chiaroscuro von akilea (angelo vendicatore II) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 - Veränderungen ------------------------------------ Kapitel 4 - Veränderungen Zwei Wochen später Seufzend strich Maya dem Jüngeren ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. In letzter Zeit spiegelten sich viel zu oft Sorgen, Traurigkeit oder Frustration auf dem hübschen Gesicht ab. Dabei war Miya wirklich viel schöner anzuschauen, wenn er sich freute, von Herzen lachte. Aber das hatte ja leider jemand gewaltig kaputt gemacht. Tora. Wie sehr Maya den anderen Gitarristen doch hasste. Der Typ machte sich sicher ein feines Leben; hatte Miya scheinbar in den zwei Wochen nicht mal vermisst oder gesucht, ihn vielleicht schon vergessen, während der arme Schwarzhaarige vor sich hin deprimierte. Oh ja, das tat der Sänger, und wie sogar. Er lachte nicht mehr so oft und wirkte insgesamt ernster. Öfters mal verzog er sich ins Gästezimmer und schrieb irgendwelche Texte. Dann ließ Maya ihm zwar seine Ruhe, machte sich insgeheim aber Sorgen. Miyavi ging außer zum Studio kaum noch raus. Ob er Angst davor hatte, zufällig Ruka oder Tora zu treffen? Maya wusste es nicht…aber er wollte seinem Freund doch so gern helfen. Es störte ihn einfach, wenn Miya Gedanken an einen Idioten verschwendete, der sowieso kein Interesse an ihm hatte. Da wurde Maya einfach nur wütend und…war er eifersüchtig? Ach, er wusste es nicht. Er wusste nur, dass Miyavi ihm immer mehr ans Herz wuchs, was eigentlich total blöd war…Miya war sein Kollege und bester Freund. Mehr war er nicht und mehr durfte er nicht sein, Punkt. Erneut wanderte sein Blick zu Miya. Sanft streichelte er ihm über den Arm mit den unzähligen Tattoos. Hm…Miya hatte weiche Haut und er war schön warm. Maya musste seufzen. Wenn er weiter mit dem anderen kuschelte, würden sie heute nie aus den Federn kommen… Entgegen seiner anfänglichen Vermutung schlief der Sänger nämlich nicht im Gästezimmer, sondern bei ihm. Miya hatte darum gebeten und er hatte nicht abgelehnt. Immerhin war es jetzt immer schön warm und kuschlig hier. Auch wenn Mi-chan manchmal im Schlaf eine ganz schöne Klette sein konnte; aber egal, es gab Schlimmeres. „Hmm….“, brummelte es leise neben ihm und prompt hatte Maya einen Arm um die Hüften geschlungen. Kurz rollte er mit den Augen, ehe er schmunzeln musste. „Hey, du kleiner Knuddelbär….Miya, aufwachen~“, grinsend stupste er ihn an und erntete nur ein erneutes Murmeln und irgendwelches Geschmatze. „Ach Mensch Miya…du zerdrückst mich~“, keuchte er leise auf und begann den anderen von sich wegzudrücken. Nur so langsam kam Leben in den Mann neben ihm. Müde seufzte Miyavi auf, bevor er schwach blinzelte. „Maya…Was…was is‘n los?“, nuschelte er daher und gähnte. „Guten Morgen auch, Schlafmütze…“, murmelte Maya nur, „Willst du nicht mal aufstehen? Du zerquetscht mich schon die ganze Zeit…“ „Aufstehen? Uh, schon?“, verwundert drehte der Sänger den Kopf zum Nachtschränkchen und erschrak, „Oh, schon so spät?“ „Ja, so spät.“, bestätigte der Ältere. „Weißt du Mi-chan, ich habe mir gedacht, wenn wir heute schon mal frei haben, gehen wir shoppen, ja? Du bist seit Tagen nur noch traurig, dass mag ich nicht mehr sehen. Ich will, dass du endlich wieder lachst.“, Maya zog eine kleine Schnute und sah ihn bittend an. Der Sänger überlegte kurz -er war immer noch reichlich verschlafen-; nickte dann allerdings. „Okay, wenn du das möchtest. Klingt zumindest lustig, mal wieder mit dir shoppen zu gehen. Aber weißt du was? Ich möchte auch gern zum Frisör… ich möchte meine Haare anders. Ich will mich insgesamt wieder etwas ändern, weil irgendwie…ich will nicht mehr in den Spiegel schauen und dauernd an Tora denken müssen. Die Zeit ist vorbei. Und deshalb sollte ich etwas anders machen, wenn ich schon was neu beginne.