Der heimliche Profilbesucher von abgemeldet (Ron x Draco im "Magier VZ") ================================================================================ Kapitel 1: Stalker ------------------ ~~~ Hallo, Ron Quidditchgott! Flohgeflüster Harry P. „Aufgepasst Ravenclaw! Wir sind fit für das Spiel morgen :)“ Hermine Granger „Hat irgendwer schon die Hausaufgaben in Arithmantik? Ich muss unbedingt meine Ergebnisse vergleichen…“ Wer zuletzt deine Seite angesehen hat: Draco Malfoy ~~~ Draco Malfoys Seite (Hogwarts) Kontakt FlooNet Messenger: 20383911 Persönliches Interessen: Quidditch, Zaubererschach, Zeichnen, die Weltherrschaft und natürlich Gryffindor besiegen.. Musikgeschmack: Indie Rock und andere gute Musik, was auch sonst? Lieblingsbücher: Schwarze Schule der Zaubertränke, der Schatten der Inquisition (die Dämlichkeit der Muggel ist immer wieder unterhaltsam) Lieblingszitate: hmm.. wie wäre es mit „Potter stinkt!“ Beziehungsstatus: solo Gruppen ALLE wollen mit mir schlafen, dabei bin ich GAR NICHT MÜDE! Blond, hellgraue Augen, zu heiß für dich! Darf ich mal bitte vorbei?! Das geht nach Kompetenz, Danke! Das Böse hat einen Namen: Slytherin Du verwechselst mich mit jemandem den das interessiert!! Entweder pünktlich oder geil aussehen..pünktlich kann jeder Frech? Ich nenne das verbal überlegen. Hol mir mal was zu trinken, du wirst schon wieder hässlich I hate SEX... in the bedroom Ich bin garantiert nicht so, wie du mich einschätzt. Ich bin stolz auf meine Eltern, sie haben ein schönes Kind. Ich dusche gerne nackt Ich guck nicht böse...Ich guck abwertend! Ich kenne Mr. Arschloch persönlich Klar kannst du Dich mal melden, halt nur nicht bei mir! Maaan, meine Haare, scheiß Wind... ich könnt kotzen!! Man muss auch mal die Schuld bei anderen suchen! Nee, war scheisse,... aber ist nur meine Meinung. Sex ist nur schmutzig, wenn er richtig gemacht wird Slytherin für den Hauspokal Weasley ist unser King! Wenn du Mitleid suchst - Im Lexikon unter "M" nachschlagen!!! Wer zu viel lernt, hat zu wenig Talent Zeichnen ist die Kunst des Beobachtens. Pinnwand Vince van Crabbe (Hogwarts) schrieb „Ok, dann halt ‚Bescheid‘, war nur‘n Tipfehler..“ Vince van Crabbe (Hogwarts) schrieb „Auf jeden. Bis Morgen dann, Greg weis auch Bescheit.“ Draco eine Nachricht schicken Betreff: „Hi, Fan!“ „Malfoy, was hattest du denn auf meiner Seite verloren? Autogramme gibt’s erst morgen nach dem Spiel, bis dahin kannst du mein Profilfoto bestaunen.. PS.: Danke für die Gruppe über mich, hab dich dafür aus Dankbarkeit gemeldet. PSS.: Was soll das tolle Gerede über Sex? Wie viel Ahnung kannst du schon haben, hab dich noch nie eine Slytherin abschleppen sehen xD“ Abschicken Draco Malfoy, Betreff: „Träum weiter.“ „Wiesel, wie kommst du darauf, dass ich freiwillig deine Seite besuchen würde? Oder ist das dein billiger Vorwand, um dir mein Profil ansehen zu dürfen? PS.: Die Gruppe wird nicht gelöscht.. PSS.: Wüsstest du wohl gerne, hmm?“ Deine Nachricht an Draco kann leider nicht übermittelt werden. Dies kann folgende Ursachen haben: Deine Internetverbindung ist inaktiv. Ein technischer Fehler ist aufgetreten. Der User hat dich auf seine Ignoreliste gesetzt (mehr dazu in der Hilfe-Sektion). Welcome to FlooNet, Ron Chat Session established “What the fuck, Malfoy? Erst hinterlässt du deine Schleimspur auf meinem Profil und dann setzt du mich plötzlich auf Ignore… was soll das??“ „Weasley? Woher hast du meine Nummer?“ „..? Von deinem Profil natürlich.“ „Aha..“ „Hey, kann es sein, das du vergessen hast dein Profil einzuschränken? Und deine Profilbesuche unsichtbar zu machen, bevor du auf meiner Seite rumgeschnüffelt hast? :D“ „Ein Malfoy „schnüffelt“ nicht, er informiert sich. Sei froh, dass ich deine Seite überhaupt beehrt habe. Und „das“ nach einem Komma wird mit zwei „s“ geschrieben, außer du kannst es mit dieses, jenes oder welches ersetzen. Echt, Wiesel, hat dir deine Freundin das nicht beigebracht?“ „Hä, ist doch egal wie ich „das“ schreibe, wen juckt das beim chatten? He, willst du vom Thema ablenken, wieso warst du jetzt auf meiner Seite verdammt?“ „Mir war danach.“ „Ja, aber dann keine Beleidigungen dalassen und es einfach abstreiten? Das ist so nicht Malfoy-like..“ „Mir egal, ob du das kapierst oder nicht.. Wieso hast du DIR denn meine Seite so genau angesehen?“ „…“ „Spuck es schon aus, spontane Antworten sind wahre Antworten.“ „Keine Ahnung, wollte wohl sehen ob du überall so unausstehlich bist.“ „Nur gegenüber Nicht-Slytherins.“ „Ist auch besser so, du und nett wäre irgendwie..“ „..zu exquisit für ein Wiesel wie dich?“ „..ekelhaft?“ „Keine Sorge, wird dir gegenüber nie vorkommen.“ „Ich fühl mich gleich viel besser.“ „…“ „…“ „Du spielst doch gerne Zaubererschach, Malfoy?“ „Dachte schon, du schreibst nichts mehr aber du suchst ja anscheinend ganz verzweifelt nach einem Grund für ein Gespräch mit mir.“ „Haha.. Ich hätte nur verdammt Lust, dich neben Quidditch auch noch beim Schach abzuziehen!“ „Ich war echt erstaunt, als ich gelesen habe, dass du so ein komplexes Spiel beherrscht. Aber gegen mich hast du keine Chance.“ „Perfekt! Ich freu mich schon auf deine Fresse, wenn du einsiehst, DASS ich dir haushoch überlegen bin.“ „Oho, ich hab dem Rotschopf Rechtschreibung beigebracht. Bald wirst du noch gesellschaftsfähig. Sonntag Abend um 20 Uhr in der Bibliothek und wehe du bist nicht pünktlich!“ „Ne, kein Bedarf mich deinem Gesellschaftskreis anzupassen, wollt nur nicht noch mehr Gezeter hören. Bis Sonntag, Lackaffe“ „Verzieh dich einfach, bevor du mich mit deiner Armut noch ansteckst..“ --- Draco appears to be offline. Messages you send will be delivered when this user signs in. “Grade Trauerstimmung in Slytherin? Ravenclaw hat ja sowas von verloren. Und ich weiß, wer morgen noch verliert :D Übrigens, wieso wurde ich dieses mal nicht besungen? Nicht das ich es vermissen würde, aber plötzlich ist Harry wieder dran?“ Offlinemessage from Draco „Tja, Potter hasse ich eben noch mehr als dich, Wiesel.. Kann aber ein neues Lied für dich einrichten, wenn du meinen Gesang so gerne hörst.