestillt.“ „Oh, da stört man besser nicht.“, nickte Hizumi ernst. Mir fiel etwas ein. „Ich kann euch in der Zeit jemand anderes vorstellen, kommt mal mit.“, ich führte unsere Gäste in die Küche, blickte mich um. Da keiner da war, nahm ich den Napf und klopfte kurz damit auf die Küchenfläche. Wenig später kamen unsere anderen beiden Lieblinge; Ryu vorne weg, Shiro hinterher. Hizumi staunte nicht schlecht. „Ey cool, ihr habt noch eine Katze!“, lachend fiel er auf die Knie, streichelte die Prinzessin. „Das ist doch eine Katze, oder?“ „Ja…wir wollten mal schauen, ob sie auch irgendwann…Nachwuchs bekommen.“ „Ihr Babysüchtigen!“ „Gar nicht!“ „Genau. Ryu soll auch nur die Chance auf Fortpflanzung erhalten.“ Erschrocken schauten wir auf, als Zero angelaufen kam- mit Shinji im Arm. Plötzlich lachte sie auch noch. „Schaut nicht so bedeppert! Kommt her, er ist mal munter, da seht ihr seine Augen.“, grinsend blieb sie stehen und wartete. Allesamt erhoben wir uns und gingen zu Zero. „Oh mein Gott! Der ist ja sowas von süß, ehrlich!“, Hizumi schien gleich zu platzen und auch Tsukasa schmunzelte. „Niedlich der Kleine…aber er schaut gerade so misstrauisch wie seine Mama.“ Das war zu viel. Jetzt fing er an zu schreien. Hizu begann zu lachen. „Oh man Tsu! Kinder können dich wohl nicht ab.“ „Uhm…“ „Ihr seid nur zu viele. Im Krankenhaus hat er auch geweint, als mein Vater ihn nahm.“, liebevoll begann Zero ihn zu wiegen; Hizumi betrachtete sie neugierig. „Wow…du bist voll zur Mutter mutiert…“ „Na und, was dagegen?!“ „Nein…nur…brauchst du die Band da noch?“ Zeros Gesicht entgleiste. „Hiroshi! Sag so etwas nie wieder! Die Band ist mein Leben! Mein Beruf! Shinji ist auch mein Leben! Aber mein Privatleben, das kann ich ja wohl trennen. Außerdem freue ich mich schon, wieder mit euch zu arbeiten, endlich…“ „Und wer passt auf ihn auf?“ „Mama. Oder Nana…oder wir stellen ein Kindermädchen ein.“ „Dann ist ja gut!“, er betrachtete Shinji, der nun wieder schlief, „Darf…darf ich ihn auch mal…halten?“ „Ja…aber Vorsicht.“ „Na klar.“, strahlend nahm Hizumi den Kleinen auf den Arm. „Du bist so süß…“ ~~**~~ Mama Zero, steht’s zu Diensten! Ich musste lachen, als ich Hizumi so sah. „Das wär auch ein guter Papa.“, meinte ich zu Tsukasa, der nickte. Doch irgendwie passte mir an ihm heute etwas nicht. Ich kannte die anderen zu gut um zu wissen, wenn was nicht stimmte. Sanft zog ich Tsu etwas abseits. „Alles okay?“ „Warum sollte es das nicht sein?“ „Du bist so schweigsam heute…“ „Ich stehe ja auch nicht im Mittelpunkt, Shinji ist der Interessante heute.“ Bei seinen Philosophiesprüchen konnte ich nur mit den Augen rollen. „Sag jetzt. Ist was mit deiner Freundin?“ „Wir haben uns getrennt.“, bestätigte er. „Das…das tut mir leid…“, murmelte ich leise, Tsu aber schüttelte den Kopf. „Schon okay…war halt nicht das Richtige. Auf jeden Fall zieh ich gerade aus und naja…ist halt viel Stress.“ „Wenn du meine Hilfe brauchst, sag es, ja?“ „Ich will dich doch nicht stören.“, er klang fast schon entrüstet. „Du störst doch nicht!“, entgegnete ich mindestens genauso. „Tsukasa…du gehörst auch zu meiner Familie, das weißt du. Wir sind alles eine Familie, also. Ich bin immer für dich da und die anderen beiden da auch.“ Seine ernsten Augen begannen zu lächeln. „Du hast dich ganz schön verändert, Michio.“ „Wie meinst du das?“ „Nicht dein äußeres, deine Art. Du bist so voller Leidenschaft und Liebe, das ist…wundervoll. Ich kann Karyu verstehen, wenn er von dir schwärmt.“, er lachte leise, ich wurde nur rot. „Danke…“, dann sah ich wieder zu den anderen. „Sag mal…Hizumi wirkt so glücklich, das ist schön. Vor einer Weile war er enttäuschter drauf…“ „Ja, er war bei Verwandten…keine Ahnung, seitdem ist er fröhlich. Wenigstens einer.“ „Naja…vielleicht solltest du dich mit ihm zusammentun und dich von der Fröhlichkeit anstecken lassen…?“, probierte ich es, doch Tsu verstand nicht. „Hä?“ „Schon gut.“, damit sah ich schnell wieder zu den anderen. „Karyu, zeig ihnen doch mal das Kinderzimmer.“ „Ja stimmt, das kennt ihr noch gar nicht!“, rief angesprochener freudig, „Kommt mit, Hizumi und Tsukasa!“ Ich wollte ihnen schon folgen, doch da klingelte es. Die Jungs stoppten, doch ich wank ab, „Ich mach schon, geht ihr nur rauf!“ Ein kurzes Nicken, dann waren sie weg. Mit klopfenden Herzen lief ich zur Tür, öffnete und strahlte, als ich Karyus Eltern erblickte. „Hallo ihr Lieben!“, meinte ich einfach mal, immerhin gehörte ich nun zur Familie, ob sie wollten oder nicht. „Hallo Michio! Komm her und lass dich drücken!