Das Internat der Himmelsgötter von Base ================================================================================ Kapitel 1: Der Neue ------------------- "Habt ihr schon gehört? Die vom Phoenix-Haus sollen einen neuen kriegen." Das war das Thema des Tages am Internat der Himmelsgötter das sich wie ein Lauffeuer verbreitete. Ausnahmslos jeder der vier Häuser, die um das Schulgebäude herum gebaut waren, wusste bescheid. Denn es war nicht üblich, dass mitten im Schuljahr neue Schüler aufgenommen wurden. So war es auch nicht verwunderlich, dass fast die ganze Schülerschaft auf dem Vorplatz versammelt war als die Limousine auf dem Schulgelände vorfuhr. Doch zum erstaunen aller, stieg aus dem Wagen nur ein älterer Herr im Nadelstreifenanzug. Auf seinen Stock gestützt ging er an den Schülern vorbei ins Hauptgebäude, in dem die Verwaltung und die Büros der Lehrer und das des Direktors zu finden waren. "Was für ein Unsinn! wer hat das Gerücht in die Welt gesetzt, dass unsere Schule einen Neuen kriegt?" "Gebt es doch zu, dass waren jemand aus eurem Haus!", brüllte eine Gruppe von Schülern . "Warum regt ihr euch so auf? Das beweist doch nur das ihr es wart!" Während die Schüler sich auf dem Vorplatz in die Haare bekamen, hatte der Mann das Büro des Direktors erreicht und klopfte an. Kurz darauf wurde die Tür von einer jungen Frau geöffnet. "Guten Tag, ich habe einen Termin bei Direktor Yokomizu," sagte der Mann und betrat das helle Büro. "Sie müssen Herr Tsubaki sein, wenn ich nicht irre," meinte die Frau und ließ den Herrn Platz nehmen. "Genau der bin ich. Würden sie dann bitte Dirktor Yokomizu bescheid sagen, dass ich eingetroffen bin?", bat Herr Tsubaki barsch und sah sich in dem Büro genau um. Direkt vor dem Fenster stand ein großer Schreibtisch aus Eiche auf dem mehrere Akten lagen, hinter dem Schreibtisch ein dunkel roter Sessel, davor standen zwei weitere Stühle. Links neben der Tür standen zwei Sofas und ein Sessel um einen Tisch. An den Wänden standen große Regale mit verschiedenen Büchern, von denen die meisten total verstaub waren, an den Wänden hingen Portraits ehemaliger Schulleiter und auf der Fensterbank standen einige Grünpflanzen. "Ich glaube nicht, das ich Direktor Yokomizu bescheid sagen muss," meinte die Frau als Herr Tsubaki platz genommen hatte. "Wie darf ich das verstehen?", fragte Herr Tsubaki scharf und fixierte die Frau. "Ich bin die Direktorin dieses Internats," antwortete die Frau. Binnen Sekunden änderte sich das Verhalten Tsubakis. Er setzte ein lächeln auf und gab Frau Yokomizu die Hand: "Entschuldigen sie mein Verhalten Frau Direktor. Ich hatte ja keine Ahnung, dass dieses Internat von einer Frau geleitet wird." "Kein Problem, wie kann ich ihnen behilflich sein?" "Der Grund meines Besuchs ist folgender," begann Herr Tsubaki und Frau Yokomizu hörte ihm ganz genau zu. Als Herr Tsubaki seinen Redefluss beendet hatte, schwieg Frau Yokomizu eine Weile, so als müsste sie sich jedes ihrer Worte genau überdenken und blätterte in einer Akte die vor ihr lag. Schließlich meinte sie: "Machen sie sich keine Sorgen Herr Tsubaki, ich werde mich um dieses Problem kümmern. Aber sagen sie mir eins, wo ist der Junge jetzt?" "Er zieht es vor mir nicht zu sagen was er vorhat, aber ich bin mir sicher das er jeden Moment eintreffen wird. Auch wenn er strikt gegen dieses Internat ist," antwortete Herr Tsubaki und stand auf, "behalten sie bitte stillschweigen über das, was ich ihnen erzählt habe und vor allem, lassen