Vendettamon von DigiDestined (Die Auferstehung des Bösen) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es ist schon eine ganze Zeit seit unserem letzten Abenteuer vergangen, doch noch immer ist die Erinnerung daran so frisch, als wäre es erst gestern gewesen. Noch immer waren die Verluste schwer zu ertragen und es kommt häufig vor, dass ich in meinem Zimmer stehe, aus dem Fenster schaue und mich für den Tod von sieben DigiRittern verantwortlich fühle, obwohl ich gar nichts dafür kann. Es war eine Verkettung von unglücklichen Ereignissen, die das Leben von sieben jungen Menschen und unzähligen Digimon gefordert hatten. Ein mächtiges Digimon wollte die Kontrolle über die DigiWelt übernehmen und ging über Leichen. Noch dazu gab es zwei weitere Wesen, die sich uns in den Weg stellten und versuchten, uns zu vernichten. Es war eine grausame Zeit, aus der wir aber – entgegen vieler Erwartungen – heil herauskamen. Wir schafften es, unsere Feinde zu besiegen und die DigiWelt vor einem grausamen Schicksal zu bewahren. Doch der Preis dafür war hoch. Zu hoch... Prolog Drei Monate waren seit unserem Sieg über Apocalymon vergangen und langsam kehrte wieder Normalität in unser Leben ein. Wir erholten uns von den Qualen der letzten Monate und versuchten, so wie vorher zu leben. Unseren Eltern hatten wir nichts von den Gefahren erzählt, denen wir uns in der Vergangenheit hatten stellen müssen. Sie wussten nur von unserem Kampf gegen Apocalymon. Dass die Zeit in der DigiWelt und bei uns zu Hause unterschiedlich schnell verlief, half uns bei der Geheimhaltung ungemein. Ich war froh, dass alles ein gutes Ende genommen hatte und ich mich nun wieder in meiner Welt und meinem Zuhause befand. Doch was mich und die anderen DigiRitter noch erwarten sollte, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht und es überstieg meine grausamste Vorstellung. _________________________________________________________________________________ Huhu zusammen, ich begrüße Euch zum ersten Teil des 'Vendettamon' - Zweiteilers. Ich hoffe, er gefällt Euch und wünsche Euch nun ohne viele Worte viel Spaß beim Lesen. Lob und Kritik sind natürlich - wie immer - gleichermaßen erwünscht. Liebe Grüße, DigiDestined Kapitel 1: Der Anfang --------------------- Der Anfang Es begann an einem kalten Wintertag Ende November. Ich saß in einen dicken Pullover gehüllt und Fernsehen schauend in unserem Wohnzimmer. Draußen waren es gut und gerne fast zehn Grad unter Null und dementsprechend war auch die Stimmung in unserer Familie – frostig. Meine Eltern saßen in der Küche und Kari war zu Sora gegangen. Ich allerdings wartete auf meinen besten Freund, um mit ihm zusammen zu einem weiteren Bekannten zu gehen. Normalerweise konnte man sich auf Matt verlassen. Er war immer pünktlich und wenn er sich doch mal verspätete, dann meldete er sich. Heute jedoch klingelte weder mein Handy noch unser Haustelefon. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, doch nach einer Viertelstunde wurde ich leicht ungeduldig. Weitere zehn Minuten später hielt ich es dann nicht mehr aus. Ich stand vom Sofa auf, ging zum Telefon und wählte Matts Nummer. Bei ihm zu Hause meldete sich sein Vater, der mir sagte, dass Matt schon lange unterwegs sei. Als ich Matt dann auf seinem Handy anrief, war es ausgeschaltet. Nun wurde die Sorge immer größer. Ich beschloss, alleine zu Izzy zu gehen und mit ihm die Lage zu besprechen. Vielleicht konnten wir Matt ja zusammen suchen. Gerade hatte ich meine Schuhe angezogen, als das Telefon klingelte. ‚Matt.’ Schoss es mir durch den Kopf und ich nahm ab. „Kamiya?“ „Tai, ich muss mit Dir reden. Komm bitte sofort zu mir!“ Es war Izzy und er klang sehr gehetzt. Irgendetwas musste passiert sein. War was mit Matt? „Izzy, was ist los? Ich warte noch auf Matt.“ erklärte ich, doch Izzy unterbrach mich. „Matt ist hier. Komm schnell!“ Er legte auf. Ich war verwirrt und besorgt zugleich. Was zum Teufel hatte das alles zu bedeuten? Ich beschloss, zu Izzy zu gehen und mir anzuhören, was er zu sagen hatte. „Mum, Dad. Ich bin bei Izzy.“ berichtete ich noch meinen Eltern, bevor ich die Wohnung verließ und mich auf dem Weg machte. Unterwegs dachte ich über die Worte des Rotschopfes nach. Was wollte er so dringend mit mir besprechen? War eine neue Gefahr aufgetaucht? Hatten wir vielleicht noch gar nicht gesiegt? Mussten wir vielleicht zurück in die DigiWelt? Ich dachte an Agumon. Ihn hatte ich nun über drei Monate nicht mehr gesehen. Wie es ihm wohl ging? Ich dachte an unsere gemeinsamen Abenteuer, den Blödsinn, den wir beide gemacht hatten, die vielen Kämpfe. Gerne würde ich ihn wiedersehen und hoffte fast schon, dass wir in die DigiWelt zurück konnten. Zu dem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass es nicht mehr lange dauern sollte, bis wir dort wieder gebraucht wurden. Vor Izzys Haustüre blieb ich stehen und klopfte an. Von innen waren Schritte zu hören und die Tür wurde geöffnet. „Tai!“ Ein müde und gehetzt aussehender Izzy zog mich in den Flur und schloss die Tür wieder. „Izzy, was-?“ „Später. Komm mit.” Ich folgte meinem Kumpel ins Wohnzimmer, wo Matt saß. Als er mich erblickte, stand er auf und lächelte etwas. „Hi, Tai.“ „Hey.“ Ich setzte mich neben ihn und sah Izzy verwirrt an. „Was ist los? Ist etwas passiert?“ „Ja, ist es. Ich habe heute eine Mail von Gennai bekommen.“ „Gennai?“ Mir blieb fast die Spucke weg. Wieder dachte ich an die DigiWelt. War mein Verdacht von vorhin vielleicht gar nicht so verkehrt gewesen? „Was wollte er, Izzy?“ ergriff nun Matt das Wort. Auch ich sah zu ihm. „Er sagte, dass sich irgendetwas in der DigiWelt verändern würde. Sie sehe zwar aus wie immer, doch irgendetwas sei anders.“ „Hm... hat er Genaueres gesagt?“ fragte ich. „Was genau anders ist?“ „Nein. Er meinte nur, dass die Digimon sich anders als sonst verhalten würden. So, als hätten sie vor etwas Angst.“ „Wovor weiß er nicht?“ „Auch das nicht. Aber-„ Izzy unternbrach sich. „Aber was?“ hakte Matt nach, während ich mir meine Gedanken machte. Konnte es vielleicht sein, dass eine neue dunkle Macht die DigiWelt bedrohte? „Nun ja, er meinte, dass es genauso anfangen würde wie damals, als die Meister der Dunkelheit auftauchten.“ Matt und ich sahen uns an. „Die... Meister der Dunkelheit? Aber die haben wir doch besiegt.“ stellte Matt klar. Ich allerdings war mir nicht mehr so sicher. Vielleicht hatten sie es geschafft, zu überleben. Auch wenn dieser Gedanke absurd war, es konnte sein. War es vielleicht Apocalymon gewesen, der sie ins Leben zurückgeholt hatte? Hatten wir ihn nicht besiegt? In meinem Kopf hörte ich die Worte Gennais kurz vor unserem Endkampf. Es hatte schon einmal DigiRitter gegeben, die gegen dieses Digimon gekämpft hatten. Hatten auch sie es nicht besiegt? Konnte man es vielleicht gar nicht besiegen? „Ich weiß nicht, was es ist. Sicher ist nur, dass in der DigiWelt irgendetwas vor sich geht, was sich weder Gennai noch Leomon oder Andromon erklären können.“ Drang Izzys Stimme zu mir. „Und was sollen wir jetzt machen?“ fragte ich. „Gute Frage. Ich habe Gennai geantwortet und ihn gefragt, was sich genau verändert hat und ob er irgendeine Idee hat, was es sein könnte. Hoffen wir, dass er sich schnell meldet.“ Besorgt blicke Izzy uns an. Ich konnte ihn verstehen, er machte sich Sorgen um Tentomon. Wieder waren da die Gedanken an Agumon. Hoffentlich ging es ihm gut und er war nicht in der Gewalt irgendeines Digimons, welches den dunklen Mächten diente. „Was glaubst Du, Tai? Erwartet uns wieder etwas?“ Matt sah mich an. „Du meinst bösartige Digimon?“ Er nickte. „Ich weiß es nicht. Aber ich denke, dass – wenn es so sein sollte – wir sie besiegen werden. Wir hatten schon oft schlimme Gegner, sind aber trotzdem immer mit einem blauen Auge davon gekommen und haben sie besiegt. Diesmal wird es sicher nicht anders sein.“ Wie sehr ich mich doch irrte. „Wie kannst Du Dir so sicher sein?“ Matt und auch Izzy musterten mich. „Du weißt doch gar nicht, wer unser nächster Gegner ist – falls wir überhaupt einen haben.“ „Spricht nicht alles dafür?“ „Schon, Tai. Aber wir sollten abwarten, was Gennai antwortet.“ Izzy hatte Recht. Warum nur war ich so scharf darauf, einen neuen Gegner zu haben? Etwa nur deswegen, weil ich Agumon so gerne wiedersehen wollte? War das der Grund? Aber das konnte ich doch vielleicht auch, ohne dass die DigiWelt in Schwierigkeiten steckte. Immerhin nahm ja auch Gennai Kontakt zu uns auf. Andererseits würde er dies wahrscheinlich nicht tun, wenn es in der DigiWelt keine Gefahr gab. Zumindest nicht in Form jener Mail, die er Izzy geschickt hatte. „Was sollen wir jetzt tun? Abwarten?