“, Karyus Mama umarmte mich, was mich zum blinzeln brachte. „Alles, alles Gute! Wir freuen uns ja so für euch!“ „Danke, Schwiegermutti..“ „Wir haben euch was mitgebracht, fürs Baby. Vielen, vielen Dank für deinen Anruf.“, sie löste sich wieder. „Aber das war doch selbstverständlich, Sie zu informieren.“ „Ja, wenigstens eine, die dran denkt….Yoshitaka hätte uns dann vielleicht mal zur Hochzeit unseres Enkels eingeladen.“, schnaubte Karyus Vater. Darauf wusste ich nicht so recht zu antworten, bzw. reagieren. Der Mann war nett, konnte aber auch total abdrehen, wie ich ja erlebt hatte. Doch jetzt lächelte er und schloss mich ebenfalls kurz in die Arme. „Herzlichen Glückwunsch zur Geburt. Und duze uns bitte.“ „Danke, vielen Dank..“, murmelte ich verlegen, „Dann…kommt doch bitte beide rein…aber nicht wundern, wir haben noch Besuch, unsere Kollegen.“ „Ah, okay.“, meinte Yoshis Mutter, wand sich dann an ihren Mann und meinte „Siehst du?! Wir sind doch zu zeitig, habe ich dir doch gesagt.“ Oha…seit dem letzten Treffen hatte sich wohl einiges getan, jetzt hatte wohl Karyus Mum das Ehezepter in der Hand…? „Ich geh mal schnell alle holen, wartet bitte hier.“ Sie nickten und betrachteten auch schon unsere Katzen, welche neugierig vorbeischauten. „Yoshi? Wir haben Besuch.“, lächelte ich und nahm ihm Shinji ab, woraufhin ich nur einen doofen Blick erntete. „Besuch? Wer denn?“ Ich biss mir auf die Unterlippe. Wenn ich ihm das sagte, würde er ausrasten und vor Trotz nicht mit runter kommen. „Ehm…wirst du schon sehen..“ Er schnallte es nicht und nickte nur. „Na dann…“ Tsukasa hingegen musterte mich aufmerksam, lächelte dann. „Komm Hizumi, ich denke, wir gehen auch erst einmal wieder.“ „Was? Oh wie schade…“, seufzte jener. Er sah immer noch aus wie ein kleines Kind an Weihnachten, so sehr freute ihn das alles hier. „Aber wir kommen bald wieder…ich will Shinji wieder besuchen…und wenn er größer ist, spiel ich mit ihm Fußball und so…“ „Keine Sorge, dafür sind noch genug Jahre da, jetzt verbringst du deine Zeit aber erstmal mit mir.“ „Mit dir? Warum das?“, verwundert sah er zu Tsu, welcher nur lächelte. „Ich hab dich lang genug vernachlässigt, Kumpel. Mir fehlen unsere Film- und Spielabende auch, weißt du.“ Es war eine ganz harmlose Äußerung. Und doch freute Hizumi sich sichtlich darüber. „Super! Bis demnächst dann Jungs!“, und schon flitzten sie runter, was mich lachen ließ. „Kommst du Karyu?“ „Ja, okay…oh warte, ich wollte noch schnell neue Batterien ins Babyphon machen, dann komm ich…“ „Neue Batterien?“, ich blickte ihn verwirrt an, „Ich bin doch erst mit ihm aus dem Krankenhaus gekommen…!“ „Ich weiß…“, gestand Karyu verlegen, „Aber…ich hab das an Ryu ausprobiert…und naja, scheinbar sind die Batterien alt gewesen, als ich gerade mal drüben war, hörte ich nämlich nichts.“ „Tu was du nicht lassen kannst.“, murmelte ich einfach nur und lief aus dem Zimmer und die Treppen hinab. „Ist er das? Oh wie niedlich der Kleine ist, schau doch Schatz.“, Karyus Mama betrachtete Shinji mit einem liebevollen Blick, zog ihren Mann dann näher. „Sieh an..“, meinte der, „Hat Yoshitaka also mal was Sinnvolles zustande gebracht..“ Meine Augen wurden größer. Hatte ich mich da gerade verhört? Ehe ich etwas sagen konnte, meinte er allerdings: „Ein hübsches Kind. Er kann stolz sein, denn ich bin es.“ Nun musste ich wieder lächeln. Shinji unterdessen öffnete seine Augen, blinzelte und betrachtete die Finger in seinem Gesicht, die ihn streichelten, argwöhnisch. Karyus Mama lachte. „So hat Yoshitaka früher auch geschaut..so richtig ‚lass mich in Ruhe‘.“ Ich grinste nur. „Er mag Fremde irgendwie noch nicht…zumal es in letzter Zeit so viele waren….aber er ist eigentlich lieb…“ „Du bist heute erst aus dem Krankenhaus zurück, nicht wahr?“ „Ja, ich habe euch von dort aus angerufen. Danke, dass ihr die weite Strecke gekommen seid.“ „Nichts zu danken, wir sind doch auch neugierig.“ In diesem Moment hörten wir jemanden die Treppe hinab kommen. „Michio, ich hab es repa-“, Karyu stockte, als er unsere Gäste sah. Und hiermit wäre der Schwierigste Teil des Tages eröffnet. „Was…was macht ihr hier…?“, brachte er lediglich zustande und kam nun auch noch die letzten Stufen herab, blieb aber in Achtstellung. „Wir schauen uns nur unseren Erben an, da uns deine Frau freundlicherweise angerufen hat, was du ja nicht für nötig hieltest.“ „Es ist mir vollkommen egal, wenn du mich enterbst!