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Colour my Life

It's just black und white * ZoSa
von

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Shut up and leave him alone!

Chapter Five

„Shut up and leave him alone!“
 

Am nächsten Dienstag hatte Sanji ein weiteres Mal das Vergnügen, Zorro als seinen Partner beim Kellnern zu haben. Ryan war noch immer krank, weshalb der Grünhaarige seinen Dienst übernahm und sich so ein wenig Geld dazu verdiente. Der Blonde war nicht gerade angetan, dieses provozierende Grinsen des anderen wieder einmal einen ganzen Abend ertragen zu müssen, doch es ließ sich nun mal nicht ändern.

Trotz ihres Gesprächs am Freitagabend hatte sich nicht allzu viel zwischen ihnen verändert. Zwar hatte er eine andere Seite des Älteren entdeckt, doch überzeugt hatte sie ihn nicht.

„Noch immer diese bescheuerte Fliege?“ fragte Zorro an diesem Abend mit verzogenem Gesicht und deutete ansatzweise auf die schwarze Fliege um Sanji’s Hals. Es entlockte dem Blonden nun ein verärgertes Schnauben und er warf dem Älteren einen warnenden Blick zu.

„Bisher hat sich noch niemand darüber beschwert, Lorenor.“ entgegnete Sanji in einem beinahe zu ruhigen Tonfall.

„Ich habe mich ja auch nicht beschwert!“ korrigierte Zorro ihn grinsend. „Ich habe dich nur darauf aufmerksam gemacht, dass dir eine Krawatte besser stehen würde.“

„Grins nicht so dämlich wie ein kleiner Junge, servier’ die Getränke!“ wich Sanji gekonnt aus und nahm sich sein Tablett mit den Gläsern.

„Sei doch nicht gleich so zickig, man! Du bist ja schlimmer als die meisten Frauen!“

Der Blonde knurrte leise, brachte dann aber die Getränke zu den Gästen.

Er musste sich eingestehen, dass er einzig und allein Zorro gegenüber so zickig und aggressiv war. Und er konnte nicht einmal sagen, warum es so war. Allein das Grinsen konnte es doch nicht sein, oder? Normalerweise ignorierte er solche Angeber und Machos wie den Grünhaarigen. Allerdings war da eine Sache, die es ihm unmöglich machte, ihn einfach links liegen zu lassen: Der Ältere war alles andere als berechenbar! Nicht nur einmal hatte Zorro ihn bisher mit Taten oder Worten überrascht, mit denen Sanji nicht im Geringsten gerechnet hätte.

Und diese Unberechenbarkeit war ihm nicht geheuer.
 

Soeben stellte Sanji an der Theke die neuen Getränke auf sein Tablett, als die Tür des Restaurants sich öffnete und eine ihm bekannte Person eintrat. Seine Augen schweiften zu dem Besucher und im ersten Augenblick stockte ihm der Atem.

Eine orangehaarige junge Frau kam auf ihn zu und lächelte ihm wissend – doch vor allem siegessicher – zu. Bevor Nami ihn erreichte, lehnte sie sich an die Theke und blickte zu dem Wirt dahinter.

„Entschuldigen Sie, ich würde gerne für nächste Woche Montag einen Tisch reservieren.“ brachte sie ihr Anliegen vor und sprach mit einer ruhigen Stimme. Sanji spürte einen Kloß im Hals und er drehte sich um, um den Gästen ihre Getränke zu bringen. Wieso musste sie ausgerechnet heute kommen, wo er hier arbeitete? Innerlich verfluchte Sanji die junge Frau und seine Nerven waren bis aufs Äußerste gespannt. Er konnte dieses entwaffnende, bösartige Lächeln einfach nicht mehr sehen. Nami war der Grund, weshalb Vivi mit ihm Schluss gemacht hatte. Sie hatte seiner Ex-Freundin die Lüge erzählt, dass er sie angeblich mit einem anderen Mädchen betrogen haben sollte, nur damit sie ihn fallen ließ und Nami’s Welt wieder in Ordnung war.

Sanji war angespannt, als er den Gästen ihre Getränke hinstellte, merkte den Blick des Grünhaarigen aber nicht, der ihn beobachtete.

„Du arbeitest also hier, ja?“ fragte Nami mit einem zuckersüßen Unterton in der Stimme, als Sanji wieder zur Theke kam, um dort fertige Gerichte abzuholen. Er warf ihr einen kurzen, nervösen Blick zu, ehe er die Teller in die Hand nahm.

„Wonach sieht’s denn sonst aus?“ entgegnete der Blonde knapp und brachte dann die Gerichte zu den Gästen.

„Pech gehabt, was?“ bemerkte die junge Frau überheblich, als Sanji wieder zurückkam und das Tablett auf die Theke stellte.

„Was meinst du?“ hakte er unschuldig nach, obgleich er genau wusste, worauf Nami hinauswollte. Dass er diese Frage hätte besser für sich gehalten, wurde ihm erst im nächsten Augenblick klar, als Nami ihn anfuhr.

