Kyokos Märchenstunde von abgemeldet (Wenn Märchen wahr werden... ;)) ================================================================================ Kapitel 2: Rotkäppchen II: Vom Schicksal böser Wölfe ---------------------------------------------------- Ob sie doch nicht kam? Aber Marina-san, die geschwätzige Frau des Bäckers, hatte ihm heute Nachmittag erst erzählt, dass Kyoko gar nicht gewusst hatte, dass es auch ein Fest für die anderen Bürger gab, und wie sehr sie sich darauf gefreut hatte dort hinzugehen. Und jetzt war sie nicht da. Er sah nachdenklich in die Richtung, in welche ihr Haus stand. Ihre Mutter war bereits am späten Nachmittag gekommen, hatte die ärmeren Bürger – zu denen sie vom Einkommen her eigentlich auch gehörte - aber nicht beachtet und war schnurstracks ins herrschaftliche Anwesen gegangen. Jetzt war es bereits nahezu dunkel und noch immer keine Spur von Kyoko. Unruhig trat er von einem Fuß auf den anderen. So wie er Saena kannte, hatte diese ihrer Tochter bestimmt einen Haufen Aufgaben gegeben, die diese in ihrer Abwesenheit erledigen musste. Kam das Mädchen deshalb nicht? Vielleicht… nun vielleicht sollte er sie abholen gehen. Und wenn sie wirklich noch zu tun hatte, konnte er ihr ja helfen. Nur so, als … nachbarschaftlichen Dienst sozusagen. Grinsend musste er an das Gesicht denken, was sie dann machen würde. So wie er sie kannte wäre es eine Mischung aus Verlegenheit und Ärger. Erstaunlich schnell stand er vor ihrer Tür. Nicht, dass er gelaufen war, er hatte sich nur ein ganz klein wenig beeilt. Jetzt allerdings wurde er stutzig. Es brannte kein Licht. Nirgendwo. Es bestand zwar rein theoretisch die Möglichkeit, dass sie schon schlafen gegangen war, aber er glaubte nicht daran. Wo also war sie hin? Sein Blick fiel auf den Wald, welcher nicht weit entfernt vom Grundstück der Mogamis begann. Nein. Warum sollte sie dort hinein gehen? Zu dieser Tages- oder eher Nachtzeit? Doch im fahlen Licht des aufsteigenden Mondes waren unverkennbare Fußabdrücke zu sehen, die genau in Richtung des dunklen Gehölzes führten. Aufmerksam, als ginge es um ein Wild, das er jagen wollte, untersuchte er die Spuren. Kein Zweifel, sie waren frisch. Sein erster Impuls bestand darin, ihr sofort nachzulaufen. Allerdings siegte sein zweiter und er lief stattdessen erst in die Richtung der Jagdhütte. Es wäre dumm nachts ohne Lampe und ohne Messer dort hineinzugehen. Schließlich brachte es nichts, wenn er sie dann fand, sie sich aber verirrten oder er sie beide nicht verteidigen konnte. Er hatte zwar Vertrauen in seine eigenen Kräfte, aber einem Rudel Wölfe stand auch er nur ungern unbewaffnet gegenüber. Der Umweg kostete höchstens ein paar Augenblicke. Und es war ja nicht gerade so, als ob sie in direkter Gefahr schwebt. Sicher nicht – hoffte er. „Warum bist du denn nicht beim Fest?“, empfing Rory seinen Schützling, als dieser die Jagdhütte betrat. Der Jäger selbt war noch zu Hause gebleiben, weil er immer erst später zu der Feier ging. Sein Erscheinen war so etwas wie der exzentrische Höhepunkt der Veranstaltung. „Kyoko ist nicht da“, antwortete Ren knapp, während er nach einer Laterne suchte. „Nun, das ist zwar sehr Schade, aber doch trotzdem kein Grund gar nicht hinzugehen.