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Gladiator

Ein Halbdämon und das Imperium
von

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Jagdbeginn

Man sollte einen Gegner nie unterschätzen...
 


 

15. Jagdbeginn
 

Senator Naraku saß durchaus zufrieden mit seinem Tagewerk in seinem Büro, als Kagura hereinkam und höflich abwartend an der Tür stehen blieb. So musterte er seine Tochter: „Was hast du erreichen können?“

„Ich bekam keine Audienz bei Sesshoumaru, da er mit seinem Halbbruder in den Thermen war, aber später eine bei Inuyasha. Ich konnte ihm die Süßigkeiten dalassen.“

„Hat er etwas davon gegessen?“

„Nein, aber er stellte sie offen auf seinen Tisch. – Ist das…ist da Gift darin?“

„Du stellst zu viele Fragen. Geh auf dein Zimmer.“

„Ja.“ Sie befolgte eilig die Anweisung. Er konnte sehr unangenehm werden, wenn ihm seine Töchter oder auch Bedienstete nicht gehorchten.

So blieb der Senator allein zurück, nachdenklich ein Glas Rotwein in der Hand schwenkend. Wenn Inuyasha von den Süßigkeiten aß, würde er leichte Magenschmerzen bekommen, nichts Arges und nur vorübergehend, aber eine erste Andeutung für Diener und Hofärzte, dass er nicht ganz gesund sei. Und natürlich für den Imperator selbst. Kagura sollte ihm dann noch einmal welche bringen, ehe es Mukotsu gelungen war, sich in der Palastküche nach einer Gelegenheit umzusehen, wie man Gift in das gewöhnliche Essen schmuggeln konnte. Er sah auf, als ein Mann hereinkam und sich eilig tief verneigte. Er erkannte in ihm einen seiner Spione aus dem Palast. War es etwa schon soweit? „Nun?“

„Du wolltest benachrichtigt werden, Senator, wenn sich etwas Ungewöhnliches ergibt.“

„Ist etwas mit einem Sohn des Imperators?“

„Äh…nein, Senator. Nur der Imperator selbst…Gewöhnlich gibt er nach Einbruch der Dunkelheit keine Audienzen mehr, aber nun ließ er Menschen und Dämonen zu sich kommen. Einen medicus, einen Mönch und einen Dämon, ja.“

Einen medicus? Hatte Inuyasha etwa die Süßigkeiten seinem Vater geschenkt? Das wäre eine unerwartete Wende. „So fühlt sich der Imperator nicht wohl?“ Das wäre ja fast noch schöner, würde aber sehr sorgfältiges Nachdenken erfordern.

„Ich weiß es nicht. Außerdem wurde ein Bote nach Avenna abgesandt.“

Avenna? Naraku richtete sich alarmiert auf: „Weißt du, was los ist?“

„Nein, Senator. Ich weiß nur, dass der medicus und der Mönch zu den Dämonenjägern gehören.“

Und die waren stets äußerst loyal zum Imperator. Avenna – das mochte Zufall sein, aber… „Was konntest du noch in Erfahrung bringen?“

„Ich weiß nur noch, dass der Thronfolger Prätorianer zu sich beorderte, die Akten mitbrachten.“

„Gut.“ Man sollte Unregelmäßigkeiten seiner Gegner stets beachten. Es war ungewöhnlich, dass sich der Thronfolger um Prätorianerangelegenheiten kümmerte und es war ungewöhnlich, dass der Imperator so späte Audienzen gab, noch dazu Dämonenjägern. Dazu ein Bote nach Avenna, von allen Orten des Imperiums….Er klatschte. Dem eintretenden Diener befahl er: „Bankotsu soll kommen, mit der Belohnung für einen aufmerksamen Mann.“

„Oh, danke, Senator.“ Der Spion war glücklich.

Naraku dachte weiter nach, während sie schweigend warteten. Als der Anführer der sieben Krieger hereintrat, nickte er: „Er.“

Ohne weiteres Wort drehte sich Bankotsu um, bereits sein Schwert in der Hand und stach zu.

„Was…?“ brachte der Spion nur noch hervor, ehe er zusammenbrach.

