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Cherry Blossom Witch

Eine Hexe der besonderen Art
von

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4. Reue und Verständnis?

„ blabla “ normales Sprechen

‚ blabla ’ normales Denken

‚blabla ’ Sakuras innere Stimme meldet sich zu Wort
 

4. Kapitel- Reue und Verständnis?
 

An diesem Montagmorgen war ich früher als gewöhnlich fertig und machte mich auch bei Zeiten auf den Weg zum Bus, der mich zur Arbeit fahren sollte. Eigentlich war heute ein perfekter Morgen. Die Sonne strahlte, die Vögel zwitscherten fröhlich von den Dächern- und doch fühlte ich mich schlecht. Aber so richtig schlecht.

Ich hatte es geschafft, mittels zwei Sätzen zur unbeliebtesten Person des MBOP's zu werden. Zwei einfache Sätze! Doch mit ihnen hatte ich es geschafft, meine Abteilung gegen mich auf zu bringen und den anderen Agents zu zeigen, das ich nichts weiter als eine kleine, miese und verlogene Zicke war. Und Ino?

Tja, die war mal wieder davon gekommen, zusammen mit ihren beiden neuen Freunden: TenTen und meinem Exfreund Rock Lee! Wütend ballte ich die Hand zur Faust und schlug gegen das Halteschild des Busses. Die Eisenstange brach auseinander wie poröses Gebäck. Laut scheppernd fiel das Schild zu Boden. Na super. Mit einem zuckenden Auge besah ich mein Werk. Der Bus würde hier in nächster Zeit wohl nicht mehr halten, soviel stand fest. Mir würde wohl nichts anderes übrig bleiben, als zu Fuß zur Arbeit zu laufen. Waren ja nur ungefähr zehn Blocks durch die Ghettos von Willow's Creek.

War diese Kraft nun nein Fluch oder Segen? Wie ich bereits erwähnte, wurde man im MBOP dazu geschult, sein Chakra sinnvoll zu nutzen. Je mehr man es trainierte, desto besser konnte man auch damit umgehen. Das wiederum eröffnete einem ganz neue Möglichkeiten. In meinem Fall war es eine große Zerstörungskraft.

Ich seufzte und lief los. Es war nicht das erste Mal, das hier ein Schild zerstört wurde. Deswegen wusste ich ja auch, das hier kein Bus mehr halten würde. Es war noch sehr früh am Morgen, sodass ich allein durch die Straßen der Stadt lief. Noch nicht einmal der Abschaum war unterwegs, sondern hatte sich vor den frühen Strahlen der Sone versteckt. Ohne vom Boden aufzusehen, sah ich nach links und rechts. Überall war die Hoffnungslosigkeit. Die Häuser waren alle heruntergekommen und total verdreckt. Eigentlich war es eine Zumutung, hier zu leben.

Willow's Creek bestand, wenn man es so wollte, nur aus zwei Teilen: dem Vorort der Reichen im Norden und der restlichen Stadt, die ebenfalls unterteilt war. Im Stadtkern lebten die Menschen mit dem mittleren Einkommen wie Ärzte oder Anwälte. Der Kern war von den Ghettos durch einen grünen Park getrennt, der die Stadtmitte gänzlich einschloss. Nur einige Straßen führten zu uns oder zum Vorort. Aus diesem Grund wurde der Park auch Grenzland genannt. In den Ghettos, da lebten die Schatten und die armen Menschen. Klar gab es unter uns auch Anwälte und Ärzte, aber kein Mensch würde je an uns eine Wohnung vermieten. Man wollte keinen Schatten in der Nachbarschaft. Das ganze hatte aber auch einen Vorteil. Die Mieten waren in den Ghettos spottbillig, da beinahe alle Häuser kaputt waren. So konnte ich mir mit meinem mickrigen Wochenlohn eine eigene Wohnung leisten. Ich steckte die Hände tiefer in die Manteltaschen.

Halt, nicht alle Schatten lebten in den Ghettos. Da waren ja noch die Hyuugas und die Uchihas. Beide Familien lebten bereits seit Jahrhunderten im Vorort von Willow's Creek. Bevor die magische Grenze zerfiel, lebten sie zwar versteckt, aber sie lebten dort. Wie vom Blitz getroffen blieb ich stehen.