“ Inzwischen hatte der Jüngere eine Lampe gefunden und suchte jetz nur noch nach Streichhölzern, um die darin enthaltene Kerze anzuzünden. „Sie ist auch nicht zu Hause. Sie ist im Wald.“ „Was?“ Ruckartig setzte sich der Schwarzhaarige, welcher sich bis eben noch gemütlich auf einer mit Fell bedeckten Bank gelümmelt hatte, auf. „Du solltest ihr doch sagen, dass es da gefährlich ist!“ Rens Gesicht wurde kalkweiß. Das hatte er bis eben ganz verdrängt. Vor zwei Tagen hatten sie im Wald Spuren eines Mannes gefunden. Eines Mannes, der sich in seinem Verhalten nicht all zu sehr von einem Tier unterschied – jedenfalls vermuteten sie das, an Hand der halb abgenagten Tierkadaver, die seine Spur zierten. Das Aas hatte ausgesehen, als wäre es nicht mit einem Messer bearbeiten worden, sondern mit den Zähnen. „Verdammt! Ich habe es ihr gesagt, gestern. Warum ist sie da rein gegangen?“ Es war eher eine rethorische Frage, aber Rory beantwortete sie trotzdem: „Ich wüsste einen Grund.“ „Was?“, abrupt drehte sich der Lehrling ihm zu. Wortlos sahen sich die Beiden an und in Rens Augen glomm Verstehen auf. „Ihre Mutt… autsch!“ Die Flamme des Zündholzes, welches eigentlich die Kerze anzünden sollte, verbrannte dem Braunhaarigen gerade die Finger. Er versuchte es erneut, und wenige Augenblicke später schloss er den Windschutz der Laterne. Der Jäger war ebenfalls aufgestanden. „Ich begleite dich“, erklärte er kurzangebunden und griff nach seiner Flinte. Ren sagte nichts und gemeinsam machten sie sich auf den Weg – in der Hoffnung noch nicht zu spät zu kommen. „Also, wohin bist du unterwegs, Kyoko?“ Sie ignorierte ihn und schritt weiter aus. Sie war inzwischen so schnell, dass es gerade noch als gehen durchging. Sie wollte schneller werden, aber sie würde nicht laufen. Dieser Typ kam ihr vor wie ein menschenfressender Wolf. Und Wölfe jagten, was vor ihnen davonlief. „Hast du etwa Angst, Rotkäppchen?“ Sie ignorierte ihn immer noch und eilte weiter. Leider hielt er mit seinen langen Beinen mühelos mit ihr Schritt. „Was hast du denn in deinem Korb?“ Als er wieder keine Antwort erhielt, schlug er einfach das Tuch, mit welchem die Leckereien abgedeckt waren, zur Seite. „Oh, da macht wohl jemand einen Krankenbesuch?“ „Nein, ein Mitternachtspicknick.“ Sie versuchte es ganz natürlich zu sagern, merkte aber selber, dass ihr das misslang. Aber sie wollte nicht, dass er ihr bis zu Kamio-sans Haus folgte. Die würde sich garantiert bei ihrer Mutter über ihn beschweren – und behaupten Kyoko hätte ihn mitgebracht. Als wenn es ihre Schuld wäre, wenn ihr ein Irrer folgte. Innerlich lachte sie bitter über sich selbst. Ein eventuell gefährlicher Psychopath ging neben ihr – und sie fürchtete sich vor der Schelte ihrer Mutter? „Nicht? Ach mein Rotkäppchen, das Lügen musst du noch lernen.“ Nahezu zärtlich strich er ihr über die Wange. Die Stellen die er berührt hatte brannten, als hätte er ihr eisige Wunden beigebracht. Nur äußerst mühsam konnte sie den Drang unterdrücken schreiend davonzulaufen. „Ach, redest du immer noch nicht mit mir? Na, das macht nichts. Vielleicht beim nächsten Mal.