Die Herumtreiber von DhalaElenaAngel (und warum man sie nicht ärgern sollte) ================================================================================ Kapitel 3: Die Herumtreiber --------------------------- „Nein!“, brüllte Albus aufgebracht, doch es half ihm nichts, der Gobblin wagte es weiterhin, ihn des Raubes und der Veruntreuung, ja sogar des versuchten Mordes zu beschuldigen und das mitten im Kundenraum, wo viele Leute ihn mit komischen Blicken bedachten. Natürlich hatte er nicht einfach so nach Gringotts laufen können, er hatte eine Nacht in Hogwarts verbracht, um Roben zu wechseln, nur, um festzustellen, dass die wirklich Kostbaren, die er sich in den letzten Jahren geleistet hatte, ebenfalls verschwunden waren und er hatte sich, statt in gefärbte Tarantulaseide auch noch in einfach Baumwolle hüllen müssen! Diese Schande! Und nun das! Aber oh, er würde sich rächen! Das würde so was von Konsequenzen haben! Und zwar würde er zuerst Black ans Messer liefern und dann beginnen, ein Massaker unter Potters Freunden anzurichten! Er hatte den dummen Bengel mehr als ein Mal gewarnt, nun würde er eben die Konsequenzen zu spüren bekommen! Aber so was von...! „Das... das wird Konsequenzen haben!“, brüllte er den Gobblin an, der ihn vollkommen ungerührt ohne eine Mine zu verziehen, stehen ließ. Affektheischend sah er in die Menge, nur um feststellen zu müssen, dass die Meisten ihn ansahen, mit einem Blick, als... wäre er der Dreck unter ihren Füßen, nicht der Held, als den sie ihn zu feiern hatten! Was war hier los? Das hier war eine verkehrte Welt! Diese Leute hätten ihm zur Hilfe kommen müssen! Die hatten ihn zu verehren! Ihm die Füße zu lecken! „Was?!“ Eine der Frauen kam auf ihn zu, sah ihn giftig an – und warf ihm eine Zeitung zu Füßen: „Drecksstück! Schande!“, spie sie, spuckte den Mann an. „Sie sind ein widerliches Stück Dreck! Mein Kind wird die Schule nicht mehr betreten, solang sich da auch nur noch Ihr Schatten befindet!“ Und damit schien das Eis gebrochen. Zauber flogen, Stinkbomben, faule Eier, matschige Tomaten. Und alles traf ihn! Ihn! Den Helden der magischen Welt! Den König! Ihn, der doch das Höchste war, das diese Leute je sehen würden! Und sie wagten es, sich so gegen ihn zu erheben! Er sah schon, er musste harsche Konsequenzen ziehen... Er packte die Zeitung, hob seinen Zauberstab – und sah zu, wie die Leute auseinander stoben, doch nicht, ohne ihn weiter hinter seinem Rücken zu malträtieren. Oh, wer hatte ihm die Suppe derart versalzen?! Diese Leute würden so was von sterben! Er war ein König! Man musste ihn als solchen behandeln! Er war ein Nachkomme Merlins, des größten Zauberers aller Zeiten, berechtigt, die Krone zu tragen, mehr, als irgendwer sonst, denn er hatte die Macht, sie lag in seinen Händen! In seinen Händen allein! Es war früher Abend, als Severus und Lucius vor dem Grundstück landeten. Beide noch immer erschüttert von dem, was der Trank ans Licht gebracht hatte und in Severus’ Taschen befanden sich noch mehr davon. „Ich fasse das nicht,“ knurrte er immer noch. „Wie konntest du!! Gryffindors aufnehmen! Und dieser Name! Herumtreiber!“ Lucius musste doch etwas grinsen. Ja, er war es gewesen, er hatte die Herumtreiber gegründet, Severus war das zweite Mitglied gewesen. Und er wusste auch, warum dessen Spitzname, zu dessen Frust, immer Redface gewesen war. Oder seiner Blackstrife. Und Prongs, Moony und Padfood nicht zu vergessen. Sie hatten die Gruppe der Herumtreiber gegründet, sie alle zusammen. Als beste Freunde über die Grenzen von Häusern hinaus. Er genoss den Gedanken an das, von dem er dachte, es nie wirklich kennen gelernt zu haben. Freundschaft, richtige, echte, wahre Freundschaft. Etwas, wo er sogar bei Severus Zweifel gehabt hatte in den letzten Jahren. Doch nun... Er stand vor dem Tor, klopfte, war allerdings enttäuscht, dass statt dem Totgeglaubten nur eine Hauselfe auftauchte und sie hinein führte und auch diese Elfe sah etwa so gut gelaunt aus, wie Narcissa, wenn ihr das Geld zum Verprassen ausgegangen war. „Was ist denn hier los?“ “Woher soll ich das wissen?“, knurrte Severus. „Ich bin hier unfreiwillig und unter Protest!“ Na ja, dass stimmte so auch nicht, aber noch konnte sein Hirn nicht glauben, was es erfahren hatte und er hatte früh gelernt, dass er besser weg kam, wenn er den Gleichgültigen oder Feindseligen mimte. Allerdings hatte auch er ein komisches Gefühl, als sie nicht mal in der Halle von ihren Leuten begrüßt, sondern von dem älteren Potter in Empfang genommen wurden. „Mister Potter,“ stellte Severus mit verschlossenem Gesicht fest. „Wo sind die Landplagen?“ „Guten Tag,“ grüßte auch Lucius höflich. „Und Severus wollte eigentlich fragen, wo Ihr Sohn und Ihr Enkel sind.“ Sebastian musterte die Beiden, doch das Grundstück hatte sie rein gelassen, also konnten sie nichts Schlechtes wollen. Und die anderen hatten deren Ankunft ja vorausgesagt. Er nickte den Männern also ruhig zu und führte sie in James’ Zimmer, setzte sich wieder zu seiner Frau, die bei ihrem Enkel geblieben war, nur um sicher zu gehen. Und das sagte ihm, dass es schlechter um den Jungen stand, als sie es hatte zugeben wollen. „Potter, Black und Lupin, welche Freude,“ knirschte Severus, gab jedem der Drei eine Flasche in die Hand. „Trinken, jetzt und dann viel Spaß mit dem Verschwinden der Vergangenheit wie ihr sie kanntet!“ Potter, also Harry Potter, sah er im Moment nicht, aber er wusste, sein wandelndes Magengeschwür lief sicher auch irgendwo hier herum. Denn in seinem Bauch rumorte es – gewaltig. „Was ist das?