Unbroken von Cleo-San (Es geht weiter... ^.^v) ================================================================================ Kapitel 1 --------- An Inu Yasha-Story by Cleo-San Kliyamon@web.de Disclaimer: Nich meins. Würde es mir gehören, würde ich damit Massen von Kohle verdienen und müsste keine FFs schreiben XD Nicht hauen ^^" Ich weiß, ich sollte lieber an Chaos² weitermachen, aber ich hab da grad dermaßen ne Blockade T^T Also gibt's das hier ^^ Entstanden sind die Anfänge von "Unbroken" irgendwann im November letzten Jahres - an einem Samstag, als ich im Schreibfieber war XD An dem einen Tag hsb ich glaub an die zwei Kapitel hingekriegt... ^^" Ach ja, und darum fürchten, dass hier mittendrin abgebrochen wird, müsst ihr nicht - ich bin bereits bei Kapitel 18 und noch am Weiterschreiben ^^ Danke an mein Sal-chan fürs Beta-lesen ^.^ Enjoy reading!!! ^.^ ~Cleo ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 1 "Mmmh..." genüsslich schlotzte Kagome an ihrer Eistüte, genoss den Frieden und die Ruhe einmal nicht auf die Jagd nach Splittern des Shikon no Tama gehen zu müssen. "So ein Sportfest ist doch ideal zum Entspannen..." Inu Yasha hatte sie für ein paar Tage zurück in ihre Zeit gelassen, da sie sich vor Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten konnte. Allerdings nur nach etwa einem Dutzend "Sitz" und ihrem Versprechen, bald wiederzukommen. Das Jubeln der Menge ließ sie aufhorchen, und sie sah, dass die Siegerehrung soeben beendet war. Ein Mädchen aus ihrer Klasse, Cleo Himonó, hatte wohl den ersten Preis beim Kampfsport gewonnen und sprang nun mit einem eleganten Satz von der Tribüne herunter, und bahnte sich ihren Weg durch die Menge. Kagome blinzelte überrascht, als das Mädchen mit einem Mal neben ihr auftauchte. "Hi, Kagome!" "Hi", erwiderte Kagome lächelnd. Auf einen kurzen Wink begann sie, neben Cleo herzugehen, die - immer noch ihren Anzug inklusive des langen schwarzen Hosenrocks tragend - wohl nun in Richtung Umkleide zu Gehen gedachte. "Du bist in letzter Zeit so viel krank, Ka-chan..." meinte Cleo schließlich und steckte ihre zwei Schlagstöcke, die sie in der Kategorie Stockkampf gebraucht hatte, in den Bund ihres weiten Hosenrocks. "Ich bin froh, dass du heute kommen konntest!" "Glaub mir, nicht nur du..." Kagome lachte leise. "Sag mal..." "Hm?" "Das, was dein Großvater da immer erzählt, stimmt doch nicht, oder? ich meine, ich kann mir kaum denken, dass du an grauem Star, Diabetes, Rheuma und was-weiß-ich-noch-was gleichzeitig erkrankt bist..." "Uhm..." machte die Angesprochene überrumpelt. Was sollte sie jetzt sagen? Wohl kaum ,Nein, ich bin 500 Jahre in die Vergangenheit gereist, um einen dämlichen Stein zu suchen und mich nebenher nicht umbringen zu lassen' - das ging schlecht. Cleo lächelte sie plötzlich an. "Schon okay, ich kann verstehen, wenn du nicht drüber reden willst - was du außerhalb der Schule machst ist ja deine Sache... Ich wollte nur fragen, ob du Lust hättest, mal was mit mir zu unternehmen!" "Äh... gerne doch!" Augenblicklich strahlte Kagome wieder. Ein bisschen Entspannung konnte ihr bestimmt nicht schaden... Plötzlich schreckte sie aus ihren Gedanken hoch. "Wo gehen wir eigentlich hin?" "Was?" Cleo sah sich um. "Ach du je... ich wollte eigentlich in die Umkleide, aber irgendwie bin ich dir einfach gefolgt..." sie grinste verlegen. "Nicht schlimm... nya, wir haben wohl meinen Heimweg eingeschlagen... komm doch einfach mit, meine Mutter würde sich bestimmt freuen, dich kennen zu lernen!" "Du wohnst in dem alten Schrein, oder? Das muss schön da sein..." "Ist es auch!" /Nur ungemein stressig.../ fügte sie in Gedanken noch hinzu. Den ganzen Weg über redeten die beiden über irgendwelches belangloses Zeug, lachten wegen jeder Kleinigkeit und spazierten gemächlich die Straßen entlang. Es tat gut, mal wieder mit jemand Normalen zu sprechen, der kein Dämon war, oder mit irgendeinem Fluch belegt worden war. Nicht, dass sie etwas gegen Dämonen hatte, na ja gut, eigentlich schon... aber ein paar waren ja ganz nett... Es war in der Straße vor ihrem Haus, als Kagome plötzlich stehen blieb und sich alarmiert umsah. Etwas lag in der Luft... etwas, das ihr ganz und gar nicht behagte! Mit einem Mal begann der Asphalt vor den Füßen der beiden Mädchen zu bröckeln und sie wichen zurück. "Was zur Hölle ist das?!" murmelte Cleo fassungslos - doch bevor Kagome antworten konnte, zerbarst die Straße, und ein seltsames Wesen schälte sich aus den Trümmern. Es hatte eine vage Ähnlichkeit mit einer Kellerassel, und zwar einer überdimensional großen Kellerassel, was Cleo ein würgendes Geräusch von sich geben ließ. Mit einem heiseren Fauchen stürzte sich das Wesen auf Kagome, die gerade noch rechtzeitig davonsprang, bevor sie getroffen wurde. Doch das Monster wandte sich sofort wieder ihr zu, und was Kagome auch tat, sie war nicht schnell genug... Plötzlich kam etwas Goldenes angeflogen und traf das Monster am Kopf, das sich daraufhin jaulend umdrehte, und sich somit vom Mädchen mit den Splittern des Shikon no Tama abwandte, um nach dem neuen Störenfried zu sehen. /Ein Youkai... wie kommt ein Youkai hierher?!?!?!/ dachte Kagome bestürzt und sah wie in Zeitlupe, wie Cleo ihren als Wurfgeschoss missbrauchten Pokal zurückholte und dann die Schlagstöcke zückte. "NICHT!!! DAS IST ZU GEFÄHRLICH, CLEO!!!" schrie Kagome, um das heisere Fauchen des Youkai zu übertönen, der sich auf ihre Mitschülerin stürzte. Das konnte sie nicht überleben!! Doch zu ihrer Überraschung zuckte der Youkai zurück, als er von einem gezielten Stockwirbel empfangen wurde. Während er versuchte, mit seinen kurzen Ärmchen an seine getroffenen Facettenaugen zu kommen, hatte Cleo Stöcke und Pokal wieder verstaut, und nahm nun Kagome überraschend auf den Arm, um sie beiseite zu tragen. Keine Sekunde zu früh, denn das Monster krampfte sich schmerzerfüllt zusammen und zerstörte mit seinem Schwanz den Asphalt an der Stelle, an der Kagome eben noch gestanden hatte. "Lass mich los, Cleo!" "Ich wusste gar nicht, dass du so was in deiner Freizeit machst, Ka-chan!" Doch sie ließ los. "Wohin mit dem Vieh?!" "Es hat es auf mich abgesehen! Und auf die Splitter-" sie schlug sich die Hand vor den Mund. "Keine Zeit für lange Diskussionen - was für Splitter?!" "Diese hier." sie zog das Gläschen mit des Steinsplittern aus der Tasche. "Aber egal! Wir müssen es zum Brunnen locken!" Cleo nickte, obwohl sie kein Wort verstanden hatte. "Hey - Viech!!" brüllte sie in Richtung des Youkai, der sich sofort wieder ihr zuwandte. Augenblicklich schoss sie davon, in Richtung des Brunnens, zu dem Kagome bereits losgelaufen war. Dort angekommen fiel sie fast die kurze Holztrittleiter herunter, fing sich aber gerade noch rechtzeitig und landete auf dem Brunnenrand. "Gute Landung..." kommentierte Kagome. "Danke. Wie kriegen wir das Vieh da rein?" "Weiß nicht." *umkipp* "Naaa gut... wir werden sehen..." weiter kam Cleo nicht, denn plötzlich hatte das Dach mit einem wunderschönen lauten Knirschen und Bersten ein großes Loch - und das Monster stand vor ihnen. Cleo gab ein abfälliges Geräusch von sich. "Wusstest du schon, dass ich was gegen Wesen mit Exoskeletten hab?" murmelte sie leise. Doch dieser eine Moment Unaufmerksamkeit war ihr Fehler. Das Monster bekam sie und Kagome zu Fassen - fiel allerdings genau in den Brunnenschacht. Cleo merkte nur noch, dass es abwärts ging, abwärts, immer tiefer... und dann war da gar nichts mehr... ~~*~~*~~@ So, das war der erste Teil - ich hoffe, er hat euch gefallen! *smile* Über Reviews, Kritik, Kommentare aller Art würde ich mich riesig freuen - und es geht auch weiter, sobald ich hier ein paar Comments krieg =P *gg* Eure Cleo ^.^ [15.2.03] An Inu Yasha-Story by Cleo-San Kliyamon@web.de Disclaimer: I wish, I wish... aber leider isses nich meins... T^T Danke für eure lieben Kommentare zum ersten Teil... *smile* Ich drück euch einfach mal Teil zwei aufs Auge XD Auf Teil 3 dürft ihr dann ein paar Tage warten, damit ich mehr Comments krieg, also schreibt, oder wartet XD Und jetzt viel Spaß mit Kapitel 2 ^^ ~*~UNBROKEN 2~*~ Kapitel 2 - Cleo's POV Es war warm. Angenehm warm sogar. War ich tot? Ein frischer Lufthauch strich über mein Gesicht, und der Duft von Gras stieg mir in die Nase. Nein. In der Hölle wuchs kein Gras... ich musste demnach also noch am Leben sein... Nur warum tat mein Kopf so weh? Was war überhaupt passiert? Dunkel flackerten ein paar Erinnerungen in meinem Kopf auf, Erinnerungen an einen Preis, Kagome und eine überdimensionale Kellerassel. Toll. Alpträume hatte ich auch noch gehabt... Nur: Das war nicht mein Bett - wo war ich eingeschlafen? Schließlich überwand ich mich, ein Auge zu riskieren und blinzelte erst mal geblendet, da mir die Sonne ins Gesicht schien. Sonne. ... Wo zur Hölle war ich?! Benommen setzte ich mich auf, hielt mir den Kopf, als er zu Zerbersten drohte. Um mich herum war Wiese. In der Nähe standen ein paar Bäume. Aber keine Menschen waren zu sehen... Als ich mich im Sitzen herumdrehte, sah ich so etwas wie einen Brunnenschacht. War ich da etwa herausgekommen? Aber soweit ich mich erinnern konnte, was ich bei Kagomes Haus in einen Brunnen //hineingefallen//... Und vor allem: Wie kam ich hier raus? Die Spuren an meinen Fingernägeln zeigten mir jedoch deutlich, dass ich da wohl selbstständig herausgeklettert war. Nu ja, auch egal... Blieb nur noch die Frage, wo ich war... und wo waren Kagome und dieses.. dieses Vieh?! Um mich herum war es - abgesehen von ein paar Vögeln - still. Zu still... Ich stand auf, und merkte, dass einer meiner Schuhe vom Kampf völlig zerfetzt war, und der andere gerade dabei war, den Geist aufzugeben. So entsorgte ich sie in dem Brunnen, mit der Absicht, sie wieder herauszuholen, nachdem ich rausgefunden hatte, wo ich war. Es beruhigte mich ungemein, als ich merkte, dass ich meine Stöcke noch vom Turnier bei mir hatte. Gut, ich konnte mich auch ohne diese Dinger wehren, aber bei einem Monster wie dem von vorhin, konnte etwas Härteres als ein menschlicher Körper nicht schaden. ...Was war das überhaupt gewesen? Und was hatte Kagome von "Splittern" gelabert? Aaaargh, am Besten, ich fand sie und erledigte das alleine. Ich zupfte mir etwas von meinem weißen Kampfanzug, das ich als Kagomes Haar identifizierte. Es musste wohl an mir hängengeblieben sein, als ich sie festgehalten hatte... Achtlos ließ ich es zu Boden fallen und sah mich dann seufzend um. Wohin jetzt? Am Besten einfach mal irgendeine Richtung einschlagen... war das Beste. So ging ich wahllos los, und hoffte, etwas zu finden. Vorzugsweise einen Fluss oder so. Ich meine, Trinkwasser konnte ich bei der heutigen Gewässerverschmutzung sicher nicht da heraus bekommen, aber in der Nähe von Flüssen waren die meisten Städte... Ich blieb wie erstarrt stehen, als ich ein paar hundert Meter weiter die Bestie von vorhin sah - nur nicht mehr in einem Stück. Es schien, als hätte hier ein gnadenloser Kampf getobt, den dieses Viech hier verloren hatte. Angeekelt unterdrückte ich ein Würgen und tappste an den Blutspuren vorbei näher zu dem... Monster. Nach dem, was mir mein laienhaftes Auge verriet, war es von einer ziemlich scharfen und starken Klinge tranchiert worden. Nun ja. Ich hoffte, dass der Besitzer dieser Klinge nicht auch schlecht auf junge Mädchen zu sprechen war... Barfuß ging ich rasch weiter, wich dabei ein paar Eingeweiden aus, die auf der aufgerissenen Erde vor sich hin verrotteten. Appetitanregend... wirklich... na ja, eigentlich konnte es nicht schlimmer sein, als bei dem Schulausflug in die Pathologie, wo vor unseren Augen eine Leiche seziert wurde. Obwohl... bei näherer Betrachtung... es WAR schlimmer... Ich musste wohl so eine, höchstens zwei Stunden gelaufen sein, als ich an eine größere Baumgruppe, in Fachkreisen auch "kleiner Wald" genannt, kam. Vielleicht brachte es was, die ganze Sache mal aus einer anderen Perspektive zu sehen? Mit einem entschlossenen Blick rückte ich meine Schlagstöcke zurecht und zog meinen schwarzen Gurt fest. Dann hangelte ich mich auf den untersten Ast eines der uralten Bäume. Langsam arbeitete ich mich immer weiter hoch, so etwa bei 15 Metern Höhe machte ich Halt. Selbst in dieser Höhe waren die Äste noch wunderbar stark und trugen mich sicher - ein jeder Förster hätte sich die Finger nach solchen Bäumen abgeleckt... Vorsichtig balancierte ich auf dem Ast weiter nach außen. Ein Sturz aus dieser Höhe war tödlich, hundertpro, aber ich musste wissen, ob da irgendwo etwas war... Fehlanzeige. Meine Laune sank sofort wieder ab. Kein Dorf in Sichtweite, keine Stadt, keine Siedlung... Wo zur Hölle war ich gelandet?! Nur Wiesen und vereinzelt Wälder, ein paar Berge in der Nähe... Ich seufzte. Naaa toll... und jetzt? Das hier konnte doch wohl schlecht Japan sein! Ein Land, wo sich die Menschen nur so drängten... Plötzlich verspürte ich ein unangenehmes Kribbeln im Nacken - und mein Kopf ruckte herum, um die Umgebung zu mustern. War hier jemand, der mich beobachtete?! Doch nichts regte sich, als ich meinen Blick über die Gegend schweifen ließ. Hirngespinste, einfach nur Hirngespinste... es war ein langer Tag, vielleicht sollte ich hier einfach mal Rast machen? Aber wie? Sollte ich etwa auf Bäumen schlafen? Nun ja, mir blieb wohl keine Wahl... ich war hier in einer Gegend, in der ich mich nicht auskannte, und solange es hier keine kletternden Raubkatzen oder Ähnliches gefährliches Viehzeug gab, war ich hier sicher... Geschmeidig kletterte ich wieder zu Boden, brauchte dafür gerade mal ein paar Sekunden, bis ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Sicher, es wurde langsam dunkel - warum war ich nicht gleich oben geblieben? Die Antwort gab mein knurrender Magen. Ich hatte Hunger... Mal sehen, ob ich in Bio aufgepasst hatte, als wir das Überleben in der Wildnis durchgenommen hatten.. allerdings war das jetzt auch schon drei Jahre her... Von dem Baum aus hatte ich immerhin einen nahen Fluss erkennen können, und jetzt hörte ich auch das Rauschen des Wassers. Als ich durch die Böschung ging, erwartete ich eine braune Drecksbrühe von Industrieabfällen verschmutzt zu sehen, aber zu meiner Überraschung war das Wasser glasklar. So setzte ich mich ans Ufer und zupfte mir erst mal ein paar Disteln aus meiner wunden Fußsohle. Verdammt. Ich war es nicht gewohnt, ohne Schuhe durch die Wildnis zu streifen.. zumindest nicht so lange... Ich ging also das Wagnis ein und nahm einen Schluck des klaren Wassers. Es schmeckte gut, und erfrischte ungemein... Rasch wusch ich mir auch noch das Gesicht. Richtig Baden würde ich morgen früh - sonst konnte ich mir heute Nacht eine Unterkühlung zuziehen, und das war das Letzte, was ich wollte... Wenige Minuten später war ich schon wieder auf dem Weg zurück zu der kleinen Baumgruppe. Zwar ohne was zu Essen, aber das Wasser hatte meinen Hunger fürs Erste gedämpft. Vor allem konnte ich bei der Dämmerung nicht sehen, was für ne Art Beeren ich da vor mir hatte... das war mir zu riskant. Gerade, als ich an meinem Baum ankam, beschlich mich wieder das Gefühl, beobachtet zu werden. Innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte ich meine Schlagstöcke gezogen und ließ sie angriffsbereit kreisen. "Wer ist da?!" fragte ich scharf. Stille. Zur Sicherheit blieb ich noch ein wenig in meiner Angriffshaltung stehen und musterte das dichte Unterholz und die Bäume. Schließlich gab ich auf - es wurde zu dunkel. So steckte ich die Stöcke wieder zurück und kletterte rasch auf den Baum, um es mir in einer sicheren Astgabel bequem zu machen, aus der ich bestimmt nicht herausfallen konnte. Es war zwar kalt, aber wenn man die Beine zum Schneidersitz faltete, wärmte der Hosenrock immerhin die Füße... Nach einer Weile war ich eingeschlafen. Zwischenspiel Ein kühles Lächeln schlich sich auf seine Lippen und seine Augen reflektierten das glänzende Mondlicht. Wie nett - eine Menschenfrau... Eigentlich hätte er sie gleich töten können, aber wo wäre denn dann da der Spaß geblieben? Wenn sie in der Richtung weiterging, die sie zuvor eingeschlagen hatte, würde er sicher ein amüsantes Schauspiel zu Sehen bekommen... ~~*~~*~~@ To be continued... ...XD Ich liebe es, diese Worte zu schreiben, allerdings hasse ich es, sie zu lesen ^^" Nyan, ich darf um Reviews bitten, egal was ^^""" Kommentaaaare... *lechz* XD Eure Cleo [16.02.2003] Sodale, da bin ich wieder X.x Ich bitte vielmals um Verzeihung weil Teil 3 so lange auf sich warten ließ, aber wenn Klein-Cleo Fieber hat darf Klein-Cleo nicht an den PC, einfache Rechnung...*sigh* Egal ^________^ Jetzt geht's mir wieder einigermaßen und ich bin schon fleißig am weitertippen ^.^ Jedenfalls wünsch ich euch viel Spaß mit "Unbroken 3" Disclaimer: Nich mir, will aber haaaaaben... *sabber* Vor allem Sesshoumaru... my god, ich hab Folge 6/7 vom Anime gesehen... Ich hatte keine Ahnung dass der Kerl so verdammt sexy ist!!! (\*-*/) ~*~UNBROKEN 3~*~ Kapitel drei - Cleo's POV Mein Rücken tat weh. Und das nicht wenig. Schätzungsweise trug das dazu bei, dass ich - nicht gerade bester Laune - die Augen öffnete, und mich gähnend streckte. Für einen kurzen Moment, glaubte ich das Gleichgewicht zu verlieren, schwankte, und hielt mich fest, bis mir auffiel, dass ich in einem Baum saß. Baum. ... Auszeit. Wie war ich...?! Ach so, ja... so langsam fiel mir alles wieder ein... Na toll... allein in der Pampa... Es war wirklich zum Heulen... Na ja, egal. Das Erste, was ich jetzt brauchte, war ein Bad. Dummerweise hatte ich nur den Fluss zur Verfügung, was mir - nebst der Tatsache, dass es noch früh am Morgen und dementsprechend frisch war - einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Aber hatte ich eine Wahl? Ja, stinken. ...Nicht gerade eine Alternative, die ich bevorzugte... So bahnte ich mir also mal wieder den Weg zum Fluss und zog meinen Kampfanzug aus, den ich immer noch vom Turnier trug. Mittlerweile zeigten sich einige Flecken darauf... na toll... Splitterfasernackt streckte ich einen Fuß in den Fluss und zitterte vor Kälte, als ich langsam weiter hineinwatete. Es war das erste Mal, dass ich in einem Fluss badete, ohne auf Urlaub oder so zu sein. Diesmal war das eine Notwendigkeit... Ich tauchte unter, rubbelte meinen Körper ab, um ihn zu säubern und die Durchblutung zu fördern. Völlig verfroren kletterte ich wieder an Land, schüttelte mich und schlüpfte wieder in meinen Anzug. Meine langen Haare entwirrte ich mit den Fingern und setzte mich auf einen Stein am Flussufer, auf den die Sonne langsam schien. Hier würde ich sitzen bleiben, bis meine Haare getrocknet waren... das konnte bei der Länge zwar sicher eine Weile dauern, aber was sollte es - ich konnte ja schließlich zur Zeit nirgendwohin in die Zivilisation. Hey... das bedeutete... keine Schule!!! Und keine lästige Geographiearbeit heute!! Yeah!!! ...Trotzdem wäre ich momentan viel lieber Zuhause gewesen... Na ja, ging nicht - Pech gehabt... So zog ich die Beine an und setzte mich entspannt in der Aikido-Ausgangsstellung hin, um ein wenig zu meditieren, während meine Haare trockneten. Ich entspannte mich und konzentrierte mich auf meinen Atem. Langsam verlor ich mich in meiner Ruhe... Nach einer Weile erwachte ich aus meiner Meditation. Die Sonne hatte meinen Anzug gewärmt, und meine Haare waren trocken. Wie immer nach dem Haarewaschen waren sie locker und leicht aufgebauscht. Ich entfernte die letzten Knoten und fasste meine rückenlangen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dann stand ich auf. Eigentlich konnte es weitergehen... fragte sich nur, wohin... Ich seufzte auf und beschloss, einfach mal in die Richtung weiterzugehen, die ich gestern eingeschlagen hatte. Schaden konnte es jedenfalls nicht... hoffte ich zumindest. Na ja, wenigstens war es schön warm... am Besten, ich sah das hier als eine Art Kampfsporttraining an, dadurch konnte ich nur noch besser werden, als ich eh schon war. Außerdem waren Erfahrungen aller Art wertvoll... Ich machte noch ein paar einfache Dehnübungen, damit meine Muskeln warm wurden und ging dann gemächlich los. Schon bald musste ich vom Fluss weg, da das Gebüsch am Ufer zu dicht wurde, und meinen Weg zwischen den Bäumen fortsetzen. Heute musste ich mich allerdings um etwas Essbares kümmern, sonst hatte ich ein Problem... Wenn ich wenigstens ein Messer oder so gehabt hätte, mit dem hätte ich zur Not auch nach Wurzeln oder so graben können... na ja, so lange musste ich mich halt nach Beeren umsehen. Da waren sogar welche! Neugierig ging ich auf den Strauch zu und musterte die Früchte. Hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit Himbeeren... waren es vielleicht auch welche? Zögernd pflückte ich eine und steckte sie nach einer kurzen Musterung in den Mund. Sie schmeckte gut, süß und doch gleichzeitig säuerlich... wenn das eine giftige Beere war - Pech gehabt. Dennoch beschloss ich, eine halbe Stunde zu warten. Wenn sich bis dahin keine Nebenwirkungen gezeigt hatten, war diese Beerenart ungefährlich und ich kam endlich zu meinem Frühstück... So kletterte ich also wieder auf einen nahen Baum und schloss die Augen für ein kleines Nickerchen... ~~~ Ich musste wohl doch eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder öffnete, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Es musste so um die Mittagszeit sein... Nun ja, von gefährlichen Nebenwirkungen merkte ich nichts, als ich vom Baum sprang und mich ausgiebig streckte. Also zurück zum Beerenbusch und einen kleinen Snack genommen. Ich aß, bis ich satt war. Wichtig war es, sich nicht zu überfressen, wenn man noch etwas vorhatte - sonst konnte ich in meinem Fall das Weitergehen heute gleich einpacken... Aber um ehrlich zu sein... dieses lockere Leben hier gefiel mir. Keiner, der mich hier herumstresste, keine Verpflichtungen, nur ich und diese Ruhe... Na ja, vielleicht doch ein wenig zu ruhig... ich hätte jemanden zum Reden gebrauchen können... aber woher nehmen? Na ja, auch egal. Es ging weiter... Leider hatte ich keine Tasche bei mir, um ein paar Beeren auf Vorrat zu sammeln - die hatte ich, dumm wie ich war, in der Umkleide beim Sportfest liegengelassen. Tja, das war dann wohl eben Künstlerpech... Aber diese Beeren waren hier bestimmt noch öfter zu finden, wenn nicht, würde ich bestimmt noch eine andere Essensquelle finden... Leise summend machte ich mich wieder auf den Weg. Ob sich so Kenshin, ein Charakter aus einem meiner Lieblingsmangas, fühlte, wenn er wieder mal auf Wanderschaft ging? Ich lächelte. Nun gut, die Wanderung würde bestimmt noch ne Weile gehen, da konnte ich mir doch einfach ne Geschichte dazu ausdenken... Es war so gegen fünf Uhr, meiner Einschätzung nach, als ich auf eine kleine Lichtung kam. Augenblicklich schrillten meine inneren Alarmsensoren los, die durch mein jahrelanges Kampfsporttraining aufs Äußerste geschärft waren. Leise zog ich meine Stöcke und hielt sie bereit in der Hand. Irgendetwas war hier, und zwar etwas nicht ganz Ungefährliches... Die schlanke Gestalt, die oben auf einem Ast stand und mich gelassen durch die Blätter musterte, bemerkte ich gar nicht. Meine Aufmerksamkeit konzentrierte sich eher auf den Boden. Vielleicht war es besser, einen Rückzieher zu machen... wer einem Kampf aus dem Weg ging hatte ihn schon gewonnen, ohne überhaupt kämpfen zu müssen... ja, das war wohl das Beste... Doch bevor ich meinen Entschluss in die Tat umsetzen konnte, explodierte der Boden in einer Fontäne aus Dreck und Erde. Meine Arme schossen hoch, um mein Gesicht vor den herumfliegenden Teilchen zu schützen. Als sich der Staub gelegt hatte, konnte ich ein seltsames Wesen sehen Es war... etwas größer als ich, erdbraun, und es hatte Krallen und ein großes Maul mit Zähnen, die keinesfalls auf eine vegetarische Ernährung hinwiesen. "Sssservus, Abendessssen..." zischte es, und ich blinzelte, als mir klar wurde, dass das Vieh eben gesprochen hatte. Dann jedoch drang der genaue Wortlaut seines Satzes in mein Hirn vor, und ich musterte es entsetzt. "Tut mir leid." sagte ich mit einer seltsam ruhigen Stimme. "Ich denke nicht, dass ich heute auf deinem Speisezettel stehe..." Wuäh... irgendwie... //ekelhaft//... Es lachte. Und das brachte mich zum Schaudern. Naaa toll, wo zur Hölle, war ich hier reingeraten? Das Wesen ruckte ein bisschen vor, und sofort reagierte ich, ging in Angriffsstellung, um genau zu sein, die Zenkutsu-Dachi-Haltung, bekannt aus dem Karate. Aber wer achtete ich einer solchen Situation schon auf solche sinnlosen Details? Ich mal wieder... Plötzlich geschah etwas, das mich haltlos überraschte. Eine lange Zunge schoss speergleich aus dem Maul des Monsters, und hielt direkt auf mich zu. Es war wohl der jahrelang antrainierte Reflex, der mir das Leben rettete. Ich drehte mich zur Seite weg, und traf die Zunge seitlich mit einem meiner Stöcke, drückte sie von mir weg. Das war gerade noch mal gut gegangen... DAS VIECH MACHTE ABER ERNST!!!! "Nicht sssssschlecht... für einen Mensssssssschen..." räumte es ein und zog seine Zunge wieder zurück. Dieses lange Teil erklärte auch seinen Sprachfehler... Na ja, ich war hier mitten in einem Kampf und hatte keine Zeit mir über evolutionsbedingte Linguistik den Kopf zu zerbrechen, also weiter... "Danke." sagte ich knapp und sah, wie es seine Zunge erneut zum Abschuss bereit machte. Jetzt ging es rund... Etwa ein Dutzend Angriffe später stockte das Wesen... "Wieso treffe ich dich nichhhhht?" Ich zuckte die Achseln, ließ es nicht aus den Augen. "Kann vielleicht daran liegen, dass ich Schwarzgurte in Aikido, Judo und Karate habe, und die Landesmeisterschaften im Kampfsport mehrmals gewonnen habe." Anhand seines verwirrten Blickes sah ich, dass es kein Wort von dem kapierte, was ich da sagte. "Egal", schnarrte es plötzlich. "Dassssss macht dich nur noch appetitlichhhher..." So was hatte ich befürchtet... V_V" Als seine Zunge das nächste Mal auf mich zuschoss, schwang ich meine Stöcke in einem knochenbrechenden Wirbel, um sie wieder abzulenken - doch diesmal gelang mir das nur teilweise. Die Zunge rutschte an meiner Deckung vorbei - und stach direkt in mein rechtes Bein hinein - was mir einen Schmerzensschrei entlockte. "Jetzzzzzzt... isssst esss nur noch eine Frage der Zzzzzeit..." zischte das Monster. Was meinte er damit? Hey? Hallo? Was wurde hier gespielt? Ich ignorierte das schmerzhafte Pochen in meinem Bein und ging wieder in Kampfhaltung. "Wenn du denkst, ich gebe auf, hast du dich geschnitten, Alter!" fauchte ich - besann mich jedoch. In der Ruhe lag die Kraft - überhitztes Angreifen brachte nichts... Trotzdem hatte ich langsam genug und ging mit einem lauten Kampfschrei zum Frontalangriff über. Ein paar Tritte gefolgt von einem Stockwirbel brachten das Wesen zum Schwanken. Es fauchte und zischte - und schien jetzt erst so richtig wütend zu werden. Mit einer immensen Geschwindigkeit fegte es auf mich zu, seine Zunge schoss wieder einmal auf mich zu. Da geschah es: ich stolperte, weil ich urplötzlich kein Gefühl mehr in meinem rechten Bein hatte! Ich fing mich mit einer Rückwärtsrolle ab, und ging gleich darauf in einen Handstandüberschlag rückwärts über, der mich davor bewahrte, aufgespießt zu werden. Etwas wackelig kam ich wieder in die Senkrechte und balancierte mich erst einmal auf meinem linken Bein neu aus. Was zur Hölle war denn nur mein meinem anderen Fuß los?! "Überrassssscht? Du wusssstest wohl nicht, dassss meine Zzzzzzunge mit einer für ssssschwächliche Wesen wie dich giftigen Ssssubstanzz überzzzogen issst..." Ich blinzelte. Nein, das hatte ich nicht gewusst - wenn mir das klar gewesen wäre, hätte ich doppelt so gut aufgepasst! Merde!!! "Esss isssst ein Lähmungsssgift... zuerssst dein Bein... und dann dein ganzzzzer Körper... bissss schließlich dein Herzzzz stehen bleibt... aber keine Sssssorge, ich werde esss verssssspeisen, bevor es aufhört zu sssschlagen!" laberte es weiter und züngelte genüsslich. Lähmungsgift. SCHEISSE!!! Wenn sich das Gift weiter in meinem Körper ausbreitete, hatte ich ein Problem - und das würde es unweigerlich, wenn ich mich weiter bewegte... Da kam mir die rettende Idee, womit ich das Gift vielleicht ein wenig ausbremsen konnte... aber dafür brauchte ich Zeit! Egal... es musste so gehen, im Moment schwallte das Viech ja gerade weiter, wie toll es doch war. Ich griff unter meinen Hosenanzug und löste meinen schwarzen Gürtel, der separat meinen Anzug zusammenhielt. Dann griff ich in meine Hose und schob den Gürtel nach. Es war zwar etwas eng, aber ich hatte keine Zeit, die ganzen Knoten jetzt zu lösen, also musste es so gehen. Rasch legte ich den Gürtel fest oberhalb des Kniegelenks an, und zog ihn so fest ich nur konnte. Ich merkte, wie das Gefühl nun endgültig aus dem Bein wich... in spätestens einer Viertelstunde musste ich den Druckverband wieder abmachen, damit mein Bein nicht abstarb... bis dahin musste ich von diesem blöden Viech weggekommen sein, sonst hatte ich ein ernstes Problem. Nun ja, nicht, dass ich das nicht sowieso schon gehabt hätte. Ich musste auch schnell zusehen, dass ich mich entgiftete, aber ich kam hier nicht so schnell weg!! Es griff erneut an und ich brachte mich mir einer Linksrolle außerhalb der Gefahrenzone. Damnit! Mit nur einem Fuß war das gar nicht so einfach... Ich beschloss, noch einen Frontalangriff zu wagen, schließlich war ich im Nahkampf ausgebildet, und deswegen brachte es herzlich wenig, wenn ich auf fünf Meter Distanz kämpfte. Ich sprang vor, und griff an, mich sorgsam aus der Reichweite seiner Zunge haltend. Dafür hatte ich seine Krallen unterschätzt, die nun auf mich zukamen, und mich nur um Haaresbreite verfehlten. Dennoch trug ich nun einen tiefen Kratzer quer über meinen oberen Brustbereich hinweg, der meine Kehle nur um ein paar Zentimeter verfehlt hatte. Ich sprang vor, mit der Absicht, meine Stöcke zu benutzen, doch ich kam nicht dazu, da sie mal wieder von der Zunge in Anspruch genommen wurden. Also blieb mir nur eines. Ich streckte meinen vergifteten Fuß aus, und ignorierte den Protest wegen des Blutmangels. Dann rammte ich ihn dem Viech mit Kraft gegen irgendeinen Gesichtsteil. Es klappte. Ich traf wohl eine empfindliche Stelle in seinem Oberkiefer, jedenfalls hörte man ein krachendes Geräusch, als etwas nachgab. Das Wesen jaulte schmerzerfüllt auf und spuckte ein paar Zähne aus. Ich selber wirbelte durch die Luft und rollte mich ab. Benommen blieb ich auf dem Boden sitzen. Mein linker Fuß meldete deftigste Proteste, da er es nicht gewohnt war, mein ganzes Gewicht in einem Kampf zu tragen. Ein Fehler, den ich wohl korrigieren musste, wenn ich hier lebend rauskam. //Falls// ich hier lebend rauskam... denn jetzt schien das Monster besonders wütend zu sein und stürzte sich auf mich. Ich konnte nicht reagieren - denn jetzt bewegte es sich zu schnell. Anscheinend hatte es vorher tatsächlich nur mit mir gespielt... Ich wurde hart von einer seiner Pranken getroffen und mit voller Wucht gegen einen Baum geschleudert. Mein Kopf kam hart an der Rinde auf, aber am Schlimmsten war das laute Knacken, das ich hörte, und der stechende Schmerz, der sich auf einmal rasant von einer Stelle an meinem rechten Schulterblatt ausbreitete. Ich stöhnte gepeinigt auf. Na toll.. eine gebrochene Rippe... Aber das war jetzt nebensächlich, ich musste zusehen, dass ich hier lebend rauskam... und zwar schnell! Das Monster fauchte und zischte, und stürzte sich erneut auf mich. Ich ging in die Knie und stieß mich mit meinem linken Bein rasch ab. Gerade noch rechtzeitig rutschte ich aus der Reichweite der Krallen heraus, scheiterte aber dabei, mich abzurollen, da meine gebrochene Rippe mir keine solchen Manöver mehr erlaubte. Irgendwie kam ich wieder auf die Beine. Na gut, dann eben weg vom defensiven Kampfstil... jetzt durfte ich mir keine Patzer mehr leisten. "Kyaaaa!!!" schrie ich und sprang kraftvoll nach vorne. Noch einen letzten Schlag, und dann nichts wie weg hier... Es war wohl eher Glück, dass ich genau das Auge des Monsters traf, und es schmerzerfüllt aufröhrte. Ich zog den Schlagstock zurück und hüpfte auf einem Fuß von dannen. Jetzt nichts wie weg... Der Boden bebte, als es nun endgültig aus seinem Erdloch gekrochen kam und mir mit kraftvollen Sprüngen nachsetzte. Sein lautes, angriffslustiges Heulen sagte mir, dass ich in meinem Leben schon weitaus bessere Situationen erlebt hatte... und eigentlich hatte ich keine Lust, auf dem Speisezettel eines seltsames Monsters zu landen... Aber hey - irgendwie hatte ich KEINE VERDAMMTE CHANCE MEHR, HIER WEGZUKOMMEN!!! Ich hätte gelacht, wenn die Situation nicht gerade so ernst gewesen wäre... Schon erwischte mich wieder eine Pranke, und ich wurde unkontrolliert durch die Luft geschleudert. Diesmal beschloss mein Körper, sich auch dem Boden zu betten, genau wie mein Kopf - nur war an der Stelle des Bodens, den mein zarter Dickschädel nun ansteuerte, ein kantiger Stein. Mir blieb keine Zeit mehr, um zu reagieren. Der Aufprall jagte Wellen des Schmerzes durch meinen Körper, als eine weitere Rippe nachgab. Mein Kopf, der zielgenau den Stein getroffen hatte, pochte und fühlte sich mit jeder Sekunde mehr an, als wäre er in Watte gepackt. Scheiße. Bitte nicht auch noch eine Gehirnerschütterung... Vor meinen Augen tanzten rote, gelbe und schwarze Pünktchen, und ganz am Rande bekam ich mit, wie das Monster triumphierend auf mich zukam. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, geschweige denn konnte ich mich überhaupt bewegen... Schwärze nagte an meinem Bewusstsein, und ich wusste: Wenn ich jetzt nachgab, war ich tot. Aber es war so schwer, der verlockenden Ruhe, der magnetischen Schwärze zu widerstehen... Mein Körper krampfte sich in einem Hustenanfall zusammen, und ich bekam mit, wie sich eine Flüssigkeit in meinem Mund sammelte und einen metallisch-süßen Geschmack verbreitete. Blut? Meine Augendeckel klappten zu, egal, wie sehr ich mich dagegen wehrte. Mir war so, als würde das Monster plötzlich schmerzerfüllt aufschreien, aber das war bestimmt nur Einbildung. Eine Halluzination... Ich hatte keine Chance mehr... es würde wohl doch zuerst mein Herz fressen... Schließlich gab ich meinen letzten Widerstand auf und kapitulierte vor der Dunkelheit, die dann wie schwarze, weiche, samtige Watte mein Bewusstsein einhüllte und mich mitnahm. Ich konnte mich nicht rühren. Nichts sagen. Und langsam auch nichts mehr denken. Es war aus. ~~*~~*~~@ Tja, schlechte Karten, oder? *g* Mein nächstes Blatt lege ich nach ein paar Reviews auf den Tisch... *eg* *Pokerface zieh* Also, SCHREIBT MIR KOMMENTARE!!!! Cleo [28.2.2003] TADAIMAAAAAAAA!!! Da bin ich wieder! ^.^ Gomen nasai, dass ich euch so lange mit einer Fortsetzung habe warten lassen ;_; Steh grad ziemlich unter Stress, und... Sess: Ach i wo, sind doch nur Ausreden -.- Cleo: Ruhe da drüben! Also, was ich eigentlich noch schnell sagen wollte: willkommen bei Kapitel vier, Inu Yasha is nich mir, Sesshoumaru solls aber gerne sein und enjoy reading! ^.^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel vier - Cleo's POV Es war, als würde ich schweben. Ich fühlte meinen Körper nicht mehr... Klarer Fall: Ich musste tot sein. Aber es war trotzdem angenehm warm... Am Rande glaubte ich, ein leises Prasseln und Knacken zu vernehmen, aber das war unmöglich. Im Jenseits gab es kein Feuer... höchstens in der Hölle. Aber wenn ich tot war - wieso verspürte ich dann den Drang zu husten? Mein Körper schüttelte sich in einem Hustenkrampf, den ich nicht unterdrücken konnte. Ich bekam keine Luft mehr... Jemand drückte meine Schultern auf die weiche Unterlage, auf der ich lag. Und zwar mit nur einer Hand... wer immer es war - er musste stark sein... "Bleib ruhig liegen, Menschenweib." hörte ich eine ruhige, tiefe Stimme knapp sagen. In diesem Satz schwang eine unheimliche Autorität mit, die mir Respekt einflößte. Ich gehorchte, und blieb ruhig liegen. Aber ich öffnete meine Augen langsam. Zuerst sah ich nur verschwommene Lichtschlieren. Alles war total unscharf, und es drehte sich alles. Doch langsam klärte sich mein Blick und ich konnte wieder etwas von meiner Umgebung erkennen. Ich konnte zwar nicht viel von dem Raum sehen, aber ich wusste, dass ich anscheinend in einer Art behaglichen Hütte war. In einem steinernen Kamin prasselte ein munteres Feuer, das den Raum erwärmte. Und dann sah ich ihn. Er saß gelassen auf einem Stuhl und musterte mich kühl aus seinen schmalen, seltsamerweise gelben Augen. Sein schmales Gesicht wurde von langen, schneeweißen Haaren umrandet, und die violetten Streifen auf seinen Wangen, sowie seine spitzen, weißen Ohren verliehen ihm ein leicht dämonisches Aussehen. Er trug einen weißen Kimono mit seltsamen Mustern darauf, der jedoch mit einer Art Brustpanzer verstärkt war. Über seiner rechten Schulter lag etwas, das wie eine Wolke aussah - es war ständig in Bewegung. Bei näherem Hinsehen schien es sich um ein weiches, flauschiges Fell zu handeln, das mir das Wörtchen "Fluffy" durch den Kopf schießen ließ. "W-wer..." brachte ich heraus, stockte jedoch, als mein Brustkorb zu schmerzen begann. Vielleicht war es doch besser, liegen zu bleiben... Der Fremde stand auf. "Mein Name ist Sesshoumaru. Du wirst mich mit ,Sesshoumaru-sama' oder ,Meister' ansprechen. Ich war es, der dein kümmerliches Menschenleben gerettet hat..." Ich fuhr mir mit einer Hand schwach über das Gesicht. Wieso fühlte ich mich wie gelähmt...? "Na ja..." begann ich schließlich. "Scheint so... als würden Sie... nicht allzu viel von Menschen... halten... warum haben Sie... mich dann gerettet...?" "Eigentlich hatte ich vor, dich zuerst selbst zu Töten - rein zum Vergnügen, aber dann beschloss ich, mir anzusehen, wie du dich gegen den Erd-Youkai schlägst. Es war... amüsant..." Ein entnervtes Stöhnen kam über meine Lippen. "Fand ich gar nicht..." "Nicht jeder Mensch hält so lange gegen einen Erd-Youkai durch." Ich blickte ihn leicht überrascht an, sah jedoch nur, dass er mich mit einem unergründlichen Blick musterte. Dann stand er auf und kam zu mir herüber. Ein Frösteln rann durch meinen Körper, als er nach meinen Haaren griff, und sie langsam durch seine Finger gleiten ließ. "Ihr Menschen seid so zerbrechlich, so schwach..." murmelte er geringschätzig und stand wieder auf. "Ich kann nicht verstehen, wie mein Vater..." Dann brach er ab und blickte finster zu mir herüber. "Das Lähmungsgift ist neutralisiert." Erst jetzt bemerkte ich, dass mein Hosenrock hochgeschoben war, damit jemand einen Verband hatte anlegen können. "Deine Rippen sind am Verheilen. Bis du dich jedoch wieder so wie früher bewegen kannst, dürfte es noch eine Weile dauern. //Falls// sich dein Fuß wieder vollständig von dem Schaden erholt..." Ich blickte ihn an. "Wie lange bin ich hier?" "Zwei Tage." Überrascht hob ich eine Augenbraue. Und da waren meine Brüche schon so gut wie weg? Wow... Ob Fluffy hier seine Hände im Spiel hatte? "Was sind Sie?" fragte ich leise und ließ ihn nicht aus den Augen. "Für dich Lord Sesshoumaru - das muss dir genügen." "Tut es aber nicht!" "Feh..." verächtlich drehte er sich weg. "Neugierige Menschen leben nicht sehr lange..." Er machte Anstalten, zur Tür hinauszugehen. "Ich bin zäh." sagte ich. Die Hand auf der Klinke warf er einen kurzen Blick zu mir. Dann öffnete er die Tür und verschwand. Ich war allein im Zimmer... Die nächsten Stunden schlichen nur so dahin. Es gab nur ein kleines Fenster, und durch das fiel kaum Licht hinein. So blieb mir also genug Zeit, meine Gedanken zu ordnen. Das heißt, es zumindest zu versuchen... Eigentlich war diese Sache verdammt verworren. Wo kamen all die Monster her? Oder Dämonen, was auch immer. War ich hier überhaupt noch in Japan? Und was hatte Kagome mit allem zu tun? Sie und diese seltsamen Splitter, hinter denen die Kellerassel hergewesen war? In was für einer verrückten Welt war ich denn gelandet, dass ich von einer Kreatur, die jedem Fantasybuchautoren Freude bereitet hätte, fast aufgefressen worden war? Und welche Rolle spielte dieser komische weißhaarige Typ? Sessha... Sesshy... ach, Fluffy eben! Er schien kein Mensch zu sein... aber wenn er Menschen hasste, warum hatte er mich dann gerettet? Das alles ergab doch keinen Sinn! Oder wollte er mich jetzt noch persönlich umbringen? Zuzutrauen wäre es ihm... Aaaach, verdammt, das brachte doch jetzt auch nichts, sich hierüber den Kopf zu zerbrechen! Mit der Zeit döste ich weg, jedoch sah ich in meinen oberflächlichen, fiebrigen Träumen immer wieder den Kampf gegen den Erd-Youkai Revue passieren. Und mit diesen Bildern vor den Augen wachte ich mit einem leisen Schrei auf. Erst, als sich mein Puls wieder einigermaßen beruhigt hatte, bemerkte ich, dass Fluffy wieder ins Zimmer gekommen war und mich ausdruckslos musterte. Eine Weile sagte keiner von uns was, er starrte mich an, ich starrte ihn an. Es war wie ein Kräftemessen, keiner wollte zuerst aufgeben... Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, nahmen einen gefährlichen Ausdruck an, und ich begriff, dass es vielleicht besser war, klein beizugeben. Deshalb neigte ich leicht respektvoll den Kopf "Ähm... ich hab da ein paar Fragen..." "Ich beantworte keine Fragen, Menschenweib." sagte Fluffers abfällig. "Ich habe auch einen Namen." sagte ich bissig, und merkte, dass mein Tonfall absolut falsch gewesen war, als er bedrohlich auf mich zukam. Seine schmale Hand, die jedoch mit scharfen Krallen besetzt war, sauste direkt auf mich zu. Reflexartig wich ich zurück, bis ich mit dem Rücken an die Wand stieß und hob blitzschnell meine Hand, um abzuwehren. Zu spät! Entsetzt schloss ich für einen Moment die Augen. Er wollte mich doch persönlich töten... Als ich ein Knirschen neben meinem linken Ohr hörte, riss ich die Augen auf. Sesshu... Fluffy's Krallen schienen sich direkt neben meinem Kopf in die Wand gebohrt zu haben. Er beugte sich soweit vor, dass er mit seinem Gesicht etwa zehn Zentimeter von meinem Gesicht entfernt war. Ich konnte ein wütendes Feuer in seinen Augen brennen sehen, als er langsam seine linke Hand hob und die Krallenspitzen an meine Kehle legte. Er übte sanften Druck aus, und ich merkte, wie leicht sie durch meine Haut drangen. "Sei vorsichtig mit deinen Äußerungen, Weib... sonst könnte es sein, dass ich meine Beherrschung verliere..." knurrte er bedrohlich. Ich wagte nicht zu atmen. So langsam wollte ich wirklich nach Hause zurück... wo war ich hier nur hingeraten? Mit einem Ruck wich der Dämon zurück. Ich merkte, wie ein paar Blutstropfen meinen Hals herunterrannen und schluckte. Besser, ich reizte ihn nicht übereilt... "Nur, damit du gewarnt bist, Weib, betrachte dich als meine Gefangene. Solltest du versuchen zu fliehen, bringe ich dich um." "Hai..." brachte ich hervor und sah, wie er sich das Blut - mein Blut - von den Fingern leckte. Dieser Typ war... verrückt... verrückt, oder einfach nur mächtig... Dann verließ er den Raum. Erst, als ich sicher war, dass er wirklich weg war, rutschte ich von der Wand weg und betrachtete die Löcher, die seine Krallen verursacht hatten. Dann wischte ich mir über den Hals. Immer noch glaubte ich, seine hasserfüllten gelben Augen auf mir ruhen zu haben, aber das war unsinnig, er war doch schon längst weg... Aber verdammt, wie war ich nur in so etwas reingekommen?! Meine Eltern machten sich bestimmt schon Sorgen um mich... wo immer ich hier auch war. Vielleicht konnte ich ihm ja doch entfliehen? Schließlich musste er mich ja erst einmal wieder kriegen, bevor er mich töten konnte... Nein, das war ein Ding der Unmöglichkeit. Am Besten, ich fand mich damit ab.... aber nein, ich würde nicht aufgeben! Wenn ich jetzt kuschte, war all mein Training umsonst gewesen... Langsam begann ich, den Verband um mein Bein abzuwickeln. Darunter kam die Wunde zum Vorschein. Sie hatte bereits eine harte Kruste, war jedoch um den Einstich herum leicht bläulich. Das musste das Gift verursacht haben... Probeweise stand ich auf, stützte mein Gewicht leicht auf mein rechtes Bein. Ich biss die Zähne zusammen, als sich die Wunde schmerzhaft zu Wort meldete und setzte mich frustriert wieder hin. Na ja... vielleicht war meine derzeitige Situation ja doch besser, als tot zu sein... ...dennoch würde ich daran was ändern. Mal schauen.. was sollte ich denn als erstes tun, wenn ich hier draußen war? Am Besten, ich ging zurück zu dem Brunnen. So war ich anscheinend hierher gekommen - vielleicht kam ich auch auf demselben Weg zurück... Ganz in Gedanken versunken begann ich mich ein paar einfachen Übungen, um mich abzulenken. Und wenn ich Kagome traf? War sie vielleicht auch hier, oder war sie nicht mitgerissen worden? Ob sie wohl auch wieder zurück nach Hause wollte? Na ja, egal... mein Magen knurrte. Ein deutliches Zeichen, dass ich seit ein paar Tagen nichts gegessen hatte. Aber egal - das war nebensächlich. Ich musste hier raus... wenn ich doch nur meine Stöcke gehabt hätte... Zögernd hinkte ich zur Tür und drückte die Klinke herunter - die zu meiner Überraschung nicht einmal abgeschlossen war. Also trat ich hinaus. Vielleicht war das die Chance, um... "Wo willst du hin, Menschenweib?" Erschrocken wirbelte ich herum, sah den Dämon lässig gegen einen Holzpfeiler lehnen. Er musterte mich kühl. "Ich... ich muss mal für junge Damen - also wär's mir ganz Recht, wenn ich das mal kurz erledigen dürfte, ohne dass mir da jemand dabei zuschaut!" sagte ich. Fluffy nickte. "Aber denk nicht einmal an Flucht." Ich nickte gehorsam und ging ein paar Schritte weiter, spürte seinen Blick im Rücken. Verdammt - so brachte das nichts, er erwartete doch, dass ich jetzt abhaute... ich musste ihn wirklich überraschen, wenn ich eine Chance haben wollte... Ein paar Minuten später stand ich wieder vor der Hütte. Fluffy hob eine Augenbraue. "Vernünftig von dir, keinen Ärger zu machen, Weib." Ich verschwand ohne ein Wort in meinem Zimmer. Doch ich öffnete noch einmal die Tür, um ihn anzusehen. "Ach übrigens: Mein Name ist Cleo." Dann schloss ich die Tür wieder und legte mich aufs Bett. Gedankenverloren hypnotisierte ich die Decke. Er hatte mir das Leben gerettet... und ich hatte mich noch immer nicht bei ihm bedankt.. andererseits wollte er mich hier festhalten... aach, verdammt, das wurde mir jetzt langsam zu konfuselig... Also beschloss ich, eine Runde zu Schlafen. Das würde mir sicher gut tun... Zwischenspiel Sesshoumaru starrte auf die Holztür, hinter der das Menschenmädchen lag. Sie war seltsam... eigentlich hatte er erwartet, dass sie wie andere Menschen auch um ihr Leben betteln würde - aber das tat sie nicht. Ihr Gehorsam war schon fast eigenartig. Egal. Sie würde nicht weglaufen. Und selbst, wenn sie es versuchte, würde sie ihm nicht entkommen... Gedankenverloren leckte er noch einmal über seine Krallen, die er ihr vorhin an die Kehle gedrückt hatte. Ihr Blut hatte nicht einmal übel geschmeckt... Woanders "Nein, du gehst nicht zurück, Kagome!" "SITZ!" *wham* Der Halb-Youkai namens Inu Yasha gab ein leises Jaulen von sich, als er von einer unsichtbaren Kraft auf den Boden gezogen wurde. "Ich muss, Inu - diesmal wurde eine Klassenkameradin von mir mit reingezogen! Ich meine, ich hab den Splitter, jetzt lass mich zurückgehen und nachsehen, ob mit ihr alles in Ordnung ist!" Inu Yasha gab auf und folgte Kagome geschmeidig. "Darf ich dann wenigstens mitkommen?" "Nein, aber ich bring dir was mit." "Scho-kuu-la-dä?" "Schokolade? meinetwegen." "Aber ein bisschen mehr als letztes Mal, Shippou frisst mir wieder alles weg!" beschwerte sich der Halb-Hundedämon bei dem Mädchen. "Bist du irre?! Das geht tierisch aufs Taschengeld! Ah, da ist der Brunnen!" Plötzlich blieb Inu Yasha stehen und schnupperte in die Luft. "Was ist los, Inu?" "Hmmm... hier war jemand... jemand aus deiner Zeit..." "Sicher?! Das würde bedeuten, dass Cleo auch hier ist!!" "Definitiv ein Mädchen... fragt sich nur, wie sie mit dir durch den Brunnen gekommen ist - ich dachte, das geht nur bei dir und mir..." "Na ja, weiß auch nicht... vielleicht... neee, berührt haben wir uns nicht... aber wenn sie ein Haar von mir irgendwo hängen hatte?" mutmaßte Kagome. "Kann sein. Fakt ist, dass sie hier ist." "Wir suchen sie!" "Und die Scho-kuu-la-dä?" "INUUUU!!!" Wütend stapfte Kagome weiter in Richtung des Brunnens - doch sie kam nicht weit. Auf einmal kam etwas blitzschnell vom Himmel heruntergeschossen, packte das Mädchen und stieg hoch in die Luft. "Waaah!!! Hilfeee!!!" "Kagome!" Und Inu Yasha folgte dem Wesen, um Kagome zu retten. Allerdings fluchte er aufs Deftigste, als er sich durchs dichteste Unterholz kämpfen musste, dass es hier in der Gegend gab... Verdammter Vogel-Youkai... TO BE CONTINUED ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hach, "To be continued" wollte ich schon immer mal schreiben *-* Sess: Fragt sich nur, warum du's bisher nie getan hast... Cleo: Gute Frage... O.o Freundlichkeit den Lesern gegenüber? ^^" Die hassen diese Worte nämlich meist... Sess: Wohl eher Schusseligkeit... Cleo: Ach, komm gang -_-" Krieg ich Reviews? =) Cleo [6.4.03] Ohayooooouuu, da bin ich wieder!!! *wink* Danke an diejenigen von euch, die mich mit ihrenlieben Kommentaren unterstützen und mich zum weiterschreiben animieren! ^.^ (stecke grad bei Kapitel 19 fest, keine Panik, ich schaff das aber schon noch rechtzeitig =P) Für die Story habe ich einen ungefährenPlot schon ausgearbeitet, nur über das Ende bin ich mir noch nicht im Klaren... ich würde mich auch über Ideen von euch freuen, auch was die Pairings angeht ^.^ Disclaimer: Ich glaub so langsam wissen wir alle, dass nur ich mir gehöre T^T und der Rest gehört Takahashi-sensei... die mir ohne Wissen die Erlaubnis gegeben hat, mich für ne Weile in ihrem Inu-Yasha-Universum aufzuhalten *evilgrins* ~*~Unbroken~*~ Kapitel fünf - Cleo's POV Das Feuer war mittlerweile heruntergebrannt. Es musste bereits Morgen sein - aber momentan konnte ich mich keineswegs auf mein Zeitgefühl verlassen... Mit einem leisen Seufzer stand ich auf. Was Fluffers heute schon wieder für Psychonummern eingeplant hatte? Wahrscheinlich würde ich das schon bald herausfinden... Die Tür zu meinem "Schlafgemach" öffnete sich plötzlich leise und ich setzte mich auf. Fluffy trat ein - offensichtlich überrascht, dass ich schon wach war. Er stellte nur ein Tablett mit etwas zu Essen ab, und wollte sich gerade wieder zum Gehen wenden, als ich aufstand. "Warte!" Fluffy bedachte mich mit einem herablassenden Blick. "Wo bin ich, was bist du, wieso gibt's hier Dämonen und warum zur Hölle hast du mich gerettet, wenn du Menschen hasst?!" Keine Antwort. Fluffy griff nach der Türklinke und verließ den Raum. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment hatte ich einen Stein, der irgendwie hier herumlag genommen und ihn mit voller Wucht gegen die Tür geschmettert. "So ein Idiot!!!" fluchte ich halblaut. Kein Zweifel. Ich musste hier weg. Und zwar heute noch, bevor der liebe Fluffers noch auf irgendwelche dummen Gedanken kam... Missmutig setzte ich mich aufs Bett und griff nach dem Brot. Ob es vergiftet war? ... Bestimmt nicht, sonst hätte er sich wohl kaum die Mühe gemacht, mich gesund zu pflegen... also biss ich hungrig hinein. Es war das Erste, das ich seit Tagen zu mir nahm, und ich merkte erst jetzt, dass ich am Verhungern gewesen war. Ich zwang mich, langsam zu Essen. Es war jetzt nicht gut, wenn ich alles schnell hinunterschlang, sonst hatte ich später nur Bauchweh... Und ich musste für heute Abend fit sein... Im Lauf des Tages erhielt ich die gütige Erlaubnis ein Bad in den heißen Quellen hinter dem Haus zu nehmen, das ich auch ausgiebig genoss. Das warme Wasser löste meine Verspannungen und beruhigte mich. Erst, als Fluffers androhte, mich holen zu kommen, verließ ich die Quelle und ging zurück in mein "Zimmer". Die Zeit verstrich viel zu langsam, und so begann ich, aus Langweile ein paar einfache Katas in dem engen Hüttenraum zu machen. Ich begann mit den einfacheren und arbeitete mich immer weiter hoch, bis der Platz in der Hütte zu eng wurde. Dann schlief ich noch ein wenig. Die Sonne war endlich am Untergehen, als ich den Raum noch einmal verließ... "Wo willst du hin?" "An denselben Ort wie gestern und heute morgen auch." erwiderte ich kühl und drehte mich um. Langsam nervte seine Fragerei... "In Ordnung." Sesshy drehte sich weg. Nun gut - mich hielt nichts mehr hier. Kaum war ich außer Sichtweite, huschte ich weiter durchs Dickicht, immer in Richtung Fluss. Schade, dass ich meine Stöcke nicht mehr hatte... Nun gut, ich kam auch so zurecht! Kaum war ich am Flussufer angelangt, watete ich in das eiskalte Wasser und unterdrückte ein Schaudern. Ich musste hier weg, keine Zeit für Beschwerden! Wenn Fluffy mich jetzt in die Finger bekam war ich tot - also musste ich dafür sorgen, dass er mich nicht erwischte... Ich tauchte unter und begann, gegen die Strömung zu tauchen. The Game has started... Zwischenspiel Sesshoumaru lächelte kühl. So so - eine junge Menschenfrau glaubte also, dass sie ihn überlisten konnte... Dennoch: Ihre Dreistigkeit überraschte ihn. Er beschloss, ihr ein wenig Vorsprung zu geben, damit sich die Jagd auch lohnte... Cleo's POV Zwei Flussbiegungen später kletterte ich an Land. Ich war müde und zitterte vor Kälte, aber wenn das geholfen hatte, meine Spur zu verwischen, dann nahm ich das in Kauf. Ohne zu Zögern nahm ich die Beine in die Hand. Immer noch zählte jede Sekunde, ich MUSSTE diesen Brunnen erreichen, bevor Fluffers mich erwischte - sonst hatte ich ein ernsthaftes Problem... Zuallererst einmal: Wohin musste ich? Richtung Westen, da ich vorher, zu Beginn meines... "Abenteuers"... in Richtung Osten gegangen war. Und ich musste mich am Fluss halten. Okay, soweit klar... Ich regulierte mein Tempo auf eine rasche Geschwindigkeit, und kontrollierte meine Schritttechnik und meinen Atem. Ich hatte einen Dauerlauf vor mir. Zwei Tage gemächliches Wandern musste ich jetzt so schnell wie möglich hinter mich bringen... entweder ich hielt das durch, oder ich war tot. Schätzungsweise war Alternative eins meiner Gesundheit am Zuträglichsten... Mein Problem war keineswegs das Rennen. Ich als Kampfsportmeisterin trainierte sieben Mal in der Woche, und das seit ich vier war. Meine Kondition konnte demnach nicht schlecht sein. Was mich jedoch ausbremste war das beständige Pochen in meinem rechten Bein und das Stechen der verheilenden Rippen. Ich lief ein paar Stunden in diesem Tempo voran. Mein Kopf war leer, mein Körper müde, aber trotzdem fiel mir das Laufen eigentümlich leicht. Ich kannte dieses Gefühl. Leute, die lange und ausdauernd liefen, wie zum Beispiel Marathonläufer, nannten dieses Phänomen die "zweite Luft". Das war die Phase, in der der Körper sich auf die veränderten Sauerstoffanforderungen eingestellt hatte. Man konnte dann lange und ausdauernd laufen, ohne gleich zusammenzubrechen. Manchmal ganz praktisch. Bäume und Büsche zogen schemenhaft an mir vorbei, sahen im Licht des Mondes fast so aus wie die Requisiten eines Schattentheaters. Hie und da schu-schute ein Uhu, eine Eule, oder was für eins von diesen nachtaktiven Viechern auch immer. Sie flogen, waren nachtaktiv, und wieso zum Kuckuck beschäftigte ich mich ausgerechnet jetzt mit Ornithologie?! Mal nachgerechnet... ich war zwei Tage unterwegs gewesen, davon täglich etwa sechs bis neun Stunden... ach du Schande... das waren bestimmt gute vierzig Kilometer gewesen, vielleicht sogar mehr... Und ich lief jetzt erst seit... oh je, schwer einzuschätzen... aber für den ganzen Weg zurück zum Brunnen brauchte ich wahrscheinlich fünf Stunden, vielleicht sogar sechs, wenn mein Fuß weiterhin so rumtickte. Blieb also nur noch zu hoffen, dass ich mich A) nicht verflog, und B) Fluffy nicht so schnell war wie ich. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ TO BE CONTINUED Gomen, dass es diesmal etwas weniger ist - der nächste Teil wird wieder etwas länger! ^.^ Konstruktive Tipps und Ideen sind wie gesagt jederzeit herzlichst willkommen ^___^ Eure Cleo Kapitel 6 --------- Yeeeee-haaaaa!!! Da bin ich wieder - und schon mit dem nächsten Kapitel: Nr. 6! ^.^ Geht schnell, wa? =) Na ja, lasst euch überraschen, wie die Flucht ausgeht *gg* Special Thanks to Seiya1965 ^^ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel sechs - Cleo's POV Es musste bereits nach Mitternacht sein. Ich schätzte es auf drei Uhr. Bestimmt wurde es bald hell... ich war die ganze Nacht gelaufen, hatte nur einmal eine kurze Trinkpause eingelegt. Allerdings hörte ich um mich herum immer wieder verdächtiges Rascheln. Als es zum ersten mal vorgekommen war, war ich glatt aus dem Schritttakt gekommen, hatte mich aber gleich wieder gefangen. Seitdem tauchte es immer mal wieder auf, sorgte dafür, dass ich mich zunehmend unwohler fühlte. War hier wirklich jemand, oder spielte mir meine Phantasie nur einen Streich? Und wenn es Fluffy war? Nein, der hätte mich wahrscheinlich gleich gekillt, so, wie er es mir angedroht hatte... Der Gedanke daran, wie er mich genüsslich killen würde, beflügelte meine Schritte, und ich rannte weiter. Vor einer Stunde war ich an den Baum gekommen, den ich in meiner ersten Nacht hier als Rastplatz verwendet hatte - noch lag ich also auf Kurs. Es konnte sich nur noch um Stunden handeln, bis ich ankam... Plötzlich gab mein rechtes Bein unter mir nach, und ich fiel zu Boden. Fluchend hockte ich da und stützte mich mit meinen zitternden Armen ab. Dann quälte ich mich wieder auf die Füße. Ich musste weiterrennen, sonst kam ich aus dem Rhythmus! Lange schon hatte ich aufgehört zu Zählen, war einfach stur weitergelaufen. Selbst mein Anzug war bereits getrocknet, und das, obwohl die Dinger sonst nur mit Ach und Krach trocken zu kriegen waren. Aber es hatte sich gelohnt. Ich hatte mein Ziel erreicht. Es fing gerade an zu dämmern, als ich die letzten paar hundert Meter zurücklegte. Wie durch Zufall schweifte mein Blick über die Grasebene, die sich rechts von mir erstreckte - und ich erstarrte. Etwas bewegte sich durch das Gras - und zwar ziemlich schnell. Und wenn ich diese hinterherwehende Wolke richtig interpretierte, steckte ich in Schwierigkeiten! "Oh nein..." keuchte ich und rannte voran. Wenn ich nur in den Brunnen kam, bevor Sesshy mich erwischte... Ich war so weit gelaufen, ich durfte jetzt nicht aufgeben!!! Fünfzig Meter... dreißig... zwanzig... zehn... und Fluffy rückte immer näher... Mit letzter Kraft nahm ich Anlauf und sprang über den Rand des Brunnens, fiel, fiel, und... ...und nichts geschah. Außer Atem stützte ich mich an der feuchten Brunnenwand ab. Das durfte nicht wahr sein, nein... das war nicht möglich... verdammt, irgendwie MUSSTE ich wieder zurück nach Hause kommen! Aber vergeblich. Ein Schatten verdunkelte die Brunnenöffnung, und einen Sekundenbruchteil später landete Sesshoumaru vor mir. Er trat auf mich zu, und packte mich am Kragen. "Genug gespielt, Menschenweib." knurrte er und sprang mit einem gewaltigen Satz wieder aus dem Brunnen - mich mit einer Hand haltend. Erst, als mir die kalte Luft wieder um die Nase strich, begann ich, mich zu wehren und trat mit voller Wucht zu. Bingo. Anscheinend hatte ich Fluffers überrascht, denn er ließ mich los, und ich machte, dass ich ein paar Schritte Distanz schuf. "Hmmm... es war eine amüsante Jagd... ich hätte nicht gedacht, dass du das durchhältst." sagte er und fixierte mich aus seinen kühlen Augen. Ich hustete, und versuchte, meinen Atem wieder zu beruhigen. Er hatte mich. Er hatte mich gefangen - und ich konnte nicht zurück nach Hause... Warum ließ ich mich nicht gleich von ihm killen? Das war einfacher... Nein, Moment, so leicht machte ich es keinem, nicht einmal einem Dämon selber! Ich wurde zum Kämpfen ausgebildet, konnte es, und ich würde das verdammt noch mal auch einsetzen!!! "So, amüsant... war das auch noch..." Wut begann in mir zu brodeln. "Wie niedlich - reg dich nicht auf, Menschenweib - ich werde dich jetzt töten, da du geflüchtet bist." "Erstens habe ich nicht vor, mich töten zu lassen, und zweitens habe ich verdammt noch mal einen Namen, Fluffy!!!" schnauzte ich und ging mit einem kräftigen Tritt zum Angriff über. Sesshy wich dem völlig gelassen aus. "Ich heiße Cleo! C-L-E-O!!! ODER BIST DU ZU BLÖD, DAS ZU KAPIEREN?!" Das schien zu sitzen. Augenblicklich verwandelte sich sein Gesicht in eine kalte, hasserfüllte Maske. "Reiz mich nicht noch mehr, Menschlein!" zischte er. "Zu spät. KYAAA!!!" Wieder stürzte ich mich auf ihn. Verdammt, wenn er nicht hier gewesen wäre, wenn ich durch den Brunnen gekommen wäre, wenn, wenn, wenn... alles drehte sich nur um dieses eine verdammte Wörtchen... Fluffers wich meinen Angriffen ohne Probleme aus, was mich nur noch wütender machte. Ich sammelte alle meine Kräfte, schnellte nach vorne, und verpasste ihm erst einen deftigen Kinnhaken, bevor ich ihn mit einem kleinen Kniff auf den Boden schickte. Er starrte mich an, so, als könnte er es nicht fassen, dass ihn ein einfaches Menschenweib zu Fall gebracht hatte. Irrte ich mich, oder leuchteten seine Augen tatsächlich ein wenig rot, als er aufsprang? Mit einem donnergleichen Zischen durchschnitten seine Krallen die Luft, und mein Kopf ruckte zur Seite. Meine rechte Wange brannte plötzlich, und eine heiße Flüssigkeit perlte darüber. Blut? Aber... wie hatte er - er hatte mich doch gar nicht berührt!? Bedrohlich kam Sesshy immer näher. Ich musste etwas tun, bevor... Schon wieder sausten seine Krallen herab, durchschnitten die Luft - und schon prangte ein Schnitt direkt über meinem Schlüsselbein, nahe an der Kehle. Ich schluckte. Das war verdammt knapp gewesen... Aber Fluffers ließ mir keine Zeit, um Nachzudenken, sondern stürzte sich auf mich. So wütend hatte ich ihn noch nie gesehen... Da er so nahe war, schaffte ich es, ein paar harte Schläge auszuteilen, bevor er mich zu Boden riss, sich auf meinen Bauch setzte, und meine Hände links uns rechts neben meinem Kopf festnagelte. Ich fluchte, wehrte mich - doch ich kam nicht frei. Es war aussichtslos, er war einfach zu stark! Und ich hatte verloren... Schließlich gab ich auf, blieb ruhig liegen, und versuchte, ruhig zu atmen. Dann öffnete ich die Augen - und erstarrte, als ich direkt in Sesshoumarus Augen blickte... Es war nicht das erste Mal, dass ich ihn aus dieser Distanz sah, nein, aber dieses Mal war es anders. Vor allem, da sich nun dieses dämonische Lächeln auf seine Lippen schlich, und sich seine Lippen dann teilten. "Ich wusste von Anfang an, dass du fliehen würdest..." sagte er leise. Das erschreckte mich jetzt. Er hatte es gewusst?! Wieso hatte er mich dann nicht... "Wieso ich dich nicht aufgehalten habe?" fragte er, als hätte er meine Gedanken gelesen. "Für einen Menschen bist du erstaunlich stark, also wollte ich sehen, ob du bis hierher durchhältst..." "Ja, toll, ich hab bestanden, und jetzt lass mich bitte gehen..." Ich wusste, dass er das nicht tun würde... "Nein." Bingo. "Deine Augen..." Diese zwei Worte brachten mich dazu, trotz meiner Wut und meines Hasses finster in seine Augen zu blicken. "Was ist mit ihnen?!" "Du hast dieses Glitzern in ihnen... sie sagen mir, dass du einen starken Willen hast... Und es wird mir ein Vergnügen sein, eben diesen zu brechen." Das saß. Ich starrte ihn entsetzt an, und begann dann kraftlos, mich zu wehren, als sein Gesicht sich näherte. Vergeblich. "Ich dachte... du wolltest mich töten..." brachte ich stockend hervor. "Hmmm..." hörte ich ihn an meinem Ohr sagen. "Ich habe es mir anders überlegt..." Eine Sekunde später spürte ich, wie er sanft über den Schnitt an meiner Wange leckte und schauderte. Er war wirklich ein Dämon... und ich? Ein Mensch... ich hatte nicht einmal den Hauch einer Chance gehabt... So blieb ich auch ruhig liegen und schwieg, als er auch das Blut von meinem Hals ableckte. Wozu jetzt einen Aufstand machen? Momentan konnte ich mich doch sowieso nicht wehren... Aber irgendwann... da würde meine Zeit kommen... Schließlich wich Sesshoumaru zurück, ließ meine Hände los. Augenblicklich kehrte mein Kampfgeist zurück. Ich zog ein Bein an und stieß Sesshoumaru mit ganzer Kraft von mir weg. Dann sprang ich auf, doch mein Körper war von dem vielen Rennen schwach und ausgelaugt, und so reagierte ich langsamer als gewohnt. Und das wusste Fluffers... Ehe ich es mich versah, war er verschwunden - nur damit sich einen Sekundenbruchteil später seine Hand von hinten auf meine Schulter legte. Ich wollte herumfahren, doch er grub seine Krallen hart in meine Schultern, sodass ich mit einem schmerzerfüllten Keuchen in die Knie ging. Dann spürte ich, wie etwas um meinen Hals gelegt wurde - und Sesshoumaru ließ mich abrupt los. Ich stand langsam auf, erwartete jede Sekunde, dass er mich erneut angriff. Doch Fluffy tat nichts dergleichen. Er stand nur ruhig da und musterte mich mit diesem eigenartigen Gesichtsausdruck. Erst jetzt tastete ich nach dem, was sich um meinen Hals gelegt hatte. Es war eine Kette. "W-was zum..." Rasch versuchte ich, sie auszuziehen - doch vergeblich. Ich schaffte es nicht, sie über den Kopf zu ziehen... "Zwecklos..." sagte Sess schließlich und begann, mit gelassenen Schritten um mich herum zu gehen. Sein wolkenartiges Fell folgte ihm, wehte in einem unsichtbaren Wind, als sei es lebendig. "Du kannst sie nicht ablegen." Tse, das wollten wir doch erst mal- "Mein Halbbruder hat auch so eine, wusstest du das?" Das riss mich aus meiner Wut und ich starrte Sesshoumaru an. Er hatte einen Bruder?! "Eine alte Menschenfrau hat sie ihm umgelegt. Seitdem... ist er mit einem Fluch belegt..." Ein Fluch?! Das wurde ja immer besser! Aber... wenn ich diese Kette trug... "Ich demonstriere es dir. Osuwari." sagte er ruhig. Augenblicklich leuchtete die Kette auf, und fühlte ich mich, als wäre ich auf einen Planeten mit zehnmal so hoher Erdschwerkraft gelandet - einfach so. Ich sah nur noch den Boden auf mich zukommen, spürte, wie mir die Luft aus den Lungen gepresst wurde, als ich aufkam. Dann war es vorbei. "Es gibt immer eine Person, die Macht über diese Kette und ihren Träger hat. Und das bin in deinem Fall ich..." Mühsam quälte ich mich wieder auf die Beine, ignorierte das schwache Leuchten der Kette. "Wenn du denkst, ich-" "Falsche Antwort. Osuwari." Und wieder zog mich diese unsichtbare Kraft wie ein Magnet zu Boden. Frustriert und mit Tränen in den Augen, schlug ich mit meiner Faust kraftlos auf den Boden. Was konnte ich tun? Der Dämon saß am längeren Hebel... Plötzlich packte er mich am Kragen meines Kampfanzuges und zog mich in die Höhe, sodass ich mit meinen wunden Zehenspitzen gerade noch den Boden berührte. "Wie heißt dein Meister?" "Ich... habe... keinen..." "Osuwari." Wieder wurde ich hochgehoben. "Gibst du auf?" "Nein..." "Osuwari." Osuwari... dieses verdammte Wort bekam ich in der nächsten Stunde noch öfters zu spüren - bis... nun ja, bis ich dann schlussendlich beschloss, das Bewusstsein zu verlieren... Zwischenspiel. Gedankenverloren betrachtete Sesshoumaru das bewusstlose Menschenweib. Oder "Cleo", wie sie sich nannte. Was für ein idiotischer Name... Aber trotzdem verwunderte es ihn, dass sie bisher noch nicht aufgegeben hatte. Menschen waren weich, Menschen waren schwach... nur irgendwie... dieses Gör war anders. Er wusste, warum er sie nicht getötet hatte. Er liebte Herausforderungen... Schließlich packte er sie an ihrem Kampfanzug und warf sie sich locker über die Schulter. Dann verschwand er lautlos in der Dämmerung... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ TO BE CONTINUED Krieg ich Kommentare? =) *dackelblick* Cleo [27.4.03] Kapitel 7 --------- UWAAAAAAAAAAHHHH!!! BOKU WA BAKA DESU!!!! O.O""" Hab ich Deppchen doch glatt Kapitel 6 zweimal hochgeladen T^T Gomen nasai, gomen nasaiiii!!! ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel sieben - Cleo's POV Als ich wieder zu mir kam gab es keinen Teil meines Körpers, der mich nicht wehgetan hätte. Dazu zählte vor allem mein Kopf. Stöhnend hob ich eine Hand und rieb mir matt über das Gesicht. "Wie schön - du bist wach..." drang eine sarkastische Stimme in mein vernebeltes Gehirn. Augenblicklich schoss ich wie von der Tarantel gestochen hoch und starrte Fluffers entsetzt an, der es sich lächelnd auf der Bettkante des großen Bettes auf dem ich lag, bequem gemacht hatte. Ein kurzer Blick verriet mir, dass wir nicht mehr in der Hütte waren... "Wo... sind wir...?" brachte ich hervor und merkte, dass mein Mund wie ausgetrocknet war. Außerdem war mir heiß. Extrem heiß... ...und vor allem schwindelig. So legte ich mich wieder hin. Mir doch egal, wenn dieser blöde Dämon da saß... "Wir sind in meinem Schloss." Schloss? Der Kerl hatte ein Schloss?! Obwohl... eigentlich hatte ich doch wohl nicht wirklich geglaubt, dass sich jemand so Mächtiges wie er mit einer einfachen Berghütte zufrieden geben würde... "Aha..." Mensch, wieso zur Hölle fühlte ich mich nur so hundeelend...? "Ich weiß übrigens nicht, ob das für euch Menschen normal ist." "W-was?" "Deine Körpertemperatur ist deutlich gestiegen." "Baka... ich hab Fieber..." diagnostizierte ich und ließ meine Hand auf der Stirn liegen. Zu heiß. Verdammt... "Sesshoumaru-sama? Was hat die hübsche junge Frau denn?" Ich glaubte mich verhört zu haben. Ein KIND?! Ein KIND bei SESSHOUMARU?!?! Schwach drehte ich den Kopf und sah ein kleines schwarzhaariges Mädchen. "Sie hat Fieber, Rin." sagte der Dämon sanft. Ich traute meinen Ohren nicht. Dieses Kind hier war definitiv menschlich - und er verabscheute es nicht?! "Fieber? Das ist nicht gut... Sesshoumaru-sama, darf ich der jungen Lady helfen?" Ich sah aus den Augenwinkeln, dass der Angesprochene nickte. Wie gnädig. Das kleine Mädchen verschwand. "Wer... ist dieses Mädchen...?" "Rin." "DAS... hab ich auch... mitbekommen..." murmelte ich matt und schloss die Augen. Wenige Minuten später hörte ich die Tür gehen und tapsige Schritte wie von schuhlosen Kinderfüßen näherten sich mir. Etwas wurde neben dem Bett abgestellt und dann hörte ich Wasser plätschern. Dann wurde ein nasser Lappen auf meine Stirn gelegt und ich atmete auf. Diese Kühle tat so verdammt gut... "Die Lady muss etwas trinken, Sesshoumaru-sama..." sagte das Mädchen respektvoll. Das Bett ging leicht nach oben, als der Dämon aufstand. Dann schoben sich plötzlich Hände hinter meinen Rücken und ich wurde vorsichtig und eine sitzende Position gebracht. Ich wurde nach hinten gelehnt, bis ich sicher gestützt war. Oh nein. Das konnte nicht wahr sein. Ich lehnte mich hier gegen Sesshoumaru. Unfreiwillig zwar, aber verdammt... Als ich anfing, mich schwach zu wehren, hielt er meine Schultern fest. "Halt still." sagte er nur. ... Machte er diese Ich-bin-ein-guter-Youkai-Nummer nur dann, wenn die Kleine da war, oder war er tatsächlich hilfsbereit? Das Bett wippte, als Rin hochkletterte und mir etwas an die Lippen setzte. Etwas zu trinken... Ich hatte die Augen nach wie vor geschlossen und begann nun zu trinken. Oh, wie sehr ich mich doch zurückhalten musste, um nicht alles auf einmal zu trinken... Da hätte mein Magen bestimmt nicht mitgemacht. Das kannte ich doch - wenn ich Fieber hatte, war es am Besten, mein Magen war vollkommen leer... So zwang ich mich, nur kleine Schlucke zu nehmen und bemerkte erst, als der Trinkbecher schon fast leer war, dass das Wasser einen seltsamen Beigeschmack gehabt hatte. "Was..." "Die Lady muss keine Angst haben..." fuhr Rin in ihrem kindlich-fröhlichen Tonfall fort. "Das waren nur ein paar fiebersenkende Kräuter!" Fluffy stand nun auf und legte mich sanft wieder hin. Verdammt - diese Nettigkeit war schon fast wieder verdächtig! "Nicht erschrecken, Lady, ich mache Ihnen jetzt Wadenwickel!" warnte mich das kleine Mädchen vor, und ich spürte, wie mein Hosenrock und die darunter befindliche Gi-Hose hochgeschoben wurden. Es schüttelte mich, als die kalten Tücher meine Waden berührten, doch Rin machte unbeirrt weiter. "So kalt..." murmelte ich kraftlos, hielt aber still. Zu Guter Letzt rannte das Mädchen noch einmal weg, um eine Decke für mich zu holen. Ich war allein mit Fluffy. "Kaum... zu glauben..." nuschelte ich leise. Ich spürte förmlich, wie Sesshoumaru seinen Blick auf mich richtete. "Was?" "Dass es.. die Kleine.... bei dir aushält..." "Osu-" Sess brach ab. Wie nett. Ob er Rücksicht auf mich nahm, weil ich Fieber hatte? Tse. Klar doch. Und der Weihnachtsmann traf sich immer zur Walpurgisnacht mit dem Osterhasen und dem Klapperstorch, um einen Heben zu gehen. Jaaa jaaa... Und schon war die Kleine wieder da - mit einer dicken Decke. "Muss das sein...? So heiß..." brachte ich leise hervor, doch meine Proteste wurden nicht erhört und so breitete sich bald eine Decke über mir aus. Die Wärme nahm zu, und ich dämmerte in einen unruhigen Fieberschlaf hinüber, in dem ich die wunderlichsten Dinge sah. Vorwiegend irgendwelche Monster, die mich auf ihren Speisezettel gesetzt hatten - aber auch immer und immer wieder Sesshoumaru. Ich verstand nicht, was er sagte, aber sein hasserfüllter Tonfall sagte alles. Zwischendurch hallte Rins glockenhelle Stimme durch meine Fieberträume. Und schließlich sah ich Sesshoumaru, wie er sich über mich beugte, und... Moment, das war kein Traum... ich konnte die Kälte förmlich spüren, als er einen frischen nassen Lappen auf meine Stirn legte... Aber... ...Ich beschloss, das unter der Kategorie "Halluzination" in meinem Gedächtnis abzuspeichern und versank wieder in den wirren Alpträumen... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ TO BE CONTINUED Krieg ich trotz meiner Schusselichkeit Kommentare? =) *dackelblick* Cleo [30.4.03] Kapitel 8 --------- Oi, gomen, dass ich so lange nichts mehr hochgeladen habe... aber das ist gar nicht so einfach, wenn man täglich nur etwa fünf Minuten an den PC kommt vor Stress - wenn überhaupt ^^" Na ja, egal... ich laber auch nicht allzulange, spar mir den Disclaimer und bedank mich ganz lieb bei allen, die mir Reviews schreiben ^.^ Nur weiter so XD *schnurr* ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel acht - Cleo's POV Ich wusste nicht, wie lange ich in diesem Zustand gewesen war, aber eines Morgens öffnete ich die Augen und konnte wieder einigermaßen klar sehen, ohne dass sich alles um mich drehte und verschwamm. Benommen wandte ich meinen Kopf zur Seite, um mich umzusehen, und ich sah, dass es sich Rin auf einem großen Stuhl neben meinem Bett bequem gemacht hatte und selig schlief. Sie sah so süß aus, mit ihren langen schwarzen Haaren und diesem entspannten kindlich-freundlichen Gesichtsausdruck... In diesem Augenblick schlug die Kleine die Augen auf und starrte mich an. Ein Lächeln breitete sich über ihre Lippen, als sie sah, dass ich wach war. "Wie geht es dir, junge Lady?" fragte sie und rutschte vom Stuhl herunter um an meine Stirn zu fassen. Ich leckte mir über meine immer noch wie ausgetrockneten Lippen, bevor ich antwortete. "Besser... denke ich..." Rin nickte. "Das Fieber ist gesunken... das werde ich gleich Sesshoumaru-sama-" "Warte!" unterbrach ich ihren kindlichen Eifer. Das Letzte, was ich momentan wollte, war, dass Sesshy erfuhr, dass es mir wieder besser ging - nur damit diese verblödete Osuwari-ich-brech-deinen-Willen-Nummer weitergehen konnte. Das Mädchen blieb stehen. "Sesshoumaru-sama hat aber gesagt, er wolle wissen, wann du wieder wach bist..." Ich lachte kurz. "Gönn mir ne Pause, Rin-chan... sag mal... wie lange liege ich schon hier?" Die Kleine zog ihre Nase kraus, als sie nachdachte. "Etwa... sieben Nächte..." EINE GANZE WOCHE?! Das konnte nicht wahr sein... so lange... Aber wieso? Na ja, es konnte daran liegen, dass ich mich total verausgabt hatte, und das, obwohl ich da schon angeschlagen gewesen war. Hinzu kam auch der Fakt, dass ich etwa drei Stunden mit klatschnassem Anzug in der kalten Nacht gerannt war... Trotzdem hätte ich nicht erwartet, dass mich das Ganze so leicht umhauen würde... "Oh..." sagte ich schließlich, als Rin mich fragend anschaute. "Ganz schön lange..." "Hai, aber dafür bist du jetzt fast wieder ganz gesund!" "Vielen lieben Dank, Rin-chan... das verdank ich dir... du bist eine hervorragende Ärztin..." "Sesshoumaru-sama hat mir geholfen." Wäre ich nicht schon gelegen, hätte es mich bei dieser Aussage hingesetzt. "Er hat WAS?!" "Mir geholfen." Da steckte ein Trick dahinter. Er brauchte irgendetwas von mir... wollte was... Informationen oder was auch immer... sonst hätte er das nie gemacht!!! /Oder er wollte nur seine Drohung wahrmachen, dich zu brechen./ dachte ich verbittert. Klar. Wenn ich tot oder nicht bei Bewusstsein war, konnte er das schlecht... Ich musste zusehen, dass ich hier wegkam - auch, wenn ich jetzt diese verdammte Kette trug... "Hast du Hunger, junge Lady?" riss mich Rins Stimme aus meinen Gedanken und ich blickte sie an. "Ein bisschen..." räumte ich ein. "Ach übrigens: Nenn mich bitte Cleo, ja?" "Lady Cleo?" Ich schmunzelte. "Ich bin keine Lady in dem Sinne... eigentlich nur ein Schulmädchen, das durch einen dummen Zufall in diese ganze Sache hereingerutscht ist..." "Eine Lady ist stark, meint Sesshoumaru-sama immer. Und ich finde, dass du stark bist..." So so, meinte er das? Wie nett... "Kann sein... aber nicht stark genug..." "Ich meine damit nicht einen starken Körper, sondern einen starken Geist." klärte mich Rin auf und stopfte mir ein paar Felle hinter den Rücken, als ich mich aufrichtete. Dann hüpfte sie von Dannen, um etwas zu Essen zu holen. Ich blieb alleine mit meinen Gedanken, die sofort wieder in die Vergangenheit zurückkehrten. Zuallererst einmal musste ich versuchen, dieses ganze Chaos in meinen Gedanken zu verwirren. Die letzten Tage mit hohem Fieber hatten alles in eine Masse verwandelt, und ich wusste nicht, was ich wirklich erlebt hatte, und was nur Einbildung gewesen war... Erst einmal die Frage: Warum war ich nicht durch den Brunnen zurückgekommen? Hergekommen war ich doch auch... War da vielleicht irgendetwas anders an mir gewesen? Oder funktionierte der Brunnen etwa nur in eine Richtung? Aber wenn ja, wo war denn dann der Rückweg? Es war zum Verzweifeln... Nun gut, zunächst musste ich Fluffy wieder entkommen, nachdem mein erster Versuch ja kläglich gescheitert war. Eigentlich ein Wunder, dass ich noch lebte... Aber egal, Wunder hin oder her, ich hatte nicht vor Zeit meines Lebens die Gefangene eines Dämons zu bleiben... Die Tür ging auf, und Rin stolzierte herein, mit einem kleinen Tablett in den Händen. Und hinter ihr kam die Person ins Zimmer, die mir zu meinem Glück gerade noch gefehlt hatte. Sesshoumaru. Stumm sah er zu, wie Rin mir das Tablett in die Hand drückte. "Danke..." murmelte ich leise. Rin kletterte wieder vom Bett herunter, verneigte sich kurz vor Sesshy und flitzte dann aus dem Zimmer. Scheiße. Gebannt starrte ich in seine leuchtend gelben Augen, bis ich mich eines besseren besann und mich dem Essen zuwandte, das Rin mir gebracht hatte. Plötzlich stand Sesshoumaru direkt vor dem Bett. War ich unaufmerksam gewesen, oder konnte sich der Knabe tatsächlich so schnell bewegen? "Du denkst schon wieder an Flucht." sagte er ruhig, ließ seine Finger durch das Fell über seiner Schulter gleiten. Ich nahm einen Schluck von dem Tee. "Ach ja? Was bringt dich zu dieser Annahme?" Sesshy legte einen Finger unter mein Kinn und zwang mich so, ihm ins Gesicht zu sehen. Er lächelte wieder einmal eines dieser Lächeln, die mir einen kalten Schauer über den Rücken jagten. Wissend. Berechnend. "Deine Augen verraten es mir." "Schön für dich. Und selbst wenn - was kümmert's dich... eigentlich solltest du froh sein, mich loszusein." murrte ich und wandte mich wieder dem Tablett zu. "Oh, simpel gesagt - es gibt Menschen, die glauben so töricht zu sein, der Macht eines Youkai widerstehen zu können. Und so etwas kann es nicht geben." "DEINER Meinung nach. Schon mal darüber nachgedacht, dass du vielleicht zu einer Minderheit gehörst, die das annimmt?" Er lachte. Tatsächlich, er lachte - und ich schauderte noch einmal. Scheiß Situation. Blöder Idiot. Ich wollte nach Hause. "Wir werden sehen, was du in ein paar Tagen sagst, Menschenweib..." er ging in Richtung Tür. "Ich hab verdammt noch mal einen Namen!" knurrte ich. Fluffy drehte sich noch einmal um. "Na und?" Ich hätte ihn killen können. Dann war er weg. Wütend begann ich, das Brot zu Essen, das da vor mir lag. Es schmeckt nach Nichts, war trocken, aber genau so etwas brauchte mein Magen jetzt nun einmal. Aber egal. Fakt Nummer eins: ich musste hier raus. Das führte wiederum dazu, dass ich diesmal erst richtig gesund sein musste. Wenn ich allerdings solange wartete, BIS ich gesund war, hatte Sesshoumaru ab da bestimmt ein schärferes Auge auf mich als jetzt. Aaach, wie man es auch drehte und wendete, es war ein Teufelskreis... Mit einem leisen Seufzer stellte ich das Tablett beiseite und kuschelte mich wieder in die Decke, um mir einen Fluchtplan auszudenken. Doch die Ruhe währte nicht lange. Ich war zu unruhig, um liegenzubleiben, also schob ich abrupt den Deckenberg beiseite und stand auf. Meine Beine zitterten. Eigentlich natürlich, nach so einer langen Fieberphase, aber nichtsdestotrotz äußerst störend. Die Tür ging wieder auf und Rin kam herein. "Möchtest du ein Bad nehmen?" Ich blickte sie überrascht an. Konnte die Kleine Gedankenlesen oder wie? Ein Bad wäre wirklich nicht übel... So nickte ich kurz bestätigend und tappste dann barfuß hinter Rin her. Herrje, dieser Marmorboden war nicht nur spiegelglatt, sondern auch eiskalt... Brrr... Unbeirrt lief Rin durch irgendwelche ellenlangen Gänge voran, und ich versuchte, mir den Weg einzuprägen. Vergeblich. Nach der dritten Treppe hatte ich die Orientierung verloren und verließ mich darauf, dass sich das Mädchen hier auskannte. Tatsächlich öffnete sie schließlich eine Tür, hinter der eine heiße Quelle einladend dampfte. Erst jetzt merkte ich, wie verschwitzt ich war... "Danke, Rin..." sagte ich und lächelte sie an. Das Mädchen lächelte zurück. "Falls du etwas brauchst, musst du es einfach sagen - ich hol dir etwas zum Abtrocknen..." "Du machst dir viel zuviel Mühe wegen mir, Rin... Sag mir, wo die Dinger sind, und dann hol ich mir eins, ja?" "Du würdest es nicht finden!" mit diesen Worte streckte sie mir gespielt die Zunge heraus und ich lachte. Ehe ich weiter protestieren konnte, war sie schon verschwunden. Na gut, auch egal... Ich zog zuerst den Hosenrock aus, dann machte ich mich daran, meinen weißen Kampfanzug zu entknoten. Herrje, die Knoten saßen schon seit über einer Woche zu, und das ständige Herumwälzen im Bett hatte sie auch nicht gerade lockerer gemacht... aber schließlich schaffte ich es, sie zu öffnen. Ordentlich legte ich alles zusammen und stapelte es auf einem kleinen Haufen. Sah so aus, als musste ich es demnächst waschen... Dann huschte ich zu dem großen Holzbottich hinüber, der bis zum Rand voll mit Wasser war. Es war zwar kalt, ja, aber die Wärme der Quelle hatte es auf ein erträgliches Maß angewärmt. Ich goss mir einen Eimer über den Kopf, rieb mich dann mit einem Vorläufer der Seife ein. Genüsslich verteilte ich auch ein wenig von dem Reinigungsmittel in meinen Haaren und massierte es kräftig ein. Welch eine Wohltat... Schließlich spülte ich mich mit dem kalten Wasser ab. Prima - Teil eins war erledigt, nun zum angenehmen Teil... Langsam kletterte ich in die Quelle und schloss genüsslich die Augen, als mich die Wärme umhüllte. Probeweise ließ ich mich kurz unter Wasser sinken, tauchte jedoch gleich wieder auf. Dann stellte ich fest, dass es hier in der Quelle so etwas wie einen natürlichen Felsvorsprung gab, auf den man sich bequem setzen konnte, und einem das Wasser immer noch bis zum Schlüsselbein ging. Eine Weile ließ ich mich einfach so treiben, entspannte mich mit geschlossenen Augen, bis ich Rins Stimme hörte. "Cleo?" Da ich mit dem Rücken zur Tür in der Quelle saß und zu faul war, mich umzudrehen, antwortete ich mit einem einfachen "Ich bin hier, Rin-chan!" Ich hörte, wie sie nähertappste. "Ich leg dir ein Handtuch hierhin. Hier sind auch ein paar frische Sachen zum Anziehen für dich!" "Danke!" sagte ich und drehte mich halb um. Rin lächelte mir zu und verschwand dann wieder. Schade eigentlich... ich hätte jemanden zum Reden gebraucht... Erst jetzt merkte ich, dass ich diese dämliche "Osuwari"-Kette immer noch trug. Hatte ganz vergessen, sie abzulegen... na ja, wäre wahrscheinlich eh nicht gegangen... Dennoch versuchte ich, sie mir probeweise über den Kopf zu ziehen. Das Ding stockte zwar auf der Höhe meines Hinterkopfs und weigerte sich partout über meinen Kopf zu gehen, aber sonst tat sich nichts. Eben wollte ich wieder die Augen schließen, da merkte ich, dass ich nicht mehr alleine war. Sesshoumaru saß auf einem der Steine, die um die Quelle herum platziert waren und musterte mich. Mit einem leisen Quietschen tauchte ich bis zum Kinn unter. "Was zur Hölle willst du hier?!" schnauzte ich ihn an, teilweise auch wütend auf mich selbst, weil ich nicht bemerkt hatte, wie er hereingekommen war. Wortlos rutschte er von dem Stein herunter und kam langsam auf mich zu. "Ziemlich respektlos von dir... Was wohl passieren würde... wenn ich jetzt dieses eine bestimmte Wort sage?" fragte er genüsslich - und ich erbleichte. Wenn er jetzt "Osuwari" sagte, ging ich auf Tauchstation, und der Himmel wusste, ob ich das jetzt so kurz nach dem Fieber schon verkraftete... Sicher, sonst war ich gut im Tauchen, aber wenn ich nicht mehr hochkam hatte ich so oder so ein Problem... "Hmm... erschreckt dich diese Vorstellung etwa?" Augenblicklich schaltete ich wieder in meinen Sturkopf-Modus. "Nein, du Blödmann!!" "Ach? Dann probieren wir das doch einfach aus, oder?" Mir stockte der Atem, und ich starrte ihn entgeistert an. Er würde doch nicht- "Osuwari." Doch, er würde. Augenblicklich wurde ich unter Wasser gerissen, rutschte von dem Sims und sank rasch immer weiter ab - bis ich hart am Grund der Quelle aufkam. Heißes Wasser sprudelte aus mehreren Ritzen im Boden. Doch eigentlich kümmerte mich mehr das Problem, dass ich keine Luft mehr bekam. Panik ergriff mich - ich musste auftauchen, bevor... In diesem Moment erlosch der Bann der Kette, und laut den endlich wieder normal wirkenden physikalischen Gesetzen trieb ich langsam nach oben. Keuchend und nach Luft ringend kam ich wieder an die Wasseroberfläche und hustete erst einmal kräftig. Dann sah ich mich wütend nach dem Youkai um - doch dieser war nirgends zu Sehen. "Baka!" fauchte ich deswegen in den Raum. Falls er noch hier war, würde er das schon mitkriegen, dieser Hohlkopf, dieser Idiot, dieser... dieser... YOUKAI!!! Ich blieb noch ein paar Minuten im Wasser, dann beschloss ich, mich abzutrocknen. Gedacht, getan, und ich wickelte mich ein paar Sekunden später in das große, weiche Tuch. Es musste gut und gerne zwei mal zwei Meter groß sein... Mit einer Ecke meine Haare trockenreibend musterte ich die Sachen, die Rin mir hingelegt hatte. Entgeistert starrte ich auf eine Art Kimono mit einem seltsamen Muster in Pastellfarben darauf. Sollte das ein Scherz sein?! Ach herrje du meine Güte, und ich sollte das Ding da im Ernst tragen? Nun gut, aber was hatte ich denn noch groß an Auswahl? Mein Kampfanzug musste erst einmal gewaschen werden - und zwar dringend. Sicher, ich konnte auch nackt herumlaufen, aber aus irgendeinem Grund sagte mir diese Vorstellung nicht gerade zu. Also gab ich seufzend nach und versuchte mich zu erinnern, wie man so ein Ding anzog. So etwas hatte ich in meinem Leben vielleicht zwei- oder dreimal getragen... Schließlich glaubte ich, alles richtig verschnürt zu haben und blickte an mir herunter. Seltsam - es passte genau... Aber es gehört nicht Sesshy, es sei denn, er lief in Frauenklamotten rum - was ich für meinen Teil jedoch bezweifelte. Also: Warum hatte er so etwas im Schloss? Seufzend klaubte ich meinen Anzug auf und beschloss, Rin zu fragen, wo ich ihn waschen konnte. Und wehe, Fluffy lief mir heute noch einmal über den Weg... der konnte was erleben... Zu meiner Überraschung traf ich Rin vor der Türe an, und bat sie gleich, mir zu zeigen, wo ich meine Sachen waschen konnte. "Die musst du mir geben" "Du tust schon viel zuviel für mich, Rin..." "Darum geht es nicht - ich wasche die Sachen außerhalb des Schlosses, und Sesshoumaru-sama hat gesagt, du darfst das Schloss nicht verlassen..." "So so, hat er das? Es ist mir egal, was er sagt!" Rin blickte mich aus großen Augen an, dann winkte sie mich zu sich herunter. Ich bückte mich, und sie beugte sich näher, um mir etwas zuzuflüstern. "Bitte... hör auf mich... Sesshoumaru-sama kann sehr nett zu denen sein, die ihm gehorchen..." Ich ging in die Knie und blickte ihr in die Augen. "Ich weiß nicht, ob dir das klar ist, aber dein Sesshoumaru-sama killt Menschen ohne mit der Wimper zu zucken, und ich denke nicht daran, mir von irgendjemandem Befehle machen zu lassen. Dazu müsste ich denjenigen erst einmal respektieren - und das, meine liebe Rin, hat sich dieser Dämon bei mir endgültig verspielt!" Rin nahm mir meine alten Klamotten ab. "Es war nur ein Ratschlag..." sagte sie, und lächelte. "Komm, ich bring dich wieder zurück in dein Zimmer..." Nun ja, eine große Wahl hatte ich ja nicht, schließlich kannte ich mich hier nicht die Bohne aus. So folgte ich Rin und fluchte dann und wann, wenn ich über den Saum des Kimonos stolperte, was wiederum Rin jedes Mal ein Kichern entlockte, bis auch ich mitlachte. Nachdem sie mich in meinem Zimmer abgeliefert hatte, verschwand sie, um meine Sachen zu waschen und ich war allein. Also begann ich, unruhig im Raum herumzutigern. Durchaus verständlich, schließlich war ich über eine Woche bewegungsunfähig gewesen - und da ich mich sonst viel bewegte, hatte sich dementsprechend viel Energie angestaut. Und die musste jetzt raus. Ich begann mit ein paar Dehnübungen und merkte, wie meine Muskeln leicht protestierten. Damnit - ich musste wieder in Form kommen... Ohne groß darüber nachzudenken ging ich zu einer Kata über, machte Bewegungen, die ich so lange studiert hatte, bis sie mir ins Blut übergegangen waren. Zur Not konnte man mich mitten in der Nacht wecken und mich in einen Trainingsraum stellen - und ich bekam diese Form trotzdem hin. Doch heute war ich noch ein bisschen unsicher auf den Beinen... nun ja, und der Kimono engte meine Schritte ziemlich ein. Also setzte ich mich auf das Bett, und begann mit einem Holzsplitter die Seitennähte des Kleidungsstücks aufzutrennen. Ich würde das irgendwann wieder zusammennähen... Aber so war es viel besser, ich hatte mehr Beinfreiheit - und wenn ich langsam ging, wie es sich für eine Kimonoträgerin ziemte, fielen die aufgetrennten Nähte gar nicht auf. Perfekt. Den Rest des Nachmittags verbrachte ich damit, gelangweilt aus dem Fenster zu starren. Zu meinem Leidwesen stand die Burg auf einem Berg - eigentlich ein guter Schutz gegen Eindringlinge, nur musste mein Fenster ausgerechnet an einer Stelle liegen, an der es gute fünfzig Meter herunterging? An eine Flucht war also durch das Fenster nicht zu denken... Ich beschloss, im Lauf der nächsten Tage das Schloss zu erkunden und nach einem Ausweg zu suchen. Vorausgesetzt der ach-so-gütige Sesshoumaru-sama gestattete es mir unwürdigem Menschlein. Tse. Baka... Es dämmerte bereits, als Rin mit meinen Sachen zurückkam. "Cleo? Du sollst mitkommen... Sesshoumaru-sama will dich sehen..." Ich bewegte mich keinen Millimeter. "Schön für ihn." knurrte ich und blieb auf dem Bett liegen. "Du solltest besser mitkommen, bevor er wütend wird..." "Cool. Vielleicht bringt er mich dann ja um und ich bin ihn los." entgegnete ich ungerührt. "Clee~eeo..." flehte sie. Alle Diskussion war sinnlos. Ein paar Minuten später trottete ich missmutig hinter dem Mädchen her und verwünschte mich, weil ich sie so abgrundtief süß fand, dass ich ihr keinen Wunsch abschlagen konnte. Innerlich jedoch pochte mein Herz bis zum Hals. Um ehrlich zu sein: Ich hatte Schiss. Tierisch Schiss. Denn mir war klar geworden, dass Sesshoumaru zu allem fähig war. Und da er mich nicht umbrachte, sondern laut eigener Aussage gedachte, meinen Willen zu brechen, konnte mich nichts Angenehmes in nächster Zeit erwarten... Schließlich, nach einem schier endlosen Marsch, bei dem mir das Herz endgültig in die Hose gerutscht war, blieb Rin vor einer großen, schweren Tür stehen. "Er erwartet dich da drin." Und schon war sie verschwunden, bevor ich auch nur den Mund aufmachen konnte. Misstrauisch musterte ich die Tür. Eigentlich war keiner da, warum also reingehen? Drinnen wartete doch sowieso Fluffy auf mich, vielleicht konnte ich ja jetzt irgendwie aus dem Schloss... Ich zuckte leicht zusammen, als sich die zweiflügelige Tür auf einmal öffnete. Vor mir stand Sesshoumaru und blickte mich ausdruckslos an. Dann drehte er sich um und ging zurück in den Raum. Die Tür ließ er jedoch offen. "Komm rein und mach die Tür hinter dir zu." sagte er knapp und setzte sich an einen großen Tisch. Anscheinend war bei ihm gerade Abendessen angesagt, denn vor ihm stand ein Teller mit etwas Essbarem drauf. "Wird's bald?" setzte er hinzu, und ich bemerkte, dass ich immer noch regungslos vor der Tür stand. Na gut. Ich sandte ein Stoßgebet gen Himmel, dass ich das hier ohne größere Verletzungen überstehen würde und trat ein. Das Einrasten des Türschlosses hinter mir klang in meinen Ohren wie das Klicken einer Kerkertür. Ich und meine lebhafte Fantasie... Sesshoumaru begann zu Essen, ignorierte mich - was ich ausnutzte, um mich gründlich umzusehen. Gab es hier etwas, das man als Waffe verwenden konnte? Irgendetwas? Mein Blick fiel auf zwei Katanas, die an der Wand hingen. Dummerweise die Wand, die mir gegenüber lag. Ich musste also um oder über den Tisch - und Sesshoumaru war schnell. Schneller als ich. "Setz dich." sagte er mit einem befehlenden Tonfall und nun bemerkte ich den zweiten Stuhl. Er stand an der Schmalseite des Tisches - Sesshoumaru gegenüber. Ohne den Youkai aus den Augen zu lassen ging ich langsam zu dem Stuhl hinüber und setzte mich. Auch vor mir stand ein Teller mit Essen. Es dampfte leicht und duftete köstlich, aber ich ignorierte meinen knurrenden Magen und starrte Sesshoumaru an. Plötzlich blickte dieser von seinem Essen auf. "Fürchtest du, ich könnte dich vergiften?" sagte er in einem höhnisch-zuckersüßen Tonfall und ich knirschte mit den Zähnen. Ein paar unverständliche Flüche murmelnd schob ich einen Bissen in den Mund. Es schmeckte gut. Sehr gut sogar. Mein Magen gierte nun nach mehr, aber ich aß langsam, ließ meinen Gegenüber nicht aus den Augen. Ich durfte mich nicht voll stopfen, sonst fiel es mir nachher schwer, mich zu bewegen falls es nötig war. Schließlich war Sesshoumaru mit dem Essen fertig und wartete geduldig, bis auch ich meinen Teller wegschob. Ich hatte nicht alles gegessen. Nur soviel, bis mein Magen die ersten Anzeichen der Sattheit meldete. Dann lehnte sich der Dämon nach vorne und stützte sein Kinn lässig auf eine Hand auf. "Es wird Zeit, dass wir dir Manieren beibringen, Weib." "Du - und welche Armee, du Riesentrampel?" entgegnete ich kühl. Doch innerlich wünschte ich mir nur, ein Mauseloch zum Verkriechen zu haben - vor allem jetzt, da sich sein Blick schon wieder verfinsterte. Er machte Anstalten, aufzustehen, und ich fasste einen Entschluss. Jetzt oder nie. Ich sprang ebenfalls auf und raste so schnell ich konnte zu den Katanas hinüber. Doch Fluffy schien meine Absicht erahnt zu haben, auch er bewegte sich blitzschnell in meine Richtung und gerade, als sich meine Hand um den Griff des Schwerte legte, schoss seine Faust vor und presste die Klinge mit der Flachseite gegen die Wand. Scheiße. Zu langsam. Jetzt konnte ich das Schwert nicht mehr ziehen - aber immerhin war er jetzt nahe genug. Mit einem lauten Kampfschrei schoss meine Faust auf seine Kehle zu. Ich traf, bevor Sesshoumaru abwehren konnte und sah, wie er sich an den Hals griff. Doch nur einen Sekundenbruchteil nach meinem Faustschlag folgte mein linkes Bein und traf ihn an der Seite. Ich unterdrückte einen leisen Aufschrei. Sesshy und sein verdammter Schutzpanzer! Zwar hatte ich ihn trotzdem getroffen, aber das brachte mir relativ wenig... Der Angegriffene knurrte wütend und packte mich an der Kehle, um mich gegen die Wand zu schmettern, doch ein weiterer Tritt meinerseits ließ ihn loslassen. Nun nahm er auch die Hand von der Klinge des Schwertes und ich riss es von der Wand, stellte mich abwehrbreit etwa drei Meter von ihm entfernt hin. Sesshoumaru richtete sich wieder auf und grinste kühl. "So so, du willst also immer noch spielen..." Er griff nach dem zweiten Schwert und nahm es langsam aus seiner Halterung. Dann ging er, mit der Waffe in der Hand, Schritt für Schritt auf mich zu. Entweder wich ich jetzt zurück, oder... "Kyaa!!!" ...oder ich stürzte mich auf ihn. Tja. Mein Instinkt hatte entschieden... Metall traf auf Metall, und ein Kreischen ertönte, als die Klingen aneinander entlangschrammten. Sesshy stieß mich ein Stück weg und ging dann zum Gegenangriff über. Nun gut, es wäre vielleicht doch besser gewesen, vorher darüber nachzudenken was ich hier tat, denn nun fiel mir wieder ein, dass ich kaum mit einem Schwert umgehen konnte. Meine Schlagstöcke wären mir wesentlich lieber gewesen... Doch für weitere Überlegungen blieb keine Zeit - Sesshoumaru griff an und drängte mich immer weiter zurück, bis ich schließlich die Wand an meinem Rücken spürte. Er machte Anstalten, mir die Klinge an die Kehle zu setzen, doch ich ließ mich zu Boden fallen und rollte mich ab. Kaum wieder auf den Füßen griff ich ihn von der Seite an. Eine Lücke! Ich zielte mit der Schwertspitze auf seine ungedeckte rechte Seite, doch bevor ich ihn traf, sauste seine krallenbewehrte Hand herunter. Ich spürte einen Ruck an meinem Schwert - und dann klirrte es, als Metall auf den Steinboden traf. Fassungslos starrte ich auf den Schwertgriff mit nun gekürzter Klinge in meiner Hand - und dann auf den Boden, wo der Rest des Schwertes lag. "Gib auf." "Nein!" Sein Schwert schoss nach vorne, und ich beugte mich zurück, um der Klinge auszuweichen. Gleichzeitig versetzte ich ihm mit meinem Fuß einen harten Kinnhaken. Meine Angst verlieh mir ungeahnte Kräfte, als ich ihn wieder und wieder angriff - bis ich ihm mit einem gezielten Tritt das Katana aus der Hand beförderte und mit einem Faustschlag aus dem Gleichgewicht brachte. Rasch trat ich hinter ihn, zog seinen Kopf mit dem Ellenbogen zurück und setzte ihm das scharfe Stück meiner "Kurzklinge" an den Hals. "So..." keuchte ich. "Wer sitzt hier jetzt am längeren Hebel?!" Doch zu meiner Überraschung lachte Sesshoumaru auf. "Wirklich nicht übel..." räumte er ein, und einen Sekundenbruchteil später rammte er mir seine Krallen in den Arm mit dem Messer und drückte diesen mit Leichtigkeit von sich weg. Ich ging fast wie von alleine in die Knie. Jetzt konnte ich mich nicht wehren - wenn ich meinen Arm in die falsche Richtung bewegte, rissen seine Krallen nur mein Fleisch weiter auf - und es schmerzte bereits jetzt höllisch! Meine kraftlosen Finger ließen den Überrest des Katanas los. Ich versuchte, ihn mit meinem verbleibenden Arm halbherzig zu Würgen, doch ein kräftiger Ruck wirbelte mich durch die Luft und ich kam hart auf dem Boden auf. Da lag ich nun, nach Atem ringend und meinen blutenden Arm fest an mich drückend - und erstarrte, als etwas Kühles plötzlich meine Kehle berührte. Eine Katanaspitze. Und Sesshoumaru hielt das andere Ende in der linken Hand und lächelte überlegen... Woanders "Tja, also, du Idiotin musstest dich natürlich von dem Youkai entführen lassen!" "Ich habe nicht darum gebeten, Baka!" "Nun streitet euch doch nicht..." warf Miroku versöhnend ein - doch Kagome und Inu Yasha achteten nicht auf ihn. Schließlich zuckte der junge Mann mit den Schultern und gesellte sich wieder zu Sango und Shippou. Sie waren wieder einmal auf dem Weg zum Brunnen, und nur noch wenige Meter trennten sie davon, als Inu Yasha plötzlich wie angewurzelt stehenblieb und schnupperte. "Was ist los?" fragte Kagome ungehalten. "Sesshoumaru..." grollte Inu Yasha bedrohlich. "Er war hier..." "W-was?" Auch Shippou schnupperte nun. "Er ist nicht mehr hier..." meinte er daraufhin. "Aber da war noch eine andere Person..." Inu Yasha nickte. "Ja. Schätzungsweise deine Klassenkameradin." Kagome zitterte. "Oh nein... dann... dann ist sie jetzt bestimmt schon tot..:" murmelte sie entsetzt. Miroku legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. "Wir können dann wohl nichts mehr für sie tun..." "Ja", bestätigte Sango. "Am Besten gehen wir in die nächste Stadt und stocken unsere Vorräte auf..." Und so machte sich die kleine Gruppe, eine schluchzende Kagome im Schlepptau, wieder auf den Weg... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ TO BE CONTINUED Tja... das war ein etwas längeres Kapitel... krieg ich dafür auch längere Reviews? *liebschau* XD Nya, hauptsache ihr sagt mir, was ihr davon haltet - für Kritik und Co. bin ich immer offen - solange sie konstrultiv ist ^.^ Ansonsten: Live long & Prosper und wir sehen uns bei Kapitel 9! ^.^ *gg* Eure Cleo [16.5.2003] Kaptel 9 -------- Sodale, bevor ihr mich alle lynscht weil isch nischt - äh weil ich nicht weiterhochlade, kommt hier einfach mal ohne großes Trara Teil 9! ^_^ ENJOY READING!!! ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel neun - Cleo's POV Regungslos starrte ich den Dämon an - und erstarrte, als er das Schwert von meiner Kehle nahm und es beiseite schleuderte. "Genug gespielt. Steh jetzt auf." sagte er knapp. "Ich habe ein paar Fragen an dich." Mühsam brachte ich mich in eine sitzende Position. "Ach, und du denkst, ich beantworte deine Fragen, obwohl du meine nicht beantwortet hast?!" brauste ich auf. Sesshy leckte sich das Blut von den Fingerspitzen. "Ja." sagte er nur kühl und fixierte mich mit seinem Blick. "Vergiss es!" fauchte ich und schloss meine Hand fester um meinen blutenden Arm. "Wenn du nicht freiwillig redest, bringe ich dich dazu. Fragt sich nur, ob das der angenehmere Weg ist..." Ich schluckte. Sesshoumaru machte Ernst... "Du kannst es ja mal versuchen..." knurrte ich und stand auf. "Nun gut, sieht so aus, als müssten wir erst einmal ein paar Prioritäten klären. Erstens: Sprich mich mit ,Sesshoumaru-sama' an." "Nö." "Osuwari." Wieder einmal knallte ich auf den Boden. Fing das jetzt etwa schon wieder an?! Rasch rappelte ich mich auf, starrte wütend in seine Augen. "Falsche Antwort." sagte er nur ruhig. Ich hätte ihn... "Osuwari." sagte er ruhig, bevor ich mich auf ihn stürzen konnte. Merde. So etwa nach dem fünfundneunzigsten "Osuwari" glaubte ich so langsam, dass mein Körper nur noch aus blauen Flecken bestand. Vielleicht war es doch besser, ihm zu gehorchen... Ich setzte mich auf. "Na gut, Sesshoumaru-//sama// - besser?" "Nein." "Baka!" Augenblicklich prangte wieder ein hübscher Schnitt auf meiner Wange und Sesshy funkelte mich aus seinen gelben Augen wütend an. Warum gab er sich eigentlich so eine Mühe mit mir? "Hör mal, Sesshy, am Besten du lässt mich gehen." redete ich los. "Dann bin ich dich los, und du hast mich nicht mehr auf dem Hals, jeder geht seiner Wege, und du hast keinen Stress mehr mit mir." "Ich könnte dich auch töten." "Stimmt. Aber das hättest du wenn dann früher tun müssen..." "Oh, noch ist es nicht zu spät..." er grinste, und ich wich einen Schritt zurück, begab mich in eine Verteidigungshaltung. "Komm nur her..." "Mmmh... du bist zäh, das macht die Sache interessant. Mal sehen, wie du die Sache nach einer Nacht im Kerker siehst" "Kerker?!" Sesshy nickte. "Jep, Kerker. Ich hoffe, du magst Ratten..." "Liebend gerne", sagte ich mit einer vor Sarkasmus triefenden Stimme und machte mich bereit. Freiwillig ging ich nicht dorthin... Auf einmal stand der Dämon hinter mir und griff mir von hinten an die Kehle. Seine Krallen bohrten sich leicht in meine Haut. "Ich kenne eine Menge Wege, die dich zwar nicht töten, aber einem Menschen wie dir höllische Qualen bereiten. Also geh lieber." Zögernd machte ich einen Schritt, packte Fluffys Arm und versuchte, ihn mit einem Judogriff zu werfen, doch augenblicklich bohrten sich die Krallen seiner anderen Hand nahe meiner Wirbelsäule durch die Haut. Ohne einen Laut ging ich in die Knie, als Schmerz in mir aufflammte, und meine Beine mich nicht mehr tragen wollten. "Ich hatte dich gewarnt..." flüsterte er mir ins Ohr, bevor er seine Hand mit einem Ruck zurückzog. Wehrlos musste ich zulassen, dass Sesshoumaru den Kragen meines Kimonos packte und mich locker hinter sich herschleifte. Sein kleiner "Trick" hatte mich fast vollkommen gelähmt, und ich begriff, dass es noch einen weiteren Grund gab, warum mich Sesshy persönlich in den nobelsten Raum des Hauses brachte. Demütigung. Schlichte, simple und verletzende Demütigung. Sehr wirksam, um jemanden zu Brechen... Sesshoumaru zog mich mit Leichtigkeit die langen Gänge entlang, und nach ein paar Minuten, als er endlich Halt machte, merkte ich, wie das Gefühl in meine Beine zurückkehrte. Doch bevor ich mich aufrappeln konnte, hatte er mich am Kragen hochgehoben und trug mich durch eine Tür in einen dunklen Raum. Ich spürte die Kälte, die mir entgegenschlug, Kälte, wie sie nur von nackten Steinwänden kommen konnte. War das etwa der Kerker? Reizend... Fluffy drückte mich fest gegen eine Wand und zog meinen unverletzten linken Arm nach oben. Was hatte er vor? Doch als sich einen Sekundenbruchteil später kühles Metall um mein Handgelenk legte und es verräterisch klickte, wusste ich, dass er mich an die Wand kettete. Na reizend. Halbherzig begann ich, mich zu wehren, biss mir jedoch auf die Unterlippe, als sich seine Hand um meinen verletzten Unterarm legte und leichten Druck ausübte. Es tat weh, einfach nur weh... "Was seid ihr Menschen nur unvernünftig..." hörte ich ihn abfällig murmeln. "Stur und dickköpfig... und dabei nicht einmal fähig eure kümmerlichen kleinen Leben zu schützen..." "Und ihr.. Dämonen... seid verdammte, eingebildete - Aah!!" Der Druck um meinen Arm nahm schlagartig zu, doch ich versuchte, trotzdem weiterzusprechen. "Snobistische... arrogante..." Ich stockte, als ich glaubte, Sesshoumarus Griff würde mir demnächst meinen Arm brechen. Tränen sammelten sich in meinen Augen, verschleierten meine Sicht. Verdammter Youkai... Ich hasste ihn... Nun legte er auch die Fessel um mein rechtes Handgelenk und ließ dann los. Aber er blieb stehen. "Was denn noch?" fragte ich mit brüchiger Stimme und hielt den Kopf gesenkt, damit er mir nicht in meine Augen sehen konnte. Ich wollte nicht, dass er sah, wie ich weinte, wollte dieses Zeichen meiner Schwäche verbergen. Andererseits wollte ich auch, dass er den Hass in meinen Augen sah... Ich schrie leise auf, wohl eher vor Überraschung als vor Schmerz, als sich seine Fingerspitzen auf die Wunde an meinem Arm legten. Erst etwa drei Sekunden später begann es, richtig wehzutun und ich versuchte, meinen Arm von der Berührung zurückzuziehen - jedoch vergeblich. Verdammter Youkai... "Wir werden schon noch sehen, wer hier am längeren Hebel sitzt, Mensch..." murmelte Sesshoumaru und wischte mit dem Daumen vorsichtig das Blut von dem Schnitt an meiner Wange. Dann drehte er sich um und ging mit langsamen Schritten aus dem Raum, wie um mir zu zeigen "Du bist schwach und in meiner Gewalt." Das Fell wehte hinter ihm her, verlieh ihm etwas surrealistisches. Die schwere Kerkertür fiel ins Schloss und ich war allein. Allein mit meinen Gedanken und der Dunkelheit. Irgendwo in der kleinen Steinkammer quiekte etwas leise. Korrektur. Allein mit meinen Gedanken, der Dunkelheit - und den Ratten. Manchmal hasste ich mein Leben... Nach einer Weile hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren. Ich hing in den Ketten und hielt die Augen geschlossen. Irgendwo tropfte Wasser herunter, und dann und wann hörte ich das leise Quietschen der Ratten, die mir noch nicht zu Nahe gekommen waren. Noch nicht. Doch was mir am Meisten zusetzte war diese Kälte, die von den Wänden ausging und sich durch meine Haut bis hin zu meinen Knochen fraß. Bibbernd wünschte ich mir, ich hätte Rin nach Schuhen oder etwas Vergleichbarem gefragt, bevor ich zu Fluffy gegangen war. Tja, Pechsache - hatte ich aber nicht. Also rieb ich meine Füße abwechselnd an meinen Beinen, um sie warmzuhalten. Gleichzeitig versuchte ich auch, das unangenehme Prickeln in meinen Armen zu ignorieren, die schon nahezu blutleer waren. Hatte mich dieser Hohlkopf unbedingt anketten müssen?! Gelegentlich nickte ich ein, schreckte jedoch immer wieder aus meinem oberflächlichen Schlaf hoch, wenn sich mal wieder zwei Ratten fetzten und dementsprechend laut quiekten und fauchten. Wehe, wenn mir die Viecher zu Nahe kamen... Die Kälte schien mich immer weiter zu lähmen, je länger ich in die Dunkelheit starrte, und dann und wann musste ich einen Hustenanfall unterdrücken. Schließlich schloss ich meine Augen und beschloss zu schlafen. Irgendwann... irgendwann würde ich mich an Fluffers rächen... egal wie.... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Cliffhanger? Oo Macht nix XD TO BE CONTINUED kann ich da nur sagen - bleibt mir treu und schreibt viiiiiiiiiiiele Commis ^_^ Eure Cleo ^.^ [23.5.2003] Aiyaaaah, Klein-Cleo fährt in Urlauuuub @_@ Eigentlich wollt ich das gestern an meinem B-Day zusammen mit "Blading Detective" Kapitel 2 hochladen. BD müsste demnächst freigeschaltet werden, bei Unbroken hab ichs total verschwitzt ^^" Deswegen in aller Kürze ein herzliches Dankeschön für all die lieben Kommentare! ^.^ ENJOY READING!!!!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ UNBROKEN Kapitel zehn - Cleo's POV Irgendwann musste ich wohl doch eingeschlafen sein, denn als ich wieder zurück in die Wirklichkeit kam, war mir warm. Ich lag irgendwo, ja - aber meine Hände waren hinter meinem Rücken gefesselt. Vorsichtig bewegte ich mich - hauptsächlich, um mich zu versichern, dass mit mir noch einigermaßen alles in Ordnung war. Die Fesseln waren dabei äußerst störend... Schließlich öffnete ich die Augen. Und schloss sie gleich wieder, als mein Blick auf einen gewissen Youkai fiel. Mit dem redete ich nicht mehr! "Wie hat dir die Nacht gefallen?" durchschnitt seine Stimme die Stille. Ich zog es vor, hoheitsvoll zu schweigen. "Nun ja - ich würde dir raten, ab jetzt etwas kooperativer zu sein." fuhr er gelassen fort und ich knurrte leise. "Wenn du glaubst, Gewalt beeindruckt mich, dann hast du dich geschnitten!" Ups - nun hatte ich doch gesprochen... na ja, egal. Zurücknehmen konnte ich diese Worte nicht, also setzte ich noch einen drauf. "Und Respekt kriegst du deswegen von mir schon gar nicht!!" Stille. Plötzlich legte sich eine Hand unter mein Kinn und ich wurde mit mehr oder weniger sanftem Nachdruck in eine sitzende Position gebracht. Erschrocken riss ich die Augen auf, sah, wie Sesshoumaru vor dem Bett stand und mich so festhielt. Seine gelben Augen bohrten sich direkt in meine, und sein Blick war unerbittlich. Ich schluckte. So sehr ich mich auch bemühte - seine Augen ließen den Kontakt nicht abbrechen. Mein Körper fühlte sich eigenartig paralysiert an, mal abgesehen von der Tatsache, dass ich mich wegen der Fessel sowieso nicht rühren konnte. Wie erstarrt sah ich, dass er sich auf die Bettkante setzte. Doch er hielt mich immer noch fest... Fluffy beugte sich vor, bis die Distanz zwischen unseren Gesichtern nur noch minimal war. Dann lächelte er wieder einmal sein berechnendes Lächeln. "Es wäre schade, wenn auf deiner zarten, dünnen Menschenhaut Narben zurückbleiben würden... meinst du nicht auch?" flüsterte er leise und ließ meinen Blick dabei nicht los. "Das... tun wahrscheinlich eh schon ein paar..." konterte ich mit einem bissigen Tonfall. "Muss nicht zwangsläufig sein... Wenn du auf mich hörst, könnte ich dir wesentlich mehr Freiheiten erlauben..." redete er in diesem leisen Tonfall weiter. Ich schauderte leicht. "Lass mich los!" murmelte ich, versuchte, zurückzuweichen. Doch Sesshy lehnte sich nur noch weiter vor, bis mich das fluffige Fell über seiner Schulter an der Wange kitzelte, so nahe war der Dämon. "Armes Mädchen... du bist hier ganz alleine... keiner würde dir helfen, verstehst du? Keiner..." "Aber du natürlich." fügte ich in meinem sarkastischsten Tonfall hinzu. "Wieso nicht? Ich könnte das tun... wenn du nur etwas.. kooperativer wärst..." "Forget it." "Was?" Ach so - ich vergaß. Als gebürtiger japanischer Dämon hier... wo immer ich auch war... sprach der werte Sesshoumaru-sama ja kein Englisch. Ob ich das zu meinem Vorteil nutzen konnte? ... Eher nicht. "Schau mir mal in die Augen." "Hm? Was ist denn?" fragte ich genervt, und hob meinen Blick, den ich nach meiner englischen Aussage gesenkt hatte. Kaum traf mein Blick auf das gelbgoldene Leuchten in Sesshoumarus Augen erstarrte ich. Waren sie schon vorher so... so tief... so unergründlich und so... magnetisch gewesen...? "Du verstehst doch, ich will dir nichts tun..." sagte er in einem ruhigen Tonfall. "Und du... willst das doch auch nicht, oder?" "Nein..." kam es irgendwie über meine Lippen. Verdammt.. was redete ich hier...? Klar, wer wollte schon, dass einem wehgetan wurde, aber trotzdem... irgendwie... "Du wirst mir jetzt ganz genau zuhören..." sprach er langsam weiter. "Entspann dich." Entspannen. Ja. Klar. Ich würde mich auf jeden Fall bei Sesshoumaru entspannen... war ich lebensmüde? Ich erstarrte erst recht, als er mich plötzlich an den Schultern fasste... und mich an sich heranzog! Zuerst versuchte ich, mich zu wehren - aber vergeblich. Sesshy hielt mich sanft aber unnachgiebig fest an sich gedrückt. "Ich tu dir nichts..." fast wie selbstverständlich strich er über meine Haare, ließ seine Fingerspitzen an meinem Nacken liegen und drückte in leichten, massierenden Bewegungen ein paar Punkte. Ich merkte, wie meine Augen zufielen. Was... was tat er hier...? "Vertrau mir... ich tu dir nicht weh... keiner wird dich hier verletzen..." Wider Willen atmete ich aus, entspannte mich. Ich... hatte Angst. Angst vor Fluffy... aber... in diesem Moment war die Welt einfach nur schwer in Ordnung... Eine eigentümliche Ruhe ergriff von mir Besitz und ich verspürte nicht einmal mehr den Wunsch mich zu wehren. Was war nur los...? Ich wurde hier von Sesshoumaru im Arm gehalten, während er mit seiner ruhigen Stimme sanft auf mich einsprach. Und das Verrückteste daran war, dass es sich nicht einmal... falsch... anfühlte... Seine Hand wanderte nun meinen Rücken herunter und durchtrennte die Fesseln. Ich konnte meine Arme wieder bewegen und zog sie vor mich, spürte nicht einmal das Kribbeln, als das Blut wieder in sie zurückkehrte. Dann entspannte ich mich völlig, ließ mich einfach treiben... "Wie fühlst du dich?" hörte ich Fluffy plötzlich leise fragen. "Gut, Sesshoumaru-sama..." Auszeit mal. WAS hatte ich da eben gesagt?! Sesshoumaru-SAMA?! Ich erschauderte, als ich ihn lachen hörte. Allerdings war es kein beruhigendes Lachen, nichts deutete mehr auf seine vorherige Sanftheit hin. Es klang... gefährlich... und... triumphierend. Wieder einmal hob er meinen Kopf sanft mit einem Finger an. "Wie schön, dass du es endlich einsiehst, Menschenfrau..." Respektvoll senkte ich den Kopf. Ich konnte nichts dagegen tun, es war, als sei ich eine Marionette, die an ihren Fäden gelenkt wurde... Was zur Hölle hatte er mit mir angestellt?! Langsam ließ ich mir die eben geschehenen Ereignisse noch einmal durch den Kopf gehen. Er hatte mir in die Augen gesehen, und dann... irgendetwas an meinem Nacken angestellt. Na toll... und was bedeutete das auf Japanisch?! Sesshy ließ sich auf das Bett zurückfallen und sah mich belustigt an. "Tja, Weib... ich hatte dir gesagt, dass mir keiner widersteht..." "Hai, Sesshoumaru-sama." Ich hätte ihm eine reingewürgt... wenn ich es denn hätte tun können. "Ab sofort stehst du unter meiner Kontrolle. Und... du wirst nie wieder aufmüpfig sein..." Nie wieder war eine lange Zeit. Vor allem für Normalsterbliche wie mich... anscheinend stand ich unter irgendeiner Art Hypnose.. kombiniert mit einem Nervengriff oder so... Die nächsten Tage waren nicht sehr angenehm. Immer, wenn ich bei Sesshy war, blieb mir keine Wahl, als ihm zu gehorchen, war ich jedoch außerhalb seiner Sicht, gelang es mir immerhin, das zu tun, was ich wollte. Verdammt - dieser Youkai hielt im wahrsten Sinne des Wortes die Fäden in der Hand und demütigte mich so gut er konnte. Meist nur Kleinigkeiten - aber das summierte sich natürlich. Er genoss es, mich zu kontrollieren - und meine Wut nahm zu. Bis... nun ja. Drei Tage später... "He, Weib, komm her!" Ich kochte bereits vor Wut, kam aber dennoch zu ihm herüber. Hatte ja keine Wahl. "Bring mir noch was zu Essen." "Sag ,bitte', Schwachkopf!" Sesshy starrte mich an. Ich starrte ihn an. Dann stand er bedrohlich auf. "Wie. War. Das?" Ups. Was war jetzt eigentlich los? Anscheinend wirkte die Hypnose nicht mehr... Ich schauderte, als ich seinen Blick sah. Sesshy war nicht gerade ein netter Youkai - und jetzt war er gerade zu allem fähig... "N-na ja, w-weißt du..." begann ich, mich herauszureden und wich immer weiter zurück, je näher Fluffy mir kam. Dann drehte ich mich auf dem Fuße um - und RANNTE. Schliddernd bog ich um eine Kurve - und sah Sesshoumaru vor mir stehen. "Merde..." fluchte ich leise, und machte eine 180°-Wendung. Doch ich war keine zehn Schritte gelaufen, da trat Sesshy mir schon wieder in den Weg. Wie zum Kuckuck schaffte er das bloß?! "Du hast es gewagt... mir zu widerstehen?!" zischte Sesshy wütend. Es war zu spät für Rückzieher... "Tse.. ja, habe ich, du Blitzmerker!" schnauzte ich zurück. Ich sah ihn wie in Zeitlupe. Er stürmte vor. Seine Krallen fuhren durch die Luft, und ich glaubte, sie glühen zu sehen. Doch ich wartete nicht ab, sondern sprang mit einem gewaltigen Satz in Richtung des Fensters, schützte mein Gesicht mit meinen Armen. Das Glas gab mit einem ohrenbetäubenden Klirren nach, und ich spürte, wie sich nadelspitze Splitter in meine Arme und teilweise sogar durch meinen Kimono, den ich immer noch trug, bohrten. Wieso hatte ich nicht meinen Anzug angezogen?! .. Okay, die Hypnose, das zählte als Argument... aber egal. Es ging abwärts - und war rasant. Geistesgegenwärtig stieß ich einen lauten, wütenden Schrei aus - der mir wohl das Leben rettete. Denn als ich hart auf dem Boden ankam hatte ich außer ein paar blauen Flecken keine Verletzungen. Gerade noch mal gut gegangen... Es klang vielleicht abartig, aber es war so. Das hatte man mir schon früh im Karate beigebracht... (Anm. d. A: Is wirklich so!!!) Aber egal. Keine Zeit, um nachzudenken. Ich rappelte mich auf und nahm die Beine in die Hand. Kleinere Zweige und Blätter klatschten mir ins Gesicht, als ich mir meinen Weg durchs Gestrüpp bahnte, und ein Anflug eines Déjà-vu überkam mich. So ähnlich war ich schon einmal gelaufen... doch diesmal... würde ich mich nicht erwischen lassen... Erst, als ich etwa eine Stunde gelaufen war, machte ich eine kurze Pause. Sah nicht so aus, als ob Sesshy mir folgte... wenn ich aber genau darüber nachdachte gab es sowieso nur einen Ort, an den ich früher oder später zurückkehren musste. Der Brunnen... Dort würde er auf mich warten... Fragte sich jetzt nur: Wo lag dieses verdammte Ding?! Am Besten, ich ging einfach mal drauf los... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ to be continued... *gg* Also dann bis in etwa einer Woche! ^.^ Schreibt mir bis dahin schön viele Kommentare, dann gibt's Kapitel 11! ^_^ Sess: *Cleo ne Kopfnuss verpass* Du lädst das so oder so hoch, baka. Cleo: Ach ja? *Zunge rausstreck* *wegflitz ^^° Tschöööööööööö!!! ^.^ Cleo [31.5.03] Kapitel 11 ---------- Ohne viele Worte - ich bin wieder da... *grins* Und hier ist auch Teil 11 ^-^ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel elf - Cleo's POV Etwa nach vier Stunden stieß ich zu meiner Überraschung auf eine Stadt. Na ja, eigentlich war es eher ein größeres Dorf... ich schätzte es mal auf zwei- bis dreitausend Einwohner. Meine von den Scherben zerschnittenen Arme hatte ich mit Stoffstreifen aus dem Innenfutter des Kimonos verbunden, doch auch jetzt noch pochten sie unangenehm. Es wurde Morgen, und die ersten Händler machten ihre Läden und Stände auf. Ich selbst verzog mich in einen der Hinterhöfe und versuchte, mich einigermaßen ansehnlich zu machen, sodass man mich nicht für eine Moorhexe hielt. Es glückte sogar einigermaßen, und ich machte es mir auf einem Karren bequem. Ich war müde... Es musste so gegen Nachmittag sein, als ich wieder aufwachte. Von meinem "Versteck" aus konnte ich Stimmen hören - ein reges Markttreiben schien dort zu sein... doch noch lauter knurrte mein Magen. Ich musste zusehen, dass ich was zu Essen bekam... So rutschte ich von dem Karren herunter, prüfte noch einmal mein Aussehen und begab mich dann unter die Leute. Ein paar von ihnen warfen mir zwar merkwürdige Blicke zu, doch das kümmerte mich nicht weiter. Vor dem Marktstand einer alten Dame, die Obst und Gemüse verkaufte, machte ich Halt. "Entschuldigung..." begann ich und verbeugte mich höflich. "Was kann ich für dich tun, mein Kind?" krächzte die alte Frau und musterte mich. "Na ja... ich... wollte Euch fragen, ob Ihr mir vielleicht eine kleine Aufgabe habt, mit der ich mir ein paar Äpfel oder so verdienen kann... ich habe kein Geld bei mir..." antwortete ich und verharrte noch immer in meiner Verbeugung. "Schau mich mal an." Augenblicklich hob ich den Kopf und sah ihr in die Augen - und sie nickte. "Hmmm.. ja, hast nen ehrlichen Blick... ich könnte tatsächlich ein wenig Hilfe mit den schweren Obstkisten gebrauchen... zum Dank kannst du dich hier Sattessen." "Arigatou!" Ich verbeugte mich noch mal kurz und trat dann zu dem Kistenstapel. Sowas zu tragen war für mich kein Problem - dafür machte ich schon zu lange Kampfsport... nur hatte ich verdammt noch mal gegen Sesshy keine Chance... Frustriert hob ich eine Kiste an und war überrascht, dass sie so schwer war. Trotzdem konnte ich sie noch ohne Probleme tragen. "Wo soll die hin?" fragte ich, und die alte Frau deutete auf den Platz. So baute ich nach und nach den ganzen Kistenstapel ab, und lauschte den Erzählungen der Alten. "Diese Idioten... haben die Kisten nicht richtig geliefert, diese Grünschnäbel... haben sie mir einfach irgendwohin gepackt, und eine alte Frau damit alleine gelassen... Wo kommst du her, Kätzchen?" Die Frage überraschte mich - und ich packte die Kiste erst mal auf den Boden, um den Stand neu mit Äpfeln aufzufüllen. "Na ja..." ich beschloss, zu lügen - das war besser so, denn ich konnte erst sagen, wo ich herkam, wenn ich genau wusste, wo ich war. "Um genau zu sein... ich weiß es nicht." "Hast du dein Gedächtnis verloren?" Das hatte jetzt SIE gesagt. Aber das war in etwa das, was ich mir zurechtgelegt hatte. "Ja... seitdem streif ich halt umher und such nach Anhaltspunkten... tja, und kurz vor der Stadt bin ich dann einer Räuberbande untergekommen... die haben mir dann mein letztes Geld abgeknöpft..." "Armes Mädchen... du kannst gerne ne Weile hierbleiben..." Ich fühlte mich trotz allem nicht wohl dabei, die alte Dame zu belügen... "Nein, das geht schon... ich will bald weiter... am Besten noch heute." Nebenher sortierte ich das Obst und bediente sogar noch ein paar Kunden. All das tat ich eigentlich eher unbewusst. Meine Gedanken waren ganz woanders. Ich musste herausfinden, wo ich war... beziehungsweise hinmusste... "Sumimasen..." wandte ich mich noch mal an die Frau. "Das Einzige, an das ich mich noch erinnere ist ein Brunnen..." "Ein Brunnen?" "Ja... klingt idiotisch, ich weiß... aber es ist so... ist hier in der Nähe zufällig einer?" "Nur der Dorfbrunnen... sonst weiß ich von keinem... tut mir leid." "Schon okay..." ich lächelte und wandte mich wieder der Arbeit zu. Schade... Na gut, aber ich würde meinen Weg schon noch finden... Nach ein paar Minuten bedankte sich die alte Dame bei mir und sagte mir, ich dürfe mir etwas zum Essen raussuchen. Ruhig mehrere Sachen, schließlich hätte ich genug dafür getan. Dankbar nahm ich mir zwei Äpfel und noch ein bisschen Gemüse, bedankte mich und ging. Mittlerweile wurde es dunkel. Am Besten, ich suchte mir noch etwas, wo ich übernachten konnte... Vorsichtig ging ich weiter durch die schmalen Gassen, kam schließlich an einen etwas breiteren Hinterhof. Wie angewurzelt blieb ich stehen, als ich ein leises Geräusch hinter mir hörte. Ich drehte mich um - und schrie erschrocken auf, als ich in ein paar gelbgoldener Augen starrte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ to be continued... ...ausgerechnet ein Cliffhanger - ich bin gemein, ich weiß... *eg* Tut mir außerdem leid, dass das Kapitel nur so kurz geworden ist ^.^" Bis denne! ^-^ Eure Cleo [12.6.2003] Aiyah, ich bitte vielams um Verschuldigung, weil ich euch mit dem 12. Kapitel so hab hängen lassen T^T Hab grad ziemlich Stress in der Schule, muss noch meine Jahresarbeit abliefern und dafür jeden Tag proben, deswegen war ich abends meist zu müde, um was hochzuladen... Ship: Das war ne müde Ausrede, Cleo... -_- Cleo: Ach, sei ruhig, Kitsune... ^^" Ohne viele Worte, danke an alle von euch, die mir bisher immer so liebe Kommentare geschrieben haben, und ich hoffe, ihr bleibt mir weiterhin treu ^^ (Kommentare, Kritik und Verbesserungsvorschläge sind weithin gern gesehen ^.^) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel zwölf - Cleo's POV Mein Schrei wurde augenblicklich unterbrochen, als mir mein Gegenüber die Hand auf den Mund presste. "Keinen Laut!" zischte er, und ich beruhigte mich etwas. Dann sah ich ihn das erste Mal richtig an. Es war nicht Sesshoumaru... obwohl man die beiden auf den ersten Blick leicht hätte verwechseln können. Trotzdem raste mein Herz wie wild, als sich der Fremde vorbeugte, und leicht schnüffelte. "Du stinkst nach IHM." Ich befreite mich von der Hand auf meinem Mund und wich zurück. "W-was.. meinst du... Sesshoumaru?" stammelte ich - und sah, wie sich sein Blick augenblicklich verfinsterte. "Ja, genau den meine ich. Bist du eine Spionin von ihm, oder..." er schnupperte noch mal. "Kann es sein, dass dein Name Cleo ist?" "W-woher weißt du das?!" fragte ich alarmiert. "Keine Zeit - komm mit." lautete die knappe Antwort. "Aber..." "Arrgh, Menschen, ihr macht immer alles so kompliziert!" Bevor ich protestieren konnte, hatte er mich einfach auf den Arm genommen und war mit einem gewaltigen Satz auf das nächste Hausdach gesprungen. "Hey... Hey! Lass mich runter!!" "Sei ruhig!" fauchte er - und ich zog es vor, zu schweigen. Im Moment konnte ich mich eh nicht groß zur Wehr setzen - und ich war auch zu müde dazu... wer dieser Knabe hier wohl war? Er sah Fluffy verdammt ähnlich... Sein Weg führte uns außerhalb der Stadtmauer, und von Weitem konnte ich das Flackern eines Lagerfeuers sehen. Kurz, bevor wir in Sicht waren, setzte er mich ab und zog mich weiter mit. "Wo gehen wir hin?" fragte ich noch mal. "Wirste schon sehen." war die knappe Antwort - und schon bogen wir um eine Baumgruppe und standen vor dem Lagerfeuer. Ich sah vier Personen und eine Art Katze darum herumhocken, die uns alle musterten. Ein paar Sekunden herrschte Stille. Dann sprang eine der Personen mit einem leisen Schrei auf und stürzte sich auf mich. "Cleo!!!" Verblüfft schloss ich meine Arme um eine weinende Kagome, die mir schier die Luft abdrückte. "Ka...gome...?" fragte ich vorsichtig, und sie sah mich an. "Ich bin so froh, dass du noch lebst... wir alle haben gedacht, Sesshoumaru hätte dich umgebracht..." "Eigentlich ein Wunder, dass er es nicht getan hat..." murmelte der Fluffy-Verschnitt und ich sah ihn an. "Er war mehrmals kurz davor... wie heißt du eigentlich? Du siehst ihm irgendwie ähnlich..." Der Dämon blickte mich kurz an und lächelte dann. "Mein Name ist Inu Yasha. Und ja, ich bin leider mit diesem Baka verwandt... er ist mein Halbbruder..." sein Blick verfinsterte sich, als er an Sesshy dachte. Nun fiel mir auch die Kette um seinen Hals auf, die meiner aufs Haar glich. Tatsächlich... hmm... kaum zu glauben, denn so wie dieser.. wie hieß er doch gleich...? Inu Yasha? So, wie er jetzt schaute, konnte man kaum glauben, dass sie wirklich Halbbrüder waren... Kagome zog mich zum Feuer. "Das hier ist Sango..." Eine junge Frau winkte mir lächelnd zu. Hinter ihr stand ein Bumerang mit Ausmaßen, die sogar Sesshy umgehauen hätten... "...das hier Miroku..." Der junge Mann stand auf und küsste mir galant die Hand. Ich errötete und musterte ihn genauer. Sofort fiel mir auf, dass er an seiner rechten Hand einen Handschuh und eine Kette trug, wie sie für Buddhisten üblich waren. "...der Kleine hier ist Shippou..." "Ich bin nicht klein!!" protestierte der Kleine und stand auf. Er ging mir gerade einmal bis zum Oberschenkel und hatte einen langen buschigen Fuchsschweif. "...und die vierte im Bunde ist Kirara." Kagome deutete auf die Katze, die - wie ich überrascht feststellte - zwei flauschige Schwänze hatte. Nun ja. Mittlerweile wunderte mich das eigentlich gar nicht mehr... "Cleo, erzähl uns alles, was dir passiert ist..." bat Kagome, und drückte mich neben sich auf den Boden. "Uhm... mach ich gerne, aber ich hab da zuerst mal noch ein paar kleine Fragen: Wo bin ich überhaupt?" Kagome seufzte. "Okay. Du bist in Japan - allerdings im Japan der Vergangenheit." "Bitte WAS?!" Nun lauschte ich doch zuerst Kagomes Geschichte, wie sie mir von ihren Abenteuern auf der Suche nach den Splittern des Shikon no Tama, und von ihren Freunden erzählte, und dann begann ich mit meiner Story. Ich ließ nur dann und wann ein paar Details weg, die durch das Fieber getrübt waren, aber im Großen und Ganzen stimmte alles. Stille. "So ist das also..." murmelte meine Klassenkameradin. "Hai." bestätigte ich. "Und es scheint so, als wolle er mich zurückhaben..." "Untypisch für meinen Bruder. Er hasst Menschen..." "Eben..." "Na ja, am Besten, wir bringen dich wieder in deine Zeit zurück, Cleo..." meinte Miroku und lächelte. "Klar... nur wird Fluffy am Brunnen warten, so wie ich das sehe." Wieder eine Stille. "FLUFFY?!" wiederholte Kagome dann. "Ja..." erwiderte ich ungerührt. "Denkt ihr etwa ich tu ihm den Gefallen und sprech ihn mit Sesshoumaru-sama an?" "Nicht wirklich..." "Na also." Wir unterhielten und noch eine Weile und legten uns dann Schlafen. Während ich dem Knistern der letzten Flammen lauschte und kurz vor dem Hinüberdämmern in die Traumwelt war, ging mir noch durch den Kopf, dass ich ein verdammtes Glück hatte, gleich auf Kagome gestoßen zu sein... Am nächsten Morgen weckte mich Shippou, indem er an mir herumschnupperte. Als ich mich aufsetzte und ihn fragend anblickte, deutete der Kleine auf meine verbundenen Arme. "Was ist da passiert?" "Uhm... sagen wir mal so: auf meiner Flucht gestern war mir ne Fensterscheibe im Weg... aber die Schnitte sind nicht tief..." "Sie sollten trotzdem behandelt werden..." "Passt schon, ich will euch keine Mühe machen..." "Dämonen jagen macht Mühe, Cleo, oder diese Splitter da beschützen..." mischte sich Sango ein, die eben wachgeworden war. "Aber das hier nicht. Trotzdem... wir sollten uns beeilen... wenn dieser Youkai so reagiert wie du denkst, ist es besser, wir machen uns bald auf den Weg..." "Aber dann bringt ihr euch auch in Gefahr..." wandte ich ein. "Wir haben schon Schlimmeres überstanden." entgegnete Sango ruhig. "Shippou, weck diese zwei Penntüten hier. Kirara? Wir brauchen deine Hilfe." Kirara maunzte kurz und dann wuchs sie. Nicht einfach irgendwie so, sie wurde groß, größer... bis sie die Größe eines Säbelzahntigers erreicht hatte. Außerdem schienen ihre Pfoten nun in Flammen zu stehen. "Wow..." staunte ich nur. Sango kletterte währenddessen auf Kiraras Rücken. "Steig auf, Cleo." "Aber... hält sie das auch aus?" Miroku winkte ab. "Kirara-chan schafft das schon - sie hat schon wesentlich mehr getragen..." Er gab mir keine weitere Zeit zum Protestieren, sondern packte mich um die Taille und setzte mich auf den Rücken der Riesenkatze. Wenig später saßen auch Kagome, Inu Yasha und Shippou auf Kirara - und die Katze stieß sich mit einem mächtigen Stoß vom Boden ab. Ich zuckte überrascht zusammen und krallte mich in ihr Fell. Plötzlich spürte ich, wie jemand beruhigend die Arme um mich legte. Es war Miroku... Dankbar für seine Unterstützung lockerte ich meinen Griff in Kiraras Fell und wagte einen Blick nach unten. "Wunderschön..." entfuhr es mir, als ich die Landschaft unter uns vorbeiziehen sah. "Hmhm..." Der "Flug" verlief witzig, dann und wann rissen Sango und Miroku ein paar Witze, und dazwischen zofften sich Inu Yasha und Kagome. Shippou mischte überall mit und ließ sich sogar von mir knuddeln. Doch je näher wir dem Ziel kamen, desto stiller wurden alle. Kaum verwunderlich... Und nach wenigen Stunden setzte Kirara zum Landeanflug an. Sofort stiegen wir alle ab und sahen uns um. Etwa zwanzig Meter vor uns war der Brunnen. Kagome stieß mich in die Seite. "Er scheint nicht da zu sein... ab in den Brunnen..." Ich nickte und rannte gemeinsam mit ihr los. Doch wir kamen keine zehn Schritte weit, da sauste ein Schemen von der Seite direkt auf mich zu. Bevor ich ausweichen konnte, schoss etwas Rotes vor - und zwei Schwerter trafen klirrend aufeinander. Fluffy und Inu Yasha... Nur: Wo hatte Inu dieses mächtige Schwert her? Soweit ich mich entsinnen konnte, hatte er nur eine rostige alte Klinge bei sich getragen... Egal. Kagome packte mich am Arm und riss mich weiter. Der Brunnen kam immer näher, hinter uns klirrten die Schwerter... Adrenalin durchschoss meine Adern und ich legte noch einen Zahn zu. "Osuwari!" hallte plötzlich Sesshoumarus Stimme laut - und ich wurde mitten im Lauf abgebremst und auf den Boden geschleudert. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Sesshy auf mich zusprang, aber von Sango und ihrem Bumerang abgelenkt wurde. "Los, weiter!" Kagome zog mich auf die Beine und hastete weiter. "Osuwari!" Verdammte Kette! Trotzdem rappelte ich mich wieder auf - das Ziel war so nahe... Hinter mir schrie Sango auf, und ich wollte herumfahren, doch Shippou sorgte dafür, dass ich weiterrannte. Der Brunnen... nur noch... ein paar... Schritte... Plötzlich stand Sesshoumaru auf dem Rand des Brunnens. Wie hatte er das geschafft?! Es war ein Ding der Unmöglich- ach so, ja, er war ja ein Dämon... Sango, Miroku und Inu Yasha stürmten an mir vorbei und stürzten sich auf den Youkai. Sie taten so viel für mich... aber keine Zeit für Rührung - gemeinsam starteten Kagome und ich zum Endspurt, rannten, rannten - der Boden flog unter unseren Füßen dahin... Sesshoumaru befreite sich von den Dreien... Noch ein paar Schritte... Er hechtete nach vorne... Gleich... Gleich... Kagome griff nach meiner Hand... Sesshoumaru hetzte weiter... Wir sprangen... Sesshoumaru sprang... Und wir fielen... fielen in den Brunnen. Ich merkte, wie Sesshoumaru gerade noch meine Haarspitzen erwischte. Ein paar Haare hatte ich ihm dabei wohl geopfert... dann hörte ich einen entrüsteten Schrei von ihm... und dann gar nichts mehr. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... Nochmals gomen nasai, dass ich euch mit so nem Cliffhanger hab hängen lassen, aber... ach egal, lest, verzeihz mir und ich bin zufrieden ^^ Sorry auch, wenn ich Miroku und Co. nicht wirklich getroffen habe, denn genauso wie Rin kannte ich die Charaktere nur vom Hörensagen und ungefähren Beschreibungen ^^" Eure Cleo [7.7.2003] Kapitel 13 ---------- Tadaima! *reinkrück* Hat mir wer ein Taschentuch? *wurde von ner dicken Erkältung überrannt* X.x" Aber egal... Gute Neuigkeiten: Kapitel 19 ist fast komplett geschrieben, und Kapitel 20 ist in Planung - es dauert also noch eine Weile, ehe mir der Stoff ausgeht... ^^ Hach jechen, ihr seid so lieb zu mir... *snüff* Nochmals vielen lieben Dank für eure Kommentare! *alleknuffel* *schnurr* Nur weiter so, das freut das Autorinnenherz XD ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel dreizehn - Cleo's POV "Cleo? Cleo, komm zu dir!" hörte ich Kagomes flehende Stimme und schlug die Augen auf. Um mich herum war es dunkel. "Wo... wo sind wir?" "In unserer Zeit..." "Gottseidank..." ich stieß einen erleichterten Seufzer aus und setzte mich auf. "Sag mal.. wieso bin ich diesmal durch den Brunnen gekommen.. und das letzte Mal nicht?" "Na ja..." Kagome half mir auf die Füße, und wir begannen, den Brunnen hochzuklettern. "Eigentlich kann nur ich durch den Brunnen. Und Inu Yasha, weil er auf mich aufpasst... aber ansonsten müssen alle, die da durch wollen, etwas von mir bei sich tragen... was weiß ich, ein Haar oder so..." "Ich hatte ein Haar von dir an meinem Anzug hängen..." murmelte ich, als mir dieses Detail wieder einfiel. "Auf jeden Fall... ich kam nen Tag später als du dort an... ach, egal..." Kagome öffnete die Tür und Sonnenlicht flutete hinein. Dann griff sie mir an den Hals und zog vorsichtig die Kette unter meinem Kimono hervor. "Ich wusste nicht, dass du so eine Kette trägst..." "Hai... hab ich völlig verpennt, euch zu erzählen... Sesshoumaru hat sie mir umgehängt, und ich kriege sie nicht mehr ab... kannst du nicht...?" "Nein, bedaure. Das kann nur der, der sie dir umgehängt hat, und der, der den Zauber beherrscht. Sieht so aus, als müsstest du sie für immer tragen..." "Ermutigend..." "Tut mir leid..." "Passt schon... oh je, wie soll ich das nur im Kampfsport erklären? Ich kann doch nicht mit Kette trainieren..." murmelte ich vor mich hin - bevor ich schwankte. "Cleo, du schläfst jetzt erst mal ne Runde." ordnete Kagome an und schubste mich voran ins Haus. Wir gingen an ihrem verschlafenen Bruder und an ihren Großvater vorbei, die uns nur flüchtig zunickten. Anscheinend waren sie solche Abenteuer von Kagomes Seite aus schon gewohnt. "Aber... ich sollte nach Hause..." protestierte ich schwach, doch Kagome schob mich in ihr Zimmer und sorgte dafür, dass ich mich hinlegte. "Ich bin aber dreckig..." murmelte ich, als sie mich zudeckte. "Mir doch egal - ich muss mein Bett eh neu überziehen." Verloren. Ohne, dass ich etwas dagegen tun konnte, fielen meine Augen nach wenigen Sekunden zu, und ich schlief ein. Es war seltsam. Ich wusste, dass es nur ein Traum war - die ganze Zeit, aber... es war seltsam. Sesshoumaru, immer wieder Sesshoumaru, der mich wütend anstarrte. Seine hypnotisierenden Augen, seine Stimme... und dann sein Bruder... das krasse Gegenteil... nicht wirklich böse, aber trotzdem... Shippou... Sango... Miroku.. Kirara... Kagome... sie alle waren da... redeten unverständliches Zeug... bis sie einer nach dem anderen verschwanden. Zurück blieb nur noch Sesshoumaru, von oben bis unten mit Blut besudelt. Und ich begriff, dass er meine Freunde umgebracht hatte... "Nein!!" zitternd fuhr ich hoch, blickte in Kagomes braune Augen. "Ein Alptraum?" fragte sie und ich nickte. "Träume sind Schäume... sie können dir nichts tun... schlaf also weiter..." Sie strich mir über die Stirn und meine Augen fielen wieder zu... Erst so gegen Abend wachte ich endgültig wieder auf. Kagome verfrachtete mich in die Badewanne und beantwortete mir nebenher alle meine Fragen. Und ich hatte viele... Drüben... im Damals hatte sie mir nur eine Kurzversion verzapft, aber nun erfuhr ich alles bis ins kleinste Detail. Dann rückte ich mit der so ziemlich vollständigen Version meines Erlebten rüber. Manche Dinge hatte ich nicht vor den anderen anschneiden wollen, aber nun... "...es war manchmal echt schrecklich..." endete ich und tauchte meine zitternden Hände unter Wasser. "Und das Dumme ist, dass ich wahrscheinlich noch mal zurückmuss wegen der Kette..." "Du wirst gar nichts dergleichen tun, klar, Cleo?" unterbrach mich Kagome. "Ja, aber..." "Kein aber. Nicht, solange Sesshoumaru noch so eine große Gefahr darstellt..." Und wann dann? Wenn Inu Yasha seinen Halbbruder gekillt hatte? Dann wurde ich die Kette auch nicht mehr los... "Na gut..." murmelte ich widerwillig. Nun ja, ich hatte doch, was ich wollte... ich war wieder zurück... keine blutrünstigen Dämonen und kein Sesshoumaru mehr... nun gut, halt eben so eine dämliche Kette... die mir wahrscheinlich erhebliche Probleme beim Sport einbrachte... Trotzdem, eigentlich konnte ich froh sein, mit dem Leben davongekommen zu sein... Schließlich wurde ich in die Küche bugsiert und musste erst etwas essen, bevor Kagome mich heimbrachte. Meine Eltern hatten mich kaum vermisst - sie waren auf Geschäftsreise gewesen - mit anschließendem Urlaub. Sie hatten angenommen, ich sei mit Freundinnen verreist - was Kagome und ich für das Beste hielten. So stimmten wir zu. Na ja, im Prinzip war ich ja auf ner... ähm... Reise... gewesen... sogar innerhalb Japans... Aber egal. Kagome ging - und für mich begann wieder der wunderbare, angenehme, gewohnte Alltag... "So'n Scheiß..." frustriert knallte ich meinen Taschenrechner in eine Ecke meines Zimmers. Heute war der letzte Tag, an dem ich meine Mathehausis machen konnte - und ich peilte sie auf keinem Auge. Ich war schon vorher nicht sonderlich gut in Mathe gewesen, aber jetzt, nachdem ich mehr als drei Wochen weggewesen war... in diesen drei Wochen war eine Menge neuer Stoff dazugekommen... wie sollte ich das nur je wieder nachholen?! Seufzend stützte ich meinen Kopf auf und schloss die Augen. Jedoch öffnete ich sie gleich wieder, als mir die vergangenen Wochen wieder ins Bewusstsein kamen. Ich hatte mich bemüht, sie zu vergessen, aber das ging eben nicht auf Knopfdruck... Egal. Am Besten, ich brachte Mathe hinter mich, bevor es kritisch wurde... Die nächsten Tage verliefen eigentlich ruhig - mehrere Anschisse in der Schule, da ich drei Wochen lang "nicht am Unterricht teilgenommen hatte", Streit mit den üblichen Idioten... und endlich wieder Training. Zwar hatte es erst einmal einer kleinen Demonstration meinem Karate-sensei gegenüber gebraucht, dass ich die Kette nicht abziehen konnte, aber dann durfte ich doch trainieren. Und ich genoss es... Ich ging jeden Tag gleich nach der Schule, also meist sogar Mittags ins Dojo und verließ es erst wieder, wenn es bereits dunkel war. Es war... wie eine Droge, von der ich zu lange auf Entzug gewesen war. Und irgendwie hatte ich das Bedürfnis, noch besser zu werden... Aber was sollte das? Fluffy konnte ich damit nichts mehr beweisen, schließlich würde ich ihn hoffentlich nie wieder sehen... Trotzdem war da in mir diese Spannung, dieses Bedürfnis, einfach vorbereitet zu sein.... Der Kuckuck wusste, warum... Nun gut, ich ging jedenfalls immer erst, wenn mich der Sensei rausschmiss, unterrichtete meine eigene kleine Gruppe und genoss mein Leben in vollen Zügen. Doch eine Woche später geschah etwas, das die Sachlage völlig veränderte... Zwischenspiel "Es bringt nichts, Kagome. Wir müssen es ihr sagen..." "Verdammt, Sango!! Ich habe mir fest vorgenommen, dass ich sie da nicht noch mal mit reinziehe!!!" fauchte die Angesprochene zurück. Ein leises Räuspern ließ die beiden Streitenden herumfahren und sie sahen Kaede auf der Schwelle ihrer Hütte stehen. "Ich finde, wir sollten das Mädchen zumindest einweihen..." murmelte die Alte. "Ja, aber..." "Kagome, ich weiß, ich kann dich zu nichts zwingen, aber ich bitte dich... es gibt keinen anderen Ausweg, als sie herzubringen. Sie muss entscheiden, ob..." "Okay... ich bringe sie her..." murmelte Kagome geschlagen. "Aber ich lasse nicht zu, dass ihr sie zu etwas anstiftet, klar?!" Plötzlich trat Miroku zu ihr und legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. "Keiner wird sie zu etwas zwingen... wir finden einen anderen Weg, verlass dich drauf, Kagome..." Das Mädchen seufzte und ging in Richtung Brunnen. Der Wind spielte mit ihren langen Haaren Sie wollte das nicht, verdammt noch mal... es reichte doch, wenn sie in dieser Zeit unterwegs war... aber anscheinend... Wenig später verschwand Kagome wieder in ihre Zeit. Nur noch drei Paar Augen sahen ihr hinterher... Cleo's POV Kagome kam gleich auf mich zu, kurz nachdem ich am Morgen das Haus verlassen hatte. "Hör mal, Cleo... es gibt Probleme..." "Probleme welcher Art?" fragte ich und blickte sie neugierig an. "Ich muss dich bitten, noch mal mit in die Vergangenheit zu kommen... dort wird dir alles erklärt..." Es erstaunte mich selber, dass ich gleich damit einverstanden war, und so kehrten Kagome und ich der Schule den Rücken und eilten zum Schrein. Rasch verstaute ich meine Schultasche in ihrem Zimmer und betrat danach wieder den Schrein mit dem "heiligen" Brunnen. Kagome nahm mich an der Hand und wir sprangen in die Tiefe. Es war... beängstigend... aber diesmal wurde ich wenigstens nicht bewusstlos, immerhin etwas. Kaum waren wir "drüben" in der Vergangenheit, bugsierte mich Kagome in ein nahes Dorf. Verdammt. Bei meinem ersten Trip hierher war ich genau in die falsche Richtung gelaufen. So viel also zum Thema "Orientierungssinn"... Jedenfalls kamen wir bald an einer Hütte an, in der schon Miroku, Sango, Kirara und eine alte Frau warteten, die Kagome mir als Kaede vorstellte. Ich sah mich um. "Wo sind Inu Yasha und Shippou?" Betroffenes Schweigen. Ups. Da lag also der Youkai begraben... Ich sah mich ruhig um und wartete auf eine Erklärung. "Es ist so, Cleo..." begann die Alte. "Sesshoumaru hat die beiden entführt!" platzte Sango heraus - und ich starrte sie entsetzt an. "Wie bitte?!" "Ganz recht, er hat Inu Yasha und Shippou entführt..." wiederholte Kaede. "Und er droht sie zu töten, wenn..." "Lasst mich raten. Als Lösegeld fordert er mich, oder?" Schweigen. "Das fasse ich als ,ja' auf." murmelte ich. Kagome blickte mich an. "Du wirst nicht einmal dran denken, dich auszuliefern, klar?! Wir... wir kriegen die beiden schon irgendwie anders da raus!" stammelte sie. "Klar doch. Und bevor ihr auch noch in die Nähe der beiden kommt, hat er sie schon gekillt. Sesshoumaru hat keine Skrupel, so etwas zu tun..." entgegnete ich, war aber in Gedanken bei Inu und Shippou... wie mochte es ihnen nur gehen? Inu konnte sich wehren, aber bei dem Kleinen war ich mir nicht so sicher... "Nein... nein, es muss einen anderen Weg geben!" Kagome schüttelte den Kopf. "Ich bringe dich zurück..." Widerstandslos ließ ich mich zu dem Brunnen bringen und klammerte mich an Kagome fest, als wir hineinsprangen. Kaum waren wir wieder drüben, holte ich meine Schultasche und verschwand in Richtung meines Zuhauses. Erst, als Kagome außer Sicht war, öffnete ich meine Hand und musterte den Inhalt. Ein paar von Kagomes Haaren... Zuhause klebte ich die Haare mit etwas Tesa zusammen, legte noch einen Streifen von rotem Isolierband drumherum, damit ich sie leichter wiederfand. Dann begann ich, einen kleinen Rucksack zu packen. Ich beschloss, den Kimono zu tragen, den ich inzwischen wieder geflickt hatte. Er gehörte nicht in diese Zeit - genauso wenig wie mein Anzug in die Vergangenheit gehörte. Dann nahm ich noch eine ordentliche Mahlzeit zu mir. Wahrscheinlich die letzte für längere Zeit, die ich hier zu mir nehmen konnte. hmm... diesmal würde ich Schuhe mitnehmen... Die Zeit bis zum Abend verbrachte ich versteckt vor Kagomes Haus und wartete, bis sie von einer scheinbar erfolglosen Sitzung aus der Vergangenheit zurückkehrte. Ein paar Schritte brachten mich zu dem Brunnen. Ich umklammerte Kagomes Haare fest mit einer Hand - und ließ mich in die Tiefe fallen... Ab jetzt gab es kein Zurück mehr... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... *hatschi* So, das wars mal wieder für heute... *schneuz* Ich hoffe, der Teil hat euch gefallen - lasst es mich bitte wissen, ja? =) *unauffällig auf Kommentarseite deutet* *pfeif* Ach ja... mal ne Umfrage: Was denkt ihr, wie wird die Story ausgehen? =) *g* Ich meine, ich hab da zwar schon ein paar Ideen, aber es würde mich interessieren, wie ihr darüber denkt! ^.^ *nochmal wink* Also dann bis denne ^^ Eure Cleo [12.7.2003] Kapitel 14 ---------- Mama mia... ich vergess ja andauernd "Kapitel soundso" drüberzuschreiben @_@ Also beim Index... seid so lieb und verzeiht mir Schusselchen diese Fehler ^^" So bin ich nun mal ^.^ *g* Soooo, ich hab noch kurz ein paar kleine Statements zu machen, nicht zuletzt angeregt durch ein paar von Rogue's Fragen... *g* Aaaalso... - Gomen nasai, wenn die Charaktere etwas OOC sind, damals, als ich die FF angefangen habe, kannte ich Rin, Sango, Miroku und Kirara nur vom Hörensagen und wusste auch nicht, wie stark Sesshy wirklich ist ^^" Habt Nachsicht, das legt sich und ich hoff, ich kanns im Lauf der restlichen Story ausbessern ^.^ - Zweitens: Sesshy BEHÄLT in meiner FF seinen linken Arm, ich find ihn einarmig so... unausgeglichen...? Oo" ^^" Ihr wisst, was ich meine, ich mag ihn zweiarmig lieber und Ende Banane XD - Zum Dritten taucht in diesem Kapitel ein neuer Chara auf, dem ich hier wohl noch nicht allzuviel Tiee verpasst habe... vielleicht ändert sich das, mal sehen, aber ich würde gerne wissen, was ihr von ihm denkt ^.^ ENJOY READING!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel vierzehn - Cleo's POV Kaum drüben angelangt kletterte ich aus dem Brunnen. Perfekt - es war bereits am Dunkelwerden. Krampfhaft versuchte ich, mich zu erinnern, aus welcher Richtung Kirara geflogen war und schlug so nach kurzem Überlegen den Weg ein, den ich auch bei Beginn meines letzten Trips gegangen war. Fluffys Schloss war ein ganz schönes Stück weg gewesen... das musste ich jetzt alles laufen. Eigentlich wollte ich gar nicht zu diesem Idioten zurück - aber dass wegen mir zwei Youkais, die ich als meine Freunde betrachtete, sterben mussten, konnte ich genauso wenig zulassen. Es war eine verdammte Zwickmühle... Nun gut, mal von der positiven Seite gesehen... ... uhm... ich wurde eventuell diese dämliche Kette los? Nya, an sich schon was Positives, aber trotzdem... mir wäre wesentlich wohler bei der Sache gewesen, wenn nicht ausgerechnet Sesshoumaru die Kontrolle über diese Kette gehabt hätte... Je weiter ich rannte, damit mich die anderen nicht so leicht einholen konnten, desto flauer wurde das Gefühl in meinem Magen. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass das Angst war. Schlichte, reine Angst. Und ich konnte nichts dagegen tun... Bis zum Mittag kam ich relativ zügig voran. Meine Schuhe erleichterten das Vorankommen zwar ungemein, aber trotzdem fühlte ich mich nach einer Weile so eingeengt, dass ich sie auszog und an meinen Rucksack band. Mit nackten Füßen lief ich also weiter und genoss die Freiheit. Schätzungsweise würde die Ruhe nicht mehr lange andauern... Ich beschloss, eine kleine Pause zu machen, und ein bisschen am Fluss zu rasten. Doch irgendwie konnte ich mich nicht entspannen. Wusste der Geier warum... Mein Kopf fühlte sich schwer an. Na ja, wahrscheinlich konnte ich noch ne Mütze Schlaf vertragen... aber nicht jetzt. Je eher ich mein Ziel erreichte, desto früher kamen Inu und Shippou wieder frei. Also rappelte ich mich auf und nahm noch einen Schluck Wasser. Dann machte ich noch eine kleine Übung, um meinen Rücken zu entlasten. Rucksacktragen ging auf die Knochen... Na ja, egal. Ich schulterte das lästige Teil und begann, weiterzujoggen. Hoffentlich verfehlte ich Fluffy's Schloss nicht, und hoffentlich... hoffentlich hatte er den beiden noch nichts angetan... Unwillkürlich rannte ich ein bisschen schneller, drosselte aber mein Tempo sofort wieder. Es brachte nichts, wenn ich mich zu schnell verausgabte, sondern ich musste mein Tempo durchhalten, sonst musste ich viel zu oft rasten - und das war nicht der Sinn der Sache. Schon lange hatte ich unbekanntes Terrain betreten und hastete weiter, immer dem Flusslauf nach. Auch als es dämmerte, machte ich nicht Halt, sondern nahm mir vor, noch ein Stückchen weiterzumachen. Zwei Leben hingen von mir ab... Erst, als ich in der Dunkelheit über eine Wurzel stolperte und hinfiel, merkte ich, dass es keinen Sinn mehr hatte, jetzt weiterzulaufen. So setzte ich also meinen Rucksack ab und sah mich erst einmal um. Anscheinend war ich wieder auf ner Art Lichtung gelandet - aber bisher schrillte in meinem Kopf noch kein Alarm auf. Hier war es einigermaßen sicher, auf mein Gefühl konnte ich mich verlassen... Trotzdem hob ich einen dicken Ast vom Boden auf. Tja - besser als Nichts, meine Waffen hatte nämlich noch immer ein gewisser Youkai... Im fahlen Mondlicht begann ich, die Rinde des Astes mit einem Taschenmesser abzuschaben, bis er mir einigermaßen gut in der Hand lag. Zur Probe ließ ich ihn herumwirbeln. hmhmm... fühlte sich nicht schlecht an... Vor allem hatte ich jetzt auch eine Waffe... nicht, dass ich mich nicht auch ohne hätte verteidigen können, aber so fühlte ich mich wesentlich- Ich erstarrte, als ich etwas zu spüren glaubte. Hier war jemand! Prüfend ließ ich meinen Blick über die nachtschwarzen Silhouetten um mich herum gleiten. Kein Zweifel... irgendjemand... und zwar... Hinter mir! Ich fuhr herum, doch mein Stockwirbel traf nur leere Luft. Einen Sekundenbruchteil später ertönte ein kaltes Lachen und ich erschauderte. Es war nicht Fluffy - und genau deswegen fühlte ich mich noch viel unwohler... "Wer ist da?!" fragte ich laut in die Dunkelheit und lauschte, alle Sinne aufs Äußerste angespannt. Hinter mir raschelte es und ich drehte mich wieder blitzschnell um - doch wieder war da niemand. Es war zum Auswachsen... und je öfter ich Geräusche hinter mir hörte, desto klarer wurde mir, dass der Unbekannte mit mir spielte... "Okay, genug mit den Spielchen!" rief ich schließlich und blieb abwartend stehen. Hoffentlich musste ich jetzt nicht kämpfen - denn dafür war ich denkbar schlecht ausgerüstet. Ein Kimono und ein lausiger Stock - na toll... Denken, Cleo, Denken... aber das hatte ich wohl vor meinem Trip vergessen... "Wie du willst..." antwortete eine rauhe, leicht zischende Stimme - und augenblicklich erschien ein Stück vor mir eine ganz in Schwarz gekleidete Gestalt, die ich erst gar nicht richtig erkennen konnte. Ich ahnte nur, dass das hier nichts Gutes bedeuten konnte... "Wie nett... ich war noch auf der Suche nach meinem Essen..." sprach die Gestalt weiter. In dieser - übrigens definitiv männlichen - Stimme schwang eine Spur von Belustigung mit - und dieser Tonfall... nun, er behagte mir ganz und gar nicht. Ich schluckte unmerklich. "Das hat man mir schon mal gesagt." gab ich so lässig wie möglich von mir - und erinnerte mich an den Erd-Youkai, der mich WIRKLICH fast verspeist hätte, wenn Sesshy mir nicht meinen Hintern gerettet hätte. Nur war er dummerweise nicht hier - und eigentlich bezweifelte ich, dass er mir noch mal helfen würde... Ich war also auf mich alleine gestellt... Die Gestalt verschwand plötzlich, und ich fuhr herum, als ich hinter mir ein Geräusch hörte. Da stand der Schatten, erheblich näher an mir dran, als mir lieb war. Ich sprang zurück. "Bleib mir vom Leib!" zischte ich und behielt den Fremden wachsam im Auge. "Hmm... du riechst appetitlich... es wird mir eine Freude sein, dich zu verspeisen..." "Tse... tut mir leid, ich hab meiner Mutter versprochen mich nicht von Dämonen fressen zu lassen!" konterte ich. "Das ist mir doch egal." bekam ich als Antwort. "Ich habe Hunger. Zuerst werde ich dein Blut trinken, denke ich mal..." "Träum weiter, Alter!" fauchte ich hitzig. "Wie süß... ein Menschenweib, das denkt, es hätte eine Chance..." "Gibt es eigentlich in dieser verdammten Welt einen einzigen Dämon, der die grundlegendsten Formen der Höflichkeit beherrscht?!" Die Haltung meines Gegenübers wurde bedrohlicher. Ups... ich und meine große Klappe... Wie in Zeitlupe sah ich den Unbekannten auf mich zusausen, scharfe Krallen blitzten im Mondlicht... Doch ich machte nur einen Schritt zur Seite und lenkte ihn mit einer leichten Drehung von mir weg, sodass er auf dem Boden landete. Lang lebe Aikido... Doch mein Triumph währte nicht lange - schon musste ich mich wieder zur Wehr setzen - was mir auch einigermaßen gelang. Trotzdem wurde ich immer weiter zurückgedrängt... Verdammt! Warum zur Hölle war ich nur so schwach?! Manchmal konnte ich das Gesicht des Fremden sehen. Es sah menschlich aus... doch eine innere Stimme sagte mir, dass das nur eine Farce war. Vor allem, als seine Augen aufglühten und er wie besessen lachte. Warum, warum zum Donnerwetter passierte so was nur immer mir?! Und so langsam kam ich außer Atem... wir mussten wohl schon länger als eine Viertelstunde kämpfen... sonst würde ich nicht so viel Sauerstoff benötigen... sicher, ich war in Kämpfen eigentlich ziemlich ausdauernd, aber normalerweise ging es auch nicht um mein Leben! Der Unbekannte blieb stehen, und auch ich verharrte in Kampfstellung. "Hmm... hmmhahaahaaa!!! Du bist wirklich nicht schlecht für einen Menschen... es wird mir eine Freude sein, dich zu töten..." "Dafür musst du mich aber erst mal kriegen!" entgegnete ich und drehte mich auf dem Fuß um. Doch ich kam keine drei Schritte, da stand der Fremde direkt vor mir, sodass ich fast gegen ihn prallte. Eine Hand packte mich an der Kehle, und ich wurde in die Luft gehoben, baumelte hilflos über dem Boden. Doch eine Sekunde später besann ich mich und trat dem Fremden mit dem Knie ins Gesicht. Es klappte, und ich wurde mit einem Schmerzensschrei losgelassen. Augenblicklich rappelte ich mich auf, doch seine Krallen sausten zischend herunter, trafen meinen Hals und zogen eine lange Spur über meine linke Halshälfte vom Kieferknochen bis zum Schlüsselbein. Nun war es an mir, vor Schmerz aufzuschreien, aber wenigstens brachte ich ein bisschen Distanz zwischen den Psycho und mich. Wir standen beide schweratmend da, und ich spürte, wie die Wunde an meinem Hals pochte und schmerzte. Der Fremde knurrte. "Dafür... wirst du leiden... bevor ich dich töte..." Na reizend... als ob ich das noch nicht jetzt schon tat... aber Moment, was tat sich denn jetzt?! Die Hände des Fremden begannen, unheilvoll zu leuchten, und hätte ich nicht instinktiv einen Sprung zur Seite gemacht, wäre ich wohl voll von einer Art elektrischem Energieblitz getroffen worden. Damnit - ich steckte wirklich in Schwierigkeiten... "Was bist du eigentlich für'n Youkai?!" fragte ich finster. Wenn es mir gelang, ihn abzulenken... "Ein Nachtyoukai - mit einer Vorliebe für menschliches Blut." gab er zurück. "Also ein Vampir." stellte ich fest. "Hä?!" "Schon gut..." Na toll... ein menschenfressender, blutgeiler Vampir, der mich auf dem Speisezettel hatte. Mein Leben wurde echt nie langweilig... Am Besten machte ich, dass ich hier wegkam. Wieder einmal wirbelte ich herum und begann, im Zickzack davonzurennen, aber ich war nicht schnell genug. Ich hörte es zischen, und britzeln - und dann wurde ich voll von einer der Energiekugeln getroffen. Augenblicklich verlor ich jegliche Kontrolle über meinen Körper, meine Nervenbahnen brannten wie flüssiges Feuer und ich sah Sterne. Wie ich hart auf dem Boden aufschlug, bekam ich kaum mit, doch dann flauten die Schmerzen einigermaßen ab, und zurück blieb nur mein gelähmter Körper - und ein absolut grauenhaftes Gefühl der Hilflosigkeit... Da ich auf dem Bauch gelandet war, verrieten mir nur meine Ohren, dass der Fremde zu meinen Füßen stand. Verdammt... ich war wehrlos... "So geht es allen aufmüpfigen Menschen..." sagte der Youkai und lachte. Es klang grauenvoll - und ich schauderte. Hilflos... "Zuerst werde ich dein Blut trinken... bis du dich auch ohne Lähmung kaum noch bewegen kannst..." begann er aufzuzählen. Ein zufriedener Unterton schlich sich in seine Stimme, und er kniete neben mir nieder, löste das Haargummi aus meinem Zopf um mir durch die Haare zu fahren. Weg hier, weg hier... wenn ich es nur gekonnt hätte! "Dann... werde ich noch meinen Spaß mit dir haben, bevor ich dich dann langsam aufessen werde... und du... wirst bis zuletzt am Leben sein, bis ich dir dein Herz herausreiße... und... du wirst schreien..." Das hätte ich am Liebsten schon jetzt getan - aber ein dicker Kloß im Hals verhinderte das. Ich musste zulassen, dass ich an den Haaren hochgezogen und gegen einen Baum gelehnt wurde. Mit einer Hand verhinderte der Vampir-Verschnitt, dass ich umkippte. "Lass... mich..." flehte ich leise, doch vergebens. Ich sah das triumphierende Aufblitzen in seinen Augen, als er anfing, langsam und genüsslich die Bänder, die meinen Kimono verschlossen, aufzuziehen. "Schrei... denn niemand wird dich hören..." raunte er leise, als er mit den Krallen über meinen Bauch strich. Ich schloss die Augen. Verdammt, ich hatte keine Chance... ich war tot... hilflos... Tränen liefen mir über die Wangen, doch ich schwieg, sagte nichts. Auch nicht, als der Fremde seine Hand zurückzog, und weitere Wunden an meinem Hals anbrachte. "Was für ein Festmahl..." Na toll... tja, in solchen Momenten sollte man immer beten, oder? Nur war ich dummerweise Atheist - und mir fielen ums Verrecken keine derartigen Sprüchlein ein. Ich war einfach nur tot... und niemand... konnte mir noch helfen... Gerade in dem Moment, in dem der Fremde an mein Blut wollte, hörte ich ein zischendes Geräusch und einen Schmerzensschrei. Dann wurde ich abrupt losgelassen und landete wieder unsanft mit dem Gesicht zum Boden. Mein Herz klopfte wie wild, und ich blinzelte die Tränen weg, als ich Kampfgeräusche hörte, die mit einem wütenden Schrei endeten. "Ich komme wieder... verlass dich drauf!" kreischte der Vampir - und dann war Stille. Eine schreckliche Stille... die schließlich von leisen Schritten durchbrochen wurde. Wer war das...? Hände packten mich sanft an den Schultern und zogen mich sachte in eine sitzende Position. Ich wurde gegen denjenigen gelehnt, der mich nun auf den Schoß genommen hatte und sachte umarmte. Dann spürte ich, wie eine Zunge zärtlich über die Wunde an meinem Hals leckte und zuckte vor Schmerz zusammen. Doch der zweite Unbekannte ließ sich nicht beirren und machte weiter, und nach einer Weile ließen die Schmerzen nach. Ich zwang mich, meine Augen zu öffnen... alles war verschwommen... doch am Rande meines Gesichtsfeldes sah ich etwas Weißes wehen. Fast wolkenähnlich... "Sess...hou...maru...?" flüsterte ich schwach - und augenblicklich stoppte die Zunge. Einen Augenblick später wurde sie zurückgezogen - so, als sei es dem Youkai peinlich, bei so etwas ertappt worden zu sein, als hätte er das getan, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ich wurde hochgehoben und gab einen leisen protestierenden Laut von mir, der jedoch sofort wieder verstummte, als ich in Sesshoumarus Augen blickte. Ohne ein Wort nahm er zusätzlich noch meinen Rucksack und stieß sich dann elegant vom Boden ab. Ganz am Rande registrierte ich, dass der Sprung gut und gerne zwanzig Meter hoch und vielleicht anderthalb mal so weit gewesen war, doch da landete Sesshy schon auf einem Ast und sprang weiter. Müde schloss ich die Augen und dämmerte weg. Ich konnte sein Herz schlagen hören... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... Na, was sagt ihr zu Ketsuei? *neugierig* Mal sehen, wie's mit ihm weitergeht, ne? *gg* Schreibt mir, wie ihr's fandet - und falls ihr Fragen habt, nur raus damit, Fragen sind sehr wichtig, denn nur, wenn ein Buch keine Fragen mehr offen lässt, ist es gut XD Wenn ihr welche habt, RAUS DAMIT XD Eure Cleo ^.^ [18.7.2003] Kapitel 15 ---------- Soooodale... ^.^ Kaum zu glauben, dass ich Schusselchen tatsächlich verpennt hab, VOR dem Urlaub noch einen Teil hochzuladen, gomen nasai, gomen nasai!!!!!!!! *ganz doll verbeug* >.<" Aber hier kommt ja schon Kapitel 15 - aber vorher möchte ich noch auf ein paar Kommentare von euch eingehen ^^ @Seiya: zu KURZ? O.o" Ach du liebes Bisschen XD Nya, freut mich ja, dass dir die FF gefällt, aber ich muss mir das ja alles ausdenken ^^" *gg* Ne, ne, Scherz... Kapitel 15 ist etwas länger... glaub ich... und meine handschriftlichen Kapitel zu Unbroken werden auch immer länger, also keine Sorge - Mangel an Lesestoff ist noch nicht in Sicht ^^ @Tearless: Dank, dank! ^.^ *verbeug* Gomen, dass ich den Teil nicht früher hochgeladen habe, aber ich hoffe, er kommt noch nicht zu spät =P *g* @KasumiTendo: Na ja... E-he-he... ^^" War wohl eher so, dass Sess das Mädel wiedergefunden hat statt umgekehrt ^^" Und was den anderen Youkai angeht... der kann noch fieser =P *gg* ... Was Sess jetzt vorhat...? O.o" ... Lass dich überraschen und lies das Kapitel XD @Rogue: Nyan, nur fast ein Vampir ^^ Im Gegensatz zu unseren bissigen Freunden kann das Kerlchen hier sich durchaus dem Tageslicht aussetzen. Nur Kopfschmerzen kriegt er davon. Ach herrje, das kommt davon, wenn man so lange über nen Psychopathen nachgrübelt, den man für ne FF benötigt und der sich dann plötzlich selbstständig macht X.x (@Baku, falls du das lesen solltest: Grüße an die Magis!) Was einen weiteren Auftritt dieses... "Helden" angeht, so fürchte ich, musst du dich überraschen lassen XD Mal schauen... ^.^ Mh... was das mit den "Freunden" angeht... na ja, kurz gesagt: Cleo hat sich da wohl unbewusst gedacht, dass Kagomes Freunde auch ihre Freunde sind oder so - ist noch ungeklärt ^^" Wenn du möchtest, kann ich später in der FF nochmal drauf zurückkommen ^.^ @Hrafna: Denkst du, Sess lässt sein Brüderlein und so nen kleinen Naseweis frei im Schloss rumlaufen? *g* Nee, der schließt die schön irgendwo ein, keine Sorge - an dem ist ein Polizist verlorengegangen XD @Yvonne: Wie ich so einfach aufhören kann? Ganz einfach, ich tu's XD *grins* Aber jetzt geht's ja weiter - auch ohne Anbetung meiner Story *knuffz* (Kannste aber gerne tun wennde willst *auf Shrine deut* XD) So, genug palavert, ich hoffe, die meisten Fragen jetzt beantwortet zu haben ^^" ENJOY READING!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN Kapitel fünfzehn - Cleo's POV Meine Nase juckte. Ich wollte mich kratzen, doch dann bemerkte ich, dass ich meinen Arm kaum bewegen konnte. Also blieb ich ruhig mit geschlossenen Augen liegen und wartete, bis das Jucken abklang. Blieb nur noch die Frage, warum ich mich einfach nur... schlapp und müde fühlte. Und warum mir so angenehm warm war... Noch einmal versuchte ich, meinen Arm zu bewegen - sogar mit Erfolg; ich schaffte es, mich zu kratzen - auch, wenn mir mein Körper nur sehr schwerfällig gehorchte. Okay. Vielleicht wurde es so langsam mal Zeit, mein Hirn wieder einzuschalten, und mal rauszufinden, was meine letzten Erinnerungen waren. Uh-oh... nicht gut, wirklich gar nicht gut... An was ich mich da erinnerte gefiel mir überhaupt nicht. Nacht. Youkai. Blut. Lähmung. Sesshoumaru. ... Na toll... er hatte mir SCHON WIEDER meinen Hintern gerettet!!! Es war zum Verrücktwerden... warum hatte er mich nicht einfach diesem Vampir da überlassen, wenn er mich unbedingt hatte brechen wollen? Dann wäre er mich losgewesen, ich ihn auch... na ja gut, und mein Leben... Aber warum zur Hölle hatte er das getan?! Er hasste Menschen! Aber egal - wichtig war erst einmal, dass Inu Yasha und Shippou hier rauskamen... und DANN konnte ich mir Sorgen um meine Haut machen. Also. Wo fing ich an? "Bleib liegen, Cleo!" Kinderhände drückten mich zurück auf das Bett. Verdammt... jetzt konnte sogar RIN mich schon ohne Weiteres runterdrücken... dann hatte ich gegen Fluffy erst recht keine Chance... "Es geht.. mir gut..." knurrte ich frustriert. "Nein, tut es nicht." Kaum erklang die Stimme des mächtigen Hundedämons, wich Rin respektvoll zurück. Und ich... schaltete auf stur. "Woher willst gerade DU wissen, wie es MIR geht?!" fauchte ich kraftlos und hörte die federleichten, nahezu lautlosen Schritte Sesshys, der sich langsam näherte. "Ich habe oft mit solchem Youkai-Pack gekämpft und weiß sehr wohl, wie sich so eine Lähmung anfühlt." entgegnete er eisig. "Ich kann mich übrigens nicht daran entsinnen, dich um Hilfe gebeten zu haben..." grollte ich und behielt die Augen geschlossen. Ich wollte keinen sehen... vor allem nicht IHN! "Rin, würdest du mal bitte kurz rausgehen? Dieses... Weib... und ich haben Einiges zu besprechen." Ich hasste ihn. Aber irgendwie seltsam, dass er zu der Kleinen so nett sein konnte... Wie hieß es so schön? Ausnahmen bestätigten die Regel. Und Sesshy hasste Menschen. Punkt, Ende, Aus. Die Tür ging - und dann herrschte Stille, bis Sesshoumaru das Wort ergriff. "Du bist also gekommen." "Glaub mir - wenn ich eine große Wahl gehabt hätte, wär ich nie gekommen!" Wider Willen hatte ich bei meinem Ausbruch eben die Augen geöffnet und starrte nun in Sesshoumarus honiggoldene Augen, die mich fest fixierten. "Aber du BIST gekommen - und das ist das Entscheidende." Sesshoumaru setzte sich neben mich auf die Bettkante. "Hätt ich die beiden verrecken lassen sollen? Wo wir... grad beim Thema sind: Lass sie frei - ich bin ja schließlich hier!" "Sobald du wieder gesund bist werde ich einen von ihnen freilassen." "... Auszeit mal - das ist gegen die Abmachung!" brauste ich auf - nur um in einen Hustenanfall auszubrechen. Als ich mich wieder beruhigt hatte, war meine Stimme fürs Erste mal weg, und ich konnte Fluffy nur wütend anfunkeln. Und das tat ich. Ich hasste ihn. Ihn und sein berechnendes Lächeln, das er auch jetzt wieder zur Schau stellte. "Für einen Menschen bist du erstaunlich zäh... dein Schwachpunkt sind deine Freunde - also werde ich einen von ihnen hierbehalten. Nur um sicherzugehen, dass du keine Schwierigkeiten machst." "Unfair..." flüsterte ich tonlos und merkte, wie sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildete. "Unfair... so ist das Leben eben..." flüsterte Sesshoumaru mit einem leicht verbitterten Unterton und fuhr mir mit einem Finger leicht über die Wange. Ich zuckte zurück und funkelte ihn wütend an. Zu mehr war ich momentan nicht in der Lage. Aber sobald ich wieder gesund war konnte er was erleben... dann würde ich diese Kette loswerden... und dann sah Sesshy mich nie wieder - und ich war ihn endlich los! "Hast du kein Mittel gegen die Lähmung?" knurrte ich leise und ließ ihn nicht aus den Augen. "Doch, habe ich. Bleibt nur noch die Frage, ob es dir lieber wäre, unter extremer Übelkeit, Fieber, Bauchkrämpfen..." "Okay, ich glaub's dir!" unterbrach ich ihn. Na reizend... Dann lieber ein paar Tage länger gelähmt... obwohl... aaach, verflucht - tief im Inneren hoffte ich doch immer noch, dass das alles nur ein Alptraum war, aus dem ich gleich einfach aufwachte... Doch es war leider, leider real... Sesshoumaru legte mir noch einen kalten Lappen auf die Stirn und stand dann auf. "Ich nehme mal an, du willst diese zwei nutzlosen Youkais sprechen." sagte er in einem neutralen Tonfall. "Ja." erwiderte ich knapp. Am Besten, ich redete nicht mehr mit ihm als unbedingt nötig... Seine Schritte entfernten sich kaum hörbar und es war still um mich herum. Aber nicht lange. Schon wenige Minuten später hörte ich Inu Yashas unverkennbares Geschimpfe den Flur vor meinem Zimmer entlanghallen, bis sich schließlich die Tür erneut öffnete, und... "Cleo!!!" Einen Sekundenbruchteil später saß Shippou auf meinem Bauch und starrte mir besorgt in die Augen - und einen Moment später tauchte Inu Yashas Gesicht in meinem Blickfeld auf. Ich lächelte matt. "Hi Jungs..." Inu Yasha jedoch blickte mich finster an, sodass ich ein murrendes "Was ist denn?!" von mir gab. "Verdammt - du hättest nicht hierher kommen sollen, du Riesenbaka!" schnauzte der Halbdämon unverwandt los. "Hätt ich euch lieber sterben lassen sollen?!" "Er hätte uns schon nicht gekillt!" "Doch, das hätte er!!! Idiot! Hör zu..." ich setzte mich mühsam auf. "Er wird einen von euch freilassen. Ich werd dann versuchen, den anderen auch noch hier rauszuhauen, und bis ihr wieder beide frei seid, werdet ihr oder die anderen absolut nichts unternehmen, ja?! Ein Fehltritt und es war alles umsonst!" "Aber-" "Haben wir uns verstanden?!" wiederholte ich scharf. Inu Yasha schloss den Mund und nickte mürrisch. "Hai." "Gut." ich legte mich wieder hin und schloss die Augen. Scheiße... um mich drehte sich alles... Shippou kuschelte sich in meine Halsbeuge und ich entspannte mich. Noch hatte ich nicht aufgegeben... noch... war ich im Rennen... und ich würde es Fluffy nicht einfach machen... Die Tür öffnete sich wieder, und ich hörte Rin leichtfüßig hereinhuschen. "Sesshoumaru-sama sagt, ihr sollt jetzt wieder gehen..." sagte sie. "Den Teufel werd' ich tun..." knurrte Inu Yasha. "Inu~uuu..." murmelte ich und öffnete die Augen wieder. "Worüber haben wir gerade gesprochen?" Ein leises Knurren war die Antwort - gefolgt von Sesshoumarus kühlem Lachen. "Wie nett... mein Halbbruder lässt sich von einem Menschen herumkommandieren... aber keine Sorge, dieses Menschenweib wird bald nicht mehr so aufsässig sein..." Ich würde ihn umbringen. "Das möchte ich sehen!" feixte Sesshy - und mir wurde bewusst, dass ich meine Morddrohung eben laut ausgesprochen hatte. Definitiv nicht mein Tag... "Aach, halt einfach die Klappe..." grollte ich und schloss die Augen. "...und mach dich schon mal... auf dein Ende gefasst..." Shippou sprang schließlich vom Bett herunter, und ich war gottfroh zu hören, dass Inu Yasha und der kleine Fuchsdämon ohne Schwierigkeiten abzogen. Sobald ich sie hier draußen hatte, konnte Fluffy was erleben... und dann... würde ich ihn nie mehr wiedersehen müssen... Ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen schlief ich langsam ein. Doch die Ruhe währte nicht lange und irgendwann wachte ich wieder auf, öffnete die Augen - und hätte sie am Liebsten gleich wieder geschlossen. Sesshoumaru saß auf meiner Bettkante und blickte mich aus seinen hypnotischen gelben Augen fest an. "Was willst du?" knurrte ich mit geschlossenen Augen und verwünschte ihn nach Timbuktu. "Es wäre so einfach..." "Nani?" [="Was?"] Ich zuckte leicht zusammen, als er mit einer Kralle wie zärtlich über die eben verheilte Wunde an meinem Hals strich. "Dich zu brechen. Es wäre einfach... aber dann wäre es keine Herausforderung mehr... ich will, dass du dich freiwillig unterwirfst..." "Träum weiter, Baka!" fauchte ich "Oh, glaub mir... am Schluss wirst du mich um Gnade anwinseln..." "Halluzinatorische Erscheinungen... üble Sache, du solltest dich besser hinlegen und ausruhen." Diesmal gestattete ich mir den Anflug eines triumphierenden Lächelns, als ich Fluffy leise knurren hörte. Eins zu eins. Gleichstand... Egal... was auch passierte.. dieser Youkai würde mich nicht kleinkriegen... Nicht, wenn ich es verhindern konnte... "In drei Tagen wirst du wieder aufstehen, und dann sehen wir weiter, Weib!" spie Sesshoumaru aus und stand abrupt auf. "Das wird ne interessante Herausforderung." gab ich so ungerührt wie möglich zurück und hörte, wie sich Sesshy entfernte. Scheiße, hatte ich Angst... Drei Tage... soviel Zeit hatte ich noch... bis mein Leben endgültig zur Hölle wurde... Diese Gnadenfrist verflog viel zu schnell für meinen Geschmack. Die wenige Zeit, die ich wach war, und in der ich das unangenehme Kribbeln der verschwindenden Lähmung besonders deutlich mitbekam, machte sich eine andere Art Lähmung in mir breit, ließ meinen Atem oftmals stocken und meine Phantasie die übelsten Dinge ausmalen. Angst. Es war nicht gerade beruhigungsfördernd, dass Sesshoumaru immer wieder für kleine Ewigkeiten vor meinem Bett stand und mich mit einem wissenden, undurchdringlichen Lächeln musterte. Wusste er etwas, das ich nicht wusste? Etwas, das mir schaden konnte? Mein Herz raste und mein Puls war auf hundertachtzig. Ruhe? Was war das? Ruhig war ich nur, wenn ich schlief - und nicht einmal das tat ich ruhig. Dennoch bewahrheitete sich Sesshoumarus Vorhersage, und ich war drei Tage später wieder auf den Beinen. Leider. Ich hatte es bisher immer gehasst, krank zu sein - aber dieses eine Mal wünschte ich mir, dass ich noch etwas länger im Bett bleiben gemusst hätte. An jenem Morgen wurden Inu Yasha und Shippou noch einmal zu mir ins Zimmer gebracht und musterten mich besorgt und prüfend. "Okay, noch einmal eindrücklich: Ihr werdet nichts unternehmen, klar?" schärfte ich ihnen ein und blickte vor allem Inu Yasha fest in die Augen. Von den beiden Youkais hier vor mir würde er wahrscheinlich am Meisten Schwierigkeiten in dieser Hinsicht machen. Doch bevor er irgendetwas erwidern konnte, ging die Tür auf und mein "Lieblings"Youkai kam herein. "Inu Yasha - du kannst gehen. Der Kleine bleibt hier." sagte er knapp - und sofort blitzte es in Inus Augen protestierend auf. "Aber-" "Entweder du gehst, oder ich bringe dich um!" knurrte Sesshoumaru - diesmal wesentlich gereizter. Er... schien heute nicht gerade bester Laune zu sein... Merde alors... Inu Yasha funkelte ihn an. Ich konnte förmlich die Blitze sehen, die zwischen den beiden so verschiedenen Halbbrüdern hin und her zuckten. Ein Kampf, den keiner aufgeben wollte, aber einer musste aufgeben... Zu meiner Erleichterung lenkte Inu Yasha ein und senkte mit einem leisen Knurren den Blick. Dann ging der Halbyoukai zur Tür - blieb aber noch für einen Moment so vor Sesshoumaru stehen, dass sich ihre Schultern streiften. Erst jetzt fiel mir dieser Größenunterschied zwischen ihnen auf... "Wenn du ihnen auch nur ein Haar krümmst... bist du tot... das schwör ich dir..." knurrte Inu Yasha drohend. "Und du denkst, du würdest das schaffen? Na, ich weiß nicht... Halbblutyoukais sind schwach..." spöttelte Sesshoumaru mit einem provokanten Lächeln - und augenblicklich saßen Inu Yashas Krallen an seiner Kehle - was seine Miene jedoch nicht verschwinden ließ. Es geschah so schnell, dass ich es gar nicht richtig mitbekam, jedenfalls flog Inu Yasha plötzlich mit einem leisen Schrei durch die Luft und knallte hart auf den Boden, seinen offensichtlich ausgerenkten Arm haltend. Verdammt. Sesshoumaru war schnell... Ich stand wackelig auf und blickte Sesshy herausfordernd in die Augen, als er sich mir in den Weg stellte. "Lass mich durch." sagte ich mit vor unterdrückter Wut zitternder Stimme. Da Sesshoumaru jedoch keinerlei Anstalten machte, meiner Aufforderung Folge zu leisten, ging ich kurzerhand um ihn herum und kniete mich zu Inu Yasha. "Ganz ruhig - ein ausgerenkter Arm ist nichts Schlimmes... ich kenn mich vielleicht nicht mit Giften und so aus, aber das gehört zu alltäglichen Sportverletzungen." Mist. Diese Spitze in Richtung Sesshy hatte ich mir nicht verkneifen können... "Das könnte jetzt leicht wehtun..." warnte ich den Halbdämon, als ich seinen Arm fest packte und ihn mit einem Ruck wieder einrenkte. Inu Yasha zuckte nur kurz zusammen, als der Knochen mit einem laut hörbaren Knacken wieder einrastete. "Schon ihn noch ein bisschen. Bei euch Youkais verheilt so was ja schneller, von dem her dürftest du kein Problem mehr damit haben..." Mit den Augen gab ich Inu Yasha heimliche Zeichen, es besser nicht auf die Spitze zu treiben und zu verschwinden - und zu meiner Überraschung stand der Hanyou auf, warf Sesshoumaru noch einen letzten Deathglare zu und verschwand dann. Gut. Wenigstens einer der beiden war schon mal außer Gefahr. Jetzt musste ich nur noch Shippou hier rausholen, bevor ich meinen eigenen Hintern retten konnte... Die ganze Zeit hatte Sesshoumaru mich nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen. Ich erwiderte seinen Blick verärgert. Mochte er noch so stark sein... so leicht... würde er mich nicht kleinkriegen... Auf einen lautlosen Befehl hin erschien Rin in den Tür und blickte ihren Meister abwartend an. Als Shippou sie leise anknurrte, streckte sie ihm trotzig die Zunge heraus. Kinder... "Geh schon mal raus, Rin. Ich habe hier drin noch etwas zu erledigen." "Hai, Sesshoumaru-sama!" - und weg war sie. Von Seiten des kleinen Fuchsdämons kam ein verächtliches Schnauben, doch ich achtete nicht darauf. Momentan war es wichtiger, Fluffy im Auge zu behalten. "So. Ich habe meine Abmachung gehalten. Einer ist frei." sagte Fluffy gelassen. "Wir hatten eine andere Abmachung!" brauste ich auf. "Ach ja?" Die Stimme des Youkais klang belustigt. "Ich kann mich nicht entsinnen, eine andere Vereinbarung gemacht zu haben." "Du..." ich wollte ihm an die Gurgel gehen, doch bevor ich zwei Schritte weit kam, hielt er plötzlich Shippou mit einer Hand am Hals fest und drückte genüsslich zu, sodass der Kleine keine Luft mehr bekam. Das strampelnde und japsende Fellbündel ignorierend blickte er mich ruhig an, sah, wie ich in Angriffsstellung dastand und mir überlegte ob ich ihn angreifen sollte. Doch Shippous schmerzerfülltes Keuchen rief mir meine derzeitige Situation wieder ins Gedächtnis zurück. Wenn ich angriff, musste Shippou dafür leiden. Verdammt. Zischend atmete ich die Luft durch den Mund aus und ließ langsam die Hände sinken. Er hatte mich völlig in der Hand... "Lass ihn los..." forderte ich kraftlos. Doch Sesshoumaru lächelte nur kühl. Er saß am längeren Hebel - und das genoss er. "Warum?" fragte er und drückte ein bisschen stärker zu. Shippou hielt das bestimmt nicht mehr lange durch... Mit einer ruckartigen Bewegung schleuderte der mächtige Hundedämon Shippou beiseite, sodass dieser ein gutes Stück über den glatten Boden schlitterte, bis er von einer Wand aufgehalten wurde und reglos liegenblieb. "Shippou!!!" ich wollte zu ihm, aber plötzlich stand Sesshoumaru vor mir und legte mir sanft die Krallen an den Hals. Ich hatte keine andere Wahl als ruhig stehenzubleiben - sonst würde er mir die Kehle aufschlitzen. Diese Krallen waren höllisch scharf - und absolut tödlich, wenn er beschloss, mich umzubringen. Aber das würde er nicht. Nicht, ohne mich gebrochen zu haben. Und wenn ich einfach mitspielte? Wenn ich so tat, als hätte er gewonnen? Wahrscheinlich würde er mich dann eher umbringen, als mich freizulassen. Oder ich durfte den Rest meines Lebens hier verbringen... Keine dieser Möglichkeiten kam derzeit für mich in Frage. Also blieb mir nur, wieder zu flüchten und Shippou mitzunehmen. "Du hast schon wieder diesen Blick..." murmelte Sesshoumaru und packte mich sanft am Kinn, um mich zu zwingen in seine Augen zu schauen. Trotzig funkelte ich ihn an und streckte ihm wütend die Zunge heraus. Augenblicklich verfinsterte sich Sesshys Blick und er zog mich näher an sich heran, sodass ich gerade noch mit den Zehenspitzen den Boden berührte und nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war. Ganz langsam wurde auch mir die Luft knapp, auch, wenn ich noch ausreichend atmen konnte. Ein paar Sekunden herrschte eisiges Schweigen. "Süß." kommentierte Sesshy schließlich, bevor er mich abrupt losließ. "Ich bin mal gespannt, wie lange du dieses Spielchen durchhältst..." ein letztes Grinsen - und er war verschwunden. "Lange genug..." knurrte ich in die entstehende Stille, bevor ich zu Shippou huschte. Oh ja... wir würden sehen, wer hier zuletzt lachte... Es stand nicht so schlimm um Shippou wie ich zunächst befürchtet hatte. Der kleine Fuchsyoukai war zäher als ich angenommen hatte - und er kam in diesem Moment wieder zu Bewusstsein. "Ich bring ihn um!" fauchte er wütend und schüttelte die letzten Reste der Benommenheit ab. "Ganz ruhig!" zischte ich. "Momentan sitzt er noch am längeren Hebel! Er wird dich nicht umbringen, aber Foltern kann er dich immer noch!" "Was macht dich da so sicher dass er mich nicht killt?" Sollte ich es ihm sagen? ... Na gut. "Er hätte dich schon längst umgebracht, wenn er das wirklich gewollt hätte!" "Und weiter?" "Wie - ,und weiter'?" "..." "Arrgh, na gut! Er braucht dich, um mich zu erpressen!" "Das dachte ich mir schon. Wie lautet dein Plan?" Ich blinzelte. "Uhm... Plan...?" "DU HAST KEINEN?!" "Ich... äh... improvisiere!" schüttelte ich aus dem Ärmel. Shippous zweifelndem Blick nach schien er nicht sehr überzeugt zu sein... "Na gut..." Shippou seufzte. "Wenn du meinst..." Doch ich war mit meinen Gedanken längst wieder woanders. Shippou hatte ja recht - ohne einen Plan hatten wir keine Chance. Aber was sollte man da schon groß planen? Taktik war nicht meine Stärke. Augen zu und durch, so lautete mein Motto. Bisher war es gutgegangen... Aber großartige Pläne? Ne, nicht mein Ding. Mir blieb eigentlich nur, abzuwarten und die nächstbeste Gelegenheit abzupassen, um Shippou hier herauszuholen - denn solange der kleine Kitsune hier war, war ich schwach und verletzlich. Und das wusste ein gewisser Hundedämon. Ergo: Shippou musste weg. Die Gelegenheit dazu bot sich schon wenige Tage später. Sesshoumaru hatte Shippou und mich wieder einmal zu sich gerufen. Den kleinen Youkai benötigte er, um mich zu erpressen - so, wie er es die letzten Tage schon getan hatte. Um zu verhindern, dass Sesshy meinen kleinen Freund am Ende noch killte, hatte ich sogar vor Fluffy niederknien müssen. Doch mein Blick hatte keine Zweifel gelassen: Ich hasste ihn... Nun standen wir beide wieder einmal vor dem mächtigen Youkai - und ich versandte fortwährend Deathglares in Sesshys Richtung, die er gekonnt ignorierte - was mich nur noch wütender machte. "Also gut. Fang einfach mit der üblichen Nummer an." knurrte ich gespielt gleichgültig. Gleich würde er aufstehen... er MUSSTE... Bingo! Fluffy erhob sich von seinem Stuhl und funkelte mich an. Gut... dann konnte ich es versuchen... Demütig den Kopf gesenkt haltend wartete ich, dass er näher kam. Jetzt. Er rechnete nicht damit... Mit einem lauten Schrei stürzte ich mich auf ihn. Wenn ich ihn mit roher Kraft angriff, würde ich bestimmt unterliegen - also musste Köpfchen ins Spiel. Daraus folgte: Aikido. Die Kunst, die Kraft des Gegners gegen ihn einzusetzen. Es klappte. Mit einem geübten Griff schaffte ich es, Sesshy das Gleichgewicht zu rauben, sodass er auf dem Boden landete. Soweit, so gut. Als Nächstes packte ich den überrumpelten Shippou am Nackenfell, stürzte zum Fenster, schlug die Scheibe mit einem gezielten Schlag ein und schleuderte ihn hinaus. Hart, vielleicht, aber der Kleine würde das überleben. Ich hatte ihn extra gefragt, aus welcher Höhe er fallen konnte, ohne sich groß zu verletzen. Dann hörte ich sein entsetzt-besorgtes "Cleo - NEIIIIN!!!" und schloss die Augen, stützte mich auf den Fenstersims. Gomen nasai, Shippou... Mein siebter Sinn schlug Alarm, und ich duckte mich rasch - gerade noch rechtzeitig, bevor Sesshoumarus Krallen die Luft an der Stelle durchschnitten, an der mein Kopf eben noch gewesen war. Panisch versuchte ich, außer Reichweite zu gelangen. Verdammt! Sesshy machte Ernst! Diesmal würde er mich wahrscheinlich tatsächlich umbringen! So wütend hatte ich ihn noch nie gesehen... Obwohl, eigentlich verständlich - ich hatte ihm einen sehr wichtigen Trumpf genommen, mit dem er mich kontrolliert hatte. Trotz meiner momentan beschissenen Situation musste ich lächeln. Strike. Wieder ein Punkt für mich... Einen Sekundenbruchteil später flog ich durch die Luft. Mitten im Flug packte mich eine Hand am Kragen und nützte die Trägheit aus, sodass ich hart auf dem schweren, dunklen Holztisch aufprallte. Die Luft wurde mir aus den Lungen getrieben und ich keuchte, als ich die Augen aufriss und versuchte, die tanzenden und flimmernden Sternchen in meinem Blickfeld zu ignorieren. Wie in Zeitlupe sah ich, dass Sesshy, der mich mit der rechten Hand am Kragen festhielt, die andere zum - tödlichen? - Schlag erhoben hatte. Mit letzter Kraft riss ich meine Hand nach oben, als seine Krallen auf mein Gesicht zusausten. Es klappte - und meine Handkante stoppte seinen Schlag nur wenige Zentimeter vor meinen Augen. Für einen Moment verharrten wir beide, nur mein eigener Herzschlag wummerte mir in den Ohren, während ich ihn anstarrte. Mit einem Mal verfinsterte sich sein Blick - soweit das noch möglich war - und er schloss ruckartig die Hand, bohrte seine Krallen tief in mein Handgelenk. Ich schrie auf - vor Schmerz und auch vor Überraschung. Das hatte ich jetzt nicht erwartet - und es tat weh. Na gut, immerhin ein Trost: Seinem Blick nach zu urteilen, würde er mich hier auf der Stelle umbringen... also schloss ich die Augen. Feige? Gut möglich... aber das war mir in diesem Moment einfach nur egal. Sesshoumaru knurrte leise - und ließ mich abrupt los. Ich hörte, wie er zurückwich und rappelte mich mühsam auf, hielt meinen stark blutenden Arm fest an mich gedrückt. "Verschwinde." sagte Fluffy kühl und bohrte die Krallen in das schwere Holz des Tisches. Man sah deutlich wie sehr er sich bemühte, nicht endgültig die Beherrschung zu verlieren. "Verschwinde in dein Zimmer, bevor ich dich umbringe." Ich hörte das Holz leise knirschen und splittern, als Sesshy seine Hand schloss, und entschied spontan, die Sache besser auf sich beruhen zu lassen. Leise huschte ich über den kalten Boden davon, spürte, wie das heiße Blut über meinen Arm lief. Nichts wie weg hier... Inzwischen kannte ich den Weg zu meinem Raum, und so hatte ich ihn in ein paar Minuten zurückgelegt. Ich stürmte in das Zimmer und ließ mich schwer atmend auf mein Bett sinken. Die Wunde schmerzte höllisch und jagte Wellen des Schmerzes durch meinen Körper. Meine Hände zitterten. Verdammt, verdammt, verdammt... War ich zu weit gegangen? Herrje, ich machte mir doch nicht etwa im Ernst darum Gedanken, oder?! Im Vergleich dazu, was er MIR angetan hatte, war meine Nummer hier ein Witz gewesen... "Cleo?" Ruckartig hob ich den Kopf, als ich die Stimme hörte, und starrte zu der offenen Tür. Mein unscharfer Blick verriet mir, dass Rin in der Tür stand und mich besorgt musterte. "Alles okay, Rin..." murmelte ich matt und zwang mich zu lächeln. "Er ist ausgerastet, nicht wahr?" fragte sie ruhig. Ich nickte andeutungsweise und blickte sie fest an. "Rin-chan... bist du... bist du so lieb und sagst mir, wo mein Rucksack ist?" "Ich hol ihn dir!" Bevor ich protestieren konnte, war sie verschwunden. Damnit. Ich kam mir blöd vor, ein kleines Mädchen rumzuscheuchen. Das wollte ich nicht... aber sie tat es einfach... "Hier, bitteschön!" Plötzlich stand sie vor mir und legte den Rucksack auf das Bett. "Ich hab dir noch ein paar Tücher mitgebracht, Wasser steht da drüben. Kann ich dir sonst noch irgendwie helfen?" "Nein... Vielen Danke, Rin-chan... ab jetzt komm ich alleine klar..." "Wenn du etwas brauchst, rufst du mich, ja?" Ich nickte, obwohl ich nicht wusste, wo sich dieses flinke Mädchen im nächsten Augenblick im Schloss aufhalten würde. Hauptsache, sie war fürs Erste beruhigt... Mit einem letzten besorgten Blick war Rin verschwunden, und ich wandte mich meinem Rucksack zu. Unbeholfen wischte ich mir das Blut von der linken Hand und öffnete den Reißverschluss. Dann zog ich einen kleinen Verbandskasten heraus. Ich hatte doch gewusst, dass ich das Ding brauchen können würde... Mit etwas Wasser und einem Tuch wischte ich das Blut erst einmal größtenteils ab. Durchaus nicht einfach, denn die Wunde blutete immer noch. Schließlich kramte ich aus dem Verbandskasten ein kleines Fläschchen hervor. Desinfektionsmittel. Aua. Das konnte schmerzhaft werden... Ich kniff die Augen zusammen, hielt das Fläschchen auf dreißig Zentimeter Entfernung und drückte ein paar Mal hintereinander ab, sodass mein Arm von einer feinen Schicht der desinfizierenden Substanz benetzt wurde. Es dauerte zwei, drei Sekunden, bis die Schmerzen mein Gehirn erreichten. "IAHAHAAUUUTSCH!!!" Ich ließ das Spray fallen und krallte meine Hand fest um meinen rechten Unterarm, so, als könnte ich mit dem Blutfluss auch die Schmerzen aufhalten. Verdammter Youkai... Nach ein paar Sekunden fiel mir ein, dass ich die Wunde verbinden musste, sonst blutete sie munter weiter. Krampfhaft versuchte ich, mich an meinen Erste-Hilfe-Kurs zu erinnern und legte einen Verband an. Er hielt, rutschte nicht, und ließ kein Blut durch. Schien, als hätte ich es richtig gemacht... Dann machte ich mich daran, die ganze Sauerei aufzuräumen und die schon antrocknenden Blutflecken wegzuwischen. Mit nur einem Arm war das gar nicht so einfach... vor allem, wenn der andere bei jeder Bewegung so wehtat, dass einem schwindlig wurde. Aber was sein musste, musste sein. Und schließlich war nur noch Blut auf dem Bett und auf dem Kimono den ich trug. Darum würde ich mich morgen kümmern... müde fiel ich ins Bett und schloss die Augen. Sofort kamen die Bilder wieder, die ich die ganze Zeit zu verdrängen versucht hatte. Sesshoumarus hasserfüllter Blick... Oh je... der morgige Tag würde alles andere als angenehm werden... ~Zwischenspiel~ Wie hatte sie es nur wagen können?! Verdammt - woher nahm dieses Menschenweib diese Frechheit, ihm, einem der mächtigsten Dämonen dieser Zeit immer und immer wieder zu Trotzen?! Diese kleine Fuchsratte aus dem Fenster zu werfen war allerdings ein kluger Schachzug von ihr gewesen. Jetzt konnte er sie nicht mehr unter Druck setzen... dabei hätte nicht mehr viel gefehlt, und sie hätte endgültig aufgegeben. Der Gedanke an den so nahen und nun doch so fernen Sieg ließ ihn verärgert knurren. Dieses... dieses Weib konnte was erleben... Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, den kleinen Kitsune zurückzuholen, entschied sich dann aber dagegen. Es wäre ihm zwar ein Leichtes gewesen, den Nervzwerg wieder einzufangen, aber gut. Es war ja sowieso nur ein Spiel. Und diese Runde hatte er eben verloren... Aber das war nicht schlimm. Ihm blieben noch genügend andere Mittel. Denn am Schluss... würde ER der Sieger sein... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... *pfeiiiif* XD Tjaaaa, dann würd ich gerne mal eure ehrliche Meinung zu dem Kapitel hören ^-^ Nur zu, keine falsche Scheu, ich kann Kritik vertragen *zwinker* Damit helft ihr mir ziemlich, ich hau immer so gnadenlos viele Logikfehler rein X.x" *ächz* Und damit ihr auch gleich noch was zu sagen habt: Wie sollen denn eurer Meinung nach die Pairings in der FF aussehen? Rein mal so aus Neugier ^.^ Noch hab ich keine festen Pairings... *gg* Und ich bin eh noch am Schwanken, was das Ende der FF angeht (das noch ziemlich weit hin ist ^^") Also RAN AN DIE TASTEN!!! *gg* Eure (AnimagiC-geschädigte XD) Cleo ^.^ [4.8.03] Kapitel 16 ---------- Sodale, da bin ich wieder mit Kapitel sechzehn *gg* Aaaaalso, vielen Dank erst mal fürs Lesen und Reviewen, bevor ich noch kurz was sag: Die zweite Inu Yasha Story wird auf jeden Fall hochgeladen, vielen Dank, dass ihr euch so interessiert gezeigt habt! ^^ Ich muss nur noch nen Titel finden ^^""" @Seiya: Mou... dass die Story auf der CD is überrascht mich Oo" Nyan, egal... XD Du kannst mir die nicht zufällig brennen? XD Hab se ja leider nicht ^^" *g* Nyan... ansonsten... schade, dass wir uns nich getroffen haben, aber das holen wir nach, ja? =) @Tearless: Normalerweise bemüh ich mich, ein Kapitel die Woche hochzuladen, damit mein Vorrat nicht allzuschnell erschöpft ist, und ihr noch ne Weile was zum Lesen habt ^^ Meist so ums Wochenende rum ;-) Das Pairing... nun ja, geplant war eigentlich nichts, aber Recht hast du schon, es böte sich an... ^^" @Kasumi: Na ja... ich versuch, nicht immer dasselbe Wort zu benutzen, und da musste der "Halbyoukai" dran glauben XD Halb-Hundedämon hätt ich auch noch zur Auswahl... *g* Aber Spaß beiseite, ich werds in Zukunft ein bissl berücksichtigen ;-) Und danke für das Kompliment ^^ @Rogue: Hui, deine Kommentare werden immer länger @_@ Nicht, dass mich das stören würde XD Na ja, zu der Sache mit der Lähmung: Sie liegt da ja schon ein paar Tage (glaub ich @_@ Mou, meine Story sollt ich eigentlich noch kennen ^^") und die Lähmung lässt langsam nach, sodass sie sich schon ein bissl bewegen kann XD Zufrieden? *aus der Affäre red* ^^" Na ja, und zu der Sache mit den zwei Youkais... ich denk mal, Sess war zu faul "den Kitsune und den Hanyou" zu sagen ^^""" Aber ansonsten danke für das Lob - und ich dacht immer, meine Gewaltszenen seien unrealistisch und dann sowas @_@ Oro XD Klar ließ er Inu gehen - der macht mehr Ärger als so ein kleiner Kitsune XD Aber jetzt weiter ^.^ Hoffentlich wirds euch nicht zu unrealistisch ^^" ENJOY READING! ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel sechzehn - Cleo's POV Die Nacht war unangenehm gewesen. Mehrmals hatte ich die Lage wechseln müssen, weil mein Arm geschmerzt hatte - und selbst dann war es noch sehr schmerzhaft gewesen. Im Morgengrauen setzte ich mich auf und rieb mir über das Gesicht. Ich war total übernächtigt und fühlte mich, als hätte man mich die ganze Nacht auf einer Streckbank gehabt. Meine Augen brannten und meine Sicht war leicht verschwommen. Und immer, wenn ich irgendwie an meinen verletzten Arm kam, traten mir die Tränen in die Augen. Bescheuerte Situation... Am Liebsten wäre ich jetzt Zuhause in meinem wuschelig weichen Bett gewesen, um dann aufzustehen, gemütlich zu frühstücken und dann zum Kampfsporttraining zu gehen, aber das lag ja derzeit nicht innerhalb meiner Möglichkeiten. Sesshoumaru in Gedanken auf Übelste verfluchend stand ich auf und stellte fest, dass der provisorisch angelegte Verband durchgeblutet war. Merde. Seine Krallen mussten mich übler erwischt haben, als ich gedacht hatte... Ich schrak zusammen, als die Tür aufging. Doch es war nur Rin, die ein kleines Tablett mit Frühstück ins Zimmer balancierte und es auf dem kleinen Tischchen abstellte. Dann wischte sie sich die Hände an ihrem Kleidchen ab und blickte mich an. "Kann ich noch was für dich tun?" "Ja, du könntest deinem Sesshoumaru-sama sagen, dass ich ihn hasse, aber lass das besser..." murmelte ich leise. "Frag ihn doch statt dessen mal, wie lange er mich noch hier zu behalten gedenkt. Er soll mir die Kette abnehmen, und mich freilassen - mehr will ich nicht." Rin nickte. "In Ordnung, mach ich." Auf dem Weg zur Tür hörte ich sie leise "Ich hasse es, zwischen den Fronten zu stehen" murmeln und grinste verstohlen. Die Kleine war einfach nur goldig! Aber das half mir im Moment auch nicht viel weiter... Ob ich nicht einfach noch einmal weglaufen sollte? ...Nein. Nicht, solange die Wunde noch blutete, sonst wurde der Blutverlust zu enorm. Und ob die Wunde denn auch hielt, wenn ich wieder eine Nacht durchrannte, wusste ich auch nicht... So gesehen war es also momentan klüger, hier abzuwarten... egal, wie sehr mir das auch widerstrebte. Es verging fast der ganze Tag. Ich hatte schon ziemlich bald festgestellt, dass ich meine Zimmertür von innen nicht mehr öffnen konnte. Eingesperrt... na prima. Ich wollte doch eigentlich nur ein heißes Bad, auf die Toilette, und dann nach Hause... aber das ging nicht... Ein Knirschen im Türschloss ließ mich aufhorchen und ich setzte mich hin. Eine Sekunde später lugte Rin ins Zimmer. "Möchtest du Baden, Cleo?" fragte sie und lächelte. "Und du bist sicher, dass du keine Telepathin bist?" "Keine was?" "Jemand, der Gedanken lesen kann..." erklärte ich und schmunzelte, als sie große Augen machte. "Sowas gibt es?!" Ich nickte. "Hai... obwohl es nicht bewiesen ist... aber ich glaube, dass es möglich ist... und wenn du ganz tief in dich hineinhorchst, und dich dann auf einen Menschen konzentrierst, kannst du manchmal erraten, was er denkt..." "Heißt das-" "Erraten, Rin-chan, nicht wissen..." Wackelig stand ich auf. "Erzählst du mir mehr darüber?" Überrascht blickte ich sie an. Meinte sie das ernst? Bisher hatte es eigentlich noch keinen interessiert, was ich so alles von mir gab, und so hatte ich in großer Gesellschaft immer die Klappe gehalten. Mir reichte es, wenn man mich als eine gute Kampfsportlerin respektierte und dementsprechend behandelte... "Darf ich erst baden?" "Klar doch!! Ach ja, hab ich fast vergessen - Sesshoumaru-sama will dich danach sehen." "Ach - hat er sich wieder beruhigt?" fragte ich bissig und folgte Rin aus dem Zimmer. Den Weg zum Baderaum konnte ich mir mittlerweile schon ganz gut merken, aber dennoch verlief ich mich hier gerne... Rin kannte sich hier wenigstens aus, von dem her hatte ich nichts zu befürchten. Kaum öffnete das Mädchen die schwere Tür, schlug mir die Wärme der Quelle entgegen und ich spürte, wie die Anspannung von mir wich. Ein warmes Bad... das würde mich beruhigen... "Ich such die frische Sachen!" meinte Rin und wandte sich zum Gehen. "Warte!" "Nani?" "Hör mal, Kleines... ich will nicht, dass du dir für mich so ne Mühe machst, ja?" "Aber..." "Ich mag dich wirklich sehr, Rin-chan, aber ich krieg ein schlechtes Gewissen, wenn du mich so umsorgst, und ich nichts tue..." sagte ich leise und ging in die Knie, um auf einer Augenhöhe mit ihr zu sein. "...Na gut, ich besser mich, in Ordnung?" "Danke, Rin..." ich lächelte sie freundlich an. "Aber nen frischen Kimono hol ich dir trotzdem - du hast nämlich keine Ahnung, wo die Dinger sind!" feixte sie mit einem zufriedenen Grinsen und streckte mir gespielt die Zunge raus. Als ich anfing zu Lachen war sie schon verschwunden. So ein liebes Mädchen... Unbeholfen zog ich den Kimono aus. War gar nicht so einfach mit einer Hand die ganzen Schleifchen und Knoten zu lösen, aber schließlich hatte ich es geschafft und ließ den Kimono zu Boden fallen. Zusammenlegen würde ich ihn nachher... Dann seifte ich mich rasch ein und spülte mich mit kaltem Wasser ab. Bevor ich in das heiße Wasser der Quelle stieg, prüfte ich noch, ob der Verband richtig saß und kein Blut durchließ. Zur Sicherheit würde ich meinen rechten Arm nicht unter Wasser bringen. Eigentlich betraf es ja nur die Region um mein Handgelenk herum, sodass es theoretisch ein Leichtes sein musste... Nach ein paar Minuten im heißen Wasser war ich so entspannt wie schon seit Tagen nicht mehr. Eine seltsame Ruhe hatte sich in mir breitgemacht, und selbst, wenn Sesshoumaru mich jetzt noch weiter verletzt hätte... Pech. Es ging mir gut - und das würde ich mir nicht von diesem Baka vermiesen lassen. Rauskommen würde ich hier bestimmt bald wieder... Doch nun schaltete sich der Pessimist in mir ein. Eigentlich hatte ich nicht die geringste Chance, hier raus zu kommen... Wahrscheinlich saß ich für ewig hier fest. Als Sesshoumarus Untergebene. Er würde mich brechen, bestimmt, und dann- STOPP! Also, jetzt mal langsam. Dieser Pessimismus durfte nicht sein! Mit dieser Einstellung kam ich hier nie mehr weg... Na ja... erst mal Hören, was Mister Oberyoukai zu sagen hatte. Hoffentlich brachte er mich um... Seufzend stieg ich aus der Quelle und trocknete mich ab. Dann schlüpfte ich in den Kimono, den Rin mir unbemerkt hingelegt haben musste und verschnürte mich wieder ordnungsgemäß. Schei*schnüre... Ich begann, meine Haare mit einem Vorläufer der modernen Bürste zu kämmen. Bei der Wärme hier im Raum dauerte es nicht lange, bis meine Haare trocken waren, und sich wuschelig aufbauschten. Damnit - wo war mein Haargummi? Es musste hier doch irgendwo sein... Doch solange ich auch suchte, ich fand es nicht... Shit! Na gut, dann eben mit offenen Haaren. Es passte mir zwar gar nicht, so Sesshou... Moment mal... da lag ja ein Band... achtlos auf dem Boden... hmm... es musste wohl Rin gehören. Sie hatte sicher nichts dagegen, wenn ich es mir mal kurz auslieh. Mit anderthalb Händen, also einer normalen und einer verletzten, schaffte ich es schließlich, mir eine einigermaßen ansehnliche Frisur zu machen - und kaum war ich damit fertig, öffnete sich die Tür und Rin spähte hinein. "Bereit, Cleo?" "Nein. Aber das macht nichts..." gab ich zurück und folgte ihr aus dem Raum. Na toll. Sesshy erwartete mich... da kam Freude auf... Wieder einmal schienen die Gänge endlos lang, und mit jedem Schritt pochte mein Herz lauter. Angst... "Wir sehen uns nachher!" "Huh?" doch Rin war verschwunden und hatte mich vor einer Tür zurückgelassen, die ich als diejenige identifizierte, hinter der mein kleiner Katana-fight so übel geendet hatte. Na gut... auf zum Zweiten... Ich atmete noch einmal tief durch, straffte die Gestalt und öffnete die Tür. Sesshoumaru schenkte mir nur einen flüchtigen Blick und aß einfach weiter. Mit einer knappen Handbewegung forderte er mich auf, mich zu setzen. Wieder stand ein Teller mit köstlich duftendem Essen für mich bereit, und ich nahm Platz. Doch ich blieb misstrauisch. Sesshy auf einmal so freundlich? Nach dem gestrigen Tag? Da konnte nur etwas faul sein... "Iss." sagte er befehlend. "..." ich schob den Teller beiseite. Mir war der Appetit vergangen. "Was willst du?" fragte ich statt dessen barsch. "Die Kette stört dich, nicht wahr?" Natürlich tat sie das! "Blitzmerker..." knurrte ich - und fand mich ein "Osuwari" später auf dem Boden wieder. Natürlich war ich mal wieder voll auf meinem verletzten Arm gelandet... Als ich den Blick wieder hob, sah ich, dass Sesshy direkt vor mir stand. Zu meiner Überraschung kniete er sich plötzlich vor mich hin und legte zwei Finger sanft an mein Kinn. "Ich könnte... sie dir abnehmen..." "Bitte nicht noch mal so 'ne blöde Hypnose-Nummer..." darauf konnte ich nun wirklich verzichten... Seine eine Hand wanderte zur Kette, und Sesshoumaru spielte gedankenverloren damit. Wollte er sie mir etwa im Ernst abnehmen? Nein, das glaubte ich doch wohl nicht im Ernst! Sesshy doch nicht... "Also. Sag endlich klar und deutlich was du willst." brach ich die Stille und sah, wie sich sein Blick, der durch mich durch gegangen war, wieder auf mich fixierte. Sesshoumaru lächelte. "Es ist alles nur ein Spiel..." murmelte er kaum hörbar. Ich schauderte. Ein Spiel?! Was dachte dieser... dieser Irre denn... "Und damit es nicht langweilig wird - eine kleine Regeländerung." Es stand auf, und auch ich kam wieder auf die Beine. "Ich bin ganz Ohr." sagte ich kühl. "Wenn du diese Kette loswerden willst - na gut. Ich gebe dir eine Chance. Aber nur eine, verstanden? Versagst du... nun, das ist dann dein Pech." "Was muss ich tun?" fragte ich und blickte ihn misstrauisch an. Als ich sein Lächeln sah, hätte ich mir am Liebsten vor den Kopf geschlagen. Mist - jetzt wusste er, dass er mich geködert hatte! Aber hey - wenn ich diese Kette wirklich loswerden konnte... war's das wert. "Steh morgen früh auf, Weib. Am Besten, du ziehst deinen Kampfanzug an." Na toll - war das alles an Informationen, die er mir gab? Als ich protestieren wollte, brachte mich ein Blick von ihm zum Schweigen. Zornig funkelte ich ihn an. Na gut. Er wollte einen Kampf? Den konnte er haben. Und ich würde endlich... diese bescheuerte Kette loswerden... YEAH!!! Plötzlich griff Sesshoumaru nach meinem Unterarm - und ich zuckte zusammen. Doch er berührte die Wunde gar nicht mal, sondern musterte den Verband um mein Handgelenk, der - wie ich feststellen musste - schon wieder ein paar rote Flecken hatte. "Du kannst dich also auch alleine versorgen..." murmelte er. "Aber es sieht so aus, als hättest du noch Probleme, die Blutungen zu stoppen..." "Das krieg ich schon noch hin!" fauchte ich und versuchte, meinen Arm aus seinem Griff zu befreien. Was sollte die Nummer hier überhaupt?! Verdammt - wenn ich die Kette los war, würde er mich nie mehr wiedersehen... vielleicht wusste er das und wollte das nicht zugeben? Näh, Pechsache! "Hey, lass das!!" zischte ich, als er den Verband abzuwickeln begann und zog an meinem Arm. Vergeblich. Sein Griff war gnadenlos. Genauso gut hätte ich auch versuchen können, meinen Arm aus einer Schraubzwinge zu ziehen, und so blieb mir nur, stehenzubleiben und dann und wann zu versuchen, mich zu befreien. Vergeblich, natürlich... Sesshoumaru ließ den abgewickelten, mehr roten als weißen Verband achtlos auf den Boden fallen und musterte die tiefen Wunden, die er mir zugefügt hatte. Allein schon seine Blicke schienen neue Schmerzen zu verursachen... aber das war absurd! "Genug gegafft?" fragte ich schließlich, um meine Nervosität zu überspielen. Ich fühlte mich hier VERDAMMT unwohl... "Wenn du mich darum bittest, sorge ich dafür, dass die Wunden verschwinden - und das auf der Stelle..." "Vergiss es!! Ich bettele nicht!!!" schnappte ich und ruckte wieder an meinem Arm. Sesshy blickte mich nur ruhig an. Dann seufzte er kaum vernehmlich. "Eigentlich hat man nur Scherereien mit euch Menschen... ich frag mich, warum ich mir das eigentlich antue..." "Das frag ich mich auch... lass mich einfach gehen, und dann ist jeder zufrieden..." versuchte ich, noch einmal an ihn zu appellieren - doch schon bevor er den Kopf schüttelte, wusste ich, dass er mich nicht freilassen würde. Unvermittelt zog er an meinem Arm - und ich musste einen Schritt nach vorne machen, wenn ich nicht wollte, dass es wieder anfing, wehzutun. Egal, wie sehr mir das auch widerstrebte... Schließlich stand ich vor Sesshoumaru. Und zwar dichter, als mir lieb war. Erst jetzt fiel mir - irrsinnigerweise - auf, dass der Youkai gut und gerne einen Kopf größer als ich war. Bisher war mir das immer irgendwie entgangen... Mein Herz klopfte. Ich war nervös und wollte hier weg. Aber das würde ich auf keinen Fall offen vor ihm zeigen... Doch als er mit der anderen Hand mein Kinn anhob, damit er mir in die Augen sehen konnte, wich ich zurück, auch wenn mein Arm höllisch schmerzte und ich fast in die Knie ging. Zu meiner Überraschung wurde ich losgelassen, und der Youkai ging zum Tisch, wo er ein kleines Döschen holte und wieder vor mir stand, ehe ich blinzeln konnte. Unsanft packte er mich wieder am Arm und begann, diese... "Creme"... aus dem Döschen auf den Wunden zu verteilen. Ich schrie leise auf, da sie wie Feuer brannte. "Sanft" oder "subtil" waren wohl Fremdwörter für Dämonen... Schließlich war er fertig und ließ mich abrupt los. Scheiße, tat das weh... Sesshy ging währenddessen ungerührt zum Tisch zurück und setzte sich. "Bilde dir bloß nichts darauf ein." sagte er kühl. "Ich mag dich nicht - aber es wäre von Vorteil für dich, wenn deine Wunden verheilen. Morgen brauchst du all deine Kräfte, also geh jetzt und ruh dich aus." Ich drehte mich grummelnd zur Tür um, und schwenkte den eingecremten Arm vorsichtig auf und ab, damit das Brennen aufhörte, als mir etwas einfiel. "Sesshoumaru?" Ich drehte mich jedoch nicht um. "Sesshoumaru-SAMA für dich, Weib." "Mir doch egal... als mich dieser eine Youkai da fast gefuttert hätte und du mich gerettet hast..." ich machte eine kurze Pause, um mir meine nächsten Worte zurechtzulegen. "Was... warum hast du da über meine Wunde geleckt?" Oh, prima, der Satz war draußen - und das, ohne dass ich die Farbe eines Feuermelders angenommen hatte. Allerdings war ich kurz davor... "Du musst dich geirrt haben. Diese Art von Lähmung ruft manchmal Halluzinationen hervor." war die knappe Antwort. Irrte ich mich, oder hatte er etwas gezögert...? Nein, bestimmt nicht. Eine Einbildung, das musste es wohl gewesen sein... idiotisch von mir... Sesshoumaru würde so etwas niemals tun. Nicht bei einem Menschen... Na gut, damit konnte ich auch leben. "Fragt sich bloß, wer da damals die Halluzinationen hatte..." gab ich noch zurück und machte, dass ich rauskam, ehe er noch einmal ausrastete oder so. Ich hing an meinem Leben - auch, wenn es momentan nicht gerade angenehm war. Den Weg zurück zu meinem Zimmer fand ich sogar ohne größere Verirrungen und durchsuchte meinen Rucksack gleich mal nach einem neuen Verband, den ich locker um die Wunden anlegte. Dann ließ ich mich auf das Bett sinken. Mein Magen knurrte... Na toll. Ich hätte etwas essen sollen, als ich die Gelegenheit gehabt hatte, aber nein, ich und mein verdammter Stolz... Aber was plante Sesshoumaru? Was hatte er vor? Wollte er etwa morgen gegen mich kämpfen? Tse... dann konnte ich gleich einpacken. Gegen ihn hatte ich keine Chance, wenn ich ihn nicht überraschte. Aber vielleicht war es genau das, was er damit bezwecken wollte? Wie ich ihn einschätzte, würde er es mir unter keinen Umständen leicht machen, meine Freiheit zurückzugewinnen. Er würde mich hier behalten - egal, ob ich die Kette loswurde oder nicht. Eigentlich eine frustrierende Erkenntnis... nichtsdestotrotz... ich würde es ihm nicht leicht machen... nie im Leben... Über diesen ganzen Überlegungen fiel ich schließlich in einen unruhigen Schlaf... ~~~ Eine sonderbare Unruhe trieb mich früh aus dem Bett und ich machte eine Katzenwäsche um wach zu werden. Irgendetwas war doch heute... ach ja, Sesshy hatte gesagt, ich solle früh aufstehen. Nun ja, draußen war es noch dunkel. Zählte das als früh? Gedankenverloren begann ich, meinen Kimono aufzuknoten - und hielt inne, als mir auffiel, dass ich meine rechte Hand dazu benutzte. Und zwar ohne dass sie wehtat! Rasch wickelte ich den Verband ab und starrte auf ein paar verheilende Wunden, von denen ich erwartet hatte, dass sie noch ein paar Tage weiterbluteten. Diese komische Salbe da, die mir der Youkai auf die Verletzungen geschmiert hatte war Gold wert... Nun gut, umso besser, wenn ich mich nicht mehr um eine Verletzung kümmern musste. Ein paar Minuten später stand ich vollständig angezogen im Zimmer und genoss das Gefühl, endlich wieder einmal meinen Gi zu tragen. In einem Kampfanzug fühlte ich mich doch immer noch am Wohlsten... Zur Probe machte ich ein paar Dehnübungen und ließ ein paar Katas nachfolgen. Funktionierte noch alles. Auch, wenn ich mit diesen Trainingsausfällen wohl kaum noch in den Meisterschaften mithalten konnte... Die Tür ging auf. "Cleo? Sesshoumaru wartet vor dem Schloss auf dich..." meldete Rin und verschwand wieder. Er wartete auf mich? Wie nett... Für einen Augenblick überlegte ich mir, noch ein bisschen zu trödeln, entschied mich aber dagegen. Es war theoretisch nicht gut, Sesshoumaru zu reizen. Und außerdem wollte ICH ja die Kette loswerden, und nicht er. Also verließ ich mein Zimmer und machte mich auf den Weg zum Schlossportal. Ein paar Mal war ich schon davor gestanden und mir überlegt, ob ich hier herauskommen konnte, hatte es aber gelassen und mir nur den Weg hierher gemerkt. Das war jetzt ein Vorteil. Ah, da war es schon... ich zog eine darin eingelassene Tür auf und trat hinaus. Im Dunkeln konnte ich Sesshoumarus hochaufgerichtete Gestalt sehen, das Wehen seines Fells und das leichte Aufblitzen seiner honiggoldenen Augen. Ich schloss die Tür hinter mir und blieb ein paar Schritte vor ihm stehen. "Also. Was ist jetzt?" fragte ich unwirsch und fröstelte. Es war kalt hier... Reflexartig sausten meine Hände nach vorne, als der Youkai mir etwas entgegenwarf. Erst, als ich das glatte Holz in den Händen spürte, merkte ich dass es meine Schlagstöcke waren, die Sesshoumaru anscheinend die ganze Zeit über im Schloss aufbewahrt hatte. Prüfend ließ ich sie herumwirbeln und entspannte mich, als ich das vertraute Gefühl der Sicherheit spürte. Perfekt... "Okay. Von mir aus kann's losgehen..." sagte ich und ging in Angriffsstellung. Wie gesagt. So einfach würde ich es ihm nicht machen... Ich blinzelte verblüfft, als der Dämon auf einmal verschwunden war. Einfach weg... Plötzlich spürte ich eine Präsenz hinter mir, doch bevor ich herumwirbeln und angreifen konnte, wurde ich schon hochgehoben und quietschte überrascht. Was tat er denn da?! Verbissen begann ich, mich zu wehren, hielt aber inne, als er mich fest an sich drückte. "Halt still. Ich tu dir nichts, du Baka." knurrte Sesshoumaru. "Na gut, na gut... was hast du eigentlich vor?!" gab ich zurück und hielt still. Der Dämon stieß sich kraftvoll vom Boden ab und schien ein Stück durch die Luft zu fliegen, bevor er leichtfüßig wieder aufkam und sofort weitersprang. Trotz meiner Verachtung für ihn musste ich mir eingestehen, dass er gewandt war. Sehr gewandt sogar - und er bewegte sich äußerst elegant... Arrgh, solche Gedanken gehörten hier nicht hin! "Wenn du deine Kette loswerden willst würde ich dir raten, deine Klappe zu halten, Weib!" "Warum trägst du mich eigentlich?!" "Weil du zu Fuß zu lahm wärst." "BAKA!" Okay. Es war ein Fehler gewesen, ihn so anzuschnauzen, vor allem, als er sich gerade mitten im Sprung befand. Ich sah nur noch sein Grinsen - und dann fiel ich... immer weiter... immer weiter... Schreien... aber das konnte ich nicht... ich würde sterben... Höhenangst... so hatten sie es immer genannt... ich konnte es zwar meist unterdrücken... aber diesmal... fiel ich... "Nein..." flüsterte ich entsetzt, unfähig die Augen zu schließen. Es war aus... Mein Fall wurde jäh gestoppt, als mich starke Arme wieder auffingen. Sesshoumaru... "Ich würde dir raten, deine Zunge zu hüten. Sonst könnte es sein, dass ich dich aus ,Versehen' wirklich einmal fallen lasse..." zischte er mit unterdrückter Wut. Ich nickte stumm und krampfte meine zitternden Hände um meine Schlagstöcke zusammen. Beruhigen... nur die Ruhe... bevor er das als eine meiner Schwächen erkannte... Der Rest der Reise verlief in Ruhe. Ich hielt die Klappe um ja nicht noch mal einen unfreiwilligen Abflug zu machen, und Sesshoumaru bewegte sich mit einer irren Geschwindigkeit voran. Alles war in Ordnung. Bis auf die Tatsache, dass diese Situation so absurd war, dass man mich gleich in die Klappse bringen konnte. Schließlich hielt er an und ließ mich fallen, sodass ich unsanft auf dem Boden aufkam. "Au - das tut weh!" beschwerte ich mich. Dann ließ ich meinen Blick herumschweifen - und erstarrte, als ich eine Art... Portal... sah, das mitten in der Wildnis dastand. Einfach so. Es war umwuchert von Pflanzen und allerlei Ranken und Gestrüpp, und die ersten Strahlen der Morgensonne verliehen ihm ein surreales Aussehen. "Was... ist das?" flüsterte ich beeindruckt und stand auf. "Die Chance für dich, deine Kette loszuwerden." Mein Blick huschte zu Sesshoumaru, der lässig ein Stück von mir entfernt stand und sich mit den Krallen durch das weiche wuschelige Fell über seiner Schulter fuhr. Wie meinte er das? Hinter dem Tor war doch gar nichts... es war einfach ein Tor mitten in der Wildnis. Was sollte das also? "Hinter diesem Tor befindet sich ein Labyrinth. Am Ende dieses Labyrinthes wirst du einen Stein finden, der Name ist derzeit unwichtig für dich. Bring mir diesen Stein, und ich nehme dir die Kette ab - so einfach ist das." Mein Blick wanderte zwischen dem Dämon und dem Portal hin und her. Wo war der Haken bei der Sache? Wollte sich Sesshoumaru bloß nicht die Finger schmutzig machen? "Wieso holst du ihn dir nicht selber? Für einen ach so mächtigen Youkai wie dich dürfte das doch kein Problem sein..." ich biss mir auf die Zunge. Kein Sarkasmus oder sonst irgendetwas mehr, das ihn reizen konnte... "Nun, das würde ich gerne." Sesshy kam langsam auf mich zu, und ich wich immer weiter zurück. "Fakt ist jedoch, dass der Stein nur von einer Jungfrau geholt werden kann." Shit. Ich wurde schon wieder rot. Musste er ausgerechnet mit so was kommen?! "Woher willst du wissen, dass ich..." "Beobachtung. Du hättest allen, die dir zu Nahe gekommen wären alle Knochen gebrochen." "Oh, gut erraten..." gab ich von mir und knurrte, als ich sein wissendes Lächeln sah. Ich hasste ihn... aber hey... ich war noch Jungfrau - Gottseidank. Also musste ich nur diesen dämlichen Stein holen, und war meine Kette los. Und dann... Hey, Moment... das hatte Sesshy von Anfang an geplant! Arrgh, und ich war ihm voll auf den Leim gegangen... na toll... aber jetzt gab es auch kein Zurück mehr... "Dir ist klar, dass ich dich hasse..." fauchte ich, als ich meine Schlagstöcke mit einer energischen Bewegung in den Bund meines Hosenrocks schob und in Richtung des Portals ging. "Tu dir keinen Zwang an. Ach ja - und pass auf, da drin treibt sich eine Menge Gesindel herum. Ich würde aufpassen, sonst bist du am Ende, wenn du beim Stein ankommst keine Jungfrau mehr..." spöttelte er. Im Bruchteil einer Sekunde hatte ich meinen Fuß unter einen Stein geschoben und ihn mit einem Ruck in meine Hand befördert. Dann schleuderte ich ihn mit voller Kraft wuterfüllt auf Sesshoumaru, der ihn gelassen mit einer Hand auffing und mich unverschämt angrinste. Lässig warf er den Stein hoch, ließ seine Hand hochschnellen, und der Stein fiel zu Boden - in kleinen Bröseln. "Irgendwann bring ich dich um..." knurrte ich. Hintertückisch lächelnd hob er eine Augenbraue. "Das... möchte ich sehen..." Oh ja, das würde er schon noch sehen... dieser.. dieser eingebildete, arrogante... Leise vor mich hin fluchend ging ich zu dem Tor und legte zögernd eine Hand auf das Holz. Es sah uralt und verwittert aus. Was mich wohl dahinter erwartete? ... Aber Kneifen konnte ich jetzt nicht mehr. Nicht, wenn Sesshy mich beobachtete... So drückte ich also mit weichen Knien gegen das Holz der Tür. Sie ging nicht auf. Uff, Glück gehabt... "Mal mit ein bisschen mehr Kraft, wenn ich bitten darf." Ich fuhr herum, als ich Sesshys Stimme direkt hinter mir hörte. "ERSCHRECK MICH NICHT SO!!!" fauchte ich und sah sein Grinsen. "Versuchs noch mal - oder hab ich mich etwa getäuscht, und du hast schon mal-" "HALT DIE KLAPPE!" wutentbrannt schlug ich nach ihm, traf aber nur leere Luft. Dieser Youkai war verdammt schnell... Na gut... so ein Trampel, so ein Idiot... Ich wandte mich wieder der Tür zu und drückte dagegen. Als sie wieder nicht aufging, konzentrierte ich mich eine Sekunde und setzte dann zu einem kräftigen Tritt an. Das Tor sprang mit einem Mal auf, und krachte fast aus den Angeln. Ups. Doch ein bisschen zuviel Power... dabei war das Ding nur alt und morsch gewesen, deswegen war es nicht aufgegangen... Tse... von wegen, ich hätte schon mal... allein schon bei dem Gedanken wurde ich rot. So ein Riesenbaka... Wenn ich hier rauskam, war er tot... Nun gut. Das Tor war offen und ich stand vor einer dunklen Halle. Hmm... seltsam... nur, wenn das Ding offen war, konnte man in diese... Halle... kommen. Von außen war da nichts. Eine Art Dimensionsportal vielleicht? Egal. Darüber konnte ich mir auch noch später Gedanken machen. Ein bisschen mulmig war mir ja schon zumute, als ich den ersten Schritt in die staubige Halle machte. Es war relativ dunkel hier, aber nach einigem Suchen fand ich eine Fackel. Gut - fehlte nur noch Feuer... Ein paar Steine, die im Licht, das durch die Tür fiel, leicht schimmerten, zogen mein Augenmerk auf sich. Waren das Feuersteine? Och nööö... Bei so was hatte ich im Feriencamp immer total abgelost... aber ne große Wahl hatte ich ja nicht, oder? Also kniete ich mich auf den Boden und hielt die Fackel zwischen meinen Knien. Mit raschen Bewegungen schlug ich die Steine aneinander, sodass Funken sprangen. Vergeblich zielte ich auf den Kopf der Fackel. Hoffentlich war das Teil nicht so steinalt, dass es nicht einmal mehr brannte, sonst hatte ich ein Problem... Ein Funke traf, und es begann, zu glühen. "Prima..." murmelte ich und begann, leicht zu Pusten, bis das trockene, aber zu meiner Überraschung immer noch ölige Fackelstück zu brennen begann. Augenblicklich quietschte und knarzte etwas, sodass ich erschrocken den Kopf hob. Mit Entsetzen musste ich untätig zusehen, wie das schwere Tor sich langsam bewegte und mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. Nur noch das Licht der Fackel bewahrte mich davor, in Panik auszubrechen. Ich war allein... Verdammt, wie ich so was hasste... ~Zwischenspiel~ Kaum zu glauben - dieses Weib hatte sich doch tatsächlich in das Labyrinth hineingewagt... wie blöd doch manche Menschen waren... Ein paar Minuten lauschte Sesshoumaru ihren Versuchen, die Fackel anzuzünden, bis sie es anscheinend geschafft hatte. Das Tor reagierte wie von ihm geplant und fiel ins Schloss. Tja, jetzt war sie auf sich allein gestellt. Hoffentlich brachte sie sich nicht allzu sehr in Schwierigkeiten - denn helfen konnte er ihr diesmal nicht... Auszeit mal. Was dachte er hier?! Herrje, dieses Menschenweib war unmöglich... Na gut. Dann wollte er doch mal sehen, wie sie zurechtkam. Mit einer kurzen magischen Formel beschwor er einen kleinen Farbstrudel herauf, in dem sich nach ein paar Sekunden erste Umrisse zeigten, bis der Youkai darin das Weib sehen konnte, wie sie durch einen dunklen, steinernen Gang schlich, die Fackel in einer Hand und die andere locker auf einen Stock gelegt. Tja. Jetzt hieß es abwarten. Wenn sie den Stein fand und ihn zu ihm brachte - nun gut. Dann würde er ihr die Kette abnehmen. Er war zwar nicht darauf angewiesen, solche Pakte einzugehen, aber er hielt sein Wort. Und wenn das Menschenweib da drin verreckte... sollte ihm auch recht sein. Sesshoumaru setzte sich auf einen nahen Ast und blickte in den Farbstrudel. Das würde sicher amüsant werden... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... Tjaja, Sesshy und seine Pläne... *grins* ...*wieder ernst werd* Na ja, jetzt geht's dann ab ^^ *g* Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen, schreibt mir doch einfach ein paar Zeilen, wie ihr's fandet - ich freu mich über alles ^_^ Am Besten noch, was euch positiv oder negativ aufgefallen ist, hai? =) Dankeeee! ^_^ Dat Cleö ^.^ [9.8.2003] Kapitel 17 ---------- Sooo, Tadaima allerseits! ^_^ *gg* Ich mach's kurz, okay? =) Dann ist das Kapitel bis morgen (Samstag) online! ^.^ *gg* @Yvonne: Danke, danke *smile* Und ich bin beim Scheiben ganz fleißig! *miau* ^.^ *gg* (Schon bei Kapitel 25, aber das kriegt ihr noch net, hihi XD) @Tearless: Das Daumendrücken kann Cleo in der FF wirklich noch gut gebrauchen, heb dir davon noch was für später auf, denn die Schwierigkeiten haben erst angefangen ^^" *gg* Trotzdem danke ^.^ @Kasumi: Hmm... Thihi, es ist so, wie Seiya es gesagt hat: Nur Jungfrauen - also Mädels können in das Labyrinth rein ^^ Nyan, und was es mit dem Stein auf sich hat is so ne Sache... ^^" Die klärt sich im Lauf der restlichen Story, denk ich mal ^.^ *g* @Seiya: Echt? Oo In welcher Folge hat Inu denn das mit Sesshys schlechtem Geschmack bei Frauen gesagt? O.o Na ja, gut, zugegeben, ich kenn die Serie noch nicht so weit ^^" Was Fluffys Alter angeht, so glaub ich den Gerüchten die sagen, dass er zwischen 700 und 800 Jahre alt ist ^^ Vielleicht auch etwas jünger ^^" @Rogue: Uhm... wie lang die Story noch geht...? *überleg* Ich denke, wir sind kurz vor der Hälfte... na ja, ich zumindest mit Kapitel 25 ^^" Das wird die längste Story, die ich bisher geschrieben hab, ich seh's kommen X.x" Aber die will ich unbedingt zuende bringen, die darf nicht unvollendet bleiben, soviel andere FF-Ideen mir auch gerade wieder im Hirn rumspuken ^^" Zur Frage mit dem Kampfsport: Ich betreibe tatsächlich Karate, bin allerdings noch ein Anfänger (mache hoffentlich im Oktober den Gelbgurt ^^") Teilweise beruht es also auf Selbsterfahrung, teils auf Recherchen - und da meine ganze Familie irgendwann schon mal irgendeine Kampfsportart gemacht hat (ich z.B. als kleines Kind noch Aikido)... na ja, da bleibt schon ne Menge hängen ;-) Danke, dass du mir mit deinen Fragen immer so viel weiterhilfst! ^_^ So, und jetzt noch was allgemeines: Schaut mal hier rein *grins* http://animexx.4players.de/fanarts/fanart.php4?id=188987&sort=zeichner Is mal wieder euch lieben Lesern und Kommentareschreibern gewidmet! ^.^ Leute, ich bin echt froh, dass ich euch habe! ^_^ *alleknuddel* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel siebzehn - Cleo's POV Sämtliche Szenen aus allen Gruselfilmen, die ich im Laufe meines sechzehnjährigen Lebens gesehen hatte - und das waren nicht mal viele - tauchten vor meinem inneren Auge auf, zusammen mit den eigenen Kreationen meiner manchmal hyperaktiven Phantasie. Jeder Schatten verwandelte sich in ein Monster, jeder Felsvorsprung in einen Vampir und jedes noch so kleine Knirschen des Steinchen unter meinen nackten Füßen ließ mich immer wieder schreckhaft zusammenzucken. Scheiße. Warum hatte ich mich nur darauf eingelassen? Ach ja, damit ich die Kette loswurde, toll... Okay. Entweder, ich brach schreiend hier zusammen und gab auf, oder ich zog das hier bis zum Schluss durch. Seufzend wurde mir klar, dass ich das hier durchziehen MUSSTE. Oh, wie Sesshy dafür bezahlen würde... Die dunklen Gänge nahmen kein Ende und mein miserables Zeitgefühl ließ mich nach einer Weile im Stich. Ich hätte schon hundert Jahre hier drinnen sein können - oder erst zehn Minuten. Das hätte ich nicht mit Bestimmtheit sagen können. Mit der Zeit jedoch wurden die Wände immer drückender und das Atmen fiel mir zunehmend schwerer. Auch meine Füße schienen sich immer mehr mit Blei zu füllen. Als sich der Gang zum ersten Mal teilte, fiel mir die Fackel aus meinen zitternden Fingern. Glücklicherweise verlosch sie nicht - sonst hätte ich ein großes Problem gehabt. So hob ich sie rasch wieder auf. Verdammt... verdammt... vielleicht war es ja klug, die in regelmäßigen Abständen angebrachten Fackelkörbe an der Wand anzuzünden? Zwar konnte man mich damit leichter lokalisieren, aber andererseits war das hier laut Sesshy ein Labyrinth und eine Spur konnte immer nützlich sein. Also tappste ich zu dem nächsten Korb und entfachte ein Feuer, das munter vor sich hinprasselte. Augenblicklich flammten die Fackelkörbe daneben auf, und dann auch die anderen. Mist. Soviel zum Thema Spuren... Na gut, dann konnte ich die Fackel ja auch wegtun. Vorsichtig steckte ich sie in eine Halterung und sah mich um. Bei dem Licht sah die Sache doch schon ganz anders aus. Jetzt erst bemerkte ich die Schriftzeichen an den Wänden und trat näher, um sie zu entziffern. Aber es war eine seltsame Schrift, die ich nicht lesen konnte... vielleicht war sie zu alt? Herrje, das war wohl einer der größten Funde in der Entdeckung der Menschheit... Augenblick mal. An diesen Ort konnten im Prinzip nur junge Mädchen. Er war nur in Begleitung eines Dämonen sichtbar zu machen. Und außerdem hätte man ihn schon längst gefunden, wenn er so offensichtlich gelegen wäre. Ich war ja nicht in meiner Zeit, sondern eigentlich fünfhundert Jahre zuvor... Na ja, Pechsache. Hier war irgendwo ein Stein, die Frage war nur wo... eine seltsame Ritze in der Wand ließ mich aufmerksam werden und ich kratzte leicht auf dem Stein entlang bis eine lange Rille sichtbar wurde, die in etwa ein Stück Mauer in der Größe einer Tür, durch die ein Mensch gerade noch durchkonnte, markierte. Da war bestimmt etwas dahinter... da dieser gesamte Komplex gemauert war, wäre es unter Umständen gar keinem aufgefallen, wie gut, dass mich diese Schrift hier fasziniert hatte... Wenn diese "Tür" hier so gut verborgen war, musste sich jedoch etwas Wichtiges dahinter befinden. Aber was? Und noch wichtiger: Wie öffnete ich das Ding hier? Sicher, ich konnte den Stein zerschlagen, aber irgendwie widerstrebte es mir, so etwas Altes zu zerstören. "Wenn du dich einfach öffnen würdest, würde uns das ne Menge Ärger ersparen..." murmelte ich und strick mit den Fingern über den warmen Stein. Zu meiner Überraschung knirschte es kurz - und die Tür öffnete sich. Nanu... wie hatte ich denn das geschafft? Egal. Wichtig war doch nur, dass der Weg jetzt frei war... "Uff... danke..." sagte ich in die Luft. Dann bückte ich mich und betrat den dahinterliegenden Raum. Und dann... blieb mir die Luft weg... Tausende von Sternen funkelten weit, weit über mir, vermittelten eine unendliche Weite... aber halt mal - das war unmöglich. Ich war in einem Labyrinth und es konnte höchstens Vormittag sein... oder so was in der Richtung. Trotzdem war es wunderschön... und es wirkte so... real... Erst jetzt fiel mir auf, dass die schwarzen Silhouetten um mich herum Bäume waren. Hier und da standen auch ein paar große Felsen in der Gegend herum. Alles wirkte so ruhig... Ein leises Plätschern machte mich auf einen kleinen See aufmerksam, wo an einer Stelle nahe dem Ufer etwas im Wasser glühte und leuchtete. Neugierig, aber wachsam bleibend schlich ich näher. Was war das? Als ich nahe genug war, erkannte ich, dass es Schriftzeichen waren. "Nani?" wunderte ich mich, als sich die Lichtschlieren Form annahmen. "'Willkommen, Jungfrau'." las ich halblaut. "Was für ne bescheuerte Anrede... oh... 'da du auf der Suche nach dem geheiligten Herzen bist, so muss zuerst dein eigenes Herz geprüft werden. Überstehe alle Gefahren lebend' - na, die sind gut... - '...lebend, und das Geheimnis wird sich dir erschließen'." Ich schüttelte den Kopf. Das klang gar nicht gut... In diesem Moment hörte ich ein Rauschen wie von Flügeln oder einem großen, schweren Umhang hinter mir und wirbelte herum. Etwa drei Meter von mir entfernt stand eine dunkle Gestalt. "So sieht man sich wieder... diesmal werde ich dich genüsslich verspeisen..." Oh nein. Nicht der schon wieder... ~~~ Entsetzt starrte ich die Gestalt an. Welche Freude - ein alter Bekannter... Verdammt, ich hatte gehofft, diesen Vampir nie wieder zu sehen. Na toll. Wer hätte denn auch geahnt, dass dieser Baka zu ner Prüfung gehörte?! So langsam begann ich mir zu wünschen, ich hätte lieber die Kette gewählt. Es war einfacher, bei Sesshy zu leben, als bedroht, gefressen oder gar getötet zu werden. Aber jetzt war es schon zu spät... "Och nöö... nicht du schon wieder..." murrte ich. "Doch, ich... hast du schon mit deinem kümmerlichen kleinen Leben abgeschlossen?" "Hast du schon mal darüber nachgedacht, dir das Maul stopfen zu lassen?" entgegnete ich mutiger, als ich es tatsächlich war. Diesmal konnte Sesshy mich nicht retten, und der Nachtyoukai war wohl 'ne Nummer zu groß für mich. Na gut, dann war Sess zwei Nummern zu groß, aber egal. Es ging jetzt ums Hier und Jetzt... "Du sprichst mutig... aber du hast Angst, nicht wahr? Du weißt, dass du keine Chance hast... dass du dein schwaches Leben sinnlos aufs Spiel gesetzt hast..." Mit einer energischen Bewegung zog ich die Stöcke. "Schwall keinen Mist, Alter! Noch bin ich nicht tot!" "Noch nicht... bisher hat es aber noch keines von diesen schwächlichen Menschendingern an mir vorbei geschafft... das heißt doch - eine, die ist dann bei meinem Kollegen draufgegangen... aber weißt du was?" seine Stimme wurde leiser und er klang zufrieden. "Wenn die jungen Damen nicht mehr als Jungfrauen hier rauskommen, ist ihr Ende noch viel interessanter anzusehen..." Entsetzt starrte ich ihn an, sah seine schneeweißen Zähne in der Dunkelheit bedrohlich aufblitzen. Wirklich ein Dämon... "Bist du jetzt fertig mit Reden?" fragte ich unwirsch. Keine Angst zeigen, bloß keine Angst zeigen... verdammt, war das schwer! "Am Ende hat jede von ihnen noch um Gnade gewinselt... na ja... welches Ende würdest du bevorzugen? Ich meine, ich hatte schon lange kein gutes Schauspiel mehr.. andererseits hab ich Hunger... ich denke, ich werde beides kombinieren... das ist am Einfachsten." "Zuerst einmal musst du mich besiegen!" fauchte ich und ging in Angriffsstellung. "Oh ja, natürlich - das hatte ich ganz vergessen. Wird aber nicht lange dauern..." Doch, das würde es. Zuerst würde ich ihm nämlich seine arrogante Fresse polieren! Und diesmal gab ich nicht klein bei... Kein Sesshoumaru, der mich retten konnte? Tse, wer brauchte ihn schon... ich kam alleine klar... Einen Sekundenbruchteil später war der Youkai verschwunden, und ich sah mich hektisch um. Halt - Ruhe bewahren, das war das Wichtigste! So atmete ich tief durch und setzte zu einer ziemlich kräftigen Tritttechnik an. Zu meiner Überraschung traf ich ihn sogar, als er wie ein Schemen an mir vorbeizischte, um mich zu verletzen. Überrascht keuchend sprang der Youkai zurück. Ich grinste. "Unterschätz mich besser nicht..." "Kchh... das hab ich bisher getan... kommt nicht wieder vor, verlass dich drauf... aber diesmal wird dich Sesshoumaru nicht retten..." "Oh, du kennst ihn?" "Wer kennt ihn nicht? Er ist einer der stärksten Youkais dieser Zeit, und... hey! Lenk nicht vom Kampf ab!!" "Das war bloß ne Frage!" grummelte ich. Eingebildeter Idiot! ICH hatte mich nicht darum geschlagen mit ihm zu kämpfen. Gab es denn keinen Weg, hier wegzukommen?! Anscheinend nicht... verdammt! Seine Krallen durchschnitten die Luft und ich machte einen Satz nach hinten, sodass er mich verfehlte. Knapper, als mir lieb gewesen war... "Frage..." keuchte ich. "Gibt es irgendeinen Weg, diese Prüfung zu überspringen?!" Die Wasserzeichen formten sich neu und ich versuchte, sie neben dem Kampf her zu entziffern. 'Es besteht die Chance, diese Prüfung zu verschieben. Du kannst zu Aufgabe zwei' Augenblicklich ließ der Youkai von mir ab, gerade in dem Moment, als seine Pranken meine Wange berührten. Anstelle des tödlichen Schnitts zog er eine Kralle nur sanft über meine Wange, dass sie leicht blutete. Dann leckte er das Blut von seinem Finger ab und knurrte. "Du hast Glück, dass du darauf gekommen bist... wehe du stirbst, ich will dich persönlich umbringen... geh einfach da lang." er deutete in eine Richtung und ich nickte. "Dein Tod wird schmerzhaft sein... jetzt hast du mich schon zweimal überlistet..." Ich schauderte. "Na reizend... danke." Ich steckte die Stöcke weg und ging in die angegebene Richtung. nach ein paar Minuten stand ich vor einem weiteren kleinen Torbogen. Ich trat hindurch - und die Welt verschwamm... Eine Sekunde später stand ich in einem Raum, der definitiv wieder in dem Labyrinth lag. Die Wände waren aus demselben sandbraunen Stein wie vorher, und auch die Schriftzeichen waren identisch. Fragte sich bloß, was ich hier tun musste... Auf der Wand erschienen plötzlich Schriftzeichen. ,Setze dich mit deiner Angst auseinander' Uh-oh... was immer diese Zeichen meinten - es bedeutete nichts Gutes... Übles ahnend blickte ich nach oben - und schlug meine Hände auf den Mund, um nicht laut aufzuschreien. Spinnen! Riesige, große Spinnen! Und die größte von ihnen schien mich eben entdeckt zu haben und kam langsam auf mich zu... Ich schluckte. Neiiiiiiiiiiiin... bitte... keine Spinnen... alles, nur das nicht... ich merkte, wie meine Knie anfingen zu zittern. Spinnen.. oder Insekten aller Art... verursachten Panikanfälle bei mir... Wusste der Kuckuck warum, aber ich hielt es mit einer Spinne im gleichen Raum nicht aus... und das hier waren gleich so viele... Meine Knie wurden weich und meine Hände zitterten... doch zu meiner Überraschung wandte sich die Riesenspinne von mir ab. Hatte sie etwa etwas anderes gehört? Da - jetzt hörte ich es auch... ein kleines Mädchen kauerte in der Ecke und schluchzte leise. Wie zum Donnerwetter kam die Kleine hier rein?! Unwichtig... jedenfalls sah es so aus, als würde sie nicht mehr lange leben... Aber.. d-da waren diese Spinnen... Als die Oberspinne laut fauchte und auf das Mädchen zustürmte schluckte ich und stürmte nach vorne. Damnit. Ich konnte nicht tatenlos dabeistehen, wenn jemand starb... "Kyaaa!" Mit einem gewaltigen Satz, der selbst mich erstaunte, sprang ich auf den Rücken der Spinne, die überrascht einknickte. Noch bevor sie auf dem Boden aufkam, war ich schon bei dem Mädchen angelangt und musterte es prüfend. "Alles okay, Kleine?!" Sie wimmerte nur leise. "Schhh... ich bin ja bei dir... Ah!" Ich zog sie an mich und ließ mich zu Boden fallen, denn die Oberspinne schoss einen klebrigen Faden auf mich ab. "Gib... uns... Essen... zurück..." fauchte sie, und ich schauderte. Das kleine Mädchen klammerte sich wimmernd an meinem Bein fest und schluchzte leise. In diesem Moment machte es in meinem Gehirn irgendwie "klick", und ich starrte das Arachnoidenwesen an. Woher... woher kam diese Ruhe? Über mir regten sich die anderen Spinnen und kamen die Wände heruntergekrabbelt, ein beständiges Fauchen und Zischen machte sich im Raum breit. "Nein." sagte ich mit ruhiger, klarer Stimme. "Ihr werdet die Kleine nicht fressen." "Versuch... uns aufzuhalten...." ich hätte nie gedacht, dass Spinnen amüsiert klingen konnten. Gut, okay, ich hatte auch noch nie eine Spinne reden gehört... "Oh, das werde ich. Kommt ihr zu Nahe, und..." "Und... was...? Du... kannst... uns... nicht... aufhalten..." "Ich kann es immerhin versuchen!" Mit einem Ruck zog ich meine Stöcke und wirbelte sie herum. Eine Bewegung von rechts ließ mich zusammenfahren, und ich wirbelte meine Stäbe, traf eines der Spinnenwesen, sodass es jaulend zurückschnellte. "Kommt mir nicht zu Nahe!" warnte ich in die Runde. "Gib uns... das Menschenkind..." "NEIN! Wie oft noch!" Ich begann zu überlegen. Wie sollte ich die Kleine hier rausbringen? Das ging nicht... vor allem gab es hier keinen Ausgang... mitnehmen konnte ich sie nicht... "Hört zu... ich schlag euch nen Handel vor. Ihr lasst die Kleine frei - und ich bleib an ihrer Stelle, ist das okay?" Die Spinnen zischelten und schnarrten. Ein unangenehmes Geräusch... brr... Wie auf ein Kommando wichen sie zurück - und das Mädchen ließ mein Bein los. Ich wirbelte herum, als ich ein seltsames Geräusch hörte, und sah, wie sie das Mädchen /veränderte/! Sie wuchs und wuchs, ihr Gesicht wurde schlanker und eleganter, ihre Formen weiblicher. Schließlich stand eine junge Frau in einem schwarzen Kleid da, das aus glitzernden schwarzen Spinnweben bestehen zu schien. "Herzlichen Glückwunsch... du hast diese Prüfung bestanden, Menschenmädchen..." sagte sie mit einer glockenhellen, sanften Stimme - und ich starrte sie verblüfft an. "Bitte wie?!" "Du hast bestanden..." "Ähm... und wieso?" stammelte ich. "Weil du deine Angst überwunden hast, und bereit warst, dein Leben für ein hilfloses Kind zu geben, das du nicht mal kanntest..." Sie legte mir einen Finger auf die Stirn und mir wurde für einen Moment schwummerig. Was tat sie da? "Du hast eine verborgene Ruhe in dir geweckt... das macht dich stärker..." Ich ließ die angehaltene Luft entweichen und spürte, wie die Anspannung von mir wich. "Wow..." murmelte ich. "Hätte ich nicht gedacht..." Nun verwandelten sich auch ein paar der anderen Spinnen in diese hübschen Frauen. Erstaunlich, diese Verwandlungen... aber in diesem Zustand gefielen sie mir besser... "Möchtest du gleich weitergehen, oder dich erst noch etwas ausruhen?" fragte eine Frau ruhig. Ich blickte mich um. "Hmm... ich denke, ich gehe gleich weiter... Danke für eure Geduld mit mir..." ich verbeugte mich leicht und ging zu der Tür, die sich in der Wand geöffnet hatte. "Sayonara!" Hinter der Tür befand sich ein Gang. Erst mal Ruhe? Wie schön... Erst jetzt begannen meine Knie noch mal richtig zu zittern. Wäh... meine armen Nerven... Plötzlich endete der Gang. Einfach so. Suchend blickte ich mich um. Na toll... ach, da oben war eine Luke... Die Frage war jetzt bloß: Wie hinkommen? Kurz entschlossen ging ich in die Knie, spannte die Muskeln und sprang. Ich musste es schaffen, musste... Meine Fingerspitzen erreichten gerade den oberen Rand der Luke, und ich opferte einen Fingernagel, ehe ich mich einigermaßen sicher festkrallen konnte. "K'so..." knurrte ich, als ich mich hochzog. Das wurde ja immer schöner. Fragte sich nur, ob es das auch wert war, die Kette loszuwerden... ach, was dachte ich da! Natürlich war es das - ich wollte von Sesshoumaru weg, und basta! Ich hielt überrascht an, als ich vor einem weiteren Tor stand. Es war schlicht aber strahlte dennoch eine einfache Schönheit aus. Feine Schnitzereien verzierten den Rahmen und die Torflügel. Wer hatte sich diese Mühe gemacht? Eigentlich schade, dass es hier unten keiner sah... doch ein kurzes Rütteln an der Tür ließ mich aufseufzen. Verschlossen. Dann musste hier irgendwo die nächste Prüfung sein... nur wo? Hatte sie vielleicht schon begonnen, und ich hatte es nicht bemerkt? Wie viele Prüfungen lagen noch vor mir? Ein sanftes Lachen ließ mich zusammenfahren. "So viele Fragen... ohne Antworten...?" fragte eine körperlose Stimme, die weder männlich noch weiblich war. Wachsam sah ich mich um. "Wer ist da?!" rief ich misstrauisch. Wieder dieses Lachen. "Entspann dich. Die nächste Prüfung beginnt jetzt..." "Was muss ich tun?" "Dich hinsetzen, die Augen schließen und entspannen. ,Relaxen', wie man in deiner Zeit sagen würde." "Woher..." "Woher ich das weiß? Ich lese deine Gedanken, so einfach ist das. Und das werde ich jetzt auch weiterhin tun." Aha. Also eine telepathische Prüfung... Auch mal was interessantes... "Findest du? Danke... Nun gut, bist du bereit?" "Frage: Was passiert, wenn dir nicht gefällt, was du siehst?" wandte ich noch ein. Eine kurze Stille. "Dann... wirst du getötet." sagte die Stimme ruhig. Ich schluckte. "Okay..." Ein wenig nervös kniete ich mich auf den kalten Steinboden vor dem Portal und legte meine Stöcke vor mich hin. Ich schloss die Augen. Ruhe... Das war wirklich was, das ich seit Beginn dieses idiotischen Trips hierher brauchen konnte... Ab dann wusste ich gar nichts mehr. ~Zwischenspiel~ Desinteressiert beobachtete Sesshoumaru die Aktionen des Menschenweibs. Es war zugegeben eine Überraschung gewesen, dass ausgerechnet dieser Youkai zu den Prüfern gehörte. Hmm... er hätte ihn doch gleich töten sollen... Aber bisher schlug sie sich nicht schlecht - für einen Menschen. Zu dumm, dass er dort nicht hineinkonnte. Da hätte er schnell aufgeräumt und wäre so an den Stein gekommen... Aber nein - nur Jungfrauen... Nicht, dass er den Stein unbedingt brauchte - ihm war der Shikon no Tama wesentlich lieber, aber gut - es konnte nicht schaden, ihn zu besitzen. Eine leichte Bewegung im Strudel zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Das Weib hatte doch tatsächlich bestanden... tse... eine Gedankenprüfung... wirklich lächerlich... was mochte sie nur gedacht haben? Das konnte ihm egal sein! Ob er ihr die Kette wirklich abnehmen sollte falls sie es schaffte, hier lebend rauszukommen? Auszeit mal. Die Voraussetzung dafür war doch, dass sie das überhaupt erst schaffte, den Stein zu holen. Und sie würde scheitern... ~Cleo's POV~ Bestanden... Wow... entweder war ich heute besonders gut, oder mich begleitete einfach nur das Glück der Dummen - wobei ich Letzteres für durchaus wahrscheinlicher hielt. Zwei Prüfungen überstanden... wie viele mochten noch kommen? "Wie viele Prüfungen kommen noch?" fragte ich in die leere Luft rein. Augenblicklich erschienen Schriftzeichen auf einer der steinernen Wände. ,So viele, wie du dir selber auferlegst' Moment. So viele, wie ich... "Natürlich..." Dieses Labyrinth richtete sich nach meinen Vorstellungen von Prüfungen... ,Nicht ganz, aber im Großen und Ganzen ja' "Kann ich... zum Stein?" ,Nein' Ich seufzte. Das war ja klar gewesen. Doch die Schriftzeichen malten sich weiter. ,Es steht immer noch eine Prüfung aus...' "Och nööö..." das hatte ich ja ganz vergessen... ,Bestehst du sie, steht dir der Weg zum geheiligten Herzen offen. Wenn du stirbst - nun ja, das ist dein Pech' "Ermutigend..." knurrte ich und drehte mich zu einem kleinen Durchgang in der Wand um, der sich soeben knirschend geöffnet hatte. Dahinter war es dunkel. Ein leichter Wind wehte mir entgegen, als ich mich hindurchbückte und schließlich am Schauplatz meiner ersten - und letzten - Prüfung stand. Mit einem leisen Seufzer zog ich meine Stöcke und blickte mich um. "Okay. Bringen wir's hinter uns, ich will hier raus." sagte ich laut in die Dunkelheit. Stille. Dann erklang ein leises Lachen, das mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Okay - kein Tanz der Vampire-Musical mehr für mich... "Ich hätte dich nicht so bald zurückerwartet, Weib." "Ich hab nen Namen...." murrte ich. "Kann sich das keiner von euch Youkais merken?!" "Wer fragt sein Essen schon nach dem Namen?" "Arrgh, du - wirst - mich - nicht - essen, kapiert?!" "Ach ja?" Eine dunkle Gestalt stand einfach so im Schatten eines Baumes. Schatten relativ gesprochen. Schließlich war es dunkel. Ich ging in Angriffsstellung. "Okay, Vampir, dann mal los..." "Auch ich habe einen Namen!" "Tse... denkst du, ich merk mir die Namen der Verlierer?" "Hüte deine Zunge, Menschenweib - sonst könnte es sein, dass du sie nicht mehr lange hast..." Er stand plötzlich vor mir und rammte mir die Faust in den Magen. Keuchend krümmte ich mich zusammen und rang nach Atem. Verdammt. Soviel dazu. "Mein Name ist Ketsuei - nicht, dass du dir das merken müsstest..." ich wurde hart am Kragen meines Anzugs hochgerissen, bis ich hilflos über dem Boden baumelte. "Du wirst vorher sterben... Oh - wie unaufmerksam von mir... diesmal in anderer Kleidung? Schade, der Kimono stand dir viel besser..." "Ich style mich doch nicht für dich!" fauchte ich atemlos und schlug mein Knie gegen seinen Kiefer, sodass seine Zähne klackten. Doch er ließ mich nicht los. Verdammt - wieso nicht?! Beim letzten Mal hatte es doch geklappt, warum diesmal nicht?! Hektisch setzte ich noch einen Tritt nach. Nichts. Okay. Aber als ich meine Daumen in seine Augen zu stoßen versuchte, ließ er mich reflexartig los. Mir war schwindlig, als ich hektisch atmete. Diesmal hatte er ziemlich fest zugedrückt... so langsam schwand meine Zuversicht. Dieser Typ war ein waschechter Youkai... und ich? Ein Mensch... Wie in Zeitlupe sah ich ihn auf mich zurasen, die Krallen zum tödlichen Schlag erhoben - als er plötzlich innehielt und knurrend einen Schritt vor mir abbremste. "Verdammt, was ist denn noch?!" fragte er wütend in die Luft. Augenblicklich formten sich wieder Buchstaben auf der Wasseroberfläche. Ich verfolgte neugierig, was sie da schrieben. ,Die Menschenfrau zeigt eine für ihre Spezies außerordentlich hohe Widerstandsfähigkeit, und auch ihr Charakter ist gut' Ich unterdrückte ein Räuspern. ,Sie verdient es, in der letzten Prüfung nicht mit ganzer Dämonischer Kraft angegriffen zu werden' "Na toll - wollt ihr den Klunker behalten oder nicht?!" "Sag bloß, du kannst mich nur dann besiegen, wenn du mit voller Kraft kämpfst..." mischte ich mich ein und grinste leicht. Vielleicht konnte man da doch noch was rütteln... "NATÜRLICH NICHT!!!" gab Ketsuei... nein, halt - der Vampirheino fauchend von sich. "Ach ja? Wie du meinst..." ich drehte mich gelangweilt weg. ,Genug der Diskussion' mischten sich auch noch die Schriftzeichen ein. ,Deine Kräfte werden für die Dauer des Kampfes auf die Stärke eines Kindes heruntergestuft.' Um den Youkai herum glomm ein fahles blaues Licht auf und verlosch dann wieder. Er knurrte genervt. Und ich grinste innerlich triumphierend. Yes - ich hatte wieder eine Cha~aaance... "Täusch dich nicht, Menschenweib... die Stärke eines Kindes bedeutet in meinem Fall die Stärke eines Youkai-Kindes... und selbst da wirst du unterliegen..." Na gut, na gut... vielleicht... war es doch langsam an der Zeit für eine gesunde Panik. Ich ging wieder in Angriffsstellung. "Na dann mal los - ich kann es kaum noch erwarten!" Sein erster Schlag kam zu schnell, als dass ich ihn hätte abwehren können. Ich flog nach hinten und biss mir dabei kräftig auf die Zunge. Ein unverwechselbarer metallisch-süßer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus. Blut. Rasch kam ich wieder auf die Beine und griff mit einem kräftigen Stockwirbel an. Gerade noch knapp entging ich einem auf mein Herz gerichteten silbernen Dolch, den ich Ketsuei mit einem gezielten Tritt aus der Hand beförderte. So nicht... Dann folgten zwei Tritte meinerseits, die den Vamp aus dem Gleichgewicht brachten. Ein Schlag mit dem Ellenbogen ins Gesicht ließ ihn stolpern. Youkai-Kind? Pah... Plötzlich grinste er und seine Hand schoss vor. Augenblicklich spürte ich, wie Blut aus einem feinen aber tiefen Schnitt an meiner linken Halshälfte spritzte. Noch vom Boden aus zog er mir die Beine weg. Ich versuchte, mich abzurollen, aber das ließ er nicht zu und nagelte mich am Boden fest. "So... wer ist hier jetzt schwach, Mensch?" spie er aus und grinste. Seine Augen funkelten angriffslustig in der Dunkelheit, als er sich herunterbeugte. Sollte er doch - würde ich ihm eben den Schädel einschlagen... das gab zwar ne Beule, aber wenn ich zwischen Beule oder gefressen werden wählen konnte... die Entscheidung fiel mir nicht sonderlich schwer... aber bevor ich mit meinem Kopf nach vorne rucken konnte, hatte er einen meiner Arme losgelassen, diesen mit dem Knie wieder festgenagelt, und mich kräftig am Kinn gepackt, sodass ich meinen Kopf kaum noch bewegen konnte. "Keine Sorge - das tut nicht sonderlich weh..." sagte er mit einem falsch-tückischen Tonfall und beugte sich herunter, bis seine Lippen fast mein Ohr berührten. "Aber das was danach kommt schon..." Ich schauderte und versuchte, freizukommen, doch Ketsuei hatte bereits angefangen von dem Blut, das an der Wunde an meinem Hals austrat zu trinken. Verdammt - wenn ich nicht aufpasste, WAR ich tot! Erst, als er eine Hand in den Ausschnitt meines Anzugs schob, erwachte ich aus meiner Art Starre. Ich bekam ein Knie frei - und trat zu. Wie bei allen männlichen Wesen verlief das nicht gerade schmerzfrei für ihn - und er ließ mich soweit los, dass ich mich aus seinem Griff befreien konnte. Zeit zum Sammeln ließ ich ihm keine, griff mit einer harten Kombination aus Schlägen und Tritten an, spürte, wie die Wunde an meinem Hals regelmäßig pochte. Shit. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen... Aber auch ich bekam keine Luft zum Atmen. Ketsuei griff ohne Gnade an, immer und immer wieder, bis er schließlich meinen linken Oberarm erwischte. Es ratschte kurz, der Anzug hing an dieser Stelle in Fetzen - und mein Arm ließ sich kaum noch bewegen. Merde... ein harter Faustschlag in den Magen ließ mich in die Knie gehen. Ich wusste, dass in meinem Inneren etwas nicht mehr stimmte - und meine Befürchtungen bestätigten sich, als ich hustete und rötlichen Schleim dabei hervorwürgte. Scheiße. Innere Blutungen? Egal. Der Kampf ging weiter... Schwankend richtete ich mich auf. Keine Zeit zum Denken. Töten oder getötet werden. Gewinnen... oder... verlieren... Ich griff an. ~Zwischenspiel~ Desinteressiert gähnte Sesshoumaru. Dieses Menschenweib hielt sich nicht schlecht, aber na gut. Was auch immer. Vielleicht sollte er inzwischen mal selber ein bisschen Kämpfen gehen? Was juckte es ihn, wenn dieses Weib hier bald starb? Eigentlich überhaupt nicht. Der Hundedämon wandte sich zum Gehen, zögerte aber. Eigentlich... interessierte es ihn schon ein bisschen, wie lange sie zum Sterben brauchte... denn aus eigener Erfahrung wusste er, dass sie hart im Nehmen war. Na gut. Es konnte sich schließlich nur noch um Minuten handeln - und das bisschen Zeit konnte er ruhig noch erübrigen... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... So, dann hoffe ich mal, dass ihr mir fleißig eure Meinung schreibt, Kritik ist wie immer sehr willkommen *smile* Ach ja, eins noch: Ich bin vom 16.8 bis zum 24.8. in URLAUB - einen neuen Teil gibt's gleich dann, wenn ich wieder heimkomme ;-) (Eigentlich auch kein so großer Unterschied zum wöchentlichen Kapitel... aber was solls *g*) Macht's mal gut! ^.^ Eure Cleo ^.^ [15.8.2003] Kapitel 18 ---------- Sooo, da bin ich wieder - frisch und erholt aus dem Urlaub wieder zurück! XD Habt ihr mich vermi~isst? *dackelblick* Nyan, egal, schnell zur Sache, einverstanden? =) @Tearless: Nyan, ich bin eigentlich kein Spinnenfan. Bei Spinnen reagier ich ungefähr so wie Ron Weasley aus Harry Potter - alles was mehr als vier Beine hat, ist ein Grund, sich schnellstmöglich davon zu entfernen ^^" *tüdelüüü* Mau, und was den Vampir angeht... *sigh* Ich glaub, der wird noch einige Schwierigkeiten machen... X.x" Zu deinen Fragen: Jaken? Tjoa, das hat seinen Grund, warum der noch nicht aufgetaucht ist... *grins* Aber den verrat ich noch nicht! XD @Peruka: In der Tat - ich versuch, so regelmäßig wie möglich ein Kapitel hochzuladen, sprich: wöchentlich ^^ Deswegen bin ich ja auch am Schreiben wie 'ne Verrückte X.x" (verrückt... oh ja, das trifft es genau... *eg*) Mit dem Schreiben komm ich in etwa so voran, wie ich es geplant hatte, kann gut sein, dass die Story nochmal so viele Kapitel kriegt, vielleicht mehr, vielleicht weniger - das wird sich zeigen ;-) @Mania: Du kennst Sesshoumaru nicht? O_O Bildungslücke!!! Und zwar eine riesige *gg* Wie Rogue schon gesagt hat, er ist der anbetungswürdigste, bestaussehendste Bishonen aus Inu Yasha ^_^ (taucht im zweiten Manga und im Anime in Folge 5 zum ersten mal auf ^^) Schau am Besten mal auf www.inu-yasha.de unter "Charaktere" nach ;-) Da findest du ihn hundertpro - er spielt schließlich eine sehr wichtige Rolle ^^ (Warum heißt die Serie Inu Yasha und nicht Sesshoumaru? T_T) @Rogue: Natürlich hab ich das mit dem Urlaub nur gesagt, um euch zu ärgern - du kennst mich doch =P *gg* Vielen Dank übrigens für deine Kommentare zu meinen Inu Yasha-Pics *smile* Was die Spinnen angeht - Cleo (und ich) hasst sie auch und hat panische Angst vor ihnen, und eben deswegen musste sie sich mit ihnen auseinandersetzen ;-) *smile* Zu dem Logikfehler: Hmmm... wie red ich mich da jetzt raus? Ah ja... na ja, weißt du, er will sie zwar schon brechen, aber wenn sie ihm den Stein bringen kann, ist das doch ein netter kleiner Bonus, oder? =) Also, ein Menschenleben riskiert er ohne lange nachzudenken... *g* @LeaCarter: Mou, vielen lieben Dank! *smile* *freu* Ich freu mich immer wieder wie'n kleines Kind, wenn jemandem meine FFs gefallen ^.^ Was das Buch angeht, ich arbeite bereits daran, aber das wird wohl noch laaaaaaaange dauern, bis ich da mal was zusammenhab ^^ Und eigentlich hast du recht... deinen Rat sollte ich beim Pairing beherzigen *gg* bin immer noch unsicher, was da jetzt los sein soll - aber geplottet hab ich trotzdem ne Menge *evilgrin* Note: Ob Sesshy noch Jungfrau/mann/wasauchimmer ist, kann ich euch leider nicht sagen, ich hab ihn noch nicht gefragt ^^" *sich einen Deathglare von ihm einfang* Und ich glaub, ich werds auch nicht so schnell tun ^^" Aber falls jemand Lust hat, das zu übernehmen... *grins* Sess: *GLARE* Cleo: ^.^ Also dann, ENJOY READING @ ALL!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel achtzehn - Cleo's POV Ich wusste nicht, wie lange wir schon kämpften. Es konnte eine Ewigkeit sein. Oder auch erst fünf Minuten - das hätte ich nicht mit Bestimmtheit sagen können. Jedenfalls drohten meine Knie verdächtig unter mir nachzugeben, meine Haut war feucht von Schweiß und Blut und ich war außer Atem. Mehrere kräftige Schläge hatten wohl einigen Schaden in meinem Körper angerichtet. Mein Atem ging stoßweise, immer wieder unterbrochen von Hustenanfällen, bei denen ich rötlichen Schleim hervorwürgte. Selbst mein Atem schmeckte nach Blut. Außerdem schienen sich wohl mal wieder zwei bis drei Rippen verabschiedet zu haben. Alles in allem kein sonderlich angenehmer Zustand... Der wohl einzige Trost war, dass auch mein Gegner so einiges hatte einstecken müssen. Er stand - wie ich zu meiner Zufriedenheit registrierte - ebenfalls nicht gerade sicher auf den Beinen und schwankte dann und wann bedrohlich. Zwar blutete er nicht so wie ich, aber ich glaubte, ihm im Kampf "für einen Menschen doch ganz heftig" zugesetzt zu haben. Ein paar Mal hatte ich sogar etwas knacken gehört. Tja - auch Youkais waren verletzlich... "Nicht... schlecht... aber du gewinnst nicht..." keuchte Ketsuei und verschwand, um mir einen neuerlichen Schlag zu versetzen, den ich mehr schlecht als recht abwehrte. "Der Kampf... ist erst dann vorbei... wenn einer von uns beiden tot ist... oder aufgibt..." Das würde definitiv nicht ich sein. Rasch unterdrückte ich einen weiteren Hustenanfall und ging in Bereitschaft. "Gib... auf..." krächzte ich - doch als er grinste wusste ich, dass es noch lange nicht zu Ende war... Seine Angriffe folgten immer schneller aufeinander, sodass ich kaum noch abwehren konnte. Ich war tot, einfach nur tot... Schlag, Abwehr, Schlag, Schlag, Abwehr, Tritt... Alles verschwamm in einem einzigen undeutlichen Rausch... Tot... Ich holte gerade zu einem - für einen Menschen - ziemlich gefährlichen Schlag aus, als seine Hand nach vorne schoss. Ein kräftiger Ruck durchfuhr mich, als meine Trägheit jäh abgebremst wurde. Blut spritzte durch die Luft, als ich bemerkte, dass seine Krallen tief in meinem Bauch steckten. Einfach so. Ich spürte fast nichts - aber mein Körper beschloss, diese Strapazen nicht mehr lange mitzumachen und ließ sich vom Gesetz der Schwerkraft einfangen. Bodenkontakt. Die Luft wurde mir aus den Lungen gepresst, und der Platz füllte sich sogleich mit etwas anderem. Einer Flüssigkeit. Blut... "Gib dich geschlagen..." der Vampirverschnitt drückte meinen Kopf mit der Fußsohle auf den Boden. "Dann wird dein Tod nicht allzu schmerzhaft..." Er beliebte zu scherzen. NOCH schlimmer konnte es gar nicht werden... aber jetzt aufgeben... ich war... so weit... gekommen... Der Fuß wurde von meinem Kopf genommen und ich unsanft am Kragen hochgezogen. Mühsam brachte ich die Augen einen spaltbreit auf und sah Ketsueis Augen im fahlen Mondlicht zufrieden funkeln. "Es ist fast schade... so eine unberührte Blüte zu zerstören..." murmelte er leise. "Aber es ist deine eigene Schuld, meine Süße... das Leben nimmt keine Rücksicht auf Schönheit..." Süße... Pah... ich würde ihm für diese Bemerkung die Fresse polieren... "Du hast gut gekämpft - ich glaube, ich verschaffe dir einen schnellen Tod." Zu gütig. Ich hatte bloß noch nicht vor, den Löffel abzugeben... Am Liebsten hätte ich laut aufgeschrieen, als er seine Zunge über mein Kinn laufen ließ um das Blut abzulecken. Dummerweise ließ das meine Lunge nicht mehr zu. Aber entweder ich handelte jetzt, oder überhaupt nicht mehr! Eher reflexartig und mit aller Selbstbeherrschung die ich hatte, trat ich ihm hart in den Bauch, sodass er mich keuchend losließ und in die Knie ging. Verschwommen sah ich etwas auf dem Boden glitzern, griff danach, brachte Ketsuei zu Fall und kniete mich auf seine Brust. Dann drückte ich ihm den aufgehobenen Gegenstand gegen die Kehle. Es war sein Dolch, den ich ihm vorhin aus der Hand getreten hatte. Was für ein Glück... "Wer... sollte jetzt... aufgeben..." murmelte ich schwach und drückte zu, als er Anstalten machte, sich zu bewegen. Da ich meine Bewegungen jedoch nicht richtig koordinieren konnte, drückte sich die Spitze etwa einen Zentimeter tief in sein Fleisch. Nya, auch gut. Sollte er nur wissen, dass ich nicht bluffte. Schwer atmend stützte ich mich mit meiner anderen Hand neben seinem Kopf ab. "Ich... will dich nicht... töten..." fuhr ich fort und versuchte, nicht zusammenzubrechen und das Zittern in meiner Hand zu unterdrücken. "Aber... wenn du nicht aufgibst... werde ich... das tun..." Verdammt. Ich wollte ihn nicht töten... ich hasste ihn, aber töten...? Das konnte ich doch nicht... "Ich gebe nicht auf, du kleine Schlampe..." knurrte er. Ich brachte ein müdes Lächeln zustande. "Schon vergessen? Ich bin Jungfrau... also gib auf..." "Nein!" Anstelle einer Antwort drückte ich noch ein bisschen fester mit der - wie ich feststellte - äußerst scharfen Klinge zu, sodass sich Ketsuei nicht mehr bewegen konnte, ohne Gefahr zu laufen, dass seine Kehle aufgeschlitzt wurde. Abwartend starrte ich ihn an und verfluchte meine Schwäche, als das Bild vor meinen Augen ständig aufs Neue verschwamm. "Würdest du mich wirklich töten?" "...ja..." flüsterte ich. "Hmm... ich mach dir einen Vorschlag..." Das klang nicht gut... "Lass mich noch mal von deinem Blut trinken... dann sage ich, dass ich kapituliere..." Alle Alarmsirenen schrillten auf. Das war eine Falle, das war bestimmt eine Falle! Aber... er würde aufgeben... keiner musste sterben... obwohl... so wie es aussah, starb ich so oder so. Solche Verletzungen konnte keiner überleben... Also... was... konnte es schaden. Wortlos hob ich meine Hand, mit der ich mich bisher abgestützt hatte und trachtete danach, mein Gleichgewicht zu halten. Vielleicht war das ein Fehler, aber... es war mir egal. Ich war müde... so müde... Langsam führte ich sie vor sein Gesicht, ließ zu, dass er danach griff. Doch die ganze Zeit behielt ich den Dolch an Ort und Stelle - als Sicherheit, falls... "Ah!" Trotz der Tatsache, dass mein Hirn schmerzvernebelt war, zuckte ich erschrocken zusammen, als sich nadelspitze Zähne in mein weiches, ungeschütztes Fleisch bohrten. Mit genießerisch geschlossenen Augen begann Ketsuei, den roten Lebenssaft - auch genannt mein Blut - abzulecken und jeden einzelnen Tropfen zu genießen. So ein Psychopath... Nach einer Minute oder so versuchte ich schwach, meine Hand aus seinem Griff zu befreien - aber er ließ nicht locker. "Du sagtest..." "Hast du mir etwa geglaubt, Weib?!" Hatte ich. Hatte ich nicht. "Gib auf." "Iie." Okay... wie auch immer... ich nahm meinen Mut zusammen und stieß zu. Die Klinge des Dolches durchschnitt sein Fleisch nahezu ohne Widerstand - und Ketsuei blickte mich fassungslos an. Sein Atem ging rasselnd und ich taumelte schockiert zurück. Was hatte ich getan?! "Du..." keuchte Ketsuei, und hob eine zitternde Hand. "Du... wagst... es..." ein letzter rasselnder Atemzug, und seine Augen fielen zu. Ich... hatte... ihn getötet... getötet... oder...? Youkais gaben doch nicht so leicht auf... Plötzlich bekam ich mit, wie ich den Boden unter den Füßen verlor. Als ich immer noch wie betäubt nach unten schaute, sah ich, dass mein Anzug mehr rot als sonst was war. Na ja. Ganz so nebenbei bemerkte ich, dass sich der Boden von mir entfernte. Ich schwebte - und zwar nach oben. Hatte ich die Prüfung bestanden, weil ich den Vampir getötet hatte? Unter diesen Umständen... wäre ich wohl besser durchgefallen... Mein gesamter Körper protestierte, als ich den Kopf nach oben wandte und sah, dass ich direkt auf eine dicke Steindecke zusteuerte. War da nicht eben noch Nachthimmel gewesen? Egal. Cool. Die Steindecke würde mich zerquetschen... doch als mein Kopf den Stein berührte, spürte ich keinen Widerstand. Ich schwebte einfach munter weiter durch den festen Rohstoff... hmm... diese Art von Fortbewegung hatte was für sich... Schließlich kam ich in einem großen Raum zu Stehen. Mit meinem unsicheren und alles andere als scharfen Blick sah ich mich um und erblickte in der Mitte des symmetrisch konstruierten sechseckigen Raumes ein schmales Podest - auf dem ein etwa faustgroßer Gegenstand in einem angenehmen Rosaton leuchtete und fast pulsierte. War das das geheiligte Herz? Neugierig schwankte ich näher, bis ich etwa fünf Schritte von dem Juwel entfernt war. Es leuchtete und schillerte so schön... "Wunderschön, nicht wahr?" sagte plötzlich eine ruhige, alte Stimme sanft und ich blickte mich gehetzt um. Wer...?! Mein Blick fiel auf einen schuppigen Körper. Riesige Krallen, eine jede fast halb so groß wie ich selbst. Und zu guter Letzt tiefe, magnetisierende und uralte gelbe Augen. War das etwa... eines jener Wesen... von denen ich in meinen heißgeliebten Fantasyl-Büchern immer so viel gehört hatte? Ein echter... Drache...? Er war riesig, nahm fast zwei der Wände ein. Extra für ihn schien ein Nebenraum angelegt geworden zu sein. Dass ich ihn nicht gleich entdeckt hatte, hatte wohl daran gelegen, dass er fast dieselbe Farbe wie der Stein hatte, aus dem alles hier gebaut war. "Nimm dir den Stein." sagte er ruhig, mit seiner Stimme, die wohl schon unendlich viel gesehen und erfahren haben musste - Gutes... und Schlechtes. Freude, Lachen, Glück... und Trauer... Leid und Schmerz. Wie alt er wohl war...? Mühsam fokussierte ich den Blick auf den Stein. Konnte ich wirklich einfach so... "Du hast es bis hierhin geschafft... aber.. ich möchte, dass du dir auch über die Konsequenzen im Klaren bist." fuhr der Drache fort. Mein Blick wanderte zu ihm zurück. Konse...quenzen...? "Bisher hat es noch keiner so weit geschafft. Das geheiligte Herz verleiht seinem Träger eine schier unermessliche Macht, die sowohl alles retten als auch alles zerstören kann." "Wie... Shikon no... Tama..." murmelte ich, als mir dieser Gedanke durch den Kopf schoss. Kagome hatte mir erzählt, dass.... dass... ach, verdammt... ich konnte kaum noch denken... "Ganz genau. Wie der Shikon no Tama. Du könntest dir den Stein jetzt nehmen und deiner Wege gehen. Deine Wunden würden geheilt, dein Leben... von Grund auf verändert. Du hast dir den Stein verdient. Aber ich möchte, dass du dir über eine Sache im Klaren bist." Nicht umkippen... aufpassen... "Ich... höre...?" "Das geheiligte Herz ist eng mit mir verbunden. Nimmst du das Kleinod an dich.... so muss ich sterben." Sterben... Ich blickte zu dem Stein. Wie in Trance erklomm ich die Steinstufen zu dem Podest auf dem das Herz ruhte. Es pulsierte nur ein kleines Stück von mir entfernt.... ich musste nur... Zögernd hob ich die Hand. Meine Freiheit war zum Greifen nahe... Meine Freiheit von Sesshoumaru und dieser Welt... und... das Leben des Drachen... Stille. Eine Stille, die die Welt umfasste. Nur ich, der Drache... und die Macht... die vor mir lag... Mein Herz klopfte, und der Druck des Blutes auf meinen Ohren nahm immer weiter zu. Mein Atem wurde knapper, meine Fingerspitzen näherten sich dem Stein immer mehr... bis ich mit einem leisen Seufzer die Hand senkte und sanft über das geheiligte Herz strich. "Ich... kann ihn... nicht nehmen..." murmelte ich schwach und bemerkte, dass ich eine feine Blutspur auf dem Stein hinterlassen hatte. Na toll... "Du hast ihn verdient - laut dem Gesetz muss ich ihn demjenigen überlassen, der bis hierher vordringt." "Will ihn nicht..." "Bist du sicher? Du könntest dir damit deine Freiheit erkaufen..." Freiheit... Kopfschüttelnd trat ich zurück, fiel fast vom Podest. Nein... es... war nicht richtig... dass noch jemand wegen mir starb... "Kannst du... mich... hier raus bringen...?" murmelte ich und versuchte verzweifelt aus den zwei - nein, drei, oder? - Drachen wieder einen zu machen. "Wenn das dein Wunsch ist, ja. Willst du den Stein?" "Nein... nur raus..." "Ich wünsche dir ein langes Leben, Cleo. Werde glücklich." Glücklich? Der hatte Nerven... Ich merkte, wie die Welt um mich verschwamm und wusste, jetzt war es zu spät. Mein Schicksal hatte sich entschieden... Als die Konturen wieder klarer wurden erkannte ich den Raum, in dem ich gestartet war. Die Tür war wieder offen und helles Sonnenlicht flutete herein. Mühsam schleppte ich mich in Richtung Ausgang, immer weiter und weiter... bis ich es geschafft hatte. Draußen... und über und über.. mit Blut besudelt... "Wo ist der Stein?" durchbrach Sesshoumarus Stimme den zähen Gedankensirup hinter meiner Stirn und ich stellte fest, dass der Youkai direkt vor mir stand. "Hab ihn nicht..." murmelte ich fiebrig. "Somit hast du deinen Teil der Abmachung nicht eingehalten." stellte Sesshy fest. Irrte ich mich, oder setzte er noch ein leises "Und du gehörst jetzt mir..." dazu? Egal. In diesem Moment beschloss mein Körper mich endlich mit einer wohligen, alles verschlingenden Schwärze zu begnadigen... Wie ich hart auf dem Boden aufschlug, bekam ich gar nicht einmal mehr mit. Ebenso wenig Sesshoumarus unergründlichen Blick auf das blutende und anscheinend nahezu tote Bündel namens Cleo vor ihm. ~~~ Offenbar war ich noch am Leben. Gerade noch so. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich konnte nicht sprechen. Nicht einmal richtig denken. Für eine halbe Ewigkeit dämmerte ich in der Schwärze vor mich hin. Leben, Tod - wen scherte das schon? Ich war hier... es war schön dunkel... keiner störte mich mehr... und ich hatte meinen Frieden Ein lautes, konstantes Geräusch, das sich immer wieder wiederholte. Es dauerte eine Weile... Minuten? Stunden? Tage? ...bis ich merkte, dass es mein Atem war, der da so laut hallte. Dann und wann hörte ich das Pochen meines Herzens. Schwach... und unregelmäßig... Stimmen... immer wieder diese Stimmen... was wollten sie? Ich schwebte in der Dunkelheit, bis... Etwas Kühles. Es dauerte eine Zeit lang, bis ich merkte, dass da eine Flüssigkeit in meinem Mund war. Sie brannte. Scharf. Zu Fühlen wie sie brannte... zu Schmecken, wie sie schmeckte... es kam mir so.... surreal vor... Aber ich tat was jeder andere Mensch getan hätte: Ich hustete und spuckte das Zeug wieder aus. Ein Körper. Ich hatte wieder einen Körper... aber ich wollte in die Schwärze zurück... Wieder diese Stimmen... "Sesshoumaru-sama... Cleo will ihre Medizin nicht nehmen!" eine helle Kinderstimme. Rin? Was... machte sie hier? Eine Männerstimme antwortete. Sie kam mir bekannt vor... "Geh und..." die Worte verschwammen. "...ich kümmere mich darum." Wortfetzen... Geräusche... dann Stille. Endlich gaben sie Ruhe, endlich konnte ich wieder zurück in meine Schwärze... Aber das durfte ich nicht. Plötzlich legten sich weiche Lippen auf meine, eine Zunge brachte mich mit sanftem Nachdruck dazu, den Mund zu öffnen, und die Flüssigkeit, die ich vorher ausgespuckt hatte, floss in meinen Mund. Schwach versuchte ich, mich zu wehren, den... wen auch immer... wegzudrücken... aber meine Hände wurden sanft aber bestimmt festgehalten. Die Lippen ruhten auf meinen, bis ich schluckte. Die Medizin zeigte schon bald Wirkung, und ich merkte, wie die Schmerzen nachließen, die mich unbemerkt die ganze Zeit begleitet hatten. Ich dämmerte wieder weg - nur diesmal in einen heilenden Schlaf. Und in diesem Zustand zwischen Wachen und Traum... fragte ich mich, ob das da eben... Sesshoumaru... gewesen war... ~~~ Sonnenstrahlen weckten mich, indem sie mein Gesicht wärmten. Waren das überhaupt Sonnenstrahlen, oder war ich schon tot? Ha ha, schlechter Witz. Aber immerhin bewies mir das, dass mein Gehirn noch in seinen gewohnten Bahnen arbeitete. Okay. Geistig war ich wohl wieder da. Dann blieb nur noch... Ich öffnete die Augen - und schloss sie sofort wieder, als mich das helle Licht blendete. Mama mia... Dann halt anders... mit einigen Schwierigkeiten drehte ich mich auf die Seite und merkte plötzlich, dass ich eine Menge Verbände trug. Der wohl dickste lag um meinen Bauch herum. Musste mich ganz schön erwischt haben... "Liegenbleiben, Cleo!" hörte ich Rins entsetzte Stimme und versuchte, die unklaren Schemen vor meinen Augen endlich mal scharf zu kriegen. "Geht mir... gut..." murmelte ich irgendwie. "Na klar doch." Ui, der Sarkasmus ließ sich fast mit nem Messer schneiden... "Hör mal, du solltest dich noch nicht wieder-" "Mir geht's gut, mach kein Thema draus..." Irrsinnigerweise hatte ich Hunger. Das fiel mir gerade mal so auf. Hunger... ausgerechnet jetzt... "Du hast nicht zufällig was zu Essen für mich? Ich fühl mich, als hätt ich seit zwei Wochen nichts mehr gegessen..." "Na ja, eigentlich waren's nur anderthalb..." Oh. Knapp daneben. Aber Wunden heilten hier ziemlich schnell, obwohl das nur die Vergangenheit war, und nicht... hmmm... was mich eigentlich wunderte: Wo waren denn in unserer Zeit all die Youkais hin? Schließlich waren das "nur" 500 Jahre Unterschied - Youkais lebten meines Wissens nach aber erheblich länger... Na ja, egal... ich nahm mir jedenfalls am Besten mal vor, der Sache nachzugehen, sobald ich hier draußen war. MIT dieser verdammten Kette... "Ich hol dir was zu Essen, Cleo-nee-sama!" Und weg war sie. Ich nutzte die Gelegenheit und setzte mich auf. Verdammt, das Licht war viel zu hell... aber wenn ich den Kopf ein wenig drehte ging es eigentlich... Tja, nachdem was mir mein verwaschener Blick verriet, war ich wieder in meiner alten Residenz untergebracht. Sollte ich das jetzt positiv oder negativ auffassen? Wohl am Besten neutral... Aaaach, zur Hölle, ich sah am Besten mal zu, dass ich hier rauskam! Irgendwie musste ich hier weg, musste Sesshoumaru entkommen... Die Tür ging auf - und ich verwünschte das Motto "Wenn man vom Esel tratscht kommt er angelatscht". Da stand besagter Youkai und musterte mich mit einem Blick, der einen Vulkan zum einfrieren hätte bringen können. "So, du bist also wieder wach." stellte er kühl fest und schloss die Tür hinter sich. "Auch schon gemerkt..." gab ich knurrend zurück und versuchte, seinen Blick zu imitieren. Wobei meiner jedoch eher zu einem Deathglare mutierte... "Du solltest nicht so unverschämt sein, schließlich musste ich ein weiteres Mal dein Leben retten." "Aaach, tu nicht so!" brauste ich auf. "Warum hast du mich nicht einfach verrecken lassen?! Das ist es doch, was du willst!" "Falsch. Ich will dich nicht töten - ich will dich brechen. Ein kleiner, aber feiner Unterschied." "Sehr fein..." knurrte ich, und blickte in seine unverändert kühlen Augen. So ein Baka... "Kommen wir gleich zur Sache." begann Sesshoumaru schließlich direkt und ohne Umschweife. "Du hattest ihn direkt vor deiner Nase - wieso hast du ihn dir nicht genommen?!" In seiner sonst immer recht kühlen und ruhigen Stimme schwang eine Spur von Ärger mit. Seltsam. Oder eigentlich eher nicht... Eigentlich hätte ich mich ja auch freuen müssen, dass es mir gelungen war, ihn aus der Ruhe zu bringen und noch dazu seine Pläne - zu meinem Nachteil zwar - zu durchkreuzen, aber irgendwie war mir nicht danach. Mir war eigentlich nur übel vor Hunger, schwummrig vor Augen, und langsam begann, mir alles wehzutun. "Es hätte dir ein Stück Freiheit gegeben." fuhr Sesshoumaru kühl fort und ich schüttelte den Kopf. Meine Augen fixierten sich auf einen Punkt, der irgendwo jenseits der Bettdecke lag. "Der Preis für... mein Stück Freiheit... war mir zu hoch." würgte ich schließlich hervor. Stille. Stoff raschelte leise, als Sesshoumaru mit seinen federleichten Schritten etwas näher zu mir kam. "Menschen... ihr seid so sentimental... schwach..." murmelte er halblaut. "Du hättest den Stein haben können, hast ihn berührt - und du gibst deine Freiheit wegen einem alten Drachen auf?" "Ich bin nicht wie du." erwiderte ich mit einer schneidenden Kälte, die sowohl in meinem Inneren, als auch in meiner Stimme plötzlich aufflackerte. "Ich achte das Leben wenigstens ein bisschen, und ich bin kein verfluchter Idiot, der sich einbildet, mit seiner Arroganz und seiner angeblichen Stärke alles erreichen zu können!" Mit einem Mal stand er direkt neben dem Bett. ich wurde an meinem Gi-Hemd gepackt und unsanft hochgezerrt, bis über dem Bett hing. Ich gab wider Willen ein leises, schmerzerfülltes Stöhnen von mir und merkte, wie sich das Wummern in meinem Kopf und der Druck im Bauch verstärkten. Zu meiner Überraschung wurde ich ein paar Sekunden später vergleichsweise sanft wieder abgelassen und saß groggy auf meinem Bett. Wenn ich doch nur etwas hätte sehen können... aber nein... dank dieser Aktion des Youkais neben mir hatte ich selbst Probleme, meine Lunge mit Luft zu füllen. Ich merkte, wie mir mein Bewusstsein entglitt... wieder zurück in die Schwärze... in die Wärme... Ein stechender Geruch vor meiner Nase riss mich jäh aus der Dämmerung, und ich bemerkte, dass ich immer noch unverändert da saß. Nur Sesshoumaru hatte inzwischen irgendwoher ein Schälchen mit einer stechend nach Kräutern stinkenden Flüssigkeit geholt. "Trink das." Angeekelt starrte ich auf das Zeug. Er machte Witze. "Ich sagte, du sollst das trinken." kam es schon erheblich schärfer, und ich griff nach dem Schälchen. Gottseidank waren nur ein- oder zwei Schlucke darin, sonst hätte ich womöglich alles verschüttet, so wie meine Hände zitterten... "Das... riecht widerlich..." murmelte ich, und mein Magen protestierte. Eigentlich roch es gar nicht sooo widerlich, aber mein Magen und meine Laune waren an einem Punkt, wo ALLES für mich widerlich roch. Zögernd hob ich die Schale. Plötzlich wurde sie mir aus der Hand genommen. Sesshoumaru packte mich mit einer Hand am Nacken, um mich daran zu hindern, zurückzuweichen und presste mir den Rand der Schale gegen die Lippen. "Sonst dauert das so lange." meinte er nur knapp auf meinen Deathglare hin. Nach diesem Satz hätte ich ihn nur noch mehr killen können... Aber ich war zu schwach und noch immer zu müde, um mich zu wehren, so öffnete ich einfach den Mund und würgte das Kräuterzeug herunter. Widerlich. Einfach nur widerlich. Würgend drückte ich die inzwischen leere Schale von mir weg und wehrte mich gegen seinen harten Griff. "Du kannst mich jetzt loslassen..." murmelte ich schwach und verwünschte den schlechten Geschmack in meinem Mund. Am Liebsten hätte ich mich übergeben, aber diese Blöße würde ich mir nicht vor ihm geben. Nie im Leben... Oh Wunder, der Griff um meinen Nacken wurde lockerer und schließlich zog Sesshoumaru seine Hand zurück. Seine stechenden Augen ruhten auf mir. "Was?" knurrte ich. Ein kühler Blick als Antwort. "Ich versteh dich immer noch nicht..." "Du musst mich nicht verstehen, lass mich einfach gehen, und wir beide haben ein Problem weniger." "Ich werde dich nicht gehen lassen." erklärte er bestimmt. Ich legte mich vorsichtig wieder nach hinten, versuchte, das Ziehen in meiner Bauchwunde zu ignorieren. Verdammt, was zur Hölle machte mich so wichtig? War es die Tatsache, dass ich es wagte, mich ihm zu widersetzen? "Na gut, dann lässt du mich eben nicht gehen, ich fliehe und Ende Banane." "Ba... nane?" "Äh..." Theoretisch... war dieses Obst wohl nicht allzu sehr in diesen Gefilden bekannt... zumindest nicht um diese Zeit... "Nicht wichtig." Wieso zum Kuckuck war ich nur so unruhig? Irgendwie... seltsam. "Sobald du wieder gesund bist, ist die Zeit der Schonung vorbei." kam es kühl von dem Youkai. Ach tatsächlich? Ich dachte, das wäre sie schon gewesen... na reizend. Sesshoumaru so gut wie möglich ignorierend, drückte ich mich in die Höhe, aber auf halbem Weg schloss sich eine Hand um meine Kehle und drückte mich ruckartig wieder zurück auf das Bett. "Du wirst keinen Widerstand leisten. Habe ich mich klar ausgedrückt?" zischte er. Ich selber schnappte nach Luft und verfluchte dieses verflixte Flirren vor den Augen. Mir war so schwindlig... Eine Antwort bekam Sesshy jedenfalls nicht, denn in diesem Moment ging die Tür auf, und Rins kleine Trippelschritte waren zu hören. "Hier ist das Essen für Cleo-nee-sama!" erklärte sie strahlend. Fluffy stand auf und ließ meinen Hals los. Als nächstes merkte ich, wie ein Tablett mit Essen neben mir abgestellt wurde und setzte mich mühsam auf. Meine Muskeln protestierten, schließlich hatte ich vorhin bei den Versuchen, aufzustehen eine nicht unerhebliche Menge an Kraft verbraucht. Meine verheilenden Verletzungen machten die Sache auch nicht gerade leichter... Das Essen verlief schweigend. Sesshoumaru ließ mich keine Sekunde aus den Augen und beobachtete jede einzelne Bewegung von mir mit einem unergründlichen Blick. K'so - was plante dieser Youkai? Es war ja nicht so, dass mich sein Blick nervös machte, aber... irgendwie... Arrgh, natürlich machte mich das nervös!!! Wieso hätte es das auch nicht tun sollen?! Wer ließ sich schon gerne beobachten, ohne aus den Augen gelassen zu werden? Selbst, wenn man nur einen Löffel Suppe aß? Ich jedenfalls nicht. Schließlich hatte ich den Teller geleert und ließ zu, dass Rin ihn mir abnahm und damit verschwand. Zu gerne hätte ich sie zurückgerufen, denn gerade jetzt wollte ich nicht alleine sein - und vor allem nicht mit ihm... aber vergeblich. Die Tür fiel ins Schloss und es herrschte Schweigen. Eisiges Schweigen. Die Minuten vergingen, ohne dass sich etwas tat. Ich blickte starr geradeaus, nur nicht in die Richtung des Youkais, wusste aber, dass er mich noch immer beobachtete. Ich konnte sie förmlich spüren, diese eiskalten Blicke, die... "Der erste Schritt ist getan. Bald bist du zerbrochen wie ein Stück Glas..." Als ich einen sanften Windhauch verspürte, riss ich den Kopf hoch und starrte zu Sesshou- ... Falsch. Zu der Stelle, an der er bis eben noch gestanden hatte. Es war mir ein Rätsel, wie er so schnell hatte verschwinden können, aber im ganzen Raum ließ sich keine Spur mehr von ihm entdecken. Der erste Schritt ist getan... Ich zog die Beine an und schlang die Arme darum. Der erste Schritt... meinte er damit meine Niederlage...? Der Wetteinsatz, den ich zahlen musste... er war hoch... Zu hoch...? Denn ich hatte verloren... und war nun für immer Sesshoumarus Gefangene. Meine Stirn legte sich wie von selbst auf meine Knie. Ich schloss die Augen; meine Hände krallten sich in den weichen Stoff der Decke, als ich zitternd schluckte und mich bemühte, die zunehmende Nässe in meinen Augen zurückzudrängen. Bald bist du zerbrochen wie ein Stück Glas... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... Sodale, soviel zu Kapitel achtzehn... *smile* Ach ja, eine Frage, die mir schon länger auf der Zunge liegt: Hätte vielleicht jemand von euch Interesse an einem Unbroken-Malwettbewerb? ^^" Weil wenn ja, mal schauen, was ich da so deichseln kann, und es würde mich schon interessieren, wie ihr euch Cleo und Ketsuei vorstellt... *grins* Also dann, mit freundlichen Grüßen... Euer Cleo-chan ^_^ [24.8.2003] Kapitel 19 ---------- Soooooo, hallo, da bin ich wieder - und hab euch gleich nen neuen Teil mitgebracht! ^.^ *gg* @Lea: Du hast nen "Telefonservice" für Unbroken? O_O ... *blush* Zuviel der Ehre... ^^" *gg* Grüße an Chris - ich hoff, euch gefällt die FF auch weiterhin ^^ Und hey, was soll das... *grins* Spritzen oder so gabs damals noch net... *pfeif* XD @Hrafna: Nyan, Sess ist einer der mächtigsten Youkais im Land, der MUSS Geduld haben - warum löse ich in einem der späteren Kapitel noch auf ^^ *umknuddel* Schön, dass du wieder da bist ^.^ @Yvonne: Ach komm, ich werd hier noch verlegen ^^""" *g* Aber ich sollte mich langsam mal wieder ins Zeug legen, hänge gerade bei Kapitel 25 fest... hmmm... werd das heute noch zuende bringen, jawoll! ^_^ *vorsatz* @Rogue: Hey, der Altar is unnötig - ich WEIß, dass ich gut bin XD *grins* Ne, Scherz ^^" Das mit den Logikfehlern freut mich dieses Mal YAY! ^.^ *gg* Mal gucken, ob du dieses Mal welche findest ^_^ (Danke fürs gucken ^.^) Zum Drachen: Hm... ich mag Drachen - und zu den Sprüchen hab ich nur zu sagen: In meiner Familie schnappste sowas täglich auf ^^" *gg* @Seiya: Hauptsache du liest und es gefällt dir ^_^ *smile* *umknuddel* @Tearless: Tjaja, aber eigentlich kannst du es doch so sehen: Trotz aller Fiesheit ist Ketsuei (der Nachtyoukai) als Wächter für das Herz angestellt gewesen. So gesehen hat er nur seinen Job getan - auch, wenn er... uhm... gerne übertreibt ^^" @Nezu-chan: Wenn ich dich zum Schreiben krieg, wars das wert *gg* XD Keine Sorge, ich werd schon noch was Judomäßiges einbauen ^_^ Es kommen noch genügend Kämpfe *grins* Na ja, was Ketsuei angeht - er is eigentlich auch gutaussehend ^^" Und wer das mit der Medizin war... Tja... *grins* ... Bingo ^_^ So, und jetzt noch was Wichtiges: Der MALWETTBEWERB! ^_^ Ich habe hier http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe.phtml?id=4882 einen WB geöffnet ^.^ Wer will kann sich das gerne mal anschauen, der Einsendeschluss ist Neujahr, genügend Zeit, um in Zeichenlaune zu kommen ;-) Es kommt auch nicht drauf an, wie gut ihr zeichnet, mir geht's darum, wie ihr euch die neuen Charas vorstellt ^.