Ein Jahr danach von Chibi-Luzi (ZorroxRuffy) ================================================================================ Kapitel 1: Wiedersehen nach einem Jahr -------------------------------------- Ruffy wachte auf, als die Sonne durch eines der Fenster in sein Gesicht fiel und blinzelte. Er streckte sich gähnend und krabbelte aus dem Bett. /...was für ein Tag ist denn heute?/, dachte er und warf einen Blick auf den Kalender, um sich kurz danach ungläubig die Augen zu reiben. /...heut ist es schon ein Jahr her.../ Seufzend schlurfte er ins Badezimmer und machte sich fertig, dann ging er runter in die Bar, wo er sich erstmal einen Kaffee kochte und sich an einen Tisch setzte. /...ob sie wohl noch am Leben sind? es ist schon so lange her...ich hab alles versucht, aber nie ein Lebenszeichen von ihnen bekommen...nichtmal Steckbriefe...auch, wenn hier selten welche ankommen...in diesem Kaff.../ Seufzend trank er aus und stand auf. Er hatte noch Einkäufe zu erledigen und hoffte inständig, dass die Kneipe an diesem Abend besser besucht sein würde als an den Abenden zuvor, denn bereits jetzt mangelte es ihm an Geld. Darum (und, weil er nicht kochen konnte) ernährte er sich seit Wochen von rohem Gemüse...den Rest an Geld benötigte er für Spirituosen, denn sonst würde gar keiner mehr in die Kneipe kommen... Er lief in Richtung Hafen, wo heute Markt war. Zorro war mit einem kleinen Boot unterwegs und steuerte eine Insel an. Erschöpft saß er auf dem Boden und starrte Gedanken verloren auf die ruhige See. /Wie es den Anderen wohl geht? Ob sie überhaupt noch leben?/ Er stieß ein Seufzen aus, welches durch ein Magenknurren unterbrochen wurde. Er hatte seit Tagen nichts mehr richtiges gegessen und war von einem Kampf in den nächsten geraten. Er hatte beschlossen wieder Kopfgeldjäger zu werden, was gar nicht so einfach war, denn sein Kopf war immer noch 60 Mille wert, obwohl er von der Marine für tot erklärt wurde. Er durfte sich halt nicht erwischen lassen. Müde sah er zur immer näher kommenden Insel. /Ob ich hier einen Fang für ne ordentliche Mahlzeit machen werde?/ Er seufzte erneut, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah in den Himmel, bevor ihm die Augen zufielen. Ruffy lief an den Marktbuden entlang, die einen köstlichen Duft verströmten. Doch er durfte sein Geld nicht für Essen ausgeben. Sonst wäre er bald völlig pleite... Wenn diese Insel doch nicht so am Arsch der Welt liegen würde! Dann hätte er sicher mehr Glück. Seufzend drehte er sich eine Zigarette. Die einzige Methode, die sein Hungergefühl etwas dämpfte. Jetzt verstand er Sanji... Wehmut ergriff ihn. Jetzt saß er schon seit einem Jahr hier fest! Doch ohne die Crew hatte er keinen Willen mehr, für seinen Traum zu kämpfen. Er schämte sich dafür, dass er aufgegeben hatte, aber ohne sie hatte es keinen Sinn mehr... Besonders Zorro fehlte ihm. Ihm hatte er am meisten vertraut und ohne ihn war es irgendwie noch schwieriger, weiterzuleben. Ob er auch überlebt hatte? Er getraute sich kaum, daran zu denken, denn schon stiegen Tränen in ihm auf. Schon skuril, dass gerade er es geschafft hatte, obwohl er nicht schwimmen konnte. Mit letzter Kraft hatte er sich an ein Fass geklammert, das vom Schiff gespült worden war. Zwei Tage hatte er im Wasser verbracht, bis er an den Strand dieser Insel gespült worden war. Er hatte sich Geld geliehen, um die Kneipe zu übernehmen und schaffte es nicht, die Schulden zurückzuzahlen. Auch deshalb konnte er hier nicht weg. /...nicht daran denken...ich bin es ihnen schuldig, wenigstens weiterzuleben...ich hoffe nur, es dauert nicht mehr so lange...ich hab das alles hier so satt!/ Er trat die Kippe aus und bestellte sich bei seinem Händler den Alkohol, der ihm am Abend geliefert werden würde. Dann kaufte er einen Bund Karotten und setzte sich an den Strand. Mit einem Taschenmesser entfernte er die gröbsten Unreinheiten und begann lustlos und langsamer als früher zu essen, den Blick auf das Meer gerichtet... Zorro erwachte, als das kleine Boot mit einen Ruck zum Stehen kam. Nur widerwillig öffnete er seine Augen. Obwohl er geschlafen hatte, fühlte er sich müde und ausgepowert. Seufzend erhob er sich und sah sich um. Er befand sich an einem Strand, in der Nähe musste es ein Dorf geben denn er konnte Geräusche und leise Stimmen vernehmen. Er ließ seinen Blick durch die Gegend schweifen und blieb dann schließlich auf dem Meer hängen. Frustriert stieß er die Luft aus, als er an den Sturm vor genau einem Jahr dachte. Er hatte versucht in dem tosenden Sturm seine Freunde zu erreichen und die Lamb zu sichern, aber die Wassermassen brachen so schnell über ihn zusammen, dass er nicht rechtzeitig reagieren konnte. Es dauerte nicht lange und ihr geliebtes Schiff begann zur Seite zu kippen, er konnte gerade noch einen Blick auf Ruffy erhaschen, der verzweifelt versucht hatte sich an einem Fass festzuhalten, als er auch schon von den Wassermassen erfasst wurde. Zorro kramte in seinem Rucksack und zog einen langen Mantel hervor, den er sich überstreifte und die Kapuze tief in sein Gesicht zog. Er wollte kein Risiko eingehen, dass man ihn erkannte, er war zwar genau wie früher auch für jeden Kampf zu haben, doch hatte er im Moment nicht die Kraft dafür und war auch nicht in der besten Verfassung. Leicht strich er mit der Hand über den Verband an seiner Seite, bevor er aus dem Boot stieg und langsam am Strand lang lief. Frustriert packte Ruffy das Gemüse zurück in die Papiertüte. /...ich habe einfach keine Lust, zu essen...auch, wenn mein Magen knurrt...ich bin es einfach leid.../ Seufzend zog er die Knie an und schlang die Arme darum. Das Meer lag so ruhig und bot einen so friedlichen Anblick. Doch manchmal nahm es einem das, was man am meisten liebte... Schnell schloss er die Augen, um nicht zu weinen. Das durfte er nicht, er hatte gar nicht das Recht dazu, denn er hatte aufgegeben...und sie alle hätten ihn dafür bestimmt gehasst! Plötzlich hörte er Schritte in einiger Entfernung näher kommen, doch noch wollte er nicht aufsehen. Fehlte noch, dass ihn schon wieder jemand beklauen wollte, nur um festzustellen, dass er nichts hatte... Langsam ging er den Strand entlang und konnte in einiger Entfernung jemanden im Sand sitzen sehen, er blieb stehen und zog den Mantel enger um seinen Körper, damit auch niemand die drei Schwerter sehen konnte. Er blinzelte ein paar mal um die Gestalt besser erkennen zukönnen, doch verschwamm seine Sicht immer wieder. Kurz presste er seine Hand auf seinen Verband und atmete tief durch. /Besser ich versuche mein Glück im Dorf. Nicht, dass ich mir noch Ärger einhandle, das kann ich nun gar nicht gebrauchen./ Er drehte sich um und ging in die Richtung aus der die Geräusche kamen. Die Schritte entfernten sich und Ruffy atmete auf. Er bleib noch eine Weile sitzen, bevor er sich entschied, zurück zur Kneipe zu gehen. Er lief durch den Markt zurück bis zu dem Saloon und schloss auf. Dann begann er, die Tische abzuwischen und hinter der Theke klarschiff zu machen... Zorro lief langsam am Strand lang und näherte sich noch langsamer den Geräuschen. Er wusste nicht, warum er nicht so recht voran kam, ob es nun an seinen schweren Stiefeln lag, mit denen er tief im Sand versank, oder an seiner immer schlimmer werdenden Müdigkeit. Er kam am Markt an, zog seine Kapuze tiefer ins Gesicht und versuchte möglichst, einen großen Bogen um die Stände und vor allem um die Leute zu machen. Seit er von den Anderen getrennt wurde, hatte er kaum noch mit jemandem gesprochen, nur in Ausnahmefällen. Möglichst unauffällig schob er sich an den Leuten vorbei, versuchte den Geruch nach leckerem Essen zu ignorieren und schaffte es nach einer ihm scheinbar unendlich langen Zeit, das Ende des Marktplatzes zu erreichen. Zorro bog in eine Seitengasse, lehnte sich an die Wand und rutschte an dieser hinab, als seine Beine nachgaben. Dass seine Wunde sich bemerkbar machte, nahm er nur am Rande war, denn schon umhüllte ein Nebelschleier sein Bewusstsein und zog ihn in die Dunkelheit. Endlich klopfte es an Ruffys Hintertür und der Junge nahm die bestellten Rumfässer entgegen. Er rollte sie zu den vorgesehenen Plätzen und schloss eines an den Zapfhahn an... /...ich frage mich, was die Anderen gerade machen, wenn sie noch leben sollten. Sie hätten bestimmt wieder ihren alten Beruf angenommen...vielleicht seh ich sie wieder...irgendwann...aber würden sie mich überhaupt wiedersehen wollen? Ich weiß es nicht.../ Er musste grinsen. /...Zorro hat um diese Zeit immer trainiert oder geschlafen...ich wünsche mir so sehr, dass es ihm und den Anderen gut geht...aber die Wahrscheinlichkeit ist so gering.../ Kurz wischte er sich über die Augen, um danach in der Küche Platz zu nehmen... Mit schnellen Schritten näherte ein in die Jahre gekommener Fischer sich der Dorfkneipe. Diese war seit etwa einem Jahr im Besitz eines sonderbaren Neulings, der weder verraten wollte, wer er war, noch woher er kam... Jeder wusste seinen Vornamen, sonst jedoch nichts. Das schlimmste jedoch war, dass dieser Ruffy sich gerade vom Anführer einer Gang Geld geliehen hatte, die in diesem Dorf ihr Unwesen trieb, also schien er mit ihnen zusammen zu arbeiten. Nun hatte dieser Kerl auch noch seiner Tochter den Kopf verdreht, warum sonst ging sie dort jeden Abend hin? Er klopfte unsanft gegen die Hintertür und packte den Kragen des Wirtes, der sogleich die Tür öffnete. Mit wüsten Beschimpfungen versuchte er, den Schwarzhaarigen einzuschüchtern und aus der Reserve zu locken, doch dieser wollte ihm weismachen, er würde sich irren. Doch der Fischer glaubte ihm kein Wort und schlug auf ihn ein. Der Junge wehrte sich nicht, was ihn noch rasender machte. "Hast du keinen Stolz!?" Ruffy ließ die Prügel über sich ergehen. Er durfte seine Tarnung nicht gefährden, sonst bedeutete das seinen Tod und eine mögliche Fahndung nach seiner Crew! Zorro öffnete langsam die Augen und sah sich um. Stimmte ja, er war in die Seitengasse abgebogen. Genauso langsam wie er seine Augen geöffnet hatte stand er auf und trat aus der Gasse hinaus. Den Mantel eng um den Oberkörper geschlungen und somit die Schwerter versteckend ging er die Straße entlang, vielleicht fand er ja irgendwo Unterschlupf, auch wenn es nur für eine Nacht war. Stimmen durchrissen die entstandene Stille, er hob den Kopf, aber nur soweit, dass er was erkennen konnte, sein Gesicht aber verdeckt blieb. Er folgte den Geräuschen und blieb an einer der vielen Seitenstraßen stehen. Er sah einem großen Mann, der immer wieder auf einen Jungen einschlug und dieser sich noch nicht mal wehren konnte. Es machte Zorro rasend, er hasste es wenn man so mit Schwächeren umging. Und vorallem, weil der Junge ihn an Ruffy erinnerte, soweit er von seinem Standort erkennen. Zorro sammelte seine letzte Kraft, ging auf den Mann zu, packte ihn an der Schulter und zog ihn mit einem gefährlichen Knurren zu sich rum und somit von dem Jungen weg. Plötzlich von seinem Opfer fortgerissen sah der Fischer zornig den Mann vor sich an, erkannte jedoch, dass er sich wohl besser nicht mit ihm anlegen sollte. Er blieb stumm und sah sein Gegenüber erwartungsvoll an. Auf einmal hörten die Schläge auf und Ruffy öffnete langsam die Augen. Er verdrängte die Schmerzen und rappelte sich auf, um besser sehen zu können, was vor sich ging. Der Fischer war von einem Mann gepackt worden, der in einen weiten Mantel gehüllt war. Sein Gesicht war verborgen, doch Ruffys Herz schlug schneller. Er wusste nicht wieso, aber die Statur und die Art des Mannes, sich zu bewegen erinnerten ihn an jemanden... Zorro sah den Fischer wütend an. Warum er auf einmal so sauer war konnte er nicht sagen. "Darf ich mal", zischte er den Mann vor sich an, und schob ihn zur Seite, um nach dem Jungen zu sehen. Leicht hob er den Kopf und erstarrte mitten in der Bewegung... Der Fischer sah ihn wütend an. Doch er sah den Zeitpunkt zum strategischen Rückzug gekommen. Er machte sich aus dem Staub, eher der Fremde etwas davon merkte... Ruffy sah den Fremden an und erstarrte, als er die Stimme vernahm. Sie ging ihm durch Mark und Bein und ohne sein Gesicht gesehen zu haben, wusste Ruffy, wer da vor ihm stand... /...Zorro...kann das sein? Bin ich verrückt?/ Zorro traute seinen Augen kaum, das konnte nicht sein. Er musste halluzinieren. Doch warum wirkte es dann so real? "Ruffy?" fragte er vorsichtig, flüsterte fast, aus Angst es könnte nur eine Illusion sein, die er damit zerstören würde... Kapitel 2: Kaum zusammen, schon wieder Ärger -------------------------------------------- Ruffy trat unsicher auf ihn zu und fasste ihn an den Schultern. Und kaum hatte er sich so deutlich gemacht, dass die Begegnung real war, fiel er dem Anderen auch schon um den Hals. "Zorro..du lebst...", sagte er leise und glücklich, Freudentränen rannen über sein Gesicht und es war als fiele alle Last auf einen Schlag von ihm ab. Zorro spürte den warmen Körper des anderen. Es war keine Illusion. Überglücklich schlang er die Arme um den schmalen Körper und presste ihn an sich. "Ruffy..." Seine Stimme zitterte leicht, als er sein Gesicht in der Halsbeuge des Jüngeren vergrub. Freudentränen liefen seinen Wangen hinab. Wie lange hatte er gesucht, endlich hatte die Suche ein Ende. Immer wieder strich er sachte über Zorros Kopf. Er war überglücklich, aber fühlte sich irgendwie komisch. So nah war er dem Schwertkämpfer noch nie gewesen... Aber es war ein angenehmes Gefühl, ihn wieder bei sich zu haben. Nach einer Weile löste er sich lächelnd von Zorro und nahm seinen Arm. "Komm doch erstmal mit rein...", sagte er und wischte sich übers Gesicht. Nur widerwillig löste sich Zorro von dem Schwarzhaarigen. Hatte er die Wärme des Anderen doch so genossen. Er lächelte, als ihn Ruffy an seinem Arm hinein zog. Mit der anderen freien Hand zog er schnell den Mantel fester um seinen Körper. Der Jüngere brauchte nichts von der Wunde wissen, auch wenn sie wieder schmerzte. Zorro war sich sicher, dass Ruffy sich nur unnötig Sorgen machen würde. "Schön hast du´s hier!", sagte er und wuschelte durch das schwarze Haar. Ruffy lächelte, aber schüttelte den Kopf. "Ich mach das hier nur, um zu überleben..." Etwas unsicher hob er die Tüte mit dem Gemüse vom Tisch auf. "...ich kann zwar nicht wirklich kochen, aber wenn du Hunger hast, kann ich dir was davon machen..." Er kratzte sich verlegen am Kopf und sah Zorro an. Es war ihm peinlich, dass er ihm nichts besseres anbieten konnte... Zorro konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Wie sehr hatte er dieses Lächeln vermisst, Zorro war unendlich glücklich darüber wieder bei seinem Käpt´n zu sein, was brauchte man da schon? Obwohl er ziemlich hungrig war, antwortete er: "Nee lass mal. ich bin nicht hungrig" Das war zwar mehr als gelogen, aber Ruffy sah aus als würde er selber nicht genug essen. Ruffy runzelte die Stirn, aber er fragte nicht weiter nach. "...du siehst ganz schön müde aus...magst du dich hinlegen?" Er machte sich Sorgen, irgendwas stimmte nicht mit Zorro, doch er würde es bestimmt nicht zugeben. Der Junge nahm einen Schlüssel von einem Haken neben der Tür und hielt ihn hoch. "Hier kommt eh niemand her..." Zorro lächelte leicht. Ja er war ziemlich müde und er hatte schon seit Ewigkeiten nicht mehr in einem richtigen Bett geschlafen. "Das würd ich liebend gerne" Er grinste bei dem Gedanken endlich mal wieder in ruhe schlafen zukönnen und nicht darauf achten zu müssen, dass jemand kam, Feinde hatte er sich ja genug gemacht. "Sag mal, kann ich vielleicht duschen?" Ruffy grinste. "Na klar! Frag doch sowas nicht!" Der Junge lachte leise und bedeutete Zorro, ihm zu folgen. Sie gingen die Treppe hoch und bald blieb er vor einem der Zimmer stehen. "Hier ist das Zimmer..." Er ging weiter bis zu einer weiteren Tür auf der anderen Seite. "...und hier ist das Bad! Wenn du noch was brauchst, sag es ruhig! Und mein Zimmer ist hier..." Er deutete auf eine andere Tür. Schließlich legte er Zorro eine Hand auf die Schulter. "Ich bin froh, dass du wieder da bist!", sagte er lächelnd und setzte im Runtergehen hinzu: "...ich muss die Kneipe in einer halben Stunde aufmachen, also nicht über den Lärm wundern..." "Danke!", rief Zorro ihm nach und lächelte. Wann war er das letzte mal so glücklich gewesen Ruffy zu sehen? Kopf schüttelnd öffnete er die Tür zum Badezimmer, trat hinein und verschloss sie wieder. Er lies seinen Rucksack von seiner Schulter rutschen, lehnte den Kopf gegen die Tür und schloss die Augen. Zorro atmete ein paar mal tief durch bevor er sie wieder öffnete. Langsam zog er den Mantel aus. Was er da sah gefiel ihm überhaupt nicht. Ein Teil des zum Teil zerfetzten Shirts hatte sich rot gefärbt. Er zog es aus und löste den durchgeweichten Verband, ehe er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seine restlichen Klamotten auszog und sich unter die Dusche stellte. Das warme Wasser tat ihm zwar gut, doch brannte seine Wunde höllisch. Nach einiger Zeit stellte er das Wasser ab und trocknete sich vorsichtig ab, bevor er in seinen Rucksack griff, Verbandszeug und neue Sachen hervor holte. Vorsichtig verband er die Wunde, zog sich ein dunkles, weites Shirt drüber und schlüpfte in seine Hose. Zorro überprüfte nochmals die Festigkeit seines Verbandes, bevor er seine alten Sachen plus Verband in seinen Rucksack stopfte. Dann ging er zur Tür, ließ nochmal seinen Blick durchs Zimmer schweifen, ob er auch alle Spuren, die auf seine Verletzung hinwiesen beseitigt hatte. Als er dann auch schon langsam in das Zimmer ging, welches ihm Ruffy gegeben hatte und sich ins Bett fallen ließ. Ruffy war mit den Vorbereitungen fertig und öffnete die Tür der Kneipe. Nach einer Weile kamen erste Kunden, es waren heute etwas mehr als gewöhnlich. Das lag vermutlich am Wetter. Es war heute etwas stürmisch, deswegen legten mehr Schiffe an als sonst, denn bis zur nächsten Insel war es zu weit. Und auch die Fischer konnten heute ihrem Geschäft nicht nachgehen... Es war kurz nach halb zwei nachts, als Ruffy den letzten Besucher verabschiedete und die Tür hinter ihm schloss. Müde, aber erleichtert schloss er das Geld in eine Metallbox, löschte das Licht und ging nach oben in sein Zimmer. Er ging sehr leise über den Flur, lauschte kurz an Zorros Tür und ging dann direkt in sein Zimmer, um dort glücklich ins Bett zu fallen. Zorro wurde durch die warmen Strahlen der Sonne geweckt, welche durch das Fenster schien. Brummend öffnete er seine Augen und sah sich um, für einen kurzen Moment wusste er nicht recht wo er war, doch dann drangen die Ereignisse des letzten Tages in sein Bewusstsein. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er an Ruffy dachte. Er hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, den Jüngeren lebend wiederzufinden und nun schlief der einige Zimmer weiter. Lächelnd schüttelte Zorro den Kopf, erhob sich und ging zum Fenster. Es musste noch früher Morgen sein, denn die Straße war so gut wie leer. Nachdem er eine weile hinaus auf die Straße gesehen hatte, überprüfte er seinen Verband. "Müsste halten, wenn ich keine ruckartigen Bewegungen mache.", murmelte er leise in den Raum hinein, schnappte sich seinen Mantel und ging aus dem Zimmer. Anziehen brauchte er sich nicht, er war gestern mit Sachen auf dem Bett eingeschlafen. Seine Schwerter ließ er neben dem Bett stehen, nur das weiße nahm er mit, damit er nicht ganz so auffiel. Leise ging er die Treppen hinunter und sah sich um, Ruffy schien also doch noch zu schlafen. Zorro wandte sich zur Tür, zog seinen Mantel über und trat hinaus. Geblendet schloss er kurz die Augen, atmete tief durch und öffnete sie dann wieder, bevor er langsam durch das Dorf ging und sich um sah. Er hoffte, dass die Bewegung ihm gut tun würde, obwohl er gut geschlafen hatte fühlte er sich beschissen... Ruffy wachte auf, als ihn die Sonne an der Nase kitzelte. Erst wollte er nicht aufstehen, dann fiel ihm aber ein, dass Zorro wieder da war und er stieg überglücklich aus dem Bett. Nachdem er sich fertig gemacht hatte, ging er hinunter in die Bar und holte die Metallschachtel hervor. Gestern war es gut gelaufen und er nahm einen Teil des Geldes heraus. Dann ging er zum Markt, um etwas zu Essen zu besorgen. Heute würde er für Zorro ein leckeres Essen machen! Zorro lief durch die Straßen, wohin er genau lief wusste er nicht. Er hatte die Orientierung verloren, aber wann hatte er das mal nicht. Seufzend sah er sich um, den Geräuschen nach musste er in der Nähe des Marktes sein. Er ließ seinen Blick durch die Gegend schweifen und sah das sich vor ihm alte Lagerhallen befanden. Er war direkt am Hafen. /Hier kommen wohl nicht oft welche her.../, dachte er und lief weiter. Er fühlte sich müde und die Bewegung schien ihm auch nicht sonderlich gut zu tun, wie er anfangs geglaubt hatte. Zorro blieb plötzlich stehen und lauschte, er fühlte sich beobachtet... Der Fischer hatte gerade sein Boot zur Arbeit vorbereitet, als er einen Mann im Augenwinkel wahrnahm. Am Mantel erkannte er denjenigen, der ihn am Vorabend gestört hatte. Er stieg aus und lief zu einer Gruppe von Kollegen, einige Meter entfernt... Ruffy erreichte seine Kneipe und ging nach oben, um Zorro zu wecken. Er klopfte, doch niemand antwortete, also öffnete er die Tür und spähte in das Zimmer. Zorro war nicht da und so begann er nach ihm zu rufen, doch der Schwertkämpfer meldete sich nicht. Nur zwei seiner Schwerter befanden sich noch im Zimmer... Ein eiskalter Schauer lief über seinen Rücken und er ahnte, dass ihm etwas zustoßen würde, also machte er sich auf den Weg, nach ihm zu suchen... Zorro lies misstrausch seinen Blick durch die Gegend schweifen, seine Muskeln waren angespannt und seine Hand ruhte auf dem weißen Schwert unter seinen Mantel. Ließ die Hand dann aber wieder sinken, da er keine Aufmerksamkeit erregen und dadurch Ruffy verraten wollte. Langsam setzte er seinen Weg fort, die Lagerhallen nicht aus den Augen lassend. So langsam musste er wieder zurück, Ruffy würde sicher bald aufwachen. Außerdem musste er sich was wegen dieser scheiß Wunde überlegen.... Die Gruppe von Fischern sah den Schwertkämpfer weitergehen. Ihr Anführer baute sich vor dem Fremden auf. "Suchst du was?" Ruffy hatte schon überall gesucht, nun blieb nur noch der Hafen. Er war zwar ungern dort, da die Fischer ihn nicht sonderlich mochten, aber Zorro wäre dort genauso in Gefahr! Deshalb rannte er so schnell er konnte... "Sollte ich?", antwortete er trotz der Anspannung ruhig und versuchte die Lage abzuschätzen. Seine Chancen standen nicht sonderlich gut. Wäre er in besserer Verfassung, wären diese Typen für ihn gar kein Problem gewesen. Doch im Moment... scheiß Verletzung! Zorro trat einen kleinen Schritt zurück und begab sich so unauffällig wie möglich in Angriffsstellung. /Das kann ja heiter werden.../ Einer der Männer hatte einen Holzknüppel. Er trat vor und hob ihn drohend. "...anscheinend Ärger...wenn du in unser Revier eindringst und einen unserer Kumpel bedrohst, zugunsten dieses kleinen Bastards..." Endlich erreichte Ruffy den Hafen und hielt die Ohren gespitzt, während er unter finsteren Blicken anderer Seeleute nach Zorro suchte. Endlich sah er ihn in der Ferne, aber er war zu weit weg. Einer der Männer schlug mit einem Knüppel nach ihm und für einen Moment blieb Ruffys Herz stehen, jedoch nicht seine Füße, die ihn schnell näher trugen... "Kleinen Bastards?", zischte Zorro. Wie konnte der Kerl es wagen, Ruffy so zu nennen. Was hatte er ihnen denn getan? Und wie bitte schön sollte er jetzt wieder aus der Sache rauskommen, ohne groß aufsehen zu erregen? Zorro sah den Knüppel auf sich nieder sausen und machte schnell einen Ausfallschritt nach hinten, welcher nicht annähernd so schnell war wie geplant. Schnell hielt er sich die Arme schützend vors Gesicht, doch der Holzknüppel traf ihn trotzdem mit enormer Wucht. Er verlor das Gleichgewicht und landete mit einem Schmerzensschrei auf dem Boden. Der Mantel rutschte zur Seite und gab den Blick auf sein Schwert und seine Verletzung frei, welche den weißen Verband wieder rot zu färben begann. Zorro wurde kurz schwarz vor Augen, als er auf dem harten Beton aufkam, seine Atmung raste und er hatte Mühe ein leichtes Zittern zu unterdrücken. Die Bewegung musste zu schnell gewesen sein, denn seine Wunde machte sich wieder bemerkbar. /Scheiße.../ Gerade wollte der Fischer zu einem zweiten Schlag ausholen, als ihm schwarz vor Augen wurde. Ruffy konnte zwar seine Teufelskräfte nicht mehr wirklich gut benutzen, doch stark war er dennoch. Er hatte sich einen Holzstab gegriffen und hielt damit die Männer in Schach. Nach einigen Minuten des Kampfes hatten sie es sich offensichtlich anders überlegt und traten den Rückzug an. Ruffy sah ihnen kurz nach und drehte sich dann zu Zorro um. Er sah die Wunde und plötzlich wurde ihm klar, warum Zorro so merkwürdig gewesen war... "...Zorro..." Er kniete neben ihm nieder und half ihm, sich aufzusetzen. "...du brauchst einen Arzt..." Er sah den Älteren besorgt an und war sichtlich nervös. Zorro schob die Hand des Jüngeren bei Seite. "Quatsch....ich brauch... keinen...Arzt" Er hörte sich nicht mal annähernd so überzeugend an, wie er gehofft hatte. Er versuchte aufzustehen, kam ganz langsam auf die Beine, doch hielten sie sein Gewicht nicht. Ihm wurde kurz schwarz vor Augen und schüttelte deswegen leicht den Kopf, konnte Ruffy aber nur verschwommen erkennen. Zorro hatte seine Hand auf die Wunde gepresst, welche er nun wieder auf dem Boden abstützte und versuchte sich erneut aufzurichten. Seine Hand schimmerte rot. Ruffy musterte ihn skeptisch und sah dann das Blut an Zorros Hand. Der Junge erschrack heftig und griff nach dem Arm des Älteren, um ihn zu stützen. "Du Sturkopf! Du bist verletzt...warum hast du nichts gesagt? Lass dir doch helfen..." Er atmete tief durch, da er Zorro nicht anschreien wollte. Dann setzte er eindringlich etwas hinzu, das sonst extrem selten über seine Lippen kam: "...Bitte..." "Das ist... doch nur... ein Kratzer", antwortete er schwach, bevor er in die dunklen Augen des Jüngeren sah. Er versank regelrecht in ihnen. Zorro sah Ruffy überrascht an, als er das ´Bitte´ vernahm. Ruffy bat ihn sonst nie um irgendwas und wenn, war es nur ganz selten gewesen. War das wirklich sein Käpt´n? Ruffy wirkte so erwachsen. Zorro ließ sich von dem Jüngeren aufhelfen. "Ich brauch keinen Arzt", flüsterte er. Ruffy half ihm auf und seufzte resignierend. "...dann lass wenigstens mich dir helfen..." Er wartete, bis Zorro einigermaßen sicher auf den Beinen war und ging dann langsam mit ihm zurück zum Saloon. Nach kurzem Zögern nickte er schließlich. Ruffy würde ja eh keine Ruhe geben. Es dauerte eine Weile bis er sich einigermaßen auf den Beinen halten konnte und ohne Ruffys Hilfe hätte er es wohl gar nicht geschafft. Wie er es hasste auf Andere angewiesen zu sein. Zorro seufzte, als er den Geruch des Jüngeren unwissendlich in sich aufnahm, er spürte die starken Arme und den warmen Körper an seinem. Nur ganz langsam kamen sie voran und Zorro fragte sich innerlich, ob der Weg wirklich so lang gewesen war. "...Danke...", kam es leise von ihm. Ruffy sah den Anderen verwundert an. "...Warum bedankst du dich denn?" Dann senkte er den Blick. "...ist doch meine Schuld, dass du Schwierigkeiten hattest..." Ruffy wurde immer nervöser, ohne recht zu wissen warum. Zorro war ihm so nah und schien doch ganz weit weg. Dieses Jahr in Einsamkeit hatte ihn verändert und er wusste nicht, ob Zorro das verstehen würde. Und dieser Gedanke machte ihm die meiste Angst... "Es war nicht deine Schuld...", versuchte er ihn zu beruhigen. Er spürte Ruffys Nervosität, konnte aber nicht verstehen warum dieser so nervös war. Es war doch alles in Ordnung. "Ich war halt zur falschen Zeit am falschen Ort" Er lächelte schwach. "Außerdem", fügte er hinzu "hätt ich die auch geschafft!", grinste er Ruffy an, senkte dann aber schnell den Kopf, als sich erneut seine Wunde bemerkbar machte. Jetzt war es an Ruffy zu grinsen. "Natürlich..." Kapitel 3: Zu lange allein -------------------------- Bald kamen sie an der Kneipe an und Ruffy half Zorro, sich auf einen Stuhl in der Küche zu setzen. "Warte kurz, ich bin gleich wieder da..." Er ging nach oben in sein Zimmer und holte einen Verbandskasten hervor, den er sich nach ein paar Schlägereien angeschafft hatte und kehrte zu Zorro zurück. "Heb mal dein Hemd hoch..." Zorro sah Ruffy seufzend nach, als dieser die Treppe hoch ging. Er wandte den Blick schnell wieder ab, als der Jüngere wieder zurück kam und einen Verbandskasten in der Hand hatte. Murrend und nur widerwillig, schob er sein Shirt ein Stück nach oben. Er war immernoch der Meinung, dass er keine Hilfe brauchte. Er senkte den Kopf und flüsterte leise: "... was hast du eigentlich gemacht.... die ganze Zeit... allein?" Er wusste nicht, ob Ruffy es verstanden hatte, oder ob der Jüngere darüber reden wollte. Er wusste ja noch nicht mal, warum er überhaupt gefragt hatte. Ruffy tupfte etwas Jod auf die Wunde, um sie zu reinigen. Dabei vermied er es, den Anderen anzusehen, als er antwortete. "...naja...ich hab die Kneipe übernommen...und irgendwie ein Jahr lang durchgehalten...ich hab gedacht, ihr wärt alle damals gestorben...trotzdem hab ich gehofft, dass ich mich irre..." Er zog scharf die Luft ein, als das Jod an seine Wunde kam. Wollte Ruffy ihn umbringen? Zorro sah zu Ruffy, er fühlte sich irgendwie schuldig. Der Jüngere klang so traurig. Er verspürte den Drang, Ruffy einfach tröstend in den Arm zu nehmen. Aber er lies es. Stattdessen flüsterte er: "Tut mir Leid. Ich hätte..." Er sprach nicht zuende, wusste auch gar nicht was er sagen sollte. Er fühlte sich irgendwie verantwortlich, dass der Jüngere so viel durchmachen musste. Ruffy sah sanft lächelnd zu Zorro auf. "...Du konntest nichts tun...aber ich war dumm...ich hätte irgendwie nach euch suchen müssen...stattdessen hab ich mich hier versteckt...ich war zu feige..." Er befestigte einen neuen Verband an der Wunde und stand dann auf. "...hast du Hunger? Ich hab was zu Essen gekauft..." Er deutete auf die Tüte, die immernoch so dastand, wie er sie zurückgelassen hatte. In Zorro breitete sich eine angenehme Wärme aus, als Ruffy ihm den neuen Verband um machte. Sein Herz raste, als der Jüngere ihn so sanft anlächelte. /Was ist nur los mit mir?/ "Du warst nicht feige", antwortete leise und mit einiger Verspätung. Zorro beobachtete wie Ruffy sich erhob und auf die Tüte zeigte. Hunger? Klar hatte er Hunger, schon seit ein paar Tagen. "Etwas, ja.", sagte er dann schließlich. Ruffy lächelte lieb und stellte dann eine Pfanne auf den Gasherd. Anschließend schnitt er etwas Fleisch und Gemüse klein. Als die Pfanne heiß genug war, gab er die Zutaten hinein und briet sie an, bis alles gar war, dann gab er das fertige Mahl auf einen Teller und stellte es Zorro, zusammen mit Stäbchen hin. "Ist nicht so gut wie bei Sanji, aber ich hoffe man kann es essen...", sagte Ruffy verlegen grinsend und machte sich selbst eine Portion, um sich anschließend zu ihm zu setzen. "Du hoffst?", fragte er leicht überrascht und sah auf seinen Teller. Es sah gar nicht mal so schlecht aus. Langsam begann er zu essen. "Schmeckt gar nicht mal so schlecht!", lobte er den Jüngeren und beobachtete diesen aus den Augenwinkeln. Unbewusst wurde er immer langsamer mit Essen. Er hatte zwar großen Hunger, aber keinen Appetit. Was aber nicht an Ruffys Essen lag. Ruffy aß ebenfalls langsamer als gewöhnlich. Er kam zwar fast um vor Hunger, wollte aber nicht, dass Zorro das merkte. Es war das erste mal seit Monaten, dass er etwas warmes zu sich nahm, aber irgendwie genoss er es nicht. Er lächelte, als Zorro ihn lobte. "Danke...", sagte er und sah auf seinen Teller. Zwischen ihnen war eine bedrückende Stille eingetreten und er hatte ein komisches Gefühl im Magen. Irgendwie tat es ihm weh, aber etwas zwischen ihnen hatte sich verändert. Nach dem Essen stand er auf und spülte die Teller ab. Zorro sah auf, als Ruffy sich erhob und zur Spüle ging. Beobachtete jeder seiner Bewegungen und schien in Gedanken versunken zu sein, obwohl in seinem Kopf eine Leere herrschte. Erst das klappern des Geschirrs riss ihn aus seiner Starre. Er schob den Stuhl zurück und richtete sich langsam auf. Kurz erfasste ihn ein Schwindelgefühl, sodass er sich am Tisch abstützen musste. Er atmete kurz durch und ging dann zu Ruffy. "Warte ich helfe dir.", sagte er leise und griff nach dem Teller. Ruffy sah ihn verwirrt an und griff reflexartig nach dem Teller. "Lass nur, ich mach das sch-" Er stockte, denn er hatte flüchtig Zorros Hand berührt und sah ihn unsicher an, doch schnell zog er sie wieder zurück und lächelte, wobei ein leichter Rotschimmer sich auf seine Wangen schlich. "...Danke..." Zorro hatte schnell den Blick gesenkt, als es an seiner Hand kribbelte, da wo Ruffy ihn berührt hatte. Aus den Augenwinkeln beobachtete er ihn weiter. Doch wollte er auch nicht dumm rumstehen und Ruffy die ganze Arbeit machen lassen. "Was soll ich tun? ...Ich mein, wobei kann ich dir helfen?" Verlegen ließ er seinen Blick durch die Gegend schweifen. Der Junge lächelte. "...Du bist verletzt...aber so wie ich dich kenne, wirst du nicht locker lassen, oder?" Er grinste bei der Frage und überlegte kurz. "...Du kannst abtrocknen...", sagte er dann kurz. Er wollte nicht, dass Zorro ihm bei anderen Dingen half, die mit der Kneipe zu tun hatten... Er grinste. "Stimmt, ich werde nicht locker lassen, in dieser Hinsicht hab ich mich nicht verändert" Er schnappte sich ein Tuch und einen schon gespülten Teller "Außerdem...", fügte er etwas später hinzu "...ich bin nicht verletzt, das ist nur ein Kratzer." Ruffy grinste. "Achja, ein Kratzer? Dann will ich gar nicht wissen, was du als richtige Verletzung bezeichnest..." Er war bald fertig und schnappte sich auch ein Handtuch. "Sag mal...wie ist das eigentlich passiert?" Zorro wurde auf Ruffys Frage hin sichtlich nervös. Er wollte den Jungen nicht mit in die Sache reinziehen, auch wenn dieser sagte sie wären Freunde. Eigentlich dürfte er gar nicht mehr hier sein. Er würde Ruffy nur unnötig in Gefahr bringen, und das wollte er auf keinen Fall. Doch was sollte er machen? Er war so glücklich gewesen Ruffy wieder zu sehen, zu wissen, dass dieser lebte. Seine Hand zitterte leicht, sodass er sie schnell zur Faust ballte damit der Junge das nicht sah. Zorro wandte den Blick ab "...Ich... ich bin unglücklich gestolpert.", sagte er schließlich und es tat ihm in der Seele weh, Ruffy angelogen zu haben. Der Junge hob eine Augenbraue. "Das ist die blödeste Ausrede, die ich je gehört habe! Du kannst mir auch einfach sagen, dass du nicht drüber reden willst..." Etwas enttäuscht stellte er die trockenen Teller in den Schrank. Er wusste, dass Zorro nicht für immer bleiben würde. Aber genau diesen Gedanken ertrug er nicht... "Ruffy es... ich....es tut mir Leid!" Er klang verzweifelt. "...Ich möchte nicht mit dir streiten. Aber ich kann es dir einfach nicht sagen..." Er drehte sich von Ruffy weg, sodass er mit dem Rücken zu ihm stand. "Bitte glaub mir das...", flüsterte er und rannte die Treppen hinauf, den Schmerz von seiner Wunde ignorierend. Er stolperte in sein Zimmer und ließ die Tür ins Schloß fallen, bevor er zusammenbrach. Seine zitternde Hand presste er auf die Wunde, versuchte sich mit der anderen aufzurichten. Eine neue Schmerzwelle durchzog seinen Körper und ein leises Wimmern kam über seine Lippen... Ruffy sah Zorro verwirrt nach. Er war schon komisch, dass Zorro so heftig reagierte, aber es tat ihm unendlich Leid. Er folgte Zorro nach oben und kniete sich vor die Tür, legte eine Hand daran. "...ist schon gut Zorro...ich hätt nicht fragen sollen...bitte entschuldige...", sagte er leise und wartete auf eine Reaktion. Ganz leise drangen Geräusche in sein Bewusstsein. Er hörte wie Ruffy die Treppe hoch kam. Doch es hörte sich weit weg an und irgendwie nicht real. Ganz langsam versuchte er sich aufzurichten, das Zittern seinen Körpers zu ignorieren. Doch schaffte er es nicht. Er hörte wie Ruffy sprach, nur verstand er es nicht. Er wollte ihm antworten, ihm sagen, dass alles in Ordnung wäre, damit der Jüngere sich keine Sorgen machte, doch kein Laut kam über seine Lippen, nur ein leises Wimmern war zu vernehmen. Er zog die Beine eng an seinen Körper und presste mit aller Kraft seine zitternden Hände auf die Wunde. Hoffte, dass er damit die Schmerzen lindern konnte. Er verstand einfach nicht, warum ihm diese scheiß Wunde so zu schaffen machte, er hatte doch schon viel schlimmere gehabt. Sein Atem ging immer schneller und Schweißtropfen perlten von seiner Stirn. Ruffy horchte an die Tür und hörte Zorros Wimmern. "Zorro? Zorro!!!" Er bekam keine Antwort. Sein Herz raste und Ruffy stand auf. Mit seinem Generalschlüssel öffnete er die Tür und der Schwertkämpfer fiel vor seine Füße. "Zorro...was ist mit dir?", fragte er verzweifelt und kniete sich zu ihm. Zorro war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren und hatte Fieber bekommen. Außerdem blutete die Wunde... Seine ganzen Kräfte zusammennehmend, zog er den Schwertkämpfer zu dessen Bett und legte ihn darauf. "Keine Sorge, ich bin gleich wieder da!", sagte er mehr zu sich selbst als zu Zorro und verschwand kurz. Bald darauf kam er mit einer Schüssel Wasser und einem Lappen zurück und legte ihn auf Stirn des Grünhaarigen. "Halt durch, bitte!" Der Junge war mehr als besorgt. Er war kreidebleich angelaufen und der Verzweiflung nahe. Er hatte keine Ahnung, wie er seinem Freund helfen sollte... Zorro sah verschwommen, dass Ruffy bei ihm war. Konnte aber nicht denken oder handeln. Er wollte etwas sagen, doch wieder verweigerte sein Körper seinen Dienst. Seine Augenlider flackerten. Am Rande nahm er wahr, dass er auf etwas weichem lag, doch konnte er nicht zuordnen was es war. "Bitte nicht.... bitte tu das nicht...", flehte er leise, seine Hände krallten sich in das weiße Laken, während sein Körper sich aufbäumte und er den Kopf hin und her warf. Plötzlich schien Zorro durchzudrehen. Er fing an, zu halluzinieren und verkrampfte und Ruffy wusste nicht, warum. Der Junge setzte sich an das Kopfende des Bettes und legte wie automatisch Zorros Kopf auf seinen Schoß. "Ganz ruhig! Ich bin bei dir...niemand wird dir was tun, versprochen..." Er strich immer wieder beruhigend über Zorros Gesicht und redete auf ihn ein. "Bitte lass sie... was hat sie dir getan?" Er klang verzweifelt. Eine einzelne Träne lief seiner Wange hinab. Sein Brustkorb hob und senkte sich in schnellen, unregelmäßigen Abständen. "Nein!", schrie er auf einmal auf und immer mehr Tränen drangen nach draußen, liefen seinen warmen Wangen hinab. Er hörte hysterisches Lachen in seinem Kopf und eine Stimme... Zorro bäumte sich erneut auf, schlug schon fast panisch um sich. "Bitte nicht auch noch er! Nein, nicht ihn!" Zorro wurde langsam ruhiger, er hatte keine Kraft mehr. Jedes Fünkchen Energie war aufgebraucht. Nur noch sein Körper zitterte von der Anstrengung. Ganz langsam drang eine Stimme in sein Bewusstsein, er konnte sie aber nicht zuordnen, doch sie klang beruhigend. "Bitte nicht auch noch Ruffy...", murmelte er ganz leise, für mehr hatte einfach keine Kraft. Seine Hand rutschte haltsuchend über den Blut durchtränkten Stoff des vorher weißen Lakens. Der Junge stockte. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Langsam hob er das Hemd seines Freundes hoch und sah sich die Wunde an, die heftig blutete. Er konnte zwar nicht von sich behaupten, Erfahrung in solchen Sachen zu haben, aber er versuchte sein Bestes und versorge die Wunde abermals mit seinem Verbandskasten. Dann setzte er sich wieder zu ihm ans Bett und strich über deinen Kopf. Er würde ihn nicht mehr allein lassen. Heute blieb die Kneipe geschlossen, Zorro war wichtiger! Kapitel 4: Schrecken der Vergangenheit -------------------------------------- Zorro war nach einer Weile endlich eingeschlafen, zwar hatte er keinen ruhigen Schlaf, aber immerhin konnte er langsam neue Kräfte sammeln. Ein paar Mal murmelte er noch etwas aber das war kaum zu verstehen. "Ruffy...", flüsterte er leise im Traum und eine letzte Träne lief seine Wange hinunter. Nach einer Weile öffnete er ganz langsam die Augen, konnte aber nur verschwommen was erkennen. Er erkannte, dass eine Gestalt bei ihm war und, dass es draußen bereits dunkel wurde. Er spürte eine warme Hand, die durch sein nasses Haar strich. Sie gab ihm irgendwie Halt und Schutz. Langsam versuchte er sich aufzurichten, konnte ein schmerzvolles Keuchen aber nicht unterdrücken. Ruffy reagierte sofort und drückte Zorro sanft zurück ins Bett. "Ganz ruhig...du bist in Sicherheit...hier tut dir niemand etwas...ich bleib bei dir, bis es dir wieder gut geht, versprochen...", sagte der Junge sanft und strich wieder über Zorros Stirn. "Möchtest du ein Glas Wasser?" Zorro sah Ruffy verwirrt an. Irgendwie wusste er nicht recht was passiert war oder wo er sich befand. Er war total durcheinander. Ganz langsam kehrten seine Erinnerungen zurück. Auf Ruffys frage hin, nickte er leicht. Seine Kehle fühlte sich trocken an, als hätte er schon ewig nichts mehr getrunken. "Musst du... nicht...deine Kneipe..." presste er mühsam hervor und bekam gleich einen Hustenanfall, da seine trockene Kehle durch das sprechen noch mehr gereizt wurde. Ruffy lächelte lieb und schüttelte den Kopf. "Erstmal musst du gesund werden...du stehst an erster Stelle..." Er stand auf. "Ich bin gleich wieder da, bleib liegen...", dann verschwand er durch die Tür. Fünf Minuten später kam er zurück, mit dem versprochenen Glas Wasser und einer Kanne Tee. Die Kanne stellte er auf den Nachttisch, dann setzte er sich an den Bettrand und half Zorro, sich etwas aufzurichten, damit er trinken konnte. Zorro lächelte leicht. Er schloss kurz die Augen, als der Junge aus dem Zimmer ging. /... an erster Stelle/ Er grinste leicht, als er an Ruffys Worte dachte. Doch dann wurde sein Lächeln trauriger. Es durfte nicht passieren, dass er den Jüngeren so sehr mochte. Er würde ihn sonst in Gefahr bringen und das wollte er auf keinen Fall. Am besten wäre es er würde heimlich verschwinden, er war schon viel zu lange hier. Ruffy würde das zwar traurig machen, aber immerhin würde ihm nichts geschehen. Zorro seufzte kurz. Wie sollte er das anstellen um von hier weg zu kommen? Er konnte sich ja kaum auf den Beinen halten. Zorro hörte die Zimmertür und öffnete seine Augen, lächelte den Jüngeren schwach an. Er ließ sich von Ruffy aufhelfen und keuchte kurz auf. Mit zitternden Händen griff er nach dem Glas, verschüttete aber die Hälfte bevor er es schaffte, das Wasser zu trinken. Mit gierigen Schlucken trank er alles aus, bekam aber gleich wieder einen Hustenanfall. Er beugte sich leicht nach vorne und schnappte nach Luft. Ruffy nahm ihm das leere Glas aus der Hand und stützte seinen Freund. Als dieser zu husten begann, strich er über seinen Rücken, klopfte, wie bei einem Kind, aber es half. Er hatte sich daran erinnert, wie seine Mutter das früher mal bei ihm gemacht hatte...er hatte schon immer schnell und gierig gegessen und sich öfter verschluckt. Ace war da ja eher rabiat gewesen und hatte ihm fast mal ne Rippe deshalb gebrochen... Als Zorro wieder normal atmete, drückte er ihn kurzerhand zurück ins Bett. "Wieder gut?", fragte er lächelnd. Zorro lächelte matt, ließ sich aber in das weiche Kissen sinken. "Du solltest deine Kneipe aufmachen...", sagte er leise. "...ich komm schon zurecht." Er wendete den blick ab und sah zum Fenster. /Vielleicht ist das die Möglichkeit unbemerkt zu gehen. Ich wünschte ich könnte bei ihm bleiben, aber ich möchte ihn nicht in Gefahr bringen./ Zorro seufzte kurz, wendete den Blick vom Fenster und sah zu Ruffy, vermied es aber ihm in die Augen zu sehen. "Ich werd dir schon nicht weglaufen...", murmelte er leise und ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. Dann sah er Ruffy wieder an, "Ich werd noch ein wenig schlafen." Er schloss die Augen und wartete darauf, dass der Schwarzhaarige das Zimmer verließ. Eine einzelne Träne konnte er dennoch nicht zurückhalten und sie lief seinen warmen Wangen hinunter. Ruffy war die komische Stimmung seines Freundes nicht entgangen und auch die Träne hatte er gesehen. Doch er hatte sowieso nicht vorgehabt, auf ihn zu hören... "Das werd ich nicht tun. Du bist viel wichtiger als diese blöde Kneipe...und ich hätte sie nie aufgemacht, wenn ich gewusst hätte, dass du noch lebst...dann hätte ich nämlich nach dir gesucht..." Auch seine Augen füllten sich mit Tränen, aber er sah zur Seite und hoffte, dass Zorro die Augen nicht nochmal aufmachen und es sehen würde. "...ich will dich nicht allein lassen...wir waren doch beide lange genug allein..." /Er hätte nach mir gesucht? Er meinte sicher die Anderen/ Er seufzte innerlich, hielt die Augen aber weiterhin geschlossen um zu verhindern, dass noch mehr Tränen nach draußen drangen. Er wollte Ruffy nicht verlieren. Ruffys Worte taten ihm so gut und doch schmerzten sie so sehr. Es freute ihn schon, dass sich jemand um ihn sorgte und ihn nicht allein lassen wollte. Aber mit der Gewissheit leben, dass man diesem Menschen Leid zufügen könnte, ertrug er nicht. Er wollte Ruffy nicht leiden sehen. Der Jüngere sollte hier glücklich werden, hier kannte ihn niemand und er hatte seine Ruhe. Aber Zorro selbst würde immer alleine sein. "Alleine...", murmelte er leise zu sich selbst, seufzte kurz und sagte: "Du solltest dich ausruhen gehen und dann deine Kneipe öffnen. Du brauchst das Geld." Er drehte sich mit dem Kopf zur Wand und zog die Decke bis fast über den Kopf und murmelte nochmals: "Alleine..." Und stumme Tränen liefen seinen Wangen hinab. Ruffy sah seinen Freund unverstehend an. Kapierte er denn nicht, dass er der einzige Mensch war, den er noch hatte? Außerdem hatte Ruffy sich schon immer mehr mit ihm als mit allen anderen verbunden gefühlt. Er wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl, bei ihm sein zu müssen...die Andren hatte er auch sehr gern, aber er wusste, dass er Zorro an seiner Seite brauchte. Er verstand ihn...und war der einzige, der ihn nicht in frage stellte... Vielleicht war gerade das sein Fehler gewesen. Hätte er nicht auf ihn gehört, wäre er nie in diese schreckliche Situation gekommen... Anscheinend wollte Zorro alleine sein, und er wollte ihn nicht nerven, also stand er auf, obwohl es ihm schwer fiel. Bevor er ging blieb er jedoch kurz an der Tür stehen und sah zu ihm zurück. "...ich brauche DICH...", dann ging er schweren Herzens durch die Tür, setzte sich jedoch auf einen Stuhl im Flur. /...ich werd die Kneipe nicht aufmachen...irgendwas stimmt nicht mit ihm...und ich lass ihn nicht allein hier oben...ihm darf nichts geschehen.../ /...ich brauche dich.../, hallten die Worte in seinem Kopf wieder und wieder, wollten einfach nicht verschwinden. Das hatte noch nie jemand gesagt, jedenfalls nicht so. Außer einer Person... Zorro schüttelte schnell den Kopf, um diese Gedanken zu verdrängen. Er musste kurz Inne halten und tief durchatmen, um das Schwindelgefühl zu unterdrücken. /Es darf einfach nicht sein, so sehr ich es mir auch wünsche!/ Er wartete noch etwas, bevor er die Decke zurück schlug und sich langsam aufrichtete. Es kostete ihn mehr Mühe als er gedacht hatte. Sein Körper protestierte, als er sich langsam neue Sachen anzog. Mit zitternden Händen griff er nach seinen Schwertern und band sie sich um, musste sich dann mit beiden Händen vornüber gebeugt am Bett abstützen und nach Luft schnappen. /Scheiße!/ Neue Schweißtropfen hatten sich auf seiner Stirn gebildet und zum Teil verschwamm seine Sicht. Langsam taumelte er Richtung Tür, musste sich zwischendurch abstützen damit er nicht stürzte. /Hoffentlich ist Ruffy beschäftigt.../ Zorro entspannte und konzentrierte sich, sammelte seine Kräfte und öffnete leise die Tür, der einzige Weg den er nehmen konnte. Leise schlich er durch die Tür und erstarrte mitten in der Bewegung. /Scheiße.../ Ruffy sah Zorro überrascht an. Er brauchte einen Moment, bis er verstand und sah dann verletzt zur Seite. "Wieso machst du das?", er hatte Tränen in den Augen. Vertraute Zorro ihm nicht mehr? Hatte er ihn nicht mehr gern? Der Junge stand auf. "Wenn du schon nicht hier bleiben...oder mich mitnehmen willst...dann warte wenigstens bis du gesund bist..." Er vermied es immernoch, den Schwertkämpfer anzusehen, aber seine Stimme zitterte und man konnte deutlich hören, wie nah er den Tränen war. Dass ausgerechnet Zorro ihn so feige verlassen wollte, machte ihn fertig... /...ohne dich...macht das alles keinen sinn...ich dachte, ich schulde es euch, zu überleben...aber wenn ich dir egal geworden bin...was soll ich dann noch hier? ...ich hab nichtmal mehr die Kraft, nach den anderen zu suchen...nicht die Kraft, mir ne neue Mannschaft zu suchen...aber wenn ich bei dir sein könnte, wäre das alles nur halb so schlimm...das alles kann ich dir nie sagen.../ /Nein!/ Zorros Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als er Ruffy so sah. Er hatte doch so gehofft, heimlich zu verschwinden. Ein Zittern durchfuhr seinen Körper und er stützte sich mit der Hand an der Wand ab. "Ruffy ich... es..." Er wusste nicht was er sagen sollte, er war mit dieser Situation überfordert. Ruffy hatte sich ziemlich verändert. Hatte er das auch? Warum tat es ihm so weh, den Jüngeren so zu sehen und warum litt Ruffy so? Zorro verstand es einfach nicht. "Ruffy...", versuchte er es erneut. "...ich würd gerne bei dir bleiben... aber es geht nicht... es geht einfach nicht..." Er sprach immer leiser und es wurde zu einem Flüstern. "Bitte versteh mich... ich komm wieder..." Er legte eine kurze Pause ein, bevor er Ruffy ansah. "Und das ist auch nur ein Kratzer!" Er schlug sich selbst mit der Hand auf die Wunde, konnte aber ein Zusammenzucken nicht ganz vermeiden. /Es tut mir so Leid.../ Ruffy schüttelte den Kopf und trat etwas auf ihn zu. Dann sah er ihn an, versuchte, seine Tränen zurückzuhalten. "...nein...wenn du jetzt gehst...kommst du nie wieder..." Er schloss die Augen und sah zu Boden. "...ich kann dich nicht aufhalten...aber erwarte nicht von mir, dass ich dich gehen lasse, ohne mit dir geredet zu haben..." Er nahm Zorros Arm und setzte ihn auf den Stuhl. Dann holte er tief Luft und sah ihn fest an. "...ich weiß nicht, was für Schwierigkeiten du hast...aber wenn wir zusammen blieben, kann uns niemand was tun...wie früher...auch, wenn wir uns verändert haben...", bei den letzten Worten lächelte er traurig. "Bitte Ruffy!", flehte er. "Ich komme wieder... ganz bestimmt... wenn ich das ganze überleb - " Er stockte und verbesserte sich schnell: "- überstanden habe... komme ich wieder, das verspreche ich dir!" Er vermied es, Ruffy in die Augen zu sehen. Er versuchte, den Kleineren zur Seite zu schieben, hatte aber noch nicht mal die Kraft dafür. "...lass mich gehen... ich kann es dir nicht sagen... ich will nicht, dass dir was passiert!" Seine Worte gingen in ein Flüstern unter. Ruffy runzelte die Stirn und strich zögernd mit einer Hand über Zorros Wange, zwang ihn dazu, ihm in die Augen zu sehen. "...Zorro..." Er lächelte lieb und dennoch konnte er nicht aufhören, etwas zu weinen. "...ich will doch auch nicht, dass dir etwas passiert..." Er schluckte und sah kurz zu Boden. "Ich will dich nicht nochmal verlieren...das ertrag ich nicht...", sagte er sehr leise, fast flüsternd. Ob Zorro das verstehen konnte? Sachte legte er seine Hand auf die von Ruffy. "Mach es mir nicht so schwer..." Seine Stimme zitterte und er hatte Mühe, die Tränen zurück zu halten. "Meinst du ich kann das ertragen... meinst du mir macht das spaß... meinst du, dass ich damit leben kann?" Tränen bahnten sich ihren Weg nach draußen liefen über seine warmen Wangen und ihm war durch aus klar, dass Ruffy nicht wusste von was er da überhaupt sprach. "Lass mich gehen... ich will es nicht nochmal durchmachen müssen..." schrie er schon fast, er konnte seine Gefühle nicht mehr zurückhalten. Mit seiner letzten Kraft schob er Ruffy zur Seite. Er musste hier weg. Er konnte einfach nicht mehr. Seine Mauer drohte einzustürzen. Er ignorierte das aufkommende Schwindelgefühl und zwang seinen protestierenden Körper auf den Beinen zubleiben. Schwer atmend sackte er weg... Ruffy sah Zorro unverstehend an. Wovon redete er da bloß? Was konnte so schlimm sein? Er stürzte zu Zorro, als dieser zusammenbrach und stellte fest, dass er wieder bewusstlos geworden war. Er seufzte und brachte den Schwertkämpfer zurück ins Bett. Er setzte sich an den Rand des Bettes und betrachtete in Gedanken versunken das Gesicht seines Freundes. "...was ist nur mit dir passiert...?", flüsterte er und strich über seine Stirn. Tränen liefen über seine Wangen und der Junge fühlte sich innerlich wie tot. Es tat so unendlich weh, Zorro so leiden zu sehen... "...es tut mir so Leid...ich hab dir nur Unglück gebracht..." Er ging davon aus, dass Zorro ihn sowieso nicht hörte und redete mehr zu sich selbst als zu ihm, doch es war dennoch befreiend, die Dinge auszusprechen, die ihn beschäftigten. "...wir haben beide viel erlebt und uns verändert...aber ich kann dich nicht so einfach gehen lassen...vielleicht kann ich nicht mehr Piratenkönig werden...aber du bist immernoch der zukünftige beste Schwertkämpfer...ich glaub an dich...und ich lass dich nicht im Stich, niemals...früher bist du mir gefolgt...jetzt folge ich dir...dafür sind Freunde da..." Langsam beugte er sich vor und umarmte den Älteren. "...ich hab dich doch lieb...", flüsterte er und schloss die Augen. Warum hatte er ihm das nie sagen können? Warum konnte er es jetzt auch nur, weil Zorro schlief? Warum fiel es so schwer...? Zorro kam langsam wieder zu sich und spürte einen warmen Körper auf seinem. Er hörte, wie Ruffy sprach, konnte die Worte aber nicht richtig zuordnen, verstand den Sinn einfach nicht. Zu sehr war sein Verstand noch vernebelt. /Was ist eigentlich passiert?/, war das einzige was er noch zusammen bekam. Er wusste weder wo er war, noch was eben passiert war. Er schaffte es einfach nicht einen klaren Gedanken zu fassen. Er genoss die Wärme des Anderen und fragte sich, wann er Ruffy jemals so nah gewesen war. Zorro spürte eine warme Flüssigkeit auf seinem Gesicht. /Er weint.../ Es tat ihm weh Ruffy so leiden zu sehen. Langsam hob er die Hand und drückte Ruffy näher an sich. Das wollte er jedenfalls, doch hatte er kaum Kraft seine Hand alleine fühlte sich schon so schwer an. Trotzdem übte er leichten Druck auf Ruffys Rücken aus, schob die Hand höher und strich durch das schwarze Haar. "Nicht weinen...", meinte er dann leise. Es war kaum zu verstehen, seine Stimme war brüchig und heiser und seine Kehle schmerzte. Ruffy zuckte kurz zusammen, als Zorro ihn berührte. Aber es tat so gut, ihn zu spüren, bei ihm zu sein. Er konnte einfach nicht aufhören zu weinen, seine ganze Welt brach zusammen und sein Herz drohte zu brechen, wenn er daran dachte, dass Zorro ihn verlassen würde. Er strich Zorro über den Kopf, ohne die Umarmung zu lösen. "Ich kann dich nicht gehen lassen...verlang das nicht von mir...", flüsterte er sanft. Er presste den Jüngeren fester an sich, soweit das seine Kraft zuließ. "Ruffy...", flüsterte er leise. "Es tut mir Leid...dass du meinetwegen Leidest...dass du meinetwegen sogar weinst..." Er strich mit der anderen Hand eine Träne von Ruffys Wange und fragte sich ob dieser damals irgendwann mal geweint hatte. "Ich bin schuld...", murmelte er dann zu sich selbst. "Ich wünschte ich könnte hier bleiben, bei dir und dabei sein, wenn du Piratenkönig wirst..." Er lächelte ganz kurz, als er an ihre Träume dachte. Zorro wurde wieder trauriger. "Aber es geht nicht... es tut mir Leid.... so Leid...", flüsterte er immer wieder bevor seine Stimme ganz versagte. Ruffy sah ihn unsicher an, fasste sich dann ein Herz und küsste seine Stirn. "Ich werde kein Piratenkönig...und das ist allein meine Schuld...ich hatte die Verantwortung für unsere Mannschaft...aber du kannst deinen Traum noch erfüllen...und ich lass dich nicht allein...du hast mich auch nie im Stich gelassen..." Er lächelte ihn kurz an. "Wenn du gehst, folge ich dir...du wirst mich nicht los, hörst du?" Unbewusst ließ er seine Hand in Ruffys Nacken rutschen, als dieser ihn auf die Stirn küsste. Es tat so unglaublich gut. "Du kannst dir nicht die Schuld geben...mit solch einem Sturm hatte keiner gerechnet...was hättest du schon machen können?" Er sah ihm in die dunklen Augen, ließ seine Hand aber da wo sie war. "Du kannst nicht mit..." Seine Stimme wurde brüchiger. "Ich kann es nicht ertragen...wenn dir was passieren sollte..." Er schluckte kurz und sah zur Seite, seine Hand rutschte aus Ruffys Nacken. "Ich konnte auch sie nicht schützen..." Er war kaum zu verstehen und Tränen bahnten sich ihren Weg aus seinen Augen. Ruffy drehte Zorros Gesicht zurück und sah ihn liebevoll an. "Und ich kann nicht mit dem Gedanken leben, dass du in Gefahr schwebst...ich kann auf mich aufpassen..." Er spürte einen Stich in seinem Herzen und sah zur Seite. Es war eine Lüge. Er konnte sich nicht immer schützen, aber er hatte sich nicht gewehrt, um seine Freunde zu schützen, in der Hoffnung, dass sie noch lebten... Darum hatte er alles über sich ergehen lassen, hatte sich demütigen und fertig machen lassen... Aber er würde Zorro nicht allein lassen...er konnte ihn nicht sterben lassen...und er würde ganz sicher sterben, zumindest ging er selbst davon aus...das musste Ruffy verhindern, mit allen Mitteln... Zorro sah ihn kurz spöttisch an. "Auf dich aufpassen?" Dann wurde er wieder ernst. "Was war mit dem Fischer? Hast du da auf dich aufgepasst? Oder was war mit dem Verbandskasten, der war nicht neu, er wurde schon öfter benutzt. Und sag mir nicht das du hier Arzt für deine Gäste spielst!" Zorro sah Ruffy nicht mehr in die Augen, er sah einfach an ihm vorbei. Wenn er es gekonnt hätte, hätte er seinen Blick ganz abgewandt. "Ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir wegen mir was zustößt..." Er machte eine kurze Pause und schloß die Augen. "Ich konnte auch sie nicht schützen...ich hatte versagt und sie musste büssen..." Er öffnete die Augen und sah direkt in die von Ruffy. "Sie starb... weil ich... ihr nicht helfen konnte..." Immer mehr Tränen traten hinaus und er zitterte am ganzen Körper. Ruffy schüttelte den Kopf. "Verstehst du denn nicht? Ich hab mich nicht gewehrt...damit mich niemand erkennt...und nach euch sucht...damit die Marine denkt, wir wären alle tot...weil wir nur zusammen stark sind..." Dann runzelte er die Stirn. Er hatte schon vorhin von einer Frau geredet...als er Fieber hatte. "...Zorro...wen konntest du nicht schützen? ...du bist stark...aber manchmal können wir anderen nicht helfen...das geht mir doch genauso...ich kann dich nicht allein gehen lassen...ich kann es nicht..." Zorro wollte Ruffys Worte nicht hören, redete sich immer wieder ein, dass der Jüngere das nur behaupten würde, damit er bei ihm blieb. Aber tief im Inneren wusste er, dass Ruffy Recht hatte. Er war halt ein richtiger Käpt´n der zuerst an seine Mannschaft dachte. "Ruffy, du verstehst nicht...", begann er leise, versuchte das Zittern unter Kontrolle zu bekommen. "Das Jahr war für mich verdammt hart... und ich mein nicht, dass ich mich mit irgendwelchen Fischern herum schlagen musste..." Er sah zur Seite, fixierte einen Punkt und starrte wie hypnotisiert darauf. Dann fing er an zu erzählen: "Ich war auf der Suche nach euch... nach dir...ich hatte kein Geld und hab mich als Kopfgeldjäger nützlich gemacht... hab die Piraten gefangen und ein anderer hat sie abgeliefert...wir haben das Geld geteilt...ging auch alles gut bis...", er brach kurz ab. All die Erinnerungen, die er versucht hatte zu verdrängen kamen wieder hoch. "... es war eine Falle gewesen.... ich war einfach zu unvorsichtig...der letzte Kampf... ich war einfach zu fertig...hab die andere Person zu spät bemerkt..." Er brach erneut ab, immer mehr Tränen liefen über seine Wange und auch ein Schluchzen konnte er nicht unterdrücken. Ruffy würde ihn für einen totalen Schwächling halten, aber war er das nicht auch? "... er hat mich von hinten niedergestochen...ich hatte ihn erst nicht erkannt... aber er wusste es von Anfang an...es war mein Bruder...ich bin abgehauen...er hat es zugelassen...irgendwann verließen mich meine Kräfte... ich bin in einem Zimmer aufgewacht...ich hab sie gleich erkannt... meine Schwester..." Er konnte nicht mehr wollte nicht mehr daran denken, die letzten Worte waren sowieso kaum verständlich gewesen. Zorro krallte sich in den Stoff von Ruffys Oberteil, verbarg sein Gesicht schützend darin. "... er hat sie getötet...weil sie mir geholfen hat...", schluchzte er und presste sich gegen den Jüngeren. Er war seelisch und körperlich am Ende seiner Kräfte. Ruffy sah geschockt auf seinen Freund nieder und drückte ihn fest an sich. "Zorro, das ist nicht deine Schuld...natürlich hat sie dir geholfen, das hättest du doch auch getan...der einzige, der sich etwas vorzuwerfen hat ist dein Bruder..." Er hielt Zorro fest im Arm und strich durch sein Haar. "...und dich hätten sie vorhin auch fast umgebracht, weil du mir helfen wolltest...versteh doch, dass Menschen selbst entscheiden, wann sie das Richtige tun...und wenn ich dich jetzt gehen ließe, würde ich mir das nie verzeihen...das wäre der größte Fehler, den ich machen könnte...Zorro, ich will nichts bereuen müssen, genau wie du..." Er sagte Zorro nichts von dem, was er selbst erlebt hatte. Es war nicht so wie Zorro dachte...dass er sich mit ein paar Fischern hatte rumschlagen müssen... Dass die halbe Stadt ihm misstraute und etwas gegen ihn hatte war schon schlimm genug. Die Fischer besonders, da sie ahnten, dass er ein Pirat war... Und dann noch die Gang, die in der Stadt ihr Unwesen trieb und für die Ruffy arbeiten musste, um am leben zu bleiben... Aber was ihn am meisten beschämte war, dass seine Seele einem Trümmerfeld glich. Sie hatten ihn auf eine Art und Weise gedemütigt und gequält, die er selbst kaum verstand, die aber ihre Wirkung nicht verfehlt hatte. Er wusste nicht, ob er das je überwinden würde, aber bestimmt nicht hier... Und er konnte mit niemandem darüber reden, nichtmal mit Zorro, dem er mehr vertraute als sonst irgendwem auf der Welt... Er konnte es nicht, weil er sich für seine Schwäche schämte und dafür, dass es ihn so fertig machte... "Du verstehst nicht, Ruffy...", er schluckte kurz. "Er... er ist hinter mir her... er jagt mich...tötet jeden der mir helfen will...jeden der mir wichtig ist!" Er schloß die Augen. "Und ich weiß nicht mal warum...er hat überall seine Leute... ich kann keinem mehr trauen... er lässt mich nicht zur Ruhe kommen." Er öffnete wieder seine Augen, schob Ruffy sachte ein Stück von sich, sodass er ihm in die Augen sehen konnte. "Wenn du mich nicht gehen lässt... wird er auch dich-" Er brach ab, wollte nicht darüber nachdenken. Ruffy war der einzig wichtige Mensch in seinem Leben. Ruffy lächelte lieb. "...ich weiß...ich wusste die ganze Zeit, dass dich jemand verfolgt, das merkt man dir an..." Langsam hob er eine Hand und strich über Zorros Wange, er hatte wieder Fieber bekommen. "Aber ich kann dich nicht allein gehen lassen...gerade weil du irgendwen brauchst, dem du trauen kannst und der dir hilft..." Dann senkte er kurz den Kopf um eine Träne zu verbergen, die sein Gesicht herunterlief. "...ich kann dich nicht einfach sterben lassen...verlang nicht von mir, dich zu verstehen, denn du musst mich auch verstehen...lass du mich nicht auch noch allein...nicht schon wieder..." "Ruffy...", murmelte er schwach, er konnte kaum noch sprechen. Er zitterte leicht und seine Sicht verschwamm. Er fuhr sich kurz mit dem Handrücken über die Augen. Zorro wollte etwas erwidern, irgendetwas sagen, doch wusste er einfach nicht was. Es war eine ausweglose Situation in der sie sich befanden. Es tat ihm Leid Ruffy so zu sehen. Er schüttelte leicht den Kopf, um die Benommenheit los zu werden. Legte die Hand an das Kinn des Schwarzhaarigen, hob es an und sah in die dunklen Augen, eine ganze Weile sah er sie an, schien dann aber hindurchzusehen. Es schien, als wäre er in einer anderen Welt. "Wenn ich aufmerksamer gewesen wäre, wäre jetzt alles anders...", murmelte er zu sich selbst. "Dann wären meine Schwester und all die anderen noch am leben..." Eine einzelne Träne lief seine warmen Wangen hinunter, aber er schien es nicht zu bemerken. "Und du wärst wieder glücklicher..." Ruffy sah ihn geschockt an. "Nein, das ist nicht wahr! Zorro, du hast nichts falsch gemacht...du hast doch alles getan, was du konntest...und mit mir hat das alles nichts zu tun..." Er strich Zorro die Träne weg und bemerkte, wie dieser mehr und mehr das Bewusstsein verlor. "Bitte, ruh dich aus...wir schaffen das zusammen...", sagte er sanft und beugte sich etwas vor. Kurz zögernd schloss er die Augen und gab Zorro einen kleinen Kuss auf die Stirn. Ein kleiner Kuss unter Freunden, was war daran schlimm? Daran würde Zorro bestimmt nicht merken, was in Ruffy vorging... Aber das konnte er sich nicht verkneifen, sein Freund sah einfach so verloren und traurig aus... Er setzte sich wieder auf und deckte den Schwertkämpfer zu, zog ihm die Stiefel aus und setzte sich dann auf einen Stuhl neben dem Bett. Er blieb bei Zorro sitzen und hielt seine Hand. /Klar hat es was mit dir zu tun, ich will dich auf keinen Fall verlieren und ich weiß nicht mal, warum du mir SO wichtig bist!