“ Maya betrachtete seinen besten Freund verträumt, ehe er nickte. Das klang schon ganz vernünftig. Miyavi wollte etwas verändern und er durfte ihm dabei helfen. ~*~ „Maya? Kommst du? Was brauchst du denn so lange?“, neugierig tappte Miyavi durch das halbe Haus hinüber zum Bad. Dort steckte er seinen Kopf hinein und musste auch gleich schmunzeln, als er den anderen vorm Spiegel sah. „Maya~“, flötete der Jüngere und ging grinsend auf ihn zu, „Du bist hübsch genug~ Du brauchst dich nicht extra schminken~~“ Sanft schlang er beide Arme um seinen Gitarristen und küsste seine Wange. „Hm? Oder was sagst du?~“ Maya sah ertappt durch den Spiegel zu Miya hinter sich und wurde schlagartig rot. „Ehm…jaja…“, nuschelte er vor sich daher, dann drehte er sich zu dem anderen um. „Ich wollte mich aber für dich hübsch machen, mein bester~“, grinste der Ältere nun wieder, dann löste er sich aus Miyas Armen. „Na gut, dann mal los!“ Relativ gut gelaunt schnappten sich beide ihr Geld, zogen sich Schuhe und Jacken an und dann ging es schon hinaus. Ihre erste Station war die U-Bahn, von wo aus sie mit dieser noch weiter in die Stadt hinein fahren würden. Doch dass sich das als gar nicht so einfach erwies, bemerkten die beiden schon an der Haltestelle. Okay, sie trugen Kapuzen und keiner erkannte sie, dass war der Vorteil. Allerdings war das fast schon größere Problem, dass es hier unten so voll war. Sie hatten zu tun, zum richtigen Gleis überhaupt erst einmal durchzukommen. „Miya?“, einmal verlor Maya den anderen aus den Augen, doch da stand dieser schon wieder neben ihm und tippte seine Schulter an. „Ich bin hier..“, meinte er ein wenig atemlos, „Sorry, aber die Leute sind echt wahnsinnig, so wie die drängeln…“ Der Ältere nickte nur, ehe er den Arm des Sängers umklammerte. „Bleib bei mir…ich will dich wirklich nicht verlieren.“ Ein Nicken; dann nahm Miyavi seine Hand. „In Ordnung. Aber nun beeil dich, unsere Bahn kommt gleich da vorn angefahren…“, schnell zog er ihn mit sich. Bald hatten sie ihr Gleis erreicht- da kam auch schon ihre U-Bahn. Miyavi, der diese gerade erblickte, drückte Mayas Hand, ehe er schon panisch mit diesem losrannte. Der Gitarrist wusste gar nicht wie ihm geschah und stolperte ihm mehr oder wenig nach, bis sie die Tür erreicht hatten. Dort war es noch weitaus voller als sonst schon. Er nahm Miya vor sich und schob und quetschte sich mit diesem hinein, denn normales Hineingehen war das schon nicht mehr. Nach ihnen wurden noch zig andere Leute in den Wagon gedrückt, dann endlich schloss sich die Tür. Miyavi hatte sich haltsuchend an Maya geklammert, während dieser nur die Augen schloss. Er war sonst nicht so zimperlich, aber hier….hier bekam er Platzangst. Wenn sein bester Freund ihn jetzt nicht festhalten und ein wenig anlächeln würde, würde er durchdrehen. So aber riss er sich zusammen, ließ die Augen lieber weiterhin geschlossen, während sein Kopf an Miyas Schulter sank. Der Jüngere sah ihn an und musste ein wenig schmunzeln. Er kannte Mayas Hass über U-Bahnfahrten, und trotzdem…trotzdem hatte der Gitarrist darauf bestanden gehabt, unbedingt mit einer zu fahren, also hatte er nachgegeben. Aber Rück zu sollten sie sich vielleicht doch noch einmal etwas anderes überlegen…. Als dann endlich ihre Haltestelle da war, drehten die beiden sich -so gut es ging- der Tür zu und wurden dann auch schon mehr oder weniger hinaus gepresst. Draußen zog Maya den Jüngeren sofort irgendwo zur Seite und atmete tief durch. „Geht’s dir gut, Ma-chan?