Statistenliebe von Namika (Wie der Löwe zu der Schlange kam und die Apokalpyse nahte) ================================================================================ Kapitel 1: Wie der Löwe zu der Schlange kam ------------------------------------------- Achtung! Kann viele Rechtschreibfehler, grammatikalische Katastrophen, etc. enthalten. Wird so bald als möglich nach selbigen durchsucht. Viel Vergnügen trotzdem. ♥ - - - In jeder Geschichte, jedem guten Buch, jedem guten Film und ja – auch in jedem Leben gibt es Hauptdarsteller und Nebendarsteller. Es gibt strahlende Stars; Helden, die jeder liebt und verehrt. Jeder will sein wie sie. Dann gibt es die Nebencharaktere. Sie zeichnen sich durch eine spezielle Eigenschaft aus und haben meist kleine Fehler (fehlende Intelligenz, fehlender Ernst, fehlender Humor, etc.), die dafür sorgen, dass sie nicht die Stars in der Geschichte sind. Doch sie unterstützen den allseits geliebten Helden, denn ohne sie wäre er nichts. Und jedermann will sie als Freunde haben. Und es gibt natürlich noch die Bösewichte. Cool, undurchschaubar, intrigant – manch einer bewundert sie mehr als den Helden der Geschichte. Auf jeden Fall kennt jeder sie und wartet mit Spannung, was sie als nächstes tun. Sie zeichnen sich durch Undurchschaubarkeit aus und fesseln jedermann. Und dann gibt es Statisten. Leute, die nichts beizutragen haben und deren Name sofort wieder vergessen wird. Und dies...dies ist die Geschichte zweier Statisten. Mein Name ist Lee Jordan. Ja, genau, der beste Freund der Weasley-Zwillinge, der bin ich. Wie ich nochmal aussehe? Bei ihnen hättet ihr das wohl nicht fragen müssen. Aber gut, dass ich nur Statist bin, wissen wir ja schon. Ich bin ein Stück kleiner als meine beiden besten Freunde, bin schwarz (oder wie auch immer das politisch korrekt nun heißen müsste) und mit meinen Rastazöpfen habe ich die wohl coolste Frisur auf diesem Planeten. Ihr erinnert euch immer noch nicht? Ein kleiner Tipp noch: Ich bin der, der bei den Quidditchspielen immer die Ansagen macht und dafür regelmäßig von McGonagall zusammengeschissen wird. Jaa, genau der. Kaum zu glauben, ihr erinnert euch doch noch an mich. Sehr gut. Dann lasst uns anfangen. Die Geschichte der zwei Statisten begann nämlich auch nach einem Quidditchspiel. Es war mein siebtes Schuljahr (Ja, Harrys Fünftes. Das mit der Umbridge. Die Kröte mit den Wahrnehmungsstörungen, genau.) und das erste Spiel der Saison. Das berühmte Spiel zwischen Griffindor und Slytherin, das später als Geburtsstunde des 'Weasley ist unser King' - Songs bekannt wurde (, der auch heute noch von so manchem Slytherin gesummt wird). Als Fans wisst ihr also jetzt, was passiert war. Ron, der jüngste Brüder meiner beiden besten Freunde, hatte sein erstes Spiel als Hüter mächtig verhauen. Und ich kann euch sagen, jeder einzelne Punkt, den ich für die Schlangengrube ansagen musste, tat mir in der Seele weh. Nur Harry (Hey, hört das Kreischen auf! Das hier ist meine Geschichte! ...Wer hat da gerade „Ich will ein Kind von Harry!“ gerufen?) war es zu verdanken, dass wir nicht doch noch verloren hatten. Leider haben er und George sich danach auf Klein-Malfoy (Okay, das ist nicht lustig. War es schon bei Harry nicht! Glaubt mir, ihr wollt kein Kind von der Mistkröte.) gestürzt und ihn kräftig verhauen. Nicht, dass ich es um Malfoy-Baby sonderlich schade fand, aber sie wurden danach verbrechermäßig von McGonagall abgeführt – und ich bezweifle, dass die Umbridge sich da raus halten wird. Das könnte böse für unser Team enden. Ja, unser Team. Als ob ihr nicht wüsstet, dass ich kein unparteiischer Stadionsprecher bin. Sofern ihr euch überhaupt an mich erinnern könnt. Nun seid ihr jedenfalls halbwegs im Bild und wir können diesmal wirklich anfangen. Bereits eine Viertelstunde nach Schluss des Spiels war das Stadion wie leer gefegt. Laut schnatternd, jubelnd oder