Unbroken von Cleo-San (Es geht weiter... ^.^v) ================================================================================ Kapitel 37 - Eine Entscheidung ------------------------------ Ja, ich lebe noch! XDv Und ich hab sogar mein Abi! ^.^ (lobt mich mal ne Runde! ^_^v) Und eeeeeendlich habe ich auch das neue Kapitel fertig!!! *___* Ich habe sogar eine Newsletter-ENS losgeschickt, um euch alle damit zu erreichen... aber ich habe ca. 72 Leute auf der Liste, also... seid mir nocht bös, wenn ich jemanden übersehe, ich meine es nicht verletzend... ^.^ Wie ich bereits im Newsletter angekündigt hatte, ist der Unbroken-Fanart-Wettbewerb jetzt beendet! Und die sechs glücklichen Gewinner werden hier bekannt gegeben! XDv 1. Platz: Aoki_Nezumi und Dreamdanzer 2. Platz: RiderofDeath und Natsuna 3. Platz: Yakisoba007 und Jibrill-chan! http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe_alt/?doc_modus=detail&id=4882 Ich möchte euch sechs bitten, sich per ENS bei mir zu melden, damit ihr euren Preis erfahrt... *grin* ^.^v Soooo... was die Umfrage angeht... <.<" Ich hab meinen alten PC geschrottet <.<" Auf dem war die Umfrage... <.<" aber ich konnte einen Teil retten... ^.^""" Es ist erstaunlich, wie viele Leser teilgenommen haben... O____o""" Sooo... genug gelabert XD ENJOY READING!!! ^_^v P.S: Eventuelle Rechtschreibfehler sind nur Abtippfehler ;-) ~~~~~~~~~~~~~~~~ ~*~UNBROKEN~*~ Kapitel 37 - Eine Entscheidung (Cleo's POV) "Wach auf." ...Irgendwie kam mir das bekannt vor... Ein Hauch von Déjà vu überkam mich, als ich aus meinem traumlosen Schlummer entkam und langsam aufwachte. Die Sonne schien durch das Fenster neben meinem Bett, tauchte den Raum in ein goldenes, warmes Licht, das allen Dingen hier drinnen ein auf eine angenehme Weise surrealistisches Aussehen verlieh. Es war augenscheinlich Morgen, wie ich immer noch leicht schlaftrunken von meinem tiefen Schlaf - Bewusstlosigkeit! - feststellte. Mein Blick fixierte sich auf Sesshoumaru, der ruhig neben dem Bett stand. Ich wollte sprechen, aber mein Mund ließ sich nur schwer bewegen. Der Youkailord bemerkte das und kam mir zuvor. "Beweg dich wenig.", wies er mich an, "Deine Wunden sind sehr schwer und noch immer nicht verheilt." Nicht? Aber wieso? Hätte das Geheiligte Herz nicht den Heilungsprozess beschleunigen müssen? "Die Magie muss sich erst noch an deinen Körper anpassen. Hinzu kommt noch, dass dich der Nachtyoukai mit seinem Lähmbann belegt hat. Derzeit löst sich der bann gerade auf und du kannst dich erst danach richtig heilen." "Wie...", meine Kehle war staubtrocken und ich schluckte, "Wie lange...?" "Eine Woche." So lange? Ich schnitt eine Grimasse. Stoff raschelte leise, als Sesshoumaru sein Gewicht verlagerte. "Ich habe in letzter Zeit viel in meiner Bibliothek nach Schriftstücken über das Geheiligte Herz gesucht, mit dem du jetzt verbunden bist." "...Und...?", brachte ich hervor und beobachtete Sesshy, wie er Wasser in einen Becher schüttete und dann ein paar Tropfen einer weiteren Flüssigkeit hinzugab. Etwa wieder dieses eklige Kräuterzeug...? Sesshoumaru setzte sich auf die Bettkante und schob vorsichtig eine Hand hinter meinen Rücken. Ohne Probleme hob er meinen Oberkörper an, bis ich halbwegs saß. Dann setzte er den Becher an meine Lippen. "Trink.", forderte er mich auf. Gehorsam öffnete ich die Lippen und alsbald füllte sich mein Mund mit einer leicht süßlichen Flüssigkeit. Widerstand brachte mir in solchen Momenten nur sehr wenig, das hatte ich schon feststellen dürfen... außerdem schmeckte es gar nicht so übel wie die Medizin, die ich eigentlich