wo-men von akilea (wie ein J-Rocker zur Frau wurde) ================================================================================ Kapitel 1: 1. - Clowns und andere Partygänger ---------------------------------------------- 1. - Clowns und andere Partygänger Zero ist von Clowns genervt „Karyu!“, giftete ich wütend und blickte mich nach der Giraffe um, erblickte ihn schließlich auch. Meine Augen begannen böse zu funkeln. „Erst schleifst du mich mit und nun verpisst du dich? Na danke auch.“, wetterte ich weiter und setzte mich wütend ins Auto. Karyu blieb ganz gelassen, alles was er tat, war, mich entschuldigend anzulächeln. „Es tut mir leid Zero-Schatz, ich war nur noch mal auf der Toilette. Wer weiß, ob die dort eine haben.“ Meine Augen wurden tellergroß und ich starrte ihn an. „DU hast MEINE heilige Toilette benutzt? Oh nein, da kann ich mir morgen gleich eine Neue kaufen…“, übertrieb ich theatralisch was zur Folge hatte, dass mein Gitarristenkollege mich enttäuscht musterte. „Zero…! Dein Klo steht noch. Warum bist du heute überhaupt so genervt? So bist du doch sonst nicht.“ Langsam schnallte er sich an und startete den Motor, fuhr aber nicht los. Oh, er wollte scheinbar wirklich eine Antwort. Ich seufzte. „Du weißt ganz genau, dass ich da nicht hin will…“, murmelnd blickte ich zum Fenster hinaus und beobachtete die Straßenlaterne hier vorm Haus. War die schon immer so schief gewesen? „Zero. Du weißt ganz genau, dass ich mir auch schönere Dinge für heute Abend vorstellen könnte…“, er machte eine Pause und obwohl ich ihn nicht direkt anblickte, entging mir sein seltsamer Seitenblick zu mir bei den Worten nicht, „…Aber du weißt, dass wir das für Hizumi tun. Wenn er nun einmal welche bei der PSC kennt und die ihn zu der Party da eingeladen haben und er möchte, dass wir als seine Freunde mitkommen, dann tun wir ihm den Gefallen auch.“ „Gut, dann beschränke ich Hizumi fort an von ‚Freund‘ auf ‚Kollege‘ und brauch nicht mit, so einfach.“ Der Blonde neben mir verdrehte nur die Augen. Er tat mir fast schon leid. Dann aber fuhr Karyu endlich mal los, bevor ich noch auf die Idee kam, wirklich auszusteigen, mich in meine Wohnung zu verkrümeln und das zu tun, was ich mir für diesen Freitagabend vorgenommen hatte: Fernsehen und auf der Couch herum lümmeln, zusammen mit meiner wundervollen Weinflasche ‚Rose‘. Habe ich schon erwähnt, dass Karyu mich das erste Mal seltsam anschaute, als ich ihm ihren Namen verriet? Ach ja, die gute, alte Rose… Nach einer geschlagenen Dreiviertelstunde kamen wir schließlich auch an diesem riesigen Gebäude an. Ganz ehrlich? Unser Firmengebäude war tausendmal schöner. Das hier…pfui, ich hörte schon die laute Musik bis hier heraus. Dazu noch dieses riesige, bunte Licht, das oben aus den großen Fenstern drang…auffälliger ging es auch nicht mehr. Würde mich nicht wundern, wenn außer den verrückten Jungspund-Bands auch schon eine Menge Groupies dort waren. Karyu holte mich aus meinen angewiderten Gedanken, als er einparkte und den Motor abschaltete. Nur dummerweise reagierte ich nicht- erst, als seine Hand meinen Oberschenkel berührte. Misstrauisch blickte ich ihn an. Ein Stöhnen -es klang genervt- drang über seine Lippen. „Zero! Schau nicht, als wollte ich dich auffressen!“ „Ach ja? Und was war das vorhin in der Küche?!