Der eine Schlag.
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„Gib Worte deinem Schmerz. Grimm, der nicht spricht, presst das beladene Herz, bis das es bricht!“
„Warum siehst du immer zu woanders hin, Lils?“ raunte Scorpius, als er das zierliche Mädchen gegen die Wand drückte. Die Angesprochene sah ihn nicht an, sondern suchte den Raum nach jemand anderen ab. „Nein, nein ich bin bei der Sache.“ Winkte sie ab, doch der Blonde war nicht zu blenden. „Oh man Lily, verarsch mich nicht! Du bist gar nicht bei der Sache. Wenn Dome schon einmal krank ist und nicht hier sein kann, brauche ich jemanden, der auch wirklich Spaß mit mir haben will!“, dann ließ er von ihr ab und entfernte sich einige Schritte. „Nein! Ich bin doch bei der Sache jetzt! Wirklich! Warte!“ Sie wollte ihn festhalten, doch er entwich ihr. „Erzähl das einem anderen Kleines. Wir sprechen uns morgen wieder, wenn du hoffentlich nicht mehr so abgelenkt bist.“ – „Ich bin nicht abgelenkt. Scorp!“, doch er warf ihr nur einen Kussmund entgegen und verschwand dann in der Menge der Schüler.
Die Slytherin biss sich wütend auf die Unterlippe und verschränkte die Arme. Es wäre so etwas von perfekt gewesen, wenn sie es nicht vermasselt hätte. Verdammt. Sie hätte sich selber Ohrfeigen können. „Es ist wegen ihm, nicht wahr?“ hörte sie plötzlich eine Stimme dicht hinter sich und zuckte zusammen. Als sie sich umblickte erhaschte ihre braunen Augen blondes zerzaustes Haar und schimmernde grasgrüne Augen. „Louis!“ erwiderte sie knapp und rollte mit den Augen. „Was willst du hier?“, es war schon länger her gewesen, seit sie das letzte Mal gesprochen hatten. Seit jeder seinen eigenen Weg gegangen war, ignorierten sie sich eher als das man sie irgendwo zusammen sah. Best Friends for ever, das ich nicht lache. Der blonde Schönling lächelte verschmitzt und deutete auf die Position an der Scorpius noch zuvor stand. „Ich habe doch recht, es war wegen ihm.“, Lily verzog das Gesicht. „Wen meinst du?“, wieder lachte Louis nur leicht gespielt auf. „Du weißt genau wen ich meine, Lils. Dieses ganze Rumgeknutsche mit Scorpius in letzter Zeit, alles nur Show, damit er eifersüchtig wird.“, die Slytherinschülerin hob die Augenbrauen. „Das wer eifersüchtig wird?“
„Oh Lily Maus, auch wenn er vielleicht etwas unterbelichtet ist und so etwas nicht checkt, ich tue es sehr wohl. Ich habe es direkt gemerkt, als deine Blicke zu ihm sich verändert haben. Und der kleine, dumme Hugo merkt es nicht. Ich hätte ihm ja auf die Sprünge geholfen, aber dann hat unsere Prinzessin ja zicken gemacht und sich neue Freunde gesucht.“ Lily fühlte sich leicht ertappt und ihre Wangen wurden leicht rot. „So ein Schwachsinn! Hugo interessiert mich schon lange nicht mehr!“ zischte sie Louis ins Gesicht, doch der wollte ihr keinen Glauben schenken. „Versuch's erst gar nicht, mir kannst du nichts vor machen, immerhin waren wir mal beste Freunde. Aber wenn du weiterhin deine‚ böse-Slytherin–Eisprinzessin–Nummer spielen möchtest, bitte.“, er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und leckte sich über die Lippen. „Aber so wirst du Hugo nie für dich gewinnen, Princess.“
Lily zeigte ihm einen Vogel. „Verschwinde besser aus meinem Blickfeld, bevor ich mich vergesse, Sunnyboy.“, der Weasley-Junge zuckte mit den Schultern. „Wie du willst, aber ich würde dir raten, die Wahrheit nicht weiterhin zu verdrängen. Macht auf Dauer nur depressiv, wenn du Hugo demnächst mit fester Freundin siehst.“, dann marschierte er an ihr vorbei, warf ihr einen letzten, zwinkernden Blick zu und verschwand dann wie Scorpius in der Menge. Zurück lies er eine verbitterte Lily Potter, in der alle Gefühle der letzten Monate wieder aufgewühlt wurden waren. Scheiß Kerl. Hält sich wohl für einen Psychologen. Lachhaft.