^ Also, RAN AN DIE STIFTE ^_^ *alleknuffel* Und jetzt viel Spaß beim Lesen *gg* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel neunzehn - Cleo's POV Der nächste Tag begann früh. Viel zu früh meiner Meinung nach... aber eigentlich kein Wunder, wenn man bedachte, dass ich die Nacht in einem unruhigen Halbschlaf verbracht hatte, der mich immer wieder verängstigt hatte hochschrecken lassen. Nicht selten waren darin ein endloses Labyrinth, Drachenfeuer, jede Menge Blut und nicht zuletzt ein sterbender Nachtyoukai vorgekommen. Ich war in Panik durch düstere Gänge gehetzt, hinter mir die Geräusche von etwas, das mich verfolgte... Ich rieb mir über die Augen um die schrecklichen Bilder zu vertreiben, die jetzt langsam mit dem Aufgehen der Sonne an Schrecklichkeit verloren. Verdammt... war ich ein kleines Kind oder so? Ich durfte doch in meinem Alter keine Angst mehr vor Alpträumen haben... ...Aber im Moment verspürte ich nur den Wunsch in mir, wieder klein zu sein, und irgendjemanden zu haben, der mich tröstend in den Arm nahm und mir sagte, dass alles in Ordnung war. Dass es nur böse Träume waren, surreal... Nur dummerweise musste ich mich der Realität stellen. Hier war niemand, der mich in den Arm nehmen geschweige denn trösten konnte. War es nicht Zuhause genau so? Alle waren ständig unterwegs... nur selten war die ganze Familie versammelt... Allein sein... alleine... und versuchen, stark zu sein. Mehr konnte ich nicht. "Cleo?" Ich schreckte hoch. Als ich herumfuhr sah ich, wie Rin vorsichtig den Kopf ins Zimmer schob. Augenblicklich setzte ich wieder eine Maske auf und lächelte. "Guten Morgen, Rin-chan... was gibt's?" "Ich wollte nur sehen ob du schon wach bist!" kam es vergnügt zurück. "Möchtest du frühstücken?" "Nein danke.. .ich... hab noch keinen Hunger..." gab ich mit einem schwachen Lächeln von mir und sah, wie sie nickte. "In Ordnung, dann hebe ich es für dich auf!" Und schon war sie wieder verschwunden. Ich seufzte, und rieb mir mit den Händen müde übers Gesicht. Stark sein, Cleo, stark... Aber das war leichter gesagt als getan, wenn man nur noch ein Nervenbündel war... Langsam hob ich die Hände, hielt sie weiter weg von meinem Gesicht. Sie waren so wie immer. Ein bisschen verschrammt, aber ansonsten... aber was hatte ich erwartet zu sehen? ...Blut. Ja, genau, Blut. Das hatte ich an meinen Händen erwartet. Blut, das sich nicht mehr abwaschen ließ... ich hatte diesen Youkai getötet... aber es war ein Versehen gewesen, ich hatte einfach... Nein, Leugnen brachte nichts. Ich hatte zugestoßen. So bewusst, wie ich in diesem Moment eben gewesen war. Sicher, es war Notwehr gewesen, aber eigentlich war es keine Entschuldigung für einen Mord. Verteidigen ja... Bewusstlos schlagen auch, aber dass ich ihn wirklich getötet hatte... war unverzeihlich... Immer und immer wieder zuckten mir die Bilder durch den Kopf, wie er blutüberströmt vor mir gelegen hatte, sein entsetzter Blick, als ich zugestoßen hatte... sein rasselnder, letzter Atemzug... als sich... seine Luftröhre mit Blut gefüllt haben musste... Ich schluckte. Fühlte das Messer, als hätte es sich in meinen eigenen Körper gebohrt, die Schmerzen, das Wissen, zu sterben... "Du solltest dich nicht so aufregen." "AH!" ich wollte hochfahren, jedoch endete diese Aktion in einem üblen Hustenanfall, und einer weiteren Schmerzattacke. Meine Lunge krampfte sich zusammen, und ich schnappte nach Luft. Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, öffnete ich schwach die Augen und sah, dass der weißhaarige Youkai ein paar Schritte von mir weg stand und mich beobachtete. Panisch versuchte ich, meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Er durfte nicht wissen, wie schwach ich war... was in mir vorging... Nein... ~*~Zwischenspiel~*~ Sesshoumaru ließ seine goldgelben Augen auf dem Menschenmädchen ruhen. Wie sie da lag, die Hände zittrig in ihre Decke verkrampft, den Atem hektisch und stoßweise, starrte sie ihn aus glasigen Augen panisch an. Irgendetwas quälte sie, fraß sie innerlich auf, nur was? War es vielleicht die Tatsache, dass sie es aus eigener Kraft geschafft hatte, den lästigen Youkai aus dem Weg zu räumen? Aber das hätte sie eigentlich freuen müssen... ...oder war es genau das, was sie nicht freute? Arrgh, verdammt, bei Menschen musste er immer so verflucht umdenken, sie waren so... so anders!!! Aber er hatte ihr angesehen, dass sie vorher noch nie getötet hatte... vielleicht hatte sie deswegen... Schuldgefühle...? Ach was! Was kümmerte ihn das eigentlich noch? Es machte sie mürbe, das war doch genau das, was er wollte! Das und nicht mehr, er wollte sie gebrochen sehen, wollte, dass sie ihn als Meister anerkannte. Dazu war ihm jedes Mittel recht. "Solange deine Wunden nicht verheilt sind, solltest du dich schonen." sagte er zu seiner eigenen Überraschung - und sah, wie sie kurz und schwach nickte, ehe sie schluckte und die Augen schloss. Nach ein paar Minuten wurde sie ruhiger und schien wieder eingeschlafen zu sein. Schlaf brachte Heilung... Ohne nach dem Warum zu fragen, setzte Sesshoumaru sich auf einen nahen Stuhl und ließ seinen magnetisierenden Blick auf dem Menschenmädchen ruhen, bis sie endgültig ruhig zu schlafen schien... Cleo's POV Ich war mir vollkommen bewusst, dass er mich beobachtete, dass seine goldgelben, glühenden Augen auf mir ruhten... Aber ich behielt die Augen zu, ich wollte nichts sehen - vor allem nicht IHN. Es reichte doch, dass er mir schon wieder das Leben gerettet hatte... nur, um mich genüsslich zu zerbrechen... Unwillkürlich kamen mir seine Worte von gestern wieder in den Sinn: "Bald bist du zerbrochen wie ein Stück Glas..." Es stimmte. So langsam begann ich, mürbe zu werden... aber noch hatte ich genügend Kraft, um das zu vertuschen. Fragte sich nur, wie lange ich das noch aushielt... Ich merkte dass mein Verstand wieder davon driftete, sich in Richtung Dunkelheit bewegte. Dunkelheit und Blut... Ketsuei war sein Name gewesen. Empfand ich etwa Mitleid für ihn? Er hatte mich mehrfach fast umgebracht und einmal fast vergewaltigt... Fast. Darauf stützte sich alles. Es war nur teilweise Mitleid... zum Großteil empfand ich Schuld. Ein Gefühl, als würde mich etwas von innen heraus zerfressen, unaufhaltsam, bis ich nur noch eine leere Hülle war... Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, denn als ich plötzlich wieder die Augen öffnete, war es draußen schon am Dämmern. Dann drehte ich den Kopf auf die andere Seite - und erstarrte, als ich Sesshoumaru auf dem Stuhl sitzen sah, der mich unbewegt anblickte. Kein Muskel regte sich in seinem Gesicht und er blinzelte kein einziges Mal. Ich starrte ihn einfach nur an. Angst... ...aber diesmal war ich wenigstens nicht so panisch drauf, mein Atem war relativ kontrolliert. Glück für mich? "Ich... wie lange habe ich...?" fragte ich erstaunlich schwach. "Die Sonne geht gleich unter." war die knappe Antwort, ehe Fluffy wieder die beobachtende Salzsäule spielte. "Ah..." gab ich müde von mir und wollte mich auf meine Ellenbogen stützen, um mich aufzusetzen, stöhnte aber gleich darauf leise und schmerzerfüllt auf, als sich rasende Schmerzen in meinem Körper ausbreiteten, deren Epizentrum in der großen Wunde an meinem Bauch lag. Sie spannte schmerzhaft. Extrem schmerzhaft... Ich sank zurück auf mein Lager und atmete zischend aus, ehe ich mich mit einem Ruck auf die Seite drehte und so in die Senkrechte kam. Es fiel mir schwer, die Schmerzen, die sich stoßweise in meinem Körper ausbreiteten, zu ignorieren - und ebenso schwer fiel es mir, nicht einfach laut loszuschreien. Heißes Blut rauschte in meinen Ohren, steigerte sich zu einem stetigen Wummern... Wie von selbst lag ich eine Sekunde später wieder flach und versuchte, die von Blitzen und Pixeln durchzogene Schwärze zu verdrängen, die mein Sichtfeld arg einschränkte. "Trink deine Medizin." Wieder stach mir dieser widerliche Kräutergeruch in die Nase, der mich an die gestrige Ration dieser ekelhaften Flüssigkeit erinnerte. So rasch es meine derzeitige Verfassung zuließ, drehte ich den Kopf zur Seite. Bestimmt hatte dieser hinterhältige Youkai es mit Drogen versetzt, um mich gefügig und für seine Manipulationen offen zu machen, das sähe im ähnlich... Scheiße war mir heiß... Schlanke Finger legten sich um mein Kinn und zwangen meinen Kopf wieder sanft zurück in seine ursprüngliche Position. Kaum zu glauben, dass diese tödlichen Klauen Sesshys so ruhig und sanft sein konnten... Wieder dieser Geruch! Panisch versuchte ich, den Kopf abzuwenden, drückte schwach gegen Fluffy's Hand, mit der er mich festhielt. Schon legte sich der Rand eines flachen Schälchens an meine Lippen, doch ich presste sie krampfhaft zusammen, sodass die Flüssigkeit an ihnen abperlte. Sesshoumaru knurrte. "Mach mir keinen Ärger, Weib!" Da - er ließ mein Kinn los! Doch ehe ich den Kopf wegdrehen konnte, merkte ich, dass ich keine Luft mehr bekam. Jemand hielt mir die Nase zu. Eins musste man diesem Youkai lassen - er war ganz schön gewieft... Meine ohnehin schon überstrapazierte Lunge protestierte, verlangte nach Luft, kostbarem Sauerstoff, sodass ich meinen Mund öffnete. Augenblicklich drang die Kräuterflüssigkeit in meinen Mund ein, füllte wertvollen Platz aus, den ich eigentlich viel dringender für Luft benötigt hätte. Ich brach in einen Hustenanfall aus, krampfte mich zusammen. Vorhin hatte ich noch gedacht, noch mehr Schmerzen könne ich nicht mehr empfinden, aber ich hatte mich wohl getäuscht - mehr ging immer noch, wie ich feststellen durfte! Wenn ich genügend Kraft zum Schreien gehabt hätte, hätte ich es getan. Aber so krümmte ich mich nur zusammen und hustete mir die Seele aus dem Leib. Schließlich war es vorbei. Nur noch ein paar schwache Huster schüttelten mich, kleine Nachbeben nach der großen Explosion. Mein Atem ging kurz und abgehackt und noch immer hatte ich die Hände in den Stoff meines Hemdes verkrampft. Auf meiner Stirn stand kalter Schweiß - und mir war heiß... so verdammt heiß... "Dein Fieber ist wieder gestiegen." informierte mich eine Stimme durch einen dichten, zähen Nebel hindurch. Wer... der Youkai...? "Entweder du trinkst deine Medizin freiwillig, oder ich zwinge dich dazu. Es steht dir frei zu wählen, was dir lieber ist. Zur Not flöße ich sie dir höchstpersönlich ein." Das wirkte. Dieser Satz schnitt wie ein Messer durch meine Benommenheit und ich riss die Augen auf. Na ja - zumindest soweit es mir in meinem Zustand möglich war... Über mir sah ich das verschwommene Gesicht des mächtigen Youkais, das einzige, was ich überdeutlich klar erkennen konnte, waren seine Augen, die mich stechend musterten. "Lass... mich..." murmelte ich fiebrig-matt. "Ich denke nicht daran. Du hast verloren, und jetzt liegt dein Leben in meinen Händen." "Welchen... Nutzen..." Ja, gute Frage - welchen Nutzen hatte ich für ihn? Wahrscheinlich war ich nur ein Spielzeug, das er jederzeit entsorgen konnte. Verdammt, das wollte ich nicht - ich hatte mir mein Leben wirklich ganz anders vorgestellt, nicht als Gefangene eines größenwahnsinnigen Youkais in der Vergangenheit festgesetzt... das war es! Ich musste fliehen! Hier raus, nur raus... Eine Hand packte mich an der Kehle und ich wurde unsanft zurück aufs Bett gedrückt und festgehalten. "Du wirst nicht einmal an Flucht denken." knurrte Sess bedrohlich. War ich so leicht zu durchschauen? Anscheinend schon... "Strapazier meine Geduld nicht und trink endlich!" Wieder drückte er mir die Schale gegen die Lippen. Ich öffnete leicht den Mund, und sofort schmeckte ich wieder das eklige Aroma des sogenannten Medizin. Aber ich hatte keine Kraft, um mich zu wehren. Mein Widerstand war ob meiner derzeitigen Schwäche gleich Null, nur ein unwilliges, angewidertes Schnauben brachte ich heraus, als ich das Zeug Schluck für Schluck hinunterwürgte. Schließlich, nach einer halben Ewigkeit, entzog Sesshy mir das nun leere Schälchen. Kaum hatte ich den Mund geschlossen, krümmte ich mich zusammen, und begann, schwach zu husten und zu würgen. Wenigstens behielt ich das Zeug bei mir - und ich merkte, wie meine Schmerzen nach und nach verebbten. Zugegeben - das Zeug schmeckte zwar wie schon mal gegessen, aber es half. Aber waren da jetzt Drogen drin oder nicht...? "Na also." ertönte Sesshys Stimme. Meine Kehle wurde nun langsam losgelassen. Das heiße Brennen, das meinen Körper ausgefüllt hatte, dimmte sich auf eine wohlige Wärme herunter, die mich langsam einlullte. "Du wirst jetzt schlafen. Morgen sehen wir weiter." Verflixt, war ich müde... Auf einmal legte mir Sess die Hand auf die Stirn, was mich fast dazu veranlasste, die Augen wieder zu öffnen, die ich vorhin geschlossen hatte. Was tat er da...? Ach... wahrscheinlich fühlte er nur mein Fieber... ...aber warum bewegte sich seine Hand und strich mir beruhigend zuerst über die Schläfe und hielt dann bei der Wange inne...? Seine Handfläche war angenehm warm, strahlte etwas Beruhigendes aus. Dann zog er seine Hand weg. Fast hätte ich unwillig geknurrt, ließ es aber dennoch bleiben, als ich spürte, wie ich zugedeckt wurde. "Sess...hou...maru..." "Was ist?" er klang kühl wie immer... jedoch war der bissige Unterton in seiner Stimme nicht mehr da. "Lässt... du... mich... frei...?" fragte ich schon am Wegdämmern. "...Bitte..." Doch nur Schweigen antwortete mir. Schweigen, und Sesshoumarus allgegenwärtige Präsenz um mich herum... ~*~ "Cle~eo!" "Hmn..." "Aufwachen, Cleo-nee-sama!" Ich schlug die Augen auf. Die Sonne schien und füllte den Raum mit einem warmen Leuchten. Als ich den Kopf zur Seite drehte, kam Rins strahlendes Kindergesicht in mein Gesichtsfeld. "Morgen, Rin..." gab ich schwach von mir und lächelte verschlafen. Seltsamerweise schien es mir wieder besser zu gehen; mein Magen gab Ruhe, und die Schwere schien zumindest teilweise aus meinen Gliedern gewesen zu sein. Okay, kleine Korrektur: Mein Magen gab doch keine Ruhe, sondern ein lautes Knurren von sich, was Rin ein leises Auflachen entlockte. "Kein Wunder, du hast gestern den ganzen Tag nichts gegessen! Warte, ich bring dir eine Suppe!" "Warte..." hielt ich sie zurück und sah sie flehend an, als sie sich lächelnd umdrehte. "Was ist denn, Cleo-nee-sama?" Einmal tief Luft holen... "Muss es unbedingt Suppe sein?" Für so ein läppriges Zeug hatte ich im Moment echt keinen Nerv. Ich brauchte was mit Biss - und keine Brühe... "Ja, muss es! Hat Sesshoumaru-sama gesagt!" "So, so... Sesshoumaru-sama hat das gesagt... hat er auch erwähnt, warum?" Rin nickte. "Hat er. Zum einen, weil du gestern noch hohes Fieber hattest, und dein Körper nichts Schweres vertragen würde, und zum anderen... wie hat er gesagt...?" sie überlegte kurz, "Ah ja - ,Dieser Youkai hat ihr förmlich ein Loch in den Bauch geschlagen, sie würde nichts Festes vertragen.'" Unwillkürlich schauderte ich. "War es denn wirklich so schlimm...?" fragte ich vorsichtig. Wieder nickte Rin. "Hai - zumindest laut Sesshoumaru-sama. Ich hab vor lauter Blut eigentlich gar nichts gesehen..." "Ermutigend..." wieder lief mir ein Schauer über den Rücken. "Soll das heißen, Sesshy hat mich wieder zusammengeflickt?" ... Was... folglich bedeutete... dass er mir meinen Anzug hatte ausziehen müssen... SHIT!!! Na, den würde ich schon noch zur Rede stellen! Ich merkte, wie meine Wangen begannen, zu glühen. "Ja, das hat er - aber ich hol dir jetzt erst mal deine Suppe!" Und schwupp war Rin verschwunden. Nun sah ich mich zum ersten Mal bewusst im Raum um. Er war leer. Außer mir war niemand da... war ich deswegen etwa enttäuscht?! Nein, es musste wohl die Erleichterung sein... Wo er wohl war...? Arrgh, nein, ich würde NICHT darüber nachdenken! Dass ich es doch tat, dafür gab es bestimmt ein paar gute Erklärungen! Zum Einen: Die Theorie mit den Drogen in der sogenannten Medizin - ein äußerst cleverer Trick! Er würde mich von diesem Zeug abhängig machen und mich so immer mehr an sich binden. Möglichkeit Numero zwei: Der Tod dieses eines Youkais, der durch meine Hand verursacht worden war, hatte mich psychisch so labil gemacht, dass ich mit dem Feind kollaborierte, nur um mich selber nicht zu verlieren. Aaaaach, vermutlich hatte ich noch Fieber und halluzinierte mir hier sonst was zusammen. Das war Möglichkeit Nummer drei, und sie erschien mir zugegebenermaßen am plausibelsten. "So, da bin ich wieder!" ertönte Rins muntere Stimme von der Tür her. Vorsichtig ein Tablett mit einer Schüssel aus der es heiß dampfte balancierend kam sie näher. Sie setzte das Tablett ab, schob dann einen Stuhl neben das Bett und stellte das Tablett dann darauf. "Ich helf dir beim Aufsetzen!" Die Kleine kletterte aufs Bett und streckte mir die Hände entgegen, damit ich mich hochziehen konnte. Wider Willen musste ich ihre Hilfe annehmen - Rin tat einfach viel zu viel für mich... Ich biss die Zähne zusammen, als sich mein Bauch wieder protestierend meldete. Die Wunde begann, aufs Neue zu brennen und sandte krampfartige Wellen des Schmerzes durch meinen Körper. "Auuuh..." ...aber schließlich saß ich. Rin hatte mir irgendwas hinter den Rücken gestopft, damit ich aufrecht sitzen blieb und nicht einfach umkippte und stellte mir nun das Tablett auf die Knie. "Itadakimasu!" [=Guten Appetit!] "Hai... itadakimasu..." zögernd griff ich nach dem Löffel und tauchte ihn in die Suppe. Ihr Duft stieg mir in die Nase - und jetzt war ich doch froh, dass Rin mir nichts Festes gebracht hatte, denn mein Magen rebellierte nicht gerade wenig beim Anblick der Mahlzeit. Dennoch beschloss ich, erst einmal ein paar Happen zu essen, vielleicht legte sich dieses Gefühl ja dann. Ich hob den Löffel und starrte ihn entsetzt an, als ich sah, wie meine Hand zitterte. Fast die ganze Suppe tropfte zurück in die Schüssel. "Soll ich dir helfen?" durchdrang Rins fröhliche Stimme die Stille. Rasch schüttelte ich den Kopf. Ich würde mich nicht füttern lassen - das ging nun wirklich über meinen Stolz! Das hier würde ich alleine hinkriegen... Wieder tauchte ich den Löffel in die Suppe, atmete tief durch und startete einen weiteren Versuch, der jedoch beinahe wörtlich wieder in die Hose ging. BEINAHE wörtlich. NICHT wörtlich. Meine Klamotten blieben sauber... noch... Soviel also dazu. Ich beschloss, es in ein paar Minuten noch einmal zu versuchen und legte das Essbesteck beiseite. "Rin?" "Hai? Was ist denn, schmeckt es dir nicht?" Das Mädchen klang besorgt. "Nein, das ist es nicht!" beruhigte ich se rasch. "Es ist nur... ich frag mich, wo Mister Großkotz steckt..." "Wer?" "Sesshy." "Sesshoumaru-sama ist unterwegs... muss noch ein paar Sachen erledigen. Mehr weiß ich auch nicht - aber er wird bestimmt bald wieder da sein!" verkündete sie strahlend. war mein einziger Gedanke dazu. Jetzt, wo ich auf dem Weg zur Besserung war, konnte ich mich bestimmt auf ne Menge gefasst machen... Scheieieieieibenkleister... Das würde die Hölle auf Erden werden... Na ja, jetzt würde ich es einfach noch mal mit der Suppe versuchen, aber ehe ich den immer noch zitternden Löffel zu meinem Mund verfrachten konnte, ging die Tür auf. Sesshoumaru stand auf der Türschwelle. "Sesshoumaru-sama!" Rin sprang vom Bett und rannte lachend auf ihn zu. Ich hob erstaunt eine Augenbraue, als ich sah, wie Rin sich um seinen Hals schmiss - und Sesshy sogar in die Knie ging, um die Kleine fast liebevoll in den Arm zu nehmen. Wirklich erstaunlich, wie sehr die Kleine ihm vertraute, ja, ihm sogar blind zu gehorchen schien. Wusste sie nicht, wie grausam er war? Oder machte es ihr schlicht nichts aus? Ging ihr Gehorsam etwa so weit? Rin flüsterte Sesshy etwas ins Ohr, woraufhin er seinen Blick auf mich richtete. "Du hast Probleme mit dem Essen?" Bei aller Niedlichkeit - ich würde Rin umbringen. "Nein, keineswegs." erwiderte ich spitz und glarte ihn an. "Na dann lass es dir schmecken." Ooooh, dieser Bastard wusste ganz genau, dass er mich mit diesem hintergründigen Blick auf die Palme brachte... "Tut mir leid, aber mir ist soeben der Appetit vergangen!" giftete ich. "Iss." Das Wort war ein einziges Knurren. "Nein." "Du. Wirst. Essen." "N-E-I-N!" Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Rin ob der im Raum umherzuckenden Blitze den Kopf einzog, aber ich löste den Blickkontakt zu dem Hundedämon nicht. Auch nicht, als er Rin sanft beiseite schob und dann bedrohlich näher kam, bis er direkt vor dem Bett stand und mich von oben herab wütend anstarrte. "Iss endlich." "Welchen Teil des Wortes 'Nein' verstehst du nicht, Baka?!" Noch im selben Augenblick wusste ich, dass ich zu weit gegangen war. Ich sah seine Hand nicht kommen. Mein Kopf wurde von der Ohrfeige herumgerissen und knallte fast von der Wucht des Schlages gegen die Wand. Durch einen glücklichen Zufall wurde das jedoch von meinem Arm verhindert, der irgendwie zwischen meinen Kopf und die Wand rutschte, und somit Airbag spielte. Schmerzhaft - aber besser als ne Beule... Noch mit gehobenem Arm in dieser Position verharrend, wurde mir plötzlich endgültig bewusst, dass Sesshoumaru mich eben geschlagen hatte. Ich drehte langsam den Kopf zurück und blickte ihn entgeistert an. Der Youkai hatte die Finger gespreizt, so, als wolle er jeden Moment wirklich zuschlagen, und in seinen Augen lag ein Ausdruck, der mir Angst machte. Dann verschwand dieser Ausdruck und Sesshy ließ die Hand sinken. "Du wirst essen." sagte er kühl und drehte sich um. An der Tür wandte er noch einmal den Kopf, um mir einen undeutbaren Blick zuzuwerfen. Er verließ den Raum. Rin folgte ihm, nicht, ohne mir noch einen entschuldigenden Blick zu schicken. Dann war ich allein. Meine Wange brannte. Aber nicht so sehr wie mein verletzter Stolz... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... ...Darf ich um Kommentare bitten? =) Noch kurz ne Anmerkung: Ich häng mich zu sehr in die Story rein, als ich das da geschrieben hab, hat meine Wange fast selber gebrannt ^^" ...Ich spinne ^_^ Also dann, ran an die Tasten und ans Zeichenbrett! ^_^ *alle umknuddel* Die Tage werd ich auch noch anfangen, Charabeschreibungen hochzuladen ^_^ Eure Cleo [30.8.03] Kapitel 20 ---------- Yaaaaaaay!!! *mit Sternchenaugen durch die Gegend hoppel* Ihr seid so lieb zu mir!!!! So viele Kommentare zum letzten Kapitel und dann haben auch schon die ersten ihre Bilder hochgeladen!!! *alle umknuddel* Und außerdem sind es jetzt schon über 100 Kommentare!!! DankedankedankDankeDANKEEEEE!!!!!!! ^.^ @Tearless: Nihao ^.^ Ne, zu sensibel biste gar nicht =) Ist doch gut, wenn dich etwas so berührt... *smile* Tut in der heutigen Zeit nicht mehr allzu oft etwas... *sigh* Na, egal - und du hast Recht, das Schlimmste kommt erst noch *eg* @Hrafna: Warum Cleo nicht versucht, mit Sess zu reden? O.o Ganz einfach: Sie is zu sehr Sturkopf und Kämpfernatur dafür ^^ @Yvonne: *leise lach* NOCH längere Kapitel? Na, mal schauen, was sich da einrichten lässt ;-) @Taji-Nami: 4 Wochen weg? Wo denn? =) *neugierig* XD Nyan, aba nu hör auf, ich werd schon ganz rot ^^" *blush* @Ne-chan: Danke für den 100. Kommi XD Aber ich werd hier nich spoilern ^_^ *snicker* *knuffel* @Rogue: Juhu!!! *g* Keine Logikfehler diesmal! *freudentanz* ^.^ Aber du sprichst diesmal ein paar interessante Sachen an. Meineeine ist der Meinung, wenn man jemanden tötet, hat man Schuldgefühle. Ein Leben ist immerhin ein Leben - genau wie ein Tod ein Tod bleibt. Es verfolgt einen immer und immer wieder - vor allem, wenn man zwar wie Cleo fürs Kämpfen trainiert wurde, aber nie gelernt hat mit dem Töten umzugehen. Das ist etwas, das ihr das Leben hart und schmerzhaft beigebrecht hat - auch, wenn sie es gar nicht wollte. Was die Ohrfeige angeht, so kann ich nur sagen, dass Seiya in ihrem Kommentar so ziemlich das getroffen hat, was ich damit sagen wollte. Außerdem gilt hier: "Manchmal tun Kleinigkeiten mehr weh, als alle Folter der Welt" ;-) @Seiya: *maunz* Ich freu mich immer riesig, wenn ich nen Kommi von dir krieg ^_^ Und dass du dir Gedanken über die FF machst... nun ja, da kommt sicher ne Menge raus, was interessant ist *g* @Servusdu: Macht überhaupt nichts *gg* Ich freu mich, dass du mir einen Kommi für die ganze Story geschrieben hast =) *knuffel* *gg* Tjoa... der Sarkasmus is so ne Sache für sich XD macht einfach Spaß, so zu schreiben ^_^ *snicker* Und ob da zwischen Cleo und Fluffy was läuft... hmm... verrat ich nicht =P *g* Müsst ihr schon selber lesen XD Okay then, let's start! ENJOY READING, MY FRIENDS! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 20 - Cleo's POV Im Endeffekt hatte ich es schließlich doch noch geschafft, die Suppe zu essen. Dabei hatte ich Sess verflucht. Und mich. Den Umstand, dass ich hier war. Ketsuei, Sesshoumaru und dann wieder mich. Bis ich gemerkt hatte, dass mich meine Gedanken ins Messer laufen ließen, immer und immer wieder. Es tat weh... Und jetzt lag ich hier und starrte an die Decke. Mittlerweile dämmerte es schon wieder. Ich war froh darum, der Tag war lang, wenn man das Bett hüten musste und keinen zum Reden hatte. Vor etwa einer halben Stunde hatte Rin mir wieder etwas Suppe gebracht - und ein Schälchen mit der Kräutermedizin. Die Suppe hatte ich widerstrebend gegessen. Das Kräuterzeug hatte ich nicht angerührt. Was würde passieren... würde Sesshoumaru mich etwa wieder dazu zwingen, es zu trinken...? Unwillkürlich zog ich mir die Decke über den Kopf. Wahrscheinlich würde er genau das tun... Die Tür ging mit einem leisen Knacken auf und ich hielt den Atem an. "Cleo?" Gottseidank, es war nur Rin... Langsam schlug ich die Bettdecke beiseite und blickte sie an. "Hai...?" "Wie geht es dir?" Wie es mir ging? Mittel bis sehr beschissen. Mein Bauch pochte, der Magen rumorte im Takt dazu, meine Glieder taten mir weh und meine Wange brannte immer noch. "Gut." log ich. "Das freut mich! Oh... du solltest deine Medizin trinken, Cleo-nee-sama!" "Auf gar keinen Fall!" "Sie schmeckt eklig, ich weiß - aber sie wirkt!" Ooooookay, was wurde das hier? Ich ließ mir von einem vielleicht achtjährigen Mädchen ins Gewissen reden!? Das ging ja wohl nicht an! "Sesshoumaru-sama hat diese Medizin extra für mich gemischt, falls ich mal krank werde - bisher hat es mich nicht umgebracht..." Ich seufzte. Zeit für einen Themawechsel. "Sag mal Rin..." ich setzte mich langsam auf und streckte die Arme aus. "...erzählst du mir, warum du hier bei Sesshy lebst?" "Wenn ich's dir sage, trinkst du dann deine Medizin?" "Mal schauen." "Mmmh... na gut!" rasch kletterte sie aufs Bett und kuschelte sich vorsichtig, um mir nicht versehentlich wehzutun, in meine Arme. "Früher hab ich in einem Dorf gewohnt, wo mich die Leute nicht so arg mochten... sie waren unfreundlich und haben mich sogar geschlagen, nach dem Tod meiner Eltern... und da hab ich auch aufgehört zu sprechen..." Sie hatte nicht mehr geredet...? Die Kleine musste damals ein ganz schönes Trauma gehabt haben... Dennoch lauschte ich ihrer Erzählung weiter. "Dann hab ich eines Tages Sesshoumaru-sama getroffen, Inu Yasha hatte ihn so verletzt, dass er sich nicht mehr rühren konnte. Ich hab versucht, ihn zu pflegen... obwohl er das wohl am Anfang gar nicht so lustig fand..." sie gluckste leise, doch dann wurde ihr Blick traurig. "Einer der Männer in meinem Dorf hat Kouga, dem Wolfsdämon, einen Splitter vom Shikon no Tama geklaut. Ich bin vor Angst einfach nur weggerannt..." sie lächelte hilflos. "Ich wollte zu Sesshoumaru-sama laufen, aber einer von Kougas Wölfen hat mich angegriffen und alles wurde dunkel... na ja, und als ich wieder zu mir kam, hielt Sesshoumaru mich im Arm... neben mir lag sein Schwert Tensaiga... Er sagte, ich sei tot gewesen und er hätte mich eben wiederbelebt... und seitdem lebe ich bei Sesshoumaru-sama!" Ich starrte entsetzt auf die Kleine, die sich immer noch fest an mich kuschelte. Ich hatte ja keine Ahnung gehabt, dass... dass... "A-aber..." "Mach dir nichts draus, Cleo-nee-sama! Ich lebe ja schließlich!" meinte sie gut gelaunt. "Hm..." Die Erzählung eben hatte mich nachdenklich gestimmt. So, wie Rin es darstellte, war Sesshoumaru alles andere als gefühllos, so schwer es mir auch fiel, das zu glauben. Das Mädchen hatte keine Angst vor ihm gehabt, sondern ihn gepflegt, und so schien er sie richtig liebgewonnen zu haben... Das hätte ich dem Youkai nie und nimmer zugetraut... "Rin..." sagte ich mit leicht zitternder Stimme "...gib mir bitte die Medizin." "Hai!" sie rutschte halb vom Bett herunter und drückte mir das kleine Schälchen in die Hand. "Hier!" "Danke." Ich hielt es mit unsicheren Händen fest und führte es an meine Lippen. Als mir der widerliche Geruch in die Nase stach, kniff ich die Augen zusammen und würgte es in ein paar Schlucken hinunter. Jetzt, wo ich ganz bei Bewusstsein war, bekam ich den Geschmack mit voller Wucht mit, ebenso wie das Brennen in der Speiseröhre, das sich über Mund und Nase bis ins Gehirn zu fressen schien. Scheiße, schmeckte das widerwärtig!!! "Uäh..." ich schüttelte mich und lächelte Rin kurz zu. Dabei fiel mein Blick zufällig in Richtung Tür. Mein Herzschlag setzte für einen Moment aus. Kein Geringerer als Sesshoumaru selbst stand da, locker gegen den Türrahmen gelehnt, und strich sich über das wallende, wolkenähnliche Fell über seiner Schulter, während er mich musterte. Ich spürte, wie ich begann, unter seinem Blick zusammenzuschrumpfen... Plötzlich senkte er den Kopf in einem kurzen Nicken und schloss die Augen. Das war er - der stumme Waffenstillstand für zumindest heute Abend... mehr... oder weniger. Die Tür fiel hinter dem Youkai ins Schloss und Rin und ich waren wieder alleine. Sie lachte und umarmte mich kurz. "Siehst du? Er ist dir nicht mehr böse!" Sesshy und mir nicht mehr böse? Das glaubte ich nicht. Dieser Youkai war hundertpro mies auf mich zu sprechen. Vielleicht nicht mehr so arg wie gestern, wo ich es wirklich auf die Spitze getrieben hatte, aber trotzdem... "Hey, Rin-chan?" "Ja?" "Tust du mir einen kleinen Gefallen?" "Klar, welchen denn?" "Da drüben steht mein Rucksack. In der kleinen Tasche vorne dran ist ein Packen Karten. Wenn du mir den bringst, können wir etwas spielen." "Das heißt, du bringst mir ein Spiel bei?" "Jederzeit gern!" "Juhuu!!!" Rin sprang lachend vom Bett und flitzte los, um die Karten zu holen. Die nächste halbe Stunde verbrachte ich damit, das Mädchen in den europäischen Zahlen und Kartenbedeutungen zu unterrichten, ehe ich begann, ihr Mau-Mau beizubringen. Schon bald waren wir in ein paar spannende Runden des Spiels vertieft, und so verbrachten wir den Rest des Abends. Es sollte nicht unser letzter Spieleabend werden... ~*~ Der nächste Tag begann damit, dass ich aufwachte, und feststellte, dass Rin in meinen Armen eingeschlafen war. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich sie so friedlich schlafen sah. Sie musste wohl gestern zu müde gewesen sein, in ihr Zimmer zu gehen - wo immer das auch liegen mochte. Durchaus verständlich, denn trotz allem war sie immer noch ein Kind... Plötzlich regte sie sich und öffnete die Augen. "Hmm... oh, Cleo-nee-sama!!!''" sie blickte mich erschrocken an. "B-bin ich..." "Ja, du bist hier eingeschlafen, aber das macht nichts." beruhigte ich sie. "Wirklich nicht?" "Nein, wirklich nicht!" ich lachte leise. "Dir scheints ja schon wieder besser zu gehen!" Rin gähnte herzhaft und krabbelte aus dem Bett. "Ich bring dir das Frühstück, ja, Cleo-nee-sama?" "Äh..." Aber sie war schon abgezischt. Tja. Mir blieb nur, zu warten... Doch gerade, als ich dabei war, einen Aufsetzversuch zu starten, ging die Tür auch schon wieder auf. War Rin etwa so schnell gewesen? Nein... schier unmöglich... Mein ungutes Gefühl bestätigte sich, als ich rasch zur Tür blickte - und Sesshoumaru meinen Blick stumm erwiderte. Augenblicklich begann ich, mich extrem unwohl zu fühlen, eine mulmige Leere machte sich in meinem Magen breit, die hundertprozentig NICHT vom Hunger kam. Meiner Wange ging es zwar schon wieder besser - sie war noch ziemlich blau angelaufen - aber dennoch: Sesshys Schlag hatte mir schon ein wenig Respekt eingeflößt, so schwer es mir auch fiel, das zuzugeben. "Was willst du?" fragte ich mutiger, als ich mich eigentlich fühlte. Sess schwieg und starrte mich weiter an. Dieser. Typ. War. Mehr. Als. Unheimlich! "Was!?" fragte ich noch einmal, diesmal schärfer. "Deine Augen." sagte er langsam und blickte mich durchdringend an. "Was ist mit ihnen?!" Verdammt, der Kerl machte mich nervös! "Du hast Angst." Ich starrte ihn an. Er... er hatte es in meinen Augen gesehen, dass ich Angst hatte, Angst vor ihm. Aber... war es überhaupt Angst...? Oder nur Panikmache? ...Nein. In diesem Fall war es wohl ersteres... Auf Sesshoumarus Lippen erschien plötzlich ein leichtes, kaum sichtbares triumphierendes Lächeln - und das setzte allem noch die Krone auf. Jetzt hatte ich wirklich Angst, das sah UNHEIMLICH aus! Unwillkürlich rutschte ich zurück, bis ich gegen die Wand stieß,. Das schien ihm zu gefallen - genoss er die Macht, die er über mich hatte? "Kommen wir zur Sache." wurde er übergangslos wieder ernst. "Ich will deine Wunden überprüfen." ... Er wollte... WAS?! Augenblick mal. Um meine Wunden zu versorgen, musste er die Verbände abnehmen, und das war nicht wirklich gut, da einige der Wunden etwas "ungeschickt" lagen. "Komm mir nicht zu nahe!!" fauchte ich, als er begann, langsam näher zu kommen. Doch er hielt erst an, als er direkt vor mir stand und mich eindringlich musterte. Wieder die Spur eines Lächelns, das mich schaudern ließ. "Wie willst du mich aufhalten?" Für einen Moment fand ein Kräftemessen mit Blicken statt, ehe er fortfuhr. "Genug der Diskussion. Leg dich wieder hin." "Nein!" "Ich dulde keinen Widerspruch, Mensch!" spie er mir entgegen. "Du solltest dich geehrt fühlen, dass ich dich nicht einem meiner Diener überlasse!" Geehrt? GEEHRT?! ICH FÜHLTE MICH ALLES ANDERE ALS GEEHRT!!! Und dass er Diener hatte, beruhigte mich auch nicht wirklich! NOCH mehr Youkais!!! Mehr, als ich vertragen konnte! "Vergiss es!" Ich zog die Beine an und hielt meine Hände abwehrbereit vor mich - obwohl ich genau wusste, dass ich im Ernstfall keine Chance gegen Sesshy hatte. Aber bisher hatte es geklappt - warum nicht auch diesmal? Hoffentlich ließ mich das Glück der Dummen nicht im Stich... Im nächsten Augenblick schloss sich eine Hand ruckartig um meine Kehle, ich wurde hochgerissen und dann rückwärts aufs Bett gedrückt. Der Griff war hart und unnachgiebig, aber dennoch hatte ich keine Atemprobleme... Zögernd öffnete ich die Augen und sah Sesshoumaru, wie er mich von oben herab anblickte. Unglaublich. Noch immer stand er neben dem Bett - und hatte mich dennoch mit einer Hand in die Horizontale gebracht... "Ich hatte dich gewarnt." sagte er kühl, ehe er sich auf die Bettkante setzte und nach den Schnüren meines Kimonos griff. "L-lass das!" ich startete noch einen schwachen Versuch, ihn davon abzuhalten, scheiterte jedoch. Im Verlauf meiner Verbannung ins Bett schien meine ganze Kraft verschwunden zu sein, ich war wehrlos! Ängstlich kniff ich die Augen zusammen und wartete verkrampft ab. Mehr konnte ich im Moment ja nicht tun... Es wurde kühl, als er mein Oberteil öffnete. Ein frischer Lufthauch strich über meinen Oberkörper, als Sesshy den Griff um meine Kehle etwas lockerte und seinen weiten Ärmel beiseite schob, um freie Bahn zu haben. Nun ja. Wenigstens einen Trost gab es: Ich hatte meinen BH an. Ich zuckte zusammen, als Sess sich an dem Verband an meinem Bauch zu schaffen machte, schwieg aber. Wozu protestieren...? Sesshy arbeitete stillschweigend und hatte schon bald den ganzen Verband entfernt, ließ ihn achtlos auf den Boden fallen. Wieder zuckte ich zusammen, als er mit den Fingerspitzen über die Wunde fuhr - aber wohl eher, weil ich mich dabei unwohl fühlte als vor Schmerz. Nur weg hier... wenn ich denn gekonnt hätte. Mein Herz schlug bis zum Hals und ich war überzeugt, dass Sesshoumaru es ganz genau mitbekam. Na ja, wenn er dies tat, so schwieg er sich darüber wenigstens geflissentlich aus... "Es ist so gut wie verheilt, nur die Narbe ist noch da." Narbe? Aber... ach, wieso war ich nur so blöd, natürlich blieb eine Narbe zurück - bei so einer Verletzung! Schließlich war das hier kein Anime oder so sondern das reale Leben. Hier liefen Dinge nicht immer so, wie man es sich wünschte... "Wenn du die Kräutermedizin regelmäßig einnimmst, wird sie wahrscheinlich in ein paar Tagen verschwinden. Einen frischen Verband brauchst du nicht mehr, die Bauchwunde war deine schwerste Wunde." Ich verdrängte die Vorstellung von der Sicht auf meine eigenen Organe, wunderte mich darüber, dass Sesshoumaru so erfahren in Heilungen war und gab ein leises "Hm" von mir. Innerlich wünschte ich mir, mich einfach nur wieder unter die Bettdecke verkriechen zu können, als Sesshy mich noch einmal musterte. Sicher, es waren nur Blicke, aber trotzdem... Plötzlich bemerkte ich, dass Sesshoumaru meinen Blick eingefangen hatte und mir durchdringend in die Augen sah. Nein... Er hob eine Hand und fuhr mit damit über die Wange. Ich sog scharf die Luft ein, diese Stelle war ein einziger blauer Fleck und es tat schon eher weh... aber als ich den Kopf zur Seite reißen wollte, drückte ich mir fast selber die Luft ab, da Sess mich immer noch festhielt. Wortlos beugte sich der Youkai zur Seite und schien etwas von dem kleinen Tischchen neben meinem Bett zu nehmen. Es war eine kleine Dose, er hatte sie schon einmal verwendet und zwar an dem Tag, nach dem der mir vor Wut über Shippous Flucht seine Krallen in den Arm geschlagen hatte. Heilsalbe... "Bleib mir vom Leib..." flüsterte ich, als ich sah, wie er etwas von der Creme auf die Finger nahm. Am Liebsten würde ich ihm das Döschen aus der Hand schlagen, aber dazu reichte meine Kraft derzeit nicht aus. Was an sich sehr unangenehm war, mit dieser Salbe assoziierte ich ein ziemlich schmerzhaftes Brennen. Gerade, als er die Salbe auf meine Wange auftragen wollte, riss ich meinen Arm hoch und versuchte, Sesshys Arm beiseite zu stoßen. Fehlanzeige. Statt dessen wurde ich wieder unsanft fester gepackt. Alles andere als zimperlich schmierte Sess das Zeug auf meine blaue Wange und ich kniff die Augen in Erwartung des Schmerzes zusammen. Doch nichts kam. Kein Brennen wie bei der offenen Wunde, nein, nur wohltuende Kühle... Sess griff nun nach meinem Kinn, legte seine Hand so fest darum, dass ich keine Chance mehr hatte, auszuweichen, und begann, die Creme einzureiben. Mir entkam ein abgehacktes, schmererfülltes Stöhnen; bei allen Raumgeistern - von Vorsicht schien er wirklich noch nichts gehört zu haben... Aber auf einmal wurde der Druck weniger, das Einreiben mehr zur Massage meiner Wange. Sein Blick war wieder einmal undeutbar. War ihm eigentlich klar, dass er mich so am meisten verunsicherte...? Oder war er sich dessen sehr wohl bewusst und tat es genau deswegen...? Aaach... Ein Weile rieb er die Creme in sanften, kreisförmigen Bewegungen in die Haut ein, ehe er mich abrupt losließ. "Das dürfte reichen." meinte er kühl. "Danke..." rutschte es mir als leises Murmeln heraus, ehe ich es zurückhalten konnte. Shit - das war die jahrelang antrainierte Höflichkeit... Aber Sesshy schien meinen Ausrutscher nicht gehört zu haben. Entweder das, oder er war wirklich gut im Ignorieren. Es herrschte Stille, bis der Youkai aufstand. "Sag Rin, sie soll dich zum Bad bringen." Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss und ich hörte, wie sich seine Schritte leise entfernten. Augenblick mal. Wollte er damit etwa sagen, dass ich müffelte und ein Bad bitter nötig hatte? Arrgh, so ein - "Cleo-nee-sama!" unterbrach Rin meine wütenden Gedanken und kam ins Zimmer, ein Tablett vor sich hertragend. "Ah, Rin-chan!" "Hier, heute kriegst du sogar etwas Brot dazu!" sie hob mir stolz das Tablett entgegen und ich setzte mich rasch auf, meine Klamotten irgendwie wieder zusammenraffend. Jedoch, als ich mich an die Knoten wagte, stellte ich fest, dass ich es nicht schaffte, die Schnüre zu binden. Zum einen zitterten meine Hände so sehr, dass ich sie kaum halten konnte, zum anderen konnte ich mein linkes Handgelenk so gut wie gar nicht abknicken, und wenn ich wie eben versuchte es zu drehen oder zu bewegen tat es weh. "Au..." "Geht es? Soll ich Sessoumaru-sama holen?" fragte Rin besorgt und stellte das Tablett ab. "N-nein! Diese... Ehre... hatte ich soeben..." wehrte ich rasch ab. "Er meinte, du sollst mich nachher zum Bad bringen..." wechselte ich das Thema. "Kein Problem!" "Danke..." immer noch leicht erschüttert über die Unbrauchbarkeit meines linken Handgelenks ließ ich mich zurück ins Kissen sinken. Eigentlich war es... nicht so sehr der Fakt, dass ich es nicht bewegen konnte, was mich an der Sache beunruhigte... sondern eher, dass ich erst so spät bemerkt hatte. Was war nur los mit mir? Hatte man mein Hirn vielleicht in Sirup gekocht weil ich nichts mehr mitbekam? Es würde bestimmt ewig dauern, bis ich meine alte Beweglichkeit wiedererlangt hatte, nicht nur im Handgelenk. Kampfsportturniere konnte ich in nächster Zeit vergessen, wenn man mich überhaupt mit dieser Kette zu einem Kampf zuließ, denn Schmuck aller Art war ja gegen die Regeln. Wie ich es auch drehte und wendete: Mein Leben ging immer mehr in die Brüche... Moment. Ich trug die Kette noch?! Entsetzt griff ich danach und hielt sie mir vor die Augen. Die dunkelblauen, fast schwarzen Perlen glänzten spöttisch in der Sonne, und die weißen, fangzahnähnlichen Kettenteile... ach verdammt, natürlich trug ich das Teil noch... Es war eine Wette gewesen, die ich verloren hatte. Jetzt im Nachhinein wünschte ich mir, dass ich keinen so hohen Einsatz gemacht hätte. Aber was hätte ich denn sonst tun können? Die Hände in den Schoß legen und gar nichts tun? Oder den Stein an mich nehmen, den Drachen sterben lassen und Fluffy noch mehr Macht verschaffen? Nein... ich wollte nicht noch mehr Leben auf dem Gewissen haben... schließlich war ich sowieso schon... ein Mörder. Ich hatte zwar aus Notwehr zugestoßen, aber trotzdem... hätte ich in der Lage sein müssen, mich zu kontrollieren. Dass ich es nicht geschafft hatte, war eigentlich unverzeihlich... "Hier, iss, das tut dir gut!" riss Rin mich aus meinen Gedanken. Ich blinzelte, um meinen Blick wieder zu fokussieren und die Reminiszenzen zu vertreiben. Es war vorbei... entgültig. "Hai..." lustlos griff ich nach dem Stück Brot und dem haferschleimähnlichen Zeug in der Schüssel. Das Frühstück brachte ich schweigend hinunter, aß jedoch jeweils nur ein paar Happen. Hunger hatte ich eigentlich keinen, aber es war keinem gedient, wenn ich nicht mehr aß und vor Hunger zusammenklappte. Zuerst würde ich wieder ganz gesund werden müssen, ehe ich mir weitere Gedanken machte. Hatte es überhaupt noch einen Sinn, an Flucht zu denken, wenn Sesshy so sehr danach trachtete, mich hier festzuhalten? Konnte ich je wieder nach Hause...? Denn eigentlich... sah es nicht mehr danach aus. Sicher, meine Welt war ätzend, laut und stressig, aber es gab einige Dinge, die mir lieb und teuer waren, wie meine Familie - auch wenn sie nie da war - oder meine Freunde... die wenigen, die ich hatte, aber immerhin... Die Zeit verstrich schneller, als ich mitbekam und es war schon fast Mittag, als ich Rin bat, mich zum Baderaum mit der heißen Quelle zu führen. Dort zog ich mich aus und seifte mich ein. Ein unangenehmer Schauer lief über meinen Rücken, als ich vorsichtig über die noch junge Haut meiner frisch verheilten Verletzungen strich. Dann spülte ich mich ab und stieg in die heiße Quelle. Das heiße Wasser brannte zuerst ein wenig auf den Narben, aber das legte sich bald. Ich seufzte leise und schloss die Augen, ließ mich einfach treiben - sofern das möglich war, da ich auf dem Sims saß. Es tat gut, hier zu sitzen, vor allem, da ich verletzungsbedingt lange nicht mehr hatte Duschen oder Baden können. Diese Ruhe... "Brauchst du immer so lange?" kam es gelangweilt. "Iieks!!!" Rasch tauchte ich bis zum Kinn unter und starrte entsetzt auf den weißhaarigen Youkai, der am anderen Ende der Quelle auf einem Stein saß. Irgendwie kam mir die Szenerie bekannt vor... zu bekannt... beim letzten Mal hatte das in einem Tauchgang meinerseits geendet... "Zieh Leine!" "Sei lieber etwas netter." kam es gelassen zurück und Sesshy glitt von dem Stein herunter, stand nun direkt am Rand der Quelle. "Sonst könnte es sein, dass mir... eine Kleinigkeit herausrutscht." "Das wa-" Halt, nein, das würde er wagen. Er hatte es doch schon einmal getan. Was bezweckte er nur damit, als Spanner aufzutreten? Warum ließ er mich nicht einfach in Ruhe? "Du wirst das Abendessen heute mit mir einnehmen." "Aber-" "Kein Aber. Pünktlich bei Sonnenuntergang. Wehe du verspätest dich..." Ich wollte noch ein provozierendes "Was dann, hm?" hinzufügen, hielt mich aber gerade noch zurück. Noch mehr Ärger konnte ich wirklich nicht gebrauchen... Sess blickte mich lange an, so, als wüsste er, was ich dachte, und dann, gerade als ich einmal blinzelte, war er verschwunden. "Huh?" Ich wartete noch ein paar Minuten, aber der Youkai schien tatsächlich weg zu sein. Langsam kletterte ich aus der Quelle, trocknete mich ab und zog den frischen Kimono an, den Rin mir bereitgelegt hatte. Dabei lastete ein drückendes Gefühl auf meinen Gedanken, so etwas wie eine böse Vorahnung... Sonnenuntergang... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ...Und das allseits beliebte "To be continued!" XD Sodale, ich hoffe, ich hab mit dem Kapitel euren Geschmack getroffen *hüpf* Meineeine freut sich über jeden Kommentar (*alleknuffel* Yaaaaah! ^.^) *snicker* Ganz besonders über die mit Kritik, Logikfehlermeldungen, Fragen etc. ^.^ *schnurr* Seit letzten Montag hab ich übrigens den ungefähren Verlauf von Unbroken im Kopf... *gg* Und festgestellt, dass sich dazu prima ein zweiter Teil eignen würde @_@ Aber ne, erst mal bring ich die Story hier zuende XD Das sind jetzt in etwa 100 Seiten Word, und ich bin noch nicht ganz bei der Hälfte ^_^ Also dann, macht's mal gut - in einer Woche gibt's Kapitel 21 ^_^ Cleo (die sich jetzt wieder ans Zeichenbrett für Mangatalente 04 hockt @_@) [2.9.2003] Kapitel 21 ---------- Nihaaaao ^_^ Da bin ich armes schulgeplagtes und zeichenwütiges Wesen wieder mit einem neuen Kapitel für euch ^_^ *gg* (so langsam müsst ich mal wieder neuen "Stoff" fabrizieren O.o" Der wird mir langsam knapp, ich bin euch nur noch 4 Kapitel voraus ^^""") Aber egal, auf geht's! ^.^ @Seiya: Ich weiß, dass meine Kapitel zu kurz sind ^^" Aber ich geb mir Mühe! ^.^ *gg* *schnurr* Und außerdem... hey, wo kämen wir denn hin, wenn ich die Breaks nicht gerade da machen würde, wo sie am effektivsten sind? =P *g* @Taji: Das Fähnchan hab ich gesehen! *gespielt böse guck* XD Pairings... humm... *evilgrin* Och ja... eigentlich schon... aber die verrat ich nicht ^_^ Und zu Inu und Co kann ich nur sagen, dass sie von der Zeittafel her zwar wieder bald einen Auftritt haben werden, das aber kapitelmäßig noch ein bisschen dauert, weil ich mich nicht kurzfassen kann und noch ein paar Sachen vorher einbringen muss ^^ @Rogue: Für die Sache mit dem Kartenspiel gibt es eine logische Erklärung! *rumfuchtel* ^^" Aaaalso, einmal bin ich ein ziemlicher Kartenspielfan und hab fast immer ein Päckchen Karten dabei - also auch Cleo, und zweitens wusste sie, dass sie vermutlich ne ganze Weile in der Vergangenheit festsitzen wird, und hat schon mal gegen Langeweile vorgesorgt ^^" *rausred* XD *snicker* @Tearless: Doch, hast du gesagt *knuffel* Vielen Dank nochmal dafür ^_^ *g* Nyan, aaalso... hm... ich bemüh mich mit dem Schreiben und mal schauen wie's weitergeht *zwinker* @Yvonne: Klar hör ich dann auf, wenns am Spannendsten ist XD *g* Cliffhanger ziehen Leser an, weißt du? *grins* Ne, Scherz ;-) Die Wahrheit ist - nebst der, dass ich euch gern auf die Folter spanne - dass ich meine Kapitel meist nie länger als 10 Seiten auf einmal mache. In etwa fünf bis sieben sind es normalerweise - und dann such ich mir nen geeigneten Punkt zum Pausieren ;-) @Peruka: Freut mich, dass du meine Story weiterhin liest! *hüpf* *g* Und klar kann ich dir bescheid sagen, wenn ein neuer Teil online ist ^_^ *schnurr* @Nezu-chan: Nyan, aaalso, dass Sess Tote wiederauferstehen lassen kann ist auch in der Serie tatsächlich so ^^" Ich hab hier jetzt halt etwas rumgespoilert *drip* Er hat nämlich als "Erbe" von seinem Vater ebenfalls ein Schwert bekommen: Tensaiga, und damit kann er Tote wiederbeleben, vorausgesetzt sie sind noch nicht allzulange tot. Töten kann er damit allerdings niemanden - was glaubst du wie ihn das fuchst ^^""" *g* Aber schließlich hat er immer noch Dokassou, und dann noch ein zweites Schwert - und das ist wesentlich gefährlicher ^^" Wie dieses Dinner ausgeht siehst du im nächsten Kapitel ^_^" @Kasumi: Romantisch? O.o *gg* Na mal schauen wie das wird XD *löl* Auf jeden Fall hoffe ich, dasses interessant wird ^^" @Hrafna: *knuddelwuddel* Danke für den Kommi! *gg* Und ich freu mich immer, wenn du nen Teil liest und kommentierst! *hüpf* ACH JA! Noch schnell: Vielen, vielen lieben Dank, dass ihr diese FF hier lest - und ich freu mich besonders über eure Kommentare, die bauen mich jedes Mal so richtig auf ^_^ Immer wenn ich sehe, dass ihr einen neuen Comment geschrieben habt, hüpf ich erst mal völlig irre durch die Wohnung und freu mich! ^^" Ich hoffe, dass ich weiterhin euren Erwartungen gerecht werde - aber seid gewarnt, ich hab vor, ein paar Überraschungen einzubauen, die euch (denke ich mal) ziemlich überraschen werden ;-) *gg* Und jetzt geht's los! ^.^ ENJOY READING!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 21 - Cleo's POV Das ungute Gefühl war nicht gewichen. Ganz im Gegenteil, je näher der Abend - und somit das... "Dinner" - rückte, desto unruhiger war ich geworden. Und jetzt versuchte ich, in Rins Tempo den Gang entlangzugehen, den sie vorauslief und ganz nebenbei auch noch, auf den Beinen zu bleiben. Meine Sicht flackerte schon wieder bedenklich... Rin hielt an, als ich mich an einer Wand abstützen musste um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. "Geht es, Cleo-nee-sama?" fragte sie besorgt und schien bereit auf der Stelle zu Fluffy zu wetzen, um die Erlaubnis einzuholen, mich zurück ins Bett zu stopfen. "Hai... lass nur, das pack ich..." oder zumindest hoffte ich, dass ich es packte. Wobei die Aussicht zurück ins Bett zu können - und somit auch der Begegnung mit Sesshoumaru zu entgehen - auch nicht gerade unvorteilhaft schien. Aber wie ich den Youkai kannte, würde er dann bei mir im Zimmer aufkreuzen und mich zur Schnecke machen - eine Aussicht, auf die ich wiederum alles andere als scharf war. Außerdem hatte ich jetzt eh schon mehr als die Hälfte des Wegs zurückgelegt, da konnte ich den Rest auch noch hinter mich bringen. Ha ha, wirklich tolle Aussichten.. Selbstverständlich war ich zu spät dran, als ich mit - nicht nur schwächebedingten - weichen Knien vor dem Raum ankam, in dem mir Sesshoumaru bisher auch das Essen angeboten hatte. Na ja, und wo ich mich mit meiner kleinen Katana-Nummer bis auf die Knochen blamiert hatte. Rin ließ mich alleine vor der schweren Holztür zurück. Konnte es eigentlich sein, dass einen TÜREN verspotten konnten?! Wenn ja - diese hier schien es gerade zu tun. Mit jeder verstreichenden Sekunde merkte ich, wie ihr höhnisches Grinsen breiter wurde... Aber ehe ich dem verflixten Biest einen Tritt geben und mir dabei die Zehen brechen konnte, ging sie auf einmal auf und Sesshoumaru blickte mich kühl an. "Du bist zu spät." sagte er knapp, drehte sich um und ging in den Raum zurück. Die Tür ließ er offen stehen - und ich sah das als Einladung. Wahrscheinlich hätte ich gar nicht mal mehr die Kraft gehabt, sie von mir aus zu öffnen... oder umzukehren. Schweigend - und so würdevoll wie in meinem Zustand möglich - betrat ich den Raum. Diesmal war der Tisch voll mit den unterschiedlichsten Speisen, von denen ich mehr als die Hälfte gar nicht kannte, und es war für zwei Personen gedeckt - je ein Teller stand an einem Ende des etwa drei Meter langen Tisches. Zu meiner Überraschung war Sesshoumarus Teller noch leer - wie nett, hatte er extra auf mich gewartet? Oh, zuviel der Ehre, ICH konnte auf dieses "Dinner" durchaus verzichten! "Setz dich." Ich verkniff mir eine patzige Bemerkung und ging langsam zu dem mir zugedachten Stuhl. Oh bitte, er durfte nicht merken, WIE schwach ich war... Glücklicherweise schaffte ich es ohne nennenswerte Schwierigkeiten zu dem Stuhl und setzte mich erleichtert darauf. Die ganzen Schreckendvisionen von Sesshy's "Folter à la Youkai" rigoros aus meinen Gedanken verbannend setzte ich ein falsches Grinsen auf. Das durfte als Maske wohl hoffentlich reichen... "Iss." Einsilbig wie eh und je... zögernd streckte ich die Hand aus und musterte die ganzen Speisen unschlüssig. Vieles sah interessant aus, anderes wirkte so, als könne es einen jeden Moment anspringen und beißen. Ich hob den Blick als ich spürte, wie Sesshoumaru mich beobachtete. Er hatte sich kein bisschen bewegt und sich auch noch nichts zu Essen genommen? Was hatte das zu bedeuten? "Was ist?" fragte ich ihn misstrauisch. Der Youkai zog amüsiert eine Augenbraue hoch. "Keine Sorge, Menschenweib, das Essen ist nicht vergiftet und für Menschen verträglich. Rin isst es auch." Ich konnte den leisen Spott in seiner Stimme nur zu deutlich hören. Wütend griff ich nach dem Nächstbesten vor mir, das auch einigermaßen nach leichter, für meinen Magen vertragbarer Kost aussah. "Ich habe einen Namen..." murmelte ich kaum hörbar obwohl ich wusste, dass er es auch diesmal ignorieren würde und stierte auf meinen Teller. Ich wollte nicht essen, nicht hier, nicht vor ihm... aber mein Magen machte mir mit einem lauten Knurren einen Strich durch die Rechnung. "Iss." "Warum bin ich hier?" "Du sollst essen." "Ach nee, das hätte ich auch auf meinem Zimmer tun können..." "Tust du aber nicht." "Glaub mir, ich hätte es liebend gerne!" brauste ich auf, biss mir aber auf die Lippe, als ich seinen durchdringenden, verärgerten Blick sah, der mir ein deutliches 'Sieh dich vor' signalisierte. Eine Weile herrschte Stille, in der sich Sesshy etwas zu Essen nahm und dann die Arme verschränkte, nur um mich abwartend zu mustern. Dabei blickte er mir in die Augen. Ich starrte zurück. Jetzt galt es - das war ein stummer Kampf. Wer zuerst einlenkte, hatte verloren. Die Sekunden verstrichen. Oder die Minuten. Blinzelten Youkais eigentlich? Plötzlich kniff ich die Augen zusammen und begann, mir hektisch über mein linkes Auge zu reiben. "Verdammt!" fluchte ich und rieb weiter. Ausgerechnet jetzt musste ich eine Wimper im Auge haben! Es brannte, zugegeben, aber nach einer Minute hatte mein Auge den Fremdkörper bereits nach draußen geschwemmt. Dennoch rieb ich weiter. Shit. Schon wieder verloren. Wahrscheinlich lachte sich dieser blöde Youkai innerlich gerade nen Ast vor Freude... mit einem leisen Seufzer ließ ich die Hand sinken. Hatte doch eh keinen Sinn mehr... Goldgelbe Augen verfolgten jede meiner Bewegungen, als ich nach dem Essen auf meinem Teller griff, das wusste ich. und ich wusste ebenfalls, dass der Youkai sein Essen immer noch nicht angerührt hatte. Widerstrebend nahm ich einen Bissen von diesem... was immer es auch war, und hoffte dass es mich nicht umbrachte. Zu meiner Überraschung schmeckte es sogar ziemlich lecker, aber ich hielt mich mit aller Macht zurück, um es nicht schnell herunterzuschlingen. Meinen Magen wollte ich nun wirklich nicht überlasten, deswegen kaute ich lange und schluckte den Bissen herunter, ehe ich das Essen auf meinem Teller musterte. In dem Tempo konnte das ein langer Abend werden... Eine Weile aß ich schweigend, nahm dann und wann einen Bissen und kaute ihn gründlich. Zwar hatte ich vorhin etwas erwischt, das nicht allzu schwer war, aber ich spürte dennoch, wie sich langsam ein Klumpen in meinem Magen bildete. Ich schob den noch mehr als halbvollen Teller von mir weg und griff nach einem Becher und einer Karaffe mit - hoffentlich - Wasser darin. Durst... "Du trinkst also Wein." "Häh?" Irritiert starrte ich Sess an und sah, wie er mit seinem Blick auf die Kanne deutete, die ich gerade in der Hand hielt. Rasch stellte ich sie weg. "Igitt!" "Schwächlich..." "Pechsache. Ich mag das Gesöff nicht." deklarierte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Mein Hals kratzte ein wenig, irgendwo hatte er bestimmt noch Wasser... "Außerdem dürfte ich jetzt wohl kaum schon Wein vertragen." "Hm. Bist du fertig mit Essen?" fragte der Youkai ruhig. "Sieht ganz danach aus, hm?" gab ich zurück und lehnte mich etwas stärker gegen die Rückenlehne. "Also, gegessen hab ich - warum bin ich hier?" "Weil ich es so gewünscht habe." "Das ist keine Antwort." "Für mich schon. Ich bin hier derjenige, der über dein kümmerliches Menschenleben frei verfügt." Er blickte mich ernst an. "Mag sein." Ich zuckte die Achseln. NOCH verfügte er über mein Leben, aber das konnte sich bald ändern... Halt, Stopp, nicht daran denken! Sonst konnte er es doch nur wieder an meinen Augen ablesen und vorplanen! "Aber ich will Antworten und zwar auf der Stelle!" "Du hast keinen Anspruch darauf." "Hab ich wohl!" brauste ich auf. "Warum bin ich hier, warum hältst du mich gefangen?! Entweder du lässt mich gehen, oder zu killst mich, aber bleiben werd ich um keinen Preis!" "Es hat keinen Sinn." Ich schauderte, als ich das hypnotische Flüstern von Sesshoumaru vernahm. Er blickte mich an - unnachgiebig... "Du kannst mir nicht entkommen, Mensch. Keiner kann das..." "Dann werde ich die Erste sein!" feuerte ich panisch zurück. Sesshoumaru zog eine Augenbraue hoch. Irrte ich mich, oder hatte es um seine Mundwinkel für einen Moment tatsächlich amüsiert gezuckt? "Versuch es." sagte er ruhig, nahm seinen Becher und trank einen Schluck, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen. "Du würdest nicht weit kommen." "Ach ja?!" Ich wollte aufstehen, knickte aber auf dem halben Wege ein und landete mit einem leisen Fluch wieder auf dem Stuhl. Der Youkai schenkte mir nur einen gelassenen Blick. "Du kannst es gerne versuchen - na los, worauf wartest du? Flieh, Menschenweib." er grollte, definitiv noch immer amüsiert. "Mal sehen, wie weit du in deinem Zustand kommst..." Entmutigt starrte ich auf meinen Teller. Er hatte ja recht... ich war noch immer auf dem Wege der Heilung - und in meinem Zustand hatte nicht einmal der Gedanke an Flucht einen Sinn. Ich würde keine zehn Meter weit kommen. Ergo: Ich würde wieder hundertprozentig gesund und fit werden müssen, und zwar ohne dass Sess davon Wind bekam... Jedenfalls hielt ich es für besser, das Thema zu wechseln. "Sesshoumaru?" "Sesshoumaru-SAMA." korrigierte er mich, so als sei es das Natürlichste auf der Welt. "Sesshoumaru." wiederholte ich und versuchte, den entstehenden Deathglare zu ignorieren, der mich traf. "Ich habe eine Frage." "Was ist, wenn ich es dir nicht erlaube, sie zu stellen?" "Who cares..." Ich griff nach einer weiteren Karaffe, in der endlich Wasser war und goss mir ein, meinen Becher ungeschickte mit der steifen linken Hand haltend. Dann lehnte ich mich zurück und blickte den Youkai äußerlich gefasst an. "Du sagtest mir heute Morgen... dass du Diener hättest..." "Und?" Argh! Diese Eisklotz-Nummer zog er nur ab, um mich auf die Palme zu bringen! Hundertpro! Ich atmete tief durch um die aufkeimende Wut zu verdrängen. "Ich habe hier aber noch keinen anderen Youkai außer dir gesehen." "Hn." "Wo sind sie? Und warum -" "Zu deinem eigenen Schutz habe ich ihnen befohlen, sich von dir fernzuhalten." Ach wie nett - als wäre das nötig gewesen. "Tse, sie hätten mich vermutlich gleich umgebracht, dann würd ich jetzt hier nicht so blöd rumhocken... Hey, was macht dich eigentlich so sicher, dass kein Youkai deinen Befehl missachtet und mich killt?" "Das würden sie nicht. Keiner widersetzt sich Lord Sesshoumaru, dem Herrscher über die Westlichen Länder." In seiner Stimme schwang ein 'Auch kein mickriger Mensch wie du' mit, ehe er fortfuhr. "Zudem würde es keiner wagen, Hand an das zu legen, was Sesshoumaru gehört." "NANI?!" Ich starrte ihn entgeistert an. Was erlaubte der sich eigentlich?" "ICH BIN NIEMANDES EIGENTUM!!!" "Die Kette um deinen Hals sagt etwas anderes." "Das ist nur vorübergehend!!!" "Ach ja? Und du denkst wirklich, dass ich sie dir noch irgendwann abnehmen werde?" "Du kannst sie nicht ewig an mir dran lassen!" In seinen Augen funkelte es amüsiert, und ich stellte fest, dass ich nun doch stand, die Hände wütend auf den Tisch gestützt. "Was maßt sich ein sterblicher Mensch an, von 'ewig' zu sprechen? Im Vergleich zu einem Youkai ist eure Existenz doch nicht mehr als ein loses Blatt im Wind. Wir Youkais leben viele Male länger als ihr kümmerlichen Menschen - du hast doch keine Ahnung, wovon du sprichst..." Der anfängliche Spott in seiner Stimme war Ernst gewichen. Langsam ließ ich mich wieder auf meinen Stuhl zurücksinken. Er sprach so, als... als hätte er wirklich eine Ahnung davon... Wie alt war er eigentlich? Ich hatte ihn auf zwanzig, vielleicht einundzwanzig geschätzt, aber... wie alt war er wirklich? Bevor ich jedoch Anstalten machen konnte, ihn danach zu fragen, riss er mich aus meinen Gedanken. "Was bedeutet 'huuh cärs'?" "Hä?" Sess machte eine unwillige Handbewegung. "Huuh cärs. Das, was du vorhin gesagt hast - ich will wissen, was es bedeutet." "Ach, du meinst who cares..." ich grinste leicht. Na logo - ein gebürtiger japanischer Dämon verstand kein Englisch. Woher denn auch? "Who cares bedeutet soviel wie 'wen juckt's' oder 'wer schert sich drum'. Sagt man, wenn einem eine Sache egal ist oder so." Ich nahm noch einen Schluck Wasser. "So so... egal also... ich wäre an deiner Stelle vorsichtiger mit dem, was du sagst, und vor allem, wie schnell du solche Informationen preisgibst." "Bei mir ist das Allgemeinwissen." murrte ich. "Hier nicht." "Pech." Ich stand auf, schob den Stuhl beiseite. "Osuwari." WHAM! Die schon lange nicht mehr gespürte Anziehung ergriff von mir Besitz und riss mich zu Boden. Beim Fall begrub ich meinen linken Arm unter mir, während der andere wohl eher aus Zufall verhinderte, dass mein Kopf Bodenkontakt machte. Schließlich erlosch der Bann, ließ mich bewegungsunfähig zurück. Meine eine Faust hatte sich hart in meinen Magen gebohrt, ich konnte kaum Atmen und war bestimmt um ein gutes Dutzend blaue Flecke reicher. Hatte das jetzt sein müssen?! Ich versuchte, tief Luft zu holen, stellte aber fest, dass ich nicht genügend bekam - ob das wohl an dem Eigenschlag in den Bauch lag? Ich kannte dieses Gefühl, so fühlte es sich an, wenn man hyperventilierte. Ganz ruhig... konzentriert und flach einatmen... beruhigen... Über mir hörte ich Sesshoumarus Stimme. "Beleidige mich nie wieder." Es klang eiskalt... "Das war die letzte Warnung." Ganz schön empfindlich, der Junge... Ich hörte leise, sich entfernende Schritte, dann ging die Tür - und es herrschte Stille. Er war weg... Mühsam quälte ich mich auf die Ellenbogen und wischte mir ärgerlich mit dem Ärmel meines Kimonos die Tränen des Zorns und des Schmerzes aus den Augen. Ich blieb ein paar Sekunden so liegen, und erst, als die Kälte des Steinbodens endgültig durch meine Kleider drang, stemmte ich mich mit zitternden Armen hoch in eine sitzende Position. "Dafür... wirst du... bezahlen..." flüsterte ich noch immer atemlos, nur um mich dann schwach ans Aufstehen zu machen. Vielleicht hätte ich lieber die Klappe gehalten, wenn ich gewusst hätte, dass der Youkai nur scheinbar den Raum verlassen hatte und sich nun schweigend und für meine Augen nicht sichtbar vor mir verbarg und mich beobachtete. Vielleicht - wenn ich es gewusst hätte. Aber ich wusste es nicht... und so war es mir auch herzlich egal... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... Tjaja... unser heißgeliebter Youkai... ^^" (@Nezu-chan: Du hattest recht XD Die ersten beiden Male gings schief, warum sollte es jetzt gut laufen? =P *gg*) Okay, also, das wars für dieses Kapitel *smile* Ich hoffe, ihr schreibt mir, wie ihr's fandet, oder ob ich ein paar Patzer reingehauen habe (was an sich nicht verwunderlich wäre ^^"), and so on! ^.^ *g* Wer möchte kann ja mal darüber spekulieren, wie es ausgehen könnte... ^_^ Und zum Schluss möchte ich nochmal auf den Malwettbewerb aufmerksam machen - es sind bisher noch viiiiiiiiiiel zu wenig Teilnehmer *gg* Ziert euch nicht, hier geht's nicht ums gut zeichnen können, sondern darum, wie ihr euch die Charaktere vorstellt ^^ (um ehrlich zu sein gefallen mir die bisher eingetrudelten Bilder sehr gut O.o *g*) Hier nochmal der Link: http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe.phtml?id=4882 Okay, also dann bis nächste Woche zu Kapitel 22! ^_^ Eure Cleo ^.^ *alleknuffel* [13.9.2003] Kapitel 22 ---------- Hallöli, da bin ich wieder mit dem Neuesten Kapitel! ^.^ *gg* Mwaaaaah, die Namen im deutschen Inu Yasha-Anime sind ja grausam T___T Und ich erkläre hiermit offiziell, dass ich mich weigern werde, sie anzuerkennen!!! Jawoll!!! Aber genug der Worte, auf zu den Kommentantworten XD @Peruka: Nyan, Sess hat noch nicht mal richtig losgelegt ^^" Und Naraku... humm... ich bin tatsächlich am Überlegen, wie ich das mache... Oo" Ich brauch nen ziemlich starken Feind, also mal schauen ^_^ Und derzeit schreibe ich an Kapitel 25 ^.^" @Hrafna: Na ja, der Sarkasmus dürfte wohl auch das Einzige sein, das sie noch auf den Beinen hält ^^" @Nezu-chan: Unbroken ne Delikatesse? O.o" XD Nyan, Ansichtssache XD Fakt ist aber, dass Fluffy wohl wirklich gerne spielt... und... ach, egal XD *grins* Ich hoffe jedenfalls, du findest auch in diesem Chappi einen guten Satz ^.^" @Taji: Du rennst gegen Türen? =P *gg* Nyan, ich beeil mich immer mit Schreiben ^^" (*hat eben noch 6 Seiten für das Kapitel hier vom Handschriftlichen abgetippt* ^^") Und das mit dem Fähnchen hab ich gesehen!!! @Tearless: *grins* Interessante Theorien hast du da schon aufgestellt, und du hast es ein- oder zweimal FAST getroffen - aber eben nur fast *grins* Lass dich überraschen, ja? =) *knuffel* Trotzdem danke - war interessant zu erfahren, was du denkst ^^ @Rogue: Keine Fehler? Oo Juhuuuu!!! *victory* Ich hoff, das bleibt auch so - auch, wenn ich dann nicht mehr versuchen muss, mich aus der Affäre zu ziehen was wiederum auch schade ist XD Hach, das Leben ist schwer *g* Und so richtig schreiben kann ich erst wieder ab Oktober, wenn dieser blöde Wettbewerb vorbei ist ;_; @Seiya: *hihi* Spekulier ruhig auch mal *grins* Aber es freut mich, wenn du dich schon auf die nächsten Kapitel freust ^.^ *schnurr* @Servusdu: Ui, dankeeeee! ^_^ *dich auch gaaanz fest drück* Und die Kapitel kommen wie gesagt wöchentlich ;-) Dann und wann stehen sie zar auch unter der Woche auf der Liste der neuen, aber da hab ich dann was korrigiert oder eine'Charabeschreibung hochgeladen ^^ Okay, genug gelabert! ENJOY READING!!!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 22 - Cleo's POV Die nächsten Tage verliefen wunderbar ruhig. So langsam erholte ich mich wieder - und das Beste war, dass ich Sesshy seit dem letzten Zwischenfall nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Ein oder zwei Mal war ich versucht gewesen, Rin nach dem Verbleib des Dämons zu fragen, hatte mich aber immer gerade noch rechtzeitig zurückgehalten. Das Einzige, was mich nun noch plagte, waren die Alpträume, die in den letzten Tagen eingesetzt hatten und immer stärker wurden, je mehr ich gesundete. In der dritten Nacht wachte ich mit einem unterdrückten Schrei auf, Mein Herzschlag wummerte in meinen Ohren, vermischte sich vor meinem Inneren Auge mit Schreckensvisionen von Zweikampf, Blut und Schuld. Immer noch halb blind und mit zitternden Händen griff ich nach der Wasserkaraffe und goss mir einen Becher der kristallklaren Flüssigkeit ein. Unsicher packte ich das Trinkgefäß mit der linken Hand und führte es zum Mund. Es tat gut, das kalte Wasser die Kehle hinabrinnen zu lassen und ich schloss für einen Moment die Augen, um mich wieder endgültig zu fassen. Dann öffnete ich sie mit einem entnervten Ausatmen wieder. Langsam ging das zu weit... "beobachtest du mich eigentlich jede Nacht?" Ich drehte den Kopf und versuchte, die Dunkelheit im Zimmer mit meinen Blicken zu durchdringen. Erst tat sich nichts, dann schälten sich die Umrisse einer mir nur zu bekannten Gestalt aus der Schwärze. Honiggoldene Augen blitzten für einen Moment auf, als sich ein verirrter Mondstrahl darin verfing und wieder verschwand. Sesshoumaru hielt sich im Schatten, ich konnte wirklich nicht viel mehr als nur seine Umrisse erkennen. Aber seine Augen waren fest auf mich gerichtet. "Was wenn ja?" brach der Youkai gelassen die Stille. Sein Arm bewegte sich und ich konnte erkennen, dass er sich durch sein langes, flauschiges Fell strich. "Dann verpass ich dir nen mentalen Tritt in den Hintern, wünsch dich dahin wo der Pfeffer wächst und schlaf weiter." platzte mein Mund ohne Absprache mit meinem Gehirn heraus. Erschrocken hielt ich inne. In der Dunkelheit traute ich mich wohl mehr... Vielleicht, weil ich ihn nicht richtig sehen konnte? Aber kein kräftiger Schlag folgte, kein kühl gesprochenes "Osuwari" - nur Stille. Und das war wohl am Schlimmsten... Nach einer kurzen Pause, in der sich mein mühsam beruhigter Herzschlag wieder beschleunigte und ich meine Finger unbewusst in die Decke krallte, hob Sesshoumaru wieder an zu sprechen. "Du bist schwach." "Danke fürs Gespräch." witzelte ich irgendwie. "Ich meine es ernst. Sag schon..." Auf einmal stand er direkt vor dem Bett - wie hatte er das nur so schnell geschafft?! - und musterte mich ausdruckslos. Nein... nicht ausdruckslos... "W-was...?" "Wie hast du dich gefühlt als du diesen Youkai umgebracht hast? Sei ehrlich." "Schrecklich..." murmelte ich dumpf, starrte auf die Bettdecke. Das Bett ging leicht nach unten, und mir wurde bewusst, dass sich Sesshoumaru auf der Bettkante niedergelassen hatte. "War das wirklich alles?" forschte Sesshoumaru gelassen weiter. Ich zog die Beine an und murmelte ein unbehagliches, halbherziges "Ja". Was wollte er hören? Schrecklich traf es doch genau, oder? Erschrocken fuhr ich zusammen, als etwas meine Wange berührte. Mit ängstlich aufgerissenen Augen starrte ich Sesshoumaru an, der mir eben mit den Krallen leicht über die Wange gestrichen hatte. Seine Auge glitzerten amüsiert. "Lüg nicht, Mensch." "T-tu ich nicht!" "Dein Verhalten sagt etwas anderes. Nun gut, da du es nicht sagen willst, sage ich dir, wie du dich gefühlt hast..." Irgendetwas schnürte mir die Kehle zu und ich bekam keinen Ton mehr heraus. Entsetzt schüttelte ich schwach den Kopf. Ich wollte es nicht hören... "Mächtig..." hauchte Sesshoumaru plötzlich und ich schauderte. Stimmte das...? Krampfhaft versuchte ich, mich zurückzuerinnern, wie ich über dem Youkai gekniet hatte, das Messer nach langem Kampf endlich an seiner Kehle. Wie er versucht hatte, mich zu überlisten und ich daraufhin panisch zugestoßen hatte... Wieder strich etwas über meine Wange, aber diesmal bekam ich es nur am Rande mit. "Was war es für ein Gefühl, das du hattest, hm? Du hättest in diesem Moment wirklich alles mit diesem Youkai machen können..." Hatte Sesshy recht? Hatte ich mich damals... wirklich mächtig gefühlt...? Wieder und wieder sah ich die Szene vor mir, Ketsuei, der vor mir lag, schutzlos, hilflos, mir ausgeliefert... "Absolute Kontrolle..." Ja, das stimmte... ich war nicht mehr das Opfer gewesen... hatte eine Chance gewittert und sie ergriffen. War ich im Eifer des Gefechts wirklich bereit gewesen, ihn umzubringen, oder war es Notwehr gewesen? Und was war es, das ich in diesem Moment noch gefühlt hatte...? "Genugtuung..." Dieses eine Wort schnitt wie ein Messer durch meine wirren Gedanken. Ich riss den Kopf herum und starrte den Youkai geschockt an. In seinen Augen blitzte es kurz zufrieden auf, als er seine Hand sinken ließ, die die ganze Zeit hypnotisch über meine Wange gestrichen hatte. Hypnotisch? Moment... nein. Nein, diesmal hatte er den Trick nicht angewendet... aber... "Und jetzt", fuhr Sesshoumaru fort, "Fühlst du dich schuldig." Ich schwieg. "Schuldig, weil du diese Macht hattest. Schuldig, weil du Gebrauch von ihr gemacht hast... und schuldig... weil du es genossen hast." "Nein!" "Es hat keinen Sinn es zu leugnen, Menschenweib. Du wolltest Rache für das, was er dir beinahe angetan hätte..." "Hör auf!" "Du wolltest sein Blut sehen." "Schluss damit!!!" "Du wolltest dich im Blutrausch verlieren... wolltest Rache..." "HÖR ENDLICH AUF!!!" Stille. Ich stellte fest, dass ich mir die Decke auf die Ohren gepresst hatte und öffnete die Augen nun zögernd. Sesshoumaru war noch da. Er lächelte... Ehe ich zurückweichen konnte hatte er eine Hand blitzschnell um meinen Hals geschlossen und hielt mich so fest. Dann brachte er sein Gesicht ganz nahe an meines und ließ meinen Blick nicht los. "Selbst so schwache Menschen wie du können also zu Mördern werden." "Lass mich in Ruhe..." flehte ich kraftlos. "Warum sollte ich?" "...Bitte..." "Wann habe ich, Sesshoumaru, Herrscher über die Westlichen Länder, schon jemals auf die Bitte eines Menschen gehört?" Ich zwang meine Tränen zurück und atmete unsicher ein. "Rin..." sagte ich dann leise. Sesshoumaru schwieg, so, als führte er sich gerade wieder vor Augen, dass seine kleine Rin, das Mädchen, das er als seine Tochter akzeptiert hatte, ein Mensch war. Schon seltsam, dass er bei ihr über alle Differenzen hinwegsah... Der Griff um meinen Hals lockerte sich und verschwand schließlich ganz. Sesshoumaru stand auf und entfernte sich Richtung Tür, die er öffnete. Allerdings blieb er noch einen Moment lang stehen. "Das Glas hat bereits Sprünge bekommen." sagte er leise, dann fiel die Tür kaum hörbar hinter ihm ins Schloss. Das Glas hat bereits Sprünge bekommen... Ja, das stimmte... Hier, in der Dunkelheit und in der unheimlichen Stille meines Zimmers konnte ich es laut und deutlich hören: Das Geräusch des Zerbrechens... ~Zwischenspiel~ Nichts regte sich in den nur spärlich vom Mondlicht erhellten Gängen des Schlosses, als Sesshoumaru wie ein Schatten umherschlich. Seine geübten Schritte waren fest und unhörbar, das einzige Geräusch, das ein guter Beobachter hätte vernehmen können, war das leise Rascheln seines Fells, das sich in einem unspürbaren Wind bewegte und dadurch fast allebendig anmutete. Er verstand das Menschenmädchen nicht. Andere von ihrer Art hatten schon wesentlich früher klein beigegeben. Umgebracht hatte er sie trotzdem, rein aus Lust und Laune. In den letzten ein-, zweihundert Jahren hatte er sich diese Unart abgewöhnt. Jeden Menschen zu killen, der ihm über den Weg lief erforderte auf Dauer einfach zuviel Nerven. Es gab zu viele von diesen lästigen kleinen Insekten... Also ließ er sie leben. Sie starben sowieso vor ihm, und seinen Blutdurst, der dann und wann in ihm aufloderte, konnte er trotzdem noch stillen. Aber die Menschenfrau, die er nun in ihrem Zimmer zurückgelassen hatte... Zwar hatte die harte Schale ihres inneren Schildes schon Sprünge bekommen, aber noch hielt sie dem psychischen Ansturm stand. Und das erstaunte ihn - mehr, als er sich selbst zuerst hatte eingestehen wollen. Aber irgendwo war da ein gewisses... Interesse erwacht, die Neugier herauszufinden warum sie so war - selbst ihm, einem der mächtigsten Dämonen dieser Zeit gegenüber. War das Leichtsinn oder einfach nur Dummheit? Oder... war sie sich sicher, damit etwas erreichen zu können? Sesshoumaru dachte an das erste Mal zurück als er sie gesehen hatte. Er war gerade in der Nähe des Waldes gewesen, der von den Menschen - idiotischerweise - nach seinem Bruder benannt worden war. Sie roch fremd. Auf irgendeine Weile ein bisschen, wie das Weib seines Bruders, diese verfluchte Miko des Shikon no Tama. Das war das Erste, was ihm aufgefallen war. Damals war ihm die Frage durch den Kopf gegangen, ob sie ebenso wie die neue Miko besondere Fähigkeiten besaß. Jedenfalls war sie ziemlich desorientiert und lief los - mitten in den Wald hinein Richtung Westen. Geradewegs auf ihn zu. Ihre Kleidung war seltsam, aber keineswegs wie diese unanständige, beinfreie der Miko. Sie unterschied sich etwas von der Kleidung einer Priesterin, war aber schwarz und weiß und offensichtlich zum Kämpfen gedacht. Die beiden Schlagwaffen, die sie bei sich trug, unterstrichen dieses Erscheinungsbild noch. Außerdem hatte sie einen oder mehrere Kämofe hinter sich - das konnte der Youkai mit seiner feinen Nase wahrnehmen. Aber sie hatte keinerlei Wunden davongetragen, bis auf ein paar Kratzer und ein paar abgebrochene Fingernägel. Entweder war sie so gut, dass kein Schlag sie getroffen hatte, oder... ja, oder was? Hatte sie nur bei einem Wettkampf mitgemacht? Sesshoumaru beobachtete sie dabei, wie sie kurz an der Stelle stehenblieb, an der sein nichtsnutziger Halbbruder den Youkai im wahrsten Sinne des Wortes auseinandergenommen hatte, sah, wie sie ein Würgen unterdrückte und verkniff sich ein verächtliches Grinsen. Menschen... Sie schlug den Weg weiter nach Westen ein. Ob sie ahnte, dass sie sich so nur vom Dorf entfernte? Anscheinend nicht. Klar, sie war fremd hier. Sonst hätte sie auch gewusst, dass sich kein Mensch, dem etwas an seinem kümmerlichen Leben lag, der Teufelslichtung näherte, so wie sie es tat. Sesshoumaru lächelte zufrieden. Vielleicht würde er ja jetzt noch ein gutes Spektakel zu Gesicht bekommen, dann hatte ein Mensch wenigstens einmal etwas richtig gemacht. Wie erwartet tauchte Terior, der Erdyoukai auf um sich das Menschenweib einzuverleiben, aber weder er noch Sesshoumaru hatten mit der Zähigkeit der Menschenfrau gerechnet. Interessiert sah Sesshoumaru zu, wie sie ihr Leben verteidigte. Eines stand schon mal fest: Sie war anders als andere ihrer Art - und im Kampf geschult. Im Kampf - aber nicht im Töten. Sonst hätte sie schon mindestens ein Dutzend oder mehr Gelegenheiten gefunden, den Erdyoukai tödlich zu verletzen. Erdyoukais waren schwach... Aber da sie keinen Willen zeigte, den Youkai zu töten, drehte dieser den Spieß einfach um. Das menschenmädchen flog durch die Luft, kam hart auf dem Boden auf. Knochen splitterten, für Sesshoumarus feine Ohren nur zu deutlich hörbar. Warum er vor Teriors finalem Schlag dazwischengegangen und den Youkai gespalten hatte, konnte er im Nachhinein nicht sagen. Teriors Kopf hisste ihm noch ein heiseres "Verräter..." zu, ehe er ihn endgültig zum Schweigen brachte. Sein Blick wanderte über die reglose Gestalt vor ihm. Am Leben war sie noch. Sie atmete - schwerfällig, aber sie atmete. Toll. Was sollte er jetzt mit ihr tun? Umbringen? Wozu hatte er sie dann gerade eben gerettet? Ouh kuso... er hatte tatsächlich einen Menschen vor dem Tod bewahrt. Was jetzt? Sollte er dafür sorgen, dass sie überlebte oder nicht? Er spreizte die Finger seiner rechten Hand und ließ Dokassou in Erscheinung treten. Seine Hand begann, grünlich zu leuchten und war sobald vollständig davon bedeckt. Tödliches Gift... Er kniete sich neben der jungen Frau nieder, hielt seine Hand ein paar Zentimeter über ihr Gesicht und ihren Hals. Warum zögerte er? Ein Tropfen des ätzenden Giftes lief seinen Finger entlang, sammelte sich an der Spitze seiner Klaue, löste sich und tropfte... neben dem Mädchen auf den Boden. Nein. Vorerst durfte sie leben. Ihre Darbietung vorhin war nicht schlecht gewesen. Das Glühen um seine Hand herum verschwand, das Gift löste sich innerhalb von Sekundenbruchteilen auf. Noch einmal ließ er seinen Blick über das Mädchen schweifen, dann beschwor er eine kleine Wolke herauf die das Menschenweib in die Luft hob. Er selbst stellte sich neben sie auf die watteähnliche Substanz und schlug den Weg zu einer seiner Residenzen, einer kleinen bequemen Hütte, ein. Zuerst sollte sie wieder gesund werden. Um alles Weitere würde er sich dann kümmern. Und im Endeffekt war es ihm doch sowieso nur darum gegangen, Terior zu beseitigen, der ihm schon länger en Dorn im Auge gewesen war... Sesshoumaru blinzelte erstaunt, als er in die Realität zurückkehrte und vor einer geschlossenen Tür stand. Hatten ihn die Erinnerungen eben wirklich so gefangengenommen, dass er nicht auf seinen Weg geachtet hatte? Unverzeihlich! Es stimmte also, was man sagte: Menschen konnten Youkais auf Dauer schwächen, kein Wunder war sein Vater im Kampf so leicht - Energisch rief er sich selbst zur Ordnung. Sein Vater war tot. Und dieses verfluchte Menschenweib, mit der sich der mächtige Hundedämon vermählt hatte, auch. Was aus dieser Verbindung hervorgegangen war, war Inu Yasha gewesen, ein Schandfleck, zu dessen Entstehung sein Vater als einer der ehrwürdigsten Youkais in ganz Japan beigetragen hatte. Zudem hatte Inu Yasha das Dämonenschwert Tetsuaiga erhalten, und Inu Yasha war zum Hüter des Grabes ihres Vaters gemacht worden. Verfluchtes Halbblut... und diese dumme Miko, die dem Weib ähnelte, das seinen "Bruder" an den Baum gebannt hatte... nun, das passte: Dumm zu dumm. Obwohl sein Bruder seinetwegen ruhig noch ein paar Jahrhunderte länger hätte versiegelt bleiben können... Sesshoumaru schüttelte auch diese Gedanken ab und öffnete unhörbar die Tür, schlich leise hinein. Es war keines von seinen privaten Gemächern, nein, aber hier schlief etwas, das ihm sehr am Herzen lag. Der Mond schien durchs Fenster hinein, beleuchtete ein gemütliches und doch schlicht eingerichtetes Zimmer. Das Licht traf auch das Bett. Unter einer hellen, im fahlen Mondlicht fast hellblau anmutenden Decke lugte ein schwarzer Haarschopf hervor. Rin. Leise schritt der Youkai näher und setzte sich behutsam auf die Bettkante. Das kleine Mädchen drehte sich im Schlaf zu ihm um und schnuggelte sich an sein Knie. Ihre Hände suchten und fanden Sesshoumarus weiten Ärmel und klammerten sich daran fest. Im Schlaf murmelte sie undeutlich ein paar Worte, die der Youkai trotz seines feinen Gehörs nicht verstehen konnte. Seine kleine Rin... Für einen Moment schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass das Menschenweib vorhin Recht gehabt hatte und er tatsächlich auf jede von Rins Bitten einging, aber er schob den Gedanken verärgert beiseite. Rin war Rin und... ein Mensch. Aber er hatte sie vor anderen Youkais als seine Tochter anerkannt. Es war offiziell. Aber sie war ein Mensch... Rigoros verbannte er all diese störenden Gedanken aus seinem Kopf und beobachtete Rin beim Schlafen, registrierte jeden ihrer ruhigen Atemzüge. Dann - endlich - legte er die Maske ab und Wärme schlich sich in seine Augen, als er dem kleinen, zerbrechlichen Mädchen sanft über die Haare strich. Hier in der Dunkelheit war selbst er jemand anderes. Jemand, der seine Zuneigung nicht länger zu verstecken brauchte... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... So, das wars für heute *smile* Ich hoffe, der Teil hat euch gefallen, auch, wenn Sesshoumaru sich nicht gerade wie ein Gentleman benommen hat ^^" Ich entschuldige mich auch dafür, wenn die FF an dieser Stelle zu langatmig wird, aber das muss noch sein, so richtig Handlung mit viel Action kommt in einem der nächsten Kapitel. Es müssen aber erst noch ein paar Dinge geklärt werden und selbstverständlich haben weder Cleo noch Sesshoumaru vor, klein beizugeben ^^" Also dann, ich hoffe, es hat euch allen gefallen ^.^ Schreibt mir doch einfach, wie ihr's fandet, ich freu mich über jeden Kommentar (Und falls ihr Fehler findet, nur her damit! XD) Also dann! ^_^ *einmal in die Runde knuffel* Eure Cleo ^.^ [20.9.2003] Kapitel 23 ---------- Hoi zusammen ^_^ Waaaaiiiiiiii, ihr seid soooo lieb zu mir!!!!!!! T^T Sooooooo viele liebe Kommentare!!! *alle mal ordentlich durchknuffel* ^.^ *freut sich nen Kullerkeks* Und hier kommt gleich mal Kapitel 23 ^.^ @Taji: Echt? Meinst du? =) Cool! Danke ^.^ *gg* Nyan, aber ich leb in ständiger Angst, dass Fluffy-sama zu sehr OOC werden könnte X.x" Und die Rechtschreibfehler kommen durchs Abtippen ^x^ Bin ein kleiner Schlamper und hau da manchmal solche Patzer rein ^^" Sind aber reine Flüchtigkeitsfehler ^^" @Rogue: Aaaalso, "POV" steht für "Point Of View" und sagt damit aus, von wessen Perspektive das Ganze erzählt wird ;-) Der Wettbewerb von dem ich die ganze Zeit rede, ist Mangatalente 04 (Leipziger Buchmesse) und ich verrat niiiiieeee wieder was *grins* Hab ja eigentlich schon viel zuviel gespoilert, wenn ich mir die Story so anschau *grins* *knuffel* @Voice: Waiii!! Danke für deinen lieben Kommentar ^_^ *durchknuffel* Freut mich, dass dir die FF gefällt ^.^ *g* @Hrafna: Ob Sess manchmal einen über den Durst trinkt? O.o Das solltest du ihn besser selber fragen, aber warte damit, bis er in einer sehr, sehr guten Laune ist ;-) Selbst wenn denke ich mal, dass er ziemlich viel mehr als ein Mensch verkraftet ^.^ @Yvonne: Schreiben tu ich ja, nur das Abtippen is dann das Problem... ^^" Aber keine Sorge, noch lieg ich im Zeitplan und ihr kriegt regelmäßig was zu Lesen ^_^ *knuffel* @Tearless: Hmm... das mit den Alpträumen hab ich ja zum Großteil offen gelassen ;-) Denk dir da einfach selber was rein *g* Und Sess und Rin sind ja sowieso'n Thema für sich *_* @Nezu-sama ^_^: Also nicht langwatmig? XD Freut mich zu hören XD Und in Hinsicht auf die Psycho-Schiene hast du vollkommen recht ^_^ *jetzt aber lieber mal'n Pflaster über Mund kleb bevor sonst vielleicht noch spoiler* *snicker* M mh, mmmm m-m-mmh, m? (Übers: Mal schaun wie's weitergeht, ne? ^^") @Seiya: Tjaaaaaaaa.... ich und meine Cliffhanger... ich bin schlimm, ne? *grins* Biste mit deinen Bildern vorangekommen? =) @Peru: Nyan, MTV2 habsch net, aber das, was ich bisher mitgekriegt hab (zu Deutsch: geladen ^^") hat mich net vom Hocker gerissen ^^" OKAY THEN - ENJOY READING!!!!! ^.^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 23 - Cleo's POV Ich fühlte mich elend. Hundeelend. Ha, ha, Witz Witz komm raus, du bist umstellt... Mein Kopf tat weh und ich fühlte mich kraftlos und ausgelaugt. Konnte daran liegen, dass ich nach Sesshys nächtlichem Besuch kein Auge mehr zugetan hatte. Ich hatte wachgelegen und... ja, zum ersten Mal seit langem hatte ich wieder geweint. Verdammt... ich fühlte mich schwach... schwach und wie das letzte Stück Dreck. gestern hatte mir Sesshoumaru vor Augen gehalten, was ich die ganze Zeit zu vergessen versucht hatte. Ich hatte getötet... aber hatte ich es absichtlich getan oder nicht? Bisher hatte ich es für Notwehr gehalten, aber so langsam war ich mir da gar nicht mal mehr so sicher. Schließlich war "Notwehr" genau definiert. Nur Verteidigen, höchstens bewusstlos schlagen. Und auf keinen Fall, wirklich auf gar keinen Fall einen Gegner attackieren, der bereits am Boden liegt. Geschweige denn diesen töten. Nun, und ich hatte beides getan. "Cleo-naa-samaaaa!" Gut gelaunt öffnete Rin die Tür und stolzierte ins Zimmer, ein voll beladenes Frühstückstablett vor sich her balancierend. "Morgen..." murmelte ich und zwang mich zu einem freundlichen Lächeln. "Ab heute darfst du wieder alles essen, was du willst!" Rin stellte das Tablett auf dem Stuhl neben dem Bett ab. "Ah... danke, Rin..." Ich würde warten, bis sie weg war, bevor ich das Essen irgendwie verschwinden ließ. Ein dicker Kloß in meinem Hals verhinderte das Schlucken und mein zusammengekrampfter Magen erübrigte jedwene Diskussion um ein Frühstück. "Schau mal, das hab ich extra für dich gemacht!" Das Mädchen deutete stolz auf eine Schale. Es wegzuwerfen war eine Beleidigung. Es stehen zu lassen auch. Aber essen konnte und wollte ich nicht. Shit - Zwickmühle... "Kann ich noch etwas für dich tun, Cleo-nee-sama?" fragte Rin. Ob sie merkte, dass mit mir etwas nicht stimmte? "Ja..." murmelte ich. fügte ich in Gedanken hinzu. Ha, ha zum zweiten Mal an diesem Tag. Ich konnte nicht weglaufen. Ich hatte einen Fehler gemacht und musste jetzt dafür gerade stehen. "Ich bräuchte einen größeren Raum, in dem nichts kaputtgehen kann und auch möglichst wenig rumsteht." "Zur Tür raus, dann rechts, die zweite Treppe links runter und dann die dritte Tür auf der linken Seite!" erklärte Rin mir gut gelaunt. "Danke." "Und jetzt iss!" sie hielt mir die Schale lachend entgegen. "Nachher, Rin-chan, in Ordnung?" "Nö!" Ich seufzte. Bitte nicht... Es half alles nichts. Eine halbe Stunde später hatte ich unter Rins wachsamem Blick die halbe Schale in mich reingezwungen. "Möchtest du ein Bad nehmen, Cleo-nee-sama?" fragte Rin und nahm mir die Schüssel ab. "Nicht jetzt, Rin-chan, danke. Später." "Geht klar!" Und sie flitzte von Dannen. Wenigstens widersprach sie mir hier nicht... Ich stand auf und fiel fast wieder zurück. Meine ganze neu gewonnene Kraft schien sich seit gestern Nacht einfach so verflüchtigt zu haben. Vielleicht stimmte es und ich war tatsächlich schwach... Mein Blick fiel auf ein paar ordentlichzusammengefaltete Kleidungsstücke und ich erlaubte mir einen erleichterten Seufzer. Mein Kampfanzug... Es dauerte eine Weile, bis ich den Kimono aus- und meinen Gi angezogen hatte. Hier und da sah er etwas verschlissen aus, aber das war kein Wunder nach all dem, was ich bisher durchgemacht hatte. Schaudernd strich ich mit den Fingerspitzen über ein paar geflickte Stellen in Bauchhöhe. Undeutlich wurden Erinnerungen wach - ich, wie ich mitten im Sprung war. Wie Ketsuei meinen Angriff abgebremst hatte, indem er mir ein Loch in den Bauch geschlagen hatte, und den Geruch und vor allem den Geschmack des Blutes in meinem Mund. Eine zähe Flüssigkeit hatte langsam meine Lungen gefüllt, und - ...wieso lebte ich eigentlich noch? Ich hatte es verdient zu sterben. Wieso also hatte Sesshoumaru mich wieder zusammengeflickt? Wollte er mir damit nur zeigen, dass er der Herr über mein Leben und über meinen Tod war? Mühsam schüttelte ich diese Gedanken ab und verließ langsam mein Zimmer. Ich folgte der von Rin angegebenen Wegbeschreibung und landete schließlich vor einer schweren Tür, die - wie ich feststellte - zu einem Raum von der ungefähren Größe eines kleinen Fußballfeldes führte. Mehr als genug Platz zum liegen - und dass der Boden aus poliertem Stein war, hatte mich jetzt einfach nicht zu stören. Okay. Erst mal Aufwärmen. Entschlossen lief ich los, kam aber nicht weit. Meine Beine gaben nach und ich hätte mir wohl wieder sämtliche Gräten gebrochen, wenn ich mich nicht gerade noch instinktiv abgerollt hätte. Shit - so wurde das nichts... Mühsam kam ich wieder auf die Beine. Okay. Langsam war nun die Devise. Ich setzte einen Schritt vor den nächsten. Ganz behutsam, bemühte mich, das Schwanken zu kompensieren. Schließlich, als ich mich etwas sicherer fühlte, steigerte ich langsam aber stetig das Tempo. Meine Füße, die durch den ständigen Kontakt mit dem glatten Steinboden ausgekühlt waren, erwärmten sich nun wieder. Ganz vorsichtig begann ich mit den einfachsten Aufwärmübungen die ich kannte, nur um auszutesten, inwieweit mir mein Körper noch gehorchte. ...Schlecht. Sehr schlecht. Klar, bei den Kämpfen, die ich durchgemacht hatte, waren einige schwerwiegende Verletzungen zustande gekommen. Zwar hatte Sess mich jedes Mal innerhalb von Rekordzeit wieder zusammenflicken und heilen können, das änderte aber nichts an der Tatsache, dass die verletzten Bänder, Muskeln und Gelenke zum Teil völlig neu aufgebaut werden mussten. Und damit würde ich jetzt anfangen. Inzwischen hatte ich mein Tempo auf ein gemäßigtes Joggen gesteigert. Mehr war im Moment nicht wirklich gut. Solche Kapriolen wie in-Liegestütz-springen-und-dann-mit-einer-eleganten-Tritttechnik-weiterrennen war nicht drin. So gerne ich es auch getan hätte... aber wozu hatte ich meinen Kids in den paar Stunden, die ich ihnen gab immer wieder gepredigt, Geduld sei lebenswichtig, wenn ich mich selber nicht daran hielt? Ich musste Geduld haben und langsam wieder auf die Höhe kommen. Vorher hatte ich keine Chance auch nur an Flucht zu denken. Im Sesshoumaru zu entkommen, brauchte ich alle Kraft, die ich aufbringen konnte. Und selbst das war immer noch viel zu wenig. Blieb also nur zu hoffen, dass mich das Glück der Dummen dann nicht im Stich ließ... Das stetige Rennen im Kreis forderte nach einer Weile nur noch wenig Aufmerksamkeit, sodass meine Gedanken beschlossen, sich mal wieder selbstständig zu machen und eine Menge verwirrender und vor allem beängstigender Gedankengänge von sich zu geben. Und schlussendlich gab ich auf, ihnen zu widerstehen, ließ zu, dass sie mich überwältigten... Schwermut zog mich immer weiter von der Realität weg, die Wände des kleinen Saals verblassten vor meinen Augen. Es kam mir so vor, als wäre mein Körper nun nur noch eine maschine, die sich automatisch auf Kurs und in Bewegung hielt, während mein Geist immer weiter davondriftete. Eine eigentümliche Kälte umgab mich, wickelte mich immer mehr in einen Kokon wie eine Spinne ihr Opfer... und mit jedem Faden spürte ich, wie es in mir dunkler und... lebloser wurde... Wozu sollten Mörder wie ich eigentlich leben...? Für mich hatte es keinen Platz mehr. In keiner Welt. Vielleicht in der Hölle? Na, da musste ich mir wenigstens keine Sorgen um Winterklamotten mehr machen... Aber warum sollte ich - andersrum gesehen - aufgeben? Das Leben hier hatte noch viel zu bieten; wenn ich einfach in meine Zeit zurückging und weiterlebte, als sei nichts gewesen? <> Stimmt... das hatte ich nicht bedacht. Zurückzugehen und zu Schweigen verschlimmerte alles nur noch... Dann war ich nicht nur eine Mörderin sondern auch noch eine Lügnerin. Aber was sollte ich sonst tun? Ketsuei wieder lebendig zu machen war unmöglich, und selbst wenn: schuldig war ich nach wie vor. Vielleicht sollte ich mir erst mal überlegen, was ich überhaupt wollte... <> Ich zuckte zusammen. Was war das gewesen?! Eine Stimme... ...die sich verdammt nach meiner eigenen anhörte! Aber... ich hatte doch nichts gesagt... oder? Auf einmal spürte ich hinter mir eine Präsenz und wirbelte herum. Es war so dunkel... doch dann erschien eine Gestalt. Ich schluckte. Es war nicht Sesshoumaru. Den hätte ich in diesem Moment wohl auch freudig begrüßt... Nein, das hier war schlimmer. Denn wer hier komplett in schwarz gekleidet und mit einem berechnenden Lächeln auf den Lippen vor mir stand, war kein anderer als - ich selbst!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... Uuuund Cliffhanger ^^" Ich bin schlimm, ich weiß... und noch dazu ist dieses Kapitel ziemlich kurz geraten, gomen nasai ^^" Dafür kann ich euch garantieren, dass Chappi 25 weeesentlich länger wird ;-) (Davor kommt aber noch 24, keine Angst ^^") Ich hoffe, ihr schreibt mir trotzdem, wie ihr's fandet ^.^ *gg* Eure Cleo ^_^ [27.9.2003] Kapitel 24 ---------- Nihao, Freunde, da bin ich wieder! ^.^ Entschuldigt die Verspätung des Kapitels, aber ich habs nicht rechtzeitig geschafft, alles abzutippen ^_^" @Tearless: Thihi... wart's nur ab ^_^ Und was das Gewissen angeht, sag ich nur, da hat Taji-Nami mit ihrem Comment voll ins Schwarze getroffen ;-) Nicht jeder von uns bringt täglich jemanden um ^^ @Rogue: Tjoaaaaa, auch hier sag ich nur: Lass dich überraschen *evilgrin* @Hrafna: Na ja, ich denke mal, ganz aufgeben wird Cleo wohl nie... sie hat da schon ihre Gründe, auch, wenn ich die erst niel später enthüllen werde ;-) @Peru: ich bemüh mich redlich, lange Teile zu machen, aber das klappt leider nicht immer ;-) Aber ab jetzt geht's auch in der Handlung bald wieder etwas voran ^^ Ansonsten empfehl ich dir für die Intros und Endings einfach mal www.pummeldex.de ;-) @berit: Yay! *knuffel* Freut mich, dass du mir nen Kommi geschrieben hast! *schnurr* ^_^ Ich freu mich da immer sehr drüber! ^.^ Und weiter geht's immer wöchentlich =P *gg* @Seiya: Apropos Ähnlichkeit zwischen Sess und Rin, ich hab da mal ein Wallpaper gefunden, da lief Rin in so rosa-lilanen Klamotten rum, wie Sess sie immer trägt, richtig schnuffig ^_^ @Taji: *nick* Gut, genauso wollt ichs rüberbringen, das mit dem Gewissen... heute in unserer Zeit muss man nicht mehr töten, es ist ja verboten und gefürchtet... und dann passiert es eben doch... *shiver* Nyan... ^^" Bin eh ein bissl zaghaft ^^" @Misami-li: Juhuuu!!! *dich knuffel* Sodale, dir auch nochmal vielen lieben Dank für deinen netten Kommentar =) Nur keine falsche Scheu, hier beißt keiner, höchstens Sesshoumaru, und der hat in der Story schon genug am Hals XD *g* @Naco: Und so schnell durchgelesen? O.o Wow *gg* Nyan ^.^ Danke jedenfalls, dass du reingeschaut und durchgehalten hast ^_^ *smile* Die Ideen? Uhm... meist aus Träumen... und Tagträumen *tüdelüüü* ^^" Und ja, ich mach selber Kampfsport... seit etwa nem Jahr ^^ Karate ^.^ *gg* (Leuteee, ich hab bald Prüfuuuung @_@ *panik*) @Servus: Servus, Servus XD *grins* Klar schreib ich weiter ^_^ Bin immer fleißig am Rumdenken *gg* ^.^ Und Schreiben ^^" *smile* Genug der Worte - Bühne Frei für Teil 24!!!! ^.