“, zischte Karyu und kam näher. „Warum hast du dich nie mehr gemeldet?! Ist es dir so egal, wenn sein Enkel seine Großeltern nicht kennenlernen kann?“ Die Stimmung, die sich aufbraute, gefiel mir ganz und gar nicht. Shinji schien es ähnlich zu sehen, denn er begann zu schreien. Danke dir Shinji, wenn du größer bist, bekommst du ein großes Eis von mir dafür! Oder ich schenkte dir jetzt noch mehr Spielzeug.. „Jetzt ist aber gut! Seht doch, er schreit, nur wegen euch! Ich habe deine Eltern angerufen, damit sie ihn sehen können, denn sie haben Recht, du hättest nie bei ihnen angerufen! Aber ich will dich nicht kritisieren, nein, eigentlich finde ich euch beide scheußlig!“, ich deutete auf Karyu und seinen Vater, „Wegen so einer dummen Kleinigkeit tut ihr seit Ewigkeiten nicht miteinander reden! Ich weiß schon gar nicht mehr, worum es in dem Streit ging, ihr etwa?! Ich finde das ehrlich total bescheuert, wie ihr miteinander umgeht und es KOTZT MICH TOTAL AN, was ihr hier abzieht!!“, wütend drehte ich mich um und nahm den Kleinen mit rauf in sein Zimmer, wo ich mich in den Sessel setzte, ihn sanft wiegte, damit er sich beruhigte. „Michio!“, Karyus Mama folgte mir, lächelte dann. „Das hast du toll gemacht.“ „Danke….mir gingen sie nun einmal auf den Sack.“ - wenn ich denn noch einen hätte. Lächelnd kam sie zu mir, strich mir ein paar Haare aus den Augen und betrachtete den Kleinen. „Du bist eine wundervolle Mutter.“ Überrascht blickte ich auf. „Was? Wie jetzt?“ Sie nickte. „Wie du mit ihm umgehst…wo ihr das letzte Mal bei uns wart, wart ihr ganz anders. Unsicherer. Doch jetzt wirkst du so sicher, als hättest du ihn schon ewig. Dabei ist er erst…?“ „Am neunten wurde er geboren, ja.“, lächelte ich sanft, streichelte seine Wange, da er sich nun wieder beruhigt hatte. „Ich denke, ihr beiden schafft das schon. Auch mit eurer Band…wenn ihr Hilfe braucht, pass auch ich gern einmal auf…wenn ihr in unserer Gegend seid. Wenn nicht, komme ich auch gern vorbei.“ „Vielen lieben Dank, Schwiegermama.“, lächelte ich, stockte dann aber. „Mo-moment…! Unsere Band…äh woher weißt du…?“ „Du hast vorhin gesagt, eure Kollegen wären da. Und da ich die Bandgeschichte von Yoshi schon lange verfolge, weiß ich doch auch, wie seine Kollegen aussehen.“ „A-aber damals…wusstest du da auch…? Und dein Mann…?“ „Ich weiß…wir wussten es beide, die ganze Zeit. Er auch, ja.“ „Aber er hat doch mit Karyu gestritten, weil er Angst um mich hatte und sowas…!“ „Das hat er mit Absicht gemacht. Er wollte wissen, wie sehr Karyu zu dir steht und ob er es ernst meint. Das ist seine Art, mehr über euch rauszufinden, weißt du?“ „Ja aber…!“, meine Welt stand Kopf, „Warum haben sie sich dann nicht vertragen…? Warte, lass mich raten…er wollte wissen, ob Karyu sich entschuldigen würde.“ „Genau. Und da er das nie tat, wusste er, das Yoshitaka ihm gewaltig sauer war.“ „Und das unten…?“ „Er wird ihn gerade aufklären, denke ich.“ „Na toll…ihr habt uns gewaltig reingelegt…“ „Ihr uns doch auch.“ „Das ging nicht anders…möchtest du die ganze Wahrheit wissen, Schwiegermama?“ „Gern.“ „Aber…du wirst mir vielleicht nicht glauben und es ist eine lange Geschichte.“ „Egal, ich habe Zeit.“ „Okay…“, zögerlich begann ich zu erzählen. Von Anfang an, beginnend ab dem Tag der Verwandlung, bis zu meiner Beziehung mit Karyu, der Suche nach der Lösung des Fluches, der Besuch bei der Hexe, die Tour, der Schwangerschaft und der Geburt Shinjis. „Und nun wurde ich heute also entlassen aus dem Krankenhaus…Ich weiß, es klingt total verrückt und irre, aber ich war mal ein Mann vor über einem Jahr! Bitte glaub mir…Karyu und meine Eltern wissen das zu bestätigen…“, ich klang ein wenig verzweifelt. Yoshis Mutter fasste mir an den Arm. „Keine Sorge, ich glaube dir auch so. Yoshitaka war so lange in einen Michio verliebt, wie er mir immer wieder erzählte, bis ich herausfand, er meint seinen Kollegen. Da wusste ich natürlich wie du aussiehst, ich kannte dich als Mann ja auch. Als du als Frau vor uns standest, war ich überrascht, aber ich habe keine Fragen gestellt, da ich dachte, entweder ihr sagt mir was oder ihr lasst es bleiben. Und auch, wenn ihr versucht habt es zu vertuschen…ich hab dich erkannt, auch wenn du etwas anders aussahst.“ Vorsichtig lugte ich zu ihr. „Und…es ist okay, dass Karyu mich liebt…?“ Sie lächelte sanft. „Natürlich. Weißt du…ich habe früh gelernt, dass man jemanden lieben lassen sollte, wie er es möchte. Warum sollte ich Yoshi verbieten, einen Mann zu lieben? Er ist glücklich, er ist erwachsen, er weiß für sich selbst, was richtig ist. Außerdem kann man euch sowieso nicht mehr trennen.