„Du weißt genau, wovon ich rede, Sanji! Dein Vivi-Schätzchen hat dich trotz tausend Liebesbekundungen verlassen. Aber das ist auch kein Wunder! Du spielst ihr vor, sie zu lieben und alles für sie zu tun und hinter ihrem Rücken betrügst du sie!“

Achterbahnfahren war gar nichts im Gegensatz zu dem Gefühl, was sich nun in Sanji breit machte. Sein Magen wollte sich nicht nur umdrehen, sondern seine Gedärme schienen sich schmerzhaft zusammenzuziehen, als wollten sie gleich platzen. Alle Augen der Gäste richteten sich auf die beiden und Sanji spürte das Bedürfnis zu fliehen. Allerdings rührte sich sein Körper kein bisschen und so stand er nur erstarrt und völlig erschrocken vor Nami, die ihn vorwurfsvoll, aber gleichzeitig auch siegessicher ansah.

„Das,… das stimmt nicht.“ brachte er leise hervor. Er wollte sich verteidigen, wollte ihr vorwerfen, dass sie hinter all dem stecke, doch kein weiteres Wort der Verteidigung kam über seine Lippen. Sanji war wie erstarrt, er konnte nicht mal einen klaren Gedanken fassen. Die Blicke der Gäste hafteten an ihm und Nami’s Augen schienen ihn beinahe zu durchbohren. In diesem Augenblick wünschte er sich nichts sehnlicher, als im Boden versinken zu können. Übelkeit machte sich in ihm breit und sein Hals wurde unglaublich trocken.

Sanji öffnete seinen Mund, wollte etwas sagen, doch seine Stimme versagte ihm den Dienst. Leicht begann er zu zittern vor unterdrückter Wut und Hilflosigkeit gegenüber dieser entwaffnenden Worte der jungen Frau.

Seine Augen waren auf Nami gerichtet, die den Finger erhob und zu einem weiteren Vorwurf ansetzen wollte, als sich jemand zwischen ihm und der Orangehaarigen stellte.

„Es reicht.“

Sanji zuckte leicht bei der Stimme zusammen, die kühl und vor allem ruhig klang. Nein, das Adjektiv „beherrscht“ passte eindeutig besser.

„Sie sollten nun gehen. Dies hier ist ein Restaurant, kein Theater.“

Der Blonde blickte auf, betrachtete einen Moment den breiten Rücken des Grünhaarigen und wandte dann den Blick ab. Einerseits war er wütend, dass sich Zorro in seine Angelegenheiten einmischte, doch andererseits – und dieser Teil überwog in diesem Augenblick – war er erleichtert, dass der Ältere es nun tat.

Er hörte, wie Nami eingeschnappt ihre Tasche nahm und sich umwandte, um dann zu gehen. Ihre Stöckelschuhe waren schließlich nicht zu überhören.

„Und Sie sollten sich eines merken, meine Gute.“ fügte Zorro noch hinzu und fuhr erst fort, als er Nami’s volle Aufmerksamkeit hatte.

„Sie sind keinesfalls besser als er, wenn Sie ihn nun vor all den Leuten hier bloß stellen, FALLS er dieses Vergehen überhaupt begangen hat. Ihr Verhalten zeugt nur von Niveaulosigkeit und vor allem Respektlosigkeit.“

Sanji spürte, wie Ririka an der Theke leicht schnaubte. Wann war sie denn dazu gekommen? Er hatte es gar nicht bemerkt. Der Blonde wusste, dass es ihr nicht gefiel, was Zorro da sagte. Wieso tat er das überhaupt?

Das Klacken von den Absätzen der Schuhe verriet ihm, dass Nami kommentarlos das Restaurant verließ. Stille herrschte im Raum. Nicht einmal das Klappern von Besteck war zu vernehmen, bis die Chefin seufzte und sich bei den Gästen entschuldigte, die daraufhin weiteraßen und sich wieder unterhielten.

„Was sollte das?“ zischte Ririka leise und warf Zorro einen warnenden Blick zu.

„Was denn? Hätte ich sie weitermachen lassen sollen? Du kennst doch mein Motto, nicht wahr?“ entgegnete der Grünhaarige gelassen und blickte die Frau unbekümmert an. Er wusste, dass sie seiner Meinung war, was sie auch in einem folgenden schweren Seufzen zeigte.

„Red nicht, sondern bring den Gästen ihre Getränke!“ wich sie nur aus, machte eine scheuchende Handbewegung und brachte Zorro so dazu, die Gäste zu bedienen.

Sanji hatte die ganze Szene schweigsam verfolgt, da er noch immer nicht wusste, was er sagen sollte. Er war noch immer vollkommen überrumpelt und fragte sich, was gerade eigentlich geschehen war. Zorro hatte ihn gerade in Schutz genommen, oder? Aber wieso?

„Alles in Ordnung?“ hörte er dann die sanfte Stimme Ririka’s und Sanji blickte zu ihr auf. Hastig nickte er, doch die Frau schien zu merken, dass er noch immer neben der Spur stand.