“, mein Blick wurde noch misstrauischer als ohnehin schon. Ja, vorhin in der Küche…da hatte dieser vorwitzige Mann auch schon wie der böse Wolf, der das Rotkäppchen verschlingen wollte, gewirkt. Genauer: Ich hatte in der Küche gestanden und gekocht. Ahnungslos wie ich war, hatte ich nicht gewusst, dass Karyu auch einen Zweitschlüssel für meine Wohnung hatte -weiß der Teufel, warum ich ihm einen gegeben hatte. Rotzfrech hatte er sich von hinten angeschlichen und sich dann an mich gedrückt, was mich erst einmal aufschreien ließ wie ein Mädchen- das war aber auch meine einzige Gemeinsamkeit mit Rotkäppchen. Er hatte nur dumm gegrinst und Kommentare abgegeben….ach ja, und küssen wollte er mich auch, zumindest hatte ich das Gefühl. Doch bevor mich seine Schlapperschnute hatte berühren können, hatte ich ihn von mir geschoben und ihm erstmal eine Predigt gehalten. Nachdem ich gedroht hatte, ihm den Schlüssel abzunehmen, hatte er auch schließlich Ruhe gegeben. Jetzt wusste ich für die Zukunft, wie ich ihm drohen musste… „Das war doch gar nichts! Du tust so, als hätte ich dich vergewaltigt, dabei habe ich dich nicht mal dumm angerührt, man Zero!“ Er klang ein wenig aufgebracht, weshalb mein „Das hättest du sicher auch noch getan…“, so leise ausfiel, dass er es nicht hörte. Zu meinem Glück. Entnervt aufseufzend strich er sich durch die Haare, richtete sie kurz nochmals mit einem Blick in den Rückspiegel, dann stieg er aus. Widerwillig schnallte ich mich ab und erhob mich ebenfalls. Karyu versuchte noch einmal, meine Stimmung zu heben. „Schau doch nicht so, Zero…es ist doch toll, wenn wir zu der Party können, zu der eigentlich nur PSC-Leute eingeladen sind… da lernen wir mal ein paar neue Leute kennen. Schlecht scheinen sie ja nicht zu sein, wenn Hizu und Tsu Freunde unter ihnen haben. Und wer weiß…vielleicht gefällt dir ja sogar jemand?“ Ich starrte ihn an. Am liebsten hätte ich ihm sein Schmunzeln aus dem Gesicht gerissen, wenn es ginge. Innerlich musste ich gewaltig lachen. Haha, tolle Anspielung, mein Leader. Leider Gottes wusste der Mann, dass ich 1. Single war, und 2. mich eher am gleichen Geschlecht orientierte, um es gewählt auszudrücken. Dafür wusste ich, dass er auch Single war und sich seine Orientierung ähnlich verhielt, doch das war ja kein Geheimnis. Oh nein, aber dafür etwas anderes…und das ließ mich skeptisch eine Braue heben. Ich wusste, oder besser gesagt ich glaubte sehr stark, dass mein Giraffenhals-Gitarrist auf mich stand. Also ich nahm es an. Anders konnte ich mir sein ständiges Gegrabsche und Gefummel nicht erklären. Vielleicht tat er es ja auch nur, um mich zu ärgern…aber manchmal…nein, ich wurde paranoid. Als wenn sich mein Chefchen in mich verliebte...! Das wäre ja das Letzte… für die Band würde es dumm sein und außerdem: ich und Karyu? Das konnte ich mir in den schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen! Nun kehrte ich mit den Gedanken aber wieder zu seiner Frage zurück. „Als wenn mich einer dieser bunten Dinger interessieren würde… da kann ich gleich in den Zirkus gehen und die Clowns vögeln.“, erwiderte ich trocken und ließ Karyu mit einem erstarrten Gesicht stehen. Doch nicht lange, dann fing er sich. „Zero!“, rief er entrüstet, „Sag doch nicht so etwas! Du kennst die Jungs doch gar nicht… ist doch alles nur Show, wie bei uns. Sie sehen sicher nicht nur aus wie Frauen.“, er holte mich ein und ging nun neben mir her. „Das denkst aber auch nur du.