Wandel? von sunny12 ((ein neues Kapitel ist in Arbeit)) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7: Neue Bedingungen -------------------------------------- Kapitel 7: Neue Bedingungen ***** Tamara ***** „Du willst also eine Hauttransplantation durchführen. Jetzt, wo du es sagst, klingt das nach der einzig logischen Lösung. Da hätten wir auch drauf kommen können, dass das die Lösung für das Problem ist. Anders dürfte sich das ja wohl kaum beheben lassen.“ So fiel meine erst Reaktion auf Maiks Aussage aus. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ärgert es mich schon fast, dass ich da nicht schon früher drauf gekommen bin. Aber dennoch war ich deswegen leicht deprimiert, was man mir wohl auch ansehen konnte, da Kim wieder das Wort ergriff und sagte: „Ärgere dich doch nicht darüber. Du kannst doch nicht an alles denken. Vor allem nicht in so einer Situation wie dieser. Manchmal solltest du dich daran erinnern, dass du auch nur ein Mensch bist, der nicht für jedes Problem immer die passende Lösung parat hat. Es soll vorkommen, dass sogar du mal Hilfe brauchst, wenn du nicht weiterkommst.“ Sie nahm mich in den Arm und versuchte, mich dadurch etwas aufzumuntern, da sie wusste, wie sehr es doch an mir nagte, wenn ich nicht auf die naheliegendsten Dinge kam. So saßen wir zwei ein paar Minuten auf dem Sofa von Kims Bruder, der das ganze schweigend beobachtete und vermutlich darauf wartete, dass wir wieder mit ihm redeten. Da er aber scheinbar irgendwann keine Lust mehr hatte, abzuwarten – er war nicht unbedingt der geduldigste Mensch – räusperte er sich kurz, um auf sich aufmerksam zu machen, bevor er schließlich zu sprechen begann: „Da wir nun geklärt haben, dass nicht jeder Mensch perfekt ist, würde ich nun gerne mit euch die genaueren Details für die Transplantation besprechen! Wäre es also möglich, dass ihr mir wieder eure Aufmerksamkeit zu Teil werden lasst?“ Zwar versuchte er, nicht allzu genervt zu klingen, aber das gelang ihm nur zum Teil. Und da wir ja zu ihm gekommen waren, um ihn um Hilfe zu bitten, wandten wir uns wieder Maik zu, schauten ihn an und ich zeigte ihm mit einem kurzen Nicken, dass er unsere ungeteilte Aufmerksamkeit zurück hatte. In Gedanken klappte ich schon einmal meinen Notizblock auf und schnappte mir einen Stift, um mir gedanklich Notizen zu machen, was wichtig war. Währenddessen holte Maik noch einmal tief Luft, dann erklärte er uns seinen, schon grob entworfenen, Plan: „Also, du sagtest ja schon, Tamara, dass du einen Raum hast, der nur noch einmal frisch sterilisiert werden muss, und OP-Besteck. Dann hätte sich das also schon geklärt. Dann brauchen wir jetzt noch einen Termin. Am besten geeignet wäre ein Tag, an dem ich Urlaub habe und nicht nur ein freier Tag zwischendurch. Schließlich will ich sichergehen, dass alles gut geht und da ist es unvorteilhaft, wenn ich nebenbei von meiner Arbeit im Krankenhaus abgelenkt werde bzw. du mich von dieser Arbeit ablenken würdest. Ich will nämlich den ersten Tag nach der Transplantation sofort kommen können, wenn irgendetwas nicht in Ordnung sein sollte. Alles klar soweit?“ Er machte eine kurze Pause und sah uns abwartend an. Aber anstatt etwas zu sagen, nickten wir bloß und boten ihm so die Möglichkeit, ungehindert und ohne größere Unterbrechungen in seinen Unterbrechungen fortzufahren, was Maik auch sofort tat: „ Da es scheinbar keine Fragen gibt, kann ich ja weitermachen: Mein nächster längerer Urlaub beginnt zufälligerweise nächste Woche Montag. Und da heute Sonntag ist, haben wir genug Zeit, um alles vorzubereiten. Dir, Kim, werde ich im Laufe dieser Woche eine Übersicht zukommen lassen, mit der du dich auf deine Aufgaben als Aushilfskrankenschwester vorbereiten kannst und auch unbedingt solltest.