“, hauchte sein bester Freund besorgt, wodurch er sofort wieder lächeln musste. „Ja, klar. War nur gerade zu voll für meinen Geschmack, aber naja. Heimwärts fahren wir dann lieber Bus oder so…“, murmelte Maya noch in Gedanken, packte dann aber schon wieder nach Miyas Hand. „Na komm, wir wollten shoppen! Wo willst du zuerst hin? Ich weiß ja nicht, was du alles brauchst, aber ich brauch ein paar neue Klamotten…“ „Ehm…wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern zum Friseur.“, unterbrach der Sänger ihn freundlich und ließ Maya staunen. „Jetzt schon? Aber hmm gut, von mir aus…da könnte ich meine Haare auch gleich nochmal nachfärben, das verblasst schon wieder so ziemlich alles…“, während Maya erzählte, gingen sie einfach irgendeine Straße entlang, auf der Suche nach einem Friseurladen. Diesen entdeckten sie schließlich auch- allerdings drei Straßen weiter. Maya betrachtete den Laden und schielte nochmal zu Miyavi. „Bist du dir sicher?“, fragte er schmunzelnd, wodurch der andere sofort nickte. „Ja. Ich will etwas ändern. Mich verändern, da mein Leben sich ja schon geändert hat.“, erklärte er leise, atmete noch einmal tief durch, dann ging er schon auf die Tür zu und betrat das Geschäft. Der Gitarrist freute sich, dass Miyavi scheinbar wirklich etwas ändern wollte. Denn er hoffte, dass der Jüngere sich auch charakterlich dadurch wieder ändern würde- dass er nach und nach seine Fröhlichkeit wiedererlangen würde. Langsam folgte er ihm. Im Laden unterhielt Miyavi sich bereits mit einer Frisöse, nickte lächelnd und folgte ihr dann. Neugierig sah Maya seinem Chefchen nach, ehe ihn schon eine andere Dame ansprach. Als er sich zu ihr umdrehte, blinzelte er erst einmal. Man, war die hübsch. Doch ehe er noch anfing, hier den Boden vollzusabbern, riss Maya sich zusammen und drückte seinen Wunsch nach nachfärben und Spitzen schneiden aus. Die Schönheit nickte nur und so folgte er ihr. Doch leider war zwischen ihm und Miyavis Platz eine blöde Säule, sodass er den anderen zwar hörte, aber nicht sah. Naja egal, dann würde er wohl warten und sich überraschen lassen müssen. Seine eigene Frisöse fragte ihn nur, was für eine Farbe er wollte, ob die jetzige noch einmal oder eine neue, doch Maya wollte die alte nochmal. Kleine Farbtonabweichungen könnten vorkommen, meinte die Dame, doch er nickte nur, das war ihm klar und so lehnte er sich entspannt in dem Stuhl zurück. Kurz darauf kam sie mit dem Farbtopf wieder, steckte ihm die Haare hoch und fing von unten an das Blond neu nachzufärben, ließ das obere Haar schwarz wie es war. Und während Maya dann wartete, dass die Farbe einzog, las er eine Zeitung. Okay, es war ein Frauenmagazin…aber er musste sofort grinsen, als ihm ein Bild von ihm selbst und Miya entgegen schaute. Der Sänger gib ihm gerade einen Kuss und auf dem anderen Bild alberten sie auch gerade herum. Maya konnte sich nicht verkneifen, leise zu kichern, während er den Artikel dazu las. Es waren Aufnahmen von ihrem letzten Konzert, was in dem Text auch hoch gelobt wurde. Auf den nächsten Seiten folgten noch ein paar Bilder davon, was den Gitarristen verträumt lächeln ließ. Das Konzert war so schön gewesen…zumal Miya da noch so fröhlich und gut gelaunt gewesen war. Wie sehr Maya sich das doch zurück wünschte… Wenn Miya jetzt lächelte, dann erreichte dieses nie seine Augen. Sie wirkten immer traurig oder nachdenklich… Als ihn seine Frisöse ansprach, sah er überrascht auf. Sie wollte das Silberpapier wieder herausmachen und die Haare waschen, wartete also nur darauf, dass er die Zeitung weglegte. Maya nickte und tat was sie sagte, ließ alles über sich ergehen. Dann wurde er etwas zurückgezogen, um seinen Kopf nach hinten in das Spezialwaschbecken zu legen. Langsam schloss er die Augen und