Unbroken von Cleo-San (Es geht weiter... ^.^v) ================================================================================ Kapitel 20 ---------- Yaaaaaaay!!! *mit Sternchenaugen durch die Gegend hoppel* Ihr seid so lieb zu mir!!!! So viele Kommentare zum letzten Kapitel und dann haben auch schon die ersten ihre Bilder hochgeladen!!! *alle umknuddel* Und außerdem sind es jetzt schon über 100 Kommentare!!! DankedankedankDankeDANKEEEEE!!!!!!! ^.^ @Tearless: Nihao ^.^ Ne, zu sensibel biste gar nicht =) Ist doch gut, wenn dich etwas so berührt... *smile* Tut in der heutigen Zeit nicht mehr allzu oft etwas... *sigh* Na, egal - und du hast Recht, das Schlimmste kommt erst noch *eg* @Hrafna: Warum Cleo nicht versucht, mit Sess zu reden? O.o Ganz einfach: Sie is zu sehr Sturkopf und Kämpfernatur dafür ^^ @Yvonne: *leise lach* NOCH längere Kapitel? Na, mal schauen, was sich da einrichten lässt ;-) @Taji-Nami: 4 Wochen weg? Wo denn? =) *neugierig* XD Nyan, aba nu hör auf, ich werd schon ganz rot ^^" *blush* @Ne-chan: Danke für den 100. Kommi XD Aber ich werd hier nich spoilern ^_^ *snicker* *knuffel* @Rogue: Juhu!!! *g* Keine Logikfehler diesmal! *freudentanz* ^.^ Aber du sprichst diesmal ein paar interessante Sachen an. Meineeine ist der Meinung, wenn man jemanden tötet, hat man Schuldgefühle. Ein Leben ist immerhin ein Leben - genau wie ein Tod ein Tod bleibt. Es verfolgt einen immer und immer wieder - vor allem, wenn man zwar wie Cleo fürs Kämpfen trainiert wurde, aber nie gelernt hat mit dem Töten umzugehen. Das ist etwas, das ihr das Leben hart und schmerzhaft beigebrecht hat - auch, wenn sie es gar nicht wollte. Was die Ohrfeige angeht, so kann ich nur sagen, dass Seiya in ihrem Kommentar so ziemlich das getroffen hat, was ich damit sagen wollte. Außerdem gilt hier: "Manchmal tun Kleinigkeiten mehr weh, als alle Folter der Welt" ;-) @Seiya: *maunz* Ich freu mich immer riesig, wenn ich nen Kommi von dir krieg ^_^ Und dass du dir Gedanken über die FF machst... nun ja, da kommt sicher ne Menge raus, was interessant ist *g* @Servusdu: Macht überhaupt nichts *gg* Ich freu mich, dass du mir einen Kommi für die ganze Story geschrieben hast =) *knuffel* *gg* Tjoa... der Sarkasmus is so ne Sache für sich XD macht einfach Spaß, so zu schreiben ^_^ *snicker* Und ob da zwischen Cleo und Fluffy was läuft... hmm... verrat ich nicht =P *g* Müsst ihr schon selber lesen XD Okay then, let's start! ENJOY READING, MY FRIENDS! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 20 - Cleo's POV Im Endeffekt hatte ich es schließlich doch noch geschafft, die Suppe zu essen. Dabei hatte ich Sess verflucht. Und mich. Den Umstand, dass ich hier war. Ketsuei, Sesshoumaru und dann wieder mich. Bis ich gemerkt hatte, dass mich meine Gedanken ins Messer laufen ließen, immer und immer wieder. Es tat weh... Und jetzt lag ich hier und starrte an die Decke. Mittlerweile dämmerte es schon wieder. Ich war froh darum, der Tag war lang, wenn man das Bett hüten musste und keinen zum Reden hatte. Vor etwa einer halben Stunde hatte Rin mir wieder etwas Suppe gebracht - und ein Schälchen mit der Kräutermedizin. Die Suppe hatte ich widerstrebend gegessen. Das Kräuterzeug hatte ich nicht angerührt. Was würde passieren... würde Sesshoumaru mich etwa wieder dazu zwingen, es zu trinken...? Unwillkürlich zog ich mir die Decke über den Kopf. Wahrscheinlich würde er genau das tun... Die Tür ging mit einem leisen Knacken