“, schaltete sich allerdings Nanette ein. Sie hatte mehr als genug mit einem Kranken zu tun, noch mehr davon konnte sie nicht brauchen! „Ein Trank, der falsche Erinnerungen erkennt und die Richtigen wieder an die Oberfläche holt,“ erklärte Lucius freundlich, gab auch ihr eine Flasche. „Und glauben Sie mir, mit unseren Köpfen ist übelst gespielt worden, darum auch Severus’ extrem gute Laune...“ „Glaubt mir, gegen die Laune, die hier herrscht, kommt ihr nicht an,“ konterte Remus nur und trank als Erster, sein Trank hatte eine andere Farbe und vermutlich eine andere Zusammensetzung, aufgrund seiner Lykantrophie. Er wartete, bis sich auf ein Mal alles veränderte. Er sah noch, was er dachte, das geschehen war, aber er wusste, es war Lüge, stattdessen sah er sich selbst und James und Sirius, in der Küche, lachend, mit niemand Anderem, als Malfoy und Snape... Abrupt setzte der Werwolf sich, so, wie auch Sirius, nur James rührte sich kaum, aber für den gab es im Moment andere Dinge, Remus wusste, er war schockiert, aber das war Nebensache... „Lucius,“ murmelte Sirius. „Blackstrife...”, der Mann war der Älteste gewesen, er hatte ihnen beigebracht, ihre Animagusformen zu bewahren und sie zu erreichen. Er hatte die Idee mit den Herumtreibern gehabt und es war Severus gewesen, der mit Remus zusammen die Karte erarbeitet hatte... James erinnerte sich, er erinnerte sich an alles, auch daran, wie sie Pettigrew eigentlich immer gemieden hatten und wie sie Lily liebevoll aufgezogen hatten. Immerhin stand die ja unter Severus’ Schutz. Und er hatte sie nicht geliebt, es war Freundschaft gewesen, mehr nicht. Er hätte sich aufregen sollen, aber er hatte es schon geahnt und jedes Mal, wenn seine Stimmung sich trübte, wurde sein Sohn nur wieder unruhiger. Selbst, wenn er, wie jetzt, nicht neben diesem saß. Harry schien ein sehr feines Gespür für Stimmungen zu haben... „Wo ist Potter? Ich habe immer noch ein Magengeschwür, er muss also in der Nähe sein!“, mischte sich Severus nach einer Weile ein, in der niemand viel gesagt hatte. Lucius nickte Sirius lächelnd zu, sah aber dann zu Severus und runzelte die Stirn. Stimmt, der Junge fehlte, zumindest sah er ihn nicht. „Stimmt, James, wo ist dein Sohn?“ Die drei Freunde wechselten einen Blick und James brauchte eine ganze Weile, bis er schließlich nicken konnte. Er wusste, die anderen Beiden würden Harry nichts tun und doch... da war immer noch diese falsche Erinnerung an die Feindschaft und seine Angst um den Jungen...Es dauerte eine Weile, bevor er zu dem Wandschirm deutete und die anderen Beiden dorthin ließ. Sanft strich er Harry einige Haare aus der Stirn, wechselte den Lappen auf dessen Stirn aus. „Was in Merlins Namen hat der Junge?!“, fragte Lucius entsetzt, als er dieses Häufchen Elend erblickte. Selbst Severus musste schlucken. Harry sah katastrophal aus, bleich, mit glasiger Haut, sich hin und her werfend. Er wurde nur ruhiger, wenn James leise mit ihm sprach oder ihn hielt. Was der Beste nun auch prompt wieder tat. „Blutvergiftung, die weit fortgeschritten war, aber das ist nicht alles,“ stellte er nur fachkundig fest. Er erkannte den straffen Verband, der den gesamten, linken Arm hielt. „Brüche. Untergewicht...“ James starrte Severus an, nickte dann einfach. „Man hat ihn nach dem trimagischen Turnier nicht geheilt und er... warum hat er nichts gesagt?! Gestern! Wir hätten...!“ Erst Harrys Wimmern brachte ihn wieder zur Vernunft, er nahm seinen Sohn etwas anders, strich wieder über dessen Haare. „Es ist alles gut,“ versprach er leise. „Schlaf weiter, ich achte auf dich...“ Dann blickte er zu den anderen Beiden. „Warum hat man mein Kind so gequält?“, fragte er, dieses Mal ruhig, doch seine Stimme zitterte trotzdem vor Emotionen. Lucius schüttelte den Kopf. „Davon wusste ich nichts. Gut, es war eine riesige Schlagzeile, dass er überhaupt teilgenommen hat, aber dass man ihn nicht geheilt hat, dran habe ich nie gedacht,“ gab er zurück. Nicht mal er würde das Kind seines Feindes so behandeln. Gar kein Kind. „Dass er das Aushängeschild für den Orden ist, ist uns Allen klar gewesen, aber dass er so behandelt wird... Severus sagte immer, man hätte ihm alles durchgehen lassen.“ Alle Köpfe wandten sich dem Tränkemeister zu, der nur hilflos mit den Schultern zuckte. „Mir wurde klar gemacht, dass er wie ein Prinz behandelt wird und Regeln wurden für ihn bis zum Brechen gebogen!“, verteidigte er sich. „Ihr habt auch bis eben nie geglaubt, dass ihr mit dem schleimigen Tränkemeister je befreundet wart!“ „Beruhige dich, Severus,“ bat Lucius erneut, legte seinem besten Freund und langjährigem Liebhaber die Hand auf die Schulter und lächelte, als er sah, wie das wirkte. Er wusste, der Andere fühlte sich schuldig und in die Ecke gedrängt, aber er konnte so wenig für das Geschehene, wie alle Anderen. Nur machte die laute Stimme den Jungen der da lag, vollkommen fertig. Severus knurrte nur, er sah in den Augen von Sirius, dass der das nicht glaubte. Allerdings beruhigte ihn Lucius immer... Er schloss die Augen, hatte sich dann wieder im Griff. „Was jetzt? Um das zu besprechen sind wir schließlich hier.“ „Nicht vor dem Jungen,“ gab Nanette ruhig zurück. „Er ist so schon unruhig genug, trotz Traumlostrank in hoher Dosis. Morgen ist auch ein Tag und ich denke, an seinem jetzigen Problem hat er noch mehr als genug zu knabbern,“ ergänzte sie, lächelte kühl und deutete auf die Zeitung. „Aber ihr könnt gern über Nacht bleiben und euch so unterhalten...