genoss das warme Wasser an seinem Kopf. Noch dazu die sanften Hände der Frisöse…herrlich entspannend. Nur sein Genick wurde nach einer Weile steif. Umso glücklicher war er, als die gute Frau ihm ein Handtuch über die Haare machte, ihn sanft wieder vorschob und dann schon den Föhn zückte. Nach einer Weile konnte Maya sich schließlich frisch gekämmt, trocken und strahlend im Spiegel betrachten. Oh ja, man hatte gute Arbeit geleistet. Sein Blond strahlte ihm unter dem Schwarz entgegen und seine Spitzen waren auch gekürzt. Perfekt, besser musste es gar nicht sein. Dankend erhob er sich und folgte der Kleinen zur Kasse, gab dabei ordentlich Trinkgeld. Als er fertig war, schlangen sich zwei Arme um seinen Bauch, dann spürte er schon Lippen an seinem Ohr. „Du bist ja auch endlich fertig~“, kicherte es und als Maya sich umdrehte, staunte er nicht schlecht. Hinter ihm stand natürlich Miyavi- allerdings wie dieser aussah überraschte ihn. Die kurzen Haare waren verschwunden, der Iro auch, stattdessen hatte Miya jetzt lange Haare, die ihm hinten zu einem lockeren Zopf gebunden waren, aus dem einige Strähnen hingen. Nur die Haarfarbe war geblieben- schwarz. Eigentlich hatte Maya solche Frisuren immer verdammt weiblich gefunden, aber irgendwie stand es seinem Sänger. „Wow…“, brachte er nur hervor und konnte es nicht lassen, durch die Strähnen zu streichen. „Gefällt es dir?“, fragte Miyavi fast schon unsicher und betrachtete ihn neugierig, „Ich war mir nicht sicher, was du sagen würdest. Mir gefällt es…“ „Mir auch.“, grinste Maya ihn an. „Das sieht echt…klar ist es gewöhnungsbedürftig, weil man dich nur so mit kurzen kannte, aber das ist geil. Steht dir voll~“, begeistert tanzte Maya um ihn herum und konnte es nicht lassen, ihn anzustieren. So etwas hatte er ehrlich nicht erwartet, aber es gefiel ihm. Er konnte sich damit schon superneue Coverfotos von dem Sänger vorstellen. „Danke.“, strahlte Miyavi nun auch zufrieden und ging noch fix bezahlen, dann verließ er mit seinem Freund den Laden. Draußen sah der Jüngere sich auch sofort um. „Maya? Wo jetzt hin? Du wolltest zu Klamotten aber ich kenn mich hier gar nicht groß aus…“ „Nicht so schlimm~“, fiel ihm Maya ins Wort und packte wieder seinen Arm, „Ich kenn eine gute Straße, nicht weit von hier. Folg mir einfach~“, mit diesen Worten zog er ihn auch schon mit sich. ~*~ „So, hier.“, grinsend schob Maya den anderen vor sich in den Laden. „Hier gibt’s echt geniale Sachen, schau dich nur mal um. Oder warst du doch schon mal hier?“ „Ehm nein…“, meinte der Jüngere dann doch ziemlich erstaunt über die Größe des Ladens, „Aber egal, jetzt kann ich ihn mir ja anschauen~“ Maya nickte grinsend und lief mit ihm los. Neugierig gingen sie beide durch die Regale, schauten hier und dort, doch irgendwie gefiel Maya nichts und Miya fast alles. Also zerrte der Ältere ihn in ein anderes Abteil und die Sucherei ging von vorn los. Nach einer Weile blieb Maya vor einigen Pullovern stehen, betrachtete diese und kramte darin herum. Neugierig ging Miyavi zu ihm. „Hast du etwas für dich gefunden?“, fragte er ihn lächelnd, doch der Ältere schüttelte den Kopf, „Nein, für dich…“ Verwundert schaute der andere ihn an und tappte näher. „Für mich? Was denn?“ Maya suchte noch die richtige Größe raus, dann hielt er seinem Freund einen Pullover hin- er war dünn und langärmlig, gehalten in einem weiß bis hellem cremefarben. Verdattert starrte Miyavi das Teil an. Bis jetzt hatte er immer nur bunte, verrückte Sachen getragen. Der Ältere bemerkte seinen Blick und verdrehte nur die Augen. „Du hast gesagt, du willst dich verändern, Miya. Und ich kenne deinen Kleiderschrank, der ist bunt und knallig. Aber das weiße, reine…das passt zu dir. Zumindest symbolisiert es für mich einen Neuanfang.