“ --- „Hey, wieso bist du so schnell abgehauen vorhin? Malfoys sind wohl schlechte Verlierer..“ „Wieso sollte ich denn dableiben? Um das dümmliche Grinsen von Potter und Granger länger zu ertragen? Zu deinem Glück war ich heute nicht gut drauf, sonst hätte ich dich gnadenlos geschlagen..“ „Naja, eigentlich reicht man sich nach dem Spiel die Hand. Muss ich dir die Etikette des Zaubererschachs noch beibringen?“ „…“ „Sprachlos, Malfoy?“ „Ne. Ich bin nur gerade mit Pansy beschäftigt.“ „Zu viel Information..“ „Eifersüchtig, Wiesel?“ „Nö, Pansy ist nicht mein Typ..“ „Sag mal, tust du nur so dämlich, oder bist du es wirklich? Ich meinte eigentlich eifersüchtig, weil du nicht meine ungeteilte Aufmerksamkeit hast“ „Mir wird gerade schlecht.“ Ron signed off. Chat Session closed. --- „Verdammt, Malfoy. Könntest du bitte damit aufhören?“ „Tut mir leid, aber meine Überlegenheit ist nun mal angeboren.“ „Du weißt ganz genau, WAS ich meine!“ „Nein? Kannst du dich mal klar artikulieren, so dass ich dich auch verstehen kann?“ „Scheiße Malfoy, weich mir nicht ständig aus wie eine sich windende Schlange. Die du auch bist. Du beobachtest mich. Heute beim Frühstück, später im Unterricht, denkst du mir fällt das nicht auf? Ich hab dich sogar einmal beim Starren erwischt, als du nicht schnell genug weggesehen hast!“ „Fängt dein Wunschdenken an, deine Wahrnehmung zu beeinträchtigen?“ „Lass den Mist, ich bild mir das nicht nur ein. Außerdem kam die Antwort viel zu spät, ich dachte nur spontane Antworten sind wahre Antworten..“ „…“ „Was? Wieder mit Pansy beschäftigt? Die Ausrede kauf ich dir eh nicht ab, genau wie deine ganzen ich-bin-der-Sexgott-Gruppen. Wer so verkrampft darauf hinweist, versucht seine Unerfahrenheit doch nur zu überspielen!“ „Du denkst wohl, DU wärst Erfahren?“ „Mehr als du denkst, Malfoy!“ „Ach und wieso bringt es dich dann so aus der Fassung, wenn ich dich ansehe? Du müsstest doch darin genug.. Erfahrung haben.“ „Ja, aber doch nicht.. Was zur Hölle?? Soll das heißen, du machst mich an?“ „Von Ironie hast du noch nicht gehört, oder? Ist ja auch der Humor der Intelligenten. Ich hab keine Lust mehr auf deine verdammte Begriffsstutzigkeit, ich bin schlafen..“ Draco signed off. Chat Session closed. „F*** dich doch, Malfoy!“ Draco appears to be offline. Messages you send will be delivered when this user signs in. --- “Na, Wiesel?” “…” “Was denn? Immer noch beleidigt durch meine verbale Überlegenheit?“ „Wieso sollte ich mit dir reden?“ „Reicht auch, wenn du mir schreibst..“ „Soll ich dich auf Ignore setzen?“ „Reg dich nicht auf, macht halt Spaß dich zu ärgern, wieso bist du auch so leicht auf die Palme zu bringen?“ „Na Danke.“ „Was ist los, du kannst dich doch auch ganz gut wehren also wieso so abweisend jetzt?“ „Entschuldige dich, oder das Gespräch ist beendet.“ „Hm, wofür denn bitte?“ „Nur ein Klick und ich hab wieder Ruhe!“ „Okay, entschuldige. Vergiss, was ich gesagt habe.“ „…“ „Was ist jetzt?“ „Ich warte noch auf eine Erklärung, Malfoy?“ „Naja, ich denke du bist meinem Charme erlegen. Das kommt schon mal vor.“ „Bitte was? DU verfolgst mich die ganze Zeit mit Blicken?“ „Ach? Ich war der Ansicht, du hättest damit angefangen.“ „EH? Wieso sollte ich das tun?“ „Aus dem selben Grund, wieso dein Gesicht jedesmal deiner Haarfarbe gleicht, wenn ich zurückblicke?“ „Ist doch normal, wenn jemand ständig starrt..“ „…“ „Hey, was schickst du mir da?“ „Annehmen, Weasley!“ „Wehe, das ist irgendso ein digitaler Heuler..“ „Nein. Öffne es.“ „…“ „…“ „Malfoy, was.. ist das?“ „Ich denke, das weißt du.“ „Hast du das..?“ „Ja. Wie findest du es?“ „Es ist gut, allein die Farben ..aber.. wieso bin ich dein Motiv??“ „Naja, dein begeistertes Gesicht beim Zaubererschach war irgendwie.. inspirierend. Ich mein, als Zeichner beobachtet man viel und manche Situationen und Mimiken bleiben dann im Gedächtnis.“ „Hätte ich dir nicht zugetraut. Zeichnest du oft?“ „Ich hab schon von Klein auf viel gezeichnet. Zur Entspannung.“ „Hast du mich deswegen immer angesehen?“ „Geht halt mit Vorlage besser..“ „Ähm.. ist das jetzt sowas wie.. ein Freundschaftsangebot?“ „Vielleicht.“ „Also ja?“ „Nicht hier, lass uns unter vier Augen darüber reden. In zwei Stunden im Treppengang des Astronomieturms, alleine!“ „Das ist doch nicht irgend so ein Trick und deine beiden Gorillas erwarten mich dann dort?“ „Du musst schon deinen Gryffindormut etwas beanspruchen und zum Treffpunkt kommen, wenn du eine Erklärung von mir willst.“ „Oh, schon gut.. bis dann.“ „Bis in zwei Stunden.“ --- Post für dich! Du hast neue Nachrichten. Draco Malfoy, Betreff: „Willst du mich umbringen??“ „Weasley! Was sollte die Aktion mit dem Nachtisch beim Abendessen vorhin? Ich hoffe, du isst dein Eis nicht immer so, sondern nur weil ich zufällig zu dir rübergesehen habe! Verdammt, wenn irgendwer mitbekommen hat, wie du mit deiner Zunge.. dann sorge ich dafür, dass es das letzte war, was er in seinem Leben gesehen hat! Und jetzt zu dir! Denkst du, dass du mich den ganzen Tag ungestraft provozieren kannst? Du hattest doch heute nicht aus purem Versehen dein Hemd ein paar Knöpfe weiter offen als sonst, ganz zu schweigen davon, dass du nichts darunter anhattest! Oh, wenn du wüsstest, was ich heute deswegen schon alles in Gedanken mit dir angestellt habe.. Das wirst du mir büßen, heute Abend, gleiche Zeit, gleicher Ort! Da hast du dann Gelegenheit, mir zu zeigen, was du mit deiner Zunge noch so alles anstellen kannst, außer den Nachtisch zu vergewaltigen.. Gnade dir Merlin, wenn du nicht pünktlich bist!“ Betreff: „Noch nicht“ „Hmmm, Draco, hat dir schon mal wer gesagt, dass du süß bist, wenn du wütend bist? Ups, hab ich dich gerade Draco genannt und im selben Satz dein absolutes Hasswort verwendet? Ich glaube, ich werde mich ein bisschen verspäten heute Abend. Einfach nur, um zu sehen was passiert, wenn du richtig wütend bist *g* Bis später!