Wie dumm konnte eine einzige Hexe eigentlich noch sein? Wie bereits bei der Jagd des Koboldes schickte ich mein Chakra in die Füße, schulterte meinen Rucksack richtig und sprintete dann los. Auf diese Art konnte ich mir auch die verdammten zwölf Dollar im Monat für eine Busfahrkarte sparen. Und mir vielleicht ein neues Sofa kaufen. Ich hatte die Strecke von zehn Blocks in gerade mal zehn Minuten absolviert und stand nun war dem Gebäudekomlex. Zögernd biss ich mir auf die Unterlippe.

Ob sie bereits da waren? Klar waren sie das. Freitag war ich noch eher aufgewacht- geweckt durch Hinata. Ich fasste mir an den Kopf. Verdammt, ich hatte mir noch nichts überlegt! Ich konnte doch da nicht einfach rein gehen und so tun, als wenn nichts passiert wäre! Die Stimmung war schon Freitag frostig gewesen! Mhm, war ja auch eigentlich verständlich, wenn man es so wollte. Da Ino mich aufgehalten hatte, wurden die begafft wie die Affen im Zoo. Eine ungewohnte Anspannung für die Drei. Dann musste ich auch noch was raushauen, das die eh nur Idioten seien.

‚Gott, Saku! Wie bescheuert kannst du denn noch werden? Du hast dich auf Inos Niveau herabgelassen! Du bist nicht viel besser als diese blöde Planschkuh!’ , maulte mich meine innere Stimme an. Ich klatschte die Hand gegen die Stirn. Warum war mir das nicht eher aufgefallen?

„Haruno? Was machen Sie denn so früh am Morgen hier?“, als ich die weibliche Stimme hinter mir hörte, zuckte ich zusammen. Tsunade. Meine Chefin war gerade zur Abreit erschienen.

„Guten Morgen, Tsuande- Sama!“, langsam drehte ich mich um und versuchte zu grinsen. Es schien allerdings eher, das ich nur eine schlimme Grimasse zu stande brachte.

Fragend zog Tsuande eine Augenbraue hoch: „Haben Sie Probleme mit dem Kellertrupp?“ So wie sie das gefragt hatte, schüttelte ich den Kopf, senkte den Blick aber gleich zu Boden. Erneut eine Lüge. Ich war erstaunt und angewidert von mir selbst.

Ohne groß nachzudenken, holte ich tief Luft: „Das ist nur zur Hälfte wahr, denn in Wirklichkeit hat der Kellertrupp Probleme mit mir. Ich mache denen nur Probleme.“ Es war, als wenn mir ein Stein vom Herzen fiel. Obwohl es vielleicht nicht das Intelligenteste gewesen war, meiner Chefin von meinen Problemen zu berichten. Ich spürte ihren Blick auf mich ruhen.

„Ich habe davon bereits gehört. Sie haben sich nicht gerade kollegial verhalten.“, sie seufzte, „So etwas spricht sich schneller herum, als es jemanden lieb ist. Allerdings sollten Sie sich davon nicht so herunterziehen. Das Leben besteht nun mal aus Herausforderungen, oder? Man kann sich nicht sofort mit jedem verstehen. Vertrauen kann man schnell bekommen und genauso schnell wieder verlieren. Aber in erster Linie muss man beweisen, das man es sich auch verdient hat.“ Mit einem geheimnisvollen Lächeln ging meine Chefin an mir vorbei und ließ mich allein vor dem Eingang stehen. Vertrauen? Ratlos blickte ich ihr nach. Was sollte denn das schon wieder heißen? Die hatten mir doch nicht mehr vertraut als einem anderen Fremden. Oder etwa doch?

Reichlich verwirrt fasste ich mir endlich ein Herz und betrat das MBOP. Vom Anstarren wurde weder mein Problem gelöst noch wurde das Gebäude davon hübscher. Im Haus selbst war genauso wenig los wie auf den Straßen. Es war wohl einfach noch zu früh für Action. Es war das Beste, wenn ich mich bei allen Drei entschuldigen würde. Sie hatten selbst gesagt, das sie Versager wären, aber das waren sie nicht. Keiner von denen. Ich drückte auf den Knopf des Fahrstuhls.