“, murmelte ich. In meinen Gedanken zogen die absurdesten Szenen vorbei- für mich waren die Bands der PSC einfach nur bunt und quietschig, halbe Kinder. Und dann kamen so dunkle Gestalten wie wir. Es würde sicher aussehen wie Marilyn Manson auf einem Kindergeburtstag. Ich zeigte den Sicherheitstypen die Einladung und als ich den Raum betrat, ging mein Blick sofort wieder zu Karyu. „Siehst du? Ich hatte Recht. Wenn der Themenabend ‚buntes Knallbonbon‘ war, dann habe ich es wohl versäumt.“ Der Blonde ließ seinen Blick schweifen, dann begann er zu grinsen. „Ach, so schlimm sieht es doch gar nicht aus hier. Komm, wir suchen Hizu und Tsukasa, die wollten ja schon eher kommen.“ Lustlos ging ich ihm nach. Die Musik hier nervte. Genauso wie das grelle Partylicht und das Gequatsche überall. Und woher kam diese nervige Stimme…? Ach, Miyavi stand an der Karaokemaschine, kein Wunder. Einige der Jungs -ich ging davon aus, dass es welche waren- grüßten uns, ich nickte nur knapp zurück. Mein Ziel war Hizumi, der für all das verantwortlich war. Ich würde ihm den Hals umdrehen; er trennte mich von meiner Rose… Nachdem wir mindestens ein, zweimal durch die riesige Halle gelaufen waren, ließen wir uns enttäuscht auf ein paar Stühle sinken. „Sicher, dass er längst da sein wollte?“, mein Kopf wandte sich zu Karyu um, der nur die Schultern zuckte. „Weiß nicht, hatte er zumindest gemeint.“ Ich nickte nur stumm, dann sah ich mich etwas um. Zum Glück saßen wir in einer einigermaßen ruhigen Ecke… „Soll ich dir was zu trinken holen?“, fragte mich unser Gitarrist auch schon lächelnd. „Ja. Was alkoholisches.“, murmelte ich nur und fügte in Gedanken hinzu: Immerhin muss ich ja nicht fahren und ohne Alk halte ich es hier sicher nicht aus. Artig nickte Karyu, dann verschwand er strahlend Richtung Bar. Woher nahm er nur diese gute Laune? Seufzend stützte ich den Kopf in die Hände. Zum Glück kam er bald wieder und ich konnte mein Besäufnis starten. Nicht lange, dann kam einer dieser bunten Clownbands zu uns. Ich kannte sie nicht, peinlich war es mir aber trotzdem nicht. Okay, erst als sie uns mit Namen ansprachen. Waren wir so auffällig? Wahrscheinlich wirkten wir wie Nightmare before Christmas -Charaktere in einer Folge von Winnie Pooh. Mist…würde mich da jetzt den ganzen Abend über jemand ansprechen? Doch glücklicherweise übernahm Karyu das Reden und ich konnte weiterhin mit meinem Alkoholglas anbändeln. Vielleicht sollte ich einer dieser Disneyfiguren vor mir fragen, ob es hier noch härteres Zeug gab…? Augenblicklich zuckte ich zusammen, als alle zu lachen begannen. Verwirrt blickte ich zu Karyu, der wohl gerade einen Witz erzählte. Nach einer Weile des Zuhörens musste ich aber entsetzt feststellen, dass er über mich sprach- über meinen peinlichen Auftritt eines Morgens im Hotelzimmer, als ich einen Alptraum hatte und wie von der Tarantel gestochen noch halb im Traum durch das Hotel rannte- nur bekleidet mit meiner Unterhose und einer Socke. Peinlich genau erzählte Karyu alles nach und als er mal zu mir blickte, erstarrte und verstummte er. Mein eiskalter Blick war ihm nicht entgangen, genauso wenig den anderen. Er räusperte sich und wechselte das Thema. Irgendwann verschwanden auch die Clowns. „Karyu…“, knirschte ich noch immer sauer, „Geh zur Bar und hol mir gefälligst das Stärkste, was der Laden zu bieten hat; keine Widerrede!