„Ein neidisch Herz hat Qual und Schmerz. Und Schmerz klammert sich ans Herz.“
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„Nimm dem Herzen die Sehnsucht und du nimmst der Erde die Luft!“
„Ey! Was träumst du so rum Al! Wollten wir nicht zur Party!“, Rose warf ihm ein Kissen an den Kopf, was er leicht abwehrte. „Ja, ja!“ erwiderte er nur leicht nachdenklich und legte das Kissen auf dem Boden ab. Die Rothaarige sah ihn skeptisch an und legte den Kopf schief. „Hast du keine Lust hinzugehen? Dann sag es doch einfach.“, manchmal war er einfach ein Mysterium. Mal war er wie ein wildes Tier und mal schweigsam wie ein Grab. „Albus! Sag doch was“ maulte sie und schnaubte. Sie hatte sich extra das neue, rote, kurze Kleid gekauft und die passenden Pumps. Sie musste also dahin, unbedingt! Der Pottererbe gähnte herzlich. „Vielleicht solltest du lieber allein dahin, dann kannst du Scorp ja mit deinem neuen Outfit beeindrucken.“
Rose warf ihm noch ein Kissen an den Kopf. „Was denn? Ich weiß, dass du auf ihn stehst, ist schon okay, Rosi.“ Lachte er und warf das Kissen zurück. „Du bist gemein!“, Albus grinste. „Ich weiß. Aber du kannst wirklich ohne mich hingehen, mir ist heute irgendwie nicht nach feiern. Sorry, Babe.“, dann rollte er sich wieder ganz in die Bettdecken. „Okay, aber mach keinen Scheiß.“ Erwiderte Rose während sie ihre Schuhe einsammelte. „Das würde ich eher dir raten. Außer es ist Scorpius, das gönn' ich dir. Du schmachtende Seele.“, Rose verdrehte die Augen. „Malfoy ist scheiße!“, - „Scheiße geil meinst du wohl.“, sie konnte ihn nicht täuschen. Keine Frau konnte das. Ihre Blicke verrieten sie, er wusste nicht genau was es war. Aber selbst wenn es nur auf körperlicher Anziehung basierte, er wusste, dass da was war. Dieser Funken Geilheit., diesen Funken besaß jeder. Auch er, nur leider reagierte der immer auf die Falsche. In dem Falle, auf Dominique Weasley. Seine verhasste Cousine und Freundin seines besten Freundes. Sie hatte sich schon seit zwei Tagen nicht mehr gemeldet. Angeblich war sie krank. Auslauf für einen immer notgeilen Scorpius mit wedelndem Schwanz.
Albus fuhr sich durchs Haar, griff suchend auf die Nachtkommode nach einer Zigarette. Gefunden landete sie direkt am rechten Ende seiner Lippe. Feuerzeug angesetzt und ein tiefer Zug. Rauch tief inhalieren und wieder raus damit. Wie war es eigentlich so weit gekommen, dass er gerade in Stunden wie diesen anfing Dominiques und seine Quickies zu vermissen. Es musste schon immer schnell gehen, doch darin war er ein Meister. Er hatte ja auch einen guten Lehrer gehabt, Scorp musste sich immer bemühen seine ganzen kurzen Sexerlebnisse so gut es ging geheim zu halten oder zumindest so zu vollziehen, dass ihm keiner etwas nachweisen konnte. Er wusste wie sein bester Freund bei so etwas vorging, deshalb konnte er ihn auch jedes Mal austricksen. Eigentlich vertraute er ihm alles an, auch wenn viele glaubten, sie hätten nur eine oberflächliche Freundschaft, aber es ist nie so wie es scheint. Manchmal fühlte er sich sogar schlecht seinen besten Freund so zu hintergehen, aber anderseits betrog er Dominique auch andauernd, eigentlich hatte er es nicht anders verdient. Anderseits hatte dieses Miststück auch nichts anders verdient, als betrogen zu werden!