“ ergriff nun Matt wieder das Wort. „Ich würde vorschlagen, die anderen zu holen. Wir sollten das weitere Vorgehen mit ihnen gemeinsam besprechen.“ Izzy wandte sich wieder seinem Laptop zu, der aufgeklappt auf dem Wohnzimmertisch stand. „Wir alleine können ohnehin nichts ausrichten, falls es zu einem Kampf kommen sollte.“ Ich gab ihm Recht. Zu Dritt waren wir machtlos und ich glaubte auch nicht, dass wir so in die DigiWelt konnten. Dafür mussten wohl alle zusammen sein. „Gut, ich kümmere mich um Kari und Sora. Sie wohnt in meiner Nähe und Kari ist bei ihr.“ erklärte ich. „Mach das. Matt übernimmt dann T.K. Den Rest werde ich zusammentrommeln.“ Wir nickten und standen auf. „Gut. Bis später dann.“ Izzy begleitete uns noch bis zur Wohnungstür, danach trennten sich die Wege von Matt und mir. In mir war eine Unruhe aufgekommen, als ich die Straße zu Soras Wohnung entlang lief. Ich freute mich darauf, meinen Partner wiederzusehen und dachte über die Dinge nach, die uns in der DigiWelt widerfahren könnten. Würde es tatsächlich zu einem erneuten Kampf kommen? Wenn ja, wer war unser Gegner? Wie stark war er und konnten wir ihn besiegen? Ich war optimistisch was dies anging. Wir hatten alle unsere Gegner besiegt, auch wenn es einige Male brenzlig geworden war. Wir hatten immer bis zum Äußersten gekämpft und unser Bestes gegeben. Auch dieses Mal würde es so sein, das wusste ich. Wir würden siegen. Wenige Minuten später stand ich vor Soras Wohnhaus. Sie wohnte im dritten Stock und es gab keinen Aufzug, weswegen ich laufen musste. Wie sie wohl reagieren würde? Wahrscheinlich würde auch sie sich freuen, endlich ihren Partner wiedersehen zu können, genauso wie Kari. Ich hoffte nur, dass die beiden auch wirklich hier waren und nicht irgendwo draußen. Während ich die Treppen hinauf lief, pfiff ich leise. Die Aufregung und das Glück sprachen aus mir. Endlich wieder in die DigiWelt. Endlich zurück zu meinem zweiten Zuhause – wie ich sie gerne nannte. Endlich zurück bei den besten Freunden, die ich je hatte. Als ich vor der Wohnungstür der Takenouchis stand schellte ich und veränderte damit das Leben von uns allen – und nicht gerade zum Guten. ________________________________________________________________________________ Huhu, erstmal ein Dankeschön für die Kommis zum Prolog. Klar ist er etwas kurz ausgefallen, aber ich wollte mal etwas Neues ausprobieren - kurz aber aussagekräftig. Freut mich, dass er gut angekommen ist. Die Zeiten sind deshalb unterschiedlich, weil der erste Teil des Prologes in der Gegenwart - also der Zeit nach den Erlebten - spielt und der zweite in der FF selbst am Anfang des Ganzen. Sorry, wenn ich Euch da etwas verwirrt habe. Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen erklären ;) Liebe Grüße, DigiDestined Kapitel 2: Erste Vorbereitungen ------------------------------- Erste Vorbereitungen Verwirrt starrten die beiden Mädchen mich an. Soeben hatte ich ihnen mitgeteilt, was wir bei Izzy zu Hause besprochen hatten und wie mein Verdacht war. „Glaubst Du wirklich, dass die DigiWelt wieder in Gefahr ist?“ fragte Sora. Ich nickte. „Ich denke es. Ansonsten hätte sich Gennai nicht gemeldet.“ „Hm...“ Nachdenklich sah Kari aus dem Fenster, von welchem man einen Überblick über den Stadtpark hatte. „Müssen wir wieder zurück?“ Auf diese Frage konnte ich ihr keine Antwortgeben. Ich ging zwar davon aus, dass es so war, doch sicher wusste ich es nicht. Vielleicht gab es ja auch noch eine andere Möglichkeit. Innerlich jedoch hoffte ich, dass es diese nicht geben würde. Ich wollte Agumon wiedersehen, ich wollte sehen, wie es ihm ging. „Tai?“ Sora sah mich an und ich richtete meinen Blick auf sie. «Was ist jetzt? Müssen wir zurück?“ „Ich weiß es nicht.“ Diese Diskussion und das ewige Hin und Her brachten nichts, wie ich sehr schnell feststellte. Das Beste war es, wenn wir zurück zu Izzy gingen, um dort auf die anderen zu warten. Sofort teilte ich ihnen meine Idee mit, die sie gut aufnahmen und sich damit einverstanden zeigten. So machten wir uns auf den Weg zurück zu Izzy. „Wer von den anderen ist denn noch da?`“ fragte Sora mich, als wir zehn Minuten gelaufen waren und Izzys Wohnhaus schon langsam in Sichtweite kam. Dieses Haus konnte man mit seinen acht Etagen gar nicht übersehen. Wieder war ich froh darüber, dass Izzy im Erdgeschoss wohnte. Der Gedanke, gerade jetzt - da der Fahrstuhl im Haus defekt war - in den siebten oder vielleicht sogar achten Stock hoch laufen zu müssen, war geradezu grausam. Ich hatte zwar eine gute Kondition und würde es mit Leichtigkeit schaffen, doch ich benutze lieber den Lift. „Izzy und Matt trommeln gerade die anderen zusammen. Ich gehe mal davon aus, dass alle versammelt sein werden.“ „Okay. Dann können wir wenigstens sofort loslegen.“ Abwesend nickte ich. Noch immer hing ich meinen Gedanken nach. Was uns wohl erwartete und wie die nächsten Schritte aussahen? Hatten wir starke Gegner oder konnten wir sie leicht besiegen? Mussten wir Verletzte beklagen oder sogar Tote? Ich seufzte. Das alles würde uns – so hoffte ich jedenfalls – Gennai sagen, wenn wir bei Izzy waren. „Wie es Byomon wohl geht?“ Soras Stimme klang nachdenklich und traurig zugleich. „Ihm wird es gut gehen, Sora. Mach Dir keine Sorgen.“ Ich lächelte. Kari schaffte es immer wieder, einen aufzuheitern. Auch Sora nickte nun. „Ja. Danke, Kari.“ „Kein Problem.“ Den Rest des Weges schwiegen wir. Langsam kam das Wohnhaus der Izumis näher und nach fünf Minuten standen wir vor Izzys Haustüre. Es waren Stimmen zu hören, es mussten also schon ein paar von den anderen anwesend sein. Ich schellte und musste nicht lange warten, bis man uns öffnete. Das erleichterte und gleichzeitig besorgte Gesicht Izzys kam zum Vorschein. In diesem Moment hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass sich etwas Schlimmes anbahnte. „Ist alles in Ordnung, Izzy?“ fragte Sora auch gleich besorgt. „Später. Kommt erst mal rein. Die anderen sind schon da.“ Ich musste doch eine längere Zeit bei Sora verbracht haben, als ich eigentlich wollte. Als wir in Izzys Zimmer eintraten, war der Rest der DigiRitter bereits anwesend. Alle schauten uns neugierig und erwartungsvoll an. „Hi, Tai.“ Die übliche Begrüßung begann, als wir uns auf Izzys Bett niederließen. Der Rotschopf war bereits wieder mit seinem Laptop beschäftigt und in mir stieg die Ungeduld. Auch den anderen sah ich sie an. Irgendetwas musste geschehen sein. Hatte Gennai geantwortet? Wenn ja, war diese Antwort gut oder schlecht für uns ausgefallen? Als ich in die Gesichter meiner Mitstreiter sah, ahnte ich, dass es wohl das Letztere war. Was war nur geschehen? „Leute, hört mal zu.“ Izzy wandte sich uns wieder zu. Im Hintergrund sah ich eine geöffnete Mail. Das musste wohl die sein, die ihm Gennai geschickt hatte. „Es gibt ein Problem in der DigiWelt.“ Ich sah ihn an. Mein Magen zog sich zusammen bei den Vorstellungen, die mir in den Sinn kamen. Was war da nur geschehen? Wie ging es unseren Digimon? Waren sie in Ordnung? „Was ist passiert?“ hörte ich Kari fragen und in ihrer Stimme lag die Sorge, die ich hatte. Alle unsere Augen waren auf den Jungen am Laptop gerichtet und sahen ihn fragend an. Dieser holte Luft. „Laut Gennai versucht gerade eine böse Macht, die DigiWelt zu unterwerfen. Er schreibt, dass die Beobachter ihr nicht gewachsen sind und bereits einige Digimon umkamen. Nun warten unsere Partner auf uns. Sie brauchen uns jetzt. Wir müssen zurück.“ „Weiß man, was für eine Macht es ist?“ fragte Joey, worauf Izzy den Kopf schüttelte. „Nein. Sie wissen nur, dass es ein Digimon auf dem Megalevel ist. Mehr nicht.“ Ich nickte. Gerade hatte ich einen Entschluss gefasst. „Dann werden wir gehen. Wir haben bis jetzt für diese Welt gekämpft und sie gerettet. Wir werden es auch jetzt machen. Einverstanden?“ Der Rest unserer Truppe nickte, wenn auch manche zögerten. „Wir werden es schaffen. Wenn wir alle zusammenhalten so wie damals, dann kann uns niemand aufhalten.“ „Schön gesagt, Tai.“ „Das ist unser Anführer.“ Ich lächelte. Ja, diese Gruppe hielt wirklich zusammen. Die Erlebnisse hielten uns zusammen. „Dann schlage ich vor, dass sich nun jeder nach Hause begibt und seine wichtigsten Sachen holt. Wir treffen uns dann morgen um elf bei mir.