“ Auf diese Aussage hin grummelte Kim nur etwas Unverständliches vor sich hin, da es ihr wohl überhaupt nicht passte, dass sie assistieren sollte. Irgendwie konnte ich es ihr nicht verübeln. Ich wäre wahrscheinlich auch nicht einverstanden. Jedoch hatte ich im Gegensatz zu meiner besten Freundin schon ein paar Erfahrungen mit Operationen gesammelt. Zumindest mit kleineren, die ich alleine an mir durchführen konnte, wenn ich mal nicht ganz unverletzt aus einer Auseinandersetzung mit einem Vampir hervorgegangen war. Kims Bruder allerdings ließ sich von dem unverständlichen Gebrummel seiner Schwester nicht beirren und redete einfach weiter: „Ich schlage vor, dass ich am Montag zu euch komme, nachschaue, ob alles in Ordnung ist, und dann führen wir Dienstagmorgen die OP durch.“ So sah also die grobe Planung aus. Ich ging es noch einmal kurz in Gedanken durch, überlegte, was ich noch alles besorgen musste und nickte dann zur Bestätigung, dass ich alles verstanden hatte und einverstanden war. Damit war nun vorerst das wichtigste geklärt und wir konnten noch ein bisschen entspannt miteinander reden. Als es aber langsam auf 18 Uhr zuging, verabschiedeten Kim und ich uns von Maik und traten den Heimweg an. Zwar hatten Maik und ich Kim angeboten, zur Sicherheit bei ihm zu bleiben, aber sie bestand darauf, wieder mit zu mir zu fahren. Und da sie manchmal ein ziemlicher Sturkopf sein konnte, bekam meine beste Freundin schließlich ihren Willen und wir machten uns gemeinsam auf den Heimweg. Dort würde auch schon bald Kilian eintreffen und erfahren, was wir herausgefunden hatten. ***** Kilian ***** […] Ich stellte mich vor ihm auf und kam seiner Aufforderung nach, indem ich sofort zu sprechen begann: „Mylord, es entwickelt sich alles zu unserer Zufriedenheit. Und genau deswegen ist es mir leider nicht möglich, Euch die ganze Situation darzustellen. Ich muss mich auf eine Kurzfassung beschränken, da die Jägerin mich heute Abend schon wiedersehen will. Wäre es also in Ordnung, wenn ich später meinen ausführlichen Bericht vortrage?“ Ich versuchte, meine Stimme so fest wie möglich klingen zu lassen, aber eine leichte Unsicherheit ließ sich nicht vermeiden. Denn immerhin war es in der Vampirgesellschaft allgemein bekannt, dass Lord Dark ziemlich ungemütlich werden konnte, wenn er nicht sofort das bekam, was er wollte. Aus diesem Grund erwartete ich nun auch gespannt seine Antwort. Denn seiner Mimik konnte man nicht sonderlich viel entnehmen, da er seinen Blick sehr neutral hielt und nur selten Emotionen zeigte. Sollte er jedoch einmal tatsächlich Emotionen zeigen, konnte man nur stark hoffen, dass es nichts war, das für einen selbst von Nachteil war. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als Lord Dark mir endlich eine Antwort geben wollte: „Das klingt schon sehr vielversprechend, dass es bis jetzt zu unserer Zufriedenheit abläuft. Und dass sie dich heute Abend schon wiedersehen will, bekräftigt deine Aussage noch. Deshalb will ich einmal großzügig sein und mich vorerst mit einer kürzeren Fassung der jüngsten Geschehnisse zufrieden geben. Aber dann erwarte ich bald deinen ausführlichen Bericht! Und gibst du ihn mir nicht freiwillig, werde ich ihn mir auf andere Weise holen.“ Um mir deutlich zu machen, dass es für mich nicht gerade angenehm werden würde, zeigte er ein sadistisches Lächeln mit seinen langen spitzen Vampirzähnen. Bei dem Gedanken an das, was da auf mich zukommen könnte, musste ich schlucken und bekam eine Gänsehaut. Das merkte anscheinend auch mein Herr, da sich Genugtuung in seine Miene schlich. Er hatte also erreicht, was er wollte. Auch wenn mich diese Drohung erst einen Moment aus der Fassung brachte, versuchte ich, doch, mich schnell wieder zu sammeln um endlich berichten zu können. Ich wollte es nämlich nicht unbedingt heraufbeschwören, dass der ältere Vampir seine Drohung schon vorher in die Tat umsetzte. Denn dann würde er mit Sicherheit herausfinden, dass ich im Begriff war, ihn zu hintergehen. Und