“, liebevoll blickte sie zum schlafenden Shinji. Nun lächelte ich auch. „Und Karyus Papa?“ „Hmm…er hatte immer eher gewollt, dass Karyu eine Frau hat. Er mochte es nicht, wenn er einen Freund mitbrachte, da wurde er schnell sauer.“, sie lachte, „Aber ich denke, er ist nun zufrieden. Er hat sein Enkelchen, wie er es wollte. Das war wohl der Hauptgrund des alten Narr, dass Karyu keine Männer haben sollte. Außerdem bist du ja noch eine Frau…und selbst wenn du wieder normal wirst, wär ihm das dann egal, er mag dich, wie ich an seinem Blick gesehen habe.“ Ich freute mich über ihre Worte, seufzte dann aber. „Das bleibt wohl eher aus, die meisten sind schon wieder Männer. Aber naja, ich hab mich fast daran gewöhnt. Nun ist es auch egal, ne Frau zu sein…“ „Wird schon wieder.“, sie wuschelte mir durch die Haare, „Wollen wir mal schauen, ob die Streithähne noch leben?“ „Wenn sie sich nicht schon erwürgt haben?“, grinsend legte ich Shinji in sein Bett. „Na dann…“ Unten angekommen staunten wir nicht schlecht, als beide wirklich noch lebten. „Wow…“, murmelte ich und lief zu ihnen, „Alles okay? Ihr seid so ruhig?“ „Ja, alles okay.“, nickte Karyu lächelnd, schielte zu seinem Vater, „Wir haben uns ausgesprochen und vertragen…“ – „Ja!“, schrie ich euphorisch auf, hielt mir dann aber überrascht über meinen Freudenausbruch die Hand vor den Mund. Sie lachten nur, dann wandte sich Karyus Vater mir zu. „Michio? Es ist mir egal, ob du männlich, weiblich, beides oder gar nichts davon bist. Ich habe gesehen, dass Karyu dich wirklich liebt. Ich habe diesen alten Trottelkopf nie so verantwortungsbewusst erlebt und staune noch jetzt, was für ein Vater er jetzt schon ist. Ich denke, ihr werdet noch viele schöne Dinge zusammen erleben mit dem Kleinen.“ „Danke…“, murmelte ich leise und bekam rote Wangen. So viel Lob war ich nicht gewohnt… „Du bist damit von ihm akzeptiert.“, flüsterte mir Karyu ins Ohr. Verblüfft starrte ich erst ihn, dann seinen Vater an, doch der nickte und schloss mich doch tatsächlich in seine Arme. „Willkommen in der Familie Matsumura!“ Ich musste lachen und weinen gleichzeitig. Was hatte der Fluch nur mit mir gemacht! Erst wurde ich zur Tussi versklavt und anschließend mit Geschenken überhäuft. „Es war gar kein Fluch..“, meinte Karyu irgendwann, „Es ist ein Segen.“ ~~**~~ Ups...ich hab ein Kapitel unterschlagen, dass hier ist doch nicht schon das letzte vorm Epilog... Der Epilog ist dann das 26. Kapitel :D Liebsten Dank an: @Lucel: Dann freut es mich sehr, dir ein Grinsen aufgemalt haben zu können^^ Oh, na dann~ *hand reich* *auch Katzenmama ;)* @Seika-chan: Findes du? War auch mein Lieblingskapitel^^ Und der Name...ich hab eine Schwäche dafür..Shinji~ *schwärm* xD @Kanoe: Oh ja, da hast du verdammt Recht, der wird noch seine Freude haben^^ @REN-A: Kein Problem, hauptsache du lässt mal was von dir hören, manche schreiben ja gar nichts ;) Aber schön, das es dir gefällt^^ Und wo ist michio? Irgendwie bist du wieder abhanden gekommen oder ich bin zu schnell im posten...dabei war ich diesmal unpünktlich xD! Bis bald! ~~**~~ Kapitel 25: 25. - Am Schönsten ist das Unerwartete -------------------------------------------------- 25. - Am Schönsten ist das Unerwartete Zero wird ein letztes Mal geschockt Mittlerweile war unser kleiner Shinji schon 5 Monate alt. Er war ganz schön gewachsen. Am Anfang hat er uns ganz schön auf Trab gehalten. Meistens war ich es ja, die mitten in der Nacht aufstehen und stillen musste, wenn dem kleinen Herr danach war. Aber manchmal, wenn es nur um Windeln wechseln ging, ging ich frech zurück ins Bett und schickte Karyu. Der sollte auch mal wissen, wie das war. Hihi. Shinji zuzuschauen, wie er sich entwickelte, war wunderschön und interessant. Er war mein liebstes Hobby neben der Musik geworden. Wir hatten im Wohnzimmer so eine Krabbeldecke für ihn hingelegt, auf der wir oft mit ihm waren. Shinji war ein aufmerksamer Junge. Er folgte allem neugierig mit den Augen, horchte bei Geräuschen sofort auf. Karyu saß oft da und spielte ihm was auf der Gitarre vor. Hatte er auch öfters während der Schwangerschaft mal gemacht. Wenn er die Gitarre hörte, lachte unser Kleiner besonders gern. Insgesamt war er eigentlich sehr fröhlich und neugierig. Kam sicher von seinem Vater… Sein Lieblingsspielzeug waren übrigens die Giraffe und die Zicke aus Stoff. Ich sagte doch, er würde sie lieben. Wir