Hinata mochte ja extrem schüchtern sein, Naruto etwas abgedreht und Sasuke auf dem schmalen Grad zwischen Normalität und blutrünstige Bestie wandelnd- aber das hieß noch lange nicht, das sie Versager waren. Warum war mir das denn nicht schon Freitag bewusst geworden? Lustlos drückte ich auf den Knopf für den Keller und sah zu, wie sich die Tür schloss. Aber nein, da musste ich mich ja auf das Niveau von Ino herablassen. Und wie oft ich an einen einzigen Tag gelogen hatte! Das war doch widerlich. Ich stieg unten aus und lief mit gesenkten Kopf los. Wenn ich im Büro angekommen war, dann würde ich schon versuchen, mich bei ihnen zu entschuldigen. Vielleicht meinte Tsunade ja das damit, als sie sagte, das man beweisen muss, das man Vertrauen verdient hatte.

Meine Miene hellte sich auf. Ja, ich tänzelte regelrecht durch die Gänge. Kurz vor dem Büro holte ich mein Schlüsselbund aus der Tasche, um die Tür aufzuschliessen, als ich plötzlich Stimmen von drinnen hörte.

„Ich kann es immer noch nicht fassen! Erst tut die dumme Ziege, als wenn es ihr egal wäre, wo sie ist und dann lässt die Schlampe uns doch eiskalt ins Messer laufen!“, schrie Naruto wütend.

Es schien ihm egal zu sein, das ich jeden Moment kommen und es hören könnte.

„A- aber Naruto! Sie hatte das bestimmt...bestimmt nicht so geplant!“, hörte ich Hinatas schwachen Versuch, zu schlichten, „Immerhin konnte Sakura doch nicht wissen, das Ino auftauchen würde.“

Ein lautes Knallen kam aus dem Raum. Ich zuckte zusammen und unterdrückte im letzten Moment einen überraschten Aufschrei.

„Hinata, du kannst nicht behaupten, das du nicht verletzt bist!“, Sasuke klang ziemlich gereizt. Wahrscheinlich war er es gewesen, der etwas durch den Raum geschleudert hatte. „Es mag ja vielleicht weit hergeholt sein, das sie sich mit Ino verabredet hat. Aber musste sie uns dann vor allen bloßstellen? Bisher kannte uns niemand. Wenn man uns sah, hatten die anderen Agents nur mit den Schultern gezuckt. Was werden sie jetzt tun?“

Ich presste die Lippen zusammen. Ich hatte ja geahnt, das ich Scheiße gebaut hatte, doch das ganze Ausmaß sah ich erst jetzt. Sollte ich da jetzt reingehen? Vielleicht war es ja besser, wenn ich einfach umkehren und... nein, da musste ich jetzt durch! Entschlossen steckte ich meinen Schlüssel weg und drückte die Klinge nach unten. Quietschend sprang die Tür auf und ich betrat den Raum.

„Guten Morgen!“, rief ich fröhlich und hielt geradewegs auf meinen Schreitisch zu. Die Reden der anderen verstummten schlagartig, keiner sah mich auch nur an. Hinata huschte schnell fort, um einige Papiere zu ordnen, Sasuke widmete sich einem Kreuzworträtsel. Nur Naruto blieb stehen und ja, er sah mich an!

„Brauchst dich erst gar nicht hier häuslich einrichten, wir zwei haben die Aufgabe, etwas zu überprüfen!“, angewidert der Fuchsdämon spuckte die Worte nahezu aus.

Überrascht drehte ich mich um: „Wie jetzt? Hattet ihr nicht gesagt, ihr würdet aus diesem Loch nicht rauskommen?“

Im gleichen Augenblick, wo ich das gesagt hatte, hätte ich mir am liebsten selbst in den Arsch getreten. Hinata ließ angsichts meiner Äußerung ihre Papiere zu Boden gleiten, Sasuke zog scharf die Luft ein und Naruto schien das Verlangen zu unterdrücken, mir die Kehle aufzuschlitzen. Eigentlich wollte ich mich ja entschuldigen, doch scheinbar hatte ich das gerade verbockt. Ich beeilte mich, aus dem Büro zu kommen. Soviel zum Thema Respekt.

