幸福の追求 - Kôfuku no tsuikyû von Dorimon ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel acht ----------------------- Kapitel acht [Takanori] Mittlerweile fragte er sich schon, welches Pferd ihn denn geritten hatte. Warum um alles in der Welt hatte er der Sache zugestimmt? Er handelte hier schließlich gegen seine eigenen Prinzipien. Da stockte er: Was waren eigentlich seine Prinzipien? Es stimmte zwar, dass er sich vor geraumer Zeit geschworen hatte, sich von keinem aushalten zu lassen aber hatte er eine andere Wahl? Natürlich könnte er auf Klamotten verzichten. Es ging die letzten Jahre auch ohne. In den zig Winter in denen er unter Tonnen von Pappe schlafen musste um sich wach zu halten, hatte er eigentlich nur Glück gehabt, dass kein Grundstücksbesitzer ihn vertrieben hat. Würde es so weiter gehen? Wenn nicht würde er sich regelrecht in den Arsch beißen. Deshalb nahm er das Angebot von Kouyou an und stand mit diesem nun in einen Klamottenladen. „Kou mir ist nicht ganz wohl bei der Sache…“, fiepte der Sänger und sah den Brünetten an. „Ach warum denn?“ Ja warum wohl? Weil er mit einem stinkreichen Typen hier mit einem dreckigen Straßenjungen in einer feinen Boutique stand. Außerdem fand Takanori es unangenehm, dass er sich vor dem anderen aus- und umziehen musste. „Kou~?“ „Was denn Taka?“ „Können wir vielleicht in einen Laden geben wo die Sachen nicht so teuer sind?“ „Warum das denn? Die Sachen hier sind doch alle viel besser. Komm stell dich nicht so an.“ „Stell dich nicht so an????!!!!“, schrie es in Takanoris Gedanken. Es war offensichtlich, dass Kouyou sich nicht vorstellen konnte in welcher Lage sich der Kleinere befand. Er war noch nie in seinem Leben in einem Klamottenladen gewesen. Jedenfalls nicht ohne die Absicht etwas klauen zu wollen. Just in diesem Moment hielt der Größere ihm ein schwarzes T-Shirt hin und schaute ihn fragend an. Takanori nickte einfach nur. Er wollte, dass das hier alles schnell vorbei ging. Er handelte wie eine Puppe, soweit so eine denn handeln konnte. Immer wieder musste er neue Sachen anprobieren, die er nicht anprobieren wollte und Kouyou nahm all seine Proteste gar nicht wahr. Immer wieder fragte sich der Kleinere ob der Brünette seine Worte nicht wahrnehmen wollte oder gar nicht konnte, weil er so im Rausch war. Kaufrausch, so würde es der Sänger nennen. Gefühlte 50 Stunden später drehte sich Kouyou um, um nach etwas zu suchen. Der Braunhaarige wusste nicht nach was. Entweder nach einer anderen Größe, Farbe oder weiß der Geier. Aber Taka ergriff seine Chance und rannte aus dem Laden. Er spürte die Blicke der Verkäuferinnen in seinem Rücken, aber er wollte sich nicht umdrehen. Er wollte nur hier raus. Am Tag danach saß Takanori gedankenverloren an einem kleinen Brunnen in der Fußgängerzone. Es war Abend, es wurde kühl und die Sonne wollte sich auch schon langsam schlafen legen. Die letzten warmen Strahlen erreichten sein blasses Gesicht. Seine schlanken Finger spielten mit dem lauwarmen Wasser. Seine traurigen Augen blickten das Spiegelbild an und versuchten den Grund seiner schlechten Laune zu finden. Was war nur mit ihm los? Er hatte heut sogar mehr Einnahmen als sonst mit seiner Musik erzielt, er hatte ein gutes Abendessen und ausreichend zutrinken den ganzen Tag. Was um alles in der Welt fehlte ihm nur? „Hey…“, er vernahm eine leise Stimme hinter sich. Zwei Hände legten sich auf seine Schultern. Er wusste wessen Hände dies waren, aber er sagte nichts. „Ey tut mir leid wegen gestern…“, der Brünette sprach weiter ohne eine Erwiderung des Kleineren zu bekommen, „Es tut mir wirklich leid…“ Plötzlich spürte er zwei schlanke Arme um seinen Körper. Ein warmer Atem streifte seinen Nacken und er bekam eine Gänsehaut. Die Wärme, die Kouyou ausstrahlte, war so ungewohnt für Takanori, aber er wehrte sich nicht. Zu gut fühlte sich dieser Moment an. Viel zu gut. Ein paar Tränen bahnten sich den Weg über Takas Wange und Lippe. Leise Schluchzer verließen seinen Mund. So saßen bzw. standen die zwei Männer eine ganze Weile dort am Brunnen. Erst als es düster war und die Luft kalt um sie herum wehte, lösten sie sich voneinander. [Kouyou] „Sag mal Kou, mit wem standest du denn gestern in der Fußgängerzone herum?“, fragte Yoshio den Brünetten in der Frühstückspause. „Ich wüsste nicht was dich das angeht.“, antwortete dieser kühl und biss in sein französisches Baguette. „Naja weil ich dich gesehen hab wie du so einen schmuddeligen Typen umarmt hast.“ „Du hast WAS?“, Kou verschluckte sich prompt an dem Bissen den er im Mund hatte und sah seinen Freund an. „Na du standest da mit diesem ekligen Straßenmusikanten.“ „Takanori ist nicht eklig!“ „Aha, Takanori heißt er also. Ihr müsst euch aber gut kennen…“ „Und außerdem, was geht dich das an mit wem ich wo rumstehe?“, Kou wurde etwas bissig in seinem Tonfall. „Du hast eine eifersüchtige Frau zu Hause die solche Neuigkeiten bestimmt nicht gut finden würde.“ „Hast du etwa vor es Yumi zu sagen?“, in seinem Kopf musste der Brünette sich immer wieder ermahnen die Gelassenheit zu bewahren. „Hm, ich denke schon. Ich glaube kaum dass du etwas mit einem Mann anfangen würdest und sie soll doch deine neuen Freunde kennen lernen.“ „Was fällt dir eigentlich ein?“, Kouyou war noch nicht mal mit einem Fuß zur Haustür herein als seiner herzallerliebste Frau anfing rumzuschreien. „Was soll mir einfallen? Ich kann auch wieder gehen.“, der Brünette hatte eine dunkle Vorahnung. Sein toller bester Freund hatte in Zwischenzeit Yumi angerufen und ihr von der beobachteten Sache erzählt. „Yoshio hat eben angerufen und mir erzählt, dass du dich mit einem Straßenmusiker vergnügst!“ „Das klingt so als würd ich mit Takanori ins Bett steigen. Ich mag ihn eben nur.“, Kou ging in sein Arbeitszimmer. „Ich verbiete dir den Kontakt mit diesem Takanori!“, die Frau sprach den Namen mit so viel Hass und Ekel wie nur möglich aus. Kouyou drehte sich um, ging zu seiner Frau und stellte sich bedrohlich vor sie: „Du… wirst mir hier gar nichts verbieten! Wegen mir kannst du diesen Luxus hier leben! Vergiss das nicht. Also überleg dir wie du mit mir umspringst. Oder willst du deinen Daddy traurig machen wenn ich dich hier rausschmeiße, dir das Sorgerecht wegnehme und mich scheiden lasse?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)