schimpfend (je nachdem, ob man Klatschtante, Griffindorfan oder Slytherin war) hatte die Menge sich auf und davon gemacht. Und an mir bleib die ehrenvolle Aufgabe hängen, den Müll aufzusammeln und das Stadion wieder in Ordnung zu bringen. Ohne Zauberstab! Den hatte Madam Hooch gleich nach dem Spiel einkassiert. Natürlich musste ich hier nicht immer Hauself spielen – normalerweise machten das die Hauselfen. Aber meine geliebte Hauslehrerin (Das nennt man Ironie, Freunde, Ironie!) hatte nach dem letzten Spiel beschlossen, dass es mit meinen Kommentaren so nicht weiter gehen könne. Und da sie (und ganz Hogwarts) diese aber heimlich unheimlich lustig fand, konnte sie mich natürlich nicht einfach feuern. Deshalb war dies meine Strafe. Ach halt, nein! Erziehungsmaßnahme hatte sie es genannt. Und dabei den Fakt, dass ich bereits stolze 16 Jahre alt war und außerdem meine Eltern für's Erziehen zuständig waren, einfach ignoriert. Vielleicht hatte George (oder war es Fred gewesen...?) doch Recht gehabt, als er sagte, sie würde sich wie eine Mutter für mich fühlen. Dann könnte sie mich doch ruhig bevorzugen, oder...? Jedenfalls hing ich gerade äußerst unelegant zwischen zwei Sitzreihen, um einen Becher hervor zu holen (und fragte mich dabei missmutig, wie zum Teufel der da hin gekommen war), als ich unvermittelt angesprochen wurde. „Hey Jordan.“ Erschrocken ob der mir unbekannten Stimme fuhr ich hoch und stieß mich natürlich prompt am Holz der Bank über meinem Kopf, die ich schon vergessen hatte. Wie klischeehaft. „Autsch, verdammt! Was zum Teufel?“ Mühselig krabbelte ich hervor und stellte mich zunächst aufrecht hin, ehe ich begann meine (heiligen!) Haare zu ordnen und dabei das Subjekt, das vor mir stand, zu mustern. Ein Slytherin. Sehr eindeutig. Ein Fünftklässler, wenn ich mich nicht irrte. Kurze, schwarze Haare, dunkelblaue Augen und steifer Gesichtsausdruck. Sehr steif. Ob der schon mal gelacht hatte? Sein Name...keine Ahnung. „Wer zum Teufel bist du und was zum Teufel willst du?“, fragte ich etwas ungehalten, was nicht nur daran lag, dass Slytherin in meiner Gunst grundsätzlich unter Knallrümpfigen Krötern rangierten, sondern auch etwas mit meinem pochenden Hinterkopf zu tun hatte. Verdammte Sitzbank, stirb. Stirb! Der kleine Slytherin schien offensichtlich seine Zunge verschluckt zu haben, denn er sah mich sekundenlang einfach nur an. Hab' ich was im Gesicht? Gerade, als ich versuchte unauffällig mein Gesicht zu betasten, um festzustellen, ob da vielleicht doch etwas hing, fand der Junge vor mir seine Stimme wieder. Oder vielleicht war ihm auch jetzt erst eingefallen, was er eigentlich hatte sagen wollen. Bei diesen Slytherins wusste man nie. Man musste sich nur mal Crabbe und Goyle aus seine Jahrgang ansehen. „Blaise Zabini“, stellte er sich schließlich vor und so erhielt das Subjekt auch endlich einen Namen. Blaise Zabini...nein, sagte mir nichts. Ein weiterer Statist. Es war immer wieder schön, mit Kollegen zu reden. Wobei...in diesem speziellen Fall eher nicht. Er war immerhin ein Slytherin! Igittigitt und pfui Teufel. „Slytherin“, stellte ich schließlich überflüssigerweise fest und deutete auf seine Uniform. „Ihr seid verdammte, kleine Schlangen“, fügte ich hinzu. Heute war ich noch schlechter auf Slytherins zu sprechen als sonst. Das ganze Haus hatte ein verdammtes Lied gegen Ron gedichtet (und ich mochte Ron. Hin und wieder spielte ich ganz gerne Schach mit ihm, auch wenn ich dabei stets haushoch verlor.), Crabbe hatte Harry einen Klatscher gegen die Schulter gedonndert, nachdem dieser den Schnatz gefangen hatte und natürlich Baby-Malfoy. Das ganze, verdammte Haus war eine Schlangengrube. Ohne zu wissen, was diese spezielle Schlange von mir wollte, war ich im Begriff mich abzuwenden, als er wieder das Wort erhob. „Ich bin fast so groß wie du. Hat sich was mit klein. Die Schlange bestreite ich aber nicht.