“ Abschicken Du hast dich erfolgreich ausgeloggt. Kapitel 2: Christmas -------------------- Danke für eure lieben Aufmunterungen, eine Fortsetzung zu schreiben und besonders an aoi_92, die mir einen Motivationsboost verpasst hat ;) Kleiner Hinweis vorab: Heraldik ist das Wappenwesen und Genealogie ist die Ahnenforschung. Viel Spaß! --- Welcome to FlooNet, Ron Offlinemessage from Draco (Sa, 22. Dec) „Maaan Wiesel! Korrigier mich, aber wolltest du mich nicht in den Weihnachtsferien mit dem zweifelhaften Vergnügen deiner Anwesenheit im FlooNet beehren? Wie oft soll ich es dir noch beibringen: Einen Malfoy lässt man nicht warten!“ Offlinemessage from Draco (So, 23. Dec) „LAAAAANGWEILIG! Fast gehen mir deine nervigen, von unzähligen Rechtschreibfehlern gespickte Chatnachrichten ab. Wenigstens wäre es amüsanter, als Onkel Manius endlose Vorträge über die Heraldik und Genealogie unserer Familien. Wusstest du, dass mein Urgroßonkel, beziehungsweise der Großonkel 2. Grades von Onkel Manius, Bruder meines Vaters, also mein Onkel 1. Grades, ein gewisser Titus Malfoy war, der mit einer Großtante 1. Grades deiner Mutter durchgebrannt ist? Ich hätte fast laut losgelacht, als ich das Gesicht von Onkel Manius bei der Schilderung seiner Genealogieforschungsergebnisse gesehen habe.“ Offlinemessage from Draco (Today, 24. Dec) „Ich hoffe du hast einen wirklich guten Grund mich so lange zu versetzen, Wiesel! Ich hab schon ein paar nette Verwandlungssprüche nachgeschlagen, für die ich dringend eine Testperson brauche und ich glaube spätestens nach Abschluss der Weihnachtsferien werde ich die Gelegenheit haben, sie auszuprobieren … an dir!“ „Woah, Draco! Kaum bin ich drei Tage nicht online, schreibst du mein FlooNet mit romantischen Liebesschwüren voll, musst mich ja wirklich vermisst haben :D Wtf, was ist Heraldik und Genialogie? Ich würde lieber das Gesicht deines Onkels sehen, wenn er wüsste, was du mit mir alles anstellst xD“ „…“ „Was ist los, Malfoy? Beim Warten auf mich vor deinem Rechner verhungert?“ „Sieh an, der feine Herr Weasley hat doch noch den Startknopf an seinem zweifellos veralteten Computer gefunden … oder hat der Hochladevorgang einfach drei Tage am Stück gedauert? Und was deine Fragen betrifft, Wikipedia ist dein Freund, Mr Genialogie.“ „Nee, keine Lust jetzt, Großonkel 2. Grades klang schon schlimm. Es ist schwierig genug, mir alle meine Verwandten zu merken, die uns über Weihnachten immer besuchen.“ „Hallo? Rede ich holländisch, oder wieso beantwortest du immer nur 30 % all meiner Fragen?“ „Hm, welche Frage denn? Ist manchmal nicht so einfach, unter deinem ganzen Spott die ernst gemeinten Sätze herauszufischen … xD“ „Dann stelle ich dir eine ernst gemeinte Frage: Wieso, zur Hölle nochmal, kommst du erst heute online???“ „Ähm … naja, ist viel los hier. Wir haben ständig Besuch, meine Mutter kocht ein Essen nach dem anderen, ich platze bald. Harry ist auch hier und pennt manchmal in meinem Zimmer … ist halt etwas schwierig, da noch an den Rechner zu kommen.“ „POTTER schläft in deinem Zimmer? Habt ihr keine verdammten Gästezimmer??“ „Doch, aber die sind zur Zeit alle belegt. Momentan ist Tante Emily mit meiner Cousine hier.“ „Merlin, wie unglaublich groß ist eigentlich eure Familie?“ „Keine Ahnung, aber ist doch lustig. Du solltest mal eins unserer Festessen sehen. Mein Großonkel Kirk haut nach dem dritten Glas von Arthurs selbstgebrannten Schnaps einen Witz nach dem anderen raus und nach dem vierten Glas versucht er immer, mich mit meiner Cousine Mia zu verkuppeln xD“ „Na herzlichen Glückwunsch. Hat die auch rote Haare und Sommersprossen?“ „Nö, die ist blond. Die sieht ein bisschen aus, wie die Hexe aus Ravenclaw in unserem Jahrgang. Schlank wie ein Besen aber riesen T***** xD“ „Dein Großonkel sollte besser auf sein viertes Glas verzichten.“ „Mal sehen. Ich glaub den sein Rekord lag bei sieben Gläsern, bevor mein Vater ihn in sein Zimmer schleppen musste ;)“ „Ich mein das ernst.“ „Irgendwie bist du komisch drauf heute, Alter. Was geht denn bei dir eigentlich so ab an Weihnachten?“ „Nichts interessantes. Endlose Empfänge und morgen laden meine Eltern unsere verbündeten Familien zu einem Bankett in Malfoy Manor ein. Wir feiern keine Weihnachten, denn im Gegensatz zu anderen Familien haben wir nicht vergessen, dass die Christen uns kaum 300 Jahre zuvor noch ausrotten wollten.“ „Omg, nehmt das doch nicht so ernst. Ich meine, Weihnachten ist geil, allein schon das Essen und der Plumpudding … die Geschenke morgen.“ „Genauso wenig verstehe ich, wieso Zauberer neuerdings bei jeder Gelegenheit ‚Oh my God‘ sagen. Es heißt ‚bei Merlin‘, wir beten keinen Gott an.“ „Wieso sagst du dann so gerne ‚verdammt‘ und ‚zur Hölle nochmal‘? Betest du Satan an? xD“ „Nein, aber die Kirche hat Hexen und Zauberer als Verbündete von Satan bezeichnet, also betrachte ich es als Spott über das Christentum, wenn ich fluche.“ „Jaaa … du nimmst das Thema wirklich sehr ernst. Das heißt also, ihr habt keinen Weihnachtsbaum und du bekommst keine Geschenke morgen?“ „Neee … ich bekomm nämlich immer von meinen Eltern geschenkt, was ich mir wünsche. Im Gegensatz zu deiner Familie treibt uns auch der Erwerb von einem 30 cm kleinen Weihnachtsbäumchen nicht fast in den Ruin.“ „Oh, lustig. Im Gegensatz zu deiner Familie sitzen wir nicht stocksteif an irgendwelchen Festtafeln und labern stundenlang über ‚Genialogie‘. Bei uns darf man wenigstens noch Spaß haben, ohne darüber nachzudenken, ob es gegen ein Gesetz der Reinblütigkeit verstoßen könnte.“ „Schön, dann amüsier dich doch mit deinem lustigen Suffonkel und deiner Sexbombencousine bei eurem Weihnachtsessen. Darf Potter danach wenigstens noch auf dein Zimmer, wo ihr völlig abgefüllt natürlich den Rest der Nacht nur redet?“ „Sag mal, bist du bescheuert? Deine Eifersuchtsanfälle gehen mir langsam tierisch auf die Nerven. Ist ja nicht so, als ob wir zusammen wären …“ „Wo ist das Problem, Weasley? Ich dachte, es würde dir Spaß machen, wenn ich dich *****! Kannst du dann nicht verdammtnochmal aufhören, mir ständig von irgendwelchen Hexen zu erzählen, denen du so subtil in Hogwarts und sonstwo hinterhergaffst?“ „Was willst du denn von mir? Ich find Mädchen nun mal gut.“ „Vielleicht, dass du deinen scheiß Status in deinem scheiß Magier VZ Profil mal auf ‚Vergeben‘ umstellst?