“ Auf Izzys Worte nickten wir. „Alles klar. Wir sehen uns morgen.“ Matt und ich blieben noch eine Weile, nachdem die anderen gegangen waren. „Da steht mehr drinnen, oder?“ fragte ich. Schon als Izzy die Mail vorgelesen hatte, hatte ich das Gefühl gehabt, als würde er uns etwas verheimlichen. „Was meinst Du?“ schaltete sich nun Matt ein. „Izzy, was ist los? Du hast uns eben nicht alles gesagt.“ Der Rotschopf wandte sich Matt und mir zu. „Ja, Du hast Recht. Ich wollte Euch nicht beunruhigen.“ „Also schieß los.“ beharrte ich. „Was ist es?“ „Tai, ich finde, wir sollten -“ „Nein!“ Verwirrt sah ich zu Matt, von dem dieser Ausruf kam. Izzy tat es mir gleich. „Izzy, wenn es uns hilft zu gewinnen, dann sag es!“ So kannte ich Matt gar nicht. Normalerweise wäre ich es gewesen, von dem diese Worte zu hören waren. Izzy seufzte. „Also gut. Aber sagt den anderen noch nichts. Dieses Digimon – Vendettamon – ist einer unserer früheren Gegner.“ ________________________________________________________________________________ Huhu liebe Leser, ein halbes Jahr nach Abbruch dieser FF geht es nun endlich weiter. Ich habe wieder Zeit und auch Laune, hier ran weiterzuschreiben. Ich möchte mich bei allen entschuldigen, dass es so lange gedauert hat. Keine Sorge, die nächsten Kapitel werden wieder länger und auch spannender ;) Ganz liebe Grüße, DigiDestined Kapitel 3: Aufbruch ------------------- Aufbruch Ich wusste nicht recht, was ich auf Izzys Auskunft sagen sollte. Klar war ich neugierig, wer es denn nun war, doch ich war auch geschockt von der Tatsache, dass es sich bei diesem Vendettamon um einen unserer alten Feinde handeln sollte. Und der Name machte mir erst recht Sorgen: Vendetta – die Blutrache. Ich warf einen kurzen Blick zu Matt hinüber, der nicht minder überrascht und besorgt zugleich aussah wie ich. „Um wen handelt es sich, Izzy?“ fragte er nach ein paar Sekunden. Seine Stimme war etwas heiser. „Das weiß ich nicht. Gennai sagt nur, dass es sich um einen ehemaligen Feind von uns handeln soll.“ Na toll. Nun wussten wir zwar, wie dieses Digimon hieß und dass wir es bereits kannten, das war aber auch schon alles. „Und was meint Gennai, was wir tun sollen? Ich meine, wieso hat er nicht gesagt, um wen es sich handelt? Dann hätten wir heute schon einen Plan entfernen können.“ warf ich ein. Mir wollte es nicht in den Kopf gehen, weshalb der Beobachter so handelte. Natürlich kannte ich damals die Gründe für sein Schweigen nicht, dementsprechend war ich auch etwas enttäuscht und wütend. „Ich bin mir sicher, dass wir spätestens morgen erfahren, wer dahinter steckt.“ Izzy sah auf die Uhr. „Für heute jedoch sollten wir Schluss machen und ins Bett gehen. Ihr braucht den Schlaf. Vor uns liegt eine lange Reise und viel Arbeit.“ Wie Recht er damit hatte, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner von uns. „Also gut. Morgen um elf dann hier. Gute Nacht.“ Matt und ich standen auf. „Gute Nacht.“ Auf dem Rückweg zu mir nach Hause dachte ich über Izzys Worte nach. Mir ging die Frage durch den Kopf, welcher von unseren alten Feinden wieder da war und ob es möglicherweise auch anderen Gegnern gelungen war, in die DigiWelt zurückzukehren. Hatten wir damals etwas übersehen? Waren wir vielleicht gar nicht so erfolgreich gewesen, wie wir dachten? Ich schluckte. An die Auswirkungen, die eine Rückkehr unserer alten Gegner auf die DigiWelt hatten, wollte ich gar nicht erst denken. Wir durften es nicht soweit kommen lassen, wir mussten zurück, und zwar so schnell wie möglich. Am Liebsten wäre ich alleine gegangen, doch ich wusste, dass ich keine Chance hatte. Zum ersten hatte ich keine Ahnung, wie ich in die DigiWelt gelangen sollte und zum anderen war ich alleine ohnehin machtlos gegen den Feind. Also musste ich wohl oder übel bis zum nächsten Tag warten. An meinem Wohnhaus angekommen, seufzte ich. Nun blieb die Frage, wie Kari und ich unseren Eltern erklären sollten, dass wir wieder zurück mussten. Sie hatten vor ein paar Monaten den Kampf gegen Apocalymon mitangesehen und ich bezweifelte stark, dass sie uns einfach so würden gehen lassen. Wahrscheinlich hielten sie es für zu gefährlich. Sie hatten Recht, das gab ich zu. Es war mehr als nur gefährlich, doch das war uns schon auf unserer letzten Reise klar. Und damals hatten wir es geschafft. Zugegeben, ich habe am Anfang nicht wirklich darüber nachgedacht was ich tat, doch als mir bewusst wurde, dass das Ganze ernst war, habe ich mich zusammengerissen. Mein Kampfstil änderte sich nicht, doch ich war vorsichtiger, wenn es um mein Leben und das der Anderen ging. „Ist alles in Ordnung, Tai?“ Ich schreckte auf. Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht mitbekam, wo ich hin ging. Ich sah auf und erblickte Kari vor mir, die mich fragend musterte. „Ja, alles in Ordnung.“ erwiderte ich und lächelte leicht. „Ich war gerade nur in Gedanken wegen morgen.“ Ich folgte meiner Schwester in die Wohnung und schloss die Tür hinter mir. „Kann ich mir denken. Ich mach mir ehrlich gesagt ein wenig Sorgen. Ich meine...“ „Du meinst um Deinen Partner.“ schlussfolgerte ich und sie nickte. „Ja. Ich frage mich, wie es Gatomon geht und ob sie in Ordnung ist.“ Ja, das war wohl bei uns allen so. „Ihr wird es gut gehen, keine Sorge.“ versuchte ich sie aufzuheitern. „Morgen siehst Du sie wieder.“ „Ja, ich kann es kaum erwarten. Aber vorher müssen wir noch mit Mom und Dad reden.“ Das hatte ich fast vergessen. Die Gedanken, die ich mir um Agumon machte, hatten dies vollkommen aus meinem Gedächtnis verdrängt. „Dann sollten wir das jetzt tun.“ Wie ich vermutet hatte, lief das Gespräch nicht ohne 'Wenn' und 'Aber' seitens unserer Eltern ab. Sie hatten etwas dagegen, dass wir wieder zurück in die DigiWelt gingen. Ich konnte sie verstehen, wollte aber gleichzeitig helfen. Das war eine ganz schön miese Zwickmühle, in der ich saß. „Mom, Dad.“ Kari sah unsere Eltern an und ich tat es ihr gleich. „Ich weiß, dass Ihr Euch Sorgen macht. Aber diese Sorgen machen Tai und ich uns auch um unsere Freunde. Wir können sie jetzt nicht allein lassen.“ Ja, Kari konnte gut reden und verstand es immer wieder, die Menschen von Tatsachen zu überzeugen. Ich war da eher der Typ, der sich dauernd verhaspelte und nicht ganz so überzeugend war. Darum war ich froh, so eine Schwester zu haben. Erwartungsvoll schaute ich nun unsere Eltern an. „Kinder, bitte. Versteht uns doch. Wir haben den Kampf damals gesehen. Es ist viel zu gefährlich!“ So ging es eine ganze Zeit lang. Wie ich vorhin schon erwähnte, verstand ich meine Eltern ganz gut in ihrer Situation. Sie wollten uns nicht in Gefahr bringen und uns in Sicherheit wissen, doch genau das Gleiche wollten wir auch bei Agumon und Gatomon. Also mussten wir es irgendwie schaffen sie zu überzeugen, dass es das Beste war, uns gehen zu lassen. Doch dies war nicht so einfach wie ich gedacht hatte. Immer wieder gab es Gegenargumente, warum dies nicht ging und warum es viel zu gefährlich für uns war. Schließlich jedoch – nachdem ich eine halbe Stunde lang alles versuchte, um unsere jetzige Situation zu erklären und meinen Eltern klargemacht hatte, dass nicht nur die DigiWelt, sondern auch unsere in Gefahr war – gaben sie nach. Allerdings nur unter der Bedingung, dass ich gut auf Kari aufpassen sollte. Dieser stimmte ich ohne zu Zögern zu. Das Wohl meiner Schwester lag mir – auch wenn es hart klingen mag – mehr als das der anderen am Herzen. Jedoch soll man nun nicht denken, dass ich nicht auch auf die anderen Acht geben würde. Ich würde alles tun, um sie zu beschützen. Notfalls sogar mit meinem eigenen Leben. „Dann wäre das geklärt.“ meinte ich und stand auf. „Kari, wir sollten schlafen gehen. Morgen steht uns ein harter Tag bevor.“ Sie nickte und wir verabschiedeten uns von unseren Eltern, da sie morgen früh zur Arbeit mussten und wir sie daher vor unserem Aufbruch in die DigiWelt nicht mehr sehen würden. „Bitte passt auf Euch auf, Kinder.“ sagte unsere Mutter mit Tränen in den Augen und sah uns flehend an. In ihrem Blick lag die Bitte, dass wir doch hier bleiben sollten. Es tat mir weh, meine Mutter so zu sehen, doch ich musste los. Bei Kari war es genauso, da war ich mir sicher. Es fiel uns beiden schwer zu gehen, denn wir wussten nicht, ob es ein Wiedersehen gab. Niemand von uns konnte sicher sein, dass wir wirklich alle acht wiederkommen würden, dass wir überlebten. Natürlich sagten wir nichts davon. „Es wird alles gut.