/ Er schloss die Augen und spürte Ruffys Kuss. Er genoss ihn auch wenn es nur ein Freundschaftlicher war. Es fühlte sich so gut an in der Nähe des Jüngeren zu sein, er verstand einfach die Gefühle nicht. Aber wer konnte schon was verstehen, wenn man es nicht kannte. Er spürte Ruffys Hand auf seiner und hätte gerne irgendwie reagiert, den Druck erwidert. Irgendwas um seine Dankbarkeit auszudrücken. Doch dazu fehlte ihm die Kraft. Zorro fiel in einen unruhigen Schlaf... Er schlief die ganze Nacht durch und Ruffy wachte an seiner Seite. Als es Morgen wurde, ging der Junge nur kurz runter, um für Zorro das letzte Essen zuzubereiten und ihm etwas zu Trinken zu holen, auch einen Becher Rum zur Stärkung. Er brachte alles nach oben, es war ohnehin kalt und konnte stehen bleiben, bis Zorro wach wurde. Noch einmal tauschte Ruffy den Lappen auf Zorros Stirn aus und strich gedankenverloren über seine Wange. Irgendwann jedoch zeigten Hunger und Erschöpfung ihre Wirkung und der Junge schlief am Bett seines Freundes ein, hielt immernoch seine Hand so fest, als hinge sein Leben daran... Kapitel 5: Auf ewig verbunden ----------------------------- Zorro erwachte langsam, fuhr sich mit der einen Hand übers Gesicht und sah dann, wieso er seine andere nicht heben konnte. Er lächelte, als er Ruffy am Bett schlafen sah. Er löste die Hand des Jüngeren von seiner und schob sich vorsichtig aus dem Bett, ohne Ruffy zu wecken. Seine Kräfte waren einigermaßen zurückgekehrt, auch wenn es nicht für einen Kampf oder der Gleichen reichte. Er fühlte sich zwar noch etwas schwach, aber das ignorierte er. Langsam hob er Ruffy hoch und stellte erstaunt fest, wie leicht dieser geworden war. Er legte den Jüngeren in sein Bett und deckte ihn zu. Der Junge murmelte irgendetwas, was er nicht verstand, schlief aber weiter. Er selber ging derweil unter die Dusche, obwohl er so einige Mühe dabei hatte. Als er fertig war setzte er sich neben dem Bett auf den Boden und hielt Ruffys Hand, so wie dieser es vorher bei ihm getan hatte. Ruffy schlief tief und fest. Seine Vergangenheit verfolgte ihn bis in die Träume und er sah wieder dieselben Menschen vor sich, die ihn vor einem Jahr in diesem Dorf in Empfang genommen hatten. Piraten wie er. Aber keine von der freundlichen Sorte... Irgendwann hatten sie ihn einfach am Strand liegen lassen. Damals hatte er sich gewünscht, sie würden ihn töten. Er wollte bei Zorro sein... "Zorro...", murmelte er kaum hörbar und eine einzelne Träne lief seine Wange herab. Kurz darauf öffnete er die Augen, er spürte die warme Hand seines Freundes und blickte zur Seite, verwundert, plötzlich selbst im Bett zu liegen. Ruffy setzte sich auf und sah ihn unsicher an. Hatte er im Schlaf geredet? Das durfte er nicht wissen...niemand durfte davon erfahren...er wollte kein Mitleid. "...Zorro? ...Wieso lieg ich im Bett? ...Wie gehts dir?", stammelte er verlegen. Der Schwertkämpfer lächelte schwach. "Mach dir keine Sorgen, mir geht´s bestens!", er versuchte überzeugender zu lächeln, was ihm aber irgendwie nicht recht gelang. Er konnte nur hoffen, dass Ruffy es nicht merkte. "Und du liegst im Bett, weil du Schlaf bitter nötig hattest." Er stand langsam auf und holte das Tablett, das der Schwarzhaarige vorher schon mitgebracht hatte und stellte es ihm auf den Schoß. "Hier, stärk dich erstmal und dann ruhst du dich weiter aus!" Er setzte sich auf die Bettkante. "Und sag mir nicht, du wärst ausgeschlafen, bei deinem unruhigen Schlaf..." Dabei strich er mit dem Daumen die Träne weg, sagte aber nichts weiter dazu, er wollte den Jüngeren nicht mit Fragen unter Druck setzen. /Er soll es von sich aus sagen, wenn er will.../ Gedankenverloren sah er aus dem Fenster. Ruffy lächelte lieb. "Du hast doch selber Hunger, oder?" Schnell sah er zur Seite, als Zorro sein Benehmen im Schlaf erwähnte, aber anscheinend schien dieser von nichts zu wissen. Er wollte ihn nicht beunruhigen, aber das war wirklich das letzte Essen, das er hatte...er konnte es nicht essen und ihn zusehen lassen...er hatte Hunger, aber das ging nicht! Zorro sah ihn an. /Er muss was essen, lange wird er das nicht mehr durchhalten.../ Er grinste leicht. "Nein ich hab keinen Hunger." Dass das gelogen war wollte er dem Jüngeren ja nicht sagen, doch so wie er Ruffy kannte würde er es ablehnen. "Und bevor du irgendetwas sagst...", meinte er schnell "du isst das jetzt alles auf, du musst zu Kräften kommen! Du willst doch, dass ich dich mitnehme, also iss, oder ich ziehe allein weiter!" Er sah wieder zum Fenster. Zorro wusste, dass das gemein von ihm war und er Ruffy damit erpresste, aber er würde den Jungen sowieso nicht mehr loswerden. Was er eigentlich auch gar nicht mehr wollte, er wollte in Ruffys Nähe sein. Warum auch immer. Doch in diesem Zustand, wäre es zu gefährlich für den Schwarzhaarigen. Dass es um ihn nicht besser stand, ließ er außer Acht. Der Jüngere zählte und das war alles. Er sah ihn wieder an, diesmal etwas ernster. "Entweder du isst das alles auf und kommst mit, oder du bleibst hier und ich verschwinde alleine!" Ruffy sah ihn einen Moment erstaunt an, dann grinste er und zog ihn zu sich. "Du nimmst mich mit? Echt? Wirklich???", freute er sich, sein Herz schlug wie wild und er freute sich unheimlich. Und dann passierte es. Er gab ihm einen Kuss auf die Wange, ohne nachzudenken. Kurz sah er ihn errötend an, grinste dann aber. "Ok, ich ess das jetzt...aber nachher mach ich dir was, ok?", sagte er schnell und begann zu essen. Der Hunger zeigte sich sofort und er schlang alles ziemlich schnell herunter, verschluckte sich sogar beinahe... Zorro war von Ruffys Reaktion so überrumpelt gewesen, dass er sich mitziehen ließ. Er lächelte, als er Ruffy so glücklich sah. /Endlich lacht er wieder/, freute er sich und war noch überraschter, als er die weichen Lippen des Jüngeren auf seiner Wange spürte. Auch er errötete etwas, wandte aber schnell den Blick ab, damit es Ruffy nicht merkte, sah ihn dann aber wieder an und lächelte, als er sah wie der Schwarzhaarige das Essen in sich hinein stopfte. "Iss langsam!", meinte er, als er merkte, dass Ruffy sich fast verschluckte. Dann ging er zur Tür und öffnete sie. "Muss schnell was erledigen...", sagte er noch und schloss die Tür hinter sich. Er ging langsam die Treppen hinunter und trat aus dem Haus, ließ sich an der kalten Häuserwand, welche im Schatten lag, hinunter rutschen, fuhr sich mit der Hand durch sein kurzes Haar. "Wenn das mal gut geht...", murmelte er zu sich selbst. Länger hätte er Ruffy nicht mehr vorspielen können, dass es ihm wieder gut ging. Verwirrt sah der Junge seinem Freund hinterher. Hoffentlich würde er auch wirklich wiederkommen und ihn mitnehmen... Er stand auf und brachte das Geschirr in die Küche. Danach ging er in sein Zimmer und packte seine Habe in einen Seesack. "Wir bleiben zusammen...ich lass dich nicht allein gehen...nur über meine Leiche!" Zorro kam nach einer halben Ewigkeit wieder zu Ruffys Kneipe, blieb kurz vor der Tür stehen. Er strich mit der Hand durch sein Haar und atmete tief durch, schloss kurz die Augen, um sich zu konzentrieren, um sich nicht anmerken zulassen wie beschissen es ihm wirklich ging. Seufzend öffnete er die Tür, schob seine leicht zitternde Hand in die Hosentasche und ging leise die Treppe hoch. Ging den Gang entlang und blieb vor Ruffys Tür stehen, welche offen stand. Schmunzelnd lehnte er am Türrahmen und beobachtete den Jüngeren, der auf dem Bett saß und zum Fenster hinaus sah. Zorro lächelte sogar, als er Ruffy total in Gedanken versunken irgendetwas betrachten sah und dieser dabei lächelte. /Was er wohl denkt...?/ Ruffy wartete schon eine Ewigkeit auf Zorro. Er war fertig mit packen und hatte sogar sein Geld schon eingepackt. Dabei fiel ihm etwas in die Hände, das er seit einem Jahr nicht mehr hatte ansehen wollen. Das Bandana hatte er damals am Strand gefunden, als er aufgewacht war... Der Junge hatte Schmerzen gehabt, war erschöpft und halb tot gewesen. Er war den Strand entlanggeirrt und hätte beinahe aufgegeben, in diesem Moment der Trauer, Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit, doch dann hatte er neben sich auf dem Boden etwas liegen sehen und es aufgehoben. Sofort hatte er Zorros Tuch wiedererkannt und es fest an sich gedrückt. Er hatte sich vorgestellt, es würde noch nach ihm riechen, eine Verbindung zu ihm darstellen und vielleicht ein Hinweis dafür sein, dass er noch lebte. Er sah es sich schon eine ganze Weile so an und lächelte, den Älteren hatte er nicht bemerkt. Vielleicht sollte er es ihm zurückgeben...aber es hatte ihm die Kraft zum Weiterleben geschenkt... Kurz entschlossen band er es sich um das Handgelenk. Überrascht sah Zorro, was Ruffy da in den Händen hielt und sich dann ums Handgelenk band. /Aber das ist doch.... ich dachte ich hätte es verloren.../ Immer wieder sah er zwischen seinem Tuch und Ruffys lächeln hin und her. /Aber warum macht es ihn so glücklich?/ "Steht dir gut..." Erst, als Ruffy ihn ansah merkte er, dass er das laut ausgesprochen hatte. Ruffy sprang erschrocken auf und lächelte Zorro verlegen an. "...Tut mir leid...ich hätte es dir gleich zurückgeben sollen..." Er schickte sich an, ihm das Tuch zu geben, aber der Knoten ließ sich nicht öffnen und außerdem wollte er es irgendwie nicht mehr hergeben... Zorro musste leicht schmunzeln, als Ruffy ihn so verlegen ansah. Ein eigenartiges Gefühl durchströmte ihn, aber ein angenehmes. Er ging auf ihn zu. "...Lass gut sein..." Er legte seine Hand auf die von Ruffy, welche versuchte den Knoten zu lösen. "...behalte es...ich schenk es dir!" Er schob das Tuch so zurecht, dass es besser um das Handgelenk saß und wuschelte durch das schwarze Haar. Der Junge sah den Größeren glücklich an. "...danke...", sagte er leise und lächelte dabei. es war merkwürdig...Zorros Anwesenheit schenkte ihm eine innere Ruhe und Zufriedenheit, wie er sie lange nicht mehr gekannt hatte. Aber gleichzeitig machte seine Nähe ihn nervös und unsicher...in seinem Inneren tobte es, sein Herz raste, sein Bauch kribbelte, Schauer liefen über seinen Rücken und er wusste nicht wieso... Mehr als Freundschaft...anders als Familie...einfach ein Gefühl tief in seinem Herzen, das er für immer festhalten wollte... Er wusste, wie er dieses Gefühl beschreiben konnte. Aber er traute sich nicht... "Brauchst dich nicht zu bedanken." Er sah den Jüngeren lange Zeit gedankenverloren an. Betrachtete jeden Zentimeter, dessen Gesichtes. Konnte sein Blick einfach nicht von ihm abwenden. Als ihm plötzlich bewusst wurde, wie sehr er Ruffy gemustert hatte, blickte er schnell verlegen zu Boden, räusperte sich kurz und meinte: "Wir bleiben diese Nacht noch hier, es ist schon ziemlich spät. Bei Morgengrauen brechen wir auf." Er strich nochmals durch das schwarze Haar. "Ruh dich aus und sammle Kraft. Ich werd mich auch schlafen legen..." Er ging zur Tür "Und mach dir keine Sorgen, ein Fischer war so nett, uns sein Boot zu geben!" Frech grinste er ihn an und schloss die Tür hinter sich. Stützte sich aber gleich mit der Hand an der Wand ab und schloss tief durchatmend die Augen, als er sie wieder öffnete wurde ihm kurz schwindelig, das verschwand aber gleich wieder. Mühsam ging er in sein Zimmer und schloss die Tür, legte sich langsam in das Bett und legte die Hand auf die Wunde. /Scheiße... warum hört das nicht auf...?/ Ruffy nickte und sah ihm nach, dann ging er ins Bad, um nochmal zu duschen. Als er nach einer Weile wieder herauskam und sich die Haare trocknete, trat er kurz an Zorros Tür. "Du, Zorro? Ich bin gleich wieder da, ich geh kurz was erledigen...", sagte er und ging dann die Treppe herunter. Auf dem Markt kaufte er etwas zu Essen und zu Trinken, den Rest Rum von der Bar würde er auch mitnehmen... Etwa eine Stunde später kam er zurück und hatte eine Tüte mit Essen dabei, auch Fleisch. Sofort stellte er sich an den Herd und kochte etwas für Zorro, dabei gab er sich riesige Mühe, aber er wusste, wie bei Sanji würde es nie schmecken... Zorro lag mit dem Rücken auf den Bett und sah an die Decke. Seine Atmung ging schnell und er fühlte sich schlapp, fast müde. Leise drangen Ruffys Worte an seine Ohren, obwohl der Jüngere gar nicht so leise gesprochen hatte, was sollte er auch für einen Grund dazu haben? Zorro nickte auf Ruffys Worte hin, bevor er feststellte, dass dieser ihn ja gar nicht sehen konnte. "Pass auf dich auf...", flüsterte er in die Stille, bevor er vor Erschöpfung einschlief. Endlich war das Essen fertig und Ruffy stieg die Treppen herauf ins obere Stockwerk, um dort an die Tür seines Freundes zu klopfen. "Zorro? Ich hab was zu Essen gemacht, kann ich es dir bringen?", fragte er und horchte. Mühevoll öffnete er die Augen, er hatte, wie die letzte Zeit auch, einen leicht unruhigen Schlaf. Es dauerte eine Weile bis er den Sinn von Ruffys Worten verstand und sie zuordnen konnte. Mit einen leisen Stöhnen richtete er seinen Oberkörper auf und stütze sich auf die Ellbogen. "Ich komm gleich...", versuchte er mit fester Stimme zusagen und hoffte, dass er sich nicht so angehört hatte, wie es in seinen Ohren klang. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und setzte sich auf die Bettkante, zuckte aber kurz zusammen und musste die Benommenheit niederkämpfen. Ruffy sollte sich schließlich keine Sorgen machen. Der Schwarzhaarige wartete vor der Tür und horchte. Ob Zorro wirklich fit war? Irgendwie traute er dem Frieden nicht und so blieb er an der Tür stehen, um im Falle des Falles eingreifen zu können. Das Essen würde ihn stärken, aber sein Verband würde keinen Arzt ersetzen und das wusste Ruffy genau. Doch Zorro würde ihm nie recht geben, er war zu stur...und zu vorsichtig. Eigentlich hatte er Recht, sie konnten niemandem trauen, nicht einmal einem Arzt, aber wenn er die Verletzung nicht kurieren konnte, war das die einzige Möglichkeit... Der Grünhaarige stand vom Bett auf und wäre fast wieder zurück gesunken, konnte aber noch sein Gleichgewicht finden. Er ging langsam zum Fenster und öffnete es, sog tief die Luft ein und hoffte, dass er dadurch wacher werden würde. Hauptsache er sah nicht so aus wie er sich gerade fühlte. Er schloss das Fenster wieder, fuhr sich erneut mit den Händen übers Gesicht und atmete tief durch, bevor er die Tür öffnete. Irgendwie war er nicht überrascht Ruffy hier zusehen... "Hier bin ich!", grinste er und versteckte schnell seine Hände in den Hosentaschen, die leicht zitterten, weil er seinen Körper so anspannen musste, um sich nichts anmerken zu lassen. Ruffy lächelte wissend. Er musste nicht die zitternden Hände seines Gegenübers sehen oder seine Müdigkeit...er spürte, dass es ihm schlecht ging. Langsam trat er auf ihn zu und schlang einen Arm um seine Hüfte, dann legte er einen von Zorros Armen um seine Schultern und stützte ihn so. "Komm, sonst fällst du noch...", sagte er und sah den Anderen lieb an, dann ging er mit ihm nach unten. Zorro schluckte kurz als Ruffy es doch herausgefunden hatte. "Mir geht´s gut, ehrlich", versuchte er ihn zu überzeugen. "Es ist wirklich nichts, ich bin fit...", murmelte er, ließ sich aber von Ruffy nach unten helfen. Der Kleine würde ja sowieso keine Ruhe geben. Der Jüngere grinste nur und ignorierte den Protest des Schwertkämpfers. Unten angekommen setzte er ihn auf einen Stuhl am Esstisch und stellte ihm einen Teller mit dem Essen und Stäbchen hin. "Hier, das wird dir gut tun! Nur Sachen, die ganz kräftig machen, bald bist du wieder topfit!", sagte er optimistisch und setzte sich neben ihn. Etwas hatte er vielleicht doch von Sanji gelernt, aber es würde trotzdem nicht im geringsten schmecken, wie bei ihm. Aber irgendwann würde Ruffy erfahren, was genau mit den anderen geschehen war... Zorro zuckte kurz zusammen, als man ihn auf den Stuhl drückte. Fing sich aber gleich wieder und sah unauffällig zu Ruffy, dieser schien aber zum Glück nichts mitbekommen zu haben. Innerlich seufzte er erleichtert auf. "Topfit, bin ich auch so...", nuschelte er leise und sah auf das Essen. /Das sieht ja richtig gut aus.../ Er war erstaunt, was Ruffy in dem Jahr alles gelernt hatte und fragte sich, was er noch so konnte. "Riecht lecker!" Er nahm die Stäbchen und versuchte, dabei seine Hand ruhig zuhalten, was ziemlich schwierig war. Obwohl sich sein Magen schon seit Tagen bemerkbar machte, verspürte er überhaupt kein Hungergefühl. Trotzdem nahm er einen Bissen. "Schmeckt gut!", lobte er Ruffy, der neben ihm saß und ihm beim Essen zusah. Dabei sah er so glücklich aus... "Hast du nicht auch Hunger?", er schob den Teller etwas zu ihm rüber und bot ihm was an, aß dabei aber langsam weiter, damit der Jüngere sich nicht um ihn sorgte oder vielleicht sauer auf ihn sein wurde. Er hoffte wenigstens, dass Ruffy ihm beim Essen helfen würde - umso schneller der Teller leer war, umso besser - und es würde nicht auffallen, dass er keinen Appetit hatte und würde Ruffy nicht denken, sein Essen wäre schlecht, was es keinesfalls war. Der Junge schüttelte lächelnd den Kopf. "Nein, ich bin noch satt...", erwiderte er. Er sah, dass Zorros Hand zitterte und merkte auch, dass er wohl keinen rechten Hunger hatte. Aber etwas musste er essen, er war schon angeschlagen genug... "Iss so viel du kannst, mach dir keine Gedanken...ich bin nicht sauer, wenn du nicht alles schaffst...", erklärte er und sah dann auf seine Hand. Würde er ihm erlauben, ihm zu helfen? Ob ein Lorenor Zorro sich füttern ließ? Er seufzte auf. Seit wann war er so durchschaubar? Er musterte den Jüngeren kurz. Oder war er ein zu schlechter Schauspieler? Wieder fragte er sich, was Ruffy sonst noch so gelernt hatte. Zorro sah auf den noch immer fast vollen Teller. Ein schlechtes Gewissen plagte ihn. Ruffy hatte sich so viel Mühe gegeben, deshalb zwang er sich, etwas weiter zu essen. Aber schon nach kurze Zeit hatte einfach keinen Hunger mehr, er war nur furchtbar müde und diese scheiß Wunde schmerzte auch wieder. Zorro fühlte sich beobachtet und sah auf, direkt in Ruffys Augen. "Was hast du?", fragte er leicht erschöpft und sah den Jüngeren erwartungsvoll an. Der Junge lächelte verlegen. "...Naja...ich hab mich gefragt..." Er wusste nicht, wie er es erklären sollte. "...du...gibst nicht gern zu, wenn es dir schlecht geht...aber wenn ich es nun mal weiß...macht es dir dann was aus, wenn ich dir helfe?", irgendwie kam er sich blöd vor. Warum fragte er ihn sowas? Er würde eh nein sagen... Erstaunt sah er ihn an. Irgendwie fühlte er sich ertappt. Innerlich musste er schmunzeln, als er Ruffy so unbeholfen sah, der nach den richtigen Worten zu suchen schien. Das hatte schon was. Als Ruffy dann weiter sprach, horchte er auf. Der Junge überraschte ihn immer mehr. "Warum sollte ich zugeben, dass es mir schlecht geht, wenn es nicht so ist?" Er zwang sich zur Ruhe, er wollte sich nicht mit Ruffy streiten. Nicht schon wieder. Er lehnte den Ellbogen auf den Tisch und stützte den Kopf darauf ab, sah den Jüngeren dabei die ganze Zeit an. "Aber da du glaubst, dass es mir schlecht geht, was ja nicht stimmt und mir deine Hilfe anbietest, die ich eigentlich nicht brauche, da es mir gut geht...und wie denkst du sollte deine Hilfe dann aussehen?" Er verfluchte sich innerlich, er wollte Ruffy doch nicht so anpampen. Er hatte ja nur seine Hilfe angeboten und er musste gleich wieder so reagieren. Er ballte die Hand zur Faust, weil er wütend auf sich selbst war. "Sorry, das wollt ich nicht", nuschelte er leise und senkte den Blick, seufzte leise. Er hatte das Jahr keinem getraut und musste sich wohl erst wieder daran gewöhnen. Auch, dass er nicht mehr alleine war. Ruffy musste beim ersten Teil der Antwort schlucken. Er hatte damit gerechnet, dass der Andere so reagieren würde, aber das war er ja gewohnt. Doch nun war es das erste Mal, dass er sich das so zu Herzen nahm. Vielleicht, weil er außer Zorro einfach niemanden mehr hatte...und jetzt niemand sonst mehr da war, der diesem sagen konnte, dass er Hilfe brauchte. Außer ihm gab es jetzt niemanden, der auf ihn einreden oder ihn zur Not K.O. schlagen konnte, wenn er wiedermal stur blieb. Er war völlig allein...und hilflos in seiner Angst um ihn... Er schluckte schwer, als Zorro sich entschuldigte. Ja, er ging dem Schwertkämpfer auf die Nerven, aber das wusste Ruffy doch selbst! Er hatte immer alle genervt... Aber im Grunde wusste der Ältere doch, dass er ihm nur helfen wollte...ob er den Grund wusste? Wusste Zorro, wie gern er ihn hatte und wie sehr er ohne ihn gelitten hatte? Er würde das wohl nie wissen... "Schon gut...ich dachte nur..." Der Junge fasste sich ein Herz. Irgendwann war es vorbei mit der Zurückhaltung! Wenn er jetzt weitersprach, säßen sie noch morgen hier... Kurzerhand schnappte er sich die Stäbchen, die Zorro kaum halten konnte, und bevor dieser etwas merkte, hatte Ruffy auch schon ein Stück Fleisch in seinen, zum Protest geöffneten Mund gesteckt. "Deine Hand zittert! Wenn du keinen Hunger hast, ok! Aber wenn du Schmerzen hast oder Fieber oder zitterst, dann brauchst du irgendwas dagegen! Und ich seh das, du kannst mich nicht die ganze Zeit anlügen... Ich hab nunmal nichts, außer Essen und Verbandszeug, um dir zu helfen, zu einem Arzt willst du ja nicht..." Er blickte seinen Freund ernst und erwartungsvoll zugleich an. Entweder würde dieser jetzt endlich nachgeben, oder richtig böse werden! Gut, er würde mit beidem umgehen können...nochmal ließ er nicht zu, dass Zorro umkippte oder ihm sonst etwas geschah! Ruffy tat ihm leid, er hatte nicht vorgehabt so zureagieren. Es tat ihm selbst weh, wenn der Jüngere sich um ihn sorgte, aber das brauchte er nunmal nicht. Erfahrungsgemäß würden die Schmerzen wieder nachlassen und dann ganz verschwinden, hatte er in dem Jahr schon oft erlebt, auch in der Zeit wo sie noch alle zusammen waren. Doch das Jahr hatte ihn verändert, er zog sich immer mehr zurück und helfen ließ er sich schon gar nicht. Denn das bedeutete, dass auch Ruffy sterben würde und das nur wegen eines kleinen Kratzers. Zorro konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Ruffy ihm was von dem Essen in den Mund schob. Er hatte versucht, sich dagegen zuwehren, kam aber nicht an. Die Worte taten weh, machten ihn aber auch wütend. "Ich brauch keine Hilfe!" Er schob den Stuhl zurück. "Versteh das doch. Mir geht´s gut." Der Grünhaarige musste sich am Tisch abstützen, damit er überhaupt auf den Beinen blieb. Wollte Ruffy das nicht verstehen, oder konnte er nicht...? Wenn er ihm jetzt half, würden sie ihn auch töten und das konnte er nicht ertragen, dafür mochte er ihn zu gerne. Er wollte ihn nicht verlieren. Ihm gefiel ja schon gar nicht, dass Ruffy mit ihm reisen würde. Aber der Jüngere sah so traurig aus, dass er nicht anders konnte. Doch helfen ließ er sich nicht, dazu mochte er Ruffy zu sehr! Ruffy sah Zorro lange an. War es sein Stolz oder seine Angst, die ihn so Lügen ließ? Aber es reichte. Eine Minute länger mit ihm in diesem Raum und er würde anfangen zu heulen. Und das wollte er nicht, nicht vor Zorro und nicht wegen sowas!!! "Gut, ich kann´s auch lassen!", zischte er beleidigt und trat aus dem Hintereingang, der direkt aus der Küche zur Seitengasse führte. Er lehnte sich gegen die Hauswand und drehte sich eine Zigarette. Zorro hatte ihn noch nicht rauchen sehen, er hatte das nicht mehr getan, seit er da war. Dazu war er gar nicht gekommen, viel Tabak hatte er auch nicht mehr. Aber jetzt war es wohl eine passende Gelegenheit... Er zündete sie mit einem Streichholz an und lauschte, ob Zorro noch in der Küche war. Sicherlich würde er kurz dort sitzen bleiben, dann einfach aufstehen und sich zurück in sein Zimmer schleppen. Ja, das würde er...und dann hinfallen, wieder ohnmächtig werden, wieder Schmerzen haben, wieder leiden, wieder...weinen... Ruffy hörte jetzt den Stuhl auf dem Boden rutschen und glaubte, dass Zorro wieder nach oben gegangen war und damit außer Hörweite. "...Du Idiot...verstehst du nicht, dass ich dich mehr brauche, als irgendwen sonst? Für wen hab ich denn überlebt und mir dieses beschissene Leben angetan? Dir darf nichts passieren...", flüsterte er mit Tränen in den Augen und schloss diese kurz darauf. Kapitel 6: In Sorge um dich --------------------------- Zorro hatte seinem Freund gegenüber ein tierisch schlechtes Gewissen. Er wollte sich gerade entschuldigen, als der Andere ihm zuvor kam. Er verspürte einen Stich im Herz. Ruffy klang so verletzt... Er konnte ihn nicht aufhalten, als der Jüngere durch den Hinterausgang verschwand. /Scheiße!/ Er verfluchte sich, warum hatte er auch nur so reagiert. Er wusste, dass der Junge es nur gut meinte. Aber durch das Jahr hatte er sich verändert und erst jetzt merkte er, wie sehr. Er wollte, dass der Kleine glücklich war, deshalb nahm er ihn auch mit, aber warum reagierte er nur so auf dessen Hilfe? Klar er hatte Angst... Angst Ruffy zu verlieren. Zorro schob den Stuhl zurück und sah zur Tür, durch die der Junge verschwunden war. Sie stand noch offen. Statt nach oben zugehen und sich auszuruhen, was er bitter nötig hatte, ging er langsam und leise zur Tür. Er sah Ruffy an der Hauswand gelehnt stehen, mit einer Zigarette. Ungläubig beobachtete er den Anderen. /Seit wann raucht er denn?/ Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er Ruffy sprechen hörte, es war eher ein Flüstern und kaum zu hören, doch verstand Zorro jedes Wort. Er konnte kaum glauben, was der Schwarzhaarige da sagte, vor allem verwirrte ihn, dass dieser nicht in der Mehrzahl sprach und die Mannschaft meinte, sondern ihn. Ein sonderbares Gefühl durchströmte ihn, welches er nicht kannte und ihn auch irgendwie überforderte. Was sollte er jetzt tun? Er sah die Tränen in den Augen des Jüngeren. Zorro ging langsam auf ihn zu, nahm ihm die Zigarette aus der Hand und drückte Ruffy fest an seinen warmen, leicht zitternden Körper. "Mir wird nichts passieren" flüsterte er direkt in sein Ohr. Er wusste nicht, warum er das tat, aber er hielt es für richtig und es fühlte sich gut an. Ruffy hatte den Anderen zuerst nicht bemerkt, dann jedoch nahm ihm jemand die Zigarette weg und als er aufsah, erkannte er den Schwertkämpfer. "Zorro...", er konnte nicht weiter sprechen, ein heißer Kloß aus Tränen steckte in seinem Hals und wollte raus, aber er hielt es zurück. Dann drückte der Ältere ihn an sich und es war, als würde dieser ihm eine tonnenschwere Last von den Schultern nehmen. Zorro hatte ihn gehört...aber das war nicht schlimm... In diesem Moment brach einfach alles aus dem Jungen heraus, die Tränen rannen nun ungehindert über sein Gesicht und leicht zitternd und schluchzend hielt er sich an seinem Freund fest und verbarg das Gesicht an seiner Schulter. Ein ganzes Jahr hatte er auf ihn gewartet...und Zorros Nähe war Balsam für seine Seele. Endlich fand er wieder die Luft zu sprechen und sah zu ihm hoch. "...Es tut mir Leid...", sagte er leise und lächelte traurig. Zorro meinte es doch nur gut...aber, genau wie Ruffy hatte er viel erlebt...man konnte nicht einfach von ihm erwarten, dass er plötzlich anders handelte als vorher... Zorro versuchte, dem Jüngeren irgendwie zu helfen und nahm ihn fester in die Arme, strich sanft über dessen Rücken. Nach einer Weile beruhigte sich Ruffy auch wieder "Dir braucht es nicht leid zu tun", er lächelte ihn aufmunternd an "...du hast keine Schuld...ich weiß auch nicht was mit mir los ist...", den letzen Rest murmelte er nur noch, eher zu sich selbst, während er dem Jungen mit dem Daumen eine Träne wegstrich. "Die stehen dir nicht", murmelte er in Gedanken, als er die weiche Haut spürte. Ruffy erwiderte das Lächeln sanft. Zorro konnte so lieb sein...in solchen Momenten fühlte er sich sicher und glücklich... Aber der Ältere wusste das nicht und würde es wohl auch nicht verstehen. Er sah ihm in die grünen Augen und ihm wurde ganz warm ums Herz, als er darin so viel Zuneigung und Güte fand. Hatte Zorro ihn jemals zuvor schonmal so angesehen? Wenn ja, dann hatte er es nicht bemerkt... Für einen Moment sagten beide nichts, sahen sich einfach nur in die Augen und Ruffy vergaß alles um sich herum. Der Schwertkämpfer bedeutete ihm einfach alles... dieses unbekannte Gefühl in ihm, das er schon seit Zorros Ankunft spürte, verbreitete sich wieder in seinem ganzen Körper und der Junge konnte kaum atmen vor Anspannung. Irgendetwas passierte gerade mit ihm...und er wusste, was es war... Er hatte Sehnsucht...nach ihm...seinem Freund...aber das war nicht alles... Woher kamen diese Gefühle so plötzlich? Hatte er schon früher, vor dem Sturm so empfunden? Er wusste es nicht...natürlich war ihm Zorro schon immer von allen am nächsten gestanden...er war immer der einzige gewesen, der ihm blind vertraut und seine Befehle befolgt hatte...und er verstand ihn, wenigstens ansatzweise... Aber so intensiv waren diese Gefühle noch nie gewesen...vielleicht, weil er immer mit etwas Anderem beschäftigt gewesen war und sie beide nie wirklich allein waren...er hatte einfach nicht darüber nachgedacht, wenn ein Schauer über seinen Rücken lief, weil sein Vize ihm eine Hand auf die Schulter legte oder ihn sonst wie flüchtig berührte... Erst jetzt fiel ihm auf, dass beide immer eine gewisse Distanz zueinander gewahrt hatten, die zwischen den anderen Crewmitgliedern nicht bestand... Aber immer, wenn es einem von beiden schlecht ging war der Andere bei ihm gewesen, unaufgefordert, sogar bevor irgendwer sonst etwas davon bemerkt hatte. Ja, jetzt im Nachhinein wurde Ruffy klar, wie wichtig Zorro ihm immer gewesen war...er war nicht der Vize geworden, weil er sein erstes Crewmitglied war...sondern der, auf den er sich am meisten verlassen konnte... Wann hatte er ihm das schonmal gesagt? Hatte er ihm je gezeigt, wie wichtig er für ihn war? Schmerzvoll musste der Junge feststellen, dass das noch nie vorgekommen war...zumindest nicht in aller Deutlichkeit... Jetzt hatte er es getan und wusste, es war richtig. Aber den Rest konnte er nicht aussprechen, denn er verstand sich selbst nicht mehr... "Wieder gut?", fragte er sanft und strich durch das schwarze Haar. Er mochte es nicht, wenn Ruffy traurig war und schon gar nicht wegen ihm. Gut jetzt war es seine Schuld gewesen, dass der Junge nicht glücklich war, aber er war halt so, hatte es von klein auf so gelernt und durch das Jahr war er noch reizbarer und aggressiver geworden, obwohl er es nicht wollte reagierte er halt so. Er konnte es nicht ändern und es tat weh, den Jüngeren so niedergeschlagen zu sehen, obwohl dieser jetzt wieder leicht lächelte. Er verstand nicht warum er sich aufeinmal so angegriffen gefühlt hatte, als Ruffy ihm nur helfen wollte. Der Jüngere hatte es ja nicht böse gemeint...er wollte ihm nur helfen, genau wie früher. Zorro seufzte innerlich, und dachte an früher. Ruffy hatte schon ne eigenartige Art, ihn zu überzeugen, Pirat zu werden, aber bereut hatte er es nicht und er tat es immer noch nicht. Sie hatten sich immer gegenseitig geholfen und beschützt, er hätte ohne zu zögern sein Leben für den Jüngeren gegeben...und Ruffy ebenso... Aber war es vielleicht das? Hatte er eben so kalt reagiert, weil Ruffy sich in Gefahr begab, wenn er ihm half? Aber warum machte ihm das jetzt so viel aus, jetzt nach einem Jahr der Trennung? War es, weil die Anderen dabei gewesen waren? Als Gruppe waren sie stark... Warum war ihm das nicht früher aufgefallen, dass er gar nicht wollte, dass Ruffy sein Leben für ihn riskierte? Vielleicht lag es auch an den Anderen. Zorro wusste es einfach nicht... Er löste sich von Ruffy und schob ihn zur Tür "Wir sollten reingehen, es wird langsam kalt..." Bevor er die Tür hinter sich schloss, sah er sich nochmal um, um ganz sicher zu gehen, dass sie nicht beobachtet wurden. Der Junge nickte und trat zurück in die Küche. Zorros vorsichtigen Blick nach draußen hatte er nicht bemerkt und widmete sich sofort dem Essen. "Ich kann es auch einpacken...wenn wir abreisen, brauchen wir Proviant...", erklärte er und stellte den Teller beiseite, zögerte dann aber kurz und sah zu seinem Freund. "...gehst du wieder ins Bett?", fragte er leise. Der Schwertkämpfer brauchte Schlaf und das wusste Ruffy. Andererseits würde er selbst kaum richtig schlafen können...nicht, solange er nicht wusste, was mit dem Anderen war...und nochmal würde der es nicht zulassen, dass er an seinem Bett schlief. Aber das kannte er ja. Seit Zorro da war, fand er den besten Schlaf seit einem Jahr und als wirklich ruhig konnte man ihn nicht bezeichnen... Seit dem Sturm hatte er keine Nacht durchgeschlafen, war von Albträumen geplagt und wachte nachts schweißgebadet auf. Er hoffte, dass Zorro davon nichts mitbekam, er musste mit seinen schlechten Erinnerungen leben... Zorro beobachtete den Anderen die ganze Zeit, sah ihn gedankenverloren an, während er an der geschlossenen Tür lehnte. Seine Augen waren nur auf den Jüngeren gerichtet, verfolgten jede seiner Bewegungen, ohne auch nur einen Gedanken zu fassen. Sein Kopf war leer... Erst als Ruffy anfing zu reden, wurde er in die Realität zurückgeholt. So recht hatte Zorro nicht mitbekommen, was der Schwarzhaarige da gerade sagte, doch als er sah, dass dieser den Teller wegstellte, war er irgendwie erleichtert. Dann würde der Junge ihn jedenfalls nicht mehr zwingen, was zu essen. Auf Ruffys Frage hin sah er ihn erst verwirrt an, bevor er verstand. Irgendwie war er so müde, dass er im Stehen hätte schlafen können, doch richtigen Schlaf würde er sowieso nicht finden. Er wusste gar nicht mehr, wie oft jemand sich in der Nacht an ihn geschlichen hatte, um ihn zu töten, oder sonst was. Er war vorsichtiger geworden, hatte nur noch einen leichten Schlaf und bemerkte jedes Geräusch. Zusätzlich schlief er immer nur ganz kurz, sodass es gerade zum Kräftesammeln reichte und seit er diese dämliche Verletzung hatte, half Schlaf sowieso nicht viel, er fühlte sich danach noch schlechter und ausgepowerter, da war es doch besser gar nicht erst zu schlafen. Abgesehen davon würde Ruffy dann wieder die ganze Zeit bei ihm bleiben. Das wollte er auch nicht, denn auch der Schwarzhaarige hatte Schlaf bitter nötig. Außerdem war da noch was, er wusste nicht was, aber etwas schien den Jungen zu bedrücken. Jetzt waren sie wieder in so einer Situation: Er wollte, dass Ruffy ordentlich schlief und andersherum war es genauso, aber der Jüngere brauchte schlaf, da war sich Zorro sicher... "Nein, ich bin munter. Hab vorhin geschlafen!" Er sah Ruffy eindringlich an. "Aber du gehst schlafen, den hast du bitter nötig." Der Schwertkämpfer seufzte innerlich, jetzt reagierte er wieder so. Ruffy meinte es nur nett und er, er machte ihn wieder unglücklich. Aber er konnte dagegen nichts tun, es war wie eine Art Beschützerinstinkt. "Ich werd mich später vielleicht noch hinlegen..." Der Schwarzhaarige hörte seinem Freund zu, diesmal jedoch, verstand er ihn ein bisschen besser. Der Ältere wollte ihn genauso schützen und wenigstens erklärte er sich einverstanden, vielleicht später noch zu schlafen. Etwas anderes würde er wohl nicht mehr erreichen, Zorro hatte ja Recht. Aber trotz seiner eigenen Müdigkeit war er sicher, nicht richtig schlafen zu können. Dennoch seufzte er und lächelte den Schwertkämpfer an. "...Ja, ist gut...", sagte er nur und nickte. Dann ging er auf Zorro zu und drückte ihn kurz an sich. "...wenn du etwas brauchst, nimm es dir einfach...auch Rum oder so...was du möchtest...", anschließend drehte er sich um und ging gehorsam die Treppe nach oben, zog sich in seinem Zimmer um, machte sich im Bad schnell bettfertig und ging dann ins Bett. Dort wälzte er sich lange hin und her, bis er richtig einschlafen konnte, schlief dann aber fest und tief. Die Albträume plagten ihn wieder, aber erst gegen Mitternacht... So lag er schwer atmend und mit kaltem Angstschweiß bedeckt in seinem Zimmer und fand keine rechte Ruhe... Zorro war überrascht, dass Ruffy nicht wieder irgendwelche Einwände hatte und sie anfingen zu streiten. Er beobachtete, wie dieser die Treppen hoch ging und es nach einer Weile ruhig wurde. Der Schwertkämpfer setzte sich auf den Stuhl, lehnte die Ellbogen auf den Tisch und vergrub sein Gesicht in seinen Handflächen, fragte sich immer wieder, wie es jetzt wohl weitergehen würde. Ein paar Mal nickte er kurz weg, war darauf aber gleich wieder wach. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon ziemlich spät war. Er erhob sich und ging langsam die Treppe hinauf, er wollte duschen gehen um seinen erhitzten Körper abzukühlen und nach seiner Wunde sehen. Gerade legte er die Hand auf den Türgriff, als er aus dem gegenüberliegenden Zimmer Geräusche vernahm, nach kurzem Überlegen ging er hin und öffnete leise die Tür. Der Mond schien in das Zimmer und er konnte etwas besser sehen und was er da sah gefiel ihm nicht. Schnell ging er auf den Jungen zu, welcher sich hin und her gewälzt hatte, die Proteste seines Körpers ignorierend. Er setzte sich auf die Bettkante und packte ihn leicht an den Schultern um ihn zu wecken. Nach einer Weile öffnete Ruffy die Augen, Zorro schloss ihn ohne ein Wort in die Arme und drückte den Jüngeren an sich. Wie oft hatte er solche Träume schon durchmachen müssen. Ruffy wusste zunächst nicht, wo er war und wer da vor ihm saß, als Zorro ihn weckte, dann jedoch drückte dieser ihn an sich und er schlang zögernd die Arme um seinen Freund. Langsam hörte er auf zu zittern und beruhigte sich wieder. Aber Zorro hatte es bemerkt...er wusste, dass er Albträume hatte...und vielleicht auch, von was er da träumte... Das jagte ihm die größte Angst ein. Niemals durfte Zorro das Wissen...er wollte kein Mitleid, wollte nicht, dass der Ältere sich sorgte und ihn nicht aufregen... Er konnte sich nicht mehr an die Gesichter der Männer erinnern, sie waren über alle Berge und auch sie hatten ihn mit Sicherheit schon vergessen. Doch Zorro würde diese Geschichte nicht so einfach auf sich beruhen lassen, zumindest würde er es nicht vergessen... Es war schlimm genug, was ihm passiert war, aber er musste es verdrängen, musste sein Leben führen und dafür sorgen, dass es nicht zwischen ihnen stand... Er sagte nichts, schloss nur die Augen und wartete ab, was der Andere sagen würde... Zorro drückte den Jungen solange fest an sich, bis dieser sich wieder beruhigt hatte und das Zittern aufhörte, erst danach lockerte er die Umarmung etwas, ließ ihn aber trotzdem nicht los. Er wusste nicht, was der Jüngere für Träume hatte, aber er musste was schlimmes erlebt haben und das machte Zorro irgendwie wütend. Ruffy hatte nie jemanden etwas getan, jedenfalls solange sie zusammen waren. Warum also tat ihm jemand etwas an, was auch immer es war? Aber er würde nicht fragen, weiter in Wunden bohren oder diese weiter aufreißen. Zorro strich ihm weiter beruhigend über den Rücken. "Scht ist ja gut...", flüsterte er leise. "Es war nur ein Traum, leg dich wieder hin.", er lächelte ihn sanft an "Du bist in Sicherheit, keiner wird dir was tun." Er drückte Ruffy sanft in die Kissen zurück. "Schlaf wieder. Ich werde hier bleiben und keine Widerrede..." Ruffy sah seinen Freund eine Weile an, wusste nicht, wie er reagieren sollte. Aber der Blick des Älteren war so warm und lieb...er traf direkt auf sein Herz und schenkte ihm Sicherheit... Langsam erhob er sich wieder, nachdem der Ältere ihn heruntergedrückt hatte und hob zögernd eine Hand. Unsicher, aber liebevoll ließ er sie über die Wange des Schwertkämpfers streichen und lächelte diesen dankbar an. Er wusste nicht, wieso er das jetzt tat...aber es kam tief aus seinem Herzen...und war ihm ein starkes Bedürfnis. "...danke, Zorro...für alles...", flüsterte er gerührt und ließ die Hand wieder sinken. Die Worte, die ihm nicht über die Zunge wollten, schwirrten noch Minutenlang in seinem Kopf herum. "Ich hab dich lieb...", hatte er sagen wollen, und nun würden diese Worte ihn quälen, bis er sie endlich aussprach...und es bedeutete noch so viel mehr, als es den Anschein hatte...denn diese einfachen Worte waren Ruffys Art, etwas auszudrücken, das ihn beinahe in den Wahnsinn trieb und für ihn eine enorme Bedeutung hatte... Zorro sah ihn sanft an und lächelte leicht. Ruffy sollte nicht mehr traurig und unglücklich sein, er sollte wieder lachen können. Er wollte den Jungen erst wieder hinunterdrücken, als dieser sich leicht erhob, ließ ihn dann aber gewähren. Umso überraschter war er, dass der Andere keine Widerworte gab und ihm sagte, dass er mehr Ruhe bräuchte und sie nicht wieder anfingen zu streiten, wer mehr Ruhe bräuchte. Nein. Ruffy tat genau das Gegenteil, er strich sachte über seine Wange. Es kribbelte da, wo der Jüngere ihn berührt hatte und eine wohlige Wärme breitete sich in ihm aus. Ruffys Worte holten ihn wieder zurück. Er verstand nicht ganz, wofür der Schwarzhaarige sich jetzt bedankte "... du brauchst dich nicht bedanken. Es wird alles wieder gut und nun schlaf...", er wusste nicht, ob es das Richtige war was er gesagt hatte, er war immer noch durch das Gefühl, welches ihn durchströmte zu verwirrt. Zorro stand auf und ließ sich neben dem Bett auf den Boden nieder. Er würde Wache halten, so wie er es Ruffy gesagt hatte. Egal ob dieser es wollte oder nicht. Ruffy wollte genauso wenig, dass Zorro ging, aber auf dem Boden würde er ihn nicht schlafen lassen. Auch, wenn es ihm etwas peinlich war, setzte er sich auf und schlug die Decke ein Stück zurück. "Komm...auf dem Boden ist es kalt...und in dein Bett lässt du dich sowieso nicht schicken, hab ich recht?" Er sah ihn nicht direkt an, hoffte, dass sein Freund im fahlen Mondlicht den Rotschimmer auf seinen Wangen nicht erkennen konnte... Zorro sah ihn überrascht an, als der Andere sich aufsetzte und die Decke ein Stück zurück schlug. Er stand auf und wollte ihn zurück drücken, ihm sagen, dass er liegen bleiben sollte, doch der Jüngere kam ihm zuvor. Er sah Ruffy direkt an und war unsicher, was er nun tun sollte. "Auf dem Boden ist es nicht kalt, außerdem bin ich das gewöhnt...", außerdem, bei der Wärme, die sein Körper im Moment ausstrahlte würde er auf Garantie nicht frieren. Er seufzt kurz. "Klar lass ich mich auch nicht ins Bett schicken, ich hab dir gesagt das ich wache halte..." Zorro sah zu Boden. Er wusste nicht, was er tun sollte, verstand nicht, warum sein Herz auf einmal so schnell schlug. Aber, wenn er jetzt ablehnen würde, würden sie wahrscheinlich wieder anfangen zu streiten und Ruffy würde dann immer noch nicht schlafen. Langsam ging er auf das Bett zu, zog sich Shirt und Schuhe aus und legte sich hin. Ruffy konnte kaum fassen, dass Zorro sich trotz anfänglichen Protestes nun doch auf den Vorschlag einließ. Er zog die Decke über ihn, als dieser sich hinlegte und legte sich dann auch wieder hin. Wie gern hätte er sich jetzt an ihn gekuschelt und einfach die Augen zu gemacht, aber er wollte seinem Freund auch nicht zu sehr auf die Nerven gehen und ihm allen Freiraum nehmen. Außerdem war es schon merkwürdig genug, wenn zwei Männer zusammen in einem Bett schliefen... "...Schlaf gut...", flüsterte Ruffy und schloss dann die Augen, fühlte die wohlige Wärme des Anderen neben sich und sein rasendes Herz gegen seine Brust hämmern... "...Du auch", flüsterte er zurück und sah kurz zu Ruffy rüber, der aber hatte schon die Augen geschlossen. Zorro beobachtete ihn im fahlen Mondlicht, lauschte den ruhigen Atemzügen, konnte seinen Blick einfach nicht von dem Jüngeren abwenden. Er war irgendwie froh, dass der Junge etwas abstand hielt, obwohl er ihn gerne zu sich gezogen hätte, aber dann hätte dieser gemerkt, dass es ihm immer noch nicht besser ging und sich dann wieder Sorgen gemacht und das wollte er nicht. Nach einer Weile, die er Ruffy nur gedankenverloren beobachtet hatte, nahm er eine Hand unter der Decke hervor und strich dem Jüngeren eine schwarze Strähne zur Seite. Als er realisierte was er da gerade tat, nahm er die Hand weg und versteckte sie wieder unter der Decke. Jetzt wo der Andere friedlich schlief, überlegte er, nicht doch wieder aufzustehen und duschen zu gehen, seinen erhitzten Körper abzukühlen, aber was war, wenn Ruffy in der Zeit wieder aufwachte und Zorro nicht mehr da war? Er seufzte kurz und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, ließ es aber ganz schnell bleiben, als sich seine Wunde bemerkbar machte. Also blieb er liegen und hoffte, dass der Schmerz verschwinden würde bevor Ruffy erwachen würde und wenn er vor dem Jüngeren aufwachte, konnte er ja noch duschen gehen, dann würde das Fieber auch nicht allzusehr auffallen. Dann fielen ihm auch schon die Augen zu und er schlief, wenn auch nicht gerade ruhig, ein. Ruffy wachte früh am nächsten Morgen auf, als er die Wärme Zorros ganz nah an sich spürte. Er öffnete zögerlich die Augen und zuckte etwas zurück, als er feststellte, dass er ihm im Schlaf wohl doch etwas näher gekommen war... Das Gesicht des Älteren war nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt, er konnte den Atem des Schwertkämpfers im Gesicht spüren und Röte stieg ihm in die Wangen. Doch weiter wegrücken hätte er selbst dann nicht gekonnt, wenn er gewollt hätte, denn Zorro hatte im Schlaf einen Arm um ihn gelegt und der Junge musste sich an ihn gekuschelt haben. Er spürte Zorros Herz an seiner Brust schlagen und konnte einfach nicht die Augen von seinem Gesicht wenden. Der Ältere schlief fest und ruhig, aber er hatte wieder Fieber bekommen und sah sehr schwach aus. Schuldgefühle machten sich in dem Jungen breit. Er hätte sein Zimmer abschließen sollen...oder dafür sorgen, dass sein Freund nichts mitbekam... Aber er lächelte sanft. Zorro hatte das für ihn getan...niemand sonst hatte sich je so um ihn gekümmert, außer Ace, und da waren sie ja noch Kinder gewesen. Er wollte dem Älteren nicht zur Last fallen, aber er brachte es einfach nicht übers Herz ihn allein ziehen zu lassen. War das egoistisch? Vielleicht...aber anders ging es nicht. Die Ungewissheit würde ihn sonst in den Wahnsinn treiben, wenn es diese Stadt allein nicht schaffte... Er schloss wieder die Augen und genoss die Nähe des Grünhaarigen. Jetzt war ihm ganz deutlich, was er wollte...jetzt, wo der Andere ihm so nahe war, fühlte er es ganz stark. Seine Seele und sein ganzer Körper fühlten sich in einer Weise zu dem Älteren hingezogen, wie zu noch keinem anderen Menschen und Ruffy wusste genau, dass das keine Freundschaft mehr war. Doch konnte er es wagen, ihm davon zu erzählen? Nein, jetzt durfte er nichts riskieren...es war viel wichtiger, dass sie zusammen bleiben und es Zorro wieder besser ging. Auch, wenn dieses Gefühl den Jungen innerlich zerfressen würde... Schmerzlich erinnerte er sich daran, was ihm bei der Ankunft auf der Insel zugestoßen war. Selbst, wenn Zorro seine Gefühle erwidern würde, was schon unwahrscheinlich genug war...würde er in der Lage sein, ihn glücklich zu machen und seine Wünsche zu erfüllen? Er war nicht mehr derselbe...er war unsicher geworden, glaubte nicht mehr an sich selbst und genau das war seine größte Schwäche. Der Schwertkämpfer schien ähnliche Probleme zu haben, aber er hatte noch eine Chance. Ruffy dagegen würde nur für Zorro weiterleben, wie er es an dem Tag seiner Ankunft in der Stadt geschworen hatte, als er das Tuch am Strand fand. Ja, die Hoffnung darauf ihn wiederzusehen, auch, wenn es erst nach dem Tod sein würde, hatte ihn dazu ermutigt, am Leben zu bleiben, welchen anderen Grund hatte er denn noch? Dass Liebe so stark sein konnte, hatte er durch das Unglück gelernt und vielleicht konnte er seinem zukünftigen Leben an Zorros Seite noch etwas abgewinnen, indem er ihn glücklich machte... Zorro erwachte langsam, lies die Augen aber geschlossen und döste noch ein bisschen, versuchte Kräfte zusammeln. Er wusste nicht wie spät es war und hatte für einen Moment überhaupt keine Orientierung, bis ihm wieder einfiel, dass er bei Ruffy geschlafen hatte. Erst jetzt spürte er auch den anderen Körper der sich gegen seinen schmiegte. Es gefiel ihm, sehr sogar. Langsam öffnete er die Augen und sah zu dem Jungen, da erst sah er, dass er es war, der den Arm um den diesen geschlungen hatte und ihn somit an sich drückte. Sein Herz hämmerte wild in seiner Brust und Wärme durchströmte ihn...und nur das, weil Ruffy in seiner Nähe war? Ob Ruffy mitbekommen hatte, dass er ihn an sich zog, auch wenn er es eher unbewusst getan hatte? Wie würde er darauf reagieren? Er beobachtete den Jüngeren genau, aber dessen Augen waren geschlossen. Vorsichtig löste er sich von Ruffy, achtete dabei aber darauf, dass dieser nicht erwachte. Eigentlich wollte er ja noch so liegen bleiben und sich diesem Gefühl hingeben, es weiter genießen, doch wenn der Schwarzhaarige erwachte würde dieser merken, dass es ihm doch nicht so gut ging wie er vorgab. Leise und vorsichtig erhob er sich und ging mehr schlecht als recht zur Tür, da er ja unbedingt duschen wollte, bevor der Andere erwachte... Kapitel 7: Ein Kuss und seine Folgen ------------------------------------ Ruffy spürte, wie Zorro sich erhob und hörte ihn ins Bad gehen. Leise stand auch er auf und schlich hinunter in die Küche. Zorro sollte nicht wissen, dass er schon wach war... Unten bereitete er Kaffee und Frühstück zu und wartete darauf, dass Zorro aus dem Bad kam. Irgendwie war er niedergeschlagen, die Erkenntnisse über seine Gefühle hatten ihn vor einen ganzen Haufen neuer Probleme gestellt... Seufzend sah er auf das schwarze Tuch um sein Handgelenk. Wie würde es nun weitergehen? Zorro hatte noch Fieber, aber lange würde er ihn nicht mehr hier halten können und auf dem Boot wären sie rund um die Uhr zusammen... Auf der einen Seite sehnte er ihre Abreise herbei, auf der anderen fürchtete er sich davor, denn er hatte das Festland seit dem Sturm nicht mehr verlassen... Als der Kaffeeduft die Küche erfüllte, riss Ruffy sich aus den Gedanken und deckte den Tisch. Zorro stand unter der Dusche und ließ das kühle Nass auf sich nieder prasseln. Seufzend fuhr er sich mit der Hand übers Gesicht. Eigentlich wollte er schon lange wieder weg sein, er merkte wie er innerlich unruhiger wurde umso länger er auf einer Insel blieb, und auf dieser war er schon viel zu lange. Doch was war mit Ruffy? Er war irgendwie anders, auch wenn er zwischendurch versuchte es zu verstecken. Irgendetwas war da, das spürte Zorro genau. Ob Ruffy für eine neue Reise fit war? Ihm machte nicht das Körperliche des Jungen Sorgen, sondern das Seelische. Er wusste einfach keine Lösung, doch wenn er länger an einen Ort blieb, wäre die Gefahr erkannt und gefunden zu werden zu groß. Auch seine innere Unruhe war ein Problem, sie machte ihn schnell reizbar und auch aggressiv. Er schlug leicht mit der Faust an die nassen Fliesen, sie befanden sich wirklich in einer beschissenen Situation. Leise fluchend stellte er das Wasser ab und stieg aus der Dusche, trocknete sich flüchtig ab und schlüpfte in Shorts und Hose, bevor er in Ruffys Zimmer ging, um seine Schuhe zu holen. Erst da merkte er, dass der Jüngere schon wach war. Er zog sich die Schuhe an, verzichtete aber auf das Shirt, sodass die Wassertropfen die aus seinen kurzen Haaren perlten seinen Oberkörper entlang liefen. Langsam ging er hinunter und fand Ruffy in der Küche. Ruffy hörte Schritte auf der Treppe und drehte sich fröhlich lächelnd zu dem Schwertkämpfer um. "Da bist du ja! Hast du gut geschlafen?", fragte er. "Setz dich ruhig schonmal, ich geh mich kurz fertig machen!", fügte er schnell hinzu, sauste die Treppen hoch und ging schnell duschen, zog sich dann um und rannte mit nassen Haaren wieder die Treppe herunter. Der Kaffee war jetzt trinkfertig und so stellte Ruffy alles auf den Tisch. Anschließend setzte er sich neben seinem Freund und wünschte ihm grinsend einen guten Appetit. Jetzt würde Zorro ja wohl Hunger haben, er hatte gestern kaum etwas zu sich genommen... Zorro beobachtete Ruffy genau, er musterte ihn schon fast. Er wurde sich immer sicherer, dass mit dem Jüngeren irgendetwas nicht stimme. Erst stritten sie, dann war er traurig und nach dem Traum total fertig und nun stand er hier wie der alte Ruffy, den den er am Anfang kennen gelernt hatte. Zorro setzte sich an den Tisch und ließ auch Ruffy nicht aus den Augen, als dieser die Treppe hoch rannte. Als der Junge außer Sicht war, stütze er seinen Kopf auf seinen Händen ab, obwohl er auf Ruffys Frage hin genickt hatte, hatte er nicht besonders geschlafen, jedenfalls hatte es ewig gedauert bis er endlich schlief, die kurze Zeit schlief er dann aber ziemlich gut. Ob das an Ruffys nähe lag? Er schüttelte den Kopf und lächelte leicht. Als er Schritte vernahm spannte er sich kurz an, bevor ihm bewusst wurde, dass es nur der Schwarzhaarige war. Er entspannte sich wieder und lächelte leicht, als dieser sich an den Tisch setzte, murmelte er auch ein guten Appetit, und nippte an seinem Kaffee. Appetit hatte er trotzdem nicht, doch zwang er sich etwas zu essen, wenn´s auch nur ganz wenig war, hoffend, dass es dem Anderen nicht auffiel. Ruffy merkte, dass sein Freund keinen besonderen Appetit hatte, aber sagte dazu nichts. Er wusste, dass es dem Anderen nicht gut ging und wollte ihm kein schlechtes Gewissen machen. Aber irgendwie fühlte es sich komisch an, nun so neben Zorro zu sitzen... Was er wohl gedacht hatte, als er Ruffy in seinen Armen vorfand? Ein leichter Rotschimmer zeichnete sich auf seinen Wangen ab. Ob er etwas gemerkt hatte? Irgendwie fühlte er sich beobachtet...vielleicht bildete er sich das ja auch nur ein, aber es kam ihm vor, als wartete Zorro darauf, dass er ihm von den Träumen erzählte... Aber das würde er nicht! Zorro schob sein Essen nun ganz beiseite, er konnte sich jetzt noch nicht mal zwingen etwas zu essen. Er hielt mit beiden Händen seine Tasse fest, versuchte so das Zittern seiner Hände unter Kontrolle zu bekommen. Unbewusst konzentrierte er sich auf die Geräusche seiner Umgebung, ab und zu huschte sein Blick zu Ruffy hinüber, der jetzt schon wieder anders wirkte und wieder fragte er sich, was man ihm angetan hatte. Aber er würde ihn nicht fragen, ihn nicht zwingen. Er schloss kurz die Augen um seine innere Unruhe wieder unter Kontrolle zu bekommen, damit er seine Gedanken ordnen konnte und außerdem musste er herausfinden was das für Gefühle waren, die er in der Nähe des Jüngeren empfand. Das würde ihn noch mal alles in den Wahnsinn treiben. Am liebsten hätte er sich jetzt irgendwo abreagiert, aber damit hätte er Ruffy sicher verschreckt, außerdem hatte er gar nicht die Kraft dazu. Abermals fühlte Ruffy den Blick des Älteren auf sich ruhen und er bekam eine leichte Gänsehaut. Ja, er wollte etwas wissen, fragte aber nicht. Warum sonst sollte er ihn ansehen? Eine bedrückende Stille war eingekehrt und beide wurden sichtlich nervöser. Der Junge traute sich nicht einmal, Zorro zu fragen, wie es ihm ging, weil er bereits mit einer Lüge rechnete. Er musste einen anderen Weg finden, mit ihm umzugehen, sonst würden sie sich nur wieder streiten... lange starrte Ruffy in seine Tasse und stocherte in seinem Essen herum, dann schob auch er den Teller bei Seite, trank den inzwischen kalten Kaffee aus und seufzte. Er musste den Trieb unterdrücken, den anderen anzusehen, wenn sich ihre Blicke begegneten, würde er seine Unsicherheit nicht verbergen können... Zorro wurde langsam immer unruhiger und diese bedrückende Stille versprach nicht gerade zu einer Besserung. Er sah Richtung Fenster. Es war bereits taghell, aber eigentlich wollten sie in den frühen Morgenstunden los, da war es sicherer. Jetzt wäre es wahrscheinlich zu gefährlich abzureisen. Vor allem, da er den Fischer nicht gerade nett um das Boot gefragt hatte, aber das brauchte Ruffy ja nicht zu wissen und ein Boot war es eigentlich auch nicht, es war mehr ein Schiff, wenn auch ein kleines. So ähnlich wie ihre Lamb in Miniformat. Zorro hatte es in einer kleinen Bucht versteckt, oder besser, der Fischer hatte es für ihn getan und der würde es nicht wagen sie zu verraten. Zwar hatte es ihn sichtlich Kraft gekostet, den Fischer genug einzuschüchtern, aber es hatte geholfen. Das Seufzen des Jüngeren holte ihn aus seinen Gedanken und er sah in dessen Richtung. So wie es aussah, müssten sie noch einen Tag hier bleiben. Wäre er bloß nicht eingeschlafen, er verfluchte sich innerlich. Aber nun konnte man nichts daran ändern. Doch was sollte er tun? Er würde noch verrückt werden, wenn diese innere Unruhe immer weiter wuchs. Eigentlich könnte er durch das Dorf laufen, die frische Luft würde ihm gut tun, aber es wäre auch gefährlich. Zorro schob den Stuhl zurück und stand auf, kurz wurde ihm schwindelig und er hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, fing sich aber gleich wieder. Unauffällig schaute er zu Ruffy hinüber. Ob er was bemerkt hatte? Als er seinen Körper wieder unter Kontrolle hatte, fing er an, den Tisch abzuräumen, wenn er jetzt nichts tat würde er noch wahnsinnig werden. Was nicht besonders gut war, weil er spürte, dass er langsam leicht reizbar wurde. Ruffy sah Zorro überrascht an. "Lass nur, ich mach das schon!", sagte er und stand auf. Er meinte es nicht böse, er hatte nur Angst, den Anderen zu belasten. Außerdem wusste er, dass es seine Schuld war, dass sie nicht früh genug aus dem Bett gekommen waren... Andererseits konnte der Schwertkämpfer sich so noch einen Tag länger ausruhen und das war schon was wert! Er spürte die Spannung zwischen ihnen und hoffte, dass es nicht wieder zum Streit kommen würde. Er hielt sich ja schon ziemlich zurück und versuchte, Zorro möglichst nicht zu widersprechen, da er gemerkt hatte, wie es um dessen Selbstbeherrschung stand. Aber Ruffy konnte ihn gut verstehen, er musste viel durchgemacht haben, daher seine Nervosität... "Hör auf damit, Ruffy. Hör auf, dir solche Sorgen um mich zumachen!", er bemühte sich sichtlich um ein ruhigen Ton, hielt in seiner Tätigkeit aber nicht inne. Zorro stellte das Geschirr in das Spülbecken und räumte dann weiter den Tisch ab. Er spürte Ruffys Blicke auf sich und drehte sich ruckartig um, den Protest seines Körpers ignorierend. "Hör auf, dir Sorgen um Andere zu machen, du hast selbst genug Probleme, und streite das jetzt nicht ab. Ich bin nicht blind.", Zorro hielt erschrocken die Luft an, als ihm bewusst wurde, dass er Ruffy gerade so angeblafft hatte, dabei meinte der Jüngere es ja nur gut mit ihm. Ruffy sah Zorro nur unsicher an und wendete dann den Blick ab. Er wollte nicht, dass Zorro ihn so gereizt ansah... "Vielleicht solltest du deine eigenen Ratschläge auch mal beherzigen...", stieß Ruffy hervor und wunderte sich gleich darauf über sich selbst. Wann war er eigentlich so schlagfertig geworden? Vielleicht hatte er das fehlende Training durch seine Wortgefechte mit Feinden wettgemacht... nun ja, nützen würde es wenig, Zorro war einfach jähzornig geworden und das hing mit seinen Erlebnissen zusammen. Damit würde er auch umzugehen lernen... Wie mit allem anderen. Allein, dass Zorro lebte gab ihm die Kraft durchzuhalten, was machte es da schon, dass dieser gerade dabei war, sich kaputtzumachen? Ruffy würde ihn zusammenflicken und, wenn nötig ans Bett fesseln, auch auf die Gefahr hin, dass der Schwertkämpfer ihn dann hasste! Zorro kochte innerlich, und er wusste noch nicht mal warum. Waren seine Erlebnisse daran schuld, oder war es Ruffy an sich, den er einfach nicht verstand? Er ballte eine Hand zur Faust, versuchte seine Wut zu unterdrücken "Sag mal, willst du es nicht verstehen, oder kannst du es nicht verstehen? Hör auf mich wie ein Baby zu behandeln, mir geht´s gut!", er war so sauer, wäre Sanji sein gegenüber hätte er ihn sofort zusammen geschlagen. "Aber was ist mit dir? Du solltest dir mal Gedanken um dich machen, anstatt dich um Andere zu kümmern." Der Junge begann, wütend zu werden. Zorro war nicht blind? Das hatte er doch gesagt, oder? Warum sah der feine Herr dann nicht, wie beschissen es ihm ging, wegen ihm? Warum sah er nicht, dass es ihm erst wieder besser ging, seit er hier war? Warum sah er nicht, dass er der einzige Grund dafür war, dass Ruffy sich nicht längst ins Meer gestürzt hatte? Tränen der Wut fanden ihren weg in seine Augen und er sah den Anderen unverstehend an. "Du bist derjenige, der nicht verstehen will! Ich hab im Moment nur ein Problem und das ist, dass du dich kaputt machst!" Zorros ganzer Körper zitterte vor Anspannung. Er wollte nicht wütend sein. Ruffy konnte nichts dafür, doch konnte er seine Wut nicht unterdrücken, es lag wahrscheinlich daran, dass er die meiste Zeit des Jahres alleine war, Anderen aus dem Weg gegangen war. Nun war er schon viel zu lange in einem Dorf, wo er gar nicht sein sollte, er befand sich seit langem wieder unter Menschen und vor allem war Ruffy hier und wieder stritten sie. Er war das ganze Jahr auf sich allein gestellt, doch war es viel schlimmer als vor seiner Zeit als Pirat. All das traf ihn mit meinem Schlag und mit solch einer Wucht... Zorro fühlte sich in die Ecke gedrängt, war total überfordert, hatte er doch solche Auseinandersetzungen ein Jahr lang gemieden. "Ich mach mich nicht kaputt, das bin ich schon längst!", er stützte sich an der Spüle ab und sah Ruffy kalt an. "Außerdem, wenn das im Moment dein einziges Problem ist, dann kann ich ja gehen. Dann kannst du dich deinen eigenen Problemen widmen...", er senkte den Kopf, seine Atmung ging schnell. Ruffy sah ihn eine Weile ausdruckslos an, dann legte er die Arme um sich und schloss die Augen. Jetzt fühlte er sich genau so, wie damals... Wieso machte Zorro ihn so fertig? Ihm war schlecht, es kam ihm vor, als würde man ihm den Boden unter den Füßen wegreißen. "...Zorro...wieso sagst du sowas...?", sagte er leise und lehnte sich an den Tisch. Was musste er denn noch tun und sagen, bis Zorro verstand? Musste er ihm wirklich erklären, wieso er ihn brauchte und wie sehr? Zorro schloss die Augen, versuchte sich zu entspannen. Nach kurzer Zeit war die Wut verschwunden, nur das Zittern blieb. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, lies den Kopf aber gesenkt, dass Ruffy nicht sah, wie er sich tatsächlich fühlte. Seine Beine gaben nach und er ließ sich an der Spüle hinab auf den Boden sinken. Ruffy hatte ja recht, er hätte sowas nicht sagen sollen "Es tut mir leid", kam es leise, den Blick immer noch abwendend "Ich hätte sowas nicht sagen sollen...ich weiß auch nicht was los ist...ich hab wahrscheinlich nur Angst, dass dir was passiert...ich hab schon mal jemanden verloren, den ich-" Er schüttelte traurig lächelnd den Kopf. "Es tut mir leid", flüsterte er noch einmal. Ruffy sah Zorro an und holte tief Luft, dann schritt er auf ihn zu und setzte sich neben ihn. Er sagte kein Wort, sah ihn einfach nur an. Sein Herz raste. In solchen Momenten spürte er noch deutlicher, was Zorro ihm bedeutete. Er seufzte leise und rang sich dann zu einer Antwort durch. "...ich weiß...mir geht es doch genauso..." Er strich vorsichtig über Zorros Kopf. "...schon gut..." Zorro schloss die Augen und genoss für einen Moment die Nähe des Jüngeren. Dessen Berührungen, die so gut taten. Er hob den Kopf und sah in die dunklen Augen des Anderen, sah ihn einfach nur an. Er hob langsam die Hand und berührte Ruffys Wange, erst nur flüchtig, dann strich er mit dem Daumen darüber, sah ihn aber weiterhin in die Augen, schob ihm dann eine schwarze Strähne aus dem Gesicht und lächelte leicht. Ruffy wusste nicht, was in dem Moment mit ihm passierte, als Zorro seine Wange berührte. Er erwiderte das Lächeln, wollte ruhig bleiben, aber sein Herz raste und sein Gesicht schien zu brennen. Einfach alles an ihm wollte zu Zorro, wollte ihn festhalten, wollte festgehalten werden und alles für ihn tun! Und er spürte auch, dass er seine Bedürfnisse nicht mehr lange würde unterdrücken können... Zorros Berührungen lösten in ihm ein ganzes Feuerwerk an Gefühlen aus, seine Kehle schien so trocken zu sein, er zitterte. Er konnte einfach nichts mehr dagegen tun... Noch ehe er oder Zorro etwas dagegen hätten tun können, war sein Kopf wie leergefegt und sein Herz schien die Kontrolle über seinen Körper zu haben. Er beugte sich langsam ein Stück vor, bis ihre beiden Gesichter sich ganz nah waren, schloss seine Augen und küsste ihn zaghaft. Als ihre Lippen sich berührten, wünschte Ruffy sich ernsthaft, genau jetzt zu sterben. Es war das schönste, was er in seinem ganzen leben je getan hatte und er wollte den Zauber einfach genießen, ohne über die Konsequenzen seines Handelns nachdenken zu müssen. Ruffy ergab sich allein dem Gefühl, die anderen Lippen auf seinen zu spüren und den heißen Atem Zorros in seinem Gesicht zu fühlen. Sein Herz hämmerte wie wild von innen gegen seinen Brustkorb und es fühlte sich an, als wolle es hinausspringen. Zorro hatte nun Macht über Ruffy wie noch nie zuvor. Er konnte ihn mit einem Wort vernichten, sein Herz brechen und ihn in den Wahnsinn treiben, oder aber ihn zum glücklichsten Menschen der Welt machen. /So, jetzt hast du die Wahl...ich kann es nicht ungeschehen machen, und selbst, wenn dass das Beste wäre, ich würde es nicht tun, auch, wenn ich es könnte...ich liebe dich.../, dachte er und seine Hand, die noch in Zorros Nacken ruhte, wanderte über dessen Hals zu seinem Gesicht. Zorros war so in den Augen des Jüngeren versunken, dass er gar nichts um sich herum mehr wahrnahm. Er sah Ruffy näher kommen, konnte aber nichts tun, nicht handeln. Er war wie gefangen, hypnotisiert von diesen Augen, dem schwarzem Haar, einfach alles von Ruffy zog ihn aufeinmal in seinen Bann. Er schloss schon automatisch die Augen und spürte dann Ruffys Lippen auf seinen. Mit einem mal war ihm alles egal, alle Sorge und Zweifel waren wie weggefegt. Er genoss nur noch die Nähe des Anderen, dessen weiche Lippen und den warmen Atem. Gefühle durchströmten ihn, welche er gar nicht kannte, die er verdrängt oder schon vergessen hatte. Es war einfach überwältigend, einfach zu schön um wahr zusein. Er spürte Ruffys Hand seinen Hals entlang streichen... Verdrängte Erinnerungen und Bilder schoben sich in sein Bewusstsein....Bilder seiner Schwester, der langsam die Kehle aufgeschnitten wurde und die qualvoll verblutet war. Sein Herz hämmerte schmerzvoll in seiner Brust, er versuchte die aufkommende Panik zu unterdrücken. Aber als er dann die Hand auf seinen Gesicht spürte, konnte er sie nicht mehr halten. Mit einem Ruck riss er die Augen auf und schob Ruffy von sich, sprang auf die Beine, hatte dabei aber sichtlich Mühe sein Gleichgewicht zufinden. Seine Atmung ging schnell und er zitterte, fixierte Ruffy aber mit wütenden Blicken, er war auf einmal so sauer auf den Jüngeren und er wusste noch nicht mal direkt warum. Unterdrückte Erinnerungen, Gefühle... alles das strömte auf einmal auf ihn ein. Er konnte einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er stolperte zur Tür und riss sie auf er brauchte dringend frische Luft Gerade hatte Ruffy zu hoffen gewagt, als Zorro ihn wegstieß und aufsprang. Der Blick des Älteren wurde wieder wütend, schlimmer als je zuvor und darin war so viel Hass und Schmerz zugleich... Dem Jungen wurde unendlich schlecht, er sah den Anderen nur unsicher und angsterfüllt an. Doch anstatt ihn zu beschimpfen, lief Zorro einfach weg, ließ Ruffy mit sich und seinem Schmerz allein. Der Junge schloss die Augen, Tränen liefen über seine Wangen und er schloss die Arme um sich. Langsam ließ er sich zurücksinken, spürte die kalte Wand an seinem Rücken... "...Wieso, Zorro? Hab ich dir damit so weh getan? Ekelst du dich vor mir? Ist dir denn alles zuwider, was ich tue?", schließlich stand er langsam auf. Ihm war immernoch übel, dabei hatte er doch heute kaum etwas gegessen... Aber Ruffy kümmerte es nicht, er wollte nur nach oben und die Augen zumachen, einfach nichts mehr hören und sehen müssen. Zorro hasste ihn und vielleicht würde er ihm niemals vergeben...aber trotzdem war er zufrieden, es getan zu haben. Jetzt wusste er wenigstens woran er war...und Zorro auch! Ruffy begann zu schwanken, mitten im Flur musste er sich hinsetzen und ließ sich an der Wand hinuntersinken. Ihm war so unheimlich kalt geworden... Bilder kamen in ihm hoch, die er zu unterdrücken versucht hatte. Er hob den Arm und betrachtete das Tuch an seinem Handgelenk. "Ich hab nur für dich überlebt...wenn du mich jetzt nicht mehr haben willst...was soll ich dann jetzt machen?", flüsterte er und schloss die Augen. Zorro war nicht weit von der Kneipe entfernt, er brauchte einfach nur frische Luft, um klare Gedanken zu bekommen. Fluchend lief er immer wieder hin und her, er konnte einfach keinen Gedanken fassen, in seinem Kopf herrschte das reinste Durcheinander. Er blieb stehen und schlug mit aller Kraft an die gegenüberliegende Wand, immer und immer wieder. Dass seine Haut dabei aufplatzte und die Wand leicht rot färbte, interessierte ihn nicht, warum auch, es war ein gutes Mittel um sich abzureagieren. Nach einer Weile hielt er plötzlich inne, stoppte ganz kurz vor dem harten Stein und strich mit den Fingerspitzen sachte über seine Lippen. Seine Hand zitterte, als er endlich den Schmerz spürte, die Wut war weg. Er sah zum Fenster hoch, welches zu Ruffys Zimmer gehörte. Was war eigentlich mit ihm los gewesen? Warum hatte Ruffy das getan? Und vor allem, was sollte er jetzt tun? All diese Fragen und noch mehr schwirrten in seinem Kopf rum. Zorro seufzte und lehnte sich gegen die Wand. Einfach abhauen ging nicht, da seine Schwerter noch im Zimmer waren und irgendwie wollte er das auch nicht. Er wusste nicht warum, aber er wollte Ruffy nicht mehr alleine lassen, andererseits wusste er auch, dass er sich das nie verzeihen würde, wenn dem Jungen etwas passieren würde und das nur wegen ihm. Doch würde er Ruffy jemals wieder in die Augen sehen können? Nicht nachdem wie er eben reagiert hatte. Er hatte ihn weggestoßen und ihm einen Blick zugeworfen, wie er es nur bei seinen Feinden tat. Ruffy würde ihm das ganz sicher nicht verzeihen, es war ja auch nicht das erste Mal gewesen. Sie hatten sich gestritten und auch da hätte er ihn mit Blicken töten können, hätte er es gekonnt. Nein, Ruffy würde ihm ganz sicher nicht verzeihen, warum auch sollte er das tun. Durch das Jahr war er unberechenbar geworden, eigentlich stimmten jetzt die Erzählungen der Leute zu seiner Zeit als Piratenjäger. Er kam sich vor wie ein Tier, das jeder Zeit austicken und jemand anfallen konnte. Egal wen. Doch diese Erkenntnis half ihm jetzt wenig. Er stieß sich von der Wand ab und ging zur Tür. Er würde einfach seine Schwerter holen und verschwinden, so wie er es am Anfang vorgehabt hatte, auch wenn es ihm selber nicht gefiel. Zorro durchquerte den Raum und sah sich nach Ruffy um, er war nicht da. Zögernd und mit einem mulmigen Gefühl ging er die Treppe hoch. Er bog um die Ecke und sah Ruffy auf dem Boden sitzen. Zorro überlegte nicht lange und er rannte fast auf den Jüngeren zu und hockte sich zu ihn hinunter. Er sah, dass Ruffys Augen geschlossen waren. Er hob ihn hoch und brachte ihn in das nächstbeste Zimmer, es war das Zimmer welches Ruffy ihm gegeben hatte. Zorro legte den Jüngeren auf das Bett und deckte ihn zu, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich, beobachtete Ruffy die ganze Zeit. Nach einer ganzen Weile öffnete Ruffy erwachend die Augen. Zuerst registrierte er die Gegenwart des Anderen nicht und strich sich mit einer Hand über die Augen. Dann sah er zur Seite und erblickte Zorro, der ihn ansah. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Der Ältere schien ihm nicht mehr böse zu sein...aber was sollte er ihm sagen? Endlich setzte er sich auf und unterdrückte seine Tränen. "...Zorro...ich...", er schluckte. "...ich...wollte dich nicht kränken...entschuldige...", erklärte er, ohne den Anderen anzusehen. Ob Zorro ihm vergeben konnte? Zorro wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Ruffy sich aufsetzte und sah ihn dann überrascht an, als er sich auch noch entschuldigte. Aber war er nicht derjenige der sich entschuldigen musste? Er hatte ihn doch weggestoßen und war gegangen, auch hatte er immer mit den Streits angefangen, warum also entschuldigte Ruffy sich dann? In seinem Kopf herrschte immer noch ein durcheinander. Wie sollte er jetzt darauf reagieren? Warum war Ruffy nicht sauer auf ihn? Zorro stand auf und drückte ihn sachte zurück in die Kissen, lies für einen Moment die Hand auf der Schulter des Jüngeren liegen. "Warum entschuldigst du dich?...ich bin doch an allem Schuld...", er lächelte traurig, nahm die Hand weg und ging zur Tür. "Ruh dich aus. Ich besorg dir was zuessen." Bevor er die Tür zuzog, murmelte er noch zu sich selbst: "Ich versteh es nicht, was bin ich schon wehrt, das man mir verzeihen könnte...ich bin an allem Schuld..." Er hob seine Hand und betrachtete seine aufgeplatzte Haut, lächelte traurig "...die Leute haben Recht, ich bin ein unberechenbares Monster..." Er ließ die Hand sinken und schloss die Tür. Ruffy wollte noch etwas sagen, aber Zorro verschwand so schnell, dass er nicht die Zeit zum Antworten hatte. Allerdings hatte er bemerkt, dass seine Hand verletzt war und fragte sich ernsthaft, was es damit auf sich hatte. Genauso fragte er sich, wieso Zorro nun die Schuld auf sich nahm und ihm nicht böse war...das Murmeln des Anderen hatte er nicht gehört. "...Zorro...was soll ich denn jetzt tun? Ich kann meine Gefühle nicht ignorieren...und es tut mir weh, dass du mich abgewiesen hast...aber ich will bei dir sein...egal wie...", dachte er bei sich und seufzte. Zorro stand unten in der Küche, die Hände auf dem Tisch abgestützt und sah nach unten. Wie sollte es denn jetzt weitergehen? Seufzend sah er aus dem Fenster, schüttelte dann energisch den Kopf und suchte nach etwas essbarem. Nach einigem Suchen fand er auch was, stellte es auf ein Tablett und nahm noch eine Flasche Wasser mit. Vor dem Zimmer zögerte er noch, bevor er die Tür öffnete und hineintrat. Irgendwie traute er sich nicht Ruffy in die Augen zusehen. Er ging zum Nachttisch und stellte das Tablett ab. "Hier und ruh dich aus!" Sein Blick glitt zu seinen Schwertern, bevor er aus dem Fenster sah. Zorro seufzte schwer, griff die Schwerter und machte sie sich um. "Ich geh zum Markt einkaufen..." Immernoch sah er ihn nicht an, als er sich zum gehen wandte. Ruffy sah den Anderen verwirrt an, als dieser die Schwerter nahm. Er war doch schon einkaufen gegangen... "...Zorro..." Er setzte sich auf und griff nach seinem Arm, sah dabei wieder die Verletzung und es tat einen Stich in seinem Herzen. "...bitte...geh jetzt nicht weg...ich versteh, wenn du sauer bist...aber ich hab´s nicht böse gemeint..." Er sah ihn bittend an und hoffte, dass Zorro irgendwie auf das gesagte reagieren würde. Egal wie, Hauptsache, er wich ihm nicht wieder aus! Zorro senkte den Kopf und umfasste mit seiner freien Hand den Griff seines weißen Schwertes. Ruffy wollte, dass er was sagte, irgendwas. Aber er wusste selber nicht wie er jetzt reagieren sollte. Wieder entschuldigte sich der Junge. Aber warum? Er hatte ihn doch weggestoßen und ihn schlecht behandelt. Zorro seufzte lautlos. Was war nur mit ihm los? Wieder konnte er keinen klaren Gedanken fassen. Warum war er immer gleich so überfordert? Weil er andere Menschen gemieden hatte? Weil er es nicht auf Gespräche ankommen ließ? Weil er immer gleich tötete, ohne zu fragen? Weil ihn Andere einfach nicht interessierten? Und was war nun? Warum konnte er seine Gefühle und Erinnerungen nicht wieder verdrängen, warum waren sie zu stark? Oder war er zu schwach? Zorro riss seinen Arm weg und sah Ruffy an, direkt in die dunklen Augen. "Du willst jetzt was von mir hören, nicht? Ich soll jetzt irgendetwas tun oder sagen. Hab ich Recht?" Er klang wieder gereizter, seine Augen wurden stechender. Wieder fühlte er sich in die Enge gedrängt. "Was willst du hören? Was soll ich tun? Was erwartest du von mir?" Seine Stimme war drohend, doch schwang ein verzweifelter Unterton mit. Der Junge sah seinen Freund lange an und lächelte dann traurig. "Zorro...ich hab dich geküsst...weißt du nicht, was das heißt? Aber du sagst einfach nichts dazu...du haust einfach ab! ...Ich will nicht, dass du weggehst...und ich werd es auch nie wieder tun...wenn du endlich irgendwie reagierst...mehr erwarte ich doch nicht..." Er senkte den Blick. Seit Zorro da war, hatte er erleben müssen, wie dieser litt und ihm offen legte, was in der Zwischenzeit passiert war. Er hatte ihn mehr als einmal aggressiver als je zuvor gesehen... Aber er hatte ihn auch von seiner sanften Seite kennengelernt, Zorro hatte ihm geholfen und war für ihn da gewesen... Solche Zuwendung hatte er sich nie von ihm erhofft und doch hatte es sie gegeben! Wie sollte er da jetzt einfach aufgeben und vergessen, was war? Er liebte ihn einfach...und das würde er immer tun... "Klar, du hast mich geküsst, das hab ich mitbekommen. Falls du es vergessen hast. Ich war dabei!" Die Hand schloss sich fester um den Schwertgriff. Er hatte sich kaum noch unter Kontrolle, seine Augen wurden kälter. "Du erwartest jetzt eine Reaktion. Wie soll ich denn bitte schön reagieren? Klar weiß ich, was ein Kuss bedeutet." Er ballte seine andere Hand zur Faust, versuchte die Wut zu unterdrücken. "Warum tust du mir das an?", schrie er den Jüngeren jetzt an. "Alle die mir was bedeutet haben sind tot und ich bin Schuld. Ich werde auch an deinem Tod Schuld sein Monkey D. Ruffy!" Seine Stimme bebte, er hatte seinen zitternden Körper kaum unter Kontrolle. "Denn du bist mir nicht egal!" Ruffy sah ihn erschrocken und unsicher an. Was bedeutete das nun? Jedenfalls hatte Zorro Angst um ihn und komischerweise fand er das auch noch schön... "...Du bist nicht Schuld...dein Bruder hat Schuld, sonst niemand...", er senkte den Blick. "...ich kann nicht anders...versteh doch..." Tränen liefen über seine Wangen und er wischte sich über die Stirn. Warum konnte er ihm nicht helfen? Warum war er verdammt nochmal so ein Schwächling? Er sah zu ihm auf und krallte die Hände ins Bettlaken. "Ich liebe dich...Lorenor Zorro...", sagte er leise aber deutlich und sah ihm einfach in die Augen. Er hatte keine Angst vor Zorro. Egal, was er ihn auch antun konnte, es würde nichts ändern... "Warum tust du das? Hör auf mich anzulügen!" Tränen liefen seine Wangen hinunter, man konnte aber nicht sagen ob es Wut, Angst oder Verzweiflung war. Seine Augen blieben kalt. "Du hast doch keine Ahnung!" Er hob seine zur Faust geballte Hand. Hatte sich dann aber doch soweit unter Kontrolle, um seine Wut nicht an Ruffy auszulassen. "Warum lügst du mich an? Warum quälst du mich damit? Hör auf! Hör einfach auf!" Er stolperte ziellos ein paar Schritte nach hinten und kam an der Wand zum stehen. Er wandte kurz den Blick ab, ertrug es einfach nicht wie der Jüngere ihn ansah. Dann riss er den Kopf wieder rum, sah Ruffy direkt in die Augen, fixierte ihn regelrecht. Wie ein Raubtier, das seine Beute im Visier hatte. "Liebe, was ist das schon. Ein Wort ohne Bedeutung. Das Einzige was Liebe mit sich bringt ist Schmerz!" Seine Stimme wurde fester, schneidender. "Hör auf, dir was vorzumachen, Ruffy....mich kann man nicht lieben. Du siehst doch, was aus mir geworden ist, oder hast du nicht gehört was die Leute erzählen. Es stimmt was sie sagen, oder was sie in den Zeitungen schreiben.", zischte er. Ruffy sah seinen Freund nur verletzt an. Liebe bedeutete Schmerz... Und genau den fühlte er gerade. Es war schon schwer genug gewesen, es ihm zu sagen, und jetzt glaubte er ihm nichtmal... Es war das erste Mal, dass er so für einen Menschen empfand und schon wurde er deswegen fertiggemacht. Zorros Blick durchbohrte ihn förmlich. Ja, er war aggressiv geworden, aber selbst, wenn er ihn umbringen würde, würde es niemals seine Gefühle auslöschen. Niemals... "Du bist derjenige, der sich was vormacht!", platzte es aus ihm heraus und sein Blick wurde ebenfalls zornig. "Denkst du, wenn du mir das alles sagst, änderst du irgendwas? Tut mir leid, aber da irrst du dich! Ich weiß, was ich fühle, und selbst, wenn ich es wollte, ich könnte es nicht ändern! Egal was du sagst oder tust!", sagte er und stand auf. Diesmal würde er nicht nachgeben. Diesmal würde er Zorro nicht einfach weglaufen lassen. Ihm war egal, was Zorro nun tun würde... Er hatte nur noch ihn. Und von ihm hing jetzt alles ab, denn allein würde er hier nicht bleiben, eher stürzte er sich ins Meer... Für einen Moment strahlten Zorros Augen Unsicherheit aus. Es war nicht das, dass Ruffy zornig wurde, was er nicht von ihm gewöhnt war, es waren eher die Worte. Oder gerade weil die Worte von Ruffy kamen? Mit einem Mal war seine Wut verraucht, machte einer seltsamen Leere platz. Er spürte wieder die Proteste seines Körpers, die er durch das Adrenalin nicht gespürt hatte. Kurz keuchte er schmerzvoll auf, lehnte sich an die Wand und schloss die Augen, sein Körper zitterte. Zorro hörte wie sich Ruffy vom Bett entfernte, die Geräusche drangen wie durch Watte an seine Ohren. Er hob leicht den Kopf. Ruffy stand zwischen ihm und der Tür. Dem einzigen Fluchtweg. Er war gefangen. Wie damals.... Zorro riss den Kopf hoch, die Unsicherheit in seinen Augen war verschwunden und diese strahlten nun wieder Kälte aus. Er schnellte nach vorne, packte Ruffy an den Schultern und drückte ihn gegen die Wand. Adrenalin durchströmte seinen Körper, vergessen war der Schmerz. "Du sollst aufhören!", zischte er ihn an, drückte den Jüngeren noch fester gegen die Wand. "Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden!" Ruffy sah Zorro zuerst erschrocken, dann fest an. "Das ist nicht wahr...", sagte Ruffy und wich dem Blick des Anderen nicht aus. Ihm war alles egal, er wollte nur endlich klare Verhältnisse! "Es ist völlig egal, ob du mir glaubst...ich weiß, dass ich dich liebe...und das ist es, was zählt...", erklärte er und zuckte etwas zusammen, als der Griff um seine Schultern sich verstärkte. /Wenn er mich schlägt, werde ich es ertragen...mit Würde...und wenn er mich umbringt...dann wäre ich wenigstens frei...und könnte ihm folgen.../, dachte Ruffy und wartete auf die Reaktion des Älteren. Er hatte das ganze Jahr über nur an die Anderen gedacht und vor allem an ihn. Darum hatte er alles ertragen und sich nicht gewehrt. Und darum hatte er überlebt. Jetzt war es an der Zeit, einmal stark für sich selbst zu sein...Zorro würde nicht einfach abhauen...nur über seine Leiche! Und vielleicht war gerade dass das egoistische daran...denn Zorro wollte ihm nichts tun... Das wusste Ruffy genau und auch, dass es nur einen Weg gab, ihn vor sich selbst zu schützen. Er durfte nicht aufgeben, ihn nicht im Stich lassen und das würde er auch nicht, weil das hieße, seinen einzigen Lebensinhalt herzugeben... Zorro kämpfte innerlich mit sich selbst, er war so wütend. Wie konnte Ruffy einfach behaupten ihn zu lieben. Liebe...das Wort kam in Zorros Wortschatz nicht vor, schon lange nicht mehr, denn Liebe war mit Schmerz verbunden. Liebe tat weh. Ruffy wäre ein Narr, wenn er ihn wirklich lieben würde. Andererseits glaubte Zorro ihm irgendwie, ganz tief in seinem Inneren, spürte er, dass der Jüngere das nicht einfach so gesagt hatte. Aber wieso ausgerechnet ihn? Es gab so viele Menschen auf der Welt, viele mit denen er glücklich werden könnte, aber nein, er musste ausgerechnet ihn lieben. Die Worte des Jüngeren hallten in seinen Ohren wieder, wie ein Echo. Und langsam wurde ihm bewusst, was er hier tat. Er behandelte den Jungen schon wieder ungerecht und trotzdem sprach er von Liebe? Der Zwiespalt in ihm wurde immer größer, war kaum noch auszuhalten. Sein Körper zitterte vor Anstrengung, seine Gedanken überschlugen sich, doch kam er zu keinem richtigen Ergebnis, er war total überfordert. Tränen der Verzweiflung sammelten sich in seinen Augen, welche nicht mehr so kalt wirkten, den Jüngeren aber immernoch fixierten, man konnte deutlich die Unsicherheit darin erkennen. Doch ließ er Ruffy nicht los, presste ihn weiter an die Wand, löste eine Hand von der Schulter und ballte sie zur Faust. Wie automatisch hob er die Faust, seine Augen wurden wieder kalt. "Du sollst aufhören, hab ich gesagt! Halt den Mund!", zischte er und lies die Faust vorschnellen. Doch kurz bevor er Ruffy traf, wurde er sich bewusst was er gerade fast getan hätte. Erschrocken taumelte er ein paar Schritte zurück, kaum fähig sich auf den Beinen zuhalten. Fast schon ängstlich sah er den Jungen an. Sein Herz raste, aber er erkannte auch, dass der Fluchtweg jetzt frei war. Er stolperte zur Tür, wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, als seine Sicht kurz verschwamm, mit der anderen hielt er seine Seite. Kapitel 8: Dummheiten --------------------- Ruffy zuckte kurz zusammen, als er die Faust auf sich niederschnellen sah, doch dann wich Zorro zurück und ließ ihn los. Zu spät merkte er, dass der Ältere aus dem Zimmer stürmte und rannte ihm nach. "Zorro!", rief er, doch er war schon zu weit weg. Es gab nichts mehr, das er noch tun konnte, er sah nur die offene Hintertür und blieb davor stehen. "...verdammt...was hab ich getan...", flüsterte er und sank auf die Knie. Langsam wurde ihm bewusst, dass er mit seinem Geständnis alles zerstört hatte, was mal zwischen ihnen gewesen war. Nun war er wieder allein und Zorro ebenfalls, verletzt, wütend und traurig... Er begann zu weinen wie ein Kind, seine ganze Kraft war verschwunden und sein Kopf wurde völlig leer. Es gab nur noch den Schmerz in seiner Brust... Lange saß Ruffy so da und nahm die Welt um sich herum nicht mehr wahr. Als es langsam dunkel wurde, rang er sich zu einem Entschluss durch. Er stand auf und ging zurück nach oben, wo Zorro seine Schwerter und den Rucksack vergessen hatte. Er holte die Sachen und legte alles unten auf den Küchentisch, dort würde er es finden. Er würde nicht mehr bleiben wollen und ihn garantiert nicht mehr sehen... Anschließend verließ er die Kneipe und ging die Straße hinunter Richtung Strand. Er musste ihn gehen lassen...aber hier bleiben würde er nicht...da gab es nur einen Weg. Zumindest für Ruffy, denn er hatte nicht mehr die Motivation, nach einer anderen Lösung zu suchen... Zorro hatte seine Chance genutzt und flüchtete regelrecht durch die Hintertür. Ruffys Rufe hatte, er einfach ignoriert. Mit Tränen in den Augen stolperte er die Straßen entlang, zwang sich weiter zulaufen. Bei einer Gasse verweigerten seine Beine endgültig ihren Dienst, er schleppte sich mit letzter Kraft in die Gasse und ließ sich an der Hauswand hinabrutschen. "Was hab ich nur getan...", flüsterte er immer wieder. Ruffy hatte ihn schon des öfteren vor dem Tod bewahrt und wie dankte er es ihm? Zorro schlug mit der Faust auf den harten Boden, lehnte den Hinterkopf an die Wand, er fühlte sich müde und ausgepowert. Kurz schloss er die Augen, wollte sich etwas ausruhen und auch den Tränenfluss stoppen, der immer noch seinen warmen Wangen hinab lief. Ruffy wäre jetzt viel glücklicher, wenn er nicht den Fehler gemacht hätte ihn in seine Bande aufgenommen zuhaben. Es war einfach nicht Recht gewesen. Zorro öffnete stöhnend die Augen, er musste eingeschlafen sein, denn es wurde bereits dunkel. Langsam erhob er sich, musste sich an der Wand abstützen um überhaupt auf die Beine zu kommen. Dunkle Wolken zogen auf und es begann zu regnen, erst langsam dann immer stärker, schon nach kurzer Zeit waren seine Sachen klitsch nass und klebten an seinem Körper. "Ich sollte mich entschuldigen, auch wenn er mir nicht mal zuhören wird...", murmelte er, als ein stechender Schmerz seine Seite durchzog, scharf zog er die Luft ein. Nach kurzer Zeit waren die Schmerzen zum Teil verebbt und er ging weiter. "Dann werd ich wieder verschwinden...er würde mich sowieso nicht wieder sehen wollen..." Zorro blieb stehen und sah sich um, er hatte keine Ahnung wo er war, gut sein Orientierungssinn war nicht der Beste, doch war er auch einfach blindlings irgendwo hingelaufen. Kalt schlug der Regen ihm ins Gesicht und ließ ihn frösteln, schutzlos war er diesem ausgeliefert. Aber es war ihm auch egal. Sein Rucksack und seine Schwerter waren auch noch bei Ruffy. Dort waren sie wenigstens sicher. Gut nun konnte er sich kaum verteidigen, wenn ihn einer angriff, oder er würde sich eine Erkältung einfangen, vielleicht sogar daran qualvoll sterben. Aber auch das war ihm im Moment egal. Er hatte den Menschen der ihm am meisten bedeutete verletzt. Da war es nur gerecht, wenn er durch irgendetwas drauf ging... Ziellos war er in eine Richtung gegangen und nach einer Weile drang Wasserrauschen an seine Ohren. /Der Strand.../ Konzentriert versuchte er etwas zu erkennen, aber der Regen und die sich nähernde Dunkelheit ließen ihn kaum etwas erkennen. Aber er konnte eine Gestalt ausmachen, eher eine Silhouette, es konnte aber auch Einbildung sein. Zorro konzentrierte sich mehr und glaubte, die Form von Ruffys Strohhut zu erkennen. Er wollte gerade auf ihn zu um nachzusehen, als ein erneuter Schmerz seinen Körper durchzog und er in die Knie sackte. Schwer atmend presste er seine Hand auf die Wunde. Ruffy hatte Zorro nicht bemerkt. Er stand am Strand, die Füße im Wasser und starrte abwesend und ohne jede Gefühlsregung Richtung Sonnenuntergang. Schon eine ganze Weile wartete er hier im Regen auf einen Geistesblitz, einen Grund am leben zu bleiben, eine Idee, wie er Zorro entgegentreten konnte, aber in seinem Kopf herrschte Chaos. Hier war es damals passiert...hier hatte er beschlossen, weiterzuleben, damit ER stolz auf ihn wäre, damit ER eines Tages zu ihm käme, damit ER glücklich wäre, weil Ruffy ihn schützen wollte. Vielleicht war es als Käpt´n nicht richtig, aber an die Anderen hatte er nur halb so oft gedacht... Zorro wusste, was er fühlte, aber es war ihm eine Last. Damit hatte er ihn mehr verletzt als ihm geholfen und sein Versprechen gebrochen, das er sich selbst damals gegeben hatte. Ein Windstoß wehte den Strohhut von seinem Kopf, aber er sah sich nicht einmal danach um. /Shanks, ich habe versagt. Könntest du mich jetzt sehen...ich glaube, du würdest auf mich spucken. Ich habe alles verloren, auch meine Träume und ich werde niemals Piratenkönig, nichtmal mehr ein normaler Käpt´n. Vielleicht weht der Wind den Hut zu dir zurück oder zu jemandem, der es schaffen kann und es verdient hat. Wir sehen uns nicht wieder, nie wieder, genauso, wie ich alle Anderen nie wiedersehen werde. Ich werde für immer allein sein...und ich komme hier allein nicht weg. Ich wollte es mal, aber jetzt ohne Zorro...hab ich selbst dazu den Willen verloren. In meinem Leben gab es immer einen roten Faden. Erst warst es du, dann mein Traum und meine Crew, dann Zorro...was gibt es jetzt noch? Wo ich alles verloren habe? Wo soll ich noch hin und was soll ich tun? Ich kann nicht mehr.../, dachte er und beobachtete die Wellen. Letztendlich würde er also nicht im Kampf sterben... Aber noch zögerte er, den nächsten Schritt zu tun. Selbst dazu war er zu feige... Dabei gab es doch sonst nichts zu tun, was blieb ihm denn anderes übrig? Er wollte sterben, solange er noch bei Verstand war...doch irgendetwas hielt ihn zurück. Dieser Kuss...er hatte nicht nur schlechtes ausgelöst. Dieses Gefühl des Glücks war Balsam für seine Seele gewesen, aber je höher der Flug, desto tiefer der Fall... Warum konnte er nicht einfach ins Wasser gehen, wie es vor ihm schon so viele Andere getan hatten, aus weniger gravierenden Gründen? Aber das Wasser würde von alleine steigen, wenn er nur lange genug hier stehen blieb... Zorro hatte den Kopf gesenkt und krallte seine Hand in den weichen Sand. Erst, als der Schmerz verebbte, hob er wieder den Kopf und sah zu der Gestalt, aber der Hut war weg und die Person konnte er so gut wie überhaupt nicht erkennen. Trotzdem konnte er den Blick nicht abwenden und konzentrierte sich weiter... Ruffy stand ein ganzes Stück näher am steigenden Wasser und bald hatte es seine Füße erreicht. Schon wenige Minuten später umspülte es seine Knöchel. /Es tut mir so Leid, Zorro...ich hab dich enttäuscht...genau wie alle Anderen...ich hab versagt...ich hätte gleich nach euch suchen sollen, vielleicht hätte ich dir dann helfen können...aber ich hatte keine Kraft mehr...und die Angst, dass ich irgendwann erfahren muss, dass ihr tot seid...ich wollte hier bleiben, damit ich hoffen kann...verdammt, ich bin so selbstsüchtig gewesen...ich bin an allem Schuld, was passiert ist.../, dachte er und realisierte erst jetzt, warum es ihm so schlecht ging. Er hatte das alles verdient...alles, was man ihm angetan hatte...er hatte es verdient...auch, dass Zorro ihn hasste...und insgeheim wusste er das ganz genau. Darum stand er jetzt hier und wollte sterben. Und je schneller, desto besser... Entschlossen setzte er sich in Bewegung und ging tiefer ins Wasser, als es ihm bis zu den Hüften stand, zögerte er nochmal und machte erst dann den nächsten Schritt, verschwand daraufhin plötzlich im Wasser. Er war in eine Sandgrube geraten und sank hinunter. Die Luft wurde ihm knapp und er ahnte, dass das die längsten drei Minuten seines Lebens werden würden, bis er starb. Ihm wurde schwindelig und über ihm und um ihn herum war es dunkel und kalt. Er schloss die Augen und ließ die letzte Luft aus seinem Mund entweichen... Zorro sah, dass die Person ins Wasser ging und irgendwie verspürte er ein ungutes Gefühl. Er schloss die Augen, als ein Windstoß den kalten Regen in sein Gesicht peitschte. Als er sie wieder öffnete, traute er seinen Augen kaum. Vor ihm lag der Strohhut, Ruffys Hut! Als er das richtig realisiert hatte, riss er den Kopf nach oben und sah zum Wasser. Gerade noch konnte er ihn erkennen, bevor das Meer ihn verschluckte. Ohne weiter zu zögern sprang er auf, griff nach dem Hut und rannte so schnell er konnte durch den weichen Sand. Holte das letzte aus seinem Körper raus. Er sprang mehr durch das Wasser, so kam er schneller voran. Hektisch suchte er die Wasseroberfläche ab und sah die Sandgrube. Er betete, dass er an der richtigen Stelle war, holte tief Luft und tauchte hinab in die Tiefe. Am liebsten hätte er aufgeschrieen, als das Salz des Meeres in seine Wunde kam, doch konnte er den Drang im letzten Moment unterdrücken. Hektisch sah er sich um, konnte aber nicht viel erkennen. Fast panisch krallte er seine Hand in den Strohhut, den er immernoch hatte. Und endlich da sah er ihn. Zorro holte das letzte aus sich raus, mobilisierte seine letzten Kräfte und schwamm mit schnellen Zügen auf ihn zu. Schlang seinen Arm um die schmale Taille seines Freundes und zog ihn nach oben. Zorros Lungen brannten, er hatte kaum noch Kraft. Nach schier endloser Zeit, wie es ihn vorkam, durchbrach er die Wasseroberfläche, und japste nach Luft. Zorro schob Ruffy auf die Sandbank und legte ihm den Hut auf die Brust "...tu das...nie wieder..." keuchte er, ehe er endgültig zusammenbrach und das Bewusstsein verlor, er hatte nicht einmal mehr die Kraft gehabt sich selbst weiter aus der Grube zu ziehen, oder nach Ruffy zusehen. Ruffy wusste nicht was mit ihm geschah, aber er spürte, dass jemand ihn umfasste und an die Oberfläche zog. Er hatte nicht mehr die Kraft, zu reagieren oder die Augen zu öffnen, oben verlor er dann endgültig das Bewusstsein. Erst, als das Wasser weiter stieg und ihn berührte, kam er wieder zu sich und sah sich um. Erschrocken erkannte er die Person, die ohnmächtig neben ihm lag. Zorro hielt seinen Hut in der Hand und Ruffy wusste, was passiert war. /Ich bin so ein Volltrottel!/, dachte er und zog ihn weg von der Flut. Doch bis zum Hügel war es weit, verzweifelt sah er die Wassermassen näherkommen und wusste, dass er es nicht rechtzeitig schaffen würde. "Zorro, wach auf! Bitte!", rief er unter Tränen und schüttelte ihn etwas. Stöhnend öffnete er langsam seine Augen, er bemerkte kaum, was um ihn herum geschah, erst als er das Wasser, welches ihm schon fast bis zum Oberkörper reichte spürte, wurde er in die Wirklichkeit zurück gerissen. Jetzt bemerkte er auch Ruffy, der neben ihm war und auch sah er die Tränen "...du weinst...schon wieder...wegen mir.." Er klang heiser, war kaum zu verstehen. Eine kleine Welle schwappte über sein Gesicht und er fing an zu husten, seine Lungen schmerzten immer noch. Nachdem er sich wieder gefangen hatte, versuchte er sich aufzurichten, hatte aber kaum Kraft, ansatzweise weit zukommen. Zudem schmerzte seine Wunde die sich noch immer im salzigen Wasser befand. Müde sah er zu Ruffy "...bist du in Ordnung...?" Ruffy drückte ihn an sich. "Du Idiot! Du hättest sterben können...", flüsterte er und half Zorro dann auf die Beine. "Wir müssen hier weg, das Wasser steigt...", sagte er und stützte ihn. Jetzt war keine Zeit, sich auszusprechen. Sie mussten weg von hier, solange noch Zeit war. Sonst wäre alles aus und vorbei, dann hätte Zorro ihn auch nicht retten brauchen, denn allein würde er nicht weitergehen... "Ich hätte sterben können?...Was ist mit dir?", versuchte er zu protestieren, scheiterte aber. Er verzog schmerzerfüllt das Gesicht, als Ruffy ihn auf die Beine zog, er versuchte so gut wie möglich, sich auf den Beinen zu halten, damit nicht sein gesamtes Gewicht auf dem Jüngeren lag. Nur ganz langsam kamen sie voran. Zorro musste sich echt zusammenreißen, um nicht vorher schlapp zu machen. Er ließ den Kopf hängen, als seine sicht immer öfter verschwamm. Als sie endlich den sicheren Strand erreichten, versagten seine Beine endgültig, er rutschte aus Ruffys Griff und fiel in den nassen Sand... Der Junge wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Zorro hatte ihn dabei gesehen, wie er sich umbringen wollte, was gab es da noch zu sagen? Er half ihm beim gehen und endlich waren sie außer Gefahr, doch dann fiel Zorro plötzlich zu Boden. Ruffy ließ sich erschrocken auf die Knie sinken und sah den Schwertkämpfer erschrocken an. Es ging ihm wieder schlechter, seine Stirn war glühend heiß, was Ruffy mit einer Berührung feststellte. Es war schon dunkel und eiskalt, der Wind wehte erbarmungslos und es regnete immernoch. Es half nichts, er musste Zorro irgendwie ins Trockene bringen... Er bemerkte, dass der Ältere immernoch seinen Hut hielt. Der Junge nahm ihn und setzte ihn sich zögernd auf. Vielleicht konnte er noch etwas gut machen... Vorsichtig hob er Zorro auf seinen Rücken und ging dann langsam und erschöpft weiter. Nach einem schier endlosen Marsch durch die Stadt kam Ruffy endlich mit Zorro auf dem Rücken in der Kneipe an. Er fixierte die Treppe, doch er schaffte es einfach nicht mehr. Vor seinen Augen wurde es schwarz und er fiel müde auf die Dielen, spürte noch kurz Zorros Gewicht auf sich lasten und fiel dann in einen tiefen Schlaf... Kapitel 9: Ein letztes Hindernis -------------------------------- Ganz langsam öffnete er seine Augen, konnte aber kaum etwas erkennen, er sah nur noch verschwommen. Er blinzelte ein paar mal, um den Schleier weg zu bekommen, aber es half nichts. Zorro versuchte sich aufzurichten, schaffte es aber nicht, seine Atmung ging schwer, er spürte die Wärme des Fiebers in sich. Langsam bewegte er den Kopf, ihm wurde endlich bewusst, dass der Wind aufgehört hatte und es nicht mehr regnete, aber es war trocken und das war nach dem Sturm nicht normal. Es dauerte eine Weile, bis er bemerkte, dass er sich in einem Haus befand. Aber wo war Ruffy? Jetzt fiel ihm auch der Strohhut auf und erschrocken stellte er fest, dass er auf dem Jüngeren lag. Mit einer Hand drückte er sich auf dem Boden ab und ließ sich von ihn hinunter rutschen, er keuchte kurz auf, als er auf dem harten Boden aufkam. Hatte Ruffy ihn bis hier her gebracht...? Müde hob er die Hand und strich über den Jüngeren, erleichtert stellte er fest, dass dieser schlief und nicht ernsthaft verletzt war. Aber ihm gefiel nicht, dass Ruffy leicht zitterte und leicht unterkühlt schien, soweit er feststellen konnte. Zorro schlang den Arm um Ruffys Körper und presste ihn so gut es ging an sich, in der Hoffnung, den Jüngeren so zu wärmen, wenn sein Körper schon so eine Hitze ausstrahlte. Seine Sinne schwanden immer mehr, kurz darauf wurde er wieder von Dunkelheit eingehüllt. Der Morgen graute und ein wärmender Lichtstrahl drang durch die noch geöffnete Tür des Saloons ein und traf auf die beiden Freunde, die immernoch eng umschlungen auf dem Boden lagen. Langsam kehrten die Lebensgeister in Ruffy zurück und er spürte die Wärme des anderen Körpers an sich. Doch noch hatte er nicht die Kraft, aufzustehen und ihn weiterzutragen. Sein Kopf schmerzte und die Glieder taten ihm weh. Aber er lebte, dank Zorro. Warum hatte dieser ihn gerettet? Gut, er wusste schon, dass der Ältere ihn nicht hasste, aber er sollte es eigentlich. Er hatte ihm so viele Probleme gemacht... "...Es tut mir so Leid, Zorro...", flüsterte er erschöpft und Tränen liefen über seine Wangen. "...es tut mir so Leid...ich hab dich im Stich gelassen..." Zorro kam wieder langsam zu sich und hörte Stimmengemurmel, verstand die Worte aber nicht. Sein Kopf dröhnte und er hatte nicht mal die Kraft, die Augen zu öffnen, alles an seinem Körper war schwer wie Blei. Er spürte Ruffys warme Tränen, die auf sein Gesicht tropften. "...Du tust es schon wieder...weinst wegen mir...", war das Einzige, was er zustande brachte, er konnte noch nicht mal sagen, ob er es gedacht oder tatsächlich gesagt hatte. Es wäre ihm auch egal gewesen. Ruffy lebte und war anscheinend unverletzt, das war das Einzige, was für ihn im Moment zählte. Über das 'Warum, Wieso, Weshalb' wollte er nicht nachdenken, dafür war er einfach zu erschöpft... So genoss er einfach nur die Nähe des Jüngeren. Ruffy drückte ihn so gut es ging an sich. "Du bist nicht Schuld...an gar nichts...ich bin es...ich hab alles falsch gemacht...", sagte er und zitterte leicht. Seine Kräfte kehrten langsam zurück und er setzte sich langsam auf. "Ich bring dich nach Oben...du musst ins Bett...", stellte er leise fest und hob seinen Oberkörper vorsichtig etwas an. Er konnte ihn hier nicht einfach liegen lassen, obwohl er sich selbst nicht ganz sicher war, ob er es mit ihm bis nach Oben schaffen würde. Die eigenen Schmerzen musste er verdrängen... "War ich nicht derjenige, der überreagiert hat...der dir weh getan hat?", kam es leise von ihm. Er lächelte matt. "Ich bin ok...Was ist mit dir?" Er stützte eine Hand auf den Boden und versuchte, sich nach oben zu drücken, soweit, dass er sich mit der anderen auf dem Ellbogen abstützen konnte. Zorro zitterte und brauchte mehrere Anläufe, bis er es geschafft hatte. Er unterdrückte ein schmerzvolles Aufkeuchen und biss sich auf die Unterlippe. Er wollte nicht, dass Ruffy sich Sorgen um ihn machte. Zorro richtete seinen Blick auf den Boden und kniff fest die Augen zusammen, als er versuchte, sich weiter aufzurichten und nicht laut aufzuschreien. Ruffy schüttelte langsam den Kopf und hielt ihn weiter fest, er wusste um Zorros Schmerzen. "Nein...du kannst nichts dafür...ich bin derjenige, der sein Versprechen gebrochen hat...", sagte er mehr zu sich selbst, denn es war klar, dass Zorro daraus keinen Schluss ziehen konnte. Er half ihm auf die Beine. "Mir geht´s gut...mach dir keine Sorgen...", erklärte er dann und stützte ihn mit ganzer Kraft. Zorro sah ihn fragend an, konnte aber nicht fragen was er meinte, da er sich konzentrieren musste, um seinen Körper ansatzweise unter Kontrolle zu bekommen. Er biss sich erneut auf die Unterlippe, als Ruffy ihn auf die Beine zog. Er kam sich wieder so hilflos und schwach vor. Zorro versuchte, sich so gut es ging auf seinen eigenen Beinen zuhalten, was nicht einfach war. Sein Atem ging schwer, seine Sicht verschwamm öfters. Ganz langsam setzte er einen Fuß vor den anderen und versuchte, das Schwindelgefühl zu ignorieren. Er wollte vor Ruffy keine Schwäche zeigen, auch, wenn er es schon getan hatte, er wollte wieder stark sein für ihn. Mit der freien Hand stützte er sich am Geländer ab, während er versuchte, dass nicht sein ganzes Gewicht auf dem Jüngeren lag, es reichte ja schon, dass er ihn bis hier her getragen hatte. Auch Ruffys Kräfte waren irgendwann erschöpft. Das wusste Zorro genau. Es dauerte sehr lange, bis die beiden Freunde das Zimmer des Älteren erreicht hatten und es zehrte an ihren Kräften. Endlich sah Ruffy das Bett vor sich und ließ Zorro darauf Platz nehmen. Anschließend ließ er sich erschöpft neben das Bett sinken und atmete tief durch. Aber er musste etwas unternehmen, wegen ihm hatte sich Zorros Zustand verschlimmert, doch was sollte er tun? Vor Erschöpfung keuchend stand er wieder auf und ging ins Badezimmer, holte den Verbandskasten und setzte sich dann zu Zorro ans Bett. Er wusste nicht, wie er ihm in die Augen sehen sollte, immerhin hatte Zorro ihn vor einem Selbstmord bewahrt... "Komm, ich mach dir die Wunde sauber...", sagte er leise und hob Zorros Oberteil etwas an. Der Verband war komplett durchgeweicht und noch feucht. Zorro legte seine Hand unter Ruffys Kinn und zwang ihn so, ihm in die Augen zu sehen, auch wenn es ihn viel Kraft kostete. Er blickte in die dunklen Augen und lächelte leicht. "Du wärst ein schlechter Fischer, bei solch einem Wetter kann man keine Fische fangen...", sagte er leise und strich mit dem Daumen leicht über Ruffys Wange. Er wusste, was Ruffy vorgehabt hatte, aber warum sollte er den Jüngeren damit quälen, er hatte ihm ja schon genug Leid zugefügt. Er ließ seine Hand wieder sinken und wollte sein Shirt ausziehen, zuckte aber zusammen und konnte es nicht verhindern, dass ein schmerzvolles Aufkeuchen seiner Kehle entwich. Ruffy sah Zorro erstaunt an. Glaubte er wirklich an das, was er sagte? Nein, bestimmt nicht...aber Ruffy war erleichtert, dass Zorro wenigstens so tat. Dankbar lächelte er ihn an und nickte dann. Er konnte nichts sagen, Tränen schnürten ihm den Hals zu. Er registrierte, dass Zorro das Oberteil nicht allein ausziehen konnte und half ihm dabei, dann löste er den alten Verband. Die Wunde sah zwar besser aus, war aber noch nicht ungefährlich. Er wusch die Wunde mit etwas Wasser und Jod aus und wickelte dann einen neuen Verband um ihn. "Leg dich hin und ruh dich aus...sonst wirst du nie gesund...", sagte er mit einem schwachen Lächeln und konnte nur schlecht das Zittern seiner Stimme unterdrücken... Zorro kniff die Augen zusammen, als das Jod an seine Wunde kam. Ruffy schien ihn doch zu hassen. Er atmete erleichtert aus, als das Brennen aufhörte und der Verband drum war. Er sah auf als er Ruffy hörte. "Was mich nicht tötet, härtet ab.", versuchte er ihn aufzumuntern und grinste schwach, wurde dann aber wieder ernst und machte keine Anstalten sich hinzulegen. "Was ist mit dir...du kannst dich selbst doch kaum auf den Beinen halten...", er sah ihn eindringlich an. "Ich leg mich nicht eher hin...bis ich weiß, dass du ruhig schläfst..." Er stützte sich mit den Händen an den Seiten auf dem Bett ab, als ihm kurz schwindlig wurde. "Und, da du dasselbe von mir auch erwartest, so wie ich dich kenne...gibt es nur eine Möglichkeit..." Er deutete kurz auf das Bett und sah den Jüngeren abwartend an. Ruffy sah Zorro unsicher an. Einerseits hatte dieser Recht, andererseits musste ihm das doch unangenehm sein...immerhin wusste er um Ruffys Gefühle. Aber nach einigem Überlegen entschied er sich, auf ihn zu hören, er wollte ihn auch nicht länger wach halten, als nötig. "Ok...", sagte er leise und nickte. Dann wartete er, bis Zorro sich hingelegt hatte, bevor er sich dazulegte. Er zog die Decke über sich und den Schwertkämpfer, hielt den Blick gesenkt und blieb auf Abstand, immer darauf bedacht, ihn so wenig wie möglich zu stören. Auch, wenn sein ganzer Körper und seine Seele danach schrie, von Zorro umarmt zu werden. Noch einmal würde er keinen Streit provozieren... Zorro war irgendwie erleichtert, dass Ruffy sich entschieden hatte, bei ihm zu bleiben. Er spürte die Unsicherheit des Jüngeren und konnte sich schon denken, warum dieser auf Abstand ging. Nach einer Weile hatte Ruffy ihm den Rücken zugedreht, er war wahrscheinlich eingeschlafen. Zorro beobachtete den Jungen genau, nahm jeden Zentimeter, den er erhaschen konnte in sich auf. Merkte sich jede kleine Einzelheit. Er wusste nicht, warum er das tat, aber er genoss es. Er verspürte ein Gefühl, welches er vorher nicht gekannt, oder unterdrückt hatte. Es war ein schönes Gefühl. Langsam hob er seine Hand, zögerte kurz, bevor er leicht Ruffys Schulter berührte und kaum merklich seinen Oberarm entlang strich. Er spürte die weiche Haut unter seinen Fingern, während eine angenehme Wärme und ein Kribbeln sich in ihm ausbreiteten. Als Ruffy sich ganz kurz bewegte, zog er schnell die Hand weg und betrachtete seine Fingerspitzen, die immer noch kribbelten. Dann fielen ihm die Augen zu. Ruffy war sehr schnell eingeschlafen und hatte von den Berührungen seines Freundes nichts mitbekommen. Er verarbeitete die Ereignisse des Tages in seinen Träumen und sah alles noch einmal vor sich. Doch diesmal rettete Zorro ihn nicht... er tauchte aus dem Wasser auf, an ein Fass geklammert und schleppte sich an Land, wo er bewusstlos zusammenbrach. Es regnete und es war dunkel geworden, als er Stimmen näherkommen hörte. Er sollte das, was nun kam niemals vergessen... Es brannte sich tief in sein Inneres ein und hinterließ eine Narbe auf seinem Herzen. Er blieb noch lange liegen und starrte in die Sterne wie ein Leichnam, nackt und kalt, sie hatten ihn einfach liegen lassen, im Glauben, er würde ohnehin sterben. Doch dann geschah etwas mit ihm, das ihm die Kraft gab, aufzustehen, sich zu waschen und anzuziehen. Es war mehr ein Gefühl, als eine Erkenntnis, aber es rettete ihn vor dem Erfrieren. Er sah auf und erblickte ein dunkles Tuch, das neben ihm im Sand lag. Zögernd hob er es auf und erkannte Zorros Kopftuch, drückte es fest an sich und roch daran, fühlte seinen Geist um sich herum und glaubte fest daran, dass er noch lebte... Ruffy erwachte später am Tag, schweißnass und mit Tränen im Gesicht. Er hoffte inständig, dass Zorro schlief und nichts davon bemerkt hatte, drehte sich zu ihm um und stellte mit einem Lächeln fest, dass er tatsächlich friedlich schlummerte und das Fieber gesunken war. Vorsichtig stand er auf und ging in sein Zimmer, holte sich frische Kleidung und ging dann duschen. Zorro träumte von dem Tag als er Ruffy kennen gelernt hatte und er ihn mit netten Argumenten überzeugt hatte, in seine Mannschaft zukommen. Er hatte schnell gespürt, dass Ruffy anders war, als die Anderen. Er war etwas besonderes... Zorro öffnete verschlafen seine Augen, blinzelte ein paar Mal und stellte dann mit Schrecken fest, dass Ruffy nicht mehr neben ihm im Bett lag. Er sollte sich doch ausruhen... Ganz leise drang das Geplätscher von Wasser an seine Ohren und er beruhigte sich wieder. Er hatte schon die Befürchtung gehabt, dass Ruffy wieder versuchte, irgendwelche Dummheiten zu machen. Langsam setzte er sich auf und lehnte seinen Rücken an die Wand, Gedankenversunken betrachtete er seine Hand. Ob Ruffy mitbekommen hatte, dass er ihn berührt hatte? Zorro wusste auch nicht, wieso er es getan hatte, es war ein Drang gewesen, den Jüngeren zu berühren, und er hatte dem Drang nachgegeben. Er seufzte kurz auf... Ruffy genoss das warme Wasser, dass seinen Körper herunterlief und ihn reinigte. Wasser...es konnte einem das größte Glück schenken, aber auch das größte Leid bescheren... Als er fertig war, trocknete er sich ab und zog sich an, dann verlies er das Badezimmer und ging zurück zu Zorro, um nach ihm zu sehen. Erstaunt stellte er fest, dass dieser bereits wach war. "...bist du schon wieder fit?", fragte Ruffy mit einem zweifelnden Blick. Das nasse Haar hing ihm wirr ins Gesicht, es war sowieso schon etwas länger als früher, weil ihm Nami immer die Haare geschnitten hatte und er selbst zu faul und zu ungeschickt dafür war. Trotzdem, so schlimm sah es nicht aus, es war nur eben lästig und so pustete er sich entnervt eine Strähne aus dem Gesicht. Zorro zuckte erschrocken zusammen. Er war so in Gedanken versunken, dass er Ruffy gar nicht kommen gehört hatte. Schnell schob er die Hand, die er die ganze Zeit betrachtet hatte unter die Decke und schüttelte in Gedanken den Kopf, er tat ja gerade so als wollte er was vor dem Jüngeren verstecken. "...klar bin ich wieder fit, kennst mich doch!" Er grinste leicht, als er den Jüngeren beobachtete, wie dieser die Strähne aus seinem Gesicht entfernte. "Was ist mit dir? Bist du fit?", fragte er mit leicht besorgtem Ton und musterte ihn. Ruffy nickte lächelnd. "Ja, ich denk schon...", erklärte er und setzte sich zu Zorro ans Bett. Er musste irgendwie mit ihm reden...er hatte ihm nur Schwierigkeiten gemacht... "...tut mir Leid...ich hab dir nur Kummer bereitet...", sagte er leise und lächelte Zorro traurig an. "...ich...ich mach´s wieder gut, versprochen..." Zorro würde nicht verstehen, aber es war die Wahrheit. Wegen ihm hatte er leiden müssen, er würde es wieder geradebiegen... "Weswegen entschuldigst du dich?...Wegen dem kleinen Bad, was ich genommen hab?" Er grinste leicht und schob Ruffy eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich hätt eh mal wieder duschen müssen!" Das letzte war nur noch gemurmelt, er hatte seine Hand an Ruffys Wange gelegt und versank regelrecht in den dunklen Augen. "Mach dir nicht immer so viele Gedanken um Andere...", flüsterte er, war kaum fähig einen klaren Gedanken zu fassen. Zu sehr zogen ihn diese Augen in seinen Bann. Seine Hand rutschte höher, schob noch mehr Strähnen beiseite um mehr von diesen Augen zu sehen. Ruffy wusste nicht recht, was er darauf antworten sollte. Zorro war ein so wunderbarer Mensch...Warum glaubte er selbst nicht daran? Er lächelte etwas, errötete leicht, als Zorros Hand sein Gesicht berührte. Er kannte die Antwort. "Ich kann nicht anders...so bin ich eben...", erklärte er und zuckte die Schultern. Er wusste, dass Zorro wusste, was die Berührungen in ihm auslösten, wie sollte er denn nun reagieren? Zorro lächelte. Mit einer anderen Antwort hätte er auch nicht gerechnet, seine Hand strich leicht über die Wange. Sein Herz schlug schneller, wie in Trance berührte er hauchzart mit dem Daumen die Lippen des Jüngeren, blickte ihm weiterhin in die Augen. Es kribbelte überall in seinem Körper. Seine Hand rutschte in Ruffys Nacken, er beugte sich leicht vor, den Schmerz seiner Wunde nahm er kaum noch wahr. Ruffy zog ihn in eine andere Welt. Er war dem Jüngeren jetzt so nah, dass er dessen Atem spüren konnte. Es trennten sie nur noch ein paar Zentimeter. Kurz zögerte Zorro. Er wusste, dass Ruffy ihn liebte und was er ihm damit vermutlich antat.... Doch konnte er nicht anders... Leicht legte er seine Lippen auf die des Jüngeren. Er wusste selbst nicht, was er tat, aber es fühlte sich gut an. Er hätte nie geglaubt, dass Ruffys Lippen so weich sein würden. Er löste sich wieder, blieb aber ganz dicht an dem Jüngeren und genoss dessen Nähe. Ruffy konnte kaum glauben, was Zorro da tat. Träumte er? Sein Herz raste und kurz bevor sich ihre Lippen berühren, schloss der Junge seine Augen und erwiderte den Kuss sanft. Beinahe enttäuscht spürte er, wie die anderen Lippen sich wieder entfernten und sah in die Augen des Älteren, aber dieser blieb bei ihm, lief nicht weg, wich ihm nicht aus... Unsicher strich er mit den Fingerspitzen über Zorros Lippen, als könne er es noch nicht richtig glauben. Er wollte nichts weiter, als bei ihm sein...würde er ihm diesen Wunsch erfüllen? Zorro lächelte sanft, spürte aber auch Ruffys Unsicherheit, was sich auf ihn übertrug. War es wirklich richtig gewesen, was er gerade getan hatte? Es hatte sich gut angefühlt, das stritt er nicht ab. Aber konnte er Ruffy das geben was er wollte, was er brauchte? Zorro schloss die Augen, genoss einfach die Berührungen. Was verlangte Ruffy eigentlich von ihm? Was wünschte er sich? Was musste er tun, um den Jüngeren glücklich zumachen? Er selbst hatte nie Liebe erfahren, konnte also selbst nicht damit umgehen. Er wurde doch immer nur verachtet und gejagt. Ruffy suchte Zorros Blick, sein sanftes Lächeln verursachte ihm eine Gänsehaut. Vorsichtig legte er seine Arme um Zorros Hals und zog ihn näher zu sich. Ob Zorro ihn lieben konnte? Er wusste es nicht, aber er wünschte es sich mehr als alles andere. Doch auch, wenn nicht, würde er ihm keinen Wunsch abschlagen können... Zorro zögerte kurz, als Ruffy die Arme um seinen Hals legte, ließ sich aber dann doch näher ziehen. Wenn das Ruffy glücklich machte, würde er sich zusammenreißen. Sie waren sich jetzt so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen berührten, was hatte Ruffy bloß an sich, dass er sich so sehr von ihm angezogen fühlte...? Er schloss die Augen, nahm Ruffys Duft in sich auf und merkte ihn sich ganz genau, prägte sich alles ganz genau ein. Wie automatisch legten sich seine Lippen wieder auf die des Jüngeren, sie fanden den Weg ganz von alleine. Er konnte gar nichts dagegen tun. Wieder wurde Ruffy von Zorro geküsst und ihm wurde fast schon schwindelig vor Glück. Diese Nähe zu dem Schwertkämpfer raubte ihm den Verstand, er war zwar nicht ganz ohne Zweifel, gab sich aber dem wunderschönen Gefühl in seinem Herzen hin. Immer stärker wurde das Gefühl in ihm und mit jedem Augenblick wurde der Kuss intensiver, fordernder. Ruffy hatte seinen Mund wie automatisch geöffnet, als er Zorros Zunge an seinen Lippen spürte. Der Junge versank förmlich in dem Älteren und wollte gar nicht mehr aufhören, strich ihm durch die kurzen Nackenhaare und schmiegte sich an ihn, sodass er ihre beiden Herzen aneinander schlagen hörte. Als sich Atemnot bei den Beiden einstellte und sie den Kuss schwer atmend unterbrechen mussten, nutzte Ruffy die Zeit, noch einmal einen klaren Gedanken zu fassen. Was, wenn Zorro das nur tat, weil er ihn trösten wollte? Er wünschte sich das Gegenteil mehr als alles andere, aber es bestand die Möglichkeit. Warum sagte er denn nichts? Fest stand, er war sich nicht sicher, ob Zorro dieselben Gefühle für ihn hegte... Ruffy sah Zorro tief in die Augen und strich ihm sanft über den Arm. "Zorro...ich...", begann er, doch er wusste nicht, wie er weitersprechen sollte. Diese Augen sogen ihn in sich ein...dieses tiefe Grün, der Ausdruck von Güte und Zuneigung darin, sie durchdrangen ihn und blickten direkt auf sein Herz. Konnte Zorro sehen, dass es einzig und allein für ihn schlug? Unsicher beugte er sich etwas vor. "...ich liebe dich...", hauchte er in das Ohr des Schwertkämpfers und hoffte inständig auf eine Antwort, die keinen Zweifel mehr ließ. Zorro wusste nur ein Wort, wie er diesen Kuss beschreiben konnte: WOW. Er hätte nie gedacht, dass der Jüngere so wunderbar schmeckte, dass man fast süchtig danach werden konnte.. Er war immernoch wie berauscht und wurde erst wieder in die Wirklichkeit gerissen, als Ruffy zu reden begann. Da waren sie wieder diese drei Worte. Zorro wusste, dass Ruffy es ernst meinte, das wusste er schon beim ersten Mal, als er es ihm gesagt hatte. Doch wollte er es sich nicht eingestehen, wahr haben, dass jemand ihn lieben könnte. Doch was sollte er jetzt antworten? Ja er empfand etwas für den Jüngeren, wollte bei ihm sein und seine Nähe genießen. Er würde alles für ihn tun. Aber war das Liebe? Er sah Ruffy unsicher an. Der Jüngere wollte eine Antwort, doch was sollte er ihm sagen, wenn er es nicht mal selber wusste... Er könnte den Jungen jetzt glücklich machen, und sagen, dass er ihn auch liebte. Aber, wenn es dann doch keine Liebe war? Dann müsste er mit einer Lüge leben, nur damit Ruffy glücklich war, aber was würde passieren, wenn diese Lüge aufflog? Andererseits konnte er den Jüngeren abweisen, wobei er diese fremden Gefühle leugnen müsste. Dann wäre Ruffy traurig, würde der Jüngere damit leben können? Würde er selbst damit leben können, wenn es doch Liebe war und er es viel zu spät bemerkte...? Egal wie er es drehte und wendete, er kam auf keine Antwort. Zorro senkte den Blick "Ruffy...ich..." Ruffy sehnte sich zwar nach einer klaren Antwort, aber er verstand, als er die Ratlosigkeit in Zorros Augen bemerkte. Er lächelte sanft. "...Denk daran...egal, was du fühlst...an meinen Gefühlen ändert sich nichts...", erklärte er und strich ihm über die Wange. Er wollte nicht alles kaputt machen, indem er Zorro unter Druck setzte. Aber es gab noch etwas, das er ihm sagen musste... "...und...bitte...", er holte tief Luft. "...denk nicht darüber nach, was ich will...frag dich lieber, was du willst...ok?" "...Was ich will?", flüstere er, mehr zu sich selbst, nickte dann aber leicht. Zorro atmete innerlich erleichtert aus, er hatte schon befürchtet, dass das wieder in einem Streit enden würde. Er sah Ruffy in die Augen und meinte leise: "Wenn ich es weiß, bist du der Erste, der es erfährt, ist das ok?" Er lächelte ihn unsicher an. Er wusste nicht ob Ruffy diese Antwort reichen würde. Doch wollte er schnell das Thema wechseln, bevor er noch irgendetwas falsches sagen würde. Er grinste ihn an. "Eines weiß ich schon was ich will...ich werd uns was zu essen machen!" Kaum hatte er das gesagt, fing sein Magen an zu knurren. Er schlug die Decke zurück und rutschte zum Bettrand, versuchte langsam aufzustehen, stand dann irgendwann auf wackligen Beinen. Eigentlich hatte er gedacht, dass er schon mehr Kraft hatte. Doch merkte er schnell, dass dem nicht so war. Ruffy lächelte lieb. Das reichte ihm...und zwischen ihnen war einfach nur Zuneigung, die Spannungen von vorher waren weg. Als Zorro aufstand, war er sofort bei ihm, er ahnte schon, dass der Schwertkämpfer noch nicht ganz fit war. Schnell griff er ihm unter den Arm und stützte ihn. "Ich glaub, ich komm lieber mit!", sagte er frech grinsend und hätte am liebsten die Welt umarmt. "Das schaff ich auch alleine!", meinte er leicht schmollend, war aber froh, dass Ruffy ihn stützte und er so noch dessen Nähe genießen konnte. Langsam näherten sie sich der Tür. Zorro wollte gerade den nächsten Schritt machen, als sein Bein, auf das er sich stützte, sein Gewicht nicht ganz hielt, er wäre beinahe gestürzt und hätte Ruffy mit zu Boden gerissen. Ruffy merkte, was passierte und hielt Zorro so fest er konnte, aber natürlich musste auch er sich ziemlich anstrengen, denn dieser war ja ein ganzes Stück größer... "Ich sehs...", stichelte er lächelnd und wartete, bis der Ältere wieder stabil stand. "Wäre es nicht besser, ich geh runter und bring dir das Essen hoch?" Zorro gab nur ein Brummen von sich. Eigentlich hatte Ruffy ja recht, es würde eine menge Kraft kosten, bis nach unten zu kommen. Aber er wollte auch nicht, dass Ruffy zu viel für ihn tat und sich vermutlich ausgenutzt fühlte. Er hatte ihn jetzt schon mehrfach verarztet und sich um ihn gekümmert. Wie sollte er sich denn für die Hilfe revangieren? Zorro seufzte, gab es nicht mal eine Situation wo man sich nicht entscheiden musste, was besser wäre? "...Ok...", meinte er dann leise. "...aber sag mir wie ich mich revangieren kann...du tust schon so viel für mich..." So ernst die Situation auch war, musste Ruffy nun lachen. "Zorro, du bist der wichtigste Mensch für mich...es ist mir schon Lohn genug, dass du bei mir bist und relativ in Ordnung...erlaub mir doch einfach, dir mal was gutes zu tun...", erklärte er und brachte ihn zurück ins Bett. Mehr verlangte er wirklich nicht, denn es gab sonst nichts, was er sich wünschte... Zorro sah ihn überrascht an. War aber erleichtert, dass er sich nicht mehr auf seinen wackligen Beinen halten musste. "...Was heißt hier eigentlich ´relativ´ in Ordnung? Mir geht´s gut, bin doch fit!", meinte er leicht schmollend, ihm gefiel es aber, Ruffy wieder lachen zusehen. Ruffy hob eine Augenbraue. "Ach, dann muss ich ja erst recht fit sein, wenn ich dich ins Bett trage..." Dann grinste er. "Ich meins ernst, du hast mir immer geholfen, jetzt bist du mal dran!", erklärte er und ging hinunter in die Küche, nachdem er Zorro nochmal einen Blick zugeworfen hatte. Dort suchte er die letzten Lebensmittel zusammen und bastelte daraus ein Gericht, das seiner Meinung nach genießbar war. Danach, brachte er zwei Teller davon nach oben und stellte das Tablett auf Zorros Nachttisch. "Hier, guten Appetit!", sagte er und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett. Zorro hatte sich im Bett aufgesetzt und mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Während er auf Ruffy wartete, war er ein paar Mal weggenickt und wäre fast eingeschlafen, als er Schritte hörte. Er rieb sich kurz über die Augen, als auch schon Ruffy ins Zimmer kam. Er lächelte leicht, nahm dann den Teller und begann zu essen. Er hatte schon seit Tagen nichts mehr richtiges gegessen, nur die paar Bissen vor einiger Zeit. Schon fast gierig schaufelte er alles in sich hinein. Ruffy beobachtete Zorro beim Essen und stellte zufrieden lächelnd fest, dass sein Appetit zurückgekehrt war. Auch ihm ging es besser, die letzte Zeit war für ihn sehr schwierig gewesen und ihm auf den Magen geschlagen. Auch jetzt hatte er keinen großen Hunger, aß aber alles. Seine Zukunft mit Zorro war so gut wie gesichert, sie würden diese Stadt verlassen und einen Neuanfang wagen. Aber da gab es noch etwas, das er erledigen musste, Zorro durfte davon allerdings nichts mitbekommen. Als er vor einem Jahr hier angekommen war, wollte ihm niemand Arbeit geben, weil er weder schwimmen konnte, was in der Fischerstadt ja schon als Makel galt, noch durfte er seine Kraft unter Beweis stellen, sonst hätte möglicherweise jemand Verdacht geschöpft. Außerdem hegten die Bürger der Stadt gegen jeden Neuankömmling ein tiefes Misstrauen, da hier viele nicht allzu freundliche Piraten ankerten. Als er aber am Saloon vorbeikam, traf er auf einen Mann, der gerade ein Schild befestigte, das anzeigte, dass er zu verkaufen war. Der Vorbesitzer war, wie Ruffy später erfuhr, unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen. Mittlerweile konnte er sich denken, wie genau es dazu gekommen war, denn ihm fehlte, wie auch dem damaligen Besitzer das Geld, um den Laden zu übernehmen. Er sprach den Fremden auf das Schild an und bekam ein Angebot, das er annehmen musste, wenn er nicht verhungern wollte: Er würde ihm das Geld leihen, dafür müsste Ruffy, solange, bis er es zurückgezahlt hatte, auf der Insel bleiben und für ihn den Laden führen. Auch über ihn hatte Ruffy mittlerweile einiges herausbekommen. Er und seine Bande regierten die Gesetzlosen der Stadt und waren Ansprechpartner für jeden unehrbaren Piraten, der hier einkehrte. Leider vermutete nun fast jeder hier, dass Ruffy mit besagter Bande unter einer Decke steckte. Und leider hatte der Anführer auch noch Zinsen auf seine Schulden erhoben, hohe Zinsen... Er konnte nicht einfach gehen, ohne das geregelt zu haben, schon seit einem Jahr sparte er sich sein Geld vom Mund ab, um sich freizukaufen, viel fehlte nicht mehr. Er würde das Geld bezahlen und dann so schnell wie möglich mit Zorro das Weite suchen, er wollte nicht so enden wie der andere Wirt... Als beide mit Essen fertig waren, nahm Ruffy das Geschirr und stand auf. "Ich muss noch was erledigen, kann ich dich kurz allein lassen?", fragte er lächelnd und hoffte, dass Zorro nicht weiter nachfragte, denn er wollte ihn ungern anlügen. Doch täte er es nicht, würde Zorro bestimmt mitkommen wollen und das wäre viel zu gefährlich... Zorro sah auf, als Ruffy sprach. Er sah ihn fragend an. Was wollte er denn noch erledigen? Er wusste, dass Ruffy nicht gern gesehen wurde, oder konnte es sich zumindest denken, nachdem was mit dem Fischer gewesen war und es war bestimmt nicht das erste Mal, dass sowas passiert war. Was hatte er also zu erledigen? Und das zu so später Stunde. Wo wollte er hin, der Markt war bestimmt schon zu und etwas Anderes, wo er sich aufhielt hatte Ruffy nie erwähnt... "Klar kannst du das, ich bin sonst auch alleine klar gekommen, also schaff ich das jetzt auch!" Er grinste, musterte den Jüngeren aber misstrauisch. "Wo willst du denn hin?", fragte er dann eher beiläufig, beobachtete Ruffy aber genau, und wartete seine Reaktion ab. Und natürlich passierte wieder genau das, was Ruffy nicht wollte. Aber eine Ausrede hatte er sich schon überlegt. "Ich will nur die Besitzurkunde vom Saloon zu jemandem bringen...wenn wir weg sind, brauch ich sie ja nicht mehr...", erklärte er lächelnd und hoffte, dass der Schwertkämpfer ihm glaubte. Zwar tat es ihm in der Seele weh, ihn anlügen zu müssen, aber sonst würde er ihn nur in Gefahr begeben. Und einfach so abhauen konnte er nicht, das Verbot ihm das, was von seiner Piratenehre übriggeblieben war. "...Und das willst du um diese Zeit machen?" Zorro spürte, dass da irgendetwas nicht stimmte, aber warum sollte er ihn anlügen? Ruffy hatte doch noch nie gelogen... "...Das fällt dir aber ziemlich zeitig ein." Zorro sah kurz aus dem Fenster, dann wieder zu dem Jungen "...Wir wollten eigentlich schon seit gestern weg sein, wenn ich mich nicht irre!" Ruffy konnte nicht verhindern, dass er die Luft nach Zorros letztem Satz etwas lauter einzog. Er konnte einfach nicht gut lügen... "...Ja, aber mir ist erst jetzt jemand eingefallen, der sie vielleicht haben will...", sagte er schnell und ging dann auf die Tür zu. "Ich beeil mich!", rief er noch und lief dann schnell die Treppe herunter. Unten angekommen, stellte er die Teller in die Spüle, nahm ein Messer hervor und ging in die Kneipe, hob hinter der Theke eine lockere Planke an und holte eine kleine Schachtel darunter hervor. Er zählte das Geld und tat das letzte Geld, das übrig war dazu. Das musste reichen... Er packte es ein und verließ die Kneipe, die Urkunde brauchte er ja nicht, er hatte sie niemals besessen... Er lief schnell die dunklen Gassen entlang, bis er zu einem Haus am Stadtrand gelangte. Durch die Fenster drang Licht, er war also zuhause. Zögernd klopfte Ruffy an die Tür, die ihm auch gleich geöffnet wurde. Der Anführer der Gang war allein und hatte wohl schon ziemlich viel getrunken. "Du hast Nerven, hier aufzukreuzen...ich hab gehört, du hast die letzten zwei Tage nicht mehr gearbeitet...und heute Abend hättest du bestimmt auch besseres zu tun, als mir einen Besuch abzustatten, nicht wahr?", sagte er und hob sich eine große Flasche Rum an den Mund. Ruffy sah ihn fest an. Er würde ihn nicht aufhalten. "Ich arbeite gar nicht mehr...hier hast du dein Geld!", sagte Ruffy und warf ihm das Bündel auf den Tisch. "Mit Zinsen...", erklärte er und verschränkte die Arme vor der Brust. der Dieb besah sich das Geld und lachte auf. "...der Zinssatz ist soeben gestiegen, Kleiner...", sagte er trocken und setzte sich in seinen Sessel. Ruffy sah den Mann vor sich geschockt an. "Was heißt das? Ich hab dir die Schulden bezahlt, lass es gut sein!", versuchte er es, doch der Andere grinste und entblößte dabei seine verfaulten Zähne. "Du machst dich besser gleich vom Acker und machst den Laden auf, sonst schick ich meine Jungs bei dir vorbei...mal sehen, was deinen Sinneswandel herbeigeführt hat..." Der Junge wurde wütend und ballte die Hände zu Fäusten. "Halts maul! Ich lass mich nicht mehr von dir bedrohen, dazu hast du zu wenig Format! Es ist vorbei, nimm dein scheiß Geld und lass mich gehen!" Der Alte lachte heiser. "...Sie haben ihn doch schon längst bei dir gesehen...", erklärte er und grinste Ruffy dabei an. Alles Blut wich aus dem Gesicht des Jungen. Kapitel 10: Endlich in Sicherheit? ---------------------------------- Zorro gefiel das Ganze immer weniger. Kurz nachdem Ruffy das Zimmer verlassen hatte, schlug er die Decke zurück und stand auf wackligen Beinen. Erst, als er hörte wie die Tür ins Schloss fiel ging er langsam die Treppen hinunter. Unten angekommen musste er eine kurze Pause machen, nahm dann seine Schwerter vom Tisch und trat nach draußen. Die kühle Luft tat ihm gut. Er konnte sich gerade so auf den Beinen halten, aber wie sollte er nach Ruffy suchen, oder besser wo? Ein ungutes Gefühl beschlich ihn und er taumelte von Seitenstraße zu Seitenstraße, um keine große Aufmerksamkeit zu erregen. Ruffy rannte, so schnell er konnte zurück zum Saloon, wohin, wie der Anführer es gesagt hatte, gerade seine Schläger unterwegs waren. Er riss die Tür auf und lauschte, aber es war still. Dann spürte er etwas kaltes an seinem Hals. "Eine Bewegung und du bist tot!", flüsterte der Mann hinter ihm und das Messer verursachte hauchzarte Kratzer an seinem Hals. Der zweite Mann kam gerade die Treppe herunter. "Hier ist definitiv noch jemand, aber gerade nicht im Haus...", erklärte er und sah Ruffy bedrohlich an. "Wo ist er?", fragte er den Jungen und dieser grinste. "...