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Beloved Assassin

Geliebter Mörder
von

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Wer bist du wirklich?

Es dauerte einige Sekunden, bis Sakura begreifen konnte, was eben geschehen war. Sie sah Sasuke entsetzt an, doch spürte sie dabei, wie langsam etwas Energie in ihren Körper zurückkehrte. Vielleicht kam es von dem Schock, von dieser fassungslosen Situation eben – aber als Sasuke ihr Gesicht los ließ, da trat Sakura einen Schritt zurück und gab ihm mit aller Kraft eine Ohrfeige.

„Verdammter … Mistkerl“, fluchte sie jämmerlich. Sie wünschte, eine festere Stimme zu haben, doch vermutlich hätte es Sasuke so oder so nicht interessiert. „Gott, du verdammter …“ Sie schüttelte ihre Angst ab und sah Sasuke wütend an. Fast wäre die Wut zu Hass geworden, und hätte Sasuke in diesem Moment nur amüsiert gegrinst, Sakura hätte auf ihn eingeschlagen, ob es etwas brachte oder nicht.

Doch Sasuke grinste nicht. Sakura erwartete erst, dass er sogar zurückschlug – doch Sasuke tat nicht einmal das. Er blickte sie nur an, und Sakura wurde dieses Verhalten unheimlicher, als jedes andere, das er an den Tag zu legen pflegte.

„Was soll das?“, rief sie aufgewühlt. „Hör auf mich so anzugucken!“ Sie wankte, und als sie gegen Sasuke fiel, da schlug sie kraftlos mit der Faust gegen seine Brust. Sie tat es immer und immer wieder; Sasuke aber tat dagegen gar nichts. Regungslos ließ er Sakura ihre letzte Kraft verbrauchen, und als zusammensackte, hielt er sie fest und wartete stillschweigende Sekunden, bis sie sich wieder beruhigte.

„Fertig?“, fragte er irgendwann mit kalter Stimme, doch war seine Miene alles andere. Sakura konnte sein Gesicht nicht sehen, doch wenn, sie wäre erschrocken.

Das, was sie sonst nur in seinen Augen schimmern sah, lag nun wie ein Schatten über ihm. Es zeichnete sich einem Abdruck gleich auf seiner Haut ab, als wäre seine Seele nach außen gekehrt. Es ließ den sonst so finsteren jungen Mann alt wirken, wie einen Greis, dessen Schultern über die Jahre viel getragen hatten.

„Du bist … du bist so ein …“ Sakura vergrub ihr Gesicht und ihre Finger krallten sich in sein Shirt, als wolle sie ihn hier und jetzt einfach zerreißen. „… Arschloch. So ein verdammtes …“

„Sakura?“

Sakura sah auf, wie sie Narutos Stimme hinter sich hörte. Wacklig drehte sie sich um, und als sie ihren chaotischen Freund erblickte, traten Tränen der Erleichterung in ihre Augen.

„Naruto“, sagte sie wimmernd, stieß sich von Sasuke weg und ging langsam auf ihn zu.

„Alles klar?“, flüsterte er, kaum dass er sie in den Arm nahm. „Man Saku, hast du mir einen Schrecken eingejagt! Wie geht’s dir?“ Er blickte ihr grinsend ins Gesicht und wischte ihr die Tränen fort. „Du siehst echt furchtbar aus!“ Seine Augen wanderten zu Sasuke, der wieder eine steinerne Fassade aufgesetzt hatte.

Sasuke zuckte gleichgültig mit den Schultern und wandte sich ab, ehe Naruto ihm Fragen stellen konnte.

„Besser“, lächelte Sakura gezwungen und zog Narutos Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ich muss dringend …“ Sie kaute beschämt auf den Lippen, doch Naruto verstand ausnahmsweise sofort.

„Klar, ich bring dich bis zum Klo. Und danach werden wir was essen, du siehst total verhungert aus!“ Es war jedoch Narutos Magen, der in diesem Moment gewaltig knurrte.

Sakura grinste, so glücklich war sie, dass Naruto bei ihr war. Sie nickte leicht, damit er seinen Magen trösten konnte. „Danke, Naruto“, sagte sie leise, wie er ihr den Gang entlang half.