auf und ich hielt den Atem an. "Cleo?" Gottseidank, es war nur Rin... Langsam schlug ich die Bettdecke beiseite und blickte sie an. "Hai...?" "Wie geht es dir?" Wie es mir ging? Mittel bis sehr beschissen. Mein Bauch pochte, der Magen rumorte im Takt dazu, meine Glieder taten mir weh und meine Wange brannte immer noch. "Gut." log ich. "Das freut mich! Oh... du solltest deine Medizin trinken, Cleo-nee-sama!" "Auf gar keinen Fall!" "Sie schmeckt eklig, ich weiß - aber sie wirkt!" Ooooookay, was wurde das hier? Ich ließ mir von einem vielleicht achtjährigen Mädchen ins Gewissen reden!? Das ging ja wohl nicht an! "Sesshoumaru-sama hat diese Medizin extra für mich gemischt, falls ich mal krank werde - bisher hat es mich nicht umgebracht..." Ich seufzte. Zeit für einen Themawechsel. "Sag mal Rin..." ich setzte mich langsam auf und streckte die Arme aus. "...erzählst du mir, warum du hier bei Sesshy lebst?" "Wenn ich's dir sage, trinkst du dann deine Medizin?" "Mal schauen." "Mmmh... na gut!" rasch kletterte sie aufs Bett und kuschelte sich vorsichtig, um mir nicht versehentlich wehzutun, in meine Arme. "Früher hab ich in einem Dorf gewohnt, wo mich die Leute nicht so arg mochten... sie waren unfreundlich und haben mich sogar geschlagen, nach dem Tod meiner Eltern... und da hab ich auch aufgehört zu sprechen..." Sie hatte nicht mehr geredet...? Die Kleine musste damals ein ganz schönes Trauma gehabt haben... Dennoch lauschte ich ihrer Erzählung weiter. "Dann hab ich eines Tages Sesshoumaru-sama getroffen, Inu Yasha hatte ihn so verletzt, dass er sich nicht mehr rühren konnte. Ich hab versucht, ihn zu pflegen... obwohl er das wohl am Anfang gar nicht so lustig fand..." sie gluckste leise, doch dann wurde ihr Blick traurig. "Einer der Männer in meinem Dorf hat Kouga, dem Wolfsdämon, einen Splitter vom Shikon no Tama geklaut. Ich bin vor Angst einfach nur weggerannt..." sie lächelte hilflos. "Ich wollte zu Sesshoumaru-sama laufen, aber einer von Kougas Wölfen hat mich angegriffen und alles wurde dunkel... na ja, und als ich wieder zu mir kam, hielt Sesshoumaru mich im Arm... neben mir lag sein Schwert Tensaiga... Er sagte, ich sei tot gewesen und er hätte mich eben wiederbelebt... und seitdem lebe ich bei Sesshoumaru-sama!" Ich starrte entsetzt auf die Kleine, die sich immer noch fest an mich kuschelte. Ich hatte ja keine Ahnung gehabt, dass... dass... "A-aber..." "Mach dir nichts draus, Cleo-nee-sama! Ich lebe ja schließlich!" meinte sie gut gelaunt. "Hm..." Die Erzählung eben hatte mich nachdenklich gestimmt. So, wie Rin es darstellte, war Sesshoumaru alles andere als gefühllos, so schwer es mir auch fiel, das zu glauben. Das Mädchen hatte keine Angst vor ihm gehabt, sondern ihn gepflegt, und so schien er sie richtig liebgewonnen zu haben... Das hätte ich dem Youkai nie und nimmer zugetraut... "Rin..." sagte ich mit leicht zitternder Stimme "...gib mir bitte die Medizin." "Hai!" sie rutschte halb vom Bett herunter und drückte mir das kleine Schälchen in die Hand. "Hier!" "Danke." Ich hielt es mit unsicheren Händen fest und führte es an meine Lippen. Als mir der widerliche Geruch in die Nase stach, kniff ich die Augen zusammen und würgte es in ein paar Schlucken hinunter. Jetzt, wo ich ganz bei Bewusstsein war, bekam ich den Geschmack mit voller Wucht mit, ebenso wie das Brennen in der Speiseröhre, das sich über Mund und Nase bis ins Gehirn zu fressen schien. Scheiße, schmeckte