über alle Berge...", entgegnete er und glaubte beinahe selbst daran. Wenn Zorro klug war, war er abgehauen, bevor man ihn fand und hatte sich auf das Schiff begeben... Zumindest hoffte er es, denn sonst stand es um sie beide nicht besonders gut... "Gehn wir...", sagte der Mann, der den Schwarzhaarigen in Schach hielt und zog ihn mit sich, dann gingen sie zurück zum dem Hauptquartier der Gang. Leise fluchend lehnte sich Zorro an eine Hauswand. Das durfte doch nicht wahr sein, jetzt hatte er sich doch tatsächlich von Gasse zu Gasse gekämpft, nur um wieder in der Nähe der Kneipe zu landen. Der Schwertkämpfer seufzte. Jetzt hatte er Ruffy immernoch nicht gefunden. Er hatte nichtmal eine Spur, wo der Jüngere abgeblieben war und nur unnötig Kraft verschwendet. Ein Geräusch ließ ihn aufhorchen, es kam aus der Richtung der Kneipe. Ob Ruffy schon zurück war? Das konnte er sich nicht vorstellen. Er konzentrierte sich mehr und konnte leises Stimmengemurmel hören, verstand die Worte aber nicht. Zorro sah um die Ecke, genau in diesem Moment traten zwei Männer auf die Straße. Er keuchte erschrocken auf, als er Ruffy bei einem der Männer erkannte, der ihn schon fast brutal mit sich zog. Automatisch ging seine Hand zu seinen Schwertern, schloss sich fest um den Griff. Er überlegte wie er am besten vorging, für einen Angriff würde seine Kraft noch reichen, außerdem hatte er den Überraschungsmoment auf seiner Seite. Doch dann sah er Metall in der Sonne aufblitzen. Und er entschied sich gegen einen Angriff, das würde Ruffy nur unnötig in Gefahr bringen. Also musste er abwarten. Er verschwand im Schatten der Mauer, als die Drei an ihm vorbei gingen. Lautlos folgte er ihnen, immer von Gasse zu Gasse huschend und hatte sichtlich Mühe, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Er war erschöpft und Schweißtropfen perlten von seiner Stirn, trotzdem musste er durchhalten, wer wusste schon was die dem Jungen antaten. Nach einer schier endlosen Zeit, wie es ihm vorkam, blieben die Männer vor einer Tür stehen und zogen Ruffy hindurch. Zorro sah sich jetzt etwas mehr um, die Gegend wirkte nicht sehr einladend, sie bestand zum Teil aus alten Häusern oder noch älteren Lagerhallen. Er schlich zu dem Gebäude und suchte nach einem Eingang, in einer dunklen Gasse fand er ein kaputtes Fenster, welches aber so hoch war, dass er nur gerade so hinein sehen konnte. Der Raum war nur spärlich beleuchtet und hatte schon was unheimliches an sich. Ruffy wurde auf einen Stuhl gedrückt, der in der Mitte des Raumes stand, etwas Blut rann aus der Wunde an seinem Hals, doch er verzog keine Miene. Nun trat der Anführer durch einen Eingang und stellte sich direkt vor ihn hin. Dann warf er ihm eine Zeitung hin. "Lies...", befahl er und der Schwarzhaarige nahm das Papier zögerlich in die Hand. Die Steckbriefe von ihm und den anderen Crewmitgliedern waren darin abgebildet, es war ein Artikel über ihr Schiffsunglück. Eine etwas ältere Zeitung, die alle Crewmitglieder für tot erklärte. "Schade, dass ich den Wisch erst heute in die Finger bekommen habe ...hätte nicht gedacht, dass du so ne Stange Geld wert bist..." Er zog den Kopf des Jungen am Haar zurück, sodass Ruffy gezwungen war, ihn anzusehen. "Du bist aber, wie es aussieht nicht der Einzige, der überlebt hat..." Er deutete auf das Bild von Zorro und grinste. "Käpt´n und Vize haben überlebt...praktischerweise die, auf die das meiste Kopfgeld ausgesetzt ist...", erklärte er und nahm ihm die Zeitung wieder ab. Dann lies er ihn los und lies sich von einem seiner Assistenten eine Pistole geben. "Ich brauch euch nicht lebend... sobald dein Kumpel hier auftaucht - und das wird er - leg ich euch beide um. Von dem Kopfgeld könnte ich die ganze Stadt aufkaufen und nebenbei die Marine bestechen...stell dir mal vor, wie mein Geschäft dann aufblüht...", wieder dieses heisere Lachen. Ruffys Herz raste, er wusste, der Alte hatte recht. Zorro würde nicht einfach abhauen... "Warum bist du dir da so sicher? Er ist längst weg, und wiederkommen wird er nicht...", behauptete der Strohhut weiterhin und sah den Mann vor sich fest an, der wieder ein hässliches Grinsen aufsetzte. "...weil ihr nicht zu der Sorte von Piraten gehört, die einander im Stich lassen...warum sonst, hättest du dich fast umbringen lassen, nur um zu verbergen, wer du bist? Du hättest die ganze Zeit schon jedem hier zeigen können, wie stark du bist und niemand hätte es gewagt, dir dumm zu kommen. Aber du wusstest, dass du damit deine Kameraden, wenn sie noch lebten hättest auffliegen lassen...und das konntest du nicht mit deinem Gewissen vereinbaren..." /Gar nicht mal so bescheuert, der Alte/, dachte Ruffy und erwiderte nichts. Er hoffte nur, dass Zorro in Sicherheit war und sie ihn nicht fanden... Zorro entfernte vorsichtig die letzten Reste der kaputten Fensterscheibe, bevor er ein paar Schritte zurück ging. Er holte kurz Luft, konzentrierte sich so gut er konnte. Dann rannte er auf das Fenster zu, sprang ab und stützte sich auf dem Rahmen ab, zog sich durch das Fenster und landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blieb er kurz sitzen, presste die Hand auf die Wunde und lauschte angestrengt, ob ihn jemand gehört hatte, was sich als ziemlich schwierig erwies, da sein Atem schwer ging und er es kaum schaffte, ihn zu beruhigen. Zorro fluchte innerlich, wäre er fitter, würde sie nicht in der Scheiße sitzen. Mühevoll rappelte er sich auf und sah sich um. In dem spärlichen Licht konnte er kaum was erkennen, aber der Raum war fast so gut wie leer. Es standen nur ein paar alte Möbel und irgendwelche Geräte rum. Er entdeckte eine Tür, welche leicht angelehnt war und durch die Licht drang, er ging langsam, an der Wand gestützt darauf zu und hörte jetzt auch Stimmen. Zorro sah vorsichtig durch den Spalt, er sah Ruffy in der Mitte des Raumes, welcher nicht gerade klein war. Ein paar Kerle waren auch noch dabei und ein besonders mieser mit einer Pistole, das schien wohl der Anführer zu sein. Zorro überlegte fieberhaft. Kugeln konnten Ruffy ja nichts anhaben, aber wenn die Kerle das rausbekommen würden, wären da noch ihre Dolche mit denen sie den Jüngeren schon mal bedroht hatten. Doch was sollte er jetzt tun? Wie sollte er Ruffy da heil wieder herausholen? Er war gezwungen, wieder abzuwarten und eine passende Gelegenheit zu finden. Er konnte nur hoffen, dass es dann nicht zuspät war... Als Ruffy keine Antwort mehr gab, trat der Anführer erneut auf diesen zu und packte ihn grob am Kinn. "Wirst du jetzt langsam auspacken? Ich hab keine Lust, auf deinen Kumpel zu warten, raff´s endlich, dass du euch beide nicht mehr retten kannst! Ihr seid erledigt, egal wie sehr du den Märtyrer spielst! Die Frage ist nur, ob wir ihn vor deinen Augen killen oder nicht..." Der Junge sah den Größeren unverwandt und kalt an, setzte dann ein böses Grinsen auf und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du wirst ihn nicht finden...er ist weg...und an deinem Benehmen merke ich, dass du langsam anfängst, mir zu glauben!" Kaum hatte Ruffy ausgesprochen, versetzte ihm der Mann einen kräftigen schlag ins Gesicht, sodass er samt Stuhl nach hinten kippte und schmerzhaft auf dem Boden aufkam. Doch noch immer regte er sich nicht und wehrte sich nicht. "Du wirst leiden, wart´s ab! Dir werden die frechen Sprüche noch vergehen!" Zorro kochte innerlich vor Wut, am liebsten hätte er diesen Typen auf der Stelle kalt gemacht. Er hatte mitbekommen, dass es um ihn ging, dass sie ihn suchten. Wieso auch immer... Doch langsam wurde er unruhig, er konnte doch nicht tatenlos mit ansehen, wie sie Ruffy drohten und warum wehrte sich der Junge nicht? Was war er, Zorro, denn schon wert, dass Ruffy sich sogar zusammenschlagen ließ? Schritte nahe der Tür rissen ihn aus seinen Gedanken und auch der Blick wurde ihm versperrt. Er konnte nicht mehr sehen, was sich in dem Raum abspielte. Jemand stand vor der Tür. So schnell und lautlos wie er konnte huschte er in eine dunkle Ecke und versteckte sich. Blieb verborgen in der Dunkelheit und lauschte. Ruffy war noch etwas benommen von dem Schlag, als er gepackt wurde. Dann ging alles sehr schnell. Die Tür zu einem Hinterraum wurde aufgerissen und man warf ihn auf das verstaubte Sofa. "Denk ja nicht, dass du hier lebend rauskommst! Die Frage ist nur, wie schnell es vorbeigeht...", sagte der Alte und lies ihn fesseln. Dann traten die Männer aus dem Raum und schlossen die Tür wieder ab. Es war stockdunkel und der Wind pfiff kalt durch das kaputte Fenster. Die Fesseln waren so eng, dass sie ihm ins Fleisch schnitten und er sich kein Stück bewegen konnte. Hoffentlich war Zorro in Sicherheit... "...Zorro...", flüsterte er und versuchte die in ihm aufsteigende Panik zu unterdrücken. Warum machte er eigentlich immer alles falsch? Dann plötzlich hörte er ein Geräusch und hob den Kopf, sah aber im Dunkel nichts. Kurz nachdem Zorro sein Versteck erreicht hatte, wurde auch schon die Tür aufgerissen. Seine Hand schloss sich fest um seinen Schwertgriff. Er sah wie sie den Jungen behandelten und hörte, dass sie ihm drohten. Doch musste er weiter in seinen Versteck ausharren und abwarten. Zorro hörte wie die Tür ins Schloss fiel, wartete aber noch solange bis sie abgeschlossen wurde. Das Ganze konnte ja auch eine Falle gewesen sein... Seine Augen hatte sich fast vollständig an die Dunkelheit gewöhnt, trotzdem blieb er vorsichtig und bewegte sich leise und langsam vorwärts, konnte aber nicht verhindern, dass er selbst gegen irgendetwas stieß. Als er bei Ruffy ankam, legte er ihm schnell die Hand auf dem Mund. Es brauchte ja keiner wissen, dass er hier war. "Scht...", beruhigte er Ruffy, als dieser erschrocken zusammenzuckte. Zorro löste die Fesseln und nahm den Jüngeren in den Arm, strich ihm beruhigend über den Rücken. "Lass uns von hier verschwinden, für immer...", flüsterte er ihm leise zu. Ruffy zuckte zusammen und konnte kaum glauben, dass Zorro es war, der nun neben ihm stand. Nachdem dieser ihm die Fesseln abgenommen hatte, nahm er ihn in den Arm, Ruffy spürte wie sich seine Kehle zusammenzog. Heiße Tränen traten aus seinen Augen und der Junge legte die Arme um den Hals seines Freundes. "...es tut mir so leid...ich hätte mit dir reden sollen...aber ich hatte Angst...", erklärte er und fügte hinzu: "...sie haben mir einen Zeitungsartikel von vor einem Jahr gezeigt...die wissen jetzt alles, auch von dem Kopfgeld...darum suchen sie nach dir...", flüsterte er und sah seinen Freund an. Zorro drückte ihn fester an sich und strich ihm durch das schwarze Haar. "Beruhig dich erstmal..." Er strich ihm eine Träne von der Wange und lächelte ihn dann aufmunternd an. "Es suchen so viele nach mir und ich lebe immernoch!" Er zog Ruffy auf die Beine. "Komm ich will hier nicht mehr länger bleiben, wer weiß wann die zurück kommen..." Er schob Ruffy Richtung Fenster, während er zu sich selbst murmelte: "Dann haben wir nämlich wirkliche Probleme..." Langsam und leise erreichten sie das Fenster "Schaffst du das?" fragend sah er ihn an, wartete aber nicht auf eine Antwort, sondern stellte sich mit dem Rücken an die Wand und machte eine Räuberleiter, denn Ruffy war ein ganzes Stück kleiner als er. Jetzt musste er nur noch hoffen, dass er das selbst aushielt, da sich die ganzen Bewegungen und Anstrengungen nicht gerade positiv auf seinen Gesundheitszustand auswirkten. Aber Ruffy war jetzt wichtiger! "Los Käpt´n!" Ruffy sah Zorro zweifelnd an. Doch es bleib keine Zeit für Diskussionen... "Ok...", sagte er und ließ sich helfen, hielt sich am Fensterrand fest und kletterte so schnell und leise er konnte hinaus. Auf der anderen Seite sprang er nach unten und blickte zurück, um zu sehen, ob der Schwertkämpfer nachkam. Zorro atmete erleichtert aus, als Ruffy durch das Fenster nach draußen verschwand. Er lehnte sich gegen die Wand und schloss kurz die Augen. Ruffy war zwar nicht schwer gewesen, trotzdem musste er sich ganz schön zusammennehmen, dass der Jüngere nicht merkte, dass er Probleme hatte. Er öffnete seine Augen und sah sich nach einer anderen Möglichkeit um, um dieses Gebäude zu verlassen. Aber anscheinend gab es nur die abgeschlossene Tür, und das Fenster. Er sah über sich zum Fenster, es kam ihm jetzt noch viel höher vor. Doch musste er es schaffen. Erneut nahm er Anlauf, hatte dieses mal mehr Probleme, sprang ab und erreichte gerade so den Fensterrand. Schmerzvoll schrie er auf, als der Schmerz seinen Körper durchzog. Ruffy hörte den Schrei, nahm seine ganze Kraft zusammen und streckte seinen Arm zum Fensterbrett. Er hatte seit einem Jahr nicht trainiert, was seine Fähigkeit, sich zu dehnen eingeschränkt hatte. Er lies sich nach oben schnellen und reichte Zorro einen Arm durch das Fenster. "Komm, ich helfe dir!", sagte er und hoffte, dass sie niemand gehört hatte. Er zog den Grünhaarigen mit sich nach draußen, konnte aber nicht verhindern, dass sie dann beide herunterfielen, wobei Zorro auf ihm landete. Es dauerte einen Augenblick, bis Ruffy sich etwas aufrappeln konnte und dem Schwertkämpfer aufhalf. "Alles ok?", fragte er besorgt und sah ihn forschend an. Zorro hatte noch gar nicht realisiert, was gerade geschehen war. Nur ganz langsam klärten sich seine Gedanken und jetzt drangen auch Ruffys Worte zu ihm durch, wenn auch nur wie durch Watte. Seine Atmung ging schnell, es war eher ein nach Luft japsen, er zitterte leicht, das schlimmste war aber, dass der Schmerz nicht verschwinden wollte, seine Wunde brannte höllisch und er hoffte inständig, dass sie nicht wieder aufgegangen war. Er sah den Jüngeren lange an, bevor er auf seine Frage hin nickte und mit etwas Verspätung ein gekeuchtes "Alles ok" hinzufügte. Ruffy glaubte ihm nicht, aber das war ja auch mehr als klar. Er legte sich Zorros Arm um die Schulter und griff mit dem Anderen um seine Hüfte. "...wir werden es nicht bis zum Boot schaffen...ich weiß einen Ort, wo du sicher bist, ich geh die restlichen Sachen hinbringen und hol dir was gegen die Schmerzen...", erklärte er und schlug den Weg zu einer der anderen Gassen ein, als er ein klickendes Geräusch hörte und sich gerade noch vor Zorro werfen konnte, als ein Schuss fiel... Wenn es nach ihm ginge wäre er am liebsten in der Gasse geblieben, doch auch er wusste, dass sie da nicht bleiben konnten. Irgendwann würden die Typen wiederkommen, und das wahrscheinlich ziemlich bald. Warum hätte er nicht die Zähne zusammenbeißen können? Er verfluchte sich, wieso auch hatte er aufgeschrieen, war doch sonst nicht seine Art. Aber er fragte sich auch, wie viel Schmerz ein menschlicher Körper eigentlich ertragen konnte, und damit meinte er nicht den seelischen... Doch Ruffy schien mit ihm kein Erbamen zu haben, sonst würde er ihn nicht auf die Beine ziehen. Er keuchte kurz auf, zu mehr war er im Moment nicht fähig. Was dann geschah konnte er gar nicht richtig sagen, es ging einfach zu schnell... Er spürte nur, wie er unsanft auf dem Boden landete und Ruffy vor ihm war, erst dann sah er die Kerle, wenn auch nur verschwommen... Wann waren die denn aufgetaucht, das hatte er gar nicht mitbekommen. Hatte er so sehr nachgelassen? Und warum hatte Ruffy das getan? Gut, ihm konnten Kugeln nichts anhaben, doch es hätte auch Seestein oder was anderes sein können... Schwer atmend starrte er auf den Jüngeren, der Schmerz war für einen Moment vergessen. Sein Herz raste, was wahrscheinlich wegen dem Schreck kam und der Sorge um den Jungen. Wieso riskierte dieser sein Leben für ihn? Klar, er hätte es auch getan, aber wäre das nicht was anderes? Die Kugeln wurden mit voller Wucht zurückgeschleudert und Ruffy glaubte, alle drei Männer getroffen zu haben. Aber es war besser, schnell abzuhauen, also drehte er sich wieder zu Zorro um. "Tut mir leid, aber wir sollten uns beeilen!", sagte er und half ihm auf. Er wusste um den Schmerz seines Freundes, wusste aber nicht, wie er ihm helfen sollte. Sie kamen langsam voran, aber waren relativ bald an der Kneipe angelangt, wo Ruffy den erschöpften und geschwächten Schwertkämpfer auf einen Stuhl setzte. "Warte, ich komm sofort wieder!", sagte er und rannte nach oben, um die restlichen Sachen zu holen und kam dann wieder herunter. In der Hand hatte er auch eine Flasche Rum. "Vielleicht lässt der Schmerz damit etwas nach...etwas anderes hab ich nicht..." Nachdem Ruffy ihn ein weiteres mal auf die Beine zog, war Zorro sich sicher, dass der Junge ihn hassen musste, es gab gar keinen Zweifel, oder der Jüngere schien gefallen daran zu haben ihn zu quälen, wie auch immer. Er atmete erleichtert aus als er die Kneipe sah, fragte sich aber auch, warum der Schwarzhaarige hierher ging. Wäre es nicht das Beste so schnell wie möglich abzuhauen, als dorthin zu gehen, wo man sie vermutete? Als Ruffy ihn zu dem Stuhl brachte und er sich darauf niederließ, überlegte er schon, in den Streik zu treten, bloß nicht mehr aufstehen... Da der Jüngere kurz darauf die Treppen hoch rannte, schloss er die Augen und atmete tief durch. Warum hatten die Kerle eigentlich auf ihn geschossen und nicht auf Ruffy? War es denn nicht mehr als deutlich für sie, dass er sich im Moment nicht in der richtigen Verfassung für einen Kampf befand...? Warum hatten sie es also getan? Zorro öffnete die Augen wieder, als er angesprochen wurde, er hatte den Jüngeren gar nicht kommen gehört, also ließ er doch nach... Er griff mit zitternden Händen nach der Flasche. "Danke", meinte er leise. "Aber kümmere dich nicht um mich, mir geht´s schon viel besser!" Ruffy sah seinen Kumpel zweifelnd an. "Schaffst du es bis zum Boot?", fragte er und hatte sich den Verbandskasten unter den Arm geklemmt, seinen und Zorros Rucksack auf dem Rücken. Als der Schwertkämpfer nickte, half er ihm auf und ging, ihn stützend mit ihm die Straße herunter bis zum Strand, danach musste Zorro ihn führen, denn das Boot war gut versteckt. Der Weg zog sich wie Kaugummi und Ruffy merkte, wie sie beide immer schwächer wurden. Hoffentlich schaffte Zorro es wirklich bis da hin... Es dauerte ewig bis sie zum Strand kamen und er musste sich wirklich zusammenreißen. Aber um so mehr sie sich der Bucht näherten, um so mehr breitete sich ein ungutes Gefühl in ihm aus. Ihm gefiel die Sache nicht, erst wurden sie gejagt und die Kerle wollten sie sogar umbringen und dann ging alles so leicht. Viel zu leicht... Zorro lieb stehen, ignorierte Ruffys fragende Blicke einfach, er schloss die Augen und konzentrierte sich, versuchte den Schmerz und alle anderen Gedanken auszublenden. Er hatte es doch gewusst... Mit letzter Kraft stieß er sich von Ruffy ab, da dieser nicht darauf vorbereitet war ging es auch einfacher als gedacht. Unsanft landete er auf dem Boden, da er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Bevor der Junge irgendetwas tun konnte, schüttelte er schnell den Kopf. "LAUF!", schrie er fast. Wenn sie zusammen blieben, hatten sie kaum eine Chance aber so würde wenigstens einer überleben, was dann Ruffy war, hoffte Zorro inständig. "Nun lauf schon! Nur geradeaus, da ist eine kleine Vertiefung im Schilf, da ist das Boot!" Ruffy hatte noch nichts bemerkt, als Zorro ihn wegstieß. Verständnislos sah er ihn an. "Spinnst du? Ich lass dich hier doch nicht -" Er spürte einen stechenden Schmerz in der Schulter und taumelte ein paar Schritte, sank dann zusammen und blieb im nassen Sand liegen. Sein Atem ging schnell, denn ein heißer Schmerz ging von dem Pfeil aus, der in seinem Rücken steckte. Er wollte sich aufrappeln, aber es ging nicht. Blut strömte unaufgehalten aus der Wunde und ihm wurde schwindelig, seine Sicht verschwamm. Aber er durfte nicht sterben! Zorro schaffte das nicht allein, er durfte ihn jetzt nicht allein lassen! Er hob den Kopf, doch er konnte kaum etwas sehen und hörte Zorros Stimme wie von weit her. Dann verlor er das Bewusstsein... Langsam trat der Anführer der Bande von dem Felsen herunter, an dem die beiden Piraten gerade vorbeigekommen waren. Er ließ seine Armbrust lässig über seine Schulter lehnen und ging auf den Schwertkämpfer zu. "So, jetzt bist du an der Reihe! Kaum zu glauben, dass auf euch so ein riesiges Kopfgeld ausgesetzt ist, so ein leichtes Spiel hatte ich lange nicht mehr...", sagte er grinsend und legte an. Kapitel 11: Kampf auf Leben und Tod ----------------------------------- Zorro keuchte erschrocken auf, als Ruffy zu Boden ging. Er sah, wie der Jüngere versuchte auf die Beine zu kommen, aber scheiterte. Sein Blick schweifte kurz zu dem Anführer, der auf sie zukam und seine Armbrust neu spannte. Er sah wieder zu Ruffy. Der Junge lag am Boden und rührte sich kaum, aber er atmete. Doch was sollte er jetzt tun? Aber er wusste, egal was er tat, es musste schnell sein. Er bemerkte, wie der Kerl näher kam und griff schnell ein Stück Stoff aus seinem Rucksack, versuchte damit die Blutung zu stoppen. Wenn der Kerl jetzt schießen würde, wäre eh alles aus, also konnte er es auch riskieren. Seine Hände hatten sich von Ruffys Blut rot gefärbt, aber er konnte die Blutung soweit es ging stoppen. "Halt durch, bitte!" Der Anführer stand jetzt fast vor ihnen, Zorro griff nach seinen Schwertern und sah auf den Boden, versuchte sich zu konzentrieren. /Er muss von Ruffy weg.../ Das war die einzige Möglichkeit, noch einen Treffer würde der Junge wahrscheinlich nicht überstehen. Wie gebannt starrte er auf seine blutverschmierte Hand, die im Licht der letzten Sonnenstrahlen schimmerte. Zorro hörte die Worte des Älteren, sah das Blut und hörte Ruffys leichten Atem. Etwas in ihm klinkte aus, er spürte seinen eigenen Schmerz nicht mehr, keine Müdigkeit, und keine Erschöpfung. Dieser Kerl hatte es gewagt Ruffy zu verletzen und sich dann auch noch lustig zu machen. Zorro hob den Kopf, sah seinen Gegner mit einem Blick an, den man noch nie vorher bei ihm gesehen hatte. In ihm sprudelte der blanke Hass. "...das werden wir ja noch sehen!", knurrte er gefährlich, seine Stimme war kalt und schneidend. Schnell rollte er sich zur Seite und landete geschmeidig wie eine Katze auf seinen Beinen. Woher die Kraft kam wusste er nicht, das spielte für ihn auch keine Rolle. Er wurde von Wut und Hass gelenkt. Der Ältere hatte sich zu ihm umgedreht und versuchte auf Zorro zu zielen, doch dieser wechselte immer wieder die Richtung und lockte ihn so von Ruffy weg. "Bleib stehen!", fluchte der Kerl und schoss bei der besten Gelegenheit einfach. Der Adrenalinschub, den Zorro bekommen hatte lies langsam nach und er wurde langsamer. Der Pfeil flog an seinem Gesicht vorbei und streifte seine Wange. Zorro wartete nicht, bis er erneut die Armbrust gespannt hatte, zog sein Schwert und rannte auf den Älteren zu, kurz danach fiel die Armbrust schon in zwei Teilen zu Boden. Doch musste er schnell zur Seite weichen, weil sein Gegner eine Pistole gezogen hatte. "Dein Freund ist ja immun gegen Kugeln, aber was ist mit dir?" Er lachte auf und drückte ab. Zorro wich aus. "Wenn ich dich erledigt hab, nehme ich mir deinen Kumpel vor, dann wird er garantiert nichts mehr zu lachen haben!", lachte er wieder auf. Diese Worte schürten Zorros Hass wieder an, mit einem Knurren rannte er im Zickzack auf seinen Gegner zu. Er wusste nicht, ob er von den Kugeln getroffen wurde. Er spürte körperlich gar nichts mehr. Kurz vor dem Kerl täuschte er nach links an, sprang dann nach rechts und schlug mit der Faust zu. Ein ersticktes Keuchen entwich dem Älteren, Zorros Faust hatte ihn mitten im Gesicht getroffen, taumelnd ging er zu Boden, doch bevor er sich aufrappeln konnte war Zorro schon da und schlug auf ihn ein. Man konnte regelrecht das brechen der Knochen hören. Erst als sich sein Gegner nicht mehr rührte ließ er von ihm ab und ging zu Ruffy. Bei dem Jungen angekommen, ließen die Wut und der Hass schlagartig nach, er spürte seinen Körper wieder, die Schmerzen die er spürte waren unerträglich, schlimmer noch als vorher. Ihm war schlecht und schwindlig und er konnte es nicht verhindern, dass er sich erbrach. Total erschöpft sah er zu Ruffy. "Er gehört dir...", flüsterte er leise... Ruffy stöhnte leise vor Schmerz, er spürte Zorros Gegenwart, seine Hände, die versuchten, die Blutung zu stoppen, aber den Pfeil noch nicht herausziehen konnten. Er wollte ihm helfen, ihm etwas sagen, aber es ging nicht. Er hörte, was Zorro sagte und konnte ihm nichtmal antworten... Eine ganze Weile später erwachte er erneut und merkte, dass es sehr ruhig war. Panisch sah er sich um, sah Zorro ein Stück weiter daliegen und beinahe blieb sein Herz bei dem Anblick stehen. Er richtete sich auf und kroch zu ihm, kniete sich neben ihn und strich über seinen Kopf. Erleichtert stellte er fest, dass der Ältere noch lebte, aber seine Wunde war wieder aufgerissen und blutete. Er drehte ihn vorsichtig auf den Rücken und sah sich dann nochmals um, entdeckte den Bandenanführer. Der Kopf des Mannes war komisch verdreht und sein Gesicht ein einziges Trümmerfeld. Es war klar, dass der Mann nicht mehr lebte, doch es interessierte ihn nicht. Bald würde wieder die Flut kommen und ihn mit sich tragen... Zorro war bewusstlos, aber sie mussten weiter. Also griff Ruffy kurzerhand nach dem Pfeil, biss die Zähne zusammen und zog daran, musste dann aber leider feststellen, dass die Spitze stecken geblieben war. Nun, das würde warten müssen, Zorro musste ins Warme und versorgt werden, das Boot war nicht mehr allzu weit weg... Schnell nahm er die wenigen Gepäckstücke und hängte sie vor seinen Oberkörper, dann hob er Zorro vorsichtig auf und nahm ihn huckepack. Anders ging es nicht, zweimal gehen konnte er ja nicht und warten war unmöglich, denn die Sonne ging unter und das Wasser stieg... Endlich ereichte Ruffy, der bisher unbekannte Kräfte entwickelt hatte, um seinen Freund in Sicherheit zu bringen, mit Zorro das Boot und brachte ihn in eine der beiden Kajüten. Er legte ihn in ein darin befindliches Bett und zog ihm das Oberteil aus, versorgte die Wunde, desinfizierte sie und holte dann seinen Verbandskasten hervor, aus dem er Nadel und Faden entnahm. Vorsichtig begann er, die Wunde zu vernähen, nicht mit der selben Gewandtheit, wie Chopper, aber es war der einzige weg, den Heilprozess zu beschleunigen und ein erneutes Wundfieber zu verhindern. Und jetzt, wo er bewusstlos war, konnte Zorro ihn auch nicht daran hindern. Anschließend legte er ihm einen neuen Verband um und deckte ihn zu, dann ging er zurück nach oben. Noch konnte er sich nicht ausruhen, das würde er erst tun, wenn sie beide weit genug von der Insel entfernt waren und er einen Platz zum Ankern gefunden hatte... Es war weit nach Mitternacht, Ruffy stand am Steuerrad des Bootes und sah Richtung Horizont. Es regnete noch immer, aber das ignorierte er. Eine Jacke hatte er nicht, aber er hatte sich zwischenzeitlich einen schwarzen Pullover geholt und übergezogen. Zwar hielt dieser nicht wirklich die Kälte und den Regen ab, aber wenigstens störte der Wind nicht so. Der Wind selbst war ja auch eigentlich praktisch, so kamen sie schneller voran. Doch leider wusste Ruffy nicht genau, wohin er denn segelte, denn er hatte keine Ahnung vom Navigieren. Dann sah er in der Ferne einen dunklen Punkt, den er schließlich als Insel identifizieren konnte. Doch er war sich nicht sicher, ob sie bewohnt war. Er prüfte, wie tief das Wasser war und ankerte etwa einen Kilometer von der Insel entfernt, eine sichere Entfernung und trotzdem konnte er im Notfall schnell an Land gelangen... Zorro erwachte langsam, ließ die Augen aber noch geschlossen. Er fühlte sich noch so erschöpft, dass sein Hirn nur ganz langsam zu arbeiten anfing. Langsam drängten sich die Bilder seiner Erinnerung in sein Bewusstsein. Mit einem Schlag war er hellwach und riss die Augen auf. "Ruffy!" Panisch sah er sich nach dem Jüngeren um, doch war es viel zu dunkel um irgendetwas zu erkennen. Doch musste er hier irgendwo in der Nähe sein. Das letzte woran er sich erinnerte war, dass sie am Strand waren...das Blut, Ruffys Blut... und dann der Kampf. Der Junge brauchte seine Hilfe... Seine Atmung ging schneller, er musste doch zu ihm, das Wasser würde bald steigen... Die Panik nahm immer mehr Besitz von ihm, der Junge war doch alles was er noch hatte, er durfte und wollte ihn nicht verlieren. Zorro machte ruckartig eine Bewegung zur Seite, um besser zu sehen. Er hatte noch gar nicht mitbekommen wo er war und, dass er in einem Bett lag. So verlor er das Gleichgewicht und landete mit einem überraschten, aber auch schmerzvollen Aufschrei auf dem Boden, hielt sich seine schmerzende Wunde. Ruffy war gerade mit dem Vertäuen fertig, als er den Schrei unter Deck erklingen hörte. "Zorro!" Erschrocken riss er die Tür nach unten auf und rannte die Treppen hinunter zu Zorros Kajüte. Tropfnass wie er war und trotz Schmerzen und Erschöpfung, legte er die Arme um den Schwertkämpfer und stützte ihn. "Alles in Ordnung? Warte, ich helfe dir!", sagte er atemlos, als dieser aufzustehen versuchte und half ihn, sich wieder auf das Bett zu legen. Zorro sah ihn fragend an, irgendetwas war passiert was er nicht mitbekommen hatte und ihn immer mehr verwirrte. Waren sie nicht am Strand? Er war doch gerade auf dem Weg zu Ruffy gewesen, da war doch all das Blut... Und nun stand der Jüngere hier und half ihm auf, triefend Nass und erschöpft, das konnte er aus der Atmung heraushören. Er konnte den Jüngeren nur schemenhaft erkennen, da es immernoch ziemlich dunkel war. Aber es war Ruffy, kein Zweifel... Zorro war so erleichtert, dass es dem Jüngeren anscheinend gut ging, dass ihm Tränen seine Wangen hinab liefen, doch dann fiel ihm wieder der Pfeil ein. "Was ist mit deiner Wunde...der Pfeil..." Ruffy schüttelte nur den Kopf. "...du hast mir das Leben gerettet...wie schon so oft..." Er lächelte und strich ihm sanft die Tränen weg. "Ich hab dich auf das Schiff gebracht und Segel gesetzt, alles ist gut..." Dann fragte Zorro jedoch nach dem Pfeil und er musste schlucken. Schüttelte aber wieder den Kopf. "Er ist draußen...mach dir keine Sorgen, ich bin ok...", sagte er lächelnd. Doch er spürte die Pfeilspitze immer noch in seiner Schulter stecken und den Schmerz, der davon ausging. Aber solange es Zorro so schlecht ging, würde er ihn nicht darum bitten, sie herauszuschneiden, der Ältere brauchte vor allem Schlaf und musste Kraft sammeln. "Warum lügst du mich an?" Es war leise, klang aber auch irgendwie verletzt. "Du brauchst nicht so tun als wäre nichts...nur weil ich einen kleinen Kratzer hab." Er schloss kurz die Augen. "Leg dich schlafen...ruh dich aus...oder tu sonst was der gleichen..." Er öffnete wieder die Augen. "...aber lüg mich nicht an!" Zorro blickte Ruffy trotz Dunkelheit in die Augen. "Ich merke, dass es dir nicht gut geht...kümmere dich mal um dich selbst und hör auf, dich ständig um mich zu kümmern. Ich schaff das schon..." Ruffy sah ihn unsicher an und runzelte die Stirn. Was sollte er darauf antworten? "...tut mir leid...", sagte er schließlich leise und lächelte traurig. "...sei nicht sauer...", flüsterte er dann und senkte den Blick. Er wusste doch aber nicht, was er sonst tun sollte...er machte sich sorgen um Zorro, es raubte ihm den Schlaf, den Appetit und vor allem die Fähigkeit, seine Grenzen zu erfassen. Darum hatte er das erste Mal wieder ruhig schlafen können, als er dachte, dass es Zorro gut ging... Warum fühlte er sich auf einmal so erschlagen? Er wollte nicht, dass Zorro etwas merkte und stand auf. "Schlaf ein wenig, ich geh auch ins Bett...", sagte er schnell und verließ beinahe fluchtartig den Raum, taumelte zu seinem eigenen Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Die Schulter schmerzte erbarmungslos und seine Schläfen pochten. Ihm war unglaublich heiß, aber er wusste nicht, wieso... Er versuchte, seinen Pulli auszuziehen, scheiterte aber, weil er den einen Arm ja nicht gut bewegen konnte. Ein Schwindelgefühl kam in ihm auf und er konnte kaum noch stehen. Erschöpft ließ er sich mit den an seinem Körper klebenden Sachen aufs Bett fallen und schloss die Augen. Hoffentlich blieb Zorro liegen, dachte er noch und schlief schwer atmend ein. Zorro hörte wie Ruffys Zimmertür ins Schloss fiel, er atmete tief durch und konzentrierte sich, bevor er sich langsam aufrichtete. Er rutschte zum Bettrand griff eines seiner Schwerter die neben dem Bett standen und stützte sich darauf ab. Nur ganz langsam kam er voran, öffnete seine Tür und taumelte hindurch. Endlich hatte er Ruffys Zimmer erreicht, lauschte kurz und öffnete dann die Tür. Er hätte eh nicht schlafen können, wenn er wusste das es dem Jungen schlecht ging. Zorro sah Ruffy auf dem Bett liegen und so wie er da lag, hatte er es wohl gerade so dahin geschafft. Er trat näher heran und erkannte auch das er immer noch die nassen Sachen trug, wenn er die nicht ausziehen würde, würde er sich mit Sicherheit eine ziemliche Erkältung einfangen, wenn nicht sogar mehr. Er legte sein Schwert zur Seite und setzte sich auf die Bettkante. Er hoffte das Ruffy tief und fest schlief um ihm Schmerzen zu ersparen. Er zog den Oberkörper des Jüngeren leicht nach oben und zog ihm das Oberteil aus. Erschrocken zog er die Luft ein, als er die Wunde des Pfeils sah und vorallem, dass die Spitze noch drin steckte. Doch wusste Zorro nicht, was er tun sollte... Er legte Ruffy vorsichtig auf die Seite und zog ihm auch die nasse Hose aus. Zorro nahm das nasse Oberteil und legte es an die Wunde um sie zu kühlen, bevor er sich neben Ruffy legte, ihn an sich zog, damit der Jüngere sich nicht auf den Rücken drehen konnte. Er zog mit der anderen Hand die Decke über Ruffys Körper und schlief ein, hoffend, dass er von Ruffy nicht erschlagen wurde... Ruffy wachte erst am nächsten Morgen wieder auf, als es hell wurde und etwas Licht durch das Bullauge fiel. Immernoch schmerzte seine Wunde, aber nicht mehr so schlimm wie am Vorabend. Trotzdem spürte er die Pfeilspitze unangenehm in der Schulter, aber noch etwas anderes: Atem auf seinem Nacken. Erst jetzt fiel ihm auf, dass ihn jemand ausgezogen hatte. Langsam kehrte auch das Gespür in die anderen Körperregionen zurück und er sank ungläubig den Blick, sah einen wohlbekannten, sonnengebräunten, muskulösen Arm, der von hinten um ihm gelegt war und spürte die warme Brust des Schwertkämpfers an seinem Rücken. Er musste lächeln, obwohl er sich etwas ärgerte. "Mit mir schimpfst du, dabei machst du genau dasselbe...", dachte er und schloss die Augen wieder. Er wollte Zorro noch ein bisschen bei sich spüren, bevor er aufstand und Frühstück machte... Zorro öffnete verschlafen die Augen und blinzelte ein paar mal, bis er wieder einigermaßen klare Sicht hatte. Er sah kurz zum Bullauge und seufzte kurz. Viel Schlaf hatte er nicht bekommen, es musste Mitternacht gewesen sein, als Ruffy bei ihm war. Bis er den Jüngeren einigermaßen versorgt hatte und dann selber schlief, war auch einige Zeit vergangen. Trotzdem schob er seinen Oberkörper zurück, hielt Ruffy aber an der Hüfte fest, damit dieser auch ja in der Position blieb. Er nahm das inzwischen nur noch feuchte Oberteil von der Wunde und besah sich diese. Er fluchte innerlich, dass er bei Chopper nicht besser aufgepasst hatte, Er hatte nämlich keinen Schimmer, was zu tun war. Die Wunde müsste gekühlt werden, vor allem aber musste die Pfeilspitze raus, doch er konnte nicht aufstehen, da er sonst über den Jungen steigen musste, wobei er auch nicht wusste ob er die Kraft dazu besaß. Außerdem könnte es passieren, dass Ruffy sich auf den Rücken drehte und so nur noch alles verschlimmerte. Zorro nahm das Oberteil und legte es wieder leicht auf die Wunde, rutschte mit seiner Brust leicht dagegen, damit es am Platz blieb, ließ die andere Hand aber auf Ruffys Hüfte. Das wollte er eigentlich nicht, doch konnte er die Müdigkeit nicht weiter ignorieren... Ruffy merkte, was Zorro tat, doch rührte sich nicht. Er wollte nicht, dass Zorro wegen ihm aufstand oder in Erklärungsnot geriet. Wahrscheinlich war es ihm ziemlich unangenehm, hier bei ihm zu liegen, nur damit es ihm gut ging... Irgendwann merkte er, dass Zorro wieder eingeschlafen war und hob leicht seine Hand an. Dann erhob er sich ganz vorsichtig aus dem Bett, nahm frische Kleidung aus seinem Rucksack und ging auf die Suche nach einem Badezimmer, das er dann auch fand. Er wusch sich, ignorierte die brennende Wunde und zog sich dann frische Kleidung an. Allein konnte er weder die Spitze entfernen, noch die Wunde verbinden, aber da musste er wohl durch. Schließlich ging er nach oben in die kleine Kombüse und machte etwas zu essen, Zorro würde bestimmt bald aufwachen... Er musste grinsen. Endlich waren sie unterwegs...auf hoher See und frei... Ein seufzen entfuhr ihm. Aber es war so still...auch die anderen fehlten ihm...er würde sie alle niemals vergessen...aber dank Zorro, hatte er wieder ein Ziel... Zorro schlief tief und fest, er hatte gar nicht bemerkt, dass Ruffy aufgestanden war. Als die Sonne höher stieg, schien sie direkt durch das Bullauge in sein Gesicht. Murrend begann er sich zu regen und tastete unbewusst nach dem warmen Körper, der gestern, oder besser heute Morgen noch da gewesen war. Aber er stieß nicht auf Widerstand. Zorro öffnete die Augen. Ruffy war tatsächlich nicht da, er sollte sich doch ausruhen. Er rutschte zur Bettkante, stand vorsichtig auf und ging langsam zur Tür. Ob Ruffy mitbekommen hatte, dass er ihm die nassen Sachen ausgezogen hatte? Wahrscheinlich. Wer sollte es auch sonst getan haben. Zorro schüttelte den Kopf, wärend er die Tür zum Deck öffnete und hinaus trat, kühler angenehmer Wind blies ihm entgegen, ließ ihn aber auch leicht frösteln, da er selbst nur seine Hose und den Verband trug. Zorro lehnt sich an die Wand, schloss die Augen und ließ sich hinab rutschen. Er genoss das Meeresrauschen, die Wellen die sich am Bug brachen und die Möwen die über ihnen kreisten. Die Bilder der vergangen Nacht schoben sich vor sein inneres Auge. Ob Ruffy gemerkt hatte, dass er ihn im Arm hielt und vor allem wie? Jetzt fiel ihm auch wieder ein, dass er seine Hand nicht von der Hüfte des Jüngeren genommen hatte. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Aber was würde Ruffy dazu sagen? Er konnte nur abwarten und sehen wie der Andere reagierte. Seufzend stellte Ruffy fest, dass es kein Tablett gab, also musste er die Teller einzeln tragen oder Zorro hoch holen, denn seine verletzte Schulter strahlte den Schmerz bis in den Unterarm. Zum Glück hatte es die linke Schulter erwischt, sonst wäre er völlig aufgeschmissen gewesen... Aber erstmal musste er feststellen, ob der Schwertkämpfer überhaupt Hunger hatte, immerhin war das Essen ja kalt, also konnte das Frühstück auch warten. So trat er nichts ahnend ins Freie und wollte unter Deck, als er Zorro erblickte. "...Zorro...", er wurde etwas rot, lächelte aber. "...Danke...wegen heute Nacht...", sagte er leise und kratzte sich verlegen am Kopf. "Hast du Hunger?" Zorro wurde auch leicht rot und sah schnell zu Boden. Gut, Ruffy schien nicht sauer, oder dergleichen auf ihn zu sein. Er hatte schon Angst gehabt, dass der Jüngere sich bedrängt fühlte, oder etwas in der Art. Als Ruffy ihn fragte ob er Hunger habe sah er ihn an, sein Gesichtsausdruck wurde etwas ernster und besorgter. "Etwas ja..." Er musterte den Jüngeren ausgiebig. "Aber erst kümmern wir uns um deine Schulter. Nicht, dass sie sich noch entzündet und dann ruhst du dich aus!" Llangsam, sich an der Wand abstützend stand er auf. Es dauerte etwas, bis er die Wand los lassen konnte, um einigermaßen sicher zu stehen. Der Junge lächelte gerührt. Wann hatte sich das letzte mal jemand so um ihn gesorgt? Doch er sah, dass Zorro ziemlich unsicher auf den Beinen war und kam näher, um im Notfall eingreifen zu können. "...sei vorsichtig...", sagte er leise aus Reflex, doch er wusste nicht, ob Zorro das richtig auffassen würde. "...deine Wunde...darf nicht wieder aufgehen...", setzte er unsicher hinzu und wusste nicht, ob der Andere es zulassen würde, dass er ihm in die Kombüse half. Das Verbandszeug hatte er mit nach oben genommen, wo es auch Chopper immer gelagert hatte. Vielleicht aus Gewohnheit, er hatte immer Ärger bekommen, wenn er etwas nicht zurück an seinen Platz gebracht hatte... Ein Seufzen entfuhr ihm bei diesem Gedanken. Er hatte auch gleich das Geschirr gespült, wie Sanji es immer getan hatte, seine üblichen Vorwürfe im Ohr. Heute hätten sie alle keinen Grund gehabt, sich zu beschweren, nicht einmal Nami, denn auch ohne Navigationskenntnisse, hatte er einen relativ guten Kurs gehalten, sich nach der Sonne orientiert und so eine Insel gefunden... Ob sie stolz auf ihn wären, wenn sie es wüssten? Lysop...jetzt, wo er nicht mehr da war, musste Ruffy sich auch etwas für die Verteidigung des Bootes überlegen, doch er traf ja nichtmal mit Papierkugeln in einen Mülleimer... Auf jeden Fall musste er wieder anfangen zu trainieren, er durfte Zorro nicht nochmal in eine solche Gefahr bringen... Ja, alles war wieder wie am Anfang seiner Reise...Zorro war wieder genauso wie damals...nur kannten sie sich jetzt besser und konnten miteinander umgehen... Sie erreichten die Kombüse und der Schwertkämpfer setzte sich auf einen der Stühle, Ruffy holte, wie der Schwertkämpfer es verlangt hatte das Verbandszeug hervor, zögerte aber. Er hatte keine Ahnung, wie er seine Schmerzen verbergen sollte, aber er würde sich alle Mühe geben... Kapitel 12: Wenn zwei sich die Köpfe einrennen ---------------------------------------------- Zorro seufzte kurz und schloss die Augen. Gut, Ruffy holte das Verbandszeug, doch damit war die Spitze immer noch nicht aus der Schulter. Doch erinnerte er sich,wie in dem Jahr das er alleine war, jemandem eine Kugel entfernt wurde. Er hatte es zwar nur von weitem gesehen, aber das musste doch auch mit dem Pfeil gehen. Viel lieber wäre ihm wenn Ruffy zu einem Arzt gehen würde. Zorro stand langsam auf, er musste es versuchen, sie hatten ja sowieso keine andere Wahl. Er taumelte kurz ein paar Schritte zurück, bis er sich wieder gefangen hatte, ging zu den Schränken und durchsuchte sie, Ruffy einfach ignorierend. Er kam mit einem spitzen Messer und einer Kerze zurück, zündete die Kerze an und hielt das Messer darüber. Doch brauchte er etwas um dem Jüngeren die Schmerzen erträglicher zu machen. Er drückte Ruffy das Messer in die Hand und holte ein paar Flaschen Sake und Rum, alles was er finden konnte. Die stellte er dem Jungen vor die Nase. "...hier trink...", meinte er leise und stellte eine der Flaschen zum desinfizieren zur Seite, löste dann seinen Gürtel von seiner Hose und faltete ihn zusammen, damit Ruffy zur Not draufbeißen konnte. "...zieh dein Oberteil aus", sagte er leise und man merkte, dass ihm nicht gefiel, was er tun musste. Dann setzte er sich erstmal wieder auf den Stuhl um Kräfte zu sammeln und sich selber zu beruhigen. Ruffy sah Zorro verwirrt an, als dieser den Alkohol auf den Tisch stellte. Er wurde ja schon von einem Becher Rum betrunken... Der Schwarzhaarige hörte zu, sagte aber nichts weiter, er wusste, es fiel Zorro schon schwer genug. Er nickte und begann gehorsam, zu trinken, bis ihm nicht nur schlecht, sondern auch schwindelig war. Der Junge wusste schon, warum er das Zeug nicht mochte... Wieder versuchte er, sich sein Oberteil auszuziehen, aber es dauerte eine ganze Weile, bis er schließlich aufgab. "...Zorro? Hilfst du mir?", nuschelte er kaum verstehbar und wandte sich zu dem Schwertkämpfer um. Sein Blick war unsicher, aber in diesem Zustand konnte er kaum noch gerade auf dem Stuhl sitzen. Hoffentlich würde sich das legen, sobald er etwas gegessen hatte, dachte er. Zorro musste leicht grinsen, er hatte vollkommen vergessen, dass Ruffy ja nicht so viel vertrug. Er half ihm beim Ausziehen des Oberteils, nahm das Messer, goss etwas von dem Alkohol darüber und etwas davon in die Wunde. Bevor Ruffy aufschreien konnte, schob er ihm den Gürtel in den Mund. "Beiß drauf!" Zorro wusste nicht ob es so richtig war, wie er es gerade tat, aber eine andere Möglichkeit gab es nicht. Er versuchte seine Hand ruhig zu halten und schluckte heftig, bevor er mit der heißen Klinge die Pfeilspitze entfernte, die dann auch schon mit einem leisen Geräusch auf dem Boden landete. Zorro hatte keine Zeit nach Ruffy zu sehen, da die Wunde heftig blutete. Schnell nahm er was aus dem Verbandskasten, presste es auf die Wunde und wickelte die weißen Mullbinden darum. Schweiß rann ihm von der Stirn und er betete inständig nichts falsch gemacht zu haben. Ruffy bekam beinahe nichts mehr mit, bis er den Alkohol in seiner Wunde brennen fühlte. Er zog die Luft scharf ein, gab sich Mühe nicht zu schreien, als Zorro ihm auch schon das Leder in den Mund steckte. Nur zu gerne biss er darauf, als er dann auch noch die heiße Klinge spürte, ein leichtes Zittern wollte Besitz von ihm ergreifen, doch er riss sich gerade noch zusammen. Dann endlich hörte er das erlösende Geräusch zu Boden fallenden Metalls und seufzte erleichtert. Zwar waren die Schmerzen immer noch da, aber wenigstens war der Fremdkörper nun weg und damit der Druck auf sein Schulterblatt. Er nahm den Gürtel aus seinem Mund und wollte etwas sagen, um Zorro zu danken und ihn zu beruhigen, doch plötzlich begann sich alles um ihn herum zu drehen. Er wusste nicht, ob es am Schmerz, am Alkohol oder an der Erschöpfung lag, aber er konnte kaum mehr aufrecht sitzen... Zorro griff schnell nach Ruffy, bevor dieser vom Stuhl fiel. Keuchte aber selbst schmerzvoll auf. Er zog Ruffy auf die Beine und brachte ihn in eines der Zimmer, der Jüngere brauchte jetzt dringend Ruhe. Zorro hatte ganz schön zutun, damit er mit Ruffy nicht stürzte, nur allzu oft verschwamm seine Sicht. Er öffnete die Tür, die unter das Deck führte. Es waren nur ein paar Stufen, aber es schien für ihn wie ein riesiges Hindernis zu sein. Zorro zog Ruffy fester an sich, hatte nun dessen ganzes Gewicht in seinem Arm. Mit der anderen Hand stützte er sich an der Wand ab. Arbeitete sich so langsam nach unten. Bei der letzten Stufe stolperte er, verlor kurz das Gleichgewicht und knallte gegen die gegenüberliegende Wand. den Jungen schützend an sich gepresst. Er schrie kurz auf, als die Schmerzen seinen Körper durchzogen. "Scheiße", keuchte er und rappelte sich mühevoll wieder auf. Ruffy musste dringend ins Bett und brauchte Ruhe. Endlich erreichte er ein Zimmer und legte Ruffy hinein, sodass der Jüngere auf dem Bauch lag. Zorro wollte gerade in das andere Zimmer gehen, als sein Körper seinen Dienst versagte und er zusammen sackte. Ruffy kam wieder etwas zu Bewusstsein, als Zorro zusammenbrach, versuchte, sich zu erheben, aber konnte nicht. Verzweifelt sah er zu seinem Freund rüber, Tränen rannen über sein Gesicht. "Zorro...Zorro...bitte wach auf...", rief er immer wieder, doch von dem Älteren kam keine Reaktion. Er hatte keine andere Wahl, er musste zu ihm... Er biss die Zähne zusammen und rollte zur Seite, lies sich einfach vom Bett fallen und stöhnte kurz schmerzhaft auf. Dann krabbelte er mit letzter Kraft zu dem Älteren und lies sich neben ihm zu Boden sinken. "Warum machst du das immer...", wimmerte er verzweifelt. "Warum konntest du nicht einfach sitzen bleiben und warten, bis ich wieder zu mir komme? Wie sollst du denn gesund werden, wenn du wegen mir dauernd wieder Probleme bekommst?", flüsterte er und hob Zorros Oberteil an. Zum Glück war die Wunde nicht wieder aufgerissen, aber trotzdem wusste er nicht was er tun sollte. Aufstehen konnte er nicht, was nicht zuletzt daran lag, dass er zu viel getrunken hatte... "...weil du gesund werden musst, um König der Piraten zu werden...und außerdem....weil ich dich viel zu sehr mag...und dich auf keinen Fall verlieren möchte...", antwortete er ganz leise, eher an sich selbst gerichtet. Er wusste, dass Ruffy bei ihm war, konnte aber nicht sagen, ob ihn der Jüngere gehört hatte. Mühevoll richtete er sich auf, schob sich auf die Knie und stand dann irgendwann auf ziemlich wackligen Beinen. Ihm war schlecht und er zitterte, er war kurz davor wider zusammenzubrechen, trotzdem riss er sich zusammen, sammelte seine letzten Kraftreserven. Ruffy musste sich ausruhen und gesund werden, alles andere war ihm egal. Ohne auf Ruffys Protest zu hören, zog er ihn auf die Beine und trug ihn zum Bett. "Du ruhst dich aus und keine Widerrede", sagte er mit erstaunlich fester Stimme, in der ein leicht drohender Unterton mitschwang. Als der Junge endlich wieder im Bett war, schwanden auch seine Kraftreserven, er schüttelte leicht den Kopf, um die Benommenheit loszuwerden, er stolperte ein paar Schritte zur Seite bis er sein Gleichgewicht wieder fand, seine Atmung ging schnell. Ruffy konnte es nicht ertragen, den Älteren so zu sehen und schloss weinend die Augen, dennoch taten seine Worte gut. Ohne nachzudenken und beinahe wie ein kleines Kind hob er eine Hand, als Zorro wankend den Raum verließ, als wollte er ihn festhalten. Doch der Schwertkämpfer musste etwas essen und sich ausruhen, darum hielt er den Mund und versuchte, einzuschlafen, was ihm aber nicht so recht gelingen wollte, denn jedes Mal, wenn er die Augen schloss, glaubte er, das Bett würde sich drehen. Er zog die Tür hinter sich zu und lehnte sich dagegen. Er hatte Ruffys Tränen gesehen, wenn auch nur ganz kurz, er verspürte einen Stich im Herz, wenn er daran dachte. Doch er musste so reagieren, er musste ihn zurück ins Bett bringen, damit er sich ausruhte, auch wenn Ruffy ihn dafür hassen würde. Zorro wusste nicht ob der Junge schlief oder nicht, aber solange er ruhig liegen blieb, konnte sich die Wunde schließen. Zur Not würde er hier vor der Tür wache halten, aber er glaubte kaum, dass Ruffy es aus dem Bett schaffen würde. Zorro stieß sich von der Tür ab und ging langsam, sich mit der Hand an der Wand abstützend, in das andere Zimmer. Er blieb in der Tür stehen, als ihm auf einmal furchtbar schlecht wurde. Er presste eine Hand auf den Mund, als er zu würgen anfing, was durch einen Hustenanfall abgelöst wurde. Als dieser vorbei war, nahm er die Hand vom Mund und stützte sich wieder an der Wand ab, er bemerkte nicht, das er einen blutigen Abruck hinterließ. Zorro schloss die Tür hinter sich und stolperte Richtung Bett er war so müde. Ihm war schwindlig und kalt Er sank in die Knie, sich auf den Händen abstützend und schnappte nach Luft. Der Junge lag wach im Bett und seine Gedanken überschlugen sich. Er konnte nicht aus dem Bett, höchstens kriechend und wusste, es ging Zorro nicht gut. Jetzt wünschte er sich, er hätte mit der Abreise gewartet... Zorro war viel zu schwach, er hätte warten sollen, bis dieser gesund war, bevor sie aufbrachen. Das hätte zwar auch bedeutet, dass er sich dort weiter der Gang und den Fischern erwehren musste, ohne sich und ihn zu verraten, aber es wäre das Beste gewesen und vor allem seine Pflicht... Ja, er hatte schon wieder versagt. Warum schaffte er es einfach nicht, die Menschen zu beschützen, die er liebte...? Er konnte Zorro auf dem Flur hören, aber was war mit ihm? Er ging nicht weiter, sein Atem war flach... Der Schwertkämpfer würde ihn wohl nochmal umbringen, aber nun hielt er es nicht länger im Bett aus. Langsam und seine Schmerzen ignorierend schob er sich wieder an den Bettrand und versuchte, sich aufzurichten... Zorro hatte die Augen geschlossen, versuchte sich irgendwie zu beruhigen. Er keuchte schwer und er war so müde, so schrecklich müde. Schweiß rann seiner Stirn entlang und auch sein Shirt klebte schon an seinem Oberkörper. Es schien, als hätte er einen harten Kampf hinter sich. Er öffnete wieder die Augen, alles drehte sich, doch kämpfte er sich mühsam auf die Beine, die ihm jeden Moment wieder wegzuknicken drohten. Aber er musste es bis zum Bett schaffen, er musste wenigstens etwas Kraft sammeln, um Ruffy zu helfen. Er musste stark sein, für Ruffy. Der Jüngere sollte sich keine Sorgen um ihn machen, er brauchte Ruhe und da durfte er ihm nicht zur Last fallen. Er hatte es auch so ein Jahr durchgehalten, da würde er es doch jetzt auch schaffen. Jetzt wo er einen Grund zum Kämpfen hatte... Ganz langsam setzte er einen Fuß vor dem anderen. Zorro wusste nicht, wann es ihm das letzte mal so dreckig gegangen war, doch würde er sich nichts anmerken lassen. Der Junge durfte nicht erfahren, wie beschissen er sich fühlte, sonst würde dieser sich um ihn kümmern und die Wunde würde nie heilen. Es ging hier um Ruffy, da war ihm seine eigene Gesundheit vollkommen egal. Er würde es schon irgendwie überstehen. Er wusste nicht wie er es schaffte, aber irgendwann erreichte er das Bett und noch im Fallen fielen ihm die Augen zu. Langsam und leise schleppte Ruffy sich an der Wand entlang. Zorro durfte ihn nicht hören, sonst gäbe es nur wieder Ärger... Er lauschte kurz, hörte wieder dieses heisere keuchen des Älteren und spähte durch das Schlüsselloch, sah, wie er sich mühsam aufrichtete und die Tür hinter sich schloss. Ein paar Minuten später öffnete er seine eigene und erschrak, als er den blutigen Handabdruck an der Wand sah. Es half nichts, er musste etwas tun, und er wusste auch schon, was... Es war nicht die Erschöpfung selbst, die ihm zu schaffen machte, sondern eher der Alkohol und der Schmerz, aber da musste er durch. Er erinnerte sich an Makinos Kneipe und daran, wie sie den stets besoffenen Dorfdoktor wieder nüchtern bekommen hatte. Er kämpfte sich die Treppe hoch und atmete tief die kühle Luft ein. Dann ging er in die Kombüse und trank vor dem inzwischen kalten Kaffee, holte dann einen Eimer mit Salzwasser ein und trank davon. Nach kurzer Zeit hörte das Schwindelgefühl auf und wich starken Kopfschmerzen, doch das war weniger schlimm. Jetzt konnte er wenigstens einigermaßen geradeaus laufen und sich um Zorro kümmern. Schnell ging er wieder hinunter, öffnete leise die Tür und fand den Schwertkämpfer halb auf dem Bett liegend vor, das Gesicht blutverschmiert. Er hob ihn richtig auf das Bett und deckte ihn zu, wischte ihm mit einem feuchten Lappen das Blut weg und legte ihm einen anderen auf die Stirn, um sie zu kühlen. Auch seine Brust betupfte er mit einem kühlen Lappen und stellte fest, dass daraufhin die Atmung des Anderen wieder regelmäßiger ging. Als Zorro einigermaßen versorgt war, ging Ruffy wieder nach oben, inzwischen war es nicht mehr so kalt, das Wetter war angenehm geworden und so löste er den Anker und steuerte auf die fremde Insel zu, in der Hoffnung, dort einen Arzt oder wenigstens Hilfe zu finden... Endlich hatte er die Insel erreicht und sprang von Bord, doch weit und breit war niemand zu sehen. Dann jedoch erspähte er Rauch auf einem Hang, zwischen den Bäumen des Waldes. Hektisch vertäute er das Boot in der Bucht und kramte ein Fernglas aus seinem Rucksack. Ja, dort stand tatsächlich eine Hütte... er ging zurück an Bord und sah nach Zorro, der immernoch schlief. Sanft stich er über sein Gesicht. "Warte hier...ich komme gleich wieder...", sagte er und betete, dass der Schwertkämpfer zwischenzeitlich nicht aufwachen würde. Dann schulterte er seinen Rucksack und machte sich auf den Weg zur Hütte... Es war ein ziemlich anstrengender Weg, der zu der Hütte führte, stets Berg auf und von Schlingpflanzen und Baumstämmen gesäumt, der zwar nicht allzu viel Zeit in Anspruch nahm, da der Junge wieder relativ schnell unterwegs war, aber dennoch beschwerlich. Endlich erreichte er die Hütte und warf einen Blick durch das Fenster. Anscheinend wohnte hier jemand, doch dieser jemand war gerade nicht zuhause... Vorsichtig öffnete er die Tür, er hatte keine Zeit zu warten, musste Medizin oder sonst was auftreiben. Er durchstöberte einen Schrank und fand tatsächlich ein Mittel, das er auch schon bei Chopper gesehen hatte. "Wenn eine Tür geschlossen ist, heißt das im Allgemeinen, dass der Besitzer nicht will, dass jemand reinkommt..." Ruffy drehte sich um und sah einem alten Mann ins Gesicht, der zwar keine Waffe auf ihn richtete, aber dennoch ziemlich bedrohlich auf ihn herabblickte. "Entschuldigung...", begann der Junge und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Mein Freund ist krank...ich brauche dringend Medizin und konnte nicht warten...", erklärte er und hoffte auf Verständnis. Der Alte hob eine Augenbraue, doch er merkte wohl, dass der Junge es ernst meinte. Seine Erschöpfung war ihm anzusehen und etwas anderes hatte er ja nicht angerührt, obwohl eine schwere Truhe voll mit Wertgegenständen direkt neben ihm stand. Ein leichtes Lächeln spielte um die faltigen Lippen und der Alte nickte. "Gut, nimm es dir...", sagte er und setzte sich in seinen Sessel. "Wenn es deinem Freund bis heute Abend nicht besser geht, hol mich oder bring ihn her..." Ruffy grinste und nickte. "Danke! Vielen dank!", rief er nun und rannte guter Hoffnung zurück nach draußen, den Hang hinab Richtung Bucht. Hoffentlich schlief Zorro noch und hatte seinen Zustand nicht noch verschlimmert... Stöhnend öffnete Zorro die Augen, hob langsam seine Hand, die ihm irgendwie furchtbar schwer erschien und fuhr sich übers Gesicht. Dabei merkte er das Tuch, welches auf seiner Stirn lag. Mit einen Schlag war er hellwach. "Ruffy!" Es war zwar nur eine Feststellung, aber schien er doch ziemlich sauer auf den Jüngeren zu sein. Konnte der Junge denn nicht ein Mal auf ihn hören Musste er ihn denn erst ans Bett ketten, damit er sich ausruhte? Wie sollte der Jüngere wieder gesund werden, wenn er sich immer wieder um ihn kümmerte? Zorro knurrte leise, erhob seinen Oberkörper und zuckte auch gleich darauf zusammen. Er senkte den Kopf und atmete tief durch, dann stand er langsam auf. Er würde Ruffy jetzt ins Bett verfrachten, wenn nötig mit Gewalt. Der Grünhaarige stolperte Richtung Tür und konnte sich gerade noch rechtzeitig an der Wand abstützen, bevor er selbst stürzte. Wieder überkam ihn das Schwindelgefühl, er kämpfte es aber nieder. Langsam kam er bei dem anderen Zimmer an und öffnete die Tür, er wurde noch eine Spur wütender, als er das Bett leer vorfand. Knurrend wandte er sich zur Treppe, wenn der Junge nicht hier unten war, dann bestimmt in der Kombüse. Zorro sah die Treppen hinauf, die sich irgendwie zu bewegen schien. Doch war er im Moment so sauer auf Ruffy, dass er sich schwerfällig und mühsam die Treppen hoch kämpfte. Er öffnete die Tür und kühler Wind blies ihm entgegen. Er trat ganz ins freie und sackte auch schon zusammen, sein Herz raste durch die Anstrengung, er zitterte und schwitzte wieder am ganzen Körper. Wieder fing er an zu würgen und dann zu husten, bevor er kurz das Bewusstsein verlor. Als er erwachte, nahm er Geräusche war, sie klangen aber weit weg, aber wusste er das es Ruffy sein musste. Zorro wollte nicht das der Junge ihn so sah. Er raffte sich auf und lehnte sich an die Wand, ließ den kühlen Wind durch sein nasses Haar wehen. Als er aufsah, konnte er Ruffy auch, wenn auch nur verschwommen erkennen, er hatte seinen Körper eigentlich wieder soweit unter Kontrolle, dass man ihm nichts anmerkte. Das hoffte er jedenfalls... Natürlich hatte Ruffy Zorro stürzen sehen, als er gerade den Abhang hinunterrannte und vor Schreck beinahe über seine eigenen Füße gestolpert wäre. Endlich kam er bei seinem Freund an und kniete neben ihm nieder. "Zorro!", rief er erschrocken und sah ihn angsterfüllt an. Das hatte er nicht gewollt...er hätte ihm einen Zettel da lassen sollen, aber so weit hatte er in seiner Panik nicht gedacht. "Bist du in Ordnung? Ich hab Medizin geholt...", sagte er und wartete auf die Reaktion den Anderen, der offensichtlich ziemlich wütend war. Aber hatte er denn eine andere Wahl gehabt? Er hatte niemanden mehr, nur ihn...und er würde nicht zulassen, dass er einfach so starb, nur wegen einer blöden Wunde und seinem Sturschädel... "Klar bin ich in Ordnung", fauchte er den Jüngeren an. Jetzt hatte er nicht nur das Bett verlassen, nein. Er war auch noch vom Schiff gegangen. Zorro funkelte ihn wütend an. "Hab ich nicht gesagt das du im Bett bleiben sollst?" Musste er Ruffy wirklich noch ans Bett ketten, damit er sich ausruhte und die Wunde heilen konnte. Was dachte er sich überhaupt dabei? Zorro schnaubte. Er hätte wirklich wache halten sollen. Er sah Ruffy weiterhin wütend an, doch konnte er den Jüngeren kaum noch erkennen. Zorro krallte seine Hände in das Holz um sich durch neuen Schmerz abzulenken. Nun war es Ruffy, der wütend wurde. Kapierte Zorro es nicht? "Jetzt hör mir mal zu!", begann er erst leise, wurde aber mit jedem Wort lauter. "Ich leg mich weder hin, noch esse ich was, ehe du diese scheiß Medizin genommen hast! Du hast mehr als nur eine Wunde, wobei die allein schon schlimmer ist als meine, also sag du mir nicht, Ich soll mich ins Bett legen und zusehen, wie du dich umbringst..." Tränen der Wut rannen von seinen Augen und die Finger des Jungen krallten sich in den Stoff seiner Hosenbeine. Immernoch trug er die kleine Flasche bei sich, für die er sein Leben riskiert hatte, an der Zorros Leben hing und somit auch Ruffys. Und zur Not würde er dem Anderen das Mittel auch mit Gewalt einflößen... "Ich bring mich schon nicht um. Ich hab schon viel schlimmeres überstanden!" Nein. Er würde dieses Zeug nicht nehmen. Wer wusste schon was das war? Außerdem war es Ruffy der Hilfe brauchte. "Ich hab nicht mehr als nur eine Wunde, und die kann man auch nicht als Wunde bezeichnen, das ist höchstens ein Kratzer, mehr nicht!" Seine Sicht wurde besser und er funkelte Ruffy wütend an. "Ich bin fit, aber du solltest dich ausruhen und wenn ich dich im Zimmer einsperren muss!" Der Junge sah seinen Freund nur eine Weile an. Dann nahm er Zorros immernoch blutverschmierte Hand und hielt sie ihm vor die Augen. Wischte ihm mit der anderen Hand über die Lippen und zeigte ihm dann seine Finger, an denen nun auch Zorros Blut klebte. "Ein Kratzer, ja?", sagte er leise und senkte den Blick, lies ihn los. Sein Schädel brummte, als würde er platzen... Aber er hatte kein Fieber, spuckte kein Blut und konnte wenigstens rumlaufen. Das einzige, was ihn störte, waren die Schmerzen, die hatte er aber auch nur, weil die Wunde noch frisch war und bis vor kurzem eine Pfeilspitze darin gesteckt hatte. Doch Zorro schien es nicht verstehen zu wollen... Zorro betrachtete das Blut eine Weile, bis er sich mit dem Handrücken über die Lippen fuhr und auch die letzten Spuren beseitigte. Dann wischte er seine Hand an seiner Hose ab. "Ja ein Kratzer!", wiederholte er leicht aggressiv. Er würde sich von Ruffy nicht helfen lassen, bis dieser nicht wieder vollkommen gesund war. "Nimm