^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 24 - Cleo's POV "Hallo Cleo." sagte Cleo - äh was auch immer da vor mir stand - lächelnd und kam langsam näher. Ich wich zurück. "Wer bist du?" "Ich bin du." "Unmöglich. Meines Wissens nach bin ich vom Sternzeichen her zwar Zwilling, aber nicht schizo!" wehrte ich ab. "Bleib stehen!" Sie blieb tatsächlich stehen. "Schizophren... ein nettes Wort... wieso siehst du es nicht einfach so, dass jede Seele zwei Hälften hat, die... grundverschieden... sind? Und eine davon hält sich stets im Hintergrund. Das bin in unserem Fall ich." "Was willst du?" forschte ich nach und musterte sie misstrauisch. Von ihr ging eine solche Verschlagenheit aus, dass sich mir der Magen umdrehte. Sie musste etwas planen - nur was? Mein Ebenbild lachte leise. "Ich plane nichts, keine Sorge..." Wenn das stimmte, fraß ich nen Besen. Offenbar deutete sie meinen Blick richtig, denn sie lachte noch einmal. "Gut, nachdem du dir nichts vormachen lässt, können wir ja die Spielchen lassen." "Und das heißt?" "Naivchen..." Wider Willen musste ich ihre katzenhafte Eleganz bewundern, mit der sie sich nun auf mich zubewegte, die Bewegungen wurden durch das mattglänzende Schwarz ihres hautengen Anzugs noch unterstrichen. Dagegen war ich ungelenkig... vor allem jetzt... Ach du je! Mein Training! "Bleib." Sie hielt mich an der Hand fest und ich fröstelte. Von ihr ging eine seltsame Kälte aus... nicht körperlich... nein... innerlich... "Wir haben ein paar Kleinigkeiten zu besprechen." "Und die wären?" ich musterte sie kühl. "Willst du stärker sein?" "Was soll denn die Frage?" "Antworte einfach." "Ich verpflichte mich NICHT zum Kohleschippen!" Mein Ebenbild lachte und ließ meine Hand los. "Nein, nein, keine Sorge. Also?" "Na ja, stärker schon..." "Du willst Macht?" "NEIN!!!" Macht bedeutete Tod - und das wollte ich nicht. "Aber, aber, Cleo... Macht bedeutet Stärke... und nur mit Stärke kannst du überleben." "Nicht auf Kosten anderer!" "Dann bist du diejenige, die irgendwann stirbt. Die Schwachen haben keine Chance in dieser Welt, und das weißt du, meine Liebe." "Ich bin nicht schwach!" "Oh nein, das bist du nicht, Cleo. Nicht jeder Mensch kann einen Youkai töten..." Hör auf!" schrie ich und presste mir die Hände auf die Ohren. Ich wollte es nicht hören... nicht schon wieder... "Es ist so. Du kannst es nicht leugnen." sie zog mir sanft die Hände von den Ohren. "Du bist stark, aber nicht stark genug..." "Aber..." "Shh... du wolltest herausfinden, was du willst, erinnerst du dich?" Ich nickte schwach. "Du kannst alles haben..." "Meine Freiheit...?" "Die auch. Und noch sehr viel mehr." Sie strich mir über die Haare, immer und immer wieder. "Cleo", begann sie nach einer Weile, "begreifst du denn nicht, wie wichtig es ist, Macht zu haben?" "Mh..." "Möchtest du für immer hier in dieser Zeit festsitzen, als Sesshoumarus Gefangene?" "Für... immer...?" "Wo wir gerade bei "Seiner Überheblichkeit" sind, lass uns mal da ein bisschen schauen... Du weißt, dass er dich nicht gehen lassen wird." Ich nickte langsam. Zumindest in diesem Punkt hatte sie recht. "Und das hier?" Ich spürte ein Ziehen um meinen Hals, wie sie meine Kette in die Hand genommen hatte. Verspielt zg sie ein paar Mal kurz daran, ehe sie sich vorbeugte, um mir ins Ohr zu flüstern: "Er braucht das hier, um dich zu kontrollieren. Ohne das Teil wäre Fluffy aufgeschmissen - und deswegen wird er sie dir nicht abnehmen." Klang einleuchtend. "Und wenn er mal genug von seinen Spielereien hat, wird er dich ohne Umschweife umbringen." Wie um ihre Worte zu unterstreichen, fuhr sie sich mit dem Finger über die Kehle. "Ja..." murmelte ich. Sie hatte ja recht... ich war wertlos für Sesshoumaru, wertlos für alle... "Oh, wertlos würde ich nicht gerade sagen, du könntest es ihnen allen zeigen." Am Rande meldete mir mein Bewusstsein, dass sie offenbar meine Gedanken lesen konnte - sie war ich! - aber ich achtete nicht darauf. "Und wie?" "Ich kann dir helfen... bei allem..." "Ja, aber wie?" Sie packte mich sanft an den Schultern und drehte mich herum. "Schau mal..." Ein helles Licht ging an und beleuchtete wie ein Spotlight eine reglos daliegende, offenbar gefesselte Person. Ich erkannte die Gestalt sofort. "Sesshoumaru!!!" "Ja, genau - es ist unser großartiger Lord." sagte mein Ebenbild verächtlich. "Aber - was... was macht er hier?" "Komm." Sie führte mich näher zu dem Youkai, bis wir direkt vor ihm standen. Er war anscheinend bewusstlos, mehrere blutige Wunden zierten sein feines Gesicht und seine Haut, sein Brustpanzer war nicht mehr existent und sein Kimono zerfetzt. "Was... ist mit ihm passiert...?!" ich merkte, wie es mir die Kehle zuschnürte. "Er hat das bekommen, was er verdient." war die gelassene Antwort. "Aber-" "Mitleid, Cleo-chan? Hast du schon vergessen, was er dir alles angetan hat?" "N-nein, aber-" "Er hat dich verletzt, beleidigt..." "Und mir das Leben gerettet!" "Reiner Eigennutz. Oh ja, und dass er dich brechen will, ist natürlich auch ganz nach deinem Wunsch..." "Nein, aber..." ich stockte, ließ meinen Blick über den Youkai wandern. Selbst jetzt sah er noch erhaben aus... "Arrogant." sagte mein Ebenbild. "Ja, arrogant auch..." Plötzlich öffnete der Youkai am Boden ruckartig die Augen. Sein Blick fixierte sich augenblicklich auf mich. "Widerliches kleines Scheusal..." knurrte er hasserfüllt. "Ich hätte dich gleich zu Anfang umbringen sollen!" Ich wich zurück. "A-aber..." "Shh, bleib stehen, Cleo." Mein Ebenbild stand hinter mir und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Sieh nur..." Sesshoumaru hatte sich zwischenzeitlich mit auf dem Rücken gefesselten Händen in eine kniende Position gezwungen. Sein sonst so maskenhaft-kühles Gesicht zeigte nun Hass, Wut... und Schmerz. "Sieh ihn dir an. So solltest du irgendwann vor ihm knien, dein Wille gebrochen... aber es kann auch andersherum sein..." Etwas lastete plötzlich schwer in meiner Hand und als ich dorthin blickte, sah ich erschrocken, dass ein Schwert darin lag, dessen Umrisse mir bekannt vorkamen. "Es ist Tetsuaiga." erklärte mein Ebenbild und drückte meine Hand wieder um das Schwert, das ich reflexartig hatte wegschleudern wollen. "Das Schwert seines Halbbruders Inu Yasha. Sesshoumaru wollte es um jeden Preis haben. Tu ihm den Gefallen..." sie deutete auf den knienden Dämon, der sich mit letzter Kraft aufrecht hielt, und ich begriff, was sie von mir wollte. Ich sollte ihn töten... "Das hier... das ist ein Traum, oder?!" fragte ich gehetzt. "Ich bin beim Training eingeschlafen, oder?!" "Nein, es ist kein Traum. Aber jetzt mach schon. Gib diesem erbärmlichen, zweibeinigen Köter das, was er verdient... und die Welt wird dir zu Füßen liegen..." Ich hob das Schwert mit zitternden Händen, hielt es über Sesshoumarus Kopf. Er blickte mich nicht an, schwieg. "Es... wäre Mord..." murmelte ich. "Als ob das für dich jetzt noch einen Unterschied macht..." merkte sie an. "Einen hast du schon auf dem Gewissen, da macht einer mehr oder weniger auch keinen Unterschied mehr..." "Doch!" "Nein." sie trat vor mich und nahm mir das Schwert aus der Hand. Das berechnende Lächeln war nun wieder auf ihren Lippen erschienen. "Egal. So oder so... du gehörst mir... ich bin du..." Und damit ließ sie das Schwert mit dem seltsamen Namen auf den wehrlosen Youkai hinabsausen. Es spielte sich alles wie in Zeitlupe ab. Warum ich plötzlich vorsprang, um das Schwert von Sesshoumaru abzulenken, wusste ich nicht. Sesshy hob den Kopf - war er überrascht? - und blickte mich aus seinen magnetisierenden gelben Augen an. Ich schrie ein langgezogenes "Neeeiiiiin!!!" und sah, wie die riesige Klinge auf mich zuraste, um mich und Sesshoumaru zu töten... Plötzlich war es, als hätte man einen Schalter in meinem Kopf umgelegt. Ich öffnete die Augen, gefasst, gelassen, und sah, wie von mir gleißendes, violettes Licht ausströmte, das die Dunkelheit bis in die Unendlichkeit zu verdrängen schien. Mein dunkles Ebenbild schrie entsetzt auf und verschwand in einer Wolke glitzernden Rauchs. Was geschah hier...? Aus dem Licht formte sich eine Gestalt, größer als ich, sehr, sehr viel größer. Neben mir fiel Sesshoumarus erschlaffter Leib zu Boden, auf dem erstaunlicherweise wundenlosen Gesicht des Youkais lag ein friedlicher Ausdruck. War er... tot...? Noch im selben Moment wusste ich, dass er gerettet war und lebte. Falls das hier jemals der echte Sesshoumaru gewesen war... Ich richtete meinen Blick nun wieder auf die Gestalt aus Licht, die mich - obwohl ich es nur spüren konnte - mit einem gutmütigen und zufriedenen Blick bedachte. "Danke." erklang die Stimme des alten Drachen, des Hüters des geheiligten Herzens noch, ehe das Licht allgegenwärtig und immer heller wurde, bis es mich und mein Denken auslöschte - und wieder zurück ins Leben brachte. ~*~ Ich strauchelte und fiel hin. Benommen blieb ich liegen, atmete ein und aus. So langsam wurde mir bewusst, wo ich war: In Sesshoumarus Schloss, und zwar in dem kleinen Saal, den ich als Sporthalle missbrauchte. Aber was war geschehen? Nur zu deutlich erinnerte ich mich an das eben erlebte... War es ein Traum gewesen? ...Nein. Kein Traum war so realistisch. Es war wirklich geschehen... zumindest in meinen Gedanken. Hier in der Realität war ich... war mein Körper einfach weitergerannt. Und bei meiner "Rückkehr" war ich hingefallen. Ja, das war die einzige Erklärung... Ich schauderte bei der Erinnerung an das, was eben beinahe geschehen wäre... andererseits war sie immer noch da, diese eigenartige Ruhe. Aber was hatte das zu bedeuten? "Okay... jetzt mal langsam..." murmelte ich verwirrt und setzte mich auf, rieb mir über die Stirn. Für das hier gab es bestimmt eine gute Erklärung. Ich musste sie nur finden. Frage Nummer eins: Traum oder Wirklichkeit? Für einen Traum sprach die Szenerie an sich, ich bezweifelte, dass Sesshoumaru in seinem Schloss einen Raum hatte, der nach allen Seiten hin unendlich dunkel war und bei dem man den Boden beängstigenderweise nicht sehen, sondern nur spüren konnte. Zweitens: Mein Spiegelbild. Das war in Realität nicht möglich - es sei denn mit Magie, woran ich zweifelte. Drittens: Sesshoumaru in Ketten... Für so was war der Typ einfach zu arrogant - und zu tödlich. Nun ja, was konnte man für "Wirklichkeit" auflisten? Zuerst einmal hatte es sich real angefühlt. Beängstigend real. Und normalerweise konnte ich mich auf meine Wahrnehmung verlassen. Dann - was hatte mein dunkles Ebenbild gesagt? "Es ist kein Traum"? Zudem hatte sie gewusst, was ich dachte, so, als wäre sie tatsächlich ich gewesen. Der Hass in Sesshys Augen. Die Angst vor dem Tod und das Bedürfnis zu schützen. Und dann der Drache... Was mein Ebenbild anging... WENN sie real war... war sie dann WIRKLICH ein Teil von mir? Ich lachte kurz trocken auf. Schien also doch was an der Sache mit Yin und Yang dran zu sein. Aber warum ausgerechnet der Drache? Was hatte das gleißende Licht und das warme Gefühl zu bedeuten gehabt? Ich seufzte und stand vorsichtig auf. So viele Fragen... auf die mir wahrscheinlich nur einer Antwort geben konnte. Und dieser Jemand war schwerer zu erreichen als die Queen von England. Denn hierfür musste ich noch einmal dorthin - ins Labyrinth zu dem alten Drachen. Na ja, noch war ich meines Wissens nach Jungfrau... blieb zu hoffen, dass mir das einige Probleme ersparte. Dafür blieben noch genügend andere übrig. Gleich das erste zu überwinden war schier unmöglich: Ich musste nämlich Sesshoumaru davon überzeugen, mich noch einmal dorthin zu bringen. ... Oh toll, ich konnte seinen "Worthless-human-prepare-to-die"-Blick förmlich jetzt schon spüren. Memo: Warten, bis Fluffy sehr, sehr, SEHR gute Laune hatte... Gedankenverloren begann ich mit der einfachsten Kata, die ich kannte, ließ die Bewegungen einfach fließen, ging zur nächstschwierigeren Form über und so weiter. Meine Gedanken rasten, mein Kopf war aber gleichzeitig wie leergefegt. Leer. Ja, genau so fühlte ich mich. Und irgendwie konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass jeder meiner Kampfschreie nur ein Schrei der Verzweiflung war. Irgendwann sah ich den Steinboden auf mich zukommen - und dann gar nichts mehr... ~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... Sodale, ich hoffe, der Teil war nach eurem Geschmack ^_^ Und ich hoffe auch, die Länge war besser ^.^ Schreibt ihr mir wieder, wie ihr's fandet? =) *alleknuffel* Ich weiß echt nicht, wo ich ohne euch wäre *heul vor Freude* T-T Eure Cleo ^.^ [4.10.2003] Kapitel 25 ---------- Hey ho zusammen ^_^ Da bin ich wieder, und gleich noch mit dem 25. Kapitel im Anhang *g* Kleine Warnung, das Ding hat etwas mehr als neun Seiten Word, (TNR, Größe 12) - wehe, das ist euch jetzt nicht genug! *grins* @Peru: Nyan, ich weiß nich, ob ich das so gut hinbekommen hab wie ichs wollte, aber das dunkle Ebenbild ist Teil von Cleo. So im Prinzip wie Yin und Yang und jeder Mensch hat einen dunklen Seelenteil. Nur kommen die üblicherweise nicht so oft raus ^^" XD @Tearless: Öh... glaub mir, es kommt noch schlimmer ^^" *snicker* Aber ich komm endlich mit der Handlung wieder so voran wie ich will!!! YAY! ^.^ @Seiya: Tjoa, ich muss dich leider enttäuschen, bei der Traumsequenz hatte Fluffy seine Finger ausnahmsweise mal nicht im Spiel! ^.~ Der weiß da gar nix davon ^_^ ...Noch ^^" Und keine Sorge, unser Lieblingsyoukai taucht schon wieder auf *gg* @Misami: POV steht für "Point of View" und sagt damit aus, aus wessen Perspektive die ganze Geschichte gerade erzählt wird ;-) Und ja, am Ende ist sie umgekippt und hat das Bewusstsein verloren (Hatte sich was von langsam anfangen ^^") Und nein, du nervst ganz und gar nicht XD *gg* Frag nur weite ^.^ @Taji: Tjoa... sagen wir mal so... ich BIN zaghaft... ^^" Deswegen schreib ich FFs, in denen ich mich austoben und so sein kann wie ich will ^^ Und Eminem passt zu meiner FF? O.o" ...Hm, hab ich ehrlich gesagt noch nie ausprobiert XD *gg* Von manchen Stellen her könntest du aber durchaus Recht haben ^^" Was ich dabei aber gerne höre, ist Sesshoumarus Theme *sabber* @Hrafna: *snicker* Naaaa ja, ich denke aber mal, dass Sesshoumaru so nen Blick draufhat, auch wenn er kein Englisch kann ^^ Bloß die deutsche Version "Wertloser-Mensch-bereite-dich-auf-deinen-Tod-vor" hat einfach nich soviel Charisma ^^" XD Im Englischen gibts so viele bessere Ausdrücke T_T Und die kann ich nicht anwenden, weil ich kein Storyenglisch schreiben kann *heul* @Naco: Ach wo ;-) Träume sind an sich interessant... und wenn sie dir zu eintönig werden, empfehle ich dir, mal ne Nacht woanders zu schlafen (da kriegste die schrägsten Sachen zusammengeträumt XD) *knuffel* Und dann gibt's ja immer noch Tagträumen... ^^ @berit: Eine reicht dir? *evilgrin* Oooooch, schaaade... *gg* Na ja, gut... ^^" Is wohl auch die Hoffnung der gesamten Menschheit, dass es von meiner Sorte nur eine gibt *gg* *knuffel* ^_~ @Nanjin: Och ja, das mit meiner FF-Quali is so ne Sache... das is variabel, Unbroken is halt nebst "Blading Detective" mein neuestes Werk (und das Erste, das so viele Seiten hat @_@) und dementsprechend auf nem anderen Stand als die anderen ^^" Nya, KLEINE ANMERKUNGEN!!!!! |||Cleo mag englisch bei Inuyasha-FFs inzwischen lieber, da klingen die Wörter besser und die Sätze sind einfacher... ^.^ Und überhaupt und sowieso... XD||| |||ICH WEIGERE MICH DIE DEUTSCHTEN NAMEN ANZUERKENNEN, JAWOLL!!!!!||| ANMERKUNGEN ENDE!!! ENJOY READING!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 25 - Cleo's POV "Mit euch Menschen hat man nichts als Ärger!" Begleitet wurde diese Aussage von einem tiefen Knurren. Ah, wunderbar, die Welt der Lebenden hatte mich wieder. ... Es war warm... angenehm warm sogar, und ich stellte fest, dass ich zugedeckt war und in einem Bett lag. Ein Auge riskiert - und schon sah ich, dass ich wieder in "meinem" Zimmer war, in "meinem" Bett. Und dass Sesshoumaru neben dem Bett stand und mich grimmig von oben herab anstarrte. Unsicher befeuchtete ich meine trockenen Lippen mit der Zunge. "Was... ist passiert...?" flüsterte ich und regte mich schwach. "Anscheinend musstest du - als würdige Vertreterin deiner Art - mal wieder die grenzenlose Dummheit der Menschen demonstrieren." "Dreh dich um, damit ich dich treten kann..." murmelte ich und wollte mich aufsetzen, doch Sesshy drückte mich unsanft wieder zurück. "In Zukunft wirst du auf mich hören, Menschenweib, habe ich mich klar ausgedrückt? Kein Training mehr!" Ja, Papi. ... Ha ha, sah ich wirklich so blöd aus?! Jedenfalls schien Fluffers diesmal wirklich ziemlich sauer auf mich und meine Aktionen zu sein... irgendwie konnte ich es nicht verhindern, dass mich dieser Gedanke mit ein wenig Stolz erfüllte. "Du glaubst im Ernst, dass ich mich daran halte?" Ich lachte kurz trocken auf und legte mich etwas bequemer hin. "Ich kann überall trainieren, selbst hier im Zimmer!" Mal sehen, was er dazu zu sagen hatte. Eine Hand packte mich an der Kehle und drückte leicht zu, sodass ich nach Luft schnappte. "Auch, wenn du im wahrsten Sinne des Wortes 'ans Bett gefesselt' bist?" fragte der Youkai ungerührt und schwieg einen Moment, ehe er fortfuhr. "Es wäre einfach, dich zu fesseln, und du weißt, dass ich es tun werde, wenn nötig. Es liegt also an dir." "Bastard!" Sesshoumaru hob eine Augenbraue. Einen Sekundenbruchteil später baumelte eine eiserne Kette vor meinen Augen. Ups. Rasch setzte ich mich auf und rutschte weg von Sesshy, der sich vorbeugte und mit der Spitze seines Zeigefingers einmal kurz gegen die Steinmauer stieß. Dort, wo er sie berührt hatte, glühte es kurz grünlich auf, und dann begann die Stelle mit einem leisen Zischen zu schmelzen. Ja, genau: schmelzen. So, als wäre der Stein mit einer hochwirksamen Säure in Kontakt gekommen. Just in diesem Moment drückte der Youkai das eine Ende der Kette in die nun weiche Stelle der Wand und zog probeweise leicht daran. Erst gab es noch ein wenig nach, doch dann schien der Stein wieder fester zu werden. Zeit für 'nen Abgang... Ich schlug die Bettdecke beiseite und wollte aus dem Bett springen und flüchten, aber Sesshoumaru war schneller. Er packte mich am Arm, gerade als ich schon im Sprung war, und riss mich zurück. Dass er mir dabei fast den Arm auskugelte und mir der Aufprall die Luft aus den Lungen trieb, schien ihn nicht zu kümmern. Es klickte kurz, und etwas Kühles legte sich um mein rechtes Handgelenk. Als ich - immer noch um Atem ringend - den Blick darauf richtete, sah ich, dass er eine eiserne Fessel um meinen Arm gelegt hatte. Rasch zog ich daran und versuchte, den Metallring irgendwie zu öffnen. "Versuch es erst gar nicht. Diese Fessel kann nicht einmal ein Youkai brechen." Erklang plötzlich Sesshoumarus Stimme, und ich hörte auf, daran herumzuzerren. Mist. Er hatte mich überrumpelt... aber wie zur Hölle war er so schnell an eine solche Kette gekommen?! Das war unmöglich! ...Es sei denn, er hatte das von Anfang an geplant. Verflucht! Und ich hatte es nicht kommen sehen! Dieser Youkai war mir wirklich immer einen Schritt voraus - wenn nicht sogar zwei! Aber egal, so eine Fessel würde mich nicht aufhalten! Der Schwachpunkt war das Schloss. Ich war zwar kein Experte im Schlösserknacken, aber gut, dann würde ich es eben lernen! "Ach ja", unterbrach Sesshoumaru meine Gedankengänge, "dieses Schloss kann nur ich öffnen. Aber wenn du unbedingt deine Energie verschwenden möchtest - tu dir keinen Zwang an." "Aber... Hey, das ist unfair!" "Das Leben ist niemals fair." kam es kühl zurück. "Du willst mich im Ernst hier drin versauern lassen?! Ist dir eigentlich klar, dass ich seit mehr als zwei Wochen keine frische Luft mehr gehabt habe?!" Ignorantes Schweigen. "Sesshoumaru, bitte lass mich raus - wenigstens für ein paar Stunden am Tag... sonst wird ich nie gesund! Selbst Menschen können nicht ohne Sonnenlicht und Frischluft überleben..." Ein verächtlicher Zug schlich sich in Sesshys Augen. "Sesshoumaru-SAMA." korrigierte er mich sachlich, aber ich ignorierte es. Oh, er musste mich rauslassen, nicht einmal er konnte so gemein sein... oder...? Wortlos drehte er sich um und verließ den Raum geschmeidig, wie ich es inzwischen von ihm kannte. Ein paar Sekunden später war er mitsamt seiner tödlichen Eleganz verschwunden. Ich war allein. Oooh ja, Sess konnte so gemein sein... So ein Vollidiot! Rauchend vor Wut lehnte ich mich zu meinem Rucksack herüber, den ich inzwischen näher ans Bett gestellt hatte. Aber nicht nahe genug. Zuerst musste ich mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die Kette lehnen, ehe meine Fingerspitzen den Rucksack auch nur streiften. Das Ding näher zu ziehen war noch einmal eine Aktion für sich, aber schließlich hatte ich es geschafft und wartete darauf, dass das Blut in meine Hand zurückkehrte. Meine Güte, die Kette hatte ganz schön eingeschnitten... Nach einigem Suchen förderte ich ein Taschenmesser zutage und betrachtete es abschätzend. Mit was fing ich denn am Besten an? Säge? Nein, die hob ich mir als drastische Notmaßnahme für später auf... Am Besten, ich versuchte erst einmal mit der Pinzette, das Schloss zu knacken, und wenn das nicht klappte, musste ich eben improvisieren. Ich hob den Arm - und erstarrte. Nirgends an der ganzen Fessel war ein Schlüsselloch zu sehen! Aber... wie war das möglich?! Nicht einmal eine Trennlinie war vorhanden - so, als wäre der Ring aus einem Stück direkt um mein Handgelenk geschmiedet worden! Shit. Ohne Schlüsselloch war auch die Pinzette nutzlos. Nicht, dass ich zwingend Erfolg gehabt hätte, aber so konnte ich ja gar nichts tun!! Ich steckte die Pinzette zurück in ihre Halterung und klappte die Säge aus. Wenn das nichts half... Zögernd setzte ich die Säge an das Kettenglied an und fing an zu sägen. Nach ein paar Minuten hielt ich inne und betrachtete den Ring. Nicht einmal ein Kratzer... Oh nein! Dafür war jetzt die Säge im Arsch... Kummervoll betrachtete ich den Rest der Säge, an dem nun so gut wie alle Zähne fehlten oder umgebogen waren. Naaa toll... es war also tatsächlich so, wie Sesshoumaru es gesagt hatte: Dieser Stahl war sogar Youkai-sicher. Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken, mir einfach den Arm abzusäbeln, aber ich verwarf die Idee gleich wieder. Zum Einen war ich noch nicht SO verzweifelt, zum Zweiten tat das weh, und zum Dritten war meine Säge im Eimer und mit meinem Messer, das ich schon längst mal wieder hätte schleifen sollen, war es unmöglich durch den Knochen durchzukommen. Seufzend klappte ich die Säge wieder ein - sie passte nicht mehr, ich musste eine neue kaufen... scheiße, das wurde teuer! - stopfte, mein Taschenmesser zurück in den Rucksack und legte mich wieder hin. Vielleicht brachte es ja was, mal Ruhe zu geben. Raus konnte ich eh gerade nicht... Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es kurz vor Mittag war. Also hatte ich die Nacht über wohl durchgeschlafen. Ob es Sesshoumaru selbst gewesen war, der mich hierher getragen hatte? Ha ha, sehr witzig - eher ging ein Kamel durch ein Nadelöhr... Ich legte mich bequemer hin und hörte die Kette leise klirren. Arrgh. Wie zum Henker schaffte ich es nur, mich immer wieder in solche Situationen zu bringen! Nach einer Weile merkte ich, wie meine Augenlider schwer wurden. Hatte ich mich gestern so überanstrengt...? Noch bevor ich meine Kondition - oder besser meinen derzeitigen Gesundheitszustand verfluchen konnte, war ich schon weggedämmert. ~*~ "Wach auf." Mit einem Mal hellwach machte ich die Augen auf und setzte mich hin. Die Kette klimperte munter und erinnerte mich somit leider wieder an meine Gefangenschaft. Als ich den Kopf drehte, sah ich Sesshoumaru mitten im Zimmer stehen. Er blickte mich kühl an und ich schauderte leicht. Was für eine Gemeinheit plante er diesmal...? Bevor ich irgendwie reagieren konnte, stand er vor dem Bett, so, als hätte er schon die ganze Zeit dort gestanden. Hatte er aber nicht. Er war einfach nur schnell, sehr schnell... "Gib mir deine Hand." Misstrauisch blickte ich auf seine krallenbewehrte Hand, die er mir wartend entgegenhielt, dann in seine Augen. Vergeblich, wonach auch immer ich suchte - ich fand es nicht. Keine Regung war in seinem maskenhaften Gesicht abzulesen. Zögernd hob ich die mit der Eisenkette versehenen rechte Hand und hielt sie ihm unsicher entgegen. Er griff unwirsch danach, und mit einem leisen Knacken öffnete sich der Eisenring um mein Handgelenk und fiel auf die Bettdecke. Verwirrt starrte ich den Youkai an. "Du hast die Erlaubnis, dich in meiner Begleitung eine Stunde in den Gärten des Schlosses aufzuhalten. Versuchst du wieder, zu fliehen, reiße ich dir dein Herz heraus. Verstanden?" "Äh... klar, alles deutlich.." murmelte ich verblüfft und widerstand dem Drang, ein "Wer bist du, und was hast du mit Sesshoumaru gemacht?" hinzuzufügen. Statt dessen schlug ich die Bettdecke beiseite und stand vorsichtig auf. Erst schwankte ich noch leicht, doch dann fing ich mich und nickte. "Gehen wir." Sesshoumaru drehte sich wortlos um und ging aus der Tür hinaus. Ich folgte ihm mit klopfendem Herzen. Er wollte mich tatsächlich mit raus nehmen? Und das war auch kein Trick? Mein Blick schweifte rastlos umher, als Sesshoumaru mich in unbekannte Gefilde des Schlosses führte, immer weiter und weiter, bis ich die Orientierung verlor. Tat er das absichtlich um mich zu verwirren, oder war das Schloss wirklich von so gigantischen Ausmaßen...? Vor einem etwa zwei mal zwei Meter großen, schweren Holztor hielt Sesshoumaru so abrupt an, dass ich fast in ihn reingelaufen wäre und wild mit den Armen rudernd um mein Gleichgewicht kämpfte. Als ich mich wieder gefangen hatte und den Blick vorwurfsvoll auf Fluffy richtete, sah ich, dass er sich zu mir umgedreht hatte. "Keine Dummheiten." schärfte er mir noch einmal ein und wartete mein bestätigendes Nicken ab. Mit einem leisen Fingerschnippen öffnete sich die Tür wie durch Zauberhand und helles, warmes Sonnenlicht flutete mir entgegen. Ich schloss für einen Moment geblendet die Augen. Und als ich sie wieder öffnete, glaubte ich, mich in der Adresse geirrt zu haben. Langsam trat ich, gefolgt von Sesshy, durch die Tür und sog die vielen Farben und Formen in meine Seele ein. Von der ganzen Schönheit und Vielfalt, die sich vor mir erstreckte, wurde mir schwindelig. Blumen in allen Farben und Arten wuchsen in friedlicher Eintracht nebeneinander. Überall grünte und blühte es, und die frische Luft gab ihr Übriges... "Das ist der Garten." sagte Sesshoumaru plötzlich leise und trat neben mich. "Für die nächste Stunde steht es dir frei, dich hier zu bewegen, wie du willst." Ich nickte überwältigt. "Es ist wunderschön..." murmelte ich. "Ich weiß nicht, was ihr Menschen an all dem findet. Nur wegen Rin ist dieser Garten noch existent." "Wer hat ihn angelegt?" "Meine Mutter." "Und da willst du ihn loswerden?!" entfuhr es mir. "Dies hier ist das, woran deine Mutter hing!" "Woher willst du etwas über meine Mutter wissen?" schnappte der Youkai. Seine Augen blitzten verärgert. Hatte ich einen wunden Punkt gefunden? Ich blickte wieder auf die Blumen. "Eine Frau, die Blumen so mochte... sie kann nicht schlecht gewesen sein." "Sie war bereit ohne Zögern ganze Dörfer auszulöschen." "Schätze aber mal nicht ohne Provokation." beharrte ich. Aber er hatte recht. Ich konnte über seine Mutter nur das sagen, was ich sah. "Mag sein", ging Sesshy auf meinen letzten Satz ein. "Dennoch solltest du besser schweigen, Mensch. Genieße deinen Aufenthalt hier und hüte deine Zunge, wenn du nicht das letzte Mal hier draußen gewesen sein willst." Ich nickte und ging langsam los. Das kühle Gras kitzelte an meinen Fußsohlen, als ich vorsichtig die Wiese betrat. Irgendwo in der Nähe hörte ich leise Wasser plätschern. Während ich dem Murmeln des Wassers folgte, überlegte ich, dass sowohl Sesshoumarus Schloss als auch sein Garten alles andere als Japanisch angelegt waren. Beides wies erstaunliche Parallelen zum europäischen Baustil auf, ohne jedoch das Japanische zu vernachlässigen. Bei Gelegenheit musste ich mich mal bei Fluffy nach dem Architekten dieses Bauwerks erkundigen - aber das hatte Zeit. Ich musste meine kurze Freiheit genießen, die er mir zugestanden hatte. Rigoros verdrängte ich alle Gedanken an mein einstündiges Zeitlimit und atmete die frische Luft ein, so tief, wie es meine Lungen erlaubten, spürte, wie mich eine seltsame Leichtigkeit erfasste, die bis in meine Finger- und Zehenspitzen zu kribbeln schien. Dann atmete ich wieder aus und verspürte gleichzeitig das Bedürfnis, loszulaufen und dabei laut zu lachen. Es war so wunderschön hier! Doch anstelle des lauten Lachens wagte ich nur, leise zu kichern. Er musste ja nicht gleich wissen, wie es mir jetzt ging - obwohl er das vermutlich bereits wusste. Ich beschloss, den Rest der Zeit hier draußen in vollen Zügen zu genießen. Und so kam es, dass ich mich nach einem längeren Spaziergang ins Gras geflackt hatte und nun das angenehme Gefühl der warmen Spätsommersonne auf meine Haut genoss. Meine Gedanken flossen träge vor sich hin, huschten mal in die eine, mal in die andere Richtung, fassten aber nirgends wirklich Fuß, sondern drifteten einfach weiter. Seltsamerweise wich ich der Flucht-Problematik immer wieder aus... um solche schwerwiegenden Gedanken zu wälzen, fühlte ich mich verdammt noch mal gerade einfach zu gut. Plötzlich wurde es dunkler. Ich hob verwirrt den Kopf und blinzelte ein paar mal, ehe ich erkannte, dass Sesshoumaru sich so vor mich gestellt hatte, dass sein Schatten auf mich fiel. "Die Stunde ist um. Komm jetzt." Mit einem Schlag war all meine gute Laune verflogen. Ich fühlte mich, als hätte mir jemand binnen eines Sekundenbruchteils einen Felsbrocken in den Magen gezaubert. Niedergeschlagen rappelte ich mich auf und klopfte schließlich meine Kleidung ab. Hui - da hatten sich wohl ein paar Grasflecken mehr hinzugesellt... aber bei diesem Anzug konnte man sowieso nicht mehr viel ruinieren... "Muss das sein...?" brummelte ich kaum hörbar, während ich Sesshoumaru folgte - und war überrascht, als ich eine Antwort bekam. "Stell meine Anweisungen nicht in Frage, sonst bleibst du in Zukunft drinnen." Mou... wieso hatte er mich gehört? Ich hatte doch wirklich leise gesprochen! Oder hörte er etwa so gut? Wenn ja - uh-oh... dann hatte ich ein ziemliches Problem. Sesshoumaru hielt vor dem Tor an, durch das wir gekommen waren und deutete mir, vor ihm einzutreten. Wow. Er traute mir tatsächlich nicht... Ich warf ihm einen trotzigen Blick zu und trat durch den kleinen Torbogen. Zuerst blinzelte ich, bis meine Augen sich an die plötzliche Dämmerung gewöhnt hatten. Dann schloss sich die Tür und Sesshoumaru rauschte an mir vorbei, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Ich schloss daraus einfach mal, dass ich ihm zu folgen hatte, wenn ich nicht völlig planlos durchs Schloss irren wollte und setzte mich in Bewegung. Während ich ihm schweigend durch die endlosen Gänge folgte, schob ich meine Hände in die Ärmel. Seit ich das Gebäude wieder betreten hatte, war die Wärme kontinuierlich von mir gewichen. Meine Füße waren nun fast so kalt wie der Steinboden unter ihnen. Plötzlich blieb Sesshoumaru stehen und hob den Kopf. Es schien, als würde er... etwas lauschen, das so leise war, dass nur er es hören konnte. Jedenfalls schüttelte er offensichtlich genervt den Kopf und deutete auf eine Tür, die sich lautlos öffnete. Dann wandte er sich zu mir um. "Die Bibliothek. Du wirst dich darin aufhalten, bis ich dich abhole. Es haben sich Umstände ergeben, die meine sofortige Anwesenheit erfordern." sagte er kühl und war einen Augenblick später verschwunden, ehe ich antworten konnte. War das meine Chance zu fliehen?! ...Nein. Ich hatte weder einen Plan wo ich war, noch wie ich hier rauskam. Vielleicht fand ich aber in der Bibliothek einen Ausweg, einen Versuch konnte es ja sicher nicht schaden. Hey, wer konnte schon sagen, ob ich nicht auf einen Geheimgang stieß, der mich hier raus brachte? Verrückt genug war dieses Zeitalter ja. Da war alles möglich... Also betrat ich die Bibliothek - und schnappte erst einmal völlig perplex nach Luft. Dieser Raum war riesig, hatte gigantische Ausmaße! Allein der Platz bis zu den ersten Buchreihen hätte für ein kleines Sportplatzfeld gereicht, die Regale reichten dann noch etwa knappe einhundert Meter weiter in alle Richtungen. Nach oben hin erstreckte sich eine rundumreichende Regalwand voller Bücher über mehrere Stockwerke. Völlig überwältigt schlich ich näher zu den großen, schweren Regalen, ließ meinen Blick in ehrfürchtigem Schweigen über das ganze angesammelte Wissen schweifen. Mir fiel auf, dass ein paar Dokumente auf einem großen Holztisch herumlagen, so, als hätte Sesshoumaru hier gearbeitet. Aber wann? Während ich im Garten gewesen war? Und warum lag da so viel? War er etwa unordentlich? Ich kicherte leise bei dem Gedanken an einen mit Schriftrollen förmlich mumifizierten Sesshoumaru. Neugierig schlich ich näher und beugte mich über den Schreibtisch, um die Dokumente zu mustern. Uh... Altjapanisch, ätzend... ich verstand kaum ein Wort! Noch während ich damit beschäftigt war, mir ein paar Brocken zu entpuzzlen, flog plötzlich die Tür auf und ein kleiner, schwarzhaariger Wirbelwind sauste herein, gefolgt von einem mehr als seltsamen Wesen. "Cleo-nee-samaaaaaaa!!!" hörte ich Rin freudig rufen, ehe sie mich förmlich umknuddelte. "Du dummes Menschenkind, bleib hier! Sesshoumaru-sama wird -" das kleine grüne Wesen mit den riesigen, leuchtend gelben Glubschaugen brach abrupt ab und starrte mich wie vom Donner gerührt an. "Oh nein!" krächzte es dann boshaft. "Du! Du solltest nicht hier sein! Sesshoumaru-sama wird dich -" "Jaken." "Wack!" Das grüne Wesen - offensichtlich Jaken genannt - starrte geschockt auf Sesshoumaru, der plötzlich bei den ersten Bücherregalen mitten im Raum stand. Ich starrte ihn erschrocken an - wo war er auf einmal hergekommen?! In einem Punkt waren mein vor Adrenalin hämmerndes Herz und ich uns einig: Dieser Kerl liebte spektakuläre Auftritte. "Jaken, du kanntest meine Befehle." Von einem Augenblick zum anderen wurde aus dem überheblichen Youkai-Gnom ein unterwürfiges Etwas. "Ehrwürdiger Sesshoumaru-sama! Bitte verzeiht diesem Eurem unwürdigen Diener seinen Fehler! Das Menschengör ist schuld! Es ist mir wieder davongelaufen, schneller als es mir möglich war -" "Genug." Jaken verstummte augenblicklich. Sesshoumaru wandte sich an Rin. "Rin, geh in dein Zimmer und warte dort." "Hai!" gab das kleine Mädchen von sich und huschte zur Tür hinaus, als wüsste sie, dass sie irgendwo auch Mist gebaut hatte. Tjoa... und ich blieb stehen. Die Tür fiel hinter Rin ins Schloss und Sesshoumaru richtete den Blick wieder auf Jaken, der inzwischen immer weiter in sich zusammengesunken war und angefangen hatte zu zittern. So unsympathisch mir diese Kröte auch war, irgendwie wusste ich, wie er sich fühlte. Plötzlich trat Fluffy vor. "Um es dir noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, Jaken. Was hatte ich angeordnet?" "D-dass das Menschenweib keinem Youkai begegnen sollte... Sesshoumaru-sama..." schlotterte Jaken. "Genau. Und?" "S-sie hat mich gesehen..." "Exakt." Der Ausdruck in Sesshoumarus Augen gefiel mir ganz und gar nicht - er war eiskalt, so, als könnte er den winselnden Youkai vor sich ohne mit der Wimper zu zucken töten. Etwas zischte und knallte plötzlich und Jaken ließ einen quäkenden Schrei hören. Ich fuhr zusammen und sah von der zusammengekrümmten Gestalt Jakens zu Sesshoumaru. An den Fingerspitzen seiner Hand entsprang ein gleißendes Band aus Energie, das eben peitschenartig durch die Luft gesaust war und Jaken getroffen hatte. "Sesshoumaru-sama, verzeiht Eurem jahrelang treu ergebenen Diener!" jammerte Jaken weiter und verharrte auf den Knien, den Kopf respektvoll gegen den Boden gepresst. Für mich sah es allerdings nicht so aus, als hätte Sesshy das in nächster Zeit vor. Wieder hob er die Hand, bereit zum Zuschlagen. Wieder schnellte die Peitsche aus Licht und Jaken wurde quer durch den Raum geschleudert, obwohl Sesshoumaru seinen Arm nur leicht bewegt hatte. Verflucht noch mal, hatte er vor, diesen Youkai umzubringen?! Sesshy blieb stehen und wartete, bis Jaken wieder auf die Beine kam und näher humpelte - nicht, ohne mir einen bitterbösen Blick zuzuwerfen. Klar. In seinen Augen war ich Schuld an seiner derzeitigen Lage. Er hatte nicht ahnen können, dass Fluffers mich in der Bibliothek abgeladen hatte, und Rin war ihm im kindlichen Überschwang wohl einfach ausgerissen. Kluges Mädchen, das hätte ich bei diesem Babysitter wohl auch gemacht... Nichtsdestotrotz änderte das nichts an der Tatsache, dass Sesshoumaru Ernst mit der Bestrafung machte und erneut ausholte. Meine Muskeln spannten sich, mein Verstand verabschiedete sich und ich sprintete vor. Die Peitsche sauste auf Jaken zu, ein grellgelbes Leuchten vor einer Umgebung, die zu grauen Schlieren zusammenschmolz... Dann veränderte sich meine Sicht plötzlich, Jaken war verschwunden, nur noch die Lichtpeitsche war zu sehen, die irre schnell auf mich zukam. Plötzlich wurde ich hart an der linken Seite getroffen, meine Bewegungsrichtung änderte sich gewaltsam. Ich verlor den Boden unter den Füßen, flog hilflos durch die Luft. Der Aufprall war hart und schmerzhaft. Meine Zähne prallten klackend aufeinander und ich gab ein lautes "Umpfh" von mir. Ich schlidderte noch ein gutes Stück auf dem glatten Boden weiter, ehe ich zum Stillstand kam. Um mich herum herrschte Totenstille. Dann kamen die richtigen Schmerzen. "Aahnngh..." ich krallte meine rechte Hand in den augenscheinlich verletzten Oberarm und hätte gleich darauf fast aufgeschrieen, als ich das Gefühl hatte, dass man mir ein riesiges Messer immer und immer wieder in den Arm stieß. Glücklicherweise war ich nicht direkt darauf gelandet... na ja, dafür lag ich jetzt mit angezogenen Knien auf der Seite und versuchte, meinen zitternden Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Als ich die tränenverschleierten Augen aufquälte, sah ich verschwommen schwarze Schuhe und eine Weiße Hose darüber. Fluffy. Er beugte sich herunter und zog mich unsanft am Kragen meines Gi in die Höhe, sodass ich ein schmerzerfülltes Stöhnen nicht unterdrücken konnte. "Was hast du dir dabei gedacht?!" herrschte er mich an. Seine Stimme klang merkwürdig verzerrt, so als würde ich sie durch einen langen Tunnel hören. "Musste... sein..." brachte ich hervor und schloss die Augen. Ich war so müde... und daran änderten weder die Schmerzen, noch die Tatsache, dass ich ein gutes Stück über dem Boden schwebte, etwas. Sesshoumaru knurrte. Na toll, ich hatte es mal wieder geschafft - er war sauer. Mühsam öffnete ich die Augen und starrte in seine, die inzwischen bedrohlich rot glühten. Uh-oh... "Ich hätte dich töten können..." grollte der Youkai und sein Griff festigte sich. Unsicher packte ich sein Handgelenk mit meiner rechten Hand und versuchte, den Griff etwas zu lockern. Aber vergeblich; er hielt mich unerbittlich fest. Schließlich gab ich auf und hielt still. "Ich weiß..." murmelte ich. Und wie er mich hätte töten können... Statt dessen hatte ich mir nur eine weitere Verletzung eingefangen. Abrupt wurde ich abgesetzt, taumelte, suchte nach meinem Gleichgewicht. "Jaken. Sorg dafür, dass sie zurück auf ihr Zimmer kommt. Sofort." befahl Sesshoumaru mit mühsam unterdrückter Wut. "Jawohl, Sesshoumaru-sama! Danke, dass Ihr Eurem Diener verzeiht!" "Jaken." "Hai!" Komm, Menschenweib!" gab der kleine grüne Youkai herablassend von sich. Na toll, und dafür hatte ich mich dazwischengeschmissen?! Egal. Ich musste jetzt erst mal zusehen, dass ich mich um meine Wunde kümmerte, also schwankte ich zu dem Jaken-Frosch, der mich mit einem ziemlichen Deathglare empfing - was bei seiner Größe schlicht und einfach nur lächerlich aussah. Dennoch war ich froh, den Raum verlassen zu können, weg von Sesshoumaru, weg von diesem unheimlichen Youkai... Die Bibliothekstür fiel hinter uns ins Schloss und ich schwankte hinter Jaken her, der grummelnd vorauslief. Ich packte meinen linken Oberarm und stellte fest, dass mein Anzug an dieser Stelle feucht war. Shit. Ich konnte mir schon denken, wovon... und als ich meine rechte Hand begutachtete, fand ich meinen Verdacht bestätigt. Sie war vollständig mit Blut bedeckt. "Du kannst froh sein, dass Sesshoumaru-sama dein kümmerliches Leben verschon hat!" schnarrte Jaken und trippelte weiter. "Manchmal wünschte ich mir, er hätte es nicht getan..." knurrte ich und unterdrückte ein schmerzerfüllter Aufstöhnen. Wie weit war es denn noch...? Nach einer Ewigkeit blieb Jaken vor der Tür meines Zimmers stehen und öffnete sie. Dann musterte er mich geringschätzig. "Du blutest alles voll... widerlich!" Was sollte das?! Wenn ich nicht dazwischengegangen wäre, hätte Jaken alles abbekommen! "Hör mir mal gut zu, du Kröte." presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Bloß weil du ein Youkai bist, brauchste nicht einen auf stark zu machen. Du hattest bloß den Auftrag, mich hierher zu bringen, aber wenn du Ärger willst - nur zu! Dann versorg ich nur eben meine Wunden und wir regeln die Sache - entweder durch Diskutieren oder durch Kämpfen, wie du willst." "Keh! Ich würde es nicht wagen, Sesshoumaru-sama zu trotzen, also geh in dein Zimmer! Für deine Taten wirst du noch eine angemessene Strafe bekommen!" Strafe? STRAFE?! Was bildete der dich ein?! "Hör mal, du affektierter kleiner..." "Das Gespräch ist beendet!" und - zack - war er verschwunden. Ich stand alleine auf dem Flur. Ein leises "Drip, drip" lenkte meine Aufmerksamkeit auf meinen Arm - und auf die Tatsache, dass das Blut bereits meine Finger entlang lief und zu Boden tropfte. "F*ck!" fluchte ich. Ouh... meine Sprache... aber so langsam gingen mir wirklich die anderen Bezeichnungen für meine derzeitige Situation aus! Ich schleppte mich in meine Zimmer. Nach und nach wurden die Schmerzen immer stärker, und das Verarzten stand mir auch noch bevor... Au Backe... Rasch wischte ich das Blut an meiner Hand an meinem sowieso dreckigen Gi ab und kramte den inzwischen schon bedenklich geleerten Verbandskasten hervor. Gott, ich war wirklich froh, das Teil eingepackt zu haben, nur hätte ich noch mehr davon mitnehmen sollen. Nach kurzem Kramen hatte ich das Desinfektionsspray zutage gefördert und hielt es abwägend in der Hand. Oh je... warum eigentlich immer ich? Jaken hatte ja keine Wunden davongetragen, zumindest keine allzu sichtbaren. Das war einer der klaren Vorteile eines Youkaidaseins: diese unheimlichen regenerativen Kräfte. Und die hatte ich nicht. Fluchend schälte ich mich halb aus meinem zerschlissenen Haori und hielt das Desinfektionsspray unschlüssig etwa dreißig Zentimeter von der schlimmsten Wunde an meinem Oberarm entfernt. Ich zögerte. Die Wunde war tief, sehr tief... und sehr, sehr schmerzhaft. Und jetzt war ich im Begriff, dieses Zeug darauf zu sprühen, obwohl ich wusste, dass es höllisch wehtun würde. Aber ich wusste auch, dass es sein musste. Dennoch konnte ich mich nicht dazu überwinden, abzudrücken. Irgendwie verständlich, oder...? Verflucht, warum war es auch so weit gekommen? Ich war gesprungen, trotz der Mordlust in Sesshoumarus Augen. Und das hatte ich nun davon... Ich ließ das Fläschchen mit dem Desinfektionsmittel aufs Bett fallen. Himmel. Ich konnte es nicht. Sicher, ich hatte schon weitaus schlimmere Schmerzen überstanden, hatte es zwar nicht genossen... dennoch hatte ich ein ungutes Gefühl, dieses Chemiezeugs auf meine Wunde zu sprühen. Aber irgendetwas musste ich tun! Unschlüssig schweifte mein Blick durch den Raum - und blieb an einem kleinen Gegenstand haften. Ich stand auf, ging zu dem kleinen Tischchen neben meinem Bett und nahm das Cremedöschen in die Hand, mit dessen Inhalt Sesshoumaru schon mehrere Male meine Wunden behandelt hatte. Sicher, es hatte auch höllisch geschmerzt, aber die Wunden waren immer sehr schnell wieder verschwunden gewesen... außerdem musste ich endlich was tun. Ich blickte abwägend zwischen Desinfektionsmittel und Heilcreme hin und her. Zukunft und Vergangenheit. Chemie versus Naturheilkunde. ... Tja, die Entscheidung war gefallen. Unbeholfen öffnete ich die Cremedose, nahm eine gute Portion der weißlichen Substanz auf die Hand - und drückte sie dann auf die Wunde. "AAAAAAAHHHH!!!" schrie ich auf. Ich wollte die Hand zurückreißen, als der Schmerz explosionsartig durch meinen Körper raste, machte aber dadurch alles nur noch viel schlimmer. Es gab keinen Schmerz... es gab keinen Schmerz, esgabkeinenSchmerz... Hilflos wie ein kleines Kind rollte ich mich auf dem Bett zusammen, den verletzten Arm fest an mich gepresst und leise schluchzend. Die Creme brannte, aber sie musste wirken. Und mir blieb jetzt nichts anderes übrig, als wehrlos und schwach dazuliegen und zu warten. Gott, wie ich das hasste... ~Zwischenspiel~ Verdammt! Was hatte sie sich nur dabei gedacht, einfach dazwischen zu springen?! Sesshoumaru knurrte wütend. Er hätte sie töten können, was auch fast passiert wäre, wenn er nicht noch rechtzeitig reagiert hätte. Gut, okay, zugegeben - er hätte sie nicht mal treffen müssen, aber das hatte er nun wirklich nicht eingesehen. Wenn sie schon so unvernünftig handelte, musste sie auch die Konsequenzen tragen. Immerhin konnte sie froh sein, dass ihr Arm noch dort war, wo er hingehörte. Er spürte die Präsenz von Jaken lange, ehe dieser im Raum auftauchte. "Sesshoumaru-sama, das Menschenweib ist in ihrem Zimmer!" krächzte sein Diener und verharrte unterwürfig am Boden. "Hai. Du kannst gehen, Jaken." "Ich danke Euch, Sesshoumaru-sama!" Sesshoumaru schwieg einen Augenblick, ehe er seine Hand hob. Den Rücken zu Jaken gewandt begutachtete er seine Krallen. "Und Jaken?" "Hai, Sesshoumaru-sama?" "Sorg dafür, dass das Blut des Menschenweibs aufgewischt wird. Dieser Gestank macht mich krank." "Zu Befehl, Sesshoumaru-sama!" Jaken verschwand. Zurück blieb der großgewachsene Youkai. Langsam entspannte Sesshoumaru seine Muskeln, auch seine Wut dimmte langsam herunter. Verflucht, warum machte er sich diesen Ärger überhaupt? Er hatte durchaus noch andere Probleme um die er sich kümmern musste und dieses Weib verkomplizierte nur alles unnötig. Warum hatte er sie nicht schon lange umgebracht? Oder zugelassen, dass sie selber ins Messer rannte? Simple Antwort: Wenn er sie tötete, würde sie bis zuletzt kämpfen, und hoch erhobenen Hauptes sterben. Und das wollte er nicht. Er wollte sie gebrochen sehen, wollte, dass sie aufgab, ihr Leben willenlos in seine Hand legte. Für einen Augenblick glaubte er, einen Schmetterling vor seinem inneren Auge zu sehen, der hilflos im Wind taumelte, die Flügel angerissen und völlig entkräftet. Und dennoch fliegend, ohne Rücksicht auf Verluste - frei. Das war sie. Und sie trotzte ihm... Gedankenverloren atmete Sesshoumaru tief ein, roch ihr Blut an seinen Fingerspitzen. Er hatte vorhin wohl die weiche Haut an ihrem Hals angeritzt. So verletzlich... Er hatte sie schon einmal so verletzt. Aber absichtlich. Das war gewesen, als sie nach dem Kampf mit Terior wieder aufgewacht war. Sie hatte ihn verwirrt gemustert, verblüfft - aber sie hatte keine Angst gehabt. Nur, weil sie noch nicht wusste, mit wem sie es zu tun hatte, sonst hätte sie schon lange um Gnade... nein, hätte sie nicht. Stures Weib... Langsam leckte Sesshoumaru seine Fingerspitzen sauber. Hm, ihr Blut schmeckte nach wie vor gut. Vorhin hatte er teilweise gelogen. Der Geruch ihres Blutes machte ihn nicht krank, nein. Aber er berührte etwas in ihm. Und zwar weckte es den Youkai, der nur darauf wartete, herauszukommen. Vorhin war er schon kurz davor gewesen, sämtliche Logik zum Teufel zu scheren, und seinen Blutdurst zu stillen. Egal mit welchen Mitteln und um welchen Preis. Aber er hatte sich gerade noch beherrschen können. ...Nachher würde er nach dem Menschenweib sehen. Er hatte seine Pläne mit ihr, und dafür musste sie gesund sein... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... Tjoa, das war Kapitel 25 ^_^ Ich bin da irgendwie ziemlich stolz darauf, einmal weil es so lang ist, zum Anderen, weil es mit der Handlung endlich vorangeht und zum Dritten, weil ich jetzt dreieinhalb Stunden am Abtippen der handschriftlichen Rohfassung war. Also, würdigt es bitte ^^" Und schreibt mir nen Kommentar, okay? ^.^ Ich freu mich immer wieder aufs Neue! ^_^ Kritik und Verbesserungsvorschläge sind selbstverständlich auch gern gesehen ^^ Eure Cleo ^.^ [11.10.2003] Kapitel 26 ---------- Sooo, da bin ich wieder ^_^ *allseits mal in die Runde wink* ^.^ Dieser Teil ist "bloß" 6 Seiten lang, aber der 27. wird (hoffentlich) wieder etwas länger ^_^ @Seiya: Juhuuu, Seiya-chan ist mit mir zufrieden!!!! ^_^ *freu* *freu* @Voice: *patt patt* Na siehste, da sind wir uns ja einig XD Nieder mit den deutschen Namen!!! ^_^" @Hrafna: Sesshys Familie? Oh, ich denke, da werd ich mir hier und da noch ein paar Sachen einfallen lassen müssen ^^" Einfach wirds wahrscheinlich nicht ^^" Und das mit Cleo's Familie... *thihi* No panic, ist alles eingeplant ^_^ @T-Fan: Nyan, freut mich auf jeden Fall, dass du trotz allem dabeigeblieben bist! *gg* *knuffel* Neue Leser sind immer willkommen ;-) Ob hier noch Pairings entstehen? O.o Hmmm... *evilgrin* Och, das wird sich zeigen... und nein, es dreht sich nicht alles nur um Sesshoumaru und Cleo, nur kann ich die anderen grad nicht so gut auftreten lassen ^^" Aber sie tauchen schon noch wieder auf, no panic ^.^ @Taji: Nyan, also, ich hab die erste Movie-CD zwar, kanns aber net lesen ^^" Aber Sesshys Thema is jedenfalls eins, wo's dir angenehm schaudrig den Rücken runterläuft und du dir vorstellen kannst, dass du in nem dunkeln Wald stehst und weißt, dass da ein Youkai ist, den du aber nicht sehen kannst... huuuuuh... *eg* @Tearless: Na ja, Sowohl Sesshoumaru als auch Jaken haben keine hohe Meinung von Menschen - in ihren Augen sind sie eines Namens nicht würdig, also werden sie alle mit "Mensch" abgestempelt. Und was Sess noch vorhat... Tjoaaaa.. *eg* @berit: Danke! ^.^ *g* Die Pläne verrat ich noch nicht, aber es wird nicht einfach für ihn sein, soviel sei schon mal gesagt ^_^ Und der Drache taucht auch nochmal auf, keine Sorge ^.^ Dann klärt sich vielleicht schon mal ein großer Teil des Puzzles... *g* @Rider: Herzlich willkommen *gg* *knuffel* XD Und danke auf jeden Fall für das Lob ^^ Ehrlich gesagt wollt ich aus Cleo auf keinen Fall eine "Hurra-ich-hab-grundlos-plötzlich-Superkräfte-Heldin" machen, aber so ganz ohne Weiteres kommt sie mir auch nicht davon. Aber dennoch: Der Kampfsport wird bei ihr wohl immer die Nummer eins bleiben. Das in Kombi mit ihrem Sarkasmus - eine Mischung, die sie immer wunderbar in Schwierigkeiten bringt ^^""" Den Konflikt zwischen den beiden Brüdern... na ja, auf den komm ich später auf jeden Fall noch zurück, aber momentan kann ichs grade nicht einbauen ^^" Jedenfalls hat er seinen Bruder nur entführt, damit er Cleo zurück in die Sengoku Jidai kriegt, du darfst nicht vergessen, dass er immer noch vorhat, das Mädel zu brechen ^^" Sicher hat er seinen kleinen Halbbruder nicht mit Samthandschuhen angefasst, darauf kannste wetten ^^" Aber eins sei gesagt: Mit anderen großen Herrschern wird höchstwahrscheinlich wenn dann nur am Rande was gemacht werden - ich habs nicht so mit Politik ^^""" (Und schreib nur soviel du willst, Kommentare aller Art und Länge sind jederzeit willkommen, also keine falsche Scheu XD) @Peru: Danke, Danke *verbeug* Lieb von dir, zuviel der Ehre XD *gg* Nyaaan, also, ein paar der schrecklicheren Beispiele für die deutschen Namen: Sesshoumaru -> Sesshoma, Miroku -> Miroke, Jaken -> Jake, Rin -> Li, Kirara -> Kiara... X.x" @Misami: *lol* Du schreibst wie'n Wasserfall *kicher* Goldig XD Also, der Reihe nach und hoffentlich in nem genauso schnellen Tempo wie du: Danke!!! ^.^ Ich versuch, noch was über Sesshys Familie reinzubringen (Siehe bei Hrafna *nach oben deut*), ebenso hab ich was für Cleo's Familie geplant, dann muss ich noch sagen, dass Inu & Co. Cleo schon retten wollen, aber durchquer mal die westlichen Länder, ohne von Sesshys Leuten aufgehalten zu werden ^^" Und mit Jaken fetzt's bestimmt nochmal kräftig, darauf kannste Gift nehmen ^^" @Yvonne: Hey, bloß nich sterben XD *gg* Ich schreib ja schon so schnell ich kann ^^""" *snicker* @Rogue: Nich übertreiben ^^" Wär ich so gut wie du sagst, wär ich schon längst bei nem Verlag unter Vertrag ^^" Gleich zu Anfang: Für Säge und Pinzette hab ich ne Verteidigung! *g* Es gibt da etwas, das nennt man "Allzwecktaschenmesser" *snicker* Da is das alles dran ^_^ Hab selber so eins ^.^ Gilt das als Beweis? =) Und die Kette... nein, das lässt keine Schlüsse auf sein Sexualleben zu (wann der das letzte Mal Sex hatte will ich gar net wissen ^^"), der hat einfach bloß vorausgedacht, bei so nem blöden Menschen ja relativ einfach ^^" @Servus: Macht nix, wenn du nicht bei jedem Kapitel was schreibst, hauptsache du liest und freust dich darüber ^_^ Das is doch wohl das Wichtigste, ne? ;-) *knuffel* @Nezu-chan: Ach wo, dass du's nicht immer schaffst is doch kein Problem! ^.^ *knuffel* Ich weiß ja, wie viel du um die Ohren hast und bin dir für jede ENS dankbar! *umknschel* ^_^ Also, no panic, ja? ^.^ So... ach ja, bleib mir weg mit des Pudels Kern!!!!!!!! *flücht* Wir haben grad Faust in Deutsch durchgenommen, an sich kein schlechtes Werk, aber ich wills vorerst nicht mehr sehen!!! (Auch wenn ich den Chor der Engel im Prolog vorher als Lied kannte und dann festgestellt hab, dasses aus Faust ist ^^" Is aber ein schönes Lied... ein Kanon ^^) Und nein, die Säge war nicht aus Aluminium - nur, wenn der Stahl der Kette einen YOUKAI festketten kann, hat so ein Schweizer Taschenmesser keine großen Chancen, zumal die Dinger bei Metall eh nich so robust sind ^^" @Viebi: So, dir auch noch mal ein herzliches Willkommen im Kreis der Leser! ^_^ *knuffel* Es freut mich riesig, dass die Unbroken bis hier gefällt! ^.^ *gg* ACHTUNG!!! Allgemeine Ankündigung: Es kann sein, dass ich die Kapitel von nun an nicht mehr Samstags sondern auch Sonntags hochlade, zudem geht mir so langsam der Stoff aus *sollte schneller schreiben* ^^" Und ab nächsten Samstag bin ich eine Woche im Urlaub, versuch aber, den nächsten Teil am Freitag hochzuladen - OHNE GARANTIE!!! ^^" So, jetzt aber - ENJOY READING!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 26 - Cleo's POV Ich erwachte, als die Sonne ihre ersten Strahlen über den Horizont schickte mit einem tauben Gefühl im Arm. Shit - mein Arm! Ich musste bewusstlos geworden sein, bevor ich meine Verletzung hatte zuende versorgen können, und nun hatte ich sie die ganze Nacht über offen gelassen! Verflucht! Stöhnend richtete ich mich auf und stutzte. Um meinen Arm war fein säuberlich ein Verband gelegt worden und es roch ziemlich intensiv nach Kräutern - warum war mir das nicht früher aufgefallen? Penetrant genug roch es ja. Aber wie zur Hölle war das dahin gekommen?! Ich konnte mich jedenfalls an nichts erinnern. Vorsichtig schob ich die Decke beiseite und wollte aufstehen, merkte aber unangenehmerweise, dass ich wieder an der Wand festgekettet war. ... Na gut, dann eben nicht. Ich ließ mich wieder zurück ins Bett fallen. Vermutlich hatte Sesshoumaru mir den Verband angelegt, dafür gab es immerhin schon mal ein Indiz: Nur er hätte mich Festketten können. Also hatte er mich auch zuende verbunden. Aber wieso? Er behauptete, mich brechen zu wollen, dabei musste er doch wissen, dass er da größere Chancen mit körperlichem Schmerz hatte. Warum verarztete er mich dennoch immer? Oder gehörte das zu seinem Plan, mich mürbe zu machen? "Mach die Augen auf. Ich weiß, dass du wach bist." Wenn man vom Youkai sprach... Langsam öffnete ich die Augen und setzte mich auf. Sesshoumaru stand mitten im Zimmer, er war einfach lautlos aus dem Nichts aufgetaucht. Ebenso wie ein Tablett mit Essen neben meinem Bett. "Du hast eine Stunde Zeit, um dich zu Baden, etwas zu essen und deine Wunden zu versorgen." wies er mich knapp an. "Aha." murmelte ich und rieb mir über das Gesicht. "Wo ist Rin?" "Du wirst sie nicht mehr sehen." "...WAS?!" Ich starrte Sesshoumaru entgeistert an. Was zur Hölle wollte er damit bezwecken?! Jedenfalls hielt er es nicht für nötig zu antworten, sondern blickte mich nur ausdruckslos an. Okay. Das reichte. Mir war soeben der Appetit vergangen. "Das ist nicht dein Ernst!" "Eine Stunde." ermahnte mich Sesshoumaru. "Verzichte dankend!" "Soll ich dir wieder beim Essen helfen?" Ouh, er klang ganz schön bissig... "Nicht nötig!" entgegnete ich spitz. Die Fessel an meinem Handgelenk öffnete sich klickend - und ich blinzelte, als Sesshoumaru auf einmal wieder direkt vor mir stand. Verdammt, er war einfach zu schnell! "Iss jetzt." Ich warf Sesshoumaru einen mörderischen Deathglare zu, griff aber zögernd nach einer der Schalen auf dem Essenstablett. "Sesshoumaru?" "Immer noch Sesshoumaru-sama." "Nö. Aber wenn du so dringend nen anderen Namen von mir willst: Ey Fluffy." Er knurrte halblaut, und ich schauderte. Kein kluger Schachzug... "Ich wollte eigentlich fragen, wer mich heute Nacht zuende verarztet hat." Das neu aufgetauchte, mordlustige Glitzern in Sesshys Augen verschwand wieder, und er ließ die Hand sinken, die er gespreizt hatte. "Ich." sagte er nur. "Ah..." fiel mir nur dazu ein. Ich schauderte wieder. Entweder war ich wirklich "weg" gewesen, oder... ja, was? Gespürt hatte ich jedenfalls absolut gar nichts. "Wie... kommt es... dass ich das nicht mitbekommen habe...?" Sesshoumaru ließ ein verächtliches Schnauben hören. "Ihr Menschen seid so naiv... Wenn ich nicht will, dass du etwas merkst, dann merkst du es auch nicht." "Ja, aber wie -" "Du fragst zuviel." "Und du bist'n Miesepeter." "Hüte deine Zunge - oder du hast sie nicht mehr lang." machte er mir ohne Umschweife deutlich. "Keh!" Ich stand auf und legte das Frühstück beiseite. "Ich hab keine Angst vor dir!" Okay, das war schlichtweg gelogen. Jedenfalls hatte ich einen Höllenrespekt vor seinen Krallen - und seiner Kaltblütigkeit. Plötzlich verspürte ich einen raschen Druck im Nacken - und dann konnte ich mich keinen Millimeter mehr bewegen! Egal, wie sehr ich mich anspannte und abmühte, ich konnte mich nicht das geringste Bisschen rühren... "Es ist eine ganz einfache Lähmungstechnik. Ich könnte dich jetzt aufschlitzen, und du würdest es nicht mal merken." Theoretisch hätte ich jetzt geschaudert. Aber nicht mal das war mir möglich. Sesshoumaru hob eine Hand und fuhr mir mit der Spitze seiner Kralle über die Wange. Ich spürte ganz deutlich, wie leicht sie durch meine Haut drang und einen tiefen Schnitt hinterließ, merkte, wie mir heißes Blut über die Wange lief - aber ich spürte keinen Schmerz. Nichts. Es war beängstigend... Erneut drückte Sesshoumaru auf diesen einen Punkt im Nacken. Augenblicklich begann der Schnitt auf meiner Wange zu brennen und ich erlangte die Kontrolle über meinen Körper zurück. Unsicher taumelte ich rückwärts und setzte mich auf das Bett. Dann fuhr ich mir mit den Fingern vorsichtig über die Wange. Das frische Blut glänzte rot auf meinen Fingerkuppen. Beängstigend, ja... aber verblüffend. "Irgendwie... faszinierend..." murmelte ich gebannt - und bemerkte plötzlich, dass Sesshoumaru neben mir auf dem Bett saß und sich an dem Verband um meinen linken Oberarm zu schaffen machte. "Hey!" Ich begann, mich zu wehren - und merkte prompt, wie ich mich nicht mehr rühren konnte. Verflucht, er hatte mich schon wieder gelähmt! So blieb mir nichts anderes übrig, als vor Wut kochend still sitzen zu bleiben. Ich spürte, wie Sesshoumaru die letzte Schicht des Verbandes abwickelte, und ich hätte schwören können, dass für einen Augenblick ein kurzes Erstaunen in seinen Augen aufflackerte. Sesshoumaru löste die Lähmung wieder, doch bevor ich mich wieder wehren konnte, strich er über die verletzte Stelle. In Erwartung des Schmerzes kniff ich die Augen zusammen. Nichts kam. "Schau." kommandierte er kühl und ich öffnete widerwillig die Augen. Mein Blick fiel auf die Stelle, wo die tiefe Wunde hätte sein sollen. Da war nur eine große Narbe, aber ansonsten - nichts. Keine Wunde, kein Wundschorf... nur die Narbe. "Erklär mir das." verlangte Sesshoumaru. "Wie jetzt?!" Erwartete der etwa, dass ich aus dem Stehgreif ne Litanei runterratterte, die ein Mix aus Biobuch und Naturheilkunde war?! "Wieso ist die Wunde weg?" "Ich dachte, das ging auf deine Kappe!" entfuhr es mir. "Es hätte noch mindestens zwei Tage zum Verheilen gebraucht. Warum ist die Wunde also jetzt schon fast weg?" Hätte er mich nicht so furchteinflößend angesehen, hätte ich gelacht. Der große Sesshoumaru war ratlos, wie goldig, ha ha. Mal schauen, mich schlapplachen konnte ich auch noch, wenn ich außer Reichweite seiner Krallen war. Plötzlich stand der Youkai auf. "Geh dich baden und zieh dich an. Du hast noch eine halbe Stunde, dann hol ich dich persönlich. Beeil dich also besser." In seiner Stimme schwang eine leise Drohung mit und ich beschloss, es diesmal nicht darauf ankommen zu lassen. Wortlos stand ich auf und ging zur Tür, als ich plötzlich Sesshoumarus Krallen am Rücken spürte. Seine andere Hand ruhte auf meiner Schulter. "Kleiner Tipp am Rande..." hauchte er mir ins Ohr. "Achte darauf, wem du so leichtfertig den Rücken zudrehst... es könnte dich dein Leben kosten..." Als ich mich umdrehte, war er verschwunden. ~*~ Nachdenklich stieg ich aus dem Wasser der heißen Quelle und wickelte mich in das bereitliegende Tuch ein. Ich hatte mich nicht lange im Wasser aufgehalten, aus Angst, dass Sesshoumaru mich persönlich "abholte". Darauf konnte ich verzichten. Gründlich rubbelte ich mich ab und blickte mich nach Klamotten um. Tatsächlich, wie ich es mir gedacht hatte. Mein mal wieder vollgebluteter Gi war verschwunden und statt dessen lag ein kleiner Kleiderhaufen da. Oh Gott, hoffentlich war das keiner von diesen Kimonos mit vielen Schnüren... ...doch, es war einer. "Merde!" Na, das konnte ja heiter werden... sicher, ich war aus Japan, aber das gehörte ja nun wirklich nicht zu meiner Alltagskleidung! Das Ausziehen von diesen Dingern war schon schwer genug - und beim Anziehen hatte mir bisher immer Rin geholfen. Nur war sie jetzt nicht da... ergo hatte ich ein Problem. Ungelenk wickelte ich den Kimono, der meinen Bewegungsspielraum ziemlich einschränkte, um mich herum und fitzelte die ersten Schnüre zusammen. Das kam von der modernen Lebensweise, keine Ahnung von so was! Bah! "Bist du bald fertig?" "WAH!!!" Mit Adrenalin auf hundertachtzig wirbelte ich herum und sah Sesshoumaru vor mir stehen. Meine offensichtlich vergeblichen Versuche, den Kimono zuzubinden, betrachtete er mit gelassener Miene. "WAS FÄLLT DIR EIN, EINFACH SO REINZUPLATZEN?!" fauchte ich geschockt los und schnappte gleich darauf nach Luft, als Sesshoumaru mich grob am Hals packte. Mir stockte der Atem, als ich in seine Augen blickte. Ein schwaches, rotes Glühen vermischte sich mit dem magnetisierenden gelb seiner Augen, und er hatte bedrohlich die Zähne gebleckt. Schätzungsweise hatte es noch keiner gewagt, Seine Hohlheit so anzuschnauzen und war noch am Leben. Cool, vielleicht brachte er mich ja jetzt um... Der Wind legte sich plötzlich wieder. Erst jetzt merkte ich, dass überhaupt einer da gewesen war, mitten im Raum - einfach so! Sesshoumarus Augen nahmen wieder ihre normale Farbe an und langsam, unendlich langsam lockerte der Youkai seinen Griff. Abrupt ließ er mich los und ich wich unwillkürlich ein paar Schritte zurück. "Zieh dich fertig an." Ich schluckte und fasste mich wieder. "G-gib mir was Ordentliches zum Anziehen... Mit solchen Kimonos kann man nichts anfangen..." Sesshoumaru schwieg kurz und blickte mich prüfend an. "Komm her." sagte er daraufhin nur kühl. Ich zögerte kurz. Aber wenn ich mich widersetzte, war es fraglich, ob das die bessere Alternative war. Also trat ich langsam vor. Zu meiner Überraschung zog mich Sesshoumaru näher zu sich und begann mit erstaunlichem Geschick, meinen Kimono zuzuschnüren. Dabei ging er zwar nicht besonders zimperlich vor, dennoch... ich hielt still. Es war seltsam, so dicht vor dem großgewachsenen Youkai zu stehen, ohne dass er einem besondere Aufmerksamkeit schenkte oder versuchte, einen zu killen. Sein Blick war konzentriert, als er mich geschickt ankleidete. ...Wenn er kein kaltblütiger Dämon gewesen wäre, hätte ich glatt glauben können, dass er nett war. Für einen Moment musste ich wieder an mein dunkles Ebenbild denken. Sesshoumaru wollte mich nach wie vor brechen, das durfte ich nie vergessen. Auch, wenn es derzeit unwahrscheinlich, ja, sogar surreal schien. Ich durfte nie aufgeben. Niemals... "Mensch." "Huh?" Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch. Sesshoumaru stand nach wie vor vor mir - mit demselben distanziert-kühlen Gesichtsausdruck wie immer. "Wir gehen." Damit drehte er sich um. "Wa-was?! Wohin denn?" "Folg mir." Mehr schien er nicht gewillt zu sagen. Und ebenso wenig schien er gewillt zu sein, mich hier zu lassen. Also folgte ich ihm, bevor er mich mitschleifen konnte. Ich musste mich anstrengen, um mit ihm Schritt halten zu können, dabei schien er langsamer zu laufen als ich. Das musste etwas mit seinen Kräften als Youkai zu tun haben, hundertpro! Na ja. Und plötzlich standen wir im Freien. Ich blinzelte verblüfft. "A-aber... was..." "Du wirst mich heute auf meinem Rundgang durch meine Ländereien begleiten." "Ja, aber... aber warum? Sonst war er doch auch nicht so nett, warum nahm er mich jetzt also mit raus und machte mir so ein Angebot?! "Stell meine Geduld nicht auf die Probe." Um Sesshoumarus Füße bildete sich lautlos eine kleine Wolke, die ihn sanft in die Luft hob. Er blickte mich abwartend an. Verdammt, was sollte ich tun? Der Ausdruck in Sesshoumarus Augen verhärtete sich wieder gefährlich, also beschloss ich, noch einmal nachzugeben. Meine Güte, hatte ich heute meinen gnädigen Tag, oder wie? ...Aber zugegeben, eigentlich interessierte es mich schon ein bisschen, wie groß sein Reich wirklich war... Aber war erwartete Sesshy jetzt von mir? Kopfstand machen und wie ein Huhn gackern? ...Eher nicht. Ohne genau zu wissen, wie, fand ich mich eine Sekunde später neben Sesshoumaru auf diesem Wolkenteil wieder. Seltsamerweise war es schön fluffelig weich... fast wie ein Fell... Ich kniete. Darauf schien Sesshoumaru zu bestehen. Eigentlich ging mir das ziemlich gegen den Strich, dieses Geknie sah nach Schwäche aus - aber als Sesshoumaru seine Wolke plötzlich hoch in die Luft dirigierte, war ich doch schon ziemlich froh, N-I-C-H-T zu stehen. Die Höhe, in der wir jetzt waren, war mir definitiv zu hoch. Am Liebsten hätte ich mich irgendwo festgehalten, aber das konnte ich nicht. Den Triumph wollte ich ihm nicht gönnen... aber es war so hoch, und ganz anders als bei Kirara... Die Landschaft zog rasch vorbei. Wälder, Hügel und Seen lagen friedlich unter uns, und so langsam entspannte ich mich ein wenig, atmete nicht mehr ganz so flach. "Hast du etwa Höhenangst?" spöttelte der Youkai plötzlich und ich zuckte leicht zusammen. "N-nein, wieso?" log ich ohne rot zu werden und vermied es, einen Blick in die tiefe Schlucht zu werfen, die wir gerade überflogen. "Wie lange willst du dich noch belügen?" es klang leicht amüsiert. Ich hob den Kopf nicht. "Ich belüge mich nicht." "Doch, das tust du." Schweigen. Noch immer flogen wir. Bis Sesshoumaru wieder das Wort ergriff. "Meine Ländereien erstrecken sich über mehrere Tagesflüge in dieser Geschwindigkeit." "...Wie behältst du die Kontrolle darüber? Du kannst doch nicht überall sein." "Normalerweise bin ich schneller." entgegnete er daraufhin nur. Toll. Und das bedeutete im Klartext? "Wie schnell? Ich meine, das ist ja nicht wenig an Land, und - WHOA!!!" Ich verlor das Gleichgewicht, als sich die Wolke ruckartig zur Seite bewegte und merkte, dass ich fiel. Am Rande registrierte ich, dass uns ein riesiger schwarzer Schemen nur knapp verfehlt hatte. Es musste ein Youkai sein... er lachte grausam und zielte erneut. Auf wen? Auf Sesshoumaru? Auf mich? Es ging alles so schnell, die Erde raste auf mich zu, ich würde auf dem Boden zerschellen wie ein rohes Ei... ...keine besonders appetitliche Vorstellung, zugegeben. Aber ich konnte nichts tun. Es war aus... Ich wurde mitten im Flug abgefangen und fest an jemanden gepresst. Der Boden kam zwar immer noch näher, aber ich wusste nun, dass der Fall kontrolliert war. Aber wer...? Dann traf es mich: Sesshoumaru! ER hielt mich hier fest! Eine Sekunde später landete der Youkai und setzte mich unsanft ab. Dann drehte er sich wortlos um. Erst jetzt erfasste ich die Situation. Um uns herum standen drei riesige Wesen, deren Schulterhöhe gut auf Baumhöhe lag. Rotglühende Augen und schwarzes Fell knurrten und grollten sie uns bedrohlich an. Hätte ich nicht schon auf meinen vier Buchstaben gesessen, hätte es mich vermutlich jetzt hingesetzt. Adrenalin wollte durch meinen Körper rasen, wollte mich zur Panik verleiten, aber ich versuchte, ruhig zu bleiben und konzentriert zu Atmen. "Sesshoumaru, Herrscher über die Westlichen Länder!" grollte einer der drei Youkais plötzlich. "Bereite dich auf deinen Tod vor!" Angespannt blickte ich zu Sesshoumaru. Was würde er jetzt tun? "Rühr dich nicht von der Stelle, Weib." Er blickte mich nicht einmal an, als er das sagte. Dann zog er gelassen eines seiner beiden Katanas. Eine Sekunde später war er verschwunden, und die anderen Youkais rasten ebenfalls los. Ich konnte keine Einzelheiten erkennen, dafür ging alles zu schnell. Das Nächste, was ich mitbekam, war, wie einer der drei Angreifer in mehreren Stücken zu Boden ging und nebenbei noch einige Bäume umnietete. Sein Blut floss über die Erde, ich konnte es sehen - und riechen. Youkaiblut... wie damals... Gerade noch rechtzeitig schüttelte ich die lähmenden Erinnerungen ab und sprang beiseite. Der zweite Youkai schlug hart auf dem Boden auf und rutschte noch ein Stück, bedachte mich mit einer Erdfontäne. In seiner Schulter klaffte ein schwelendes Loch wie von einer Säureverletzung, doch er ignorierte es und sprang wieder auf, um weiterzukämpfen. Und Sesshoumaru? Wo war Sesshoumaru?! Ein ruckartiges Aufleuchten und ein lautes Knallen zeigten mir, wo er war - beziehungsweise wo er sich vor 0,127 Sekunden noch befunden hatte. Jedenfalls hatte er die Energiepeitsche eingesetzt... bedeutete das, dass er die Youkais nicht einfach so besiegen konnte? Wie auf ein Stichwort hin ging der zweite Youkai zu Boden - tot. Blieb also nur noch einer... Für einen Moment stand die Zeit still. Sesshoumaru und der Youkai standen sich reglos gegenüber, schweigend. Die Atmosphäre knisterte vor drohender Spannung. Die Ärmel von Sesshoumarus Kimono zeigten ein paar neue Lüftungsschlitze, aber sowohl er selber als auch sein Gegner zeigten kaum Anzeichen von Verletzungen. Das bedeutete wohl, dass der andere Youkai ebenfalls sehr stark war und trotz dem Tod seiner Komplizen weiterkämpfte. Er schien Sesshoumaru wirklich zu hassen... "Übrigens..." begann der schwarze Youkai mit einem hinterhältigen Tonfall "Es stimmt also tatsächlich, was die Gerüchte sagen: Der große Sesshoumaru-sama tritt wahrhaftig in die Fußstapfen seines Vaters - in allen Dingen!" Sesshoumarus Augen verengten sich kaum merklich. "Man sagt, er hätte sich wie sein Vater ein Menschenweib ins Haus und ins Bett geholt." Na, aber jetzt schlug es dreizehn Komma fünf! WIE BITTE?!?! Das war doch nicht zu glauben, da-das war unfassbar! Sesshy schien die Sache genauso zu sehen, jedenfalls knurrte er leise, als der Youkai hämisch lachte. "Was ist, hab ich etwa recht?" Die Augen des Youkai-Lords färbten sich glühend rot und ich hatte plötzlich ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache. Ich kannte dieses Zeichen bei Sesshoumaru, und es war alles andere als ein gutes Zeichen. Der fremde Youkai hatte Sesshoumarus wunden Punkt gesucht und erfolgreich gefunden: Seinen Hass auf Menschen - von Rin einmal abgesehen. Wieder kam auf einmal dieser seltsame Sturmwind auf, wehte mich fast um. Sesshoumaru verschwand in einem hellen Leuchten, verformte sich. Eine Lichtkugel schoss von der Stelle hoch, an der er eben noch gestanden hatte, zischte ein paar Mal hin und her, so, als wolle sie Kraft sammeln und raste dann zurück zum Boden. Ein greller Lichtblitz explodierte und ich hielt die Hand schützend vor meine Augen. Was ging hier vor?! Als ich wieder etwas sehen konnte, erstarrte ich. Anstelle von dem Sesshoumaru, den ich kannte, stand dort nun ein gigantisches Wesen, das entfernt an einen Hund erinnerte. Seine Augen glühten rot, sein schneeweißes Fell schien ständig in Bewegung zu sein und er knurrte bedrohlich, so laut und gefährlich, dass ich in diesem Moment die Angst in meinem Inneren ganz deutlich spürte. Am Liebsten wäre ich ja einfach getürmt, aber wenn ich rannte, zog ich vielleicht ihre Aufmerksamkeit auf mich. Verdammt... "Endlich zeigst du deine wahre Form, Sohn des Verräters!" Das... das war Sesshoumarus wahre Form?! Das hieß, ich hatte bisher immer nur eine Schreinform gesehen, und dieses... dieses Etwas war der echte Sesshoumaru?! Hochtoxischer Geifer tropfte zu Boden, löste alles auf, worauf er traf, giftige Dämpfe stiegen auf. Ich stand zwar noch gute einhundert Meter von den beiden weg - aber das war zu wenig. Bei diesem geringen Abstand lief ich Gefahr, schneller abzukratzen, als ich "Youkai" sagen konnte. Aber weg konnte ich nicht. Jedenfalls nicht mehr rechtzeitig. "Gib deine Ländereien auf." forderte der feindliche Youkai. "Wir haben beschlossen, dass der Sohn eines Menschenfreundes, der selber mit Menschen kollaboriert, nicht würdig ist, über ein so großes Reich zu herrschen!" Sesshoumaru in seiner wahren Form knurrte. "Erst recht nicht, wenn er sich selber mit einem niederen Menschenweib -" Weiter kam er nicht. Sesshoumaru sagte nur ein Wort. "Stirb." Und dann stürzte er sich auf ihn. Die nächsten Sekunden - oder waren es Minuten? - erlebte ich wie in Zeitlupe. Ein heftiger Kampf entbrannte, als die beiden Youkais knurrend und heulend aufeinander losgingen. Alle Vernunft schien von ihnen abgefallen zu sein. Jetzt, im Blutrausch, konnte sie wohl nichts und niemand mehr stoppen... Der dunkle Youkai, der vorhin noch so die Klappe aufgerissen hatte, steckte nach und nach immer mehr Treffer ein. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit und Brutalität attackierte Sesshoumaru seinen Gegner, nahm in wortwörtlich Stück für Stück immer mehr auseinander. Und dann war es vorbei. Der Youkai lag leblos in einer Blutlache am Boden. Und Sesshoumaru drehte sich zu mir um. Das Blut des anderen klebte an seiner Schnauze und tropfte aus seinem Fell. Er bleckte die Zähne und knurrte mich bedrohlich an. In diesem Moment zerplatzte die Illusion, an der ich mich die letzten Wochen so erbittert festgeklammert hatte. Gegen diesen Mann hatte ich keine Chance. Nie im Leben... Nie... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... So, das war Kapitel 26 - ich hoffe, es hat euch gefallen, und ihr schreibt mir, wenn euch was zum Kritisieren aufgefallen íst ^^ Ich bin für alles offen - hilft mir nur weiter, wenn ich weiß, was für Fehler ich mache! ^.^ Ach ja: Zum Einen möchte ich euch noch meinen Doujinshi-Beitrag für die Leipziger Buchmesse präsentieren (endlich komplett online *gottseidank* X.x). Sicher, es ist nicht perfekt, aber ich würde mich über Kommentare freuen: http://animexx.4players.de/doujinshi/anzeige.phtml?id=4619 Es ist eine Sidestory zum Hauptdoujinshi, den ich gerade angefangen habe zu zeichnen ^^ Zweitens möchte ich nochmals auf den Unbroken-MALWETTBEWERB hinweisen, bei dem ich Cleo, Ketsuei, den Drachen und Co. so sehen möchte, wie ihr sie euch vorstellt! ^.^ Das Ganze läuft noch bis Ende des Jahres, ihr habt also noch etwas Zeit ^_^ Hier der Link: http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe.phtml?id=4882 ^.^ Viel Spaß beim Zeichnen ^_^ Also, man sieht sich beim nächsten Kapitel!!! *alle durchknuffel* Eure Cleo ^.^ [19.10.2003] Kapitel 27 ---------- Holla he! ^^ Das ist das letzte Kapitel vor meinem Urlaub ^^ Da ich es gerade noch in aller Hetze abgetippt habe, wundert euch bitte nicht über eventuell auftretende Rechtschreibfehler ^^ Schuld hat immer die Tastatur ^^" Tastatur: Hey!!! @Kestrel: Freut mich, dass du mir nen Kommi geschrieben hast! *knuffel* Vielen lieben Dank! ^.^ Ich hoff, ich kann Unbroken auf diesem Qualitätslevel halten ^^" @T-Fan: Uhm... na ja, ich denke mal, Unterwäschegarnituren sind in der Sengoku Jidai nicht ganz so einfach zu kriegen, allerdings dürfte sie schon ein bisschen Ersatzwäsche dabeigehabt haben. Natürlich werden die Dinger dann auch mitgewaschen - es sei denn, sie werden vorher mal wieder in irgendeiner halsbrecherischen Aktion geschrottet ^^" Und danke, dass du Unbroken weiterempfohlen hast!!! *hüpf* *freut sich wie ein Honigkuchenpferd* *strahl* ^____^ @Misami: Hilfe, nur langsam ^^" So langsam gerat ich nämlich in Verzug, ich arbeite aber bereits an Kapitel 28 ^^" Zu Chaos² kann ich nur sagen, dass ich es wegen Unbroken in die Warteschlange verbannt habe ^^" Ich hab gemerkt, dass es nicht gutgeht, wenn man bei zuviel gleichzeitig unter Druck steht ^^" *drop* Aber irgendwann werd ich diese Story auch noch fertigkriegen, mein Wort drauf! ^^" @Hrafna: Tjoa... Sess ist eben ein Allround-Talent *gg* Ich denke zwar, dass es für ihn nicht alltäglich ist, aber Frauenkleidung dürfte kein Problem für ihn darstellen (nicht falsch verstehen ^^") @Peru: *knuffl* Nyan, die Synchro ist wirklich mies... wobei ich aber zugeben muss, dass sie teilweise doch schon ganz gute Sprüche rausgehauen haben XD Nur bei Sesshys und Shippous Stimme dreht sich mir immer noch der Magen um X.x" (Also in der deutschen Version ^^") @Taji: Hmm... na ja, sagen wir mal so - Sesshoumaru macht nichts ohne Plan ^_~ Und dass er sie mitgenommen hat... vielleicht wollte er ihr damit wirklich nur zeigen, wie unbedeutend sie ist, wer weiß? Wird uns Mister Unnahbar vielleicht irgendwann später noch enthüllen ^.^ @Naco: Hetz dich doch nicht mit dem Lesen ^_^ Mich freut's jedenfalls immer, wenn ich von euch höre, dass ihr euch irgendwo relaxt hingehockt habt und was von Unbroken oder so durchgelesen habt ^_^ (*hüpft dann immer wie blöd durch die Wohnung* ^^") No panic also, the story goes on XD Und wehe, du hetzt dich! XD *knuffl* @Tearless: Gruslig? *grins* Juhuuuu, es ist mir also gelungen!!! ^_^ Na ja, wer weiß, was unser Youkai-Lord nu vorhat... XD @Rogue: Bla, bla, bla, alles Ausrede XD *grins* Na gut, zugegeben, Beantwortung der Kommis und Nachwort nimmt etwas Platz weg... aber ich lad derzeit nie weniger als 6 Seiten Word hoch ^_^" Was du allerdings zu den Cleo-Sess-Kämpfen sagst, stimmt, fällt mir gerade so auf Oo Na ja, aber es werden auf jeden Fall noch welche folgen *grins* Sind doch beides Sturköpfe... und hey, ich glaub, das mit den Ketten hat er gehört, also lauf besser um dein Leben XD *dich vor Fluffy versteck* @Kasumi: Kurz vor nem Herzinfarkt trifft es wohl ziemlich genau ^^" Aber abwarten und Tee trinken, kann ich dazu nur sagen ^_^ Tjoa, das Youkai-Trio war sowas wie die typische Belegschaft an Besatzungsstatisten: Sie sind nur dazu gut, um zu zeigen, wie ernst die Situation ist und sterben meist noch vor der ersten Werbepause... ...oder so ^^" @Viebi: *knuffel* Klar verzeih ich dir, brauchst dich doch net zu entschuldigen ^^ Lernen is eh (leider) wichtiger, bekomm ich auch oft genug gesagt X.x" @Seiya: Lass dir nur Zeit, Große, und schreib mir mal wieder ne ENS ^_^ Ich würd mich freuen *g* Weiterschreiben werd ich in jedem Fall, komme was wolle! *entschlossen* ...SESSHY! NICHT DIE KONZEPTE VERBRENNEN!!!! O___O""" @Servus: *grins* Na also! ^_^ *gg* Und es freut mich, dass dir die FF nach wie vor gefällt ^_^ @Yatsu: Willkommen im Club! *knuffel* *grins* Freut mich, dass dir Unbroken gefällt - und schöne Grüße an deine lesewütige Freundin ^^ *der mal wink* *g* Und nein, du hast dich nicht verlesen, es heißt tatsächlich "Eure HoHLheit" *grins* Sarkasmus fliegt in dem Kapitel also wieder mal tief *snicker* An Alle!!! So, wie gesagt hab ich mich hier jetzt extra für euch nochmal reingehängt (*ächz*) und hoffe, euch reicht der "Stoff", bis ich wieder da bin ^^ Es sind 8 Seiten Word, also müsste das ne Weile vorhalten XD ...Ach ja... WAS DENKT IHR NUR IMMER ÜBER SESS UND FRAUENKLAMOTTEN?!?! *grins* Enjoy Reading ^_^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 27 - Cleo's POV Wie gelähmt musste ich mit ansehen, wie Sesshoumaru gefährlich knurrend immer näher kam. Das war es. Er würde mich töten... Ich hatte keine Chance... nie gehabt... Was ich hier gesehen hatte, war wohl nur ein Teil seiner ganzen Kraft gewesen... wie stark war er wirklich? Hypnotisiert starrte ich in seine rotglühenden Augen. Als ob das jetzt noch zählte... Ich würde sterben... Aber ich hatte keine Angst. Da war nichts. Rein gar nichts, nur Leere. Hatte er es geschafft...? War ich... gebrochen...? Der Youkai blieb dicht vor mir stehen. Auf einmal erfasste ihn wieder dieses Leuchten, und als sich der Sturmwind gelegt hatte, stand er wieder in seiner menschenähnlichen Form vor mir. Das Blut, das an ihm geklebt hatte, war verschwunden. Ich schauderte schwach, kaum mehr als ein Frösteln. Seine Augen waren kälter als je zuvor... "Es ist vorbei." begann er plötzlich kühl. "Die Exkursion ist für heute beendet." Die Exkursion war beendet... ha, ha... er hatte soeben drei Youkais gekillt, ließ ihn das völlig kalt...?! ...Scheinbar schon. Ohne zu protestieren ließ ich zu, dass ich wie von Zauberhand in die Luft und auf die Wolke gehoben wurde. Die ganze Zeit spürte ich, wie sein Blick schwer auf mir ruhte. Aber ich wagte es nicht, den Kopf zu heben, und den Blick zu erwidern. Ich hätte es nicht gekonnt. Bei Gott, ich konnte es nicht, ich wusste nicht, was passieren würde, wenn ich es tat. Vielleicht hätte ich losgeheult. Vor Wut. Angst. Frustration. Und dann wäre ich endgültig leer gewesen. Keine Tränen, kein gar nichts mehr. Sesshoumaru hatte gewonnen, wozu sich also noch weiter wehren? Es war zwecklos, war vorbei... ich war geschlagen, wehrlos... wo war mein Kampfgeist geblieben? Ach ja, genau - Zuhause in der Zukunft... unter der Bettdecke, wo er hingehörte. Den Flug zurück verbrachte ich apathisch vor mich hin starrend. Ich bekam es kaum mit, wie Sesshoumaru mich aufs Zimmer brachte und wieder ankettete. Als hätte ich noch den Willen dazu, einen Fluchtversuch zu wagen. Es war doch eh sinnlos... Jetzt erst wurde ich mir der vollen Tragweite des heute Erlebten bewusst. Kein Wunder, dass er so locker und arrogant sein konnte. Er konnte sich das locker erlauben, mir dieser Kraft und Schnelligkeit. Und er hatte die ganze Zeit nur mit mir gespielt, nicht einmal ein Tausendstel seiner Kraft eingesetzt. Auch damals, als ich es zurück zum Brunnen geschafft hatte, da hätte er mich locker jederzeit abfangen und sogar töten können. Aber nein, er hatte zugelassen, dass ich meinem Ziel schon zum Greifen nahe war, um meine Hoffnung dann in der letzten Sekunde zu zerstören. Die Male, die ich ihn angegriffen hatte - ich hätte ihn nie treffen können, wenn er es nicht zugelassen hätte. Und das machte es umso schlimmer, damals war ich so stolz gewesen, dass ich ihn getroffen hatte... aber nun... Ich wickelte mich eng in meine Decke und drückte mich in eine Ecke des Bettes. Gegen die kalte Steinmauer gepresst saß ich Löcher in die Luft starrend da. Der Abend kam. Und mit ihm die Dunkelheit. ~*~ Die nächsten Tage verliefen sich wie Sand in einer Sanduhr. Ich bekam es kaum mit. Die meiste Zeit verbrachte ich in meinem Zimmer auf dem Bett sitzend. Gegessen hatte ich schon seit jenem Tag nicht mehr wirklich etwas, nur hier und da einen Brocken dank Sesshys "Überredungskünste". Ein paar Mal hatte ich halbherzige Versuche gestartet, wieder zur Vernunft zu kommen, doch ich war nie wirklich aus dieser drohenden Lähmung herausgekommen. Dazu hielt mich dieser schwarze Strudel zu sehr gefangen, als dass ich ohne Hilfe wieder herausgekommen wäre. Und Hilfe bekam ich keine... ich war sogar obendrein zu feige, es ein für allemal selbst zu beenden. Und das, obwohl das Taschenmesser verlockend kaum eine Armlänge von mir entfernt lag. Ich konnte es nicht... Immer wieder kreisten mir auch die Worte meines dunklen Ichs im Kopf herum. Trotz meiner Stärke war ich schwach, was mir zum Verhängnis geworden war. Hatte sie etwa Recht gehabt...? Hätte ich den Pakt annehmen sollen, den sie mir angeboten hatte? Oder hätte ich mich damit nur noch weiter in Teufels Küche gebracht? Schwer zu sagen... aber sowieso zu spät... Ich hob den Kopf ein wenig, als ich die Tür leise gehen hörte. Aber ich blickte nicht dorthin, wusste ich doch, wer dort stand. "Steh auf und zieh dich an." "..." Wozu denn... Abrupt wurde mir die Decke weggezogen, und ich blickte wider Willen doch zu ihm hoch. Mein Blick traf den seinen. Zum ersten Mal seit Tagen. Ich wusste nicht, wieso, aber irgendwie kam es mir so vor, als würde sich der Ausdruck in seinen Augen leicht verändern. Aber das war Einbildung. "Geh dich baden und komm dann wieder hierher." sagte er gleichgültig und ließ die Decke achtlos zu Boden fallen. "Warum... lässt du mich nicht in Ruhe..." fragte ich leise und senkte den Blick wieder, starrte ins Unendliche. "Du hast dein Ziel doch erreicht... warum tötest du mich also nicht?" "Weil ich meine eigenen Pläne mit deinem wertlosen Leben habe." Wertlos... oh ja... Ich gestattete mir ein trauriges Lächeln. Wie recht er doch hatte... Ich machte keine Anstalten, mich zu wehren, als er mich am Kragen packte und hochzog. Reglos stand ich vor ihm und wartete darauf, dass er seinen Griff um den Stoff des Kimonos löste - was er schlussendlich auch tat. "Geh jetzt." meinte er ruhig und ich ging schweigend an ihm vorbei aus dem Zimmer. Inzwischen fand ich den Weg zur Quelle im Schlaf. Nicht, dass es mich sonderlich gekümmert hätte, wenn ich plötzlich verloren ging. War vielleicht sowieso das Beste... Doch ich kam leider sicher an der Quelle an, zog mich aus und wusch mich. Dann stieg ich langsam in die Quelle. Das warme Wasser umschmeichelte mich, lockerte meine verkrampften Muskeln. Ich machte es mir auf meinem Felsvorsprung gemütlich und starrte aufs Wasser. Lichtstrahlen brachen sich auf der ständig in Bewegung zu stehenden Wasseroberfläche, tanzten in einem komplexen Muster umher. Am Besten, ich fand mich hiermit ab. Vorhin hatte ich die Worte ausgesprochen, vor denen ich mich bisher so sehr gefürchtet hatte. Die Worte, die Sesshoumaru seinen Sieg endgültig bestätigt hatten. "Verdammt..." murmelte ich und holte tief Luft, als ich merkte, wie Tränen mir die Sicht verschleierten. Dann stieß ich mich vom Felsvorsprung ab und ging auf Tauchgang. Überall um mich herum war Wasser. Und es war still, angenehm still. Nur das leise Rauschen und das pochen meines eigenen Herzens waren zu hören. Diese Ruhe... das hatte ich gebraucht. Jetzt fing mein Gehirn wieder an richtig zu arbeiten, trotz des immer weniger werdenden Sauerstoffs. Was ging eigentlich mit mir ab? Ich gab doch sonst auch nicht auf! Gut, das hier war zwar kein Fall von "sonst", aber trotzdem... aufgeben war einfach nicht meine Art... Und wer sagte mir denn, dass ich verloren war, bloß, weil Sesshoumaru x-mal stärker als ich war? Dann musste ich eben andere Wege finden. Wie hatte ich mal in einem Buch gelesen? "Das Stärkste am Menschen ist sein Überlebenswille". Gut. Dann würde ich eben mal testen ob das wirklich stimmte. Nach Luft schnappend tauchte ich auf und schüttelte meinen Kopf. Dann strich ich mir die nassen Haare aus dem Gesicht. Das Brennen in den Augen war verschwunden, und als ich zum Rand der heißen Quelle schwamm und herauskletterte, bemerkte ich, dass mir nicht nur äußerlich warm war... Ich ließ mir Zeit beim Abtrocknen und rubbelte meine Haare so gut wie möglich trocken. Sie waren schon wieder ein Stück auf eine recht unpraktische Länge gewachsen. Ich musste sie mal wieder kürzen... Für heute lagen Kleider bereit, die mir erstaunlicherweise etwas mehr Bewegungsspielraum zugestanden als die Kimonos zuvor. Sie erinnerten mich an meinen Gi, den ich schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen hatte. Ein dunkelblauer Hakama und ein weißer Haori mit blauen Stickereien am Rand lagen ordentlich zusammengefaltet da und schienen nur noch darauf zu warten, dass ich sie anzog. Allerdings... beschäftigte mich eines schon länger. Und zwar: Wem gehörten diese ganzen Klamotten eigentlich? Ich nahm mal kaum an, dass das Sesshys Kragenweite war - und überhaupt; Frauenkleidung? Gut, er hatte ohne Zweifel feminine Gesichtszüge, aber wie eine Transe war er mir nicht vorgekommen. Vielleicht hatten sie ja seiner Mutter gehört...? Nein, ich bezweifelte, dass er mir so etwas anvertraut hätte. Ich war schließlich nur ein minderwertiger Mensch. Außerdem konnte ich mir ebenso nicht vorstellen, dass sie meine Größe gehabt hatte. Aber egal. Besser solche schönen, praktischen Klamotten, als nackt rumzulaufen. Punkt. Ich verließ den Baderaum und schlug den Weg zu meinem Zimmer ein. Doch Sesshoumaru wartete bereits oben an der riesigen Steintreppe auf mich und bedachte mich mit einem prüfenden Blick. Langsam stieg ich die Stufen hinauf und blieb vor ihm stehen, den Kopf nun wieder etwas selbstbewusster gehoben. "Also. Da bin ich." Sein Blick wanderte einmal von Kopf bis Fuß über mich und blieb schließlich wieder an meinen Augen hängen. Dann nickte er. "Komm mit. In deinem Zimmer steht Frühstück für dich bereit." "Ich habe keinen Hunger." "Du hast seit drei Tagen nichts mehr gegessen..." Na und?" "...also wirst du jetzt etwas essen." beendete der Youkai den Satz in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuließ. Ich seufzte leise und nickte nach einer Sekunde. "Na gut." Brachte ja nix, zu verhungern. So folgte ich dem Youkai in mein Zimmer, wo schon ein ziemlich reichhaltiges Frühstück bereitstand. Ich setzte mich aufs Bett und griff nach eines der Schalen und Essstäbchen. Zuerst widerstrebend, dann durchaus immer hungriger begann ich zu essen. Sesshoumaru stand neben der Tür an die Wand gelehnt und beobachtete mich. ...Ich hasste so was... "Setz dich doch, das ist sonst unbequem." sagte ich. "Ich kann ohne Probleme so stehen." "Es ist aber ungemütlich, wenn Leute stehen und man da was tun soll." erklärte ich, stellte meine Schale zurück aufs Tablett und stellte dieses vom Stuhl auf den Boden. Dann schnappte ich mir mein Essen wieder. Was jetzt geschah war mir egal. Das lag jetzt ganz allein bei Sesshoumaru. Als ich leise Schritte hörte, blickte ich auf. Sesshoumaru war langsam näher gekommen und stand nun vor dem Bett. Die Zeit stand still. Und dann setzte er sich auf den Stuhl - ohne mich aus den Augen zu lassen. Wow. Ein Zugeständnis von diesem Youkai... war das vielleicht ein gutes Zeichen? "Sesshoumaru...?" Ein kurzer, Sesshy-typischer Glare. "Sesshoumaru-sama." korrigierte er mich kühl. "..." innerlich verkrampfte ich mich wieder. "Hör mal... ich... wollte... dich bitten, mich noch einmal ins Labyrinth zu bringen!" rasselte ich stockend herunter. Stille. "Wieso?" kam es dann gleichgültig zurück. "Weil... ich da noch ein paar Sachen klären muss..." "Was für Sachen?" "Mich betreffend. Und das, was mit mir passiert." "Nein." Ich widerstand der Versuchung, ein frustriertes "Scheiße!" zu murmeln. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, dass Sess mich an der kurzen Leine hielt... "Bist du fertig mit Essen?" fragte er kühl. "Hai..." "Deine Haare sind auch fast trocken. Kämm dich." Ich stand auf und griff nach meiner Haarbürste, mit der ich versuchte, meine schulterblattlangen Haare zu kämmen. Es ziepte ordentlich, und die Feuchtigkeit machte das Kämmen nicht viel leichter, aber schließlich hatte ich es geschafft und fasste sie zu meinem gewohnten Zopf zusammen, der mir eine gewisse Bewegungsfreiheit erlaubte. Dann drehte ich mich um. "Fertig." Sesshoumaru stand auf. "Dann komm. Du wirst mich heute noch mal begleiten." In meinen Augen flackerte Panik auf. "Muss das sein...?" "Ja." Nahezu willenlos folgte ich Sesshoumaru wieder ins Freie und sah dort Jaken neben einem seltsamen zweiköpfigen Wesen stehen, das offenbar eine Art Reittier war. Es hatte eine schwarze Mähne, aber seltsamerweise eine schuppige Haut - zusätzlich zu seinen nicht zu verachtenden Krallen. Ein - oder besser zwei - Halfter und ein deckenartiger Sattel war ihm umgelegt worden. "Sesshoumaru-sama, Ihr wollt dieses Weib doch nicht etwa mitnehmen?!" entfuhr es dem krötenähnlichen Youkai entsetzt und er wuselte zu seinem Meister. Wie gut, dass er meinen heimlich hinter Sesshoumarus Rücken ausgestreckten Mittelfinger nicht zu interpretieren wusste, und ihn somit nur mit einem verständnislosen Blick quittierte. Sesshoumaru ging ohne Jaken zu beachten an ihm vorbei. "Steig auf." sagte er knapp zu mir. "Jaken, du kümmerst dich um Rin." "A-aber Sesshoumaru-sama!" krächzte der Zwerg entsetzt. Bevor ich protestieren konnte, saß ich auf dem Rücken des seltsamen Wesens, das nun nur noch auf Sesshys Startbefehl zu warten schien. Erst drehte sich der linke Kopf zu mir, dann der rechte, bis mich beide aus dunklen Augen musterten. Ich lächelte schüchtern. Der rechte Kopf schnaubte und schüttelte sich, drehte sich wieder nach vorne, während der linke mich noch eine Weile anstarrte und dann plötzlich zwinkerte, ehe auch er sich wieder nach vorne wandte. Mit Mühe unterdrückte ich ein erleichtertes Grinsen. Sah so aus, als seien doch nicht alle Bediensteten von Sesshoumaru solche arroganten Unsympathen wie er selbst oder Jaken... Es gab einen heftigen Ruck, als sich der Youkai, auf dessen Rücken ich saß, plötzlich vom Boden abstieß, und ich klammerte mich rasch an der Satteldecke fest. Toll - Satteldecke aber kein Sattel. Und das mir, die in ihrem Leben ihre Male auf Pferderücken an einer Hand abzählen konnte. Außerdem hatte dieses Wesen keine Flügel, wie flog es also bitteschön?! Egal! Erst mal war es mir wichtiger, mein Gleichgewicht wiederzufinden. Und zwar SCHNELL! Ich war im Begriff, abzurutschen! Eine starke Hand packte mich am Oberarm, hinderte mich am Fall. Ich wandte kurz den Blick zur Seite und sah Sesshoumaru neben mir herfliegen. Er hielt mich fest und warf mir einen überprüfenden Blick zu. Als er sich sicher sein konnte, dass ich meine Balance wiederhatte, ließ er mich los und flog ein Stück voraus. Klar. Sein Status als Youkai-Lord verlangte dies von ihm... Für einen Moment tauchten Erinnerungen auf, Erinnerungen, die vom Fieber verzerrt, aber dennoch da waren. Seine schlanke, aufrechte Gestalt bei unserer ersten Begegnung in der Hütte ruhig im Stuhl sitzend, die undeutlichen Schemen eines vorbeisausenden Waldes und die Gefangennahme am Brunnen... Die Kette, die mir so manche Probleme bereitet hatte... Und dann, als er mich vor dem Nachtyoukai gerettet hatte... ...Genug jetzt! Ich musste mich wieder auf Anderes konzentrieren... "KAZE NO KIZU!!!" ertönte es plötzlich. Gleichzeitig wurden der zweiköpfige Youkai und ich von einer gigantischen Druckwelle erfasst und durch die Luft geschleudert. Sesshoumaru schien das... was immer es war... mit seinem Schwert abgewehrt zu haben. Ich sah nur noch einen roten Schemen auf ihn zurasen, ehe ich die Schwerkraft an mir zerren spürte. Ich fiel. Schon wieder. Und diesmal konnte mich Sesshoumaru nicht auffangen. Schreien oder nicht schreien? Schreien oder nicht schreien?! Ich kniff die Augen zusammen. Ein Sturz aus dieser Höhe war absolut tödlich. Keine Chance für mich... "Umpf!" Unsanft wurde ich aufgefangen und riss die Augen auf. Beinahe hätte ich losgeschrieen - aber vor Freude. "Hallo, Cleo-chan!" Miroku grinste mich spitzbübisch an und half mir, mich auf Kiraras Rücken aufzusetzen. Ich war noch nie so froh gewesen, ihn zu sehen! Das bedeutete, dass die anderen auch hier waren! "Hier ist deine Rettung!" "Nimm deine Hand von meiner Brust!" knurrte ich, konnte aber meine Freude nicht verbergen. Sie waren da, sie waren wirklich gekommen! Und sie würden mich nach Hause bringen! Miroku tat, was ich ihm gesagt hatte und hielt sich nun wieder an Kiraras langem Fell fest. "Kirara! Los, weg hier!" brüllte er, und die Feuerkatze sauste davon. Gerade noch rechtzeitig wich sie einem abgeprallten Angriff Inu Yashas aus und flitzte gen Boden auf Sango zu, die eben ihren überdimensionalen Bumerang wieder auffing und dann hinter Miroku auf Kiraras Rücken sprang. Shippou war nirgends zu sehen. "Kagome und Inu Yasha kommen hier alleine klar! Wir bringen dich erst mal zur Quelle!" stieß sie hervor. "Gib dein Bestes, Kirara!" So schnell war ich noch nie geflogen. Die Erde sauste so schnell unter mir dahin, dass ich die Augen schließen musste. Fühlte es sich etwa so an, mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit zu fliegen? Vermutlich kam die Geschwindigkeit in etwa hin. Aber reichte sie auch aus, um dem Dämonenlord zu entkommen...? Ich beschloss, dass ich es auf einen Versuch ankommen lassen musste und kuschelte mich enger an Miroku. Der Wind war bei dieser Geschwindigkeit schneidend kalt... ~*~ "Schläft sie?" hörte ich Sango leise fragen. "So halb, denke ich." antwortete der Mönch leise. Ich spürte, wie mich jemand von Kiraras Rücken hob, spürte, wie sich Muskeln unter dem Stoff der Mönchsrobe anspannten. Logisch - Miroku war nicht einmal ansatzweise so stark wie Sesshoumaru, kein Wunder, dass er sich ein bisschen mehr anstrengen musste. Trotzdem lieb von ihm... "Ist schon gut..." murmelte ich und öffnete langsam die Augen. "Danke... kannst mich runterlassen..." Miroku grinste, setzte mich aber dennoch ab. "Schade..." meinte er. "Aber erlaube mir eine Frage, die ich dir beim letzten Mal nicht stellen konnte." "Öh... frag nur..." sagte ich verwundert und blickte den Mönch an, der immer noch ein unwiderstehliches Lächeln zur Schau trug. Plötzlich ergriff er meine Hände. Ich bemerkte erst jetzt, dass seine rechte Hand von einem buddhistischen Handschuh und einem türkisen Rosenkranz umwickelt war. "Möchtest du mein Kind zur Welt bringen?" ... NANI?! "Wa-wa-wa-was zum...?!" Aber bevor ich sonst irgendetwas sagen konnte, ertönte ein lautes 'Whack', und Miroku ließ meine Hände los, rieb sich eine große Beule am Hinterkopf. Sango entspannte sich und schulterte ihren Bumerang wieder. Dann lächelte sie mich an. "Entschuldigung. Er ist immer so, nimm ihn bitte nicht ernst..." "Aber... wieso...?" Ich blickte zu Miroku, der nun aufhörte, über seine Beule zu reiben und seine rechte Hand mit einem Gesichtsausdruck studierte, den ich nur als traurig... und vor allem hilflos identifizieren konnte. Dann lächelte er plötzlich wieder. "Ich bin eben so. Mehr nicht." Mochte sein. Jedenfalls war er ein verdammt schlechter Lügner - zumindest in dieser Hinsicht... "Komm, Cleo." Sango streckte mir die Hand entgegen. "Ich bringe dich noch zu Kaede-sama, bis Kagome und Inu Yasha hier eintreffen." "Okay..." Von Kaede-sama hatte ich bei meiner ersten Begegnung mit ihr nicht sonderlich viel mitbekommen. Nur, dass sie alt, weise, schweigsam, ernst, stur und zu allem entschlossen war. Den Rest hatte ich von Kagome erfahren. So nach und nach buddelte ich alle Erinnerungen an die grauhaarige alte Lady wieder heraus, die mir hier weiterhelfen konnten. Kaede war die Schwester einer Miko namens Kikyou, die von einem Typen namens Naraku - in der Gestalt von Inu Yasha - tödlich verwundet worden war. Jetzt wandelte sie dank irgendeiner Hexe als lebendige Tote umher und benötigte die Seelen anderer Menschen um zu überleben. Einst hatte sie den Shikon no Tama bewacht, der sich nun - mehr oder weniger vollständig - in Kagomes Obhut befand. Jedenfalls war Kaede ebenfalls eine angesehene Miko, wenn auch nicht so stark wie Kagome. "Da sind wir. Kaede-sama? Seid Ihr da?" Sango hielt vor einer Dorfhütte an. Ein paar Augenblicke später erschien eine kleine, alte Frau mit einer Augenklappe und Miko-Kleidung in der Tür. "Sango, willkommen zurück." Kaede nickte der jungen Frau neben mir zu. Ich sah, wie Sango respektvoll den Kopf neigte. "Kaede-sama." erwiderte sie. "Hier ist Cleo." "Wir haben uns schon einmal gesehen." Kaede nickte mir zu und ich verbeugte mich rasch. Hai... damals, als wir Kriegsrat wegen der Entführung von Inu Yasha und Shippou gehalten hatten... aber das schien mir eine Ewigkeit her zu sein... "Komm mal her, mein Kind." Kaede winkte mich her. Ich schluckte. Warum war ich so nervös? Sie blickte mich an, als hätte ich etwas ausgefressen, so wissend... aber was konnte das sein? Geduldig blieb ich vor ihr stehen und wartete, während sie mich musterte. Prüfend. "Wurdest du oft verletzt?" fragte sie unvermittelt. "W-wie?" Ich blinzelte. "Äh... selten war's nicht..." Kaede lächelte. "Keine Sorge, ich sehe zwar so aus, aber ich beiße nicht. Wie fühlst du dich?" "Gut..." ...Nur etwas verfroren wegen dem langen Ritt auf Kiraras Rücken durch diverse Luftschichten, deren Benennung mir in jeder Geographiearbeit eine eins plus eingebracht hätte. "Hmm..." sie ging einmal um mich herum. "Tu mir den Gefallen und greif Sango einmal an." "Äh... Wozu?" fragte ich, obwohl ich mir die Antwort schon denken konnte. "Sango ist stark. Ich möchte, dass du selber siehst, inwieweit sich dein Körper durch Verletzungen verändert hat." Bingo. "Alleine kannst du das nicht so gut wie mit einem Gegner." Ich nickte. "Okay." Kaede nickte Sango kaum merklich zu. Augenblicklich ruckte mein Kopf herum und ich blockte den ersten Schlag, der direkt auf mein Gesicht gezielt hatte, ab. Rasch konterte ich mit einer Kombination aus Schlägen und Tritten, die Sango jedoch allesamt mühelos abwehrte. Anerkennend zog ich die Augenbrauen hoch. Sie war sehr gut. Und ich bemerkte, dass meine Bewegungen langsamer waren, als gewohnt. Ich sprang zurück und verschaffte mir dadurch eine kleine Pause. "Nimm bitte keine Rücksicht, Sango!" bat ich sie. "Wenn ich was abkrieg bin ich selber schuld!" Sango nahm mich augenblicklich beim Wort und ich konnte deutlich spüren, wie sie in ihren nächsten Schlag deutlich mehr Energie reinsteckte, sodass ich ihn nur noch mühevoll abfangen konnte. Ich packte ihr Handgelenk und warf sie mit einer raschen Bewegung über die Schulter. Aber sie landete auf den Füßen, statt auf dem Rücken - wie eine Katze. Wir kämpften weiter. Sango nahm immer noch Rücksicht auf mich, dass merkte ich - auch, wenn sie sich immer wieder steigerte, wenn ich Gefahr lief, mich an ihre Geschwindigkeit und Geschicklichkeit anzupassen. Plötzlich wurde ich durch die Luft gewirbelt, landete auf dem Boden und sah Sangos Hand ausgestreckt auf mein Herz zurasen. bei Körperkontakt erstarrte sie. Wäre das hier ein echter Kampf und auf Leben und Tod ausgelegt gewesen, und hätte sie mit dieser Stichhand tatsächlich zwischen meine Rippen gestoßen, wäre ich jetzt tot, weil mein Herz dadurch geplatzt wäre. Sango lächelte und half mir auf die Füße. "Du hast dich gut geschlagen, Cleo. Aber du hattest sehr geringe Chancen, ich bin es gewohnt, gegen Youkais zu kämpfen, und die sind etwas stärker als du..." erklärte sie und ich schauderte leicht. Ja... stärker... Kaede hob den Kopf. "Du musst wieder regelmäßig trainieren, deine Kraft ist noch da, aber durch die lange Pause wie eingesperrt. In etwa drei Monaten dürftest du so langsam wieder Zugriff auf deine alte Stärke haben." sie räusperte sich. Und jetzt zum Brunnen. Die anderen sind gleich da." "Ist gut." Sango nickte und nahm mich mit Kaede in die Mitte. "Schläft Shippou eigentlich noch?" "Ja." Etwas Rotes sauste plötzlich heran und bremste vor uns ab. Inu Yasha. Kagome sprang von seinem Rücken und umarmte mich stürmisch. "Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat..." murmelte sie atemlos in mein Ohr, ehe sie mich losließ. "Inu Yasha, wir müssen sie zur Quelle bringen, schnell! Dein Bruder wird bald hier sein!" "Ist ja gut, brauchst nicht so zu schreien!" Inu Yasha blickte mich aus seinen leuchtend gelben Augen an. Er hatte fast dieselbe Augenfarbe wie Sesshoumaru... nur waren seine Augen nicht so kalt und gefährlich, sondern eher energiegeladen und warm. Ich sah, wie Kagome wieder auf Inu Yashas Rücken kletterte, und wurde einen Sekundenbruchteil später von dem Hanyou auf den Arm genommen. Wieder sauste die Welt vorbei, bis wir plötzlich vor dem Brunnen anhielten, an dem diese ganze Misere überhaupt begonnen hatte. Hier setzte Inu Yasha Kagome und mich ab. "Kagome, bring sie zurück - er wird gleich hier sein..." "Hai!" Kagome zog mich zum Brunnen. Gemeinsam kletterten wir über den Rand. Von Kagome fest an der Hand gehalten, merkte ich, wie unser Fall schon bald in das bekannte Schweben umschlug, das mich zurück ihn die Gegenwart brachte. Ich kehrte wieder heim... ~*~Zwischenspiel I~*~ Kaede seufzte. "Das arme Kind... ich weiß nicht, was ihr widerfahren ist, aber ihr Ki war bei unserer letzten Begegnung wesentlich stärker. Es muss eine Menge geschehen sein, während Sesshoumaru-sama sie gefangengehalten hat..." "Ein Monat ist eine lange Zeit..." meinte Sango leise. "Ich frage mich, was er ihr angetan hat..." "Das werden wir wohl nur erfahren, wenn sie es uns erzählt. Aber sie wird nicht wiederkehren, dafür sorgt Kagome." Kaede stützte sich auf ihren Bogen. "Es reicht ja schon, dass Kagome zwischen den Zeiten wandeln muss. Cleo hätte erst gar nicht so weit mit in diese Sache hineingezogen werden dürfen. Dennoch..." sie runzelte die Stirn. "Trotz ihrer derzeitigen Schwäche war irgendetwas anders an ihrer Ausstrahlung..." "Inwiefern, Kaede-sama?" Nun trat auch Miroku zu den beiden Frauen. Kaede schwieg kurz. "Ich weiß es nicht." sagte sie dann. "Aber ich habe das dumpfe Gefühl, dass wir - und vor allem auch Cleo - nicht umhin kommen werden, es herauszufinden..." ~*~Zwischenspiel II~*~ Es war zu spät, das wusste Sesshoumaru. Der Wind verriet ihm, dass Inu Yashas Miko und seine Gefangene verschwunden waren. Verschwunden in eine Ferne Zeit, wie man munkelte. Unerreichbar für ihn. Er knurrte leise und wischte sich das Blut von der Wange, das aus einem Schnitt nahe seiner Schläfe drang. Sein Bruder war wohl der Einzige, der auch nur ansatzweise die Chance hatte, ihn ernsthaft zu verletzen. Aber das war zu weit gegangen. Dies hier konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Er würde sie zurückholen... Seine Augen begannen, rot zu glühen. Ein paar Sekunden später brach ein riesiger, hundeähnlicher Youkai durch die Baumkronen. Sesshoumaru, Herrscher über die Westlichen Länder, flog davon, das silbrig-weiße Fell in der Sonne strahlend. Oh ja. Niemand würde es wagen, ihm zu trotzen, nicht einmal sein Bruder oder gar eine Menschenfrau. Niemand... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... So, also dann ^_^ Das wars auch schon wieder für dieses Mal - das nächste Kapitel kommt vielleicht erst Mitte übernächster Woche, je nachdem, wann ich es abgetippt habe (bedenkt, ich komme erst Sonntagabend heim ^^") Ich wünsch euch allen bis dahin ne schöne Zeit, macht't gut und vergesst mich nicht! ^.^ *alle knuffel* Eure Cleo [24.10.2003] Kapitel 28 ---------- Alter Schwede O_O Wisst ihr, Freunde, das hat mich echt umgehauen! Mehr als 20 Kommentare! Ich danke euch - und mittlerweile haben wir auch schon die 200 erreicht!!! Aus diesem Grund und weil ich euch so lange habe warten lassen, ist Kapitel 28 auch etwas länger - nämlich diesmal geschlagene 12 Seiten Word!!! Ich hoffe, ich erwisch jetzt auch bei den Kommentaren jeden von euch Oo Ich kann nur noch auf die erste Seite zugreifen ^^" @Kasumi: Nya, abwarten und Teetrinken XD @Servus: Danke vielmals ^.^ Da kann ich mich wohl ziemlich glücklich schätzen *knuffl* @berit: Stimmt, sowas wie mich vergisst man nur schwer >D~ @Naco: Tiiiief durchatmen XD *g* Wirst ja jetzt lesen, wie's weitergeht ^.^ @Taji: Hmmm... wahrscheinlich wollte er ihr einfach mal zeigen, wieviel Macht er wirklich hat ;-) @yvonne: Danke, danke ^.^ Ich beeil mich mit dem Schreiben =) @Voice: Nich Luft anhalten ^^" Sonst erstickst du mir noch XD @Askath: Hoi und herzlich willkommen!!! *umknuffel* Freut mich, dass dir Unbroken soweit gefallen hat! ^.^ *g* Was die Wortgefechte angeht... die gibt's auch weiterhin ^_^ @Nieoo: Juhuu, Kritik! Sehr wichtig für mich, danke! ^.^ Du hast recht, es kann gut sein, dass ich da hier und da mal etwas übertrieben habe, aber ich bemüh mich, das jetzt wieder auszugleichen ^^" Und was Inu und Co angeht... lass dich überraschen ^^ @Misami: *blush* Waaah, nu hör auf o>..<"), aber ich hoffe ihr verzeiht es mir und lest einfach ^^ Kritik wird gerne zu Herzen genommen ^^ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 31 - Cleo's POV "K-ketsuei...?!" Ich hatte das Gefühl, als hätte man mir plötzlich die Luft zum Atmen abgedrückt; mir wurde schwindlig. "Ich dachte... du wärst tot..." Oh bitte, das durfte nicht wahr sein... Ketsuei lachte leise und stieß sich elegant von der Wand ab. Seine goldenen Augen glitzerten spöttisch im flackernden Schein der Kerze. "So leicht bringt mich nichts um, Mensch." Nein... ich hatte ihn doch eigenhändig umgebracht... er konnte unmöglich noch am Leben sein!!! "Zugegeben, dass ein Mensch mit einem Dolch einen solchen Schaden bei mir anrichten kann hätte selbst ich nicht gedacht, meine Hochachtung - aber wenn du das nächste Mal jemanden umbringst, achte darauf, dass er auch wirklich tot und nicht nur scheintot ist." Noch immer lag dieses berechnende Grinsen auf seinen Lippen. "Damit stellst du ein für allemal sicher, dass derjenige nicht wieder auftaucht, um sich möglicherweise sogar an dir zu rächen..." "Was willst du?" fragte ich, obwohl ich die Antwort schon wusste. Mich umbringen - darauf lief es doch hinaus... "Hmm... was denkst du denn, was ich wollen könnte?" kam eine Gegenfrage als Antwort. "Mich töten." Ich richtete meinen Blick gegen die dunkle Decke. "Fast." Oh, nur knapp daneben gelegen, super. "Dein Tod wird sich etwas hinziehen... damit ich auch etwas davon habe." Sein Grinsen wurde noch etwas breiter, ließ mich Übles ahnen. Ich schauderte, als er seine tödlichen Krallen sanft über die Haut meines Halses zog. "Erinnerst du dich an unsere erste Begegnung? Ich werde zuende bringen, wobei ich unterbrochen wurde. Und dieses Mal kann dich keiner mehr retten - auch nicht dein Sesshoumaru-sama..." "Er ist nicht..." ich unterbrach mich. Protestieren hatte sowieso keinen Sinn... ich war auf mich alleine gestellt und musste zusehen, wie ich hier wieder herauskam... "Wie bist du überhaupt hier in diese Zeit gekommen?" versuchte ich das Thema zu wechseln. "Mit einem Splitter des Shikon no Tama ist das ganz einfach..." hauchte Ketsuei. Ich drehte den Kopf beiseite, verdammt, er sollte mich nicht berühren... aber wenn er einen der Splitter hatte, von denen mir Kagome so viel erzählt hatte... dann musste er jetzt noch stärker als zuvor sein. Ich musste - Stopp. Ich musste ihm den Splitter nicht abnehmen. Ich konnte es nicht. Zumindest nicht derzeit... Wieso war ich überhaupt je so anmaßend gewesen, mir überhaupt eine Rolle in diesem absolut irrsinnigen Szenario aus lebendig gewordenen Mythen und Legenden zuzuschreiben? Das hatte mein Schicksal von vornherein besiegelt... und ich musste jetzt eine bittere Lektion lernen: "Lege dich nie mit Wesen an, die mindestens zehnmal so stark sind wie du". Und diese Lektion forderte ihren Tribut: Mein Leben. Mein Leben. Augenblicklich war ich wieder hellwach, der drohende Schleier der Lähmung war wie weggeblasen. Ich war zwar gefesselt und hatte keine Chance zu entkommen - aber das bedeutete nicht, dass ich kampflos aufgab! Blitzschnell trat ich zu, konnte jedoch nicht einmal ansatzweise so schnell reagieren, wie Ketsuei mein Fußgelenk gepackt hatte, und meinen Fuß nun in einem äußerst unangenehmen Winkel festhielt, der mich scharf die Luft einziehen ließ. "So nicht, meine Liebe!" zischte Ketsuei gefährlich und drückte noch ein bisschen fester zu. "Du hast so oder so keine Chance zu entkommen, also füg dich besser deinem Schicksal, oder es wird nur noch schmerzhafter für dich..." "Nein!" keuchte ich und biss die Zähne zusammen. Fügen kam gleich mit aufgeben. Und ich würde nicht aufgeben... nie wieder. Aufgeben bedeutete Schwäche, und ich war nicht schwach - ich durfte nicht schwach sein! Endlich ließ er meinen Fuß los, nur um meine Haare um seine Hand zu wickeln und meine Ausweichmöglichkeiten dadurch noch weiter einzuschränken. F*ck - ich hätte wirklich zum Friseur gehen sollen! Das hatte ich jetzt davon... Mit einem Finger fuhr er mir von der Schläfe über die Wange, das Kinn, bis hinunter zum Ansatz meines Schlüsselbeins. Wieder breitete sich ein Grinsen auf seinen Lippen aus. "Oh ja... wir werden uns noch ein wenig vergnügen, bevor ich dich umbringe..." Er beugte sich hinunter, und ich begann, mich zu wehren - so stark ich konnte. Knie, Füße, einfach in Bewegung bleiben... nicht aufgeben... Meine Handgelenke begannen unter dem Druck der unsichtbaren Fesseln zu schmerzen, pochten protestierend. Seine Lippen berührten meinen Hals suchten sich langsam, genießerisch ihren Weg über das bisschen freie Haut, das meine Kleidung freigab. Hatte es vorher noch einen auch nur geringen Zweifel über das gegeben, was Ketsuei mit mir vorhatte, so war dieser endgültig aus dem Weg geräumt, als der Nachtyoukai sich nun endgültig über mich kniete und den obersten Knopf meiner Jeansjacke öffnete. Ich merkte, wie Panik meine Gedanken verschleierte. Zu lernen, sich gegen eine Vergewaltigung zu wehren, war eine Sache, aber dieses Wissen auch anzuwenden, war eine ganz andere. Vor allem, wenn man seine Arme keinen Millimeter bewegen konnte. "Ich warne dich - hör auf!" stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Das entlockte dem Youkai nur ein trockenes Lachen. "Du warnst mich?" Sein Gesicht schwebte bedrohlich nahe über meinem, und seine goldenen Augen drohten, mich zu durchdringen. "Ich habe schon bessere Witze gehört, Mensch..." Der nächste Knopf öffnete sich. Wieder versuchte ich, um mich zu treten, drehte und wand mich unter ihm, aber ich hatte keine Chance. "Je mehr du dich wehrst, desto interessanter wird es..." flüsterte Ketsuei grinsend. Mit einem geschickten Trick sorgte er dafür, dass ich meine Beine nicht mehr rühren konnte, und öffnete dann die restlichen Knöpfe meiner Jeansjacke, ehe er sie mir über die Schultern streifte. Spielerisch schob Ketsuei eine Hand unter meinen Oberkörper und hob mich ein Stückchen hoch, während er mir die Jacke auszog, als sei ich eine Puppe. Seltsamerweise ließ das Kraftfeld um meine Handgelenke herum zu, dass er mir die Jacke über die Hände zog, ohne sich auch nur im Geringsten zu lockern. Vermutlich kontrollierte er den Bann... Ich fröstelte, als mir die Luft des Raumes über die von meinem kurzärmeligen T-Shirt nicht bedeckten Arme strich. Sicher, es war eigentlich angenehm warm hier drin, aber in mir war es eiskalt. Ein Teil von mir weigerte sich, die Niederlage zu akzeptieren, selbst dann noch, als der Youkai mein T-Shirt genüsslich zerlegte und die zerfetzten Überreste achtlos zu Boden fallen ließ. Jetzt trug ich oben herum nur noch meinen BH. Unter normalen Umständen wäre mir das nur peinlich gewesen, aber hier... ja, ich merkte nun deutlich, wie diese gefürchtete innere Lähmung von mir Besitz ergriff. So ungefähr musste sich das berühmte Kaninchen vor der Schlange fühlen: absolut ausgeliefert. "Schöne weiche Haut..." flüsterte Ketsuei und strich mit den Fingerspitzen über meine Schultern hin zu meinem Schlüsselbein. Dann beugte er sich wieder herunter, seine Lippen berührten fast wieder meine Haut, als er fortfuhr. "Nun? Wie fühlt man sich denn so hilflos?" Ich schwieg, zuckte nur kurz zusammen, als er sachte in meinen Hals biss, allerdings ohne meine Haut auch nur anzuritzen. Mein Blick richtete sich auf einen Punkt jenseits der Decke. "Wie gut, dass ich auf diesen Trottel und seine Bande gestoßen bin..." fuhr Ketsuei fort. Trottel...? Ach ja, er sprach von Toji. "Was... ist mit ihnen passiert...?" murmelte ich nun doch. "Oh, sie leben noch - schließlich haben sie mir freundlicherweise bei meinen Plänen assistiert. Und außer einigen leichten Knochenbrüchen durch deine Versuche zu fliehen sind sie bei bester Gesundheit." Eine Hand strich über meinen Bauch und ich versuchte noch einmal, mich zu wehren. Vergeblich. Hatte ich jetzt wirklich verloren...? Bisher hatte das Schicksal ja immer noch mal ein Auge zugedrückt, und ich war irgendwie wieder entkommen. Aber diesmal sah es ziemlich schwarz für mich aus. Und irgendwie hatte ich das ziemlich schlechte Gefühl, dass mein Geist abzuschalten drohte und das was mir bevorstand, stoisch zu ertragen. Nein. Nicht mit mir... Irgendwie - wie, wusste ich selbst nicht - schaffte ich es, ein Bein soweit freizubekommen, um den inzwischen wieder mit meinem Hals beschäftigten Ketsuei ein Knie in den Magen zu rammen. Der Effekt ließ zu wünschen übrig - ein kurzes Gerangel, und ich war wieder völlig schachmatt gesetzt. "So nicht..." zischte Ketsuei, aber es klang nicht wütend, sondern amüsiert. Er wusste, dass er mich derzeit unter Kontrolle hatte und genoss es, mir meine Hilflosigkeit zu zeigen. Seine - seltsamerweise angenehm weichen - Lippen suchten sich weiterhin einen Weg über meine Haut und ich schauderte - vor Ekel, wie ich hoffte, denn ich wollte nicht wagen mir vorzustellen, dass mein Körper tatsächlich reagierte - jedoch anders als geplant. "Dein Herz schlägt schneller." sagte Ketsuei, als hätte er meine Gedanken gelesen und strich mit seinen Krallen über meine Seiten, sodass ich zusammenzuckte und zur Seite zu rutschen versuchte. Ich war kitzlig, verdammt noch mal! Aber ich konnte mich nach wie vor kein Stück bewegen, musste zulassen, dass er meine Haut... mich... weiterhin berührte... "Wenn ich dir einen Rat geben darf: Genieß das hier. Es wird deine letzte Nacht überhaupt sein." "Niemals!" stieß ich hervor und fing seinen Blick ein. Nun würde ich seinen Augen nicht mehr ausweichen, wenn ich das tat, war ich endgültig verloren! ,Verliere nie den Augenkontakt mit deinem Gegner' hatte man mir immer wieder eingeschärft, und ich beschloss, dass ich kämpfen musste. "Wie du willst." kam es ungerührt zurück. "Ich werde meinen Spaß haben." Er schob eine Kralle unter den Träger meines BHs und durchtrennte diesen mit Leichtigkeit, entblößte meine Schulter. "Es wundert mich, dass du noch unberührt bist..." sinnierte er weiter und ritzte die empfindliche Haut über meinem Schlüsselbein mit einem Fingernagel beinahe zärtlich an. Sein Blick war genießerisch auf die heiße, rote Flüssigkeit gerichtet, die aus dem haarfeinen Schnitt austrat. Nun ja, sollte das eben ein Kompliment gewesen sein, konnte ich sehr gut darauf verzichten. Wieder schauderte ich, als Ketsuei das frische Blut von meiner Haut leckte - und ganz nebenbei auch noch den zweiten BH-Träger zerschnitt. Mist, gleich war ich das Teil los! Mein Herzschlag wurde immer lauter, sei es aus Angst oder... ja, warum noch...? Aufregung...? ...Erregung...? Nein!!! Deswegen ganz bestimmt NICHT! Dass ich gleich am Oberkörper völlig unbekleidet sein würde, schien auch Ketsuei durchaus bewusst zu sein, denn er schob ein Knie zwischen meine Beine und bewegte es, sodass ich scharf die Luft einsog, und setzte gleichzeitig zu einem letzten "Schnitt" an, durch den ich meinen BH wohl endgültig loswerden würde. Ich schloss nun doch die Augen. Schlagartig verließ mich meine ganze Hoffnung, und obwohl ich solche Stimmungsschwankungen von mir mittlerweile gewohnt war, linderte das nicht den dicken Brocken, der mir schwer im Magen lag. Wenn jetzt kein Wunder geschah, war ich verloren. Dann würde er bestimmt nicht mehr aufhören, mich endgültig... vergewaltigen... und dann umbringen. Meine Güte, es kostete mich meine ganze Überwindung, das Wort zu denken... bisher hatte es mich nie direkt betroffen, ich war solchen Situationen immer mehr oder weniger erfolgreich aus dem Weg gegangen, aber nun... Irgendwann musste es mich ja auch mal erwischen... Nur war mein Problem im Moment, dass - so sehr ich es mir auch wünschte - Wunder nicht auf Bestellung kamen, und scheinbar hatte auch das Glück der Dummen vor, mich dieses eine Mal im Stich zu lassen. Aber hey, was verlangte ich eigentlich? Das hier war keine Geschichte, kein Märchen und auch keine Fiktion in der die holde Jungfer doch noch von einem strahlenden Ritter gerettet wurde. Das hier war die Realität - die mit mir schon erstaunlich viel Geduld gezeigt und immer wieder ein Auge zugedrückt hatte. Aber dieses Mal nicht. Der Stoff gab ratschend nach, schnitt mir am Rücken in die Haut. Noch war ich zwar davon bedeckt, aber bestimmt nicht mehr lange. Sanft strichen die Krallen des Dämons über mein Brustbein, durchtrennten den letzten Rest des Stoffes. Ich fröstelte. Gleich... Plötzlich hielt der Youkai über mir inne. Ich zwang mich, die Augen zu öffnen und sah, wie er zur Tür starrte, angespannt, verärgert, die goldenen Augen voller Hass. Langsam, mit einem Gefühl, als seien meine sämtlichen Wirbel eingefroren, drehte ich ebenfalls den Kopf - und hätte am Liebsten laut gejubelt. Auch, wenn es nur eine Täuschung war, es war einfach nur das, was ich mir am Meisten zu sehen wünschte. Sesshoumaru stand in der Tür und blickte uns kühl an. Aber das war nicht real. Mein Verstand musste abgeschaltet haben. Es gab keine Möglichkeit, wie der großgewachsene, würdevolle und derzeit ziemlich verstimmte Youkai mit den schneeweißen, langen Haaren in meine Zeit hätte kommen können. Es war nur Einbildung. Linderte das vielleicht den Schmerz, der mich erwartete...? Schneller, als ich schauen konnte, sauste Sesshoumaru auf uns zu, gerade noch erkennbar als weißer Schemen mit einer giftgrün leuchtenden Klaue, dann schlug er auch schon zu, den Schlag auf Ketsuei gerichtet. Doch der Schlag ging ins Leere. Von einer Sekunde zur anderen verschwand Ketsueis Gewicht von mir, und Sesshoumarus Giftflaue brannte sich zischend und mit voller Wucht in die steinerne Wand neben mir. Flüssiges, hochtoxisches Gestein spritzte nach allen Seiten hin weg, es würde mich treffen! In Gedanken sah ich schon, wie ich von dem Gift meines Retters nach und nach aufgelöst wurde... Etwas weißes legte sich für eine Sekunde über mich, schirmte mich von den verirrten Teilchen ab. Es war Sesshoumarus Ärmel, den er auch gleich wieder zurückzog, und sich ohne mich eines Blickes zu würdigen umdrehte, um sich um Ketsuei zu kümmern. Seine Augen leuchteten blutrot, und die Luft um ihn herum schien förmlich zu brodeln vor unterdrückter Wut. Ketsuei fauchte wütend und sah Sesshoumaru dann auf sich zurasen. Schneller als ein Wimpernschlag war er durch die nun offene Tür verschwunden, und der weißhaarige Dämonenlord folgte ihm auf der Stelle. Ich war allein. Wie betäubt starrte ich zur Türöffnung, von der ich jetzt deutlichen Kampfeslärm vernehmen konnte. Und ich lag hier. Hilflos. Mal wieder... Plötzlich ertönte ein grauenhafter Schrei, der mir sämtliche Haare zu Berge stehen ließ. Mein Herz hatte sich auch kurzfristig dazu entschlossen, stehen zu bleiben. Es war Ketsuei, der da schrie. Dann herrschte auf einmal Stille. Gespenstische, gnadenlose Stille. Bis plötzlich ein Windhauch ging und eine Gestalt in der Tür erschien. Sesshoumaru. Mit immer noch rot glühenden Augen ging er auf mich zu, Schritt für Schritt, meinen Blick erbarmungslos festhaltend. Ich öffnete den Mund, versuchte etwas zu sagen, aber ich brachte keinen Ton über meine Lippen. Selbst wenn, ich hätte nicht gewusst, was ich sagen sollte. Vor dem Bett blieb der Youkai stehen - und zog eines seiner beiden Schwerter. Wie gelähmt glitt mein Blick die lange, blankpolierte Klinge entlang. Von Rin wusste ich, dass eines seiner Schwerter mich allein durch eine kurze Berührung umbringen konnte, das andere in der Lage war, Tote wieder zum Leben zu erwecken und Verletzungen zu heilen. Nur: welches hielt er da in der Hand? Langsam hob er die Hand mit dem Schwert. Hatte er vor mich umzubringen? Oh ja... dann war ich wenigstens nicht mehr im Spiel... der Joker hatte ausgespielt... Unfähig die Augen zu schließen sah ich, wie er kurz zögerte, und das rote Glühen in seinen Augen sich mit einem leichten Gelbton vermischte, bevor er das Schwert in einer halbkreisförmigen Bewegung auf mich hinabsausen ließ. Der erwartete schneidende Schmerz blieb aus. Statt dessen spürte ich einen Ruck an meinen Handgelenken - und merkte, dass ich sie plötzlich wieder bewegen konnte. Der Zauber war gebrochen. Ich war gedanklich immer noch zu sehr mit dem eben geschehenen beschäftigt, als dass ich Scham hätte empfinden können, halbnackt vor Sesshoumaru zu liegen. Aber so langsam sickerte dieser Gedanke doch in meinen Kopf ein, und ich legte die Arme auf meine Brust. Mit einem verächtlichen Schnauben drehte sich Sesshoumaru um, klaubte mit der Schwertspitze meine gottseidank unversehrte Jeansjacke vom Boden auf und ließ sie in meinen Schoß fallen. "Zieh dich an." sagte er nur kühl. Zögernd streckte ich eine Hand nach meiner Jacke aus. Wenn ich sie anzog musste ich meinen BH fallen lassen, und... nein. Keine Zeit für falsche Scham. Und vor allem: Wozu? Es war doch sowieso nur mein Körper... Mich dennoch von ihm abwendend zog ich mir die Jacke rasch über, ließ den BH auf die schwarz überzogene Matratze fallen, auf der ich die ganze Zeit unfreiwillig gelegen hatte. Der kalte, rauhe Stoff verursachte eine Gänsehaut, die sich über meinen ganzen Rücken und die Arme hinzog, aber das würde sich bestimmt gleich bessern. Mit zitternden Fingern schloss ich die Reihe der Knöpfe wieder, und drehte mich dann zögernd um. Die rauhen Nähte auf der Innenseite scheuerten zwar etwas ungeschickt an gewissen Stellen auf meinem Oberkörper, aber damit konnte ich leben. Wenn das hier die Wirklichkeit war. Wenn Sesshoumaru mich wirklich gerettet hatte. "Steh auf", kommandierte er kühl, "Wir gehen." Ich rutschte vom Bett und stellte meine Füße auf den Boden. Neben mir standen meine Schuhe, nach denen ich nun griff und sie mir anzog, dabei versuchte, das Zittern in meinen Händen zu unterdrücken. Dann stand ich auf, schwankte, blieb stehen... Schließlich, als ich mich einigermaßen sicher auf den Füßen fühlte, nickte ich, ohne zu Sesshoumaru zu blicken. Am Rande meines Sichtfeldes sah ich, wie er sich umdrehte und herausrauschte. Sollte ich ihm wirklich folgen...? Ging dann die Tortur nicht weiter, nur eben auf eine andere Weise? Egal. Einfach nur egal. Mein Blick wurde von etwas größerem angezogen, das neben der Tür stand. Es war meine Tasche mit dem Trainingszeug. Unsicher ging ich herüber und hob sie hoch. Verdammt, ich fühlte mich so schwach! Meine Tasche brachte mich schier wieder aus dem Gleichgewicht, als ich sie mir auf den Rücken hievte und zur Tür hinausging. Ich stand in einem großen Raum, der deftige Spuren von einem kürzlich stattgefundenen Kampf aufwies. Überall lagen beachtliche Trümmerhaufen herum, und an einer Wand klebte etwas Blut. Vermutlich das von Ketsuei. War er tot? Unwillkürlich schauderte ich. Vielleicht... hoffentlich... Unsicheren Schrittes ging ich zu einem etwas größeren Durchgang, der direkt neben einer halb zerschmolzenen Wand lag, trat hindurch und fand mich in einem dunklen Korridor wieder. Wohin jetzt? Es ging nach zwei Seiten weiter... Plötzlich glühten in ein paar Metern Entfernung zwei goldgelbe Punkte auf, und ich schrak zusammen. War er es? War er noch am Leben?! "Hier entlang, Mensch." hörte ich jedoch nur Sesshoumaru verächtlich sagen. Ich widerstand der Versuchung in irres Gelächter auszubrechen. Meine Schreckhaftigkeit war doch nicht mehr normal, oder...? Was war an meinem ganzen Leben eigentlich noch normal...? Nichts, genau. Schweigend folgte ich dem Youkai vor mir, und stand plötzlich im Freien. Es war stockdunkel und im Vergleich zu drinnen sehr frisch, vor allem, wenn man nur noch eine Jeansjacke als Oberteil hatte. Und Jeansstoff kühlte ja bekanntlich ziemlich schnell aus. Überflüssig zu sagen, dass ich zu frieren begann. Um mich abzulenken, folgte ich Sesshoumaru weiterhin. Ich wusste nicht, wo wir waren, noch wie weit es sein würde, auch nicht, was er vorhatte, aber es war mir egal. Die Adrenalinschübe, die mich vorhin noch auf Trab gehalten hatten, wichen einer bleiernen Müdigkeit, überdies begannen die Punkte an meinem Nacken wieder zu schmerzen, an denen ich bewusstlos geschlagen worden war. Irgendwie schaffte ich es, immer wieder einen Fuß vor den anderen zu setzen. Wie spät war es eigentlich? Eine Weile und viele Schritte später vernahm ich das weit entfernte, viermalige Schlagen einer Glocke. Vier Uhr morgens. Eine Zeit, an der ich zur Not immer noch hellwach sein konnte - nur jetzt scheinbar nicht. Warum nur? War das vielleicht wirklich nur ein Traum, und ich lag noch immer in diesem kleinen Raum, zusammen mit Ketsuei, und mein Geist halluzinierte sich was zusammen, nur um sich nicht der Wirklichkeit stellen zu müssen? Ich wusste es nicht. Scharfer Schmerz ließ mich kurz zur Besinnung kommen. Anscheinend war ich ausgerutscht und zu Boden gegangen. Meine Knie und Handflächen brannten. Konnte ich nicht mich nicht einfach hierhin legen und liegen bleiben? Nein... das konnte ich nicht. So schnell es mein Gleichgewicht zuließ, kam ich wieder auf die Beine, streifte mir die kleinen Kiesel und Dreckteilchen von meinen Händen und der Jeans. ,Halte deinen Blick etwas höher und du wirst immer wieder auf die Beine kommen', hatte man mir beigebracht. Und tatsächlich, es war etwas Wahres dran. Schließlich stand ich immer wieder auf... ...aber meine Tasche stand immer noch auf dem Boden. Gerade bückte ich mich, um sie wieder hochzuheben, als eine andere Hand sie ergriff und hochhob. Verwirrt hob ich den Blick und sah in Sesshoumarus Gesicht. "Mit deinem Gepäck bist du zu langsam." sagte er schneidend. "Schaffst du es noch bis zum Brunnen dieser Miko?" Brunnen... er wollte mich also tatsächlich wieder mit in die Vergangenheit nehmen... Stumm schüttelte ich den Kopf, kniff die Augen zusammen. Ich wollte nicht, wollte nicht schon wieder meine Zeit verlassen! Hier hatte ich genügend Ärger am Hals, da musste ich mich nicht erneut in die Höhle des Löwen - pardon: Hundeyoukais wagen. "Will nicht..." flüsterte ich heiser. "Das tut nichts zur Sache." war die knappe Antwort. "Komm endlich." "Nein..." "Osuwari." Hart wurde ich zu Boden gerissen, schlug auf dem nachtschwarzen Asphalt auf. Glücklicherweise nicht mit dem Kopf... Ich rollte mich auf den Rücken, nachdem die Schmerzen abgeklungen waren. Über mir waren hier und da vereinzelt Sterne zu sehen... Ja, in der Tat hatte ich die Kette inzwischen völlig vergessen gehabt, und auch Ketsuei schien keine Probleme damit gehabt zu haben, mich mit dem Teil flachzulegen. Unsanft wurde ich an meiner Jacke gepackt und wieder auf die Beine gezogen. "Ihr Menschen seid so erbärmlich schwach..." knurrte Sesshoumaru dicht an meinem Ohr, ehe er leicht in die Knie ging, mich packte und mir nichts dir nichts über seine linke Schulter warf. Meine Zähne klackten aufeinander, ich schmeckte einen Hauch von Blut. Hatte mir wohl auf die Zunge gebissen. Ohne mich zu wehren, ließ ich meine Arme einfach herabhängen. Für irgendwelche großen Aktionen war ich sowieso zu schwach... Ich spürte, wie Sesshouamru kaum merklich seine Muskeln anspannte, dann entfernte sich der Boden plötzlich rasend schnell von meinem Gesicht, zischte unter mir dahin, dass mir schwindlig wurde. Zur Sicherheit, um nicht aus Versehen an seine Schwerter zu kommen, schob ich seine wehenden Haare vorsichtig beiseite und vergrub meine Finger in dem weichen Stoff seines Haoris. Die kühle Nachtluft umschmeichelte mich, ließ mich schaudern, strich mit zärtlicher Schärfe über meine Haut... aber es war mir egal. Ich schloss die Augen und blendete damit endlich das schwindelerregende Bild der unter mir vorbeiziehenden Stadt aus. Müdigkeit ergriff von mir Besitz, und schaffte es sogar meine Gedanken soweit einzulullen, dass ich das ständige Auf und Ab von Sesshoumarus rasanten Sprüngen nur noch am Rande mitbekam. Wieder einmal war ich in seinen Händen gelandet... wie sagte man doch so schön? "Vom Regen in die Traufe"? Plötzlich wurde Sesshoumaru langsamer und blieb schließlich ganz stehen. Verwirrt öffnete ich meine Augen ein Stück, wurde aber einfach unsanft abgesetzt, ehe ich auch nur Anstalten machen konnte, mich neu zu orientieren. Also saß ich auf hartem Steinboden. Unter meinen Fingern spürte ich Steinplatten, wie sie zu Gartenwegen gehörten. Ich hob den Kopf - und erstarrte. Vor meinen Augen stand mein eigenes Haus! "Aber..." flüsterte ich sprach- und ratlos. Was sollte das? Plante er etwas? Sesshoumaru blickte mich eisig von oben herab an. "Ich gebe dir noch eine Nacht in deinem Zuhause. Öffne die Tür." Verwirrt rappelte ich mich auf. Woher dieser Sinneswandel? Aber ich beschloss, besser nicht zu fragen, nicht, dass er es sich plötzlich anders überlegte. Aus meiner Trainingstasche, die ich ihm abnahm, förderte ich einen Schlüssel zutage mit dem ich die Haustür öffnete und dann fröstelnd in den kalten Flur trat. Sesshoumaru folgte mir auf dem Fuße, schloss die Tür hinter sich. Als ich das Licht anknipste, knurrte er ungehalten und kniff die Augen zusammen. "Was tust du?" fragte er gereizt. "Ich... hab das Licht eingeschaltet..." murmelte ich. Klar. Bei ihm gab es so etwas ja nicht... Ein weiteres Knurren. "Sag mir besser vorher bescheid." Ich nickte nur stumm und schleppte meine Tasche ins Bügelzimmer, wo ich meinen Anzug zum Trocknen aufhängte. Er war immer noch feucht von meinem Schweiß... Dann schleuderte ich meine Schuhe an ihren Platz und ging in die Küche. Ich hatte solchen Durst... Irgendwie schaffte ich es auch, mir ein Glas Wasser einzuschenken, ohne die Flasche fallen zu lassen und trank es in kleinen Schlucken aus. Als ich mich herumdrehte, ließ ich es vor Schreck fast fallen. Sesshoumaru stand in der Küchentür und blickte mich mit seinem undurchdringlichen Blick an. Unnachgiebig. Und ohne dabei zu enthüllen, was er gerade dachte, ein Meister des Schweigens... "Kann ich... kann ich dir was zu trinken... oder zu essen... anbieten...?" fragte ich leise. "Ich esse keine menschliche Nahrung." kam es verächtlich zurück. Na ja, was hatte ich auch anderes erwartet? "Okay..." Nervös stellte ich das Glas auf die Anrichte, befeuchtete meine Lippen. "Ich... schätze mal... ich sollte mich bedanken..." murmelte ich. Keine Antwort. Nun richtete ich den Blick zum ersten Mal wieder bewusst auf Sesshoumaru, sah ihm direkt in die Augen. "Du hast mir schon wieder das Leben gerettet. Warum?" "Weil ich derjenige sein werde, der dich unterwirft. Niemand sonst." erklärte Sesshoumaru nach einer Sekunde kühl. Ich nickte. "Ah... dachte ich mir... was..." es kostete mich einen tiefen Atemzug, um die Frage zu stellen "Was ist aus Ketsuei geworden?" "..." "Ist er... tot...?" Augenblicklich huschte ein Schatten über Sesshoumarus Gesichtszüge, seine Augen verfinsterten sich. "Nein." sagte er mit einem beinahe grollenden Unterton. "Wenn dieser Schwächling in einer Sache gut ist, dann im Weglaufen." "...Oh..." Schweigen. Schließlich überwand ich mich und wagte es, zur Tür zu gehen - in der Sesshoumaru gerade stand. "Danke." sagte ich knapp und drängte mich an ihm vorbei. "Ich geh jetzt Duschen. Solltest du etwas brauchen, bedien dich, aber halt dich von Knöpfen aller Art fern - sie könnten selbst für einen Youkai unangenehm sein..." Ohne eine Antwort abzuwarten, schlurfte ich die Treppen nach oben in mein Zimmer, um mir ein paar frische Sachen zu holen. Müde griff ich nach der Türklinke, verfehlte sie einmal und öffnete die Tür dann doch. Das Licht ging nach einem Griff zum Lichtschalter an und ich begab mich zum Schrank, öffnete ihn. Mein suchender Blick irrte über die fein säuberlich gefalteten Stoffteile, meine Hände griffen schließlich nach einem blauen Pyjama. Ich schloss die Tür und drehte mich um, zögerte, als mein Blick aufs Bett fiel. Mit ein paar zögernden Schritten trat ich darauf zu, bis ich direkt davor stand. Meine Knie berührten das Holz des Bettkastens, und schließlich gab ich dem Drang einfach nach und krabbelte auf die weiche Decke, kauerte mich im Sitzen gegen die Wand. Mein Blick war auf einen Punkt jenseits des Zimmerbodens gerichtet. Erst jetzt wurde ich mir der vollen Tragweite dessen bewusst, was mir beinahe widerfahren war. Noch immer konnte ich seine Fingerspüren, die über meine Haut strichen, die nahezu erstickende Nähe... Ich unterdrückte ein Würgen und schlang meine Arme enger um mich. Meine Augen schlossen sich, wollten das ausschließen, vor dem ich nun zu fliehen versuchte, aber es gelang nicht, im Gegenteil: Die Bilder kehrten mit immer erschütternderer Heftigkeit zurück, umschlichen mich wie ein höhnisch lauerndes Raubtier, das nur darauf wartete, mich zu holen... Ein Schauer durchlief, als meine Gedanken ungewollt wieder zu dieser Sache zurückkehrten. Warum nur fühlte ich mich so... beschmutzt... obwohl an sich nichts passiert war? Warum? Konnte mir das mal jemand verraten? Wenn ich so mit geschlossenen Augen dasaß, konnte ich es förmlich immer noch spüren, Ketsueis Gewicht auf meinen Beinen, sein heißer Atem, seine unaufhaltbaren Hände, die sich ihren Weg über meine Haut suchten... Erst nach einer ganzen Weile merkte ich, dass etwas Heißes über meine Wangen lief. Der salzige Beigeschmack von Tränen ließ mich schwer schlucken. So weit war es also schon gekommen: Ich heulte wie ein kleines Baby. Aber egal was ich auch tat, ich konnte es nicht aufhalten. Egal wie ich es versuchte... Aus dem Beben, das mich erfasst hatte wurden mit der Zeit unterdrückte Schluchzer. Ich konnte nicht mehr. Wollte vielleicht auch nicht weitergehen. Schon einmal war ich am Aufgeben gewesen, diesmal war es wahrscheinlich endgültig. Mein Ausstieg aus diesem ganzen... "Spiel"... war mehr als dringend nötig. Egal wie... und um welchen Preis. Doch konnte ich das wirklich? Einfach alles hinter mir lassen? Nein. Das war unmöglich. Ich war hier gefangen - festgehalten in einer mir bekannten und doch auf einmal erschreckend veränderten Welt, umgeben von Leuten, die mehr Macht hatten, als ich mir je hätte vorstellen können. Nicht einmal mehr an Sal konnte ich mich wenden - da ich vermutlich in ein paar Stunden schon wieder in Sesshoumarus Ländereien weilen würde... Die Tränen flossen nach wie vor ungehindert über meine Wangen, und ich machte mir inzwischen nicht mehr die Mühe, sie zu unterdrücken. Das Gesicht in den Stoff meiner Jeansjacke vergraben ließ ich mich einfach treiben, verlor mich bald in drückenden Gedanken, hier und da unterbrochen von meinen leisen Schluchzern. Wie erbärmlich... Erbärmlich... und... menschlich... ~Zwischenspiel~ Goldene Augen fixierten die dunkle Holztür und die große Gestalt hielt inne, eine Hand dicht über der Türklinke schwebend. Zuerst hatte er es nur für Einbildung gehalten, als er glaubte, kaum hörbare Laute aus dem Zimmer des Menschenmädchens zu vernehmen, doch als er aufgestanden und lautlos die Treppe hochgegangen war, stellte er fest, dass er sich nicht geirrt hatte. Sesshoumarus feine Nase hatte ihm wenige Schritte vor der Tür einen salzigen Geruch zugetragen, den er nur zu gut kannte. Tränen. Er kannte menschliche Tränen. Rin weinte manchmal, wenn sie hinfiel, aber sie hörte sofort damit auf, wenn er es ihr befahl - aber das hier war anders. Das Mädchen im Zimmer hatte keine sichtbaren Wunden davongetragen, zumindest nicht von ihm. Der Youkai wusste nicht, was ihn mehr störte: Dass sie wegen diesem anderen Schwächling weinte, oder dass sie überhaupt weinte. Seine Lippen kräuselten sich verächtlich. Menschen... Sollte er zu ihr hineingehen und ihr sagen, dass sie sich endlich ruhig verhalten sollte? Sein fluffeliger Schwanz zuckte kurz verärgert, als er wieder einen der leisen, kaum hörbaren Schluchzer hörte. Eins musste man ihr lassen: Sie hatte Stolz und weinte nicht vor ihm, sondern dort, wo es niemand sehen konnte... Ganz, ganz langsam zog Sesshoumaru seine Hand zurück, betrachtete die Tür noch ein paar Sekunden mit einem unergründlichen Blick und verschwand dann genauso lautlos wie er gekommen war über die Treppe in den unteren Bereich des Hauses... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... Nochmals entschuldigung, dass es so lange gedauert hat ^^" Derzeit arbeite ich noch an einem kleinen Special zu Unbroken, das ich hoffentlich bald hochladen kann! Ich hoffe, ihr bleibt mir treu! ^.^ *alleknuddel* Eure Cleo [13.01.2004] Kapitel 32 ---------- So, da bin ich - nach langer Zeit - endlich wieder. Es tut mir leid, dass ich das neue Kapitel erst jetzt hochlade, die PC-Probleme hatten mir zweimal für je einen Monat den PC außer Gefecht gesetzt und ich konnte nicht mal mehr abtippen, aber jetzt hab ichs geschafft X.x" *ächz* Dieses Mal ist das Kapitel länger als die vorherigen, geschlagene 29 Seiten Word, ich hab mich trotz allem für euch ins Zeug gelegt und hoffe, dass die Länge des Kapitels eine kleine Entschädigung für euch ist. Derzeit arbeite ich handschriftlich an Kapitel 34... ^^" Weil ich jetzt erst mal die nächsten 2 Wochen auf Praktikum bin, gibt's bis dato auch erst mal keinen neuen Teil XD *ist in nem französischen Kindergarten* Wünscht mir Glück - ich bin ne Niete in dieser Sprache ^^" So, und jetzt nochmal Entschuldigung und ENJOY READING!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~Unbroken~*~ Kapitel 32 - Cleo's POV Ein schrilles und unnachgiebiges Piepsen riss mich etwa zwei Stunden später aus einem flachen, traumlosen Schlaf. Ich öffnete die Augen und stellte fest, dass ich immer noch gegen die Wand gelehnt dasaß. Seltsamerweise war ich hellwach - zumindest geistig. Bei meinem Körper war ich mir da nicht so sicher... dem Gefühl nach konnte er mir jede Sekunde wegklappen... Gleich nach dem ersten Blinzeln waren meine Erinnerungen an heute Nacht wieder da. Jedes Detail... Ich schauderte. Zu schade, dass mir dieses Mal kein Fieber diese Bilder nahm... oder sie zu etwas noch schlimmerem verzerrte, je nachdem. War mir ja auch schon einige Male widerfahren... Mit einer Gänsehaut stellte ich fest, dass mir trotz der Jahreszeit recht kühl in den Sachen war, die ich immer noch trug... und das, obwohl ich sie so schnell wie möglich hatte loswerden wollen. Mein Pyjama lag immer noch unberührt neben mir auf dem Bett. Zuerst mal eine Dusche zum Wachwerden, und dann irgendetwas, das meinen ausgelaugten Körper endgültig auf Touren brachte. Mal überlegen... war ich schon verzweifelt genug, um zum Kaffee zu greifen? Gedankenverloren rutschte ich von meinem Bett hinunter und torkelte zum Schrank, angelte mir frische Klamotten heraus und warf einen Blick aus dem Fenster, durch das sich die ersten Strahlen der Morgensonne schoben. Heute war Montag... ...mal schauen, ob der Tag genauso horrormäßig werden würde, wie es alle Tage bei mir zu sein pflegten. Zumindest, seit ich damals beschlossen hatte, mich mehr mit Kagome anzufreunden. Leise öffnete ich meine Zimmertür und ging in das Badezimmer am Ende des Flures, verriegelte die Tür hinter mir. Endlich konnte ich meine Sachen ausziehen, nicht nur wegen ihnen fühlte ich mich so... beschmutzt. Als der Kleiderhaufen in den Wäschekorb wanderte und ich nackt im Badezimmer stand, fühlte ich mich schon ein bisschen besser. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, das an meinem Hals keine Spur mehr von den haarnadelfeinen Schnitten zu sehen war, die mir Ketsuei vergangene Nacht zugefügt hatte. Welcher Macht auch immer ich den Umstand zu verdanken hatte, dass meine Wunden schnell verheilten, ich war gottfroh darum. Nach einer weiteren Minute der Musterung putzte ich meine Zähne und stieg unter die Dusche, ließ das Wasser auf mich herabströmen. Es tat gut, den unsichtbaren Schmutz abzuwaschen, den ich auf mir zu fühlen glaubte, und nach und nach wich auch die Anspannung von mir. Das Wasser lockerte meine verkrampften Muskeln und mir entkam ein erleichterter Seufzer. Ja, so war es doch schon viel besser... Erfrischt und etwas wacher angelte ich ein paar Minuten später nach meinem Handtuch, rubbelte mir kurz über meine nassen Haare und wickelte es dann um meinen Körper. Gedankenverloren malte ich ein Smiley in den Nebel, der sich auf der Fensterscheibe niedergelassen hatte und öffnete dieses daraufhin einen spaltbreit, um die Feuchtigkeit hinauszulassen. Dann trocknete ich mich ab und schlüpfte in meine frischen Klamotten. Fertig angezogen schlich ich die Treppe leise herunter. Vielleicht aus Gewohnheit, vielleicht auch nur, um Sesshoumarus Aufmerksamkeit möglichst nicht auf mich zu ziehen. Aber vergeblich. Kaum hatte ich den unteren Treppenabsatz erreicht, sah ich ihn schon in der Wohnzimmertür stehen. Ohne ein Wort ging ich an ihm vorbei, hoffend, dass er meine Unsicherheit nicht bemerkte. Wenn ich mich nur hätte festlegen können, woher diese Unsicherheit kam... war sie wegen gestern, oder einfach nur deswegen, weil ich vor Müdigkeit so wackelig auf den Beinen war? Wie auch immer. Ich musste jetzt erst einmal irgendwas in den Magen bekommen, sonst stand ich den Tag nicht durch. Jedoch brachte die Musterung des Kühlschranks nur äußerst unbefriedigende Ergebnisse, er war nahezu leer. Kein Wunder, wenn man erst Freitagnacht wirklich daheim ankam und dann am Samstag vergaß, einzukaufen... In m einer Not nahm ich ein Aufback-Brötchen aus dem Tiefkühlfach des Kühlschranks und legte es in den Backofen. Nebenbei schaltete ich den Wasserkocher ein und stellte Geschirr und Kleinigkeiten wie Butter und ähnliche Reste auf den Tisch. Sesshoumaru wollte sicher nichts... Mit geübten Handgriffen setzte ich mir einen Tee auf, drehte mich herum - und stellte fest, dass Sesshoumaru in der Tür stand und mich beobachtete. "Was ist?" fragte ich scharf. Oh je, nicht gut, gar nicht gut. Bestimmt würde er mir jetzt wieder eine kleben oder an die Gurgel gehen, oder... hatte er das überhaupt nötig? ...Nein, denn ich war ihm auch so schon gnadenlos unterlegen. "Ihr Menschen seid seltsam geworden." bekam ich überraschenderweise doch eine Antwort. "Wieso?" murmelte ich und nahm das heiße Brötchen mit bloßen Händen aus dem Backofen. Es brannte auf der Haut... Ohne mit der Wimper zu zucken schaltete ich den Backofen aus und legte es auf meinen Teller. "Wie meinst du das?" fragte ich noch einmal, ohne in seine Richtung zu blickte und setzte mich hin. Vielleicht würde er ja wieder antworten - obwohl ich mir da ehrlich gesagt keine großen Hoffnungen machte. Wirklich nicht... "Es ist erstaunlich, wie viel sinnloses Zeug ihr Menschen in fünfhundert Jahren erfunden habt." "Tja.", ich zuckte die Achseln. "Gewusst wie..." Ein verächtliches Schnauben war die Antwort, dann herrschte Stille, in der ich mir mein Brötchen mit Butter beschmierte. Plötzlich klingelte das Telefon. Ein metallisches Geräusch ließ mich herumfahren - Sesshoumaru hatte in seinem ersten Schrecken wohl sein Schwert gezogen, seine Augen glühten blutrot. "Kein Grund zur Panik." sagte ich gelassen, frohlockte aber innerlich über den "heldenhaften" Youkai, ehe ich zum Telefon ging und den Hörer abnahm. "Moshi-moshi?" "Cleo-chan! Guten Morgen - ich hoffe, du hast nicht mehr geschlafen!" erklang Sals muntere Stimme. "Ah, guten Morgen...", ich lächelte, obwohl mir nicht danach war. "Und ja, hab... ...relativ gut geschlafen.", log ich. "Meep. Falsche Antwort, du klingst ziemlich fertig... was ist los?" "Erzähl ich dir, wenn wir uns wiedersehen..." "Bringt mich zum Thema: Kommst du heute in die Schule?" Ich spürte eine Präsenz hinter mir, wusste auch, wer es war. Sesshoumaru. Eine Hand legte sich auf meine Schulter, die andere strich über meine Kehle, die spitzen Krallen bohrten sich in meine Haut. Ich verstand die Drohung nur zu gut. "Sag ja und du bist tot". So einfach war das. Wenn Sesshoumaru mir die Kehle aufschlitzen wollte, sollte er das eben tun. Hindern konnte ich ihn sowieso nicht daran... "Ja", sagte ich, ohne den warnenden Druck der Krallen an meinem Hals zu beachten, "Ich komme heute." Nach ein paar weiteren Sätzen beendete Sal das Gespräch mit den Worten "Bis nachher!", und auch ich legte den Hörer auf die Gabel - ehe ich unsanft herumgerissen wurde und wider Willen in Sesshoumarus vor Wut flackernde, goldene Augen starrte. "Ich hatte dir gesagt, dass du heute mit mir durch den Brunnen gehen wirst!" fuhr er mich an. Ich zuckte nur die Achseln. "Bring mich halt um, wenn du magst.", sagte ich provozierend - und sah, wie Sesshoumaru eine Hand hob, giftgrün glühend... "Allerdings frage ich mich dann, warum du mich schon wieder gerettet hat." fuhr ich fort. "Oder willst du mich etwa persönlich killen? Alles klar, aber ich mach's dir nicht leicht." Wie um meine Worte zu untermauern ging ich in Verteidigungsstellung, obwohl ich genau wusste, dass ich nie im Leben eine Chance hatte. Warum war ich auch so verrückt, Sesshoumaru zu reizen?! Eine wuchtige Ohrfeige riss meinen Kopf herum und ich taumelte einen Schritt zurück. Für seine Verhältnisse hatte er kaum richtig zugeschlagen, fast nur so, als wolle er mich auf den Boden der Tatsachen zurückholen. "Du willst in deine Schule?! Dann geh! Aber ich werde dich begleiten!" Häh?! Entgeistert starrte ich den immer noch wütenden Youkai an. Er wollte was?! "Ich... bezweifle, dass es der große Lord Sesshoumaru nötig hat, einen Menschen zu beaufsichtigen..." sagte ich spöttisch, aber dann wurde ich leiser. "Warum solltest du das tun? Ich bin doch absolut nichts wert für dich!" Es stimmte... was bezweckte er damit? Ich verstand es nicht... "Du gehörst mir." war die knappe Antwort. "Dein Leben liegt in meiner Hand, vergiss das nie." Sein Blick fixierte mich, hielt mich gefangen. Irgendwie fühlte ich mich seltsam... so... leicht betäubt... wie damals, als er mich hypnotisiert hatte... Rasch riss ich mich los, wandte den Blick ab. "In deinen Klamotten bist du auffällig wie ein bunter Hund - sorry!" fügte ich rasch hinzu, als es in seinen Augen wütend aufblitzte. "War nicht so gemeint... aber ich schau mal, ob ich ein paar passende Klamotten auftreiben kann." Mit diesen Worten flüchtete ich nahezu aus der Küche und die Treppe nach oben in das Schlafzimmer meiner Eltern. Mein Vater war ziemlich groß und schlank, vielleicht passten ein paar seiner Sachen ja dem Youkai... Als ich glaubte, ein paar passende Kleider gefunden zu haben - ich hatte sogar ein paar Jugendklamotten ausgebuddelt, von denen ich nicht einmal gewusst hatte, dass mein Vater sie noch besaß - ging ich voll beladen wieder leise die Treppe hinunter. Sesshoumaru erwartete mich bereits. "Hier." Ich hielt ihm die Sachen hin, die der hochgewachsene Youkai nur misstrauisch beäugte. "Such dir was raus und zieh dich um." sagte ich und drückte ihm den Kleiderstapel einfach in die Hand. Dann drehte ich mich um und ging zur Tür, rieb meine immer noch pochende Wange. Auch wenn er vergleichsweise sanft zugeschlagen hatte, reichte es immer noch aus, um höllisch wehzutun. "Bleib." Ich erstarrte, die Hand nach der Klinke der Wohnzimmertür ausgestreckt, als ich Sesshoumarus ruhige Stimme vernahm. "Was ist?" fragte ich, ohne mich umzudrehen, erhielt aber keine Antwort. Stoff raschelte, und hier und da ertönten leise, metallische Geräusche, als er seine Schwerter ablegte. Es fiel mir nicht schwer, mir vorzustellen, wie er sein Oberteil auszog... Hey, Stopp mal! Ich hasste ihn, und solche Gedanken gehörten hier nicht her! Ein seltsames Unbehagen erfasste mich. Zu frisch waren noch die Erinnerungen an die vergangene Nacht, als dass ich der Situation hier irgendetwas abfinden hätte können. Noch dazu war es Sesshoumaru, der sich hinter meinem Rücken umzog... "Dein Herz rast." sagte selbiger plötzlich und ich zuckte erschrocken zusammen. "Was... woher..." "Ich höre es. Du bist nervös, hast Angst und dein Herzschlag geht schneller." Ich ballte meine leicht zitternden Finger zur Faust, es geschah so unbewusst, dass ich es erst merkte, nachdem ich es getan hatte. "Was erwartest du?" murmelte ich. "Mein Leben steht seit mehr als zwei Monaten Kopf, alles ist außer Kontrolle und egal was ich tue, die Schwierigkeiten nehmen nur noch weiter zu..." Beinahe sprang ich vor Schreck einen halben Meter in die Luft, als sich mir plötzlich von hinten eine Hand auf die Schulter legte. Wie zur Hölle war Sesshoumaru nur so schnell und lautlos...?! ...Ach so, Youkai, na klar. "Das Leben ist nie fair..." hauchte Sesshoumaru leise, sein Lippen berührten fast mein Ohr und ich schauderte. Nur zu deutlich spürte ich die Wärme, die von seinem nackten Oberkörper... von ihm ausging... Dann verschwand die Hand von meiner Schulter und ich hörte federleichte, sich entfernende Schritte. Stoff raschelte, und wenige Minuten später brach Sesshoumaru das Schweigen erneut. "Ich nehme an, dass ich meine Schwerter nicht tragen kann." Nun drehte ich mich doch um - und hielt erstaunt den Atem an, als mein Blick auf den weißhaarigen Youkai fiel. Seine langen, seidigen Haare umrahmten sein schlankes Gesicht, kontrastierten unauffällig mit dem helllilanen T-Shirt und der enganliegenden schwarzen Hose. Für mich, die ihn bisher nur in seinem üblichen Outfit gesehen hatte, war es ein absolut ungewohnter Anblick. Und wenn ich den Fakt beiseite schob, dass er mich hasste und die Sache ganz neutral anging, musste ich mir eingestehen, dass er sehr gut aussah. Dass er das eigentlich schon immer getan hatte. "Äh... ja..." stammelte ich schließlich und fasste mich wieder. "Die Schwerter müssen hier bleiben - sie würden dir in dieser Zeit nur Ärger bringen." "Ich verstehe." Sesshoumaru legte seine beiden Schwerter auf seine ordentlich zusammengelegten Kleider und drehte sich zu mir um. "Trägt man diese... Kleidung so richtig?" Noch einmal ließ ich meinen Blick über ihn wandern und nickte dann. "Warte kurz..." sagte ich und flitzte noch einmal nach oben um noch ein paar Kleinigkeiten zu holen. Als ich wieder ins Zimmer kam, stand Sesshoumaru immer noch ruhig an Ort und Stelle und ließ mich nicht aus den Augen. "Schlag mir jetzt bloß nicht den Kopf ab..." murmelte ich, als ich auf ihn zuging und die ganze Zeit seinen unnachgiebigen Blick auf mir ruhen spürte. Ich nahm das schwarze Sweatshirt, das ich von oben mitgebracht hatte und zögerte einen Augenblick, ehe ich dicht vor ihm stehen blieb und das schwarze Shirt um seine Hüften schlang. Er verspannte sich augenblicklich kaum merklich, das spürte ich, seine Hand zuckte kurz nervös, so als ob er jeden Moment zuschlagen wollte... aber dennoch ließ er zu, dass ich ihm das Sweatshirt um die Hüften knotete. "Du widersprichst dir selber." hörte ich seine Stimme erneut, ruhig, gelassen. Zugegeben, er hatte sich wirklich fast perfekt unter Kontrolle... "Was? Wie meinst du das?" fragte ich und trat einen Schritt zurück um mein Werk zu begutachten. "Erst provozierst du mich, ich solle dich umbringen und dann sagst du ,Schlag mir jetzt bloß nicht den Kopf ab'." Sein Blick trieb mich innerlich in den Wahnsinn. So gleichgültig wie möglich zuckte ich die Achseln, schwieg aber. Er hatte ja rechte... aber was bezweckte ich eigentlich damit? Theoretisch tat ich nichts anderes, als mich selbst zu belügen... "Kannst du den Halbmond und die Streifen in deinem Gesicht irgendwie verstecken?" fragte ich und musterte ihn abwartend. "Können ja, wollen nein." war die knappe, kühle Antwort. Der eigentümliche Zauber, die Illusion des Friedens des Momentes verflog, und übrig blieb der ernüchternde Sesshoumaru, den ich kannte. "Du wirst auffallen.", versuchte ich es noch einmal. "Ich werde nur denen auffallen, denen ich auffallen will." Sesshoumaru wandte sich ab. "Können wir dann los in deine ,Schule'?" Es klang verächtlich. "Fast." Ich trat hinter ihn und griff nach seinen Haaren, ignorierte sein warnendes Knurren. Sie fühlten sich merkwürdig an... tatsächlich so seidenweich wie sie aussahen. Ohne zu wissen warum ich es tat ließ ich die langen, weißen Haare neugierig durch meine Finger gleiten. "Lass meine Haare in Ruhe." knurrte Sesshoumaru bedrohlich und ich merkte, wie ich seine Geduld wieder einmal auf die Folter spannte. "Nur Geduld..." murmelte ich und fasste Sesshoumarus Haare gekonnt zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen. Ich zog ein Haargummi von meinem Handgelenk und wickelte es gekonnt darum. "So, fertig..." Nur widerwillig ließ ich von seinen Haaren ab und trat beiseite. "Ich hol meine Tasche..." Und wieder floh ich aus dem Zimmer... Mit meiner abgegriffenen Schultasche auf dem Rücken und einem ziemlich flauen Gefühl im Magen trottete ich den Gehweg entlang. Neben mir schritt Sesshoumaru, lautlos und elegant, wie man es von ihm gewohnt war. Ich kam mir so schwerfällig im Vergleich zu ihm vor... Wie würde dieser Tag nur verlaufen? Ich hatte das dumpfe Gefühl, dass ich mich nur noch mehr in Schwierigkeiten brachte... Aber hey... noch schlimmer konnte es eigentlich gar nicht mehr kommen... ...oder waren das nur die berühmten letzten Worte, die Ruhe vor dem Sturm? Ich seufzte leise und versuchte, meine Gedanken wieder zu sammeln, die ständig irgendwohin abzuschweifen drohten. Sesshoumarus Schweigen, das mich innerlich zu lähmen schien, half auch nicht gerade, meine Konzentration zu fördern... "Sesshoumaru...?" fragte ich, als ich es nicht mehr aushielt. "Sesshoumaru-sama." korrigierte er mich kühl. "..." "Was ist, Mensch?" Uh-oh... sein Tonfall war schneidend kalt... Ich schluckte und fuhr fort. "Kannst du eigentlich... andere Youkais wahrnehmen?" Ein leicht erstaunter Seitenblick traf mich. "Ja." sagte der Youkai dann knapp. "Spürst du hier welche?" "Keine Sorge, dein Verfolgungswahn ist unangebracht." "Das ist es nicht... Du müsstest es eigentlich gemerkt haben - es gibt keine Youkais mehr in dieser Zeit!" beendete ich meinen Satz endlich und blieb stehen. "Das ist mir aufgefallen. Nur noch Menschen überall..." Sein Blick war pure Verachtung, die auch gegen mich gerichtet zu sein schien. Dass goldgelbe Augen so eisig sein konnten... Ich schauderte. "Weißt du... woran es liegen könnte?" Ich setzte mich wieder in Bewegung, merkte, wie der Dämonenlord es mir gleichtat. "Alles muss vergehen." war die überraschend ruhige Antwort. "Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, warum alle auf einmal verschwunden sind." "Verschwunden?" hakte ich nun doch neugierig nach. "Ja. Es gibt - oder für dich: gab - sehr viele Youkais in meiner Zeit. Und es ist schier unmöglich, dass sie durch eine Katastrophe ausgelöscht wurden. Der Gestank ihres Todes läge noch immer in der Luft." "Tut er aber nicht, oder?" "Nein. Also muss etwas anderes passiert sein." "Und was?" Ich warf ihm einen zweifelnden Blick zu. "Ich weiß es nicht. Vergiss nicht: Noch ist es für mich nicht passiert." war die knappe Antwort. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Sesshoumaru prüfend seine Hände in die Hosentaschen schob. Anscheinend schien er an seiner neuen Kleidung Gefallen zu finden... "Hast du keine Angst?" rutschte es mir heraus und ich duckte mich unwillkürlich, als sein tödlicher Blick mich zu erdolchen drohte. Kurz darauf schnaubte er kaum hörbar und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Weg. "Wovor sollte ich Angst haben?" fragte er unwirsch. "Vor dem Verschwinden...?" "Ich habe vor gar nichts Angst, Mensch." Damit schwieg er, bis wir die Schule erreichten. Und auch ich wagte nicht, ihn anzusprechen... "Cleo! Hey, Cleo!" Sal kam mir freudig am Schultor entgegen und umarmte mich freundschaftlich. Vertrauensvoll lehnte ich mich kurz an, schloss entspannt die Augen und genoss das Gefühl der Sicherheit. Als ich mich wieder von Sal löste, musterte sie mich besorgt. "Okay. Was ist passiert, Cleo? Du siehst schrecklich aus..." Ich schnitt eine Grimasse. "Deine Ehrlichkeit ist erfrischend, Sal-chan... aber kein Grund zur Sorge, mir geht's prima." Ich grinste leicht. "Mach mir nichts vor." sagte sie nur und ich seufzte geschlagen. "Neue Schwierigkeiten..." murmelte ich. "Inwiefern?" Sal schien auf meine Antwort zu warten, doch dann glitt ihr Blick hinter mich und sie pfiff leise. "Na holla... wer ist das, Cleo?" Ich drehte mich um und sah, dass Sesshoumaru mit ein paar Metern Abstand stehen geblieben war, mich aber nicht aus den Augen ließ. "Das?" Ich seufzte kurz. "Das, meine liebe Sal, ist die Person, mit der der ganze Trubel erst angefangen hat. Darf ich vorstellen: Sesshoumaru." Das energische "Sesshoumaru-sama." aus dem Hintergrund ignorierte ich gekonnt. Sals Blick wurde immer entgeisterter. Kein Wunder, nach dem was ich ihr erzählt hatte... und jetzt stand der Youkai direkt vor ihrer Nase... "Ich verstehe..." meine beste Freundin nickte langsam und ließ Sesshy nicht aus den Augen. Plötzlich ging sie, ehe ich sie zurückhalten konnte, direkt auf ihn zu. "Yo." Sesshoumaru schwieg. "So grausam und so gutaussehend? ... Tu Cleo noch etwas an, und du hast einen Feind mehr." Ich hielt den Atem an, aber zu meiner Überraschung segelte Sals Kopf nicht in hohem Bogen davon, sondern der Youkai lächelte berechnend. "Soll das eine Drohung sein, Mensch?" fragte er spöttisch. "Ja." sagte Sal nur, ehe sie zu mir zurückkam. "Also - was ist jetzt genau passiert? Ich dachte, du wärst den da los?" "Schön wär's..." murmelte ich und ließ zu, dass Sal sich bei mir einhakte und mich mitzog. Dann begann ich, von der vergangenen Nacht zu erzählen. Sal schwieg die ganze Zeit, durchbrach dann aber die darauffolgende Stille. "So wie du gerade erzählt hast, scheint es dir gleichgültig zu sein, was da fast passiert wäre." Ich zuckte die Achseln... "Ist es aber nicht." fuhr sie fort. "Woher willst du das wissen?" fragte ich mit einem Hauch von Bitterkeit in der Stimme. Eine Sekunde später biss ich mir auf die Zunge. Sal hatte es am allerwenigsten verdient, dass ich meine Laune an ihr ausließ... "Ganz einfach: Ich kenne dich." sie strich mir sanft eine Haarsträhne aus der Stirn. "Und die Cleo, die ich kenne, tut dann so, als ob alles in Ordnung wäre, um niemanden zu beunruhigen." "Die Cleo, die du kennst, hat sich verändert." hörte ich mich selber sagen. "Ja." Erfahrungen haben dich erwachsener gemacht - aber du bist immer noch dieselbe..." Hinter uns schrillte die Schulglocke zum Unterrichtsbeginn. "Ob ich noch dieselbe bin..." ...das konnte ich nicht sagen. Wirklich nicht... es hatte sich so viel getan, und auch ich war jetzt... anders. Nichts war mehr, wie es früher war... und ich musste mich in dieser veränderten Situation zurechtfinden. "Na komm, lass uns reingehen." Sal lächelte. "Wir unterhalten uns später noch mal, okay?" Ich nickte. "Okay. ...Oh je, das wird bestimmt nicht leicht, den ganzen Fragen aus dem Weg zu gehen..." Kurz vor dem Schulgebäude ging Sesshoumaru auf einmal wieder neben mir, so, als sei er die ganze Zeit da gewesen. Sal riss erst erschrocken die Augen auf, als Sesshy einfach so aus dem Nichts auftauchte, sagte aber nichts. Ich schon. "Das soll wohl heißen, du kommst mit in den Unterricht." "Ja." "Ouh super... die erschießen mich..." "Schlimmer als ein Kampf mit einem deiner Feinde kann es nicht sein." sagte der Youkai spöttisch. "Du kennst meine Lehrer nicht..." brummte ich, als ich das Klassenzimmer betrat. ast die ganze Klasse war schon versammelt... "Das Kampfsport-As!" hörte ich es plötzlich jubeln, ehe ich von einem etwa 1,50 Meter großen Jungen umgeknuddelt wurde. "Whoa! Chen, ist gut - ich hab dich auch vermisst!" unwillkürlich musste ich lachen, als der schwarzhaarige Chinese sich wieder von mir löste und mich anstrahlte. "Wo bist du gewesen?! Hier war's so dermaßen langweilig ohne dich!" beschwerte sich Chen und grinste mich vergnügt an. "Sorry, mein Freund, ich war auf ner längere Reise... Mehr dazu nachher, in Ordnung? Gleich geht der Unterricht los!" "Okay! Bis later! Und schon flitzte Chen davon auf seinen Platz. Ich blickte lächelnd zu Sal, die bestätigend nickte. "Er hat dich wirklich sehr vermisst..." sagte sie. In diesem Moment kam meine "Lieblings"lehrerin herein. "Ah, Himono, schön, dass sie sich auch mal wieder dazu herablassen, an unserem Unterricht teilzunehmen. Und wer sind Sie?" sie wandte sich an Sesshoumaru, der ihren Blick doppelt so kalt erwiderte. "Äh... das ist..." ich suchte fieberhaft nach einer Antwort, "...Ein Bekannter von mir! E-er wollte nur mal schauen, wie unsere Schule so ist..." "Normalerweise müsste er sich dazu eine Genehmigung einholen, aber egal. Wie heißen Sie?" "Sesshoumaru." "Und weiter?" "Nichts weiter." Zuerst befürchtete ich, dass meine "liebe" Lehrerin noch etwas herumbiestern würde, doch dann ging sie nach vorne zum Lehrerpult. "Alle auf die Plätze!" befahl sie. Allgemeines Fußgetrappel und Stühlerücken war zu hören, auch Sal und ich gingen zu unseren Plätzen. Sesshoumaru setzte sich ebenfalls - und zwar auf den freien Platz neben mir. "Himono, warum erzählen Sie uns nicht von ihrer Europareise?" sagte meine Lehrerin in einem Tonfall, der definitiv mehr Befehl als Bitte war. Also stand ich auf. Na ja... was jetzt? Ich hatte mir absolut nichts für einen solchen Fall zurechtgelegt! Mir blieb wohl nur noch der Ausweg, das beste Seemannsgarn zu spinnen, das es je gegeben hatte. "Aber gerne doch." sagte ich höflich und ging langsam nach vorne vor die Klasse. Alle Blicke waren erwartungsvoll auf mich gerichtet... oh, wie ich es hasste, der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu sein! Zurückziehen war jetzt jedoch nicht mehr drin... "Morgen erst mal!" warf ich als Begrüßung in den Raum. Okay. Wo anfangen? "Ooookay. Wie ihr ja alle gehört habt, war ich ne ganze Weile weg." Hier und da erklang vereinzeltes Lachen, und Sal lächelte aufmunternd. "Tja... in nem Monat kann man viel erleben. Was die Meisten von euch nicht wissen dürften, ist, dass ich Verwandte in Deutschland habe..." ...und damit erfand ich die beste Lügengeschichte meines Lebens. Irgendwann ging auch die Stunde rum und mit dem Klingeln stürmten alle nach draußen. Auch Sal und ich verließen den Klassenraum - wo Sesshoumaru mich schon erwartete, ohne von den anderen bemerkt zu werden. Irgendwie schon bemerkenswert, wie er das managte... "Du hast so offensichtlich gelogen, dass ich mich wundere, warum sie nichts gemerkt haben..." sagte er knapp und begleitete mich zur nächsten Stunde. Ich lachte kurz. "Ich kann dir sagen, warum sie nichts gemerkt haben." sagte ich und wich ein paar schnatternden Gänsen aus. "Ich höre?" "Es interessiert sie nicht." Damit war das Thema für mich abgehakt und ich betrat das nächste Klassenzimmer um mich durch meinen Schultag zu beißen... Um zwei Uhr verließ ich die Schule, teilweise erleichtert, weil die quälende Langeweile jetzt vorüber war, teilweise bedauernd, weil ich wusste, dass mein Tag von jetzt an wirklich nicht besser werden würde. Sal war die ganze Zeit nicht von meiner Seite gewichen, nur warum? Ich zweifelte nicht an ihrer Freundschaft, keineswegs, aber es schien mir, als wolle sie mich vor Sesshoumarus Zugriff schützen - ein sinnloses Unterfangen - der zur Zeit gerade lautlos an meiner Seite schritt. Der Tag an sich war relativ friedlich verlaufen. Alte Feinde und ebenso alte Freunde waren da gewesen und hatten mich mehr oder weniger freundlich begrüßt. Und es war mir erneut aufgefallen, wie anders ich inzwischen reagierte... Die ganze Zeit über hatte Sesshoumaru mich nicht aus den Augen gelassen, die ganze Zeit war er ständig in meiner Nähe gewesen, hatte mich beobachtet und geschwiegen... es hatte mich fast in den Wahnsinn getrieben... "Cleo, möchtest du noch mit zu mir?" fragte Sal plötzlich. Ich entspannte mich ein wenig. Die gute Sal... sie wusste ganz genau, dass ich jetzt nicht alleine mit dem Youkai sein wollte... "Sie wird nicht mitgehen." Sagte Sesshoumaru an meiner statt und warf mir einen warnenden Blick zu. "Aber-" begann Sal aufgebracht, doch ich achtete nicht darauf. Meine Umgebung verschwamm zu einem Mix aus Farben, alle Geräusche wurden nach und nach ausgeblendet. Immer wieder wurde mir schwarz vor Augen... und dann hatte ich irgendwie das Gefühl, als... als wäre ich nicht mehr ich! Es war total schräg, so, als würde ich meinen Körper von außerhalb betrachten, mal ganz aus der Nähe, dann aus der Ferne, das Bild verzerrte sich, drehte und verbog sich... ...und dann strauchelte ich. "Wah!" Es war wie ein Sprung ins eiskalte Wasser, als ich in die Wirklichkeit zurückkehrte. Nur noch meine jahrelang antrainierten Reflexe verhinderten, dass ich mich hinlegte; wie erstarrt stand ich da, mein Atem ging schnell und hektisch, Adrenalin raste durch meine Blutbahnen. "Cleo? Was ist los?" fragte Sal verständnislos. Ich schüttelte nur den Kopf. "War abgelenkt..." murmelte ich verwirrt und zog meine Jacke zurecht. Was war das eben gewesen? Ich hatte mich völlig fehl am Platz gefühlt! War das Einbildung gewesen - oder drehte ich etwa durch...? Eher Zufällig schweifte mein Blick über meine Umgebung - und blieb an einem erhöhten, im Schatten liegenden Vorsprung an einem Hochhaus hängen. Von etwa dieser Entfernung und aus diesem Winkel hatte ich mich gesehen... aber da war niemand... Jedenfalls jetzt nicht mehr. "Mir geht's gut... wirklich.", sagte ich ruhig. Sal blickte mich nur zweifelnd an, schwieg aber, und auch Sesshoumaru schien mir meine Ausrede nicht wirklich abzukaufen. Doch er unterband jede weitere Diskussion. "Wir gehen." sagte er an mich gewandt. "Sie kuscht nicht vor dir, Flauschi!" brauste Sal auf und entlockte dem Youkai ein verärgertes Knurren. "Bitte, kein Streit...", murmelte ich, "Dafür hab ich grad keinen Kopf..." "Kein Mensch nennt mich ungestraft so!" "Mir doch egal! Ich..." "RUHE!!!" Stille folgte meinem Ausbruch. Sowohl Sal als auch Sesshoumaru starrten mich an, entweder geschockt oder mit verengten Augen. "Wohin ich gehe ist immer noch meine Sache!" fuhr ich aufgebracht fort und hoffte, dass Sesshoumaru diesen Wink verstand. "Und momentan will ich nichts weiter als nach Hause!" "Cleo..." "Keine Sorge, Sal." Ich lächelte und hoffte, dass sie verstand, was ich damit sagen wollte: Dass mir momentan recht wenig passieren würde, weil ich schlichtweg einfach nicht in der Lage war, Dummheiten anzustellen. Schließlich nickte sie zögernd. "In Ordnung. Aber bei Ärger rufst du sofort an, ja?" "Geht klar, das Telefon steht ja in Reichweite..." ...na ja, fast zumindest. Sesshy war schneller als ich, wenn es um einen Sprint zu besagtem Kommunikationsgerät ging... Dennoch gab sie mir mit einem zweifelnden Blick zu verstehen, dass es mein Risiko sei und umarmte mich dann herzlich. Sesshoumaru wartete mit einem wieder mal undeutbaren Blick, bis ich zurück- und neben ihn getreten war und ging dann los, sich darauf verlassend, dass ich ihm folgte. "Hey, Weißhaar!" erschallte Sals Stimme hinter uns, und Sesshoumaru und ich blieben stehen. Sal fixierte den Youkai mit einem tödlichen Blick. "Was willst du?" fragte dieser kühl. "Wenn ich nicht zumindest Cleo morgen früh in der Schule sehe, gibt's gewaltigen Ärger und ich komm höchstpersönlich in deine Zeit, um sie wieder zurück zu holen!" "Hmh..." Sesshoumaru drehte sich einfach um und ging weiter. Für einen Moment sah ich ihn in seinem weißen Outfit und dem weißen Fell über seiner Schulter, wie er majestätisch davon schritt, ehe das Bild wieder durch die Wirklichkeit und Sesshoumarus jetziges Aussehen ersetzt wurde - was ihm jedoch nichts von seiner Eleganz nahm... Rasch schüttelte ich den Kopf, um diesen Gedanken zu vertreiben und setzte mich ebenfalls in Bewegung. Das gehörte hier nicht her... und im Moment hatte ich andere Probleme... viel wichtigere... Wie - zum Beispiel - sollte ich Fluffy davon überzeugen, mich in meiner Welt und meiner Welt zu lassen? Wahrscheinlich musste ich die Rauszöger-Taktik anwenden und einfach nicht locker lassen... "Was war vorhin los?" durchbrach die volltönende Stimme des Youkais meine Gedanken und ich hob den Blick vom Gehweg - nur um festzustellen, dass Sesshoumaru direkt vor mir stand. "Wie: Was war los?" fragte ich. "Irgendetwas ist passiert und ich will wissen, was." "Nichts war." murmelte ich und wollte an ihm vorbeigehen. Doch Sesshoumaru streckte so ruckartig den Arm aus, dass die rasiermesserscharfen Krallen nur Millimeter vor meiner Nase entlang sausten und die beiden roten Streifen auf seinem Unterarm zu einem Schemen verschwammen. Ich blieb stehen. "Lüg nicht." Seine Stimme war schneidend, und obwohl er nicht in meine Richtung sah, spürte ich, wie eine seltsame Kälte von mir Besitz ergriff. Ich ließ meinen Atem zischend entweichen. "Mal 'ne Frage... hast du es tatsächlich bemerkt ?" "Ja.", sagte der Youkai. "Irgendetwas ist geschehen, das habe ich gespürt, und das hatte direkte Auswirkungen auf dich." Zögernd nickte ich. "Ja." "Welcher Art?" "Ich... war... für kurze Zeit nicht ich selbst...", murmelte ich. "Erklär das." "...Schwer zu beschreiben..." Mein Blick schweifte in die Ferne, ohne jedoch auf etwas Bestimmtes gerichtet zu sein. "Meine Gedanken... ich... wurde auseinandergezogen... und ich hatte das Gefühl, jemand anderes zu sein... Mehr kann ich nicht sagen." "Hm." Langsam ließ Sesshoumaru seinen Arm sinken; ich spürte ganz deutlich die Wärme, die von ihm ausging. "Und was sagt dir das jetzt?" erkundigte ich mich, doch Sesshoumaru schwieg. "Wir gehen.", sagte er schließlich, ohne auf meine Frage einzugehen und wandte sich ab. Wich er mir etwa aus? ...Nein, unmöglich. Sesshoumaru war ein Mensch - pardon - Youkai der Tatsachen. Es war nicht seine Art, um den heißen Brei herumzureden. Wortlos ging ich los und schwieg auch weiterhin, selbst als ich die Haustür aufschloss. "Ich bin trainieren", meinte ich nur, nachdem ich mein Zeug abgestellt und mich umgezogen hatte. Heute würde ich allerdings nicht zum Dojo gehen. Allein schon bei dem Gedanken daran, die Deadline zu durchqueren, grauste es mir. Also musste eben der Hintergarten herhalten, den Mama immer so liebevoll gepflegt hatte... Mama... Papa... ich hatte sie so lange nicht mehr gesehen... und sie würden frühestens Mittwoch, also in zwei Tagen wieder hier sein... Ich vermisste sie so sehr... Aber mal realistisch betrachtet: Es war sehr unwahrscheinlich, dass Sesshoumaru mich bis Mittwoch bleiben lassen würde. Und selbst wenn - was dann? Was konnten meine Eltern, zwei gewöhnliche Menschen, schon gegen einen Youkai seines Kalibers ausrichten? Mit einem freundlichen "Unsere Kleine bleibt hier" war es nicht getan. Nie im Leben. Seufzend zog ich meine Slipper aus und betrat barfuß die grüne Wiese, nahm Kampfhaltung ein und schloss die Augen. Die warme Sommersonne hatte die Luft und den Boden auf ein angenehmes Maß erwärmt. Hier und da zwitscherten ein paar Vögel, dort, wo sie noch nicht von den Menschen vertrieben worden waren... fast wie drüben... Nur dass sich diese Welt irgendwie... krank... und geschwächt anfühlte. Sie war gnadenlos ausgebeutet worden, ohne Rücksicht... und das rächte sich, man spürte es doch nur zu deutlich... Ganz langsam begann ich mit Übungen, um meine Muskeln aufzuwärmen. Ich führte jede einzelne Bewegung völlig bewusst aus, konzentrierte mich auf meine Atmung... Erst nach einigen Stunden wachte ich aus diesem tranceähnlichen Zustand auf, in dem ich mich seltsamerweise immer befand, wenn ich trainierte. Meine Kleidung war nassgeschwitzt und mir war heiß. Aber die Bewegung hatte mir gut getan... Etwas ausgeglichener und mit dem Gefühl einer seltsamen Freiheit erfüllt, drehte ich mich zum Haus um. Mein Blick fixierte die Tür... und goldgelbe Augen. Sesshoumaru. Wie lange beobachtete er mich schon? Wie lange stand er mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen gelehnt, jede einzelne Bewegung von mir verfolgend? Als er sah, dass ich ihn bemerkt hatte, hielt er meinen Blick noch ein paar Sekunden fest, dann drehte er sich um und ging lautlos zurück ins Haus. Mit einem eisigen Gefühl der Beklommenheit folgte ich ihm langsam. Die Illusion der Freiheit war mit einem Schlag verschwunden, führte mir knallhart vor Augen, dass ich selbst hier nichts anderes als eine Gefangene war. Die ganze restliche Zeit bis zum Abendesse, das für mich aus einer Tiefkühlpizza - also dem Gesündesten, was Mutter Natur zu bieten hatte - und einem Apfel bestand, schwieg ich. Während die Pizza vor sich hinbuk, saß ich am Küchentisch und spielte gedankenverloren mit dem Apfel, ließ ihn rotieren und starrte auf die matten Lichtspiele auf der Apfelschale. Wo sollte das nur enden? Egal, wie ich es drehte und wendete - einen Ausweg fand und fand ich nicht, was mich inzwischen wirklich auf die Palme trieb. Für einen Moment flackerte mein Kampfgeist wieder auf: Ich würde auf keinen Fall von hier weggehen! Dann jedoch ließ ich seufzend den Apfel in meine andere Hand kullern. Die Realität sah nur leider so aus, dass Sesshoumaru ohne Übertreibung tausendmal stärker als ich war und mich auch ohne Umschweife wieder einfach mit zurücknehmen konnte. Obwohl ich mir fast sicher war, dass so ein kleinkariertes Gerangel dieser Art unter seiner Würde war. Aber eben nur fast. Für mich war dieser Youkailord nach wie vor ein verschlossenes Buch... Ich blickte auf, als ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnahm: Sesshoumaru war lautlos in der Tür aufgetaucht. Inzwischen hatte er sich wieder umgezogen, trug seinen weißen Hakama, den Haori und auch den Rest seiner Kleidung inklusive des Fells wieder. Einerseits fand ich es schade, dass er die Sachen, die ich ihm gegeben hatte, wieder ausgezogen hatte - andererseits... das hier passte so viel besser zu ihm. Es gehörte einfach zu ihm dazu, genau wie die weißen Haare, die goldgelben Augen und die Zeichen auf Wange, Stirn und Unterarmen. Das war eben Sesshoumaru... "Was riecht hier so seltsam?" fragte er plötzlich. Ich fuhr zusammen und starrte zum Backofen, schon das Schlimmste erwartend. Aber keine schwarzen Rauchschwaden zogen durch den Raum, und eine Sekunde später schalt ich mich, so töricht gewesen zu sein. Meine Pizza war noch lange nicht fertig, und selbst wenn sandte sie auch üblicherweise keine Rauchzeichen aus um mir zu zeigen, dass sie fertig war. Hm... Pizza à la Indianer... hatte auch was für sich... "Pizza." Antwortete ich auf Sesshoumarus Frage hin. "Willste nachher ein Stück?" "Ich hatte dir gesagt..." "Ja~ah, ich weiß..." unterbrach ich ihn. "Aber du solltest nicht immer ausweichen, wenn es um was Neues geht. Es ist gut so viele Erfahrungen wie möglich zu machen, anstatt immer auf der Stelle zu treten, meinst du nicht auch?" "Ich weiche nicht aus." In seiner Stimme schwang eine Spur von Schärfe mit. "Alles klar." Ich stand auf und ging zum Ofen. Mittlerweile roch die Pizza fertig, der Käse war geschmolzen und die Ränder knusprig braun. Geschickt holte ich sie aus dem Backofen, schaltete ihn aus und beförderte die brutzelnde Pizza auf ein bereitgelegtes Brett. Dann schnitt ich sie in handliche, gleich große Stücke und verteilte sie auf zwei Teller. Einen davon hielt ich Sesshoumaru unter die Nase. "Willst du jetzt was oder nicht? Wenn du's nicht isst, bleibt mehr für mich." Sagte ich so gelangweilt wie möglich. Sesshoumaru starrte auf die halbe Pizza und zog eine Augenbraue hoch. Für einen Augenblick hätte ich schwören können, dass ein angewiderter Ausdruck in seinen Augen gelegen hatte. Wahrscheinlich war der Geruch zu intensiv für seine arme, feine Youkainase. "...Ach, weißt du was - du nimmst es dir einfach, okay?" ich stellte seinen Teller auf den Tisch und nahm mir meinen eigenen, ehe ich zur Küchentür ging, wo ich mich noch einmal umdrehte. "Ach ja, kleiner Tipp: Iss sie, solange sie noch heiß ist, dann schmeckt sie besser." Damit verließ ich den Raum und ging ins Wohnzimmer, ließ mich auf die Couch fallen und biss in das erste Pizzastück. Mit einer Hand fischte ich die Fernbedienung für die Stereoanlage vom Couchtisch und schaltete das Gerät ein. Leiser J-Rock meines Lieblingssenders erfüllte den Raum. Eine ruhige Ballade von X-Japan... Schmerzlich wurde mir bewusst, dass ich das hier wohl auch ziemlich vermisst hatte... Musik. Etwas, das diese grausame Stille in mir vertreiben konnte... Ein leises "Voideless Screaming... calling to me inside of my heart..." kam vom Radio. Die ruhigen Töne verschmolzen ineinander zu einem angenehmen Hintergrundgeräusch und ich spürte, wie die Anspannung des heutigen Tages von mir wich und alle Bedenken mit sich nahm. Ich fühlte mich leer... aber auf eine angenehme Art und Weise. So merkte ich gar nicht, wie schnell die Zeit verstrich, erst als es zehn Uhr vorbei war, schaffte ich es, mich aus meinen Gedankengängen zu lösen, die ziellos mal hierhin, mal dorthin gedriftet waren. Mein Teller war schon lange leer, und... nun ja, inzwischen meldete sich auch der Schlafmangel meines Körpers deutlich zu Wort. Mit einem leisen Seufzer stand ich auf, schaltete die Anlage aus und ging zur Küche. Sie war leer. Genau wie der Teller, den ich auf dem Tisch hatte stehen lassen... Ich lächelte wider Willen, als ich das Geschirr in die Spülmaschine räumte, mir eine Flasche Wasser holte und dann die Treppe zu meinem Zimmer hinaufging. Sesshy war seltsamerweise nirgends zu sehen. Nach einer kurzen Dusche ging ich im Morgenmantel in mein Zimmer, mit dem flauschigen Ärmel meine nassen Haare im Nacken trockenrubbelnd. Vom Material her war das Teil doch auch nichts anderes als ein dickeres Handtuch... Ich schloss die Tür hinter mir, ging zum Bett und schraubte die Wasserflasche auf, die ich vorhin auf die Matratze verfrachtet hatte. Langsam setzte ich sie an meine Lippen und trank durstig. Aber plötzlich hielt ich inne. Irgendetwas war hier... und zwar... hinter mir! Rasch wirbelte ich herum und sah Sesshoumaru an die Wand gelehnt dastehen, den Blick fest auf mich gerichtet. Er war doch vorhin noch nicht da gewesen, oder?! "Oh, hast du mich auch endlich bemerkt?" fragte er gelangweilt. "Jeder bemerkt es, wenn sich blicke in seinen Rücken bohren!" schnappte ich und versuchte erst einmal, meinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen. "Falsch. Nicht jeder.", entgegnete Sesshoumaru. "Du hast mich nur bemerkt weil ich es zugelassen habe." Ich verkniff mir jeglichen Kommentar. "Und was willst du hier?", fragte ich so gelangweilt wie möglich, obwohl mich alles in mir verleiten wollte, entweder loszuschreien, oder mich ängstlich irgendwo zusammenzukauern. Ich war absolut nicht scharf darauf, leicht bekleidet allein mit einem Youkai auf dem Zimmer zu sein - auf wahrscheinlich gut nachvollziehbaren Gründen. Aber gut, ich war auch teilweise selbst schuld; warum hatte ich mich nicht auch schon im Bad umgezogen?! "Du fragst dich sicher, warum ich nicht darauf bestanden habe, dich heute mit zurück zu nehmen." Für einen Augenblick blinzelte ich ihn verwirrt an. In der Tat, das war mir heute schon mehrfach durch den Kopf gegangen... aus reiner Menschenliebe hatte er das sicher nicht getan... "Ja..." sagte ich unsicher und sah es in seinen Augen zufrieden aufblitzen. Was plante er jetzt schon wieder? Inwieweit veränderte er die Regeln dieses Mal? "Denk nach.", ermahnte er mich mit einem sanften und dennoch auf eine unterschwellige Art und Weise gefährlichen Tonfall. "Wegen diesem... Zwischenfall heute?" "Gut gefolgert - für einen Menschen.", kam die leicht belustigte Antwort, ehe er wieder ernster wurde. "Wir bleiben noch bis morgen, und dann..." "Ich geh nicht zurück!", fuhr ich ihn unüberlegt an. "Du wirst." "Nein! Du kannst mich nicht zwingen!" Seine Stimme war gefährlich leise, als er sprach. "Und ob ich das kann. Du bist völlig in meiner Hand, das weißt du. Und das hier...", plötzlich stand er vor mir, hielt die Kette zwischen den Fingern, "...erinnert dich daran. Täglich." Ich starrte ihn erschrocken an. Er hatte recht. Unbestreitbar - ich war in seiner Hand... genau wie die Kette momentan. Seine Nähe und die eisige Kälte seiner goldgelben Augen ließen mich schaudern. Musste er so nahe bei mir stehen?! "Lass mich los...", murmelte ich in einem letzten Versuch, meine Angst zu verbergen. "Und dann raus hier, ich will mich umziehen..." "Du hast mir nichts zu befehlen." Sein Tonfall wurde bedrohlich leise und er schloss seine schlanken Finger fester um die Kette, zog mich langsam und unerbittlich näher zu sich heran. Ich stemmte mich dagegen so stark ich konnte, auch wenn die spitzen Perlen mir schmerzhaft in den Nacken schnitten. Aber ich hatte keine Chance... war zu schwach... Plötzlich ließ der Zug nach. Sesshoumaru ließ soweit locker, dass ich einen kleinen Schritt zurücktreten konnte. Die ganze Zeit über hielt er meinen Blick gefangen. Gefährlich. Wissend. "Das Feuer in deinen Augen flackert schon bedenklich...", hauchte er leise. Ich spürte, wie mir ein eiskalter Schauer über den Rücken lief, versuchte krampfhaft, zu sprechen. "Nicht... wegen dir..." redete ich mich dann halbherzig heraus, meine Handflächen klamm vor kaltem Schweiß. Eine kurze Pause, dann wurde ich abrupt losgelassen. "Schlaf.", befahl er kühl. "Der Nachtyoukai wird dich nicht kriegen." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging lautlosen Schrittes zur Tür hinaus, die sich fast ebenso geräuschlos hinter ihm schloss. Was... war das eben gewesen...?! Hatte er versucht... mich zu beruhigen? ...Nein. Unmöglich. Mein Herz schlug immer noch schnell, als ich mich endlich umzog. Aber nicht mehr vor Nervosität und Angst... ~Zwischenspiel~ Die Zimmertür schloss sich hinter Sesshoumaru, sperrte das Licht aus dem Zimmer des Menschenmädchens aus. Es kümmerte ihn nicht. Seine scharfen Augen zeigten ihm alles, was er sehen wollte. Menschen sahen nicht so gut... bemitleidenswerte Kreaturen mit eingeschränkten Sinnen die sie waren. Bemitleidenswert... wenn er ihnen gegenüber so etwas je hätte empfinden können. Es hatte ihn zugegebenermaßen überrascht, wie sich die Menschen in nur fünfhundert Jahren zurückentwickelt hatten. Gestank und Lichter hatten ihn förmlich erschlagen, als er in diese Zeit gekommen war. Aber er hatte sich schnell wieder gefangen, vor allem, als ihm sein Gespür die Anwesenheit des Nachtyoukais in der sonst youkaifreien Welt gemeldet hatte. Etwas, das nicht hätte sein dürfen. Sein Jagdinstinkt hatte sich eingeschaltet, als er lautlos durch die so ungewohnt helle Nacht rauschte. Nach einer Weile hatten seine Sinne ihm etwas beunruhigendes gemeldet: Seine "Beute" war in den Fängen des anderen Youkais. Er würde sie zurückholen. Sie gehörte ihm... Es dauerte nicht lange bis er sie gefunden hatte. Außerhalb der Stadt, in einem leerstehenden Gebiet, wo niemand ihre Schreie würde hören können, wirklich clever... Dieser Youkai - Ketsuei - würde ihn nicht bemerken. Nicht, bevor es für ihn zu spät war. Allein schon der Gedanke, dass er Hand an das Menschenmädchen legen konnte, ließ Sesshoumaru leise knurren. Das stimmte ihn teilweise nachdenklich, dämpfte seine Wut. Lag ihm vielleicht etwas an diesem... diesem Menschen?! Abstoßende Vorstellung... aber... nein! Er wollte sie nur selber zerbrechen, das war der einzige Grund. Sonst keiner... Die Luft brannte in seinen Augen - bei allen sieben Höllen, merkten die Menschen denn nicht, dass sie in einem völligen Giftnebel lebten?! Ihm selber machte es zwar herzlich wenig aus, aber... er wusste, wie schwach diese Kreaturen waren. Zu schwach, um sich zu schützen... genau wie sie! Sonst hätte sie sich nicht von jemandem erwischen lassen, der um Meilen schwächer als er, Sesshoumaru, war. Sie war doch wie die anderen... schwach und verletzlich... Als er sein Ziel erreichte, sauste er ohne zu Zögern in das von Youkaimagie umgebene Gebäude. Spielerisch durchbrach er die Schilde, huschte mit seiner übermenschlichen Geschwindigkeit durch die landen Gänge - bis er nach einem größeren Raum eine Tür erreichte. Er öffnete sie. Und augenblicklich loderte die Wut wieder auf. Die Szenerie, die sich ihm bot, war... unbeschreiblich. Das Menschenmädchen lag halb entkleidet und durch einen Bann gefesselt da, die Augen hoffnungslos geschlossen, über sich Ketsuei. Scheinbar hatte sie schon jede Gegenwehr aufgegeben... Ketsuei hielt inne, fuhr zu ihm herum. Und ein paar Sekunden später öffnete auch das Mädchen die Augen. Ihr leerer und dennoch verzweifelter Blick brannte sich für einen Herzschlag tief in sein Innerstes; keine Hoffnung war mehr darin zu erkennen... und dennoch flackerte kurz ein ungläubiges Erkennen in ihnen auf... Das war der Moment, in dem Sesshoumaru rot sah - im wahrsten Sinne des Wortes. Heißes Blut raste durch seine Adern, riss alle Kontrolle in einem wahren Wutstrom mit sich. Er spürte, wie sein Dämonenblut kochte, ihn mitriss... Er wollte töten. Ketsuei. Und zwar jetzt. Blitzschnell raste er auf den Youkai zu, die rechte Hand zum Schlag erhoben. Fast schon instinktiv ließ er Dokassou aufflackern, das grüne Gift lief über seine Hand, ohne ihn zu verletzen. Eine tödliche Substanz... Dann schlug er zu, den Schlag direkt auf den Brustkorb des Nachtyoukais gerichtet, um ihm das Herz herauszuätzen. Oder ihn sonst wie zu verletzen... Aber er hatte nicht mit dem Selbsterhaltungstrieb Ketsueis gerechnet. Seine Hand sauste durch leere Luft und dann mit voller Wucht in die Wand. Augenblicklich löste sich die Mauer auf, nun flüssiger Stein spritzte nach allen Seiten weg, auch auf das Mädchen zu. Selbst, wenn sie nur ein paar Tropfen abbekam, würde sie sich nach und nach auflösen... Instinktiv bedeckte er sie mit seinem weiten Ärmel. Schützte er sie? Nein. Es geschah einfach zu schnell, als dass er sich irgendwie hätte zurückhalten können. Die Giftspritzer perlten am Stoff seines weiten, weißen Ärmels ab, liefen über die roten, eingestickten Blumenmuster und tropften beiseite. Sesshoumaru wartete einen Sekundenbruchteil länger als nötig, um zu sehen, ob auch kein Gift mehr auf der zarten Menschenhaut landen konnte. Dann zog er die Hand aus der Wand, drehte sich um - und sah gerade noch, wie sein Opfer zur Tür hinausflüchtete. Das Ganze hatte nicht länger als zwei Sekunden gedauert... Es brauchte auch nicht lange, eine Entscheidung zu fällen. Er folgte Ketsuei auf dem Fuße und passte ihn gerade noch ab, ehe der Youkai aus dem größeren Raum flüchten konnte. Mit voller Wucht schlug er dem Nachtyoukai seine Krallen tief in die Schulter und riss ihn zurück. Vom Schwung mitgerissen prallte Ketsuei gegen die gegenüberliegende Wand, stanzte regelrecht ein Loch in Form seines Körpers in die graue Steinmauer. Jedoch schien ihn das recht wenig zu beeindrucken, denn gleich darauf war er wieder auf den Beinen und funkelte den weißhaarigen Youkailord wütend an. Ein spöttisches Lachen kam über seine Lippen. "Sieh mal an... da scheint wohl jemand um das Wohlergehen seiner Bettgefährtin besorgt zu sein!", höhnte er und richtete sich wieder voll auf. Sesshoumaru ging nicht darauf ein - zumindest nicht äußerlich. In ihm brodelte heiße Wut... "Zu schade, dass du jetzt schon kommst - sie muss aber wirklich gut im Bett sein, wenn du sie immer wieder zurückholst!", fuhr er fort und grinste verschlagen. Rotes Blut lief über seine verwundete Schulter, tränkte den schwarzen Stoff und ließ ihn dadurch auf eine surreale Art und Weise noch dunkler erscheinen. Sein Grinsen wurde siegessicher. Das reichte. Mit einem Satz war er bei Ketsuei und schlug zu. Immer und immer wieder - und auch, wenn sein Gegner sehr flink war, war er Sesshoumaru dennoch gnadenlos unterlegen, was sich nach einigen Minuten schon zeigte. Mit jeder verstreichenden Sekunde steckte der Youkai mehr Schläge ein. Schon flackerte in seinen Augen ein Anflug von einer ungläubigen Unsicherheit auf, der sich mit Entsetzen vermischte, als Sesshoumaru mit einem Ruck Toukijin, das Dämonenschwert zog. Er schien zu wissen, dass er in Schwierigkeiten steckte... Aber das war Sesshoumaru egal. Er wollte ihn nur töten... Mit einem kraftvollen Schwung entfesselte er die dunkle Macht Toukijins, sah die Energie direkt auf Ketsuei zurasen, der auszuweichen versuchte. Zu spät. Oder? Ketsuei schrie schmerzerfüllt auf, als der Angriff ihn traf - oder wohl eher nur streifte. Denn als der Schlag abgeflaut war, war der Youkai in dem halb vernichteten Raum nicht mehr zu sehen. Er flüchtete... Für einen Augenblick überlegte Sesshoumaru, ob er ihm folgen sollte, entschied sich aber dagegen. Er würde ihn schon noch erwischen... aber jetzt gab es noch etwas anderes zu tun. Geübt schob er Toukijin wieder zurück an seinen Platz und ging festen Schrittes zurück zu dem Raum, in dem das Menschenmädchen lag. Ihr leerer Blick empfing ihn, als er den Raum betrat, so, als könnte sie es nicht glauben, dass er tatsächlich hier war. Hatte sie sich in ihre innere Welt zurückgezogen? Sesshoumaru wollte es nicht hoffen. Es kam ein wenig Leben in ihren schlanken, gerade noch bedeckten Leib, als sie ihn näher treten sah. Er war sich bewusst, dass sein Erscheinungsbild, das Schwert, das Blut und seine ebenso roten, glühenden Augen ihr Angst einjagen mussten. Nur zu deutlich konnte er es wahrnehmen, dieses unterschwellige Gefühl ihrer Angst... Mit einem Ruck zog er Tensaiga. Irgendwie musste er sie von ihren Fesseln befreien, aber er wollte sie nicht dabei gefährden. Toukijins Kraft hätte sie womöglich noch umgebracht... Als er das Schwert hob, sah er das Flackern in ihren Augen. Sie war wie gelähmt, konnte ihn nur noch verängstigt und gebrochen anstarren. Gebrochen... war sie das etwa? Mit einem Streich löste er die magischen Fesseln, die sie festhielten, hob ihre Jacke mit der Schwertspitze auf und ließ sie in ihren Schoß fallen. Es war nicht das erste Mal, dass er sie halb entkleidet sah, aber jedes Mal schien es ihm, als würde sie sich verändern, reifer werden. Dadurch, dass sie aus einer anderen Zeit kam, war sie noch unberührt und ihre weiche Menschenhaut ohne Narben. Trotzdem war sie stark für einen Menschen, sowohl geistig als auch körperlich, wohl, weil sie kämpfte. Sie war eine Herausforderung für ihn... wenn sie noch nicht zerbrochen war. Auf dem Weg zurück durch die nächtliche Umgebung behielt er sie immer verstohlen im Auge, wissend, dass sie jetzt sehr schwach und verletzlich war. Aber sie hielt sich erstaunlich lange, länger als er gedacht hatte, ehe sie umkippte - scheinbar ohne es zu realisieren - und wieder aufstand, so wie sie es immer getan hatte, irgendwie. Sesshoumaru nahm das Menschenmädchen locker hoch, warf sie sich über die Schulter. Sie wog fast gar nichts - für seine Verhältnisse, war so leicht... es bereitete ihm nicht die geringste Mühe, sie und ihre Tasche zu tragen. Ohne Widerstand ließ sie es geschehen, vergrub nur nach einer Weile die Hände in den Stoff seines Oberteils. Richtig. Sie fürchtete sich ja vor der Höhe... aber darauf würde er jetzt keine Rücksicht nehmen... viel mehr musste er sich jetzt darauf konzentrieren, aus den vielen hundert Gerüchen, die auf ihn einströmten, den ihres Zuhauses herauszufinden. Er würde sie einen Tag ausruhen lassen und sie dann wieder mitnehmen... Sesshoumaru ging die Treppe zum "Wohnzimmer" herunter. Ja, so war es ihm ergangen... er schnaubte verächtlich. Bettgefährtin... dieser Youkai hatte Nerven - oder schlicht und einfach Todessehnsucht. ...Und dann hatte es noch weitere Dinge gegeben, die ihn immer noch beschäftigten - angefangen bei diesem seltsamen Mädchen namens Sal, anscheinend eine Freundin seiner Bettgefä- äh, Gefangenen... auch sie hatte Feuer und konterte nicht schlecht. Aber in dieser Schule... als sie geglaubt hatten, er wäre nicht in ihrer Nähe gewesen, hatten die beiden Mädchen über ein paar interessante Dinge gesprochen. Vor allem, als dieses rothaarige Mädchen so etwas wie "Die Cleo, die ich kenne, tut dann so, als ob alles in Ordnung wäre um niemanden zu beunruhigen." gesagt hatte. Interessanterweise spürte er, wie sehr das stimmte. Ständig versuchte sie, ihr Inneres zu verbergen, schaffte es ihm gegenüber aber nur sehr mäßig. Und dann dieses "Die Cleo, die du kennst, hat sich verändert.". Keineswegs war ihm der Hauch von Bitterkeit in ihrer Stimme entgangen. Die zerbrach - Stückchen für Stückchen. Oder...? Sesshoumaru beachtete den fehlenden Anflug von Triumph erst gar nicht, als er seine Gedanken auf den nächsten Punkt richtete, der ihn sogar leicht beunruhigte. Es war derselbe Grund, weshalb er sie auch noch etwas hier lassen wollte: Diese seltsame Verschiebung der Realität, die zwar nur hauptsächlich sie betroffen, die aber auch er gespürt hatte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass das Menschenweib ein wichtiger Angelpunkt der zeitigen Geschehnisse war und er wusste nicht, warum. Dieses Nichtwissen über den Grund dieser Tatsache machte ihn irgendwie... unruhig? An sich seltsam... aber er musste zugeben, dass er herausfinden wollte, was da vor sich ging. Sie würde morgen noch einmal zur Schule gehen - und dann... mal sehen. Er würde schon noch dahinterkommen, was diese seltsame Präsenz gewesen war, die er heute gespürt hatte. Denn ein Youkai war es nicht gewesen... und Sesshoumaru, Herrscher über die westlichen Ländereien des feudalen Japans irrte sich nie. Oder...? Cleo's POV Der nächste Morgen verlief verhältnismäßig friedlich. Ich hatte unruhig geschlafen, war aber dennoch soweit wieder fit, dass ich ohne Probleme aufstehen konnte. Wenig später war ich bereits angezogen und auf alles gefasst - nur nicht darauf, dass Sesshy mir in der Küche eröffnete, dass ich unter seiner Beobachtung heute noch einmal zur Schule gehen durfte. Ich starrte ihn ungläubig an, in der einen Hand noch mein angebissenes Brot. "Wie bitte...?", fragte ich vorsichtig. "Du hast mich schon verstanden." War die kühle Antwort, ehe der Youkai ins Wohnzimmer verschwand. Okay, das reichte. Zeit, aus diesem verrückten Traum aufzuwachen! Wie um mich zu versichern, dass es kein Traum war, schaltete ich das Radio ein - nur um dort gleich von ein paar Nachrichten "begrüßt" zu werden. "...ist in der Nacht um 4:13 Uhr jeglicher Kontakt zum Piloten abgebrochen. Auf rätselhafte Weise verschwand die Flugmaschine von den Radioschirmen sämtlicher Luftkontrollen, Experten gehen von einem Absturz aus. Bisher wurden jedoch keine Spuren von Flugzeugteilen oder den Passagieren gefunden, die Suche läuft weiter. Und nun zum Wetter..." In Ordnung, das war genug - noch mehr Katastrophen zum Frühstück, nein danke. Auch der Wetterbericht galt also solche, schließlich lag er immer katastrophal daneben. Ich schaltete das Radio wieder aus und schnappte mir Bento und Schultasche. Es wurde langsam Zeit... Auf dem Weg zur Schule spürte ich die ganze Zeit, wie er mich beobachtete. Aber immer, wenn ich den Kopf dorthin drehte, wo ich den mächtigen Youkailord zu vermuten glaubte, war niemand da. Das brachte mich auf die Palme! Sal erwartete mich schon am Eingang zum Schulhof und zog mich mit an einen etwas ruhigeren Ort, wo wir ungestört unter vier Augen - oder wohl eher sechs - reden konnten. "Soweit alles klar bei dir?" fragte sie, gleich nachdem wir es uns auf einer Bank im Schatten bequem gemacht hatten. "Hm-hm... ja, schon.", gab ich halbherzig zurück. Offen gestanden, ich wollte, dass sie weiterfragte, wusste, dass ich ums Verrecken nicht zugeben würde, wie ich mich fühlte, wenn ich jetzt locker ließ. Aber wieder einmal schien sie meine Gedanken zu lesen. "Cleo. Du wurdest gestern fast vergewaltigt und hast seit etwa zwei Monaten nen Typen am Hals, der sich so gut wie gar nicht um dein Leben schert. Mach mir also nichts vor." Ich seufzte geschlagen. "Okay, okay... hast ja recht... Nya, die Wahrheit ist: Ich hatte heute Nacht Alpträume deswegen... ist doch verrückt, erst die Alpträume, weil ich dachte, ich hätte ihn umgebracht, und jetzt weil er mich beinahe flachgelegt hätte... Und Fluffy... na ja, er mag zwar etwas grausam veranlagt sein, aber seine Methoden sind dagegen noch recht human..." "Wenn auch auf längere Zeit hin gesehen genauso zermürbend." "...Ja." Ich starrte auf einen imaginären Punkt jenseits von Nirgendwo. "Aber bisher lebe ich noch und du kannst sicher sein, dass ich nicht aufgebe." "Kann ich das?" Sals ruhige Stimme ließ mich nachdenklich werden. Konnte sie das? Konnte sie sicher sein, dass ich durchhielt? Wie viel konnte ich noch verkraften, ehe ich zerbrach...? "Ja, kannst du.", sagte ich. "Irgendwie komm ich aus dieser Sache schon raus..." "Und dann?" "Werden wir sehen." Es klingelte zum Unterrichtsbeginn und ich erhob mich. "Gehen wir rein?" Auch Sal stand nun auf, lächelte mich an. "Gerne." Irgendwie brachte ich den Schultag rum, schnitt eigentlich kaum mit, was diese seltsamen Wesen - auch bekannt als Lehrer - da vorne von mir wollten. Sal blieb die ganze Zeit bei mir, warf mir nur hier und da besorgte Blicke zu, während ich fieberhaft darüber brütete, wie ich Sesshoumaru loswerden konnte. Obwohl mich eine seltsame, klamme Unruhe bei diesem Gedanken erfasste, und mir bewusst wurde, erschreckend bewusst sogar, dass ich mir tief in mir die Frage stellte, ob ich... das wirklich wollte... Aber wenn ich das nicht wollte - was dann? Wurde ich... unschlüssig? Nein. Das einzige, was ich wollte, war meine Freiheit... Egal, was ich tat... es kam der Zeitpunkt, wo Sal mich wieder alleine lassen musste und von Sesshoumaru abgelöst wurde. Auf einmal stand er vor mir. "Du wirst Zuhaue deine Sachen packen.", verlangte er. Ich blieb stehen - die Straße war abgelegen genug, sodass man ihn nicht sehen konnte... "Ich denk nicht dran!", fauchte ich und sah, wie sich seine Mundwinkel spöttisch verzogen. "Dann eben ohne deine Sachen", war seine einzige Erwiderung. Wortlos drehte ich mich um und rannte einfach los. Es war zwar sinnlos, aber egal. Hauptsache, ich kam von ihm weg. Und zu meiner Überraschung ließ er mich ziehen. Zumindest verfolgte er mich so, dass ich ihn nicht bemerkte. Wie lange ich gerannt war, wusste ich nicht. Irgendwann stand ich jedoch vor meinem Haus. Alle Fenster waren dunkel und das große Gebäude wirkte leer und kalt. Mir war bewusst: Wenn ich mein Haus betrat, stand ich mit einem Fuß schon wieder in der Sengoku Jidai. ...Allerdings war das auch der Fall, wenn ich draußen stehen blieb. Kam also aufs Selbe raus... Der Himmel zog endgültig zu. Bestimmt fing es bald an zu regnen. Neben mir parkte ein großes, schwarzes Auto ein, aber ich beachtete es gar nicht. Nahm meinen Schlüssel aus der Tasche und betrat schließlich mein Haus. Drinnen schmiss ich meine Schuhe in die Ecke und ging ins Wohnzimmer. Es überraschte mich nicht, Sesshoumaru hier zu sehen. Sein fester Blick fesselte mich beinahe, aber ich schüttelte den Bann ab, schmiss meine Schultasche auf einen Sessel und ließ mich auf die Couch fallen, schloss die Augen. Als ich sie wieder öffnete, sah ich Sesshoumaru an meinem Kopf stehen. Er blickte mich von oben herab an. "Was willst du?", fragte ich. "Ich geh nicht zurück..." Ehe er antworten konnte, klingelte es an der Tür. Rasch stand ich auf, bemerkte Sesshys verärgerten Blick, ehe ich am Eingang ankam und die Tür öffnete. Zwei sehr förmlich aussehende Männer standen davor. Einer von ihnen - er war vielleicht Ende zwanzig, jünger als sein Begleiter - sprach mich an. "Himono Cleo-san?" "Ja, das bin ich. Was... kann ich für sie tun?" misstrauisch musterte ich die beiden. Plötzlich hielt mir der Ältere eine Marke unter die Nase. "Polizei Tokyo. Mein Name ist Hamashi und das ist mein Kollege Miwa. Können wir Sie bitte für einen Moment sprechen?" "Sicher..." Ich zuckte die Achseln und trat beiseite, gab die Tür frei obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, was die beiden von mir wollten. "Kommen Sie rein. Aber meine Eltern sind derzeit nicht da..." "Wir wollen auch mit Ihnen sprechen, Himono-san." Der jüngere Polizist in Zivil - Miwa - lächelte flüchtig. "bitte nehmen Sie im Wohnzimmer Platz, ich mache Ihnen einen Tee." Damit verschwand ich in der Küche. Sesshoumaru stand an den Kühlschrank gelehnt da. "Wer sind die beiden?", fragte er kühl. "Zwei von der Polizei. Obwohl ich nicht weiß, was die von mir wollen könnten... ich habe nichts angestellt, weswegen die Polizei mir einen Besuch abstatten sollte..." "Hn." Ich arbeitete schweigend, richtete mit raschen, geübten Handgriffen ein Tablett mit drei Tassen und einer Kanne Tee her, womit ich dann zurück ins Wohnzimmer ging. Hamashi und Miwa, die sich bis eben leise unterhalten hatten, brachen ab und fassten mich ins Auge. Mit einem unguten Gefühl im Bauch reichte ich jedem von ihnen eine Tasse Tee, setzte mich auf einen Sessel den beiden Polizisten gegenüber, meine eigene Tasse in Händen. Ich stützte die Ellenbogen auf die Knie und lehnte mich nach vorne. Irgendwie fühlte ich mich müde... "Also, meine Herren. Was führt Sie zu mir?" Miwa öffnete den Mund und blickte hilfesuchend zu seinem Kollegen. Dieser seufzte. "Himono-san, wir... haben schlechte Nachrichten für Sie." Innerlich verkrampfte ich mich. Was hatte das zu bedeuten? "Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass... dass Ihre Eltern verschollen oder möglicherweise tot sind." Klirr. Meine Tasse lag in Stücken auf dem Boden. Der helle, grüne Tee sickerte ungehindert in den Teppich. Wie betäubt musste ich hören, wie Miwa fortfuhr. "Vielleicht haben Sie es in den Nachrichten gehört... heute Nacht ist eine Flugmaschine spurlos verschwunden. Ihre Eltern gehörten zu den Passagieren." Nein. Das war ein böser Traum... "Es tut mir leid, Himono-san." Das konnte nicht sein... Hamashi und Miwa blieben noch sehr lange... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... So, ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen - ich bitte um Rückmeldungen, Kritik u.ä. ^^ Morddrohungen werden nicht mehr angenommen XD Bis zu Kapitel 33 ^^ Eure Cleo [22.Mai 2004] [Edit: Hab den doppelten Teil rausgekürzt Oo Jetzt müsste es theoretisch stimmen... @.@") Kapitel 33 ---------- Sooo, da bin ich wieder ^_~ Wettbewerbsstress und Frankreich gut überstanden - und hier ist der neue Teil! XD @ajato: Danke, dass du weiterlesen willst XD Mal schauen, ob dir die FF in ein paar Kapiteln immer noch gefällt ^_^" @Shiruy: Tjoa, das mit den Eltern ist so ne Sache ^^" Jedenfalls reicht das aus, um Cleo's Leben zu bestimmen ^^" @Seiya: Dank, Dank XD Und wir sehn uns bestimmt auf der Ani! ^_^ XD @searose: Du betest? XD *lol* Goldig XD Aber die Kapitel kommen auch ohne Gebete ^_^ @Aoko_: Tjoa, mein PC zickt immer noch, aber zur Zeit hält es sich in Grenzen ;-) @eeks: Tja, soll ich dir was sagen? Obwohl ich ihn schreib, ist Sesshy mir auch noch ein Rätsel... ^^" Ich kann also selber nicht sagen, was er denkt... unberechenbar, der Gute ^^" @Dreamdanzer: Na ja, Sesshoumaru mag ja auch Rin und ging es nicht zu XD @Hrafna, Wilde Katze, Sakiko, Lani, Aku, kasaja, BulmaSSJ14, Killababe, RiderofDeath: Ich bin immer eifrig am Tippen - mal mehr, mal weniger XD *lol* Und es geht immer weiter ;-) @_Sesshoumaru_: Na ja, ich bin auch ständig versucht, Sess in diesem Outfit zu zeichnen, aber... ^^" Jibrill: Pairing? Wat fürn Pairing? XD *ahnungslos tu* ^_^ @Shadowgirl: Oh doch, das Leben KANN so gemein sein - und in diesem Fall ganz besonders... ^^" @Ne-chan: Thihi... wer beherrscht nu die Kunst des Schockens besser? XD Ich würd trotzdem mal sagen du ^.^ Und dieser "Gag"... war die Idee meiner Betaleserin Sal ^^ XD @T-Fan: Och, die FF zieht sich noch ne Weile XD Bin ja erst knapp über der Hälfte ^_^ @BlackPaperFlower: Immer noch mein Respekt, dass du die FF in einer Nacht geschafft hast XD Und Inu Yasha auf französisch... muss grausam sein X.x" "I-nü Ya-sha, asseyez-vous!" XD Das war garantiert falsch XD @berit: Marion Zimmer Bradley kenn ich Oo Aber sie ist nicht meine Lieblingsautorin ^^" ... Und Ketsuei... och ja, so außer meiner Schreibkontrolle wie der ist... XD @Servusdu: Wie ein aufgescheuchtes Huhn? *lol* Wie goldig! ^_^ @geo12vic: Waisenhaus? Oo Tja, was denkst du? XD @yvonne: Nö, das is überhaupt nicht penetrant! ^^ Ich freu mich immer, wenn ich erfahr, dass meine Stories diese Wirkung haben... dann hab ich das Gefühl, meinem Ziel als Schriftstellerin wieder einen Schritt näher gekommen zu sein... *smile* @Viebi: Cleo (die Autorin ^^") hat Schule, aber sie ergibt sich nicht! Jawoll! Es wird immer weitergeschrieben werden, solange sie eine Tastatur bedienen kann!!! XD @Misami-li: Hochzeit Oo""" ... *sich Sess im Anzug und Cleo im Brautkleid vorstell* XD Ich gfrag mich, wer dir eher an die Gurgel gehen würde XD~ @migele: Sess zeigt sich IMMER von seiner besten Seite! ...Zumindest aus seiner Sicht ^_^""" @elina: Tausend Dank! *dich knuffel* =) Freut mich, dass du hergefunden hast ^^ @MissVictoria: Keine Drohungen XD ... *gg* Ne, ist schon in Ordnung ^_^" Ich lass euch teilweise ja wirklich lange warten... liegt meist an der Schule, aber ich tipp immer weiter, darauf kannste dich verlassen ^.^ @Deedlit88: Ui, hoffentlich hat dir das keine schlechte Note in der Arbeit beschert ^_^"""" Wenn ja - sorry! *verbeug* Und die Idee mit dem Praktikum war die (bescheuerte) Idee meines Franzlehrers... >.<" So, jetzt hab ich viel geschrieben... ^^" Aber gut, dann fang ich auch gleich mal mit dem nächsten Kapitel an. Nur soviel noch: ALLE Fragen werden beantwortet werden, einige sogar schon ziemlich bald! ...Dafür werden neue kommen XD *lol* Also dann, ENJOY READING!!! ^_^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 33 - Cleo's POV "Willst du nicht langsam mal nach oben gehen?" durchdrang Sesshoumarus Stimme die Stille. Ich kehrte irgendwie in die Wirklichkeit zurück. Stellte fest, dass ich auf dem Rücken auf der Couch lag und die ganze Zeit reglos an die Decke gestarrt hatte. Teilnahmslos zuckte ich die Achseln. Verschollen. Möglicherweise tot. Das Flugzeug einfach so verschwunden. Irgendwo über dem Meer. Keine Spur von Trümmern. Einfach weg... "Ich rede mit dir, Menschenweib." Was war passiert? Warum war es passiert? Warum ihnen? Warum... mir? Warum... Morgen... hätte ich sie wiedergesehen... Ich vermisste sie, und jetzt? Jetzt waren sie weg... "Steh auf." Keine Reaktion meinerseits. Ich hörte seine Stimme, aber es drang nichts zu mir durch. Nichts. Da war nur Leere. Kalte, betäubende Leere... Ungeduldig wurde ich am Kragen gepackt und auf die Beine gezerrt. Beinahe wäre ich weggeknickt, aber auch das schien mir gar nicht wirklich zu passieren, sondern irgendwem sonst. Jedenfalls nicht mir... Es war ein böser Traum. Ich kniete mich gedankenverloren auf den Boden und begann, die Scherben der Tasse aufzuklauben, Stück für Stück. Noch immer war die Stelle feucht von meinem Tee, auch wenn die Flüssigkeit schon so weit eingezogen war, dass ich sie vermutlich nie wieder aus dem Teppich bekam. Aber was kümmerte mich der Teppich...? Ein kleiner, fast schwarzer Fleck tauchte mit einem Mal auf dem dunklen Boden auf, meldete sich mit einem leisen "Plick" zu Wort. Ich legte die Scherbe zu den anderen auf meine Handfläche und lenkte den Blick auf die Hand, mit der ich die Scherben aufgesammelt hatte. Rubinrotes Blut lief über meine Haut, sah im Licht der Deckenlampe irgendwie gespenstisch surreal aus... Schweigend brachte ich die Scherben in die Küche und entfernte mit einem Handstaubsauger die restlichen Splitter vom Boden. Noch immer stand Sesshoumaru an derselben Stelle wie vorher. "Geh schlafen, Mensch." sagte er knapp und verließ den Raum. Geh schlafen, ha, ha, ha... konnte gut sein, dass ich müde war, aber was kümmerte mich das? Jetzt... hatte doch eh nichts mehr einen Sinn... warum also nach oben gehen? Warum nicht einfach hier umkippen und für immer liegen bleiben? Auf einmal stach mir etwas ins Auge. Es war ein eingerahmtes und vergrößertes Foto, auf dem meine Eltern und ich zu sehen waren. Es war vor noch gar nicht allzu langer Zeit aufgenommen worden. Wir drei lachten in die Kamera, waren glücklich... Übelkeit schwappte in mir hoch. Es würde nie wieder so sein wie früher... nie wieder... Ich hatte keine Ahnung, wann ich vor das Bild getreten war - oder wann ich mit voller Wucht zugeschlagen hatte. Glassplitter fielen herunter, glitzerten in trügerischer Schönheit, überzogen mit meinem Blut. Warum nur... Eine Hand schloss sich grob um mein Handgelenk, zerrte mich von dem zersplitterten Bilderrahmen zurück. Ohne Gegenwehr ließ ich mich herumziehen und blickte schließlich in Sesshoumarus goldene, wuterfüllte Augen. Wider Erwarten verpasste er mir jedoch keine Ohrfeige, sondern hielt meinen Blich einfach nur fest. Unnachgiebig. Verächtlich. "Ihr Menschen seid so erbärmlich..." flüsterte er abfällig und ich wand mich unruhig, wollte zurückweichen. Er hatte ja recht... Schließlich blieb ich einfach stehen, blickte zur Seite. Befreien konnte ich mich momentan sowieso nicht, und außerdem hatte ich irgendwie das Gefühl, dass von dem Youkai vor mir derzeit keine Gefahr ausging, was mich betraf. Selbst wenn er Anstalten gemacht hätte, mich in irgendeiner Weise zu verletzen, ob seelisch oder körperlich - vermutlich hätte ich nicht einmal genug Energie gehabt, um mich zu wehren. Geschweige denn den Willen... Ich vertraute einfach darauf, dass er mir nichts tat, zumindest jetzt nicht. War ich wirklich schon so weit, dass ich einem Youkai vertraute...? ...Ich hatte keine Kraft mehr... endgültig... Sesshoumaru hielt mein Handgelenk immer noch unnachgiebig fest, als er mich kurzerhand einfach hinter sich her und die Treppe nach oben zog. Dann und wann verfehlte ich einfach eine Stufe und nur Sesshoumarus starker Griff verhinderte, dass ich mich hinlegte. Das Licht in meinem Zimmer ging an und ich wurde in den Raum gezogen. Der hochgewachsene Youkai führte mich zu meinem Bett, sorgte dafür, dass ich mich darauf setzte. "Du weinst.", sagte er nur. Tat ich das? Tatsächlich, meine Wangen waren feucht von dieser salzigen Nässe. Aber es war mir egal... ich hatte es ja nicht einmal bemerkt... Sesshoumaru ließ mich los, zog seine Hand zurück. Sie glänzte blutrot. Mein Blut. Inzwischen tropfte es auch schon auf meine Bettdecke. "Verbind deine Hand." "..." Ich schwieg. Wozu? Es war mir egal. Warum konnte es dann nicht auch ihm egal sein? Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er das Blut von seinen Fingern leckte. Und ich schwieg weiterhin. Bis auf ein Wort, das mir leise über die Lippen kam. "Warum?" Für was dieses warum galt, wusste ich nicht. Für die Frage, warum es mich getroffen hatte, oder warum es ihn kümmerte. Vielleicht auch, warum er mich am Leben ließ. Ich wusste es wirklich nicht... "Ich habe es dir schon einmal gesagt..." Sesshoumaru legte seine Finger beinahe schon gefährlich sanft an mein Kinn und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen. Das tat ich, obwohl mein Blickfeld verschwommen war. "...das Leben ist nie fair." Ja. Da hatte er recht. Wieder nahm er meine Hand, betrachtete sie kurz abschätzend, ehe er sich an den tiefen Schnitten zu schaffen machte. Ich zuckte zusammen und versuchte, sie zurückzuziehen, als er die Wunden auseinander zog und vorsichtig mit einem Fingernagel nachbohrte. Die Haut spannte unangenehm und es brannte noch dazu. Aber er gab mir keine Chance, auszuweichen. "Halt still.", sagte er nur, ehe er eine - zugegeben - recht große Glasscherbe aus meiner Hand zog und sie auf mein Nachtschränkchen legte. Das Blut perlte nun stärker über meine Knöchel, als er sich am nächsten Schnitt zu schaffen machte. Ich wimmerte leise, als mich ein scharfer Schmerz durchzuckte und die nächste Scherbe entfernt wurde. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Wollte es nicht mehr. Sesshoumaru hatte sowieso schon Einblick genug in mein Innerstes gehabt. Vor seinen Augen war mein letzter Widerstand zerbröckelt, mein Schutzschild hatte sich in Nichts aufgelöst. Für ihn war ich schwach. Erbärmlich. Für mich auch. Es war unmöglich für mich, den Blick abzuwenden, während er meine Hand "operierte". Schnell, effektiv - und blutig. Irgendwann war er fertig. "Sehr dumm von dir, wirklich." Seine Stimme klang sanft und spöttisch zugleich. Am Liebsten hätte ich mich irgendwo verkrochen. "Lass mich in Ruhe...", murmelte ich, "Dein... Ziel... ist erreicht..." "Aber nicht durch mich." In seine Stimme schlich sich ein gefährlicher Unterton. "Allerdings könnte ich dich auch wieder aufpäppeln und dann noch einmal zerbrechen, was hältst du davon?" Nicht viel wie ich bei mir dachte. Aber wenn er das vorhatte, konnte ich ihn sowieso nicht davon abhalten. Knallhart ausgedrückt: Ich war nichts weiter als ein Spielzeug für ihn. Wehrlos. Hilflos. Wenn er mit mir fertig war, würde er mich umbringen, ganz einfach. Ich schauderte leicht, als Sesshoumarus Zunge sanft über meinen Handrücken strich und das Blut ableckte. Das erwartete Gefühl des Ekels blieb aus. Statt dessen wirkte es seltsamerweise fast... beruhigend. Und dem Youkai schien mein Blut nach wie vor zu schmecken... Nach ein paar Minuten ließ er von meiner Hand ab. Ich öffnete meine Augen wieder, die ich wohl geschlossen hatte, als sich etwas Weiches auf meine Wunde legte. Ein langer, weißer Stoffstreifen - wo auch immer er ihn jetzt hergezaubert hatte - den Sesshoumaru fachmännisch zu einem Verband wickelte. Als er fertig war, legte er eine Hand auf mein Schlüsselbein und drückte vorsichtig. Ich gab nach, ließ mich willenlos nach hinten auf die Matratze sinken. Selbst wenn er vorgehabt hätte, über mich herzufallen - was ich allein schon seines Menschenhasses wegen ausschloss - es hätte mich nicht gekümmert. Wer wusste, ob ich jetzt die Kraft gehabt hätte, um mich vielleicht sogar gegen Ketsuei zu wehren...? Plötzlich ging das Licht aus. Im Dunkel meines Zimmers sah ich Sesshoumaru lautlos näher kommen und vor dem Bett stehen bleiben. Ich konnte seinen Blick auf mir ruhen spüren... Was hatte er vor? "Schlaf.", sagte er und ich bemerkte mit Entsetzen, dass mir die Augenlider zuzufallen drohten. Angespannt zwang ich mich dazu, die Augen offen zu halten. Ich wollte nicht schlafen. Fürchtete ich mich doch zu sehr vor den Dingen, die ich im Traum sehen würde. So fest wie möglich presste ich mir meine unverletzte Hand aufs Auge. Nein, ich würde nicht schlafen... "Was gedenkst du jetzt zu tun?" durchbrach seine ruhige Stimme die Dunkelheit. Es klang gelangweilt. "...Kann dir doch egal sein..." murmelte ich kaum hörbar. Eine Hand strich mir federleicht über die Wange. Ich weinte nicht einmal mehr... "Antworte.", forderte er. Gute Frage. Was hatte ich jetzt vor? "Liegen bleiben und heulen.", antwortete ich, entspannte mich wider Willen ein wenig, obwohl ich mich nach wie vor beschissen fühlte. Eine Weile bewegten wir beide und nicht. Bis ich überraschenderweise den ersten Schritt machte. Ich merkte erst, was ich tat, als ich schon über die weiche Haut an Sesshoumarus Handgelenk strich und seine Augen in einem seltsamen Gelbton kurz aufflackerten. Fragte er sich, was ich vorhatte? ...Tja, das fragte ich mich auch... Mir fiel auf, dass dies das erste Mal war, dass ich ihn von mir aus berührte. Seine Haut war angenehm warm... Es wunderte mich eigentlich, dass er das hier überhaupt zuließ... aber irgendwie war ich auch froh, dass er mich nicht zurückstieß. Sanft umfasste ich sein Handgelenk, zog seine Hand von meiner Wange weg, ließ seinen Blick nicht los. Auch dann nicht, als ich mit den Fingerspitzen über seine Handfläche und die Finger strich, dafür sorgte, dass er seine Hand flach ausstreckte. Dann zog ich sie langsam zu mir her und setzte seine messerscharfen Krallen an meine Kehle. War ich wahnsinnig? Bot ich ihm hier mein Leben? Unterwarf ich mich ihm? ...Was für ein Triumph das für ihn doch war... "Willst du mir damit etwas sagen?", fragte er ruhig. Ja. Aber das wusste er schon. Nach wie vor hielt ich sein schlankes Handgelenk sanft umfasst. "...Bring mich um...", sagte ich, bevor ich die Worte zurückhalten konnte. War es das was ich wollte? Sterben? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Die Spitzen seiner Nägel drückten in meine Haut. Aus Reflex atmete ich flacher, schloss die Augen. "Oh nein...", hauchte er plötzlich nahe an meinem Ohr. Sein Atem strich über meinen Hals. "So einfach mache ich es dir nicht..." Sollte das heißen, er zwang mich, weiter zu leben? Schien jedenfalls so. Sesshoumaru zog seine Hand zurück, zumindest so weit, wie ich es zuließ. Sicher, er hätte sich ohne Probleme befreien können. Warum tat er es also nicht? Warum ließ er zu, dass ich - ein einfacher Mensch - ihn festhielt...? Unter meinen fingerspitzen fühlte ich das Youkai-Blut in seinen Adern fließen. Sein Herzschlag war ruhig und regelmäßig. In diesem Moment fällte ich meine Entscheidung. "Bring mich zurück...", wisperte ich. Sesshoumaru blickte mich fragend an. "Bring mich zurück... bitte...", fügte ich an. "Zurück wohin?", fragte er, obwohl er es schon längst wusste. "...In... deine Zeit..." Meine Stimme wurde von Wort zu Wort leiser, war kaum mehr als ein brüchiger Hauch. Aber war es wirklich das, was ich wollte? ...Ja. "Schlaf.", sagte er schließlich nur, strich leicht über meinen Hals und ließ seine Hand auf meinem herzen ruhen. Eine Welle der Erschöpfung brach über mir zusammen, riss mich davon. Ich bekam nur noch flüchtig mit, wie mich irgendetwas Warmes schützend zudeckte, dann verlor ich mich in der Dunkelheit... ~Zwischenspiel~ Sie schlief. Sesshoumaru ließ seinen Blick auf dem Menschenmädchen ruhen, beobacvhtete das stetige Heben und Senken ihrer Brust. Noch immer hatte sie ihre Hand schwach um sein Handgelenk gelegt. Suchte sie Schutz? Ausgerechnet bei ihm? Welch Ironie... Aber sie schien nun schlussendlich doch gebrochen... nur warum erfüllte ihn das nicht mit Zufriedenheit, so wie er erwartet hatte? Vermutlich, weil er den entscheidenden Schritt nicht selber getan hatte. Und dann ihre Bitte... sollte das ihr Ernst gewesen sein, dass sie zurück in seine Zeit wollte? Oder war das nur aus reiner Gleichgültigkeit über ihre Lippen gekommen? Das würde sich morgen zeigen... Morgen... Cleo's POV Auf einmal war ich wach. Die letzten Traumfetzen verschwanden, ließen mich mit einem bitteren Gefühl der Realität zurück. Im Traum war ich allein gewesen, durch eine nahezu ewig dunkle Einöde geirrt und hatte nach Hilfe gerufen. Aber niemand war da gewesen, um mich an der Hand zu nehmen und aus der Schwärze hinauszuführen. Nur einmal, als ich an einem bodenlosen Abgrund Halt gemacht hatte, hatte ich hinter mir zwei goldgelbe Augenpaare gesehen. Beobachtend. Wartend. Sesshoumaru und Ketsuei. Worauf warteten sie? Dass ich sprang? Oder zu einem von ihnen trat? Mit einem Mal stand Sal neben mir, blutend, verwundet. Ihre Lippen formten Worte, von denen ich wusste, dass sie wichtig waren. Aber ich hörte keinen Ton. Und dann fiel sie. Neigte sich nach hinten und stürzte in den Abgrund. Ich bekam ihre Hand zu fassen und versuchte, sie festzuhalten. Unter ihr zog ein Flugzeug vorbei, während ihr Gewicht mich langsam mit in den Abgrund zog. Der leblose Ausdruck in Sals Augen ließ mich aufschreien - bis sie meinem Griff entglitt und in der ewigen Dunkelheit verschwand. Tränen liefen über meine Wangen. Als ich mich umdrehte, sah ich die beiden Schattengestalten direkt vor mir. Wollten sie, dass ich zu ihnen kam? Was... Das Letzte, was ich mitbekam, war, dass auch ich fiel... Und jetzt war ich wach. Die Sonne schien bereits hell in mein Zimmer. Wie spät war es? Als ich mich suchend umschaute, sah ich, dass mein Wecker - gleichzeitig auch meine einzige Uhr in diesem Zimmer - fehlte. Seltsam. Ich konnte mich nicht daran erinnern, ihn weggebracht zu haben... Unsicher stand ich auf, taumelte ins Bad, um mich mit kaltem Wasser etwas aufzuwecken, das ich mir mit einer Hand ins Gesicht klatschte. Dann wickelte ich vorsichtig den vollgebluteten Verband ab. Hier und da war er durch das getrocknete Blut zusammengeklebt und ich musste etwas stärker ziehen. Aber wie ich erwartet hatte, waren die tiefen Schnitte verheilt. Nur noch haarfeine Linien frischer, junger Haut zeigten an, dass da jemals eine Verletzung gewesen war. Probeweise ballte ich meine Hand ein paar Mal zur Faust. Alles wieder bestens... Als ich die Treppe nach unten ging, sah ich meinen vermissten Wecker auf einer der untersten Treppen stehen. Hatte Sesshoumaru ihn etwa mitgenommen, damit ich das Klingeln nicht hörte? Ich warf einen Blick auf das Ziffernblatt. Halb zehn!!! Schon so spät?! ...Und wenn schon. Ich hatte nichts vor... was denn auch... die Lust auf Schule war mir vergangen. Sesshoumaru erwartete mich bereits im Wohnzimmer, saß auf der Armlehne der Couch und musterte mich, wie ich in der Tür stand. "Was willst du?", fragte er. Aber ich merkte, dass er mit dieser Frage mehr beabsichtigte, als es den Anschein hatte. Was wollte ich? Gute Frage. Mein Kopf war inzwischen wieder seltsam leer. Und mir wurde klar, dass es für mich immer noch nur eine Antwort gab. "Zurück.", sagte ich, "Ich... will zurück." Der Youkai nickte. "Heute Abend. Wenn du etwas mitnehmen möchtest, solltest du es jetzt zusammensuchen." Mehr sagte er nicht dazu. Und auch für mich war das Thema erledigt. Ich war hier fehl am Platz, jetzt mehr als zuvor. Vielleicht gehörte ich ja auch nicht in die Sengoku Jidai, aber... es war vermutlich einfacher, mir dort einen Platz zu schaffen. Es war einfacher, wegzulaufen... Nach einem Frühstück, das aus einer Scheibe Brot und einem Glas Saft bestand, das ich mir unter Sesshoumarus wachsamem Blick hineinzwang, stand ich in meinem Zimmer und überlegte, was ich mitnehmen sollte. Klamotten wahrscheinlich... "Deine seltsamen Kleider brauchst du nicht.", sagte Sesshoumaru, der auf einmal im Zimmer stand. "Mit ihnen bist du auffällig wie ein bunter Hund.", zitierte er mich. "Was soll ich dann mitnehmen...?" "Deine Entscheidung." "Hm..." Ich nickte abwesend und merkte, dass er schon wieder verschwunden war. Dann machte ich mich ans Packen. Mittags klingelte es an der Tür. Als ich öffnete, stand Sal davor, in den Händen eine größere Schachtel. "Ich hab gehört, du gehst wieder...", sagte sie leise. "Woher...?" "Nicht wichtig... darf ich reinkommen?" "Sicher." Ich gab den Eingang frei, ging Sal voran ins Wohnzimmer. "Kann ich dir was anbieten?" "Ja." Sal setzte sich. "Die Wahrheit bitte. Was ist passiert?" "Wie kommst du darauf, dass..." "Ich kenne dich.", war das Einzige, was sie sagte. Mit einem leisen Seufzer gab ich mich geschlagen und setzte mich auf den Sessel. "Hörst du nachrichten?", fragte ich sie, da mir gerade kein besserer Anfang einfiel. Ehrlich gesagt wollte ich gar nicht darüber reden, aber dennoch... "Ja." "Der Flugzeugabsturz?" Sal hob eine Augenbraue. "War jemand an Bord?" "Meine Eltern." "..." Ich betrachtete meine Freundin, wie sie zuerst auf den Boden starrte, die roten Haare in der Stirn und in ihren eisblauen Augen dieses ruhige Funkeln wie von Wasser. Ihr Gesicht bewegte sich kaum, nur das kaum wahrnehmbare Zucken ihrer Mundwinkel verriet, was sie gerade dachte. Ohne etwas zu sagen deutete sie auf den freien Teil der Couch neben sich und ich setzte mich zu ihr, ließ zu, dass sie mich in den Arm nahm. "Du musst nicht stark sein." , sagte sie leise. Das wusste ich! Verdammt, ich wusste es doch! Aber... ...egal... Ich weinte. Es war mir egal, wer es sah, was Sal dachte - oder gar Sesshoumaru. Hier gab es nur diese Dunkelheit, die meine Gedanken umgab und jemanden, der bei mir war. Einige Zeit verging, in der ich mich von Sal schließlich dankbar in ein Gespräch verwickeln ließ. Wir sprachen über Musik, Training und andere eigentlich völlig belanglose Dinge, bei denen mir erst jetzt auffiel, wie trivial sie eigentlich wirklich waren. Früher hatte ich gelebt um zu genießen. Jetzt war ich mir der Endlichkeit des Lebens bewusst. Irgendwann kamen wir auf die Sengoku Jidai zusprechen und ich fragte Sal erneut, woher sie wusste, dass ich Sesshoumaru gebeten hatte, mich mit sich zu nehmen. "Instinkt.", antwortete sie ausweichend und deutete auf das Paket, das sie auf dem Tisch abgestellt hatte. "Ein paar Sachen, die du vielleicht brauchen kannst... erst aufmachen, wenn du wirklich was zur Aufmunterung brauchen kannst, ja?" "Du meinst außer jetzt? Murmelte ich leise. "Ja, außer jetzt. Und pack ein paar Binden oder Tampons ein, falls du deine Tage kriegen solltest." Sal seufzte leise. "Hör mal, ich weiß, dass das hier schwer für dich ist, aber du solltest dich wieder fangen." "Wozu?" "Frag nicht, tu's einfach." "Hey, das ist mein Text..." Ich brachte ein müdes Lächeln zustande. "Dann halt dich auch dran." "..." "Cleo, bitte." "...Na gut..." Überrascht blickte ich auf Sals kleinen Finger, den sie mir entgegenstreckte und dann in ihre Augen. "Versprochen?", fragte sie sanft. Nach kurzem Zögern hakte ich meinen Finger ein. "Versprochen...", erwiderte ich mit leiser, zitternder, aber dennoch fester Stimme. "Danke..." "Bedank dich nicht, du baka." Sal wuschelte mir durch die Haare und stand auf. "Und besuch mich mal, ja?" "...Wenn es möglich ist, jederzeit." Garantieren konnte ich für nichts, es kam auf Sesshoumaru an, ob er mich gehen ließ. Und wie ich ihn kannte, war es ein hartes Stück Arbeit, ihn zu überzeugen. "Bleib du selbst, Cleo. Das ist das Wichtigste. Und lass dich nicht unterkriegen." Sal stand auf, ich ebenfalls. Meine Freundin schloss mich tröstend in die Arme. "Jetzt... hab ich noch einen Grund mehr, nicht aufzugeben...", murmelte ich, "...ich hab's dir versprochen..." "Danke." "Bedank dich nicht, du baka.", zitierte ich sie mit einem traurigen Lächeln. Irgendwie tat es mir leid, sie hier zu lassen... Aber es war nicht zu ändern. Jeder von uns hatte seinen Weg zu gehen... Dann fiel die Tür ins Schloss und ich war wieder allein. Na ja, fast. "Seltsames Mädchen.", kommentierte Sesshoumaru mit seiner tiefen Stimme ruhig hinter mir. Ich drehte mich um, fixierte ihn kurz. "Aber die beste Freundin, die man sich vorstellen kann." Er schwieg kurz. "Pack deine Sachen." Lautlos verschwand der Youkai, ließ mich alleine im Flur stehen. Tja. Wurde wohl Zeit die Koffer abzustauben... was hatte Sal doch gleich gesagt? Binden? Gute Idee... ~*~ Kalter Nachtwind wehte mir um die Nase und ließ mich frösteln, als die Welt gut hundert Meter unter mir dahinzog. Wie "gewohnt" kniete ich schräg vor Sesshoumaru auf seiner fliegenden Wolke (wenn sie das überhaupt war, so warm und weich, wie sie sich anfühlte). Vor einer knappen Viertelstunde waren wir durch den Brunnen zurück in die Vergangenheit gereist und seitdem auf dem Weg zu den Westlichen Ländern. Ich war mir sicher, dass Sesshoumaru viel schneller bei seiner Festung hätte sein können, selbst mit mir im Schlepptau. Mein Gepäck bestand aus einer kleineren Reisetasche und Sals Päckchen. Kleidung hatte ich nur wenig eingepackt, so, wie Sesshoumaru es verlangt hatte. Selber trug ich den blauen Hakama und den bestickten Haori, den ich während meines letzten Ausfluges hierher von Sesshoumaru bekommen hatte. Hier, unter dem spärlichen Licht des Mondes, war es ruhig, viel ruhiger als in meiner Zeit, wo selbst um diese Uhrzeit nichts schlief. Es war schlicht und einfach friedlich... bis man bedachte, was für Wesen hier des Nachts unterwegs waren. Aber seltsamerweise wusste ich, dass mir nichts passieren würde... Vielleicht war unter anderem das der Grund, dass ich langsam aber sicher müde wurde und nach einer Weile leicht einnickte. Die Geschehnisse der letzten Tage hatten mich wohl doch ziemlich geschlaucht... So bekam ich weder mit, dass mein Körper leicht zur Seite sackte und sich gegen Sesshoumarus Beine lehnte, bemerkte weder seinen undeutbaren Blick, mit dem er mich maß, noch bekam ich mit, wie wir sein Schloss erreichten, und ich von dem Youkai persönlich auf mein altes Zimmer gebracht wurde. Ich schlief. Und das ohne Alpträume... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... Also dann, vielen Dank für eure Geduld mit mir!!! ^_^ Ich bin schon fleißig am weiterschreiben! ^.^ Und noch eine Bitte: Schaut doch mal bei folgenden Links vorbei: http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe.phtml?id=4882 - der immer noch laufende UNBROKEN-Fanart-Wettbewerb! http://animexx.4players.de/doujinshi/zeichner.phtml?id=10560 - Cleo's Doujinshi-Sammlung! ^_^ Also dann bis zum nächsten Kapitel! ^.^ Eure Cleo ^^ [3. Juli 2004] Neue Wahrheiten --------------- *reinschleich* Gomen ne erst mal, ich hab euch wieder Mal viel zu lange warten lassen... *schlechtes Gewissen* Aber ich tipp auch schon schön brav an Kapitel 35, also dürfte ich das auch bald haben... ^^" So langsam geht auch die Story in die Richtung, in die ich sie haben will (wetten, es kommt eh alles anders am Schluss? ^^")... By the Way: Ihr werdet es sicher schon bemerkt haben: Dieses Kapitel hat einen Titel (reimt sich sogar Oo)... ich dachte, sonst kommt zuviel Verwirrung auf... ^^""" ENJOY READING!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 34 - Cleo's POV "Cleo-nee-chan?" Eine lachende Kinderstimme riss mich aus meinem Schlaf, und als ich die Augen öffnete, sah ich Rin neben meinem Bett stehen. "Ich hab dich vermisst!", erklärte sie entschieden, noch ehe ich etwas sagen konnte und kletterte aufs Bett. "Sesshoumaru-sama hat gesagt, ich solle dich schlafen lassen, tut mir leid!", sprudelte sie dann hervor. "Schon in Ordnung.", ich streckte mich bis meine Knochen leise knackten. "Ich wäre sowieso bald aufgewacht", versicherte ich ihr. "Und ich hab dich auch vermisst, Rin-chan! War alles ruhig hier?" "Es war langweilig!", sie zog eine Schnute. "Erst hatte Sesshoumaru-sama ganz schlechte Laune, dann hat er zu Jaken gesagt: "Pass auf Rin auf, ich werde bald zurück sein".", imitierte sie ihren "Ziehvater" und kicherte. "Jaken war ganz entsetzt, dass er dich zurückholen wollte und dann war Sesshoumaru-sama weg und Jaken war ganz schlecht drauf und nicht sehr nett und dann kam Sesshoumaru-sama heute Morgen um mich zu wecken!" Endlich holte sie Luft und lachte glücklich, ganz das Kind, das sie war. "Hast du ihn vermisst?", fragte ich lächelnd. "Ja!", bekräftigte sie, "Und dich auch!" Es klang vielleicht schräg... aber es gab mir auch das Gefühl, gebraucht zu werden. Ich war nicht allein... "Möchtest du baden, Cleo-nee-chan?", fragte Rin fröhlich, "Badest du mit mir?" "Äh...", überrumpelt von ihrer kindlichen Unschuld nickte ich. "Juhu! Und dann gibt es Essen!" Ich ließ mich von dem munter weiterschwatzenden Mädchen an der Hand nehmen und ging zusammen mit ihr zu dem Raum mit der heißen Quelle. Dort angekommen entkleideten wir uns und ich wusch Rin ihre langen, seidigen Haare, ehe wir in das heiße Wasser stiegen. Erst paddelte das Mädchen fröhlich ein bisschen herum, bis sie es sich auf dem einen Felsvorsprung im Wasser bequem machte und gerade mit dem Kopf aus dem Wasser schaute. "Sag mal, Rin-chan...", ich zögerte. "Ja?" "Wieso... war Sesshoumaru so wütend... als ich gegangen bin...?" "Ich weiß nicht, aber er war es!", kam die prompte Antwort. Rin lachte und spritzte mich nass. "Hey!", protestierte ich - und schon war eine fröhliche Wasserschlacht im Gange... Später, als unsere Mägen geknurrt hatten, waren wir aus der Quelle geklettert. Es hatten sogar frische Sachen für mich bereit gelegen, wieder exakt in meiner Größe und mit kunstvollen Stickereien verziert. Derjenige, der diese Kleidungsstücke hergestellt hatte, verstand sein Handwerk. Jeder Stich saß punktgenau. Und dann führte Rin mich in den Raum, in dem ich schon öfter gespeist hatte - mit mehr oder weniger angenehmen Konsequenzen. Um den Tisch standen nun drei von den schweren Stühlen und auf der glatten Tischfläche stand ein typisch japanisches Frühstück mit Reis und anderen Dingen. Rin und ich setzten uns und begannen zu essen. Zu meiner Überraschung tauchte Sesshoumaru nicht auf, um mit uns zu frühstücken. Auch den ganzen Tag und die darauffolgenden bekam ich ihn nicht zu Gesicht. Nur manchmal hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden. Diese Tage verbrachte ich hauptsächlich damit, mit Rin zu spielen, mich mit Jaken zu streiten und mein Training wieder aufzunehmen. So langsam kehrte ein Teil meines alten Selbstbewusstseins zurück. Meines echten Selbstbewusstseins, nicht diese billigen Farce, die ich in den letzten Tagen zur Schau getragen hatte. Die Geschehnisse in meiner Zeit schienen in einer betäubenden, fernen Vergangenheit zu liegen, tagsüber dachte ich kaum noch daran und nachts schlief ich gottseidank traumlos, sodass ich von wirren Träumen verschont blieb. So langsam renkte sich meine schräge Welt wieder ein. Bis Sesshoumaru eine knappe Woche später plötzlich wie aus dem Nichts vor mir erschien, als ich abends ein Bad in der Quelle genommen hatte und nun in frischen Sachen und nassen Haaren in den Flur trat. "WAH!!!", erschrak ich. Kein Wunder - normalerweise erschien niemand einfach so ohne Vorwarnung direkt vor meiner Nase. Sesshoumaru ignorierte meinen Schrei geflissentlich und blickte mich feste an. "Wir werden heute aufbrechen.", informierte er mich trocken. "Wohin?" Neugierig legte ich den Kopf schief, doch der Youkai ging nicht auf meine Frage ein. "Du hast eine Viertelstunde, bereite dich vor." "Worauf?", bohrte ich nach, bekam aber nur zur Antwort, dass es kein Spaziergang werden würde, ehe Sesshoumaru wieder lautlos verschwand. Nachdenklich blickte ich ihm hinterher. Kein Spaziergang? Das bedeutete, ich konnte entweder diese Edelklamotten tragen, oder meinen Gi anziehen. ...Time to chance the clothes... Die Viertelstunde reichte gut, um mich in meinem Zimmer umzuziehen. Ich band mir die Haare zusammen und ging zu der großen Marmortreppe, die den oberen Korridor über eine größere Galerie mit dem darunter liegenden Stockwerk verband. Es war keine Überraschung, dass Sesshoumaru schon auf mich wartete. Wortlos drehte er sich um, und ging mir in einem menschenfreundlichen Tempo voraus bis zum Schlosstor. Draußen hielt er endlich an und hasste mich kühl ins Auge. "Komm her." Für einen Moment überlegte ich, ob ich mich weigern sollte und was er plante, dann aber beschloss ich meinen Trotzkopf mal beiseite zu schieben und trat direkt vor ihn. Wieder musste ich den Kopf in den Nacken legen, um seinen Blick nicht loszulassen. Seine gelben Augen glommen matt in der Dunkelheit der Nacht. Plötzlich verlor ich den Boden unter den Füßen und wurde von der seltsamen Wolke in die Luft gehoben. Für einen Augenblick schwankte ich meines Gleichgewichts beraubt und griff instinktiv nach etwas, an dem ich mich festhalten konnte. In diesem Fall Sesshoumarus Rüstung. Sofort riss ich die Hand zurück und wandte den Blick ab, kniete mich wieder in den Seiza, in dem ich schon einige Flüge verbracht hatte. Eine gute Methode um keinen Abflug zu machen - nach unten. So entging mir allerdings der Hauch des amüsierten Lächelns, das kurz über Sesshoumarus Lippen huschte... Dann ging die Reise los, hoch durch die Lüfte - und wie bei den anderen Flügen versuchte ich mir einzureden, dass ich besser nicht nach unten sah - tat es im Endeffekt aber doch. Verdammt, musste er so hoch fliegen?! ...Wahrscheinlich. "Wohin fliegen wir?", fragte ich nach einer ganzen Weile leise. Ich wusste, dass er mich hörte, denn bei seinen feinen Ohren konnte er mich jetzt höchstens ignorieren. Und das tat er. So blieb mir nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis Sesshoumaru die Flughöhe verringerte und langsam wieder in Richtung Erdboden zusteuerte. Aber je näher wir dem Ziel kamen, desto unruhiger wurde ich. Ich konnte es nicht erklären, aber in mir baute sich eine unheimliche Anspannung auf... "Aufgeregt?", fragte Sesshoumaru plötzlich ruhig. "Nein.", antwortete ich knapp und ballte die Hände zur Faust. Und schon wieder log ich... und ich konnte wetten, dass er es wusste! Ich hörte ihn Luft holen, so, als wolle er noch etwas sagen, aber er schien es sich anders zu überlegen und schwieg, bis wir unser Ziel erreichten. Es war dunkel, als ich wieder einen Fuß auf den Erdboden setzte. Dennoch konnte ich vor mir ein paar Meter entfernt die dunklen Umrisse von etwas Großem erkennen und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass ich schon einmal hier gewesen war... dann fiel es mir siedend heiß ein. Das hier war der Eingang zum Labyrinth, in dem das Geheiligte Herz lag!!! Ich hatte diesen Ort nur nicht gleich erkannt, weil er im Dunkeln auf eine unheimliche Art und Weise "anders" aussah... Aber warum war ich hier? Ich warf einen Blick zu Sesshoumaru, der dieser undeutbar erwiderte. "Warum bin ich hier?", fragte ich leise. "Ich habe meine Gründe." Ah - seine Standardantwort... "Welche Gründe?, hakte ich nach, doch auf diese Frage hin schwieg er und richtete den Blick auf das Portal. "Du wirst das Labyrinth erneut betreten." "Aber..." "Mach darin, was du willst. Aber komm wieder heraus." Wie bitte? Er ließ mir Freiheiten?! Hatte er Fieber? Und warum sagte er mir, ich solle wiederkommen? ...Egal. Zögernd wandte ich mich zum Gehen und schritt auf das Portal zu, die innere Spannung verstärkte sich mit jedem Schritt, den ich machte. Direkt vor dem geschnitzten Holztor blieb ich stehen, sah mich noch einmal um. Sesshoumaru stand ein paar Meter hinter mir, seine leicht glühenden Augen waren wie ein goldenes Glitzern in der Nacht. "...Ich komme zurück.", sagte ich leise, ehe ich die Tür aufdrückte und in der Dunkelheit verschwand. Hinter mir fiel die Tür ins Schloss und ich stand in der Finsternis. Toll. Hatte mal jemand Feuer? Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, flammten die Fackelkörbe ab den Wänden so abrupt auf, dass ich mehr als erschrocken zusammenzuckte. "Willkommen zurück." "Wah!" Ich wirbelte herum und ich sah die junge Frau im Gang stehen, die ich als eine der Spinnenyoukais erkannte. Sie hatte das kleine Mädchen "gespielt", das damals ein Teil meiner Prüfung gewesen war. Sie war noch genauso schön wie zur zeit der Prüfung, jetzt, wo sie leise lachend auf mich zu kam. "Keine Angst, ich bin's nur... wir haben dich schon erwartet, Cleo-sama.", fuhr sie etwas ernster fort. "Was... wer... wieso...", stammelte ich und ignorierte die Tatsache, dass sie mich mit "sama" anredete - einem respektvollen Titel, den Sesshoumaru mir immer hatte beibringen wollen - ehe ich tief durchatmete und mich wieder fasste. "Sorry, auf ein Neues. Ich... äh... wollte nicht erschrecken, also...", nuschelte ich leicht verlegen und sah sie abwinken. "Aber... wieso habt ihr mich erwartet? Und lass das -sama bitte weg!" "Das wird dir alles Ojiryuu erklären." "Wer?" "Du kennst ihn... der Drache...", sie grinste. "Ah." Langsam setzte ich mich in Bewegung und folgte der jungen Frau durch den vom Feuerschein erhellten Gang. "Frage..." "Ja, Cleo-sama?", sie wartete, bis ich aufgeholt hatte und blickte mich neugierig an. "Zuerst einmal: Lass das -sama weg. Dann: Du kennst meinen Namen, ich aber nicht deinen." "Shea.", die junge Frau lächelte sanft. "Oberhaupt des Spinnenclans hier im Labyrinth." "Oberhaupt eines ganzen Clans?" Ich musterte Shea mit neuem Respekt. "Nicht schlecht..." "Danke. Aber du hast noch eine Frage?" "Ja..." ich schluckte ein wenig unbehaglich. "Muss ich... noch mal Prüfungen ablegen...?" Beim letzten Mal war ich nur knapp mit dem Leben davongekommen und hatte eine ganze Weile fälschlicherweise geglaubt, jemanden getötet zu haben. Unnötig zu sagen, dass ich nicht auf eine Wiederholung scharf war... "Nein, sei unbesorgt. Auf dich warten keine Prüfungen mehr. Ojiryuu wird dir das alles erklären." Es dauerte eine Weile, bis ich mich traute, die nächste Frage zu stellen. "Und... ist er hier...?" "Wer?" "...Ketsuei...", brachte ich hervor. Verdammt, warum fragte ich eigentlich? Dabei wollte ich es doch gar nicht wissen... nie wieder etwas von ihm hören... Ein Schauer lief mir über den Rücken. "Ket?", hörte ich Shea fragen. Dann seufzte sie leise. "Er ist schon vor ein paar tagen zurückgekommen, ziemlich lädiert und mindestens genauso wütend..." "Lebt er hier?" "Hm... teilweise. Schwer zu sagen, denn er ist viel unterwegs und nur dann hier, wenn jemand das Labyrinth betritt. Meist streift er einfach nur so rum - er bleibt nie gerne lange an einem Ort..." Wieder schauderte ich, als ich sie über ihn wie von einem guten Freund erzählen würde. Er klang fast... menschlich, mit all seinen Fehlern, aber dennoch... "Wieso fragst du?" "N-nur so!" Sie hob den Kopf. "Wirklich?" "Ja.", ich nickte. "Können wir... weiter?" "Selbstverständlich. Folg mir einfach!" Und wieder ging sie voraus. Mit einem unangenehmen Gefühl der Beklommenheit folgte ich ihr... Es dauerte nicht lange, bis Shea und ich den großen Raum erreichten, in dem der Drache und das Geheiligte Herz waren. Die ganze Zeit auf dem Weg durch hinauf- und hinabführende Gänge, bei denen sich meine Orientierung schon längst verabschiedet hatte, war dieses Pulsieren in mir immer stärker geworden. Irgendetwas in diesem Labyrinth zog mich magisch an... Kaum betrat ich den Raum erfüllte mich auf einmal eine angenehme Wärme. Am anderen Ende des Raumes hob Ojiryuu, der alte Drache, den Kopf und fasste mich ins Auge. "Willkommen zurück, Cleo Himono.", durchdrang seine uralte, tiefe Stimme die Stille. Woher kannte hier eigentlich jeder meinen Namen? Eines der richtig großen Mysterien schätzungsweise... Respektvoll verbeugte ich mich, nickte Shea noch einmal dankbar zu und ging zu dem Drachen. Etwa fünf Schritte vor seinen Krallen kniete ich ab und sah ihn neugierig an. "Hallo.", sagte ich schließlich. Ojiryuu blinzelte amüsierte. Seine echsenartigen, leuchtenden Augen hielten mich fest. "Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.", begann er und wartete mein leises "Ja" ab, bevor er ruhig fortfuhr. "Nun, kleines Menschenkind, wie ist es dir seit unserem letzten Treffen ergangen?" Ich schwieg. Er meinte schon das Treffen hier im Labyrinth, oder...? "Du zögerst?" "Hmmm...", ich nickte langsam. "Wenn ich nicht wüsste, dass es bestimmt nur ne Halluzination war, würde ich fragen "Welches Treffen?"..." "Wieso?" "Weil... na ja..." Ihm das jetzt zu erzählen... bestimmt erklärte er mich für verrückt... Dennoch tat ich es. Ich erzählte von dem einen Zwischenfall, der mir beim Training nach der Genesung von den Wunden aus dem Labyrinth widerfahren war. Es erfüllte mich mit Unbehagen, die Erinnerung an die "andere" Cleo wieder herauszuholen, die mich in der Illusion beinahe dazu bekommen hatte, Sesshoumaru mit dem Schwert seines Bruders zu töten. Ein Mord mehr oder weniger... Damals war ich zwischen mein - definitiv böses - Ebenbild und Sesshoumaru gesprungen, kurz bevor sie ihn hatte umbringen können. Noch während ich erwartete, selber zweigeteilt zu werden, hatte ein angenehmes Leuchten, das von mir selber ausging, die Dunkelheit erhellt und mein Ebenbild einfach ausradiert. Und dann hatte ich den Drachen gesehen... Nachdem ich mein kleines Résumé abgeschlossen hatte, wartete ich auf Ojiryuus Antwort. Sie kam. "Du meinst also, es war ein Traum?", seine Augen glommen matt. "...Ja.", ich überlegte kurz. "Oder nein? Ach, ich weiß nicht..." Das war ja der springende Punkt: Ich wusste es nicht! Meiner Logik zufolge konnte es nur eine Halluzination sein, aber irgendwas tief in mir sagte mir, dass dem nicht so war... "Es war real." "Huh?" Verwirrt blinzelte ich den alten Drachen an. "...Real?" "Ja, in deinem Inneren. Es war ein Versuch, dich dazu zu verführen, mit dem Geheiligten Herz Schaden anzurichten. Ich sage jetzt nicht, dass es eine böse Seite war, denn eigentlich gibt es so etwas wie "Gut" und "Böse" nicht. Es kommt nur auf den Blickwinkel an. Trotzdem kann man immer Schaden anrichten, oder diesen verhindern. In diesem Fall war es ein Versuch zu Ersterem, ein Wendepunkt..." "Aber... wieso? Warum gerade da und was wäre passiert... wenn ich mich darauf eingelassen hätte?", sprudelte es aus mir heraus. Ojiryuu grollte amüsiert. "Nur Geduld, ich werde die alles beantworten. Wenn du damit einverstanden bist, beginne ich mit der letzten Frage." Ich nickte. "Was denkst du, Cleo, wenn du Sesshoumaru in deiner wahren Illusion getötet hättest?" "Ich... weiß nicht..." Unauffällig verschränkte ich meine nun wieder leicht zitternden Finger ineinander. "Vermutlich hätte ich mich schlecht gefühlt...?" "Ja, das wäre der erste Schritt gewesen, der dich nach und nach in den Strudel gerissen und dir geschadet hätte. Es war sozusagen ein Test, in dem dein Ebenbild die Stelle des Bösen und Sesshoumaru die des Guten eingenommen hat." "Ich dachte, das gäbe es nicht wirklich? Und wieso...?" Dass ausgerechnet Fluffy meine "gute Seite" repräsentiert haben sollte, war wirklich schwer vorstellbar. "Wusstest du das vorher? Und überleg mal: Was sollte damit bezweckt werden?" Der Drache klang ernst. "Ich sollte... vielleicht Schaden anrichten...?" "Richtig. Und wem?" "Mir selber. Und das hätte ich, wenn ich... Sesshoumaru dort getötet hätte...", murmelte ich, als ich langsam begriff. "Ich wollte... ihn so verletzen wie er mich... ihn töten, aber das hätte ich nie gekonnt..." Ojiryuu nickte. "In der Wirklichkeit vielleicht nicht, aber dort hättest du die Chance dazu gehabt." "Demnach hätte ich... mich verführen lassen können...?", ich senkte betreten den Kopf, als ich den Hauch einer Ahnung bekam, was beinahe passiert wäre... "Genau das wäre passiert." Ojiryuu legte sich bequemer hin. "Weißt du... es ist wahr, dass das Geheiligte Herz stark gemacht hätte, wenn du dich in diesen Teufelskreis begeben hättest, sehr stark sogar. Dennoch bin ich froh, dass du dich für das Leben in Freiheit entschieden hast." Ein schwaches Lächeln huschte über meine Lippen. "Du hast mir geholfen, nicht wahr?" "Erst, nachdem du mich gerufen hattest." "...Danke." Für einen Moment verdaute ich das eben Gehörte erst mal. Dann erinnerte ich mich an meine andere Frage. "Warum geschah es gerade dann? Warum nicht früher oder später?" Nachdenklich hob der alte Drache seinen Blick zur Decke. "Zunächst möchte ich fragen, ob dir noch mehr aufgefallen ist." "Wie...?" War da etwas? ...Ja, klar! "Ich habe seit dem letzten Mal hier irgendwie eine ziemliche Regenerationsfähigkeit... hatte Schmerzen bei der Rückkehr in meine Zeit - was nicht hätte sein dürfen und dann war da noch eine seltsame Realitätsverschiebung.", zählte ich auf. "Ja, Heilkräfte kommen hin..." hörte ich ihn leise zu sich selbst sagen. "Häh?" "Ich denke, es ist an der Zeit, dir den Grund für alles zu enthüllen... dreh dich um." Ich fragte nicht nach sondern tat es einfach. Aber hinter mir war doch nichts, außer... "Das Geheiligte Herz." Der alte Drache erhob sich und trat mit einem für ihn winzigen Schritt direkt hinter mich. Ich konnte die Wärme seines Leibs nur zu deutlich fühlen. "Was ist damit?", fragte ich ratlos. "Erinnere dich an deinen letzten Besuch hier. Was hast du getan?" "Ich... kam hier an.", raschen Schrittes ging ich zu der Stelle an der ich aus dem Boden gekommen war. "Dann hab ich... mit dir geredet, ja genau, und dann... ach, Mist! Es ist alles so verschwommen! Aber ich glaube, ich bin zu dem Stein gegangen...", während ich es sagte, spielte ich alles nach und mit jedem Schritt kehrte eine Erinnerung zurück. "Und dann...", ich hob eine Hand - und stockte. Dann hatte ich vorsichtig über den glatten, leuchtenden Stein gestrichen, so wie ich gewesen war, mit meinen blutigen Fingern... ...und die Blutspuren waren immer noch zu sehen. Allerdings nicht mehr auf dem Stein, sondern in ihm! "Was zum...!?", entfuhr es mir. "Das Geheiligte Herz hat dein Blut in sich aufgenommen und dich als seine neue Meisterin akzeptiert.", sprach Ojiryuu meine Vermutung aus. "Seine neue WAS?!", entgeistert starrte ich den Drachen aus großen Augen an. "Aber... wieso...?!" "Du hast dein Blut auf dem Stein hinterlassen. Und du hättest ihn dir einfach nehmen können. Vielleicht hätte er dir dann Glück und Wohlstand - oder Freiheit - gebracht, aber letzten Endes wärst du an seiner Magie gestorben." Ich schluckte. "Gestorben" war kein schönes Wort, nein, ganz und gar nicht... "Dasselbe wäre auch passiert, wenn das Herz dich nicht akzeptiert hätte, nachdem es dein Blut in sich aufgenommen hatte." Autsch. Das tat weh zu hören, dass man öfter als gedacht am Tod vorbeigeschlittert war, als man dachte... "Der vorhin von dir geschilderte Kampf hat darüber entschieden, wie du den Stein nutzt, es war eigentlich ein test, der vom Herzen ausging. Aber das Ergebnis hing ganz allein von dir ab. Und du hast dich für einen nicht ganz leichten, aber dennoch guten Weg entschieden." Schließlich machte ich den Mund auf. "Was wäre passiert, wenn ich die andere Wahl getroffen hätte?" "In den falschen Händen ist das Geheiligte Herz zu Schrecklichem fähig.", lautete Ojiryuus Antwort. "Hättest du das Herz an dich genommen, wäre ich körperlich gestorben, aber noch so lange Wächter geblieben, bis du dich entschieden hättest. Wenn du den falschen Weg gewählt hättest, hätte ich dich dann töten müssen - wie du erlebt hast, geht das selbst in Träumen. Aber... du hast darauf verzichtet, damit ich weiterleben konnte, um den Preis deiner Freiheit. Das war ausschlaggebend... und ich darf weiterleben. Ich bin sicher, du wirst seine Kraft nicht missbrauchen..." Das schockte mich irgendwie schon ein wenig. Die nächsten Minuten saß ich jedenfalls grübelnd und an mir selbst zweifelnd da, während Ojiryuu mich beobachtete. "Aber... dass du sterben würdest wenn jemand das Herz gewaltsam genommen hätte... schon klar... trotzdem..." "Nur, wenn du es dir gewaltsam genommen hättest... aber so konnte es dich erwählen und ich bin frei." Der Drache legte sich wieder hin. "Allerdings solltest du dir bewusst machen, dass jetzt große Veränderungen in deinem Leben geschehen werden." "Veränderungen?", ich wurde hellhörig. "Was denn für welche?" ...beunruhigend... Ojiryuus folgende Worte brannten sich wie Feuer in mein Gedächtnis. "Dein Leben ist nun untrennbar mit dem Juwel verbunden. Es gibt keinen Ausweg daraus, du lebst ein Vielfaches deiner Lebensspanne. Dann sind da noch die Heilkräfte. Du wirst sie noch so weit verbessern, dass du auch andere damit heilen kannst. Im Lauf der Jahrhunderte wirst du kaum altern, wirst neue Kräfte erlangen, Freunde als Greise sterben sehe und... du wirst sehr einsam sein." Einsam... Ich spürte die Wahrheit hinter Ojiryuus Worten. Wusste, dass er dasselbe gefühlt hatte, was mir noch bevorstand. "Dein Schicksal ist es jetzt, Cleo, das Juwel zu schützen, so wie ich es bisher tat. Dafür musst du aber nicht hier bleiben. Geh hinaus und lebe dein Leben solang du noch kannst... ich halte hier weiterhin Wacht." Zur Bestätigung verbeugte ich mich kurz. Dann starrte ich nachdenklich ins Leere, so lange, bis Ojiryuu mich erneut ansprach. "Wie ich sehe, hast du noch weitere Fragen." "Hm...", ich nickte und begann dann, ihm weiter von den Schmerzen bei der Rückkehr in meine Zeit, den Realitätsverschiebungen und dem Verschwinden der Youkais in der Gegenwart zu erzählen. Vielleicht konnte er mir auch darüber etwas erzählen? Doch der Drache schüttelte seinen Kopf, als ich geendet hatte. "Nein", sagte er ein wenig hilflos, "Das sind Dinge, die selbst ich mir nicht erklären kann. Dies musst du wohl selber herausfinden, kleines Menschenkind..." Geknickt nickte ich. "In Ordnung.", sagte ich leise. "Vielen Dank für deine Geduld mit mir..." "Oh, kein Problem", eine erstaunlich weiche Drachenschnauze stupste mich freundlich an, "Ich habe gerne Gesellschaft, nur kommt hier so selten jemand Fremdes vorbei... Schau doch irgendwann noch einmal vorbei, ja?" "Wenn möglich sehr gerne!" Und schon wieder musste ich lächeln. "Shea wird dich gleich abholen, du kannst ihr gerne schon entgegen gehen, wenn du magst. Und... ach ja!" Ojiryuu streckte eine Pranke aus und darauf lagen... "Meine Schlagstöcke!!!" Tatsächlich, sie waren es! Meine lieben, treuen, alten Waffen, die mich seit meinem Orangegurt durchs Leben begleitet hatten und die mir hier im Labyrinth abhanden gekommen waren... "Ich habe sie für dich aufbewahrt... Gebrauche sie gut - und sei nicht zu hitzköpfig." "Ich doch nicht!", dankbar nahm ich die Stöcke an mich, wirbelte sie probeweise einmal herum und genoss ihr vertrautes Gewicht, ehe ich sie in meinen Gürtel schob. Dann, nach einer dankbaren Verbeugung und einem letzten "Bis zum nächsten Mal", wandte ich mich gen Ausgang. Draußen schloss sich eine Tür hinter mir. Ich drehte mich um - und erstarrte. Keine drei Meter von mir entfernt stand Ketsuei und blickte mich unergründlich aus seinen im Dunkeln leicht glühenden Augen an. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen und ehe ich reagieren konnte, war er vor mich getreten, strich mit sanft über Wange und Hals. "Vergiss nicht... ich bin immer noch da...", hauchte er nahe an meinem Ohr. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als er an mir vorbeitrat. Und als ich herumwirbelte, um ihn im Auge zu behalten... ...war er schon wieder verschwunden! "Cleo?" Auf einmal stand Shea neben mir und ich zuckte erneut zusammen. "Möchtest du hier raus?" Sie schien von Ketsueis Besuch nichts mitbekommen zu haben... Ich nickte nur. "Ja... bitte..." Auf dem Weg nach draußen zog ich mir die Ärmel so weit wie möglich über die Finger. Niemand sollte sehen, wie sehr ich zitterte... Als ich das Labyrinth verließ, tauchten die ersten Strahlen der Morgensonne die Welt in ein blasses aber frisches Licht. Shea hatte mich bis einige Meter vor das nun offene Portal begleitet, dann war sie verschwunden. Draußen sah ich mich erst ein paar Sekunden suchend um, ehe ich Sesshoumaru neben einem Baum erblickte. Er stand ruhig da, sah mich durchdringend an. Mit einer knappen Geste bedeutete er mir, zu ihm zu kommen und ich gehorchte zögernd. "Hast du deine Antworten bekommen, Mensch?", fragte er gelangweilt, als ich vor ihm stand. Ich nickte. "Ja, habe ich.", erwiderte ich. Ich sah, wie er langsam nickte und sich zum Gehen wandte. Doch dann fiel mir etwas ein. "Sesshoumaru?" Er blieb stehen, mit dem Rücken zu mir. "Sesshoumaru-sama.", kam die erwartete, trockene Antwort, doch dann schien er darauf zu warten, dass ich fortfuhr. Erwartungen... "Wie viel hast du mitbekommen?", fragte ich schließlich und suchte unsicher etwas festeren Halt auf dem trockenen Waldboden, der nun noch relativ kühl war. Das war in der Tat eine berechtigte Frage - wie viel wusste er? Und wie viel davon konnte er für sich nutzen? Sesshoumaru schien für einen Moment zu zögern, jedoch überspielte er es sehr gut. "Alles.", meinte er schließlich und ich atmete zischend aus. "Okay.", sagte ich nur. Ich wusste nur nicht, ob ich froh über diesen Umstand sein sollte, oder nicht. Zwar war ich aus eigenem Willen hierher mit ihm in diese Zeit zurückgekehrt, aber meine Masken und Schutzwälle bröckelten immer mehr. Doch da war niemand mehr, an den ich mich wenden konnte, wenn mir alles über den Kopf wuchs - meinen Weg zu Sal hatte ich mir selber abgeschnitten. Ich war hier auf mich gestellt. ...Oder? Sesshoumaru, Rin und Jaken waren da und ich hatte die Möglichkeit, ein neues Leben zu beginnen... aber da war immer noch dieses Unbehagen. Das Gefühl, als konnte ich mich hier nicht niederlassen, weil es nur von kurzer Dauer war... Und dieses Gefühl war alles andere als angenehm... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... So, ich hoffe, ich krieg trotz allem ein paar Kommentare... ^^" Ach ja: http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe.phtml?id=4882 Der Wettbewerb gilt immer noch ^^ Und schaut bitte hier auch einmal vorbei! ^^ http://animexx.4players.de/doujinshi/anzeige.phtml?id=7927 Vielen Dank fürs Lesen!!! *verbeug* Eure Cleo <(^.^)> [8.9.2004] P.S: Eigentlich hatte ich das Kapitel gestern schon hochgeladen... aber ratet mal, wer da wieder gestreikt hat... -_-" Erraten! - Animexx... Kapitel 35 - Never give up? --------------------------- Sooo, da bin ich wieder ^^" Sorry, diesmal gings wieder nicht so schnell, weil ich grad total im Schulstress stecke (Wer hätte gedacht, dass Abi so schwer sein kann? X.x") Jedenfalls präsentier ich euch hier das 35. Kapitel ^_^ Es ist endlich mal wieder ein bisschen mehr Handlung drin glaub ich mal XD ... Oder ne, ehr nicht ^^" Aber egal, ich hoffe, ihr lest es trotzdem =3 Ach ja, wie Reeks so nett gesagt hat hab ich die FF wieder soweit unter Kontrolle, dass die Charas das tun was ich will ^_^ Aber in welche Richtung das jetzt geht, sag ich nicht =P Ihr dürft selber raten XD Dann die Sache mit den Heilkräften... an sich sind plötzliche besondere Kräfte ja 0-8-15, aber ich versuch, sie so dezent wie möglich einzubauen ^^" Sonst wirds zu klischeehaft XD @Shisune: Das Lied "Heaven" von Baby M. kenn ich leider nicht O.o Aber ich werds mir mal runterladen =3 *neugierig* XD Was Inu Yasha und Co. angeht... nyah, die tauchen zwar jetzt zur zeit nicht gerade oft auf, ich weiß, aber wenn alles so klappt wie ich es will, kommt jeder von euch auf seine Kosten =3 Sie tauchen nämlich immer wieder auf, mal mehr mal weniger, und am Ende sogar oft XD Schätz ich mal ^^" @Servusdu: ...Sess und handzahm? Oo" ......... ^^" Wenn du dich da mal nicht irrst... XD~ So, jetzt aber erst mal genug der Vorreden - ich danke euch vielmals für die lieben Kommentare! ^_^ *strahl* Das baut mich jedes Mal immer total auf und ich kann dann ebsonders gut weiterschreiben XD (handschriftlich bin ich ja schon bei Kapitel 40, tippe aber gerade Kapitel 36 ab XD) Na denne... ENJOY READING!!! (Und wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten XD) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 35 - Cleo's POV ~ Never give up? Die Tage verstrichen. Da ich ohne Kalender auskommen musste, blieben mir nur wenige Möglichkeiten um festzustellen, wie die Zeit verging. Oder besser gesagt: Welches Datum in meiner Zeit dran war. Ich hatte mich mit mir selber auf die Methode geeinigt, ein Tagebuch anzufangen. Oder zumindest etwas in der Art. Jeden Abend schrieb ich das vermeintliche Datum auf ein Blatt und notierte ein paar Zeilen dazu, hauptsächlich um meine Gedanken zu ordnen. Es kam eine Menge interessantes Zeug dabei rum... Inzwischen zierte der neunte September das Blatt und nichts Nennenswertes war geschehen - außer, das mir bewusst geworden war, dass ich jetzt schon über zwei Monate in diesem irrsinnigen Alptraum festsaß. Am nächsten Morgen - meinem vierzehnten Tag hier - stand ich auf und machte mir bewusst, dass ich nun schon wieder ganze zwei Wochen hier, in Sesshoumarus Hochburg war. Ich hatte täglich ein wenig trainiert um mit irgendwas beschäftigt zu sein, das mir die Erinnerungen vom Leib hielt. Es funktionierte auch, alles Vergangene schien so ewig weit weg, berührte mich kaum noch. Sesshoumaru war hier und da seit meiner kleinen Exkursion ins Labyrinth verschwunden und wieder aufgetaucht, teilweise für bis zu drei Tagen. Und die Zeit, in der er da war, begann er wieder mit seinem altbekannten Spiel. Die Zeit der Schonung meiner Wenigkeit war vorbei. Und noch etwas war geschehen, nachdem ich im Labyrinth gewesen war: Ich hatte meine Tage bekommen. Das war an sich nichts ungewöhnliches für ein junges Mädchen in meinem Alter, nur hatte ich jetzt ein kleines Problem: Ich hatte hier nahezu alle Vorräte an Binden und Tampons, die aus je einem Päckchen bestanden hatten, aufgebraucht. Gut, so weit, so gut. Problem: Ich war hier in der Sengoku Jidai. Hier gab es keine Läden, in denen ich mir so etwas einfach kaufen konnte. Das hier war gute fünfhundert Jahre vor ihrer Erfindung. Also musste ich ab dem nächsten Mal irgendwie improvisieren. Problem zwei: ich hatte kein weibliches Wesen in meiner Nähe, das mir das mit den früheren Methoden hätte erklären können. Also musste ich jemanden finden, der das konnte... Es war an diesem Tag, dem zehnten September, als Sesshoumaru mich wieder einmal mit auf eine Tour nahm. Der langen Rede kurzer Sinn war, dass er mich mitten im Wald bei Ah-Un zurückließ. Der eine Kopf des Drachen musterte mich immer noch misstrauisch, während der andere gemütlich vor sich hindöste. Fluffy war nirgends zu sehen. Das hieß aber nicht, dass er nicht in der Nähe war. Fliehen hätte keinen Sinn gehabt, damit hätte ich ihm nur eine weitere Gelegenheit geboten, mit mir zu spielen und mich zu demütigen. Außerdem hatte ich keinen Ort, an den ich gehen konnte, ohne Kagome war der Weg in meine Zeit versperrt... so ließ ich die Sache auf sich beruhen und widmete mich dem, was ich am Besten konnte: Kampfsport. Es verging einige Zeit, ehe Ah und Un die Köpfe hoben und ins Dickicht starrten. Beunruhigt hielt ich inne. Witterten sie etwas? Tatsächlich - wenige Sekunden später hörte ich, wie sich etwas näherte und schließlich durchs Gebüsch brach. Kleine Flammen loderten auf und ich erstarrte, sah die beiden vor mir perplex an. "Sango...? Kirara...?" In der Tat - sie waren es. Sango kam wortlos auf mich zu und ich schluckte. War sie sauer...? Vor mir blieb sie stehen und musterte mich ein paar Sekunden lang. Dann seufzte sie erleichtert. "Den Göttern sei gedankt, du bist in Ordnung..." Unwillkürlich entspannte ich mich. "Ja...", murmelte ich, "Mir geht's gut..." "Wir haben uns Sorgen gemacht, als du aus deiner Zeit verschwunden bist... Kagome ist beinahe durchgedreht und Inu Yasha schwört, seinen Bruder umzubringen..." Kirara schnurrte mir im Kleinformat um die Beine und ließ sich von mir auf den Arm nehmen. Dort kuschelte sie sich an mich. Sie war angenehm warm... "Du bist wieder bei ihm, nicht wahr?" Ich wusste, wen Sango meinte und nickte. In ihren Augen flackerte es kurz. Dann deutete sie zu ein paar Baumstämmen herüber. "Setzen wir uns. Mit deiner Erlaubnis würde ich gerne erfahren, was vorgefallen ist..." "Hai...", sagte ich leise und folgte ihr. Ah-Un knurrte leise, verstummte aber nach einem kurzen Blick der Taijiya in seine Richtung. "Wie viel... habt ihr von Kagome erfahren?", fragte ich und setzte mich hin. "Nichts. Sie versucht immer noch herauszufinden was bei dir passiert ist.", kam die ruhige Antwort. Kirara rollte sich auf meinem Schoß zusammen und behielt Ah-Un misstrauisch im Auge. Und ich begann zu erzählen. Von Ketsuei. Sesshoumarus Rettungsauftritt. Sal. Dem Flugzeugabsturz. Und meiner unsinnigen Bitte... "Das heißt, du wolltest zurück?", Sango starrte mich für einen Moment entgeistert an. "...Ja. Ich meine, ich... ich weiß... dass ihr euer Leben für mich riskiert habt... und ich bin euch verdammt dankbar dafür... aber irgendwie ist alles in meiner Welt über mich zusammengebrochen...", sagte ich niedergeschlagen, "Dann verschwanden meine Eltern und dann..." "Sesshoumaru war ein Halt für dich." Sango nickte. "Nein!", entfuhr es mir und ich starrte sie entgeistert an. "E-er ist kein Halt!" "..." "...Na ja... vielleicht ein wenig...", räumte ich ein. "Und obwohl er mich so oder so wieder mitgenommen hätte, bezweifle ich, dass es eine kluge Entscheidung war..." "Das wirst du herausfinden." Sango stand auf, als Kirara aufsprang. "Dein Gastgeber kommt zurück. Aber gut, ich werde den anderen davon berichten. Wir werden deine Entscheidung respektieren..." Sie lächelte. "Viel Glück, Cleo!" Ehe ich mich verabschieden konnte, transformierte Kirara und erhob sich in die Lüfte. Geschickt schwang sich Sango auf ihren Rücken und schon wenige Sekunden später waren die beiden am Himmel verschwunden. ...Mist! Ich hatte vergessen, sie wegen der Sache mit dem Bindenersatz zu fragen! "Wieso war sie hier?" Sesshoumaru trat auf einmal hinter mich. Irgendwie hatte ich erwartet, dass er schon hier war... "Zufall.", erwiderte ich nur. "Aha.", war seine knappe Antwort. Lautlos ging er zu Ah-Un, dem Drachenyoukai. Ohne dass er ein Wort sagte, wusste ich, was er jetzt von mir erwartete. Ich sollte ihm folgen. Und das tat ich. Auch, wenn die Schwierigkeiten vorprogrammiert waren... ~*~ Selbige Schwierigkeiten zeigten sich noch am selben Tag, ein paar Stunden später. Ich war sowieso seit Sangos Besuch nicht so gut drauf - aus irgendeinem Grund zog es mich ganz schön runter - und Sesshoumaru zeigte sich wieder von seiner besten Seite. Im Moment stand er vor mir, starrte mich wütend an. Zwischen uns lag eine zerbrochene Vase, die der Youkai von ihrem Sockel gefegt hatte. Ich hatte ihr nur mit Mühe ausweichen können, bevor sie auf dem Boden in tausend Teile zersprungen war. Alles war beim Abendessen losgegangen, bei dem ich wohl mal wieder eine zu dicke Lippe riskiert hatte. Und jetzt war die Situation eskaliert. "Spinnst du?!", entfuhr es mir. Einen Augenblick später hätte ich mir am Liebsten auf die Zunge gebissen. Das da eben war nicht sehr klug von mir gewesen... Ich wirbelte herum und sprintete los, wollte raus aus diesem Zimmer! Mit einem wütenden Youkai allein in einem Raum zu sein, war purer Selbstmord. Aber ich kam keine fünf Meter weit. Ein lautes "Osuwari!" hallte durch den Raum und nahezu gleichzeitig riss mich eine unsichtbare Macht von den Beinen, sorgte dafür, dass ich hart auf dem Boden aufkam und mir schmerzhaft das Kinn stieß. Benommen stemmte ich mich wieder hoch, schmeckte Blut. Das, was ich vorhin im übertragenden Sinne nicht getan hatte, war doch geschehen. Ich hatte mir auf die Zunge gebissen. Auf einmal stand Sesshoumaru neben mir. Mit einer blitzschnellen Bewegung seines Fußes zog er mir den Arm wer, auf dem mein Gewicht bis dahin geruht hatte. Das Resultat war simpel, aber effizient: Ich knallte zurück auf den Boden. Fluchend wollte ich mich erneut aufrappeln, doch so weit kam ich nicht. Etwas drückte kraftvoll in meinen Nacken, hielt mich fest. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich merkte, dass es Sesshoumarus Fuß war. Ich erstarrte. Das hatte er noch nie getan...! "Wie oft habe ich es dir schon gesagt, hm?", hörte ich seine verächtliche Stimme über mir, "Du kannst mir nicht entkommen." Hilflos ballte ich eine Hand zur Faust und startete einen weiteren Versuch mich zu befreien, hielt aber inne, als der Druck in meinem Nacken schmerzhaft intensiv wurde. "Ich hasse dich!", stieß ich hervor und erntete ein abfälliges Lachen. "Denkst du im Ernst das kümmert mich? Du gehörst mir - das hast du selber zu verantworten! Also musst du auch damit leben, dass ich über dich bestimme!" Nein, das wollte ich nicht! Ich wollte frei sein, nichts weiter! Als ich in diese Zeit zurückgekehrt war, war das in der Hoffnung geschehen, dass es von jetzt an bergauf gehen würde - nicht, dass es nur noch schlimmer werden würde... "Lass mich!", brachte ich hervor, doch die Antwort bestand nur darin, dass der Druck in meinem Nacken stärker wurde. Na gut. Wenn ich doch jetzt gerade so schön lebensmüde war, konnte ich auch gleich weitermachen. Ein trockenes Lachen kam über meine Lippen. "Na, fühlst du dich gut?", spie ich aus, "Du scheinst es ja ganz schön nötig zu haben, wenn du dich sogar schon an Menschen vergreifst!" Tja, das war es: Mein Todesurteil. Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass er schnell genug begriff, was ich damit andeuten wollte. Und wenn ich recht hatte, würde er diese Beleidigung nicht auf sich sitzen lassen. Zwar hasste ich solche Methoden, aber so langsam gingen mir die Ideen aus... Meine Knochen knackten bedenklich, als Sesshoumaru den Druck verstärkte und mir entfuhr ein schmerzerfülltes Keuchen. Dann gab Sesshoumaru mich plötzlich frei. "Wahrscheinlich bist du es, die es eher "nötig hat". Es wäre wohl besser gewesen, ich hätte dich damals deinem Schicksal überlassen - wo du dich doch gerade so schön amüsiert hast...", sagte er belustigt, aber die Kälte in seiner Stimme war schneidend scharf. Ich fand daran gar nichts Witziges... ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich daran dache, was er meinte. Die Nacht, in der Ketsuei mich beinahe... Wortlos stand ich auf und rauschte aus dem Raum - ohne von Sesshoumaru aufgehalten zu werden. Ich hatte wieder einmal eine Niederlage eingesteckt und das wussten wir beide. Jetzt musste ich geschlagen das Feld räumen, ehe ich den Rest meiner Würde auch noch einbüßte. Draußen vor der Tür streckte ich Sesshy für ihn unsichtbar die Zunge heraus. Doch die Dunkelheit und die Stille des kühlen Korridors kühlten mein erhitztes Gemüt wieder etwas ab. Ich verhielt mich wie ein kleines Kind, aber ehrlich... Stur und bockig, da war selbst Rin besser erzogen! Aber Sesshoumaru war auch nicht ganz unschuldig daran... Na gut, wenn bis jetzt all meine Versuche fehlgeschlagen waren, musste ich eben unkonventionell werden. Gleich morgen würde ich damit anfangen... Seufzend rieb ich mir den schmerzenden Nacken und ging einfach los, auch auf die Gefahr hin, mich in Sesshoumarus gewaltiger Domäne zu verirren. Zwar hatte ich immerhin schon über einen Monat hier verbracht, kannte mich aber dennoch kaum aus. Vielleicht war das nicht die idealste Voraussetzung für eine Flucht... Während ich fröstelnd über den kalten Boden tappste, sah ich immer wieder diese kühlen, gelben Augen vor mir; eisig, verachtend und tödlich. Hatte Sesshoumaru nicht vorhin gesagt, es sei meine Schuld? Das stimmte... teilweise. Wäre er nicht in meine zeit gekommen, dann wäre ich wohl auch nie im Leben zurückgekehrt. Ich wäre in meiner Zeit geblieben, wäre dort gealtert und hätte normal gelebt... aber halt, nein, nicht einmal das wäre mir mehr möglich gewesen, war mein Leben doch schon länger mit dem geheiligten Herz verbunden. Ich hätte "ewig" dort gelebt. An sich auch eine interessante Vorstellung. Ich kam an der Bibliothek vorbei. Man stelle sich das vor: Mehr als einhundert Jahre lang körperlich siebzehn - etwas, für das so mancher beide Arme gegeben hätte. Nur ich tanzte mal wieder aus der Reihe: Für mich sah das Ganze kein bisschen verlockend aus. Woran das lag? Nun, vermutlich daran, dass ich keine Perspektive für meine Zukunft hatte... Unschlüssig bog ich in einen schwach beleuchteten Gang ein. Mal ehrlich: besonders rosig sah es für mich nicht aus, oder? Ich war Gefangene eines Youkailords, woran mich die Kette an meinem Hals, die ich eben wieder mit den Fingerspitzen berührte, tagtäglich erinnerte. Fast kam es mir so vor, als kniete ich am Grunde eines tiefen Brunnens, in Ketten geschlagen, die sich wie kalte, stählerne Schlangen über meine bloße Haut wanden... Und weit, weit über mir konnte ich ein kleines Stückchen Freiheit sehen. Unerreichbar für mich. Meine Schritte hallten leise im Flur wider. Noch dazu hatte ich Kagome, Sango und den anderen enorme Schwierigkeiten bereitet... sie hatten eine Menge riskiert um mich zu retten und ich hatte all ihre Mühen über den Haufen geworfen und war beinahe willenlos mit zurück in jene Zeit gegangen, aus der sie mich befreit hatten. Mein schlechtes Gewissen meldete sich zu Wort. Für einen Moment sah ich einen verdammt wütenden Inu Yasha vor mir, wie er mich hitzig aus seinen Augen anfunkelte, die denen seines Bruders so ähnlich und doch ganz anders waren. Tja, so sah's wohl aus - auf meine Unzuverlässigkeit war Verlass... Ich blieb stehen und sah mich um. Wo war ich? Hey, ich war gut darin, mich in Schwierigkeiten zu bringen... Ein leichter Luftzug lenkte meine Aufmerksamkeit auf eine schwere Tür direkt vor mir. Es roch irgendwie verlockend frisch... Nach kurzem Zögern trat ich näher, legte eine Hand an den schweren Riegel. Vorsichtig drückte ich dagegen, aber nichts tat sich. Nun dich etwas neugieriger machte ich mich an dem Riegel zu schaffen. Anfangs klemmte er ein wenig, aber dann öffnete er sich plötzlich. Diese Tür wurde wohl doch häufig benutzt... als ich sie aufzog, schlug mir angenehm kühle Nachtluft entgegen und ich sog sie fast gierig ein. Die Tür führte in den Garten. Aber nicht in irgendeinen Teil des Gartens, wie ich feststellte, als ich ins Freie trat. Das, was sich vor mir über vielleicht fünfzig Quadratmeter erstreckte, war eine Art erhöhte Terrasse, von einem schlichten, filigranen Steingeländer abgegrenzt und von grünenden und blühenden Pflanzen bewachsen. Ein süßlicher Blumenduft lag in der Luft, kündete von den schweren Blüten des Spätsommers. Neugierig trat ich ein paar Schritte vor und stellte überrascht fest, dass mich kühles Gras an meinen nackten Fußsohlen kitzelte. Langsam ging ich zu dem kleinen Geländer und blickte hinunter. Eine Sekunde später verschlug es mir den Atem. Die Aussicht von hier war hierfür mehr als ausreichend... Etwa drei Meter unter dem kleinen Plateau, auf dem ich jetzt stand, erstreckte sich der restliche Schlossgarten, in dem ich mich schon einmal aufgehalten hatte. Dass ich diesen geschützten Ort nicht von unten entdeckt hatte, lag vielleicht daran, weil er perfekt in den Garten passte und fast mit ihm verschmolz. Es war schön hier... Mit einem leisen Seufzer setzte ich mich auf das Geländer, lehnte mich mir dem Rücken an einen Baumstamm und blickte zum Himmel. Es war kurz nach Neumond... ~Zwischenspiel~ Der Wind rauschte in ihren Federn, als sie waghalsig dicht unter dem Himmelszelt entlang flogen. Sie waren zu zweit, getrennt von ihrem Horst, zwei der wenigen Überlebenden ihres Clans, der vor längerer Zeit von einem Wolfsprinzen und einem Hanyou ausgelöscht worden war. Man hatte ihrem Anführer die Juwelensplitter gestohlen... "Hu-hu-hu, Schwesterchen, riechst du es auch?" Zwei Augenpaare wandten sich dem Youkai zu und zwei Münder enthüllten in einem Grinsen Reihen nadelscharfer Zähne. An sich war der Anblick recht skurril, denn nicht alle Tage sah man einen menschlichen Torso auf einem runden, mit Flügeln bewehrten Rumpf. Dass beide Teile Augen und Münder hatten, ließ sie nur noch furchteinflößender aussehen... "Ja", erwiderte sie, "Ich rieche es, frisches, unberührtes Menschenfleisch in Lord Sesshoumarus Gehege!", eine Zunge leckte sich gierig über die leicht bläulichen Lippen. "Noch dazu hat das Menschlein etwas mit Magie zu tun, Brüderchen, mit mächtiger Magie!" "Ja", gab er zur Antwort, "Frisches, süßes Menschenfleisch..." "Und Macht." "Bald.", versprach er. "Ja, sehr bald..." Cleo's POV "Wer hat dir erlaubt, das Schloss zu verlassen?" Kaum hörte ich das erste Wort, sprang ich erschrocken auf und fuhr herum. Sesshoumaru stand in ein paar Metern Entfernung vor mir und musterte mich kühl. ,Sei ruhig, oh bebend Herz mein', rief ich mich selber mit diesem blöden Spruch zur Ordnung und verschränkte die Arme vor der Brust. "Wüsste nicht, was dich das angeht!", gab ich zurück, fuhr dann jedoch fort. "Ich hab's mir selber erlaubt, zufrieden?" "Ganz und gar nicht." "Mir doch egal!", mit neuer Wut im Bauch stürmte ich an meinem weißhaarigen Gastgeber vorbei und wollte zurück ins Haus. Doch seine darauffolgende Bemerkung ließ mich auf der Stelle anhalten. "Du hast Angst, mir in die Augen zu sehen." Ich holte tief Luft und drehte mich herum, bereit eine scharfe Erwiderung zu geben. "Das-", ich stockte, als ich ihn direkt vor mir stehen sah. Direkt vor mir. Erschrocken prallte ich zurück, sah das spöttische Funkeln in seinen Augen. "Wolltest du mir eben sagen, das sei nicht wahr?", seine Stimme war leise, gefährlich leise. "Ja, wollte ich!", gab ich hitzig zurück - jedoch brachte meine brillante Antwort Sess nicht gerade dazu, klein beizugeben. Im Gegenteil. Der Ausdruck in seinen Augen wandelte sich von spöttisch zu verächtlich, ja, seine gesamte Ausstrahlung schien mir signalisieren zu wollen, dass ich nur ein wertloser Mensch war, also zu kuschen hatte vor seiner Hohlheit. Nein. Diesmal nicht. "Ich will wissen, warum du so bist, wie du bist." "Eh?", verwirrt starrte ich ihn an. Was meinte er damit? "Du widersetzt dich mir, obwohl du weißt, dass du nicht den Hauch einer Chance hast - warum ergibst du dich nicht einfach?" "...", meinte er diese Frage ernst? ...Schien zumindest so... "Wer aufgibt ist schwach. Wer aufgibt, stirbt. So war es bei allen, die mir wichtig waren und ich will nicht so enden! Und überhaupt: Was fragst du mich das überhaupt?! Dass ich so verflucht an meiner Sturheit festhalte ist alles deine Schuld!" In diesem Moment war mir so, als hätte jemand in meinem Gehirn einfach eine Sicherung rausgedreht. Blitzschnell schlug ich zu und traf - leere Luft! Meine Faust war zwar da, wo ich ihn schmerzhaft hätte treffen müssen - aber Sesshoumaru war nicht mehr da. Zwar stand er noch immer vor mir, hatte es aber durch eine minimale Bewegung geschafft, problemlos auszuweichen. Sein Blick war kühler denn je. Und meine Wut größer als zuvor. Mir war bewusst, dass man niemals im Zorn um sich schlagen sollte - aber zum Teufel mit der Vernunft! Immer und immer wieder schlug ich zu, brachte Tritte und Kniffe an, aber stets traf ich nicht. Sesshoumaru schien sich kaum zu bewegen, während ich mich dumm und dämlich verausgabte. Ein Schrei der Frustration kam über meine Lippen. Ich wollte ihn treffen, ihn verletzen... niemand spielte mit mir... bis auf ihn! Mein Schlag ging ins Leere, genau wie der Tritt, den ich einen Sekundenbruchteil später nachzog. Allmählich verschleierte sich meine Sicht verdächtig. "Verdammt!", stieß ich hervor, "Lass dich gefälligst treffen!", Es klang absolut verrückt. Vielleicht wusste ich nicht mehr, was ich da von mir gab. Aber mein nächster Tritt traf - und zwar Sesshoumarus Handrücken, mit dem er meinen Fuß spielend abblockte. Dieser überraschende Umstand raubte mir für einen Augenblick das Gleichgewicht. Aus reinem Reflex setzte ich mit ein paar Schlägen nach, die er alle nur mir seiner Hand abfing Außer seinem Arm bewegte sich gar nichts an ihm, bis auf das Fell über seiner Schulter und seine Augen. Schon wieder machte er mich fertig... ohne viel zu tun! Er selber bewegte sich kaum einen Millimeter, während ich mich Hals über Kopf verausgabte. Es trieb mich zur Weißglut, dass ich ihn nie erwischte! Ich griff erneut an... ~*~ Über mir funkelten die Sterne. Myriaden kleiner Lichtpunkte am nachtschwarzen Himmel. In meinen Ohren rauschte das Blut, ich hörte meinen Atem und das Schlagen meines Herzens. Ich konnte nicht mehr. Es ging nicht. Meine Grenzen hatte ich überschritten. Ein leichter Windhauch strich durch das Gras und über meinen ausgepowerten Körper. Ja, ich lag im Gras. Ich hatte gekämpft, Sesshoumaru immer und immer wieder angegriffen und mich verausgabt, bis ich nicht mehr gekonnt hatte. Meine Beine hatten einfach nachgegeben, ich war umgekippt, ja, hatte mich sogar noch fallen lassen. Und jetzt, wo ich auf dem Rücken und körperlich müde im Gras lag und in den Himmel starrte, fühlte ich mich merkwürdig frei. Mein Blick fiel auf die schlanke Gestalt Sesshoumarus, der zu meinem Kopf stand und mich bis jetzt schweigend gemustert hatte. "Fühlst du dich jetzt besser?", hörte ich seine seltsam ruhige Stimme. Sie klang... beruhigend. Ohne seinen üblichen Hass oder die Verachtung... Ich holte tief Luft. "Ja... danke... denke ich..." Wie blieben noch lange Zeit so im Garten... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen =) Hab mir damit große Mühe gegeben, und vor allem die letzte zwei Szenen sind mir schon sooo lange im Kopf rumgegangen und endlich konnte ich sie schreiben!!! Das schaff ich inzwischen immer mehr, die Sachen zu schreiben, die mir seit Anfang der Story (immerhin schon seit einigen Jahren) im Kopf rumgeistern ^_^ Über Feedback würde ich mich sehr, sehr freuen - und auch über eventuelle Beteiligung am Unbroken-Fanart-WB: http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe.phtml?id=4882 Also dann, bis zum nächsten Kapitel (voraussichtlich nächsten Samstag! ^_^) *alle knuffel* Eure Cleo [9. Oktober 2004] Umfrage ------- Beim letzten Mal hat das Hochladen wohl nicht geklappt Oo" Nya, auf ein Neues! ^_^ ~*~Unbroken-Umfrage~*~ Äh... hallo erst mal ^^" Hier spricht dat Cleo-chan und dat Cleo-chan ist superneugierig und will deshalb wissen, was ihr zu Unbroken zu sagen habt =) Kurz gesagt, es interessiert mich, was ihr toll und was ihr nicht so gut findet, woran ich noch arbeiten könnte und was eigentlich in Ordnung ist! =) Bitte, wenn ihr euch einen kleinen Moment eurer Zeit nehmt wär ich euch sehr dankbar! ^^" Kopiert bitte diesen Fragebogen in eine ENS und schickt ihn ausgefüllt an mich zurück! (Wer möchte, kann ihn auch per ENS zugeschickt bekommen, einfach bei mir melden ^_^) Die Umfrage läuft bis zum 30. November 2004, danach eingetroffene Fragebögen werden nicht mehr gewertet, aber trotzdem aufmerksam gelesen und gemerkt! ^_^ Und los geht's! ^_^ 1) Ich bin a. Weiblich b. Männlich 2) Ich bin ... Jahre alt 3) Ich lese diese Fanfiction a. Regelmäßig b. Wenn ich mal zufällig drüberstolper 4) Kurze Benotung: 1 (= sehr gut) bis 6 (= total mies) (Ich hoffe, dass Letzteres nicht allzu oft vorkommt ;_; ) 5) Der Stil ist a. Sehr gut b. Gut c. Geht so d. Absolut nicht auszuhalten 6) Cleo Sarkasmus ist a. Zu sarkastisch b. Genau richtig c. Könnte mehr sein 7) Cleo ist (Mehrfachnennung möglich) a. Zu stur b. Zu neugierig c. Zu gut darin, sich in Schwierigkeiten zu bringen d. Zu jähzornig e. Zu temperamentvoll f. Zu überheblich g. Ganz nett h. Absolut sympathisch i. Ich mag sie nicht j. Sonstiges 8) Von den weiteren (erfundenen!) Charakteren mag ich am Liebsten (Mehrfachnennung möglich): 9) Mein Lieblingschara aus Inu Yasha ist: 10) Cleo (die Autorin jetzt ^^") könnte mehr von... einbauen (auch hier wieder mehreres anwählbar ^^) a. Kämpfe b. Romantik c. Horror d. Lustiges e. Wortgefechte f. Action g. Sonstiges, zum Beispiel... 11) Mein Lieblingspairing (Da bin ich mal gespannt XD) 12) Meine Lieblingsszene (sofern sich jemand genau dran erinnert, ewig lang wie diese FF ist ^^") 13) Cleo schreibt a. Zu schnell (wohl kaum, ne? ^^") b. Zu langsam c. Genau richtig 14) Die Kapitel sind a. Zu lang b. Zu kurz c. Genau richtig 15) Die Handlung ist a. Gut nachvollziehbar b. Ein völliges Chaos c. Ich komm eigentlich ganz gut mit 16) Die Idee mit dem Fanart-Wettbewerb finde ich a. Super! b. Nyaaah, man kann's lassen... c. Nicht so gut. 17) Am Fanart-WB... a. Habe ich teilgenommen b. Will ich noch teilnehmen c. Mach ich nicht mit 18) Cleo... a. Sollte ihre Charaktere auch mal zeichnen, ich bin neugierig! b. Ich kann warten ^^" 19) Weiteres, Kritik oder sonstige Kommentare und Verbesserungsvorschläge (Leute, lasst euch über eure Meinung und Wünsche aus! ^_^ Mal schauen, ob ich mich dann nicht bessern kann =) ): Sooooo, vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, mir eure Meinung zu sagen ^_^ Die Chance, mir die Meinung zu geigen kommt so bald nicht wieder XD - aber gut, vielleicht kommt irgendwann noch mal so ein Fragebogen =3 Eure Cleo! <(^_^)> [10. Oktober 2004] Kapitel 36 - Straight to Hell? ------------------------------ Hallöschen alle zusammen!!! ^.