Durch die dämmrigen Gänge des Kellers lief ich hastig um Fahrstuhl zurück, wo ich auf Naruto wartete. Vielleicht hatte er sich ja sogar beruhigt, wenn er hier ankam. Die Gestalt des Dämons tauchte aus dem Dämmerlicht heraus auf. Äh, nein, Korrektur. er schien sich nicht beruhigt zu haben. Barsch drückte er mir eine Akte in die Hand und schlug dann kräftig auf den Knopf des Fahrstuhls. Wie viele verägerte Agents hatten dies in den letzten Jahren bereits getan? Bestimmt viele. Ich zuckte kurz mit den Schultern und widmete meine Aufmerksamkeit dem Dokument in meinen Händen. Es hatte einen Notizzettel in Krischblütenform drauf. Meine Augen weiteten sich. Ich hatte das hier bearbeitet! Mit klopfendem Herzen schlug ich den Deckel auf und begann zu lesen.

Es handelte sich um einen Fall, den eine gewisse Mrs Henderson hatte vermehrt angerufen, weil sich eine Fee angeblich in ihrem Garten rumtrieb un d ihre Blumen aus dem Boden herauszog. Ich erinnerte mich dunkel an dieses Gespräch. Wenn mich nicht alles täuschte, dann hatte es genau an dem Tag stattgefunden, als die Sache mit dem Pub war. Kein Wunder also, das ich diese Nebensächlichkeit vergessen hatte.

Ich blätterte weiter. Diese Henderson hatte die restliche Woche immer wieder angerufen. Es ging immer wieder daraum, das etwas mit ihrem Garten sei, allerdings war sie nach zwei Tagen davon abgewichen, das es eine Fee war. Was auch immer es war, es hatte sich in ihrem Garten herumgetrieben und die Frau in Panik versetzt.

„Warum sollen wir uns darum kümmern?“, fragte ich vorsichtig, als wir uns auf den Weg nach oben befanden.

Naruto knurrte kurz: „Zwei Gründe. Erstens, die Frau hatte ausdrücklich nach dem ersten Agent verlangt, der den Fall aufgenommen hat und zweitens, weil wir Idioten und Versager sind, die eh nichts anderes können, als sich mit alten Menschen zu unterhalten.“

Ich zuckte heftig zusammen. Allen Anschein nach hatten sie nicht vor, mir zu verzeihen. Naruto hatte mir gerade deutlich gezeigt, wie verägert der Kellertrupp war. Und das zu Recht.

Eingeschüchert sah ich ihn kurz von der Seite an: „Und...warum kommst du mit? Ich war doch der erste Agent und nicht...“ Die Stimme versagte mir. Mit starrem Blick sah Naruto die Tür an. Es dauerte eine Weile, ehe er mir eine Antwort gab. Und diese klang verachtender als alles, was er davor zu mir gesagt hatte.

„Die erste Regel beim MBOP lautet, man lässt einen Agent niemals allein. Das gilt sogar für eine miese Ratte wie du es bist.“
 

„Naruto, komm hier rüber, hier ist das Haus!“, ich hatte mich zweimal vergewissert, das ich vor dem richtigen Haus stand und rief dann nach dem Fuchsdämon.

Ich stand tatsächlich vor dem Haus der Garden Street 49. Es hatte sich herausgestellt, das diese Henderson im Stadtkern lebte, zwanzig Minuten vom MBOP entfernt. Da Füchse und Werwölfe nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren durften und uns auch kein Taxi wegen Narutos Aussehen aufnahm, mussten wir die ganze Strecke laufen. Angesichts der Tatsache, das Naruto nicht mit mir sprach, war es der Horror gewesen.

Aber jetzt waren wir ja da. Naruto kam zu mir angerannt und gemeinsam liefen wir das kleine Stück zur Haustür hoch.

„Damit wir uns verstehen, du wirst mit der sprechen!“, knurrte er mir leise zu.

Das erste, was er nach längerer zeit mit mir sprach. Ich lächelte und betätigte die Klingel. Nichts geschah. Ich drückte noch einmal, doch es geschah noch immer nichts. Fragend sahen Naruto und ich uns an.

