Post Blue von Mebell (It's between you and me) ================================================================================ Kapitel 6: 09:00 ---------------- A/N: *anklopf*...Interessiert die Story noch jemanden da draußen? Nach dem sie ewig in der Versenkung war, haben wir doch beschlossen sie weiterzuschreiben, bzw. vor allem ich. Pudel überarbeitet die Kapitel meistens nur und bringt den Plot dazu, der jetzt sogar fertig ist. Da ich noch eine Menge an Kapiteln hab & heut ein neues geschrieben hab...geht's jetzt weiter, ob ihr wollt oder nicht, unter altem neuen Namen :D Solltet ihr Interesse haben, bekundet es jederzeit gerne in euren lieben Kommentaren. Have fun! /Nerviges Gelaber off, Story on *** 09:00 Seit drei Tagen herrscht eine eisige Kälte in der gemeinsamen Wohnung. Niemand spricht mehr ein als ein Wort, die beiden Parteien beharren stur auf ihren eigenen Standpunkt. Die Bandproben sind vorerst abgesetzt und Sahnie wird, logischerweise, ebenso gemieden.Nur dass es diesem relativ egal sein kann, bekommt er die Konsequenzen nicht in der geballten Ladung in einem gemeinschaftlichen Leben ab. Als Farin um Sechs wieder einmal nicht mehr schlafen kann, oder will, und eh erst Spätschicht hat, beschließt er die vergiftete Stimmung zu bereinigen, auch wenn er sich im absoluten Recht sieht. Schließlich ist er nicht dazu da, ständig irgendwelche Kindereien zu schlichten. Trotzdem erhebt er sich und macht sich an den ersten Teil seines perfiden Planes. In der Küche überlegt Farin, was er sich für einen Schwachsinn ausgedacht hat. Kein Mensch auf der Welt ist diese Drecksarbeit wert. Schrubbend, keuchend, zwischendurch dreht sich sein Magen vor Ekel auf links. Aber immerhin hat er auch etwas von dieser edlen Tat, ganz ohne Eigennutz geht es nun doch nicht. Er lässt sich von dem Schaum einlullen, konzentriert sich nur auf das Eliminieren der Verschmutzungen und Verkrustungen. Gegen Ende geht er so in der Tätigkeit auf, dass Farin fast etwas Schönes an der Handlung (Schimmelndes Geschirr blitzblank zu schrubben) finden kann. Beruhigend ist sie allemal. So bemerkt Farin zwischen den letzten Tellern vor dem Ziel gar nicht, wie Bela tatsächlich schon aufgestanden ist und ihn ungläubig anstarrt, ungefähr so, als stünde der Papst mit Unterhose in ihrer Küche. Oder wahlweise Sahnie mit einem Strauß Blumen und einem Sechserpack Entschuldigungsbier. Eine ganze Zeit lang glotzt er nur ungläubig auf Farin, der gerade die allerletzten Teller auf die Spüle stellt. „Du hast abgewaschen.“ Eine Feststellung, voller Hochachtung. Dazu noch der erste halbwegs vernünftig gebildete Satz seit Tagen. „Du bist schon auf!“, kontert Farin mit einem schiefen Grinsen und deutet auf die Uhr, deren Zeiger auf Neun stehen. Bela sieht ihn verhalten an, aber immerhin nicht mehr mit seinem patentierten Massenmörderblick, bei dem man stetig in der Angst schwebte, jederzeit ein Messer in den Rücken gerammt zu bekommen. „Wie wärs mit irgendwas Süßem zum Frühstück außerhalb? Dann beschmutzen wir auch keinen der schönen Teller...“ Der skeptische Blick des Schlagzeugers wandelt sich in ein Leuchten. Etwas besseres als ungesunden Süßkram gibt es zum Start in den Tag für ihn nicht. Farin würde die Zustimmung noch auf 100 Metern erkennen, befreit deshalb seine Hände von den Schaumresten und schnappt sich seine Jacke. * Sie schlendern nebeneinander durch ihren kleinen Stammpark, ohne wirkliches Ziel. Es scheint ein angenehm warmer Tag zu werden, die Luft ist klar, die Vögel singen – Ein Bilderbuchszenario. Die Stimmung wird jedoch bald zerstört. „Bitte bleib stehen und hör mir kurz zu.“, tönt es blechern auf dem Weg. Sofort verhärten sich Farins Gesichtszüge. „Ich bin Robby, der freundliche Eisautomat. Möchtest du ein Eis?“ Durch diesen neumodischen sprechenden Eisautomaten büßt der ganze Park an Flair ein,seiner Meinung nach. Aber die Kinder lieben ihn natürlich. Genau wie infantile Schlagzeuger. „Hast du Kleingeld?“ Kurz überlegt Farin seinen Versöhnungsplan über den Haufen zu werfen und einfach abzudampfen. Aber er bleibt stark, kramt in seiner Tasche nach dem benötigten Bargeld, drückt es dem grinsenden Bela in die Hand. Freundlich bedankt sich der Automat und wünscht dem Schlagzeuger einen guten Appetit, wie Farin voller Entsetzen feststellt. Lachend aufgrund des Gesichtsausdruckes seines besten Freundes lässt Bela sich auf die gegenüberliegende Parkbank fallen und schleckt glücklich sein Eis. „Sind wir jetzt wieder Freunde?“, fragt Farin halb im Scherz, halb ernst. „Och...“, pfeift Bela, „könnte ich mir überlegen.“ Der Gitarrist verdreht die Augen, schüttelt den Kopf. „Ne...Dein heutiges Aufopfern sehe ich als hohe Geste, auch wenn du ein wertvolles Ökosystem mit einzigartigen Lebensformen zerstört hast... Wenn du mir jetzt gleich noch nen Eis kaufst, können wir uns glaub ich auf Freunde einigen.“ Sanft wird Farin von dem Schlagzeuger in die Seite gepufft, bekommt eine Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen. Immerhin ist dieses Problem fürs Erste aus der Welt geschafft. Ihr Bassproblem existierte leider noch, darüber will Farin sich aber gerade keine Gedanken machen. Er will nicht über seine Zukunft oder die Band nachdenken. Nein, er will einfach nur in der Sonne sitzen, dem selig lächelnden,Eis schleckenden Bela zu sehen und ein bisschen das Leben genießen. Was ab und an auch mal ganz schön sein kann. „Krieg ich jetzt noch ne Mark? Hör doch mal, wie der arme Robby leidet.“, Farin wird abrupt aus seiner inneren Ausgeglichenheit gerissen. „Wieso leidet?“ Wie als Antwort tönt auf ein neues die blecherne Stimmung des Roboters durch den Park, bringt einen von insgesamt sechs programmierten Sätze zum besten. „Wenn ich nicht genug Eis verkaufe, werde ich geschrottet.“ Seufzend drückt er dem nervigen Etwas von Schlagzeuger erneut Geld in die Hand und lässt ihm seinen extrem infantilen Spaß, sinniert aber noch über Sinn und Zweck: „Sein letztes Geld für krebsverursachendes Softeis ausgeben wo man nicht mal weiß ob man die nächste Stromrechnung bezahlen kann...naja, das ist ja auch irgendwie total Punk.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)