“ Ich drehte mich wieder zu ihm zurück. Bitte? Was war das für eine Antwort? Er grinste mir dreist entgegen. Und ich musste leider, leider (das tat mir mehr in der Seele weh, als all die Punkte für diese grüne Mistviecher zu vergeben!) eingestehen, dass auch Schlangen gut aussehen konnten. Verdammt gut. Aber als bisexueller, hormongesteuerter Jugendlicher durfte ich das doch, oder? Ich bewahrte meine Souveränität und verschränkte nun die Arme. „Gut, Schlange. Also zu Frage zwei: Was zum Teufel willst du?“ Seine ganze Dreistigkeit, seine Selbstsicherheit, selbst seine aufrechte Haltung schienen dahin zu schmelzen wie ein gutes, kühles Eis im Hochsommer (wenn wir mal vom Sommer in...Spanien ausgehen. Hier in England gibt es einfach keinen Sommer!), als er sich auf die Bank (die immer noch nicht gestorben war, obwohl ich es ihr aus tiefstem Herzen wünschte) sinken ließ. „Schlangen reden wohl nicht mit Löwen, hm?“, fragte er und ich brauchte einen Moment, um zu verstehen, was genau er mir damit sagen wollte. Für alle unter euch, die genauso langsam oder noch langsamer als ich sind: Ich Löwe, er Schlange, weil ich Griffindor, er Slytherin. Kapiert? „Nicht wirklich“, erwiderte ich und ließ meine Arme wieder sinken. Er sah gar nicht so überlegen, arrogant und...Slytherin aus, wie er da auf der Bank hockte. Eher, wie ein ganz normaler Jugendlicher, dem etwas auf der Seele lag (Obwohl wir natürlich wissen, dass Slytherin keine normalen Jugendlichen, sondern Ausgeburten der tiefsten Hölle sind). Und, während er so da saß und nachzudenken schien, fiel mir plötzlich auf, dass er für einen Jungen ziemlich hohe Wangenknochen hatte. Warum auch immer mir das gerade jetzt auffiel. Aber das machte sein Gesicht wohl so hübsch. Rein objektiv betrachtet, denn Slytherin waren natürlich nicht hübsch! (Ich weiß, dass ich weiter oben was anderes gesagt habe, aber hey – Der Junge verwirrte mich eben.) „Gut, dann geh' ich“, sagte Blaise Zabini plötzlich unvermittelt und richtete sich hastig auf. Und, als er mit großen Schritten die Tribüne hinab stieg und schließlich durch den Ausgang auch vom Feld verschwand, während ich ihm mehr oder weniger sprachlos nachgestarrt hatte, war er so schnell wie er gekommen war auch schon wieder verschwunden. Verwirrt über das Geschehen tat ich das Erstbeste: Ich trat gegen die Bank. „Stirb endlich, Mistvieh“, grummelte ich und krabbelte wieder darunter. Da lag schließlich noch ein Becher, den ich gerne vor Sonnenuntergang dort herausgezerrt hätte. Es dauert genau zwei Wochen und vier Tage, bis Blaise Zabini wieder in mein Leben trat. Nicht, dass er vorher irgendwie ausgetreten wäre oder so. Er war nur...Ach, was soll's. Es dauerte jedenfalls zwei Wochen und vier Tage (und fünf Stunden, siebenunzwanzig Minuten, aber wer zählt schon?), bis er wieder das Bedürfnis hatte mit mir zu sprechen. Ich war gerade in der Bibliothek angekommen, denn im Gegensatz zu Fred und George (die gerade Nasenblutdragees an Erstklässler verfütterten) hatte ich tatsächlich hin und wieder das Gefühl, meine Hausaufgaben zumindest ansatzweise erledigen zu müssen. Nicht, dass das allzu häufig vorkam. So saß ich also alleine an einem dieser wackeligen Tische und versuchte herauszufinden, womit ich anfangen sollte. Quälte ich mich zuerst durch Zaubertränke (Hier bestätigte ich wunderbar das Griffindor-Klischee, dass wir dieses Fach einfach nicht beherrschten) oder schlief ich erst über Zaubereigeschichte ein? Koboldaufstände bearbeiteten wir ja auch erst seit sechs Jahren. Ich begann gerade Loszettelchen zu basteln, um mir die Entscheidung abzunehmen, als mit einem lauten Knall ein Buch auf den Tisch gefallen lassen wurde und Blaise Zabini sich mir gegenüber setzte. „Ich kann dir bei Zaubertränke helfen“, bot er unvermittelt an. „Wir Slytherins können das fast alle gut.“ Aus großen, wirklich großen Augen starrte ich ihn an. „Ist das hier die Apokalypse?