“ Harry fühlte sich seltsam, als er aufwachte. Aber zumindest war ihm nicht mehr so eisig kalt. Das war das Schlimmste gewesen. So, wie zu Weihnachten, als er noch klein gewesen war und sein Onkel ihn in den Schuppen gesperrt hatte, mit nichts, als einer alten Decke. Auf dem Zementboden, bei den zugigen Brettern. Es war schrecklich gewesen. Und er war so allein gewesen, wohl wissend, dass alle Anderen feierten. Aber dieses Mal war er nicht allein und es war nicht kalt. Es war angenehm warm. Automatisch kuschelte er sich tiefer in die Wärme, verwirrt, als Selbige sich bewegte. Was...? Der Traum! Sein... sein Vater? War der da? War der wirklich da? Und Sirius? Hatte man ihn gerettet? Ihn, der doch nichts wert war?! Er versuchte, seine Augen abrupt zu öffnen, aber die Lider schienen so schwer und unkooperativ. Es dauerte lang, bis er sie endlich wieder offen hatte. Und ja, er war nicht allein... „Harry,“ lächelte James erleichtert, als er merkte, wie sein Sohn endlich wieder aufzuwachen schien. Es hatte drei Tage gebraucht, das angegriffene Blut wirklich sauber zu bekommen. Sie hatten seinen Sohn mit starken Wärmezaubern warm halten müssen, er hatte die gesamte Zeit schrecklich gezittert und sich immer an ihn gekrallt, selbst mit dem kaputten Arm. Selbst Lucius und Severus hatten mitgeholfen. Die Beiden waren geblieben, wobei Severus immer wieder von irgendwem dabei erwischt wurde, wie er sich selbst in die Tasche log, nie ein Herumtreiber gewesen zu sein. Oder gar Derjenige, der diese infernale Karte entwickelt hatte, die es Potter, also Harry, nicht James, möglich gemacht hatte, ihm und dem Punktabzug dauernd zu entkommen. Aber man merkte auch, dass er es nicht böse meinte, dass das Severus’ Art war, mit dem Stress umzugehen, den diese Entdeckungen ihnen allen gebracht hatte. Er würde selbst viel mehr durchdrehen, hätte er nicht beide Arme voll wirklich krankem Harry. Der Angesprochene sah auf, immer noch ungläubig, er hob eine, seine gesunde Hand, musterte den Mann, der ihm so ähnlich war, kurz zuckten seine Finger zurück, dann berührte er Diesen doch, er musste es einfach wissen.... und er war unendlich erleichtert, als er merkte, dass seine Hände nicht durch den anderen hindurch gingen, sondern auf warme Haut stießen. Fleisch und Blut. Sein Vater! Er versuchte erneut, etwas zu sagen, doch er bekam kein einziges Wort heraus. Immer noch hatte er Angst, seinen Traum mit einem Wort zu zerstören... James lächelte, als er sah, wie sein Sohn sich bewegte, langsam und unsicher, aber definitiv wieder bei vollem Bewusstsein. Seine Lippen formten sogar das Wort ‚Dad’, auch, wenn kein Ton herauskam. „Ich bin da,“ bestätigte er leise. „Keine Sorge.“ Er strich selbst über Harrys Wange, sah dann zu seiner Mutter, die in einem der Sessel gerade ein Nickerchen machte. Erst vor einer Stunde hatte sie noch ein letztes Mal das Gift der eiternden Wunden aus Harrys Blut gezogen und die nun heilenden Schnitte, Schrammen und Narben frisch verbunden. Noch ein, zwei Tage im Bett, dann würde er sogar wieder herumspringen können. Gestern hatten sie sich auch alle kurz zusammen gesetzt und gemeinsam beschlossen, grausige Rache zu nehmen und zu seinem Erstaunen waren es Severus und Lucius gewesen, die sich bereit erklärt hatten, die Muggel, die Sirius in Verdacht hatte, einen großen Teil des vorhandenen Schadens angerichtet zu haben, so was, wie das Untergewicht und die leicht brüchigen Knochen, sowie den Schädelbruch, der die Sehschwäche seines Kindes so gravierend verschlimmert hatte, einzusammeln. Harry verstand das nicht. Das war der längste Traum, an den er sich erinnern konnte, doch er war toll. Also war es egal, er würde einfach mitspielen. Eine Familie. Hier konnte er eine Familie haben, hier fühlte er sich gut, warm, sein Rücken tat nicht mehr so weh, er konnte leichter atmen. Warum also versuchen, aufzuwachen? Er wusste aus Erfahrung, die Realität war nur ein Schauplatz für Horror. Warum also gegen so eine Welt ankämpfen? Er war es leid, zu kämpfen. Er kuschelte sich an den Anderen, der ihm selbst so ähnlich sah. James lächelte, als er sah, wie sein Sohn sich, dieses Mal bei vollem Bewusstsein, oder doch bei etwas, dass dem sehr nah zu kommen schien, gegen ihn kuschelte, vertrauensvoll, wie früher, als er noch ein Baby gewesen war. Wie gesagt, noch war er auch nicht wieder ganz gesund, aber er hatte Fortschritte gemacht – Einige. „Ich denke, du solltest versuchen, was zu essen,“ erklärte James leise. „Und dann Sirius Hallo sagen.“ Er wollte Harry auf das Bett setzen, aber sofort verstärkte sich dessen Griff. „Harry, es ist gut, ich will nur was zu Essen holen, ich bin gleich wieder da, ich verspreche es...“ Erst jetzt wurde er unwillig aus dem harten Griff befreit. Er strich Harry kurz über die Haare, trat dann aus der Tür, wenig überrascht, Sirius zu sehen, der gerade auf ihn zuhielt. „James, was...?!“ „Er ist wach, Siri,“ lächelte er nur. „Er hat zwar noch nichts gesagt, aber er ist definitiv wach. Ich wollte ich die Küche, was zu Essen holen und... Merlin, was isst er eigentlich?!“, fragte er seinen besten Freund in dem Moment. Wieder fiel ihm auf, wie wenig er über seinen eigenen Sohn wusste. „Alles, was süß ist“, grinste Sirius. „Ich würde es mit Pancakes und Schokosplittern probieren oder so. Am Besten noch mit Schokosoße... wenn er das essen darf...