“ „Wieso das denn? Ist ja nicht gerade so, als ob irgendwer von unseren heimlichen Treffen wüsste. Davon abgesehen wäre mir lieber, wenn mich keiner fragen würde, an wen ich denn vergeben bin xD“ „Dann antworte doch einfach ‚Geht dich nichts an und jetzt verschwinde aus meinen Augen, bevor ich dich in einen Nacktmull verwandle!‘“ „Meine Fresse. In deinem Profil steht doch auch nichts von ‚Vergeben‘.“ „Ladys first. Ich warte noch auf deinen Zug.“ „Ne, danke. Das ist doch einfach nur peinlich, Malfoy!“ „Mir vergeht gerade die Lust auf ein Gespräch mit dir, Wiesel! Ein Malfoy teilt nicht, wenn du das nicht verstehst, dann kannst du unsere Treffen abschreiben.“ „Dann hau doch ab, wenn dir das Gespräch mit mir nicht passt, Draco!“ Draco signed off. „Boa, endlich Ruhe …“ Chat session closed. --- „Draco?“ „Dir auch einen guten Morgen, Wiesel …“ „Ach verdammt.“ „Hmm? Willst du mir etwas mitteilen?“ „Naja … unser Gespräch gestern endete irgendwie scheiße.“ „Jaa … und weiter?“ „Erm … und heute morgen weckte mich eine Posteule mit einem Paket.“ „Ach? Santa Claus liefert seine Geschenke sogar an den von Heiden bewohnten Fuchsbau?“ „U-hu … und seit ihm wer bei der Auslieferung seiner Geschenke nach Malfoy Manor einen Todesfluch auf den Hals gejagt hat, schickt er lieber Posteulen vor.“ „Wirklich? Muss wohl unser Hauself gewesen sein. Wir verwenden selbstverständlich nicht die unverzeihlichen Flüche.“ „Man, Draco! Ich will gerade ein ernsthaftes Gespräch führen.“ „Wieso? Ich verwende wirklich keine unverzeihlichen Flüche. Bisher haben meine Todesblicke immer zu einem ähnlichen Ergebnis geführt …“ „Alter, irgendwie vermiss ich dich.“ „Wie süß, Wiesel.“ „Wieso trieft dieser Satz nur so vor Sarkasmus?“ „Weil ich einen Ruf zu wahren habe?“ „Ach zur Hölle mit dir ;) Jeeeedenfalls …“ „Oh, sind wir vom Thema abgewichen?“ „Klappe! Jedenfalls war dieses Paket sehr sauber in rotes Geschenkpapier mit einer goldenen Schleife eingewickelt. Also stellten sich mir zwei Fragen. Ist es ein Geschenk von einem Gryffindor?“ „Oder von Jemanden, der dir seinen Respekt erweist, in dem er dein Geschenk in den Hausfarben Gryffindors einpackt.“ „Zweitens: Wer außer einem Mädchen packt ein Geschenk so ordentlich ein?“ „Jemand mit Gefühl für Stil und Eleganz?“ „In dem Paket fand ich etwas, was verdächtig nach Muggeltechnologie aussah. An dem Punkt fragte ich mich, wer ausgerechnet mir etwas aus der Muggelwelt schenken könnte.“ „Jemand mit einem breiten Allgemeinwissen, der auch moderne Technologien der Muggelwelt nutzt, wenn es ihm zum Vorteil gereicht?“ „Bis ich eine grüne Karte in diesem Paket fand, wo in (natürlich) silberner Schrift die Initialien ‚DM‘ standen.“ „DM? Wer könnte das nur sein?“ „Danke für dein Geschenk, Draco! :D“ „Gerne. Schon rausgefunden, was dein Geschenk ist?“ „Yep, ich hab auf Wikipedia nachgesehen. Damit kann man sich beim Chatten sehen ;)“ „Faszinierend! Du merkst dir ja doch, was ich dich lehre.“ „Wenn ich was davon habe.“ „Du fängst schon an wie ein Slytherin zu denken. Ich bin dir wirklich ein guter Lehrer.“ „Mach dir keine Hoffnungen, ich setz mir den sprechenden Hut nicht nochmal auf xD“ „Schade eigentlich. Vielleicht wären wir damals sogar im gleichen Schlafsaal gelandet.“ „Das Gesicht meiner Eltern will ich mir gar nicht vorstellen, wenn ihr Sohn als Einziger von allen Weasleys in Slytherin gelandet wäre. Fred und George hätten mir bei jeder Gelegenheit ihre neuesten Kotzpastillen ins Essen gemischt - obwohl sie das auch so schon tun.“ „Ein kleiner Preis für das Vergnügen, mit mir im selben Raum zu schlafen.“ „Du bist … ach vergiss es!“ „Unwiderstehlich? Dabei kennst du mich noch gar nicht richtig!“ „Hmm, Draco. Wieso hast du eigentlich nichts von deinem Geschenk gesagt. Ich fühl mich richtig dumm, weil ich kein Weihnachtsgeschenk für dich habe.“ „Aus meiner Sicht hast du etwas, was du mir schenken kannst. Du kannst damit anfangen, die Webcam anzuschließen.“ „Huh, was hast du vor? :D“ „Einiges. Als nächstes solltest du besser dein Zimmer abschließen.“ „Oookay … du willst offensichtlich nicht eine Partie Zaubererschach mit mir spielen.“ „Kannst du neuerdings Gedanken lesen, Weasley? Das war genau mein Plan.“ „Einfach nur Zaubererschach? Vor der Kamera?“ „Richtig. Ach und es gibt eine neue Regel. Jede verlorene Spielfigur, ausgenommen der Bauer, kostet jetzt.“ „Kleidungsstücke? xD“ „Wer hat dir Legilimentik beigebracht. Außerdem gibt es noch einen zusätzlichen Anreiz, der Gewinner hat nämlich anschließend einen Wunsch frei. Nimmst du die Herausforderung an?“ „Du machst wohl Witze. In zehn Minuten bist du nackt, Malfoy!“ „Denkst wohl, du bist der einzige der Schach spielen kann? Ich werde dir heute eine wertvolle Lektion im Verlieren lehren. Mach die scheiß Webcam an, damit ich dich schlagen kann.“ [10 Minuten später] „Du hast mich reingelegt, Malfoy! Die Spielregeln sind absolut unfair!“ „Was denn? Ist es etwa meine Schuld, wenn du weniger Klamotten als Spielfiguren anhast?“ „Du verdammtes Frettchen hast dir extra viel vorher übergezogen. Wer hat schon acht Kleidungsstücke an?“ „König nach h2. Ist dir etwa kalt, Love?“ „Wieso krieg ich nur Kosenamen, wenn du mich ärgern willst ;( Springer nach f2, sag tschüs zu deinem stinkenden Bauern.“ „Was interessieren mich Bauern? Springer nach f7, noch einer von dem Gesindel weniger. Vielleicht sollten wir ein Familiengrab für die Beiden anlegen? Ach, bevor ich es vergesse: SCHACH!“ „Man, ich kann mich gar nicht konzentrieren. Lass die Finger von meinem König, Zug nach g7!“ „Hmmm … was lenkt dich denn so ab? Leider hab ich nicht die Absicht, meine Finger von deinem König zu lassen. Springer nach g5, Schach Baby!“ „Zum Beispiel dein siegessicheres Grinsen, das ich dir gerne aus dem Gesicht wischen würde. Außerdem hast du noch zuviel an! König nach h6 …“ „Daran wird sich wohl nichts ändern. Ich würde meinen, dein König sitzt in der Falle. Turm auf h7, wieder ein Bauer, der ins Gras beißt uuuuund *Trommelwirbel*“ „Ich hasse dich so, Malfoy!