Der Krieger zog die Klinge zurück und schob sie ein: „Neue Befehle?“ erkundigte er sich gleichmütig.

„Ja. – Wir reisen, nachdem ihr noch eine Kleinigkeit erledigt habt, in mein Landhaus in den Bergen.“ Es lag so günstig, dass man sehen konnte, wer sich näherte – und nicht weit weg war eine Hafenstadt, in der sein eigenes Schiff auf ihn wartete. Bis es freilich auslaufen konnte, waren sicher noch ein paar Dinge zu erledigen, musste Zeit vergehen. Vorsicht war stets der bessere Teil der Tapferkeit. Avenna, Prätorianer und Dämonenjäger – nein, das war keine Kombination, die er sonderlich schätzte. Hatte ihn die domina verraten? Eigentlich war nicht davon auszugehen, aber wer wusste, was passiert war. Er bemerkte, dass ihn Bankotsu musterte und bemühte sich, seine Besorgnis zu verbergen: „Eure Befehle führt ihr unverzüglich aus. Hör zu.“
 

Kouga eilte nach Hause, nachdem er dem Imperator höchstselbst berichtet hatte, dass es ein Attentat auf den munus gegeben hatte. Dieser hatte ihm befohlen, der Senatorin mitzuteilen, dass sich der Herrscher selbst um die Angelegenheit kümmern werde und auch auszurichten, dass Senator Naraku nichts gegen ihre Familie unternehmen könne, da er wohl bereits bei Tagesanbruch verhaftet werde.

Der schnelle Wolf erstarrte, als er den Hof betrat. Blutgeruch…Was war geschehen?

Er erkannte die beiden Gladiatoren, die vor Kagomes Fenster Wache gestanden hatten auf dem Boden, schwerverletzt oder gar tot: „Marcus! Goku!“ Er bückte sich: „Was ist nur passiert?“ Marcus war tot, aber Goku schien noch zu leben, obwohl sich ein scharfer Schnitt durch seine Kehle zog.

„Die…die oben sind auch tot, “ brachte jemand neben ihm hervor.

Er richtete sich auf: „Shippou! Was ist mit Kagome und der Senatorin?“

„Die Senatorin ist in ihrem Zimmer, die Diener versuchen sie zu wecken...sie…sie ist wohl bewusstlos, “ erklärte der Fuchsjunge mehr als aufgeregt: „Kagome ist verschwunden und die Männer vor der Tür….“

„Ein Überfall? Aber wer kann es gewagt haben… - Shippou, ich bleibe hier und sehe zu, dass ich herausbekomme, was genau passiert ist. Du rennst in den Palast und gehst zu Inuyasha und sagst ihm, was geschehen ist.“

„Und du meinst, das geht?“ fragte der kleine Fuchsdämon zweifelnd: „Ich meine, er ist nur ein halber Dämon aber doch der Sohn des Imperators…“

„Wenn dich wer aufhalten will, sage, du kommst im Auftrag von Senatorin Higurashi. Los jetzt! Kagomes Leben könnte davon abhängen!“ Er musste zusehen, dass zumindest seine überlebenden Kollegen in ärztliche Behandlung kamen. Und natürlich, wie es der Senatorin ging. Immerhin schien sie noch am Leben zu sein.
 

Als Shippou vollkommen erschöpft Inuyasha Bericht erstattete, kam keine Antwort. Überrascht richtete sich der kleine Fuchs auf. Machte der sich denn gar keine Sorgen um Kagome? Er schon. Ganz schreckliche. Sie und die Senatorin waren so nett zu ihm gewesen und…

Imperatorensohn hin oder her, das würde er ihm sagen, jetzt sofort und…

Dann erschrak er jedoch, als er den Ausdruck in den Augen des Halbdämons sah. So musste es aussehen, wenn man dem Tod persönlich gegenüberstand.