“ versicherte ich meinen Eltern abermals. „Wir werden bald zurück sein. Macht Euch keine Sorgen.“ Kari nickte. „Gute Nacht.“ Unsere Eltern umarmten uns noch einmal, bevor wir beide in unsere Zimmer gingen und uns bettfertig machten. Ich lag noch lange wach und dachte über die Ereignisse des Tages nach. Immer wieder ging mir die Frage durch den Kopf, was uns am nächsten Tag erwarten würde und ob wir es schafften, unseren neuen Feind zu besiegen. Dann fielen mir Izzys Worte wieder ein. 'Unser neuer Gegner ist ein alter Feind von uns.' Wer war es? Devimon? Myotismon? Einer der vier Meister der Dunkelheit? Oder am Ende sogar Apocalymon? Mein Magen zog sich zusammen, als ich an Apocalymon dachte. Der Kampf vor drei Monaten war sehr hart gewesen und wir konnten ihn nur mit Mühe gewinnen. Was war, wenn Apocalymon jetzt noch stärker war als ohnehin schon? War das überhaupt noch möglich? Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was dies bedeuten könnte. Allein die Vorstellung, etwas gefährlicheres und bös-artigeres als Apocalymon könnte tatsächlich existieren, machte mir Angst. Wie konnten wir dann gewinnen? Gab es in diesem Fall überhaupt noch Hoffnungen für uns und die DigiWelt? Gleich darauf verfluchte ich mich selbst. Seit wann dachte ich so negativ? Ich hatte doch sonst vor nichts Angst und fand immer einen Weg, alles zu schaffen was ich mir vornahm. Weshalb war das nicht auch hier so? Ich drehte mich auf die Seite. Es brachte nichts, wenn ich weiterhin grübeln würde. Ich hatte einen anstrengenden Tag vor mir und wusste, dass ich nur noch ein paar Stunden zum Schlafen hatte. Morgen würde sich sicher alles klären. Hoffte ich zumindest. Mit diesem Gedanken schlief ich ein paar Minuten später ein. Wir hatten unsere Sachen gepackt, etwas gefrühstückt und uns nochmal über die Dinge unterhalten, die uns eventuell bevorstanden. Meine Befürchtungen der letzten Nacht behielt ich für mich, schließlich war es möglich, dass ich mich täuschte. Ich wollte Kari keine Angst machen,, sie hatte so schon genug Sorgen. Sorgen um ihren Partner Gatomon. Ich konnte sie da gut verstehen, mir bereitete diese Unwissenheit bezüglich Agumons Gesundheit auch Magenschmerzen. Ging es ihm gut? Würde ich ihn nachher bei Gennai wiedersehen oder gab es schlechte Nachrichten? War ihm vielleicht seit gestern etwas passiert? Ich hoffte, dass dies nicht der Fall war und es allen gut ging. „Was hast Du, Tai?“ Kari und ich befanden uns auf dem Weg zu Izzy. „Ich denke an das, was uns bevorsteht.“ antwortete ich meiner kleinen Schwester. „Ja, ich auch. Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl.“ Da war sie nicht die Einzige. Auch mir wurde, je näher wir Izzys Wohnhaus kamen, immer unwohl-er. Irgendetwas war im Gange, das ich mir nicht erklären konnte. „Warten wir mal ab, was Izzy und Gennai sagen.“ Ich nickte. „Ja, Du hast recht. Sicher haben sie Erklärungen parat.“ Schließlich wollten wir in wenigen Stunden in die DigiWelt und dazu brauchten wir Informationen. Wer in unserer Welt außer Izzy hatte die schon. „Da wären wir.“ Ich trat an die Wohnungstüre der Izumis und schellte. Wer von den anderen wohl schon da war und was sie schon besprochen hatten? Würde es gleich losgehen oder mussten wir uns noch etwas gedulden? Und wie ging es weiter, wenn wir in der DigiWelt waren? Was würde auf uns zukommen? Wie nahmen wir Kontakt zu Gennai auf? „Hey, Ihr beiden.“ riss mich Izzys Stimme aus den Gedanken, der soeben die Tür geöffnet hatte. Ich sah ihn an. Er wirkte müde. Wahrscheinlich hatte er die Nacht damit verbracht, sich intensiv auf unseren Ausflug in die DigiWelt vorzubereiten. „Hi Izzy.“ Kari und ich traten ein, als er Platz machte. „Sind schon welche da?“ „Ja. Wir warten nur noch auf Sora und Matt. Die beiden müssten aber gleich auftauchen.“ Wir folgen Izzy in sein Zimmer und die übliche Begrüßung ging los. Ich merkte den anderen an, dass sie – ebenso wie ich – ziemlich angespannt waren. Wir alle konnten es kaum erwarten, in die DigiWelt und zu unseren Partnern zu kommen. Nun mussten wir noch auf Sora und Matt warten und dann ging es los – hoffte ich zumindest. „Hat Gennai noch etwas geschrieben?“ Kari hatte sich zu Izzy begeben und sah nun neugierig auf den Bildschirm seines Laptops. „Nein. Er wartet auf uns und wird uns alles erklären, wenn wir bei ihm sind.“ antwortete der Rotschopf. „Sobald Matt und Sora hier sind können wir los.“ Endlich. Die Vorfreude auf das Wiedersehen mit Agumon wurde immer größer. Ich betete geradezu, dass Matt und Sora bald kamen. Die Wartezeit vertrieb ich mir, indem ich mich mit Izzy über den neuen Gegner unterhielt. „Wer ist es?“ fragte ich ihn, doch er schüttelte nur den Kopf. „Gennai hat es mir nicht geschrieben. Das Einzige, was ich weiß ist, dass er ein alter Gegner von uns sein soll. Mehr nicht, tut mir Leid.“ Ich seufzte. Gennai hatte sich wirklich nicht verändert. Die wichtigsten Informationen verschwieg er immernoch. Hätten wir gewusst, mit wem wir es zu tun bekommen würden, dann hätten wir uns besser vorbereiten können. So aber erhielten wir die Information erst viel zu spät. „Hey Leute. Da sind wir.“ Kurze Zeit nach meinem Gespräch mit Izzy klingelte es an der Tür. Es waren Matt und Sora, die gerade eintrafen. „Von uns aus kann es losgehen,.“ Wir anderen nickten und standen auf. Nun gesellte sich zu meiner Vorfreude noch eine gewisse Nervosität, was die Zukunft betraf. Unsere Zukunft. Ich fragte mich wieder, ob wir es schaffen würden und ob wir wirklich alle wieder heil zurück kamen. Was war, wenn etwas schief ging? Wenn es einer von uns nicht schaffen würde? Vielleicht sogar mehrere? Was sollte ich dann machen? Ich würde darauf achten, dass keinem etwas passierte – weder Mensch noch Digimon. Doch konnte ich wirklich die ganze Zeit über auf alle aufpassen? Schließlich musste ich selbst kämpfen. Ich seufzte. Es musste einfach irgendwie gehen. Wir mussten es schaffen. „Sind alle bereit?“ Wir hatten uns um Izzys Laptop versammelt und nickten einstimmig. „Gut. Ich öffne jetzt das Tor.“ Izzy hielt sein DigiVice vor dem Computer und es leuchtete einmal kurz auf. „Wir können.“ Ich fragte mich, warum Izzy uns nie gesagt hatte, dass man das Tor einfach so öffnen konnte. Dann wären wir alle viel öfter in der DigiWelt gewesen. Später erfuhr ich, dass erst durch Gennai das Tor geöffnet werden konnte und auch nur einmal, um uns rüberzubringen.. Nun traten wir alle näher an den Laptop und hoben unsere Digivices. Das Licht leuchtete intensiver und auch länger als eben. Ich spürte, wie der Boden unter meinen Füßen verschwand und ein Sog mich erfasste. Es ging zurück in die DigiWelt. Auf eine Reise, die jeder von uns sich sehnlichst gewünscht hatte und die jedem von uns auf grausamste Weise für immer in Erinnerung bleiben sollte. ________________________________________________________________________________ So, hier nun das nächste Kapitel. Wie versprochen ist es etwas länger und ich hoffe auch etwas besser als das andere. Für die etwas schlechtere Schreibweise entschuldige ich mich. Ich muss erstmal wieder in den Schreibfluss reinkommen. Die nächsten Kapitel werden - hoffe ich - wieder im gewohnten Schreibstil sein. Dann natürlich wie immer ein Dankeschön für die letzten Kommentare. LG, DigiDestined Kapitel 4: Wieder in der Digi-Welt ---------------------------------- Wieder in der Digi-Welt Mit einem Ruck kam ich wieder auf festem Boden auf und schaute mich um. Vor mir erstreckte sich ein Wald, an dessen Rand wir standen. Zur linken Seite hin befand sich ein See, dessen blaues Wasser sich im Licht der Sonnenstrahlen spiegelte. Die Luft war erfüllt von Wärme und einer unendlichen Ruhe. Er war schwer vorstellbar, dass sich hier etwas Schreckliches anbahnen sollte. "Wie schön es ist, wieder hier zu sein." meinte Sora, die hintrer mir stand. Ich nickte. Ja, auch ich war froh, hier zu sein, auch wenn ich wusste, dass uns hier einer unserer alten Feinde erwartete. Den anderen hatte ich diesbezüglich noch nichts gesagt, da ich sie nicht in Panik versetzen wollte. Auch Izzy hatte dies mit keinem Wort erwähnt. Heute wünsche ich mir, einer von uns hätte es getan. Wir hätten das, was uns widerfuhr vielleicht verhindern können. "Gut. Ich habe einen Wegplan zum Haus von Gennai. Wir sollten langsam losgehen." Izzy verstaute seinen Laptop auf seinem Rücken und sah uns an. "Unsere Partner erwarten uns in Gennai´s Haus. Von hier aus sind es etwa zehn Minuten Fußmarsch durch diesen Wald." er deutete hinter