“ „Leider die falsche Antwort. Richtig wäre gewesen: Schachmatt!“ „Merlin, ist ja gut. Freu dich, dass du einmal gewonnen hast xD“ „Das andere Spiel war nur ein Ausrutscher, Wiesel. Was ist los, krieg ich jetzt endlich meine hart erarbeitete Show?“ „Das gefällt dir, hm? Ich lass mich nie wieder auf ein Spiel mit dir ein.“ „Bla bla, was interessiert mich die Zukunft, wenn ich dich jetzt in meiner Hand habe. Übrigens bist du ein netter Anblick Ron, ich sollte ein Video davon schneiden.“ „Was willst du schneiden?“ „Schon gut. Sag mal, ist das ein Bauchansatz? Bei euch gibt es Weihnachten wohl ausnahmsweise mal richtige Portionen.“ „Kotzbrocken.“ „Danke, Wiesel! Darf ich dir in diesem für mich besonders ergreifenden Moment meinen Wunsch mitteilen?“ „Jetzt kommt wieder irgendwas, woran wir in unserem Alter noch gar nicht denken dürften xD“ „Wie kommst du denn auf sowas?“ „Soll das ein Witz sein? Du bist so verdorben, Junge … vor einem Monat dachte ich noch, deine Magier VZ Gruppen wären reine Angeberei.“ „Du wirkst aber auch nicht gerade, als ob es dich stören würde.“ „Tut es nicht. Nur letztens …“ „Was war denn letztens?“ „Uh … da hast du mir fast Angst gemacht, Draco xD“ „Du meinst, da wo ich dich mit dem …“ „Jaaa schon gut, ich will das jetzt nicht weiter ausführen.“ „Dein Gesicht harmoniert gerade schön mit deiner Haarfarbe, Ron.“ „Danke, Frettchen! Sag endlich deinen verdammten Wunsch an.“ „Okay. Aber vielleicht muss ich dich enttäuschen, er hat nämlich nichts mit meiner ***** in deinem ***** zu tun.“ „ALTER! Du bist einfach nur pervers!“ „Sorry, ich muss meinem Ruf aufrecht erhalten.. hehe. Aber mein Wunsch ist ganz einfach. Du musst nur ein Geschenk von mir annehmen.“ „Was denn, noch eines? Sind ja echt geile Weihnachten dieses Jahr. Um was für ein Geschenk handelt es sich denn diesmal?“ „Wo wäre die Spannung, wenn ich alles sofort verraten würde. Du kriegst es morgen.“ „Nice!“ „Nur dieses mal bringt es keine Eule.“ „Irgendwo ist immer ein Haken bei einem Geschenk von einem Slytherin …“ „Irgendwie haben Gryffindors immer was zu jammern. Wenigstens baust du dann wieder deinen Weihnachtsspeck ab, wenn du morgen dein Geschenk abholen darfst.“ „Mecker nicht, du bist doch nur eifersüchtig, weil es bei euch keinen Plumpudding gibt. Soll ich dir einen zuschicken? :D“ „Besser nicht, sonst muss einer aus eurer Familie verhungern.“ „Es ist schon lustig mit dir. Leider muss ich jetzt wieder zu Tisch und haufenweise leckere Weihnachtsspeisen in mich hineinschaufeln, wovon du nur träumen kannst.“ „Meine Träume sind anders. Stell dir besser den Wecker für morgen, du wirst bald einen Hinweis erhalten, wo du dein Geschenk finden kannst.“ „Oho, klingt spannend. Dann bis morgen und viel Spaß bei was immer man als Malfoy so macht.“ „Besser du weißt es nicht. Geh dich schon vollfressen, Wiesel.“ „Endlich sind wir mal einer Meinung, Draco.“ Ron signed off. „Was kann ich dafür, wenn meine Meinung die einzig richtige ist.“ --- Ein Kapitel kommt dieses Wochenende noch. Die Züge des Schachspiels habe ich übrigens aus einem realen Spiel zwischen dem Deep Blue Computer und Kasparow. Der Computer gewann ;) Kapitel 3: Decisions -------------------- Ich habe lange überlegt, ob ich den Dialogstil brechen kann und darf. Wie ich es auch anging, ich konnte mir keinen guten Abschluss der Geschichte vorstellen, ohne zuvor in den Romanstil zu wechseln. Ich hoffe, der plötzliche Stilbruch trübt euren Spaß an der Geschichte nicht, dafür gibt es auch einen kleinen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt von Ron und Draco ;) --- „Guten Morgen, Wiesel! Was wäre ein Geschenk, ohne etwas körperliche Anstrengung? Sicher nur halb so gut, also vertrau mir und mach heute einen kleinen Ausflug nach London, Kings Cross. Damit dein Gehirn durch die Ferien nicht ganz so verkümmert (und die Gefahr besteht, wie du beim Schach spielen schon glorreich bewiesen hast), darfst du noch das Rätsel um unseren Treffpunkt lösen. Ich will allerdings nicht den ganzen Tag auf dich warten, also gebe ich dir großzügigerweise einen einfachen Hinweis: Achte auf die Schlange im Gras und höre, was sie hört! DM“ Genervt starrte Ron auf die silberne Schrift auf dem Pergament, während der Straßenlärm von London auf ihn eindröhnte. Als er dieses verfluchte Stück Papier heute morgen von einer Posteule erhalten hatte, konnte er noch nicht ahnen, dass er heute in der Hauptstadt landen würde. Draco war wirklich immer wieder für eine Überraschung gut. Was für ein scheiß Hinweis soll das denn sein, ging es ihm durch den Kopf. Bei Schlangen musste er unwillkürlich an den Slytherin denken, aber er konnte sich kaum vorstellen, dass Malfoy sich dazu herablassen würde, mit seinen teueren Klamotten irgendwo im Gras zu sitzen. Sein zweiter Gedanke war, nach größeren Grünflächen Ausschau zu halten. Vielleicht meinte Draco ja irgendeine Skulptur, im übertragenen Sinne? Geduldig reihte Ron sich in eine Gruppe Touristen vor einem Stadtplan ein, um sich einen Überblick über sämtliche Parks in London zu verschaffen, die irgendetwas mit Schlangen zu tun hatten. „ … und so fand 1851 die erste Weltausstellung im Hydepark statt. Als einer der größten Parkanlagen in London bietet dieser viele Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten. Getrennt durch den Serpentine Lake befindet sich …“ Der Gryffindor hörte nur am Rande den Ausführungen des Muggelstadtführers zu, bis plötzlich ein gerade gefallenes Wort seine Aufmerksamkeit erregte. „Serpentine Lake … sich schlängeln“, flüsterte er aufgeregt. Die Schlange im Gras beschrieb definitiv den See im Hyde Park. Ungeduldig drängelte er sich durch die auf den Reiseführer konzentrierten Touristen, um sich einen Überblick über den Park auf der Karte zu verschaffen. Okay, was hört man im Hyde Park, wenn man am Serpentine Lake steht, rätselte Ron. Es dauerte nicht lange, bevor sein Blick auf die Ostseite des Parkes wanderte und seine Frage beantwortete. Jetzt ist Schluss mit den Spielchen Malfoy, dachte er zufrieden bei sich. In weniger als einer Meile befand sich die Speakers