“, meine Stimme wurde lauter und so eilte er auch ohne zu wiedersprechen sofort los. Als ich den Nachschub hatte, entspannte ich mich und seufzte erleichtert auf, als die ersten Tropfen der dunklen Flüssigkeit meine Lippen berührten. Karyu schaute mir zu, dann begann er in seiner Jackentasche zu kramen. „Zero? Ich geh eine rauchen. Kommst du mit?“ Überrascht sah ich zu ihm und wog den Gedanken ab. Schließlich schüttelte ich den Kopf. „Ne, ich geh später…“ Der Blonde nickte und ließ mich allein zurück. Für gewöhnlich sagte ich da nicht nein…aber nun hatte ich gerade ein Date mit meinem Getränk. Arme Rose, aber ich musste ihr ja davon nichts sagen. Und hey, je mehr ich trank, umso mehr wich meine schlechte Laune, mir wurde wärmer und langsam fand ich es gar nicht mehr so schlimm. Lag vielleicht an dem Alkohol, den ich mir erneut besorgt hatte. Ich trank für mich allein und obwohl ich zuerst genervt war, dass Karyu so lange weg blieb, war es mir bald egal. Irgendwann wurde es auch weiter vorn lauter. Miyavi stand auf der Bühne und hatte sich diesen kleinen Giftzwerg von The GazettE dazu geholt. Dann ging die Eingangstür auf und so eine alte Oma stürmte herein. Sicher gehörte die zu einem der Clowns. Sie ging auf die Bühne und laberte etwas von verflucht uns alle und so weiter, keiner schenkte ihr wirklich Beachtung. Schlecht organisiertes Partyprogramm. Die Alte quatschte immer etwas von einem Zorn des Ignaz, toll, unglaubwürdiger ging es ja echt nicht. Nächstes Mal sollten sie echte Schauspieler einladen…oder sich zumindest vorher beraten lassen. Schließlich endete es damit, dass der Giftzwerg die Oma rausschmiss, ihre Flüche ignorierte. Einen Moment noch beobachtete ich das Szenario, dann wand ich mich meinem Glas zu. Ich hatte es Betty genannt. Aber die traute Zweisamkeit hielt nicht lange, da stießen zwei der Clowns zu mir, setzten sich einfach. Der eine sah aus wie ein Kerl, der andere weniger. Sie versuchten mich in ein Gespräch zu verwickeln- und es gelang ihnen sogar. So schlimm waren die zwei gar nicht, wie ich nach einer Weile bemerkte. Ihre Namen hatte ich allerdings drei Sekunden später wieder vergessen. Naja egal, Karyu ließ mich im Stich, da musste ich mich wohl mit den Clowns verbrüdern. Nach ein paar weiteren Gläsern bemerkte ich, dass sie ja Humor besaßen. Wir saßen lachend am Tisch; das Mädchen lachte unterdrückt und sicher machte sie sich bald ein deswegen. Mich kümmerte es nicht, der Junge mir gegenüber brachte ständig neue Witze, die mich fast zum Heulen brachten. Und da Karyu so blöd zu mir gewesen war, fing ich nun auch an, peinliche Dinge über ihn zu erzählen. Bald lagen wir fast unter dem Tisch; doch da packte mich der Junge und zog mich hoch, auf den Tisch. Er begann sich zu der Musik zu bewegen und nach kurzer Verwirrtheit meinerseits begann ich wieder zu lachen, ehe ich mich mit bewegte, zu der seltsamen Musik. ~*~ Karyu wundert sich über seinen Kollegen Draußen vor der Tür ging ich zuerst einmal meinen Nikotingelüsten nach, da man drinnen nicht rauchen durfte. Einerseits fand ich es ganz gut so, andererseits konnte ich hier draußen nicht meinen Bassisten sehen. Okay, ich konnte ihn mir vorstellen, aber der Echte war mir nun einmal lieber als die Ausgeburt meiner Fantasie. Denn der Echte war eine kleine Kratzbürste, während der in meiner Fantasie und meinen Träumen so war, wie ich ihn gern hätte. Ach ja, meine Kratzbürste…heute war er ja mal wieder besonders toll drauf. Was hatte er nur? Die Bands von der PSC waren doch ganz nett. Okay, Hizumi und Tsukasa