sich. "Lasst uns keine Zeit verlieren, Leute.", ergriff ich nun das Wort und ging zu Izzy. "Los geht´s." Zehn Minuten sollte der Marsch dauern, hatte Izzy gesagt. Wären wir am Waldesrand entlang gelaufen, hätte dies auch gut sein können. Da wir aber nun durch den Wald gingen und kein richtiger Weg vorhanden war, bezweifelte ich stark, dass wir in der angegebenen Zeit das Haus von Gennai erreichen würden. Dann fiel mir etwas ein: Wir waren auf unserer ersten Reise schon einmal in Gennai´s Haus gewesen, damals lag es tief in einem See. In genau so einem, wie wir ihn vorhin gesehen hatten. Warum gingen wir also nun in die entgegen gesetzte Richtung? "Gennai musste sein Haus verlassen.", antwortete Izzy, als ich ihn darauf ansprach. "Er schrieb, es sei zu gefährlich für ihn gewesen. Die neue Bedrohung - das Digimon - wüsste genau, wo er wohnte." "Scheint ja gut informiert zu sein." "Eben. Und genau das macht mir Sorgen." Ich brummte zustimmend, denn ich teilte Izzy´s Ansicht. Wenn das Digimon so genau darüber Bescheid wusste, was wusste es dann noch alles? Über uns, unsere Partner, unser Vorgehen? Verdammt! Wieso hatte Gennai uns nicht gleich mitgeteilt, mit wem wir es zutun hatten? Er wusste es, dessen war ich mir sicher. Hätte er uns doch nur gesagt, wer es war und vorallem was genau so neuartig an diesem Digimon war, dann hätten wir es von Anfang an gewusst und hätten dementsprechend handeln können. Aber Gennai war eben Gennai und noch sturköpfiger wie ich. Und eben diese Sturheit war es, die uns direkt ins offene Messer laufen ließ. "Worüber denkst Du nach?" Diesmal war es Sora, die mir diese Frage stellte. Sie hatte zu mir und Izzy aufgeschlossen und sah mich nun fragend an. "Über das, was uns bevorsteht." antwortete ich ihr. "Und darüber, wie wir es am besten besiegen." "Das Digimon?" "Was sonst?" "Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht." Sie sah sich kurz um, ob jemand von den anderen lauschte. Ich folgte ihrem Blick und sah, dass die anderen ebenfalls in Gesprächen vertieft waren. Ob sie sich über das Gleiche unterhielten wie wir konnte ich nicht hören, doch ich nahm es an. "Wisst Ihr, wer das sein soll? Unser neuer Feind?" Diesmal sah sie uns beide an - Izzy und mich. Ich schüttelte nur den Kopf und Izzy tat es mir gleich."Nein." Natürlich hätte ich ihr nun sagen können, was ich wusste. Dass es sich um einen unserer alten Feinde handelte und dass es ein Megalevel-Digimon war. Aber was war dann? Ich wusste ja noch nicht einmal, wer es war. Wir hatten fünf davon, die Meister der Dunkelheit, bestend aus MetallSeadramon, Puppetmon, Machinedramon und Piedmon, und nachher noch Apocalymon. Irgendetwas in mir sagte mir, dass es dieses Digimon war. Ich konnte nicht sagen, was es war, doch das Gefühl und die Befürchtung waren da, immer wenn mir der Name in den Sinn kam. Ich sagte es jedoch niemandem, um sie nicht in Angst zu versetzen. Heuite wünsche ich mir, ich hätte es getan. "Gennai wird es uns sicher gleich sagen", wandte nun Izzy ein. "Dann sind wir schlauer." Er sah sich um. "Hm... wir müssten sein Haus eigentlich jeden Moment erreichen." Ich hatte gar nicht bemerkt, dass die Zeit so schnell verflogen war, so intensiv war ich mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt. Doch was Izzy sagte stimmte: Schon kurz darauf konnten wir in einigen hundert Metern Entfernung eine Holzhütte erkennen, die mitten im Wald lag und von Bäumen fast vollständig versteckt war. Das musste Gennai´s neues Zuhause sein. Jetzt erst drang die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit Agumon durch und verdrängte meine Sorgen und Ängste. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Auch die allgemeine Stimmung in der Gruppe änderte sich schlagartig, als Izzy sie auf das Haus aufmerksam machte. Aus verhaltenem und unsicheren Getuschel wurden plötzlich fröhliche und motivierte, lautere Gespräche. Natürlich, sie freuten sich alle darauf, ihre Partner endlich wiederzusehen, von denen sie sich vor drei Monaten unter Tränen hatten verabschieden müssen. Nun würden wir auch erfahren, was genau hier los war und wie wir vorgehen mussten, um die DigiWelt noch einmal vor den Gefahren zu schützen - so hoffte ich jedenfalls. Wir waren bereit dazu. Bei Izzy zu Haue hatten wir uns darüber unterhalten und niemand von uns hatte seine Meinung geändert. Wir waren auserwählt worden um für diese Welt und ihre Bewohner zu kämpfen und dieser Aufgabe würde jeder von uns ohne zu Zögern nachkommen. Wir waren die DigiRitter. "Tai!" rief plötzlich eine erfreute Stimme, die ich sofort wieder erkannte. Wieder erschien ein Lächeln auf meinem Gesicht und die Freude in mir erreichte ihren Höhepunkt. "Agumon!" Auch die anderen begrüßten nun ihre Partner nicht minder erfreut wie ich. Ich ging in die Knie und nahm meinen Partner in den Arm, den ich so lange Zeit nicht mehr gesehen hatte. "Was bin ich froh, Dich zu sehen! Wie geht es Dir, ist alles okay?" Agumon nickte."Uns geht´s allen gut. Und Dir? Du siehst gut aus, Tai." "Bei mir ist alles bestens. Jetzt erst recht!" lächelte ich meinem Partner zu. Was war das für ein schönes Gefühl, ihn wiederzusehen! Niemals hätte ich gedacht, dass es so schnell ein Wiedersehen geben würde. Wie oft hatte ich es mir gewünscht, hatte auch davon geträumt, und nun war ich wirklich wieder bei ihm. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. "Hallo DigiRitter." Die nächste mir sehr bekannte Stimme ertönte und ich sah auf. Gennai war soeben aus seinem Haus getreten und sah uns an. "Schön Euch zu sehen." Nun begrüßten wir alle den alten Beobachter, der uns freudestrahlend und voller Hoffnung ansah. Ich wusste, dass er alle Hoffnungen der DigiWelt in uns setzte und fest daran glaubte, dass wir auch diesmal siegen würden. Dass wir - wie beim ersten Mal - die Gefahren meistern und der DigiWelt einen Neuanfang schenken würden. Wie sehr er sich irren sollte, wurde uns einige Jahre später auf schmerzlichste Art und Weise bewusst. _________________________________________________________________________________ Kaum zu glauben, aber nach zwei langen Jahren hier das nächste Kapitel zu dieser Fanfiction. Ich entschuldige mich bei allen treuen Lesern für die lange Wartezeit, aber ich hatte lange Zeit eine riesige Schreibblockade und hatte/habe immernoch anderweitig viel viel zu erledigen. Ich hoffe allerdings, dass ich Euch schon in der nächsten Zeit mit einem weiteren Kapitel beglücken kann. Alles Gute, DD Kapitel 5: Ein böser Verdacht ----------------------------- Ein böser Verdacht „Was genau ist eigentlich passiert?“ fragte Izzy, nachdem wir wir in Gennais Haus waren und unsere Partner begrüßt hatten. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl sie nun wiederzusehen, die letzten drei Monate waren doch eine unendlich lange Zeit gewesen. Wir freuten uns alle riesig ob des Wiedersehens. Nun saßen wir in einem Kreis, unsere Digimon neben uns. Gennai saß vor mir und blickte Izzy, welcher zu meiner Rechten saß, an. „Die Macht der Dunkelheit scheint sich wieder aufzubauen.“ antwortete er dem Rotschopf. „Wir spüren diese Veränderung schon seit längerer Zeit und haben nicht die Möglichkeit, selber in den Kampf zu ziehen. Wir hätten keine Chance, daher braucht Euch diese Welt erneut.“ Ich nickte. „Und wer genau ist dieses Digimon, von dem Sie erzählt haben?“ fragte ich nun meinerseits. „Welcher alter Feind von uns ist es, Gennai?“ Die anderen atmeten einmal tief ein. Richtig, sie wussten ja gar nichts davon. Izzy hatte nur Matt und mir davon berichtet und uns das Versprechen abgenommen, vorerst niemandem etwas von seinem Verdacht zu erzählen. „Das ist es ja. Wir wissen es nicht. Das Einzige was wir wissen ist, dass es sehr stark ist. Diese Veränderung, wie wir sie im Moment haben kann nur von einem mächtigen Digimon kommen. Von einem Digimon auf dem Megalevel.“ Ich stieß Luft aus, den anderen erging es nicht anders. Ein Digimon auf dem Megalevel also. Nun war ich wahrlich besorgt, denn wir hatten nur fünf von diesen. Die Meister der Dunkelheit und Apocalymon. War mein Verdacht vielleicht richtig? Konnte es wirklich sein, dass wir erneut gegen eines dieser Digimon antreten mussten? Oder vielleicht gegen mehrere von ihnen, vielleicht sogar alle? „Ist es nur ein Digimon, Gennai?“ Ich hatte beinahe Angst vor der Antwort des Beobachters. „Das wissen wir ebenfalls nicht. Es könnte durchaus sein, dass es mehrere sind. Ob alles alte Feinde von Euch sind kann ich nicht sagen. Ich hoffe nicht.