mussten immer wieder lachen, wenn er die beiden knuddelte oder ansabberte. Sitzen klappte allein noch nicht so ganz, aber das war laut Ratgeber normal. Krabbeln war auch so eine Sache. An manchen Tagen kam er allein vorwärts, krabbelte ein paar Meter und hatte auch wirklich Ausdauer, an anderen Tagen wiederum lag er auf der Decke und stützte sich mit den Armen ab, kam aber nicht wirklich hoch. Aber egal, was er machte…es wurde nie langweilig, ihm zuzusehen. Nun konnte ich auch wieder einem alten, aber sehr geliebten Hobby von mir nachgehen: Dem Fotografieren. Meine liebsten Objekte waren Shinji, Karyu oder die Katzen. Am besten war natürlich alles dreis auf einem Bild. Laut meinem Ratgeber konnten wir auch bald damit beginnen, ihm Brei zu geben. Die Katzen waren übrigens sehr interessant für ihn. Shiro eher als Ryu, denn der war lieber immer etwas auf Abstand. Shinji hatte ihm mal am Schwanz gezogen, sodass er lautstark fauchend durchs Haus gejagt war. Daraufhin hatte unser Sohn nur gelacht. Hizumi besuchte uns fast jeden Tag, er hatte einen Narren an dem Kleinen gefressen. Tsu kam auch oft, aber nicht jeden Tag. Shinji freute das natürlich. Er mochte die beiden und freute sich über sie. Nana und meine Familie kamen auch häufig. Sogar Karyus Eltern schauten ab und an vorbei; einfach jeder liebte unseren kleinen Fratz. Mit der Band ging es auch langsam wieder los. Die Fans waren hellauf begeistert zu hören, dass es mir langsam besser ginge. Shinji war jetzt öfters mal bei meiner Mutter. Er weinte nur am Anfang, wenn ich nicht dabei war, dann ging es aber und bald schien es ihn nicht mehr zu stören, mal allein ein paar Stunden bei seinen Großeltern zu sein. In der Zeit ging ich mit den anderen ins Studio, probte oder besprach mit ihnen Songs. Wir ließen es ruhig angehen. Auch heute war ein solcher Tag gewesen. Ich hatte Shinji nach der Arbeit abgeholt bei Mutti und war mit ihm und Karyu nach Hause gefahren. Wir hatten etwas auf dem Krabbeltuch gespielt, dann brachten wir ihn ins Bett, weil er schon auf dem Tuch einschlief. Wir aßen Abendbrot und entschieden uns, nach einer ausgiebigen Dusche auch ins Bett zu gehen. Der Tag war anstrengend gewesen, und man war als noch relativ frische Eltern froh, Schlaf zu bekommen. Karyu zog mich in seine Arme, löschte das Licht. „Gute Nacht Mäuschen…“, murmelte er. Nanu, keine ellenlangen Liebeserklärungen? Er war wohl wirklich müde. Seufzend schmiegte ich mich an ihn. Wenigstens eins war gut…seit ich diesen Bauch nicht mehr hatte, konnte ich wieder besser mit meiner Giraffe kuscheln. Nur irgendwie litt unser Sexleben unter König Shinji… zuerst war da einfach nur die Freude gewesen über ihn, ich musste mich vom Krankenhaus erholen und an die neue Situation gewöhnen. Dann ließ er uns kaum schlafen. Und wann immer wir es probierten, waren wir scheinbar zu langsam, denn der kleine Mann schrie. Damit war die Stimmung jedes Mal hin. Aber naja, es würde auch wieder bessere Zeiten geben. HOFFTE ich zumindest… Müde wie ich war schlief ich langsam ein. ~*~ Ich wusste nicht, was es war, was mich da weckte. Ich horchte als erstes, ob es das Babyphon war, doch das blieb still, Shinji schlief. Blinzelnd tastete ich nach Karyu. Doch der lag friedlich neben mir und schlief. Was war es dann? Ich setzte mich auf und bereute es gleich. Mein Schädel! Ich kam mir vor, als hätte mir den jemand eingeschlagen…oder als hätte ich zu viel getrunken…aber das konnte nicht sein, ich rührte den Alkohol kaum noch an. Was dann? Bekam ich jetzt Migräne? Das war’s. Ich mutierte ganz zur Frau. War ich jemals ein Mann gewesen? Seufzend schob ich die Decke weg und entschied mich, auf Toilette zu gehen, da meine Blase drückte. Leise schlurfte ich durch den Gang, schaltete müde das Licht ein und lief zum Klo. Als ich mir meine Schlafhose auszog und meine Unterwäsche runter schob, schrie ich laut und überrascht auf. Es polterte und nicht einmal eine Minute später stand Karyu neben mir. „Michio…! Süße…! Dein Ritter ist hier! Wer bedroht dich?!“, er blickte sich suchend um, schien wohl noch im Halbschlaf zu sein. „Karyu!“, keuchte ich und lief auf ihn zu. Im Laufen zog ich mich aus, bis ich nackt war, dann stellte ich mich vor unseren Badspiegel. Ich konnte es nicht fassen…vorsichtig tastete ich über mein Gesicht, meine flache Brust und anschließend meinen Glücklichmacher, um zu sehen, ob das alles Echt wahr, oder ich einfach nur fantasierte. Doch es war keine Fata Morgana. „KARYU! ICH BIN EIN MANN!