Vampires Dawn 2 Ancient Blood von abgemeldet (Die Fortsetzung von Vampires Dawn Regin of Blood) ================================================================================ Prolog: Was bisher geschah -------------------------- Auf Asgars Schloss... Jayna war in den Kerkern von Asgars Schloss gefangen. Noch dazu beherbergte sie einen Schattengeist in sich, einer Seele eines Elras. Asgar ging sie besuchen, da er vor langeweile fast starb. Er erzählte ihr, dass Nyria, ihre Schwester auch im Schloss sei. Glücklich, dass Jayna endlich ihre ältere Schwester gefunden hatte, wollte sie zu ihr, traute sich aber auch nicht, da Nyria wohlmöglich noch immer sauer auf sie war, wegen dem Schicksalsschlag den die junge kriegerin dazu veranlasst hatte in König Geralds Armee einzutreten. Der Vampir erkannte großes Potential für ihre Mörderische Seite und bot ihr ein Verlockendes Angebot an. Sie würde ein Vampir werden und ihrer mörderischen Seite mehr Tiefe zu verleihen. Nach langem hin und her willigte Jayna ein. Bei Valnar und Alaine... Mitterweile hatten sich Valnar und Alaine näher kennen gelernt. Sie waren zurück in Valnars alte Heimat gereist und sein altes Haus wieder wohnlich gemacht. Alaine brauchte eine vorrübergehende Unterkunft, bevor sie sich eine eigene Bleibe irgendwo auf der Welt suchte. Sie half dem Vampir dabei sein Haus wieder herzurrichten und bestellten sogar Särge von einem benachbarten Sargbauer. Sie verstanden sich prächtig und wenig später lud Valnar Alaine zu einer Rundführung durch Klennar ein. Kapitel 1: Gib der Liebe eine Chance ------------------------------------ Kapitel 1: Gib der Liebe eine Chance Und so ging er ganz galant mit ihr los. Valnar bot ihr sogar einen Arm an. Natürlich hackte sie sich bei ihm ein. „Ich dachte Klennar ist ein kleines Dorf.“ bemerkte Alaine als sie sich umsah. „Eigentlich ist es eine kleine Kleinstadt. Vor 300 Jahren hat sie das Privileg zumindest bekommen.“ berichtete er ihr, da Valnar die Chronik auswendig kannte. Erstaunt sah sie ihn an. „Oh, das wusste ich nicht…“ „Lag vorwiegend daran, dass Klennar keinen Marktplatz hatte, weil es hier keinen Platz dafür gab.“ sagte er. Aha... ein kleiner Markt wäre vielleicht eine Verschönerung…“ „Ja, aber dafür hätten die Stadt in den Wald hinein vergrößert werden müssen und das geht nicht, weil der Wald schon zur nächsten Stadt gehört. Und die gibt die Genehmigung nicht.“ fügte er noch hinzu. Die Vampirin sah betrübt aus. „Schade…“ Der Grauhaarige kicherte. „Na ja, Geschäfte gibt es hier trotzdem.“ sagte er aufmunternd. Alaine nickte. „Ja, und sogar einen Arzt gibt es hier. So was habe ich in vielen anderen Städten nicht gesehen. Und die sind sogar noch größer als Klennar.“ Trotzdem sah der Vampir neidisch aus. „Toiletten gibt es trotzdem fast nirgends eine.“ sagte er mit Bewunderung auf Asgars 300 Zimmer - Schloss mit 3 Toiletten. Die junge Frau prustete laut los und kicherte. „Ja…“ Valnar lachte laut auf. So sehr, dass einige Leute ihn ansahen und empört mit den Köpfen schüttelten. Schnell drehte Alaine ihn von der Menschenmasse weg. „Zeig mir noch mehr von Klennar.“ Bat sie und ging in die andere Richtung. Valnar willigte ein und führte sie weiter herum. „Das ist der Brunnen. Der hatte früher noch keinen Schöpfeimer, deswegen musste ich immer mit einem Suppentopf herkommen ...“ erzählte er und weitere Floskeln aus seiner Vergangenheit und weiter Sehenswürdigkeiten folgten. Die Vampirin hörte ihm gespannt zu, nickte hin und wieder zu seinen Worten. Es schien als habe er zu jedem Dachziegel eine Anekdote, was wohl auch nicht verwunderlich war. Zumindest hatte Valnar in diesem Dorf über vier Jahre gelebt und viel veränderte sich nicht in einem Dorf innerhalb von vier Jahren. „Ich hab nie gedacht das hier soviel passiert ist...