Aber die Stimme war ruhig: „Naraku. – Kohaku, ich brauche sofort zehn Prätorianer, die mit mir kommen. Und Shippou soll meinem…dem Imperator Bericht erstatten. Dieser Mistkerl von Senator muss mitbekommen haben, dass wir ihm auf die Schliche gekommen sind.“
 

So war der zweite Sohn des Imperators nur eine halbe Stunde nach Kougas Eintreffen am Haus der Senatorin. Erschüttert sah er, dass drei seiner ehemaligen Kollegen bei dem Überfall umgebracht worden waren, Marcus, Tino und Minari. Sie waren in den Vorraum des Hauses gelegt worden. Unwillkürlich fasste der Halbdämon an den Griff seines Schwertes. Sie waren nett zu ihm gewesen, hatten ihn aufgenommen, als Freund behandelt…

Kouga kam zu ihm: „Sie hatten keine Chance. Offenbar waren die Angreifer professionelle Krieger. Vielleicht Dämonen. Goku lebt noch, wie auch immer. Er hat die Kehle durchgeschnitten. Ein medicus ist bei ihm.“

Immerhin etwas: „Sie waren vermutlich sieben Krieger.“

„Woher willst du das wissen? – Die Senatorin erholt sich, aber Kagome wurde entführt.“

„Ja, Naraku muss mitbekommen haben, dass es ihm an den Kragen gehen soll. Der Mistkerl hat anscheinend verdammt gute Spione. Dann ist er sicher nicht mehr zuhause. Er hat ein Landhaus, sagte mir…mir Sesshoumaru zuvor, in den Bergen, nahe der Hafenstadt Aisto. Bestimmt hat er sich erst einmal dort verkrochen. Den schnapp ich mir.“

„Äh…Inuyasha, ich meine, du magst der Sohn des Imperators sein, aber ein Senator...“ Senatoren standen unter besonderem Schutz und gesondertem Recht, das wusste doch jeder.

„Ja, schon klar, das darf nur der Imperator selbst. Ich hole mir schon noch die Vollmacht. Und du sieh zu, dass du in den Süden nach Cuma kommst, so rasch es geht.“

„Wieso das denn? Willst du Kagome allein retten, um bei ihr besser dazustehen?“ fauchte der Wolfsdämon sofort.

Inuyasha zwang sich zur Ruhe, statt den Anderen niederzuschlagen, wie er es am liebsten getan hätte. Nur für Kagome: „Sei doch kein solcher Volltrottel, Kouga. Naraku weiß vermutlich, dass er aufgeflogen ist und hat darum Kagome entführt, wohl, um die Senatorin zu…ja, zu verletzen. Und er sagte doch, dass er Souta umbringen will, also hat er sicher einen Mann dorthin geschickt. Du bist der Einzige, der schnell genug ist, den einzuholen und Souta zu beschützen, klar?“

Der schnelle Wolf nickte nur. Nie zuvor hatte er erlebt, dass der Halbdämon derart rasch und geschickt nachdachte, ein sicheres Indiz, wie nahe ihm das Ganze ging. „Klar. Nur: wie sehen die Sieben aus?“

Inuyasha lieferte eine hastige Beschreibung, und Kouga erwiderte: „Wenn ich einen von denen unterwegs sehe, lege ich ihn zur Not um, ehe ich weiterlaufe. Verlass dich auf mich.“

Als er losrannte hörte er gerade noch, wie der Sohn des Imperators den Prätorianern den Befehl gab, die Senatorin in den Palast zu bringen und zu beschützen.
 

Inuyasha raste buchstäblich zurück und forderte mehr als er um Audienz bat. Allerdings war auch den dortigen Sekretären schon aufgefallen, dass etwas Ungewöhnliches im Gange war und sie ließen ihn ohne weiteres durch.

Zu seiner gelinden Überraschung war sein Halbbruder ebenfalls anwesend, wohl mitten in einem Bericht, aber das war ihm in diesem Moment gleich: „Naraku hat Kagome, die Senatorin ist vergiftet, bewusstlos“, brachte er hervor.

Der Imperator richtete sich etwas auf: „Dieser kleine Fuchs informierte mich bereits. Hole Luft und dann möchte ich weiteren Bericht.“

Inuyasha versuchte, seinen Atem zu beruhigen, und dennoch zu erzählen, da er das Gefühl hatte, die Zeit würde drängen: „Kouga…Kouga kam gerade zurück und fand unsere…seine Kollegen ermordet. Die Senatorin wurde wohl vergiftet und Kagome ist verschwunden. Ich…ich habe Befehl erteilt, dass Prätorianer die Senatorin herbringen und bewachen, Kouga habe ich nach Süden geschickt, um Souta zu beschützen. Und ich werde mir diesen Mistkerl von Naraku höchstpersönlich schnappen, Senator hin oder her, wenn ich nur deine Erlaubnis bekomme, Vater.“

„So eifrig?“ In der Stimme des Thronfolgers lag gewisser Spott.