Er konnte sich kaum noch erinnern, wo das ganze Übel überhaupt angefangen hatte. Eigentlich hatten Dome und er sich seit Kindertagen nur gestritten. Ob es nun um ein Spielzeug ging oder um Scorp, es gab immer Grund zu streiten. Fast peinlich, wie bei Rose und Scorpius. Nur noch schlimmer. Und er hatte auch vergessen, warum er plötzlich so geil auf sie geworden war. Gut sie trug Veelagene in sich, aber das hatte er all die Jahre auch ziemlich brav ignoriert. Aber dann musste etwas ausgebrochen sein. Ein verschwommenes Bild zeigte sich vor seinen grün-blauen Augen. Die Dusche. Die verdammte Dusche war Schuld! Denn wenn kein Training für die Mädchen, somit kein Schutzzauber, somit freier Eintritt ohne Gefahr. Wunderbar.
„Je verbreiteter die Gesellschaft, desto frostiger die Herzen.“
Es war nach dem Quidditch–Training gewesen, Albus war als letzter in die Duschräume gekommen und hätte warten müssen. Alle Kabinen waren besetzt gewesen. Wie sehr er es hasste. Am liebsten duschte er sowieso allein und hatte dann alle Zeit und Ruhe der Welt. Aber er hieß nicht Albus Potter, hätte er sich nicht Abhilfe geschaffen. Nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet und Duschdas in der Hand, schritt er in die Damenduschen. Die Weiber hatte heute sowieso kein Training und von daher war das ganze nur Platzverschwendung, wenn er es nicht hätte nutzen können. Eine riesige Duschhalle nur für ihn allein. Einfach wunderbar. Vergnügt ging der Schwarzhaarige durch den Flur, immer Richtung Ziel. Die Damendusche erreicht, setzte er die Hand an die Türklinke und hielt kurz inne. Er hörte etwas. Es war schwach, aber er hörte es. Ein leichtes Wassertropfen.
War da doch jemand? Albus horchte noch einmal. Jetzt hörte er nichts mehr. Merkwürdig. Irgendwann zuckte er einfach mit den Schultern. „Was soll's?“ , und wenn schon. Einen nackten Frauenkörper zusehen, war niemals schlecht. Er leckte sich über die Lippen und ging hinein. Zunächst sah er nur auf den Boden, erstarrte dann aber kurz in seiner Haltung als er in den Raum blickte. Ein blass gewordenes Gesicht stand ihm gegenüber. „Was machst du hier!“ raunte Dominiques Stimme in seine Ohren und sie wich ein Schritt zurück. „Das ist die Damendusche!“, zunächst schwieg er, bis er wieder zu sich kam und der wahre Potterarsch wieder seinen Körper in Besitz nahm. „Ich weiß, aber eigentlich sollte keiner hier sein.“, dann ging er zu einem der Duschhälse und lies etwas Wasser daraus fließen. „Ich bin aber hier. Also geh gefälligst.“, er lachte nur leise auf und lies das weiße Handtuch von seinen Hüften fallen. „Geh du doch.“, die Blonde wandte etwas beschämt den Blick ab und wollte am liebsten gehen, doch leider hatte sie noch Shampoo im Haar, sodass sie nicht ohne ausspülen gehen konnte.
„Du spinnst doch! Wenn ich das einem Lehrer erzähle, bekommt Slytherin mehr als zehn Punkte Abzug!“, wieder nur ein scheinheiliges Lachen. „Das nehme ich ihn Kauf.“, er ließ heißes Wasser über seinen Körper fließen und schloss kurz die Augen. Die Veela zuckte nervös mit ihren Augenlidern und grummelte irgendwann missmutig vor sich hin. „Wasch dich zu ende und dann geh einfach. Mach kein Drama daraus, Baby.“ Er lugte leicht zu ihr, die nassen blonden Haare hingen über ihrer Brust, was ihre Nippel noch gerade so verdeckte. Sie hatte ihren Rücken zu ihm gekehrt, wodurch er zwar keinen freien Blick auf ihre kleine Freundin werfen konnte, aber auf ihren, doch musste er sagen, wohlgeformten Po, der ihn förmlich anstrahlte. Einmal mit Schokosoße zum reinbeißen, Mister Potter.
„Hör auf mich anzugaffen! Ich hab überall Augen, auch hinten.“, erwiderte die Veela gereizt und lies auch warmes Wasser über ihren Körper laufen. „Du hast keine Beweise.“ Gab ihr Cousin zurück und schäumte sich mit etwas Duschdas ein.