erwartet hatte. "Ich hab nicht viel gefunden.", erklärte er während ich trank, "Größtenteils nur Dinge, die du schon erfahren hast." Sesshoumaru stellte den Becher wieder beiseite und half mir, mich wieder hinzulegen. "Größtenteils...?", Ah, prima - jetzt ging auch das Sprechen wieder etwas besser. "Größtenteils.", bestätigte er, "Darunter eine unklare Prophezeiung." Auf meinen fragenden Blick hin fuhr er fort. "Der Verbundene wird zu einem Angelpunkt der Geschehnisse, dabei kann er entweder leben oder sterben. Und eine "doppelte Existenz" wurde erwähnt." "...Mehr?" "Nein, mehr nicht." Das war seltsam. Die Prophezeiung war mir gelinde gesagt ziemlich unklar. Vor allem die "doppelte Existenz" war seltsam... "Bin wohl nicht ich...", murmelte ich. Die einzige Antwort, die ich bekam, war ein ruhiges "Wer weiß", untermalt von einem intensiven Blick aus diesen faszinierenden Augen... "Rin hat mir erzählt, was passiert ist." "..." Das hatte ich erwartet. "Sie will dich sehen." Ich nickte kaum merklich. Auch das hatte ich erwartet. Dann schwieg Sesshoumaru und zog meine Decke ein Stück beiseite, genau wie den Haori, um die Verbände zu überprüfen. Er schien zufrieden mit dem zu sein was er sah, denn er nickte leicht, deckte mich wieder zu und stand auf. Lautlos verschwand er und ließ mich zurück. Ich seufzte leise. Meine Nase juckte und ich konnte mich nicht rühren - eine lästige Sache. Dennoch fielen mir wieder die Augen zu... Gegen Nachmittag wachte ich wieder aus meinem heilsamen Schlummer auf, in dem ich mich den Tag über befunden hatte. Die Sonne war inzwischen weitergewandert und das Zimmer etwas kühler. Aber etwas hatte mich aufgeweckt... nur was? Es klopfte an die Tür. Ach ja, genau... das war das Geräusch gewesen... "Ja...?", fragte ich. Eine Sekunde später öffnete sich die Tür - und zu meiner Überraschung kam Jaken herein, schloss die Tür hinter sich. "...Jaken?" Der kleine Youkai fasste mich ins Auge und kam trippelnd näher, seinen Stab wie immer bei sich tragend. Wortlos setzte er sich auf den Stuhl vor meinem Bett und starrte mich an. Aber er sagte nichts. Nach einer Weile brach ich das Schweigen. "Was ist alles noch passiert...?" Der Youkai seufzte leise und stützte sich auf seinen Stab. "Ich habe Rin weggebracht. Aber es dauerte eine Weile, bis ich Sesshoumaru-sama gefunden hatte - er war unterwegs...", seine Stimme war leise, und es konnte sein, dass ich mich irrte, aber sie klang fast ein wenig betreten. "Er warf nur einen Blick auf uns und eilte los, wie ein weißer Blitz in all seiner Herrlichkeit. Ich lud Rin im Schloss ab, und wartete auf seine Rückkehr..." "Ah..." "Deine Wunden waren sehr, tief. Sesshoumaru-sama war die ganze Nacht damit beschäftigt, dich wieder zusammenzuflicken. Und ich hatte dir noch gesagt, du sollst keinen Ärger machen!, schimpfte er. "Sorry...", entschuldigte ich mich, "Aber es war ja wirklich nicht meine Schuld!" "Ich weiß." Wie bitte? Also diese Antwort überraschte mich jetzt. Hatte Jaken das eben wirklich gesagt? Jaken seufzte wieder. "Ich weiß, dass du nichts dafür kannst." "...Aber scheinbar will mich hier die halbe Youkaibevölkerung killen - oder schlimmer.", ergänzte ich, "Weißt du warum?" Jaken nickte. "Sagst du es mir?" Ein Kopfschütteln war die Antwort. "Das steht mir nicht zu, Mensch", sagte er nur, ehe er Anstalten machte, aufzustehen. "Jaken?" Der Youkai, der gerade im Begriff war zu gehen, hielt an. "Ja, was ist?" "Verrätst du mir, warum du Sesshoumaru dienst?" Für einen Augenblick kam es mir so vor, als würde der Ausdruck in seinen Augen weich, aber das konnte auch ein