“ Und abrupt drehte er sich um und verschwand im Unterholz. Schweißgebadet blieb Kyoko stehn. Was… Was hatte das eben zu bedeuten? Nicht all zu weit entfernt, humpelte Kamio-san ungeduldig durch ihre Wohnung. War diese Göre denn immer noch nicht da? Saena hatte versprochen sie mit etwas Essbarem herzuschicken. Diese Vogelscheuche von Tochter hätte ihre Freundin sowieso nicht in der Gesellschaft präsentieren können. Wer interessierte sich schon für so ein Mauerblümchen? Da wäre es reine Verschwendung gewesen auch noch Geld für ein Kleid für die auszugeben. Endlich klopfte es an der Tür. Erleichtert ließ sich die Vierzigjährige auf ihren bequemsten Sessel sinken, der zum warmen Feuer hin ausgerichtet war. „Komm herein Kyoko-chan. Warum hast du so herumgetrödelt?“ Einzige das Geräusch der sich öffnenden und schließenden Tür antwortete ihr. „Hast du deine Zunge verschluckt, oder was? Antworte mir gefälligst, wenn ich mit dir rede.“ Nur das das Tappen von Schritten war zu hören – von Schritten die irgendwie seltsam schwer klangen, für ein so dürres Mädchen wie Kyoko. Ärgerlich darüber immer noch keine Antwort erhalten zu haben, drehte sich die Frau im Sessel um – und erstarrte. Die Person, die sich ihr näherte, war definitiv nicht Kyoko-chan. „Verflucht, er war hier!“ Mit schnellen Schritten folgte Ren der Spur des Mädchens – und stellte zu seinem nicht geringen Entsetzen fest, dass sie von jemandem begleitet worden war. Jemand der dieselben Stiefel trug, wie jene Person, die die Tiere so seltsam zugerichtet hatte. Jemand der dieselbe Schuhlänge hatte wie jene Person, die die Tiere so seltsam zugerichtet hatte. Jemand der dieselbe Schrittlänge hatte wie jene Person, die die Tiere so seltsam zugerichtet hatte. Auch Rorys Augen weiteten sich vor Sorge, als er die Spuren genauer untersuchte. „Sie sind hier vor nicht all zu langer Zeit vorbeigekommen.“ So etwa wie Hoffnung schwang in seiner Stimme. Wortlos nickte der Lehrling des Jägers und mit erhöhtem Tempo setzten sie die Verfolgung fort. Endlich war sie da. Das letzte Stück des Weges zu ihrem Zielort hatte Kyoko praktisch im Laufschritt hinter sich gebracht – zu groß war die Angst, dass dieser seltsame Typ es sich anders überlegte und noch einmal wieder kam. Sie klopfte. Ein unwilliges, nicht näher definierbares Grummeln antwortete ihr und sie nahm dies zum Anlass einzutreten. Die Tür war offen, doch kaum dass sie diese hinter sich zugezogen hatte, schloss sie sie ab. Sicher war sicher. Erst dann betrat sie das Wohnzimmer. Seltsamerweise war die Frau des Hauses nirgendwo zu entdecken. „Kamio-san?“ Keine Antwort. Vermutlich schlief sie. Angesichts dessen, was ihr blühte, wenn sie es wagte die „Dame“ aus ihrem Schönheitsschlaf zu reißen, schlich sie auf Zehenspitzen zum Schlafalkoven. Hauchzart pochte sie an das bemalte Holz und erhielt tatsächlich ein „Ja?“. „Kamio-san, warum sind Sie da drinnen?“ „Damit er mich nicht kriegen kann“, kam die ängstliche Antwort. „Aber Kamio-san, wenn Ihr doch im Schrank seid, warum wurde dann vorhin auf mein Klopfen geantwortet?“ „Damit er dich besser fangen kann, das war er!“ Kyoko zuckte beinahe zurück infolge der Panik in der Stimme der älteren Frau. „Kamio-san, warum sprechte ihr denn immer von diesem ‚er’? Wer ist das denn?