Der jüngere Halbbruder funkelte ihn an. Ohne weiter nachzudenken entfuhr es ihm: „Dann stell dir einfach mal vor, dass dieser ach so wichtige Senator Rin hätte!“

Sesshoumaru stellte sich das kleine Mädchen ungern auch nur außerhalb seiner Zimmer oder seiner Nähe vor, aber er verstand seltsamerweise, was der Andere meinte, ein neues Gefühl für ihn selbst. So bestand seine einzige Reaktion in einem Hochziehen einer Augenbraue, ein stummer Tadel des unhöfischen Benehmens.

Der Imperator nickte dagegen nur: „Weißt du, wohin er ist?“

„Sesshoumaru erwähnte da etwas von einem Landhaus, in der Nähe von Aisto. Das ist ein Hafen…“ Er brach ab. Vater wusste sicher, wo welcher Ort in seinem Reich lag.

Dieser zog ein wenig die Augenbrauen zusammen: „Aisto ja. Und dort liegt, wenn ich mich recht entsinne, ein Schiff vor Anker, das ihm gehört. Zwar sind einige Vorbereitungen nötig, aber das könnte bereits morgen früh auslaufen. Wir sollten keine Zeit verschwenden. – Myouga!“

Der kleine Flohgeistkanzler hüpfte zur Überraschung der beiden Söhne aus dem Fellmantel des Imperators: „Herr?“

„Eine Vollmacht für Inuyasha, um Senator Naraku verhaften zu können und ein Befehl an Scipio, den Anführer der Palastwachen. Er soll dafür sorgen, dass Senatorin Higurashi in ärztliche Behandlung kommt und bewacht wird, das Gleiche gilt für ihren Sohn, falls Kouga ihn herbringt. Und einen Durchsuchungsbefehl für das Haus des Senators in dieser Stadt für die Prätorianer.“

Während Myouga schon forteilte, sah der Thronfolger ein wenig überrascht zu seinem Vater: „Nur einen Durchsuchungsbefehl? Was ist mit Kagura und Kanna?“

„Glaubst du wirklich, dass der Senator seinen Töchtern seine Pläne auch nur erzählt hat?“

„Sie sind dann aber die Töchter eines Verbrechers, eines Mörders und Verräters.“

„Ja. Und? – Mein Sohn, ein Herrscher sollte stets darauf achten, nicht gehasst zu werden.“

„Das mag sein, aber mit Freundlichkeiten bleibt man nicht lange Herrscher, nicht wahr?“

„Ich sagte ja nicht, dass man geliebt werden sollte, das wird kaum gelingen, da hast du Recht. Aber man kann auch respektiert werden, ohne sich verhasst zu machen. – Sieh: Naraku hat wohl Verbrechen begangen und wird dafür vermutlich mit dem Tode bestraft. Jedem im Imperium wird klar sein, dass das eine logische Folge seiner Taten ist. Und sie werden dieses Urteil akzeptieren, ja, daraus schließen, dass sie selbst vorsichtig sein sollten. Aber Kagura und Kanna haben nichts getan, außer vielleicht Befehle ihres Vaters ausgeführt, was sie als Töchter mussten, wie du weißt. Würde ich sie nun verhaften, bestrafen, ihr Vermögen einziehen, würden das viele als Unrecht empfinden, als meinen Versuch, mich an ihrem Unglück zu bereichern. Und nach einigen solchen Vorfällen würden Dämonen und Menschen beginnen mich zu hassen. Dies wiederum könnte eine fremde Macht nutzen, sie zu unterstützen.“

Sesshoumaru neigte schweigend den Kopf, da er die Lektion akzeptierte. Zu lange und erfolgreich herrschte sein Vater schon.