Irrtum sein. Dennoch war Jakens Stimme ruhig, als er antwortete. "Frag mich das in einem Jahr noch mal - solltest du schwacher Mensch bis dahin überleben." Ich nickte. "Ein Jahr. Ich werds nicht vergessen..." Als Jaken ging, hatte ich trotz allem das Gefühl, als hätte sich etwas verändert. Und zwar zum Positiven... "Hör die Stimmen von überall, Blumen singen und du hörst den Wind, Sesshoumaru-sama fliegt ganz schnell und Rin nimmt er mit...", weckte mich ein von einem Kind gesungenes Lied auf. Noch bevor ich die Augen öffnete, wusste ich, dass es Rin war, die auf der Bettkante saß und leise vor sich hin sang. Als sie merkte, dass ich wach war, hörte sie auf zu singen und blickte mich an, lächelte schüchtern. Ich erwiderte das Lächeln. "Hallo, meine Kleine...", sagte ich leise und schaffte es sogar, meine linke Hand ein Stückchen zu heben. Rin ergriff sie und kuschelte sich sogleich an mich. "Tut mir leid...", murmelte sie, ehe ich etwas sagen konnte. "Was denn? Warum denn?", fragte ich verwirrt. "Dass du verletzt bist!" "Das ist nicht deine Schuld", beruhigte ich sie. "Hey, schau mal - ich lebe noch und bin auf dem besten Weg, wieder gesund zu werden, ja?". Ich lächelte aufmunternd. "Dein Sesshoumaru-sama hat mich ja wieder zusammengeflickt..." - zum wievielten Mal eigentlich? Wenn ich genauer darüber nachdachte... mehr als fünf Mal hatte er mir sicher schon das Leben gerettet, da war ich mir sicher. Verspürte ich da etwa tatsächlich einen Anflug von Dankbarkeit? ...Ja, das tat ich wohl. Egal, was für ein Arschloch Sesshoumaru mir gegenüber je gewesen sein mochte, er hatte mich bereits so oft gerettet, dass ich mich ihm gegenüber nie würde erkenntlich zeigen können. Ich stand also quasi in seiner Schuld. Trotzdem war es mir immer noch ein Rätsel, warum er ausgerechnet mich, einen "armseligen" Menschen, immer wieder zu sich zurückholte... HAH! Die Idee - er war in mich verli~iebt!!! ... Ha, ha, ha - was Blöderes konnte mir nicht einfallen? So ein Stuss! Kein Youkai seines Kalibers würde das je tun - sich mit einem Menschen einzulassen... ...näh! Aber... war Inu Yasha nicht auch ein Hanyou, also ein Halbdämon? Und das "Halb" von "Halbdämon" ließ darauf schließen, dass ein Elternteil schon mal kein Dämon gewesen war. Ich tippte mal auf seine Mutter... Hasste Sesshoumaru seinen Halbbruder also etwa nur deswegen, weil dieser menschliches Blut in sich hatte, oder steckte da mehr dahinter...? Die Tür öffnete sich und riss mich damit aus meinen Überlegungen. Rin reagierte nicht, als Sesshoumaru mein Zimmer betrat. Schlief sie? "Rin.", sagte der Dämon nur und nach ein paar Sekunden hob das Mädchen müde den Kopf. "Geh und iss. Es wird Zeit für dich." Gehorsam stand sie auf, lächelte mir noch einmal zu und huschte dann an ihrem Ziehvater vorbei nach draußen. Sesshoumaru wartete noch ein paar Sekunden, dann schloss er die Tür hinter sich und kam näher. "Noch kannst du nur Brühe zu dir nehmen. Ich lasse dir nachher etwas bringen,", sagte er. Witzbold. "Und wie soll ich das dann ,zu mir nehmen'?", fragte mich mit einem skeptischen Blick. "Ich hab leider keinen Strohhalm und füttern lassen wird ich mich auch nicht..." "Ihr Menschen seid stur." "War das ein Kompliment?" "Eine Feststellung.", Sesshoumaru setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett und zückte eine kleine Flasche. Ich wusste jetzt schon, was jetzt folgen würde... Als Sesshoumaru einen Arm unter meinen Rücken schob, bestätigte das meine Vermutung. Vorsichtig richtete er mich ein Stück auf, entkorkte das Fläschchen mit dem Daumen und setzte er mir an die