das widerwärtig!!! "Uäh..." ich schüttelte mich und lächelte Rin kurz zu. Dabei fiel mein Blick zufällig in Richtung Tür. Mein Herzschlag setzte für einen Moment aus. Kein Geringerer als Sesshoumaru selbst stand da, locker gegen den Türrahmen gelehnt, und strich sich über das wallende, wolkenähnliche Fell über seiner Schulter, während er mich musterte. Ich spürte, wie ich begann, unter seinem Blick zusammenzuschrumpfen... Plötzlich senkte er den Kopf in einem kurzen Nicken und schloss die Augen. Das war er - der stumme Waffenstillstand für zumindest heute Abend... mehr... oder weniger. Die Tür fiel hinter dem Youkai ins Schloss und Rin und ich waren wieder alleine. Sie lachte und umarmte mich kurz. "Siehst du? Er ist dir nicht mehr böse!" Sesshy und mir nicht mehr böse? Das glaubte ich nicht. Dieser Youkai war hundertpro mies auf mich zu sprechen. Vielleicht nicht mehr so arg wie gestern, wo ich es wirklich auf die Spitze getrieben hatte, aber trotzdem... "Hey, Rin-chan?" "Ja?" "Tust du mir einen kleinen Gefallen?" "Klar, welchen denn?" "Da drüben steht mein Rucksack. In der kleinen Tasche vorne dran ist ein Packen Karten. Wenn du mir den bringst, können wir etwas spielen." "Das heißt, du bringst mir ein Spiel bei?" "Jederzeit gern!" "Juhuu!!!" Rin sprang lachend vom Bett und flitzte los, um die Karten zu holen. Die nächste halbe Stunde verbrachte ich damit, das Mädchen in den europäischen Zahlen und Kartenbedeutungen zu unterrichten, ehe ich begann, ihr Mau-Mau beizubringen. Schon bald waren wir in ein paar spannende Runden des Spiels vertieft, und so verbrachten wir den Rest des Abends. Es sollte nicht unser letzter Spieleabend werden... ~*~ Der nächste Tag begann damit, dass ich aufwachte, und feststellte, dass Rin in meinen Armen eingeschlafen war. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich sie so friedlich schlafen sah. Sie musste wohl gestern zu müde gewesen sein, in ihr Zimmer zu gehen - wo immer das auch liegen mochte. Durchaus verständlich, denn trotz allem war sie immer noch ein Kind... Plötzlich regte sie sich und öffnete die Augen. "Hmm... oh, Cleo-nee-sama!!!''" sie blickte mich erschrocken an. "B-bin ich..." "Ja, du bist hier eingeschlafen, aber das macht nichts." beruhigte ich sie. "Wirklich nicht?" "Nein, wirklich nicht!" ich lachte leise. "Dir scheints ja schon wieder besser zu gehen!" Rin gähnte herzhaft und krabbelte aus dem Bett. "Ich bring dir das Frühstück, ja, Cleo-nee-sama?" "Äh..." Aber sie war schon abgezischt. Tja. Mir blieb nur, zu warten... Doch gerade, als ich dabei war, einen Aufsetzversuch zu starten, ging die Tür auch schon wieder auf. War Rin etwa so schnell gewesen? Nein... schier unmöglich... Mein ungutes Gefühl bestätigte sich, als ich rasch zur Tür blickte - und Sesshoumaru meinen Blick stumm erwiderte. Augenblicklich begann ich, mich extrem unwohl zu fühlen, eine mulmige Leere machte sich in meinem Magen breit, die hundertprozentig NICHT vom Hunger kam. Meiner Wange ging es zwar schon wieder besser - sie war noch ziemlich blau angelaufen - aber dennoch: Sesshys Schlag hatte mir schon ein wenig Respekt eingeflößt, so schwer es mir auch fiel, das zuzugeben. "Was willst du?" fragte ich mutiger, als ich mich eigentlich fühlte. Sess schwieg und starrte mich weiter an. Dieser. Typ. War. Mehr. Als. Unheimlich! "Was!?" fragte ich noch einmal, diesmal schärfer. "Deine Augen." sagte er langsam und blickte mich durchdringend