“ „Wenn es alte Feinde sind, dann wissen wir doch, wie wir gegen diese kämpfen können.“ schaltete sich nun Sora in das Gespräch ein. „Immerhin haben wir dann schon einmal gegen das oder die Digimon gekämpft.“ Sie hatte Recht. Warum bin ich nicht früher darauf gekommen? Wir mussten nun nur noch wissen, um wen es sich handelte und konnten dann einen Schlachtplan entwickeln, doch Gennai machte meine Hoffnung zunichte. „So einfach ist das leider nicht.“ meinte er und schüttelte den Kopf, seinen Blick auf Sora gerichtet. „Wir spüren die Aura eines einstigen Feindes von Euch, jedoch ist diese weitaus stärker als sie eigentlich sein sollte. Und wer weiß, in welcher Form und mit welchen Attacken sich dieses Digimon zeigt. Wenn es jetzt schon solche Macht hat möchte ich nicht wissen, wie es aussieht wenn es sich erst zeigt.“ „Soll das heißen, dass es vielleicht noch gar nicht auf dem Höhepunkt seiner Kraft ist?“ Diese Vorstellung gefiel mir ganz und gar nicht. Die Meister der Dunkelheit waren schon stark gewesen, Apocalymon ebenso und nun sollte etwas noch Stärkeres auftauchen? Denn ich sah an Gennais Gesicht, dass er Angst hatte. Er machte sich nicht etwa nur Sorgen um die DigiWelt oder war unruhig und nervös so wie damals, nein. Er hatte Angst. Eine Emotion, die ich bei ihm bisher nie bemerkt hatte. „Es ist noch nicht halb so stark wie es werden sollte...“ flüsterte er und aus seiner Stimme konnte ich die Verzweiflung hören. „Selbst Apocalymon war nicht so stark.“ Ein Raunen ging durch unsere Reihen, wir sahen einander entsetzt an. Jeder von uns wusste was dies zu bedeuten hatte und jedem von uns steckte der Kampf mit Apocalymon noch schmerzhaft in den Knochen. „Aber das gibt es doch gar nicht...“ hauchte Mimi. „Es kann kein Digimon geben, welches stärker ist als Apocalymon!“ Sie sah Gennai an als wolle sie, dass er ihr zustimmte, doch der Beobachter blieb ruhig. „Hey Leute.“ Zum ersten Mal meldeten sich unsere Partner zu Wort – in Form von Gabumon. Ich sah zu ihm hinüber. „Wir haben schon soviel zusammen erlebt und uns nicht unterkriegen lassen. Bisher haben wir alles geschafft, auch wenn es am Anfang aussichtslos erschien. Kopf hoch, wir schaffen auch diesen Gegner!“ Ich nickte, denn ich dachte genauso, auch wenn ich mir ebenso große Sorgen machte wie Gennai. „Gabumon hat Recht.“ meinte ich. „Wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen. Egal wie stark dieses Digimon ist, wir sind stärker!“ Wie sehr ich mich doch irrte! „Also.“ Gennai blickte in die Runde. „Können wir auf Eure Hilfe zählen?“ Es war eine Frage, die er nicht hatte stellen brauchen, denn jeder von uns – Mensch wie Digimon – antwortete ihm mit einem Nicken. Wir würden diese Welt nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, wir waren die DigiRitter. Einmal hatten wir sie schon gerettet und wir würden es wieder tun. Mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung standen. „Natürlich.“ meldete sich Izzy zu Wort. „Jederzeit!“ pflichtete Sora ihm bei, der Rest von uns brummte zur Bestätigung. „Gut, dann werde ich Euch nun nach draußen begleiten.“ Gennai erhob sich und wir taten es ihm gleich. Gemeinsam verließen wir sein Haus. „Also.“, sagte der Beobachter, als wir draußen standen und sah uns alle eindringlich an. „Ich kann leider nicht mit, aber wenn Ihr mich braucht bin ich immer zur Stelle.“ Er richtete seinen Blick gen Izzy. „Wenn irgendetwas passieren sollte schick mir eine Mail. Ich werde die Situation im Auge behalten und Euch sofort informieren, wenn sich etwas verändert.“ Der Rotschopf nickte. „Gut, DigiRitter. Dann macht Euch auf den Weg, das Schicksal dieser Welt liegt nun einmal mehr in Euren Händen. Wir vertrauen auf Euch. Viel Glück!“ Wir verabschiedeten uns von Gennai und machten uns wieder auf den Weg durch den Wald. Wohin uns diese Reise führen würde wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Aber eines war sicher: Sie würde steinig und beschwerlich sein. Und das mehr als uns lieb war... ----------------------------------------------------------------------------------------------- So, hier nun das nächste Kapitel. Hoffe, es gefällt Euch. ;) @Taroru: Die Rechtschreibfehler hat meine damalige Tastatur reingeschmissen, an einem Lappi zu schreiben ist doch ein bisschen blöde, lol. Aber danke für den Kommi, auch wenn das Kapitel hier wieder ein Jahr gedauert hat. LG, DD Kapitel 6: Ruhe vor dem Sturm? ------------------------------ Schlachtplan „Was denkst Du, Tai?“ fragte Sora, die neben mir herlief. „Können wir gewinnen?“ Ich musterte sie. In ihren Augen sah ich Besorgnis. „Ich weiß es nicht.“, seufzte ich. „Ich hoffe es.“ Wir waren nun schon seit etwas über einer Stunde unterwegs, wohin wusste keiner von uns so genau. Allmählich lichtete sich der Wald und wir konnten wieder etwas vom Himmel sehen. Er war blau, wolkenlos und die Sonne brannte heiß auf unserer Haut, wenn wir durch das Blätterdickicht hindurch auf eine Stelle traten, an welcher ihre Strahlen ungehindert den Boden erreichen konnten. „Wir sollten jetzt schon sehen, dass wir irgendwo ein schattiges Plätzchen finden.“, sagte ich. „Ich habe keine Lust meilenweit durch die pure Sonne zu laufen.“ Da unser letztes Abenteuer in dieser Welt noch nicht allzu lange her war – ganze drei Monate waren seither vergangen – war mir die Erinnerung an so manchem Sonnenbrand noch gut im Gedächtnis geblieben. Stundenlang durch irgendwelche Wüsten und Einöden zu laufen, die pralle Sonne im Gesicht und keine Sonnencreme dabei zu haben ist nicht wirklich das Wahre. Wobei, wenn ich es mir recht überlegte, die wohl auch nicht mehr gewirkt hätte. Die anderen zeigten sich mit meinen Vorschlag einverstanden und so gingen wir nicht aus dem Wald hinaus, sondern liefen an dessen Rand entlang. Wir hätten im Wald nächtigen können, an sich wäre dies kein Problem. Doch niemand wusste, wer unsere Feinde waren und wo sie sich womöglich versteckt hielten. Der Wald bot somit keinen sicheren Ort für uns. Andersherum tat es die weite Steppe draußen noch weniger, da man uns dort leicht entdecken und angreifen konnte. Wenn wir erst mal dort waren gab es kein Versteck für uns. „Hört mal zu, Leute.“ Ich hielt an, drehte mich um und schaute die anderen an. „Ich bin dafür, dass wir hier im Wald bleiben, bis es Nacht ist. Im Dunkeln können wir dann da raus.“ Ich zeigte zur Steppe. „Wenn wir jetzt gehen entdecken uns womöglich unsere Feinde. Im Dunkeln sieht man uns schlechter.“ „Und wir sehen im Dunklen schlechter.“ meldete sich Matt zu Wort. „Wir sehen nicht, wo wir hintreten. Oder hat jemand eine Taschenlampe dabei?“ Ich hörte den Sarkasmus in seiner Stimme, welcher mich wieder einmal in rage versetzte. „Willst Du vielleicht jetzt dadurch und Dir ´nen Sonnenstich holen?“ Meine Stimme war hart. „Ich jedenfalls habe aus der letzten Reise gelernt. Glaub mir, es ist sicherer im Dunkeln.“ „Jetzt hört auf zu streiten.“ mischte sich Sora in unser Gespräch ein. „Mir reicht es langsam! Könnt Ihr nicht einmal vernünftig miteinander reden?“ Sie hatte Recht. Matt und ich waren wirklich nicht gerade ruhig, wenn wir einmal eine unserer Meinungsverschiedenheiten hatten. Man müsste annehmen, dass wir – nach allem, was wir gemeinsam erlebt hatten – nun ein gutes Team waren – zweifelsohne waren wir dies im Kampf – doch die alte Angewohnheit uns wegen jeder Kleinigkeit anzubrüllen blieb. So machten wir auch jetzt, was wir während unserer Zeit in der DigiWelt andauernd gemacht hatten: Wir waren beide beleidigt und gingen uns aus dem Weg. Nun, das war besser als uns zu prügeln. Dies hatten wir nämlich am Anfang des Öfteren getan, diesen Teil der schlechten Angewohnheit allerdings nach und nach immer weiter abgelegt. Das letzte Mal, dass wir uns geprügelt hatten, war in unserem Kampf gegen einen der Meister der Dunkelheit gewesen – Puppetmon. Allerdings hatten daran weder Matt noch ich Schuld, sondern ein feindliches Digimon, welches Matt und Gabumon gegen mich und meinen Partner aufgehetzt hatte. „Ich finde Tais Vorschlag gut.“, sagte Izzy, der neben mir stand. „Es ist sicherer im Dunkeln. Wir müssen nur schauen, wo wir hintreten. Aber so wie es aussieht.“ Er schaute sich um. „Gibt es im Moment nichts, was uns gefährlich werden könnte im Dunkeln.“ Ich nickte. „Genau. Also, sind alle damit einverstanden?