“ „Er kann doch wohl essen, was er mag!!“ „James, ich meinte damit, du solltest dich mit deiner Mutter kurz schließen, ob er das schon wieder verträgt, du Trottel!“, lachte Sirius nur, schubste seinen Kumpel erneut in das Zimmer, in dem sein Patenkind sich gerade befand. „Hi du!“, lachte er im selben Moment, setzte sich zu Harry und zog diesen einfach in seine Arme. „Na, wenigstens siehst du nicht mehr aus, als würdest du sterben,“ strahlte er. Harry lächelte einfach nur, sah, wie sein Dad zeitgleich zu der Frau in dem Sessel ging, sie leicht schüttelte und somit weckte. Kurz darauf stand auch sie auf ein Mal da, musterte ihn, lächelte freundlich und fühlte seine Stirn. Seine Großmutter, erinnerte er sich dunkel. Nun, sie hatte die Augen seines Vaters, weiße Haare – und eine sonst frappante Ähnlichkeit zu Miss Weasley. Immer noch. Nanette musterte ihren Enkel, der endlich aufgewacht war und eher verwirrt um sich sah, nicht wirklich sicher, was er sah vermutlich. Aber immerhin hatte er das Schlimmste hinter sich, nun würde es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis ein weiterer Herumtreiber ihr Anwesen in Schrecken und Chaos versetzte und sie freute sich sogar darauf. Alles war besser, als die unheimliche Stille der letzten Jahre. Er sah auch etwas verängstigt aus, aber wie gesagt, die Wunden, von denen sie über einige noch nicht mal mit ihrem Sohn gesprochen hatte, hatten ihre ganz eigene Sprache gesprochen. Dann rief sie eine ihrer Elfen, orderte ein großes Frühstück und sagte ihr, sie sollte den Rest der Leute zusammen treiben, sie würden Alle im kleinen Salon essen, der für die Familie reserviert war. „James, hilf ihm, was über zu ziehen, lass ihn am besten vorher duschen, dann kommt in den kleinen Salon.“ James nickte, jagte Sirius lachend aus dem Raum und wartete, bis auch seine Mutter weg war, bevor er Harry auf half, wenig überrascht, dass der nicht sonderlich sicher auf den Beinen stand, half ihm ins Bad. „Du kannst dich in Ruhe duschen,“ erklärte er leise, strich über das immer noch zu warme Gesicht. „Danach bekommst du was zu Essen, in Ordnung?“ Harry nickte, ließ seinen Vater, wenn auch nicht wirklich gern, los. Noch immer hatte er Angst, dass der Traum sich verändern könnte, doch er zwang sich, sich auszuziehen. Er hatte eine Dusche wirklich nötig, fühlte sich vollkommen verklebt. Und, wie es sich für einen tollen Traum gehörte, warteten auch Klamotten auf ihn, als er aus der Dusche trat, Neue, nichts, da aussah, als würde es auseinander fallen, sondern ein frischer Schlafanzug in einfachen Farben. Gerade, als er fertig war, ging auch die Tür auf und sein Dad war wieder da, nahm ihn einfach hoch und trug ihn herum, bis sie in einen anderen Raum traten, in dem sich ein gedeckter Tisch befand und die Anderen. Sirius und Remus und der Mann, sein Großvater, seine Großmutter. Er wurde auf einen Stuhl gesetzt, zwischen seinem Dad, der sich auch setzte und Sirius, der fröhlich begonnen hatte, seinen Teller mit Pancakes zu füllen, die er noch großzügig mit Schokosoße eindeckte, so, wie Harry es liebte. Süß und fluffig. Für ihn eine seltene Köstlichkeit, die er meist nur hatte aus der Ferne bewundern dürfen. Er sah sich noch mal um, bevor er sich traute, mit der Gabel in den kleinen Turm zu pieksen und als dann immer noch niemand was sagte, begann er, glücklich zu essen. Hmmmm.... Nanette beobachtete, wie vorsichtig Harry sich umsah, bevor er sich endlich traute, zu essen und sie wusste, vermutlich musste man mit dem Jungen reden, aber das hatte wohl erst noch Zeit bis später. Im Moment sah sie zufrieden zu, wie der Junge überhaupt aß. Sie kannte auch Kinder, die das Essen dann verweigerten. Sie hatte so ziemlich Alles schon gesehen. Aber sie hatten Glück gehabt... Harry sah kaum auf, er war zu beschäftigt damit, weiter zu essen. Es war so lecker. Auch seine Tasse hatte sich, wie von Geisterhand, mit heißer Schokolade gefüllt. Allerdings schaffte er nicht Alles. Einige der Pancakes blieben auf dem Teller, bevor er sich wieder an seinen Dad kuschelte. Erst das Krachen, als die Tür, die offensichtlich geöffnet worden war, wieder in die Tür fiel, schreckte ihn auf. Was..?! Was taten denn Snape und Malfoy Senior hier?! Was hatten die inmitten einer Horde von Herumtreibern zu tun?! Am liebsten wäre er hinter einen Vorhang geflüchtet, doch sein Vater hielt ihn fest. Severus starrte um sich, sah, dass Alle, tatsächlich mal Alle, inklusive Dornröschen, sich am Frühstückstisch versammelt hatten. Auch, wenn Potter Junior wirkte, als könne er schon wieder schlafen, oder alternativ durch die Decke schießen. Lucius und er waren gerade erst gekommen, nachdem sie ihre Fracht beim Ministerium abgegeben hatten. Natürlich hatten sie es sich nicht nehmen lassen, zuzuhören, wie man Dumbledore all seiner Ämter enthoben hatte, inklusive des Postens als Direktor von Hogwarts, denn man könne da keinen Dieb oder einen derart wenig integeren Mann gebrauchen, der in Verdacht stand, etwas mit dem Mord an einer Frau zu tun zu haben, die nur ihr Kind hatte schützen wollen. „Guten Morgen,“ meldete Lucius sich schließlich ruhig zu Wort, grinste Sirius kurz an, bevor er ganz eintrat und auch Severus mit sich schubste, ihn auf einen der beiden freien Stühle schubste – den neben James Potter. Er lächelte, als er sah, dass Harry wach war, er war froh darum, er wusste nur zu gut, wie es war, Angst um sein Kind haben zu müssen. Seine Laune über das, was man dort gefunden