Inuyasha hatte ebenfalls interessiert zugehört und erkundigte sich jetzt nur: „Was planst du denn mit den Beiden?“

„Ich werde sie der domina anvertrauen, damit sie passende Ehemänner für sie findet. Mit dem Erbe der beiden werden sich sicher Bewerber finden.“

Ein Sekretär kam herein und verneigte sich: „Die Vollmacht für Inuyasha-sama…“

„Gib sie ihm“, befahl der Imperator: „Und, Inuyasha: dies ist eine Vollmacht, ihn zu verhaften. Nicht, ihn zu töten.“

„Ich weiß. Ich werde zusehen, dass ich ihn lebend einfange. Danke.“ Der Halbdämon nahm die Rolle und schob sie in sein Gewand: „Ich werde ihn nur umbringen, wenn ich Kagome nicht anders retten kann. Immerhin müsste er noch einige Krieger bei sich haben. Darf ich Prätorianer mitnehmen?“

„Nein“, kam die überraschende Antwort des Thronfolgers. Da ihn Vater und Halbbruder gleichermaßen irritiert ansahen, fuhr er fort: „Sie sind zu langsam, bis sie alarmiert wurden und ausrücken. Sie können nachkommen. Ich gehe sofort mit dir.“ Aus zwei Gründen. Zum einen würde Inuyasha nicht allein als der Held dastehen, womöglich Vaters Anerkennung allein ernten, zum zweiten…ja, der hatte Recht gehabt. Wenn er sich ausmalte, dass Rin irgendwo von sieben Kriegern im Auftrag dieses Naraku entführt worden wäre…Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er sich vorstellen, wie es in einem anderen aussehen mochte.

„Äh, danke“, war alles, was Inuyasha hervorbrachte. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Sesshoumaru war irgendwie doch ein lieber Kerl, so kühl er auch immer wirkte.

„Dann geht“, meinte der Imperator erfreut, dass sich seine beiden Söhne so gut zu verstehen schienen: „Ich werde euch die Prätorianer hinterher senden, die hier nicht mehr benötigt werden, sobald ich neue Berichte habe. Viel Erfolg.“
 

Kouga war nur ein Wirbelwind, als er die nächtliche, leere Landstrasse in Richtung Süden rannte. Hoffentlich war Inuyasha in der Lage, Kagome zu retten. Aber nun gut, er war der Sohn des Imperators, da würde ihm sein Vater doch sicher auch ein paar Dämonenkrieger mitgeben, Prätorianer oder die Palastwachen. Das würde schon gut gehen, hoffentlich. Immerhin konnte er sicher sein, dass der halbe Hund ebenso sehr an ihrem Wohlergehen interessiert war, wie er selbst.

Jedenfalls sollte er zusehen, dass er auch nicht versagte und Souta rechtzeitig fand. Der Sohn der Senatorin war ja in der Militärschule von Cuma und man sollte eigentlich annehmen, dass er da sicher wäre. Aber der Überfall auf das Haus der Senatorin und der Tod dreier seiner Kollegen, ja, Freunde hatte nur zu gut bewiesen, mit welchem Gegner sie es hier zu tun hatten. Naraku war anscheinend nicht nur skrupellos, sondern auch in der Lage gewesen, sich äußerst fähige Kämpfer zu besorgen.

Er erkannte vor sich eine riesige Gestalt, die wie er selbst nach Süden eilte. Das war ja geradezu ein Gigant. Ob das einer der sieben Krieger war? Inuyasha hatte in seiner Kurzbeschreibung erwähnt, dass einer von ihnen ein Mann von massiger und großer Form war. So wurde er selbst etwas langsamer, um den Anderen zwar einzuholen, aber doch zu mustern. Bewaffnet war er…Und um diese Nachtzeit hatte kaum jemand etwas auf der Landstrasse verloren.

„Na, Befehl von Senator Naraku?“ fragte er daher.

Der andere fuhr herum: „Was?“

„Wie heißt du denn?“ Kouga wollte sich keinen Fehler leisten. Er stünde ja gegenüber dem Halbdämonen fein da, wenn er es nicht schaffen würde, einen der sieben Krieger daran zu hindern, Souta zu vergiften oder sonst wie umzubringen. Abgesehen natürlich davon, dass Kagome ihn sicher verachten würde, würde er zulassen, dass ihrem Bruder etwas zustieß.

