Sehnsucht (ab 16 Jahre) von raylight ================================================================================ Kapitel 6: Die Eindringlinge ---------------------------- Jasmin war zu einer wunderschönen Frau geworden. Sie hatte eine rosa Schleife in ihren langen Haar zum Pferdeschwanz gebunden und ein passendes Kleid. Jeden Abend stand sie auf dem Balkon. “Shanks, wo bist du nur oder bist du wirklich schon Tod? Ich liebe dich, denn nur dir gehört mein Herz.”, murmelte sie sehnsüchtig. “Mylady hör auf, an den Waisenbastard zu denken. Der ist doch schon tot. Die Klippen sind an der Stelle am höchsten.”, meinte Eric. Eric war schwarzhaarig mit Schnurrbart und hatte fast Schulter langes Haar mit Pony. Er war gutaussehend und schneidig. Eric war zweiunddreißig Jahre alt. Sein ältesterer Bruder Jim hatte James’ Erbe angetreten. Er war der Earl von Hastings. Jim war einmetersiebenundsechzig groß und fünf Zentimeter kleiner als Eric. Er hatte mit Lydia zusammen zwölf Kinder. Lydia und Jim waren in den letzten fünfzehn Jahren dicker geworden. Fünf Kilo pro Jahr hatten beide zugelegt. Lydia war genauso groß wie Jim. Eric wußte, wenn er Jasmin heiratet, würde er bald genauso fett werden wie Jim. Es lag einfach in seiner Familie. “Du solltest lieber mal die Steuern der Bewohner senken!” “Na gut, aber ich will, daß wir endlich heiraten!” “Du wirst niemals mein Herz gewinnen, sondern nur meinen Körper. Ich hoffe, es ist dir klar!” “Du weißt, daß unsere Familien uns gezwungen haben. Dich wollte ich eigentlich auch gar nicht. Doch jetzt liebe ich dich und du liebst einen Toten!” Jasmin wandte sich von ihm ab und ging zum Balkon. “Wir sehen uns beim Abendessen.”, rief Eric, verbeugte sich vor Jasmin und ging. Warum nur, war alles so schwer. Sie hatte gedacht, daß Eric nachdem Tod seines Vater endlich seine Geliebte heiratet, aber im Gegenteil Eric hatte sich in Jasmin verliebt. Wenigsten war er schön, auch wenn Eric mit Shanks’ Schönheit überhaupt nicht zu vergleichen war. Ihr Vater starb vor zwei Jahren an Herzversagen. Sie zog sich für das Abendessen um und machte sich auf den Weg. Währenddessen war Shanks mit seiner Crew in der Nähe von Eastbourne angekommen. An einer günstigen Stelle ankerten sie und gingen an Land. “Ihr wartet hier. Ich gehe allein hoch und hole Jasmin daraus.”, erklärte Shanks. “Nein, ich komme mit dir. Ich bin doch dein Freund.” “OK, Cody! Die anderen bleiben aber hier. Wenn wir alle gehen, würden wir zuviel aufsehen erregen!” Schon rannten sie los. An seinem Haus blieb er stehen. In ihm keimten alte Erinnerungen auf, die er schon längst vergessen hatte. Beim Haus war das Dach eingefallen und es war baufälliger geworden. “Das war mein Haus. Jetzt sieht es etwas schlimmer aus als vorher.” Cody wurde nachdenklich. Shanks hatte in so einem Haus, sein Leben verbracht, das konnte er sich schlecht vorstellen. “Ich hatte jeden Tag Angst, das mir die Decke herunterfällt und jetzt ist sie tatsächlich eingefallen.” Es hatte sich in den zehn Jahren in der Stadt viel getan. Sogar die Bewohner der Stadt, die Shanks sahen, erkannten ihn nicht mehr. Viele bewunderten die Schönheit des jungen Mannes. Jasmin wurde im Speisesaal begrüßt. Überall bekam sie komblimente über ihre Schönheit. Sie setzte sich nur widerwillig neben Eric. Shanks und Cody waren nun fast am Ziel. Um die Burg war eine Mauer errichtet worden. Es wurde ein zehn Meter tiefer Graben gesetzt geworden. Im Graben war Wasser das weitere fünf Meter tief war. Die Festungsbrücke war noch nicht hochgezogen. Zwei Wachen bewachten den Eingang. Auch oben liefen welche herum. “Wir müssen die beiden schnell und vorallem leise besiegen.” Cody nickte. Beide rannten aus ihrem Versteck und besiegten sie gleichzeitig, aber man hatte sie gehört. Nun kamen weitere Wachen dazu. Shanks hatte eigentlich vorgehabt zum Geheimgang zu gehen, aber der Graben und die Mauer kreuzten seine Pläne. Auch die Hängebrücke war neu. Shanks und Cody wehrten sich nach Leibeskräften, aber die Soldaten wurden immer mehr. Man berichtete Eric und Jasmin von den beiden. “Was? Eindringlinge? Die sind bestimmt hinter meinem Schatz her. Bringt sie mir her, aber lebendig!”, befahl Eric. Jasmin war erstaunt. Was wollten die bloß hier? Währenddessen hatten Cody und Shanks alle Hände voll zutun. Es wurden immer mehr Soldaten. Shanks wurde am linken Auge verletzt und brachte diese Soldaten um. Beide hatten ihre liebe Not. Als Shanks einmal nicht aufpaßte, durchtrennte ein Schwert seinen linken Arm. Als Shanks es bemerkte, schmiß der Soldat gerade den Arm in den Graben. Vor Wut kämpfte