hatte, wo Harry untergebracht gewesen war, schluckte er vorerst herunter. Er war immer noch entsetzt, aber der Grünäugige sah so schon aus, als würde er Angst haben, ihm noch mehr durch schlechte Laune zu machen, kam ihm irgendwie auch nicht richtig vor. James hob seine Augenbraue, nickte aber erst dem Blonden, dann Severus zu, der immer noch Probleme hatte, zuzugeben, was in der Vergangenheit geschehen war. Was er immer noch mit seiner unnachahmlichen Art überspielte, aber inzwischen hatte er Momente, in denen selbst er grinsen musste... Severus knurrte. Toll! Ausgerechnet Potter! Warum musste er neben Potter sitzen?! Er starrte James in Grund und Boden, nur, um auch ja keinen Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass er einen anderen Platz bevorzugt hätte, dann erst blickte er auf seinen momentanen Schüler. Nun, gesund aussehen war was Anderes, aber zumindest sah er besser aus. Hundemüde und mit Schokorand um den Mund, wie ein kleines Kind, aber immerhin nicht mehr halb tot. „Der da gehört ins Bett zurück,“ stellte er daher knapp fest. James sah wieder auf seinen Sohn, der sich, nach dem Schreck, wieder an ihn gekuschelt hatte und wirklich aussah, als könne er gleich wieder schlafen. Nun, es sprach nichts dagegen, ihn nachher mal für einige Minuten allein zu lassen, um einige Dinge mit Severus und Lucius zu besprechen und auch mit Sirius. Denn er hatte nicht vor, sein Leben zu vergeuden, nun, da er es wieder hatte. Er wollte da wieder weiter machen, wo er hatte aufhören müssen und er war sich ziemlich sicher, dass es Sirius nicht anders ging. Er wollte wieder als Auror arbeiten, er hatte seinen Job geliebt und jahrelang dafür trainiert, vor Allem waren Siri und er berühmt für ihre Fangrate und ihre Tricks gewesen, diese auch einzuhalten. Ja, wenn sie wieder zusammen arbeiten würden... und nun würde es ihm ein Leichtes sein, Remus in der Verwaltung des Ministeriums unter zu kriegen. Bei den Büchern, wo der Mann ohnehin am liebsten zu sein schien, irgendwie so was. Harry würde es verstehen und der Junge war ja kein Kleinkind mehr. Außerdem würde er bei seinen Großeltern sein und sicher die Ferien hier genießen können. Nicht zu vergessen, dass es auch noch galt, sein Händchen darin zu halten, wer nun Direktor von Hogwarts werden sollte. Er wollte die Schule sicher wissen, in die sein Sohn ging... „Ich bringe ihn gleich zurück ins Bett,“ gab er schließlich zurück, strich über Harrys Augen, die ihn müde ansahen. „Schlaf ruhig, ich trage dich nachher ins Bett...“ Harry kuschelte sich an seinen Vater, hielt sich an Diesem fest. Malfoy und Snape. Was machten die Beiden nur hier? Er verstand es nicht. Aber sie schienen wohl keine Gefahr zu sein und er war wieder sooo müde. Als die Hand über seine Augen strich, wehrte er sich nicht mehr gegen den aufkommenden Schlaf. Albus konnte es nicht fassen! Wie? Wo war der Fehler in seiner Berechnung gewesen?! Wie hatte Potter wieder auftauchen können! Der Idiot hätte sich schon vor Jahren umbringen müssen! Seine Mentalmagie machte immer Alles richtig! Und er hatte James Potter in den verdammten Selbstmord getrieben!! Aber nein, irgendein Idiot hatte dem Schwachkopf geholfen, das war die einzige Erklärung, die es gab. James Potter war wieder da. Voller Wut zerfetzte er die Zeitung in seinen Händen, bis von ihr kaum mehr übrig geblieben war, als fingernagelgroßes Papierkonfetti. Man hatte ihn als den Bösen hingestellt! Ihn, den Retter der Welt, ihn Träger des Merlinordens erster Klasse! Auf ein Mal schrien alle nach seinem Blut! Er konnte sich nirgends sehen lassen, ohne mit ekligen Dingen beworfen zu werden! Und seinen Orden hatte man ihm auch aberkannt! Selbst aus seiner Schule hatte man ihn geworfen, aus dem Wizgamont, da er eine Zumutung sei! Er hatte absolut keinen Einfluss mehr und Fudge diese undankbare Kröte hatte einfach Alles unterzeichnet! So lang hatte er seine Marionette ausgebaut, sie auf den Ministerstuhl gehoben, um es selbst leider zu haben und da kam ein dummer Malfoy daher und machte ihm alles kaputt, indem er diese Marionette für sich nutzte! Nicht zu vergessen, dass natürlich raus gekommen war, wie er Potter untergebracht hatte – beide Potters, um es noch schlimmer zu machen. Ja, man hasste ihn, nur weil er nun mal keine Kinder ausstehen konnte! Pah! Undankbare Gesellschaft! Er hatte nur getan, was er tun musste, um sein Ziel zu erreichen, so, wie es hunderte Andere auch taten! Und wie er hatte erwischt werden können, war ihm immer noch ein Rätsel! Es hätte schlicht nicht geschehen dürfen! Aber nein, sobald ein Potter in Irgendwas involviert war, musste alles schief gehen! Erst kam James Potter, der sich heimlich mit den Leuten anfreundete, die ihm spinnefeind hätten sein sollen und der sich nicht in das Mädchen verliebte, dass er für angebracht hielt, um eine Waffe zu erhalten, die seinen Zwecken angemessen schien, so, dass er Unmengen an Kraft hatte aufbringen müssen, um mit einigen Köpfen herum zu spielen und dann hatte er noch nicht mal den Anstand drauf zu gehen! Und um das dann noch zu toppen, kam dessen beschissener Sohn und zerstörte seinen Ruf, seine Karriere und seine politische Macht! Innerhalb eines Wimpernschlags! Von heut auf morgen stand er auf ein Mal mit nichts da! Ohne Geld, ohne Haus, ohne sein Eigentum, dass er sich in all den Jahren zusammengesammelt hatte! All seine starken, magischen Artefakte, seine wertvollen Bücher, seine Juwelen! Alles hatte man