Lippen. Ich trank ohne zu zögern. Die Medizin, die ich bekam, schmeckte anders als die letzte, ein wenig wie... Minze und doch völlig anders; es ließ sich nicht in Worte fassen. Wenig später, nachdem Sesshoumaru mich wieder runtergelassen hatte, leckte ich mir die letzten Tropfen der Flüssigkeit von den Lippen. "Sag mal...", begann ich, "Diese Medizin ist doch eine andere als früher?" "Ja.", Sesshoumaru korkte das leere Fläschchen wieder zu. "Hat aber denselben Effekt?" "Ja.", prüfend legte er eine hand auf meine Stirn. Es war so angenehm warm, dass ich fast entspannt die Augen schloss. "Die von vorher hat aber eklig geschmeckt. Hängt der Geschmack davon ab, wie ich mich benehme?" "...Ja." Das war zuviel. Ich prustete einfach los. "Warum lachst du?", kam die erwartete, mürrische Antwort, aber ich lachte einfach weiter - es tat so gut... Schließlich hatte ich mich wieder so weit beruhigt, dass ich antworten konnte. "So etwas... hatte ich fast schon vermutet...", brachte ich immer noch grinsend hervor. Sesshy hatte nur eine Augenbraue hochgezogen. "Du solltest dich nicht über mich lustig machen.", sagte er warnend. "Tu ich doch gar nicht!", verteidigte ich mich, "Es ist nur... ach, vergiss es." "Es ist nur was?", Sesshoumaru sah mich jetzt direkt an. "Ich weiß nicht...", murmelte ich verwirrt. Für einen Moment lang hatte ich tatsächlich geglaubt, dass alles in Ordnung wäre, dass ich hier Zuhause war, so wohl hatte ich mich gefühlt. Aber dieser kurze Moment der Sicherheit war ebenso schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war. Trotzdem gab mir immer noch eines zu denken: Ich war freiwillig hierher zurückgekehrt. Es klopfte an der Tür und Jaken kam herein, ein Tablett mit einer Schüssel balancierend, aus der es leicht dampfte. "Hier, Sesshoumaru-sama, das von Euch gewünschte Essen für das Mädchen - aber seid vorsichtig - es ist heiß!" Sesshoumaru nickte und wartete, bis der kleine Youkai das Tablett auf dem Tisch abgestellt hatte, bevor er ihn mit einem knappen Wink aus dem Zimmer scheuchte. "Okay, dann...", sagte ich, "Gib mir bitte den Löffel." "Du willst also im Liegen essen.", Sesshoumaru klang belustigt, aber dann half er mir, mich aufzurichten. Allerdings nahm er selber den Löffel in die Hand. Ich seufzte resignierend. "Das ist nicht dein Ernst...", murmelte ich, sah aber, dass es sehr wohl sein Ernst war, als er den Löffel in die Suppe tauchte und ihn mir dann vor die Nase hielt. "Ich kann das alleine!", moserte ich - das war ja so peinlich!!! Doch Sesshoumaru ließ sich nicht beirren und so zwang ich unter seinen wachsamen, aber ruhigen Blicken die Suppe Löffel für Löffel hinunter - gefüttert wie ein Baby. Na Hilfe... ~Zwischenspiel~ Dieses Mal machte sie wesentlich weniger Schwierigkeiten als die vorigen Male, das wurde Sesshoumaru zum wiederholten Male bewusst, als das Mädchen sich ohne größere Widerworte hatte füttern lassen. Trotz allem hatte das ihren Stolz angekratzt, das hatte er flüchtig in ihren Augen erkennen können. Sie hielt sich jedoch nicht länger damit auf, dieses Thema breit zu treten, sondern verlangte erst nach einem Schluck Wasser, ehe sie fragte: "Wer kocht eigentlich das Essen?" Das überraschte ihn nun doch. "Eine meiner Bediensteten.", meinte er knapp. "Schöne Grüße an sie - es schmeckt lecker. Sesshoumaru gab keine Antwort und sah, wie sie versuchte, ihre Hand zu heben, aber die Lähmung, für die dieser Ketsuei verantwortlich war, wirkte noch immer. Er war schon merkwürdig... beinahe so, als wäre auch dieser Nachtyoukai von dem Mädchen fasziniert. ...Auch? Auch bedeutete, dass