an. "Was ist mit ihnen?!" Verdammt, der Kerl machte mich nervös! "Du hast Angst." Ich starrte ihn an. Er... er hatte es in meinen Augen gesehen, dass ich Angst hatte, Angst vor ihm. Aber... war es überhaupt Angst...? Oder nur Panikmache? ...Nein. In diesem Fall war es wohl ersteres... Auf Sesshoumarus Lippen erschien plötzlich ein leichtes, kaum sichtbares triumphierendes Lächeln - und das setzte allem noch die Krone auf. Jetzt hatte ich wirklich Angst, das sah UNHEIMLICH aus! Unwillkürlich rutschte ich zurück, bis ich gegen die Wand stieß,. Das schien ihm zu gefallen - genoss er die Macht, die er über mich hatte? "Kommen wir zur Sache." wurde er übergangslos wieder ernst. "Ich will deine Wunden überprüfen." ... Er wollte... WAS?! Augenblick mal. Um meine Wunden zu versorgen, musste er die Verbände abnehmen, und das war nicht wirklich gut, da einige der Wunden etwas "ungeschickt" lagen. "Komm mir nicht zu nahe!!" fauchte ich, als er begann, langsam näher zu kommen. Doch er hielt erst an, als er direkt vor mir stand und mich eindringlich musterte. Wieder die Spur eines Lächelns, das mich schaudern ließ. "Wie willst du mich aufhalten?" Für einen Moment fand ein Kräftemessen mit Blicken statt, ehe er fortfuhr. "Genug der Diskussion. Leg dich wieder hin." "Nein!" "Ich dulde keinen Widerspruch, Mensch!" spie er mir entgegen. "Du solltest dich geehrt fühlen, dass ich dich nicht einem meiner Diener überlasse!" Geehrt? GEEHRT?! ICH FÜHLTE MICH ALLES ANDERE ALS GEEHRT!!! Und dass er Diener hatte, beruhigte mich auch nicht wirklich! NOCH mehr Youkais!!! Mehr, als ich vertragen konnte! "Vergiss es!" Ich zog die Beine an und hielt meine Hände abwehrbereit vor mich - obwohl ich genau wusste, dass ich im Ernstfall keine Chance gegen Sesshy hatte. Aber bisher hatte es geklappt - warum nicht auch diesmal? Hoffentlich ließ mich das Glück der Dummen nicht im Stich... Im nächsten Augenblick schloss sich eine Hand ruckartig um meine Kehle, ich wurde hochgerissen und dann rückwärts aufs Bett gedrückt. Der Griff war hart und unnachgiebig, aber dennoch hatte ich keine Atemprobleme... Zögernd öffnete ich die Augen und sah Sesshoumaru, wie er mich von oben herab anblickte. Unglaublich. Noch immer stand er neben dem Bett - und hatte mich dennoch mit einer Hand in die Horizontale gebracht... "Ich hatte dich gewarnt." sagte er kühl, ehe er sich auf die Bettkante setzte und nach den Schnüren meines Kimonos griff. "L-lass das!" ich startete noch einen schwachen Versuch, ihn davon abzuhalten, scheiterte jedoch. Im Verlauf meiner Verbannung ins Bett schien meine ganze Kraft verschwunden zu sein, ich war wehrlos! Ängstlich kniff ich die Augen zusammen und wartete verkrampft ab. Mehr konnte ich im Moment ja nicht tun... Es wurde kühl, als er mein Oberteil öffnete. Ein frischer Lufthauch strich über meinen Oberkörper, als Sesshy den Griff um meine Kehle etwas lockerte und seinen weiten Ärmel beiseite schob, um freie Bahn zu haben. Nun ja. Wenigstens einen Trost gab es: Ich hatte meinen BH an. Ich zuckte zusammen, als Sess sich an dem Verband an meinem Bauch zu schaffen machte, schwieg aber. Wozu protestieren...? Sesshy arbeitete stillschweigend und hatte schon bald den ganzen Verband entfernt, ließ ihn achtlos auf den Boden fallen. Wieder zuckte ich zusammen, als er mit den Fingerspitzen über die Wunde fuhr - aber wohl eher, weil ich mich dabei unwohl fühlte als vor Schmerz. Nur weg hier... wenn ich denn