„Wofür?“, fragte Naruto verdutzt. „Da wachst du auf, und ich bin nicht mal da. Dabei hab ich ständig aufgepasst.“

„Dafür“, sagte Sakura. „Weil du sonst immer da bist.“

„Ach was!“, rief Naruto ganz verlegen und lachte wirr. „Ehrlich, dass ist doch selbstverständlich für Freunde. Du weißt doch, Freunde sind immer ehrlich UND immer füreinander da, oder?“

„Stimmt.“ Sakura senkte den Blick zu Boden. Immer ehrlich …

„Na zumindest war Sasuke mal parat. Ich hoffe, der knurrige Baka hat dir nicht wieder was Schauriges erzählt?“

„Nein“, sagte Sakura schnell. „Nein, er … hat er nicht.“

„Besser so.“ Naruto brummte kopfschüttelnd, als er über Sasuke nachdachte. „Aber er ist eigentlich gar nicht so finster, wie er immer tut. Ich glaub manchmal echt, dass der ne ganz feinfühlige Seite hat.“

„Tatsächlich …“ Sakura konnte die Ironie in ihrer Stimme kaum verstecken, doch öffnete Naruto schon die Badezimmertür und ließ sie eintreten. „Danke. Das letzte Stück …“

„Ich kann dir helfen“, grinste Naruto breit. „Wirklich, ich …“

„Du bist auch ein Baka!“, lachte Sakura leise, ehe sie die Tür zuschob und abschloss. Ein wenig hielt sie sich noch aufrecht, dann aber ließ sie sich an der Wand hinab und begann zu heftig zittern.

Warum hatte er das getan?, fragte sie sich innerlich. Warum?

Und wie lange würde sie das noch durchstehen, hier bei ihm? Würde er sie irgendwann wirklich töten, oder würde er sie beschützen?

Sakura musste unwillkürlich an Narutos Worte denken, dass Sasuke gar nicht so finster war.

„Wer bist du wirklich“, flüsterte sie zu sich selbst. „Was wirst du tun …“
 

Danach hatte sich Sakura zwar hingelegt, doch war ihr lediglich zum Dösen gewesen. Sie beobachtete, wie die Sonne aufging und lief schließlich im Zimmer umher, damit ihre steifen Glieder besser durchblutet wurden. Es dauerte, doch einige Stunden später war sie um vieles kräftiger auf den Beinen.

„Das ist kreuzdumm mit diesem Kaito“, sagte Naruto beim zweiten Frühstück. Er biss genüsslich in sein Brötchen und sah es fragend an, als könne die Marmelade eine Antwort haben. „Wie hieß die Freundin?“

„Ich glaube, er nannte sie Hinata.“ Sakura seufzte nachdenklich. Es war ein Fortschritt, dass ihr der Name eingefallen war, doch brachte es nicht viel ohne einen Nachnamen oder einer Anschrift. „Mehr weiß ich nicht, aber wir müssen sie irgendwie finden, Naruto. Nicht, dass sie auch in Gefahr geraten ist.“

„Und wer sind nun die Akatsuki und Pain?“ Naruto blickte über den Esstisch zu Sasuke, der vor dem Fernseher saß und gelangweilt durch das Programm schaltete.

„Mörder“, sagte er schlicht.

„Na und weiter? Du hast uns gesagt, dass dieser Pain der Auftragsgeber ist, oder? Wir würden echt gerne ein bisschen mehr erfahren, Sasuke!“

„Guck doch im Internet.“

„Argh!“, knurrte Naruto und raufte sich die Haare. Dass er sich dabei Marmelade in die blonden Strähnen schmierte, bemerkte er nicht. „Können wir nicht ein einziges, vernünftiges Gespräch führen?“ Er fixierte Sasuke mit seinem Blick, und als dieser sich zu ihm umdrehte und ihn ein paar ordentlich deftige Worte entgegenbringen wollte, hielt er unerwartet inne.

„Ich rede nicht mit dir“, zischte Sasuke eisig, stand auf und ging in die Küchenzeile, um sich seinen Orangensaft zu holen.

„Warum nicht?“

„Du ekelst mich an.“

„Wie bitte?“, fauchte Naruto und sprang schon auf, doch Sakura grinste plötzlich und griff seine Hand.

„Versuchs mal damit“, sagte sie amüsiert und reichte ihm eine Serviette. „Obwohl du lieber ins Bad gehen solltest, Naruto.“

„Ins Bad?“

„Du hast da was …“ Sakura musste kichern und deutete auf Narutos verklebte Haare. „Es ist … wirklich etwas unschön.“

„Hä?“

Naruto griff sich ohne zu zögern an den Kopf und verzog das Gesicht. „Bäh!“, machte er, wie er die Marmelade zwischen den Fingern bemerkte. „Aber sag mal …“ Er lutschte sich den Daumen ab und runzelte die Stirn. „Ich wusste gar nicht, dass ich Erdbeere gegessen hab …“

Sasuke verschluckte sich beim Trinken und verzog das Gesicht. „Du bist widerwärtig!“, brummte er in sein Glas.

„Wieso denn? Ist doch nur Marmelade. Hmm, die ist gut und …“ Als es ‚platsch’ machte und eine Ladung Saft von Narutos Haaren floss, drehte er sich abrupt um und sprang Sasuke bald an.