das Zeug alleine, ich brauch es nicht!" Ein Zittern fuhr durch den Körper des Jungen. Wusste Zorro denn nicht, was er ihm damit antat? Vielleicht gab es nur noch eine Möglichkeit...mit gutem Zureden würde er ihn nicht umstimmen können, aber es gab da noch Taktik... "Ich seh's...", sagte er leise und Ironie schwang in seiner Stimme mit. "Geh wenigstens ins Bett...wenn du mich suchst, ich bin in meinem Zimmer...", sagte er wütend und lief einfach an ihm vorbei unter Deck, setzte sich in der Kajüte auf einen Stuhl und verschränkte die Arme vor der Brust. Zorro musste einsehen, dass er nicht so stark war, wie er tat... Langsam hob er die Hand, an deren Fingern Zorros Blut war. Es war schwer, aber Ruffy musste das jetzt durchziehen, anders würde er nichts erreichen... Zorro war irgendwie erleichtert, als Ruffy unter Deck verschwand, noch länger hätte er seinen Körper nicht unter Kontrolle halten können. Doch irgendwie tat ihm Ruffy auch leid und er verstand ihn auch irgendwie. Aber trotzdem, die Gesundheit des Jüngeren ging vor. Er lehnte den Kopf an die Wand und schloss die Augen. Lange konnte er hier nicht sitzen bleiben, der kühle Wind auf seinem nassen Oberteil ließ ihn frösteln. Zorro öffnete die Augen und sah zur Tür, die unter das Deck führte, dann kam da aber noch die Treppe die er irgendwie überwinden musste. Aber er war so furchtbar müde... Mühsam kämpfte er sich auf die Beine, es dauerte allerdings ewig, bis er es überhaupt schaffte, nach dem fünften Anlauf hatte er aufgehört zu zählen. Nun lehnte er am Türrahmen und sah hinunter. Wenn ihn nur nicht so schwindelig und schlecht wäre... Langsam nahm er Stufe für Stufe, es war ein Wunder das er auf seinen wackligen Beinen überhaupt stehen konnte. Aber wenigstens war Ruffy in seinem Zimmer, das hieß er lief nicht in der Gegend rum und belastete seine Schulter... Er stolperte den Gang entlang, öffnete seine Tür und schloss sie hinter sich. Dann sackte er auch schon zusammen, er japste regelrecht nach Luft, was ihm immer schwerer fiel, da dieser Husten wieder kam, sein Herz raste... Ruffy schloss fest die Augen, hatte seine Knie angezogen und schlang die Arme so fest um seinen Körper, dass er vor Anstrengung zitterte. So schlecht hatte er sich noch nie gefühlt... Er hörte jedes einzelne Geräusch, das Zorro von sich gab, es war, als würde man dem Jungen einen Dolch ins Herz jagen, immer und immer wieder. Das leise Weinen würde Zorro nicht hören, das sollte er auch nicht. Er sollte einschlafen...einfach nur einschlafen... Irgendwann wachte Ruffy auf, er war wohl beim Warten eingenickt. Er ging zu seiner Tür und schlich zu Zorros Zimmer, öffnete die Tür und war froh, dass sie nach innen aufging, denn Zorro fiel ihm direkt entgegen. Der Ältere war bewusstlos und hatte wieder Fieber. Vorsichtig hob Ruffy den Kopf des Älteren auf seinen Schoß, öffnete seinen Mund und lies dann vorsichtig die bittere Flüssigkeit aus der Medizinflasche dessen Kehle hinunterlaufen. Er brachte ihn zurück zum Bett und deckte ihn zu. Dann drehte er sich um und verließ das Zimmer. Er wusste, das Mittel würde helfen, das hatte es schon öfter getan, damals bei Chopper... Seufzend nahm er einen der Schlüssel, die an der Wand hingen und ging zurück in sein Zimmer, schloss sich dort ein. Solange Zorro dachte, er wäre da, würde er auch keinen Unsinn machen... Dann öffnete er mit einem Riegel das Bullauge und kletterte von außen an Deck. In der Vorratskammer schnappte er sich eine Flasche Sake, er schuldete dem alten was...er hatte Zorros Leben gerettet und Ruffy würde es ihm danken. Vielleicht hätte er Zorro einschließen sollen, aber irgendwie brachte er es nicht über sich. Er wollte nicht das tun, was ihn bei Zorro verletzt hätte... Zorro öffnete langsam die Augen und blinzelte ein paar Mal. Er spürte, dass er in seinem Bett lag, doch wusste er nicht, ob er es selbst dahin geschafft hatte. Er erinnerte sich überhaupt nicht mehr, das was er wusste war, dass er in das Zimmer gegangen war, danach war nichts mehr. Erst jetzt schmeckte er den bitteren Geschmack in seinem Mund, seine Kehle brannte. Doch wusste er beim besten Willen nicht warum. Er schlug die Decke zurück und richtete sich langsam auf, nahm sein weißes Schwert und stützte sich darauf ab, das Schwindelgefühl hatte etwas nachgelassen, was aber auch daran liegen konnte, dass er geschlafen hatte. Langsam ging er aus dem Zimmer, den Gang entlang. Blieb an Ruffys Tür stehen und lauschte, doch hören konnte er nichts. Der Jüngere würde wohl noch schlafen... Er wollte leise die Tür öffnen, doch sie war angeschlossen. Dann war Ruffy also doch ganz schön sauer auf ihn gewesen. Seufzend ging er weiter, stolperte die Treppe hinauf und atmete die frische Luft ein. Er schloss kurz die Augen, als er ein Geräusch vernahm, das ziemlich weit weg klang. Ruckartig öffnete er die Augen, was etwas zu schnell war, das Schwindelgefühl kam wieder, wie auch der Husten. Zorro lehnte sich an die Wand, er sah auf, als er wieder ein Geräusch vernahm. Er sah zu der Insel und erkannte Ruffy, der mit einer anderen Person den Berg hinunter kam. Zorro knurrte wütend, nicht, dass Ruffy ihn verarscht hatte, nein viel schlimmer war, dass er noch eine fremde Person mitbrachte. Er zog sein Schwert aus der Scheide und stand nun auf wackligen Beinen, er würde keiner fremden Person trauen und schon gar nicht an sich ranlassen. Er hatte das letzte Jahr schon mal schlechte Erfahrungen gemacht, nochmal würde er das Risiko nicht eingehen... Kapitel 13: Füreinander da -------------------------- Ruffy war richtig froh, dass der Alte sich angeboten hatte, nach Zorro zu sehen. Er ahnte nicht, dass Zorro inzwischen aufgestanden war, hoffte nur, dass er sich von dem Alten helfen lassen würde, denn sein Zustand war mehr als ernst. Zwar würde das der Schwertkämpfer niemals zugeben, aber es musste etwas passieren, so konnten sie ja nicht weitersegeln. Der Alte hatte ihm eine Tasche mit einem Vorrat des Medikaments gegeben, als sie am Boot ankamen, nahm er diese an sich. "Wart, ich helf dir gleich, Opa!", sagte er lieb und kletterte die Strickleiter hinauf. Zorro stand im Schatten, Ruffy sah ihn noch nicht und stellte die Tasche einfach auf den Boden, streckte dann eine Hand nach unten und half dem Greis an Deck. Zorro knurrte leise. Er ahnte schon, was der Junge vor hatte, aber nicht mit ihm! Freiwillig würde er keinen an sich ran lassen, da konnte Ruffy noch so sehr auf ihn einreden. Das war nur ein Kratzer, der kam von alleine und ging von alleine. Damit war für ihn die Sache erledigt. Er brauchte keine Hilfe und wollte sie auch nicht. Von niemanden... Er umschloss sein Schwert fester, hatte mühe das Würgen zu unterdrücken und presste fest die Hand auf den Mund. Jetzt sah Zorro auch den Opa, den er regelrecht mit seinen Blicken aufspießte. Warum hatte Ruffy den hier hergeschleppt, er hatte doch gesagt, dass es ihm gut ging? Misstrauisch beobachte er jede kleine Bewegung die der Greis tat. Jeder konnte sein Feind sein, das hatte er die letzten Jahre gelernt, vor allem im letzten. Der Alte setzte sich stöhnend auf de Reling und atmete auf. Ruffy lächelte nur und steckte die Hände in die Hosentaschen. "Hat die Medizin eigentlich geholfen?", fragte der Alte und sah Ruffy fragend an, der Junge seufzte und verzog ratlos die Mundwinkel. "Ich weiß es nicht...", entgegnete er nur. Er hatte dem Alten nicht erzählt, auf welche Art und Weise er das Schiff verlassen hatte und das wollte er auch nicht. Er musste nicht wissen, wer vor ihm stand und welche Probleme er und Zorro hatten. Also hatte Ruffy ihm dieses Zeug gegeben, wenn er auch nicht wusste wie. Was dachte sich der Junge dabei, wieder vertraute er wildfremden Menschen. Es könnte doch auch eine Falle sein. Wieso war Ruffy nur so leichtgläubig? Ein erneutes Knurren entwich seiner Kehle, lauter und drohender, seine Augen verengten sich zu schlitzen. Er ignorierte das Zittern seines Körpers, wischte sich flüchtig das Blut von den Lippen. Ruffy hatte ihn verarscht, erst gab er ihm dieses Zeug, dann schloss er das Zimmer ab damit er glaubte der Junge würde schlafen und dann brachte er diesen Typ hier her. Opa hin oder her, jeder konnte eine Gefahr darstellen! Er vertraute keinem, ob er das jemals wieder tun würde war fraglich und jetzt begab sich auch Ruffy auf sehr dünnes Eis. Erst jetzt bekam Ruffy ein ungutes Gefühl, spürte Blicke auf seinem Rücken und drehte sich um. Endlich sah er den Schwertkämpfer, seine Augen leuchteten fast. Und er sah wütend aus...extrem wütend... Er wusste nicht, was er sagen sollte, natürlich war der Andere sauer, immerhin hatte der Junge sich vom Schiff geschlichen und ihm einfach das Medikament eingeflößt. Vielleicht musste er den Opa wieder wegschicken, wenn der Schwertkämpfer sich nicht beruhigte, doch dann sah der Alte lächelnd auf. "N'abend...", sagte er und nickte Zorro zu. Anscheinend hatte der Opa weniger Angst vor Zorros Reaktion als Ruffy... Zorro antwortete nur mit einem weiteren Knurren, während seine Blicke den Alten regelrecht durchbohrten. "...was soll der Scheiß" fauchte er den Jungen an, man hörte, wie wütend er war, man konnte aber auch hören, wie seine Stimme leicht zitterte, obwohl man nicht sagen konnte, ob es vor Wut, oder Erschöpfung war. Er umklammerte den Griff seines Schwertes so fest es ging, versuchte seinen Körper unter Kontrolle zu bekommen. Sein Blick flackerte kurz und er musste kurz blinzeln, hatte dann aber wieder den stechenden Ausdruck wie vorher. Ruffy zuckte leicht zusammen, holte tief Luft und sagte sich, dass Zorro das verstehen musste, dass es eigentlich sogar egal war, ob er es verstand, denn sein Leben stand auf dem Spiel... "...ich hab den Alten besucht...von ihm hab ich die Medizin bekommen..." Mehr wollte er nicht sagen, was sollte er auch sonst erklären, Zorro konnte sich doch denken, was los war... Auf dem Gesicht des Alten breitete sich Ratlosigkeit aus. Warum war der Typ mit dem Gras auf der Birne so schlecht gelaunt? Möglicherweise hatte der Kurze ihm das Leben gerettet und nun das... "...Und ich hab dir gesagt das ich ok bin!", zischte er ihn an und irgendwie sah es im Moment gar nicht danach aus, als wären sie Freunde... Auf einmal musste Zorro nach Luft schnappen und er fing wieder mit dem Würgen an, er beugte sich leicht nach vorne. Schüttelte den Kopf und stolperte ein Stück nach vorne, konnte sich aber auf den Beinen halten. Dann hatte er sich auch schon wieder unter Kontrolle. "Kümmere dich um deinen Scheiß!" Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. "Ich brauch keine Hilfe, oder willst du so enden wie sie?" Die letzten Worte waren leiser und trauriger. Ruffy stürzte zu Zorro, aus Angst, er würde wieder ohnmächtig werden, wurde dann aber wieder angeherrscht und zuckte zurück. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte, doch dann stand der alte Mann auf und blickte auf Zorro hinunter. "...Ne Lungenentzündung hast du da...", erklärte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Daran stirbt man, wenn man keine Medikamente nimmt...dein Kumpel hat schon das richtige gemacht...", erklärte er und zündete sich eine Pfeife an. "Und bis in die nächste Stadt dauert es drei Tage, bis dahin wärst du längst abgekratzt...deine Wunde hat sich anscheinend auch entzündet...", meinte er und deutete auf Zorros Seite, durch den Verband schimmerte wieder etwas Blut. Ruffy sah erst den Doc, dann Zorro geschockt an. Er wusste, es stand ernst, aber so ernst... Sein Herz raste. Nun musste Zorro es doch einsehen, oder? "Von dir lass ich mir gar nichts sagen!", keuchte er. "Ich brauch keine Hilfe und von dir schon gar nicht!" Er hielt sein Schwert angriffsbereit. "Verschwinde dahin, wo du hergekommen bist! Und wehe du kommst mir zu nahe!", drohte er dem Alten. Warum sollte er glauben, was andere sagten, das hatte er schon einmal getan und es hatte ihm nur Ärger und Tod gebracht. Da würde er hier doch keine Ausnahme machen. Der Alte seufzte leise und sah dann Ruffy an. Legte ihm eine Hand auf die Schulter. "...Wenn er nicht will, lass ihn...", dann wandte er sich zum gehen. "Meine Tür steht dir offen...", rief er noch und stieg dann die Strickleiter herab und machte sich auf den Rückweg. Ruffy sah ihm nach und dann zu Zorro. Sein Herz fühlte sich an wie ein Stein, so schwer lag es in seiner Brust, wollte und wollte sich nicht lebendig anfühlen. Zorro sah wütend und bedrohlich aus, aber gleichzeitig geschwächt. "...Du verstehst es nicht...", flüsterte er nur, ging seufzend zur Reling, nahm die Tasche mit der Medizin und schwang sich darüber, wollte einfach nur in sein Zimmer zurück und dort im Bett liegen. Er wollte nichts mehr hören, nichts mehr sehen. Zwar tat ihm die Schulter weh, aber trotzdem war er ziemlich geschickt und relativ schnell durch das Bullauge verschwunden, das er dann von innen verschloss. Gedankenversunken machte er dort die Tasche auf und sah verwundert, dass die Flasche Sake noch drin war. Der Alte hatte sie mitgenommen, wollte sie mit Ruffy und Zorro an Bord leeren... Seufzend zog Ruffy den Korken heraus und setzte die Flasche an den Mund... "Ich versteh es nicht?", murmelte er leise, als Ruffy verschwunden war. "Du bist der, der nicht versteht". Er lehnte sich an die Wand und schloss die Augen. "Wenn du mir hilfst werden sie auch dich töten!" Aber er wusste auch dass, Ruffy nur sein Bestes wollte, aber er würde nicht zulassen, dass er nochmal einen geliebten Menschen verlor, das würde er nicht nochmal ertragen können, schon gar nicht wenn es Ruffy war. Zorro sah zur Tür, welche unter das Deck führte. Er wusste, dass Ruffy in seinem Zimmer war. Vielleicht sollte auch er hinunter gehen, denn irgendwie war ihm kalt. Mühsam schob er sein Schwert in die Scheide und stützte sich darauf ab, ging noch langsamer als vorher zur Tür, und wäre beinahe die Treppen hinunter gefallen, schaffte es aber gerade noch rechtzeitig, sich mit der Schulter an der gegenüber liegenden Wand abzufangen. Schwer nach Atem ringend, kämpfte er sich zu Ruffys Tür, und rutschte an der Wand hinab. Lauschte den Geräuschen. "...Es tut mir leid...", flüsterte er leise. Ruffy fühlte den Alkohol brennend seine Kehle herunterlaufen und augenblicklich wurde ihm unglaublich heiß. Schon bald stieg ihm der Alkohol zu Kopf, doch ganz betrunken war er noch nicht, als er Schritte auf der Treppe hörte. Trotzig, wie er war, setzte er die Flasche erneut an. Er wollte damit eigentlich seinen Schmerz und seine Traurigkeit lindern, hatte aber das Gefühl, dass es durch den Sake nur schlimmer wurde. Tränen liefen über seine Wangen. Warum ließ Zorro sich nicht helfen? Dann hörte er die Schritte des Älteren auf einmal ganz nah und schließlich eine leise Entschuldigung von der anderen Seite der Tür. Wankend stand er auf und ging zur Tür, er konnte ihn einfach nicht so vor der Tür sitzen lassen, egal, wie sauer er war... Langsam drehte er den noch im Schloss steckenden Schlüssel um und öffnete die Tür vorsichtig... Zorro hatte die Beine angezogen, die Arme darauf verschränkt und den Kopf darauf gelegt. Langsam liefen ihm einzelne Tränen über die Wangen und tropften zu Boden. Er hatte nicht vor Ruffy zu verletzten, er konnte sich sehr gut vorstellen, wie der Jüngere sich fühlte. Doch ging es nicht anders er wollte Ruffy nicht in Gefahr bringen, dafür war er ihm viel zu wichtig. "...ich will dich nicht verlieren...", flüsterte er zu sich selbst. "...Deshalb geht es nicht anders..." Er keuchte kurz auf, als ein Schmerz seinen Körper durchzog, er wusste nicht woher er kam, doch war er kaum zum aufhalten. Er beugte sich nach vorne, stürzte sich mit beiden Händen ab und rang nach Atem, kaum hatte er seine Lungen mit Sauerstoff gefüllt, fing er wieder an zu würgen und zu husten. Er japste nach Luft, wie ein Fisch auf den trockenen. Ruffy hatte Zorros Worte gehört, doch gerade, als er etwas dazu sagen wollte, bekam Zorro wieder einen Hustenanfall. Doch dieses mal schien er gar keine Luft mehr zu bekommen und war dabei zu ersticken. Ruffy nahm ihn schnell bei den Schultern und legte ihn auf den Rücken. "Bleib ganz ruhig!", sagte er, allerdings eher zu sich selbst, denn sein Herz wollte vor Angst stehen bleiben. Er öffnete vorsichtig den Mund des Älteren, der schon blaue Lippen bekam und blies ihm Luft in die Lunge, indem er seine eigenen Lippen auf Zorros presste. Das tat er ein paar mal, bis Zorros Atmung wieder allmählich stabil wurde und Ruffy, erleichtert aufatmend von ihm abließ. Sein Herz raste und er war kreidebleich, der Schreck wich nur ganz langsam aus seinen Gliedern. Das war verdammt knapp gewesen und das wussten beide. Erst, als Zorro sich langsam aufrichtete, wich der Schock aus dem zitternden Jungen und Tränen liefen über seine Wangen. Noch nie hatte er so eine Angst gehabt... Zorro sah Ruffy in die Augen, nach dem er sich wieder halbwegs aufgerichtet hatte und sich an die Wand lehnte. Er konnte die Angst in den Augen des Jungen sehen, der Schreck, dem er ihm eingejagt hatte und die Tränen. Zorro hob langsam eine Hand, sie ihm so unglaublich schwer erschien, und berührte sanft Ruffys Wange. "...Es tut mir leid...", flüsterte er heiser, war kaum zu verstehen. Er wollte nicht, dass der Jüngere ihn so sah und irgendwie wünschte er sich in dem Moment nie auf der Insel auf Ruffy gestoßen zu sein. Zorro seufzte schwer. Er hatte ihm ja nur Ärger und Unglück gebracht. Seine Hand rutschte von Ruffys Wange, er hatte nicht mal mehr die Kraft sie wieder zu heben, oder sonst was zu machen, es fiel ihm schon schwer, die Augen offen zu halten und in die dunklen Augen seines Gegenübers zu blicken, der ihn so besorgt ansah. Einzelne Tränen liefen seine Wangen hinunter. Ruffy runzelte die Stirn, dann nahm er Zorro in den Arm. "...nimm die Medizin...ich flehe dich an..." Er schloss die Augen und strich ihm über den Kopf, sein Körper bebte förmlich. Er wusste kaum mehr, was er sagte, war zu betrunken und zu fertig mit den Nerven. "...Du kannst mir nicht erst einen Grund zum Weiterleben geben...um ihn mir dann wieder wegzunehmen...so geht das nicht...sonst hätte ich schon vor einem Jahr sterben können...", nuschelte er und war plötzlich so müde. Er wollte nur bei ihm sein und ihm helfen. Einen anderen Grund zum Leben hatte er nicht und wollte er nicht...früher waren sie das perfekte Team gewesen. In ihrer gewissen Distanz waren sie sich doch immer nahe gestanden... Doch jetzt fühlte sich Ruffy, wie ein Klotz am Bein des Anderen...und gleichzeitig allein gelassen, weil Zorro sich nicht helfen ließ... und in seinem Inneren wurde er ganz klein, schwach und ängstlich, wie er es nur ganz selten in seinem Leben gewesen war. Damals, als Shanks für ihn seinen Arm geopfert hatte...dann, als Ace das Windmühlendorf verlies, um Pirat zu werden und Ruffy erst frech grinsend gewunken hatte, bis von dem Schiff seines Bruders nichts mehr zu sehen gewesen war, um gleich danach mit Tränen in den Augen wegzurennen und sich bis zum nächsten Morgen im Wald zu verstecken, damit niemand ihn weinen sah...dann an dem Strand, als er seine Freunde für tot und sich selbst für völlig wertlos hielt... Warum konnte er nicht so stark sein wie Zorro...oder Ace...? Ob Ace ihn auch für tot hielt? Wahrscheinlich...und das war auch besser so, denn Ace würde ihn kaum wieder erkennen... "...Wolltest du nicht das selbe tun...wer wollte denn aufgeben...wer wollte sich denn das Leben nehmen...?" Er genoss Ruffys Nähe, jetzt mehr als sonst. Er wünschte sich, dass er dem Jungen etwas von der Nähe wieder geben konnte, ihm durchs Haar streichen, oder die Umarmung erwidern. Aber er hatte nicht die Kraft dazu, immer wieder fielen ihm die Augen zu. "...du hattest keinen Grund gehabt, um ins Meer zu gehen..." Er schluckte kurz, weil ihm das Sprechen schwer fiel. "...Ich habe einen...ich habe Angst, Ruffy..." Er vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge des Jüngeren "...Angst um dich...wenn du mir hilfst, werd ich dich verlieren, so wie alle Anderen auch..." Er wurde leiser, das Reden viel ihm schwerer, doch die Tränen liefen weiter seine warmen Wangen hinab. Ruffy hielt ihn fest an sich gedrückt, strich ihm über den Kopf. "...Ich dachte, du willst mich nicht mehr haben...dass niemand mich mehr haben will...", erklärte er leise und kämpfte mit einem unterdrückten Schluchzen. "...Aber dein Bruder kann mir nichts antun...weil ich wieder einen Grund habe, mich zu wehren..." Er legte die Stirn an Zorros Schulter. "...Die ganze Zeit...hab ich mir das alles gefallen lassen...weil ich Angst hatte, dass ich dich und die Anderen in Gefahr bringe, wenn rauskommt, dass ich überlebt habe...ich wollte kein Aufsehen erregen, verstehst du? Aber jetzt weiß ich, ich hätte suchen sollen...vielleicht hätte ich dir helfen können...aber ich hatte zu viel Angst, dass ich dann herausfinden muss, dass außer mir wirklich niemand überlebt hat...das hätte ich nicht ertragen können..." Zwar wollte er Zorro immer noch nicht erzählen, was ihm damals passiert war, als er zu diesem Weichei geworden war, das er nun darstellte, aber wenigstens würde er ihm zeigen, dass er sich für Zorro wieder aufrappeln wollte. "...Hätte ich dein Bandana damals nicht gefunden...hätte ich auch gar nicht erst die Kraft gehabt, es solange allein auszuhalten...ich hab mir eingeredet, dass du von mir enttäuscht wärst, wenn ich es nicht schaffe...aber ich fürchte, ich habs trotzdem nicht so gemacht, wie ein guter Käpt´n...darum werd ich kein Piratenkönig mehr...aber du kannst immer noch der beste Schwertkämpfer werden...und diesmal bin ich derjenige, der dich unterstützt, wie du es bei mir getan hast...wenn du mich nur lässt..." Er drückte den Kopf fester an den warmen Körper seines Freundes, damit seine Tränen nicht gesehen wurden. "...Du bist doch alles, was ich noch hab...es wird wahrscheinlich nie wieder werden wie früher...aber solange ich bei dir sein darf, ist es ok...", flüsterte er und schloss fest die Augen, wollte diese Umarmung nie wieder lösen, aus Angst, dass Zorro ihn verlassen konnte. Zorro drückte ihn leicht von sich und sah ihm in die Augen "Du und Angst?", fragte er heiser und lächelte matt. Sein Atem ging schwer "...Du hast Ace und Shanks!", keuchte er und schloss die Augen. Sein Körper zitterte, während ein erneuter Schmerz durch seinen Körper jagte. Er öffnete die Augen und wandte den Blick von Ruffy ab, drehte den Kopf zur Seite und versuchte das neu aufkommende Würgen zu unterdrücken. Er wollte nicht, dass der Junge ihn so sah. Zorros Sicht verschwamm, leicht schüttelte er den Kopf, doch es half nichts, er konnte nichts mehr sehen. Erschrocken rieb er mit der Hand über seine Augen, doch immer noch konnte er nichts sehen. Sein Herz raste und er überlegte fieberhaft, wie es dazu kommen konnte... Vor allem Ruffy durfte davon nichts mitbekommen, sonst würde er sich noch mehr Sorgen machen. Die Frage war aber, wie lange blieb das so? Wann würde er wieder richtig sehen können? Ruffy schüttelte nur den Kopf. "...Sie haben ihr eigenes Bild von mir...ich glaube, wenn sie mich jetzt sehen könnten, würden sie mich nicht wiedererkennen...ich hab sie beide enttäuscht, genau wie dich und die Crew...", sagte er leise und bemerkte dann, dass es Zorro wieder schlechter ging. "...Zorro? Was hast du?", fragte er besorgt und legte ohne nachzudenken seine Hand auf die des Schwertkämpfers. "Ich helf dir ins Bett, ok?" "...Hast du nicht" versuchte er seinen Freund irgendwie aufzumuntern und ihn davon abzulenken, dass es ihm wieder schlechter ging, vor allem die Tatsache, dass er nichts sah beunruhigte ihn sehr. "Du nimmst nur einen kleinen Umweg... um Piratenkönig zu werden..." Er sah den Jungen immer noch nicht an, er wusste nicht, ob man es ihm ansah, dass er kaum bis nichts mehr erkennen konnte. Die Idee mit dem Bett fand er ja ganz gut, aber er selbst hatte kaum noch Kraft und Ruffys Schulter dufte nicht belastete werden. Wenn er überhaupt alles richtig gemacht hatte, als er die Pfeilspitze rausgeholt hatte. "...Du solltest zu dem Opa und ihm deine Schulter zeigen...", meinte er leise. Der Junge runzelte die Stirn. Warum wollte Zorro nicht einsehen, dass Ruffy sich genauso verändert hatte wie er selbst? Ein kleiner Umweg? ...Warum hatte er das Gefühl, dass Zorro sich das mehr wünschte, als er selbst? Schon wieder versuchte der Ältere, von seiner eigenen Schwäche abzulenken und Ruffy seufzte. "Die hat sich der Alte schon angesehen, als ich vorhin zum zweiten Mal bei ihm war. Keine Ahnung, anscheinend hat er gemerkt, dass ich meinen Arm nicht bewegt hab...jedenfalls hat er mich drauf angesprochen und nachgesehen...scheint so, als hättest du alles richtig gemacht...", erklärte er und seufzte. "...es geht mir gut...ich bin nur besoffen, das ist alles...aber du bist nicht gesund...also bitte, ruh dich aus und nimm die Medizin...für mich...", sagte er ruhig und eindringlich, wobei die letzten Worte mehr geflüstert waren. Er merkte, dass mit Zorro etwas nicht stimmte und strich ihm beruhigend über den Arm. "...Tut mir leid, dass ich vorhin einfach abgehauen bin...aber, wenn ich es dir gesagt hätte...hättest du dir helfen lassen?" Zorro seufzte "Wenigstens hab ich etwas richtig gemacht...", flüsterte er mehr zu sich selbst. Er blinzelte mehrmals, fuhr sich erneut mit der Hand über die Augen und hoffte, dabei möglichst unauffällig zu sein. Zorro lächelte leicht, Ruffy sagte, er wäre besoffen und doch schien er so klar denken können... "Du hast recht, ich hätt mir auch dann nicht helfen lassen. Und es würde jetzt auch nichts bringen, ich lass keinen Fremden an mich ran und du bist kein Arzt. Also ist alles wie vorher." Es war nicht mehr als ein Flüstern. Zorro biss sich fest auf die Unterlippe, als er einen stechenden Schmerz in seiner Wunde spürte. Er lehnte den Kopf gegen die Wand und versuchte seine Atmung zu beruhigen. Ruffy senke den Blick und überlegte fieberhaft. "...Und wenn ich wüsste, was zu tun ist...würdest du dir dann von mir helfen lassen? Ich...ich weiß nicht, was ich sonst noch tun soll...ich will dich nicht verlieren...", sagte er und wurde immer leiser dabei. Er war dabei zu verzweifeln, Zorro bedeutete ihm alles... "...Darf ich ihn herholen? ...Damit er mir wenigstens sagen kann, was ich machen soll?", Tränen liefen über seine Wangen. "...Wenn doch nur Chopper hier wäre...ich hätt besser aufpassen sollen..." Zorro atmete schwer, Ruffy merkte natürlich, dass sein Zustand immer ernster wurde und hoffte, dass Zorro ihm wenigstens eine Chance gab, ihm zu helfen. "...Ich kann doch nicht einfach zusehen, wie du stirbst, versteh doch..." Zorro spürte Ruffys Verzweiflung, es erdrückte ihn beinahe. "...Dich trifft keine Schuld..." Er musste eine Pause machen, da ihm das Reden immer schwerer viel. "...Wenn es dich glücklich macht...dann hol ihn...aber nur wenn du deinen Traum nicht aufgibst..." Zorro hätte Ruffy gerne in die Augen gesehen, als er das sagte, damit der Junge nicht dachte es wäre nur so daher gesagt. Aber es ging nicht, er konnte immer noch nichts sehen und er wusste auch nicht, ob man es ihm irgendwie ansah. "...Der Kerl kommt mir aber nicht zu nahe..." Obwohl es sehr leise über seine Lippen kam, konnte man die Drohung verstehen. Ruffy nickte. "Ok, ich hol ihn...aber erst bring ich dich ins Bett...", sagte er schnell und half ihm auf. Er sollte seinen Traum nicht aufgeben? Hatte Zorro denn noch nicht gemerkt, dass ihm das One Piece ohne die Mannschaft egal war? Dass er kein Piratenkönig werden konnte, so, wie er jetzt war? Es dauerte etwas, bis er den Älteren ins Bett verfrachtet hatte, und ihn schweren Herzens zu deckte. "Ich beeil mich...versprochen...", sagte er atemlos und rannte los, nachdem er Zorro noch einmal über die Stirn gestrichen hatte... Ruffy hatte Seitenstechen, inzwischen regnete es wieder und es war dunkel geworden. Der Weg war eine einzige Suppe und es dauerte noch länger als zuvor, aber irgendwann kam er schwer atmend und mit zitternden Knien an der Hütte an und rief nach dem Alten, der sogleich herauskam. "Ich habs mir gedacht...", sagte der Alte, der schon seinen Mantel an hatte und den Arztkoffer in der Hand. "Lauf schon vor, ich bin immer hinter dir...", sagte er und Ruffy gehorchte. Zorro hatte kaum noch mitbekommen, wie Ruffy ihn ins Bett brachte. Er hatte die Augen fest geschlossen und alles schien ihm nicht real zu sein. Er war kurz eingeschlafen, hatte aber einen ziemlich unruhigen Schlaf gehabt. Schwer atmend schreckte er hoch, zuckte darauf aber auch gleich schmerzhaft zusammen, schwer atmend schlug er die Augen auf, wollte diese Bilder seines Traumes verdrängen, doch sah er nichts, diese Bilder waren so real, das spöttische Lachen seines Bruders, die Schreie seiner Schwester. Zorro sah alles wieder ganz deutlich vor sich, er schlug um sich, hatte dabei zu viel Schwung drauf, dass er aus dem Bett fiel und unsanft auf dem Boden landete. Er keuchte nach Luft, verkrampfte sich zum Teil und zitterte. Warme Tränen liefen seine Wangen hinab, während er seinen Bruder anflehte aufzuhören, er wurde diese Bilder einfach nicht los. Zorro schnappte nach Luft, fing an zu würgen und zu husten. Sein Shirt klebte an seinem Körper, wie auch der Rest seiner Kleidung. Endlich erreichte Ruffy das Schiff und kletterte an Bord, rannte die Treppe herunter und stürmte in Zorros Kajüte. Erschrocken blickte er den Anderen an, der auf dem Boden lag und um Atem rang. Er konnte nicht verstehen, was Zorro sagte, aber er schien zu phantasieren. "Zorro!", rief er und packte ihn an den Schultern. "...Nimm ihn mir nicht auch noch weg...nicht ihn...ich tu was du willst...aber lass ihn da raus...nicht Ruffy!" Immer mehr Tränen flossen seine Wangen hinunter, während er wieder nach Atem rang. Leise hörte er eine Stimme, die seinen Namen rief und es dauerte eine ganze Weile, bis er die Stimme zuordnen konnte. Es war Ruffy, er war bei ihm. Zorros Herz raste, er wollte dem Jungen etwas sage, doch brachte er kein Wort über seine Lippen. Aber er wusste jetzt, was real war und was nicht. Er öffnete schwer atmend die Augen und blinzelte, fuhr sich mit der Hand über die Augen. Wandte dann aber schnell den Blick ab, als er merkte, dass er immer noch nichts sah. Er hob aber leicht die Hand, um Ruffy zu zeigen, dass es ihm wieder besser ging. Zorro war noch nie so froh gewesen den Jüngeren hier bei sich zu haben, wie jetzt. Ruffy strich ihm sanft über das Gesicht, als er sich beruhigte und seine Atmung sich wieder etwas normalisierte. Erst jetzt merkte der Junge, dass mit Zorro etwas nicht stimmte. Der Schwertkämpfer hatte die Augen offen gehabt, aber sein Blick war so leer gewesen... Er schluckte schwer, sagte aber nichts. "...Sei ganz ruhig...alles wird wieder gut...", erklärte er schließlich und schaffte es irgendwie, Zorro zurück ins Bett zu heben. Dann hörte er Schritte auf dem Flur, der Arzt war da. Ruffy strich seinem Freund über den Kopf. "Ich bin sofort wieder da..." "Also hustet er Blut, hat Fieber und sieht nichts mehr...ich würde sagen, er hat eine Infektion und ne Lungenentzündung...Wundfieber...", erklärte der Alte, nachdem Ruffy ihm außerhalb des Zimmers erzählt hatte, was mit Zorro los war. Er gab Ruffy eine Spritze mit einem Mittel gegen Infektionen, ein Pulver gegen Schmerzen, das er Zorro mit Wasser geben musste und Jod für die Wunde. "Ich gehe nach oben und trinke einen Rum...du solltest dir die nassen Klamotten ausziehen...", sagte er weiter und als Ruffy gehorsam nickte, ging er die Treppen rauf in die Kombüse. Der Junge hatte aufmerksam zugehört und ging mit den Sachen zurück ins Zimmer, wo Zorro schlafend lag. Seufzend setzte er sich an den Rand des Bettes. "...So schlimm hätte es gar nicht erst kommen müssen...wärst du nur ruhig liegen geblieben...aber wegen mir hast du dich nicht geschont..." Zögernd setzte Ruffy die Spritze an und hoffte, dass sein Patient nicht aufwachte. Doch der war ohnehin zu geschwächt, als dass er etwas gemerkt hätte. Dann löste er das Pulver in etwas Wasser auf und hob Zorros Oberkörper an, um ihm die Flüssigkeit vorsichtig in den Mund zu schütten... Zorro kam sich vor als wäre er in einer Zwischenwelt. Er war wach und nahm einiges um sich herum war, konnte aber auf nichts reagieren, oder sonst was dergleichen tun. Er spürte, wie sein Oberkörper angehoben wurde und er wusste automatisch, dass es Ruffy war. Nicht weil er es so wollte, nein, er spürte es einfach, die Wärme. Die Bewegungen... Er nahm die Flüssigkeit in seinem Mund wahr, sie brannte und schmeckte fürchterlich. Kaum hatte das Wasser seine Kehle erreicht, fing er an zu husten, als hätte er sich verschluckt, doch nahm der Husten kein Ende. Wie aus Reflex schlug er gegen Ruffys Hand, beugte sich nach vorne und rang nach Luft. Woher er aufeinmal die Kraft nahm, wusste er nicht. Ruffy sah Zorro erschrocken an und stützte ihn, versuchte seinen Husten auf die selbe Weise zu stillen wie damals in der Kneipe. "Zorro...", flüsterte er, er wusste nicht, was er tun sollte. Dann hörte das Husten jedoch auf und Zorro sank ermattet zurück in seine Arme. Der Junge hoffte inständig, dass die Medikamente helfen würden und legte dem Schwertkämpfer beruhigend eine Hand auf die Brust. "...es wird gleich besser...bestimmt...", sagte er immer wieder und begann, als das Schmerzmittel wirkte, langsam und vorsichtig damit, den Verband abzunehmen, Jod auf die Wunde aufzutragen und einen neuen Verband anzulegen... Zorro zitterte am ganzen Körper, obwohl er so erschöpft und geschwächt war, dass er kaum noch wusste, was real war und was nicht, brachte sein Körper immer wieder neue Kraftreserven hervor, wodurch er sich einfach nicht richtig beruhigen konnte. Er musste durch den Mund atmen, um überhaupt genug Luft zu bekommen Er handelte instinktiv, dass er es selber überhaupt nicht richtig mit bekam, es war wie eine Art Trancezustand. Er krallte seine Hand fest in das Laken, während seine Augenlider flackerten, Tränen liefen seine Wangen hinab. Er warf den Kopf zur Seite, wimmerte leise, als wieder die Bilder seiner Vergangenheit kamen. "Ruffy!", kam es kaum hörbar. "Nimm mir nicht auch noch ihn..." Der Junge zuckte zusammen, als er Zorros Stimme hörte. "...Mich?", dachte er und runzelte die Stirn. Zorro musste Höllenqualen leiden... Langsam setzte er sich richtig auf das Kopfende des Bettes, legte den Schwertkämpfer zwischen seine Beine, sodass er an der Brust des Jungen lehnte und streichelte fortwährend sein Gesicht. "...Zorro...ich bin bei dir...und ich werde es immer sein...ich sterbe nicht...ich bleibe am Leben, nur für dich...hörst du? Ich lass dich nie wieder allein..." Ganz leise drangen die Worte in sein Bewusstsein. Doch beruhigten sie ihn irgendwie ein bisschen. Er wusste, dass Ruffy bei ihm war, doch da war auch etwas, das ihm einredete, dass der Junge nur eine Illusion war, ein Trugbild, weil er es sich so sehr wünschte. Er wusste nicht mehr was richtig oder falsch war, konnte es nicht mehr auseinander halten. Er hatte die Augen wieder geschlossen, doch drehte sich alles, ihm war so furchtbar schlecht, er schmeckte sein warmes Blut in seinem Mund, was immer mehr wurde. Oder bildete er sich das auch nur ein? "Ruffy hilf mir!" Ruffy hielt den Anderen fest, merkte, dass mit ihm etwas nicht stimmte. "...Ich tu alles für dich...", sagte er nur und hoffte, es würde helfen, was er gleich tun wollte. Der Schwertkämpfer musste wissen, dass Ruffy bei ihm war und er in Sicherheit war. Er strich über das Gesicht des Älteren und drehte es etwas zu sich. Dann legte er zögernd seine Lippen auf die anderen, in der Hoffnung, dass ihn das zur Besinnung bringen würde... Zorro fühlte sich einsam und allein, von allen im Stich gelassen. Alle, die sich nicht von ihm abgewandt hatten, waren auf grausame Art und Weise ermordet worden. Ihm war kalt, so schrecklich kalt. Er befand sich in einem Nichts aus Dunkelheit, es war niemand da, er war ganz alleine und es machte ihm Angst. Nur eine Klippe konnte er sehen, auf die er zu ging... Alle hatte sie ihn allein gelassen, wozu sollte er noch kämpfen, was für einen Grund sollte er haben? Es war doch eh alles sinnlos... Er stand am Rand der Klippe, brauchte nur noch einen Schritt zu tun, doch irgend etwas hielt ihn zurück. Plötzlich spürte er einen leichten Druck auf seinen Lippen, es war angenehm und weich und schmeckte sogar nach etwas. Er kannte den Geschmack, hatte schon mal davon gekostet.. Ruffy, genau so hatte der Jüngere auch geschmeckt. Der Jüngere küsste ihn, Zorro hätte einiges dafür gegeben, zu erwidern, oder ihm zu zeigen, dass er ihm sehr dankbar dafür war. Ruffy war bei ihm, er war nicht allein... Zorro entspannte sich wieder, die Atmung wurde auch etwas ruhiger. Es tat so gut, die Nähe des Jüngeren zu spüren. Tränen der Erleichterung stiegen Ruffy in die Augen, als er merkte, wie es Zorro besser ging. Er würde, wenn es sein müsste, bis ans Ende seiner Tage bei ihm sitzen und ihn festhalten, wenn es nötig war... Nach einer Weile löste er den Kuss, blieb mit seinem Gesicht aber nahe bei Zorro. "...Ich bin bei dir...für immer...ich lass dich nicht allein...niemals...", sagte er immer wieder und hoffte, dass Zorro richtig einschlafen und gesund werden würde. Hätte er es gekonnt, er hätte gern mit ihm getauscht und alle Qualen auf sich genommen... Zorro murrte lautlos, als Ruffys Lippen von seinen verschwanden, doch wusste er jetzt wieder, was real war, er war nicht allein, Ruffy war bei ihm. Vor allem war er wach. Er öffnete die Augen und wollte in die dunklen Augen blicken, die ihm so sehr gefielen. Doch konnte er immer noch nichts sehen. Er tastete mit der Hand nach Ruffys und hielt sie fest. "...Versprich es mir..." Zorro drückte Ruffys Hand an sich und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange und er war eingeschlafen. Der Junge lächelte sanft, obwohl er wusste, dass Zorro es nicht sehen konnte. "Versprochen...", sagte er und erwiderte den Druck der Hand. Nach einer Weile merkte Ruffy, dass der Andere eingeschlafen war und löste sich vorsichtig von ihm, deckte ihn zu und verließ leise das Zimmer, um dem Doc in der Kombüse Bericht zu erstatten. Oben angekommen nahm er erstmal einen großen Schluck Rum, das Ganze nahm ihn mehr mit, als er zugeben würde. Als der Alte ihn erwartungsvoll ansah, seufzte er. "...Er sieht immernoch nichts...und phantasiert...", erklärte er leise und musste Tränen zurückhalten. Der Mann nickte und lächelte ihn aufmunternd an. "Keine Sorge, es wird ihm bald besser gehen...das kommt durch das Fieber...ihm ist schwarz vor Augen, weil er erschöpft ist, außerdem ist es dunkel, sonst würde er vielleicht wenigstens Schatten erkennen...", erklärte er und lehnte sich zurück. "Ich bleibe hier, für den Notfall...leg du dich etwas hin...", sagte er dann fürsorglich. Doch Ruffy schüttelte energisch den Kopf. "...Ich bleibe bei ihm...ich kann nicht schlafen, solange es ihm schlecht geht...und er würde selbst in diesem Zustand eher auf dich losgehen, als sich helfen zu lassen..." Er seufzte und streckte sich. "Du kannst in meinem Bett schlafen, Opa...ich mach das schon...", sagte er schließlich und fischte sich eine Decke aus einem der Schränke, denn es war kalt geworden. "Gute Nacht...", flüsterte er schließlich und ging wieder nach unten, der Alte sah ihm mit einem besorgten Blick nach, nahm dann aber das Angebot an und schlug im Zimmer des Jungen sein Nachtlager auf... Ruffy stellte erleichtert fest, dass Zorro noch schlief und nahm wieder an seiner Seite Platz, nahm seine Hand und hielt mit der Anderen die Decke um sich geschlungen. Er durfte jetzt nicht krank werden, er musste sich um Zorro kümmern und dafür sorgen, dass dieser gesund wurde... Kapitel 14: Die Folgen der Einsamkeit ------------------------------------- Warm kamen die Sonnenstrahlen durch das Bullauge und erhellten den Raum, besonders die Stelle, an der das Bett stand. Murrend hob Zorro eine Hand und legte sich den Arm so aufs Gesicht, dass die Augen verdeckt blieben. Es war wirklich grausam, so früh geweckt zu werden. Er wollte auch die andere Hand nehmen, um sich vor der gemeinen Sonne zu schützen, doch bekam er die nicht angehoben. Er öffnete ein Auge und schielte nach unten, zu der Ursache. Als er die erkannte öffnete er beide Augen und richtete sich leicht auf. Ruffy saß auf dem Boden, in eine Decke gewickelt, und hielt seine Hand, sein Oberkörper ruhte auf dem Bett und er schien zu schlafen. Zorro sah auf den Jüngeren hinab und versuchte sich zu erinnern, was passiert war. Aber egal, wie sehr er nachdachte ihm fiel es nicht richtig ein, er konnte sich eher an Bildfetzen erinnern, er konnte ja noch nicht mal sagen, was für ein Tag war. Leicht schmunzelnd sah er Ruffy an, dem einige schwarze Strähnen ins Gesicht gefallen waren. Nur zu gerne hätte er sie ihm aus dem Gesicht gestrichen. Ruffy schlief tief und fest, der Alkohol und die Erschöpfung hatten irgendwann nach Mitternacht ihre Folgen gehabt. Doch dann hörte er ein lautes Klopfen gegen Zorros Tür und zuckte erschrocken zusammen. "Kleiner? Wach mal auf und sag mir, ob dein Kumpel noch Fieber hat!", rief der Alte von draußen und Ruffy rieb sich den Schlaf aus den Augen, brummte nur ein "Hmm" und sah dann an der Hand, die er hielt herauf. Doch Zorro war wider erwarten wach und so erschrak sich der Junge erneut. "Zorro? Was...wie gehts dir? Ist alles ok?" Sein Herz raste wie wild, er wollte den Anderen zu gerne wieder ins Kissen drücken, aber bei Zorro traute er sich das nicht... Jetzt sah er dem Schwertkämpfer in die Augen. Sie sahen ihn an, mit einem Blick, der sein Herz berührte, wie nichts anderes auf der Welt. Tränen stiegen in seine Augen und er schlang die Arme um seinen Freund, um ihn dann an sich zu drücken. Es ging ihm wieder gut...und das war alles, was zählte... Zorro hatte nichtmal mehr Fieber, er schien fast ganz gesund zu sein. "Hallo? Bist du schon wieder eingepennt, oder was? Hat er noch Fieber?", kam es nun von draußen. Ruffy musste lachen, ihm war ein Stein vom Herzen gefallen. "Nein!", antwortete er und hörte, wie die Schritte des Alten sich nach oben entfernten. Zorro zuckte kurz zusammen, als Ruffy sich an ihn drückte. Ignorierte aber das leichte Ziehen in seiner Seite und schlang auch seine Arme um den zierlichen Körper. Schloss die Augen und genoss die Nähe. Eine angenehme Wärme breitete sich in ihm aus und es kribbelte überall. Zorro vergrub sein Gesicht nahe Ruffys Halsbeuge, atmete seinen Duft ein und prägte sich alles ganz genau ein. "Danke, dass du bei mir geblieben bist...", flüsterte er leise an Ruffys Ohr. "Wenn du nicht gewesen wärst..." Er löste sich etwas von ihm und sah ihm in die Augen, er lächelte leicht und beugte sich etwas vor. Legte sanft seine Lippen auf die des Jüngeren... Zorros nähe raubte Ruffy beinahe den Verstand, er fühlte ihre Herzen aneinander schlagen, Zorros Atem auf seiner Haut und hörte seine sanfte Stimme direkt an seinem Ohr, was ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Als Zorro sich von ihm löste, hatte er schon Angst, dass der Andere den Rotschimmer bemerken würde, der sich auf den Wangen des Jungen abgezeichnet hatte. Doch dann sah Ruffy in die tiefen, grünen Augen des Schwertkämpfers und vergaß für einen Moment alle Sorgen. Wie zwei Smaragde sahen sie aus und Ruffy spürte die Wärme im Blick des Älteren, wie noch nie zuvor. Er konnte nichts sagen, nicht zurück lächeln, er war einfach zu verwirrt von den eigenen Empfindungen und dann spürte er die anderen Lippen ganz nah an seinen, schloss die Augen und öffnete leicht den Mund. Als sich ihre Lippen berührten, begann Ruffy vor Aufregung leicht zu zittern, hielt sich an ihm fest wie ein Ertrinkender und hoffte, dass dieser Kuss ewig dauern würde. Der Atem des Anderen in seinem Gesicht, sein Geschmack, seine Wärme und das Gefühl, ihm einfach nahe zu sein machten ihn schwindelig. Er wusste, er würde niemals jemanden so sehr lieben wie Zorro, denn es gab niemanden, dem er so sehr vertraute und den er so sehr brauchte wie ihn... Unbekannte Gefühle breiteten sich in ihm aus, es kribbelte da, wo sie sich berührten. Zorro fuhr mit der Zunge leicht über die weichen Lippen, bat um Einlass, welcher ihm auch gewährt wurde. Er erkundete jeden Winkel in Ruffys Mundhöhle und konnte einfach nicht genug bekommen. Er hätte nie gedacht, dass der Jüngere solche Gefühle in ihm auslösen konnte. Leicht strich er über Ruffys Rücken, beugte sich noch weiter nach vorne, um den Jungen noch intensiver zu fühlen. Musste dabei aber aufpassen, dass er nicht vom Bett fiel, da er sonst auf dem Jungen liegen würde. Immer wieder neckte er die Zunge des Jüngeren, forderte sie zum Kampf. Eine Hand fand den Weg in Ruffys Nacken, und zog ihn näher zu sich, während die Andere weiter dessen Rücken erkundete... Ruffy lag schon beinahe auf dem Bett, sein Verstand schien völlig lahmgelegt zu sein und das einzige, was der Junge noch wahrnahm war das Gefühl, dem Anderen nah zu sein. Jede von Zorros Berührungen ließ ihn erschauern und instinktiv erwiderte er das Spiel zwischen ihren Zungen. Für ihn gab es kein Halten mehr, keine Zweifel... Er wollte Zorro nie wieder missen müssen, wollte ihn schützen, wollte bei ihm sein... Unsicher fuhr seine rechte Hand über Zorros Wange, während die Andere über seinen kräftigen Brustkorb strich und dabei ganz zaghaft die Narbe darauf nachzeichnete... Zorro keuchte leicht in den Kuss hinein, als er Ruffys Hand an seiner Narbe spürte, da dort die Haut dünner war, war sie auch empfindlicher. Er zog den Jüngeren weiter aufs Bett, das dieser nun fast auf ihm drauf lag. Zorro strich mit der Hand den Rücken hinab und fand auch endlich den Weg unter Ruffys Oberteil, schob es leicht nach oben und erkundete jeden Zentimeter. Sein Kuss wurde intensiver, fordernder. Ruffy musste leicht Schmunzeln, als er das Keuchen hörte. Von dem Kuss berauscht, merkte er schon gar nicht mehr, dass er inzwischen auf ihm lag, dachte nicht daran, dass sie beide verletzt waren und räkelte sich jeder Berührung des Älteren entgegen. Als er die Hand des Anderen auf seiner Haut spürte, kam ein merkwürdiges Gefühl in ihm auf, doch er versuchte, es zu ignorieren und erwiderte den Kuss weiterhin. Es fühlte sich gut an, wie Zorro ihn berührte, doch er kannte das Gefühl irgendwoher und es war nicht das, was er erwartet hatte. Er wollte Zorro nah sein, aber irgendwas hielt ihn zurück, erlaubte ihm nicht, sich dem Schwertkämpfer einfach hinzugeben... Der Junge war wie eine Droge für ihn, von der er nicht genug bekommen konnte. Er vergaß alles um sich herum, genoss nur noch das Gefühl in ihm und Ruffys Nähe. Seine Hand, die im Nacken des Jüngeren lag, fuhr kurz durch das schwarze Haar, spielte mit einigen Strähnen. Zorro wusste nicht, wann er jemals so intensiv gefühlt hatte, er war wie berauscht. Es kribbelte überall, sein Herz raste. Seine Hand strich leicht abwärts, über die Schulter des Jungen und gesellte sich zu der anderen Hand, gemeinsam tasteten sie sich vorwärts, schoben das Oberteil höher... Ruffy zitterte leicht, machte aber keine Anstalten, sich von dem Anderen zu lösen. Er wollte ihn so sehr...wollte ihn bei sich spüren und ihm zeigen, wie sehr er ihn liebte. Noch gelang es ihm, das ungute Gefühl zu kontrollieren, versuchte, die sanften Berührungen zu genießen und hob schließlich sogar die Arme, um dem Schwertkämpfer zu helfen das Oberteil auszuziehen... Er wusste, was Zorro im Begriff war zu tun, auch, dass es an sich nicht schlimm war, eigentlich sogar schön sein musste... Diesmal hatte er wenigstens die Chance, selbst zu entscheiden, was er wollte, und er wollte das... Zorro spürte das leichte Zittern, doch er wusste nicht, woher es kam. War er etwas im Begriff zu tun, was der Junge nicht wollte und sich nur nicht traute es ihm zu sagen? Er schob diesen Gedanken beiseite, als Ruffy die Arme hob und er ihm so das Oberteil ausziehen konnte. Er strich Ruffys Rücken hinauf, die Seiten entlang, stoppte am Hosenbund und strich wieder hinauf. Er löste den Kuss, wegen Luftmangel. Zog feuchte Spuren mit der Zunge über seinen Hals. Ruffy keuchte auf, als Zorro den Kuss löste und seinen Hals zu liebkosen begann. Er war fest entschlossen, das durchzuziehen, er ließ sich das nicht einfach kaputt machen... Sein Herz raste, es war so schön, doch er konnte die Bilder in seinem Kopf einfach nicht verdrängen, so sehr er sich auch konzentrierte... In seiner Verzweiflung strich er durch Zorros Haar, wollte damit die Bilder vertreiben, sich selbst in die Wirklichkeit zurück rufen und dem Anderen zeigen, dass er ihn wollte... Zorro richtete sich leicht auf, sodass Ruffy nun auf seiner Hüfte saß. Er grinste leicht, als er das Keuchen hörte, hielt aber in seiner Tätigkeit nicht inne. Seine Hände fuhren Ruffys Seiten entlang nach vorne, strichen leicht über die Bauchmuskeln, während er weiter den Hals liebkoste, er zog feuchte Spuren zum Schlüsselbein, küsste sich wieder hinauf. Er wollte jeden Zentimeter von dem Jungen kosten. Seine Hände glitten Stück für Stück abwärts, während er sich noch weiter nach vorne beugte und mit der Zunge Spuren auf Ruffys Brust hinterließ. Ruffy biss sich auf die Unterlippe, schloss fest die Augen. Das hatte er sich doch gewünscht... Er wollte bei Zorro sein, wollte so sehr, dass dieser seine Liebe erwiderte, wollte ihn bei sich spüren und nie wieder los lassen. Mit jeder Berührung glaubte er, durchhalten zu können, denn Zorro machte seine Sache gut, doch dann berührten die Finger des Älteren seinen Hosenbund. Ruffy öffnete die Augen und plötzlich war es nicht mehr Zorros Gesicht, das er vor sich sah. Er stieß einen heiseren Schrei aus und stieß den Anderen von sich, hielt sich die Augen zu und weinte. Plötzlich lag er wieder nackt und frierend am Strand, spürte den Schmerz und die Demütigung, die Scham und den Ekel... Sein Körper bebte vor Angst, er nahm nichts um sich herum wahr und dann plötzlich blockierte seine Atmung. Er schnappte nach Luft, sah sich selbst unter Wasser konnte kaum mehr Traum und Wirklichkeit unterscheiden. "Zorro...", keuchte er und krallte die Hände in die eigenen Arme, die er um sich geschlungen hatte. Zorro zuckte erschrocken zusammen, als er so plötzlich weg gestoßen wurde. Als er sich wieder einigermaßen gefasst hatte, sah er zu Ruffy und erschrak bei dem Anblick des Jungen. Schnell war er an seiner Seite und nahm ihn sanft in den Arm. Er wusste nicht, was so plötzlich mit dem Jüngeren los war und er wusste auch nicht, was er tun sollte. Er war nicht besonders gut in solchen Dingen... "Scht, ist ja gut...", flüsterte er immer wieder und löste Ruffys Hände sachte von dessen Armen, dass er sich nicht noch selbst verletzte. "Dir wird keiner was tun, hörst du?" Beruhigend strich er ihm durchs Haar, fragte sich aber, was der Junge wohl hatte. Er erinnerte sich an das leichte Zittern, hatte er doch etwas getan was der Jüngere nicht wollte? Er drückte Ruffys Kopf leicht gegen seine Brust, strich ihm weiter beruhigend durch das schwarze Haar. "Es tut mir leid", flüsterte er, weil er sich dafür verantwortlich fühlte. "Es wird dir keiner mehr was tun, was du nicht möchtest...", redete er wieder beruhigend weiter. "Das verspreche ich dir!" Ruffys Tränen wollten einfach nicht versiegen. Er war am Strand, es war so schrecklich kalt... Dann jedoch drang Zorros Stimme zu ihm durch, er spürte, wie dieser ihn in den Arm nahm und, als er dann die Augen wieder öffnete, sah er, dass er immer noch mit Zorro auf dem Bett saß. Doch das war beinahe noch schlimmer, denn er hatte alles kaputt gemacht, was er sich selbst gewünscht hatte und Zorro gab sich dafür die Schuld... Er verbarg das Gesicht an Zorros Halsbeuge und schüttelte leicht den Kopf. "...Es ist nicht deine Schuld...du kannst nichts dafür...", sagte er leise und wusste nicht, wie er es erklären sollte. Er überlegte hin und her, aber er konnte einfach keinen Anfang finden. Leicht drückte er das Tuch an seinem Handgelenk gegen seine Brust. "Ich will es doch auch...mehr als alles Andere...ich will bei dir sein...aber es geht nicht...ich..." Er konnte es einfach nicht aussprechen. Warum fiel es so verdammt schwer? War der einzige Grund wirklich, dass er nicht wollte, dass Zorro sich um ihn sorgte? Nein...nein, er schämte sich unendlich... Würde er das alles jemals vergessen können? "Ist ja gut...", sagte er sanft und strich weiter durch das schwarze Haar. Er wusste nicht was er tun sollte, er hatte Ruffy so noch nie gesehen. Er drückte den Jungen fester an sich, "Beruhig dich erstmal...", dann löste er sich leicht und drückte ihn sanft in die Kissen. Hoffte, dass das nicht das Falsche war, denn er wusste immer noch nicht, was den Jungen so verängstigt hatte. Zorro nahm die Decke und deckte Ruffy damit zu. Er selbst blieb am Bettrand sitzen, strich mit einer Hand sanft die Tränen weg, während die andere Ruffys Hand hielt. "Versuch zu schlafen. Ich bleibe hier und egal was es ist, wir schaffen das schon!" Er lächelte den Jüngeren aufmunternd an. "Wir haben doch alles geschafft!" Ob das nun die richtigen Worte waren wusste er nicht, er wollte Ruffy aber auch nicht drängen, er sollte es alleine erzählen, wenn er soweit war. Ruffy drückte die starke Hand des Anderen fest und nickte. Er wollte ihn nicht verlieren...er würde Zorro nur wehtun, wenn er es ihm erzählte...und er wusste nicht, wie der Andere reagieren würde... Der Junge fühlte sich einfach nur mies, aber er wusste, dass Zorro sich Sorgen machte, also lächelte er sanft, nachdem die Tränen versiegt waren. "...Ich bin nicht müde...", erklärte er und legte die Arme um Zorros Hals, seufzte leise, die Nähe des Anderen tat ihm gut. "...Lass uns was essen...", sagte er dann und löste sich von ihm. "Ok, wenn du meinst..." Er sah den Jüngeren besorgt an, sagte aber nichts weiter. Zorro strich ihm leicht über die Wange und lächelte sanft. Er seufzte lautlos, wenn er doch nur wüsste was mit dem Jungen war, dann könnte er ihm auch besser helfen. Aber so konnte er nichts weiter tun, als für ihn da zu sein und mit Worten aufmuntern. Wobei er noch nicht mal wusste, ob es das Richtige war, was er sagte, es konnte auch das bewirken, von dem was er eigentlich erreichen wollte. Zorro richtete sich auf und hielt ihm die Hand hin, um ihm auf die Beine zu helfen. "Dann lass uns gehen..." Der Junge lächelte sanft und zog sich sein Oberteil wieder an. Es tat ihm so leid, dass er Zorro seinen Wunsch nicht erfüllen konnte, hoffte aber, dass sich das irgendwann ändern würde. Gemeinsam gingen sie nach oben in die Kombüse und Ruffy überlegte schon, was er kochen wollte, als er den Alten am Herd stehen sah. "Guten Morgen!", sagte der Arzt und stellte zwei Teller mit Brötchen, Wurst und Butter auf den Tisch. "Stärkt euch erstmal...ich hatte ja gestern Nacht genug Zeit, mich zu beschäftigen...", sagte er, auf einen Korb mit Backwerk deutend. Zorro musterte den Alten misstrauisch. Gut, er hatte ihm wahrscheinlich das Leben gerettet und Ruffys Wunde versorgt, aber trotzdem konnte er ihm nicht so recht trauen. Auch wenn er nett schien und Ruffy ihm wohl traute. Schon fast automatisch wollte er eine Hand griffbereit auf seine Schwerter legen, doch die hatte er nicht dabei, die waren immernoch unten im Zimmer. Er brummte etwas unverständliches, sah von dem Arzt zum Tisch und wieder zurück. Klar, er hatte Hunger und das nicht gerade wenig, trotzdem zögerte er, er wusste selbst auch nicht warum. Aber er misstraute jedem, den er nicht kannte. Langsam bewegte er sich weiter in den Raum hinein, behielt den Arzt aber die ganze Zeit im Auge, um auf einen eventuellen Angriff gefasst zu sein. Ruffy lächelte den Alten lieb an. "Vielen Dank, für alles!", sagte er und setzte sich neben Zorro. Natürlich hatte er gemerkt, dass Zorro dem Alten nicht traute, aber er hatte keinen Grund, jetzt eine Diskussion anzufangen. Entweder würde Zorro merken, dass es unangebracht war oder eben nicht... Der Alte nahm den Beiden gegenüber Platz und begann selbst, zu essen. Er sagte nichts, aber er schien sich köstlich zu amüsieren, dass Zorro ihn offensichtlich für eine Bedrohung hielt... Zorro sah zwischen dem Alten und Ruffy leicht hin und her. Der Junge schien ihm zu vertrauen, aber das tat er ja eigentlich fast jedem, dem sie begegnet waren. Sein Blick schweifte gedankenverloren zum Jüngeren. Jedenfalls vertraute er früher sofort jedem, den er für nett hielt, doch jetzt war irgendetwas anders, irgendetwas war passiert, das dem Jungen solche Angst eingejagt hatte, er war regelrecht verängstigt und total fertig gewesen... Zorro konnte es selbst nicht in Worte fassen, wollte es vielleicht auch nicht. Ruffy würde es ihm vielleicht sagen, wenn er es für richtig hielt, oder auch gar nicht. Jedenfalls würde er den Jungen zu nichts zwingen. Das Knurren seines eigenen Magens riss ihn aus seinen Gedanken. Ruffy und der Alte hatten beide schon angefangen zu essen. Er nahm sich etwas, musterte den Alten aber nochmals, behielt auch beim Essen jede seiner Bewegungen im Auge. Auch wenn Ruffy ihm traute, er tat es nicht und er wusste nicht, ob er jemals wieder jemandem vertrauen konnte. "Wann wollt ihr eigentlich wieder los?", fragte der Alte nach dem Essen und räumte die leeren Teller beiseite. Ruffy zuckte die Schultern. "Keine Ahnung...", er sah kurz zu Zorro. Dem Älteren schien es schon wieder relativ gut zu gehen, aber der Junge traute dem Frieden nicht. Der Alte nickte, er hatte schon verstanden. "Ich denke, ihr seid beide fit genug...aber ich lass euch ein Vorrat an Medikamenten da, für den Fall der Fälle. Und zur Sicherheit vielleicht noch ein Buch, damit ihr auch wisst, was wofür gut ist...", erklärte er lächelnd. Ruffy nickte. Der Alte hatte schon recht, er musste eben dazu lernen, denn nun gab es nicht mehr nur ihn, sondern auch Zorro und ohne die Anderen musste er dafür sorgen, dass sie gegen Krankheiten gerüstet waren. Genauso sollte er etwas über Navigation lernen... "Ach und das tut man einfach so...Leuten zu helfen, die man gar nicht kennt und ohne was dafür haben zu wollen!" Er ballte seine Hände, die auf dem Tisch lagen, zu Fäusten. "Und ihnen dann auch noch was geben, auch wieder ohne Gegenleistung!" Er stützte die Hände auf den Tisch und stand auf, schob mit einem Ruck den Stuhl zurück. Er sah den Alten leicht gereizt an. Zorro konnte und wollte nicht glauben, dass jemand so war, das alles kam ihm viel zu sehr wie ein Falle vor, in der sie sich befanden und die nur noch zuschnappen brauchte. Hatte ihn dieses eine Jahr so sehr geprägt? Ruffy sah zu seinem Freund auf, er verstand den Älteren einfach nicht, so sehr er es auch versuchte. Er wollte etwas sagen, doch dann ergriff der Alte das Wort. "Ich verstehe dein Misstrauen, mein Junge...aber wenn ich euch etwas böses wollte, hätte ich euch gestern schon töten können, denn weder du, noch der Kleine hättet die Kraft gehabt, euch zu schützen. Abgesehen davon bin ich nicht Arzt geworden, um Leuten bei sterben zuzusehen..." Zorro schnaubte abfällig. "Die Kraft hätt ich allemal gehabt, auch wenn sie nur gereicht hätte um ihn zu schützen!" Mit keiner kaum wahrnehmbaren Bewegung deutete er auf Ruffy. "Wer sagt uns denn, dass das nicht alles zu irgend einem Plan gehört? Erst in Sicherheit wiegen und dann...genauso hat ER es doch auch getan, er hat auch-" Zorro schluckte, seine Hände zitterten bei dem Gedanken daran. Schwungvoll schob er den Stuhl weg und ging hinaus. Ließ sich neben der Reling nieder sinken und starrte aufs Meer. Ruffy sah Zorro nach, seufzte und stand dann auf. "Ich glaube, es ist besser, wenn wir noch heute aufbrechen...", sagte er, warf dem Alten ein Lächeln zu und sah, wie auch der sich erhob. "Gut, ich habe noch etwas von der Medizin in den Schrank da getan...", erklärte er mit einer Handbewegung. "...Ich werd jetzt zurück zur Hütte gehen. Falls wir uns nicht mehr sehen, ich wünsche euch viel Glück und eine gute Reise...", sagte er und schüttelte Ruffy mit einem warmen Lächeln die Hand. Der Junge erwiderte das Lächeln, bedankte sich nochmals und sah, wie auch der Alte nach draußen verschwand. Er blieb allein zurück, zögerte. Sollte er nach Zorro sehen? Es ließ ihm keine Ruhe... Zorro legte seufzend den Kopf an die Reling und betrachtete Gedanken verloren den Schaum der durch die kleinen Wellen entstand, die sich am Schiff brachen. Er hörte Schritte aber er reagierte nicht darauf, er wusste, dass es der Arzt war, Ruffy hörte sich anders an. Er entspannte sich aber wieder, als sich die Schritte entfernten. Zorro schloss die Augen, lauschte den Geräuschen des Meeres. Warum konnte er seine Vergangenheit nicht vergessen? Warum war das so schwierig? Endlich überwand sich Ruffy, die Kombüse zu verlassen, als der Alte weg war. Leise öffnete er die Tür und ging dann auf Zorro zu, der immernoch an der Reling stand. Er sah ihn unsicher an, seufzte dann und legte eine Hand auf Zorros Arm. "...Du hast es doch vorhin gesagt...zusammen schaffen wir das, oder?", flüsterte er und lächelte sanft. Etwas anderes fiel ihm nicht ein, in ihm herrschte genauso viel Chaos... Zorro seufzte kurz und wandt sich dann an Ruffy, sah ihn erst mit undefinierbaren Blick an, bevor er leicht den Kopf schüttelte und lächelte. "Ja, zusammen schaffen wir das. Das haben wir immer und außerdem hab ich es dir versprochen und meine Versprechen halte ich!" Sachte fuhr er ihm durch das schwarze Haar und spielte kurz mit einer Strähne. Dann löste er sich wieder und sah aufs Meer. "Wo wollen wir eigentlich hin, Käpt´n?" Er grinste, als er das letzte Wort betonte. Ruffy lächelte sanft, trotz allen Problemen war er in diesen Momenten der Nähe einfach nur glücklich. Als Zorro ihm jedoch die Frage nach dem Ziel stellte, wusste er nicht, was er antworten sollte. Er überlegte, ihm fiel aber nichts ein. "...Ich hab keine Ahnung...ich würd sagen, wir losen es aus...", erklärte er und grinste. Er fühlte sich nicht mehr als Käpt´n, aber solange es Zorro dazu brachte, bei ihm zu bleiben, ließ er sich gern so nennen, obwohl es irgendwie weh tat. Zorro lächelte leicht, als Ruffy überlegte. "...Auslosen klingt nicht schlecht, aber da keiner von uns eine Ahnung hat..." Er zuckte mit den Schultern. "Schlag doch einfach eine Richtung vor." Er seufzte kurz, es war irgendwie genau wie am Anfang, als er Ruffy kennen gelernt hatte und sie zusammen losgezogen waren, auch da hatte keiner eine Ahnung vom Navigieren. Zorro lächelte sogar, als er daran dachte, wie Ruffy ihn überzeugt hatte, in seine Mannschaft zukommen. Lächelnd schüttelte er den Kopf "An was für eine Auslosung hast du denn gedacht?" Ruffy lächelte, er hatte schon eine passende Idee. "Komm mit!", sagte er und zog ihn an der Hand hinter sich her. In der Kombüse nahm er ein scharfes Messer heraus, dann fischte er sich einen Atlas, der in einem der Regale stand. "Wir schlagen die Weltkarte auf und stellen das Buch an die Wand. Und du wirfst das Messer. Wo es trifft, da fahren wir hin!", erklärte er und lächelte zufrieden. "Klingt nicht schlecht!", lachte Zorro. "Aber wir wissen dann immer noch nicht, in welche Richtung wir müssen!" Lächelnd strich er ihm eine Strähne aus dem Gesicht und sah ihm in die Augen. Ruffy sah wieder so glücklich aus, wie ein kleines Kind, das eine tolle Entdeckung gemacht hatte. Verträumt strich er ihm über die Wange, zog die Hand dann aber wieder weg und ließ sich seufzend auf einen Stuhl fallen. "Wir können ja eine Flasche drehen und in die Richtung in der sie zeigt fahren wir...", grinste er. Ruffy nickte. "Haben wir denn einen Kompass?", fragte er mit einem unsicheren Blick. Er setzte sich neben Zorro und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Sonst können wir den Kurs ja nicht richtig halten...", erklärte er und wartete auf Zorros Antwort. Navigieren nach Sternen konnte er nicht, die sahen ja fast alle gleich aus... "Einen Kompass?" Er fuhr sich mit der Hand durch sein kurzes Haar und überlegte. "Bestimmt...hier irgendwo...ich hab nur den Auftrag erteilt, das Boot fertig zu machen." Er grinste, als er an den Fischer dachte. "Hier ist bestimmt einer, der Kerl, war schließlich Fischer!" Zorro stand auf und durchsuchte die Schubladen, wäre ja ganz praktisch, wenn man wusste wo was war. Ruffy runzelte die Stirn. "Dann kann es gut sein, dass er dich reingelegt hat...die Fischer würden alles tun, um Leute wie uns fertig zu machen...", erklärte er und half ihm bei der Suche. Doch auch nach langem Suchen fand er nichts. Er stemmte seufzend die Hände in die Hüften. "Dann müssen wir es wohl anders versuchen...", sagte er und überlegte. Hatte Lysop ihm nicht mal erklärt, wie man einen Kompass baut? Er öffnete eine Schublade, in der er Nägel gesehen hatte und suchte dann einen Magneten. "Der hat mich bestimmt nicht reingelegt!" Wieder grinste er. "Dafür war ich einfach zu überzeugend gewesen, oder meinst du, der hätte das Boot so rausgerückt?" Er sah den Jüngeren mit unschuldigem Blick an, konnte sich ein Grinsen aber nicht ganz verkneifen. "Vielleicht