“ „Das dürfte dann wohl ich sein“, antwortete eine kalte Stimme hinter ihr, welche sie erstarren ließ. Nein. Nicht er. Bitte, bitte nicht er. Doch als sie sich widerwillig umdrehte, konnte sie es nicht mehr verdrängen. Reino. Er stand da, als gehöre ihm diese Hause mitsamt allem was darin war – sie eingerechnet. Aber wenn er glaubte, sie würde sich jetzt genau wie die Alte in irgendeinem Schrank verstecken, dann hatte er sich geschnitten! Wut, geboren aus Panik flammte in ihr auf. Wie ein in die Enge getriebenes Tier fauchte sie ihn an. „Was willst du?!“ Als würden sie gerade nur über das Wetter reden, kam er gemächlich näher. „Ach Kyoko, begreifst du es denn immer noch nicht?“ „Was soll ich begreifen?“ Sie wusste dass ihre Stimme keifend klang, sah aber keinen Grund das zu ändern. „Du Kyoko. Du bist, was ich will.“ „Vergiss es!“, schrie sie ihn an. Der war ja wohl nicht ganz richtig im Kopf! Und was noch viel schlimmer war – er schien seine Worte wirklich ernst zu nehmen. „Weißt du eigentlich, dass du ganz bezaubernd aussiehst wenn du so wütend bist? Wie eine zerstörerische Königin der Dunkelheit. Und ich werde dein König sein.“ Er kam noch einen Schritt näher und sie wich zurück. „Warum?“ Sie hatte absolut keine Ahnung, was sie unternehmen konnte, aber vielleicht vergaß er sein eigentliches Ziel, wenn sie ihn am Reden hielt. „Weil du mein Racheengel bist.“ „Ich bin garniemands irgendwas! Nur meins!“ „Ach wirklich?“ Wieder wich sie im gleichen Tempo zurück, wie er sich näherte – allerdings stand sie nun im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Rücken zur Wand. „Warte ab, wie du nachher darüber denkst.“ Und ohne diese Worte noch weiter zu erklären, strich er ihr über die Wange. Die Berührung war nur federleicht, aber Kyoko fühlte sich, als wäre sie unter einen Bann gefallen. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, nicht einmal schreien. Es war als wäre ihr gesamter Körper gelähmt worden, verdammt eine willenlose Puppe in seinen Händen zu sein. Am liebsten hätte sie ihn weggeschlagen, aber es ging nicht. Starr musste sie es ertragen, wie er sie langsam in eine eiskalte Umarmung zog, wie er sein Wolfslächeln grinste und mit den seltsam spitzen Eckzähnen an ihrem Hals knabberte. „Ich hab dich wirklich zum Fressen gern mein Rotkäppchen…“ Langsam wurde selbst ihr klar, was er wollte. Und insgeheim wüschte sie sich, er hätte das eben wörtlich gemeint. Gefressen zu werden war ihr nämlich lieber, als das, was er stattdessen wohl mit ihr vorhatte… Ein Klopfen – besser gesagt ein hochfrequentes Hämmern – an der Tür brachte ihn zum Stocken. „Kyoko? Bist du da drin? Mach die Tür auf!“ Eine Welle der Erleichterung durchströmte sie, als sie Rens Stimme erkannte. Diese wurde aber sofort durch das Gefühl von durch die Adern strömendem Eis ersetzt, als sie hörte, wie Reino kicherte. „Oh, ist da jemand gekommen um die kleine Akazukin-chan zu retten? Ein Prinzchen auf einem weißen Ross? Oder doch eher nur ein dreckiger Jagdgehilfe, der zu schwach ist, um auch nur das Geringste zu bewirken? Keine Bange Akazukin-chan, niemand wird uns unterbrechen...“ Ein halb durch Angst erstickter Schrei entrang sich ihr, als seine Hand unter ihr Hemd glitt und die nackte Haut ihres Bauches berührte. Und Reinos feuchter Atem, welcher sich direkt neben ihrem Ohr befand, machte es nicht besser. Seine Stimme war heiser und ruhig, während er weiter sprach. „Weißt du eigentlich, dass... argh.