„Wenn ich das Scorpius erzähle, bist du tot!“ kam es irgendwann nach einer Heidenstille wieder von ihr und Al hob eine Augenbraue. „Warum sollte er?“ – „Weil du mich nackt gesehen hast.“, der Slytherin rollte mit den Augen. „Ich glaube, das ist ihm herzlich egal, wir haben schon viele Anblicke geteilt, musst du wissen, Schätzchen.“, empört sah sie zu ihm, drehte sich dabei natürlich unbewusst zu ihm. „Nenn mich nicht Schätzchen! Als ob er da nichts sagen würde. Nur weil du sein bester Freund bist, heißt das nicht das du dir alles erlauben kannst.“ – „Oh doch, das heißt es und außerdem so berauschend ist dein Anblick jetzt auch nicht. Aber anderseits ist das ja auch nichts Neues, ich habe dich schließlich als Kind oft genug nackt gesehen.“
„Das ist doch, was ganz anderes!“, sie legte ihre Haare leicht nach vorne, wodurch er mehr Einblick auf ihre empfindlichsten Stellen bekam. „Hör auf zu gaffen, wenn ich angeblich nicht so geil bin!“, unschuldig musterte er sie weiter. „Wer hat gesagt, dass du nicht geil bist?“, etwas verwundert sah sie ihn an. „Du widersprichst dir liebster Cousin!“, er zuckte wiederholt mit den Schultern. „So bin ich nun mal, kennst mich doch.“, dann sah er wieder auffällig auf ihre Brüste. „Sie sind allerdings gewachsen, seit du klein warst.“, Dome wollte ihre Hände davor halten, doch irgendetwas hielt sie davon ab. Plötzlich kam ihr ein anderer Gedanke in den Sinn. Verruchtes Mädchen.
„Willst du sie anfassen?“, diesmal war es Potter der sie überrascht ansah. Er wartete eine Minute, um sich zu vergewissern, dass sie nicht lauthals anfing zu lachen. „Du willst, dass ich Scorps Heiligtum anpacke?“ es klang fast sarkastisch. „Sonst hätte ich doch nicht gefragt?“ gab sie kess zurück und sah ihn auffordernd an. Erst zögernd kam der junge Mann einige Schritt auf sie zu. Kurz vor ihr blieb er stehen, sah ihr demonstrativ in die rehbraunen Augen. „Wow, du kommst voran.“ – „Reiz mich nicht.“ Gab er scharf zurück und seine Augen umkreisten ihr Gesicht. Ihr Make-up saß noch perfekt, wasserfest vermutlich. Typisch Veela.
„Und wenn doch?“ sprach sie mit listiger Zunge und ihre Augen fixierten nun seinen Oberkörper. „Hätte ja gar nicht gedacht, dass du so muskulös geworden bist.“, Albus sah kurz auf sich hinab. „Siehst du mal, dein kleiner Cousin ist gewachsen und das ist nicht alles was größer geworden ist.“
„Ach, was denn noch? Deine Hände?“ fragte sie fast unschuldig, doch er glaubte ihrem Blick nicht. „Die auch.“ Dann fasste er mit seiner linken Hand an ihre eine Brusthälfte und umschloss sie mit seiner Handfläche. Dominique überzog eine Gänsehaut und sie holte einmal tief Luft. „Was noch?“ – „Rate mal.“, dann sah er sie fordern an und sein Blick deutete nach unten. Just hatte die Blondine ihren Griff auf sein Intimstes gezogen und hielt ihn fest. „Stimmt.“ Kurze peinliche, aber prickelnde Stimmung. Jetzt oder nie. Und es war verboten verlockend.
Mit einem Ruck hatte er sie hochgehoben, presste sie gegen die Wand, ihre Lippen fanden schnell den Weg zu seinen, heftig stieß er mit der Zunge in ihre Mundhöhle, sie erwiderte es fast flehend und keuchte leise auf. Er würde sie um den Verstand vögeln. Und das zehn Mal besser als Scorp es je getan hatte. Schwur.
“Schwärmerei steckt wie der Schnupfen an: man fühlt, ich weiß nicht was, und ehe man wehren kann, ist unser Kopf des Herzens nicht mehr mächtig.“
Fortsetzung folgt …