ist der woanders, ich kenn mich hier ja auch nicht aus..." Er sah zu Ruffy. "Sag mal, was machst du da eigentlich?" Er schaute ihm über die Schulter, um besser sehen zu können. Ruffy grinste. "Ich glaub dir ja, was deine Argumente betrifft, aber ich geh lieber auf Nummer sicher...", erklärte er und hatte endlich den Magneten gefunden. "Ich bau einen Kompass...", sagte er schließlich und war beinahe stolz, Zorro damit überrascht zu haben. Er rieb eine Weile mit dem Magnet immer in dieselbe Richtung der Nadel und füllte dann eine Schale mit Wasser. Dann schob er den Nagel durch einen Korken, der noch auf dem Boden lag und ließ das Ganze auf dem Wasser schwimmen. "Du kannst sowas?" Zorro war sichtlich überrascht. Er legte seinen Kopf auf Ruffys Schulter "Du hast soviel dazu gelernt... und ich-" seufzte er. Er löste sich wieder und ließ sich auf den Stuhl fallen. Was konnte er denn schon groß, außer kämpfen und Andere in Schwierigkeiten bringen, oder sie unglücklich zu machen? Er hatte ja nichts weiter gelernt. Seufzend ließ er sich weiter, im Stuhl hinunterrutschen und sah an die Decke. Kapitel 15: Wunden, die niemals heilen -------------------------------------- Ruffy lächelte ihn an. "Ich hab es nicht wirklich gelernt...sonst könnte ich dir erklären, warum das funktioniert..." Er setzte sich neben ihn und verschränkte die Arme hinterm Kopf. "...weißt du...ich glaube, die Anderen haben schon die ganze Zeit über versucht, mir was beizubringen, aber ich hab nicht richtig zugehört...jetzt im Nachhinein fällt es mir wieder ein, weil ich viel an sie denke...meinst du, sie haben geahnt, dass ich es brauchen werde?", fragte er leise und sah traurig auf den Boden. "...Ich weiß es nicht...", sagte er ebenso leise. Er ließ seinen Blick über Ruffy schweifen und sah ihn lange Zeit an. Er schwieg eine Weile, was sollte er auch sagen, er war im Aufmuntern und Mut machen nicht besonders gut, vor allem wollte er nichts verkehrtes sagen. Zorro seufzte und sah aus dem Bullauge. "...Eigentlich lernt man sein Leben lang...gute wie schlechte Sachen..." Sein Blick wurde trauriger, schnell schüttelte er den Kopf, um auf andere Gedanken zu kommen. "...Weißt du, man lernt eher unbewusst, nur durch zusehen. Man merkt es eigentlich nicht, aber es fällt einem wieder ein, wenn man es braucht. Das war so wie mit dem Pfeil...ich hab das auch nur einmal gesehen, aber mir blieb auch nichts anderes übrig..." Er lächelte traurig. "Du hast eigentlich viel gelernt, du warst ziemlich neugierig, du weißt viel auch wenn es dir noch nicht klar ist." Er legte eine Pause ein und flüsterte leise, zu sich selbst: "Anders als bei mir, ich hab nur geschlafen oder trainiert... und was hat mir das schließlich gebracht...?" Er wurde immer leiser. Der Junge sah seinen Freund eine Weile an und seufzte leise, ehe er antwortete. "...Du warst schon immer der Einzige, der an mich geglaubt hat...immer..." Er lächelte leicht. "...Du hast mich nie in Frage gestellt...auch jetzt nicht...obwohl du allen Grund dazu hättest..." Er wusste nicht, was er zu Zorros letzten Worten sagen sollte. Klar, er hatte geschlafen und sich wenig für das interessiert, was die Anderen taten. Aber warum auch? "...Zorro, wenn ich in irgendwas richtig gut wäre...hätte ich mich auch nicht für das interessiert, was die Anderen taten...ich war niemandem nützlich, darum war mir so oft langweilig...da ist es doch das Mindeste, dass ich mir wenigstens etwas von dem behalten hab, was sie mir erklärt haben...", erklärte er seufzend und strich flüchtig mit einer Hand über Zorros Arm. Er folgte dem Schwertkämpfer, nicht umgekehrt. Zorro mochte ihn als Käpt´n sehen...er sah sich als Zorros Begleiter... "Warum sollte ich dich in Frage stellen...?" Er seufzte und sah Ruffy an, blickte dann wieder auf das Meer hinaus. "Ich hab ja auch nicht behauptet, dass du richtig gut in etwas warst, du hast auf deine Art und Weise dazu gelernt, dich für andere Sachen interessiert. Aber eigentlich tut das auch nichts mehr zur Sache...", flüsterte er dann leise. Er sah wieder zu Ruffy, sah ihn lange und durchdringend an. "Und sag ja nie wieder, dass du niemandem nützlich wärst!" In seinen Augen flackerte es kurz wütend auf und auch seine Stimme war fester gewesen. "Ist das klar?" Ruffy hatte den Mund geöffnet, um etwas zu erwidern, schloss ihn nun aber und nickte nur. Er verstand den Schwertkämpfer, sie hatten nur noch einander... "Wie auch immer...", begann er nach einer langen Pause. "...es ist wohl besser, wenn wir weiter ziehen...aber wo sollen wir hin?", diese Frage hatten sie ja nun immer noch nicht geklärt. "Ist doch egal wohin!" Er stützte seine Arme auf den Tisch und legte seinen Kopf auf seine Hände. "Hauptsache weg!", murmelte er leise und schloss die Augen. Er wollte einfach weg, soweit weg wie möglich. Alles hinter sich lassen und am besten neu anfangen. Aber konnte man das überhaupt? Neu anfangen und vergessen? Zorro seufzte traurig. "Nein, kann man nicht...", flüsterte er leise, ließ die Augen geschlossen. Ruffy verstand nicht, was Zorro mit seinen letzten Worten meinte, nickte dann aber. "Ok, ich lichte den Anker...", erklärte er und stand auf. Draußen ging er zur Ankerkette und zog, zuckte dann aber zurück, als seine Schulter ihn an die Wunde erinnerte. Er seufzte. Er hasste es, um Hilfe zu bitten, aber es blieb ihm nichts anderes übrig. "Zorro?", rief er Richtung Kombüse und wartete auf eine Reaktion. Ruffy hoffte, dass der Schwertkämpfer sich nicht überanstrengte, denn ganz gesund war er nicht, aber hier bleiben konnten sie nicht, Zorro würde sich sowieso weigern... Zorro wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er seinen Namen hörte er schob den Stuhl zurück und trat ins Freie. Er schloss kurz die Augen und genoss die kühle Briese, ehe er sich Ruffy zuwendete. Er lächelte leicht, als er den Schwarzhaarigen neben der Ankerkette stehen sah. Es erinnerte ihn irgendwie an früher, da war er auch immer für den Anker zuständig gewesen. Zorro schüttele leicht den Kopf. Sachte schob er Ruffy zur Seite. "Ich mach schon!" Dann zog er den Anker hinauf, musste sich aber auf die Unterlippe beißen, um den Schmerz vor dem Jungen zu verbergen. Er drehte sich schnell von dem Jüngeren weg und stützte sich an die Reling, versuchte so gut wie möglich zu überspielen, dass es ihm immer noch nicht so gut ging. Er wollte nicht, dass Ruffy sich wegen ihm sorgte. Der Kleinere bemerkte, dass Zorro Schmerzen hatte, tat jedoch, als würde er davon nichts mitbekommen. Er wusste, dass Zorro es verbergen wollte und es sowieso leugnen würde, also war es besser, den Mund zu halten. Er bedankte sich lächelnd und setzte dann das Segel. Der Wind war stark genug, sodass sich das Boot schnell in Bewegung setzte. Der Junge nahm seine Position am Steuerrad ein und warf seinem Freund dann ein sanftes Lächeln zu. "Leg dich ruhig noch ein wenig hin...ich schaff das schon...", erklärte er und hoffte, dass der Ältere auf ihn hören würde. In letzter Zeit konnte man sich da ja nie so sicher sein... Zorro beobachtete wie Ruffy das Segel setzte. Seufzend ließ er sich an der Reling hinab rutschen, er hatte keine Lust wieder nach unten zu gehen, ihm gefiel es hier oben, auch wenn es mit der Zeit kalt werden würde, schon alleine durch den Fahrtwind. Er lehnte den Kopf an die Reling und sah in den Himmel, versuchte für einen Moment alles zu vergessen und seine Gedanken auszuschalten. Aber er konnte nicht ruhig bleiben und Ruffy schon wieder die Arbeit machen lassen. Der Junge hatte schon so viel für ihn getan. Zorro erhob sich langsam, fasste sich dabei an die Seite und ging langsam auf Ruffy zu. "Ich hab mich genug ausgeruht, du bist dran!" Ruffy schüttelte den Kopf, ehe er richtig über den Vorschlag nachgedacht hatte. Er konnte sich jetzt nicht hinlegen...schlafen sowieso nicht, nach allem, was passiert war. Er war viel zu aufgeregt und machte sich zu viele Sorgen, außerdem war er überhaupt nicht müde. "Ich bin ok...", fügte er schnell hinzu und sah den Schwertkämpfer dann unsicher an. Er wollte sich nicht schon wieder mit ihm streiten, besonders nicht, solange Zorros Gesundheit gefährdet war. Früher war zwischen ihnen alles leichter gewesen, aber da herrschten auch andere Umstände... Ja, es schlug ihm erst auf den Magen, seit der Andere so aufbrausend war...und sich überanstrengte...und seit er so starke Gefühle für Zorro hegte. Wieso war das alles nur so schwer? Würde es von nun an immer so sein? Auf Dauer würde er das nicht aushalten... Er sah Ruffy eine ganze Weile einfach nur an, blickte in die unsicheren Augen des Jüngeren. Auch er hatte gemerkt, dass sich vieles verändert hatte. Ruffy war nicht mehr so entschlossen und abenteuerlustig wie früher. Er war nicht mehr wie ein kleines Kind, das man kaum bändigen konnte wenn man auf eine neue Insel kam, oder sie neue Abenteuer erlebten. Ruffy war ruhiger und zurückhaltender geworden und vor allem ängstlicher, oder kam ihm das nur so vor? Zorro seufzte leise und legte seine Hand an Ruffys Wange. Oder war er daran Schuld, dass der Junge jetzt so war? Schließlich hatte er ihm nur Ärger gebracht. "Wieso?", flüsterte er leise. "Es ist meine Schuld, oder?" Er wusste selber nicht, was er damit überhaupt ausdrücken wollte. Ruffy runzelte die Stirn. "Woran sollst du Schuld sein?", fragte er und drückte Zorros Hand, hielt sie da, wo sie war fest. Er wusste, dass er dem Schwertkämpfer noch einiges erklären musste, aber war sich nicht darüber bewusst, dass sich Zorros Frage auf sein Verhalten bezog. Er spürte, dass der Grünhaarige nicht wütend war, eher traurig und es tat ihm weh, das zu sehen. Er wollte ihn doch glücklich machen...Warum konnte er das nicht? Warum konnte er nicht mal jetzt glücklich sein, wo sich doch sein größter Wunsch erfüllt hatte? Zorro lebte und war bei ihm und er war ihm so nah wie noch nie! Aber das hatte ja auch alles seine Schattenseiten... Er lebte, war aber mental und physisch angeschlagen, er war ihm nah und doch stand so viel zwischen ihnen...und er wusste nicht, wie lange er ihn noch halten konnte. Ruffy konnte ihn nicht glücklich machen, weil er es selber nicht sein konnte, er konnte ihn nicht beschützen und er konnte ihn nicht die Vergangenheit vergessen lassen. Im Grunde war er nur eine Last für ihn... Zorro seufzte kurz und stützte sich mit der anderen Hand auf das Steuerrad, das stehen und das Gleichgewicht halten zerrte ganz schön an seinen Kräften "Ach nichts, ist schon gut...ich hatte gerade nur an was gedacht..." Er schüttelte leicht den Kopf und lächelte flüchtig. Er wollte sich über die Vergangenheit keine Gedanken mehr machen, doch immer wieder kehrten sie zurück. Ob es nun das letzte Jahr war, oder seine Zeit mit Ruffy. Zorro schloss die Augen und genoss Ruffys Nähe, auch wenn es nur die Wärme seiner Hand war. Er konnte ihm nicht glauben, wollte es auch nicht. Zwar wusste er nicht hundertprozentig, was Zorro meinte, aber immer noch dachte er an das, was am Morgen geschehen war. Er hatte den Älteren enttäuscht, ganz bestimmt. Und zu allem Überfluss machte dieser sich auch noch Sorgen um ihn, obwohl Zorro derjenige war, der sich jetzt ausruhen musste. Aber ob es helfen würde, wenn er es ihm sagte? Es war schon schlimm genug, es selbst zu wissen...aber Zorro...würde er ihn dann nicht erst recht verlassen? Zorro liebte ihn nicht so sehr, wie Ruffy es sich wünschte...da würde er es wohl kaum einfach vergessen können, Abstand zu ihm halten... Nein, das wollte er nicht...und außerdem schämte er sich. Er hörte seinen Freund schon Dinge sagen, wie 'Ist das alles? Und darum hast du uns im Stich gelassen? Vergiss es doch einfach!', obwohl er wusste, dass dieser so etwas nie sagen würde. Aber das hatte Ruffy sich selbst oft genug vorgeworfen, darum ließ ihn diese Angst einfach nicht los... Das war der Grund...dafür gab Zorro sich die Schuld. Und wenn Ruffy ihm nicht noch mehr Probleme machen wollte, wäre es vielleicht das Beste, ihm alles zu sagen. Aber was, wenn ihn das genauso belastete? Er schloss schnell die Augen, als er Tränen in seinen Augen spürte und umarmte Zorro leicht. Er wollte einfach nur bei ihm sein, war das denn schon zu viel? Er hatte doch nur diesen einen Wunsch...warum war das denn so falsch? Zorro zögerte erst, erwiderte dann aber die Umarmung, mit der Hand, die eben noch auf Ruffys Wange gelegen hatte. Er wusste nicht, ob er sich noch auf den Beinen hätte halten können, wenn er das Steuerrad losgelassen hätte. Er war auch seit dem, was heute Morgen passiert war, verunsichert, weil er nicht wusste was den Jungen so verschreckt hatte und wie weit dieser noch körperliche Nähe zuließ. Doch wollte er Ruffy nicht verlieren, weil er ihn bedrängte oder sonst was tat, was der Junge nicht wollte. Zorro vergrub sein Gesicht in Ruffys Halsbeuge. "Egal was war, was ist und was kommen wird, wir schaffen das, oder Ruffy?" Er klang jetzt überhaupt nicht mehr stark, eher verzweifelt und hoffnungslos und er wusste nicht einmal warum "Bleib bei mir...du hast es versprochen..." Eine einzelne Träne, die er nicht mehr zurückhalten konnte, lief über seine warme Wange. Ruffy sah seinen Freund verblüfft an. Zorro hatte ihn doch erst gar nicht mitnehmen wollen... Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen und er stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste die Träne weg, ohne darüber nachzudenken. "...Es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche, als bei dir zu sein...und solange du es zulässt, werd ich dir folgen, egal wohin du gehst...", flüsterte er und schloss die Augen. "...Es tut mir so leid...das heute Morgen...das hat nichts mit dir zu tun...gar nichts..." Er seufzte leise, warum war es denn so schwer? Vielleicht, weil ihn das Gefühl nicht losließ, dass er möglicherweise niemals in der Lage sein würde, normal mit jemandem zu schlafen...hätte er doch schon früher gewusst, was er für Zorro empfand, dann wäre vielleicht er der erste gewesen und er hätte jetzt nicht so viel Angst. Aber hätte Zorro ihn damals beachtet? Hätte er es zugelassen? Wohl kaum... Zorro lächelte leicht. "Ich hab dir viele Probleme gemacht...das tut mir leid!" Sachte strich er durch das schwarze Haar. "Ich möchte, dass du glücklich bist!" Er senkte den Kopf und sah auf die Planken. "Was kann ich tun, damit du wieder lachst, wieder glücklich bist?" Zorro wusste selbst nicht, was er da sagte, doch war es das, was er wollte. Ruffy schüttelte nur ungläubig den Kopf, Zorros Worte hatten einen wunden Punkt getroffen. Er sah zu Boden, es tat so weh... "...Was redest du denn da? ...Heißt das...du hast mich nur geküsst, weil...ich es wollte? Ich war doch derjenige, der dir Probleme gemacht hat, ich bin dir doch nur ein Klotz am Bein, du schuldest mir gar nichts!", sagte er leise und wich etwas zurück. Er wusste selbst nicht, was er glauben sollte, wie er Zorros Worte auffassen sollte, aber genau das war es, was ihm die meiste Angst machte... Im ersten Moment wusste er gar nicht, wie er reagieren sollte. "Nein Ruffy...du verstehst nicht...das mein ich nicht!" Er wollte Ruffy hinterher und löste seine Hand vom Steuerrad, kurz kam er ins Wanken. "Es ist nicht so wie du denkst!" Seine Beine protestierten unter der Last seines Körpers, genauso wie alles andere, er ignorierte es genauso, wie das ziehen in seiner Wunde. Er ging weiter auf den Jüngeren zu. "Ich hab dich nicht geküsst, weil du es wolltest. Sowas würde ich nie tun, das solltest du wissen." Er wurde langsam wieder sauer, dass er den Schmerz vergaß. "Ich tu nie, was man mir sagt, wir kennen uns schon so lange, wie kannst du da zweifeln? Und wenn du mir ein Klotz am Bein wärst, hätte ich dich nicht mitgenommen. Dann hätte ich mir die Kraft sparen können, als ich dich aus dem Wasser gezogen hab. Was erlaubst du dir einfach das zu behaupten?", schrie er den Jüngeren schon fast an. "Meinst du, ich hätte das nur getan, weil du das so wolltest, ich hab es gemacht weil ich di..." Er schnappte nach Luft und sank in die Knie. Ihm war furchtbar schwindelig und sein Körper schmerzte. Ruffy stürzte auf ihn zu und hielt ihn fest, als er Zorro fallen sah. "...Es tut mir leid...ich weiß auch nicht...", flüsterte er verzweifelt und drückte ihn an sich. Dann merkte er, dass der Ältere schon wieder keine Luft bekam. "Zorro!" Es war nur ein eine Art Keuchen, dem Anderen ging es wieder schlecht und er, ER war Schuld daran! Er drückte seine Lippen auf die von Zorro, beatmete ihn. Sein ganzer Denkapparat setzte aus, vor Panik und Verzweiflung, Tränen liefen seine Wangen hinab. Es war alles seine Schuld... Zorro beruhigte sich wieder etwas und er bekam dank Ruffys schneller Hilfe auch wieder besser Luft. Leicht schob er ihn von sich, damit dieser merkte, dass es ihm wieder besser ging. Er blickte eine Weile in die dunklen Augen, die ihn so verzweifelt ansahen und zum Teil von einem Tränenschleier verdeckt wurden. "...Du weinst schon wieder...wegen mir...", meinte er müde, sah ihm aber immer wieder in die Augen. Ruffy schluckte. Zorro hatte keine Ahnung...er wusste nicht, wie sehr er ihn liebte, wie sehr er ihn brauchte... Er nahm das Gesicht des Älteren in die Hände und küsste seine Stirn. "Ich brauche dich...", flüsterte er und strich über den Rücken des Älteren. Dann lächelte er ihn leicht an. "...Komm, ich helf dir ins Bett...ruh dich etwas aus...", sagte er leise und half dem Schwertkämpfer auf die Beine. Zorro wollte etwas erwidern, Ruffy sagen, dass er auch ihn brauchte, doch gerade da zog der Junge ihn auf die Beine. Nur ein gequältes Stöhnen kam über seine Lippen. Zorro seufzte lautlos. Ruffy war der Meinung, er wäre für ihn ein Klotz am Bein? Nun war es wieder der Jüngere, der ihm half und das nicht zum ersten Mal, wieder brachte er ihn ins Bett, damit er sich ausruhte, dabei müsste Ruffy doch genauso Schmerzen haben, vor allem, da er fast sein gesamtes Gewicht trug. Wie sollte er das jemals wieder gut machen... Zusammen gingen sie langsam unter das Deck, Zorro versuchte dabei, möglichst Ruffys Schulter zu entlasten. Nach endlosem Weg, wie es ihm vorkam, erreichten sie endlich das Zimmer. Zorro spürte immer mehr, wie ihn seine letzten Kräfte verließen, immer öfter fielen ihm die Augen zu. Ruffy legte den Mann, der ihm alles bedeutete behutsam in das Bett und deckte ihn vorsichtig zu. Bald schien es, als würde Zorro schlafen und er strich sanft über die Stirn des Älteren, ehe er leise die Kajüte verließ und wieder an Deck ging. Schon auf dem Weg nach oben schnürten Tränen seinen Hals zu und, oben angekommen, stützte er sich auf das Steuerrad und weinte bitterlich. Wie sollte er das alles je wieder gut machen? Er bereitete Zorro so viel Schmerz und Sorge... Etwa eine Stunde später entdeckte Ruffy eine weitere Insel und ankerte in sicherem Abstand von ihr. Dann ging er zu Zorro hinunter, um nach ihm zu sehen. Der Schwertkämpfer hatte die Augen geschlossen und atmete ruhig, er hatte kein Fieber und schien auch sonst ganz in Ordnung zu sein. Erleichtert ließ Ruffy sich neben das Bett sinken und schloss die Augen. "...Du hast die Wahrheit verdient...aber ich kann es dir einfach nicht sagen...ich hab nicht den Mumm dazu...", flüsterte er leise und irgendwie war es befreiend. Es auszusprechen half ihm irgendwie, obwohl er es einem Schlafenden anvertraute... "...Du kannst nichts dafür...dass ich so bin, wie ich bin...und ich weiß nicht, wie viel ich dafür kann...", begann er und musste schlucken, um nicht erneut zu weinen. "...Als ich auf die Insel kam, war ich halb tot...und konnte mich nicht wehren...ich war angespült worden...und dann...", er unterbrach seine Rede, um Luft zu holen. Es fiel ihm mehr als schwer, auch nur darüber nachzudenken. Das ganze in Worte zu fassen, war schon um einiges schwieriger... "...Dann hab ich Stimmen gehört...Piraten...sie wussten nicht, wer ich bin, sonst wäre ich jetzt bestimmt tot...sie...haben mich festgehalten und...ausgezogen...", seine Stimme wurde heiser, zitterte, sein Herz raste. "...Und...als sie fertig waren...hat einer mir den Hals zugedrückt...bis ich ohnmächtig wurde...als ich aufgewacht bin, waren sie weg...und ich wusste, das Wasser würde bald steigen...aber ich konnte nicht aufstehen...ich wollte es nicht...ich hab mich so geschämt...und dann hab ich dein Bandana da liegen sehen..." Tränen hatten sich den Weg in seine Augen gebahnt und er wischte sie sich mit einer mechanischen Handbewegung weg. "...Ich hab daran gedacht, dass du von mir enttäuscht wärst...wenn ich einfach sterbe...und darum bin ich aufgestanden...hab mich angezogen und bin in die Stadt gelaufen...darum hab ich weitergelebt und gehofft, dass du lebst...aber ich hatte Angst...dass ich mich irre und, dass ich das herausfinden könnte, wenn ich auf die Suche gehe...ich hatte Angst, dass ich irgendwann vor deinem Grab stehe und merke, dass alles umsonst war..." Er zog die Knie an und legte die Stirn darauf, er würde das Zorro niemals ins Gesicht sagen können... "...Aber, wäre ich nicht so feige gewesen...hätte ich dir vielleicht helfen können...vielleicht wäre alles wie früher...oder könnte wieder so werden...vielleicht...wärst du dann glücklicher...ich hab dich im Stich gelassen, genau wie alle anderen...ich hab versagt..." Zorro war eingeschlafen, nachdem Ruffy das Zimmer verlassen hatte, wurde aber wieder wach, als er die Tür erneut hörte. Er wusste nicht, warum, aber er konnte nicht richtig schlafen, trotzdem blieb er ruhig liegen und ließ die Augen geschlossen, er döste einfach vor sich hin. Er wollte nicht, dass Ruffy sich schon wieder Sorgen um ihn machte. Deshalb genoss er einfach seine Nähe und tat so, als würde er schlafen und irgendwie war es ja dasselbe wie Ausruhen. Er bemerkte, wie der Jüngere sich neben dem Bett niederließ. Zorro öffnete die Augen und wollte etwas zur Seite rutschen, damit er mit aufs Bett konnte. Als Ruffy auch schon anfing zu sprechen. Er merkte, dass der Junge nicht mitbekommen hatte, dass er wach war, deshalb blieb er weiterhin ruhig liegen, den Blick an die Decke gerichtet und lauschte Ruffys Worten. Der Jüngere wurde mit jedem Wort trauriger, dass es Zorro das Herz zusammenzog. Ruffy machte eine Pause und Zorro merkte, dass es dem Jungen sichtlich schwer fiel überhaupt darüber zu reden. Als Ruffy dann weitersprach, schloss er die Augen, er konnte kaum glauben, was er da hörte. Er fühlte sich irgendwie hilflos und schwach. Ohne, dass er etwas tun konnte, traten ihm Tränen in die Augen und liefen seinen Wangen hinab. Wer war so grausam, das einem Menschen anzutun? Die Welt war einfach nicht fair und dann traf es auch noch Ruffy, der sonst immer so glücklich und lebensfroh war. Sie hatten ihm damit alles genommen. Er schluckte, erhob sich leicht und zog Ruffy in seine Arme, drückte den zitternden Körper fest an seinen. "...Du hast nicht versagt...und du hast auch keinen im Stich gelassen..." Er strich ihm sanft und beruhigend durch das schwarze Haar. "Es wird dir nie wieder jemand was tun, das verspreche ich dir, hörst du?" Ruffy war leicht erschrocken, schloss dann aber die Augen und schmiegte sich weinend an Zorro, wollte nur seine Wärme spüren und bei ihm sein. Er konnte einfach nichts sagen, nichts tun... Der Junge war einfach so hilflos, aber was konnte er auch tun? Aber nun würde Zorro doch verstehen, warum er nichts für das konnte, was am Morgen passiert war? Jetzt musste er doch alles verstehen! Und das war vielleicht das einzig Gute an der Situation... Immer noch konnte er Zorro nicht in die Augen sehen, barg sein Gesicht an der starken Schulter und wäre dort am liebsten für immer geblieben, auch, als er sich bereits etwas beruhigt hatte. Er presste den Jungen fester an sich und strich ihm weiter durch das Haar. Es war gut, dass Ruffy sich mal ausweinte und nicht immer alles in sich hinein fraß. Jetzt verstand er auch, warum der Jüngere am Morgen so reagiert hatte. Zorro seufzte lautlos, er musste schlimme Erinnerungen in ihm geweckt haben, hätte er das doch nur eher gewusst... "Ich bin immer für dich da, egal was ist...", flüstere er, wusste aber nicht, ob Ruffy das verstanden hatte, doch hatte er keine Ahnung, was er hätte sagen sollen. Der Junge schlang die Arme um den Hals seines Freundes und nahm seinen ganzen Mut zusammen, um ihn anzusehen. Er liebte ihn so sehr...und brauchte seine Nähe... Aber er wusste selbst nicht, warum er solche Angst hatte, dass Zorro ihn verstieß. Er wusste nicht, warum seine Vergangenheit ihn nicht los ließ...und am wenigsten wusste er, warum er sich so schämte. Jetzt wusste Zorro alles, aber was bedeutete das? Er hätte gern gelächelt, dem Älteren gesagt, dass alles gut war. Aber es ging einfach nicht... "...Zorro...es tut mir leid...dass ich nichts gesagt habe...ich weiß auch nicht...", begann er, aber er wusste nicht, was er eigentlich sagen wollte. "Es braucht dir nicht leid tun." Er lächelte ihn aufmunternd an. "Ich hätte es wahrscheinlich auch nicht gesagt..." Sachte strich er ihm über die Wange, während er ihm in die dunklen Augen sah. Er würde auf den Jungen aufpassen und ihn schützen. Und vielleicht würde Ruffy das Erlebnis vergessen können, irgendwann und wenn es nur für einen Moment wäre. Dieses Lächeln...es berührte Ruffy so sehr... Nur Zorro konnte ihn so anlächeln. Und langsam versiegten seine Tränen und er fühlte ich geborgen in den Armen des Älteren. Nun lächelte auch er etwas, legte seine Stirn an die des Älteren und plötzlich war ganz klar, was er sagen wollte. Etwas hatte man ihm nicht nehmen können... "...Mein erster Kuss...gehört dir...", sagte er mit einem zufriedenen Seufzen und schloss die Augen. Ja, er hätte Zorro alles gegeben. Aber das war nunmal das Einzige gewesen, was er noch hatte. Zwar konnte er die Bedürfnisse des Anderen nicht erfüllen...konnte für ihn nicht so rein und unschuldig sein, wie er es gern gewesen wäre, beim ersten Mal...aber wenigstens hatte er seinen ersten Kuss für den einzigen Menschen auf der Welt aufgespart, der ihm so viel bedeutete... Zorro strich ihm sachte über die Wange und lächelte sanft. Er war froh, dass Ruffy wenigstens wieder etwas lächeln konnte. Auch er schloss die Augen und fuhr mit dem Daumen leicht über Ruffys Lippen. Zog ihn etwas an sich, um ihm mehr das Gefühl von Sicherheit zu geben. Er hätte ihn jetzt gerne zu sich aufs Bett gezogen und ihm gezeigt, wie viel er ihm bedeutete. Doch wusste er nicht, wie Ruffy darauf reagieren würde, er wollte nicht nochmal die Erinnerungen in ihm wecken. Ruffy seufzte leise und strich Zorro durch die kurzen Nackenhaare. Er erinnerte sich, wie er sich früher vorgestellt hatte, das zu tun... "...Ich wollte das heute Morgen genauso sehr wie du...glaub mir...", flüsterte er und lächelte leicht. "...Ich hab mir so lange gewünscht, dass du meine Gefühle erwiderst...ich weiß nichtmal genau, wann das angefangen hat...und jetzt...ist alles so durcheinander...", fuhr er fort und seufzte. Er wusste ja noch nicht einmal, was Zorro für ihn empfand, was die ganze Sache nicht unbedingt einfacher gestaltete... "Wir bekommen das schon wieder hin.", sagte er sanft und sah ihm wieder in die dunklen Augen. "Zusammen schaffen wir das." Zorro löste sich, um in eine etwas bequemere Lage zu rutschen, da er ein leichtes Ziehen in der Seite spürte. Sah ihm dann aber wieder in die Augen. "Du bist in Sicherheit und niemand kann dir mehr was tun.", sagte er leise. "Das war genau das, was du zu mir gesagt hast." Wieder lächelte er sanft. "Aber du solltest jetzt erstmal aufstehen, der Boden ist hart und kalt, dazu noch unbequem." Ruffy lächelte sanft und fühlte sich so sicher wie schon lange nicht mehr. Er stand auf und setzte sich zu Zorro auf das Bett. Aber er wollte sich nicht hinlegen, denn dann würde er sich vielleicht gar nicht mehr aufraffen. Er musste das Essen machen, Zorros Wunde versorgen, das Geschirr spülen... Ja, es fiel ihm immer mehr auf, wie wenig er früher zu tun gehabt hatte. Wofür war er eigentlich da gewesen? Ruffy legte eine Hand an Zorros Wange, merkte, dass er leichtes Fieber hatte. "...Ich komme gleich wieder...", flüsterte er und stand auf. Zorro sah ihn fragend an, erwiderte aber nichts und beobachtete, wie Ruffy das Zimmer verließ. Er fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht, schloss die Augen und seufzte. Er hatte keine Ahnung, wie er sich Ruffy gegenüber verhalten sollte, er meinte dabei nicht den normalen Umgang mit dem Jungen, sondern die Nähe. Hätte er doch früher gewusst, was Ruffy passiert war, dann wäre das heute Morgen ganz anders verlaufen und er hätte dem Jüngeren so einiges erspart... Kapitel 16: Gemeinsam sind wir stark ------------------------------------ Ruffy atmete kurz erleichtert durch, als er die Küche betrat. Es war nicht leicht, mit Zorro über diese Dinge zu reden, vor allem, weil er das Gefühl hatte, dass dieser sich dadurch nur noch mehr Sorgen machte... Diesen Gedanken beiseite wischend, holte er die Medizin und das Verbandszeug und begab sich wieder nach unten. Dort setzte er sich an den Bettrand und baute das, was er brauchte auf dem kleinen Nachttisch auf. Er musste Zorro wohl nicht erklären, warum er das jetzt tat, zumindest sagte er nichts, konnte nichts sagen. Was sollte er auch sagen? Er wollte Zorro nicht verlieren, war das nicht Grund genug? Was spielte es da für eine Rolle, wann ihm was zugestoßen war? Der Schwertkämpfer war jetzt krank und brauchte jetzt Hilfe...da konnte er sich noch so sehr sträuben! Er öffnete die Augen, als er Schritte hörte und kurz danach die Tür auf ging. Zorro richtete sich leicht auf, zuckte aber kurz zusammen. Brummend beobachtete er den Jüngeren, wie er Verbandszeug und einige andere Sachen auf den Nachttisch legte. Konnte von seiner Position aber nicht genau erkennen, was es alles war. Konnte es sich aber denken. Er schob sich ein Stück von Ruffy weg. Zorro wusste gar nicht, was der Junge hatte, es ging ihm doch wieder gut, was wollte er denn dann mit all dem Zeug? Ruffy sah kurz zu Zorro und merkte, dass ihm das, was er tun wollte nicht ganz geheuer war. Er seufzte. "...Ich will nicht, dass es dir wieder schlecht geht...die Medizin hat dir schonmal geholfen...bitte...", begann er, brach aber ab. Warum rechtfertigte er sich eigentlich? Zorro musste ihn doch eigentlich verstehen! Er hatte ihm seine Liebe gestanden, sich beinahe für ihn umgebracht, alles getan, um ihm zu helfen...es musste ihm doch klar sein, was er wollte... "Mir geht es doch gar nicht schlecht!", protestierte er leise. Er wusste, dass Ruffy eigentlich Recht hatte, aber irgendetwas hielt ihn ab, sich helfen zu lassen, es war wie eine Sperre in ihm, die das verhinderte. Und wieder waren sie in solch einer Patt-Situation. Hatte er sich nicht fest vorgenommen, auf den Jungen aufzupassen? Wie sollte er das tun, wenn er noch nicht Mal über seinen eigenen Schatten springen konnte und sich helfen ließ? Aber am Strand hatte es doch auch geklappt, er hatte es auch so geschafft, ihn aus dem Wasser zu holen und, als der Anführer der Gang sie angegriffen hatte, konnte er sie auch verteidigen. Auch wenn ihm immer noch nicht klar war, wie er das geschafft hatte. Ruffy senkte den Blick, er wusste nicht, wie er es schaffen sollte, ruhig zu bleiben, wenn Zorro es ihm so schwer machte. Trotzdem blieb er gelassen, hob den Blick wieder und sah seinen Freund ernst an. "...Du weißt genau, dass es dir schlecht geht...und, dass du ein schlechter Lügner bist...außerdem hast du Fieber und bist vorhin schon wieder zusammengebrochen..." Er musste eine Pause machen, sonst hätte er gerade wieder zu heulen angefangen und das wollte er einfach nicht. "...Bitte...ich kann es nicht ertragen, dich so leiden zu sehen...versteh doch..." Er senkte den Blick. "...Und, wenn dein Bruder uns wirklich beobachten würde...glaubst du nicht, er hätte bessere Gründe mich umzubringen als, dass ich dir helfe?" Seine Stimme wurde mit jedem Wort brüchiger, er wusste nicht, wie Zorro auf die letzten Worte reagieren würde, aber das war nun mal die Wahrheit. Sie waren Freunde. Und wenn Zorros Bruder so allwissend und allmächtig war, wie Zorro befürchtete, würde er Ruffy schon allein darum töten wollen. Ob er sich töten ließ, war eine ganz andere Geschichte... Zorro hatte den Blick abgewandt, er konnte Ruffy nicht ansehen, er wusste, was er dem Jungen antat, wenn er weiter so stur blieb und sich nicht helfen ließ. Er verstand ihn nur zu gut. Erschrocken riss er die Augen auf, als Ruffy seinen Bruder erwähnte, er sah den Jungen schon fast verzweifelt an, sein Herz raste, als er an die Ereignisse des letzten Jahres dachte. Zorro fing leicht an zu zittern, bekam es selber aber gar nicht mit, starrte nur Ruffy fast schon panisch an. Er wollte den Jungen nicht verlieren, auf gar keinen Fall. Zorro wollte etwas sagen, doch kein Ton kam über seine Lippen. Ruffy hatte vollkommen Recht, sein Bruder würde den Jungen nicht nur töten weil er ihm half, wenn er erstmal heraus bekam, was sie für einander empfanden. Ruffy sah Zorro zittern und legte eine Hand auf die seine. "...Aber erstens ist es dafür sowieso zu spät...und zweitens hab ich keine Angst vor ihm...denn du bist stärker als er...wenn du nur erstmal richtig gesund bist...und ich fang auch wieder mit dem Training an...wir haben alle unsere Feinde besiegt...ihn werden wir auch besiegen und eines Tages gewinnst du auch gegen Falkenauge...aber solange du krank bist, kannst du dich nicht verteidigen...und ich werd bestimmt nicht von heute auf morgen wieder so stark wie früher..." Er sah ihn eindringlich, fast flehend an und hoffte, dass seine Worte so bei Zorro ankamen, wie er sie meinte. Zorro spürte die Hand des Jüngeren auf seiner, wurde so in die Wirklichkeit zurück gerissen. Er beruhigte sich wieder und lauschte Ruffys Worten. Ja verdammt, der Junge hatte ja Recht. Sie mussten wieder gesund werden und wieder trainieren, sonst würde ihre Reise nicht lange dauern. Vielleicht hatten sie ja auch Glück und sein Bruder verlor das Interesse an ihm, was eher unwahrscheinlich war. Auch wenn Ruffy keine Angst hatte, Zorro hatte sie, er wusste, zu was sein Bruder fähig war und er wollte sich gar nicht vorstellen, was er mit ihnen anstellen würde, würde er sie in die Finger kriegen. Es war zwar schön zu hören, dass Ruffy an seine Stärke glaubte, aber was brachte das, wenn man es selber nicht tat... Das würde der Junge aber nie erfahren... Zorro nickte leicht, und hoffte, dass Ruffy das als Zeichen verstand, dass er sich helfen ließ. Zu aufgewühlt waren seine Gedanken, als, dass er etwas anständiges über die Lippen bekommen hätte. Ruffy lächelte leicht, er verstand, dass Zorro zu aufgewühlt war, um etwas zu sagen. Aber wenigstens würde er sich jetzt helfen lassen... Er bereitete die Medizin vor, wie bereits in der letzten Nacht und verabreichte sie Zorro, musste etwas schmunzeln, als dieser wegen dem bitteren Geschmack das Gesicht verzog. Dann allerdings musste er ihm die Spritze geben und er hasste es, das zu tun. Eine Spritze tat zwar nicht allzu weh, aber es war dennoch kein angenehmer Job... Dann hob Ruffy Zorros Oberteil etwas an und wechselte den Verband, da das Schmerzmittel bereits Wirkung zeigte, machte das keine allzu großen Probleme. Als er fertig war, packte er die Sachen zusammen und wollte sie wegbringen, doch dann merkte er, dass sein Arm von der verletzten Schulter abwärts zu kribbeln begann und taub wurde... Nur widerwillig ließ er diese Prozedur über sich ergehen. Er musste leicht lächeln, da Ruffy so konzentriert aussah, als er ihm die Spritze mit dem Schmerzmittel verabreichte und den Verband wechselte. Zorro hatte ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. Vor allem musterte er ihn genau, als er die Sachen wieder zusammen packte. Er merkte, dass irgend etwas anders war, er kannte Ruffys Bewegungen genau. "Was hast du?", fragte er und achtete genau darauf, wie der Junge auf die Frage reagieren würde. "Und sag nicht, nichts!" Er spürte deutlich, dass irgend etwas nicht stimmte. Ruffy biss sich auf die Unterlippe und schloss kurz die Augen. "...Mein Arm...ich spür ihn nicht mehr...", sagte er leise und versuchte, die Angst in seiner Stimme zu unterdrücken. Er glaubte zwar, dass das nur ein vorübergehender Zustand sein musste, sonst hätte er schon eher Probleme gehabt, aber es war dennoch unheimlich... Er konzentrierte sich, versuchte, wenigstens seine Finger zu bewegen, aber es ging nicht. "Was?" Er klang erschocken. Zorro stand schnell auf, zuckte dank des Schmerzmittels aber nur leicht zusammen. Er schob Ruffy zum Bett und drückte ihn darauf nieder seine Gedanken rasten. Er wusste nicht mal ansatzweise, was er tun sollte, das mit dem Pfeil war eine Sache, aber das hier eine andere. Er schluckte kurz und zog dem Jungen langsam das Oberteil aus, darauf bedacht, ihm keine Schmerzen zuzufügen und nicht wieder Erinnerungen zu wecken. Dann besah er sich der Wunde, sie war zwar etwas gerötet, doch konnte er nichts weiter erkennen. Zorro verfluchte sich, dass sie nicht auf der Insel geblieben waren, da hätte er den Opa wenigstens um Hilfe fragen können. Aber was sollte er nun tun? Er war der Letzte, der eine Ahnung davon hatte, wie man Verletzungen behandelte, vor allem, wenn man sie nicht sah. Oder war die leichte Rötung schon ein Zeichen? Zorro wurde sichtlich nervöser. Ruffy schluckte und ließ den Anderen gewähren. Er hatte ihm doch keine Angst machen wollen... "...Ich...hätte nur eine Idee...", sagte er nach einer Weile und deutete mit dem gesunden Arm auf den Verbandskasten. Es konnte nur eine Entzündung sein...hätte der Pfeil selbst etwas damit zu tun, hätte die Taubheit doch sofort beginnen müssen, oder? Er traute sich kaum, Zorro darum zu bitten, aber er musste sich wohl auch eine Spritze geben lassen... Er sah in die Richtung, in die Ruffy zeigte und sah den Verbandskasten. Lange Zeit starrte er ihn an, unfähig auch nur irgend etwas zu denken oder zu machen. Das konnte nicht Ruffys Ernst sein, er hatte doch von sowas überhaupt keine Ahnung. Er schaffte es ja noch nicht mal, einen vernünftigen Verband anzulegen, dass dieser auch lange genug hielt. "...Ich...kann das nicht...", flüsterte er schon fast. Ruffy blickte Zorro eine Weile an. "...Natürlich kannst du das!", sagte er dann und sah Zorro verwirrt an. Der Ältere sah so geschockt aus und Ruffy spürte regelrecht seine Angst. "...Ich weiß, dass du es kannst...", flüsterte er und sah ihn fest an, drückte seine Hand mit der gesunden und streichelte mit dem Daumen darüber. Er hätte ihm das alles so gerne erspart... "Ich weiß doch nicht, was ich machen soll!" Er erwiderte leicht den Druck auf seiner Hand. "Was ist, wenn ich was falsch mache?" Früher hätte er jetzt nach Chopper geschrieen, dann hätte der sich darum gekümmert. Aber früher wäre das auch nicht passiert... Ruffy schüttelte nur den Kopf. "Du machst schon nix falsch...das ist ganz leicht..." Er verstärkte den Druck. "...Bitte...ich sag dir, was du machen musst...aber ich kann das nicht mit der linken Hand...", erklärte er und sah den Schwertkämpfer bittend an. Es war der einzige Weg... Zorro rang sichtlich mit sich, warum er das tat, wusste er nicht. Wahrscheinlich, weil es um Ruffy ging. Er nickte leicht. "Ok, ich mach es!" Er wusste, dass er es tun musste, ihnen blieb ja auch nichts anderes übrig. Auch wenn es ihm nicht gefiel. "Was soll ich tun?" "Nimm eine Spritze raus und zieh was von dem durchsichtigen Zeug da rein...dann drück wieder ein bisschen was raus...", begann er und wartete, bis Zorro so weit war. Dann hielt er seinen Arm fest, damit der Ältere die kleine, blaue Stelle sehen konnte, da, wo die Vene war. Er deutete mit einem Finger darauf. "...Da musst du rein spritzen...", sagte er und wartete, ob Zorro schon bereit dazu war. Seine Hände zitterten leicht, als er die Spritze griff und das tat, was Ruffy ihm sagte. Er versuchte, sich zu beruhigen, sich einzureden, dass das alles ganz leicht war und das war es ja auch. Aber, als Ruffy dann auf den kleinen Fleck deutete, zog sich alles in ihm zusammen. Er schluckte und seine Hände zitterten stärker. Das konnte Ruffy von ihm doch nicht verlangen. Was war, wenn er daneben stach, oder sonst einen Fehler machte? Das würde er sich nie verzeihen! Zorro schloss die Augen und atmete tief durch, versuchte, sich zu konzentrieren und vor allem, seine Hände ruhig zu bekommen. Langsam setzte er die Nadel an die Vene an, zögerte noch einmal, bevor er es Ruffy spritzte. Ruffy beobachtete, was Zorro tat, lächelte dann, als dieser fertig war und die Spritze herauszog. Er hob die linke Hand und strich über die Wange des Älteren. "Siehst du? Ich wusste, du kannst es...", sagte er leise und lächelte den Schwertkämpfer aufmunternd an. Noch spürte er keine Veränderung, aber selbst, wenn es zu spät war...solange Zorro bei ihm war, ertrug er es mit Fassung. Er hatte es ja gesagt...zusammen schafften sie alles. Und er begann, daran zu glauben. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, als er es endlich hinter sich hatte und die Spritze wieder herauszog. Eine Weile starrte er noch auf die Spritze, die er in den Händen hielt, erst, als er Ruffys Hand auf seiner Wange spürte und die beruhigenden Worte hörte, entspannte er sich etwas und sah den Anderen an, auch er versuchte zu lächeln, doch ihm wäre viel wohler, wenn er wüsste, was mit Ruffys Arm war. "Tut mir leid...hätte ich mich nicht wie ein Idiot aufgeführt, wären wir noch auf der Insel geblieben und der Opa hätte dir helfen können...", flüsterte er leise und wandte den Blick ab, er konnte ihm nicht in die Augen sehen, denn er wusste, dass es seine Schuld war, wenn der Jüngere irgendwelche Schäden zurück behielt. Ruffy schüttelte nur den Kopf und strich über seinen Arm. "Er hatte wegen der Wunde doch auch keine Bedenken...und du warst nur vorsichtig, das ist alles...", flüsterte Ruffy und es tat ihm weh, Zorro so niedergeschlagen zu sehen. Er wusste nicht, wie er dem Anderen die Selbstzweifel nehmen sollte. Seufzend legte er den Kopf an die Schulter des Schwertkämpfers. "...Wenn es bis heut Abend nicht besser wird, können wir immer noch an Land gehen...wir ankern vor einer Insel, aber ich wollt nicht näher ran fahren...ich bin nicht sicher, ob sie bewohnt ist...", erklärte er dann. Er hatte ganz vergessen, Zorro von der Insel zu erzählen... Zorro lächelte ihn dankend an. "Eine Insel?" Er sah ihn überrascht an, es kam selten vor, dass sich mehrere Inseln so dicht beieinander befanden. Er schüttelte leicht den Kopf und drückte Ruffy in die Kissen. "Schlaf erstmal eine Runde. Ich geh an Deck und halt die Stellung." Er lächelte ihn an. "Ich werd dir Bescheid sagen, wenn was ist." Er stand auf und ging zur Tür. "Und, wenn das mit deinem Arm schlimmer wird, oder sonst irgendwas ist, rufst du!" Ruffy nickte und wartete, bis der Ältere das Zimmer verlassen hatte, dann schloss er die Augen und schluckte. Was, wenn der Arm für immer taub blieb? Dann konnte er Zorro gar nicht mehr helfen, war noch mehr auf seine Hilfe angewiesen. Er nahm den Arm, der schlaff an seiner Seite lag und legte ihn auf seinen Bauch. Doch er spürte nichts... Irgendwann schlief er ein, er war doch um einiges erschöpfter gewesen, als er hatte zugeben wollen... Zorro trat an Deck und genoss die erfrischende Kühle. Streckte sich erst mal, was weitgehend ohne Probleme ging, da das Schmerzmittel immer noch wirkte und ging dann zur Reling, er stützte sich darauf ab und sah zur Insel. Seufzend schloss er die Augen und lauschte den Wellen des Meeres und dem Kreischen der Möwen. Genoss für einem Moment die Einsamkeit. Dann öffnete er wieder seine Augen, stieß sich von der Reling ab und ließ seinen Blick durch die Gegend schweifen, aber alles schien ruhig zu sein. Dann ging er in die Kombüse und machte ein paar Sandwiches, was anderes konnte er nicht. Die würde er später Ruffy geben, aber erstmal sollte dieser sich ausschlafen. Zorro trat wieder nach draußen, suchte die Umgebung nach Feinden ab und ging wieder zur Reling, wo er auch blieb. Ruffy schlief sehr unruhig, die Aufregung in den letzten Tagen war zu viel für ihn gewesen. In seinen Träumen tauchte alles Erlebte erneut vor seinem inneren Auge auf und suchte ihn heim. Leise stöhnte er und wälzte sich umher. "...Zorro...", wimmerte er leise und Tränen liefen seine Wangen hinab. "...Geh nicht weg..." Der Wind frischte auf und es wurde immer kühler. Zorro stieß sich von der Reling ab und ging unters Deck, da ihm schon ziemlich kalt war, außerdem wollte er nach dem Anderen sehen. Er öffnete die Tür zu dem Zimmer und hörte Ruffy leise seinen Namen wimmern, schnell war er bei ihm. Er setzte sich zu ihm aufs Bett und strich ihm beruhigend durchs Haar. "Ich bin hier, ich geh nicht weg...", sagte er immer wieder, während er weiterhin durch das Haar fuhr und mit der anderen Hand sachte die Tränen weg strich. "Wir bleiben zusammen, egal was passiert!" Ruffy erwachte und sah direkt in Zorros wunderschöne Augen. Er beruhigte sich langsam und streckte die linke Hand nach ihm aus, strich über seine Wange. Er wusste ja, dass Zorro ihn nicht einfach so im Stich lassen würde...aber er konnte die Panik nicht kontrollieren. Alle Menschen, die er geliebt hatte, hatten ihn verlassen. Nicht, weil sie ihn nicht mehr mochten, sondern um ihre eigenen Wege zu gehen... Der Junge lächelte trotzdem, das war doch das Einzige, was er tun konnte... "...Ich weiß...", sagte er leise, aber er wusste nicht, ob das nun eine Lüge war. "Warum auch sollte ich gehen? Du bist mir viel zu wichtig um das zu tun!" Er lächelte ihn aufmunternd an. "Hast du Hunger? Ich hab Sandwiches gemacht..." Er sah ihm in die dunklen Augen. Wie sollte er Ruffy denn die Angst nehmen? Auch, wenn er es ihm mehrfach sagen würde, bezweifelte er, dass der Jüngere auch wirklich daran glaubte. Konnte man sowas denn beweisen und, wenn ja, wie? Ruffy lächelte. Diese Worte bedeuteten ihm so viel... Auf die Frage hin nickte er und setzte sich auf, was sich mit nur einem Arm etwas schwierig gestaltete. Aber er schaffte es und stand dann auf, um mit Zorro nach oben zu gehen. Doch, noch auf dem Weg, blieb er plötzlich stehen. Es störte ihn, wie der Arm da so schlaff herunter hing und außerdem wollte er Zorro den Anblick ersparen, also hielt er ihn mit der linken Hand fest und seufzte leise. Zorro drehte sich nach ihm um, als Ruffy stehen blieb. Er lächelte sanft. "Ich hol dir was, leg du dich hin und ruh dich noch aus!" Er wartete noch, bis Ruffy wieder im Bett war und ging dann nach oben in die Kombüse. Kalt schlug ihm der Wind ins Gesicht und es regnete. Schnell sicherte er das Boot, falls ein Sturm kommen sollte und ging dann in die Kombüse, holte das Essen und was zu Trinken und verschwand dann schnell unter Deck. Er war nass bis auf die Knochen und fror, doch ignorierte er es und ging gleich zu Ruffy, er wollte den Jungen nicht länger als nötig alleine lassen. Ruffy hatte ein richtig schlechtes Gewissen, aber er wollte seinem Freund nicht noch mehr Sorgen machen, also gehorchte er. Er wartete geduldig, auf dem Bett sitzend, bis Zorro wiederkam, hob dann aber verwundert die Augenbrauen, als er sah, wie durchnässt dieser war. "Du bist ja ganz nass!", sagte er und fischte ein Handtuch aus einer Kommode, um es ihm zu reichen. "Ja, ich hatte mich entschieden, noch schnell duschen zu gehen und zu spät gemerkt, dass ich meine Sachen noch an hatte!", grinste er. Er nahm das Handtuch und stellte das Essen auf den Tisch. "Es regnet draußen und ist ziemlich kalt geworden." Er fuhr sich mit dem Tuch durchs Gesicht und rubbelte sich dann die Haare ab. "Ich hab noch schnell das Schiff gesichert, deshalb hat es etwas gedauert." Er legte das Tuch um seine Schultern und reichte Ruffy den Teller. "Hier stärke dich erstmal!" Der Jüngere nickte und nahm das Essen entgegen, stellte den Teller auf dem kleinen Tisch ab, damit er Essen konnte. "Leg dir besser die Decke um, bevor du dich erkältest...", sagte er mit einem besorgten Blick, bevor er sich das erste Sandwich nahm. "Ja werd ich." Er rieb sich über sie Oberarme, um sich zu wärmen und sah sich nach seinem Rucksack um. "Aber erst müssten trockene Klamotten her." Dann hatte er auch schon seinen Rucksack gefunden und ging davor in die Hocke. Er zuckte kurz zusammen, das Schmerzmittel schien wohl nachzulassen, und kramte darin rum. "Scheiße!", fluchte er leise, und kippte den Inhalt auf dem Boden aus. Durch die ganze Aufregung der letzten Tage hatte er vergessen, seine Sachen zu waschen, oder sich neue zu besorgen. Der Großteil war mit Dreck und Blut beschmiert und die, die es nicht waren, waren zerrissen, er hatte sie nur noch behalten um sie als Verband für seine Wunden zu benutzen. Er seufzte frustriert und starrte auf den Berg unbrauchbarer Sachen, während er fest die Arme um seinem Körper schlang. Ruffy erkannte das Problem und stand auf. "Zieh erstmal die nassen Sachen aus, ich hab da eine Idee...", sagte er und ging rüber in sein Zimmer. Er hatte ja auch Wechselsachen mitgenommen, allerdings trug er meist Sachen, die er von anderen Leuten bekommen hatte und die abgetragen waren. Da er sowieso nicht viel Kleidung besaß, hatte er wahllos in den Schrank gegriffen und vielleicht etwas von den Sachen erwischt, die zu groß waren... Er kramte ein Hemd heraus, das Zorro passen konnte, sowie eine Hose, die er eigentlich nur noch besaß, weil er geglaubt hatte, den Stoff einmal brauchen zu können. Wenn Zorro die Sachen passten, war es ok, aber wenn nicht, musste er wohl doch noch heute von Bord gehen. Er sah kurz zweifelnd auf die Kassette mit dem Geld. "...Das reicht bestenfalls für einen alten Jutesack...", dachte er und ging mit den Kleidungsstücken zurück zu dem Älteren. Zorro sah ihn überrascht an, bevor er aber etwas erwidern oder den Jungen zurück ins Bett schicken konnte, war dieser auch schon verschwunden. Seufzend zog er sich sein Shirt aus, wobei er bemerkte, dass auch der Verband nass war. Aber das würde er Ruffy nicht sagen. Der Junge brauchte jetzt Ruhe, war ja schon schlimm genug, dass er seinetwegen aufgestanden war. Er musste ihn damit nicht auch noch belasten. Auch seine Hose lag kurz danach neben seinem Shirt. Frierend nahm er sich die Decke und schlag sie um seinen Körper. Als er Ruffys Schritte hörte zog er die Decke fester, damit der Jüngere den nassen Verband nicht sah. Ruffy hielt Zorro die Sachen hin und lächelte schief. "Keine Ahnung, ob dir das passt...aber versuchen kannst du es...", meinte er und nahm den Teller, als der Andere die Kleidungsstücke entgegen genommen hatte. Zwar hatte er Zorro schon mehr oder minder unbekleidet gesehen, aber er hielt es für höflicher, ihn kurz allein zu lassen und verschwand in seiner Kajüte. Seufzend ließ er sich auf dem Bett nieder und aß weiter. Dann fiel ihm ein, dass er ja noch hatte kochen wollen und, dass Zorro bestimmt auch Hunger hatte. Doch wie konnte man mit einer Hand kochen? Jetzt dachte er an Shanks, der wegen ihm den linken Arm verloren hatte. Naja, wenigstens war es der Linke... Aber schwer war es auf jeden Fall für ihn. Er seufzte. Die Schuldgefühle von damals war er nie ganz losgeworden. Umso schwerer wog die Last auf ihm, ihn enttäuscht zu haben. Wenn sein Vorbild überhaupt davon ausging, dass er das Unglück überlebt hatte... Auch Ace musste ihn für tot halten und wäre sicher stinksauer auf ihn. Aber beide hatten ihn damals verlassen und waren ohne ihn klargekommen, also musste er sich um sie keine großen Sorgen machen. Aber was, wenn nicht nur er und Zorro überlebt hatten? Zwar waren die Anderen auch gut in der Lage gewesen, allein zu überleben, aber, wenn schon Zorro und er so viel durchgemacht hatten, warum sollte es bei den Anderen anders sein? Hätte er doch damals etwas unternommen, statt in Selbstmitleid zu versinken... Zorro war irgendwie froh, dass Ruffy das Zimmer verließ. Nicht, dass es ihm was ausmachen würde, aber zum Anziehen hätte er schon die Decke wegnehmen müssen und dann wäre der nasse Verband sicher aufgefallen. Er wusste zwar nicht recht, ob ein nasser Verband schlimm war oder nicht, aber Ruffy sollte sich nicht sorgen. Er ließ die Decke zu Boden gleiten und zog sich die Sachen an, die ihm gerade so passten. Seine hängte er über den Stuhl, damit sie dort trocknen konnten. Zorro legte sich die Decke wieder über die Schultern, da ihm trotzdem noch etwas kalt war und ging langsam zu Ruffys Zimmer. Er zögerte kurz, er wusste nicht, ob der Schwarzhaarige allein sein wollte oder nicht. Dann klopfte er an und trat danach ein. "Danke für die Sachen..." Er ging zu ihm und setzte sich aufs Bett. "Wie geht es deinem Arm?" Ruffy war im ersten Moment etwas verwirrt, als er durch das Klopfen aus seinen Gedanken gerissen wurde, lächelte Zorro aber an, als dieser das Zimmer betrat. Die Sachen schienen einigermaßen zu passen. Er seufzte auf die Frage nach seinem Arm hin. "...Keine Veränderung...", erklärte er und betrachtete das leblose Körperteil, das auf seinem Schoß ruhte. Es musste noch schrecklicher aussehen, als es sich anfühlte...wenn es so blieb, war er wirklich zu nichts mehr zu gebrauchen. Was sollte er denn jetzt machen? Er konnte Zorros Verband nicht wechseln, ihm keine Spritze mehr geben, nichts zu Essen machen... die Liste mit Dingen, die er noch konnte wäre wesentlich kürzer gewesen... Er schluckte und sah zu Boden. "...Mach dir keine Sorgen...", meinte er nur und zwang sich zu einem kleinen Lächeln, als er wieder aufsah. Zorro war es, dem es schlecht ging, der mit der ernsteren Verletzung. Sein Arm war zweitrangig... Zorro seufze leise. Er hatte gehofft, dass die Spritze wenigstes eine kleine Veränderung brachte, auch wenn es nur ein minimales Zeichen für eine Besserung war. Auf, dass er sich keine Sorgen machen sollte, erwiderte er das Lächeln, was sollte er auch anderes tun? Klar machte er sich Sorgen um den Jungen, schon seit sie sich wieder begegnet waren. Zorro sah durch das Bullauge nach draußen, der Regen war stärker geworden und es wurde langsam dunkel. Er konnte nur hoffen, dass man sie jetzt nicht angriff. "Leg dich schlafen, morgen bist du wieder fit!", meinte er aufmunternd "Ich leg mich auch hin!" Er ging zur Tür, lächelte Ruffy aber noch mal sanft an. Bevor er die Tür hinter sich schloss. Er würde sich jetzt nicht schlafen legen, sondern Wache halten. Wenn er mit einem Angriff rechnen musste, wollte er wenigstens nicht überrascht werden und wenn Ruffys Arm bis morgen nicht besser war, würde er auf der Insel nach einem Arzt suchen, auch wenn ihm das selber nicht gefiel. Er zog die Decke fest um den Körper und ging schnell zur Kombüse. Ruffy hatte sich auf das Bett gelegt, konnte aber nicht schlafen. Er hatte immer noch Angst, wovor wusste er selbst nicht genau. Der Albtraum vorhin war ganz anders als die anderen zuvor. Er hatte seine Freunde gesehen...seine Familie...alle Menschen, die ihm wichtig gewesen waren hatten ihn in diesem Traum mit bösen Blicken dafür gestraft, dass er aufgegeben hatte. Ace hatte ihn fast aufgezogen, nachdem ihre Eltern gestorben waren, als er noch klein war. Ein paar Jahre später war Shanks auf die Insel gekommen. Darum war er jeden Tag zu Makinos Kneipe gegangen, sie kümmerte sich um ihn und Ace, war wie eine Mutter zu ihnen und so ähnlich sah Ruffy sie auch. Er konnte sich kaum an seine Eltern erinnern, hörte nur immer die Geschichten von Ace... Die Männer in ihrer Familie waren immer Piraten gewesen...zumindest behauptete das Ace. Darum hatte er Shanks vom ersten Tag an genervt und ihn so lieb gewonnen. Er war der einzige Vater, an den er sich erinnern konnte... Als Ace gegangen war und er weglief, suchte das ganze Dorf nach ihm, aber trotzdem fühlte er sich allein, quasi nur als Gast und ohne Familie... Die Crew war zu seiner Familie geworden...und auch sie hatte er verloren... Zorro durfte nichts geschehen...dafür tat er alles! Er stand auf, stellte sich an das Bullauge und seufzte beim Blick nach draußen. Es sah fast so aus wie damals im Sturm... Ein ungutes Gefühl erfasste ihn und er schlich sich aus dem Zimmer... Zorro hatte sich auf einen Stuhl in der Kombüse gesetzt und sah aus dem Bullauge. Dieses Zimmer lag ganz gut um eigentlich alles mitzubekommen. Unruhig stand er wieder auf und sah auf das tosende Meer, hoffend, dass Ruffy in seinem Zimmer schlief und davon nicht viel mitbekam. Zorro wusste nicht was er noch tun konnte, zu versuchen, die Insel jetzt schon zu erreichen, war unmöglich, das würde er nicht schaffen. Also konnte er nur abwarten und hoffen. Wieder fühlte er sich so hilflos, wie er das doch hasste. Plötzlich hörte er Geräusche und spannte seine Muskeln an, automatisch ging sein Griff zu seinen Schwertern und erst jetzt bemerkte er, dass er sie nicht dabei hatte. Er zwang sich zur Ruhe und lauschte... Kapitel 17: Die liebe Familie ----------------------------- Ruffy wollte zu Zorro, trat hinaus in den Regen und erschrak, als er eine dunkle Gestalt vor der Kombüsentür stehen sah. Er wollte schreien, auf den Fremden zulaufen und versuchen, ihn zu überrumpeln oder Zorro wenigstens zu warnen, doch plötzlich wurde er von hinten gepackt und sein Mund zugehalten. Mit angsterfülltem Blick beobachtete er, wie die dunkle Gestalt in den Raum stürmte, er hörte Zorros Stimme und dann spürte er einen dumpfen Schmerz am Hinterkopf und alles um ihn herum wurde schwarz... Die Geräusche wurden lauter und es war mit Sicherheit nicht Ruffy. Er wollte nach draußen um nachzusehen, als auch schon die Tür aufgestoßen wurde. Kalt schlug der Regen ihm ins Gesicht und nahm ihm kurz die Sicht, schützend hielt er sich den Arm vors Gesicht. Als er wieder besser sehen konnte, stand eine in schwarzgehüllte Gestalt vor ihm. Er wich etwas zurück "Was willst du" zischte er, bekam aber keine Antwort. Stattdessen, rannte die Gestalt plötzlich auf ihn zu und schlug ihm in den Magen. Zorro konnte gar nicht so schnell reagieren. Er keuchte schmerzvoll auf und sackte zusammen. Dann wurde ihm schwarz vor Augen. Dash beobachtete vom Fenster seiner Kajüte aus, wie drei seiner Männer die beiden jungen Piraten an Bord seines Schiffes brachten. Den Älteren von beiden erkannte er sofort als seinen verhassten Stiefbruder, der Jüngere musste sein Exkapitän sein... Beide waren bewusstlos und wurden in die Kajüte gebracht, wo sie zu Boden geworfen wurden. Dash schnippte einmal mit den Fingern, woraufhin zwei seiner Leute ihm die Schwerter seines Bruders brachten und zwei andere einen Bottich mit Eiswasser über die beiden jungen Männer schütteten, woraufhin beide aufwachten. "...Lange nicht gesehen, Bruderherz..." Zorro riss erschrocken die Augen auf, als das eiskalte Wasser auf seinen Körper traf, er schnappte kurz nach Luft und versuchte sich aufzurichten, seine Seite schmerzte, er wusste im ersten Moment nicht, was passiert war, oder wo er sich befand, doch dann hörte er eine bekannte Stimme, von der er so gehofft hatte, sie nie wieder zu hören. "Dash...", flüsterte er leise und alles in ihm zog sich zusammen, vor allem, da er auch merkte, dass Ruffy hier war. Der Jüngere keuchte leise und griff sich an den schmerzenden Kopf, als er von kaltem Wasser aufgeschreckt wurde. Als er die Stimme von Zorro hörte, war er sofort hellwach und sah sich um. Der Mann, der vor ihnen stand hatte mit Zorro keinerlei Ähnlichkeit. Das sollte sein Bruder sein? Diese kalten Augen, in denen sich keinerlei Güte fand...nein, sie konnten nicht verwandt sein! Dash nahm mit einem sicheren Handgriff das Schwert in die Hand, das Zorro am wichtigsten war und trat auf ihn zu. "...Was würdest du wohl dazu sagen...", begann er und zog es aus der Scheide. "...wenn dein Kleiner hier von dem Schwert durchbohrt würde, das für dich die größte Bedeutung hat?" Ruffy rappelte sich auf und sah sich um. Irgendetwas musste er tun, aber was? Seine Kräfte waren zwar zurückgegangen und das Dehnen bereitete ihm Schmerzen, aber es gab nur diese eine Möglichkeit! Er musste es schaffen, an Zorros Schwerter zu kommen und sie ihm zu geben... Erstmal musste er diesen Kerl ausschalten! Zorro schluckte. Jetzt war genau das eingetreten, was er versucht hatte zu verhindern. Doch was sollte er jetzt tun? Sein Herz schlug schon fast schmerzhaft gegen seine Brust und mit Mühe konnte er ein Zittern unterdrücken. Er zwang sich, äußerlich ruhig zu bleiben, während innerlich ein wahrer Sturm in ihm tobte. Doch musste er etwas tun, irgendwas, sonst würde er auch Ruffy verlieren. Wenn er doch nicht solche Angst vor seinem Bruder hätte, er hatte ihm doch schon soviel genommen! Aber wusste Dash überhaupt, was zwischen ihm und Ruffy war? Wusste er, dass er Angst vor ihm hatte? Zorro raffte sich innerlich auf, er hatte nichts mehr zu verlieren. Vielleicht schaffte er es, dass Ruffy hier einigermaßen heil rauskam. Für ihn selber standen die Chancen ziemlich schlecht. Zorro sah Dash fest an, versuchte seine wirklichen Gefühle zu überspielen. "...Der Kleine ist es nicht wert, dass durch ihn die kostbare Klinge beschmutzt wird. Wie soll ich das wieder sauber bekommen?" Zorro verspürte einen Stich ins Herz, er hasste es, sowas sagen zu müssen, vielleicht aber schaffte er es, Dash davon zu überzeugen, dass Ruffy ihm egal war und es dem Älteren somit keinen Spass machen würde Ruffy zu töten. Zorro presste seine Hand auf die Wunde, die wieder zu Schmerzen anfing. "Der Junge ist mir egal, er hat mir damals geholfen, deshalb bin ich noch bei ihm, wollte eh wieder verschwinden! Aber wie kommt es, dass du es so schnell durchziehst, hast du mit der Zeit doch Mitleid bekommen?" Ruffy tat es weh, Zorro das sagen zu hören. Er sah ihn nicht an, wusste genau, dass er es nicht so meinte. Dash warf Zorro das Schwert vor die Füße. "...Zeig mir, dass er dir nichts wert ist!", sagte er und zog eine Pistole, richtete sie auf Ruffy. Jetzt war keine Zeit zu verlieren. Ruffy ließ seinen gesunden Arm vorschnellen, griff die Schulter des Mannes, ließ sich auf ihn zuschnellen und verpasste ihm eine Kopfnuss. Ein Schuss löste sich, er hörte nur den Knall und rollte sich, noch etwas benommen von dem zu Boden gegangenen Mörder herunter, griff die beiden anderen Schwerter und warf sie zu Zorro. Zum Glück schien keiner der anderen Attentäter eine Schusswaffe zu besitzen. Plötzlich spürte er einen harten Schlag ins Gesicht, taumelte zur Seite und landete auf dem großen Tisch. Dash packte Ruffy mit der linken Hand am Hals und zog mit der Rechten einen Dolch, wollte auf ihn einstechen. Doch Ruffy konnte noch schnell genug sein Handgelenk packen. Erst jetzt merkte der Andere, dass der rechte Arm des Jungen leblos herunterhing, obwohl sein restlicher Körper angespannt war. "...Dann eben auf die langsame Art!", sagte der Größere böse grinsend und drückte dem Jungen die Luft ab... Erschrocken starrte Zorro auf das Schwert vor seinen Füssen, immer wieder hallte Dashs Satz in seinem Kopf wider. Er sollte Ruffy töten? Was für einen Sinn sollte das haben? Er verstand es einfach nicht, konnte noch nicht mal klar denken. Außerdem würde er Ruffy nie etwas antun. Er war so durcheinander, dass er das geschehen um sich herum gar nicht wahr nahm, erst der Knall riss ihn aus seiner Starrte. Erschrocken zuckte er zusammen und realisierte erst jetzt, was gerade passierte. Sein Blick fiel auf seine Anderen beiden Schwerter, die jetzt auf einmal neben ihm lagen. Hektisch blickte er sich nach Ruffy um, er musste wohl dafür verantwortlich sein, dass das er seine Schwerter wieder hatte. Aber wo war der Jüngere? Zorro blieb kurz das Herz stehen, als er ihn endlich sah. Halb auf dem Tisch, sein Bruder über ihm mit einem Dolch in der Hand, außerdem drückte er ihm die Luft ab. Schnell sprang Zorro auf die Beine, wäre durch seine schmerzende Seite beinahe wieder gefallen und rannte auf die beiden zu. Ihm war alles egal geworden. Ruffy durfte nichts passieren.. Mit aller Kraft stieß er mit seiner Schulter gegen Dash und stieß ihn so vom Jüngeren weg. Keuchend hielt er sich die Seite. Er würde es nicht zulassen, dass sein Bruder Ruffy was antat. Ruffy bekam keine Luft, ihm war schwindelig und schwarze Punkte tauchten vor seinen Augen auf. Plötzlich verschwand die Hand von seinem Hals und er blickte auf, als er sich etwas erholt hatte, Zorro stand neben ihm, aber ohne die Schwerter. Dash rappelte sich auf und sah seinen Bruder wütend an, seine Leute zogen ihre Schwerter. Ruffy nahm er gar nicht wahr, wollte nur seinen verhassten Bruder tot sehen! Aber nicht so schnell...langsam und qualvoll sollte er sterben! Langsam richtete er sich auf und hob eine Hand, damit seine Leute die Waffen sinken ließen. Er riss einen Säbel von der Wand und Schritt auf Zorro zu, von blanker Wut gesteuert. Dann plötzlich hörte er einen Knall und spürte einen dumpfen Schmerz. "...dieser Bastard...hat tatsächlich auf mich geschossen...", stammelte er und ging zu Boden. Um ihn herum wurde es schwarz. Ruffy stand, die Pistole, nach der er gegriffen hatte immer noch in der Hand, neben Zorro und zitterte leicht, als er sie endlich sinken lies. Die