sie den Jungen nicht aus den Augen." "Wenn es sonst nichts weiter gibt, werde ich mich erst mal um die Streitereien auf dem Vorplatz kümmern," meinte Frau Yokomizu und reichte Herrn Tsubaki die Hand, "machen sie sich keine sorgen um den Jungen. Er ist bei uns in den besten Händen." "Oh, ich mache mir keine Sorgen um meinen Enkel, er weiß sich schon zu helfen. Ich mache mir eher Sorgen um sie, ihre Lehrkräfte und um ihre Schüler, " sprach Herr Tsubaki und verließ das Büro. Frau Yokomizu blieb keine Zeit um über diese Worte nachzudenken, denn sie eilte auf den Vorplatz. Deshalb bemerkte sie auch nicht, dass jemand unter ihrem Schreibtisch hervorkam und in den Akten auf ihrem Schreibtisch wühlte. Nach einer Weile schien er gefunden zu haben wonach er gesucht hatte. Er steckte die Seiten unter sein Sweatshirt und verließ das Büro mit einem lächeln auf dem Gesicht. "Was in aller Welt ist hier los?", fragte Frau Yokomizu laut und alles verstummte. "Ich hab gefragt, was hier los ist," wiederholte Frau Yokomizu und sah in die Runde. Doch niemand antwortete. "Also gut, ich will das jeder der vier Häuser einen auswählt, der in mein Büro kommt um mir rede und antwort zu stehen und die anderen gehen sofort in ihren Aufenthaltsraum," ordnete Frau Yokomizu an und ging zurück in ihr Büro. Eine halbe Stunde später betraten zwei Jungs und zwei Mädchen das Büro von Frau Yokomizu und diese ließ die vier auf den Sofas Platz nehmen. "Also, was war da draußen los?", fragte Frau Yokomizu und sah die vier an. Da keiner der anderen etwas sagte, antwortete schließlich der jüngere der beiden Jungs, er hatte schwarze Haare und trug ein rotes T-Shirt und eine dunkelblaue Jeans mit Taschen an der Seite: "Es ging um das Gerücht, dass die aus dem Haus des roten Phoenix einen Neuen kriegen sollen." "Das ist kein Gerücht, es stimmt das sie einen neuen Bewohner bekommen und warum gibt es deshalb streit?" Nun sprach eines der beiden Mädchen, dass dem Jungen ziemlich ähnlich sah: "Aus dem Wagen war nur ein älterer Mann ausgestiegen und da hat irgendjemand behauptet..." Das Mädchen wurde nun von dem anderen Jungen unterbrochen: "Es wurde behauptet, das irgendjemand gelogen hat und die wiederum wurden beschuldigt selbst diejenigen gewesen zu sein." "Danke Yo, aber ich glaub Mitch hätte die Frage auch alleine beantworten können," meinte Frau Yokomizu und stand auf, "ich möchte, dass ihr den anderen aus euren Häusern etwas mitteilt und zwar, dass ich es nicht noch einmal erleben möchte das wegen nichts so ein Chaos entsteht." Die vier murmelten zustimmend und standen auf. Plötzlich war ein lauter knall vom Eingang des Gebäudes zu hören. Die vier Schüler und Frau Yokomizu liefen schnell zum Eingang des Gebäudes. Mit schrecken mussten sie feststellen, dass von der Tür nur noch ein Häufchen Asche übrig war und direkt davor stand ein sechzehnjähriger Junge der etwas überrascht drein blickte. Seine blau-schwarzen Haare waren etwas angesenkt und auch die blaue Hose und das schwarze Sweatshirt was er trug waren etwas verkohlt. In den rechten Ärmel des Sweatshirts hatte sich sogar ein Loch gebrannt, so dass man ein Stück von dem Tattoo, das er auf dem Arm hatte, sehen konnte. "Tut mir echt leid wegen der Tür, aber sie ist einfach in die Luft geflogen als ich reingehen wollte," meinte der Junge grinsend und kratzte sich verlege am Hinterkopf, "das ist echt eine gute Alarmanlage, muss ich mir für mein Haus merken." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)