„Du bist dir sicher, das wir am richtigen Haus stehen?“, seine Ohren zuckten.

Ich nickte und zeigte dann auf die Hausnummer über seinem Kopf. Die 49. Naruto hämmerte mit der Faust gegen die Haustür.

„H- Hör auf! Was sollen denn die Nachbarn denken?!“, ich versuchte, ihn davon abzuhalten. Das Letzte, was ich noch gebrauchen konnte, war, das die Nachbarn die Polizei riefen. Da hörten wir endlich von drinnen ein Schlurfen. Jemand schien sich der Tür zu nähern.

„Ja, wie kann ich euch jungen Leuten helfen?“, die Tür wurde langsam geöffnet und vor uns stand eine alte Oma mit dicker Brille und grauen, zu einem Bällchen hochgebundenen Haaren. Sie stützte sich auf eine Gehhilfe, zitterte leicht und sah uns erwwartungsvoll an. Ich sah erneut Naruto, dann die alte Frau an.

„Ähm, mein Name ist Haruno und das ist mein Kollege Uzumaki, Agents des Magical Bureau Of Peace. Sind Sie Mrs Henderson?“, ich hielt ihr meinen Ausweis direkt vor die Augen. Trotz der dicken Brille musste sie ihre Uagen gehörig zusammenkneifen. Einen Augenblick lang schien die alte Oma zu überlegen, was wir von ihr wollten, als ihr plötzlich

ein Licht aufzugehen schien.

„Ach ja, richtig!“, sie begann zu strahlen, „Ich hatte ja schon letzten Dienstag angerufen! Naja, eher meine Enkelin...aber kommt doch erst mal herein, ich habe gerade Tee gekocht. möchtet ihr auch Kekse dazu?“

Ihre Enkelin, das passte eher. Diese aufgerachte Stimme konnte nicht diese kleine alte Frau gewesen sein. Nein, ganz und gar nicht. Schweigend traten Naruto und ich in das Haus der alten Frau. Es war stickig und sehr warm im Inneren. Ein leichter Haus von Urin lag in der Luft. Als Naruto das roch, hielt er sich sofort die Nase.

„Was stinkt denn hier so bestialisch? Stinken alle Menschen so schrecklich?“, fragte er mich flüsternd. Ich schüttelte stumm den Kopf.

„Eigentlich nicht!“, antwortete ich genauso flüsternd, „Hier ist es echt extrem!“ Immer wieder sah ich auf die alte Frau vor uns, in der Hoffnung, das sie uns nicht gehört hatte. Doch wir hatten Glück. So alt und blind sie war, so taub war sie wohl auch. Mrs Henderson führte uns in ein kleines, gemütliches Wohnzimmer mit Ausblick zum Garten. Der Gestank nach Urin war komplett verschwunden. Sie zeigte mit zittriger Hand auf ein fleckiges Sofa. Gehorsam nahmen Naruto und ich Platz, wobei der Dämon sich wie ein Fuchs draufsetzen wollte. Ein Zischlaut von mir konnte ihn aber davon abhalten.

„So, Mrs Henderson, was genau ist denn passiert?“, lenkte ich das Gespräch sofort auf den Anruf ihrer Enkelin, als sich die alte Frau uns gegenüber in einen großen Sessel gesetzt hatte. Schnell wandte ich den Blick ab, um nicht laut los zu lachen. Wenn sie stand, dann war sie gerade mal halb so groß wie ich. Sie vesank geradezu in dem Sessel.

Sie machte es sich gemütlich, dann sah sie uns an: „Ja, also, es war am Montag. Meine Enkelin Lucia und ich pflanzten draussen bei der großen Linde in der Mitte des Gartens einige Blumen ein...wenn ihr euch ein Stückchen umdreht, dann seht ihr den Baum. Ja, genau so.“ Mrs Henderson schluckte.

„Da war ja auch alles noch normal.“, fuhr sie mit einem leichten Zittern in der Stimme fort, „Aber mitten in der Nacht, da habe ich dann merkwürdige Geräusche gehört! Es klang wie ein Hund, der etwas verscharrte oder so ähnlich. Aber in der ganzen Nachbarschaft gibt es keine Hunde. Als Lucia am nächsten Tag kam, waren alle von uns gepflanzten Blumen ausgerissen. Ich hab ihr ja von dem Hund erzählt, aber sie bestand darauf, das es eine Fee war.“ Die alte Dame schüttelte den Kopf.