„Was für ein Motto meint er?“ fragte Sanji leise, ohne zu wissen, warum er sich plötzlich dafür interessierte. Ririka lächelte nur und putzte mit einem Handtuch ein nasses Glas ab, das der Wirt gerade gespült hatte.

„Love is like the wild-rose briar;

Friendship is like the holly-tree.

The holly is dark when the rose briar blooms,

But which will bloom most constantly? (1)

Oder so ähnlich,…” lächelte die Frau und stellte das Glas dann beiseite.

„Das hat er zumindest irgendwann mal gesagt.“

Sanji blickte sie zuerst fragend an und versuchte den Sinn hinter den Worten zu finden, bevor Ririka wieder nach hinten in die Küche ging und er alleine an der Theke stand. Es dauerte nicht allzu lange und er verstand die Worte. Dass Zorro so poetisch war, wusste er gar nicht.

Naja, eigentlich wusste er so ziemlich gar nichts über den Grünhaarigen.

„Geh nach Hause.“ hörte er dann kurz darauf die dunkle Stimme des Älteren, der mittlerweile wieder neben ihn getreten war. Da Sanji in Gedanken gewesen war, zuckte er leicht zusammen, doch dann sah er Zorro in die Augen.

„Ich schaff das hier heute Abend schon. Sind ja nicht allzu viele Gäste.“ fügte der Grünhaarige noch grinsend hinzu, zwinkerte und brachte dann das fertige Essen zu den Gästen.

Sanji sah dem anderen etwas ungläubig nach, wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Als Ririka dann aber noch mal kam und ihm ebenfalls erlaubte, nach Hause zu gehen, nahm der Blonde den Ratschlag an und holte seine Jacke, um sie anzuziehen. Bevor er ging, warf er dem Grünhaarigen noch einen Blick zu. Eigentlich wollte er sich bedanken, doch Sanji fielen die passenden Formulierungen im Moment nicht ein, weshalb er dann einfach das Restaurant verließ und sich auf den Heimweg machte,…
 

Den darauf folgenden Samstag ging Sanji mit zwei Taschen in den Händen die Straße entlang. Er war gerade einkaufen gewesen, da er das unter der Woche kaum schaffte. Eigentlich hatte er sich noch bei Zorro bedanken wollen, doch der Mittwochabend hatte er sich nicht so recht überwinden können und als er sich Freitags dazu zwingen wollte, ihm seine Dankbarkeit zu zeigen, hatte er ein wenig enttäuscht feststellen müssen, dass Zorro nicht kellnerte, sondern Ryan, der wieder gesund war. Mittlerweile hatte der Blonde schon ein schlechtes Gewissen wegen dieser einen Sache.

Seufzend schloss er einen Moment die Augen und sah dann wieder geradeaus. Kurz darauf bemerkte er, wie ein Auto einige Meter vor ihm in einer Parkbucht hielt. Sanji stutzte und zog die Augenbrauen zusammen. Moment, diesen metallblauen Kuga kannte er doch. Er ging weiter und als er an dem Auto vorbeikam, sah er kurz hinein, da das Fenster der Beifahrerseite runter gefahren war.

„Hey, so sieht man sich wieder!“ erklang eine bekannte Stimme.

„Alles klar bei dir?“ Sanji blinzelte und er nickte hastig.

„Klar. Und bei dir?“ entgegnete der Blonde.

„Alles bestens. Warst du gerade einkaufen?“ Zorro nickte in Richtung der Einkaufstaschen,

auf die Sanji kurz sah.

„Ja.“

„Steig ein, ich bring dich nach Hause, dann brauchst du das nicht zu schleppen.“ Zorro griff zum Hebel an der Innenseite der Tür, um diese aufzumachen.

„Brauchst du nicht, ist nicht mehr weit.“ widersprach Sanji schnell, da er irgendwie ein mulmiges Gefühl hatte, bei Zorro einzusteigen.

„Hm, dann hast du vielleicht Lust und Zeit mir ein wenig Gesellschaft zu leisten? Ich hab heute Abend noch nichts vor.“

War das gerade eine Einladung? Der Blonde zögerte und schluckte leicht. Eigentlich brachte dieser Typ ihn immer wieder auf die Palme und das allein mit seinem dämlichen Grinsen. Andererseits,…

Unerklärlicherweise stimmte Sanji der Einladung dann mit einem Nicken zu und stieg kurz darauf in den Wagen ein.
 

(1)Die Liebe ist wie der wilder Rosenbusch,

Freundschaft ist wie die Stechpalme.

Die Stechpalme ist trüb/freudlos, wenn der Rosenbusch blüht,

aber welcher wird stetiger blühen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Agust_D
2013-11-12T12:04:08+00:00 12.11.2013 13:04
Hach.... so poetisch unser Zorro <3
Tolles kapi ^^
Von:  ninchen_
2010-05-14T11:43:15+00:00 14.05.2010 13:43
=)
tolles kappi! dein schreibstil gefällt mir sehr!!
ich freu mich schon riesig wenn es weiter geht!! :D also hooopp und weiter schreiben xD

lg


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