“, schrie ich freudig auf und sprang kurz in die Luft. Grinsend tapste ich zu dem mehr als verwirrt dreinschauenden Typen, welcher mein Freund war. Hey, ich hatte meine alte Größe zurück, geil! „Karyu? Stimmt was nicht…?“, fragte ich vorsichtig, als er nicht reagierte. Ich zog eine Schmollschnute. „Gefall ich dir als Mann nicht mehr?!“ Nun erwachte er aus seiner Trance. „N-nein, du bist wunderhübsch! Wie früher! Man, komm her!“, er drückte mich an sich. Ich lachte nur….ich stand noch unter Schock. Nie wieder würde ich BHs tragen müssen. Nie wieder Tangas oder Damenunterwäsche. Nie wieder meine blutige Wochen haben. Nie wieder Angst vor ner erneuten Schwangerschaft haben müssen. Und noch so vieles mehr. „Ich liebe dich…“, flüsterte Karyu immer wieder und küsste mich. „Auch wenn ich deine Brüste vermissen werde…“ „Ich wusste es!“, knurrte ich darauf nur. „Aber Karyu? Da müssen wir den Brei jetzt eher ansetzen oder auf Fläschchen umsteigen…“ „Egal, wir schaffen das.“ „Geil, ich kann wieder meine alten Sachen tragen!“, ich freute mich riesig, ließ ihn nun los und fasste meine Sachen an. „Euch schenke ich Nana.“, entschied ich einfach mal und legte sie beiseite. „Komm, du hast doch irgendwo im Schrank meine alten Sachen…“ „Na klar…aber die sind in deinem Schrank.“ „Ich weiß, ich weiß. Komm, mir wird kalt.“, nackt aber glücklich tapste ich rüber und suchte mir ein paar Boxer raus. Es war ein schönes Gefühl, sie wieder zu spüren. Lächelnd setzte ich mich aufs Bett und dachte nach. „Wie…warum ist das plötzlich passiert…?“, fragte ich Karyu leise. Er zuckte die Schultern. „Ich weiß es nicht…also nicht genau…ich denke, es hat mit deiner Äußerung zu tun…“ „Welcher Äußerung?“, ich verstand nicht ganz. „Als wir damals aus dem Krankenhaus kamen, meintest du, es wäre fast egal, wieder ein Mann zu werden…und du wärst so glücklich darüber, wie alles gekommen ist. Wie meinte die Hexe? Wir sollen daraus was lernen? Schau mal wie viel wir gelernt haben. Wir lieben uns, wir haben den Schwangerschaftskram durchgemacht, wir haben einen tollen Sohn, wir habe so viel erlebt…und du bist über dich hinausgewachsen Zero. Du hast so viel getan, was du sicher nie von dir gedacht hättest. Ich meine, du regst dich gern auf, aber du warst sonst auch oft eher der zurückhaltende Typ. Und schau dich an, was du nun bist. Ein wundervoller Mensch, der keine Angst mehr vor Kindern, Frauen oder sonstigem hat. Du kannst stolz auf dich sein.“, er legte mir einen Arm um, küsste mich. Ich schmunzelte nur, dann blickte ich zur Decke und formte mit den Lippen ein ‚Danke‘. Wenn es diesen seltsamen Gott gab, dann dankte ich ihm wirklich. Und wie. Geheiligt sei Ignaz. Eine Weile saßen wir so da, dann hörte ich Shinji. „Oh, da ist wer munter…“, murmelte ich und augenblicklich wurde mir mulmig. „Karyu? Was, wenn er mich nicht wiedererkennt? Angst vor mir hat? So eine Scheiße…“ „Ach was! Geh Mama, los!“, er scheuchte mich fort. Unsicher sah ich zu ihm, dann ging ich voran rüber ins Kinderzimmer. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. „Shinji…ich bin da. Mama ist da, schau.“, unsicher lächelnd lief ich zu ihm. Etwas überrascht glubschte er mich an, dann jedoch streckte er lachend die Arme nach mir aus. In dem Moment wusste ich, dass es ihm egal war, was ich war. Er liebte mich so, wie ich war. „Er spürt, wer ich bin…“, murmelte ich überrascht und nahm ihn hoch. „Na klar.“, grinste Karyu, „Er wird doch wohl seine Mama wiedererkennen, nachdem er schon so viel mit ihr erlebt hat.“ Ich musste lachen. „Ich liebe dich, du Giraffe.“ „Ich dich auch, meine Zicke.“ Nun wusste ich, dass ich nicht allein war. Hinter mir standen so viele, die für mich da waren und mich unterstützten. Die Band würde wieder richtig loslegen können, nachdem ich wieder ganz der alte war. Gleich heute noch, wenn es heller war, würde ich Hizumi, Tsukasa und meine Familie kontaktieren. Und für Shinji würde ich weiter versuchen ganz so wie bisher zu sein. Okay, füttern würde ich ihn mit der Flasche oder dergleichen müssen, aber das war kein Problem. Ich würde so vieles jetzt schaffen, dachte ich. Mein Selbstvertrauen erreichte gerade ungeahnte Höhen! Ein wenig alberte ich mit meinem Sohn herum, dem scheinbar nur langweilig gewesen war. Sicher hatte ich ihn mit meinem Schrei geweckt. Als dann jedoch irgendwann die Haustür läutete, blickte ich verwirrt zu Karyu. „So früh will jemand was?“ Er zuckte die Schultern. „Geh einfach nachschauen, oder soll ich?