Naruto horchte auf: „Können wir uns vielleicht einmal den Garten ansehen, Mrs Henderson? Jetzt sofort?“ Verwundert sah ich Naruto von der Seite an. Was hatte er vor?

Die alte Frau schien genauso verwundert zu sein wie ich: „Aber natürlich. Vom Wohnzimmer aus führt eine kleine Tür in den Garten. Aber ich verstehe nicht...“

Naruto wartete den Satz von Mrs Henderson gar nicht erst ab, sondern war gleich aufgesprungen.

Ich erhob mich ebenfalls: „Wir wollen uns nur kurz ein Bild vom Tatort machen. Bleiben Sie ruhig sitzen, wir finden den Weg schon allein!“

‚Ich hoffe, du hast dafür eine gute Erklärung, Naruto!’, fügte ich in Gedanken noch dazu und folgte dem Fuchsdämon dann nach draussen in den Garten.

Nach der Hitze von drinnen tat es ganz gut, im kühlen Garten zu stehen. Doch lange konnte ich die Kühle auf meiner Haut nicht genießen. Naruto ließ sich auf allen vieren fallen und untersuchte schnüffelnd den Garten. Ich verschränkte die Arme hinter dem Rücken und folgte dem Dämon einige Zeit schweigend. Immer näher kamen wir so der Linde.

„Was machst du da?“, fragte ich neugierig.

Naruto hob kurz den Kopf: „Hier...hier war keine Fee, noch nie! Hier war ein Werwolf unterwegs!“ Wie von einer Biene gestochen rannte er plötzlich los und begann, hinter der Linde im Boden zu scharren. Überraschte folgte ich ihm.

„Was denn? Hast du was entdeckt?“ Ich kam hinter ihm zum Stehen. Wie verrückt scharrte der Fuchs auf einer riesigen Steinplatte herum. Irgendjemand hatte hier etwas verbuddelt und sich noch nicht einmal Mühe gemacht, es zu verstecken.

„Unter dieser Platte ist etwas! Aber da kommen wir ohne Hilfe nicht durch!“, rief Naruto winselnd. Er klang wie jemand, der kurz vor der Entdeckung eines großen Schatzes stand, aber kurz vor dem Ziel umkehren musste. Ich betrachtete die Platte genauer. Er hatte Recht. Ohne Hilfe würden wir da nicht durchkommen, das schien massiver Felsen zu sein. Nur ein Dämon konnte den allein bewegen. Oder...?

„Naruto, tritt zur Seite.“ Verwundert sah er mich an, stellte aber keine weiteren Fragen und trat gehorsam weg. Ich stellte mich genau über die Platte, ballte meine Hand zur Faust und sammelte in der Faust Chakra. Mit geschlossenen Augen stand ich da und zählte innerlich bis fünf.

Blitzschnell öffnete ich meine Augen: „ICH SCHAFF DAS!!“

Mit diesen Worten ließ ich meine Faust mit voler Wucht auf die massive Steinplatte sausen. Der Stein konnte die Wucht meines Schlages nicht aushalten. Mit einem donnernden Krachen zerbrach die Platte in Splitter. Einige wirbelten hoch und zerschnitten mir Arm und auch das Gesicht. Eine dicke Staubwolke schlug mir entgegen und nahm mir die Sicht. „SAKURA?!“, hörte ich Naruto panisch rufen.

Nur konnte ich nicht antworten. Die Wolke lichtete sich langsam und gab den Blick auf das frei, was die Steinplatte eigentlich verbergen sollte. Mir stockte der Atem.

„Naruto...ruf sofort Verstärkung...“, brachte ich gerade so noch heraus.

Naruto kam näher: „Häh, was denn los? Was ist denn da?“

„JETZT HÖR AUF ZU FRAGEN UND MACH ENDLICH!“, schrie ich und sprang aus der Grube, die sich unter der Platte befunden hatte. Obwohl er nicht verstand, was da gerade geschah, rannte Naruto dennoch zurück zum Haus, um bein MBOP anzurufen.
 