er, Sesshoumaru, ebenfalls von ihr fasziniert war. Er war kein Narr, der sich an Irrglauben klammerte und doch fiel es ihm schwer einzugestehen, dass diese Faszination tatsächlich vorhanden war - vielleicht sogar in einem viel größeren Ausmaß, als er sich selber gegenüber je zuzugeben bereit war. Oder warum sonst holte er sie immer wieder zu sich zurück? Vorsichtig drückte Sesshoumaru den Arm des Menschenmädchens wieder zurück aufs Bett. "Noch nicht.", sagte er. "...Aber das Rumliegen macht mich fertig...", murmelte sie beinahe niedergeschlagen. "Ich... kann nicht einfach nur still abwarten", ein flüchtiges Lächeln huschte über ihre Lippen, "Das dürftest du inzwischen wissen..." In diesem Moment fiel ihm auf, was hier das war, das ihn so irritierte: Es war vorhin das erste Mal gewesen, dass sie so frei in seiner Gegenwart gelacht hatte... "Ja, das tue ich.", gab er ihr Antwort. Ohne es verhindern zu können, legte er noch einmal eine Hand auf ihre Stirn, wie um zu kontrollieren, ob sie Fieber hatte, obwohl er das vor einer halben Stunde schon getan hatte und da war ihre Temperatur für menschliche Verhältnisse normal gewesen. Aber ihm war auch klar, dass diese Berührung nichts mit einer simplen Temperaturmessung zu tun hatte, auch wenn es für das Mädchen vielleicht so aussah, das jetzt entspannt die Augen schloss. Von ihrer Haut ging eine angenehme Wärme aus, die langsam prickelnd auf Sesshoumarus Hand überging und dann weiter seinen Arm hinaufkroch. Und noch immer lag sie ruhig da, ohne Angst... Sesshoumaru stand auf und ohne zu wissen warum, strich er ihr sanft durch die Haare, drehte sich um, als sie erstaunt, fast erschrocken die Augen aufriss. Goldgelb traf auf graublau - doch dann verließ der Youkai mit festen Schritten das Zimmer, ohne einen Blick zurück zu werfen. ~*~ Man merkte deutlich, wie sie von Tag zu Tag gesundete. Jedes Mal, wenn Sesshoumaru ihr Zimmer betrat, konnte sie sich besser bewegen und wurde demzufolge immer unruhiger, was ihre Verbannung ins Bett betraf. Beinahe kam es ihm auch so vor, als freute sie sich, ihn zu sehen; immer, wenn er das Zimmer betrat, huschte ein kurzes Lächeln über ihre Lippen. Wahrscheinlich, weil sie froh war, dass jemand die monotone Langeweile in diesem Raum durchbrach... Dann und wann geschah aber auch so etwas. Wie zum Beispiel drei Tage später. Schon als Sesshoumaru den langen Gang zum Zimmer des Mädchens entlangging, hörte er ihr Schluchzen. Beunruhigt beschleunigte er seine Schritte, stieß die Tür auf - und fand sie weinend auf dem Boden vor ihrem Bette liegend vor. Die weitere Szenerie, die sich ihm bot, war ein zerbrochener Wasserkrug, eine Platzwunde an der Stirn und ihr linkes Handgelenk, das in einem unnatürlichen Winkel abstand. Gebrochen. Er brauchte nur ein paar wenige Schritte, um zu ihr zu gelangen. Mit Tränen in den Augen hob sie den Kopf ein wenig, zuckte aber sogleich zusammen und unterdrückte einen schmerzerfüllten Aufschrei, als selbst diese Bewegung ihr Handgelenk schmerzen ließ. Vorsichtig hob er sie ab und legte sie zurück aufs Bett. Zielsicher berührte er eine Stelle an ihrem Hals von der er wusste, dass sie die Schmerzen zumindest für den Moment betäubte und machte sich dann unverzüglich daran, ihr Handgelenk wieder so weit zu richten, dass es nicht schief zusammenwuchs. Als er damit fertig war, griff er nach einem Tuch, das auf dem Tisch lag und fing an, ihr das Blut von Gesicht und Stirn zu tupfen. "Was ist passiert?", fragte er ruhig. Sie schniefte noch ein-, zweimal, um die Tränen aus ihren Augen verschwinden zu lassen. Es klappte nicht wirklich. "Ich