„Kyoukotsu. Hast du einen anderen Befehl für mich?“

„Ich bin Kouga. Und dein Weg endet hier.“ Inuyasha hatte ja gesagt, er kenne die Namen der Krieger nicht, aber sie würden alle auf – kotsu enden, wohl Kampfnamen, die sie angenommen hatten.

Der Riese lächelte ein wenig: „So lebhaft? Du hast wohl keine Ahnung, mit wem du es hier zu tun hast.“

Seine Hand, die fast ebenso groß war wie der Kopf des Wolfdämons, schoss vor. Kouga entkam dem Schlag mit einem weiten Satz seitwärts, wendete jedoch noch in der Landung und sprang seinem Widersacher entgegen, um ihm einen gewaltigen Tritt gegen den Brustkorb zu versetzen. Kyoukotsu taumelte zurück und stürzte zu Boden, rollte sich jedoch mit einer für solch einen massigen Mann erstaunlichen Geschwindigkeit ab.

„Nicht schlecht, Wolf, “ sagte er: „Aber das wird dich kaum retten.“

„Du bist kein Dämon aber irgendwie auch kein Mensch…“

„Du hast Probleme, so kurz vor deinem Ende.“ Erneut versuchte er, den deutlich Kleineren zu treffen.

Kouga sprang beiseite, bemerkte gerade noch, dass es sich um eine Finte gehandelt hatte und sich die schreckliche Hand hinter ihm befand. Mit einem gewaltigen Satz sprang er vorwärts, über die Schulter Kyoukotsus, der seinen Schlag nicht mehr stoppen konnte und sich selbst ins Gesicht traf.

„Wo haust du denn hin?“ fragte der Wolf spöttisch.

Ein grimmiges Knurren war zu hören, als der Krieger herumfuhr, wutentbrannt erneut zuschlug. Genau das hatte Kouga erreichen wollen: blinder Zorn schadete nur. Wäre er nur der Gladiator, der vorherbestimmte Duelle kämpfte, hätte er hier kaum einen Blumentopf gewonnen. Aber er war ein Wolfsdämon, wie alle seines Stammes seit Kindertagen in Kämpfen ausgebildet, hatte im Heer des Imperators Kriege durchgefochten und diese Erfahrung kam ihm nun zugute.

„Du wirst Souta nicht töten…“ sagte er, als er hinter seinen Gegner sprang, einen Arm unter dessen Achsel durchschob, um das Genick des Riesen zu umklammern.

„Das macht doch sowieso der medicus….Lass den Unsinn, kleiner Wolf!“ Kyoukotsu versuchte den Griff um seinen Nacken zu brechen, aber seine Finger konnten den Angreifer nicht fassen.

Kouga gab ihn nicht frei, auch, als der Krieger seine Finger packte, versuchte, diese einzeln zu brechen oder auszuhebeln. Er durfte nicht loslassen, das war seine beste Chance, nachdem er solch ein Idiot gewesen war, sich auf einen Ringkampf mit diesem Riesen einzulassen, statt sein Schwert zu ziehen. Aber er war es eben nicht gewohnt, kämpfte er doch in der Arena eigentlich stets unbewaffnet gegen seine Kollegen…

Seine Kollegen, seine Freunde der letzten Jahre…

Menschen, mit denen er jeden Tag umgegangen war, gespielt, geübt und gekämpft hatte…

Dieser Mistkerl war bei dem Überfall dabei gewesen, hatte mitgeholfen, sie zu töten…

Er hatte sein derzeitiges Rudel ermordet.

In jähem Zorn drückte der Wolfsdämon fester zu. Es hörte sich an, als ob ein trockener Ast breche, dann wurde der Krieger in seinen Armen schlaff.

Er ließ ihn zu Boden gleiten. Moment. Was hatte dieser Idiot noch von sich gegeben? Soutas Tod würde der medicus machen? Dann war seine Mission noch nicht zu Ende. Er musste so rasch es ging in die Militärschule, deren Leiter warnen und Souta zum Imperator bringen. Sicher war sicher. Anscheinend hatte dieser Kyoukotsu nur den Mordbefehl weiterleiten sollen.