umstehenden Attentäter verloren augenblicklich die Lust am Kämpfen, da sie eigentlich keinen Grund mehr hatten, sich mit den beiden Piraten anzulegen. Allerdings hatten sie ihre Waffen noch nicht weggelegt, etwas Respekt hatten sie dann doch vor dem Ruf der beiden Fremden. Erst jetzt spürte Ruffy einen brennenden Schmerz am rechten Arm, sah hin und wurde noch blasser, als er ohnehin schon war. Ein Streifschuss...es waren also Patronen aus Seestein gewesen...ganz schön knapp...aber Moment! Er konnte seinen Arm spüren? Doch jetzt war dafür nicht die Zeit, sie sollten verschwinden... Zorro versuchte, Dashs Blick standzuhalten, schaffte es aber nicht ganz, fest presste er die Hand auf seine Seite und sah zu wie sein Bruder auf ihn zu kam. Zorro stand da wie gelähmt, er war zu nichts mehr fähig, er wusste, dass er jetzt sterben würde, und nach Dashs Blick zu urteilen würde das langsam und qualvoll werden. Plötzlich ertönte ein Schuss, so dicht neben ihm, dass er nur noch ein Pfeifen hören konnte. Überrascht sah er wie Dash zu Boden ging. Verwirrt sah er zu Ruffy, der gerade die Pistole sinken lies. Mit einem Mal war Zorro wieder hellwach, er wusste, dass das ihre Chance war, von hier zu entkommen. Langsam schob er Ruffy Richtung Tür, achtete dabei aber darauf keine ruckartigen Bewegungen zu machen, denn die anderen Kerle sahen zwar unentschlossen aus, aber sie waren bewaffnet. Endlich kam er bei seinen Schwertern an, griff sie auch gleich und sah seine Gegner mit kaltem Blick an. Er stieß die Tür auf und trat mit Ruffy hinaus. Kalt schlug der Regen ihnen entgegen. Zorro versperrte schnell die Tür und sah sich nach einer Möglichkeit um, um wieder auf ihr Schiff zugelangen, was etwas abseits vor Anker lag... Ruffy brauchte eine Weile, bis er wieder klar denken konnte. Er hatte noch nie jemanden getötet, zumindest nicht wissentlich... Erst, als der Regen ihm ins Gesicht schlug, kam er wieder zu sich und sah sich um. "Dort...", rief er und deutete auf ein Rettungsboot. Sie mussten sich nur hineinsetzen und die Stricke durchschneiden, an denen es befestigt war... Zorro sah zu der Stelle zu der Andere zeigte. "Dann komm, wer weiß, wie lange die da drinnen noch brauchen!" Er griff nach Ruffys gesundem Arm und zog ihn zu den Booten. Er wollte so schnell wie möglich weg von hier. Er ließ Ruffys Arm auch nicht los, als sie an ihrem Ziel ankamen, die andere Hand hatte er fester auf seine Seite gepresst. "Los!", keuchte er schon fast und schob den Jüngeren zur Reling, um ihm Deckung zu geben, falls die Typen sich doch entschließen sollten sich das Kopfgeld zu holen. Ruffy sprang in das Boot, spürte, wie sein rechter Arm zu kribbeln begann. Noch konnte er ihn nicht bewegen, aber es war ein Zeichen der Besserung. Aber noch wollte er Zorro keine Hoffnungen machen... Endlich stieg auch der Schwertkämpfer in das Boot und schnitt mit seinen Schwertern die Seile durch, sodass das Boot mehr oder minder sanft auf dem Wasser landete. Ehe Ruffy etwas hätte sagen können, hatte Zorro sich die Paddel geschnappt und ruderte zum Schiff zurück. Dort angekommen waren sie Beide ziemlich durchnässt und erschöpft, schafften es gerade so an Deck und sahen zurück. "Und was jetzt? Wenn wir zu nah an die Küste ranfahren laufen wir noch auf ein Riff...", meinte Ruffy und sah dann, wie sich das andere Schiff plötzlich weg bewegte. "...Was...?" Zorro hatte sich auf das Deck gelegt, dass es immer noch regnete und ein kalter Wind blies, war ihm im Moment sowas von egal. Er fühlte sich ausgepowert und wusste noch nicht mal warum. Ihm ging es beschissen und ihm war kalt, aber das brauchte Ruffy nicht zu erfahren. Er sah kurz auf, als der Junge das andere Schiff ansprach. "Lass sie doch, solange sie uns in Ruhe lassen...", meinte er müde und verspürte immer mehr den Drang, die Augen zu schließen. "Wir bleiben am besten erstmal hier und sehen morgen weiter, wenn das Wetter besser ist, außerdem solltest du dich ins Bett legen und dich ausruhen..." Ruffy sah seinen Freund an und kniete sich dann zu ihm. "Zorro, hier kannst du doch nicht liegen bleiben...Zorro!", rief er, während der Andere schon halb bewusstlos war. "Bitte, steh auf! Bitte!", flehte er den Schwertkämpfer an und rüttelte an ihm, die eine Hand immer noch nicht funktionstüchtig. Irgendwie musste er ihn nach unten schaffen...aber wie? Der Andere rührte sich plötzlich nicht mehr. Panik stieg in dem Jungen auf und er schlang seinen gesunden Arm um den Älteren und zog ihn mit aller Kraft Richtung Treppe, stolperte beim Rückwärtslaufen und fiel die Stufen herunter, wobei Zorro allerdings auf ihm lag und sich nicht weiter verletzte. Kurz aufkeuchend rappelte er sich wieder auf. Zorro war krank, verletzt, müde...er musste ins Bett, musste ins Warme... "Ich will dich nicht verlieren...", flüsterte er und zog ihn weiter, schaffte es irgendwann zur Kajüte und legte ihn auf das Bett. Obwohl er nicht sicher war, ob Zorro das im Wachzustand zugelassen hätte, zog er ihm die nassen Sachen aus und deckte ihn zu. Erst dann ging er in sein Zimmer, um selbst trockene Kleidung anzuziehen, was schwierig war, doch gleich danach ging er zurück zu seinem Freund, in eine Decke gehüllt und setzte sich zu ihm ans Bett, auf den Stuhl, der noch dort stand. Solange sein Arm gelähmt blieb konnte er ihm keine Medizin geben, aber wenigstens war er schonmal im Warmen... Zorro fuhr sich müde mit der Hand übers Gesicht, ließ die Augen aber geschlossen. Ganz langsam merkte er, dass es nicht mehr so kalt war. Müsste es nicht eigentlich kalt sein und regnen? Das war jedenfalls das letzte, an was er sich erinnerte. Er hatte Ruffy ins Bett geschickt, damit der Junge sich ausruhen konnte. Genau wo war Ruffy jetzt...? Zorro riss die Augen auf und richtete sich ruckartig auf, er biss sich fest auf die Unterlippe, um nicht laut aufzuschreien, als der Schmerz seinen Körper durchzog. Fest presste er wieder die Hand auf die Wunde und bemerkte erst jetzt, dass er kein Oberteil trug und in einem Bett lag. Aber wieso? Was war eigentlich passiert? Er schob sich leicht höher und bemerkte nun auch, dass er keine Hose mehr trug. Was ihn noch mehr verwirrte. Zorro sah zur Seite und entdeckte Ruffy, der in eine Decke gemurmelt auf dem Stuhl neben dem Bett saß und schlief... Ruffy lag halb auf dem Bett, war vor Erschöpfung irgendwann eingeschlafen und nach vorn gesunken. Er schlief ruhig, hatte nichtmal einen Albtraum oder ähnliches, war einfach nur erschöpft. Sein Atem ging ruhig und auch sein Haar war mittlerweile getrocknet... Zorro lächelte sanft, als er den Jungen so sah. "Ich hab dir doch gesagt du sollst ins Bett gehen...", flüsterte er und schob ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Dann stand langsam auf, es dauerte etwas, bis er sicher auf seinen Beinen stand, er nahm Ruffy auf den Arm und legte ihn auf das Bett. Er ließ ihn in die Decke gewickelt und zog noch zusätzlich die Andere darüber, damit der Junge sich keine Erkältung einfing. Zorro sah ihm eine Weile beim schlafen zu und überlegte, ob er sich auch dazulegen sollte. Nach einigem hin und her legte er sich auch mit hin, achtete aber darauf, dass Ruffy sich nicht bedrängt fühlte. Ruffy spürte den anderen Körper neben sich und wusste instinktiv, dass es der Schwertkämpfer war. Er begann, im Schaf zu lächeln und kuschelte sich an ihn. "...Zorro...", flüsterte er und schlief ruhig weiter. Zorro öffnete kurz die Augen, als er Ruffys Körper an seinem spürte. Auch er lächelte zufrieden und genoss den warmen Körper. Er hatte Ruffy die ganzen Decken gegeben und lag nur in Shorts auf dem Bett. Und gerade, wenn man sie brauchte dauerte es ewig, bis seine Sachen trocken waren. Er seufzte kurz, schlang die Arme fester um seinen Körper, um sich zu wärmen und schlief dann weiter. Ruffy wachte irgendwann am Morgen auf, als die Sonne aufging und erschrak leicht, als er Zorro spürte. Er öffnete die Augen und merkte, dass der Andere bei ihm im Zimmer war, sich selber nichtmal zugedeckt hatte... Und noch etwas... Er setzte sich auf und zog die Decke über Zorro, besah sich dann grinsend seinen rechten Arm. Glücklich beugte sich der Junge zum Älteren runter, strich ihm über das Gesicht. "...Zorro...wach auf...", flüsterte er und legte dann die zweite Hand an die andere Wange des Mannes, als dieser erwachte. Zorro gab ein Brummen von sich, als er geweckt wurde. Er spürte, dass er jetzt eine Decke hatte und zog sie automatisch fester um seinen Körper. Er würde es ja nicht zugeben, aber ihm war kalt. Als er Ruffys Stimme hörte, öffnete er doch leicht ein Auge. "Wehe es ist nicht wichtig...", nuschelte er, riss dann aber beide Augen ganz auf, als er beide Hände von Ruffy auf sich spürte. Er richtete sich ein Stück auf, ließ es aber auf halbem Weg bleiben. "Heißt das, du kannst wieder...?", fragte er, nachdem er seinen Körper wieder unter Kontrolle hatte. Der Junge konnte nur nicken, denn Tränen der Erleichterung traten in seine Augen und er schlang die Arme um seinen Freund, konnte ihn endlich wieder festhalten. Als er sich wieder etwas beruhigt hatte, ließ er wieder von seinem Freund ab, legte grinsend die Decke fester um ihn und kuschelte sich erneut an seine Seite. "War das wichtig genug?", fragte er grinsend und sah zu ihm rauf. Nur noch ein bisschen im Bett liegen...dann würde er aufstehen, Frühstück machen, Zorro die Medizin geben, seinen Verband wechseln und alles machen, was er nicht gekonnt hatte... Zorro konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Ruffy seine Arme um ihn schlang und ihn glücklich umarmte, er hätte die Umarmung zu gerne erwidert, doch hielt ihn die Decke davon ab. Er lächelte ihn glücklich an "Ja das war wichtig genug!" Er schob eine Hand unter der Decke hervor und strich ihm sachte durchs Haar, bevor er sie dann doch wieder unter der Decke verschwinden ließ. Er sah den Kleineren noch eine Weile verträumt an, bevor ihm wieder die Augen ganz zufielen. Ruffy blieb an Zorro gekuschelt, bis die Sonne ganz aufgegangen war und stieg dann ganz vorsichtig aus dem Bett, um ihn nicht zu wecken. Er ging nach oben und machte Frühstück, sorgte sich dann um das Geschirr und das Aufräumen der Küche und lächelte dabei abwesend. Ihm war es, als könne er Nami und Sanji immer noch schimpfen hören, wenn er etwas falsch machte, so wie jetzt... Als er fertig war, setzte er sich kurz an den Tisch und sah zum Herd, dann schloss er die Augen. Plötzlich waren sie alle wieder da, es war nicht so still und er wusste insgeheim, dass sie ihm nicht böse waren... Aber dann machte er die Augen auf und dieses komische, flaue Gefühl kehrte in seine Magengegend zurück... Er stand seufzend auf und brachte das Essen herunter zu seinem Freund, stellte es ihm ans Bett, dann ging er duschen... Langsam öffnete er die Augen und merkte relativ schnell, dass Ruffy nicht mehr bei ihm war, er wollte aufstehen und nach ihm sehen, als sein Blick auf das Essen fiel. Er lächelte leicht. Sein Blick ging zum Bullauge, er sah hinaus, während er sich innerlich fragte, wie spät es wohl war. Müsste er nicht eigentlich aufstehen, da sie ja auch zu der Insel wollten? Doch es war gerade so schön gemütlich und warm. Außerdem musste er Kräfte sammeln, das war ihm gestern besonders aufgefallen. Schnell schüttelte er den Kopf, daran wollte er nicht mehr denken. Zorro schloss die Augen und döste noch etwas... Ruffy kam aus dem Bad, horchte kurz an seiner Zimmertür und grinste. Dann ging er in Zorros Zimmer und holte den Verbandskasten, den er nach dem Essen benutzen würde und stellte ihn neben die Zimmertür. Anschließend ging er an Deck und überlegte, wie er es anstellen sollte, den Anker einzuholen, seine Schulter war immer noch nicht ganz heil... Zorro seufzte laut und öffnete die Augen. Ihm war das Rumliegen einfach zu langweilig. Also stand er auf, zog seine Sachen an, die er zum Trocknen über den Stuhl gehängt hatte und ging aus dem Zimmer, dabei fiel sein Blick auf den Verbandskasten, lächelnd verdrehte er die Augen. Da es unter Deck ziemlich ruhig war, vermutete er Ruffy oben, also ging er an Deck. Zorro öffnete die Tür und erblickte auch gleich den Schwarzhaarigen, der vor der Ankerkette stand und diese anstarrte, als wüsste er nicht was das ist. Zorro lächelte und ging leicht Kopf schüttelnd zu ihm. "Lass mal, ich mach das schon...", meinte er dann und duldete keine Widerrede. Ruffy sah Zorro skeptisch an, während dieser den Anker lichtete, beobachtete jede seiner Bewegungen genau. Er war immer noch verletzt und Ruffy wollte auf gar keinen Fall riskieren, dass sich der Zustand des Schwertkämpfers verschlimmerte. Als der Anker gelichtet war, ging er zum Segel und spannte es, der Wind ging genau in die richtige Richtung. Gleich danach lief er zum Steuerrad und warf immer noch Blicke zu Zorro. "Hast du was gegessen?", fragte er schließlich und sah den Älteren wissend aber mit einem Lächeln an. Er hatte ganz schön zu tun, seinen Schmerz vor Ruffy zu verbergen. Zorro spürte genau wie er von ihm beobachtet wurde. Als er es endlich geschafft hatte den Anker einzuholen und der Jüngere durch das Spannen des Segels abgelenkt war, musste er erst einmal tief durchatmen. Länger hätte er es auch nicht mehr durchgehalten. Zorro lehnte sich an die Reling und genoss den Wind, der ihn etwas von den Schmerzen ablenkte. Auf Ruffys Frage hin, sah er ihn an. "Äh...ich wollt auf dich warten!", versuchte er es mit einem unschuldigen Lächeln. Der Junge schüttelte resignierend den Kopf. Dann holte er seine Portion aus der Kombüse und kam wieder zu Zorro. "Gehn wir runter...", meinte er und nahm seine Hand, ohne wirklich darüber nachzudenken. Sie gingen gemeinsam unter Deck und in sein Zimmer, wo er mit Zorro auf dem Bett Platz nahm. Er wusste zwar, dass der Andere nicht die Wahrheit sagte, wollte aber nicht weiter drauf rumreiten... Zorro war erst überrascht, als Ruffy seine Hand nahm, doch es fühlte sich gut an. Lächelnd folgte er dem Jungen, sah dabei die ganze Zeit auf ihre beiden Hände. Er seufzte leise, als er sich auf das Bett setzte und seinen immer noch vollen Teller sah. Jetzt musste er wohl doch essen. Sein Magen hatte sich zwar vorhin schon gemeldet, aber irgendwie hatte er keinen Appetit. Er rutschte weiter nach hinten, dass er sich mit dem Rücken an die Wand lehnen konnte und beobachtete den Jüngeren, ohne es genau zu merken. Ruffy begann zu essen, sah immer wieder auf Zorros Teller, der nicht leerer wurde. Er gesellte sich zu ihm an die Wand, nahm dann ein Brötchen vom Teller und hielt es ihm grinsend vor die Nase. "Mund auf!", meinte er dann und steckte ihm das Brötchen in den selbigen. Egal, ob er Appetit hatte oder nicht, Zorro musste etwas essen, sonst würde ihm von den ganzen Medikamenten nur schlecht und außerdem musste er doch schnell wieder gesund werden... Leise murrend öffnete er den Mund und kaute lustlos auf dem Brötchen herum. Es kam ihm vor als würde es im Mund immer mehr werden, anstatt weniger. Dazu kam noch dieser zusätzliche Geschmack, der durch das Kauen kam. Irgendwie war ihm einfach nur schlecht und er musste sich zwingen, das runter zu schlucken. Ruffy merkte, dass Zorro das nicht runterbringen würde und stellte seufzend das Essen weg. Dann lächelte er ihn versöhnlich an, er konnte ja nichts dafür. "Vielleicht wird es später besser...", sagte er und legte prüfend eine Hand auf Zorros Stirn. Er hatte kein Fieber, aber die Angst des Jungen war allgegenwärtig... Sein Herz zog sich zusammen, wenn er daran dachte, wie sein Freund am Vorabend zusammengebrochen war... Zorro erwiderte das Lächeln leicht. Ihm war schlecht und immer wieder fragte er sich, wieso diese blöde Verletzung so lange anhielt. Gut, er hatte sich auch nicht gerade geschont. Aber warum ging es ihm mal gut und im nächsten Moment wieder total dreckig? Er verstand es einfach nicht. Das Schlimmste aber war, dass Ruffys Sorgen somit immer größer wurden. Er konnte die Angst um ihn in den Augen des Jungen deutlich sehen. Aber konnte man ihm auch ansehen, wie es ihm ging? Er senkte den Kopf und blickte leicht zur Seite. Der Junge konnte nicht anders und strich über Zorros Gesicht. "..Leg dich noch ein wenig hin, ich kümmere mich um die Wunde, ok? Bald sind wir an der Insel...", flüsterte er und versuchte, sich zu beruhigen. Der Ältere musste einfach gesund werden. Und je mehr er sich schonte, desto schneller würde es gehen. Jetzt war niemand mehr hinter ihnen her... Zorro schloss die Augen und genoss die Berührungen. Er nickte leicht und legte sich richtig in das Bett, als Ruffy aufgestanden war, er vermied es immer noch den Jüngeren in die Augen zu sehen. Ja, sie waren bald an der Insel, aber würde das irgendetwas bringen? Wer wusste, auf was sie da stoßen würden und, dass sie auf die Insel mussten wussten beide, ihre Vorräte würden nicht ewig reichen. Doch noch was Anderes machte ihm zu schaffen, was war, wenn sein Bruder doch nicht tot war? Sie hatten sich ja nicht davon überzeugt. Konnte man dem Frieden trauen? Ruffy wusste es, tief im Inneren, dass Zorros Bruder tot war. Er spürte es, ohne es genau gesehen zu haben. Er hatte ein Leben genommen...und es tat irgendwie weh... Sein ganzes Leben lang hatte er gedacht, niemals jemanden töten zu müssen, um zu überleben. Er wollte auch so gewinnen, wollte kein Blut an seinen Händen. Doch das war nur ein Traum gewesen... Vielleicht tat es so weh, weil er erst jetzt spürte, wie wehrlos er und Zorro waren... Er bleib noch an der Seite des Schwertkämpfers sitzen und strich über seinen Kopf. "...Jetzt haben wir erstmal Frieden...ruh dich aus, damit du gesund wirst...", sagte er schließlich leise und holte den Verbandskasten. "..Haben wir das wirklich...?", murmelte er zu sich selbst und beobachtete, wie Ruffy den Verbandskasten holte und das ganze Zeug, was er brauchte neben ihm auf den Tisch legte. Wieder fühlte er sich so verdammt hilflos. Was wäre, wenn man sie wieder angreifen würde? Er hatte ja schon beim letzten Mal versagt und es war nur Ruffy zu verdanken, dass sie noch lebten, obwohl es seine Aufgabe gewesen wäre, auf den Jungen aufzupassen, er hatte es schließlich versprochen. Leise murrend sah er, wie Ruffy mit seinen Vorbereitungen fertig war und versuchte, möglichst unauffällig weiter weg zu rutschen. Er hasste es, wenn der Jüngere nach der Wunde sah... Ruffy seufzte, als er sich zurück ans Bett setzte. Glaubte Zorro, ihm machte das Spaß? Aber es musste sein, er sollte nicht wieder krank werden... Wie gewohnt, verarztete er den Schwertkämpfer, sah ihm dabei nicht in die Augen und atmete auf, als es vorbei war, dann packte er die Sachen weg. "...Wenigstens ist die Wunde am zuwachsen...", meinte er und setzte ein leichtes Lächeln auf. Auch Zorro war erleichtert, dass er es endlich hinter sich hatte. Er blieb ruhig liegen und sah Ruffy dabei zu, wie er die Sachen wieder wegräumte. Er seufzte leicht frustriert. Eigentlich müsste er dem Jungen helfen, er hatte ja schon so viel für ihn getan. Aber wenigstens heilte die Wunde wieder. "Und was machen wir jetzt?", fragte er leise um die Stille zu durchbrechen. Der Junge setzte sich wieder ans Bett und lächelte. "...Ich weiß nicht...es wird noch mindestens ne Stunde dauern, bis wir an Land gehen können...", meinte er. Dann nahm er Zorros Hand, er wollte ihn einfach spüren. "...Ich hab ihn getötet...ist ein merkwürdiges Gefühl...", meinte er dann und seufzte. Zwar war es um den Kerl nicht schade, aber es blieb ein unangenehmer Nachgeschmack. Zorro überlegte erst, ob er ihm sagen sollte, dass er Zweifel hatte, ob Dash wirklich tot war, aber er entschied sich dann doch dagegen. "..Das war das erstemal, oder..?", fragte er leise und drückte leicht Ruffys Hand. Er wusste schon gar nicht mehr, wie viele Leben er schon genommen hatte. Doch was sollte er Ruffy jetzt sagen? Dass er sich dran gewöhnen würde, oder, dass es das Richtige war, weil...? Zorro wusste einfach nichts um den Jungen irgendwie aufzumuntern. Ruffy schüttelte leicht lächelnd den Kopf. "...Irgendwann musste es dazu kommen, ich hab nur nie daran gedacht...naja, so ist es besser...", meinte er und beugte sich dann runter, schloss die Augen und legte die eigene Stirn an die des Schwertkämpfers. Sein Arm tat immer noch etwas weh, aber das würde er Zorro nicht sagen. "...Es war meine Schuld...ich hätte besser aufpassen sollen...", flüsterte er und seufzte. "...Deine Schuld, dass du mir wiedermal das Leben gerettet hast...?", fragte er genauso leise, er wusste, dass der Junge das nicht meinte, doch sollte er aufhören, sich die Schuld für etwas zu geben oder sich Sorgen zu machen. Zorro schloss die Augen und genoss die Nähe des Jüngeren, die ihm so gut tat. Am liebsten würde er ewig hier liegen, noch lieber wäre es ihm gewesen, hätte er Ruffy in den Arm nehmen können. Es überraschte ihn selber, woher der Wunsch auf einmal kam. Er schaffte es einfach nicht, aufzustehen und seine Arbeit zu erledigen... Zorro war zum Mittelpunkt seines Lebens geworden, alles andere war völlig nebensächlich. Und plötzlich, ganz unerwartet spürte er es. Das Glück, ihn bei sich zu haben überwog, die Ängste, die Schmerzen, die Trauer und die Zweifel rückten in den Hintergrund. Denn wie hoch war die Chance gewesen, sich je wieder zu sehen? Er lächelte leicht und Zorros Worte klangen plötzlich so lächerlich, wie seine eigenen. "...Du hast mich gerettet...aus jeder Situation aus der ein Mensch nur gerettet werden kann...", hauchte er und streichelte seine Wange. Wie gern hätte er ihn jetzt umarmt, geküsst...aber er wusste nicht, ob der Andere das wollte. Er wusste gar nichts...Zorro liebte ihn nicht und doch hatte er das Gefühl, geliebt zu werden... Kapitel 18: Zweisamkeit ----------------------- Zorro war erleichtert, dass Ruffy sich entschied, doch noch etwas bei ihm zu bleiben. Er fühlte sich so unglaublich wohl in der Nähe des Jüngeren. Ruffys gehauchte Worte lösten eine angenehme Gänsehaut bei ihm aus, es kribbelte da, wo der Junge ihn berührte und das, was Ruffy sagte, machten ihn so glücklich, dass er alles vergaß. Sanft legte er seine Hand auf die des Jüngeren, sah ihn lange an, bevor er sachte seinen Arm entlang strich, über seine Wange fuhr und ihm sanft eine Strähne aus dem Gesicht schob. Er lächelte ihn sanft an, als er sich langsam zu ihm beugte. Es trennten sie nur noch ein paar Zentimeter... Doch merkte man Zorro an, dass er unsicher war, er wollte nicht, dass der Andere sich bedrängt fühlte, oder die Erinnerungen aufgewühlt wurden. Ruffy fühlte sein Herz rasen und jede Faser seines Körpers sehnte sich nach Zorro. Als dieser zögerte, konnte er nicht anders und legte seine Lippen auf die des Schwertkämpfers, strich weiter über sein Gesicht. Er hatte Schmetterlinge im Bauch und fühlte sich unheimlich glücklich und geborgen. Der Junge sehnte sich so sehr nach der Nähe des Älteren, dass er es kaum aushielt... Ruffys Lippen auf seinen entfachten in Zorro ein reinstes Feuerwerk, es war viel intensiver als beim ersten Mal. Glücksgefühle durchströmten ihn und machten ihn fast wahnsinnig. Leicht zog er Ruffy näher zu sich und strich mit der Zunge über dessen Lippen, um um Einlass zu bitten, er wollte mehr von dem Jungen schmecken. Leicht legte er seine Arme um die des Jüngeren, darauf bedacht, dass dieser die Gewissheit hatte, sich jederzeit lösen zu können und man ihn zu nichts zwang. Als Zorros Zunge in Ruffys Mund eindrang, der sich wie automatisch öffnete, keuchte der Junge leise auf. Er wollte den Älteren ganz nah bei sich spüren und erwiderte das Spiel ihrer beiden Zungen zaghaft, aber leidenschaftlich. Sanft strich er über die Brust des Anderen und schob sich mehr auf das Bett. Ein wohliges Seufzen entwich ihm, als er von Zorros Armen umfangen wurde und die Wärme und den Schutz des Älteren spürte und er drängte sich näher an ihn... Zorro erkundete jeden Winkel in Ruffys Mundhöhle, strich ihm sachte über den Rücken und kraulte ihm leicht den Nacken. Er unterdrückte mit Mühe ein Keuchen, als der Jüngere sich näher an ihn drängte. Immer wieder neckte seine Zunge die des Jungen und forderte sie zum Kampf. Der Jüngere war der pure Wahnsinn. Ruffys Zunge wurde immer fordernder, seine Scheu fiel langsam von ihm ab und übrig blieb das wunderbare Gefühl, das der Schwertkämpfer in ihm auslöste, von dem er nicht genug bekam. Schauer liefen ihm über den Rücken und seine Nackenhärchen stellten sich auf, als Zorro ihn so sanft berührte. Es kribbelte überall und er bekam eine leichte Gänsehaut, konnte kaum ein Zittern unterdrücken. Er war so aufgeregt und dennoch glücklich. Immer noch fragte er sich, was Zorro für ihn empfand. Aber darüber jetzt nachzudenken war unnötig, er wollte ihm Zeit lassen, Zorro hatte die Führung und entschied, wann er wozu bereit war. Und er würde sich dem anpassen... Der Schwertkämpfer lächelte leicht, als Ruffys Zunge mutiger wurde, nur zu gern ging er auf das Spiel ein. Er konnte nicht sagen, was mit ihm los war, er fühlte sich so von dem Jungen angezogen, die Gefühle waren viel intensiver und wurden immer stärker. Er wollte den Jungen nicht mehr hergeben, das wurde ihm jetzt klar. Leicht verstärkte er den Druck seiner Hand die immer weiter über Ruffys Rücken strich. Dieser Kuss machte den Kleineren ganz schwindelig. Berauscht von all den Glücksgefühlen, die durch seinen Körper jagten, konnte er nicht mehr klar denken. Instinktiv ließ er seine Hände über Zorros Oberkörper wandern, fühlte durch den dünnen Stoff die Narbe von Falkenauge. Und er spürte es genau, dieses Gefühl hatte er schon damals gehabt. Ja, schon damals hatte er ihn geliebt...und beinah verloren. Schon damals hatte er eine riesige Angst um ihn gehabt. Er legte eine Hand auf den Rücken des Schwertkämpfers und strich darüber, hielt sich an ihm fest und drückte ihn an sich. Nie wieder würde er ihn gehen lassen... Zorro lief ein wohliger Schauer über den Rücken, als er Ruffys Hände auf seinem Körper spürte. Kurz löste er den Kuss um nach Luft zu schnappen, strich ihm eine schwarze Strähne aus dem Gesicht und verschloss ihre Lippen gleich wieder. Er konnte von dem Jungen nicht genug bekommen. Zorro keuchte in den Kuss hinein, als Ruffy ihn an sich drückte. Seine Atmung ging langsam schneller. Ruffy atmete schneller, was nicht zuletzt an seinem rasenden Herzen lag. Er hörte das Keuchen des Älteren und musste in den Kuss schmunzeln, das Vergnügen war also nicht einseitig... Es war, als würden alle Ängste und Sorgen von ihm abfallen, wenn er nur lange und intensiv genug mit Zorro zusammen war, der Grünhaarige raubte ihm den Verstand und er ließ es gerne zu... Zorro versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen, die Hitze breitete sich immer weiter in seinem Körper aus und er musste aufpassen, dass er wenigstens noch etwas von seinem Verstand behielt. Wie schaffte Ruffy das nur, dass er ihn so sehr begehrte... Seine Hände erkundeten weiter den Rücken des Jüngeren, übten mal mehr, mal weniger Druck aus. Ruffy hielt es kaum aus, schmolz in den Armen des Mannes förmlich dahin. Er musste sich schwer zusammenreißen, um nicht unter jeder Berührung des Älteren zu erbeben und keuchte in den Kuss, vergehend vor Hitze und Glück. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, schlang er ein Bein um das von Zorro, sie lagen nun einander gegenüber, und presste seinen Körper an den Anderen. Zorro keuchte erschrocken auf, als Ruffy sein Bein um ihn schlang und ihn noch näher an dich drückte, das Keuchen ging in ein Stöhnen unter, als Zorros Hüfte gegen die von Ruffy kam. Seine Hände fanden den Weg unter dessen Oberteil und strichen ihm sanft über die Haut. Er behielt den Jungen aber dabei so gut es ging im Auge, um im Zweifelsfall das Ganze doch noch abzubrechen, obwohl er sich noch nicht ganz sicher war, auf was das hinaus laufen würde. Zorros stöhnen brachte Ruffy noch mehr durcheinander, als er ohnehin schon war. Er konnte nicht mehr klar denken, war wie unter Drogen. Ein Keuchen entwich dem Jungen, als er Zorros Hände auf seiner Haut spürte und er wusste, es gab kein Zurück. Diesmal konnte keine Erinnerung der Welt ihm Angst machen, weil er hier mit Zorro war, den er über alles liebte und der ihn beschützte... Er löste den Kuss, um gleich darauf Ruffys Hals in Beschlag zu nehmen. Er zog dort feuchte Spuren mit der Zunge und küsste sie wieder entlang. Seine Hände wanderten zu den Seiten des Jüngeren, erkundeten jeden Zentimeter den sie erreichen konnten. Schoben dabei sachte das Oberteil nach oben. Ruffy keuchte leise und fuhr Zorro mit den Fingern durch das Haar, während er den Kopf leicht zur Seite neigte, damit der Ältere mehr Platz hatte. Er zitterte leicht vor Erregung, spürte ein kribbeln im Lendenbereich, das er noch nie zuvor gefühlt hatte. Er strich über den Rücken des Schwertkämpfers und ließ die Augen geschlossen. "...Zorro...", hauchte er dem jungen Mann ins Ohr und schmiegte sich an ihn. Zorro merkte das leichte Zittern und musterte ihn kurz, lächelte dann aber als Ruffy genießerisch die Augen geschlossen hatte. Er liebkoste weiter seinen Hals und nahm auch gleich den neu entstandenen Platz in Anspruch. Als Ruffy ihm seinen Namen ins Ohr hauchte, stellten sich seine Nackenhärchen auf und ein wohliger Schauer lief ihm über den Rücken. Zorro küsste sich den Hals hinab zum Schlüsselbein, wo ihn das Oberteil dann abhielt, weiter zu machen. Leicht drehte er sich, dass er über dem Jungen kniete. Mit den Händen stützte er sich an den Seiten des Jüngeren ab und wartete auf dessen Reaktion. Er kam damit klar, wieder weg gestoßen zu werden, aber würde Ruffy diese Erinnerungen wieder ertragen können? Ruffy setzte sich etwas auf und sah Zorro lächelnd in die Augen. Er wusste jetzt, ganz ohne Angst würde er das nicht überstehen, aber anders ging es nun mal nicht. So sehr er es fürchtete, so sehr wollte er es auch... Also griff er nach einer Hand des Schwertkämpfers und küsste ihn sanft, während er sie unter sein Oberteil und zu seiner Brust führte, wo er sein Herz gehen seinen Brustkorb hämmern spürte, als wolle es herausspringen. Zorro erwiderte den Kuss, beugte sich dabei nach vorne, sodass Ruffy wieder auf dem Bett lag. Er löste den Kuss, schob Ruffys Hand, die seine hielt leicht zur Seite und leckte leicht mit der Zunge über die Bauchmuskeln, die sich leicht anspannten. Er schob sachte das Oberteil höher, sodass er mehr Haut hatte, die er schmecken konnte, jeden Zentimeter nahm er in sich auf, während er weiter über dem Becken des Jüngeren gekniet blieb und sich ihre Becken nicht berührten. Ruffy erbebte unter Zorros Liebkosungen und krallte die Hände in das Bettlaken. Er spürte sein Herz schneller schlagen und jede Stelle, die Zorros Lippen berührten, schien zu brennen und sein Unterleib kribbelte so komisch, er wusste nicht, was mit ihm geschah. Immer weniger verstand er seinen eigenen Körper, noch nie hatte er sich so gut gefühlt und war doch so verwirrt gewesen... Zorro lächelte, als er merkte, dass es Ruffy gefiel. Er stützte sich mit dem Ellbogen auf dem Bett ab, massierte mit mal mehr, mal weniger Druck, den Oberkörper des Jüngeren. Seine Zunge zeichnete die Konturen der Bauchmuskeln nach, bedeckte sie dann mit Küssen, bevor er Ruffys Bauchnabel umkreiste und seine Zunge darin versenkte. Langsam arbeitete er sich wieder höher, küsste sich den Oberkörper hinauf. Ruffy biss sich auf die Lippen, versuchte krampfhaft, nicht zu stöhnen. Sein Atem ging immer schneller und flacher, während er sich unter den Lippen des Schwertkämpfers wandte und sich ihm leicht entgegen bäumte. Ihm war so unglaublich heiß und es raubte ihm die Sinne... Zorro genoss es, den Jüngeren so zu sehen, vor allem das Stöhnen, das der Junge nicht unterdrücken konnte, stachelte ihn weiter an. Er hatte Ruffys Oberteil nun so weit hochgeschoben, dass dessen Brust frei lag. Leicht leckte er darüber, verteilte hauchzarte Küsse und umrundete mit der Zunge seine Brustwarzen. Ruffy warf den Kopf etwas zurück, als er Zorros Zunge über die empfindlichen Brustwarzen streichen fühlte. Er keuchte auf und hielt sich eine Hand an den Mund, biss leicht darauf, um nicht lauter zu werden. Und noch etwas anderes wollte er wenigstens noch ein Weilchen vor dem Älteren verbergen... Zorro schmunzelte. Seine Zunge umrundete immer wieder Ruffys Brustwarze, zog feuchte Spuren und hauchte Küsse, bevor er gezielt über diese leckte. Sie immer weiter reizte. Auch seine Hand strich weiter über Ruffys Oberkörper und streifte, wie aus Versehen über die empfindliche Stelle, bevor sie wieder an seiner Seite hinab wanderte und über seinen Bauch strich. Zorro leckte noch einmal etwas fester über Ruffys Brustwarze, bevor er sie mit dem Mund umschloss und anfing zu saugen. Wobei seine Zunge ihr Spiel beibehielt. Ruffy konnte sein Stöhnen nicht länger unterdrücken, Zorro machte seine Sache zu gut. Der Junge war dem Mann, der über ihm kniete vollkommen ausgeliefert, Wachs in seinen Händen und genoss es in vollen Zügen. Er wusste nicht, ob er Zorro genauso in Extase versetzen konnte, aber er würde alles tun, um ihm einen Teil dessen zurückzuzahlen, was er für ihn tat... Das Stöhnen war wie Musik in seinen Ohren. Doch hatte er sich soweit unter Kontrolle, er wollte heute eigentlich nur dem Jüngeren etwas von der Angst nehmen. Er wollte ihn nicht gleich überfordern. Langsam schob er seine Hand tiefer, während seine Zunge nicht von ihrer Tätigkeit abließ. Sachte ließ er seine Hand an Ruffys Seite hinabgleiten und legte sie leicht auf den Oberschenkel, um seine Reaktion zu testen. Ruffy zitterte zwar leicht, als Zorros Hand tiefer wanderte, doch wider Erwarten blieben die Halluzinationen aus, die Angst blieb, aber wenigstens die Bilder quälten ihn nicht weiter. Der Mann über ihm war Zorro. Und er löste in ihm Gefühle aus, die er genoss und nicht kannte. Er hoffte inständig, dass es so bleiben würde, auch beim nächsten Schritt... Zorro löste sich von Ruffys Brustwarze und küsste sich langsam nach oben. Die Hand ließ er liegen wo sie war, da er das leichte Zittern sehr wohl bemerkt hatte. Da der Jüngere sein Oberteil noch an hatte, ließ er kurz von ihm ab, nur um dann am Schlüsselbein weiter zu machen. Leckte wieder darüber und verteilte Küsse darauf. Seine Hand schob er ein kleines Stück weiter und ließ sie wieder liegen. Zorro lächelte ihn sanft an und verwickelte ihn in einen Kuss, bevor er seine Hand leicht über Ruffys Schritt gleiten ließ, um am Anderen Oberschenkel zum Liegen zu kommen. Er löste den Kuss und sah Ruffy an. Der Junge stöhnte laut in den Kuss, als Zorro über seine Erregung strich. Erst jetzt bemerkte er, was genau mit seinem Unterleib los war und wurde leicht rot. Als der Ältere den Kuss löste, sah der Junge auf, er atmete schwer und hatte einen leicht Verklärten Blick, lächelte aber leicht. Er wusste nicht, was sein Freund noch vor hatte, aber er war bereit, alles zu tun, um bei ihm eben solche Gefühle zu wecken... Zorro lächelte ihn sanft an. Der Rotschimmer auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen, der leicht verklärte Blick, der vor Erregung zitternde Körper unter seinem. Was wollte er mehr...? Zorro bewegte wieder leicht die Hand über Ruffys Erregung, dieses Mal ohne ihn abzulenken und übte ganz leicht Druck darauf aus. Dabei sah er ihn die ganze Zeit an, beobachtete ihn genau, um ihn nicht zu überfordern. Zorros Augen und das Lächeln zogen Ruffy in ihren Bann, sodass er alles um sich herum vergaß. Er zuckte zunächst leicht zurück, stöhnte aber auf, als er den Druck der Hand spürte. Zorros Hand auf seiner Erregung machte ihn total verrückt, es war, als würden Blitze durch seinen Körper zucken. Er wusste nicht, wohin mit seinen Händen, hatte sie flach an den Seiten liegen und presste sie gegen die Matratze. Unbewusst drängte er sich leicht gegen die Hand, er wollte mehr, vor allem mehr von Zorro... Er beugte sich nach vorne knabberte leicht an Ruffys Ohr, leckte daran, zog seine Spur über dessen Wange und verschloss seine Lippen mit denen des Jüngeren. Mit der Hand massierte er weiter Ruffys Erregung, strich die Oberschenkel entlang. Den Kuss nicht lösend, öffnete er die Hose des Jungen, wanderte dann wieder hinauf und strich über die Bauchmuskeln. Ruffy schlang seine Arme um Zorro, als dieser ihn wieder küsste und erwiderte den Kuss leidenschaftlich, stöhnte immer wieder in den Kuss, als der Ältere seine Erregung zu reizen begann. Sein ganzer Körper bebte vor Lust, er spreizte die Beine etwas, bewegte sich gegen die Hand, strich Zorro mit zitternden Fingern durchs Haar. Die Hitze in ihm wurde unerträglich, jedes bisschen Stoff an seinem Körper störte ihn und er seufzte dankbar, als Zorro ihm die Hose öffnete, was er hauptsächlich deshalb merkte, weil diese mittlerweile unglaublich eng geworden war. Er spannte leicht sie Bauchmuskeln an, als Zorro darüber strich, keuchte in den Kuss und räkelte sich ihm entgegen... Er löste den Kuss, um an Ruffys Hals weiter zu machen. Küsste sich über seine Brust und reizte wieder die empfindlichen Brustwarzen, die sich schon aufgestellte hatten. Er strich immer wieder mit der Zunge darüber, saugte leicht und spielte wieder sein Spiel. Seine Hand wanderte langsam wieder abwärts über die Hose, strich über seinen Schritt, massierte seine Erregung. Da Ruffy die Beine leicht gespreizt hatte, hatte Zorro mehr Platz. Seine Lippen bearbeiteten die gereizten Brustwarzen immer mehr, während seine Hand langsam zur geöffneten Hose glitt und sich unter die Shorts schob. Leicht umschloss er Ruffys erregtes Glied und massierte es sanft... Ruffy konnte sich nicht mehr beherrschen, Zorro raubte ihm den Verstand. Die Zunge an seinen empfindlichen Brustwarzen und die Hand an seiner Erregung entlockten ihm Geräusche, die er bisher nicht gekannt hatte, so hatte ihn noch nie ein Mensch berührt und er erkannte sich selbst nicht wieder. Er schmolz förmlich dahin, unter dem Mann, der sein Leben war und hatte das Gefühl, sich ihm vollends hingeben zu können. Das leichte Ziehen in seinem Unterleib wurde stärker und er wusste instinktiv, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er zum Höhepunkt kam, obwohl er das noch nie erlebt hatte. "...Zorro...", keuchte er und warf den Kopf ihn den Nacken, stöhnte laut und krallte leicht die Finger in sein Haar. Er wollte nicht, dass es schon zuende ging, er wollte Zorro genauso erregen, wollte ihm etwas von diesem wunderbaren Gefühl zurückgeben, das der Schwertkämpfer in ihm auslöste... Zorro lächelte, er wusste, dass Ruffy nicht mehr lange bis zu seinem Höhepunkt brauchen würde und es machte ihn glücklich, mehr als das. Es war nicht in Worte zu fassen, was er fühlte. Und es lag nicht daran, dass der Junge seinen Namen keuchte oder stöhnte, es lag wohl eher an dem lustverschleierten Blick, dem schweißnassen Körper, den schwarzen Strähnen die dem Jüngeren an der Stirn klebten, während er sich unter ihm wandte. diesen Anblick würde er niemals wieder vergessen. Zorro ließ von den Brustwarzen ab, rutschte weiter hinunter, leckte weiter über die weiche Haut, arbeitete sich immer weiter nach unten. Seine Zunge spielte mit dem Bauchnabel, während er mit der einen Hand leicht Ruffys Hüfte anhob und die Hose ein Stück nach unten schob, damit er noch mehr Bewegungsfreiheit hatte. Auch die Shorts blieben nicht lange an ihrem Platz. Sachte ließ er Ruffy wieder auf das Bett nieder. Zorro stütze sich mit einer Hand neben Ruffys Hüfte ab, während die andere immer weiter dessen Glied massierte, dieses Mal aber mit weniger Druck. Genüsslich leckte er über die Bauchmuskeln, arbeitete sich immer weiter nach unten... Zorro schien zu bemerken, dass er nicht mehr lange durchhielt, denn er ließ kurz ab und rutschte immer weiter nach unten, zog ihm die Hose und die Shorts runter und massierte mit weniger Druck weiter. Dennoch, es brachte Ruffy um den Verstand, der Schwertkämpfer schien genau zu wissen, wie er ihn berühren musste und seine Zunge war so heiß... Schauer jagten durch seinen Körper, wie Hitzewellen und sein bebender Körper spannte sich an, als der Ältere mit seinem Bauchnabel spielte, um anschließend noch tiefer zu gehen. Der Junge bekam kaum mehr Luft, atmete schnell und flach, keuchte immer wieder auf, ließ mit den Fingern nicht von dem grünen Haarschopf ab, ohne zu wissen, was in dem Kopf des Mannes vorging... Stück für Stück wanderte er mit deiner Zunge abwärts und wurde dabei immer langsamer, kostete jeden Zentimeter der wunderbaren Haut. Er genoss es, wie der Jüngere sich wandte und keuchte. Er schob sich weiter nach unten und war nun bei Ruffys pulsierender Erregung angekommen. Leicht fuhr er mit der Zunge herum und stieß, wie ausversehen gelegentlich gegen seinen Schaft. Seine Hände massierten Ruffys Oberschenkel. Zorro sah kurz auf und lächelte als er den lustverschleierten Blick des Jungen sah. Dann widmete er sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe. Er wollte den Jungen ja nicht mehr quälen, als unbedingt nötig, wenn es um solche Sachen ging. Er hauchte einen kurzen Kuss auf die Gliedspitze, bevor den Schaft entlang leckte und die Erregung mit den Lippen verschloss und anfing zu saugen... Ruffy wusste nicht, wie ihm geschah, Zorros Atem und seine heiße Zunge an der Erregung ließen ihn erschaudern. Er wollte nach unten sehen, hatte aber nicht die Kraft dazu. Seine zitternden Hände hatten wieder den Weg zum Bettlaken gefunden und hielten sich daran fest. Er stöhnte laut auf, als Zorro sein Glied ganz in den Mund nahm und saugte, die Hände an seinen Oberschenkeln machten ihm keine Angst mehr. Immer stärker wurde das Ziehen in seinem Unterleib, er fühlte, dass er gleich seinen Höhepunkt erreichen würde und griff keuchend nach Zorros Händen, reden konnte er längst nicht mehr... Zorro hörte auf, Ruffys Oberschenkel zu massieren, als er dessen Hand auf seiner spürte. Er nahm die Hand des Jüngeren und drückte sie leicht, löste seine Lippen und leckte wieder den Schaft entlang, fuhr mit der Zunge über die Spitze und leckte die ersten Lusttropfen auf. Zorro überlegte einen Moment, strich mit dem Daumen sachte über Ruffys Handrücken, ehe er wieder die pulsierende Erregung in den Mund nahm und intensiver daran saugte, um dem Jungen die Erlösung zu schenken, nach der sich sein Körper so sehnte.... Endlich wich der Druck aus seinem Unterleib, als er laut stöhnend in den Mund des Schwertkämpfers kam. Ein unglaubliches Gefühl ergriff Besitz von ihm, sein ganzer Körper verkrampfte sich, jeder Muskel war angespannt und er bog sich leicht zurück, drückte fest die Hände des Anderen, die beruhigend über seine strichen und ihm die Angst vor dieser neuen Erfahrung nahmen. Das Rauschgefühl breitete sich in seinem ganzen Körper aus und es kribbelte überall. Erst einige Zeit später sank er in sich zusammen, keuchend und erschöpft, atmete schnell und war verschwitzt, jedoch glücklich wie noch nie zuvor. Zorro hatte ihm mehr geschenkt als seinen ersten Orgasmus, das würde der Ältere aber wahrscheinlich selbst wissen... Er spürte, wie sich der Körper des Jüngeren zusammen zog und er mit einen erlösenden Aufstöhnen in seinem Mund kam. Zorro schluckte lächelnd und fuhr sich anschließend mit dem Handrücken über den Mund, um auch die letzten Spuren zu beseitigen. Er rutschte höher und legte sich neben Ruffy, sah in das glückliche Gesicht und strich ihm eine Strähne weg, die an der Stirn klebte. Selbst glücklich schloss er die Augen und lauschte der schnellen Atmung des Jungen. Genoss diesen Augenblick... Als Ruffy wieder zu Atem kam, öffnete er die Augen und blickte lächelnd neben sich. Zorro wirkte so zufrieden... Diesmal ohne zu zögern, drehte er sich zur Seite und schmiegte sich an den Anderen, lauschte seinem Herzschlag und seufzte. Es gab nichts zu sagen... Zorro legte sachte einen Arm um ihn und genoss seine Nähe und Wärme, er hätte jetzt hier ewig liegen bleiben können, am liebsten wäre es ihm gewesen, wenn die Zeit still gestanden hätte. Aber er wusste, dass das nicht ging, sie waren kurz vor der Insel und er musste für die Einfahrt in den Hafen alles fertig machen. Seufzend öffnete er die Augen. Es half nichts, er musste aufstehen, ob er nun wollte oder nicht. Sachte löste er sich aus Ruffys Umarmung und stand auf. Ruffy war erst verwundert, dass Zorro aufstand, sah ihm hinterher. Dann jedoch fiel auch ihm wieder die Insel ein und er zog sich schnell wieder richtig an. Egal, wie sehr er jetzt den Wunsch verspürte, ihm nahe zu sein, sie mussten sich um das Schiff kümmern und abklären, was auf dieser Insel zu tun war... Draußen wehte eine leichte Brise und brachte seinen erhitzten Körper schnell wieder auf Normaltemperatur. Er trat neben Zorro und registrierte, dass sie der Insel schon nahe genug waren, um den Anlegesteg zu erkennen. Schnell ging er ans Ruder und manövrierte das Boot in eine Lücke, wo es vertäut werden konnte... Ihr Boot fiel zwischen den ganzen anderen gar nicht auf, da es ja keine Piratenflagge hatte. Also waren sie erstmal sicher, wenn sie nicht durch irgend etwas aufsehen erregten. Bevor sie an Land gingen, ging Zorro nochmal unter Deck und kramte in seinem Rucksack. Danach ging er wieder zu Ruffy und beide gingen sie an Land. Seine Schwerter hatte er auf dem Boot gelassen auch wenn es ihm nicht gefiel, aber mit drei Schwertern würde er wohl zu sehr auffallen. So hatte er nur das Weiße dabei. Unauffällig sah er sich um, ehe er sich dem Jungen zuwandte und ihm einen Lederbeutel in die Hand drückte. Es war das Geld, das Ruffy für den Typ auf der Insel gesammelt hatte, er hatte es ihm am Strand abgenommen, kurz bevor er zusammen gebrochen war. Er hatte vergessen, es dem Jungen zu sagen. Endlich war das Boot vertäut und alles fertig, als Zorro ihm einen Beutel mit Geld in die Hand drückte. Er erkannte ihn sofort und musste leicht lächeln. "...Danke...", sagte er nur und wusste nicht, ob Zorro verstand. Dieses kleine Wort meinte alles, was der Schwertkämpfer für ihn getan hatte, seit sie sich kannten. Endlich rang er sich dazu durch, den Beutel zu öffnen und gab Zorro genau die Hälfte des Geldes. "...Was brauchen wir denn alles?", fragte er und sah zu der Stadt, vor der sie ankerten. Zorro wollte vermutlich schnell wieder weg, also war es besser, sich aufzuteilen, obwohl ihm der Gedanke nicht gefiel... Als Ruffy sich bedankte, lächelte er ihn nur an, er hatte ihn verstanden wusste aber nicht was er darauf sagen sollte, also ließ er es. Er nahm das Geld und steckte es in seine Hosentasche, bevor auch er zur Stadt sah. "...Ich weiß nicht genau..." Eigentlich wollte er sagen, dass Sanji dafür immer verantwortlich gewesen war, aber er ließ es. Er wusste, dass Ruffy oft an die Anderen dachte. "Auf jeden fall brauchen wir Vorräte. Ich weiß nicht, wie lange unsere noch reichen und wann die nächste Insel kommt und dann.." Er zuckte mit den Schultern, er hatte wirklich keine Ahnung. Was die Anderen wohl alles gekauft hatten? Er überlegte kurz und erinnerte sich dann daran, dass Sanji und Nami immer Listen geführt hatten. Er hatte allerdings die Vorratskammer bereits gesehen und war sich ziemlich sicher, dass noch genug zu Essen da war. Nur Früchte waren noch wichtig und vor allem Trinken, also Rum, denn Wasser wurde zu schnell schlecht. Er warf kurz einen Blick auf die Karte. "...Das Essen müsste eigentlich bis zur nächsten Insel reichen...", erklärte er und seufzte dann. Das war nun wirklich nicht sein Spezialgebiet... Aber so war es nunmal, damit mussten sie zurecht kommen... Er sah ihn überrascht an. Nun gut, vielleicht hätte er mal in der Vorratskammer nachsehen sollen. "Ist zu viel nicht besser, als zu wenig? Man kann ja nie wissen was noch so kommt", murmelte er zu sich selber. "Ach, bevor ich es vergesse...", murmelte er leise. "Ich weiß, dass es dir nicht gefällt, aber es wäre vielleicht besser, wenn du deinen Strohhut nicht ganz so auffällig trägst..." Ihm gefiel es nicht, Ruffy das zu sagen, oder von ihm zu verlangen, da er wusste, wie viel ihm der Hut bedeutete. Ruffy nickte. Zorro hatte Recht, mit beidem was er gesagt hatte. "Dann holen wir noch Nachschub, aber dann müssen wir uns aufteilen, sonst dauert es zu lange...", erklärte er und seufzte. Das gefiel ihm gar nicht, genauso wenig wie das, was er nun tun musste... Er nahm langsam den Hut vom Kopf und sah ihn an, dann blickte er zu Zorro, lächelte leicht. "...Passt du drauf auf?", fragte er schließlich. Er sah ihn eine Weile an, es gefiel ihm nicht den Jungen alleine losziehen zu lassen, früher war ihm das egal gewesen, aber jetzt, nach all dem was geschehen war... "Gut...", sagte er schließlich. "Das ist vielleicht das Beste. Aber pass auf dich auf!" Er strich ihm sanft über die Wange. "Falls etwas sein sollte, setz dich zur Wehr oder mach dich bemerkbar, dass ich dich finde!" Zorro sah ihm in die dunklen Augen, er zweifelte nicht daran, dass Ruffy alleine klar kommen würde, doch könnte er sich das nie verzeihen, wenn dem Jungen irgend etwas passieren sollte, nur weil er nicht in der Nähe war. Zorro sah ihn überrascht an, als Ruffy wollte, dass er auf den Hut aufpasste. Lächelnd nahm er diesen entgegen und befestigte ihn neben seinem Schwert am Gürtel, das war immer noch die unauffälligste Variante, die ihm einfiel. Nun musste der Junge grinsen, egal wie besorgt er auch sein mochte. Es war einfach zu lieb, dass Zorro ihm das sagte... "Mach dir keine Sorgen, ich pass auf mich auf...und pass du auch auf dich auf, ja?", sagte er lächelnd und hätte die Welt umarmen können. Sie teilten noch schnell auf, was jeder besorgen musste. Zusammen gingen sie von Bord und trennten sich am Ende des Stegs, Zorro ging Richtung Marktplatz, um Obst und Gemüse zu besorgen, Ruffy suchte derweil nach Fleisch und fand einen Händler für Getränke, bestellte bei ihm das nötige und ließ es sich zum Boot bringen. Niemand erkannte ihn und das war auch besser so. Schließlich wehte ihm etwas vor die Füße, er hob es auf und sah, dass es eine Zeitung war. Er zuckte die Schultern, wusste nicht, was darin stand und brachte erstmal die Einkäufe zum Schiff, tat sie in den Kühlschrank und nahm die bestellten Fässer entgegen. Als ihm etwas langweilig wurde, ging er wieder von Bord, um nach Zorro zu suchen und las im Gehen in der Zeitung, als er auch schon mit einem geschockten Gesichtsausdruck stehen blieb und den Artikel auf der ersten Seite las... "...Ace...", keuchte er und rannte los, hoffte, dass er schnell sein Ziel erreichte, obwohl er sich hier kein bisschen auskannte. Sein Bruder...er sollte noch heute hingerichtet werden, am Galgen...auf dieser Insel! Kapitel 19: Bruder in Gefahr ---------------------------- Zorro marschierte mit einen nicht gerade guten Gefühl, Richtung Marktplatz, der sich nicht weit vom Hafen befand. Ein seufzen verließ seine Lippen, als er sich durch die Menschenmassen kämpfte. Er fragte sich, wie Sanji das hatte aushalten können, aber der hatte bestimmt einen Trick dabei gehabt, sich ohne Probleme hindurch zu schlängeln. So viele Menschen auf einem Haufen waren ja grässlich und es war eindeutig viel zu laut. Alle redeten sie durcheinander und schienen aufgeregt zu sein. Er schnappte etwas von einem 'Ereignis' auf und, dass man sich geehrt fühlte, dass es hier auf der Insel ausgeführt wurde. Zorro schüttelte den Kopf, konnte ihm ja egal sein, er wollte nur schnell die Sachen besorgen und dann weg. Endlich erreichte Ruffy den Platz, auf dem sich der Galgen befand und stellte erleichtert fest, dass es noch nicht zu spät war. Er sah den Henker und ging von hinten auf ihn zu, zum Glück befand dieser sich auf dem Kutschbock seines Leichenwagens, der in einer Seitengasse stand, und las die Zeitung. Der Junge kletterte auf den Wagen, nahm ein Brett, das wohl vom Sargbau übrig geblieben war und schlug es ihm über den Kopf. Der würde für eine ganze Weile k.o. sein... Schnell schleifte er ihn hinter den Wagen, nahm seine Maske, fesselte und knebelte ihn, damit er, selbst, wenn er erwachte, nicht sofort Alarm schlagen konnte. Dann zog er sich die Maske auf und fuhr den Wagen unter die Falltür des Galgens, wie es üblich war... Zorro hatte endlich auch das letzte gefunden, was Ruffy ihm aufgetragen hatte. Erleichtert stieß er die Luft aus und bemerkte erst jetzt, dass sich der Platz um ihn herum geleert hatte. Er hörte einige Männer sagen: "Los, schnell, sonst kommen wir nicht rechtzeitig!" Verwirrt sah Zorro ihnen nach. Aber, da der Platz so gut wie leer war, hatte er keine Probleme, zum Hafen zu gelangen. Die ganze Zeit hoffend, dass Ruffy schon da war und nicht in irgendwelche Schwierigkeiten geraten war. Die großen Tore des Marinegebäudes wurden geöffnet und eine Schaar Soldaten trat heraus, in der Mitte von ihnen befand sich einer der gefährlichsten Piraten. Ace wurde nach vorne gestoßen, damit er zügig weiter ging, wahrscheinlich befürchteten sie doch noch, dass er es schaffte, sich zu befreien. Obwohl das ziemlich unwahrscheinlich war. An seinen Köper befanden sich zwar keine Ketten aus Seestein, dafür aber aus feuerfestem Material. Auch, wenn er seine Kräfte einsetzte, würde es nichts bringen, außer, dass er vielleicht ein paar unschuldige Leute, oder Gaffer verletzte. Die Menschenmenge teilte sich und der Galgen kam zum Vorschein... Ruffy hatte den Strick prepariert, sodass sich dieser nicht zuziehen würde. Sein Herz schlug schneller, als plötzlich sein Bruder zu ihm geführt wurde, im glauben, dass Ruffy tot war und er auch gleich sterben würde. Schmerzhaft bemerkte er die Traurigkeit in seinen Augen und die Verletzungen an seinem Körper. Man hatte ihn schlimm zugerichtet. Als er unter dem Galgen stand, nahmen die Wachen Abstand, sodass er ihm, während er die Schlinge um seinen Hals legte etwas ins Ohr flüstern konnte: "Stell dich tot..." Dann öffnete er die Falltür... Langsam kam der Hafen in Sicht und auch hier bemerkte Zorro, dass kaum Leute da waren, was ihm immer weniger gefiel. Er ging an Bord und suchte nach Ruffy, aber der Junge war nicht da. Nur die Vorräte waren auf dem Boot, von dem Jüngeren fehlte jede Spur. Schnell verstaute er seine Einkäufe und ging an Deck, sah unruhig in die Richtung, in der Ruffy verschwunden war... Immer mehr näherte er sich dem Galgen, und je näher er kam, desto brutaler wurde er vorwärts gestoßen. Das Gegröle der Gaffer um ihn herum nahm er gar nicht wirklich war, genauso wenig wie die Ketten, die in sein Fleisch schnitten. Das war ihm jetzt sowieso alles egal, bald würde er wieder bei seinem Bruder sein. Ace wurde die Treppen regelrecht hinauf geschubst und er hatte Mühe, sein Gleichgewicht zu behalten. Er seufzte innerlich frustriert auf, also hatte keiner von beiden einen ehrenvollen Tod gefunden. Ruffy war ertrunken und er würde hingerichtet werden. Er versuchte die aufkommenden Gedanken zu verdrängen. Was für ein Schock es gewesen war, als er von Ruffys Tod erfuhr. Wie lange hatte er nach ihm gesucht und war dann so unachtsam gewesen... Die Soldaten entfernten sich etwas, als Ace unter dem Galgen stand und ihm die Schlinge um den Hals gelegt wurde. Er hörte die Worte...er kannte die Stimme...aber das konnte nicht sein. Dann fiel er... Ruffy atmete erleichtert auf, als Ace seinen Rat befolgt hatte und sich tot stellte. Jetzt würde er sich zusammenreißen müssen, denn das konnte jetzt etwas weh tun... Er schnitt den Strick durch und der Ältere landete im Sarg. Ruffy bekam Geld zugesteckt, musste leicht grinsen, man hielt ihn immer noch für den bestellten Henker. Dann ging er zum Wagen, schloss den Sarg, setzte sich auf den Kutschbock und lenkte den Wagen Richtung Hafen, in der Hoffnung, dass niemand den richtigen Henker entdeckte... In einer Seitenstraße hielt Ruffy die Kutsche an und stieg in den Laderaum. Er sah sich um und öffnete, als er keine Leute sah, den Sarg. Dann nahm er die Maske ab. "...Lange nicht gesehen...", sagte er lächelnd und hielt seine Tränen zurück. Dann gab er Ace einen Mantel, den er auf der Ladefläche gefunden hatte. "...Aber wir müssen uns jetzt beeilen, ich bring dich zu unserem Schiff...", erklärte er und wartete, bis Ace sein Gesicht im Mantel verborgen hatte, bevor er mit ihm zum Hafen weiterging... Zorro hielt das Warten nicht mehr aus und sprang vom Boot. Irgend etwas stimmte hier nicht, er hatte ein ungutes Gefühl. Er ging in die Richtung, die Ruffy genommen hatte, dabei musste er sich beherrschen, nicht zu rennen, das wäre zu auffällig... Ace hätte am liebsten aufgeschrieen, als der Strick seinen Sturz stoppte. Doch schaffte er es, sich tot zu stellen, auch, wenn er nicht wusste wie. Dann wurde unter lautem Gegröle der Gaffer der Strick endlich durchtrennt und er landete unsanft in dem Sarg. Das gequälte Aufkeuchen ging in dem tosendem Applaus unter. Ace verstand immer noch nicht richtig, was los war, bemerkte kaum, dass sich die Kutsche in Bewegung setzte und nach einiger Zeit zum Stillstand kam. Er war so in Gedanken versunken, dass er erst in die Wirklichkeit zurück geholt wurde, als der Sargdeckel geöffnet wurde. Geblendet von der plötzlichen Helligkeit schloss er die Augen und hörte wieder diese Stimme. Ace blinzelte ein paar Mal, um etwas zu erkennen, als auch schon die Ketten gelöst wurden und ihm ein Mantel in die Hand gedrückt wurde. Endlich hatten sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt, doch, was er da sah, konnte er nicht glauben. Bei ihm war tatsächlich Ruffy und er lebte. Ace war viel zu verwirrt und verstand gar nichts mehr, er wusste nicht, ob er nun glücklich sein sollte oder nicht. Doch eines stand fest, sie mussten schnell hier weg. Wortlos nahm er den Mantel und stieg aus dem Sarg, zog sich die Kaputze tief ins Gesicht und folgte seinem Bruder. Endlich kamen sie am Schiff an, doch Zorro war nicht da. Ruffy führte seinen großen Bruder in das Zimmer, das er bewohnte. "Leg dich hin, erstmal kümmern wir uns um deine Verletzungen...", sagte er lächelnd und holte den Verbandskasten. Dann setzte er sich ans Bett und begann, den Älteren zu verarzten. Er war so froh, seinen Bruder wiederzusehen und doch war es irgendwie ein beklemmendes Gefühl, so nach einem Jahr... Zorro ging durch die Straßen und Gassen und versuchte, irgendeinen Hinweis auf das Verbleiben des Jungen zu bekommen. Doch nirgends war eine Spur von ihm. Er blieb stehen und sah sich um, bemerkte ein Plakat, das an einer Wand angebracht war... Wortlos folgte Ace der Aufforderung seines Bruders. Er beobachtete ihn die ganze Zeit, aber nichts verriet, wie er sich tatsächlich fühlte, in ihm tobte ein wahrer Sturm an Gefühlen. Aber er blieb äußerlich ruhig und wartete darauf, dass Ruffy endlich was sagte und nicht mehr so tat, als wäre nie was passiert. Endlich war Ruffy fertig, ihn zu verarzten und packte die Sachen zurück in den Kasten. Dann seufzte er auf und erhob sich vom Bett. "...Schlaf ein bisschen, ich geh was kochen und bring es dir, du hast doch sicher Hunger...", sagte er dann, ohne den Älteren anzusehen. Zorro ging auf das Plakat zu und hielt erschrocken die Luft an, als er es überflogen hatte. Schnell rannte er zum Hafen und nun war es ihm egal, ob er Aufsehen erregte oder nicht. "Wie lange willst du eigentlich noch so tun, als wäre nichts gewesen?", ergriff Ace nun endlich das Wort und das nicht gerade in einem ruhigen Ton. Er wurde nun richtig sauer, obwohl er erleichtert war, dass Ruffy lebte. "Weißt du eigentlich, wie ich mich gefühlt hab? Alle halten dich für tot und du spazierst hier in der Gegend rum und tust so als wäre alles paletti!" Er schrie den Jüngeren jetzt an. "Mensch, Ruffy, weißt du was ich durchgemacht hab? Ich hab Wochen nach dir gesucht, bis ich vor Sorge um dich so unachtsam gewesen bin, dass ich von der Marine geschnappt wurde. Doch in Wahrheit lebst du und hältst es nicht mal für nötig, mir Bescheid zu geben. Lieber lässt du dich auf einer Insel nieder und genießt das Leben mit den Anderen. An deinen Bruder denkst du gar nicht, lieber lässt du mich in einer dreckigen Zelle verrotten!" Er hatte sich mit den Händen auf das Bett gestützt und sah Ruffy wütend an. Ruffy zuckte zusammen und fühlte einen Stich im Herzen. Er konnte Ace nicht ansehen, seine Schuldgefühle verursachten ihm Übelkeit. Er zitterte leicht, während sein Bruder sprach, fühlte Tränen in sich aufsteigen und wollte nur noch weg. Er hatte Recht gehabt, Ace würde ihm nicht verzeihen, genau wie alle anderen... Aufschluchzend öffnete er die Tür, rannte blindlings an Deck, sprang von Bord und rannte weiter den Hafen hinunter. Er konnte ihm nie wieder in die Augen sehen... Er wünschte sich, Zorro wäre jetzt bei ihm, aber der würde ihm auch nicht helfen können. Egal, welche Gründe er gehabt hatte, es war keine Entschuldigung für das Leid seines Bruders, für das von Zorro, für das seiner anderen Freunde, falls diese überhaupt lebten... Und das alles nur, weil er ein Jahr lang in Selbstmitleid versunken war! Irgendwann versagten seine Beine ihren Dienst und er ließ sich auf einer Bank am Meeresufer nieder, zog die Beine an, schlang die Arme darum und legte weinend die Stirn darauf. Zorro rannte so schnell er konnte zum Hafen, die Straßen hatten sich wieder gefüllt und machten das Vorankommen schwer. Mühsam kämpfte er sich zum Hafen, den er auch nach einer ihm endlosen Zeit erreichte. Mit einem Satz sprang er an Deck. "Ruffy!", rief er laut, erhielt aber keine Antwort. "Wo ist er denn? Ich hab doch schon die ganze Stadt abgesucht...", murmelte er und rannte unters Deck in der Hoffnung den Jungen da zu finden. Ohne zu zögern, riss er die Tür zu Ruffys Zimmer auf und erstarrte mitten in der Bewegung. "Du hier? Wo ist Ruffy?", platzte es aus ihm heraus, als er den ersten Schreck überwunden hatte. Ace sah Zorro verblüfft an. Er war selber noch nicht sicher, was er von Ruffys Reaktion halten sollte, aber wenigstens schien der Junge doch gemerkt zu haben, dass er was falsch gemacht hatte. "Weggelaufen, nachdem ich ihm die Meinung gesagt hatte...", brummte er und seufzte. "Und du? Hast du dir nichts dabei gedacht, dass ihr einfach mal für ein Jahr verschwindet und mich im glauben lasst, dass mein kleiner Bruder tot ist?", sagte er und seine Stimme klang ebenso verletzt und wütend wie bei Ruffy. Ruffy saß immer noch auf der Bank und weinte, er wusste nicht, was er tun sollte. Er konnte sich nicht aufraffen, um zurück zum Boot gehen und hoffte nur, dass Zorro auch in Sicherheit war... "Was hast du ihm gesagt?" Zorro war ziemlich sauer, dass Ace ihm das einfach so sagte. Er funkelte den Älteren wütend an. Ace musste etwas gesagt haben, was dem Jungen ganz schön zugesetzt hatte, sonst wäre er nicht weggelaufen. Zorro ging weiter in das Zimmer und spießte Ace förmlich mit seinen Blicken auf. "Was ich denke ist hier nebensächlich, aber was hast du gesagt? Wenn Ruffy wegen dir irgendwelche Dummheiten macht, mach ich dich fertig!" Man merkte, dass die Worte keine leere Drohung waren, es war ein Versprechen. Ace sah Zorro verwirrt an. Ruffy und Dummheiten machen? "...Ich...ich hab ihm gesagt, dass ich nach ihm gesucht hab...dass ich mir Sorgen gemacht hab, dass ich durch meine Unvorsichtigkeit dann geschnappt wurde...und hab ihm gesagt, wie ich es finde, dass er sich nichts dabei denkt, sich mit euch ein schönes Leben zu machen, während euch alle für tot halten...während ich in meiner Zelle verrotte..." Erst jetzt wurde ihm die Härte seiner Worte bewusst. Er schlug eine Hand vor seinen Mund. "...So krass wollt ich das gar nicht sagen...aber ich war so sauer...er hat getan, als wär nichts..." Dann sah er Zorro an. "...Was meinst du mit Dummheiten? Zorro, was ist hier überhaupt los?" Was sollte Ruffy noch mit seinem Leben anfangen? Die Frage hatte er sich im letzten Jahr schon so oft gestellt... Er drückte Zorros Bandana an seinem Handgelenk fest an sich und küsste es weinend. Für ihn wollte er weiterleben. Aber konnte er irgendwann all das Leid, das er verursacht hatte wieder gutmachen? Er wusste es nicht... Er war mit Zorro so glücklich gewesen...aber, wenn er nur einen Abend länger bei dem Doktor geblieben wäre, wäre Ace jetzt tot... "Du hast Unrecht mit dem, was du ihm bezüglich gesagt hast. Du weißt nicht, was er das Jahr alles durchmachen musste, was er immer noch durchmachen muss. Du weißt gar nichts, du hast nicht das Recht, ihm sowas zu sagen!" Er ging zur Tür. "Ich werd ihn suchen und du bleibst hier, wehe du rührst dich von der Stelle!", drohte er ihn noch einmal, zog die Tür hinter sich zu und rannte an Deck. Zorro sprang vom Boot und sah sich hektisch um, er konnte sich vorstellen, wie Ruffy sich jetzt fühlen musste. Er musste ihn finden und zwar schnell, aber wo sollte er suchen? In der Stadt war er schon, dann musste er sich hier irgendwo aufhalten, jedenfalls hoffte Zorro das. Er entschied sich für eine Richtung und rannte einfach drauflos, immer wieder Ruffys Namen rufend. Ace sah dem Schwertkämpfer verwirrt nach. Dann dachte er an seine Worte an seinen kleinen Bruder und schloss die Augen, Tränen stiegen in seine Augen. "Oh, Ruffy...du weißt doch, dass ich dich lieb hab...was ist nur los mit dir...Gott, lass ihm nichts passiert sein...", flüsterte er und krallte die Hände ins Bettlaken... Ruffy horchte auf, als er eine bekannte Stimme seinen Namen rufen hörte und hob den Kopf. Er sah Zorro auf sich zu rennen, sah die Sorge in seinen Augen, sah seine Erschöpfung... "...Zorro...", flüsterte er und stand auf, rannte auf ihn zu und drückte ihn fest an sich, schloss die Augen und weinte an seiner Brust. Zorro war immer für ihn da...half ihm immer, wenn er ihn brauchte...und was tat er? Er ließ alle im Stich...Warum konnte er nicht die Menschen schützen, die er auf dieser Welt am meisten liebte? Zorro war der Verzweiflung nahe. Er konnte Ruffy nirgends entdecken, hatte nicht die geringste Spur. Immer wieder sah er nach rechts und links, während er den Weg entlang rannte. Seine Beine wurden schon langsam schwer, aber er ignorierte es, er musste den Jungen finden, das war alles, was zählte. Und endlich sah er ihn... Ihm fiel ein Stein vom Herzen, als Ruffy auf ihn zu gerannt kam. Ihm war also nichts passiert. Zorro legte seine Arme um Ruffys Körper und drückte ihn fest an sich. "Scht...ist ja gut...", sagte er leicht außer Atem und versuchte, seine Atmung wieder zu beruhigen. Strich ihm sanft durch das schwarze Haar. Er schob Ruffy leicht von sich und strich ihm die Tränen weg, lächelte ihn lieb an. "Lass uns zurück gehen..." Dabei drückte er ihm den Strohhut auf den Kopf. Es tat so gut, Zorro bei sich zu spüren, seine Stimme zu hören... Aber er wusste nicht, was er machen sollte, wenn sie zurück auf dem Schiff waren. Wie sollte er seinem großen Bruder unter die Augen treten? Doch, als er Zorros Lächeln sah, wurde ihm so warm ums Herz... Er hatte plötzlich das Gefühl, dass alles gut würde, wenn er nur bei ihm bleiben durfte. Also erwiderte er das Lächeln und nickte, nachdem er den Hut wieder auf dem Kopf hatte. Während sie zurück gingen, hallten die Worte seines Bruders in seinem Kopf wider und er wusste, Ace würde nicht der Einzige sein, der so dachte. Als die beiden Freunde sich langsam dem Ankerplatz näherten, sagte er kein Wort, sah das Schiff, in dem sein Bruder war immer näher kommen und sein Herz raste. Er griff nach Zorros Hand, drückte sie fest, als würde er sonst vom Erdboden verschluckt... Zorro konnte sich gut vorstellen, was in dem Jungen vorgehen musste. Nach dem, was Ace ihm erzählt hatte... Er zuckte kurz zusammen, als Ruffy so plötzlich seine Hand ergriff, darauf war er nicht vorbereitet gewesen. Nachdem der Schreck vorüber war, erwiderte er den Druck, um Ruffy zu zeigen, dass er nicht alleine war. "Es wird alles wieder gut...", sagte er leise. "Er hat sich schon wieder beruhigt, ich hab ihm die Meinung gesagt." Zorro sah Ruffy an. "Du solltest mit ihm reden, er hat ein recht die Wahrheit zu erfahren." Er strich ihm mit dem Daumen über den Handrücken. "Auch, wenn es nicht die ganze Wahrheit ist...", fügte er leise hinzu. Ruffy sollte sich nicht gezwungen fühlen, Ace von der Vergewaltigung zu erzählen, das sollte der Junge einfach nur vergessen. Ruffy lächelte leicht und nickte. Zorro hatte Recht...aber die Schuldgefühle würden bleiben... Gemeinsam gingen die Freunde an Bord und er sah den Älteren unsicher lächelnd an. "...Ich muss allein mit ihm reden...und dann sollten wir schnell von hier abhauen...bevor die Marine merkt, dass ich sie verarscht hab...", erklärte er und ging dann unter Deck, wusste nicht, ob Zorro schon von Ace wusste, wie er seinen Bruder befreit hatte, hatte jetzt aber nicht die Motivation, das zu erzählen. Was zählte war, dass sowohl Zorro, als auch Ace in Sicherheit waren... Zorro lächelte ihn aufmunternd an und nickte. Das war eine Sache zwischen Ruffy und Ace, da würde er sich nicht einmischen. Aber Ruffy hatte Recht, sie mussten hier weg, auch, wenn er keine Ahnung hatte, was der Junge mit verarscht meinte. Zorro fing an, das Boot zum Auslaufen bereit zu machen und ging dann in die Kombüse, um etwas zu Essen zu machen. Der Junge stieg die Treppen hinab zu seinem Zimmer, atmete tief durch, bevor er die Tür erreichte. Er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen und sein Herz raste. Dann öffnete er die Tür und trat ein, schloss die Tür hinter sich und sah dann endlich zu dem Älteren rüber, der ihn jetzt auch ansah. Tränen liefen seine Wangen hinunter und er senkte den Blick. "Es tut mir so leid...", flüsterte er und setzte sich an den Rand des Bettes. "Mir tut es leid.", sagte Ace leise "Ich hätte nicht so reagieren dürfen, nur dachte ich du wärst tot und als du dann bei mir standest...." Er legte leicht seine Hand auf die von Ruffy. Er wusste nicht, was er sagen sollte, da er ja immer noch nicht wusste, was eigentlich passiert war... Ruffy nickte, er war seinem Bruder überhaupt nicht böse, warum auch? Er konnte seinen Bruder immer noch nicht ansehen, wollte nicht, dass der Ältere ihn so sah. Irgendwie wäre es ihm lieber gewesen, Ace hätte ihn so in Erinnerung behalten können, wie er war, statt nun zu sehen, was aus ihm geworden war... "...Ich hab den Sturm überlebt...und wurde nach zwei Tagen angespült...auf dieser Insel hab ich dann eine Kneipe gepachtet, weil mir niemand Arbeit geben wollte...ich dachte ja, alle Anderen wären tot...", er seufzte. "...Ich hätte nach ihnen suchen sollen...ich hätte mich bei dir melden müssen...aber irgendwie konnte ich das nicht...ich hatte Angst...", er machte eine kurze Pause, wusste nicht, wie er weiter sprechen sollte. Ace merkte, wie schwer es seinem Bruder fiel, darüber zu reden. Er hörte ihm die ganze Zeit zu, ohne ein Wort zu sagen. Er wusste auch nicht, was er hätte sagen sollen... Ruffy hatte doch nie vor irgend etwas Angst und er gab auch nicht so leicht auf. "Also stimmte das, was in der Zeitung stand?", fragte er dann doch leise. Der Junge nickte und sah dann unsicher in das Gesicht seines Bruders, dem Menschen, den er immer vertraut hatte. Warum fiel es so schwer, mit ihm zu reden? Gut, er hatte immer versucht, vor ihm stark zu sein, hatte gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Selbst, als sein Bruder ihn damals allein im Dorf zurück ließ, hatte er gewunken und gehofft, dass der Ältere sich keine Sorgen machte. Ihn jetzt so zu sehen, musste für Ace sehr merkwürdig sein... "...Ich war ein Jahr lang allein...in diesem Dorf war ich nicht gern gesehen...ich hatte ziemliche Probleme...aber ich hab mich nie gewehrt, weil ich dachte, wenn doch jemand von meiner Crew überlebt hat, wäre es zu gefährlich, wenn mich jemand erkennt...ich dachte, es wäre das Beste, ich werde weiter für tot gehalten, damit man nicht nach den Anderen sucht...", sagte er leise und atmete dann tief durch. "...Aber es war meine Schuld, was mit dir passiert ist...und mit Zorro...ich war zu feige, nach meiner Crew zu suchen, weil ich Angst hatte, herauszufinden, dass sie alle tot sind...und ich hab mich für meine Feigheit geschämt...ich hab nie erfahren, dass du überhaupt im Gefängnis warst...", erklärte er weiter und wischte sich über die Augen. "...Zorro ist erst vor vier Tagen plötzlich auf der Insel aufgetaucht...und wir sind dann zusammen von da fort gegangen...ich hab erst vorhin, als wir hier angekommen sind in einer Zeitung gelesen, dass du hingerichtet werden solltest..." Jetzt verstand Ace den Jüngeren und er fühlte sich echt mies, als er daran dachte, was er Ruffy alles an den Kopf geworfen hatte. Zorro hatte Recht gehabt, sein Bruder hatte viel durchmachen müssen, und mit der Ungewissheit zu leben, wie es den Anderen ging, war echt schwer. Er hätte wahrscheinlich genauso gehandelt. Ruffy traf keine Schuld und Ace war froh, dass sein Bruder wohl auf war. Er erhob sich leicht und zog den Jüngeren in eine Umarmung. "Ich hätte genauso gehandelt, das hätte jeder richtige Käpt´n getan.", flüsterte er, er wusste nicht, was er sonst hätte sagen sollen. Ruffy legte den Kopf an die Schulter des Älteren, als dieser ihn an sich zog und erwiderte die Umarmung. Er seufzte. Zwar hatte er sich wieder beruhigt, aber es tat immer noch so weh... "...Wenn ich gesucht hätte...hätte ich das alles verhindern können...dass sie dich geschnappt haben...dass Zorro verletzt wurde...", er musste schlucken. "Du hättest nicht alles verhindern können, auch, wenn du gleich gesucht hättest." Ace strich ihm beruhigend über den Rücken. "Woher solltest du wissen, wo wir uns befinden, oder hast du vergessen, wie groß die Grand Line ist? Außerdem bin ich wieder frei und Zorro ist gesund und das dank dir!", sagte er aufmunternd und drückte ihn leicht von sich. Lächelnd sah er in die dunklen Augen seines Bruders. Ruffy musste lächeln. Die Worte seines Bruders taten so gut und berührten ihn so sehr. So war es schon immer gewesen. Wenn er Kummer hatte versuchte Ace ihn aufzumuntern und schaffte es meistens auch. Aber jetzt waren sie groß und er war nicht mehr allein. Damals hatte er gelitten, als Ace ihn verlassen hatte. Schon vorher, als Shanks gegangen war, kam er sich allein vor... Aber jetzt war Zorro da und der würde ihn nicht einfach verlassen. Zumindest nicht so bald... Kurz seufzte er und beseitigte die letzten Spuren der Tränen aus seinem Gesicht. "...Zorro ist oben, möchtest du etwas essen?", fragte er schließlich und freute sich, dass er das Glück gehabt hatte, rechtzeitig auf dieser Insel zu sein und Ace zu helfen. Ace war froh darüber, dass Ruffy wieder glücklich war. "Klar möchte ich was essen!", grinste er seinen Bruder an. "Ich hab einen Bärenhunger!" Er stand vom Bett auf und streckte sich etwas. Kapitel 20: Die Revanche ------------------------ Zorro hatte das Boot bereits aus dem Hafen gesteuert und in der Kombüse Essen zubereitet, soweit er das konnte. Er konnte nicht richtig kochen, aber der Hunger würde es reintreiben.  