“ Sora und Izzy nickten, T.K., Joey, Mimi und Kari beratschlagten sich, nickten dann jedoch ebenfalls. Nur Matt machte noch immer eine unsichere Miene. „Ich weiß nicht... Tai, manchmal ist Dein Handeln und Tun einfach übereilt.“ „Was willst Du sonst machen? Hast Du eine bessere Idee? Und komm mir nicht mit jetzt losgehen, Du weißt, wie meine Bedenken sind.“ Er hatte ja Recht, das musste ich zugeben. Manchmal handelte ich wirklich kopflos. Doch in den letzten Monaten war ich diesbezüglich ruhiger geworden, überlegte, bevor ich handelte. Auch wenn diese Handlungen manchmal von Lebensmüdigkeit zeugten. Matt schnaubte kurz, sagte jedoch nichts. „Gut, dann wäre das geklärt. Am Besten bleiben wir hier, bis es dunkel wird. Dann können wir einen Plan austüfteln, wie wir uns weiter verhalten.“ „Das sind ja ganz neue Töne...“ murrte Matt, doch ich ging nicht drauf ein. Sollte er doch den Beleidigten spielen, er würde sich schon wieder beruhigen. Wir blieben also an Ort und Stelle und hielten abwechselnd in Zweiergruppen Wache. Keiner von uns wusste, wer auf uns lauerte und ob wir nicht auch jetzt schon in Gefahr schwebten. Kari, T.K. und ihre beiden Digimon hatten etwas Essbares gefunden, und so wurde kurzerhand ein Lagerfeuer gemacht, über welchem wir nun unser Essen brieten. „Was sollen wir jetzt tun?“ fragte Mimi, während das Feuer knisterte. „Hat irgendjemand eine Idee?“ „Also ich wäre dafür, dass wir – sobald wir durch die Wüste sind – Kontakt mit Gennai aufnehmen.“, sagte Sora. „Er kann uns sicher helfen.“ „Aber Gennai hat doch gesagt, dass er sich meldet sobald er neue Informationen hat.“ warf Joey nun ein. „Demzufolge bringt es uns nichts, wenn wir ihn anschreiben. Oder was meinst Du, Tai?“ Alle Augen richteten sich nun auf mich. „Was Joey sagt stimmt.“, antwortete ich. „Wir müssen schauen, wen wir da drüben begegnen.“ Mit 'da drüben' meinte ich die andere Seite. „Dann sehen wir weiter.“ „Guter Plan, Tai.“ knurrte Matt. „Und wenn wir angegriffen werden?“ „Dann kämpfen wir. Was anderes bleibt uns sowieso nicht übrig. Hier bleiben können wir nicht.“ Wir diskutierten noch eine ganze Weile so weiter, vorallem Matt hatte immer etwas auszusetzen. Ich fragte mich oft, wie er einen solch kühlen Kopf bewahren und immer und immer wieder irgendwelche Fehler – wie er zumindest glaubte – in meinen Plänen fand. Er war zwar ein ruhiger Typ und überlegte, bevor er handelte – dafür mochte ich ihn – jedoch war das nicht gerade leicht, wenn man nicht wusste, was genau einen erwartete. Und diese Situation hatten wir jetzt gerade. Keiner von uns wusste, wer hinter der Wüste auf uns lauerte und ob er ein Freund oder ein Feind war. Wir wusste auch nicht, ob man uns nicht schon in der Wüste angriff. Ich ging stark davon aus, schließlich boten wir dort ein vortreffliches Ziel und würden sie mit Sicherheit nicht in einer Nacht überwinden – zumal wir und auch unsere Digimon zwischendurch Ruhe brauchten. Acht oder neun Stunden an einem Stück laufen konnte keiner von uns – auch wenn wir bei unserem letzten Aufenthalt in dieser Welt viele lange Fußmärsche hinter uns bringen mussten, die teilweise auch schon mal vier oder fünf Stunden dauern konnten. „Streiten bring nichts.“, sagte Sora nach etwa zwanzig Minuten, in denen vor allem Matt, unsere Digimon und ich hin und her diskutierten und doch zu keinem anderen Ergebnis als meinem Vorschlag kamen. Also gab der Blondschopf schließlich auf und wir machten es so, wie ich gesagt hatte. Während unseres Fußmarsches konnten wir immer noch überlegen, wie der nächste Schritt aussah. So machten wir uns also, als es dunkel wurde – auf den Weg. In mir machte sich eine gewisse Anspannung bemerkbar, die ich zuletzt vor drei Monaten hatte. Niemand von uns wusste, was auf uns zukam und wie genau wir diese Digimon bekämpfen konnten. Niemand wusste, was für Level sie hatten und welche Attacken sie benutzten. Und niemand von uns wusste, dass dies der Beginn einer langen Reise war – für manche von uns eine Reise ohne Wiederkehr. Kapitel 7: Erste Pläne ---------------------- Erste Pläne Seit gefühlten zehn Stunden liefen wir nun schon durch ein Meer aus Sand, noch immer ohne den leisesten Anhaltspunkt, wo diese Wüste endete und was uns danach erwarten würde. Der Himmel war wolkenlos und ich konnte die Sterne sehen, die friedlich am Himmel leuchteten. Ein leichter Wind wehte durch mein Haar und ließ die Wärme, die noch immer vorhanden war, etwas angenehmer sein. „ich bin platt.“, sagte Joey nach ein paar weiteren Minuten. „Wie lange laufen wir jetzt schon?“ „Stunden.“, hörte ich Matt´s müde Stimme sagen. „Und es werden noch mehr werden...“ Ich drehte mich zu den anderen um. Zwar war es ziemlich dunkel, doch ich sah ihnen die Müdigkeit an. Mir erging es nicht viel anders als meinen Freunden, doch ich wollte so schnell wie möglich aus dieser Wüste hinaus – wir konnten schließlich nicht wissen, wie lange wir noch unterwegs sein würden. Klar, je länger wir liefen, desto müder wurden wir alle – Mensch wie Digimon. Doch wenn wir uns nicht beeilten, würden wir noch lange in den Tag hinein durch die Wüste spazieren und wären ein gutes Ziel für unsere Gegner. Hier gab es nichts, wo wir uns verstecken hätten können. „Ihr wisst, worüber wir vorhin gesprochen haben.“, bemerkte ich deshalb mit Nachdruck in der Stimme. „Je eher wir aus dieser Wüste raus sind, desto besser.“ „Guck Dir unsere Digimon an, Tai! Sie können nicht mehr! Sie sind jetzt schon seit was weiß ich wie vielen Stunden am Laufen! Wir brauchen eine Pause, und zwar alle!“ Matt redete sich so richtig in Fahrt. „Geht das denn nicht in Deinen Schädel?“ „Und wo bitte willst Du hier eine Pause machen, Du Schlaumeier? Guck Dich doch mal um, hier ist nichts! Wir wären ein leichtes Ziel, wenn man uns jetzt angreift.“ „Tai.“, meldete sich Agumon zu Wort. „Tai, bitte. Matt hat Recht. Wir können nicht mehr. Und wenn wir jetzt angegriffen würden, könnten wir auch nicht digitieren. Lass uns eine Pause machen.“ Dieser Vorschlag gefiel mir gar nicht, doch ich hörte die Müdigkeit, die auch in der Stimme meines Partners lag. „Also gut.“, seufzte ich deshalb, da ich zugeben musste, dass auch ich ziemlich erschöpft war. Ich blickte mich um. „Am Besten ist es, wenn wir jeweils für zwei Stunden Wachen einteilen. Agumon und ich übernehmen die Erste.“ „Die nächste können dann Gabumon und ich machen.“, sagte Matt. „Genau!“, stimmte Gabumon ihm zu. „Gut., Als Drittes sind Izzy und Tentomon dann dran und die Vierte übernehmen Joey und Gomamon. Ihr anderen,“ Mein Blick wanderte zu den Mädchen und T.K. „ruht Euch aus. Wir haben noch einen längeren Fußmarsch vor uns und eventuell müssen wir bald sogar kämpfen.“ „Tai?“ fragte mich Agumon leise. „Hm?“ „Was glaubst Du wohl, gegen welchen Gegner wir antreten müssen?“ „Ich weiß es nicht, Agumon. Es könnten viele sein.“ Angestrengt dachte ich nach. Was wussten wir bisher? Wir wussten, dass es ein Digimon auf dem Megalevel war und dass wir bereits gegen dieses gekämpft hatten. Dafür kamen ganze sechs in Frage: VenomMyotismon, die vier Meister der Dunkelheit und Apocalymon. Wer von denen war es und: war es nur einer? Könnte es nicht sein, dass es vielleicht mehrere von ihnen waren oder sogar alle? Immer und immer wieder hatte ich mir in den letzten Stunden diese Frage gestellt, die uns selbst Gennai nicht hatte beantworten können. Wenn ich an die Worte des Beobachters dachte zog sich mein Magen zusammen. Das Digimon, gegen welches wir antreten mussten, war laut Gennai bereits stärker als es Apocalymon seinerzeit war und doch erst auf der Hälfte seiner ganzen Kraft. Mimi hatte Recht mit ihrer Aussage. Dass dieses Digimon stärker sein sollte als Apocalymon konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wie sollten wir es unter diesen Umständen besiegen? Wir hatten bei Apocalymon schon arge Probleme gehabt, hätten es fast nicht geschafft und nun sollten wir uns einem Gegner stellen, der weitaus stärker war? Ich sah wieder zu Agumon. Würde er es schaffen? Würde es meinem Partner gelingen, auch dieses Digimon zu besiegen? War er in der Lage dazu? Ich lächelte. Klar war er das, sie alle waren das. Während unseres Abenteuers hatten sie alle dazu gelernt, waren stärker geworden. Dies fiel mir zuallererst beim Kampf gegen MetallSeadramon auf, dem ersten Meister der Dunkelheit, dem wir uns hatten stellen müssen. Ich sollte nicht so pessimistisch denken, das passte nicht zu mir. Seit wann war ich so eingestellt? Mir war bisher immer eine Lösung eingefallen, egal wie stark unser Gegner war. Wir hatten im Team gekämpft und als Team gesiegt und ich war mir sicher, dass es auch dieses Mal so sein würde. Wenn wir alle zusammenhielten würden wir es schaffen, ganz sicher. „Ich hoffe bloß, dass es nicht nochmal die Meister der Dunkelheit sind. Wenn wir sie nicht besiegt haben, haben wir sie nur verdrängt, irgendwohin verbannt.