„Was sollte denn der Scheiß?“, keifte er und schüttelte den Kopf, dass die Tropfen nur so flogen.

„Wenn du mir nicht sofort aus den Augen gehst, vergesse ich mich!“, sagte Sasuke voller Abscheu.

„Hast du dich nicht eben schon vergessen …“, murrte Naruto beleidigt, trabte dann aber doch davon, bevor Sasuke vollkommen ausrastete.

Sakura sah ihm vergnügt nach. Sie versuchte den Gedanken zu ignorieren, dass sie nun mit Sasuke alleine war – ein erschreckender Gedanke, wenn sie an die vergangene Nacht zurückdachte.

„Was ist mit der Handynummer?“, hörte sie ihn plötzlich fragen.

Sakura blinzelte verwirrt und zwang sich, Sasuke anzusehen. „Was meinst du?“

„Die von Kaito“, sagte Sasuke ungeduldig.

„Es ging erst nur der Anrufbeantworter ran, und jetzt passiert gar nichts mehr.“ Sie zog ihr Handy aus der Tasche und gab es Sasuke, als er die Hand aufhielt. „Wie, wenn die Nummer nie existierte.“

„Hat sie aber“, sagte Sasuke und lauschte ins Telefon. „Ich nehm es mit. Mal sehen …“

„Was hast du vor?“ Sakura erhob sich, als Sasuke gehen wollte. Verdutzt blickte sie ihn an, und es war ihr gänzlich seltsam, dass sie ihn nicht lieber ignorieren wollte.

Doch es ging nicht.

„Jemanden besuchen.“

„Dann … komm ich mit, ja?“ Sie konnte selbst nicht fassen, dass sie das sagte. Der Gedanke mit Sasuke alleine zu sein, war furchtbar beängstigend.

Der Gedanke, ihn alleine gehen zu lassen, war jedoch ebenso unerträglich. Fast, als wäre es keine Option, keine denkbare Alternative.

„Nein“, sagte Sasuke aber und wandte sich um. „Du bleibst, wo du bist.“

„Bitte Sasuke! Wenn wir Hinata irgendwie finden können, und vielleicht Kaito anrufen …“

„Ich sagte nein!“

Sakura zuckte mit den Schultern. „Gut, dann geh doch.“

„Sakura“, sagte Sasuke scharf. „Verarsch mich nicht! Du wirst nicht auf dumme Gedanken kommen, klar? Naruto würde dir …“

„Ich komme auf gar keine Gedanken. Wir sehen uns später …“ Sakura ließ sich auf ihren Stuhl fallen und tat so desinteressiert wie möglich. Sie trank von ihrem Tee und versuchte nicht zu Sasuke zu sehen, der sie immer noch wütend beobachtete.

„Ich kann dich hier auch festbinden!“, sagte er gefährlich. „Lass es also sein, Sakura!“

„Lass ich doch! Ich werde warten. Ich komm auf keine Gedanken und überhaupt, warum …“

„Verdammt, dann beeil dich, kapiert?“ Sasuke schritt davon und konnte Sakuras triumphierendes Grinsen nicht sehen, wie er die Tür hinter sich zuschmiss.

Sakura aber wusste auch nichts von dem besorgten Ausdruck hinter seiner wütenden Miene.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Kleines-Engelschen
2010-01-12T11:40:29+00:00 12.01.2010 12:40
sasu entdeckt also die menschlichkeit wieder. das ist toll!
bin gespannt wo sasu nun hin will.
schreib schnell weiter

greetz
Von:  fahnm
2010-01-11T23:37:57+00:00 12.01.2010 00:37
Klasse kapi!^^
Bin mal gespannt was noch kommen wird.

mfg
fahnm
Von:  XxGirlyxX
2010-01-11T21:49:51+00:00 11.01.2010 22:49
Sakuras Art muss man sich echt merken xD Sasuke wusste genau, wenn er sie nicht mitnehmen würde, würde sie einen anderen Weg finden ihm hinterher zugehen oder ähnliches XP
einfach cool
Sasuke hat Angst um Sakura. Das finde ich auch gut, den das beweist mal wieder, das er kein Stein ist sondern auch Gefühle hat.
Und Naruto ist ecklig. IIEEEEHH Ich verstehe Sasuke vollkommen :P
Hast du echt klasse gemacht
Freue mich schon auf das nächste kapitel
gglg
Von: abgemeldet
2010-01-11T21:07:33+00:00 11.01.2010 22:07
sasuke ist menschlich
wohin der wohl gehen will.
sakura hat ihn weich gekocht :)
das merkt man.
mach weiter sooo
lg, yesilli


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