a winters tale von Il_Carnefice (That Christmas, you gave me my first present That Christmas, you promised me that you'll wait for me.) ================================================================================ Kapitel 1: Requiem ------------------ That Christmas, you gave me my first present That Christmas, you promised me that you'll wait for me. Draußen schneite es nun schon seid Tagen fast ununterbrochen. Auf dem Fensterbrett saß der kleine Junge und starrte in das weiße Treiben. Das Haus war leer bis auf ihn und einige Hunde und Katzen. Seine Eltern hatten für alles gesorgt. Die Geschenke lagen unter dem großen Baum im großen Saal. Dort prasselte ein warmes Feuer, ebenso wie in dem Schlafzimmer des kleinen Jungen. Nur sie waren gegangen. Schon vor Tagen hatten sie das Haus und das Land verlassen und ihr einziges Kind allein mit den Bediensteten gelassen. Diese hatten ihn dann heute Mittag ebenso verlassen wie seine Eltern. In der Küche stand etwas zu essen. Brot, Käse, etwas Wurst und Milch. Vielleicht kam er mit etwas Mühe an die Plätzchen ganz oben im Schrank heran schoss es dem kleinen Jungen durch den Kopf. Ein kalter Windhauch umwehte ihn und es begann ihn zu frösteln. So schlich er sich geknickt in das große Zimmer mit dem großen Baum und den Geschenken. Das Sofa war warm und lies ihn einsinken in den weichen Kissen. Wie viele Jahre sind seitdem vergangen? Es konnten nicht sehr viele sein. Seid dem letzten Weihnachtsfest als Familie. Damals hatte der kleine Junge noch keine Familie. Er hatte auch noch kein zu Hause. Doch er hatte eine Familie und ein zu Hause. Er war viel älter als der kleine Junge und viel mutiger und schöner. Der kleine Junge hatte ihn oft gesehen wenn er zur Schule ging und mit seinen Freunden redete und er glaubte der andere habe ihn auch schon ein paar mal bemerkt. Doch immer wenn ihn der große Junge ansah drehte sich der kleine Junge weg. Als der Winter kam beobachtete der kleine Junge ihn noch immer. Manchmal schlich er ihm eine weile nach und versteckte sich dann hinter einer Kutsche oder einem Haus. Einmal drehte er sich um und bot dem kleinen Jungen ein Stück Schokolade an. Als der kleine Junge diese angenommen hatte lief er so schnell weg wie er nur konnte. Zu dieser Zeit schlief der kleine Junge zwischen zwei großen Tonnen hinter der Gemischtwarenhandlung. Eines Abends besuchte ihn der große Junge dort und lies eine Decke zurück. Einmal traf der kleine Junge den großen Jungen nach der Schule. Es schneite fürchterlich und der kleine Junge zitterte am ganzen Leibe. Da zog der große Junge seine Jacke und den Schal aus und zog sie dem kleinen Jungen an. So ging es den Winter hindurch bis Weihnachten. Die Nacht zog bereits herein als sich die Gemeinde in der Kirche zusammen fand. Der große Junge kam in einem Pferdeschlitten gefahren. Gezogen von zwei schneeweißen Hengsten und mit Glöckchen gebimmel. Dick eingehüllt in einen neuen Mantel, die Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden schritt er in die Kirche. Der kleine Junge stand an den Fenstern und sah hinein. Er lauschte den Gesängen und betete mit den anderen. Doch die Kirche zu betreten war ihm untersagt obgleich sie gerade von den armen in der Gesellschaft sprachen hatten diese nichts in der Kirche zu suchen. Er beobachtete die anderen Kinder, deren Gesichter im Kerzenschein leuchteten und deren Augen vor Freude auf die kommende Bescherung leuchteten. Er sah die alten die mit Tränen in den Augen der Predigt des Pfarrers lauschten und er beobachtete den großen Jungen der in der ersten Reihe saß. Der große Junge sprach nicht und sang auch nicht und betete auch nicht mit den anderen. Schließlich läuteten die Glocken zum Ende und die Gemeinde verließ die Kirche. Auch der große Junge kam heraus getreten. Doch ging er nicht zu seinem Schlitten, nein, er ging direkt zu dem kleinen Jungen welcher sich hinter dem großen Grabstein versteckt hatte. Aus einer seiner Tasche zog der große Junge ein Päckchen und reichte es dem kleinen Jungen. Erstaunt sah dieser es an. Rot leuchtete es und eine goldene Schleife hielt die Schachtel zu. Der große Junge nickte und bedächtig öffnete der kleine Junge das Päckchen. Ein Teddybär sah ihn aus großen schwarzen Knopfaugen fragend an. „Möchtest du mitkommen?“ Der kleine Junge hatte den großen Jungen noch nie zuvor sprechen gehört doch seine Stimme klang sanft und freundlich und so folgte der kleine Junge dem großen. Eine schöne Zeit verging in der die beiden Jungen viel zusammen spielten, redeten und träumten. Doch dann kam der Krieg und eines Tages musste der große Junge gehen. Es waren nur noch wenige Tage bis Weihnachten als der kleine Junge eines Abends aufwachte und hörte wie Pferde auf den Hof geführt wurden. Da wusste er das der große Junge gehen wollte ohne sich von ihm zu verabschieden. Schnell sprang er aus den weichen Daunen und rannte die Gänge des großen Hauses hinab zum Haupttor. Dort stieg der große Junge gerade auf sein Pferd. Doch als er den kleinen Jungen die Treppen hinab laufen sah lies er sich wieder herab und fing den kleinen Jungen auf. Dieser warf sich weinend in seine Arme. „Du darfst nicht gehen“ schluchzte der kleine Junge. Doch der große schwieg. Einige Minuten drückte er den kleinen Jungen schweigend an sich dann aber drückte er ihn weg von sich und sah in die geröteten Augen. Noch immer rannen Tränen die runden Wangen herab und landeten im Schnee. „Ich komme wieder. Kannst du auf mich warten? Bitte warte auf mich.“ Mit dem Ärmel seines Pyjamas wischte sich der kleine Junge die Tränen weg und nickte. „Ich werde hier warten bis du zurück kommst.“ Dann riet der große Junge weg und schon nach wenigen Minuten waren die Spuren von neuem Schnee bedeckt. Der große Junge kam nicht zurück. Heute erinnert ein Grabstein an ihn. Der Schnee bedeckt ihn wie jeden Winter und ein kleiner Junge wacht über den unendlichen Schlaf. Die Eltern des großen Jungen haben den kleinen Jungen sehr lieb aber sind oft weg. Dann sitzt der kleine Junge am Grab des großen Jungen. Der Krieg hat ihn erwischt haben die Eltern des großen Jungen gesagt und geweint. Der kleine Junge hat auch geweint. Seid diesem Tag liegt ein kleines Päckchen unter dem Bett des großen Jungen. Es ist rot mit einer goldenen Schleife. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)