“ „Bei Piedmon war es so.“, antwortete Agumon. „Erinnerst Du Dich?“ Und wie ich mich erinnerte. MagnaAngemon hatte es in den Raum hinter dem Himmelstor verbannt. Ich war mir damals sicher gewesen, dass es daraus nicht entkommen konnte. Doch was war, wenn ich mich irrte? Ich nickte. „Ja, ich erinnere mich.“ Mein Blick wanderte gen Himmel. „Aber daraus kann es nicht entkommen, oder?“ Wieder sah ich meinen Partner an. „Eigentlich nicht.“ Agumon´s Stimme war nachdenklich geworden. Na toll. Auch mein Digimon war sich nicht sicher. Ich sah hinüber zu T.K. und Patamon, die etwa drei Meter von mir und Agumon entfernt eng aneinander gelehnt schliefen. Vielleicht würde Patamon wissen, ob es mit dem Himmelstor einen Erfolg verbucht hatte oder ob doch die kleine Möglichkeit bestand, dass ein dahinter gefangenes Digimon irgendwie in die DigiWelt zurückgelangen konnte – aus welchen Gründen auch immer. Ich beschloss, ihn am nächsten Morgen darauf anzusprechen. „Kann nicht mal irgendetwas Spannendes passieren?“, murrte ich etwa zwanzig Minuten später. Agumon und ich saßen noch immer an unserem Wachplatz und starrten in die Dunkelheit vor uns. Es war nichts zu hören, nicht das leiseste Geräusch. „Du kannst es wohl nicht abwarten, was?“ fragte mein Partner. „Ich will nur einfach nicht hier herum sitzen und Däumchen drehen, Agumon. Ich will was für diese Welt tun. Ich will sie schützen, wie beim letzten Mal.“ Nach den ganzen Monaten, die ich zusammen mit den anderen in der DigiWelt verbracht hatte, waren sie und ihre Bewohner mir sehr ans Herz gewachsen. Am Anfang hatte ich es noch für ein nettes Abenteuer gehalten, ein Abenteuer mit viel Action und Spaß, doch schon bald wurde mir bewusst, dass es mehr war als das. Ich lernte dazu, wurde erwachsener und vernünftiger. Wenn auch einige alte Angewohnheiten blieben. So scheute ich auch heute noch nicht den Kampf und stürmte manchmal einfach drauf los, ohne mir Gedanken über die Konsequenzen zu machen. Klar, früher hatte es in jedem Kampf, den wir auszufechten hatten, so ausgesehen. Doch ich hatte mich gewandelt. Man konnte schon sagen, dass ich diese Wandlung den Meistern der Dunkelheit zu verdanken hatte. Sie waren andere Kaliber gewesen als die Digimon, gegen welche wir bis dato gekämpft hatten. Bei ihnen musste ich fünf Schritte im Voraus denken und alles ganz genau planen. Fiel mir dies am Anfang noch schwer, so hatte ich schnell begriffen, dass ich keine andere Wahl hatte, wenn ich die anderen und mich selbst lebend aus diesen Kämpfen hinaus bringen hatte wollen. Ich ahnte, dass ich dasselbe auch dieses mal wieder machen musste und ich war bereit dazu. „Wir werden schon noch zu unseren Kämpfen kommen. Da führt uns kein Weg dran vorbei.“ Vielleicht liest sich unser Dialog so, als würde ich es genießen zu kämpfen. Als würde es mir Spaß machen, feindliche Digimon zu töten und dauernd gefährlichen Situationen ausgesetzt zu sein. Situationen, die uns einmal unser Leben kosten könnten. Das stimmt nicht. Zwar liebte ich das Abenteuer und ich hätte auch alles getan um die DigiWelt zu schützen, doch von 'Spaß' konnte ich nicht reden. Es war bitterer Ernst gewesen. Jeder von uns wusste, dass jeder unserer Kämpfe unser letzter hätte sein können. „Eure Ablösung ist da!“ Matt´s Stimme ließ mich aufschrecken. Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich ihn und Gabumon gar nicht bemerkt hatte. Waren die zwei Stunden wirklich schon um? „Endlich.“, seufzte Agumon. „Mir fallen gleich die Augen zu. Gute Nacht.“ Damit entfernte sich mein Partner. Ich sah zu Matt. „Alles in Ordnung bei Dir?“ „Klar. Warum fragst Du?“ Er setzte sich neben mich. „Willst Du nicht schlafen?“ „Nein... ich denke die ganze Zeit über unseren Feind nach.“ „Hm...“ Ich sah zu meinem besten Freund, welcher den Blick auf die anderen gerichtet hatte. Agumon hatte es sich soeben neben Izzy und Tentomon bequem gemacht. „Seit wann bist Du so über vorsichtig?“ „Ich habe schon bei den Meistern der Dunkelheit gemerkt, dass ich nicht mehr einfach so drauf losstürmen und hoffen kann, dass sich alles zum Guten wendet.“, erklärte ich ihm. „Ich muss jetzt immer mehrere Schritte im Voraus denken und planen.“ „Das sind ja ganz neue Worte. Wer bist Du und was hast Du mit Tai gemacht?“ Trotz unserer momentanen Situation musste ich kurz grinsen. „Ich meine es ernst.“ „Ich auch.“ „Nein, mal im Ernst. Wir brauchen einen guten Plan. Eine Strategie im Angriff gegen unsere Gegner.“ „Und was schlägt unser gelobter Anführer vor? Wir kennen unsere Gegner nicht, Tai.“ „Eben darum müssen wir auf alles vorbereitet sein.“ Ich merkte schnell, dass dieses ganze hin und her denken nichts brachte. Wenn uns Gennai doch nur die Informationen hätte geben können, die wir brauchten. Wir wären mit Sicherheit besser vorbereitet gewesen. „Ich leg´ mich etwas hin.“, meinte ich, mich langsam erhebend. „Wir reden nachher nochmal mit allen, wenn sie ausgeruht sind. Gute Nacht.“ Einige Stunden später setzten wir unseren Weg durch die Wüste fort. Es dämmerte bereits und wir hatten Glück, dass wir bis jetzt nicht angegriffen worden waren. Doch ich war mir sicher, dass es sich bald ändern sollte. „Ich würde sagen, wir denken noch einmal über alle Megalevel-Digimon nach, gegen die wir bisher gekämpft haben.“, sagte Izzy, welcher neben mir herging. „Dann können wir zu jedem einen Plan machen, wie wir es besiegen.“ Ich hatte den anderen bereits von meinem nächtlichen Gesprächen mit Agumon und Matt berichtet. „Glaubst Du nicht, dass uns das zu viel Zeit kosten könnte? Was ist, wenn wir unserem Gegner früher gegenüberstehen? Bevor Du mit dem Planen fertig bist?“ Sora hatte sich nun zu uns gesellt. Und ich dachte immer Joe wäre unser Pessimist Nummer Eins. Aber Recht hatte sie, das musste ich zugeben. „Dann müssen wir halt schneller sein als unsere Gegner.“, sagte ich. „Hört, hört. Unser gelobter Anführer hat gesprochen.“, kommentierte Matt mit einem genervten Unterton, was mich dazu veranlasste mich umzudrehen und zu den anderen zu schauen. „Eine andere Wahl haben wir nicht. Ich habe Dir bereits gesagt, dass wir einen guten Plan brauchen. Hast Du vielleicht eine bessere Idee?“ „Jetzt hört auf Euch zu streiten.“ Meine kleine Schwester stellte sich zwischen uns. Ich sah sie an. Viel hatte sie seit unserem Aufbruch noch nicht gesagt, hatte sich eher zurückgehalten. In dieser Beziehung war sie das genaue Gegenteil von mir. Sie war ruhig, handelte mit Bedacht. Sie hatte für alles und jeden ein offenes Ohr und bei ihr hatten alle Lebewesen – egal was sie auch getan hatten – immer mehrere Chancen verdient, um es besser zu machen. „Tai hat Recht, Matt. Wir können unseren Gegner nur schlagen, wenn wir wissen wer es ist und wenn wir wissen wie genau wir an den Kampf herangehen können.“ „Eben. Und dafür müssen wir uns eine Strategie gegen alle Digimon auf dem Megalevel überlegen, die wir bisher bekämpft haben.“, ergänzte ich die Worte Kari´s. „Wenn das mal nicht die DigiRitter sind...“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich wirbelte herum. „Oh nein...“, hörte ich Matt´s Stimme neben mir. „Nicht der...“ Mir blieb fast das Herz stehen. Das durfte doch nicht wahr sein! Kaum waren wir wieder hier, schon wurden wir von einem alten Bekannten 'begrüßt'. Aber konnte das sein? War es dieses Digimon? Immerhin hatte sein Meister – VenomMyotismon – es vor ein paar Monaten verspeist und somit getötet. Schlagartig kamen mir Gennai´s Worte wieder in den Sinn. Ein Digimon auf dem Megalevel, gegen das wir bereits gekämpft hatten. War damit VenomMyotismon gemeint? Hatten wir es gar nicht besiegt? Wir hatten vorher ja auch gegen die Ultraform dieses Digimon´s gekämpft und dachten, wir hätten gewonnen. Konnte es sein, dass es bei VenomMyotismon genauso war? War dieses Digimon Vendettamon? Vielleicht ja. Wenn dem so war, dann hatten wir es tatsächlich schon einmal besiegt und würden mit Sicherheit auch keine Probleme haben, erneut gegen das Digimon zu bestehen. Für mich gab es damals keine Zweifel: VenomMyotismon war Vendettamon. Was war ich doch naiv! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)