hatte ich noch nicht gesehen, aber naja…die Halle war ja auch verdammt groß. Einer der Jungs, die vorhin schon bei uns gestanden hatten, gesellte sich wieder zu mir und leistete mir Gesellschaft. Wir unterhielten uns und kamen auch irgendwie auf Hizumi zu sprechen, denn es stellte sich heraus, dass der Braunhaarige einer der Freunde von Hizumi war. Hätte ich mir fast denken können, so sympathisch wie er war. Er meinte, Hizumi und Tsukasa seien schon da. Wie, als hätte zumindest einer der Beiden die Worte gehört, trat Tsukasa ins Freie und zündete sich eine Kippe an. Grinsend winkte ich ihm zu; nach kurzem Umschauen bemerkte er mich auch und kam näher. „Hey, ihr seid ja doch gekommen.“, murmelte er schmunzelnd und nahm einen tiefen Zug. „Na klar, hab ich doch gesagt.“ „Wie hast du unseren Anti-Plüsch überredet? Er wollte doch auf keinen Fall mitkommen.“ „Ich weiß. Aber bei meinem unwiderstehlichen Charme kann mir doch keiner wiedersprechen, Tsu~“ Jetzt musste er lachen. „Ihr seid mir zwei. Wo hast du ihn überhaupt gelassen?“ „Er wollte nicht rauchen, hat mich ehrlich gesagt gewundert. Aber naja, er war gerade mit trinken beschäftigt. Und Hizumi? Wo hast du den gelassen?“ „Hizu? Der hat mit welchen gequatscht, da hab ich mich mal kurz verabschiedet.“ „Oh, ach so. Naja, ich geh mal zu meiner Kratzbürste zurück.“ „Viel Spaß. Ich geh dann zu Hizumi, vielleicht finden wir uns wieder, ist ja echt riesig da drin.“ „Geht klar.“, grinsend trat ich meine Kippe aus und verschwand zurück in das Gebäude. Da ich den Weg kannte, fand ich auch schnell zu Zero zurück. Doch er saß wider Erwarten nicht mehr am Tisch. Nein, er TANZTE darauf! „Ach du scheiße…“, rutschte es mir heraus; schnell sah ich zu, dass ich zu ihm kam. „Zero! Mein Gott, was machst du denn da?!“ Es missfiel mir, dass er erstens auf diesem gebrechlichen Ding von Tisch tanzte und zweitens, dass er einen anderen Mann antanzte. Innerlich kochte die Eifersucht in mir auf, doch äußerlich blieb ich ruhig. Jetzt bemerkte mich auch mein scheinbar wahnsinnig gewordener Bassist. „Karyuuuu~“, lallte er, „Willsu mitmachn?“ Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. Himmel, wie lange war ich denn rauchen gewesen?! So schnell konnte man doch nicht besoffen sein…oder scheinbar doch, denn Zero war es zu hundert Prozent. Schnell ging ich zu dem Tisch und packte seinen Arm an. „Komm da runter Zero, du brichst dir alle Knochen!“, knurrte ich wütend und zerrte ihn zu mir runter. Zero schien das nicht zu begeistern. „Maaaan….hab dich nich soo. Isch mach doch gar nüscht.“ - „Jaja, erzähl das deiner Großmutter! Du kommst jetzt mit, du bist ja unzumutbar!“, eilig zog -oder wohl eher schliff- ich ihn hinter mir her. Ich war maßlos enttäuscht…aber warum? Hatte ich erwartet, er saß so stinkig da, wie ich ihn verlassen hatte? Oder aber war ich enttäuscht, dass er so viel getrunken hatte? War ich eifersüchtig auf den anderen Kerl? Ach, ich hatte keine Ahnung. Ich zerrte ihn einfach weiter hinter mir her durch den Ausgang, Richtung Parkplatz. „Karyuuu! Was soll’n das? Lasss los…ich hab mich gerade…am…amüschiert~“, prappelte er vor sich daher, doch ich ignorierte es. „Das ist mir egal Zero. Du bist hacke dicht…ehrlich gesagt ist es mir unbegreiflich, wie man so schnell besoffen sein kann…ich weiß, dass du nicht so sehr viel verträgst…aber das eben…sei froh, ich habe dich vor einer peinlichen Blamage bewahrt.