gepfändet! Nur.. weil er sich bei Leuten bedient hatte, die doch eh zu viel hatten und mit dem, was sie hatten, offensichtlich nichts anzufangen wussten! Diese Idioten hätten ein Recht auf die Krone und holten siesich nicht! Aber wehe, ein Anderer versuchte sein Glück, schon war der Aufstand groß! Aber er würde sein Ziel schon erreichen, das schwor Albus sich und dann würde er es sein, der in dem großen Potter-Anwesen hausen würde. Mit all dem Luxus, der ihm gebührte und mit sämtlichen, dann noch lebenden Potters, die ihm zu Diensten sein mussten! Genießerisch schloss Albus die Augen bei der Vorstellung, wie er Harry Potter vergewaltigen konnte, ihn mithilfe eines Trankes schwängern, um sicher zu gehen, dass er ewig leben und sein Werk fortexistieren würden, weit über seinen Tod hinaus. Und James Potter musste ihm die Stiefel lecken! Hässlich grinsend sah Albus aus dem Fenster der armseligen Hütte. Diese Schande, wieder hier sein zu müssen, war fast unerträglich. Das Haus, dass er doch geschworen hatte, nicht mehr zu betreten, das Haus, in dem er fast all seine Geschwister umgebracht hatte, da er, als der Jüngste, sonst kaum etwas von dem ohnehin geringen Erbe seiner bescheuerten Eltern gesehen hätte, die er, nach dem Tod von fast all seinen Geschwistern, auch beseitigt hatte. Oh, er würde seine Rache dafür bekommen, auch dafür, nun in dieser heruntergekommenen Hütte hausen zu müssen, ohne Möglichkeit, Geld zu bekommen, da niemand ihn mehr einstellen würde. Aber er würde andere Wege finden, es gab immer noch die, die ihm vollkommen ergeben waren und es wurde eben Zeit, härtere Seiten aufzuziehen und ein für allemal einige Dinge klar zu stellen.... Nanette lächelte etwas, als sie ihren Sohn an diesem Morgen sah. James trug wieder seine alte Aurorenuniform, die aber saß, wie angegossen, die Haare zurück gegelt, wieder der Schwarm aller Mädchen. Und glücklich. Darüber, wieder da weiter machen zu dürfen, wo er aufgehört hatte, zusammen mit Sirius, der auch fröhlich um James herum hüpfte, wie zwei überdrehte Kinder eben. Aber das war kein Wunder, man hatte Beiden fast dreizehn Jahre ihres Lebens weggenommen, die sie nun wieder bekommen hatten. Ihr Mann war seit einer Woche wieder im Wizgamont tätig, nur um sicher zu gehen, dass sich so etwas wie die Sache mit Dumbledore nicht wiederholen würde, denn je tiefer man grub, umso mehr Dreck wurde über diesen Mann, dem so viele verstaut hatten, ans Tageslicht geholt. Und die Beschuldigung, die schwärzesten der schwarzen Künste auszuüben waren noch die Geringsten davon. Es ging inzwischen auch um mehrfachen Mord und man suchte den Mann, der sich bisher einer Verhaftung entzogen hatte, aber leider ohne Erfolg. Aber nun würde es nur noch eine Frage der Zeit sein. Sirius und James zusammen, sie würden Denjenigen finden, der verletzt hatte, was ihnen am Meisten bedeutete. Gleich morgen zumindest. Heut wollten sie feiern. Harrys fünfzehnten Geburtstag. Den Kuchen hatte sie selbst gebacken, mit viel Schokolade und bunter Glasur, Geschenke stapelten sich, unter Anderem eine riesige Auswahl an Kleidung, die einem Jungen seines Alters und Standes angebracht war, sowie Bücher und ein neuer Zauberstab, da der alte von irgendwas verseucht gewesen war, laut einem Zauberstabmacher, dem Sebastian vertraute. Was ihr allerdings immer noch Sorgen bereitete, war, dass der Junge einfach nicht sprechen wollte. Zu Beginn, kurz nachdem Harry wieder zu sich gekommen war, war es niemandem aufgefallen, er war noch tagelang erschöpft und kaum wach gewesen. Aber inzwischen war fast ein Monat vergangen und er hatte immer noch nichts gesagt, aber Stimmbänder und Kehlkopf waren heil. Es lag allein an ihrem Enkel. Es war, als habe er Angst, zu sprechen, was dumm war, aber da spielte wieder die Vergangenheit mit rein, die sie nun kannten, nur eben nicht aus Harrys Sicht sondern aus Sicht der Menschen, die den armen Jungen so zugerichtet hatten. Noch immer sah Nanette die Wut in den Augen der Anderen, wenn sie sehen konnten, wie Harry zurückzuckte, wenn der Junge dachte, was falsch gemacht zu haben und sie hatten sich ausbedungen, bei einer Verurteilung die Strafe für alle drei bestimmen zu dürfen. Was sie sich ausdenken würden, wollte sie lieber gar nicht so genau wissen. Denn Sirius war nicht ganz umsonst Sohn einer reinblütigen, schwarzmagischen Familie, ihr Sohn hatte mindestens genauso viel Ideen, Leuten weh zu tun und Lucius Malfoy... erst Recht. Was sie herausgefunden hatte, war, dass James Lucius als zweiten Paten eingesetzt hatte, eben, um zu gewährleisten, dass Harry eine Familie haben würde, selbst, wenn ihm und ihnen etwas geschehen sollte. Aber nun gab es dieses Problem nicht mehr. Harry war hier bei ihnen, versorgt, wieder einigermaßen auf den Beinen und er würde sicher lernen, dass nun Alles wieder gut werden würde. Allerdings fand sie es übertrieben von James, sofort wieder zu arbeiten, sie hätte sich gewünscht, dass er zumindest noch bis zum Ende der Sommerferien warten würde. Für Harry, immerhin war ihr Sohn der Dreh und Angelpunkt für Harry, zumindest im Moment noch. Aber da kam James’ kindische Art eben wieder mal ein wenig durch. Sie würde eben auf ihren Enkel achten müssen. Denn auch Remus würde am nächsten Tag zu arbeiten beginnen. Nun ja, immerhin würden Lucius und Severus wohl regelmäßig vorbei sehen. Heut wollte der Blonde auch seinen Sohn mitbringen, einfach, damit Harry einen Gleichaltrigen zum Feiern hatte. Zwar war Harry auch mit dem Weasleyjungen befreundet, aber Nanette hatte einfach Angst, dass es zu viel werden würde und es stand zu befürchten, dass die Freundschaft nicht echt war, sondern unter Dumbledores Einfluss entstanden sein könnte. Sie wollte erst Klarheit bevor sie ihren Enkel solchen Dingen aussetzen würde, der Junge war so schon nicht sonderlich beieinander. „Ich freu mich schon, wieder der Dorn im Hintern von Kingsley zu sein!