“, sanft hielt er ihm den Pullover hin und wartete auf eine Entscheidung. Zögerlich ergriff der andere Schwarzhaarige den Pullover, strich mit den Fingern darüber und betrachtete ihn. „Der Ausschnitt ist auch schön, da sieht man dein Tattoo gut.“, fügte Maya noch schmunzelnd hinzu, als Miyavi wieder aufsah. „Okay, mir gefällt er auch, nehmen wir ihn mit. Jetzt müssen wir aber noch was für dich finden, denk ich.“, ein leichtes Grinsen stahl sich auf seine Lippen, was Maya sofort erwiderte. „Na klar, wehe nicht!“ „Schau mal…“, meinte Maya auf einmal und deutete noch auf etwas anderes, diesmal Shirts. „Die sind ja geil!“, fröhlich hielt er ihm zwei Shirts hin, wo auf beiden ‚best friends‘ mit jeweils einem Pfeil stand, dazu noch zig Muster wie Totenköpfe, Herzen, usw. Miya musste lachen, als er das sah. „Lach nicht, die sind geil! Stell dir mal vor, wir hätten die auf einem Konzert an, das käme sicher gut!“ Nun begann der Sänger ernsthaft darüber nachzudenken. „Stimmt…“, murmelte er und sackte sie schließlich an. „Na komm, auf geht’s!“ Einige Regale weiter blieben sie wieder stehen und siehe da- Maya war im siebten Himmel. Der Jüngere zählte schon gar nicht mehr mit, wie viel Maya mittlerweile angepackt hatte und damit in der Umkleide verschwunden war, nur um mindestens dreiviertelst davon wieder wegzuhängen. Er selbst machte es sich zwischenzeitlich auf einem Sofa bequem, dann wiederum schaute er nach Klamotten. Als der Schwarz-Blondhaarige gerade wieder auf ihn zueilte, stand Miyavi gerade vor einigen T-Shirts und betrachtete diese verträumt. Diese Marke hatte Tora geliebt…er hatte mehrere von den Shirts hier auch zuhause gehabt… Das eine hatte ihm Miyavi sogar selbst geschenkt…. „Hey Miya, ich hab ne geile Hose gefunden, die steht dir sicher!“, rief Maya und eilte auf ihn zu, wunderte sich allerdings, als der andere nicht reagierte. „Miya…?“, besorgt trat er zu ihm, bevor sein Blick auf die T-Shirts fiel- und er begriff. //Oh scheiße!//, dachte Maya sich und zog seinen besten Freund schnell weg, da er damals selbst beim Kauf des Shirts mit dabei war. „Na komm, ich zeig sie dir. Glaub mir, das Teil wird dir gefallen…“, prappelte er drauf los um sein Chefchen auf andere Gedanken zu bringen; zog ihn dabei immer weiter Richtung Hosenabteilung. Kurze Zeit später stand Miyavi auch schon in besagter geiler Hose vor einem Spiegel in der Umkleide und musterte sich. Sein neugieriger bester Freund, der es nicht mehr aushielt, schob sich schließlich hinter den Vorhang. „Un- ah, genial! Ich sag doch, die steht dir!“, quietschte Maya euphorisch, was Miyavi erst blinzeln, dann lachen ließ. Wenn man mit dem Gitarristen shoppen war, war dieser total wie ausgewechselt. Wie ein kleines Kind, das ein riesiges Weihnachtsgeschenk erhielt… „Und? Passt sie dir? Sag ja; wenn nicht such ich nach ner anderen Nummer…“ „Keine Angst, sie passt.“ „Super!“, strahlend drückte Maya ihn an sich, „Wenn du in der Hose auf der Bühne stehst und deinen sexy Hintern schwingst, werden die Fans voll abgehen~~“, erzählte Maya begeistert weiter, stoppte aber, als der andere zu kichern begann. Er wollte schon fragen, was denn sei, doch da fiel es dem Älteren selbst auf. „Oh Mist…ich laber nur Müll, entschuldige…“, hauchte er, doch Miyavi winkte ab. „Schon okay Maya. Ich mag dich so, wie du bist. Und du machst mir gerade gute Laune, danke.“, sanft hauchte er ihm ein Küsschen auf die Schulter, dann schob er ihn allerdings wieder raus. „Und jetzt lass mich umziehen…Entweder, du findest noch was, oder wir gehen zur Kasse…weil mein Geldbeutel sicher nicht unbegrenzt ist.