das würde mein langes Leben eindeutig zu früh beenden. Deswegen schluckte ich meine Angst herunter und begann endlich zu sprechen, den strengen Blick des anderen so gut es ging ignorierend: „Wie Ihr bereits wisst, ist es mir relativ schnell gelungen, Kontakt zu der Zielperson aufzunehmen und mich auch schon bald darauf mit ihr zu verabreden. Mir ist schnell aufgefallen, dass sie tatsächlich Interesse an mir zeigt. Während dieser Verabredung sind wir uns auch schnell näher gekommen, weshalb sich schon bald die Möglichkeit geboten hat, sie zu küssen. Und da sie mich so schnell wiedersehen möchte, gehe ich davon aus, dass sich schon stärkere Gefühle entwickeln. – Das ist also alles, was ich Euch vorerst berichten kann.“ Damit hatte ich meinen Vortrag beendet und wartete nun ab, was mein Herr dazu sagen und ob er sich damit zufrieden geben würde. Ich weiß nicht, wieso es mir so vorkam, aber irgendwie hatte ich den Eindruck, dass es eine Ewigkeit dauerte, bis Lord Dark mir antwortete. Und dann sah er mich auch noch die ganze Zeit über mit einem undurchschaubaren Gesichtsausdruck an. Die Zeit, in der er nicht sprach und mich einfach nur ansah, war die reinste Folter! Die ganze Zeit über hatte ich Angst, dass ich gleich auffliegen würde und es mit meinem Leben vorbei wäre. Dann jedoch erhob sich mein Gegenüber plötzlich und kam langsam, mit den geschmeidigen Bewegungen einer Raubkatze auf mich zu. Ich musste mich gewaltig zusammenreißen, nicht furchtsam zurückzuweichen. Denn in solch einem Moment wäre nichts fataler gewesen, als dem anderen Vampir die eigene Angst zu zeigen. Und dann, wider meiner Erwartungen, legte er mir einfach nur seine große, schwere Hand auf die Schulter, sagte „Gut gemacht.“ und ging. Ich war so perplex, dass erst die sich schließende Tür mich mit einem Klacken, als sie ins Schloss fiel, aus meiner Starre erlöste. ***** Lord Dark ***** Nun würde ich also endlich erste Eindrücke bekommen, ob mein Plan aufging und sich die Vereinigung der Jäger letztendlich zerschlagen ließe, wenn man ihnen die Führung nahm. Ich hoffte sehr, dass es sie so sehr schwächen würde, dass sie sich einfach von den Vampiren zermalmen ließen. Zwar gibt es bei ihnen einen ähnlichen Rat wie bei uns, aber der ist doch noch mehr auf eine höhere Instanz angewiesen, die alles, was beschlossen werden soll, letztendlich abnickt. Und ohne Prinzessin gab es keine Führung und ohne Führung gab es keine Ordnung und es würde hoffentlich ein leichtes für uns, unsere Erzfeinde endgültig zu beseitigen. Aber dafür musste vorerst die letzte aus der Herrscherfamilie verschwinden. Und da es zu langweilig wäre, sie einfach so zu ermorden, sollte ruhig erst ein bisschen mit ihr gespielt werden. Ich freute mich schon darauf, den schockierten Blick der Jägerin zu sehen, sobald sie herausgefunden hatte, dass Kilian mein Diener ist. Aber wenn das der Fall ist, würde es schon zu spät für sie sein. Ich hatte sie schon als Mein markiert. Deswegen war es keinem anderen Vampir mehr erlaubt, ihr irgendetwas zu tun. Nach den Gesetzen der Vampire lag ihr Schicksal nun allein in meiner Hand. Sie würde durch dieselbe Hand sterben, die schon ihre Eltern getötet hatte. Leider war sie mir damals entkommen und ich weiß absolut nicht wie –. Meine Gedankengänge wurden plötzlich unterbrochen, als ich Schritte im Gang hörte, die sich meinem Salon näherten und schließlich vor der Tür zum Stehen kamen. Da ich mir denken konnte, ließ ich K gar nicht erst die Zeit, um anzuklopfen: „Herein!“. Ich hob meinen Kopf an, um erhabener zu wirken und um meinem Diener noch einmal zu zeigen, wo sein Platz war. Sein Stand war sehr weit unter dem Meinen und das ließ ich meine Untergebenen in Mimik, Gestik und Sprach jedes Mal aufs Neue wissen. Da das aber gerade nicht sonderlich relevant war und der junge Vampir eigentlich genau wusste, wo sich sein Platz befand, erhob ich sogleich meine Stimme, um Neugierde über den Verlauf meines Plans endlich stillen zu können: „ Ah, K. Ich habe dich schon erwartet. Nun denn, erzähle mir von dem gestrigen Abend.