Jetzt saß er auf einem der Stühle, den Kopf auf seine verschränkten Arme gelegt, die auf dem Tisch lagen und war eingeschlafen.  Ruffy kam wenig später grinsend mit Ace in der Kombüse an und sah Zorro am Tisch schlafen. Lächelnd beobachtete er ihn eine Weile, bevor er eine Decke nahm, die auf einem der Stühle lag und sie um ihn legte, denn es dämmerte bereits. Dann sah er das Essen auf dem Herd stehen und deutete Ace leise an, Platz zu nehmen, während er zwei Teller füllte und sich dann zu ihm an den Tisch setzte.  Ace bemerkte, wie Ruffy den Schwertkämpfer beim schlafen beobachtete und das mit einem Lächeln, welches er von seinem Bruder gar nicht kannte. Dass er ihm eine Decke umlegte fand er für normal, denn es wurde auch langsam kühler. Doch das Lächeln ging ihm einfach nicht aus dem Kopf.  Ace folgte Ruffys Aufforderung und setzte sich leise an den Tisch, damit er Zorro nicht weckte und nahm Ruffy den Teller ab, den er ihm entgegen hielt.  Beide begannen zu essen, während draußen die Sonne unterging.  Ruffy hatte zwar Hunger und es schmeckte überraschend gut, aber erstens wollte er Zorro nicht wecken und zweitens hatte er im letzten Jahr nicht wirklich viel gegessen, weshalb sich auch seine Essgewohnheiten verändert hatten.  Immer wieder driftete sein Blick zum schlafenden Schwertkämpfer und Ruffy fühlte sich wie der glücklichste Mensch auf der Welt...  Ace bemerkte, wie Ruffy immer wieder zu Zorro sah. Er hatte wieder das Lächeln seines Bruders vor Augen, als sie vorhin in die Kombüse kamen. Es war anders, als das Lächeln, wenn man sich freute, dass es jemandem gut ging oder, dass man denjenigen wieder sah.  Es war ein anderes Lächeln, viel wärmer...  Ace schob seinen leeren Teller beiseite, dabei fiel sein Blick zufällig auf Ruffys Handgelenk und irgendwie wusste er, dass dass Tuch von Zorro war. Sein Blick ging zu Zorro, als suche er nach einer Bestätigung und tatsächlich konnte er das Tuch nirgends sehen.  Gut, er konnte es auch bei dem Sturm verloren haben...  Erst, als Ace den Teller beiseite schob merkte Ruffy, dass dieser mit Essen fertig war. Er erhob sich und brachte die leeren Teller in die Spüle, dann sah er durch das Fenster die untergehende Sonne und seufzte leise.  Wo sollte er eigentlich heute Nacht schlafen? Naja, ein Plätzchen würde sich finden, Ace sollte in seinem Bett bleiben. Vermutlich hatte sein großer Bruder schon seit einer ganzen Weile kein richtiges Bett mehr gesehen...  Auch Ace erhob sich und stellte sich neben Ruffy an das Fenster.  "Du machst dir zu viele Gedanken", sagte er leise, auf das seufzen hin.  "Seit wann trägst du eigentlich das Bandana? Ich dachte, der Strohhut wäre dein Markenzeichen.", grinste er und deutete auf Ruffys Handgelenk. "Versuchst einen neuen Look?"  Ruffy musste grinsen und sah einen Moment verträumt auf das Tuch an seinem Handgelenk. Dann sah er seinen Bruder lächelnd an.  "...Als ich am Strand aufgewacht bin, hab ich es neben mir liegen sehen...ich wusste, dass es das von Zorro ist...als ich meine Sachen gepackt hab, hab ich es gefunden und wollte es Zorro wiedergeben, aber er hat gesagt, ich kann es behalten...er hats mir geschenkt...", sagte er und blickte wieder darauf, bevor er die Hände in seine Hosentaschen steckte.  Einerseits hätte er seinem Bruder gern erzählt, wie glücklich er gerade wegen Zorro war...aber er wusste nicht, ob Zorro das gewollt hätte.  Außerdem waren sie kein Paar, also gab es eigentlich noch nicht wirklich einen Grund so happy zu sein...  Ace grinste.  "Ach, und nur wegen dem Tuch bist du so glücklich?"  Er konnte sich schon denken, dass da mehr sein musste, das sagte ihm schon allein Ruffys Verhalten und, wenn er recht überlegte war die Reaktion von Zorro vorhin auch nicht ganz normal gewesen.  Aber er wollte seinen Bruder auch nicht näher ausfragen, es ging ihn nichts an. Ruffy würde schon was sagen, wenn er wollte.  Ertappt.  Ruffy lächelte verlegen.  "...Naja, es bedeutet mir eben viel..."; sagte er schließlich und hoffte, Ace würde es dabei belassen.  Er streckte sich.  "Ich geh mal ein bisschen an Deck, wenn du schlafen gehen willst, weißt du ja, wo dein Bett steht...", erklärte er grinsend und ging nach draußen.  Dort lehnte er sich an den Bug und sah in den Sonnenuntergang.  Wie klein die Welt doch sein konnte...  Ace grinsen wurde breiter, als sein Bruder an Deck ging. Er folgte Ruffy nach draußen.  "Und wo schläfst du dann? Ich brauch nicht unbedingt in einem Bett schlafen. Ich bin schon vieles gewöhnt." Er zog es zwar vor, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen, aber er würde es ohne zu zögern Ruffy überlassen haben.  Der Junge schüttelte den Kopf. "Vergiss es, du schläfst im Bett, basta!", erklärte er grinsend und verschränkte die Arme vor der Brust. "...außerdem hab ich früher auch immer in einer Hängematte geschlafen, also kann ich jetzt auch auf ein Bett verzichten...", fügte er hinzu und erinnerte sich an den überfüllten Jungenschlafsaal auf der Flying Lamb.  Er wischte diesen Gedanken schnell beiseite, wollte nicht, dass Ace etwas merkte und überlegte, ob es auf diesem Schiff überhaupt eine Hängematte gab.  Zorro durfte auch nichts davon mitbekommen, sonst würde er ihn sicher darauf ansprechen und vermutlich solange stur bleiben, bis er nachgeben würde.  Wobei er sich fragte, wie viele Nächte die Beiden in verschiedenen Betten verbracht hatten, seit sie sich wiedergesehen hatten.  Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf seine Wangen.  "Na wenn du meinst, aber beschwer dich dann nicht, dass ich dich aus deinem Zimmer geschmissen hätte!", grinste er und ging zur Tür, die unters Deck führte. "Nacht, bis Morgen!", rief er noch, bevor er verschwand.  Langsam öffnete Zorro die Augen und fuhr müde mit dem Handrücken darüber, leicht verwirrt sah er sich um und bemerkte, dass es langsam dunkel wurde. Er musste wohl eingeschlafen sein. Er schob den Stuhl zurück und stand auf, als er sich streckte fiel die Decke auf den Boden.  Lächelnd hob er sie wieder auf, er wusste, dass das nur Ruffy gewesen sein konnte.  Also musste das Gespräch mit Ace gut verlaufen sein...  Zorro trat nach draußen und beobachtete Ruffy, wie er mit Ace über das Thema 'Bett' diskutierte.  Ruffy musste grinsen, sah seinem Bruder eine Weile nach, bevor er sich wieder umdrehte und die Sonne betrachtete. Er hatte nicht gemerkt, dass Zorro aufgewacht war.  Wie gern hätte er jetzt mit ihm gesprochen, sich bei ihm bedankt, ihn umarmt... Aber er wusste, der Ältere brauchte den Schlaf und er wollte ihn auf keinen Fall wecken.  Er erinnerte sich an die Ereignisse des Tages und ein zufriedenes Lächeln schlich auf seine Lippen, zusammen mit einem leichten Rotschimmer auf seinen Wangen.  Er betrachtete wieder das Tuch und dachte an die Frage seines Bruders.  Ob Ace ahnte, welche Gefühle er für Zorro hegte?  Was, wenn ja? Er hatte nicht den Eindruck gemacht, als würde ihm das Sorgen bereiten...aber das war ja auch Nebensache.  Solange Zorro nicht das selbe fühlte wie er, war es sowieso egal...und der würde niemals Ace davon erzählen, was zwischen ihnen war...  Warum hatte er dann so ein schlechtes Gewissen?  Aber das Glücksgefühl in seinem Bauch fegte alle Zweifel schnell wieder beiseite...  Zorro sah Ruffy gedankenverloren an.  Er konnte einfach nicht den Blick von dem Jungen wenden, wie er da so am Bug lehnte und verträumt den Sonnenuntergang betrachtete.  Zorro seufzte unbewusst.  Sein Herz schlug schneller, nur bei dem Anblick des Jüngeren.  Aber er wusste nicht warum, konnte mit den Gefühlen nichts anfangen. Er wusste nur, dass sie angenehm waren, mehr als das, sie waren schön...  Eine kalte Brise holte ihn in die Wirklichkeit zurück.  Wenn Ruffy da noch länger so stehen blieb, würde er sich wahrscheinlich noch erkälten.  Langsam ging er auf ihn zu und legte ihm die Decke um...  "Du solltest nach unten, schlafen gehen.", flüsterte er fast.  Ruffy drehte sich lächelnd zu Zorro um und überlegte kurz. Wie sollte er das jetzt machen?  Wenn Zorro raus bekam, dass er kein Bett hatte, würde das wieder Ärger geben, oder?  Er seufzte.  "Ähm...ich bin noch nicht so richtig müde..."; entgegnete er und konnte mit Mühe ein Gähnen unterdrücken.  "Das glaub ich dir sofort!" Er hatte das Gespräch mit dem Bett mitbekommen, und, da Ruffy darauf bestanden hatte, dass Ace in seinem Bett schlief, hatte der Jüngere natürlich keinen Platz.  Zorro sah ihn an und seufzte.  Er könnte jetzt testen wie lange es der Junge aushielt wach zu bleiben, oder einfach sein Bett mit ihm teilen. Was er sowieso tun würde.  Ob Ruffy alleine fragen würde, ob er bei ihm schlafen dürfte? Wohl kaum  "Komm...auch wenn du nicht müde bist du brauchst Ruhe."  Er ging zur Tür und lächelte, während er Ruffys Entscheidung abwartete.  Zorro war schon ein ganzes Stück entfernt und in Ruffy tobte ein Kampf. Er sehnte sich so sehr nach ihm...  "Warte!", platzte es aus ihm heraus und er rannte zu ihm, griff wieder nach seiner Hand, suchte seinen Blick und wollte etwas sagen. Aber er fand einfach keine Worte, hatte nicht wirklich nachgedacht, was er da tat.  Er wollte doch nur bei ihm sein...  Er errötete und senkte den Blick, schaffte es einfach nicht, Zorro zu fragen, ob er bei ihm schlafen könnte...  Zorro verspürte auf einmal solch ein Glücksgefühl, wie er es noch nie erlebt hatte und das nur ausgelöst durch Ruffy, der auf ihn zu gerannt kam und nach seiner Hand griff.  Er war so überwältigt von den Gefühlen, dass er kaum was machen konnte.  Er sah nur in die dunklen Augen und ihm war, als würde die Zeit still stehen.  Sein Herz raste, als er Ruffys errötetes Gesicht sah und ohne weiter nachzudenken, erwiderte er den Druck auf seine Hand. "Komm, lass uns schlafen gehen." Er ging mit einem glücklichen lächeln die Treppen hinunter in sein Zimmer, Ruffy musste ihm folgen, da er seine Hand nicht los lies.  Ruffys Herz raste, sein Bauch kribbelte und er fühlte sich so glücklich, als Zorro ihn anlächelte.  Sie gingen zusammen die Treppe hinunter zu Zorros Zimmer, einander nicht loslassend.  Er wusste nicht, wie er Zorros Entscheidung einschätzen sollte, aber sie machte ihn glücklich...  Im Zimmer angekommen sah er, wie Zorro sein Oberteil auszog und erblickte die Narbe auf seiner Brust. Einen Moment sah er abwesend darauf, erinnerte sich an den Schreck damals. Dann sah er Zorro lächelnd an und wusste, egal, was jemals passieren würde: Jeder Moment mit Zorro war in sein Gedächtnis eingebrannt, unauslöschlich...und allein deswegen lebte er noch.  Er hatte sich das Oberteil ausgezogen und überlegte ob er auch die Hose ausziehen sollte. Doch dann entschied er sich, sie anzulassen, für den Notfall, falls er schnell raus musste.  Aber eigentlich war das nur eine billige Ausrede, da er nicht wusste, wie Ruffy darauf reagieren würde.  Er zog sich die Stiefel aus und setzte sich aufs Bett.  "Willst du da stehen bleiben, oder dich nicht besser doch hinlegen?", grinste er den Jüngeren an, der wie angewurzelt immer noch auf der Stelle stand.  Jäh aus seinen Gedanken gerissen, zuckte Ruffy kurz zusammen, lächelte dann aber verlegen und setzte sich zögernd neben den Schwertkämpfer.  Er schuldete ihm eigentlich noch etwas, dachte er.  ...Aber Ace schlief im Zimmer gegenüber...  Außerdem wusste er nicht, wie Zorro darauf reagieren würde...  Seit der Ältere ihm damals keine klare Antwort bezüglich seiner Gefühle gegeben hatte, traute er sich nicht mehr wirklich, den Anfang zu machen.  Er wollte den Schwertkämpfer zu nichts drängen, nur, dass es umgekehrt genauso war.  Und das machte die Sache kompliziert...  Zorro rutschte nach hinten und legte sich hin, den Ellbogen stützte er auf dem Bett ab, während sein Kopf auf seiner Hand ruhte.  Er sah Ruffy eine ganze Weile von der Seite aus an, der Junge machte keine Anstalten sich irgendwie seine Sachen auszuziehen oder sich hinzulegen.  Er seufzte.  "Was ist mit dir los? Du bist die ganze Zeit in Gedanken versunken."  Ruffy musste schlucken und seufzte anschließend.  Er musste jetzt wohl langsam reinen Tisch machen...  "...Weißt du, ich...", zögernd legte er eine Hand an Zorros Narbe.  "...ich war schon damals...in dich verliebt...ich hab es nur nicht wahrhaben wollen...ich hatte solche Angst um dich..."  Er wusste nicht, wie er weitersprechen sollte, kam sich irgendwie merkwürdig vor.  Dann aber raffte er sich auf und versuchte, seine Gefühle zu beschreiben.  "...Ich bin so glücklich...weil du bei mir bist...ich will dich nicht verlieren...", erklärte er fast flüsternd und zog sich dann sein Oberteil aus.  "...das wollt ich dir nur sagen...", sagte er schließlich lächelnd und legte sich zu dem Schwertkämpfer.  Damals hätte er ihn vermutlich nicht mal umarmt...der Abstand zwischen ihnen, den Beide wahrten war zu groß dafür...aber jetzt waren sie sich so nah...  Trotzdem fühlte es sich an, als wäre der Ältere unerreichbar...  Zorro zuckte kurz zusammen, als er Ruffys Hand auf seiner Haut spürte und es sofort anfing zu prickeln.  Er hätte nie für möglich gehalten, dass der Junge ihn damals schon liebte...  Zorro hörte ihm die ganze Zeit zu, ohne etwas zu sagen. Beobachtete ihn ohne ihn auch nur einen Augenblick aus den Augen zu lassen.  Er spürte Ruffys Nähe und eine angenehme Wärme breitete sich in ihm aus.  Sachte strich er ihm über die Wange und sah ihm fest in die Augen. "Du wirst mich nicht verlieren, ich werde bei dir bleiben.", flüsterte er und strich mit dem Daumen über Ruffys Lippen.  Es fühlte sich so schön an, ihn bei sich zu spüren...aber es tat auch so unendlich weh...  Er schloss die Augen und kuschelte sich an ihn, hauchte ihm schüchtern einen kleinen Kuss auf die Lippen.  Er wusste, dass Zorro da etwas versprach, was er nicht würde halten können.  Eines Tages würde er ihn verlassen, um glücklich sein zu können, wie auch Ace...  Eines Tages würde er ein Mädchen kennen lernen oder, nachdem er Falkenauge besiegt hatte in seine Heimat zurückkehren...  Und er würde ihm folgen, wie ein Schatten, bis nichts mehr von ihm übrig war und Zorro ihn vergessen hatte...  "Du glaubst mir nicht, oder?"  Zorro seufzte und drehte sich auf den Rücken.  Er legte einen Arm um Ruffy und sah an die Decke.  "Was kann oder muss ich tun, damit du mir glaubst?" Es war nicht mehr als ein Flüstern.  Er hoffte nur, dass Ruffy von ihm nicht verlangte, dass er ihn liebte, denn dann wüsste er nicht, wie er reagieren sollte, da er selber es nicht wusste.  Was würde passieren, wenn Ruffy genau das von ihm verlangte...?  Der Junge seufzte leise und strich dem Älteren über die Wange.  "...Ich weiß es nicht...", flüsterte er und sah ihn an. Er stützte sich auf die Ellenboden und beugte sich leicht über den Schwertkämpfer, lächelte.  "...Vielleicht gar nichts...aber wenn du wirklich bei mir bleibst, werd ichs ja sehen...", erklärte er.  Es hatte keinen Sinn, Zorro nach seinen Gefühlen zu fragen. Solange der Ältere selber nicht wusste, wie er seine Gefühle einschätzen sollte, würde Ruffy ihn nicht dazu drängen, ihm etwas darüber zu sagen...  "Das klingt nicht sehr überzeugend", murmelte er leise.  Er sah Ruffy in die dunklen Augen, die fast über seinen waren.  Zorro strich ihm über die Wange und fuhr ihm mit der Hand durch das schwarze Haar.  "Was für einen Grund sollte ich haben, nicht bei dir zubleiben?", flüsterte er, da Ruffy ihm so nah war, dass er den Atem des Jungen auf seinem Gesicht spürte.  Ruffy musste schlucken, sah den Anderen aber weiter an.  "...vielleicht verliebst du dich...möchtest eine Familie haben...und ein Zuhause...", flüsterte er dann und ließ sich wieder neben den Anderen sinken.  Waren das nicht genug Gründe?  Zorro sah gut aus, hatte ein gutes Herz und Kinder mochte er auch...warum also sollte er sich das alles nicht wünschen?  Verdient hatte er es...und Ruffy konnte ihm nichts davon geben...  Zwar wollte er Zorro glücklich sehen...aber ehe er ihm zur Last fiel, würde er freiwillig gehen.  Er würde es ohnehin nicht ertragen können, wenn sich der Schwertkämpfer in jemand anders verlieben würde...und schon darum würde er gehen müssen...  Nun war Zorro es, der sich auf dem Ellbogen abstützte und Ruffy ansah.  "Mein Zuhause war die Flying Lamb...meine Familie wart ihr... warst du." Er strich ihm über die Wange.  "Ich habe mein Zuhause verloren...meine Familie ist irgendwo verstreut." Tief sah er ihm in die Augen. "Ich hab nur noch dich...ich will dich nicht auch noch verlieren..."  Zorro beugte sich weiter runter. "Du gibst mir alles was ich brauche."  Sanft legte er seine Lippen auf die des Jüngeren.  "Mehr will und brauche ich gar nicht.", hauchte er gegen Ruffys Lippen.  Das Herz des Jungen raste und die Worte des Älteren rührten ihn so sehr, dass er Tränen unterdrückte und trotzdem glücklich lächelte.  Er schlang die Arme um ihn und beugte sich leicht vor, um ihn erneut zu küssen, wollte dem Anderen zeigen, wie glücklich ihn seine Worte machten, auch wenn das gar nicht möglich war.  Zwar musste er jetzt an seine Freunde denken, daran, wie es mal gewesen war, aber er wollte mit Zorro neu anfangen, vielleicht konnten sie wirklich für immer zusammen sein und vielleicht würden sie eines Tages erfahren, was genau aus den Anderen geworden war...  Zorro wurde durch Ruffys Umarmung zurück in die Kissen gedrückt, er lag nun auf dem Rücken, während der Junge fast auf seinem Oberkörper lag...  Zorro war glücklich, dass Ruffy glücklich war.  Er zog den Jungen näher zu sich und strich mit seiner Zunge über Ruffys Lippen und bat um Einlass.  Ruffy öffnete seinen Mund nur zu gerne, er hätte jetzt alles getan, um dem Älteren noch näher zu sein. Immer intensiver wurde das Spiel ihrer Zungen und nach einer Weile ließ er eine Hand über die Brust des Schwertkämpfers wandern, während die Andere durch seine Haare strich. Sanft zog er mit den Fingern die Narbe nach und führ dann über die Bauchmuskeln, die er hauchzart nachzeichnete, um anschließend an seiner Seite wieder nach oben zu streichen...  Zorro keuchte in den Kuss hinein. Er hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass Ruffy die Initiative ergreifen würde. Und dann auch noch seine Narbe nachzeichnen, wo er so empfindlich war, das war ja mehr als gemein.  Die hauchzarte Berührung seiner Bauchmuskeln brachte ihn fast um den Verstand, unbewusst zog er leicht den Bauch ein.  Wo hatte Ruffy das nur gelernt?  Oder kam ihm das nur so intensiv vor, weil er sonst niemanden an sich rangelassen hatte...?  Der Junge hörte das Keuchen und schmunzelte in den Kuss. Genau das wollte er, dem Anderen etwas von dem zurückgeben, was er am Morgen erfahren hatte.  Er handelte instinktiv und ohne zu überlegen, allerdings erinnerte er sich nur zu gern daran, wie Zorro ihn am Morgen genauso berührt hatte.  Was er damit genau bezweckte, war ihm nicht klar, aber es war ein Bedürfnis, den Anderen genauso in Ekstase zu versetzen, ihn dieses Glücksgefühl spüren zu lassen und ihm zu zeigen, dass er ihn liebte...  Er erzitterte leicht unter den Berührungen, was allein auch schon dadurch verursacht wurde, dass der Junge so nah war.  Ruffy lag ja fast auf ihm drauf und dann nur Haut an Haut...  Am Morgen hatte er eine Art Distanz gewahrt, die er nicht überschreiten wollte. Er wollte ja eigentlich nur dem Jungen die Ängste nehmen.  Zorro keuchte erneut leicht auf.  Und das schien er auch geschafft zu haben und nicht nur das, er schien ihm auch Mut gegeben zu haben, Dinge zu versuchen, die er nicht kannte. Sonst hätte Ruffy bestimmt nicht die Offensive ergriffen..  Ruffy wollte ihn so sehr glücklich sehen...wollte ihm nah sein...  Er würde sich das von nichts und niemandem kaputtmachen lassen!  Heute Morgen war es zwar nicht zum Äußersten gekommen, aber der Junge war sich sicher, dass er dieses Mal ruhig bleiben konnte.  Er hatte zwar keinerlei Erfahrung, aber er würde alles versuchen, um seinen Freund genauso zu verwöhnen...  Langsam strich die Hand immer wieder über seinen Oberkörper, als er sich schließlich auf Zorros Hüfte setzte und den Kuss löste, um ihn anzulächeln...  Das Kribbeln breitete sich immer mehr in ihm aus.  Er genoss die Berührungen so sehr, dass er sich wünschte, dass die Zeit still stehen würde.  Sachte strich er ihm über den Rücken, während ihr Kuss eine Mischung zwischen Leidenschaft und Verlangen war.  Er war so glücklich mit Ruffy im Arm, während dessen Hand immer wieder über seinen Oberkörper fuhr.  Als Ruffy den Kuss löste, gab Zorro ein Brummen von sich. Es war doch gerade so schön gewesen, warum löste sich der Junge dann von ihm?  Er öffnete die Augen, als der Jüngere sich auf seine Hüfte setzte und ihn anlächelte.. Zorro sah ihn leicht unsicher an, da er nicht ganz wusste, was der Jüngere vor hatte. Ruffy strich leicht über das grüne Haar, wie schon so oft.  Wie sehr hatte er es sich gewünscht, schon damals...aber da hätte er sich nie erträumt, ihm je so nahe zu kommen.  Nun endlich war er hier bei ihm, diese Chance durfte er nicht verstreichen lassen, denn das Leben war viel zu kurz und kostbar...  Langsam und andächtig beugte er sich zum Anderen hinunter und küsste seinen Hals entlang, hoffte, alles richtig zu machen und begann wieder, den Schwertkämpfer zu berühren.  Obwohl er versuchte, gelassen zu wirken, raste sein Herz geradezu.  Er hatte Angst, etwas falsch zu machen, aber alles, was er wollte und sich wünschte, war Zorro.  Dass sein großer Bruder im gegenüberliegenden Zimmer schlief hatte er längst vergessen...  Zorro schloss die Augen und genoss es, wie Ruffy ihm durchs Haar strich, war aber immer noch leicht verunsichert.  Sein Herz schlug schneller, als er Ruffys Atem auf seiner Haut spürte, ein angenehmer Schauer lief ihm über den Rücken. Er hielt die Luft an, um ein Keuchen zu unterdrücken, als der Junge ihn am Hals entlang küsste und seinen Oberkörper erkundete...  Ruffy war bereits am Schlüsselbein angekommen, küsste immer weiter nach unten, während seine Hände auf Entdeckungstour gingen.  Doch von seinem eigentlichen Ziel war er noch weit entfernt.  Eigentlich war es nicht schwer, dachte er sich und erinnerte sich daran, wie selbstverständlich Zorro ihn dort berührt hatte. Aber er, der sich selbst noch nie so berührt hatte, war sich nicht ganz sicher, ob er das konnte.  Ein leichtes Zittern ergriff ihn, bevor er an Zorros Bauchnabel angelangte, aber er riss sich zusammen und ließ eine Hand langsam hinabgleiten...  Nur mit Mühe konnte er ein Keuchen unterdrücken.  Seine Atmung ging sichtlich schneller.  Er selber hatte Anderen immer nur die Gefühle gegeben, sie immer auf Distanz gehalten, aber bei Ruffy war das anders. Er konnte selbst nicht verstehen, warum er das bei dem Jungen duldete.  Zorro keuchte auf, als Ruffy beim Bauchnabel ankam und weiter hinab glitt. Sein Herz raste, er spannte die Bauchmuskeln an.  Endlich fasste der Junge sich ein Herz und lies seine Hand langsam und leicht über den Schritt des Älteren gleiten, schloss dabei die Augen und genoss die Geräusche, die der Andere von sich gab aus tiefstem Herzen.  Nein, er hatte keine Angst, solange Zorro es genießen konnte...  Er leckte über den Bauchnabel des Älteren und erhöhte den Druck seiner Hand, küsste dann wieder über die Bauchmuskeln des Schwertkämpfers...  Zorro krallte sich an das Laken und versuchte mühsam, ein Stöhnen zu unterdrücken, als Ruffys Hand in seinen Schritt glitt. Er konnte es aber nicht verhindern, dass doch das ein oder andere Keuchen über seine Lippen kam.  Das Ziehen in seiner Lendengegend nahm zu, als Ruffy seine Bauchmuskeln mit dem Mund bearbeitete, als der Jüngere den Druck in seinem Schritt erhöhte, warf er den Kopf in den Nacken und stöhnte auf.  Zorro machte ein Hohlkreuz und spreizte die Beine etwas in der Hoffnung so der Enge zu entkommen, die sich langsam bildete.  Am liebsten hätte er vor Glück laut aufgeschrieen, als er kurz zu seinem Freund hochsah und ihn stöhnen hörte.  Mitfühlend öffnete der Junge seinem Freund die Hose, als er die Erregung unter seiner Hand wachsen fühlte und zog sie ein Stück nach unten, auch die Shorts des Älteren blieben nicht lange an ihrem Platz.  Immer noch waren die Lippen des Jüngeren auf dem Bauch des Älteren, als er zögernd das Glied des Anderen berührte und zu massieren begann. Doch auch die Hand würde nicht lange bleiben, wo sie war...  Die Hitze in seinem Körper breitete sich immer weiter aus und er war Ruffy unendlich dankbar, als endlich die Hose geöffnet wurde.  Zorro konnte sich kaum vorstellen, dass Ruffy noch keine Erfahrung damit hatte, und wenn doch, dann war der Junge ziemlich gelehrig. Aber er hatte ihm dann sicher nicht gezeigt so sadistisch zu sein...  Er stöhnte erneut auf, als Ruffy sein Glied umfasste und es quälend langsam massierte. Zorro wandte sich unter ihm, seine Hände rutschten auf dem Laken herum und suchten immer wieder neuen halt.  Schluckend wandte sich Ruffy jetzt der Erregung zu und nahm sie zögernd in den Mund, saugte leicht daran und bewegte langsam den Kopf dabei, tat dasselbe, was Zorro getan hatte.  Er hoffte inständig, alles richtig zu machen und traute sich nicht, so wie vorhin Zorro, aufzusehen.  Er tat das hier zwar ganz freiwillig und gern, aber so locker war er dann auch wieder nicht...  Der Junge hatte langsam ein Gefühl dafür entwickelt, wie er seine Zunge bewegen musste und begann damit, um die Erregung des Anderen zusätzlich zu stimulieren.  Seine Hände ruhten wieder auf dem Bauch des Anderen und strichen sanft über die Muskeln, die von winzigen Schweißperlen bedeckt waren und in er Abendröte, die durch das Bullauge eindrang glitzerten und Ruffy sehnte den Augenblick herbei, da Zorro ihm sagen würde, was er wollte.  Doch für den Moment war er es, der das tat und er genoss es, den Anderen zu fühlen, ihn zu hören, zu schmecken und zu sehen...  Er würde alles für ihn tun...  Zorro zog scharf die Luft ein und biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut aufzustöhnen, als Ruffy sein Glied mit den Lippen umschloss. Der Junge raubte ihm den Verstand.  Immer mehr wandte er sich unter ihm, versuchte irgendwo halt zu finden, am liebsten hätte er die Beine fest in das Bett gestemmt, aber seine Hose hinderte ihn daran, als Ruffy dann auch noch seine Zunge mit ins Spiel brachte und ihn weiter stimulierte, dabei hielt er es jetzt schon kaum noch aus.  Ohne es direkt zu merken, hob er seine Hüfte an und bewegte sie im Takt zu Ruffys Bewegungen.  Zorro wusste, dass er gleich zum Höhepunkt kam. "Ruffy!", presste er mühsam hervor, um den Jungen darauf vorzubereiten...  Ruffy hatte seine Augen geschlossen, konzentrierte sich auf die Bewegungen und hörte seinen Namen, ohne darauf zu reagieren.  Er wusste, was kommen würde, hatte aber keinen Grund, aufzuhören.  Als der Ältere nach kurzer Zeit die Muskeln anspannte, die er unter seinen Händen spürte und in seinen Mund kam, schluckte er das Sperma herunter und leckte das Glied des Älteren sauber, ehe er zu seinem Freund hoch krabbelte und einen Kuss auf seine Lippen hauchte...  Sehr zu seiner Überraschung machte Ruffy weiter,  als sich sein Körper auch schon zusammen zog und er sich in Ruffys Mund ergoss.  Er hätte es verstanden, wenn der Jüngere nicht schlucken wollte, da es für ihn ja irgendwie alles neu war. Was Zorro eigentlich nicht glauben konnte, nachdem was Ruffy gerade getan hatte.  Schwer atmend lag er im Bett und versuchte seine Atmung zu beruhigen, er war total erledigt, das hatte er schon lange nicht mehr.  Zorro lächelte glücklich, als Ruffy zu ihm hoch kam und ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte.  Er zog den Jungen mit einem Arm an sich, während er mit der Anderen seine Sachen notdürftig richtete.  "Wow!", meinte er immer noch etwas außer Atem.  Anders konnte er das gar nicht beschreiben.  Ein grinsen schlich auf die Lippen des Jungen und er kuschelte sich ganz eng an den Älteren. Er schlang die Arme um ihn und konnte die Augen nicht von den seinen abwenden.  Zorro schien richtig glücklich, richtig zufrieden zu sein. Und das erfüllte ihn nicht nur mit einem Gefühl der Erleichterung, sondern auch mit Stolz.  Und den Anderen so zu sehen machte ihn noch glücklicher, als er ohnehin schon war...  Er zog Ruffy näher in seine Arme, so als wolle er ihn nie mehr hergeben.  Er erwiderte den Blick, versank regelrecht in den dunklen Augen, sie zogen ihn in seinen Bann und er drohte darin zu versinken.  Zorro lächelte glücklich und zufrieden. Es schien, als wäre er im Moment der glücklichste Mensch auf Erden.  ...Diese Augen...diese unglaublich schönen Augen.  Ruffy fühlte sich so sicher und geborgen wie noch nie in seinem leben, weil sie eine solche Wärme ausstrahlten, wie er sie selten gespürt hatte.  An seine Mutter konnte Ruffy sich nicht erinnern, aber er erinnerte sich daran, wie Ace ihn beschützt hatte, als er klein war.  Genauso geborgen fühlte er sich bei Zorro, nur irgendwie intensiver. Ihm hätte er alles anvertraut, das ihm wichtig war, alles für ihn aufgegeben.  In diesem Moment der Nähe hätte Zorro ihm alles erzählen können, er hätte daran geglaubt. Und er war auch versucht zu glauben, dass Zorro wirklich für immer bei ihm bleiben würde...  Ruffy erwiderte das Lächeln und strich dem Älteren durch die Haare, hielt ihn fest.  Er war sein kostbarster Schatz auf der Welt...  Sachte strich er ihm über die Wange, wollte testen, ob es die Wirklichkeit war und nicht irgend ein Traum, aus dem er erwachen würde.  Aber es war real, so real und schön, dass er es kaum glauben konnte.  Zorro vergrub sein Gesicht in Ruffys Halsbeuge und saugte tief dessen Geruch ein. Prägte ihn sich genau ein und schwor sich, ihn nie wieder zu vergessen.  Genießerisch schloss er die Augen und strich sanft über Ruffys Oberkörper.  Als Zorro über seinen Oberkörper strich, lief ein Schauer über Ruffys Rücken. Er wollte einfach nicht einschlafen, hatte Angst, etwas zu verpassen, Angst, Zeit mit ihm zu verlieren...  Am liebsten hätte er nie wieder geschlafen, jede Minute seines Lebens an Zorros Seite verbracht und ihn beim Schlafen beobachtet.  Doch es war ihm nicht vergönnt, immer wieder fielen ihm seine Augen zu.  Nach kurzer Zeit war er eingeschlafen und das mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht, während er sich an den Schwertkämpfer kuschelte.  Zorro merkte, dass Ruffy gegen die Müdigkeit kämpfte und lächelte, als der Junge dennoch einschlief.  "Klar, du bist nicht müde...", murmelte er leise.  Er strich ihm lächelnd eine Strähne aus der Stirn und betrachte den friedlich schlafenden Jungen. Er hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen, ehe er den Arm um ihn legte und Ruffy nah bei sich behielt.  Es dauerte nicht lange und auch er war eingeschlafen.  Kapitel 21: Der Morgen danach ----------------------------- Ruffy erwachte früh am nächsten Morgen und spürte den warmen Körper des Anderen ganz nah an seinem. Zufrieden seufzte er, wollte nicht aufstehen. Aber dann öffnete er doch die Augen, sah die Sonne aufgehen und ihm fiel ein, was er noch alles zu tun hatte. Vorsichtig erhob er sich, ohne den Anderen zu wecken, legte die Decke um ihn und sah dann zu den Kleidungsstücken des Älteren. Er nahm sie mit, als er das Zimmer verließ, ging erst duschen und dann nach oben, wo er einen Bottich mit Wasser füllte und Seife hineintat, um die Sachen zu waschen. Seine und die von Ace würden folgen, sobald sein großer Bruder aufgestanden war und er in sein Zimmer konnte. Als er fertig war, ging er in die Kombüse und bereitete das Frühstück vor, freute sich schon darauf, mit beiden an einem Tisch zu sitzen und zu essen... Die fiesen Strahlen der Sonne kitzelten sein Gesicht. Murrend zog er die Decke über den Kopf, denn er hatte keine Lust aufzustehen, er war ausgeruht und fühlte sich gut, das wollte er noch etwas genießen. Zorro war fast wieder im Land der Träume, als ihm etwas auffiel...langsam streckte er die Hand aus und tastete...aber nichts, der Platz neben ihm war leer. Langsam schob er die Decke beiseite und öffnete die Augen. Tatsächlich, er war allein...er hatte sich das gestern doch nicht eingebildet, oder? Lächelnd schüttelte er den Kopf. Er hatte eine Decke und seine Sachen waren weg, wer außer Ruffy sollte das gewesen sein... Zorro erhob sich, jetzt hatte er keinen Zweifel mehr, dass das kein Traum war. Mit einem leichten Rotschimmer, aber dennoch glücklich lächelnd schloss er seine Hose. Da Ruffy seine Sachen mitgenommen hatte, ging er mit freiem Oberkörper ins Bad und anschließend hinauf an Deck, wo er von der warmen Sonne begrüßt wurde. Zorro streckte sich ausgiebig, bevor er zur Kombüse ging. Ruffy hatte die Sachen bereits zum Trocknen aufgehängt und war gerade dabei, im Kühlschrank nach Eiern zu suchen. Er fand sich in dieser Küche einfach nicht zurecht...zum Glück hatten sie noch Brot gekauft, denn selber konnte er nicht backen. Er musste daran denken, wie reich der Frühstückstisch auf der Flying Lamb immer gedeckt gewesen war und seufzte leise... Zorro öffnete die Tür und beobachtete Ruffy. Dieser schien ihn nicht bemerkt zuhaben. "Mach doch einfach alle Schranktüren auf, irgendwo wird das schon sein, was du suchst.", sagte er grinsend, trat dann ein und half dem Jüngeren. Ace war schon seit ein paar Minuten wach, hatte es aber einfach noch nicht geschafft, aufzustehen. Er hatte schon ewig nicht mehr in einem richtigen Bett geschlafen. Aber nun musste er aufstehen, ob er wollte oder nicht. Er wollte Ruffys Zimmer nicht länger als nötig blockieren. Obwohl sein Bruder bestimmt einen schönen Schlafplatz gefunden hatte. Ace grinste während er hinauf an Deck ging. Er sah auf das ruhige Meer und lächelte. Er war wieder bei Ruffy und er war frei, was wollte er mehr? Das beantwortete sich recht schnell, da sein Magen anfing, lautstark zu knurren... Ruffy drehte sich grinsend zu Zorro um. "Morgen, Zorro!", sagte er und kratzte sich verlegen am Kopf. "...Ich wollte Rührei machen...aber ich glaub, wir haben keine...", sagte er und zuckte die Schultern. Es war aber auch wirklich schlecht um seine Kochkünste bestellt... Er ging auf den Älteren zu und umarmte ihn, er konnte einfach nicht anders. Er war so überglücklich, er wusste gar nicht wohin mit seinen Gefühlen... "Morgen!", erwiderte er grinsend, als er Ruffy so verloren in der Küche stehen sah, der nicht recht zu wissen schien, was er jetzt machen sollte. Zorro war etwas überrascht, als Ruffy ihn umarmte. Daran würde er sich wohl erst noch gewöhnen müssen. Leicht legte er seine Arme um Ruffy, beugte sich zu ihm runter und flüsterte: "Sie sind im Lagerraum, da ist auch ein Kühlfach..." Er hauchte es fast in Ruffys Ohr, bevor er sich wieder von ihm löste. Er hatte gestern, als Ruffy mit Ace gesprochen hatte die Vorräte ausgepackt und sicher verstaut. Aber das konnte der Junge ja nicht wissen... Ace ging gerade die Treppe zur Kombüse rauf, als sein Blick vom Meer rüber zur Tür fiel. Was er dort sah, verwirrte ihn noch mehr: Ruffy und Zorro, Arm in Arm. Er wollte ja einerseits gerne wissen, was zwischen den beiden war, andererseits wollte er Ruffy nicht darauf ansprechen. Der Junge log weder gut noch gern... aber für Zorro würde er es tun, so viel stand fest. Ruffy löste sich grinsend von dem Älteren. "Gut, ich bin gleich wieder da und dann gibts was zu essen!", sagte er und ging auch schon aus der Tür, als er Ace auf der Treppe sah. Er lächelte zwar, aber wurde ziemlich rot. "Morgen! Bin gleich wieder da!", rief er nur schnell und war dann auch schon unter Deck verschwunden. Ace sah seinem Bruder noch kurz nach, lächelte leicht und schüttelte dann den Kopf. Er war so leicht zu durchschauen... Bei Zorro verhielt sich das allerdings anders. "Morgen, Zorro!", sagte er und setzte sich an den Tisch, wo er sich erstmal streckte. Sollte er dem Schwertkämpfer auf den Zahn fühlen? Jedenfalls hatte es den Anschein, dass sich beide ziemlich merkwürdig aufführten, wenn sie zusammen waren... Als Ruffy aus der Kombüse gegangen war, ging Zorro an den Herd und fing an, Essen zu machen, mit den Sachen, die Ruffy schon rausgesucht hatte. Er war sich sicher, dass Ace ziemlich großen Hunger haben würde, er kannte sich damit ja selber aus. Also würde nur Rühreier nicht reichen... Er hörte Schritte, und wusste, dass es Ace war. "Morgen!", erwiderte er, ohne sich umzudrehen und machte bei seiner Essensvorbereitung weiter. Kurz sah er über seine Schulter, als Ace sich gerade an den Tisch setzte und sich streckte. "Ich dachte eigentlich, dass du noch schlafen würdest, die letzte Zeit muss doch ziemlich anstrengend gewesen sein." Ace, der wusste, wo Ruffy die letzte Nacht verbracht hatte, verkniff sich das passende Kommentar (--->"...deine Nacht war bestimmt auch sehr anstrengend...") und zuckte nur die Schultern. "Ich bin nicht mehr müde, außerdem hatt ich eh Hunger...", erklärte er und beobachtete den Schwertkämpfer eine Weile. Seit wann konnte er kochen? Seit wann konnte Ruffy kochen? Der Kleine hatte früher noch nicht mal Nudeln auf die Reihe gebracht... "...Weißt du, was mit Ruffy los ist?", fragte er schließlich doch und wartete auf eine Antwort des Anderen. "Du solltest dich nachher trotzdem noch ausruhen, man kann schließlich nie wissen... das Essen wird noch etwas brauchen." Er drehte sich zu Ace um und lehnte sich an die Spüle, die neben dem Herd war. Er sah den Schwarzhaarigen eine Weile an. "Was mit Ruffy ist?", wiederholte er. "Der wollte zum Lagerraum, weil er unbedingt Rührei machen wollte." Ace runzelte die Stirn. "...Naja, ich meinte eigentlich eher insgesamt... das mit den Eiern weiß ich, er hat mich eben auf der Treppe fast umgerannt...", erklärte er und wartete auf die Reaktion seines Gegenübers. Konnte der Schwertkämpfer sich nicht denken, dass er die Beiden durch die offene Tür gesehen hatte? Zorro hob fragend eine Augenbraue. "Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst. Was soll denn mit ihm sein?" Er konnte sich schon denken, auf was Ace hinaus wollte, schließlich war der Ältere nicht blöd. Langsam wurde es dem jungen Mann zu bunt. Er stützte sich auf den Tisch und sah Zorro nun ernst an. "...Ich hab Ruffy noch nie so gesehen... so glücklich... und wie er dich ansieht... erzähl mir nicht, du weißt nichts davon...", erklärte Ace und lehnte sich wieder zurück. Obwohl Ace ihn ernst ansah, blieb er ruhig. Wenn das einer getan hätte, bevor er auf Ruffy getroffen war, dann hätte derjenige sein Katana zu spüren bekommen. "Ist doch klar, dass du ihn noch nie so glücklich gesehen hast... wie oft hast du ihn denn gesehen, seit du Pirat geworden bist?" Lächelnd schüttelte er den Kopf. Jetzt war er sich sicher, dass Ace etwas ahnte, wenn nicht sogar schon wusste... "Ich weiß auch, dass Ruffy mich ansieht, warum auch sollte er das nicht tun?", tat er immer noch ahnungslos. Zorro drehte sich zum Herd und wendete das Essen, hatte Mühe, sich ein Lachen zu verkneifen. Es würde nicht mehr lange dauern und Ace würde die Beherrschung verlieren... Zorro hatte einen wunden Punkt getroffen. Ja, vielleicht war es falsch gewesen, so früh zur See zu gehen und Ruffy alleine zu lassen. Aber was hätte er tun können, Ruffy hatte ihm versichert, es würde ihm nichts ausmachen... und er hatte ihm geglaubt, schließlich wollte er ja auch bald nachkommen... Und, dass Zorro immer noch vorgab, von nichts zu wissen, brachte ihn auf die Palme. Er ballte seine, auf dem Tisch ruhenden Hände zu Fäusten. "...Wenn das nur ein Spiel für dich sein sollte, kriegst du es mit mir zu tun... hast du gehört, Zorro? Wag es nicht, ihm das Herz zu brechen!" Schlagartig hielt er in seinem Tun inne. Das war genau das, was er auf keinen Fall hören wollte. Was sollte er jetzt tun? Er wusste es einfach nicht... Zorro wurde langsam sauer. Es war als würde eine Art Bestie in ihm wohnen, die nur Ruffy zu besänftigen wusste. Er drehte sich zu Ace um "Du drohst mir?" Ace sah die Wut, die von dem Schwertkämpfer Besitz ergriff. Zwar hätte er ihn ohne Probleme erledigen können, wenn es wirklich darauf ankam, aber sie waren ja eigentlich sowas wie Freunde und Ruffy hätte ihn gehasst... "...Er ist mein kleiner Bruder, ich mache mir Sorgen... und ihr seid Freunde... überleg dir genau, was du tust, bevor du Menschen verletzt, die dich gern haben... oder sogar lieben...", erklärte er und versuchte angestrengt, ruhig zu bleiben. Ruffy hatte so glücklich gewirkt... und Zorro irgendwie auch... aber warum war sein Blick jetzt so unendlich wütend? Er musste doch am besten verstehen, dass er sich Sorgen machte... "Das sagst ausgerechnet du!", zischte er ihn an. "Wer hat Ruffy denn so fertig gemacht, ohne zu wissen, was passiert war?" Da war sie wieder, die Ecke, in die er sich gedrängt fühlte und das nur allein durch Worte. Ace hatte genau die Worte gewählt die ihm am meisten weh taten, seinen Hass weiter schürten, Erinnerungen in ihm wach riefen, die er versucht hatte, in der hintersten Ecke seines Verstandes zu sperren und sie nie wieder frei zu lassen. Die Erinnerungen, die ihn unberechenbar werden ließen... Es tat weh, es zu hören, aber Zorro hatte Recht. Er hatte seinen Bruder unfair behandelt. Aber in seiner Situation war er nicht im Stande gewesen, klar drüber nachzudenken, bevor er das alles sagte. Aber nun lag die Sache anders, sie hatten sich ausgesprochen... "...Jeder macht mal Fehler... ich hab mich für meinen entschuldigt...", erklärte er und seufzte. Der Andere schien gar nicht zu merken, dass er es eigentlich gut meinte. "...Ich will dir nichts unterstellen... ich glaube nicht, dass du ihn verletzen WILLST... aber denk drüber nach...", sagte er schließlich und sah durch das Fenster, wie Ruffy wieder an Deck stieg, die Eier auf dem Arm... Denken, Denken... Er tat doch nichts anderes mehr. Er wusste, dass sich irgend etwas verändert hatte, nur war ihm nicht klar, ob es davon kam, dass Ruffy ihm seine Gefühle gestanden hatte und er instinktiv so handelte und anfing, Gefühle zu erwidern, weil er es dem Jungen irgendwie schuldig war. Vielleicht kam es ja auch von ihm selber, auch wenn der Jüngere nichts gesagt hätte... Was wusste er denn schon groß von Liebe, Freundschaft ja, damit konnte er was anfangen. Sonst kannte er doch nur Hass und Verachtung. Woher sollte er denn wissen, was richtig und was falsch war? Zorro ballte seine Hand so fest zur Faust, dass die Knöchel weiß hervor traten. Was wusste Ace denn schon groß, er könnte Ruffy nicht verletzten, das würde er nie tun. Zorro wollte gerade etwas erwidern, als auch er Ruffy kommen sah. "Und warum tust du es dann?", war das Einzige, was er noch sagte und wandte sich wieder dem Essen zu. Ruffy würde sich wieder nur unnötig Gedanken machen, wenn er von der kleinen Auseinandersetzung etwas mitbekam... Ace seufzte. Wenigstens schien Zorro seinen kleinen Bruder nicht auszunutzen oder ähnliches... Nein, das würde Zorro nicht tun, das glaubte er auch nicht. Aber vielleicht wusste er nicht, wie intensiv die Gefühle von Ruffy waren... hoffentlich unterschätzte er sie nicht... Ruffy rannte fröhlich grinsend die Treppe hoch. "Hab sie gefunden!", rief er mit einem triumphalen Grinsen und stellte sich an den Herd, um dort eine Pfanne zu erhitzen und Rührei zu machen. Noch hatte er nicht gemerkt, dass die Beiden sich gestritten hatten, doch er bemerkte schmerzlich die Stille an Bord. Wie er das hasste, wenn es so ruhig war... "Siehst du, man muss nur wissen wo man suchen muss!", grinste er und versuchte, seine innerliche Aufgewühltheit zu überspielen, sich nicht anmerken zu lassen, wie es wirklich in ihm aussah. Ace hatte mit seinen Worten Wunden aufgerissen, die noch nicht verheilt waren, vielleicht auch nie verheilen würden. Er nahm das Essen, welches er gerade fertig gemacht hatte und stellte es zur Seite, damit Ruffy mehr Platz am Herd hatte. Wortlos ging er zu den Schränken und durchsuchte sie. Schließlich fand er das Gesuchte und deckte den Tisch... Ace erhob sich und half den Beiden wortlos. Er befürchtete, wenn er jetzt auch nur einen Mucks von sich gab, würde Zorro ausflippen... und das wollte er Ruffy nicht antun... Ruffy sah, als er fertig war zwischen den beiden hin und her. Irgendwas stimmte da doch nicht! Gut, er würde mal mit ihnen reden, einzeln... solange Ace an Bord war, mussten sie miteinander auskommen, ob sie wollten oder nicht! Er stellte das Essen auf den Tisch und setzte sich. "Guten Appetit!", sagte er und begann zu essen, als die Beiden erwidert hatten und sich selber über ihre Portionen her machten... Während dem Essen huschte sein Blick gelegentlich zu Ruffy rüber und Zorro fragte sich, ob der Junge etwas ahnte, aber irgendwie sah es nicht danach aus, oder der Jüngere ließ sich nichts anmerken. Ace spießte er zwischen durch mit seinen Blicken regelrecht auf, er selbst versuchte aber äußerlich ruhig zu bleiben. Zorro stocherte lustlos in seinem Essen herum, kam dann aber zu der Erkenntnis, um so eher er fertig war, um so eher käme er auch hier raus. Als dann schließlich alle fertig gegessen hatten, räumte er das Geschirr in die Spüle und begann, abzuwaschen... Ruffy sah kurz zu Zorro, stand dann auch auf und sah zu seinem Bruder. "Komm mal mit, ich geb dir was zum Anziehen und dann wasch ich deine Klamotten...", erklärte er und wartete, bis sein großer Bruder ihm folgte. Zorro war das ganz recht, dass er eine Weile alleine war, vielleicht würde seine Wut bis Ace wiederkam ja ganz verraucht sein, er wusste selbst nicht, wie lange er es noch verstecken konnte. Ace sah Ruffy erst fragend an, nickte dann aber und stand auf. Es war vielleicht besser, wenn er Zorro alleine ließ, außerdem brauchte er wirklich saubere Sachen. Mit einem unterdrückten Seufzen sah er kurz auf den Schwertkämpfer und folgte seinem Bruder dann nach draußen, wo ihn eine angenehme Brise empfing... Ruffy sagte nichts, bis sie in seinem Zimmer ankamen und er passende Sachen rausgesucht hatte. "Hier...", sagte er leise und wandte sich zum Gehen, doch dann rang er sich dazu durch, doch etwas zu sagen. "...Was ist mit dir und Zorro eigentlich los? Ihr habt euch auch schonmal besser verstanden...", stellte er fest und sah den Anderen fragend an. Ace nahm die Sachen entgegen, er merkte, dass Ruffy etwas bedrücken musste, doch hoffte er, dass es nicht das war, was er glaubte. "Was soll los sein? Nur, weil wir kaum miteinander geredet haben? Ich hab nicht besonders geschlafen, da es ungewohnt war, wieder in einem weichen Bett zu schlafen und deshalb hatt ich keine große Lust auf eine Unterhaltung." Er wollte Ruffy nicht belügen und hoffte inständig, dass ihm diese Antwort reichen würde. Ruffy seufzte leise. "...Wann werdet ihr beide endlich aufhören, mich schützen zu wollen? ...Ich bin kein Kind mehr...", sagte er leise und verließ deprimiert das Zimmer. War es denn so schwer, den Menschen, die er liebte nicht zur Last zu fallen? Er ging zurück an Deck und setzte sich auf die Treppe. Zorro würde ihm wahrscheinlich den gleichen Müll erzählen... warum hielten ihn alle für so naiv das zu glauben? Gut, leichtgläubig war er schon, aber nicht, wenn er die Feindseligkeit der beiden spürte... und er stand zwischen ihnen. Er liebte Zorro...aber auch Ace, denn der war nunmal sein Bruder. Beiden vertraute er blind... und jeder von ihnen kannte ein Geheimnis, das er dem jeweils Anderen niemals anvertrauen konnte... Ace stand wie angewurzelt im Zimmer und starrte auf die geschlossene Tür. Ruffy hatte ja Recht mit dem, was er gesagt hatte, er war kein Kind mehr. "Ach verdammt!" Fluchend schmiss er die Sachen auf das Bett und rannte aus dem Zimmer hinauf an Deck, wo er Ruffy auf der Treppe sitzen sah. "Es tut mir leid, Ruff...", sagte er leise, er wusste nicht, was er noch sagen sollte... Ruffy sah zu seinem Bruder hoch, lächelte dann leicht. "...Schon gut...ist wohl die Gewohnheit...", sagte er leise. Als Ace damals gegangen war, war er ja gerade vierzehn gewesen und seitdem hatten sie sich nicht mehr oft gesehen und wenn, dann für sehr kurze Zeit. Sein großer Bruder hatte ihn immer beschützt, war immer für ihn da gewesen und gerade deshalb hatte er irgendwann angefangen, so zu tun, als sei ihm alles egal. Er wollte nicht, dass der Ältere sich Sorgen machte, sondern, dass er sein eigenes Leben führte, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben und sich für ihn verantwortlich zu fühlen. Jetzt aber war die Lage anders. Er war erwachsen, selbst Pirat, selbst stark und führte genauso wie er sein eigenes Leben. Doch um nichts in der Welt wollte er seinen Bruder verlieren, denn egal wie nun die Umstände waren, er gab ihm immer noch ein Gefühl von Sicherheit. Auch Zorro gab ihm Sicherheit, doch wusste er nicht, wie er ihm begegnen sollte, konnte nicht alles, was er tat richtig einschätzen und war sich seiner Gefühle nicht sicher... Ace setzte sich neben ihn. "Was ist eigentlich los? Irgendwas bedrückt dich doch, oder?" Er seufzte. "Ist es wegen mir und Zorro?", fragte er dann doch, obwohl er es eigentlich lassen wollte. Ruffy wusste nicht, was er antworten sollte. Ja, er war bedrückt. Aber da kamen so viele Sachen zusammen... Und den Großteil davon konnte er ihm nie erzählen... "...Ich finds nicht gut, wenn ihr euch streitet...", sagte er leise und zuckte die Schultern. "...Aber eigentlich ist es noch viel schlimmer, dass ich keine Ahnung hab, wie es jetzt weitergehen soll...", dann sah er seinen Bruder leicht lächelnd an. "...Was hast du jetzt eigentlich vor?", fragte er und wusste selbst nicht, was er erwartete. Einerseits tat der Gedanke weh, dass Ace weggehen würde... aber sie hatten beide ihre Pflichten, er war immer noch für seine Crew - von der er nicht mal wusste, ob sie noch lebte - verantwortlich und wusste nicht, wo er suchen sollte. Ihre Reise hatte gar kein richtiges Ziel... Und Ace war immer noch der Vize von Whitebeard. Allerdings war es Ruffy vollkommen schleierhaft, warum niemand außer ihm versucht hatte, ihn vor der Hinrichtung zu retten... Ace seufzte. "Wir wollten gar nicht streiten, ich jedenfalls nicht." Er senkte den Blick und sah auf die Planken, wusste nicht recht, wie er das Ruffy erklären sollte "...Ich hatt ihn was gefragt... er hat es abgestritten... und, als ich ihm dann meine Meinung gesagt hab, ist er irgendwie anders geworden... richtig wütend, ich weiß nicht, wie ich das erklären soll..." Er zuckte mit den Schultern und wechselte dann das Thema. "Eigentlich weiß ich noch nicht, was ich mache, oder wohin ich will..." Der Junge musste schlucken. Ja, dieses Verhalten kannte er bei Zorro mittlerweile viel zu gut. Seufzend lehnte er sich zurück. "...Lass ihn am besten in Ruhe, wenn er schlechte Laune hat... das Jahr war für uns alle lang und hart...", erklärte er und war froh, dass Ace das Thema wechselte. "...Dann gehts dir wie mir...", sagte er nachdenklich und sah ihn dann wieder fragend an. "...Was ist eigentlich mit deiner Crew... mit Whitebeard... warum haben die dir nicht geholfen?", fragte er schließlich und war richtig sauer auf seinen Konkurrenten. Er hatte sich auf seine Freunde immer verlassen können, alles für sie getan. Und Ace war einer der loyalsten Menschen, die er kannte... warum hatte man ihn so im Stich gelassen? "Schlechte Laune ist gut. Das ging fiel zu schnell!", murmelte er leise, schüttelte dann aber den Kopf. Seufzend sah er zum Horizont. "...Whitebeard weiß gar nicht, was passiert war...", begann er schließlich. "Als ich geschnappt wurde, war ich alleine unterwegs, also konnte das auch keiner wissen, das dachten sich auch die Offiziere und haben alles 'streng vertraulich' behandelt, wie sie immer sagten." Er lachte kurz auf, als er daran dachte. "Sie brachten mich heimlich in die Basis und alle schwiegen, da sie ja wussten, dass die Anderen versuchen würden, mich heraus zu holen." Er sah seinen Bruder an. "Das mit der Hinrichtung hatten sie am selben Tag, wo es passieren sollte bekannt gegeben, so hätte keiner geschafft, mir zu helfen und, dass du da warst, war Zufall und mein Glück gewesen.", endete er. Ruffy nickte verstehend. Er wollte nicht weiter über Zorro reden...zwar belastete es ihn, dass der Schwertkämpfer so aufbrausend geworden war, aber das lag an dem, was ihm passiert war... es ging Ace nichts an... "...Wenn du möchtest, können wir ja versuchen, Whitebeard zu finden...", erklärte er und lächelte leicht. So hätten sie wenigstens ein Ziel... "Wenn du mich noch ein bisschen ertragen kannst", lachte Ace und schob Ruffy den Hut ins Gesicht. Er war froh, wieder bei seinem Bruder zu sein und zu wissen, dass es ihm gut ging. Doch breitete ihm die Sache mit Zorro Kopfzerbrechen, da sie noch eine Weile zusammen auskommen mussten, war es nicht von Vorteil, wenn sie sich laufend stritten. Auch Ruffy lachte, fühlte sich in Zeiten zurückversetzt, als sie beide noch Kinder waren. Er kniff ihn in die Seite. "Red nicht so einen Schwachsinn!", sagte er grinsend und stand auf. "Und jetzt geh dich mal umziehen, damit ich deine Sachen waschen kann..." Er wollte auch nochmal kurz zu Zorro und mit ihm reden. Auf den Streit wollte er ihn zwar nicht ansprechen, aber er hatte das Gefühl, dass Zorro Unterstützung brauchte, dass er Sicherheit brauchte, wenn er wütend wurde. Denn seine Wut war eine andere, als seine oder die von Ace. Seine Wut entstammte der Unsicherheit in ihm... er konnte nicht mit Konflikten umgehen, aber Ace brauchte jetzt Hilfe. Und er würde seinen großen Bruder nicht im Stich lassen, das musste Zorro einsehen und darum mussten sie miteinander klarkommen... "Zu Befehl!", grinste er und stand auch auf, sah seinen Bruder lächeln an und schüttelte leicht den Kopf. Ruffy war viel erwachsener geworden, auch wenn es manchmal nicht gleich auf den ersten Blick auffiel. Vielleicht sogar erwachsener, als er selbst. Immer noch lächelnd ging Ace unter Deck, um sich umzuziehen. Zorro spülte gerade den letzten Teller ab und merkte erst jetzt, dass er sich ziemlich viel Zeit dafür gelassen hatte, da das Wasser im Becken bereits kalt war. Seufzend griff er nach dem Tuch und begann, abzutrocknen. So richtig nachdenken konnte er auch nicht, wie er eigentlich gehofft hatte. Er hatte nach Antworten gesucht, auf die er die Frage noch nicht einmal wusste. Wie sollte man da auf ein Ergebnis kommen? Frustriert schmiss er das Tuch zur Seite und stützte sich mit den Händen an der Spüle ab, den Kopf gesenkt und starrte aufs Holz, als ob es ihm das sagen könnte, was er wissen wollte... Ruffy stieg lächelnd die Treppen zur Kombüse herauf und sah Zorro immernoch am Spülbecken stehen. Dieser schien tief in Gedanken versunken zu sein und so ging Ruffy auf ihn zu, sagte leise seinen Namen, um ihn nicht zu erschrecken und umarmte ihn dann von hinten. Er wollte nicht, dass es dem Älteren schlecht ging, wollte ihn nicht unter Druck setzen... er wollte einfach mit ihm zusammen sein. Darum musste er Zorro darauf vorbereiten, dass Ace noch eine Weile bei ihnen bleiben würde, sonst gäbe es nur noch mehr Probleme. Ein leises Seufzen entfuhr ihm. "...Ich weiß, dass ihr euch gestritten habt... ich verlang auch gar nicht, dass ihr euch gut versteht... aber mein Bruder muss zurück zu seiner Crew... und ich werd ihm dabei helfen...", erklärte er leise und strich sanft über Zorros Bauch, legte die Stirn an seinen Rücken. Ob Zorro das verstehen konnte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)