“, brachte ich schließlich nach vielen Sekunden des stummen Starrens atemlos heraus. Er lachte. Und ich musste zugeben, das gefiel mir irgendwie. Auch, wenn es sicher nur ein weiteres Zeichen der Apokalypse war. „Nein“, erklärte er und fuhr sich durch die schwarzen Haare. „Ich bin wirklich gut in Zaubertränke“, versuchte er mich anschließend zu überzeugen. Das glaubte ich ihm auch ohne Weiteres, genauso wenig wie ich daran zweifelte, dass er mir helfen konnte, auch wenn er zwei Jahre unter mir war. Er sah einfach nach...schlau aus. Nicht so streberhaft wie Hermine früher, aber durchaus intelligent. „Was soll das?“, fragte ich misstrauisch. Die Sache beim Quidditch war mir schon nicht geheuer gewesen, aber das? Ich sah mich um, in der Erwartung, ein paar Slytherins zu entdecken, die nur darauf warteten, mich verschleppen zu können. Vielleicht war das irgendeine Art Trick? Andererseits bezweifelte ich, dass ich den Slytherins nicht total egal war. Anders gesagt: Die wenigstens von denen kannten überhaupt meinen Namen. Blaise Zabini wurde zunehmend nervöser. „Ich...ich versuche nur nett zu sein, okay?“, sagte er schnell und schlug das Zaubertränkebuch auf. Vermutlich wollte er, dass ich das so hinnahm und dankbar seine Hilfe erwartete. Als ob. „Wieso?“, fragte ich natürlich prompt. „Ich meine...du Schlange, ich Löwe. Schon vergessen?“ Er schlug das Buch wieder zu und sah mich lange an. „Ja, ich weiß. Und jetzt will die Schlange den Löwen eben kennen lernen. Sie fragt sich, wie der Löwe es schafft, sich seit Jahren Professor McGonagall zu widersetzen, ohne großen Schaden davon zu tragen.“ Stille folgte darauf. Kennt ihr diese richtig unangenehme Stille? Einer (in diesem Fall er) wartet verzweifelt darauf, dass der andere was sagt, irgendwas. Und der andere (also ich) ist einfach nur so sprachlos, dass es an Gehirnausfall grenzt. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis mein Denkzentrum da oben sich wieder hochgefahren hatte. Aber dann machte es Klick. „Du magst mich!“, flötete ich. Das war ja kaum zu fassen! Dieser kleine (hübsche) Slytherin (mit dem dreisten Lächeln) vor mir mochte mich und wollte mich kennen lernen. Es geschahen noch Zeichen und Wunder. Selbstverständlich konnte ich das breite Grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht verbannen (und würde es auch für die nächsten Stunden nicht können). „Noch etwas lauter vielleicht?“, fragte er bemüht wütend, während seine Wangen sich schamrot färbten. Hach, das war ja zu herrlich! Und niedlich war er auch noch. Hatte er eine multible Persönlichkeit? Hochnäsig, überlegen, stumm, frech, verschüchtert. Da steckten ja mindestens fünf von ihm drin! Ich beugte mich quer über den Tisch und legte eine Hand an seine Wange. Jetzt tat ich das, was ich seit zwei Wochen, vier Tagen, fünf Stunden und siebenunzwanzig Minuten hatte tun wollen. Wobei...inzwischen waren es eher siebenunddreißig Minuten. So um den Dreh rum. Ziemlich sanft fuhr ich mit dem Daumen seine Wange entlang. „Weißt du was? Der Löwe hat mir grad' geflüstert, dass er die Schlange irgendwie ziemlich süß findet. Die Apokalypse naht wohl doch, was?“, erklärte ich noch immer grinsend. Natürlich ist die Geschichte der zwei Statisten hier noch nicht zuende. Aber man soll aufhören, wenn's am Schönsten ist (auch wenn es in den darauf folgenden Wochen noch schöner wurde, wenn man mich fragt). Außerdem muss ich los – Blaise wartet unten am Quidditchfeld auf mich. Und die Moral von der Geschicht'? Auch Statisten können glücklich sein. Und manchmal, da glaube ich, weder Hauptcharakter, noch irgendwelche Nebencharaktere oder Bösewichte fühlten sich jemals besser oder geliebter, als ich es tue, wenn meine kleine Schlange mir gegen den Arm boxt, nur um mich anschließend zu küssen. Ach, was heißt manchmal? Immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)