“, grinste James, klatschte mit Sirius ab, bevor er wieder aus der Uniform schlüpfte und normale Sachen überzog. Das heut war nur eine Anprobe gewesen, morgen, ja, morgen würde es losgehen. Er war jetzt schon aufgeregt und konnte es kaum abwarten. Mit Harry hatte er schon geredet. Natürlich brauchte sein Sohn ihn und er würde auch da sein, aber er war auch schon ein Teenager und James brauchte einfach eine Beschäftigung, er war nicht zum Hausmütterchen geschaffen, so wenig wie Sirius. Und Harry hatte gesagt, dass es in Ordnung war. Na ja, er hatte eben genickt, aber das war auch in Ordnung. Er hoffte, dass Harry bald wieder sprechen würde, aber er war sich sicher, dass dem so sein würde. Harry war ein starker Junge. Die missbilligenden Blicke der Anderen, das er mit dem Arbeiten nicht noch wartete, ignorierte er. So war er eben und sein Kleiner war nicht allein, sondern bei seiner Großmutter, die nichts lieber tat, als ihn zu betüddeln. „Ja,“ grinste Sirius. „Es ist zu toll, wie die immer alle vor mir zurückzucken, weil sie nicht wissen, ob Azkaban mich irre gemacht hat, oder nicht!“ „He, du warst schon vorher irre,“ lachte James nur. „Also viel mehr kann gar nicht passieren! Oh, das wird herrlich...“ „...und all die bösen Buben...“ „...werden endlich mal wieder so richtig das Fürchten lernen!“, beendete James den Satz. Auch um den dunklen Lord, der immer heftigere Attacken zu führen schien, machte er sich da wenig Sorgen, er war stark und er kannte jeden noch so dummen Trick. Er würde Voldy-Moldy schon so richtig in den Hintern treten! Der würde seinen Sohn nicht mehr bedrohen! Und sicher ließ er nicht zu, dass ein gerade Fünfzehnjähriger in einen Krieg gezogen wurde! Sein Junge war kein Krieger! Das war sein Job, er war Harrys Vater, er würde ihn schützen und dass beinhaltete nun mal einen mehr oder weniger großen Kreuzzug. Dumm war nur, dass Severus und Lucius mit dem Trank, der ihre blockierten Erinnerungen frei gesetzt hatte, vieles vergessen hatten über ihren Lord und auch nicht mehr gerufen worden waren. Selbst das Mal war auf mysteriöse Weise spurlos verschwunden. Nun, aber dem Geheimnis konnte er auch später noch auf die Schliche kommen. Erst mal wollte er Harry wecken und ihn zu seinen Geschenken bringen, Lucius, sein Sohn und Severus waren sicher auch bald da. Es sollte nur eine kleine, aber eben eine schöne Feier werden. Harry konnte mit seinen Freunden gern noch mal eine Party haben, aber, was auch ihn etwas irritierte, bisher hatte sich kein Weasley hier gemeldet und mit mehreren von denen war sein Sohn ja angeblich befreundet und auch von dieser muggelgeborenen Hexe hatte er nichts gehört oder gesehen. Nun, er konnte ja mal Arthur fragen, was bitte los war. Nun aber ging er erst mal grinsend die Treppe nach oben. Er wollte mit Harry reden, ihn vielleicht doch noch zum Sprechen bewegen. Vor der Zimmertür atmete er noch ein Mal tief durch, dann trat James ein. Leise lief er zu Harrys Bett, während er mit einer leichten Bewegung seiner Hand die Vorhänge öffnete, um das Licht einzulassen. Er hatte herausgefunden, das Harry nicht mehr schlief, wenn es hell wurde und stattdessen orientierungslos herum irrte auf der Suche nach der Küche, in der er für seine Verwandten immer das Frühstück hatte zubereiten müssen. Lächelnd setzte er sich ans Bett, sah seinen Sohn an, der praktisch sofort begann, sich zu regen, strich über dessen Wange, wartete, bis der erst mal irritierte Blick auf ihn fiel. „Guten Morgen,“ sprach er leise, beugte sich herunter und küsste Harry auf die Stirn. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag...“ Wie immer wachte Harry abrupt auf, als das Licht in sein Zimmer fiel, in blinder Panik, verschlafen zu haben, aber da war eine Hand, die ihn auf der Matratze hielt, bis er seine Umgebung erkannte. Zu Hause, sagte er sich selbst immer wieder. Familie, sein Dad. Er träumte immer noch diesen tollen Traum, es war Alles gut. Allerdings sah er überrascht auf, als sein Dad zu ihm sprach. Was? Geburtstag? James lachte, als er diesen verwirrten Blick sah, strich über Harrys weiche, wirre Haare. „Du hast heut Geburtstag – du bist das einzige Kind, das ich kenne, dass seinen Geburtstag vergisst! Komm schon! Geburtstagsfrühstück ist fertig!“ Geburtstag... und er wurde gefeiert. Nicht nur heimliche Eulen, die um Mitternacht verstohlen an sein Fenster klopften, um ein kleines Briefchen zu überbringen, keine Heimlichkeiten, sondern... das ganze Programm... Aber... Eulen. Er hatte keine Eule gehört oder gesehen und er hatte einen leichten Schlaf, er wäre aufgewacht! Hedwig.. ob es ihr gut ging? Er hatte sie gebeten, sich in Sicherheit zu bringen, Irgendwo hin, wo sie den Sommer verbringen konnte... wo sie wohl steckte...? James sah zum Fenster, folgte dem Blick seines Sohnes, um zu sehen, ob da was war, aber er sah nichts. „Komm,“ lächelte er, streckte seine Hand aus. „Es wird Zeit, dich anzuziehen...