Ich saß an meinem Schreibtisch und starrte gedankenverloren auf die Tastatur meines Computers. Drogen. Naruto und ich waren auf Drogen gestossen! Aber nicht irgendwelche Drogen, nein. Was wir da im Garten von der alten Mrs Henderson gefunden hatten, war beiweiten schlimmer als alles, was die Menschen kannten. Diese Droge nannte sich „Snowwhite“.

Für den Menschen war sie sofort tödlich, da „Snowwhite“ eine veränderte Form des Serums war, das vor dreißig Jahren als ein Wundermittel gegen die Grippe gefeiert wurde und beinahe den Untergang der gesamten Menschheit in den USA einläutete. Wir Schatten waren dagegen imun gewesen.

Aus diesem Grund wurde die Formel des Serums verändert und diese Droge entstand. Bei der Einnahme einer geringen Dosis geschah rein gar nichts, man wurde ein wenig high, aber das war es dann auch schon. Wenn man es allerdings übertrieb, dann wurde man zu der blutrünstigen Bestie, die die Menschen immer fürchteten. Eine wirklich schlimme Droge.

„Wie...wie kommt denn das ‚Snowwhite’ in den Garten dieser alten Dame?“, Hinata stellte eine Tasse Tee auf den Tisch und riss mich aus meinen Gedanken.

Erschrocken zuckte ich zusammen und schaute auf. Besorgnis stand in dem Gesicht der Todesmaid geschrieben.

Mit einem Lächeln versuchte ich abzuwinken: „Das müssen wir jetzt herausfinden. Aus diesem Grund hat uns Tsunade- Sama ja auch mit der Aufklärung dieses Falles betraut.“

Ja, der Kellertrupp sprach wieder mit mir, doch es war noch immer diese gewisse Eiszeit zu spüren. Verständlich.

Verstohlen sah ich auf meine Armbanduhr. Naruto war zusammen mit Sasuke im Labor, um vielleicht herauszufinden, von wem die Drogen kommen. Besonders „Snowwhite“ hatte jeweils eine eigene Handschrift. Je nachdem, wer es produzierte. Ich wollte nicht mit. Ich hatte etwas anderes vor, etwas Schwierigeres. Doch dafür mussten alle hier sein, wie ich es ihnen mitgeteilt hatte.

Mit meinen Händen knetete ich nervös ein Taschentuch. Solange konnte das doch nicht dauern, oder? Da, endlich, konnte man Stimmen vom Flur hören.

„Soll ich mich jetzt freuen oder soll ich jetzt heulen?“, ertönte Narutos Stimme vom Flur her.

„Wie wär's mit gar nichts von beiden? Das ist nur ein normaler Fall, mehr nicht. Komm wieder runter, Füchschen.“, sagte Sasuke genervt und öffnete die Tür, „Leute, wir haben Arbeit. Richtige Arbeit!“

Hinata und ich sahen auf.

„Wa- was meinst... meinst du denn mit richtiger Arbeit?“, fragte Hinata und ihre Stimme klang dabei leicht...ängstlich? Fragend sah ich sie an. Konnte es wirklich sein, das sie Angst hatte?

Ich stand auf: „Heißt das jetzt, das wir den Fall gänzlich übernommen haben?“

Sasuke warf mir einen eiskalten Blick zu. Während Hinata und Naruto ihren Hass auf mich wegen dem Vorfall zurückgeschraubt hatten, war er noch immer nicht gut auf mich zu sprechen.

Und das zeigte er mir auch deutlich. Ich sah runter auf meinen Händen, ehe ich mich endlich dazu aufraffte, das zu sagen, was ich schon die ganze Zeit sagen wollte: „Ok, ich weiß, das ich Freitag Scheiße gebaut habe. Ich hätte alles tun können, aber ich habe euch verleugnet und auch noch bloßgestellt. Ich habe es verstanden und festgestellt, das es ein Fehler war. Ein verdammt großer Fehler sogar. Das Einzigste, was ich jetzt machen kann, ist zu sagen, das es mir Leid tut. Ihr habt mir vertraut und blöde Tussi habe es scheinheilig ausgenutzt. Es tut mir wirklich Leid! Ich habe das in mich gesetzte Vertrauen schneller verloren, als es mir lieb war!“

Nach dem letzten Satz musste ich erstmal tief Luft holen. Ich hatte ohne Punkt und Komma geredet. Irgendwie hatte ich jetzt verstanden, was Tsunade meinte. Meine drei Kollegen sahen erst sich, dann mich an. Entschlossen schluckte ich und kam hinter meinem Tisch hervor.