Er atmete tief durch, ehe er weiterlief, wie ein Wirbelwind auf der nächtlichen Strasse nach Süden.
 

********
 

Im nächsten Kapitel treffen die Halbbrüder auf zwei der Krieger und der Senator macht seinen nächsten Zug: Kagome.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  Tigerin
2010-07-27T21:23:35+00:00 27.07.2010 23:23
Naraku hat immer gute Spione, wie es scheint. Aber offenbar sind sie austauschbar, da sie nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden sollen.. Das der Taishou Kagura gegenüber gnädig ist, verstehe ich, aber Kanna könnte ein Fehler sein. Sie ist Naraku immerhin treu ergeben.. aber das weiß Taishou natürlich nicht..
Naraku ist ein Mistkerl. Die armen Gladiatoren. Als ich davon gelesen habe, ist Kagome ersteinmal in den Hintergrund gerückt..

Es gefällt mir, dass Sess Inu begleitet. Zwar teilweiße mit Hintergedanken, aber immerhin auch weil er weiß wie er sich fühlen würde, wenn es um Rin gänge.. das Verständnis zwischen den Beiden war niedlich.

Ich hoffe Kouga und Inu und Sess kommen zu den jeweiligen Orten rechtzeitig.

LG,
Tigerin
Von:  Schalmali
2010-07-14T15:19:02+00:00 14.07.2010 17:19
Uhu ein Glück für Naraku das Inuyasha nicht mit ihm in einem Raum war, als er die Nachricht von Kagome bekommen hatte. Bei Menschen oder auch nur halben Menschen muss Zorn nicht immer schlecht sein für den Kampf, solang der andere sich auf ein Kräftemessen einlässt. Kouga hat es also doch noch nciht ganz geschaffft aber den Hinweis bekommen. Dass Sesshoumaru mitkam fand ich auch genial, vor allem weil es wohl unter andrem auf Inuyashas Argument beruhte, wie der sich fühlen würde wenn Naraku Rin hätte. Inuyasha kann sienem großen Halbbruder gar noch etwas beibringen, aber umgekehrt ebenso oder gar mehr :)
Von:  Teilchenzoo
2010-05-17T16:53:48+00:00 17.05.2010 18:53
Jaja, von beiden Brüdern gejagt. Mit anderen Worten, Kagome ist sehr bald sicher. Ein Glück.
Naraku hat mehr Finten drauf, als man selbst sich ausdenken könnte, aber soviel sind wir ja gewohnt. Wenn er klug ist, haut er ab. Wenn nicht, fordert er den Taishou heraus.

Kouga hat sein menschliches Rudel gerächt. Da waren es nur noch sechs ...

Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Naraku den Spion umbringt, nach der guten Arbeit, die er geleistet hat. Immer neue finden zu müssen ist doch anstrengend. Aber womöglich braucht er in nächster Zeit ja keine mehr ...

Lg neko
Von:  Cistus
2010-05-16T16:05:45+00:00 16.05.2010 18:05
Naraku hat es drauf sich alle zum Feind zu machen die er lieber nicht reizen sollte! Jetzt ist nichtnur Inuyasha auf seiner Spur, sondern auch Vater, Bruder und Kouga! Der hat nichts mehr zu lachen! Er sollte Kagome unversehrt freilassen und entweder mit seinem Schiff auf nimmerwiedersehen verschwinden, oder sich lieber gleich selber ins Jenseits begeben!

Inuyasha ist also auf den Kriegspfad. Und das beste er hat Sesshoumaru im Schlepptau. Mir tut (fast) jeder leid der denen beiden in die Quere kommt. Wie hieß es in einer anderen Geschihcte so schön: Von beiden Brüdern gejagt!

mfg
Cistus
Von:  inukimi
2010-05-13T21:28:01+00:00 13.05.2010 23:28
Spannend, spannend, spannend...
Naraku kann es nicht lassen. Mir tut die arme Kagome richtig leid.
Ich frage mich, wann er endlich begreift, dass sein Ende gekommen ist. Der Imperator weiß Bescheid und da kann er noch so weit fliehen. Sein Schiff will noch nicht und die Halbbrüder sitzen ihm im Nacken.
Ich freu mich schon riesig auf das nächste Kap^^