“ „Wiesso? Was…hab ich den…gemachd?“, ehrlich betroffen sah er mich an, während ich ihn ins Auto schob und anschnallte, dann setzte ich mich auf meinen Platz. „Du hast auf dem Tisch von der Party getanzt, wo du gar nicht hinwolltest. Herzlichen Glückwunsch, du hast mir eine ganz neue Seite an dir gezeigt.“, moserte ich noch, dann fuhr ich auch schon los. Ein Seufzen entrang sich meinen Lippen. Natürlich kannte ich Zero betrunken…aber so hatte ich ihn noch nie erlebt, das Schlug wirklich über alle Stränge. Wunderbar, und das nur, weil ich etwas zu lang rauchen war. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Zero ernsthaft darüber nachzudenken schien. Er schwieg die ganze Fahrt über. Ich fuhr zu mir. Allein würde ich die Schnapsdrossel jetzt nicht lassen. In seinem Glück würde er aus dem Bett fallen und sich sein eigenes Genick brechen, dass sähe ihm zumindest ähnlich. Zuhause angekommen parkte ich ein und stieg aus, ging zu Zero rüber. Seine dunklen Augen musterten mich aufmerksam. „Wo…bin ich…?“, murmelte er leise. Zumindest seine Sprache klang weniger gelallt als noch zuvor. „Bei mir. Und da bleibst du heute auch, damit du das verstanden hast.“, ich wollte drohend klingen, aber irgendwie lächelte ich dann doch. Lange konnte ich meinem Bassisten sowieso nicht sauer sein. Ich hielt ihm die Hand hin, die er auch nach kurzem Zögern ergriff. Doch leider wankte er wieder. Deshalb schlang ich einen Arm um ihn und führte ihn langsam die Treppen zur Haustür hoch. Man hätte sagen können, ich würde die Situation ausnutzen…okay, das tat ich auch. Meine Hand ruhte gemütlich auf Zero Hintern und ja…es gefiel mir. In mich hinein grinsend lief ich mit ihm das Treppenhaus hinauf, bis wir schließlich vor meiner Haustür standen. Fix schloss ich auf und schob ihn hinein. Ich schälte Zero aus seinem Mantel und seinen Schuhen, dann schob ich ihn Richtung Schlafzimmer. Sicher würde meine kleine Schnapsleiche gleich einschlafen, wenn ich ihn hinlegte. Doch ich irrte mich. Gerade, als ich ihn hinlegte und ihm die unbequeme Hose und den dicken Pulli auszog, damit er schlafen konnte, zog er mich, als ich mich lösen wollte, direkt auf sich. Überrascht keuchte ich auf und sah ihn an. „Zero…lass mich bitte los, ich will mich umziehen…“ und außerdem regt sich sonst noch was, fügte ich in Gedanken hinzu. Doch mein Langhaariger schien das nicht zu kümmern, was ich sagte. Seine dunklen, schönen Augen blickten mich lange an, dann streichelte er meine Wange, zog mich immer näher. „Zero…?“, hauchte ich noch einmal fragend, doch der Kleine hielt mir einen Finger an die Lippen. „Halt…nur einmal die Klappe, Karyu…“, nuschelte er. Ehe ich mich versah, legte er seine Lippen auf meine. Ich erstarrte. Doch dann…ich hatte mir das schon immer gewünscht. Ich wusste, es war nicht richtig- aber wenigstens einmal wollte ich seine Lippen kosten und genießen. Ich erwiderte, schloss die Augen und bald wurde unser Kuss immer verlangender, Zero immer gieriger. Bis ich mich keuchend löste. „Zero…was hast du vor…?“, fragte ich ihn und blickte ihm ernst in die Augen. Sein sonst so mürrischer Blick mir gegenüber war nicht da. Stattdessen grinste er mich seltsam an. „Ich wollte schon immer wissen, ob alles an dir so lang ist wie dein Giraffenhals…“, murmelte er und begann an genau diesem zu knabbern. Blinzelnd blickte ich ihn an; dann verstand ich den Sinn dahinter. „Bitte?!