^ Sooo, am Sonntag hab ichs doch noch nicht geschafft, es hochzuladen *Hausaufgaben* Gute Güte, ich bin so froh, wenn ich mein Abi hab... Aber Geschichte is grad voll geil!!! *lol* *mochte das Fach früher nie* ^___^v Nyoah, hier geht's aber nicht um Geschichte, sondern um Unbroken XD Das ist MEINE Geschichte und nicht WELTgeschichte... XD *lol* Oooookay, nochmal was zur Umfrage: Es haben schon sehr, sehr viele von euch teilgenommen (weswegen ich auch die ganze Zeit am rumhüpfen vor Freude bin XD) Jetzt aber mal im Ernst: Falls sich hier so etwas wie eine männliche Leserschaft aufhält mal folgendes an die Gentlemen (XD): JUNGS, MACHT BEI DER UMFRAGE MIT!!! Ihr liegt schon ziemlich weit hinter den Damen zurück! XD Also, falls ihr da draußen seid (und ich hör euch atmen, also seid ihr da), macht bitte kurz bei der Umfrage mit - laufen tut sie ja noch bis November! ^.^ *g* Sooo~ooo... ich glaub, das wär vorübergehend mal alles... O.o Ach jaaaa, was euch ja im letzten Kapitel so beschäftigt hat war die Sache mit den Tampons... XD *gg* Tjoah, mal schauen, wie Cleo das managt *lol* not macht erfinderisch oder wie heißt das immer so schön? XD Und es freut mich, dass ihr Sango gern wiedergesehen habt =3 Zu Fuu-chans Frage, ob "Cleo" Self-insert oder Zufall ist... ...nyaoh, ich gebe zu, als ich die FF angefangen hab (Und das ist jetzt schon mehr als 1 Jahr her wenn nocht noch länger ^^"), da hab ich mir vorgestellt, was wäre, wenn ich Sesshoumaru begegnen würde. Deswegen hab ich angefangen, Unbroken zu schreiben. Eigentlich sollte die Story nicht mehr als 5 Kapitel oder so haben und nur ne Kurzgeschichte sein, die ich mehr aus Jux und aus Spaß an der Freude schreibe... aber dann kamen immer mehr Ideen dazu und nach ner Weile hatte ich dann nen richtig langen Plot... tjoa, und den schreib ich jetzt nach und nach auf ^.^ *schnurr* Also gut, genug geschwafelt XD ENJOY READING!!!!! ^___^ Ach ja: WARNUNG: Dieses Kapitel ist etwas weniger harmlos als die anderen ^^" Ich persönlich würde es unter FSK 16 setzen, aber ich weiß, dass das hier auch Jüngere lesen ^^" Deswegen: Es ist eure Entscheidung... (Ich denke aber mal, ich hab mich noch an den Rahmen des Lesbaren gehalten ^.^) You have been warned ;-) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 36 - Cleo's POV ~ Straight to Hell? "Cleeeooooo!!!" ich hörte den Schrei etwa eine Sekunde, bevor Rin mich fast von den Beinen riss. Lachend klammerte sie sich an meine Hüfte. "Hallo, Rin-chan!", ein leichtes Grinsen schlich sich auf meine Lippen und ich legte meinen frisch gewaschenen Kampfanzug aufs Bett. Seit dem Zwischenfall im garten waren schon wieder fünf Tage vergangen und seitdem war die Distanz zwischen Sesshoumaru und mir wieder größer geworden. Kurz: Er hielt sich von mir fern und ich bemühte mich zumindest ein bisschen, mein vorlautes Mundwerk zu zügeln. Umso mehr beschäftigte ich mir dafür mit Rin. Das Mädchen freute sich jedes Mal, wenn sie Zeit mit mir verbringen konnte und sei es nur zum Kartenspielen. Das machte sie sehr gerne und vor allem in Mau-Mau war sie total vernarrt. Teil weise belagerte sie auch Jaken, mitzuspielen - aber der grüne Giftzwerg hatte bisher immer mit einem abwertenden Blick auf mich abgelehnt. Wahrscheinlich wollte er nur nicht verlieren. "Gehen wir heute raus, Cleo-nee-chan?", eine kleine Kinderhand griff nach meiner, drückte sie erwartungsvoll. "Raus?", ich runzelte die Stirn, "Na ja, wenn dein "Papa" es mir gestattet gerne..." "Hat er schon!", sie grinste, "Ich hab ihn gefragt und er hat ja gesagt, weil ich gesagt habe, dass ich auf dich aufpasse!" Wie bitte?! "Na... wenn das so ist - gerne!" Endlich Freiheit, raus an die frische Luft... Hätte ich gewusst, was auf mich zukam, wäre ich lieber im Schloss geblieben... ~*~ "Ey, wieso kommst du mit?", entsetzt blickte ich auf das kleine grüne Männchen mit Froschgesicht, das sich vor mir aufgebaut hatte und mich giftig ansah. "Sesshoumaru-sama hat mir befohlen, auf dich niederen Menschen aufzupassen!", quäkte er. Na toll, ausgerechnet Jaken musste mitkommen... ich seufzte entnervt. Also gut, da konnte man nichts machen... "Na, meinetwegen." "Und mach mir keinen Ärger!", hörte ich Jaken schimpfen, als ich zu Ah-Un ging und mich respektvoll verbeugte. Ah-Un nickte mir zu und ließ mich auf seinen Rücken steigen. "Keine Sorge, Jaken. Ich hab nicht vor, zu fliehen...", sagte ich und half Rin, vor mich zu klettern. "Bei dir weiß man nie!" "Du wirst meinem Wort vertrauen müssen." "Nie im Leben!" Ouh, er schien mich wirklich nicht ausstehen zu können... "Tu es, oder lass es bleiben. Aber lass Rin nicht darunter leiden." "Können wir los?", fragte die Kleine wie aufs Stichwort. Ah-Un schnaubte und erhob sich in die Lüfte - einen zeternden Jaken zurücklassend, der jedoch auch sogleich folgte. Sein beleidigtes Schweigen bildete einen scharfen Kontrast zu Rins und meiner guten Laune. Nach einer guten Stunde landete der Drachenyoukai auf einer grünen, blühenden Wiese. Augenblicklich sprang Rin ab und stürzte sich jauchzend in die Blumen, die ihr teilweise bis zur Brust gingen. Auch ich stieg ab, ignorierte Jakens Beschwerden und ließ die zarten Gewächse durch meine Finger gleiten. Sie kitzelten an meiner Haut und entlockten mir ein Lächeln. Ich wollte jetzt nicht grübeln. Hier war ich für kurze Zeit frei... ~*~ Die Sonne war am Untergehen. Ich hockte auf einem niedrigen, dicken Ast, eine von Rin gebundene Blumenkette um den Hals und einen Grashalm zwischen den Zähnen. Gedankenverloren starrte ich in die leuchtenden Rottöne des Abendhimmels, entdeckte immer wieder neue Formen in den wenigen Wolken. "Cleo-nee-chan!", Rin kam durch das Gras gelaufen, in der Hand einen Blumenstrauß. "Kommst du runter?" "ja, ich-", ,ich komme', hatte ich rufen wollen. Aber während ich vom Baum sprang durchzuckte mich eine düstere Vorahnung. Am anderen Ende der Wiese stieg ein Schwarm überdimensionaler Wespen auf. Aber da war noch mehr... "Rin, pass auf!" Kaum kam ich auf dem Boden auf, stieß ich mich schon wieder ab und riss Rin von den Beinen. Gleich darauf explodierte der Boden dort, wo das Mädchen eben noch gestanden hatte in einer gewaltigen Erdfontäne, als wäre sie auf eine Tretmine getreten. Aber der große Kopf mit den milchigen, grauen Augen, der sich eben aus einem gewaltigen Erdhaufen schob, war keine Mine. Es war ein Youkai. Und er erinnerte mich an eine äußerst unangenehme Begegnung am Anfang meiner Reise. "Hab ichhh dichhh....", zischte er, ließ seine lange, spitze Zunge lauernd züngeln. Sein Blick heftete sich auf mich. Er erinnerte mich wirklich sehr an den ersten Youkai, auf den ich getroffen war. Den Erdyoukai, der mich auf seinen Speisezettel gesetzt und mich beinahe getötet hatte, wenn Sesshoumaru mich nicht aus einer Laune heraus gerettet hätte. Aber der Youkai, der mir gegenüberstand war nicht derselbe... "Deinetwegen isssst mein Bruder tot!", zischte er und schälte sich aus dem Erdreich. Ich erbleichte. Er war größer als sein Bruder... viel größer... Rasch stand ich auf und zog Rin auf die Beine. "Hau ab!", raunte ich ihr zu und schubste sie leicht in Richtung von Ah-Un. "Aber..." "Nachher, Rin. Dein Bruder?", fuhr ich etwas lauter und an den Youkai gerichtet fort. "Ja, mein Bruder!", donnerte dieser. Eine klauenbewehrte Pranke krachte donnernd auf den boden, als er einen Schritt machte. Sein Bauch schleifte auf dem Boden, verlieh ihm den Eindruck von trügerischer Langsamkeit. Aber ich wusste, dass er tödlich war... In letzter Sekunde warf ich mich zur Seite, um der lanzenspitzen, mit Gift überzogenen Zunge auszuweichen, die auf meinen Bauch gerichtet gewesen war. Mit einer gekonnten Rolle kam ich wieder auf die Beine. "Und du denkst, ich hab ihn gekillt?!", schnauzte ich. "Du! Und dieser Verräter!" Meinte er Sesshoumaru? "Hey, Augen auf, ich bin ein Me~ensch!", wieder musste ich ausweichen. "Du besitzt Magie!", fauchte der Youkai, "Mächtige Magie!" Was... ach so, ja, das Geheiligte Herz... verdammt! Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Ah-Un abhob, zwei Gestalten auf seinem Rücken: Rin und Jaken. Der Erdyoukai sprang wieder vor, nur um von einem gewaltigen Flammenstoß zurückgedrängt zu werden. Ich wirbelte herum und rannte los, zu der Stelle, an der Ah-Un in wenigen Sekunden sein würde, Jaken stand noch immer mit seinem flammenspuckenden, zweiköpfigen Stab auf seinem Rücken stehend. Ich musste es schaffen! Gleich konnte ich nach Ah-Uns Pranke greifen... Gleich... Der Boden unter meinen Füßen riss auf, raubte mir das Gleichgewicht. Mit einem lauten Schrei stürzte ich, Ah-Un sauste wenige Zentimeter außerhalb meiner Reichweite vorbei. Benommen stemmte ich mich hoch und stellte fest, dass mein einer Fuß in einer Erdspalte eingeklemmt war. Donnernde Schritte hinter mir sagten mir, dass etwas sehr großes näher kam. Der Youkai. Hektisch zerrte ich an meinem Fuß, ohne auf die scharfkantigen Steine zu achten, die sich schmerzhaft in meine Haut bohrten. Wenn ich nicht freikam war ich erledigt! Ein neuerlicher Flammenwurf Jakens gab mir die nötigen Sekunden, die ich brauchte. Mit einem Ruck gab das Erdreich mich frei und ich kletterte hinkend über die aufgerissene, vernarbte Erde. Der Schmerz war zwar schlimm, ließ aber bald nach. Ich hatte keine Zeit für Schmerzen. Wieder steuerte ich auf Ah-Un zu und wieder wurde ich aufgehalten, durch einen wuchtigen Prankenhieb, der mich von den Beinen fegte. Trügerische Langsamkeit... Ich schlitterte über den Boden, durch hohes Gras und die Blumen, in denen Rin eben noch gespielt hatte. Jetzt hatte sich das Paradies in die Hölle verwandelt. Spitze Steine rissen mir Haut und Kleidung auf, die Reibung brannte heiße Spuren in meine Haut. Schützend rollte ich mich zusammen, bis ich endlich zum Stillstand kam. Gerade noch rechtzeitig reagiert, wie ich im nächsten Moment feststellte, denn wenige Zentimeter von meiner Schädeldecke entfernt befand sich ein nicht gerade kleiner Felsen. Hätte ich mich nicht zusammengerollt, hätte ich mindestens eine Gehirnerschütterung davongetragen, wenn nicht sogar schlimmer. Aber es würde schlimmer kommen, wenn ich nicht bald von hier weg kam! Wieder fauchten Flammen, als ich auf die Füße kam. Der Erdyoukai verschwand in den tanzenden, zuckenden Feuerzungen, aber dieses Mal schüttelte er sich nur und die Flammen erloschen. Klar. Erde war reichlich resistent gegen Feuer... Die Krallen des überdimensionalen Youkais zerschnitten pfeifend die Luft und Ah-Un musste so halsbrecherisch ausweichen, dass Rin und Jaken Gefahr liefen, von seinem Rücken zu stürzen. Ich wusste, was er wollte... mich von den anderen isolieren... "Jaken!!!", brüllte ich, wissend, dass er mich hören würde, "Bring Rin weg!" Die blassgelben Augen trafen auf meinen Blick, erhitzt starrte ich ihn an, signalisierte ihm, dass Sess ihn häuten würde, wenn Rin etwas passierte. Jaken nickte nach kurzem Zögern und gab Ah-Un einen knappen Befehl. Der Drachenyoukai wendete gehorsam und sauste davon, die bläulichen, kalten Flammen, die seine Füße immer umspielten, verschwanden bald am immer noch leicht rötlichen Nachthimmel. Gut. Rin war außer Gefahr. Ein Grollen ertönte. ...aber ich war gefährdeter den je! "Sssssoooo...", zischte der Youkai und es schien mir als würde er hämisch grinsen, "Jetzzzzt wirsssstt du ssssterben!" Also, der Sprachfehler lag wohl in der Familie... Ärgerlich wischte ich mir ein paar kleine Steinchen von der Haut. Sie klebten von meinem Blut... "Kämpfen wir!", forderte er. Zweifelnd blickte ich in die leuchtenden, grauen Augen. "Du bist glaub ich ne Nummer zu groß für mich..." "Dann sssstirb!" Dieses Mal konnte ich nicht mehr ausweichen. Tonnenschwere Pranken trafen mich mit der Wucht eines Kleinlasters. Eine meiner Rippen gab mit einem grässlichen Knacken nach, eine weitere schloss sich ihr an, als ich auf dem Boden aufkam. Benommen schnappte ich nach Luft, versuchte, den Schleier tanzender Sterne zu verdrängen, der mich partout einlullen wollte. Zwei Krallen schlossen sich um mein Bein, rissen mich hoch, bis ich kopfüber baumelte. Ein lautes Stöhnen kam über meine Lippen. Schätzungsweise war ich geliefert... Der Youkai züngelte selbstsicher, seine Zunge mit der todbringenden Substanz dicht vor mir. "Nein...", sagte er plötzlich, "Gift wäre zzzu gnädig." Das war wohl meine Chance... "...Aber vielleicht ssssolltest du wissssen, wer dich tötet..." Ich versuchte zu lachen und tastete nach meinem Haargummi, das ich um mein Handgelenk getragen hatte. "Das... haben schon... ganz andere gesagt...", brachte ich keuchend hervor. "Und ich werde nicht versssagen!", in seinen Augen glitzerte es nun manisch. "Du hast die Ehre mit Sanyor, dem ältesten der Erdbrüder!" "Angenehm, Cleo!", entgegnete ich schnippisch, spannte blitzschnell das dünne, mit einem Metallring zusammengehaltene Haargummi und schoss es ab - direkt in Sanyors Auge, der nicht mehr schnell genug ausweichen konnte. Ein lauter Schrei entrang sich seiner Kehle, ein heiseres Brüllen - und ich wurde losgelassen. Zwar war ich nicht mehr fit genug um zu verhindern, dass ich mir mein linkes Handgelenk beim Sturz verstauchte, aber immerhin schaffte ich es, ein wenig auf Distanz zu gehen. Jedoch brachte mir das kaum etwas, denn der Youkai setzte mir sofort nach. Ein Kampf entbrannte, der mich - selbst, wenn ich in gutem Zustand gewesen wäre - auch unweigerlich in die Defensive gedrängt hätte. Allein schon durch seine Größe war Sanyor im Vorteil... Innerhalb der nächsten Minuten zog ich mir noch eine große Platzwunde am Kopf und eine weitere gebrochene Rippe zu, außerdem brach mein linkes Handgelenk endgültig. Aber noch stand ich. Mein Brustkorb zog sich zusammen und ich hustete um die Flüssigkeit aus meiner Lunge zu kriegen - Blut, wie ich feststellte, als sie mir über meine Hand und mein Kinn lief. Ich sah Krallen auf mich zusausen, sie durchschnitten die Luft mit einem lauten Pfeifen. Und dann rissen sie mir die Seite auf. Das war's. Blut spritzte aus der tiefen Wunde und - ich war mir nicht sicher, ob nicht noch ein paar Organe folgen wollten - rasch presste ich meine gesunde Hand darauf. Ich kam vielleicht zehn Meter weit, dann bebte der Boden erneut. Wahrscheinlich hätte ich so oder so nicht länger durchgehalten... Blutend lag ich auf dem Bauch, wollte aufstehen, aber meine Glieder waren schwer, so schwer... Die donnernden Schritte Sanyors näherten sich und ich wurde grob auf den Rücken gedreht, verlor dabei fast das Bewusstsein. Sanyor sagte etwas, aber es dauerte ein paar Sekunden, bis die Worte in mein schmerzvernebeltes Gehirn drangen. "...wie wäre es, wenn ich die deinen Arm ausreißen und essen würde?" Schwach begann ich, mich zu wehren, aber mein Arm wurde einfach nach oben gezogen. Mein linker Arm. Es zog, ja, aber ich fühlte keinen Schmerz mehr. Mein Gehirn war am Abschalten, wie ich eine Sekunde später begriff. "The final blackout", sozusagen, und zwar "final" im Sinne von "Für immer". Wenn ich das Bewusstsein verlor, starb ich... Der Zug an meinem Arm wurde stärker, gleich würde mein Schultergelenk nachgeben... Ich konnte sehen, wie Sanyor aufschrie - ich hörte ihn kaum - und dann wurde ich losgelassen. Der monströse Youkai verschwand aus meinem Blickfeld, ich vernahm hektische Bewegungen und Geräusche eines Kampfes, mündend in einem grausamen Todesschrei... Was ging hier vor...? Stille. Was war los...? Mir fielen die Augen zu... Nein! Ich durfte der Schwärze nicht nachgeben! Sonst würde ich nicht mehr aufwachen... Leise, fast lautlose Schritte kamen auf mich zu, klar und dennoch skurril verzerrt. Neben mir hielten sie an. Ein seltsames Prickeln erfasste mich, aber ich schaffte es nicht, meine Augen zu öffnen, wollte mich treiben lassen... Hart bohrte sich eine Schuhspitze in meine malträtierten Rippen. Keuchend krümmte ich mich zusammen, nicht einmal schreien konnte ich mehr... "Na, mal wieder verloren?", hörte ich eine mir nur zu bekannte Stimme locker sagen, während der Druck auf meinen Rippen verschwand. "Mach die Augen auf." Auch ohne seinen spöttischen Befehl hätte ich es getan und so quälte ich meine Augenlider auseinander. Erst sah ich nur unförmige Flecken, dann konnte ich ein bleiches, von schwarzen, weichen Haaren umrahmtes Gesicht erkennen, aus dem mich fast schwarze Augen belustigt anfunkelten. "Lässt dich wohl von jedem auf den Rücken legen.", witzelte Ketsuei weiter. Ha, ha. Sehr witzig, der Herr... "Aber diesmal hast du schneller aufgegeben." Ich gab nicht auf... "...Vielleicht sollte ich mich mal wieder um dich ,kümmern'..." Bloß nicht! Entsetzt sah ich, wie um seine Hand ein gelber Energieball aufflackerte. Damit hatte er mich schon einmal gelähmt... "Zu schade, dass du noch unter Sesshoumaru-samas Fuchtel stehst...", fuhr er fort, "Aber solange du sein Zeichen nicht trägst, besteht noch Hoffnung." Wie denn - ohne ärztliche Versorgung würde ich hier elendig krepieren... Gerade als mir die Augen wieder zufallen wollten, schoss Ketsuei den Energieball auf mich. Unkontrolliert zuckte ich zusammen, als das gelbe Licht über meinen Körper raste, mich durchdrang und gnadenlos in die Wirklichkeit zurückzwang. Ketsuei grinste, "Sollst doch mitkriegen, wenn du stirbst, Kleines..." Es war, als hätte man mir ein heftiges Aufputschmittel verpasst. Die Augen weit aufgerissen starrte ich ihn an. Dann kniete er sich zu mir, strich mir über die Wange. "Irgendwann krieg ich dich...", flüsterte er und entblößte in einem gefährlich-spielerischen Grinsen seine spitzen Eckzähne, "Warte nur..." Oh nein. Ich wollte nicht warten. Nicht darauf. So schwieg ich... obwohl ich so oder so nichts hätte sagen können. Doch dann stand er auf. "Man sieht sich noch!" Ich hörte nur noch sein dunkles, sich entfernendes Lachen und dann gar nichts mehr. Nur ich lag immer noch mit weit aufgerissenen Augen da, unfähig, mich zu rühren... Ich wusste nicht, wie viel Zeit verstrichen war. Nicht viel schätzte ich, sonst wäre ich verblutet. Aber auf einmal stand Sesshoumaru da, das Weiß, in das er gekleidet war, schien unnatürlich zu leuchten. "Er war auch hier...", stellte er nur fest. Dann ging er neben mir in die Knie und auf einmal bildete sich wieder dese seltsame Wolke unter mir, die mich sanft in die Luft hob. Ich fühlte mich beinahe schwerelos... Die ganze Zeit auf dem Weg zurück ins Schloss flog Sesshy neben mir, eine seiner schlanken Hände lag neben meinem Kopf. Und während des ganzen Flugs starrte ich gen Himmel. Erst, als Sesshoumaru bereits dabei war, mich schweigend zu verarzten und ich immer noch so seltsam ,wach' war, wurde mir bewusst, dass Ketsuei mir vermutlich das Leben gerettet hatte, als er mich mit seinem Zauber belegt hatte. Hätte ich das Bewusstsein verloren, wäre ich jetzt nicht mehr am Leben. Während mir Sesshoumaru ein kühles, schläfrig machendes Mittelchen einflößte, machte ich mir klar, dass ich in der Schuld derer stand, die ich vorgab mehr als alles andere zu hassen. Dennoch. Im Moment war ich ihnen fast ein bisschen dankbar... Sesshoumaru und Ketsuei... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... Soooo, das wars für heute! ^_^ Ich hoffe, es war nicht allzu schlimm und ihr bleibt mir auch weiterhin treu! ^^""" *alle flausch* Bitte vergesst nicht, an der Umfrage und am Unbroken-Fanart-WB ( http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe.phtml?id=4882 ) teilzunehmen! Ich würde mich riesig freuen =3 HAB EUCH LIEB!!! Eure Cleo (die gerade mal wieder besonders gut drauf ist XD) [21.10.2004] Kapitel 37 - Eine Entscheidung ------------------------------ Ja, ich lebe noch! XDv Und ich hab sogar mein Abi! ^.^ (lobt mich mal ne Runde! ^_^v) Und eeeeeendlich habe ich auch das neue Kapitel fertig!!! *___* Ich habe sogar eine Newsletter-ENS losgeschickt, um euch alle damit zu erreichen... aber ich habe ca. 72 Leute auf der Liste, also... seid mir nocht bös, wenn ich jemanden übersehe, ich meine es nicht verletzend... ^.^ Wie ich bereits im Newsletter angekündigt hatte, ist der Unbroken-Fanart-Wettbewerb jetzt beendet! Und die sechs glücklichen Gewinner werden hier bekannt gegeben! XDv 1. Platz: Aoki_Nezumi und Dreamdanzer 2. Platz: RiderofDeath und Natsuna 3. Platz: Yakisoba007 und Jibrill-chan! http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe_alt/?doc_modus=detail&id=4882 Ich möchte euch sechs bitten, sich per ENS bei mir zu melden, damit ihr euren Preis erfahrt... *grin* ^.^v Soooo... was die Umfrage angeht... <.<" Ich hab meinen alten PC geschrottet <.<" Auf dem war die Umfrage... <.<" aber ich konnte einen Teil retten... ^.^""" Es ist erstaunlich, wie viele Leser teilgenommen haben... O____o""" Sooo... genug gelabert XD ENJOY READING!!! ^_^v P.S: Eventuelle Rechtschreibfehler sind nur Abtippfehler ;-) ~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 37 - Eine Entscheidung (Cleo's POV) "Wach auf." ...Irgendwie kam mir das bekannt vor... Ein Hauch von Déjà vu überkam mich, als ich aus meinem traumlosen Schlummer entkam und langsam aufwachte. Die Sonne schien durch das Fenster neben meinem Bett, tauchte den Raum in ein goldenes, warmes Licht, das allen Dingen hier drinnen ein auf eine angenehme Weise surrealistisches Aussehen verlieh. Es war augenscheinlich Morgen, wie ich immer noch leicht schlaftrunken von meinem tiefen Schlaf - Bewusstlosigkeit! - feststellte. Mein Blick fixierte sich auf Sesshoumaru, der ruhig neben dem Bett stand. Ich wollte sprechen, aber mein Mund ließ sich nur schwer bewegen. Der Youkailord bemerkte das und kam mir zuvor. "Beweg dich wenig.", wies er mich an, "Deine Wunden sind sehr schwer und noch immer nicht verheilt." Nicht? Aber wieso? Hätte das Geheiligte Herz nicht den Heilungsprozess beschleunigen müssen? "Die Magie muss sich erst noch an deinen Körper anpassen. Hinzu kommt noch, dass dich der Nachtyoukai mit seinem Lähmbann belegt hat. Derzeit löst sich der bann gerade auf und du kannst dich erst danach richtig heilen." "Wie...", meine Kehle war staubtrocken und ich schluckte, "Wie lange...?" "Eine Woche." So lange? Ich schnitt eine Grimasse. Stoff raschelte leise, als Sesshoumaru sein Gewicht verlagerte. "Ich habe in letzter Zeit viel in meiner Bibliothek nach Schriftstücken über das Geheiligte Herz gesucht, mit dem du jetzt verbunden bist." "...Und...?", brachte ich hervor und beobachtete Sesshy, wie er Wasser in einen Becher schüttete und dann ein paar Tropfen einer weiteren Flüssigkeit hinzugab. Etwa wieder dieses eklige Kräuterzeug...? Sesshoumaru setzte sich auf die Bettkante und schob vorsichtig eine Hand hinter meinen Rücken. Ohne Probleme hob er meinen Oberkörper an, bis ich halbwegs saß. Dann setzte er den Becher an meine Lippen. "Trink.", forderte er mich auf. Gehorsam öffnete ich die Lippen und alsbald füllte sich mein Mund mit einer leicht süßlichen Flüssigkeit. Widerstand brachte mir in solchen Momenten nur sehr wenig, das hatte ich schon feststellen dürfen... außerdem schmeckte es gar nicht so übel wie die Medizin, die ich eigentlich erwartet hatte. "Ich hab nicht viel gefunden.", erklärte er während ich trank, "Größtenteils nur Dinge, die du schon erfahren hast." Sesshoumaru stellte den Becher wieder beiseite und half mir, mich wieder hinzulegen. "Größtenteils...?", Ah, prima - jetzt ging auch das Sprechen wieder etwas besser. "Größtenteils.", bestätigte er, "Darunter eine unklare Prophezeiung." Auf meinen fragenden Blick hin fuhr er fort. "Der Verbundene wird zu einem Angelpunkt der Geschehnisse, dabei kann er entweder leben oder sterben. Und eine "doppelte Existenz" wurde erwähnt." "...Mehr?" "Nein, mehr nicht." Das war seltsam. Die Prophezeiung war mir gelinde gesagt ziemlich unklar. Vor allem die "doppelte Existenz" war seltsam... "Bin wohl nicht ich...", murmelte ich. Die einzige Antwort, die ich bekam, war ein ruhiges "Wer weiß", untermalt von einem intensiven Blick aus diesen faszinierenden Augen... "Rin hat mir erzählt, was passiert ist." "..." Das hatte ich erwartet. "Sie will dich sehen." Ich nickte kaum merklich. Auch das hatte ich erwartet. Dann schwieg Sesshoumaru und zog meine Decke ein Stück beiseite, genau wie den Haori, um die Verbände zu überprüfen. Er schien zufrieden mit dem zu sein was er sah, denn er nickte leicht, deckte mich wieder zu und stand auf. Lautlos verschwand er und ließ mich zurück. Ich seufzte leise. Meine Nase juckte und ich konnte mich nicht rühren - eine lästige Sache. Dennoch fielen mir wieder die Augen zu... Gegen Nachmittag wachte ich wieder aus meinem heilsamen Schlummer auf, in dem ich mich den Tag über befunden hatte. Die Sonne war inzwischen weitergewandert und das Zimmer etwas kühler. Aber etwas hatte mich aufgeweckt... nur was? Es klopfte an die Tür. Ach ja, genau... das war das Geräusch gewesen... "Ja...?", fragte ich. Eine Sekunde später öffnete sich die Tür - und zu meiner Überraschung kam Jaken herein, schloss die Tür hinter sich. "...Jaken?" Der kleine Youkai fasste mich ins Auge und kam trippelnd näher, seinen Stab wie immer bei sich tragend. Wortlos setzte er sich auf den Stuhl vor meinem Bett und starrte mich an. Aber er sagte nichts. Nach einer Weile brach ich das Schweigen. "Was ist alles noch passiert...?" Der Youkai seufzte leise und stützte sich auf seinen Stab. "Ich habe Rin weggebracht. Aber es dauerte eine Weile, bis ich Sesshoumaru-sama gefunden hatte - er war unterwegs...", seine Stimme war leise, und es konnte sein, dass ich mich irrte, aber sie klang fast ein wenig betreten. "Er warf nur einen Blick auf uns und eilte los, wie ein weißer Blitz in all seiner Herrlichkeit. Ich lud Rin im Schloss ab, und wartete auf seine Rückkehr..." "Ah..." "Deine Wunden waren sehr, tief. Sesshoumaru-sama war die ganze Nacht damit beschäftigt, dich wieder zusammenzuflicken. Und ich hatte dir noch gesagt, du sollst keinen Ärger machen!, schimpfte er. "Sorry...", entschuldigte ich mich, "Aber es war ja wirklich nicht meine Schuld!" "Ich weiß." Wie bitte? Also diese Antwort überraschte mich jetzt. Hatte Jaken das eben wirklich gesagt? Jaken seufzte wieder. "Ich weiß, dass du nichts dafür kannst." "...Aber scheinbar will mich hier die halbe Youkaibevölkerung killen - oder schlimmer.", ergänzte ich, "Weißt du warum?" Jaken nickte. "Sagst du es mir?" Ein Kopfschütteln war die Antwort. "Das steht mir nicht zu, Mensch", sagte er nur, ehe er Anstalten machte, aufzustehen. "Jaken?" Der Youkai, der gerade im Begriff war zu gehen, hielt an. "Ja, was ist?" "Verrätst du mir, warum du Sesshoumaru dienst?" Für einen Augenblick kam es mir so vor, als würde der Ausdruck in seinen Augen weich, aber das konnte auch ein Irrtum sein. Dennoch war Jakens Stimme ruhig, als er antwortete. "Frag mich das in einem Jahr noch mal - solltest du schwacher Mensch bis dahin überleben." Ich nickte. "Ein Jahr. Ich werds nicht vergessen..." Als Jaken ging, hatte ich trotz allem das Gefühl, als hätte sich etwas verändert. Und zwar zum Positiven... "Hör die Stimmen von überall, Blumen singen und du hörst den Wind, Sesshoumaru-sama fliegt ganz schnell und Rin nimmt er mit...", weckte mich ein von einem Kind gesungenes Lied auf. Noch bevor ich die Augen öffnete, wusste ich, dass es Rin war, die auf der Bettkante saß und leise vor sich hin sang. Als sie merkte, dass ich wach war, hörte sie auf zu singen und blickte mich an, lächelte schüchtern. Ich erwiderte das Lächeln. "Hallo, meine Kleine...", sagte ich leise und schaffte es sogar, meine linke Hand ein Stückchen zu heben. Rin ergriff sie und kuschelte sich sogleich an mich. "Tut mir leid...", murmelte sie, ehe ich etwas sagen konnte. "Was denn? Warum denn?", fragte ich verwirrt. "Dass du verletzt bist!" "Das ist nicht deine Schuld", beruhigte ich sie. "Hey, schau mal - ich lebe noch und bin auf dem besten Weg, wieder gesund zu werden, ja?". Ich lächelte aufmunternd. "Dein Sesshoumaru-sama hat mich ja wieder zusammengeflickt..." - zum wievielten Mal eigentlich? Wenn ich genauer darüber nachdachte... mehr als fünf Mal hatte er mir sicher schon das Leben gerettet, da war ich mir sicher. Verspürte ich da etwa tatsächlich einen Anflug von Dankbarkeit? ...Ja, das tat ich wohl. Egal, was für ein Arschloch Sesshoumaru mir gegenüber je gewesen sein mochte, er hatte mich bereits so oft gerettet, dass ich mich ihm gegenüber nie würde erkenntlich zeigen können. Ich stand also quasi in seiner Schuld. Trotzdem war es mir immer noch ein Rätsel, warum er ausgerechnet mich, einen "armseligen" Menschen, immer wieder zu sich zurückholte... HAH! Die Idee - er war in mich verli~iebt!!! ... Ha, ha, ha - was Blöderes konnte mir nicht einfallen? So ein Stuss! Kein Youkai seines Kalibers würde das je tun - sich mit einem Menschen einzulassen... ...näh! Aber... war Inu Yasha nicht auch ein Hanyou, also ein Halbdämon? Und das "Halb" von "Halbdämon" ließ darauf schließen, dass ein Elternteil schon mal kein Dämon gewesen war. Ich tippte mal auf seine Mutter... Hasste Sesshoumaru seinen Halbbruder also etwa nur deswegen, weil dieser menschliches Blut in sich hatte, oder steckte da mehr dahinter...? Die Tür öffnete sich und riss mich damit aus meinen Überlegungen. Rin reagierte nicht, als Sesshoumaru mein Zimmer betrat. Schlief sie? "Rin.", sagte der Dämon nur und nach ein paar Sekunden hob das Mädchen müde den Kopf. "Geh und iss. Es wird Zeit für dich." Gehorsam stand sie auf, lächelte mir noch einmal zu und huschte dann an ihrem Ziehvater vorbei nach draußen. Sesshoumaru wartete noch ein paar Sekunden, dann schloss er die Tür hinter sich und kam näher. "Noch kannst du nur Brühe zu dir nehmen. Ich lasse dir nachher etwas bringen,", sagte er. Witzbold. "Und wie soll ich das dann ,zu mir nehmen'?", fragte mich mit einem skeptischen Blick. "Ich hab leider keinen Strohhalm und füttern lassen wird ich mich auch nicht..." "Ihr Menschen seid stur." "War das ein Kompliment?" "Eine Feststellung.", Sesshoumaru setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett und zückte eine kleine Flasche. Ich wusste jetzt schon, was jetzt folgen würde... Als Sesshoumaru einen Arm unter meinen Rücken schob, bestätigte das meine Vermutung. Vorsichtig richtete er mich ein Stück auf, entkorkte das Fläschchen mit dem Daumen und setzte er mir an die Lippen. Ich trank ohne zu zögern. Die Medizin, die ich bekam, schmeckte anders als die letzte, ein wenig wie... Minze und doch völlig anders; es ließ sich nicht in Worte fassen. Wenig später, nachdem Sesshoumaru mich wieder runtergelassen hatte, leckte ich mir die letzten Tropfen der Flüssigkeit von den Lippen. "Sag mal...", begann ich, "Diese Medizin ist doch eine andere als früher?" "Ja.", Sesshoumaru korkte das leere Fläschchen wieder zu. "Hat aber denselben Effekt?" "Ja.", prüfend legte er eine hand auf meine Stirn. Es war so angenehm warm, dass ich fast entspannt die Augen schloss. "Die von vorher hat aber eklig geschmeckt. Hängt der Geschmack davon ab, wie ich mich benehme?" "...Ja." Das war zuviel. Ich prustete einfach los. "Warum lachst du?", kam die erwartete, mürrische Antwort, aber ich lachte einfach weiter - es tat so gut... Schließlich hatte ich mich wieder so weit beruhigt, dass ich antworten konnte. "So etwas... hatte ich fast schon vermutet...", brachte ich immer noch grinsend hervor. Sesshy hatte nur eine Augenbraue hochgezogen. "Du solltest dich nicht über mich lustig machen.", sagte er warnend. "Tu ich doch gar nicht!", verteidigte ich mich, "Es ist nur... ach, vergiss es." "Es ist nur was?", Sesshoumaru sah mich jetzt direkt an. "Ich weiß nicht...", murmelte ich verwirrt. Für einen Moment lang hatte ich tatsächlich geglaubt, dass alles in Ordnung wäre, dass ich hier Zuhause war, so wohl hatte ich mich gefühlt. Aber dieser kurze Moment der Sicherheit war ebenso schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war. Trotzdem gab mir immer noch eines zu denken: Ich war freiwillig hierher zurückgekehrt. Es klopfte an der Tür und Jaken kam herein, ein Tablett mit einer Schüssel balancierend, aus der es leicht dampfte. "Hier, Sesshoumaru-sama, das von Euch gewünschte Essen für das Mädchen - aber seid vorsichtig - es ist heiß!" Sesshoumaru nickte und wartete, bis der kleine Youkai das Tablett auf dem Tisch abgestellt hatte, bevor er ihn mit einem knappen Wink aus dem Zimmer scheuchte. "Okay, dann...", sagte ich, "Gib mir bitte den Löffel." "Du willst also im Liegen essen.", Sesshoumaru klang belustigt, aber dann half er mir, mich aufzurichten. Allerdings nahm er selber den Löffel in die Hand. Ich seufzte resignierend. "Das ist nicht dein Ernst...", murmelte ich, sah aber, dass es sehr wohl sein Ernst war, als er den Löffel in die Suppe tauchte und ihn mir dann vor die Nase hielt. "Ich kann das alleine!", moserte ich - das war ja so peinlich!!! Doch Sesshoumaru ließ sich nicht beirren und so zwang ich unter seinen wachsamen, aber ruhigen Blicken die Suppe Löffel für Löffel hinunter - gefüttert wie ein Baby. Na Hilfe... ~Zwischenspiel~ Dieses Mal machte sie wesentlich weniger Schwierigkeiten als die vorigen Male, das wurde Sesshoumaru zum wiederholten Male bewusst, als das Mädchen sich ohne größere Widerworte hatte füttern lassen. Trotz allem hatte das ihren Stolz angekratzt, das hatte er flüchtig in ihren Augen erkennen können. Sie hielt sich jedoch nicht länger damit auf, dieses Thema breit zu treten, sondern verlangte erst nach einem Schluck Wasser, ehe sie fragte: "Wer kocht eigentlich das Essen?" Das überraschte ihn nun doch. "Eine meiner Bediensteten.", meinte er knapp. "Schöne Grüße an sie - es schmeckt lecker. Sesshoumaru gab keine Antwort und sah, wie sie versuchte, ihre Hand zu heben, aber die Lähmung, für die dieser Ketsuei verantwortlich war, wirkte noch immer. Er war schon merkwürdig... beinahe so, als wäre auch dieser Nachtyoukai von dem Mädchen fasziniert. ...Auch? Auch bedeutete, dass er, Sesshoumaru, ebenfalls von ihr fasziniert war. Er war kein Narr, der sich an Irrglauben klammerte und doch fiel es ihm schwer einzugestehen, dass diese Faszination tatsächlich vorhanden war - vielleicht sogar in einem viel größeren Ausmaß, als er sich selber gegenüber je zuzugeben bereit war. Oder warum sonst holte er sie immer wieder zu sich zurück? Vorsichtig drückte Sesshoumaru den Arm des Menschenmädchens wieder zurück aufs Bett. "Noch nicht.", sagte er. "...Aber das Rumliegen macht mich fertig...", murmelte sie beinahe niedergeschlagen. "Ich... kann nicht einfach nur still abwarten", ein flüchtiges Lächeln huschte über ihre Lippen, "Das dürftest du inzwischen wissen..." In diesem Moment fiel ihm auf, was hier das war, das ihn so irritierte: Es war vorhin das erste Mal gewesen, dass sie so frei in seiner Gegenwart gelacht hatte... "Ja, das tue ich.", gab er ihr Antwort. Ohne es verhindern zu können, legte er noch einmal eine Hand auf ihre Stirn, wie um zu kontrollieren, ob sie Fieber hatte, obwohl er das vor einer halben Stunde schon getan hatte und da war ihre Temperatur für menschliche Verhältnisse normal gewesen. Aber ihm war auch klar, dass diese Berührung nichts mit einer simplen Temperaturmessung zu tun hatte, auch wenn es für das Mädchen vielleicht so aussah, das jetzt entspannt die Augen schloss. Von ihrer Haut ging eine angenehme Wärme aus, die langsam prickelnd auf Sesshoumarus Hand überging und dann weiter seinen Arm hinaufkroch. Und noch immer lag sie ruhig da, ohne Angst... Sesshoumaru stand auf und ohne zu wissen warum, strich er ihr sanft durch die Haare, drehte sich um, als sie erstaunt, fast erschrocken die Augen aufriss. Goldgelb traf auf graublau - doch dann verließ der Youkai mit festen Schritten das Zimmer, ohne einen Blick zurück zu werfen. ~*~ Man merkte deutlich, wie sie von Tag zu Tag gesundete. Jedes Mal, wenn Sesshoumaru ihr Zimmer betrat, konnte sie sich besser bewegen und wurde demzufolge immer unruhiger, was ihre Verbannung ins Bett betraf. Beinahe kam es ihm auch so vor, als freute sie sich, ihn zu sehen; immer, wenn er das Zimmer betrat, huschte ein kurzes Lächeln über ihre Lippen. Wahrscheinlich, weil sie froh war, dass jemand die monotone Langeweile in diesem Raum durchbrach... Dann und wann geschah aber auch so etwas. Wie zum Beispiel drei Tage später. Schon als Sesshoumaru den langen Gang zum Zimmer des Mädchens entlangging, hörte er ihr Schluchzen. Beunruhigt beschleunigte er seine Schritte, stieß die Tür auf - und fand sie weinend auf dem Boden vor ihrem Bette liegend vor. Die weitere Szenerie, die sich ihm bot, war ein zerbrochener Wasserkrug, eine Platzwunde an der Stirn und ihr linkes Handgelenk, das in einem unnatürlichen Winkel abstand. Gebrochen. Er brauchte nur ein paar wenige Schritte, um zu ihr zu gelangen. Mit Tränen in den Augen hob sie den Kopf ein wenig, zuckte aber sogleich zusammen und unterdrückte einen schmerzerfüllten Aufschrei, als selbst diese Bewegung ihr Handgelenk schmerzen ließ. Vorsichtig hob er sie ab und legte sie zurück aufs Bett. Zielsicher berührte er eine Stelle an ihrem Hals von der er wusste, dass sie die Schmerzen zumindest für den Moment betäubte und machte sich dann unverzüglich daran, ihr Handgelenk wieder so weit zu richten, dass es nicht schief zusammenwuchs. Als er damit fertig war, griff er nach einem Tuch, das auf dem Tisch lag und fing an, ihr das Blut von Gesicht und Stirn zu tupfen. "Was ist passiert?", fragte er ruhig. Sie schniefte noch ein-, zweimal, um die Tränen aus ihren Augen verschwinden zu lassen. Es klappte nicht wirklich. "Ich hatte Durst...", murmelte sie leise, "...Aber die Karaffe stand knapp außerhalb meiner Reichweite... aufstehen kann ich ja noch nicht...". Kleinlaut blickte sie zu ihm hoch. "Ich hab mich aus dem Bett gelehnt... und dabei wohl meine Kräfte überschätzt... mit dem bekannten Ergebnis..." Sie gab freiwillig und ohne Androhung von Gewalt zu, einen Fehler gemacht zu haben? ...Allmählich überraschte ihn gar nichts mehr. "Der Bruch dürfte schnell heilen.", gab er zur Antwort. "Die Lähmung blockiert deine Heilkräfte nur noch mäßig." "Hmhm...", sie nickte leicht. Inzwischen schlug auch ihr Herz wieder ruhiger und nicht mehr ganz so panisch wie noch vor ein paar Minuten. Sesshoumaru setzte sich bequemer hin. Das würde ein etwas längerer Nachmittag werden... ~*~ Bis auf diesen Zwischenfall geschah eigentlich nichts wirklich Erwähnenswertes - sah man einmal davon ab, dass er begann, sich blöd vorzukommen, weil er sie hier und da flüchtig berührte, nur um diese Wärme, die von ihrer Haut ausging, vielleicht für einen kurzen Moment spüren zu können. Es schien ihm, als hätte sie auch keine großen Einwände dagegen, spürte er doch immer, wie in diesen Augenblicken die Anspannung von ihr wich. Wie prophezeit war sie vier Tage später wieder auf den Beinen und schlich sich aus ihrem Zimmer - mit einem voraussehbaren Ziel... Cleos POV Gierig atmete ich die frische Abendluft ein, spürte, wie ich fast neu zu leben begann - was natürlich Unsinn war, denn ich war die ganze Zeit über am Leben gewesen. Dennoch war mir fast so, als würde mir die frische Luft einen Großteil meiner Kraft zurückgeben. Mit einem leisen Klicken rastete die Tür hinter mir ein und ich stand in dem kleinen Garten, der fast emporenartig über dem Rest des grünenden und blühenden Geländes ragte. Das war es also, was mir in den letzten Tagen so sehr gefehlt hatte... Langsamen Schritts ging ich bis zum Rand der Plattform und setzte mich auf das kühle Steingeländer. Irgendwo zwitscherte ein Nachtvogel und dann und wann meldete sich eine Grille zirpend zu Wort. Ruhig ließ ich meinen Blick rundum schweifen und was nicht einmal sonderlich überrascht, Sesshoumaru ein paar Schritte hinter mir stehen zu sehen. Vorsichtig stand ich auf. "Du bist wirklich leise... Ich habe dich nicht kommen gehört...", meinte ich und blickte in seine Augen. "Das liegt daran, dass ich die ganze Zeit hier war, Mensch.". Sesshoumaru überwand mit ein paar Schritten die Distanz zwischen uns, blieb stumm neben mir stehen und blickte in den Garten. Für ein paar Sekunden ließ ich meinen Blick über seine großgewachsene Gestalt wandern. Selbst hier im Dunkeln waren seine Haare noch fast weiß... doch dann wandte ich den Blick ab und starrte ebenfalls in den Garten hinunter. Eine ganze Weile standen wir so da, eine halbe, eine ganze Stunde... oder sogar noch länger? Aber es tat gut, so zu schweigen... "Wie fühlst du dich?" Irritiert sah ich ihn nun doch an. Der Herrscher über die Westlichen Ländereien erkundigte sich nach meinem Befinden? Träumte ich? "Danke... inzwischen wieder ganz gut...", murmelte ich, "Mein Bauch tut nicht mehr weh und mein Handgelenk ist auch soweit wieder in Ordnung... siehst du?", bestätigend bewegte ich es ein paar Mal hin und her. "Das meinte ich nicht." "W-wie?". Aber... was meinte er dann? Sesshoumaru griff nach meiner Schulter und drehte mich sanft zu sich um. Sein Blick bohrte sich durch meine Augen bis ganz tief in meine Seele hinein. "Was fühlst du?" "Oh...", machte ich intelligenterweise und schwieg dann. Was wollte er hören? "Noch einmal", begann er erneut, "Wie geht es dir?" Er schien es tatsächlich ernst zu meinen... und eben dies lockerte meine Zunge wohl auch ein wenig. "Ich... mir geht's soweit gut... hab schließlich ein Dach über dem Kopf, zu Essen, Gesellschaft... oder so... aber..." "Bist du glücklich?" Bei dieser simplen Frage sog ich erstaunt die Luft ein. Darauf wollte er also hinaus... oder war das nur wieder eines seiner Verwirrungsspielchen? Doch ein Blick in seine im schwachen Mondlicht glänzenden Augen belehrte mich eines Besseren. Kein Spott war darin zu sehen, keine Hintergedanken... sondern nur grenzenlose Ruhe. Ich schüttelte den Kopf und beantwortete seine Frage mit einem leisen "Nein". "Warum?" "Trotz allem... Rins Freundlichkeit, Jakens Nerverei und vor allem... der Waffenstillstand mit dir... das ändert alles nichts daran, dass ich noch immer eine Gefangene bin, egal, wie viele Freiheiten du mir lässt...", ich nahm die magische Kette an meinem Hals kurz zwischen zwei Finger und hielt sie für einen Moment vor seien Augen, ehe ich sie wieder losließ. "Und das hier erinnert mich immer wieder daran, dass ich nicht frei bin.". Der verbitterte Klang in meiner Stimme erschreckte mich selbst. "Ohne sie würdest du fliehen.", Sesshoumaru kam noch einen Schritt näher und stand nun vielleicht nur noch einen halben Meter von mir entfernt. Auf diese kurze Distanz spürte ich seine enorme, aber im Moment auch beruhigende Ausstrahlung - die, wie ich wusste, auch das genaue Gegenteil sein konnte: Eiskalt und tödlich. Aber nicht jetzt. "Wo sollte ich hin?", ich lächelte schwach. "In meiner Zeit habe ich zwar Sal, aber sonst hält mich nichts dort. Selbst, wenn ich wieder zurückgehen wollte, bräuchte ich dafür Kagome. Und bis ich die irgendwo zwischen hier und dem Brunnen aufgegabelt hätte, hättest du mich sowieso schon zehnmal eingeholt.". Äußerlich gelassen hob ich die Schultern, aber innerlich wehrte ich mich immer noch vehement gegen die Tatsachen, die ich soeben so trocken wie einen Beipackzettel einer Tablettenschachtel von mir gegeben hatte. "Du siehst also, es hat keinen Sinn..." Ich wandte den Kopf rasch ab und sah in den Garten hinunter, als sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildete. Nicht weinen... Eine Weile schwieg auch Sesshoumaru. Doch dann legte er plötzlich seine hand auf meine Wange und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen. Nicht grob, nein... fast zärtlich, so, als wäre ich etwas sehr Zerbrechliches. Sein Daumen strich federleicht über meine Schläfe und ich merkte, dass Sesshoumaru wegen irgendwas zögerte. Auf einmal griff er nach der Kette, hielt sie in der Hand... und zog sie mir über den Kopf!!! Entgeistert starrte ich ihn an. Was zum...?! "Eine Chance.", sagte der Youkai leise, "Nicht mehr." Ohne ein weiteres Wort ging er an mir vorbei und unsere Schultern streiften sich kurz. Einen Moment später war er verschwunden und ich blieb alleine zurück, allein und wie gelähmt, so... unwirklich erschien mir das alles gerade... Meine Knie zitterten und so setzte ich mich hin, schloss kurz die Augen. "Danke...", flüsterte ich leise und spürte die ersten tränen der Erleichterung über meine Wangen rollen. Und irgendwie hoffte ich, dass Sesshoumaru noch in der Nähe war und mich hörte... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ TO BE CONTINUED... ...nicht gerade das actionreichste Kapitel... aber sehr wichtig für den weiteren Verlauf der Story... ^.^v Über Kritik und Kommentare freu ich mich immer! ^^ Hope, we'll read us in the next chapter! XDv Eure Cleo ^.^ [7. Juli 2005] Kapitel 38 - Vendetta (Blutrache) --------------------------------- Hey-ho, Freunde! Auf geht's in die nächste Runde, ich präsentiere euch das 38. Kapitel! ^.^ Wie üblich habe ich viel zu lange zum Abtippen gebraucht... V_V" Ich bitte um Entschuldigung... *verbeug* Außerdem tut's mir leid, dass ich nicht auf jeden von euren lieben Kommentaren einzeln eingehen kann ;_; Das würde ich so gerne, denn ich freue mich riesig, dass ihr mir so viel klasse Feedback zukommen lasst! Das kann ich alles brauchen! *g* Wie einige von euch vielleicht schon aus dem Newsletter wissen, plane ich mit Unbroken größeres. Ich will mir auf jeden Fall ein persönliches Exemplar für mein Bücherregal drucken lassen. Und da dachte ich mir, dass ich vielleicht ein paar Exemplare mehr drucken lassen könnte... Aber das ist NOCH NICHT SICHER!!! Es kommt darauf an, wie teuer der Spaß wird! >.<" Wie das mit dem Copyright ist, weiß ich nicht. Aber da ich es nicht in Buchläden verkaufen will und da es in Japan (und auch sonst überall) mehr als Tausend selbstgedruckte Doujinshis zu Inu Yasha gibt, mach ich mir da keine so großen Gedanken. (Bei der günstigen Druckerei liegt die Mindestbestellanzahl eh bei 10 Exemplaren... ^.^""") Aber dafür muss ich erst mal wissen: Soll ich mehrere Exemplare drucken? Bitte sagt mir eure Meinung dazu! So... ich glaube, dann ist es jetzt an der Zeit, euch in Ruhe lesen zu lassen! X3 *alle knuddel* ENJOY READING!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 38 ~ Vendetta (Blutrache) [Cleos POV] Die nächsten Tage ging Sesshoumaru mir deutlich aus dem Weg. Deshalb war es hauptsächlich Rin, die ihre Zeit mit mir verbrachte und manchmal sogar unter Jakens wachsamem Blick mit mir Karten spielte. Mehrmals forderte ich ihn auf, mitzumachen, aber jedes Mal wehrte er mit der Begründung ab, dieser "Menschentand" interessiere ihn nicht. Jaken war wirklich ein schlechter Lügner... Am Morgen nach diesen einen Nacht war ich aufgewacht und hatte mich gefragt, was hier fehlte. Ich lag benommen im Bett und überlegte. Da... war irgendetwas gewesen. Ich hatte einen merkwürdigen Traum gehabt... und zwar war ich im Garten gewesen, um dort mal wieder frei zu sein. Sesshoumaru war plötzlich aufgetaucht und wir hatten über sehr ernste Dinge geredet. Es wunderte mich, dass ich in einem Traum so etwas hatte sagen können, genauso wie es mich wunderte, dass ich Sesshoumarus Blick wohl zum allerersten Mal als richtig "angenehm" empfunden hatte. Er hatte mir keine Angst eingejagt, nein, im Gegenteil... und das wirklich Allerschönste an diesem Traum war gewesen, dass mir der Youkailord die Kette abgenommen hatte, die mich an ihn band... zu schade, dass es nur ein Traum gewesen war. Geistesabwesend tastete ich an meinen Hals und keuchte überrascht auf. Die Kette war weg! Aber... wieso... "Eine Chance", schossen mir Sesshoumarus Worte durch den Kopf, "Nicht mehr." Oh mein Gott - es war alles wahr gewesen! Das, was ich für einen Traum gehalten hatte, war Realität! Er hatte mich... freigegeben... Ungläubig begann ich plötzlich, einfach laut loszulachen, war erfüllt mit purer Freude! Sesshoumaru hatte mir einen kleinen Teil meiner Freiheit zurückgegeben, den ich mir so sehr ersehnt hatte... "Danke", flüsterte ich noch einmal, ehe ich mich aufsetzte und die Beine über die Bettkante schwang. Er hatte mich freigegeben - allerdings in dem Wissen, dass ich nicht davonlaufen konnte und würde. Aber das machte mir im Moment überhaupt nichts aus, ich war schlicht und einfach nur überglücklich. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen stand ich auf - zum Liegen war ich schlicht und einfach viel zu wach. Pures Adrenalin raste durch meine Adern, als ich den Weg zu einer kleinen Halle einschlug. Adrenalin, das aus mir herauswollte. Und diesen Gefallen tat ich ihm. ~*~ Ein paar Tage später nahm Sesshoumaru doch noch zusammen mit Rin und mir das Frühstück ein. Ich war bereits mit dem Essen fertig und bereitete mich schon darauf vor, dass Sesshy entweder ohne ein Wort verschwinden oder mich des Raumes verweisen würde. Doch auf einmal meldete sich Rin zu Wort. "Sesshoumaru-sama?" "Was ist, Rin?", der Youkai musterte das Mädchen unglaublich ruhig. "Darf ich mit Cleo-nee-chan wieder nach draußen?", fragend sah sie ihn mit ihrem für sie typisch-niedlichen Gesichtsausdruck an, der jeden sofort entspannen ließ. "Rin", schaltete ich mich ein, "Das... ist keine so gute Idee, das letzte Mal war's echt ein Schuss in den Ofen..." "Ein Schuss in den Ofen?". Die Kleine musterte mich mit großen Augen. "Das heißt, dass es ganz schön schiefgegangen ist.", erklärte ich ihr grinsend. Ein leises Räuspern lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf Sesshoumaru. Der Youkai saß einfach nur am Tisch, aber seine Ausstrahlung war unbeschreiblich... "Wenn etwas derartiges stattfinden sollte, entscheide das immer noch ich.", sagte er. Ich verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und nickte. Stimmte an sich ja auch, so wenig mit das auch zusagte. "Rin, willst du wirklich nach draußen?". Der Tonfall, in dem er die Frage an das Mädchen richtete war ruhig - aber für einen Moment glaubte ich, mehr in seiner Stimme zu hören. "Ja!" Sesshoumaru nickte. "In Ordnung, Rin. Jaken wird euch begleiten." WIE BITTE?! Er erlaubte es einfach so?! Doch als ich in seine Augen blickte, verstand ich, warum - es war ein Test... und eine Warnung. Das ist deine Chance. Wenn du versuchen solltest, zu fliehen... Ich nickte nur leicht. Es war fair von ihm, mich noch einmal zu warnen... Sobald sie die Erlaubnis dazu hatte, sprang Rin auf und zog mich fröhlich mit sich. Während ich hinter ihr herstolperte, sah ich noch einmal zurück. Für einen Moment verfingen sich Sesshoumarus und meine Blicke, dann wurde ich auch schon aus dem Raum geschleift. Goldgelb... ~*~ Knappe zehn Minuten später waren wir auch schon unterwegs. Die winzige Landschaft sauste unter Ah-Uns Pranken dahin und der Wind pfiff uns um die Ohren. Allmählich hatte ich mich ja daran gewöhnt, so hoch zu fliegen. Nun ja - andererseits hatte ich auch nicht wirklich eine Wahl gehabt. Und solange ich nicht fiel, konnte ich mich durchaus an diese Art der Fortbewegung gewöhnen. Hoffentlich passierte heute nichts allzu Außergewöhnliches, denn eigentlich wollte ich mal einen Tag draußen ohne Action erleben und zwar ohne Fluffy als Babysitter. ...Obwohl... jeder Tag, den ich hier verbrachte, war außergewöhnlich genug. Wer außer Kagome - und inzwischen auch mir - reiste durch die Zeit und kloppte sich mit Youkais herum, die es fünfhundert Jahre später nicht mehr zu geben schien? Nicht viele, nahm ich an. Apropos Kagome... was machte sie jetzt gerade wohl? Allein bei dem Gedanken an sie plagten mich schon wieder die Gewissensbisse.. Ich hatte ihre Mühen, mich zu retten, damit gedankt, dass ich beinahe willenlos wieder in die Fänge Sesshoumarus zurückgekehrt war. Nicht nur wegen der Kette, wie ich inzwischen vermutete, nein, es war fast so, als würde ich von seiner Ausstrahlung angezogen werden, wie eine Motte vom Licht. Sesshoumaru war gefährlich und unberechenbar - und genau deswegen wollte ich bleiben, wollte seine und meine Grenzen bis aufs Äußerste ausreizen, ein Spiel mit dem Feuer... Es war unklug, ja, aber es ließ mich nicht los. Entweder ich kam damit durch - oder verbrannte mich. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Rin kuschelte sich etwas enger an mich und als ich meine Umgebung wieder bewusst wahrnahm, stellte ich fest, dass es überall um uns herum weiß war. Wir flogen durch die Wolken... "Schön...", hauchte Rin ergriffen und sah sich staunend um, obwohl sie das sicher schon öfter erlebt hatte. Dieses Kind war erstaunlich... "Allerdings...", erwiderte ich leise. Trotz der Kälte war es wirklich wunderschön... "Das hab ich noch nie wirklich gemacht..." "Wie könntest du auch?", murrte Jaken, "Menschen können nicht fliegen!" Ich lachte leise. "In meiner Zeit schon." "Und wie macht ihr das?", Rin legte den Kopf in den Nacken, um mich anzusehen. "Wir haben Flugmaschinen, die uns ohne Probleme rund um die Erde bringen können", erklärte ich. "Die Erde ist rund?", fragte das Mädchen erstaunt und lachte, als ich nickte. "Das sieht gar nicht so aus!" "Wenn du aber den Horizont anschaust, dann ist das doch ein klein wenig gebogen, oder? Und stell dir das jetzt wie eine riiiiesige Kugel vor, wenn das so gebogen weitergeht." "Hmm... stimmt!", rief Rin, was Jaken mit einem Schnauben quittierte. "Maschinen...", murmelte er, "Ihr Menschen seid echt seltsam." "Manche von uns fliegen auch mit Fluggestellen, aber das ist wesentlich gefährlicher - und mutiger. Ich bewundere alle, die sich so etwas trauen..", sagte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Erzählst du noch mehr?", fragte Rin wissbegierig. "Was möchtest du denn hören, Rin-chan?" Gute Frage, was sollte ich ihr erzählen? "Egal!" ...Das hatte ich befürchtet. "Wie wär's... wenn ich die von meinen Lieblingsbüchern was erzähle?" "Au ja!" Uff. Gut. Wenigstens war das Problem meiner stets vorhandenen Einfallslosigkeit für den Moment behoben... umso besser! Ich begann zu erzählen, und während ich die Handlung meines Lieblingsbuches so detailliert und lebendig wie möglich zu beschreiben versuchte, hatte ich das Gefühl, dass selbst Jaken ein wenig interessiert lauschte. Was er aber ums Verrecken nicht zugegeben hätte. Nach einer ganzen Weile flog Ah-Un immer tiefer und wir flogen auf eine große, von Bäumen umsäumte Wiese zu, in deren Mitte eine relativ große, kahle Fläche nackten Erdbodens war, der jedoch durch die angenehme, warme Sonne ebenfalls trocken und erwärmt sein musste. War er auch, wie ich feststellte, als Ah-Un dich hinlegte, um uns drei absteigen zu lassen, was ich mit einem leisen Dankeswort an den zweiköpfigen Youkai quittierte - und selbst der eine Kopf, der mich nicht leiden konnte, nickte besänftigt. "Was ist das für ein Ort?", ich blickte mich neugierig um. "Was das für ein Ort ist?", Jaken trippelte neben mich und behielt Rin stirnrunzelnd im Auge, die sich schon wieder mitten in die bunten Blumen stürzte, "Ein sicherer, will ich hoffen..." "Ich auch.", leise setzte ich mich im Schneidersitz auf den Boden und stützte mein Kinn auf die Hand. "Was letztes Mal passiert ist, hätte ganz schön schief gehen können, also ich meine, noch schiefer, als es sowieso schon gegangen ist... Was, wenn Rin oder du auch verletzt worden wären?", äußerte ich meine düsteren Bedenken, die mich seit dem letzten Ereignis nicht mehr losgelassen und mich so kontinuierlich fertig gemacht hatten. "Meine Verpflichtung ist es, Sesshoumaru-sama zu Dienen, bis ich sterbe. Wenn ich es mir erlauben darf, meinen Herrn und Meister einzuschätzen, so wäre Rin zu verlieren, das Schlimmste für ihn. Deswegen muss ich dieses kleine Gör beschützen." "Du magst sie.", stellte ich fest. "Nein!", hielt mir Jaken ein wenig zu schnell entgegen. "Sag mal Jaken..." "Was denn?", es klang genervt. "Denkst du nicht auch, dass Sesshoumaru dich vermissen würde, wenn du für ihn stirbst?" "Nein, das würde er nicht", entgegnete Jaken ruhig und stützte sich auf seinen zweiköpfigen Stab. "Aber ich hoffe, dass er mich nicht vergisst, wenn es soweit ist." Wir beide schwiegen eine Weile. "Jaken?" "Was denn noch?", wenn das möglich war, so hatte er seine Stimme noch entnervter klingen lassen, als bei meiner letzten Frage. Doch seine Augen verrieten mir, dass dies nur eine Farce war, dass er selber mit seinen Gedanken beschäftigt war. "Du wärst bereit, für deinen Herrn zu sterben?" "Jederzeit." Ich stand auf, lächelte traurig. "Wäre es nicht besser, für ihn zu leben? Tote... können niemanden mehr beschützen." Dann drehte ich mich um und ging zu Rin, die mich lachend und mit einem Strauß Blumen in der Hand zu sich herüberwinkte. Vielleicht irrte ich mich. Aber ich glaubte, ein leises "Du hast recht" hinter mir zu hören. ~*~ So gegen Mittag wurde auch Rin müde. Jaken hatte es bis dahin gemanagt, zu den kleinen Fresspaketen auch noch einige frische Beeren zu organisieren und so saßen wir vier... äh... fünf, wenn man Ah-Un zweimal rechnete, gemütlich beisammen und schlugen uns die Bäuche voll. Die Stimmung in unserer kleinen Tafelrunde war sogar relativ locker und ich glaubte, Jaken sogar einmal leicht grinsen zu sehen, als Rin und ich in einem vergeblichen Versuch gleichzeitig die richtigen Töne zu treffen ein Liedchen jaulten, das Rin mir manchmal beim Kartenspielen vorgesungen hatte. Irgendwann kamen wir dann zu dem altbekannten "Guck-mal-was-ich-alles-kann"-Thema, was eigentlich damit anfing, dass Rin mir zeigte, dass sie ihre Nasenspitze mit der Zunge berühren konnte. Ab da wetteiferten wir miteinander. "Kannst du auch eine Brücke, Rin?" "Brücke?" "Pass auf!", ich legte mich auf den Rücken, suchte mit den Füßen festen halt. Dann legte ich meine Hände neben meine Ohren und drückte mich nach oben, bis ich in der Brücke stand. "Ja! Das kann ich auch!", und schwupps hatte sich Rin neben mir ebenfalls zu einer kleinen, akrobatischen Meisterleistung hochgestemmt. "Nicht schlecht!", lachend ließ ich mich wieder zu Boden sinken. "Kannst du dich in der Luft drehen?" - auch Rin setzte sich wieder hin und wuschelte ihre Haare zurecht. "Meinst du einen Salto?" "Salto?", fragten Rin und Jaken fast gleichzeitig. Letzterer bedachte mich mit einem strafenden Blick, als ich grinste. "Einen Überschlag in der Luft ohne den Boden zu berühren." "Ja, genau das meine ich!" "Uhm...", ich kratzte mich verlegen am Kopf, "Das konnte ich mal, aber ich weiß nicht, ob ich's immer noch schaffe..." "Probieren!". Rins berüchtigter niedlicher Blick kam zum Einsatz und ich gab sofort nach - schließlich war ich hier draußen frei, also warum auch nicht?" "Oh je...", murmelte ich, als ich bereits stand. Es war wirklich schon eine Weile her... "Dann mal los!" Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen, konzentrierte mich. Dann rannte ich los, um Schwung zu sammeln, stieß mich ab und landete nach einem ziemlich verwackelten Salto wieder auf den Beinen. Hm... ein Preisrichter hätte mir dafür wohl höchstens fünf oder sechs Punkte gegeben. Höchstens. "Sorry, hab ich schon lang nicht mehr gemacht.", entschuldigte ich mich. "Dann mach's noch mal!", forderte Rin. "Okay.", lenkte ich ein. "Aber ein paar hintereinander!", mischte sich Jaken ein. "Na Hilfe... aber gut, ich versuch's - muss aber dazwischen noch 'nen Handstand dazwischen schieben!" "Wenn du's überhaupt schaffst!", spöttelte Jaken. "Jetzt erst recht!", gab ich frech zurück. Aber genug der Späße... ich hatte jetzt eine Sache vor mir, die massiv Konzentration erforderte. Das letzte Mal, dass ich eine etwas gewagtere Kombi aus Saltos und Überschlägen gemacht hatte, war vor mindestens vier Monaten im Schulsport gewesen. Okay... aber eigentlich freute ich mich auf diese Herausforderung - endlich wieder freie Bewegung. Ich schloss die Augen und holte tief Luft, ehe ich losrannte. Ein Schritt, zwei, drei, vier... und springen! Mein Schwung reichte locker für den ersten Salto. Kaum dass meine Füße den Boden berührten, machte ich einen Handstandüberschlag um weiteren Schwung zu sammeln. Selbiger begleitete mich in meinen nächsten Salto, in den ich eine kleine Schraube einfließen ließ, sodass ich "rückwärts" zu meiner Laufrichtung aufkam. Ich hörte auf zu denken, als ich mich nach hinten schwang, einen Handstandüberschlag rückwärts machte und mich dann mit aller Kraft vom Boden abstieß, mich in der Luft drehte - und landete. ...Mehr oder weniger jedenfalls. Den - sicher schmerzhaften - Sturz auf den Hintern vermied ich durch eine instinktive Rolle rückwärts. Kniend stützte ich mich ab und holte tief Luft. Dann grinste ich und winkte zu Rin herüber. "Gut so?", rief ich. "Jaaa!!!", Rin rannte los. Meine Erleichterung, nicht allzu sehr demoliert worden zu sein, wandelte sich von einem Augenblick zum anderen in eine innere Unruhe. Aber was... Der Boden begann zu Beben. Etwas kam von unten auf mich zu - und das verdammt schnell. "Nicht schon wieder...", konnte ich gerade noch murmeln, als der Boden unter mir jäh explodierte. Ich wurde rasch von jemandem von hinten festgehalten und zwar so fest, dass ich keine Chance hatte, mich zu wehren. Ich glaubte noch, eine kleine Schriftrolle zu sehen, die in Jakens Richtung flog, dann schloss sich das Erdreich um mich. Was, wenn ich keine Luft mehr bekam? Würde ich ersticken?! Mit aller Kraft versuchte ich, mich aus dem Griff desjenigen zu befreien, der mich gnadenlos festhielt. Aber es war vergeblich... und diese drückende Finsternis drang bis in meine Knochen durch, lähmte mich zusätzlich. Meine letzten bewussten Gedanken waren, dass um mich und meinen Entführer eine Luftblase war - und dass es rasant abwärts ging... ~*~ Mir war kalt. Das erste, was ich spürte, waren Kälte, Nässe und das unbestimmte Gefühl von etwas, das mich gar nicht berührte, zerdrückt zu werden. Ein leises Stöhnen kam über meine Lippen. Himmel, mein Schädel brummte, als hätte ich einen Kater... na ja, der Vergleich war weit hergeholt - schließlich hatte ich noch nie einen gehabt und wusste demnach nicht, ob es sich wirklich so anfühlte. Jedenfalls war es äußerst unangenehm. "Mach die Augen auf.", befahl eine Stimme, die mindestens so kühl war, wie meine Umgebung. Ich zuckte erschrocken zusammen und unterdrückte gerade noch so einen schmerzhaften Aufschrei - meine Hände waren taub und eingeschlafen und eine Sekunde später wusste ich auch wieso: Sie waren vollständig von Fels umschlossen! In derselben Sekunde sah ich ihn vor mir. Es war ein junger Mann von vielleicht achtzehn, neunzehn Jahren. Er war recht groß, kurze braune Haare umschmeichelten seine schlanken Gesichtszüge und Augen in derselben Farbe funkelten mich feindselig an. Seine Kleidung war braunschwarz und so geschnitten, dass sie trotz seines jugendlichen Aussehens seine natürliche Eleganz unterstrich, was seine gefährliche Ausstrahlung nur noch intensivierte. Das dämmerige Licht, das von einer einzigen Fackel herrührte, warf tanzende Schatten an die Wände - und auch auf ihn. Ein rascher Blick verriet mir, dass ich mich in einer Höhle befand, die vielleicht drei Meter breit und hoch und fünf lang war und die, soweit ich das erkennen konnte, keinen Ausgang hatte. Das ließ nur einen Schluss zu: Mein Gegenüber war ein Youkai. Und das wiederum konnte nur eines bedeuten: Ich. Hatte. Ein. Problem. Der Youkai kam nun mit langsamen Schritten näher. "Ich hatte dich mir irgendwie stärker vorgestellt.", sagte er wie beiläufig, als er drei Schritte vor mir stehen blieb. Vielleicht hätte ich ihn mit einer Beinschere zu Fall bringen können, aber dafür musste ich mich bewegen und selbst das kleinste Muskelzucken in meinen eingeschlossenen Händen tat höllisch weh! "Was ist los - hast du das Sprechen verlernt?", herrschte er mich an. In diesem Augenblick besiegte mein Sturkopf meine Angst. "Nö. Warum sollte ich?", finster funkelte ich ihn an. "Geht doch." Arrgh! Genau diese Reaktion hatte er provozieren wollen und ich war voll darauf hereingefallen! Aber gut - Taktikwechsel. "Wieso hast du mich entführt?" "Um dich zu Töten.", er zuckte die Achseln, aber das war wohl wirklich sein Ernst. "Na toll...", stöhnend ließ ich den Kopf gegen die Felswand hinter mir knallen. "Noch so einer..." "Wieso ,Noch so einer'?", fragte er misstrauisch. "Weil du... lass mich nachrechnen...", ich tat so, als überlegte ich, "...Mindestens schon der fünfte Youkai bist, der mich umbringen, foltern oder noch Schlimmeres will." Ich hörte ihn leise lachen, aber sein Blick hatte sich kein bisschen verändert, er war immer noch so eisig und verächtlich wie zuvor. "Mal überlegen... was könnte denn für ein blutjunges Menschenmädchen schlimmer sein als der Tod? Ah, ich weiß schon...", sein Grinsen sagte alles. Roter Alarm. Vielleicht war dies ja der geeignete Zeitpunkt für ein klein wenig Panik. Nur zu deutlich erinnerte ich mich noch an die Sache mit Ketsuei... Mit aller Kraft meine Stimme ruhig haltend fragte ich: "Und warum solltest du das tun?" "Rache." Wieso kam mir das nur so bekannt vor? Sarkasmus, lass nach... "Für wen?" "Für meine beiden Brüder. Du hast sie auf dem Gewissen." Langsam hob er die Hand. Auch ohne diese todbringenden Krallen hätte er mich mühelos erledigen können. Das bestätigte einmal mehr, dass ich in Schwierigkeiten steckte. "Willst du nicht um Gnade betteln?", fragte er spöttisch-sanft. "Ich bettele nicht!", war meine klare Antwort. "Dann kann ich dir auch nicht mehr helfen.", mit einem unheilverheißenden Lächeln auf den Lippen trat er noch einen Schritt weiter auf mich zu, ließ seine Hand nach vorne schnellen und... ~Zwischenspiel~ "Sesshoumaru-sama! Sesshoumaru-samaaa!!!" Der Youkailord drehte sich um, als er die Rufe seines Dieners vernahm und sah ihn und Rin auf Ah-Un nahen. Aber sie war nicht dabei. Ah-Un landete und Jaken sprang noch in der Landung ab, überschlug sich ein, zweimal, rappelte sich auf und blieb vor Sesshoumaru stehen. "Wo ist sie?", seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als Jaken ihm mit einer Verbeugung eine Schriftrolle reichte. "Sie wurde...", Jaken hielt inne, als Sesshoumaru die Schriftrolle öffnete. Während er sie las, verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck zusehends und kaum, dass er fertig gelesen hatte, war er auch schon verschwunden, die Schriftrolle fiel lautlos zu Boden. "Wird Sesshoumaru-sama die retten?", Rin, die inzwischen von Ah-Uns Rücken geklettert war, zupfte Jaken ängstlich am Ärmel. Der kleine Youkai bückte sich nach der Schriftrolle und warf einen Blick darauf. "Ich hoffe es...", murmelte er nur, ehe er sie wieder sinken ließ und in die Richtung starrte, in die Sesshoumaru verschwunden war. Ehrenwerter Sesshoumaru-sama, ich erlaube es mir hiermit, Euren "Gast" zu mir zu nehmen. Über ihr Schicksal wird noch entschieden werden. Gezeichnet... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ To be continued... So... ich hoffe, ihr hattet viel Spaß beim Lesen! X3 Bin ich nicht gemein? Höre mal wieder mittendrin auf... *eg* Trotzdem freue ich mich wie immer über Feedback! ^^ Auch liebe ENS sind erwünscht, ich beiße nicht! X3 Bin nur manchmal etwas schreibfaul! *gg* Bis zum nächsten Kapitel! Eure Cleo ^.^ Kapitel 39 - Das Päckchen ------------------------- Soo... Servus zusammen! ...Ja, es gibt mich noch O___o" Man mag es kaum glauben, aber... Unkraut vergeht ja bekanntlich nicht ^^" Es ist schon gut drei Jahre her, seit ich das letzte Kapitel hochgeladen habe - es tut mir leid, dass ihr so lange auf die Fortsetzung warten musstet! In den letzten Jahren kamen mir immer wieder Sachen dazwischen, die mich am Abtippen des Kapitels gehindert haben (Ja, ich gehöre noch zum alten Schlag, der die Sachen erst mal per Hand vorschreibt... ihr wisst schon, damals, als man noch Papier und Stift statt Tastatur hatte ;) ). Der zweite Grund, der mich so lange am weiterhochladen gehindert hat, ist der, dass ich mir Unbroken nochmal von Anfang an vorgenommen habe - mehrfach - und dabei festgestellt habe, was für eine Mary Sue meine Hauptfigur ist... O___o" Das hat mich ehrlich gesagt ziemlich geschockt, aber hey - als ich Unbroken angefangen habe war ich 14 ^^" Sünden meiner Jugend... Ich hab mir auch noch überlegt, es komplett neu zu schreiben und zu überarbeiten, aber... das wäre dann nicht dasselbe gewesen. Schließlich steckt zu viel Herzblut in dieser Geschichte, die ich trotz allem noch fertigschreiben möchte ^^" Deswegen werde ich nach und nach noch die weiteren Kapitel hochladen, in denen ich versuche, meine Hauptfigur "normaler" rüberkommen zu lassen. ...Gut, "normal" ist ein relativ dehnbarer Begriff. Ich bin mittlerweile handschriftlich bei Kapitel 48 (noch 2009 geschrieben) und ich gebe mir alle Mühe, einerseits meinem Stil treu zu bleiben, aber andererseits auch nicht mehr zu sehr zu übertreiben. Vielen Dank an alle, die mir bisher die Treue gehalten haben... ich hoffe, ihr und alle, die sich noch hierher verirren, habt viel Spaß beim Lesen! =) ~*~ Kapitel 39 ~ Das Päckchen [Cleos POV] Mit einem für mich ohrenbetäubenden Krachen bohrte sich seine krallenbewehrte Hand direkt neben meinem Kopf in das harte Felsgestein. Kleine Steinchen spritzten nach allen Seiten hin weg und ich wandte rasch den Kopf ab, um meine Augen vor ihnen zu schützen. Nichtsdestotrotz kassierte ich einige Kratzer auf der Wange. Dann, als wieder Stille eingekehrt war, wagte ich, meine Augen zu öffnen. Sein Gesicht war nun in nächster Nähe und die Wut loderte in seinen braunen Augen. „Warum hast du sie umgebracht?!“ Ich spürte, wie auch ich trotz meiner wahnsinnigen Angst wütend wurde. Vielleicht war es ja auch nur Verzweiflung. Was zum Henker faselte der da?! „Ich weiß nicht mal, wovon du redest!“ „Lüg nicht. Du weißt genau, wen ich meine!“ „Und wen meinst du bitteschön?“ Der versuchte hier doch glatt, mir was anzuhängen... „Meine Brüder Terior und Sanyor.“ Wen bitte? Terior... nie gehört. Aber Sanyor... „Sanyor hieß der Youkai, der mich neulich umbringen wollte...“, murmelte ich, als ich mich an den massigen Erdyoukai zurückerinnerte, „Und zwar weil ich angeblich seinen Bruder auf dem Gewissen hatte... ist das dieser Terior?“ „Er war es.“, lautete seine finstere Antwort. „Und was bringt dich auf die Schnapsidee, ich hätte sie umgebracht? Ich bin ein Mensch, das war ich schon immer und ich bin trotz Kampfsport nicht so stark, dass ich gegen einen Youkai eine Chance hätte!“ „Du bist kein Mensch.“. Der Youkai sah mir fest in die Augen. „Wie?!“, was meinte er denn jetzt schon wieder? Doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: „Das Geheiligte Herz...“, murmelte ich frustriert und lehnte meinen Kopf an den kühlen Fels hinter mir. „Wenn ich gewusst hätte, wie viel Schwierigkeiten ich damit bekommen würde, hätt’ ich mich nie auf diese bescheuerte Wette eingelassen...“ Stille. „...Was für eine Wette?“, der Youkai packte mich an der Schulter und ich unterdrückte einen Schmerzensschrei. Sein Griff war hart wie Eisen... „Eine Chance, die Sesshoumaru mir gegeben hat, um freizukommen.“, presste ich hervor und erwiderte seinen Blick. Abrupt wurde ich losgelassen und er stand auf. „Du wirst mir alles erzählen.“ Sonst noch Wünsche? Aber gut, meinetwegen, Solange ich erzählte, konnte er mich nicht killen. „Gut. Durch einen dummen Zufall bin ich hier in diese Gegend gekommen“, oh ja, sehr, sehr dummer Zufall... „Und wenn du denselben Youkai meinst, den ich meine, dann war er es, der mich auf seinen Speisezettel gesetzt hatte.“ „Möglich. Weiter.“ „Okay – es kam zum Kampf und ich wurde vergiftet.“ „Passt zu ihm.“, murmelte der Braunhaarige, behielt mich aber weiterhin misstrauisch im Auge. „Ende vom Lied: Grad, als ich das Bewusstsein verloren hab, hab ich Geräusche gehört, wie von einem kurzen Kampf. Dann war ich weg – und als ich wieder aufgewacht bin, war ich wieder zusammengeflickt und kurzerhand von Sesshoumaru zu seiner Gefangenen erklärt worden.“ Eine Augenbraue des jungen Mannes wanderte nach oben. „Zu der Sache mit dem Geheiligten Herz...“, fuhr ich fort,“ Nachdem ich von diesem gewissen Youkai eine hübsche Bannkette verpasst bekommen und genügend protestiert habe, hat er mir eine Chance gegeben, sie loszuwerden. Ich sollte ihm das Geheiligte Herz aus dem Labyrinth bringen.“ „Den Juwel?“ „Ist schon ein bisschen größer als ein Juwel“, sagte ich in Erinnerung an den mehr als faustgroßen Stein, „Aber jedenfalls gab’s Probleme. Ich hätte das Juwel nehmen können, hab es sogar berührt, aber ich hab’s nicht getan, sonst hätte der alte Wächter sterben müssen. Trotzdem war das Ende vom Lied, dass mein Leben seitdem mit dem Juwel verbunden ist.“ „Wie meinst du das?“ Irrte ich mich, oder war der Knabe neugierig? „A) hab ich Heilkräfte. B) Ich hab angeblich ne verdammt lange Lebensdauer. C) Ich wollte das gar nicht, weil jetzt alle Welt hinter mir her ist.“. Ich wartete auf einen Einwurf. Als keiner kam, fuhr ich fort. „Kurz gesagt: Ich wurde gerettet, kam nach Hause, meine Eltern sind verschollen und ich ging mit Sesshoumaru zurück, als er mich holte – hatte ja sonst keinen mehr, den ich kannte. Mal abgesehen davon hätte ich sowieso keine Wahl gehabt... Na ja, nach ein paar Schwierigkeiten hatte ich die gütige Erlaubnis, einen Ausflug mit Rin und Jaken, die mich auch heute begleitet haben, zu machen. Da tauchte dann dein anderer Bruder auf, um mich zu killen.“ Kleidung raschelte, als der Youkai – Erdyoukai? – sich bewegte. Er sah mich nachdenklich an. „Und wer hat ihn umgebracht?“ Mit einem leichten Schaudern erinnerte ich mich wieder an den Schuldigen. „Ketsuei...“ „Etwa der Ketsuei?!“, entfuhr es dem Youkai erschrocken. Wow... Ketsuei schien ja tatsächlich nicht unbekannt zu sein... „Also, ich kenn bloß einen.“, gab ich zur Antwort. „Ist er einer der Wächter aus dem Labyrinth?“, seine Stimme klang ernst. „Ja.“ Mit einem leisen Seufzer fuhr er sich durch die Haare. „Ketsuei tut nichts ohne irgendeinen Grund...“, murmelte er. „Was... hast du jetzt mit mir vor?“, fragte ich, während ich versuchte, mein Blut mit reiner Gedankenkraft zurück in meine Hände zu schicken. Der Youkai kam mit langsamen Schritten näher, sein Blick war auf einmal wieder eisig kühl. Dann kniete er sich vor mich, beugte sich vor und... ...begann plötzlich, zu lachen. Mit einem Fingerschnipsen von ihm gab der Fels meine Hände frei und ich starrte ihn völlig verwirrt an. Was...? „Oh Mann...“, immer noch grinsend setzte er sich im Schneidersitz hin. „Ein Glück, dass du mir sympathisch und zu allem Überfluss auch noch unschuldig bist.“ „...Hä?“ Hallo? Was ging denn jetzt ab?! „Warte, ich erklär’s dir.“, geduldig wartete er ab, bis ich begonnen hatte, meine tauben Hände zu massieren, „In unserer Familie ist es Pflicht, vermeintliche und wirkliche Mörder von Blutsverwandten zu töten. Da ich der letzte meiner Brüder bin, war das meine Aufgabe.“ „Und warum lebe ich dann noch?“, Au, scheiße, meine Hände prickelten! Trotzdem ließ ich ihn nicht aus den Augen. „Na ja, es können bei diesem Gesetz auch Ausnahmen gemacht werden – wenn der Rächer den Mord als gerechtfertigt ansieht, oder die Unschuld erklärt. Bonus-Regel: Der Rächer muss entscheiden, ob der Mörder das Weiterleben verdient... und da kenn ich einige von meinem Clan, die trotz Unschuld ihre Opfer umbringen. Kurzum: Du bist mir sympathisch und ich muss dich nicht töten.“, beinahe verlegen wuschelte er sich durch die Haare. „Ich töte ziemlich ungern...“ „Puh, da bin ich beruhigt...“, atmete ich auf. Wieder einmal in Gefahr gewesen und einmal mehr mit dem Leben davongekommen. So langsam gehörte das ja zum Alltag. „Sag mal, wie heißt du eigentlich?“, fragte ich plötzlich. „Hm? Oh, Verzeihung, ich hab mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Chenyor, ich bin – oder eher: war – der Mittlere der drei Erdbrüder und mal unter uns gesagt bin ich froh, dass die beiden Idioten der Vergangenheit angehören. Und du heißt...?“ „Cleo.“, erwiderte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Wow – es gab also tatsächlich Youkais, die nett sein konnten? Sah echt danach aus. So, wie er da vor mir saß und frech grinste, ging eine ungewöhnlich angenehme Ausstrahlung von ihm aus. „Cleo? Das passt irgendwie zu dir!“ „Häh? Wieso das denn?“, wunderte ich mich. „Nur so!“, Chenyor stand auf und wurde wieder ernst. Er schien auf etwas zu lauschen, das nur er hören konnte. „Oh... dein ‚Gastgeber’ ist im Anflug... ich sollte mich wohl besser aus dem Staub machen, hab keine Lust, zu sterben!“ „Sesshoumaru?“ „Da du ihn nicht mit seinem Titel ansprichst, musst du echt lebensmüde sein!“, Chenyor funkelte mich aus seinen braunen Augen belustigt an, „Dann mach’s mal gut!“ Ehe ich etwas sagen konnte, hatte er mir einen Handkuss gegeben. „Warte bitte hier drin, er wird dich gleich hier rausholen.“ Hinter Chenyor teilte sich der Fels, formte einen Gang. „Keine Angst“, fügte er beruhigend hinzu, „Dir passiert hier nichts.“ „O...kay...“, sagte ich zögernd und alles andere als überzeugt. „Braves Mädchen.“, er grinste wieder, „So, und ich muss jetzt aber los – er ist gleich da!“, mit diesen Worten winkte er mir zu und rannte in den Gang. Doch er blieb noch einmal stehen. „Ach ja, hätt ich fast vergessen! Solltest du mal in Schwierigkeiten stecken, ruf nach mir. Ich komme dann so schnell wie möglich!“ Und schon war er verschwunden. Hinter ihm schloss sich der Fels beinahe lautlos wieder. Jetzt war ich alleine in der stockdunklen Höhle ohne Ausgang. Ohne... Ausgang... Plötzlich bekam ich keine Luft mehr, ging in die Knie. Um mich herum... so viel Fels... es erdrückte mich! Was, wenn ich blieb? Hier konnte mir keiner helfen! Ich war unter der Erde... ...wie in einem Grab. Ich hatte Angst... so viel Angst, dass mir die Stimme versagte – und ich nicht einmal mehr schreien konnte... Erschrocken fuhr ich zusammen, als ein ohrenbetäubendes Krachen ertönte und alles um mich herum zu beben begann. Was war das? Es kam näher... wurde lauter... ängstlich drückte ich mich gegen die Wand. Plötzlich explodierte die Decke in einer Fontäne aus Staub, Erde und Steinchen. Hustend wartete ich ab, bis sich die Wolken gelegt hatten, ehe ich es wagte, die Augen zu öffnen. Eine Gestalt schälte sich aus den letzten Staubschwaden, vom Licht von oben beleuchtet. „Sess...hou...maru...“, murmelte ich wie gelähmt, von eisiger Kälte, aber auch angenehm warmer Erleichterung durchflutet. „Wo ist er?“ Danke, ich freute mich auch, ihn zu sehen... aber das klang nicht gut – er wollte Chenyor umbringen, das hörte ich an seinem Tonfall. „E-es ist alles in Ordnung!“, versuchte ich, ihn zu beschwichtigen, „Er hat mir nichts getan!“ „Er hat dich entführt.“ „Stimmt... aber es war eine Prüfung!“, verteidigte ich den jungen Erdyoukai. „So, so. Und welcher Art war diese Prüfung?“, fragte Sesshoumaru eisig. „Wegen seinen Brüdern... er wollte wissen, was ich mit ihrem Tod zu tun habe!“ „Die Erdyoukais.“ „Ja.“ Sesshoumaru schwieg kurz, dann streckte er den Arm aus. Rasch rappelte ich mich auf und stolperte zu ihm herüber. „Er soll es nicht wagen, mir unter die Augen zu kommen.“, knurrte der Youkai-Lord. „Wie süß – hast du dir etwa Sorgen um mich gemacht?“, fragte ich grinsend und wurde grob gepackt. „Nein.“, zische Sesshoumaru wütend und in seinen Augen glomm ein rötlicher Schimmer auf. Zeit, die Klappe zu halten... Urplötzlich wurde ich auf den Arm genommen, Sesshoumaru schnellte hoch und es ging wieder aufwärts Richtung Freiheit. Tageslicht... eeeeendlich! Memo: Ich hatte nicht nur Höhenangst, sondern auch noch Klaustrophobie... Doch auch diese Gedanken vergaß ich wieder, als ich eine knappe halbe Stunde später von Rin umgeknuddelt wurde. „Ich hab mir Sorgen gemacht, Cleo-nee-chan...“, murmelte sie den Tränen nahe und schmiegte sich an mich. Ich lächelte und legte meine Arme fest um sie. „Entschuldige, Rin-chan“, sagte ich leise und strich beruhigend durch ihr weiches, langes Haar. „Noch einmal passiert so was nicht...“ „Wirklich...?“, das Schluchzen verebbte, aber Rin ließ mich immer noch nicht los. Zufällig fing ich Sesshoumarus Blick ein, der ein „Versprich nichts, was du nicht halten kannst“ in sich trug. Ich nickte leicht. „Wirklich, Rin.“ Wirklich, Sesshoumaru... ~*~ Drei Tage späte regnete es – und ich hatte schlechte Laune. Die himmlische Dusche hatte einen Tag nach meinem neuerlichen Abenteuer beschlossen, sich übers Land zu ergießen und seither nicht aufgehört. Und es sah nicht danach aus, als würde sie das so schnell tun. Nahezu wahnsinnig vor Nichts-tun-können tigerte ich unruhig auf und ab; obwohl ich heute bereits vier Stunden trainiert hatte, war ich so verdammt hibbelig! Ich wollte raus an die frische Luft, aber es ging nicht! Verflucht! Sesshoumaru hatte anscheinend beschlossen, die Sache mit Chenyor auf sich beruhen zu lassen und ging mir – als der Gentleman, der er war – aus dem Weg. Das hatte Vor- und Nachteile. Vorteil: Ich konnte mich nicht mit ihm anlegen. Nachteil: Ich hatte zuviel Zeit zum Denken. Und genau das tat ich. Vor allem beschäftigte mich ein Satz von Chenyor ganz besonders: „Ketsuei tut nichts ohne irgendeinen Grund“. Was hatte das zu bedeuten? Dieser Kerl war doch nur ein oberflächlicher Idiot, oder? Aber warum war er dann so bekannt? Und er schien sogar respektiert zu werden. Nur... wieso? Gut, ich kannte ihn kaum, aber konnte es nicht doch sein, dass mehr hinter ihm steckte? „Aaaah, Cleo, du denkst zuviel!“, fluchend wuschelte ich mir durch die Haare. Ich musste mich ablenken! Nur wie? ...Sals Päckchen. Das war die Idee! Rasch holte ich es hervor und setzte mich damit aufs Bett. Zögernd strich ich über den Deckel. Sollte ich wirklich...? Doch dann siegte meine Neugier. Ich öffnete es und erstarrte. „Sal...“, murmelte ich, als ich den Inhalt sah. Ganz zuoberst lagen zwei Fotos. Auf dem einen waren Sal und ich zu sehen, wie wir in die Kamera lachten. Ich drehte es um. ‚Damit du mich nie vergisst. Sal’, stand da in ihrer leicht krakeligen Handschrift auf der Rückseite. Das andere war ein Foto, auf dem meine Eltern und ich zu sehen waren. Ja, ich erinnerte mich... es war am selben Tag geschossen worden wie das erste... auf einem Ausflug von uns Vieren. Damals war es Sommer gewesen und wir waren dann einfach losgezogen – meine Eltern liebten solche Spontanaktionen. Oder... sie hatten sie geliebt...? Vorsichtig legte ich die Bilder in den Deckel der Schachtel und widmete mich dem weiteren Inhalt. Jetzt lachte mich ein Buch an. Mein Lieblingsbuch. Mein gutes, altes, mitgenommenes, leicht zerfleddertes Lieblingsbuch, das ich bestimmt schon tausendmal gelesen hatte! Wo zum Kuckuck hatte sie es her und wie hatte sie es in die Schachtel getan?! ...Jedenfalls freute ich mich riesig darüber. Desweiteren förderte ich nun eine Tafel meiner Lieblingsschokolade, ein Leeres Buch – ‚Vergiss deine Erinnerungen nicht, schreib sie lieber hier rein’ – mein Lieblingskuscheltier, ein Stofftiger, der auf meine beiden Handflächen passte, eine Packung Hustenbonbons, Tee, ein Halstuch und vieles mehr zutage. So leerte ich nach und nach die Schachtel und erstarrte mit einem Mal. Wie gelähmt fixierte ich eine kleine Schachtel am Boden des Päckchens. Das konnte nicht sein. Oh nein, bitte niiiicht... Aber so sehr ich es mir auch wünschte, die kleine Schachtel verschwand nicht. „Arrgh, Sal!!!“, mit spitzen Fingern nahm ich sie heraus und musterte sie misstrauisch, als würde mich ihr Inhalt jeden Moment anfallen und beißen. Schokolade. Okay. Buch. Toll. Stofftier. Super. Brief. Ungelesen, aber auch willkommen. Aber warum zur Hölle hatte sie eine Packung Kondome eingepackt?! „Das ist nicht wahr...“, stöhnte ich knallrot im Gesicht. „Was ist nicht wahr?“ „UAAH!“, erschrocken fuhr ich zusammen und starrte zur Tür, von wo die ruhige Frage gekommen war. Sesshoumaru – wer sonst? Wie lange stand er schon hier in der Tür? Verdammt, warum war er nur immer so leise?! „Also: Was ist nicht wahr?“, Sesshoumaru setzte sich langsam in Bewegung, kam auf mich zu. „Ach nichts... ich... hab nur laut gedacht...“, so unauffällig wie möglich versuchte ich, die kleine „gewisse“ Schachtel beim Rest verschwinden zu lassen. Großer Fehler. Vor dem Bett blieb Sesshoumaru stehen. Ehe ich reagieren konnte, hatte er sich vorgebeugt und hielt mir nun die Schachtel mit den Kondomen unter die Nase. „Was ist das?“ „N-nichts!“, stammelte ich, inzwischen wohl wieder knallrot. „Sieht mir nicht danach aus. Also?“ „Ich sagte doch, es ist nichts Besonderes!“ Sesshoumaru beugte sich vor. Plötzlich und blitzschnell legte er seine messerscharfen Krallen an mein Kinn nahe der Kehle und drückte sanft zu, sodass ich gezwungenermaßen den Kopf heben und ihm in die Augen sehen musste. Rasch wich ich seinem Blick aus, so gut es eben in dieser Position ging. „Sag mir, was es ist.“, verlangte er. Ich schwöre, er fand das Ganze hier auch noch witzig! „N-nein! Es ist wirklich nichts!“, brachte ich hervor und schon drückten sich seine Krallen fester in meine Haut. „Dafür, dass es nichts ist...“, Sesshoumaru beugte sich immer weiter vor, kam auf diese Weise langsam näher, „...reagierst du aber ziemlich emotional darauf. Dein Herz rast...“ Verdammt, seine Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken! „Lass den Scheiß!“, murmelte ich und wich ein wenig zurück, um seine Krallen von meinem Hals wegzubekommen – vergeblich. Er ließ nicht locker, lehnte sich nun sogar vor und stützte sich mit der anderen Hand auf dem Bett ab. „Na?“, sagte er nochmals amüsiert, „Ich höre?“ Ich nahm mir unklugerweise vor, nichts zu sagen, denn das war mir wirklich allzu peinlich. Doch der Druck gegen meine Kehle verstärkte sich und ich konnte nicht mehr weiter zurückweichen. Rasch versuchte ich, doch noch irgendwie nach hinten wegzurutschen, aber das Resultat war nur, dass ich schlussendlich unfreiwillig auf dem Rücken lag. Ich schluckte trocken. Dass Sesshoumaru wirklich nicht gewillt war, locker zu lassen, steigerte meine Zuversicht, hier lebend rauszukommen, auch nicht unbedingt ins Unermessliche. Beinahe entsetzt hielt ich den Atem an, als er sich neben meinem Kopf abstützte und sich über mich beugte. Er kniete sogar auf dem Bett, was sollte das denn?! So nahe war er mir freiwillig doch noch nie gekommen! „Also?“, fragte er nochmals, mit diesem trocken-amüsierten Unterton, der mich wieder einmal wünschen ließ, ich könnte diesem Dreckskerl einfach mal die Augen auskratzen. Statt dessen beschloss ich, dass es wohl klüger war, zumindest mal ein kleines Eingeständnis zu machen. „Kondome.“, murmelte ich kaum hörbar. Scheiße, war mir das peinlich! Hochrot vor Verlegenheit schloss ich die Augen. Bitte bitte bitte, hoffentlich hörte er jetzt damit auf und beließ es einfach dabei... „Das erklärt mir immer noch nicht, was genau das ist und wofür es gebraucht wird.“ ARGH! Das durfte doch wohl nicht wahr sein! „Das... das weiß ich nicht!“, wehrte ich ab und versuchte nun, Sesshoumarus Hand von meinem Hals wegzubekommen. Vergeblich – ebensogut hätte ich versuchen können, mit bloßen Händen einen Stahlbalken zu bewegen. „Du lügst mich schon wieder an.“, stellte der Youkai fest und zog eine Augenbraue nach oben. „Dein Puls wurde schneller, dein Atem flacher und deine Pupillen haben sich verengt. Nicht, dass die Lüge nicht auch so offensichtlich wäre.“ „Das...“, ich brach ab und versuchte weiter vergebens, seinem Blick auszuweichen. „Sprich.“, forderte er ein wenig schärfer. „Nei-“, ich zuckte leicht zusammen, als sich der Druck seiner Krallen an meinem Hals verstärkte. Eine falsche Bewegung und ich konnte durch ein Loch im Hals atmen... „Ich warte, Mensch.“, erinnerte er mich gelassen. Bestimmt grinste sich dieser Vollidiot innerlich einen ab! Aber da konnte er lange warten, bis ich etwas sagte. Im Moment war ich viel zu sehr damit beschäftigt, Sal Pest und Cholera an den Hals zu wünschen, dafür, dass sie mir diese Dinger eingepackt hatte. ...Nur wurde meine missliche Lage hier zunehmend unangenehmer, seine Krallen an meinem Hals, mein pochender Herzschlag, der in meinen Ohren hämmerte und die Tatsache, dass ich mich nicht rühren konnte... wusste er eigentlich, wie dämlich ich mir hier gerade vorkam? ...Vermutlich schon – er genoss es wohl wirklich, mich leiden zu sehen. „Sag es mir.“, ertönte seine tiefe, volle Stimme samtweich und ich schauderte leicht. Er ließ wohl wirklich nicht locker. „Zur... Verhütung... einer Schwangerschaft...“, würgte ich irgendwie hervor. Mein Gott, das war so peinlich für mich verklemmte Jungfrau! Hoffentlich ließ er mich jetzt endlich in Ruhe... „Und wie benutzt man sie?“ Fucking bloody Hell! Der Tag hatte sich gegen mich verschworen!!! Entsetzt riss ich die Augen auf und versuchte nun wieder, Sesshoumaru wegzudrücken- „D-das sag ich dir bestimmt nicht!“, verbissen versuchte ich, irgendwie freizukommen, aber egal wie sehr ich strampelte, es war vergeblich. Dass ich mir nicht selber die Kehle dabei aufschlitzte, grenzte wirklich an ein Wunder. „Ich glaube doch, dass du es mir sagen wirst.“, war die ruhige Antwort. Hey – war das nicht der Anflug eines Grinsens auf Sesshoumarus Lippen? Nein, bestimmt nur eine Sinnestäuschung. „Oder...“, Sesshoumaru beugte sich ein bisschen weiter runter. Seine langen, schneeweißen Haare fielen hier und da über seine Schultern, umrahmten sein schlankes Gesicht wie ein Kunstwerk, „...legst du es etwa darauf an, Kinder zu bekommen?“ „WAS?!“ Stopp, Moooomentchen mal, dicke Auszeit! Was zum Kuckuck...?! Ob meines entsetzten Blickes legte sich tatsächlich ein leichtes Grinsen auf seine Lippen. Dieser Mistkerl amüsierte sich auch noch, während er mich verarschte! Zumindest betete ich, dass er das tat! „Also – wie benutzt man sie?“, wiederholte er diese Frage und in meinen Gedanken starb er gerade tausend Tode. Warum konnte er die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen? „Ich... sag's nicht...“, stammelte ich nur. „Dann trägst du eben die gesamte Schuld.“, sein Tonfall veränderte sich, wurde irgendwie... weicher... verführerischer? „Mir bleibt dann wohl keine andere Wahl, als die Funktion dieser 'Kondome' selber herauszufinden.“ Aber dann bitte nicht bei mir! Das war doch wohl wirklich nicht sein Ernst?! „Nein!“, stieß ich der Verzweiflung nahe hervor. „Deine letzte Chance, mir zu erklären, was ich wissen will.“ „Nein...“, kam es beinahe verängstigt über meine Lippen. Sonnenklar – er verarschte mich aufs Übelste, aber warum... warum klang das so glaubwürdig? „Tja...“, Sesshoumaru war nur noch ein paar Zentimeter von meinem Gesicht entfernt und in seinem Antlitz lag ein seltsamer Ausdruck, wie ich ihn noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte, verlockend, verführerisch... „Dann kann ich dir auch nicht mehr helfen. Wenn du mir den Gebrauch dieser 'Kondome' nicht erklären willst, hast du eben die Konsequenzen zu tragen.“ Seine Krallen verschwanden von meinem Hals, doch dann strich er federleicht über diesen nach oben und über meine Wange. Während seine warmen Fingerkuppen auf meiner Haut ruhten, streifte sein Daumen sanft meine Lippen und jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken. Unfähig, den Blick abzuwenden oder die Augen zu schließen, sah ich, wie er sich weiter zu mir hinunterbeugte, nur noch wenige Zentimeter trennten unsere Gesichter voneinander und sein Blick war fesselnd, so fesselnd als wolle er mich auf ewig gefangen halten... Plötzlich grinste er leicht und hielt inne, nur wenige Millimeter von meinen Lippen entfernt. „Ihr Menschen seid wirklich einfach aufs Glatteis zu führen.“, hauchte er leise, ehe er sich aufrichtete und von oben herab weiter grinste. „Du hast wirklich gedacht, ich würde...“ „Hab ich nicht!“, unterbrach ich ihn mit klopfendem Herzen und noch immer wie betäubt. „Das sagst du zwar, aber was würdest du tun, wenn ich es ernst gemeint hätte?“, fragte er beiläufig und strich mit einer Hand beiläufig über das weiche Fell über seiner Schulter. „Dann hätte ich dich persönlich zur Hölle geschickt!“, fuhr ich ihn an. Mein Herz ging so schnell... „Ach ja?“, das Grinsen verschwand, nicht aber die Belustigung aus seiner Stimme. „JA, verdammt!“ „Bist du dir da so sicher?“ „Klar bin ich das!“, fauchte ich erneut. Was dachte der sich?! „Nun gut.“, Sesshoumaru ging langsam zur Tür. „Ach ja – hier.“, er warf mir etwas über die Schulter zu, das ich gerade noch reflexartig auffing, dann schloss sich schon die Tür hinter ihm. Ich warf einen Blick auf das, was er mir zugeworfen hatte – und ließ es fallen, als hätte ich mich daran verbrannt. Die Kondome... Mit den Nerven am Ende ließ ich mich zurück aufs Bett fallen, fuhr mir nervös durchs Haar. So ein Idiot... Wieso hatte er das getan?! Wohl nur, um mich wieder zu erniedrigen! Doch dann fiel mir etwas auf, das ich plötzlich vermisste. Nur... was? Wärme. Die angenehme Wärme, die von Sesshoumaru ausgegangen war, als er über mir gekniet hatte. „So ein Idiot...“, flüsterte ich verwirrt und schloss die Augen. „Bist du dir da so sicher?“, hörte ich seine Worte erneut. ...Nein. Nein, das war ich nicht... und eben dies machte mir ja so zu schaffen... ~Zwischenspiel~ Sesshoumaru lehnte sich an die Wand neben der Tür des Mädchens und schloss für einen Augenblick die Augen. Die kühle Wand in seinem Rücken half ihm, wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Warum hatte er das eben getan? Es passte gar nicht zu ihm! Hatte er ihr wirklich damit „gedroht“, sie... ...Nein. Unvorstellbar. Er hasste Menschen und deswegen hatte er für einen Moment diese Rolle gespielt, um sie zu ärgern. Es machte aber auch einfach zu viel Spaß, sie auf den Arm zu nehmen... Spaß? Seit wann hatte er sich nicht mehr so amüsiert wie gerade eben? Es musste wohl schon eine ganze Weile her sein – er erinnerte sich nicht mehr an das letzte Mal. Dennoch wurde ihm immer mehr bewusst, dass er dieses Spiel bremsen musste. Beinahe hätte er sie vorhin doch... geküsst? Oder was sonst? Nein. Besser, er dachte nicht weiter darüber nach und hakte es einfach ab. Das war das Einfachste für alle. Aber ihr Blick ließ ihn nicht los. Dieses verunsicherte Flackern in den Augen... sie hatte Angst gehabt, ja, aber eher nur Furcht vor etwas, das sie nicht kannte – keine Panik. Ihr Herz hatte schneller geschlagen als sonst und ihr Blut hatte ihre Unruhe verraten. Trotz allem was sie sagte, hatte sie sich von derselben Spannung fesseln lassen, von der auch er sich hatte einfangen lassen. Von derselben Spannung, von der sie sich nicht mehr hatte losreißen können – oder unbewusst vielleicht auch nicht wollen...? Er musste vorsichtig sein. Denselben Fehler, den sein Vater gemacht hatte, wollte er nicht auch noch begehen. Das war für den Inu-taisho nicht gut ausgegangen, nur zu gut erinnerte Sesshoumaru sich an den Tod seines Vaters... Also gut, Schluss damit. Er würde sie nicht mehr so nahe an sich heranlassen, ganz einfach. Obwohl er sie immer wieder hierher zurückgeholt hatte, würde er sich einfach weniger mit ihr befassen. Nicht, dass er schlussendlich doch noch die Beherrschung verlor... ~*~ To be continued... So, das war das 39. Kapitel, meine Lieben, ich hoffe, es hat euch gefallen =) Entstanden ist es um 2007 herum, also schon etwas älter ^^" Kapitel 40 ist grad in der Abtippe. Es kann sich aber ein wenig hinziehen - unter Umständen muss ich meinen PC demnächst einstampfen lassen. Ein einziges Trojaner-Nest... *drop* Über Feedback und Kommentare aller Art freue ich mich wie immer herzlich ;) Cleo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)