Corner, an der jeder Mitteilungsbedürftige seine Meinung frei äußern durfte, solange er sich nicht über die königliche Familie ausließ. Und irgendwo zwischen dem Serpentine Lake und der Speakers Corner würde er den Slytherin finden. Ron vergeudete jetzt keine Zeit mehr und machte sich auf den direkten Weg zum Stadtpark. Auch wenn er die Tatsache gerne ignorierte, einen Malfoy sollte man trotzdem nicht warten lassen. Der Hyde Park war zu dieser Jahreszeit wenig besucht und bei dem schneidend kalten Wind des Londoner Winters hatte heute keiner Lust, große Reden an der Speakers Corner zu schwingen. Ron vergrub die Hände tief in die Taschen, langsam wurde es unangenehm, soviel Zeit in der Kälte zu verbringen. Immer noch konnte er Draco in dem Park nicht ausmachen und so wandte er sich gerade auf den Weg zum Serpentine Lake, als ihn eine schnarrende Stimme davon abhielt. „Weniger als eine Stunde. Nicht schlecht, Wiesel.“ Grinsend drehte sich Ron nach dem Ursprung der Stimme um. Er war sich mittlerweile schon nicht mehr sicher gewesen, ob er Draco hier wirklich antreffen wurde. Umso mehr erfreute ihn nun der Anblick von dem Slytherin, der nur wenige Schritte vor ihm stand. Eine Hand in der Tasche seines ebenso teueren, wie schicken Mantels vergraben, die Körperhaltung stolz und aufrecht. Rons Blick wurde von Draco mit einem hochmütigen Lächeln quittiert. Seine ganze Ausstrahlung war typisch Malfoy und obwohl er den anderen Jungen erst vor ein paar Tagen gesehen hatte, wurde dem Gryffindor jetzt bewusst, wie sehr er ihn vermisst hatte. Vor ein paar Monaten hätte er sicherlich den arroganten Auftritt des blonden Slytherin alles andere als attraktiv gefunden, doch in der kurzen Zeit hatte sich viel geändert. Nun sah Ron viel mehr hinter der Fassade eines verwöhnten Jungen aus einer reichen Familie. Immer öfter fiel ihm die leichte Unsicherheit in Dracos Augen auf, wenn er in seiner Gegenwart war. Obwohl nichts an dessen Verhalten darauf hinwies, schien er alles andere als der übertrieben selbstsichere Junge zu sein, den er immer vor allen Leuten raushängen ließ. Doch Ron würde ihn darauf nie ansprechen. Dracos Stolz würde ihm ohnehin verbieten, eine Schwachstelle zu offenbaren. Also gab er einfach weiterhin vor, nichts von den Gefühlen zu wissen, die im Inneren von dem Slytherin verborgen lagen. „Für das Gerenne erwarte ich jetzt aber ein großes Geschenk, Malfoy.“ Ron schlenderte mit der perfekten Imitation eines spöttischen Gesichtsausdruckes von Draco auf diesen zu. Seine Forderung wurde von dem Slytherin mit dem amüsierten Hochziehen einer Augenbraue quittiert. „Genau das kriegst du jetzt.“ --- Auch wenn Draco sich nichts davon anmerken ließ – sein Herz schlug ihm gerade bis zum Hals. Da stand das Wiesel nun vor ihm und erwartete, weiß Merlin was, für eine Geste von ihm. Die nächsten Augenblicke würden darüber entscheiden, ob Ron sein Geschenk verstehen würde oder ob Draco sich gründlich in den Gefühlen zwischen ihnen getäuscht hatte. Verlieren lag ihm nun mal gar nicht und nach einem Monat mit dieser sommersprossigen, rothaarigen Plage war alles plötzlich nur noch schlimmer geworden. Erst dachte Draco, es wäre nur eine vorübergehende Geschmacksverirrung. Eigentlich wollte er nur nach weiteren Schwachstellen in Weasleys Magier VZ-Profil suchen. Doch irgendwie geschah genau das Gegenteil, je mehr er sich mit den Details beschäftigte, die der Gryffindor über sich preisgab. In den nächsten Tagen sah er genauer hin und entdeckte hinter den abgetragenen Klamotten und der immer etwas schief sitzenden Schuluniform einen natürlichen und permanent gut gelaunten Jungen. Normalerweise ging Draco nichts mehr auf die Nerven, als ständig gut gelaunte Leute und meist sorgte er persönlich dafür, dass sich dieser Gefühlszustand schnell in Luft auflöste. Doch so einfach war das bei Ron nicht - auf den provokanten Profilbesuch, den Draco bewusst für den Anderen sichtbar hinterließ, reagierte dieser sofort mit einem frechen Kontra. Eine Geste, die für den Respekt gewohnten Slytherin nicht alltäglich war. Nach den ersten Chatnachrichten mit Ron wurde ihm schnell klar, dass ihm der Schlagabtausch mit dem Gryffindor sehr gefiel. Es war so einfach und ungezwungen, mit dem Rotschopf zu reden. Draco musste keine Höflichkeit vorheucheln und Ron wusste sich auch gut zu wehren. Schließlich kam Draco zu dem Gedanken, ihre zwangloses Geplänkel probehalber auf das ‚reale Leben‘ auszudehnen. Immerhin verstanden sie sich immer besser und ein ganz klein wenig hatte er auch ein bestimmtes Interesse an Ron. War es nun Neugierde an einen Jungen, der ein ganz anderes Leben hatte als er, sich völlig anders verhielt als die meisten Leute in seinem Umfeld? Oder wollte er einfach nur etwas neues ausprobieren, eine Art Experiment mit ungewissen Ausgang? So richtig durchdacht hatte Draco seine Schritte nicht, als er dem Rotschopf plötzlich den Vorschlag zu einem Treffen unterbreitete. Er erhoffte sich nur etwas Spaß und Ablenkung von seinem bedrückenden Alltag und fühlte sich in der entspannten Atmosphäre, die Ron ihm bot, ziemlich wohl. Was er bei ihrem ersten Treffen auch spontan zugegeben hatte – und damit ihr bisheriges Spiel in eine ganz neue Richtung lenkte. Wäre das Ganze nur bei dem harmlosen Spaß geblieben. Schon bald bemerkte er, wie die manchmal auftretende Unerfahrenheit von Ron, über die er sich anfangs noch lustig gemacht hatte, zu einem ständigen Ärgernis für Draco wurde. Nicht etwa, weil er dem Wiesel manche Sachen zweimal erklären musste – oh nein, seine überlegenes Wissen vor dem Anderen rauszuhängen genoss er sehr. Der Kern der Sache lag viel tiefer, wie er feststellen musste. In seiner unbedarften und spontanen Art, bei Draco auch unter Naivität bekannt, bemerkte der Gryffindor nicht mal, wie viele seiner Mitschüler genau diese Seite an Ron ausnutzten. Vor allem bei dem verdammten Seamus Finnigan kochte dem Slytherin immer wieder die Galle hoch, seitdem er diesen in Verdacht hatte, immer besonders dann in Rons Nähe zu sein, wenn es irgendein Trinkgelage gab. Von ein