“ Abrupt ließ er sie los. Sofort sprang sie von ihm weg. Erst als sie sich hinter einem Tisch in Sicherheit gebracht hatte, wagte sie es, vorsichtig über diesen hinwegzuspähen, um zu erfahren, was eigentlich passiert war. Zu ihrem Erstaunen konnte sie Reino jedoch nicht entdecken. An der Stelle, wo er eigentlich sein müsste, lag stattdessen die massive Eingangstür von Kamio-san – bei genauerem Hinsehen konnte sie allerdings einen von den Stiefeln des Typen erkennen, welcher unter der Tür hervorlugte. Ein schweres Atmen machte sie auf die zusätzliche Person aufmerksam, welche die Szene betreten hatte. Ren stand in der Tür, die zu Fäusten geballten Hände an der Seite, eine mehr als mörderische Miene im Gesicht. Kyoko wich unwillkürlich ein Stück zurück, lenkte durch die Bewegung aber seine Aufmerksamkeit auf sich. Er fixierte sie, so dass sie erstarrte wie ein Reh vorm Jäger. Dann wandte er sich wieder ab und stapfte zu der am Boden liegenden Tür. Ohne erkennbare Anstrengung hob er sie hoch und legte sie zur Seite. Dann packte er den darunter liegenden, stöhnenden Körper am Kragen, und zog ihn nach oben, so dass die beiden Männer sich auf Augenhöhe ansehen konnten. „Wie kannst du es wagen...“ Die Stimme des jungen Mannes klang, als käme sie direkt aus den tiefsten Schlünden der Hölle. „Wie kannst du Wurm es wagen sie anzufassen...“, kaum mehr als ein Zischen drang aus seinem Mund, nur verständlich für seinen Gegenüber. In einer Geste, die etwas Absolutes hatte, hob er den Arm, als wolle er Schwung holen um dem Mann vor ihm die Bauchdecke durch den Rücken zu rammen. „Sprich dein letztes Gebet – wenn dir noch so viel Zeit bleibt.“ „Ren!“ Unwillkürlich hielt der Lehrling in seiner tödlichen Bewegung inne, als er Rorys Stimme hörte. Dieser legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter. „Es reicht, Ren-kun. Du wirst nicht zum Mörder werden. Ab hier übernehme ich. Kümmer du dich um Kyoko-chan.“ Als wäre ein Schalter umgelegt worden, ließ der Braunhaarige das leblose Bündel in seinen Händen einfach zu Boden fallen. Sein Gesichtsausdruck verwandelte sich von Wut in Sorge und seine Augen glitten suchend durch den Raum. Er fand was er suchte in eine Ecke, zusammen gerollt, als wolle es der Welt möglichst wenig Angriffsfläche bieten. Scheinbar ohne den Raum zwischen ihnen überwinden zu müssen, saß er plötzlich neben ihr. „Hey, Kyoko-chan“, seine Stimme hatte etwas ruhiges, einlullendes, als spräche er mit einem verängstigten Tier. Vorsichtig streckte er den Arm nach ihr aus, doch sie zuckte zurück und starrte darauf, als wäre es der Kopf einer Giftschlange. Langsam ließ er die Hand wieder sinken. „Alles wird gut Kyoko-chan. Ich bin da. Er wird dir nichts mehr tun, das verspreche ich dir. Hab keine Angst. Alles wird gut...“ Sie hatte aufgehört zu zittern, war aber immer noch zusammengerollt, als wolle sie sich in sich selbst verkriechen. Wieder versuchte er ihr den Arm um die Schultern zu legen, und diesmal ließ sie es geschehen. Sie schien langsam aus ihrem Schockzustand zu erwachen, denn Tränen strömten ihr übers Gesicht und sie drehte den Kopf, so dass sie ihm in die Augen sehen konnte. „Ren-san, warum bist du hier?