“ Und sehr zu meiner Zufriedenheit begann mein treuester Diener auch sofort zu sprechen und ich hörte ich aufmerksam zu, behielt aber meinen neutralen Gesichtsausdruck vorerst bei. „Mylord, es entwickelt sich alles zu unserer Zufriedenheit. Und genau deswegen ist es mir leider nicht möglich, Euch die ganze Situation darzustellen. Ich muss mich auf eine Kurzfassung beschränken, da die Jägerin mich heute Abend schon wiedersehen will. Wäre es also in Ordnung, wenn ich später meinen ausführlichen Bericht vortrage?“ Hm, war das wirklich in Ordnung? Eigentlich hatte ich ja eine komplette Berichterstattung erwartet, aber da er eine gute Begründung dadurch hat, dass die Jägerin auf ihn wartet, will ich ausnahmsweise gnädig sein. Aber anscheinend war er sich dessen bewusst, dass es ein Wagnis war, mich um derartiges zu bitten. Denn seine Stimme zeigte mir ein leichtes Zittern, weshalb ich sofort wusste, dass er nervös war. Und ich konnte nicht leugnen, dass es mir gefiel, wenn meine Untergebenen vor mir zitterten und sich vor meiner Reaktion fürchteten. Aber heute sollte er mich tatsächlich einmal gnädig erleben: „Das klingt schon sehr vielversprechend, dass es bis jetzt zu unserer Zufriedenheit abläuft. Und dass sie dich heute Abend schon wiedersehen will, bekräftigt deine Aussage noch. Deshalb will ich einmal großzügig sein und mich vorerst mit einer kürzeren Fassung der jüngsten Geschehnisse zufrieden geben. Aber dann erwarte ich bald deinen ausführlichen Bericht! Und gibst du ihn mir nicht freiwillig, werde ich ihn mir auf andere Weise holen.“ Um meine Aussage zu bekräftigen, fuhr ich meine Fangzähne aus und sah ihn nicht unbedingt freundlich an. Zwar wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau, wie ich mir holen würde, was ich wissen wollte, aber es würde sicherlich nicht angenehm. Und anscheinend war Kilian nicht ganz wohl bei dem Gedanken an das, was ihm blühen könnte. Nun musste ich mich aber wieder auf das konzentrieren, was Kilian mir erzählte. Denn anscheinend schien er den ersten Schreck überwunden zu haben: „„Wie Ihr bereits wisst, ist es mir relativ schnell gelungen, Kontakt zu der Zielperson aufzunehmen und mich auch schon bald darauf mit ihr zu verabreden. Mir ist schnell aufgefallen, dass sie tatsächlich Interesse an mir zeigt. Während dieser Verabredung sind wir uns auch schnell näher gekommen, weshalb sich schon bald die Möglichkeit geboten hat, sie zu küssen. Und da sie mich so schnell wiedersehen möchte, gehe ich davon aus, dass sich schon stärkere Gefühle entwickeln. – Das ist also alles, was ich Euch vorerst berichten kann.“ So weit war er tatsächlich schon gekommen? Das hatte ich nicht erwartet. Doch war das ein wirklich kurzer Bericht. Ein paar mehr Informationen hätte ich schon gern bekommen, doch ich scheine mich wohl zuerst damit zufrieden geben zu müssen. Allerdings wurde ich das dumpfe Gefühl nicht los, dass da noch mehr war. Dass er mir vielleicht irgendetwas verschwieg. Mir zwar war noch nicht ganz klar, was es sein könnte, aber ich würde das im Auge behalten. Da ich meinen Plan jetzt aber nicht in Gefahr bringen wollte, beließ ich es nun dabei und würde K so zu seiner Verabredung entlassen. Aus diesem Grund stand ich kommentarlos auf, ging auf meinen Diener zu, legte ihm meine Hand auf die Schulter und sagte erst dann etwas: „Gut gemacht.“ Damit verließ ich den Salon und ließ den jüngeren Vampir zurück. Jetzt würde ich mich überraschen lassen, wie sich alles weiter entwickelte und ich musste ihn auf alle Fälle im Auge behalten. Aber vorerst zog ich mich in mein Arbeitszimmer zurück, da ich noch ein paar Dokumente zu bearbeiten hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)