gekonnt hätte. Mein Herz schlug bis zum Hals und ich war überzeugt, dass Sesshoumaru es ganz genau mitbekam. Na ja, wenn er dies tat, so schwieg er sich darüber wenigstens geflissentlich aus... "Es ist so gut wie verheilt, nur die Narbe ist noch da." Narbe? Aber... ach, wieso war ich nur so blöd, natürlich blieb eine Narbe zurück - bei so einer Verletzung! Schließlich war das hier kein Anime oder so sondern das reale Leben. Hier liefen Dinge nicht immer so, wie man es sich wünschte... "Wenn du die Kräutermedizin regelmäßig einnimmst, wird sie wahrscheinlich in ein paar Tagen verschwinden. Einen frischen Verband brauchst du nicht mehr, die Bauchwunde war deine schwerste Wunde." Ich verdrängte die Vorstellung von der Sicht auf meine eigenen Organe, wunderte mich darüber, dass Sesshoumaru so erfahren in Heilungen war und gab ein leises "Hm" von mir. Innerlich wünschte ich mir, mich einfach nur wieder unter die Bettdecke verkriechen zu können, als Sesshy mich noch einmal musterte. Sicher, es waren nur Blicke, aber trotzdem... Plötzlich bemerkte ich, dass Sesshoumaru meinen Blick eingefangen hatte und mir durchdringend in die Augen sah. Nein... Er hob eine Hand und fuhr mit damit über die Wange. Ich sog scharf die Luft ein, diese Stelle war ein einziger blauer Fleck und es tat schon eher weh... aber als ich den Kopf zur Seite reißen wollte, drückte ich mir fast selber die Luft ab, da Sess mich immer noch festhielt. Wortlos beugte sich der Youkai zur Seite und schien etwas von dem kleinen Tischchen neben meinem Bett zu nehmen. Es war eine kleine Dose, er hatte sie schon einmal verwendet und zwar an dem Tag, nach dem der mir vor Wut über Shippous Flucht seine Krallen in den Arm geschlagen hatte. Heilsalbe... "Bleib mir vom Leib..." flüsterte ich, als ich sah, wie er etwas von der Creme auf die Finger nahm. Am Liebsten würde ich ihm das Döschen aus der Hand schlagen, aber dazu reichte meine Kraft derzeit nicht aus. Was an sich sehr unangenehm war, mit dieser Salbe assoziierte ich ein ziemlich schmerzhaftes Brennen. Gerade, als er die Salbe auf meine Wange auftragen wollte, riss ich meinen Arm hoch und versuchte, Sesshys Arm beiseite zu stoßen. Fehlanzeige. Statt dessen wurde ich wieder unsanft fester gepackt. Alles andere als zimperlich schmierte Sess das Zeug auf meine blaue Wange und ich kniff die Augen in Erwartung des Schmerzes zusammen. Doch nichts kam. Kein Brennen wie bei der offenen Wunde, nein, nur wohltuende Kühle... Sess griff nun nach meinem Kinn, legte seine Hand so fest darum, dass ich keine Chance mehr hatte, auszuweichen, und begann, die Creme einzureiben. Mir entkam ein abgehacktes, schmererfülltes Stöhnen; bei allen Raumgeistern - von Vorsicht schien er wirklich noch nichts gehört zu haben... Aber auf einmal wurde der Druck weniger, das Einreiben mehr zur Massage meiner Wange. Sein Blick war wieder einmal undeutbar. War ihm eigentlich klar, dass er mich so am meisten verunsicherte...? Oder war er sich dessen sehr wohl bewusst und tat es genau deswegen...? Aaach... Ein Weile rieb er die Creme in sanften, kreisförmigen Bewegungen in die Haut ein, ehe er mich abrupt losließ. "Das dürfte reichen." meinte er kühl. "Danke..." rutschte es mir als leises Murmeln heraus, ehe ich es zurückhalten konnte. Shit - das war die jahrelang antrainierte Höflichkeit... Aber Sesshy schien meinen Ausrutscher nicht gehört zu haben. Entweder das, oder er war wirklich gut im Ignorieren. Es herrschte Stille, bis der Youkai aufstand. "Sag Rin, sie soll dich zum Bad bringen." Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss und ich hörte, wie sich seine Schritte leise entfernten. Augenblick mal. Wollte er damit etwa sagen, dass ich müffelte und ein Bad bitter nötig hatte? Arrgh, so ein - "Cleo-nee-sama!" unterbrach Rin meine wütenden Gedanken und kam ins Zimmer, ein Tablett vor sich hertragend. "Ah, Rin-chan!" "Hier, heute kriegst du sogar etwas Brot dazu!" sie hob mir stolz das Tablett entgegen und ich setzte mich rasch auf, meine Klamotten irgendwie wieder zusammenraffend. Jedoch, als ich mich an die Knoten wagte, stellte ich fest, dass ich es nicht schaffte, die Schnüre zu binden. Zum einen zitterten meine Hände so sehr, dass ich sie kaum halten konnte, zum anderen konnte ich mein linkes Handgelenk so gut wie gar nicht abknicken, und wenn ich wie eben versuchte es zu drehen oder zu bewegen tat es weh. "Au..." "Geht es? Soll ich Sessoumaru-sama holen?" fragte Rin besorgt und stellte das Tablett ab. "N-nein! Diese... Ehre... hatte ich soeben..." wehrte ich rasch ab. "Er meinte, du sollst mich nachher zum Bad bringen..." wechselte ich das Thema. "Kein Problem!" "Danke..." immer noch leicht erschüttert über die Unbrauchbarkeit meines linken Handgelenks ließ ich mich zurück ins Kissen sinken. Eigentlich war es... nicht so sehr der Fakt, dass ich es nicht bewegen konnte, was mich an der Sache beunruhigte... sondern eher, dass ich erst so spät bemerkt hatte. Was war nur los mit mir? Hatte man mein Hirn vielleicht in Sirup gekocht weil ich nichts mehr mitbekam? Es würde bestimmt ewig dauern, bis ich meine alte Beweglichkeit wiedererlangt hatte, nicht nur im Handgelenk. Kampfsportturniere konnte ich in nächster Zeit vergessen, wenn man mich überhaupt mit dieser Kette zu einem Kampf zuließ, denn Schmuck aller Art war ja gegen die Regeln. Wie ich es auch drehte und wendete: Mein Leben ging immer mehr in die Brüche... Moment. Ich trug die Kette noch?! Entsetzt griff ich danach und hielt sie mir vor die Augen. Die dunkelblauen, fast schwarzen Perlen glänzten spöttisch in der Sonne, und die weißen, fangzahnähnlichen Kettenteile... ach verdammt, natürlich trug ich das Teil noch... Es war eine Wette gewesen, die ich verloren hatte. Jetzt im Nachhinein wünschte ich mir, dass ich keinen so hohen Einsatz gemacht hätte. Aber was hätte ich denn sonst tun können? Die Hände in den Schoß legen und gar nichts tun? Oder den Stein an mich nehmen, den Drachen sterben lassen und Fluffy noch mehr Macht verschaffen? Nein... ich wollte nicht noch mehr Leben auf dem Gewissen haben... schließlich war ich sowieso schon... ein Mörder. Ich hatte zwar aus Notwehr zugestoßen, aber trotzdem... hätte ich in der Lage sein müssen, mich zu kontrollieren. Dass ich es nicht geschafft hatte, war eigentlich unverzeihlich... "Hier, iss, das tut dir gut!" riss Rin mich aus meinen Gedanken. Ich blinzelte, um meinen Blick wieder zu fokussieren und die Reminiszenzen zu vertreiben. Es war vorbei... entgültig. "Hai..." lustlos griff ich nach dem Stück Brot und dem haferschleimähnlichen Zeug in der Schüssel. Das Frühstück brachte ich schweigend hinunter, aß jedoch jeweils nur ein paar Happen. Hunger hatte ich eigentlich keinen, aber es war keinem gedient, wenn ich nicht mehr aß und vor Hunger zusammenklappte. Zuerst würde ich wieder ganz gesund werden müssen, ehe ich mir weitere Gedanken machte. Hatte