“ „Damit ich dich beschützen kann.“ „Aber Ren-san, woher wusstest du denn, dass ich in Gefahr war?“ „Das wusste ich nicht, aber ich habe mir Sorgen gemacht.“ „Aber Ren-san, warum hast du dir denn Sorgen gemacht? Und warum willst du mich beschützen?“ Es schien, als sei das die Tatsache, welche sie absolut nicht begreifen konnte. Seufzend zog er sie etwas enger, wogegen sie sich zu seiner Freude nicht wehrte. Yashiro hatte wohl mal wieder recht. Wenn er nicht bald mit der Wahrheit rausrückte, wäre die Gelegenheit wohl vorbei. „Weil ich dich mag Kyoko. Ganz einfach weil ich dich mag.“ Er hoffte dass sie die leichte Röte nicht bemerkte, welche über sein Gesicht zog. Sie jedoch strahlte ihn einfach nur an. Dann schlang sie ihm die Arme um die Brust und drückte ihr Gesicht fest in seine grüne Jacke. „Danke Ren-san“, es war ein kaum hörbares Flüstern. Wenige Augenblicke später war sie eingeschlafen, physisch und mental erschöpft vom heutigen Tag. Schief grinsend streichelte er ihren Rücken. Nun, er hatte ihr immerhin gesagt dass er sie mochte – er hätte sich eigentlich denken können, dass sie nicht gleich begriff wie sehr. Gesprächsrunde der Hybie-sans, die von den Hybie-sans für diese Fanfic abgehalten wird Hybie-san2: *halb bedeckt vom Gerümpelhaufen* „Also irgendwie kommt mir das noch unordentlicher vor als sonst…“ Hybie-san1: *zwängt sich gerade zwischen mehreren Bücherstapeln hindurch* „Es IST noch unordentlicher als sonst – insoweit das denn geht.“ Hybie-san3: *thront auf einem Berg aus diversen Wollknäulen und Filzrollen* „Also ich finds gemütlich.“ Hybie-san2: „Gemütlich? Man braucht inzwischen eine verd***te Landkarte, um von einem Ende ihres Zimmers zum anderen zu finden.“ Hybie-san3: „Ich sag doch, gemütlich – und voller Überraschungen.“ Hybie-san2: *grummelt* „Ich will gar nicht so genau wissen, was für Überraschungen in den Tiefen des Zimmers der Autorin lauern… wahrscheinlich ist die Hälfte davon lebensgefährlich.“ Hybie-san1: „Was mich viel mehr interessiert, ist, wo das ganze Chaos auf einmal herkommt…“ Hybie-san3: „Sie zieht aus – und im Januar woanders wieder ein.“ Hybie-san1: *leicht angesäuert* „Und warum weißt du davon und wir nicht?“ Hybie-san3: „Weiß ich nicht, sie hat vor kurzem ne Memo rumgeschickt.“ Hybie-san2: „Das war Schrift? Ich dachte sie hätte einfach nur ausprobiert, ob der Kugelschreiber noch funktioniert…“ Hybie-san1: „Nun gut, bevor noch alles über uns zusammen bricht…“ *begutachtet argwöhnisch ein paar weitere wackelige Bücherstapel* „… sollten wir uns wohl unserer Aufgabe zuwenden.“ Hybie-san3: „Das mach ich, das mach ich! Also, eine große Schüssel Plätzchen geht an Kyoko-Hizuri für ihren Kommentar zum 1. Kapitel. Die Autorin hofft, dass dir – und natürlich auch allen anderen Lesern – das 2. Kapitel ebenso gut gefällt, auch wenn dein Wunsch eher nur in Andeutungen erfüllt wurde.“ Hybie-san2: *flüstert Hybie-san1 zu* „Hast du die Plätzchen schon auf diverse Giftstoffe getestet?“ Hybie-san1: „Ja, die sind sauber – glaub ich…“ *kippt noch fix ein allwirkendes Gegengift drüber* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)