hatte Durst...", murmelte sie leise, "...Aber die Karaffe stand knapp außerhalb meiner Reichweite... aufstehen kann ich ja noch nicht...". Kleinlaut blickte sie zu ihm hoch. "Ich hab mich aus dem Bett gelehnt... und dabei wohl meine Kräfte überschätzt... mit dem bekannten Ergebnis..." Sie gab freiwillig und ohne Androhung von Gewalt zu, einen Fehler gemacht zu haben? ...Allmählich überraschte ihn gar nichts mehr. "Der Bruch dürfte schnell heilen.", gab er zur Antwort. "Die Lähmung blockiert deine Heilkräfte nur noch mäßig." "Hmhm...", sie nickte leicht. Inzwischen schlug auch ihr Herz wieder ruhiger und nicht mehr ganz so panisch wie noch vor ein paar Minuten. Sesshoumaru setzte sich bequemer hin. Das würde ein etwas längerer Nachmittag werden... ~*~ Bis auf diesen Zwischenfall geschah eigentlich nichts wirklich Erwähnenswertes - sah man einmal davon ab, dass er begann, sich blöd vorzukommen, weil er sie hier und da flüchtig berührte, nur um diese Wärme, die von ihrer Haut ausging, vielleicht für einen kurzen Moment spüren zu können. Es schien ihm, als hätte sie auch keine großen Einwände dagegen, spürte er doch immer, wie in diesen Augenblicken die Anspannung von ihr wich. Wie prophezeit war sie vier Tage später wieder auf den Beinen und schlich sich aus ihrem Zimmer - mit einem voraussehbaren Ziel... Cleos POV Gierig atmete ich die frische Abendluft ein, spürte, wie ich fast neu zu leben begann - was natürlich Unsinn war, denn ich war die ganze Zeit über am Leben gewesen. Dennoch war mir fast so, als würde mir die frische Luft einen Großteil meiner Kraft zurückgeben. Mit einem leisen Klicken rastete die Tür hinter mir ein und ich stand in dem kleinen Garten, der fast emporenartig über dem Rest des grünenden und blühenden Geländes ragte. Das war es also, was mir in den letzten Tagen so sehr gefehlt hatte... Langsamen Schritts ging ich bis zum Rand der Plattform und setzte mich auf das kühle Steingeländer. Irgendwo zwitscherte ein Nachtvogel und dann und wann meldete sich eine Grille zirpend zu Wort. Ruhig ließ ich meinen Blick rundum schweifen und was nicht einmal sonderlich überrascht, Sesshoumaru ein paar Schritte hinter mir stehen zu sehen. Vorsichtig stand ich auf. "Du bist wirklich leise... Ich habe dich nicht kommen gehört...", meinte ich und blickte in seine Augen. "Das liegt daran, dass ich die ganze Zeit hier war, Mensch.". Sesshoumaru überwand mit ein paar Schritten die Distanz zwischen uns, blieb stumm neben mir stehen und blickte in den Garten. Für ein paar Sekunden ließ ich meinen Blick über seine großgewachsene Gestalt wandern. Selbst hier im Dunkeln waren seine Haare noch fast weiß... doch dann wandte ich den Blick ab und starrte ebenfalls in den Garten hinunter. Eine ganze Weile standen wir so da, eine halbe, eine ganze Stunde... oder sogar noch länger? Aber es tat gut, so zu schweigen... "Wie fühlst du dich?" Irritiert sah ich ihn nun doch an. Der Herrscher über die Westlichen Ländereien erkundigte sich nach meinem Befinden? Träumte ich? "Danke... inzwischen wieder ganz gut...", murmelte ich, "Mein Bauch tut nicht mehr weh und mein Handgelenk ist auch soweit wieder in Ordnung... siehst du?", bestätigend bewegte ich es ein paar Mal hin und her. "Das meinte ich nicht." "W-wie?". Aber... was meinte er dann? Sesshoumaru griff nach meiner Schulter und drehte mich sanft zu sich um. Sein Blick bohrte sich durch meine Augen bis ganz tief in meine Seele hinein. "Was fühlst du?" "Oh...", machte ich intelligenterweise und schwieg dann. Was wollte er hören? "Noch einmal", begann er erneut, "Wie geht es