paar Hogwartsschülerinnen aus den niedrigeren Jahrgängen mal ganz abgesehen, aber deren Blicke deutete dieser Tölpel von einem Weasley noch nichtmal als das, was Draco ganz klar als Bedrohung seines Eigentums sah. Außerdem konnten Mädchen wohl kaum viel Schaden anrichten, ganz im Gegensatz zu dem verdammten Iren, der mit Ron auch noch den selben Schlafsaal bewohnte. Um das ganze auf einen Nenner zu kriegen: Draco hatte schlicht keine Lust mehr, Ron zu teilen. Spaß war für ihn ihre Beziehung schon lange nicht mehr, doch bei dem erstaunlich kurzsichtigen Weasley war die Botschaft noch nicht angekommen. Damit wollte der Slytherin heute endlich Schluss machen und ein klares Zeichen geben. Einziges Problem war für ihn die Möglichkeit, die er auf gar keinen Fall akzeptieren wollte, dass Ron sein Geschenk ablehen würde. Dennoch war Draco gerade in diesem Moment in einer äußerst fatalistischen Stimmung. Entweder würde er Ron ganz bekommen oder gar nicht. Besser als dieser Zustand dazwischen, der ihn schon eine ganze Weile ärgerte. Sich noch einmal selbst bestärkend umfasste er das Objekt in seiner Tasche, während Ron auffordernd vor ihm stand und bestimmt mit allem rechnete, nur nicht mit dem ,was ihn erwarten würde. Merlin, es vernichtete fast die letzte Reserve an Mut in ihm, wie ihn die blauen Augen des Jungen fixierten. So ging das nicht. „Mach die Augen zu, Ron.“ „Nagut.“ Ausnahmsweise ohne Gegenworte kam dieser seiner Aufforderung augenblicklich nach. Draco fühlte sich unbeobachtet wesentlich sicherer und griff mit etwas leichterem Herzen nach Rons rechter Hand. Er umfing den metallenen Gegenstand, den er in seiner Hosentasche versteckt hielt und streifte ihn in einer sanften Bewegung über Rons linken Ringfinger. --- Überrascht schlug sein Ron die Augen auf und starrte auf das Schmuckstück. „Ooh mein Gott – ich meine Merlin – ist es das, wonach es aussieht??“ platzte es aus ihm heraus, während er fühlte, wie seine Wangen sich tiefrot färbten. „Es ist unser Siegelring“, bemerkte Draco schlicht und betrachtete zufrieden Rons Hand, die er noch immer umschlossen hielt. Das Gefühl ließ ihm einen angenehmen Schauer über den Rücken laufen. „Ich weiß, was ein Siegelring ist aber … Moment mal, unser Siegelring?“ Ron nahm das gravierte Siegel an seinem Ringfinger genau unter die Lupe. Es war sehr detailliert und edel entworfen. Das Siegel zeigte eine stilisierte Schlange, die sich um ein kunstvolles W schlängelte, welches ihn an die verschnörkelten Buchstaben in alten Zauberbüchern aus dem Mittelalter erinnerte. Der Ring war ihn einem kühlen Silber gehalten und trotz seines kostbaren Aussehens fühlte er sich schlicht an Rons Hand an. Doch viel mehr, als das Aussehen beschäftigte ihn gerade die Botschaft, die das Siegel ihm vermittelte. „Wow … die Schlange und das W, es symbolisiert uns, oder? Hast du das entworfen, Draco?“ „Ich wollte dir etwas persönliches schenken. Etwas, dass …“ Draco verstummte und konnte seinen Blick nicht mehr halten. Plötzlich fühlte Ron, wie sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht stahl. Er wusste ganz genau, was der Slytherin ihm mitteilen wollte und der Gedanke daran machte ihn gerade irre vor Glück. Von Beginn an hatte Ron kein passendes Wort für die Gefühle zwischen ihm und Draco gefunden. Er hatte es selbst als Experiment bezeichnet, als Spaß oder Spiel. Jeder andere Gedanke war lächerlich, ihre Familien waren verfeindet und ihre Treffen mussten streng geheim gehalten werden. Ron hatte nur auf den Tag gewartet, an dem Draco die ganze Sache zu riskant und anstrengend wurde. Das Draco ihm diesen Ring schenkte, traf ihn völlig unvorbereitet. Und es sagte soviel aus. Über das ganze Ausmaß der Gefühle zwischen ihnen. Für einen Zauberer wie Draco, der viel Wert auf Abstammung und Familienehre legte, war es ein unglaubliches Zeichen, ein symbolisches Siegel als Verbindung ihrer beider Familien zu erschaffen. Ron hatte keine Ahnung, welche Auswirkungen dieses Geschenk auf sie beide haben würde und wie viel Schwierigkeiten eine Vertiefung ihrer Bindung mit sich bringen würde. Doch es war ihm im Moment völlig egal, er wollte diesen speziellen Augenblick einfach nur feiern – irgendwas verrücktes machen, bevor die Euphorie wieder vorüber war und ihn der Mut verließ. Er schlang seine Arme um den überraschten Draco und zog seinen schmalen Körper eng an sich. Angenehme Wärme und der leichte Duft nach teuren Parfüm umfingen ihn. Typisch, an dem Jungen war alles teuer und exzentrisch – und Ron hatte ihn mit all diesen Eigenschaften verdammt gerne und drückte den Anderen noch etwas näher an sich. Nach kurzem Zögern entspannte Draco sich in seiner Umarmung und legte seine Hände auf Rons Rücken. Für den Slytherin war der Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit tabu, doch die Muggelwelt bildete einen kleinen Schutzraum, in dem sie für diesen kurzen Moment ihre Gefühle offen zeigen konnten. „Komm heute mit mir mit, Draco. Ich weiß, dass du Weihnachten scheiße findest, aber du solltest einmal eine richtige Feier mit einer Familie erleben“, flüsterte Ron nahe an Dracos Ohr. Er hörte den Slytherin leise auflachen. Heißer Atem streifte Rons Nacken und hinterließ ein Kribbeln auf seiner Haut. „Gute Idee, Weasley. Nur würde deine Familie mich in dem Augenblick, wo ich euer Grundstück betrete, an eurem Weihnachtsbaum aufknüpfen.“ „Bei unserem 30 Zentimeter Bäumchen? Wie soll das denn gehen, Draco?“ Grinsend löste Ron sich etwas von dem größeren Jungen. „Stimmt. Dann werden sie mich eben in Stücke reißen und meinen Kopf als Warnung an alle anderen Zaubererfamilien am Zaun aufspießen.“ Draco musterte ihn aufmerksam, bevor er gequält sein Lächeln erwiderte. „Das kannst du doch nicht ernst meinen, Ron.“ „Ach zur Hölle mit Familienfehden, Draco!“, knurrte Ron genervt, was ein überraschtes Hochziehen der Augenbrauen bei dem Slytherin zur Folge hatte. „Es ist Weihnachten, wir sind jung und wir müssen den ersten Schritt machen. Vielleicht werden wir ja überracht. Vielleicht bauen wir uns das Gefängnis nur selbst. Meine Familie ist nicht so verbohrt und nur an Wappen und Ahnen – keine Beleidigung an dich – interessiert. Ich glaube, sie könnten ihre Meinung auch ändern, wenn man ihnen eine Chance gibt.