Das Einzige von Saki-hime (...was du nicht wusstest) ================================================================================ Kapitel 1: Hey Kai... --------------------- „Gut, dann machen wir für heute Schluss!“, verkündete Kai das Ende der Probe. Reita nickte zufrieden, während Uruha sich erstmal genüsslich streckte und Ruki seine Sachen schon zusammen packte. Kai stand von seinen Drums auf und suchte einige Papiere auf dem unordentlichen Tisch zusammen. Aoi beobachtete seine Bandkollegen, hatte er doch den ganzen Tag darauf geachtet, dass er am Ende der Proben nichts weiter tun musste, als dieses eine Stück Papier herauszuziehen. Als Uruha und Ruki sich verabschiedeten, begann er in seiner Tasche danach zu suchen. Schnell hatte er es gefunden und zog es umsichtig heraus. Kai war immer noch mit dem Sortieren und Zusammenlegen der Blätter beschäftigt, so dass er nichts mitbekam. Nichts von dem überlegenden Blick, als Reita den Brief in Aois Hand bemerkte, nichts von dem Grinsen, dass Aoi anschließend von dem Bassisten kassierte und auch nichts von dem leisen, unterdrückten Kichern, dass nachdem er sich verabschiedet hatte, hinter der geschlossenen Tür zu hören war. Aoi war mit Kai alleine und seine Nervosität stieg stetig weiter, in der Gegenwart seines besten Freundes. Ihn beschlichen Zweifel und Reitas Kichern, das er durchaus gehört hatte, machte ihm nicht wirklich mehr Mut. Letztendlich atmete der Gitarrist noch einmal durch und ging auf Kai zu, dieser würde nicht mehr ewig brauchen, bis er fertig war und gehen würde. Er versuchte möglichst locker zu bleiben… wenigstens zu wirken. „Hey!“, begann er und war erschrocken, wie nervös er bei nur diesem einen Wort klang, sodass er schlucken musste, in der stillen Hoffnung, diese Nervosität direkt mit runterzuschlucken. Kai wandte sich zu ihm um, zu Aois Glück ohne sein typisches Lächeln. „Hm?“, er wurde einfach nur von dem Drummer angeschaut. „Ich wollte dir übrigens noch was geben.“, sprach Aoi weiter und war doch erleichtert, dass er seine Stimme unter Kontrolle gebracht hatte. Lächelnd hielt er seinem besten Freund den Brief hin, der ihn fragend anblickte. „Lies das einfach zu Hause, ja? Ich muss dann auch jetzt unbedingt weg! Bis dann!“, er lachte nervös auf, als er sich umdrehte und seine Tasche schnappte. Schnell verließ Aoi den Proberaum, drehte sich aber in der Tür noch mal um. „Wirklich erst zu Hause lesen!“, wiederholte er nochmals, bevor er, ohne auf eine Antwort zu warten, verschwand und einen sicherlich etwas verwirrten Kai zurückließ. Aber er wusste, dass Kai den Brief wirklich erst zu Hause lesen würde. Da konnte er Kai vertrauen, so wie er ihm in allem vertrauen konnte… Als Kai die Treppen zu seiner Wohnung hinaufstieg, schaute er den Brief, den Aoi ihm gegeben hatte, neugierig an. Er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was darin stehen könnte. Endlich in seiner Wohnung angekommen, zog er sich Jacke und Schuhe aus, legte den Schlüsselbund auf die Kommode, stellte seine Tasche vorläufig auf dem Boden daneben ab und ging ins Wohnzimmer. Auf der Couch sitzend konnte er sich nun endlich dem Brief widmen. Ein wenig aufgeregt begann er zu lesen. Hey Kai, du wunderst dich bestimmt, warum ich dir schreibe, immerhin sind wir beste Freunde und erzählen uns alles. Aber diesmal ist es ein bisschen komplizierter. Du musst wissen, dein Lächeln hat mich von Anfang an irritiert. Lange wusste ich nicht wieso. Jetzt bin ich mir über einiges klar geworden. Immer stärker wurde der Wunsch vielleicht mal durch dein braunes Haar zu fahren, um zu testen, ob es genauso weich ist, wie es aussieht. Der Wunsch dich zu küssen, um zu wissen, ob du genauso süß schmeckst, wie dein Lächeln aussieht, überfiel mich plötzlich und überforderte mich zu Anfang maßlos. Genau wie diese ganze Situation, immerhin sah ich dich täglich und konnte dir nie so nah sein, wie ich wollte… auch jetzt noch. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schwer es ist, dich nicht öfters… sehr viel öfters unauffällig und „unabsichtlich“ zu berühren, deine weiche Haut zu fühlen und wenn sich unsere Blicke treffen, nicht jedes Mal in diesem wunderbaren Braun zu versinken. Immer bei den Proben, wenn du an deinen Drums sitzt und so unglaublich konzentriert spielst, beobachte ich jede Bewegung und hoffe, dass du es nicht bemerkst. In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass mein Starren immer auffälliger wird. Reita hatte mich schon so angegrinst, als hätte er es gesehen, so als wüsste er alles. Aber was soll ich denn schon machen, gegen meine Gefühle? Mein Blick wird von deiner ganzen Erscheinung angezogen und bei jedem Lachen von dir, läuft mir ein Schauer über den Rücken… und du weißt selbst, dass du fast ununterbrochen lachst. Ich kenne niemanden, der so fröhlich ist, wie du. Das lädt einen dazu ein, dir irgendwelche schnulzigen Spitznamen zu geben oder Abgedroschenes, wie „Sonnenschein“, so wie Uruha dich immer nennt, aber das passt nicht zu mir. Auch das weißt du. Im Grunde weißt du alles über mich, nur ein Geheimnis hatte ich vor kurzem noch. Doch mit diesem Brief, weißt du nun wirklich alles! Ich liebe dich. Aoi Er lachte zittrig auf und Tränen verloren sich in seinem Lächeln, als er zur Tür rannte, hastig nach seinem Schlüsselbund griff und kaum, dass er in seine Schuhe geschlüpft war, aus der Wohnung stolperte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)