“, ein Grinsen zierte seine Lippen, während Maayatan nickte, „Geht klar.“, und ihn mal allein ließ. Wenig später kam Miyavi auch schon wieder aus der Umkleide und sah sich nach Maya um, der genau in diesem Moment zurückkam. „Noch was gefunden, Ma-chan?“ „Ne, nicht wirklich, aber egal. Lass uns gehen, wir haben genug.“ Der Jüngere nickte nur und folgte ihm zur Kasse; bezahlte brav alles und verließ zusammen mit seinem Gitarristen und zig Einkaufstüten den Laden. Ein Seitenblick zu Maya und er musste lächeln. Der andere war wirklich super…vor zwei Wochen war er seelisch total kaputt gewesen. Und nun…nun war er schon wieder mit Maya unterwegs und hatte sogar etwas Spaß, wenn auch noch nicht so sehr wie früher. Doch der andere schaffte es wirklich super, ihn abzulenken und aufzuheitern. „Was hälst du davon, noch ein wenig die Straße lang zu schlendern? Oder gibt es noch bestimmte Geschäfte, wo du hin möchtest?“, fragte Maya sanft nach und neigte den Kopf. Angesprochener sah sich um, ehe er die Schultern zuckte. „Ich…ich weiß nicht, eigentlich nicht… Obwohl, ich wollte mir neuen Schmuck kaufen….“, murmelte Miyavi leise. Denn den alten hatte er gut verstaut…denn vieles davon waren Geschenke von Tora gewesen. Wegschmeißen hatte er dann doch zu schade fürs Geld gefunden… „Dann sag das doch! Da vorn gibt es einen wunderschönen Schmuckladen, da gehe ich selbst oft hin. Nur mit dir war ich da komischerweise auch noch nie…naja egal, das holen wir jetzt nach.“, schmunzelnd zwinkerte er seinem Sänger zu und fasste nach dessen Arm. Dieser grinste ein wenig, ehe er Maya einfach mal neugierig folgte. ~*~ Am Ende waren sie noch ziemlich lang durch den Schmuckladen gestöbert und hatten gleichermaßen jeder für sich einiges gefunden. Nun jedoch saßen sie gemütlich in einem kleinen Café und blickten hinaus auf die Straße; hingen ihren Gedanken nach. „Du Maya…?“, begann der Langhaarige schließlich leise und sah aufmerksam zu dem anderen. Maya wand den Blick von der Straße ab und sah fragend zu ihm, „Ja, was ist denn?“ „Ich…ich denke…wir…also wir sollten morgen wieder anfangen mit Proben…“ „Ist das dein Ernst Miya? Fühlst du dich auch wirklich schon bereit dazu?“ Okay, er sprach mit ihm, als hätte er eine schwere Krankheit hinter sich- aber gut, dass hatte er auch; die Tora-Krankheit. Und trotzdem... „Ja, na klar, ich denke schon. Ich…hab in letzter Zeit einiges an Songs geschrieben, die wir uns anschauen können. Und Noten habe ich auch, wo ich deine Meinung dazu gern hören würde…“ „Ehm…na dann…“, brachte Maya nur überrascht hervor. Vorsichtig lächelte der Jüngere ihn an. „Keine Sorge, die sind nicht voll traurig…also nicht nur…“ „Schon okay Miyavi. Es sind deine Lieder, deine Gefühle, die du ausdrücken willst. Ich helfe dir nur dabei, sie richtig ausdrücken zu können.“ „Danke Maya. Ich bin so froh, dich zu haben, wirklich.“ „Schon okay, ich bin immer für dich da, das weißt du auch.“ „Ja…“, sanft lächelte er den Gitarristen an und trank noch einen Schluck seines heißen Kaffees. Sein Blick wanderte wieder aus dem Fenster zu den Leuten, die vorbeieilten. Viele von ihnen waren sicher auf dem Heimweg… Nicht mehr lange, dann würden sie sich auch auf den Heimweg machen, sie beide waren schon fußlahm. ~~**~~ Sorry, dass es so lang gedauert hat, hab nebenbei noch eine One Shot geschrieben^^ Außerdem sind die Kommis weniger geworden, da hatte ich eine Motivationsbremse xD Ach ja, Miyavis Frisur ist jetzt die auf dem Bild bei den Charaktern ;D @Chirisu: Ja, Ruka ist mir auch sehr sympathisch, und Tora...der tat mir von anfang an dieser geschichte leid *lach* @XxOre-samaxX: Mal sehn, ob er es noch schafft, sich zu entschuldigen ;D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)