“ Es wird Zeit.... Das waren die Worte, die immer einen Traum geendeten! Ohne nachzudenken, klammerte er sich an seinen Dad, er wollte nicht aufwachen! Er merkte, wie seine Tränen aus den Augen schossen. Man durfte ihm doch nicht seinen Geburtstag so versauen! Nicht auch noch das! Er wollte in diesem Traum bleiben! „Harry?“, fragte James verwirrt, während er sich wirklich überlegte, was er nun schon wieder falsch gemacht hatte und warum sein Sohn weinte. „Harry, sprich mit mir, bitte! Ich weiß, dass du es kannst, du musst mir sagen, was nicht stimmt, sonst kann ich dir nicht helfen!“ Was ihn aber wirklich irritierte, war, dass Harry noch nicht mal beim Weinen einen Ton von sich gab. Das hatte er nur ein einziges Mal getan – als er halbtot um Flur gelegen hatte. Nun schüttelte Harry erst recht wie wild seinen Kopf. Wenn er redete, es... würde nur Alles kaputt machen! Vernon hatte ihn geschlagen, wenn er seinen Mund aufmachte, Snape begann immer, gemeine Dinge zu sagen und Träume... sie endeten, wenn man nicht still war! Er wollte nicht reden! „Doch,“ gab James ruhig zurück, strich über die Seiten seines aufgebrachten Sohnes. „Ich will, dass du mit mir redest und mir sagst, warum du bisher kein Wort gesprochen hast. Zwing mich bitte nicht dazu, von Severus Wahrheitsserum zu holen, um dich so zum Reden zu bringen..“ Er wusste, das war wirklich unfair und er wusste auch, er würde es nicht durchziehen, aber etwas Anderes fiel ihm in dem Moment einfach nicht ein. Er musste doch Irgendwas tun! Entsetzt versteifte Harry sich, starrte seinen Vater an. „Nein!“, noch bevor er es verhindern konnte, war das Wort raus. Automatisch schlug er die Hand vor den Mund, wartete entsetzt darauf, dass die Welt um ihn herum zusammen stürzte, doch nichts dergleichen geschah, keine Erschütterung, kein Aufwachen, er war immer noch da... „Ah, also sprechen kannst du,“ grinste James nur. „Und weißt du was, als du ein Jahr alt warst, war genau das auch dein erstes Wort...“ Er strich über Harrys Haare. „Und nun, da wir geklärt haben, dass du sprechen kannst – warum hast du es bisher nicht getan?“ Harry krallte sich nur noch mehr an seinen Vater, sah sich immer wieder hektisch um, aber immer noch änderte sich nichts, alles blieb, wo es war. „Traum...“, flüsterte er. „Alles... ist weg, wenn... man redet...“ „Was?“, fragte James, nicht so genau wissen, ob er erschüttert oder verwirrt sein sollte, sich aber dann für dass Erste entscheidend. „Harry, denkst du etwa, dass das hier ein Traum ist?!“ Er hob Harrys Kopf an, wischte dessen Tränen weg. „In Träumen ist man nicht krank,“ versuchte er zu erklären. „Das, was passiert ist, war kein Traum! Ich bin hier, ich lebe und du lebst hier, niemand wird dir das wieder wegnehmen! Wir alle achten auf dich! Sogar Severus, auch, wenn er grummelig ist ohne Ende! Aber das passiert eben, wenn man unter konstantem Sexentzug leidet...“ Er strahlte regelrecht, als er sah, dass Harry trotz allem grinsen musste, bei diesem letzten Satz. „So, und nachdem wir das geklärt haben, kannst du aufhören, den Stummen zu spielen,“ grinste James und wuschelte durch Harrys Haare. „Die Anderen würden nämlich auch gern mit dir reden – ganz normal sozusagen...“ „Sind... Briefe gekommen?“, fragte Harry leise, etwas ängstlich. Aber noch immer brach nicht Alles in sich zusammen: Wie konnte dass sein?! Wie konnte das alles kein Traum sein!? Wie hatte sein Vater überlebt?! „Hmmm?“, James runzelte die Stirn. „Ich glaub schon, deine Großmutter wird sie unten haben, Eulen geben hier ihre Post in einem bestimmten Zimmer an Hauselfen weiter, die legen Alles auf ein Tablett, wo man es sich dann holen kann. Kannst ja gucken – sobald du dich angezogen hast...“ Er wischte die letzten Tränenspuren weg. „Also los, mach dich ab ins Bad!“ Dieses Mal gab Harry nach, er stieg langsam aus dem Bett, lief dann ins Bad. Er musste sich immer noch etwas langsam bewegen, weil ihm leicht schwindlig wurde, aber sonst ging es ihm, in seinen eigenen Augen, wieder wirklich gut. Das Essen war toll, er konnte immer zu Irgendwem gehen und.. wenn es kein Traum war... hatte er die beste Oma der Welt. Rasch wusch er sich, bis man nicht mehr sah, dass er geheult hatte, wie ein kleines Kind. As er wieder raus kam, stand sein Dad schon da, lächelte in an und führte ihn entschieden die Treppe herab, wo er, zu seinem Erstaunen, nicht nur von Sirius, seinen Großeltern und Remus begrüßt wurde, sondern auch von Lucius und Severus, die in letzter Zeit immer wieder mal da gewesen waren. Was ihn aber wirklich irritierte, war Draco, der auch in einer Ecke stand und ihn musterte, sich selbst offensichtlich nicht ganz sicher, was er tun sollte. Nanette musterte ihren Enkel, der sich zum Tisch führen ließ und auch die Kerzen ausblies, die Augen geschlossen, während er sich etwas wünschte. Was es wohl war? Sie lächelte, als der Blick sich zu ihr wandte, während er sich auf seinen Platz setzte, zwischen Sirius und seinem Vater, wo er sich am sichersten zu fühlen schien, während die ersten Stücke Kuchen, zu einem extrem gesunden Frühstück, verteilt wurden. Aber heute durfte das ruhig mal sein. Harry wirkte anders, als sonst, nicht mehr so teilnahmslos. Sondern so, als habe er endlich eingesehen, dass er gefahrlos aus seinem Schneckenhaus kriechen konnte. Nach dem Essen spielte Harry sogar mit den Anderen und zu ihrer großen Überraschung antwortete er auf Fragen, freute sich laut über seine Geschenke. Es sah so aus, als habe ihr Sohn doch noch die richtigen Worte gefunden... 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