“, just in dem Moment streckte Shinji die Arme nach ihm aus. Ich seufzte. „Hier, nimm du ihn, ich geh schauen.“ Neugierig und doch irritiert tapste ich die Treppen runter. Ich machte mir nicht die Mühe, mir was überzuziehen, Boxer mussten reichen. Als ich die Tür vorsichtig öffnete, wurde ich auch schon angesprungen. „MICHIO!“, kreischte ein fröhliches Etwas, das sich als meine Schwester herausstellte. „Was zum Teufel machst du hier?!“ „OH GOTT; DU BIST WIEDER DER ALTE!“, fiepste sie und knuddelte mich erneut. Sie erinnerte mich dezent an diesen Miyavi, der war doch auch so hyperaktiv, oder? „Ja, gerade erst geworden. Komm rein, bevor wir Beschwerde wegen Ruhestörung bekommen…“, murmelnd schob ich sie ins Haus. „Das ist ja toll! Ich meine, da könnt ihr wieder an eurer Karriere arbeiten, toll! Was sagt Shinji dazu? Erkennt er dich noch?“ „Ja, er hat schon mit mir geschmust…Aber das erklärt noch immer nicht, was du so früh morgens hier machst!“ Nana lachte verlegen. „Ich komme gerade mit Saoto von Verwandten wieder.“, lächelte sie und nahm mich wieder in den Arm. Ihre knuddelbedürftige Art irritierte mich leicht. „Und ich wollte, dass du es als erster erfährst, wie ich damals bei dir…“ Und dann streckte sie sich, schob mir die Haare hinters Ohr und flüsterte leise hinein: „Ich bin schwanger.“ [wo]men – ENDE ~~~*~*~~~ Meine Lieben, hiermit erreichen wir das allerletzte Kapitel von [wo]men. So weit so gut. Alle, die nun kurz vor Heulkrämpfen oder Nervenzusammenbrüchen stehen, habe ich folgendes zu sagen: Bald lade ich noch den Epilog hoch... und damit noch ein anderes Kapi, wo euch am Ende noch etwas wichtiges erwarten wird. Bleibt also bitte weiter bis dahin treu. So, nun hab ich fast zu viel verraten *lach* Vielen dank an die Kommentarschreiber des letzten Kapitels: @Michio: Kein Problem xD Ich brauch dich ja nicht bestrafen, wenn Zero das schon tut ;D (Ich musste so lachen über deinen Zero-Satz xD) oh...OH! xD Was für ein Zufall...aber gut, hier ist es einfach nur "mein" Sohn. Also ja eigentlich Zeros...aber ich mag den Namen auch sehr xD Und: Fang noch nicht an zu vermissen, bleib bitte bis zum Ende treu ;D *geheimniss* @Lucel: Nicht nur du...Karyus Vater wäre bei einigen Lesern angestoßen mit seinen Tests xD" Und ja, Hizu wird ein perfekter Onkel, denk ich :) @REN-A: Das wird wohl Karyus Geheimniss bleiben, ob er es noch öfters getestet hat... Bis bald; zum letzten Chaos! ~~**~~ Kapitel 26: Epilog: 26. - Die anderen beiden Chaoten ---------------------------------------------------- Epilog: 26. - Die anderen beiden Chaoten Hizumi erzählt von Frauen und Kindern und… „Ach, das war ein schöner Tag. Ich sehe den Kleinen Shinji wirklich immer wieder gern.“, meinte ich fröhlich und lächelte Tsukasa neben mir an, der es nur erwiderte. „Merkt man. Du bist wirklich vernarrt in ihn.“ Ich zuckte nur die Schultern. „Lass mich doch. Ich mag unser Bandbaby nunmal.“ „Sagt doch auch keiner was dagegen.“, murmelnd zückte er eine Zigarette, zündete sie an und tat einen genüsslichen Zug. Ich hingegen verzog nur mein Gesicht. Nie würde ich verstehen, was daran so toll sein sollte. Gemütlich schlenderte ich neben Tsukasa her. Meine Gedanken kreisten um das Zebra neben mir. Der Spitzname kam übrigens nicht von mir, sondern von Mama Zero. Er gab der ganzen Band solche seltsamen Tierbezeichnungen. Er war schon seltsam…aber ich beneidete ihn ganz ehrlich. Er hatte jemanden, der ihn liebte, ein großes, gemeinsames Haus und ein Kind noch dazu. Ganz zu schweigen von den Katzen. „Weißt du…“, begann ich laut, sodass ich Tsukasas Aufmerksamkeit hatte. „Manchmal denke ich mir, wenn ich Zero so sehe, mich hätte es auch erwischen sollen.“ „Was meinst du?“ „Na…das er eine Frau wurde und der ganze Kram.“ Tsu runzelte ernst die Stirn. „Du willst auch ne Frau sein?“, nuschelte er gegen seine Zigarette, blickte mich fragend an. Ich lief mit hinter dem Kopf verschränkten Armen voraus, um ihn nicht ansehen zu müssen, dann blieb ich stehen. „Ja, wäre ich auch gern. Dann hättest du dich vielleicht mal getraut, mit mir mehr zu unternehmen als Spiele und Fernsehabende.“ So, es war raus. Auch Tsukasa hielt. Mir klopfte das Herz wie verrückt gegen die Brust. Eine Weile herrschte Stille, nur der Wind kitzelte mir vereinzelt mit meinen Strähnen im Gesicht. „Du meinst also, ich soll mehr mit dir unternehmen..?“ „Nicht nur das.“, ich drehte mich zu ihm um, behielt aber den Abstand bei. „Ich hätte dir gern mehr bedeutet. So wie deine Exfreundin es getan hat… aber das werde ich nie erreichen.