“ bemerkte die Rothaarige als Valnar kurz Luft holte. „Bauernschwänke und so...“ erklärte er. „Jede Familie hat auch eine Chronik. Die Leute hängen sehr an ihrer Vergangenheit.“ „Wie ist es mit deiner Vergangenheit?“ fragte sie. „Äh .....“ begann der Vampir und geriet ins Stottern. „Ich hab angefangen, aber meine Familie stammte nicht von hier und deswegen ist der brauch mit der Chronik erst bei mir gestartet.“ sagte er fast so als müsste er sich für diesen Umstand entschuldigen. „Hab nur 654 Tage geschafft zu dokumentieren und dann kam Asgar ...“ fuhr er seufzend fort. „Ja... und er verwandelte dich zu einem Vampir...“ beendete Alaine. Aber da kam ein Lächeln auf ihrem Gesicht zum Vorschein. „Aber du sagtest schon: so wären wir uns nie begegnet.“ Auch Valnar lächelte. „Ja. Aber ich hätte wenigstens die Chronik weiter fortführen sollen.“ Schalt er sich selbst. „Hm... vielleicht kannst du sie wieder neu verfassen.“ Schlug sie vor. Da schnappte der Vampir ihre Hand und zog sie mit sich. „Los, dann suchen wir sie.“ Sagte er und beide eilten zurück zu seinem Haus. Alaine, die erst vollkommen perplex dastand verstand erst als sie Valnars Haus erreichten. Seine erste Anlaufstelle war der Speicher, wo viele ungenutzte, alte und unbrauchbaren Möbel und andere Dinge die das ehemalige Ehepaar Darnus angeschafft hatten. Zu erst fiel beiden auf, dass es nicht mehr modrig roch. Valnar kramte in den Kisten herum, auf der Suche nach seiner Chronik. Die Vampirin wartete unten, auf dem Speicher war sie jetzt keine große Hilfe. Deshalb wusch die die Teetassen ab. Nach fast fünfzehn Minuten warten kam Valnar mit nichts in den Händen zurück. „Nichts .. das ist seltsam…“ sagte er und grübelte vor sich hin. „Hm... wo hattest du es denn zuletzt gesehen?“ Diese Frage war schwierig zu beantworten. Valnar dachte trotzdem nach. „Auf dem .... Nachttischchen?“ prompt ging er hin und öffnete die Schublade, und tatsächlich: ein in Leder gebundenes Buch, vollkommen staubig lag darin. In verschnörkelten Buchstaben stand der Name „Darnus“. „AHA! Ich habe es!“ „Darf ich mal sehen?“ fragte Alaine neugierig. Erst sah Valnar sie überrascht an, gab es ihr aber denn. „Klar ... Aber sei nicht allzu enttäuscht, weil es keine abenteuerlichen Erzählungen sind.“ Warnte er sie vor. Es war ihm anzusehen, dass er es peinlich fand, dass sie seine selbst geschriebene Chronik las. „Keine Sorge.“ Beschwichtigte Alaine ihn und begann zu lesen. Gespannt stand er neben ihr und las mit, da er selbst nicht mehr so genau wusste was darin stand. „Das ist wirklich interessant.“ Meinte sie lächelnd. „Ach wirklich?!“ fragte der grauhaarige nach. Alaine nickte selbstverständlich. „Ähm .. Danke.“ Valnar war so überrascht, dass er nicht wusste was er sagen sollte. „Ist das Tradition dass in deiner Familie ein solches Buch geführt wird?“ „Ja, jeder hat das gemacht. Und diese Bücher werden dann zumeist den örtlichen Bibliotheken als Chroniken gespendet.“ Erzählte Valnar und lächelte. Die Rothaarige sah ihn erstaunt an. „Ich wünschte es gäbe auch eine Chronik über meine Familie.“ Flüsterte sie betrübt. „Dann würde ich wissen wer meine Eltern waren...“ „Stimmt .... Aber in ihrem Gedenken, da könntest du ja damit anfangen.“ Schlug ihr Gegenüber vor. „Ja, das wäre eine Idee.“ Sofort ging der Vampir zu einem Regal und fand ein leeres, gebundenes Buch und gab es ihr. „Das hab ich mal Aysha geschenkt, als Tagebuch oder so. Aber sie hat es nie genutzt.“ Gerührt nahm sie es an. „Oh, danke schön!“ rief sie und umarmte ihn. „Nichts zu danken.“ Sagte Valnar lächelnd er. Er hatte so eine stürmische Freude nicht erwartet. „Es dürfte nichts drin stehen. Jede Seite wartet im Grunde nur auf deine Worte.