es überhaupt noch einen Sinn, an Flucht zu denken, wenn Sesshy so sehr danach trachtete, mich hier festzuhalten? Konnte ich je wieder nach Hause...? Denn eigentlich... sah es nicht mehr danach aus. Sicher, meine Welt war ätzend, laut und stressig, aber es gab einige Dinge, die mir lieb und teuer waren, wie meine Familie - auch wenn sie nie da war - oder meine Freunde... die wenigen, die ich hatte, aber immerhin... Die Zeit verstrich schneller, als ich mitbekam und es war schon fast Mittag, als ich Rin bat, mich zum Baderaum mit der heißen Quelle zu führen. Dort zog ich mich aus und seifte mich ein. Ein unangenehmer Schauer lief über meinen Rücken, als ich vorsichtig über die noch junge Haut meiner frisch verheilten Verletzungen strich. Dann spülte ich mich ab und stieg in die heiße Quelle. Das heiße Wasser brannte zuerst ein wenig auf den Narben, aber das legte sich bald. Ich seufzte leise und schloss die Augen, ließ mich einfach treiben - sofern das möglich war, da ich auf dem Sims saß. Es tat gut, hier zu sitzen, vor allem, da ich verletzungsbedingt lange nicht mehr hatte Duschen oder Baden können. Diese Ruhe... "Brauchst du immer so lange?" kam es gelangweilt. "Iieks!!!" Rasch tauchte ich bis zum Kinn unter und starrte entsetzt auf den weißhaarigen Youkai, der am anderen Ende der Quelle auf einem Stein saß. Irgendwie kam mir die Szenerie bekannt vor... zu bekannt... beim letzten Mal hatte das in einem Tauchgang meinerseits geendet... "Zieh Leine!" "Sei lieber etwas netter." kam es gelassen zurück und Sesshy glitt von dem Stein herunter, stand nun direkt am Rand der Quelle. "Sonst könnte es sein, dass mir... eine Kleinigkeit herausrutscht." "Das wa-" Halt, nein, das würde er wagen. Er hatte es doch schon einmal getan. Was bezweckte er nur damit, als Spanner aufzutreten? Warum ließ er mich nicht einfach in Ruhe? "Du wirst das Abendessen heute mit mir einnehmen." "Aber-" "Kein Aber. Pünktlich bei Sonnenuntergang. Wehe du verspätest dich..." Ich wollte noch ein provozierendes "Was dann, hm?" hinzufügen, hielt mich aber gerade noch zurück. Noch mehr Ärger konnte ich wirklich nicht gebrauchen... Sess blickte mich lange an, so, als wüsste er, was ich dachte, und dann, gerade als ich einmal blinzelte, war er verschwunden. "Huh?" Ich wartete noch ein paar Minuten, aber der Youkai schien tatsächlich weg zu sein. Langsam kletterte ich aus der Quelle, trocknete mich ab und zog den frischen Kimono an, den Rin mir bereitgelegt hatte. Dabei lastete ein drückendes Gefühl auf meinen Gedanken, so etwas wie eine böse Vorahnung... Sonnenuntergang... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ...Und das allseits beliebte "To be continued!" XD Sodale, ich hoffe, ich hab mit dem Kapitel euren Geschmack getroffen *hüpf* Meineeine freut sich über jeden Kommentar (*alleknuffel* Yaaaaah! ^.^) *snicker* Ganz besonders über die mit Kritik, Logikfehlermeldungen, Fragen etc. ^.^ *schnurr* Seit letzten Montag hab ich übrigens den ungefähren Verlauf von Unbroken im Kopf... *gg* Und festgestellt, dass sich dazu prima ein zweiter Teil eignen würde @_@ Aber ne, erst mal bring ich die Story hier zuende XD Das sind jetzt in etwa 100 Seiten Word, und ich bin noch nicht ganz bei der Hälfte ^_^ Also dann, macht's mal gut - in einer Woche gibt's Kapitel 21 ^_^ Cleo (die sich jetzt wieder ans Zeichenbrett für Mangatalente 04 hockt @_@) [2.9.2003] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)