“, traurig lächelnd drehte ich mich um und lief weiter. Ich hatte schon zu viel gesagt; ich wollte unsere Freundschaft nicht ganz zerstören. Doch wider Erwarten hörte ich Schritte, ehe ich grob an der Schulter umgedreht wurde. Verwirrt blickte ich in Tsus dunkle Augen, dann presste er mir seine Lippen regelrecht auf. Keuchend blickte ich zu ihm auf, war verwirrt, durcheinander, ehe ich dann doch lieber schwieg und den Kuss erwiderte. Er schmeckte nach Zigarette, aber seine Lippen waren so schön weich. Schließlich konnte ich mich nicht mehr beherrschen und schlang ihm meine Arme um, drückte ihn heftig an mich und ließ den Kuss inniger werden. Schließlich trafen sich sogar unsere Zungen und umspielten sich. Doch so schnell das alles begann, endete es auch wieder. Die Verwirrung stand mir in den Augen, als ich meinen Freund und Kollegen anblickte. „Schau nicht so…das war es doch, was du wolltest.“ Mir verkrampfte sich der Magen, ich stieß ihn weg, „Ja, aber nicht so! Ich brauche keinen Trost von dir. Spiel nicht mit meinen Gefühlen!“, fauchte ich und lief schnell weiter. „Wer sagt denn, dass das Mitleid oder Ausnutzung von mir war..?“ Ich stoppte. Meinte dieser blöde Hund es wirklich ernst?! „Tsukasa?!“ „Was? Wer sagt denn, dass die beiden schrägen Vögel die einzigen sind, die in der Band rumknutschen dürfen. Außerdem solltest du mir wenn dann mehr bedeuten als meine Ex, denn die ist Geschichte.“ „Wie lange schon tust du….?“ „Zero hat mir seltsame Hinweise gegeben, da verstand ich irgendwann. Ich glaub, wir waren beide so blind wie sie selbst es damals waren.“ „Kann sein…“, murmelte ich und starrte auf meine Füße. „Kann nicht, ist so. Oder hab ich Unrecht…?“, er kam näher und strich mir über die Wange. „Ich hätte nur nicht gedacht…dass du…“ „Hätte Karyu bei Zero auch nie.“ „Verdammt, hör auf mich mit der Zicke oder Giraffe zu vergleichen! Ich bin ein Goldkehlchen und du ein Zebra, das ist was ganz anderes!“ „Ich weiß…aber das können wir auch zuhause diskutieren, die Leute schauen seit unserem Kuss schon dämlich.“, er nickte zu einer Oma, die bei meinem Blick ertappt die Gardine vors Fenster zog. Lachend sah ich wieder zu ihm. „Ich ehm…“, meine Wangen verfärbten sich rosa. Irgendwie war mir das Ganze noch peinlich. „Sag mir zuhause, was dir durch den Kopf geht. Glaub mir, wir haben noch mehr als genug Zeit, diese seltsamen neuen Gefühle zu entdecken, denke ich. Aber nun will ich was essen, Liebe macht hungrig.“ Strahlend sah ich ihn an, „Wollen wir zu mir?“ „Klar. Wenn du wieder das leckere Zeug von letztens zauberst?“ „Für dich gern, Zebra.“ „Hör endlich auf mit dem Tierzeug…“, Tsu verdrehte die Augen, während ich nur lachte und mit ihm zu meiner Wohnung schlenderte. In Gedanken dankte ich Zero. Was auch immer er zu Tsukasa gesagt hatte, ich war froh. Vielleicht wurde ich nun endlich auch glücklich? ~~~***~~~ An dieser Stelle kann ich leider den Bonus in Form von Zusatzinfos nicht posten, da er einfach zu lang ist. Und wie ich Mexx kenne, geht ein Autorenkommi als Extrabonus nicht hochzuladen^^" Deshalb schaut hier, wenn ihr Hintergrundinfos wissen möchtet: http://www.fanfiktion.de/s/4ba2a1060000af3c06d00bb9/27 Ansonsten nun die Überraschung: TADAA! Es wird eine Fortsetzung von [Wo]men geben! Ich weiß, ich schrieb, nach der Ff ist Schluss mit dem Ich-Stil. aber ich hab die Charas so liebgewonnen und hab überlegt, wie könnte es weitergehen... Da kam mir Shinji nur Recht. Das Ziel, was ich also mit ihm und dem ganzen Schwangerschaftskram verfolgte, war auf die Fortsetzung vorzubereiten. Und die wird ein paar Jahre später spielen...ganz genau 19 Jahre später, wenn Shinji also ein Teenie/junger Herr ist! Ich weiß, ich springe weit, aber ich brauche das momentan, ich könnte jetzt nicht so weiterschreiben. Macht euch keine Sorgen, es geht zwar viel um Shinji, aber Zero, Karyu und die anderen Despas werden auf keinen Fall vernachlässigt und aus ihren Sichten wird auch wieder geschrieben :D! Freut euch schon auf neues Chaos aus dem Hause Shimizu-Matsumura xDDD! Der Titel der Fortsetzung lautet: "Shinji's World" http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/257083/ Teilt euch das Lesen ein! So schnell lad ich nich wieder hoch ;P! Ich würde mich sehr freuen, euch dort alle wiederzufinden!!! Ich hoffe ihr verkraftet den Zeitsprung *lach* und bleibt mir weiter treu :D! akilea, März-September 2010 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)