dir?" Er schien es tatsächlich ernst zu meinen... und eben dies lockerte meine Zunge wohl auch ein wenig. "Ich... mir geht's soweit gut... hab schließlich ein Dach über dem Kopf, zu Essen, Gesellschaft... oder so... aber..." "Bist du glücklich?" Bei dieser simplen Frage sog ich erstaunt die Luft ein. Darauf wollte er also hinaus... oder war das nur wieder eines seiner Verwirrungsspielchen? Doch ein Blick in seine im schwachen Mondlicht glänzenden Augen belehrte mich eines Besseren. Kein Spott war darin zu sehen, keine Hintergedanken... sondern nur grenzenlose Ruhe. Ich schüttelte den Kopf und beantwortete seine Frage mit einem leisen "Nein". "Warum?" "Trotz allem... Rins Freundlichkeit, Jakens Nerverei und vor allem... der Waffenstillstand mit dir... das ändert alles nichts daran, dass ich noch immer eine Gefangene bin, egal, wie viele Freiheiten du mir lässt...", ich nahm die magische Kette an meinem Hals kurz zwischen zwei Finger und hielt sie für einen Moment vor seien Augen, ehe ich sie wieder losließ. "Und das hier erinnert mich immer wieder daran, dass ich nicht frei bin.". Der verbitterte Klang in meiner Stimme erschreckte mich selbst. "Ohne sie würdest du fliehen.", Sesshoumaru kam noch einen Schritt näher und stand nun vielleicht nur noch einen halben Meter von mir entfernt. Auf diese kurze Distanz spürte ich seine enorme, aber im Moment auch beruhigende Ausstrahlung - die, wie ich wusste, auch das genaue Gegenteil sein konnte: Eiskalt und tödlich. Aber nicht jetzt. "Wo sollte ich hin?", ich lächelte schwach. "In meiner Zeit habe ich zwar Sal, aber sonst hält mich nichts dort. Selbst, wenn ich wieder zurückgehen wollte, bräuchte ich dafür Kagome. Und bis ich die irgendwo zwischen hier und dem Brunnen aufgegabelt hätte, hättest du mich sowieso schon zehnmal eingeholt.". Äußerlich gelassen hob ich die Schultern, aber innerlich wehrte ich mich immer noch vehement gegen die Tatsachen, die ich soeben so trocken wie einen Beipackzettel einer Tablettenschachtel von mir gegeben hatte. "Du siehst also, es hat keinen Sinn..." Ich wandte den Kopf rasch ab und sah in den Garten hinunter, als sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildete. Nicht weinen... Eine Weile schwieg auch Sesshoumaru. Doch dann legte er plötzlich seine hand auf meine Wange und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen. Nicht grob, nein... fast zärtlich, so, als wäre ich etwas sehr Zerbrechliches. Sein Daumen strich federleicht über meine Schläfe und ich merkte, dass Sesshoumaru wegen irgendwas zögerte. Auf einmal griff er nach der Kette, hielt sie in der Hand... und zog sie mir über den Kopf!!! Entgeistert starrte ich ihn an. Was zum...?! "Eine Chance.", sagte der Youkai leise, "Nicht mehr." Ohne ein weiteres Wort ging er an mir vorbei und unsere Schultern streiften sich kurz. Einen Moment später war er verschwunden und ich blieb alleine zurück, allein und wie gelähmt, so... unwirklich erschien mir das alles gerade... Meine Knie zitterten und so setzte ich mich hin, schloss kurz die Augen. "Danke...", flüsterte ich leise und spürte die ersten tränen der Erleichterung über meine Wangen rollen. Und irgendwie hoffte ich, dass Sesshoumaru noch in der Nähe war und mich hörte... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ TO BE CONTINUED... ...nicht gerade das actionreichste Kapitel... aber sehr wichtig für den weiteren Verlauf der Story... ^.^v Über Kritik und Kommentare freu ich mich immer! ^^ Hope, we'll read us in the next chapter! XDv Eure Cleo ^.^ [7. Juli 2005] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)