„Vertrauen...ein schweres Wort, findest du nicht? Und nur, weil du gesagt hast, das es dir Leid, sollen wir dir jetzt auch verzeihen, oder was?“, schnaubte der Vampier ägrerlich.

Ich sah zu Boden: „Nein...natürlich nicht...aber...“

„Was aber? Willst du uns noch einmal auflaufen lassen? Du hättest uns beinahe aufflieg- oh oh...“, hastig hielt sich Naruto den Mund zu, doch es war zu spät. Was drinnen bleiben sollte, war jetzt draussen. Fragend sah ich ihn an.

„Wobei hätte ich euch beinahe auffliegen lassen?“, fragte ich neugierig. Hinata senkte den Blick zu Boden und Sasuke fasste sich an den Kopf.

„Ab- Aber Naruto!“, brachte die Todesmaid gerade noch so hervor, während der Vampier scheinbar mehr auf Lager hatte.

„Na, das hast du jetzt aber fein gemacht! Jetzt müssen wir die einweihen!“

„Einweihen? Worin denn?“, fragte ich ratlos. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wovon die da sprachen, aber eines wusste ich: was auch immer das für ein Geheimnis war, ich war jetzt ein Teil davon. Ob ich es wollte oder nicht.
 

Es ist vollbracht, das vierte Kapitel hat ein Ende gefunden!

Es ist sogar kürzer als das dritte xD

Ich hoffe (mal wieder) das es euch gefällt!

(Hey, diesmal ist sogar das Nachwort kurz ausgefallen!)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2010-02-14T20:27:57+00:00 14.02.2010 21:27
boah, echt fies, wie die anderen sakura behandeln Oo
wie bist du bloss auf sowas wieder gekommen, mädel?
aber ok,das kenn ich ja von dir,immer etwas unfreundlich zu der welt und ihre mitmenschen
schreib schnell weiter^^
Von:  Magnus
2010-02-05T07:14:06+00:00 05.02.2010 08:14
Du bist echt schnell und Gut mal wieder Hammer kapitel
freue mich schon darauf das es weiter geht.

LG Magnu
Von:  _hana_
2010-02-04T18:36:12+00:00 04.02.2010 19:36
hey
klasse kapi =)

freu mich schon aufs neue kapi hoffe du schreibst schnell weiter bin neugierig wie es weiter geht und was das für ein geheimnis ist ^^

lg
hana
Von:  lil-fary
2010-02-04T17:06:16+00:00 04.02.2010 18:06
Uiiiiii ich liebe dich dafür das du weiter geschrieben hast :-* (oji haha ) Na auf jedenfalll finde ich das kapitel richtig klasse geworden finde ich am schluss machst du einen richtig neugirig... Aber wie kalt die alle am anfang zu Sakura sind echt Hamma Hart obwohl sie hats ja eig verdient so wie sie ihre Kolegen behandelt hat, aber DAS was am anfang passiert ist das die alle so überreagiert haben war echt nen bisschen übertrieben. Und als Saku sich dann auch noch endschuldigt hat wo dann sasuke so eiskalt mal wieder war fand ich auch ein klein wenig übetrieben aber naja egal das wird bestimmt wieder .... Denn schluss fand ich richtig gut das weckt in einem die neugierde weiter zulesen und ich freue mich heute schon wieder auf das nächste Kapitel !!!
Also hoffe ich das du schnell weiter schreibst!!!
LG Lil-fary
Von: abgemeldet
2010-02-04T14:48:03+00:00 04.02.2010 15:48
uahhhh
nicht aufhören *heul*

hoffe es geht genau soo schnell weiter wie bissher XD

war echt n tolles pitt
hat mich total neugierig gemacht XDD
knuff
neko-chan

ps.: ersteee yuhuu XDXD


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