“, entfuhr es mir lautstark, weshalb der langhaarige Prinz nur mit den Augen rollte. „Karyu…stell dich nich so blöd an….schlaf endlich mit mir. Du willst es doch auch…~“ Gott, das war langsam zu viel des Guten. Ich spürte, dass sich bei diesen Wörtern bei mir wirklich was regte, aber ich schüttelte den Kopf. „Zero…du bist besoffen…“, versuchte ich es noch einmal freundlich, drehte dabei den Kopf weg, da er mich wieder küssen wollte, „Morgen…bringst du mich deshalb um…“ „Werd ich nicht. Komm…du willst es doch auch.“, raunte seine dunkle Stimme in mein Ohr, dann leckte er darüber. Nur wenige Sekunden später spürte ich seine Hand in meinem Schritt, wie sie über meine Hose streichelte, dann immer mehr Druck ausübte. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und stöhnte auf. Zero grinste, der alte Fiesling. Und doch…ich wollte nicht aufgeben. Ich wünschte es mir wirklich, ja verdammt. Aber dann nur, wenn ich am nächsten Morgen neben ihm aufwachen und ihn in den Arm nehmen könnte, OHNE das er mich anschrie oder schlug. Und das würde er nicht, ich kannte ihn. Zero würde mich nicht lieben….und doch würde ich nie aufgeben, es zu versuchen. „Karyu….“ „Zero, nein! Du bist betrunken…Ich…und ich will nicht, dass unsere Freundschaft darunter leidet, wenn wir miteinander schlafen und du mich dann hasst…“, versuchte ich es ein letztes Mal. Zero schüttelte nur den Kopf, strich sich die langen Haare weg, dann schlang er Arme und Beine um mich. „Bitte Karyu…Ich will das jetzt, verdammt.“, knurrte er mich an und zog mich wieder in einen Kuss. Langsam aber sicher wurde ich schwach. Und als er begann, mir erst das Shirt auszuziehen und dann die Hose zu öffnen, war es um mich geschehen. Und so kam es, wie es kommen musste. Wir hatten heißen, wilden Sex, unbegreiflich schön und besser als alles, was ich je erlebt hatte. Ich schaltete ab und gab mich nur meinen Gefühlen hin. Doch im Hinterkopf, diese kleine Stimme die mir sagte, dass es nur dieses eine Mal geben würde, verschwand nie ganz. Deshalb versuchte ich mir alles genauestens einzuprägen. Wie sich jede Stelle seines Körpers anfühlte. Wie er roch. Wie er schmeckte. Wenigstens diese eine Nacht würdest du mir gehören, Michio Shimizu. Morgen würdest du mich hassen. Dann würdest du mich wohl aus meiner eigenen Wohnung schmeißen… Oder aber, ich erlebte den Morgen gar nicht. Dann würden mich die Engelschöre wecken, wenn ich die Augen öffnete. Okay, vielleicht war es auch das Fegefeuer; immerhin schlief ich hier gerade mit ihrem schönsten Engel. ~~**~~ Willkommen zu meiner neuen FF, vielen dank fürs lesen! Ich hoffe sie gefällt euch, ich schreibe ja sonst eher nicht aus der Ich-Sicht, aber ich hab gemerkt, da kann ich besser ironische Sprüche, etc. verpacken /D~ Die Grundidee basiert wie am Anfng erwähnt auf meiner Idee für ein RPG ^-^ Hab aber bewusst Charaktere ausgewählt, die dort nicht vorkommen und die Story spielt dort auch nicht so mit anderen Charas ab (wär ich ja schön blöd, könnt ich ja das RPG gleich auf öffentlich stellen *lach*), also alles mein Hirnquark ;D Ich hoffe, ihr habt die Charakterewechsel mitbekommen, sieht man ja eigentlich immer an der Oberzeile über den Abschnitten~ Der Name der FF musste hier geändert werden, Animexx erkennt keine Klammern an, sonst würde sie [wo]men heißen. Kommis sind gern gesehen, möchte ja gern eure meinung hören. Ansonsten bis zum nächsten Kap~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)