Shanks noch verbissener, aber es nützte nichts. Sie saßen in der Falle. Den Soldaten gelang es, die beiden gefangen zu nehmen. Blut strömte aus den Wunden. Der Hofarzt verband Shanks’ Arm notdürftig und wollte ihn später dann ordentlich verbinden. Shanks mußte sein linkes Auge geschlossen halten. Sein Augapfel war zum Glück heil geblieben. Sie legten ihnen Handfesseln an und führten sie in den Speisesaal. Shanks’ Schwert steckte im Erdboden. Einer der Soldaten wollte Shanks’ Schwert mit zu Eric nehmen, aber der Soldat bekam einen Stromschlag. So ließen sie es einfach im Hof stecken. “Das Schwert muß verzaubert sein.”, meinte dieser zu seinem Freund. Er nickte nur. “Lord Eric. Mylady. Wir haben sie.” “Wunderbar! Ihr habt sie doch nicht etwa getötet oder?” “Nein, aber wir mußten den Rothaarigen leider verletzten, denn sie haben sich ganz schön gewehrt. Sein Schwert mußten wir im Hof lassen, weil es verhext ist.” “Gut, dann bringt sie rein!”, befahl Eric. Die Soldaten holten die Gefangenen sofort rein. Beide blicken düster drein. Shanks ging rechts und Cody links von Shanks’ Sicht aus. Shanks’ Kleidung war blutgetränkt. “Sie sind bestimmt nicht viel älter als ich!”, dachte Jasmin. Man stieß sie vor dem Tisch von Eric und Jasmin auf die Knie. Beide blickten zum Tisch hoch. Sie blicken Eric und Jasmin ins Gesicht. Shanks erkannte sie sofort, auch mit einem Auge. In einer dunklen Ecke stand der Anführer, der Shanks vor Jahren gejagt hatte. “Alex, ich kann mir nicht helfen, aber der Verwundete sieht wie Shanks aus. Sie siehst du die Narbe an der Wange und am Hals?”, rief er zu seinem Freund. Er nickte. “Ich habe ihn damals an der gleichen Stelle verletzt.”, erklärte er seinem Adjutanten. “Meister Andrew, du siehst Gespenster. Shanks ist vor zehn Jahren ertrunken. Wir haben doch gesehen, wie er gesprungen ist.” “Ja, aber es war nebelig und dunkel. Es könnte doch sein, daß er durch unglückliche Umstände doch überlebt hat. Seine Leiche wurde nie gefunden.” Alex wurde nachdenklich. “Ah, Cody Drakon Gol, der Sohn von Ruffy Drakon Gol, nicht wahr und sein Freund. Dich kenne ich nicht. Du mußt neu sein. Seit wann gehörst du dazu?” “Seit zehn Jahren.” “Wie heißt du?” Er schwieg, er hatte Angst, wenn sein Name fällt, würden sie ihn sofort töten. “Darüber schweigst du! Dein Name ist wohl zu bekannt, was? Na gut, sollen wir dich jetzt schon umbringen? Los sag ihn!” “Laß ihn doch, wenn er es nicht will.”, schaltete sich Jasmin ein. “Ach, halt die Klappe! Du blöde Kuh!” Wäre Shanks nicht gefesselt gewesen, dann wäre er auf Eric los gegangen. Schließlich senkte er den Kopf, um nicht in Jasmins Gesicht zu blicken. “Shanks.”, rief er zaghaft. “Was hast du gesagt?”, wollte Eric wissen. “Mein Name ist Shanks.” Er hoffte, das sie ihn ohne seinen ganzen Namen in Ruhe ließen. Andrew wurde hellhörig. “Der junge Mann heißt also Shanks.”, flüsterte Alex seinem Anführer zu. “Also ist er es doch. Hm, der wird sowieso gehängt! Deswegen sollten wir uns keine Gedanken mehr machen!” “Der Käpt’n soll jetzt aufstehen.”, befahl Eric. Shanks erhob sich nur mühselig und starrte Eric böse an. “Das hätte ich nicht gedacht. Beantworte mir eine Frage. Was wollt ihr hier?” “Ich will den wertvollsten Schatz in dieser Stadt!” “Also seid ihr doch hinter meinem Gold her!”, spottete Eric, “Aber ihr werdet in zwei Tagen hängen. Danach werde ich Jasmin endlich heiraten.” Plötzlich stellte sich Jasmin zwischen Eric und Shanks. “Nein, ich werde es nicht zulassen. Gebt ihnen doch etwas Gold. Diese Piraten sind Wohltäter der Armen. Ich glaube, er wird seinem Vorgänger alles nachmachen!”, schrie sie, “Ich bin mir sicher!” Sie drehte sich zu Shanks um und blickte in sein blutverschmiertes Gesicht. Irgendetwas vertrautes war an ihm. Sie konnte sich nicht erinnern, was es war. Eric wurde ungeduldig. “Jasmin! Es reicht jetzt! Deine Liebe ist schon vor Jahren gestorben. Er wird kaum ein Pirat sein klar! Find dich endlich damit ab und hör auf solche Leute zu verteidigen! Du kennst sie doch gar nicht!”, schimpfte Eric, “Los führt sie ab!” Jasmin stöhnte leise und war verwirrt. Sie blickte Shanks nach bis er verschwand. Wer war der Mann? Ob es ein Zufall war, daß auch er Shanks hieß? Oder warum trug er eine blaue Scheide bei sich. Nachdem Abendessen ging sie in ihr Zimmer zum Balkon und starrte auf den Sternenhimmel. Dieser Fremde Rothaarige hatte eine Art Anmut und Anziehungskraft auf sie gehabt. Enttäuscht über ihren Mißerfolg fing sie an zu weinen. “Ach Shanks! Ich vermisse dich!”, flüsterte sie zum Sternenhimmel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)