“ „Du bist total verrückt, Ron. Sowas nur zu denken, ist schon Wahnsinn. Selbst wenn deine Familie mich im besten Fall einfach nur ignorieren würde, was sollen erst Potter und Granger dazu sagen?“ Ron griff nach der immer etwas zu kühlen Hand des Slytherin und hielt sie fest in seiner. Draco spürte seine Entschlossenheit und schüttelte nur hilflos den Kopf. „Wir werden es herausfinden“, grinste Ron ihn aufmunternd an. „Selbst Schuld, wenn du mir so ein Geschenk machst. Wie soll ich dabei noch einen klaren Kopf bewahren?“ Bevor Draco weiteren Widerspruch leisten konnte, beugte Ron sich vor und verschloss die Lippen des Jungen mit seinen. Der Kuss beruhigte den Slytherin und spendete Ron den erforderlichen Mut für ihren nächsten Schritt. Sanft zog er Draco an der Hand und zu seiner Erleichterung folgte ihm dieser – offenbar in seinem Schicksal ergeben. „Kopf hoch, Draco“, scherzte er. „Wenn meine Familie dich doch rauswirft, dann gibt es eben noch einen Malfoy, der mit einem Weasley durchbrennt.“ Draco lachte zynisch bei dem Gedanken an den Gesichtsausdruck seines Onkels Manius auf. Ron lächelte ihn schief an, während er sie Richtung Kings Cross lenkte. „Eins muss dir klar werden, Draco: ich werde dich nicht mehr gehen lassen.“ Draco drückte als Antwort seine Hand kurz und strich dann gedankenverloren über den Siegelring an Rons Finger. „Ich habe schon immer vermutet, dass du völlig durchgeknallt bist, Wiesel“, meinte Draco mit leisem Spott in der Stimme. „Jetzt bin ich mir sicher.“ Ron lachte nur und fühlte sich so entspannt, wie schon lange nicht mehr. Vielleicht würde sich dies in weniger als einer Stunde ändern. Möglicherweise war es ein großer Fehler, Draco zu seiner Familie und seinen Freunden mitzunehmen. Vielleicht wäre es auch das Beste, was er bis jetzt in seinem Leben gewagt hatte. Zweifellos war es fatalistisch. Schon gar nicht erwachsen oder durchdacht. Aber mit dem nötigen Mangel an Respekt vor sinnlosen Regeln und Tabus, den man als Jugendlicher so selbstverständlich auslebt, um in der Welt der Erwachsenen bestehen zu können. Und so gingen sie einfach weiter. --- Wie geht es nun weiter? Ihr erfahrt es im letzten Kapitel, gleichzeitig Epilog der Fanfic. Epilog: Family -------------- Manius Malfoy starrte mit trüben Augen auf die vielen Äste des Stammbaumes, dessen ehrenwerter Blutlinie er angehörte. Er hatte unzählige Stunden damit verbracht, die Genealogie der Malfoys anhand verblichener und sehr schwer aufspürbaren Urkunden genauestens aufzuzeichnen. Der mittlerweile vom Alter gezeichnete Mann hatte den von ihm selbst angefertigten Stammbaum wie einen Schatz bewahrt und eine Kopie von dem ellenlangen Pergament stolz in seinem Arbeitszimmer eingerahmt. Unfassbarer Ärger durchfuhr ihn, als er langsam nach seinem Zauberstab griff und mit ihm an den Ästen entlangwanderte, bis in die dünn gewordene Krone, wo sich die Reihen des reinen Blutes der Malfoys stetig lichteten. Seine Hand hielt über das Portrait eines weißblonden Jungen inne. Die vertrauten grauen Augen schienen sich auf Manius zu richten, der Blick spöttisch, als würde er ihn verhöhnen. „Incendio“, knurrte der alte Zauberer. In einer kleinen Flamme löste sich das Portraitbild auf und hinterließ nur eine kleine Spur aus Asche. Schwerfällig drehte er sich in seinem Stuhl nach einer Ausgabe des aktuellen Tagespropheten um. Er erhob sich und musste sich dabei am Tisch abstützen, doch eine erneute Welle des Zorns gab ihm die nötige Kraft, sich aufzurichten. Mit ungläubigen Blick huschten seine Augen nochmals über das Titelblatt der Zeitung. Spielten seine Augen ihm doch nur einen bösen Streich? Ganz England verzaubert von seinem märchenhaften Paar! Onkel Manius musste sich zurückhalten, nicht auf den Boden zu spucken. So ein Verhalten gehörte sich nicht in seinem Stand. Doch die Fotografie unter der Überschrift rief unglaubliche Abscheu in dem alten Mann hervor. Lange sah er seinem Neffen noch auf dem magischen Bild zu, wie er mit einem leichten Lächeln einen Arm um einen rothaarigen und schlaksigen jungen Zauberer schlang. Kein Hohn oder Spott in seinem Blick, der einem Malfoy in der Nähe eines Weasleys in familiärer Tradition sonst zu eigen wurde. Zu eigen werden sollte! Manius konnte nicht fassen, wie dieses Kind – vom Äußeren her abgesehen – der Sohn seines Bruders sein konnte. Zum zweiten Mal in der langen Familiengeschichte der Malfoys war einer der ihren mit einem Abkömmling des Weasleyclans durchgebrannt! Seine knorrigen Finger schlangen sich um die Zeitung und das Papier zerknitterte unter seinem Griff. Machten das Bild unkenntlich, welches unerträgliches Zeugnis trug. Doch die Fotografie hatte sich schon tief in sein Gedächtnis gebrannt. Ein Malfoy und ein Weasley. Und in den Armen des rothaarigen Wiesels ein kleines Kind … Diese beiden Unterklassezauberer hatten tatsächlich die Dreistigkeit, einen Sohn zu adoptieren! Einer der vielen Kriegswaisen nach dem Untergang von dem ehrenhaften Lord Voldemort – der Verlust schmerzte Manius noch immer auf das grausamste. Der dunkle Lord hätte so eine … homoerotische Verbindung niemals zugelassen! Geschweige denn die Adoption eines Nachkommens. Manius Malfoy konnte nur hoffen, dass dieser junge Knabe durch das schlechte Vorbild seiner Eltern später dem weiblichen Geschlecht gegenüber abgeneigt sein würde. Denn einen weiteren Stammbaum aus dem Blute der Malfoys, verdorben mit der Linie der Weasleys würde er nicht ertragen können. Mit einem tiefen Knurren entflammte er den Tagespropheten mit einem weiteren Zauber und als ihn die Wut nicht aus ihrem Griff lies, zerstörte er den Stammbaum und ließ sämtliche Kopien in seinem Haus im Feuer vergehen. Die Genealogie war für Onkel Manius gestorben. Fin Vielen Dank fürs Lesen. Schreibt mir eure Meinungen, Kritik und Anregungen sind willkommen ;o Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)