LG
inukimi
Von:  Haruko-sama
2010-05-13T20:53:19+00:00 13.05.2010 22:53
Na jetzt kommt aber Leben in die Bude...
Sechs Krieger bleiben noch, da werden Inuyasha und Sesshomaru noch gut zu tun haben, wenn sie die Begegnung machen und irgendjemand sollte schnellstens Mukotsu aus dem Verkehr ziehen - wer weiß, wer noch aus Versehen etwas von dem Gift zu sich nimmt.
Mal gucken, was Naraku aus seiner Lage macht - mit Kagome hat er blöderweise ein wunderbares Druckmittel.

LG, Haruko
Von:  -Kirei-
2010-05-13T18:24:55+00:00 13.05.2010 20:24
War ya klar, dass Naraku irgendwie Wind davon bekommt, wenn die Herrscherfamilie in Aufruhr gerät. u.u
Aber Kagome zu entführen hat ihm doch mehr geschadet, als genützt Oo
Er hätte auch einfach heimlich abhauen können.
Dadurch, dass er Kagome entführt und die Senatorin vrgiftet hat, hat er ya schon bewiesen, dass er schuldig ist und Inu Yasha und seine Familie auf sich selbst gehetzt.
Aber so wie ich Naraku kenne hat er sicher was vor..-.-
Und das wird zu hundert Prozent nichr positiv für Kagome u.u

Ki
Von:  Minerva_Noctua
2010-05-13T18:17:19+00:00 13.05.2010 20:17
Hallo!
Danke für die ENS!

Gutes Kapitel.
Es ist viel passiert. Kohaku hat sich nicht vergiftet.
Es würde mich nur interessieren, was es mit Rin auf sich hat. Weiß Inu Yasha mehr als wir Leser oder schlussfolgerte er aus der Sichtung der Beiden auf dem Hof, dass das Mädchen für Sesshoumaru wichtig ist?
Sesshoumaru als lieben Kerl zu bezeichnen ist ja süß von Inu Yasha. Hoffentlich wird er nicht enttäuscht^^.

Liebe Grüße,

Minerva
Von:  animeffan
2010-05-13T17:11:42+00:00 13.05.2010 19:11
Ich begrüße, dass sie einander verstehen, dass sie einander helfen...
Für solche Aufgaben sollten sie immer zusammen bleiben, denn nur diese eine Tatsache den beiden den Sieg beschert... Die Hilfe des eigenen Blutes ist immer am Wichtigsten...

Und seine Liebe zu Rin macht ihn "menschlicher", gefühlvoller...

Jedem hast Du eine Aufgabe gegeben, jeder hat sein Ziel vor den Augen... Die Jagt hat begonnen... Ich hoffe nur, dass das Wild, dass zur Zielscheibe wurde, nicht selbst zum Jähger wird... Es wird sich sicher zeigen wie wirksam seine Machenschaften sind, wie tödlich - haben wir bereits erfahren...

Die Sechs sind nun geblieben... Zu viel um aufatmen zu können... Wieviele darunter leiden werden, steht noch in den Sternen...

Die Kulmination der Geschichte kommt immer näher... Logisch, sie schreitet ja voran. Aber je Näher zum Scheitelpunkt, desto zietriger, ungeduldiger wird man... Die Macht - das zu beenden und uns die Ruhe des Happy Endes zu schenken hast Du...

animeffan
Von:  kiji-chan
2010-05-13T13:21:46+00:00 13.05.2010 15:21
Da hat jemand das falsche Hündchen (Wölfchen) geärgert...
Inuyasha so erwachsen zu erleben, so kühn, stategisch o0 So mancheiner hätte es ihm nicht zugetraut. Aber wenn es um Kagome geht, kennt er kein Pardon, keine Entschuldigung.

Meine Lieblingsstelle ist, wie Inu es schafft Sesshômaru seine Situation mit einem Satz zu erklären. Sniff, ich hoffe, Rin-chan ereilt so ein Schicksal nicht.
Chaoten-Brüder-Power!! Rettet Kagome!


ncha!
Kiji


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