“ Alaine errötete und hauchte ein „Danke“. Er lächelte sie an. Ein verlangen überkam den Vampir sie zu küssen, wagte es aber nicht. Stattdessen küsste Alaine ihn auf die Wange. Lächelnd legte sie das Buch auf den Tisch und wandte sie sich wieder dem Abwasch zu. Starr vor Überraschung sah er sie an und berührte mit einer Hand die Stelle wo sie ihn geküsst hatte. Valnar beschloss ihr zu helfen indem er das Geschirr. abtrocknete. Als alles trocken war beratschlagten sie sich was sie nun machen wollten. „ Nun .... Jahrmarkt?“ schlug Valnar vor. „ Ja, gerne.“ Schnell stellten beide das Geschirr in den Schrank zurück. „Also nach Limm, wenn du dich von mir entführen lässt.“ Grinste der Vampir, worauf Alaine errötete. „Aber gerne doch.“ Erwiderte sie. Da hob er sie auch schon auf seine Arme. „Eine wahrlich diebische Entführung, meine Teure.“ Bemerkte er. Alaine kicherte und wurde noch röter als Valnar sie hochhob. „A-a- aber Valnar.” Stotterte sie. Er grinste. „Ich kann auch spontan sein.“ Begründete er seine Tat und trug sie über die Türschwelle, allerdings nach draußen, wo er sie dann wieder absetzte. „Leider kann ich nicht fliegen mit einem Passagier. Die Arme brauch ich zum Flattern.“ Alaine kicherte die gesamte Zeit wie eine zwölfjährige. Dann verwandelten sie sich und flogen nach Limm. „Das wäre auch wirklich eine ganz schöne Belastung.“ Sagte sie als sie sich in die Lüfte erhoben. Sie schwiegen eine Weile, da sie nicht wussten worüber sie reden sollten. Da beiden nichts Besonderes einfiel, begann Valnar vom Wetter zu reden. „Schö-schönes Wetter, nicht wahr?“ „Ja, die Schwalben fliegen tief.“ Antwortete sie, obwohl nirgends eine Schwalbe zu sehen war. Sie beide redeten gerade wirres Zeug um sich abzulenken. „Kommt nicht Regen, wenn die tief dümpeln?“ fragte er. Es sollte Valnar aber erst später einfallen, dass zum „dümpeln“ Wasser gehörte. „Meist ja. Aber hoffen will ich es nicht.“ „Obwohl, ich wette selbst klatschnass bist du noch reizend.“ Sagte der Vampir schmeichelnd. Wieder wurde Alaine rot. „Und so was von dir zu hören...“ flüsterte sie. Da fiel es ihm selbst auf und sagte schnell: „Tut mir leid!“ „Nicht so schlimm.“ Beruhigte sie ihn und lachte. Trotzdem sah Valnar verlegen drein. Er presste die Lippen zusammen und wollte vorerst nichts mehr sagen. Langsam kamen die Lichter von Limm immer näher. Sie landeten am Rande des Waldes, damit kein Mensch sie erkennen konnte. „Wow... wie schön.“ Sagte Alaine und sah zu den Girlanden auf. „Hui! Hier herrscht schon reges Treiben.“ Meinte er. Vor ihnen waren unzählige Menschenmassen, die an den Buden sich die Zeit vertrieben. „Es ist ein richtiges Volksfest.“ „Ein echtes Spektakel.“ Bestätigte Valnar begeistert. „Lange her, dass ich sowas erlebt habe.“ „Dann wird es ja Zeit.“ Fand sie und zog ihn mit sich hinein. Valnar nahm nichts anderes wahr, außer ihrer Hand in seiner eigenen. Sein Herz machte einen Hüpfer. Ihr erging es genauso. Sie strahlte wie der junge Morgen und auch ihr Herz schlug Saltos. „Du bist hinreißend …“ sagte Valnar plötzlich aus heiterem Himmel. Alaine blieb stehen und ihr Herzrasen wollte nicht aufhören. Sie drehte sich zu ihm um und hauchte: „Ähm... d-danke.“ *Hab ich das grad laut gesagt?!* fragte sich Valnar schlagartig. „Ich muss aufpassen, was ich von mir gebe ...“ sagte er laut. Wieder merkte er nicht was er sagte. „Du... bist so ganz anders...“ brach es auch aus Alaine heraus. Aber sie meinte es ernst. „Wie ? Anders?“ „Na so anders wie Asgar.“ Antwortete sie und Wut schwang in ihrem Satz mit. „Ach so .... Tja, er ist eben ein ...“ er überdachte was er jetzt sagen wollte. In seinen Gedanken kamen ganz eigene Kreationen hervor. Aber er formuliere es humaner. „... eigener ... Charakter.“ Die Vampirin nickte. „Ja... er ist so...“ doch sie wusste selbst nicht wie sie es sagen sollte. „Er hat es drauf, alle in seiner Nähe niedriger erscheinen zu lassen.“ „Damit hatte er uns alle im Griff, ja.“ Bestätigte sie seufzend. Valnar drückte sanft ihre Hand. „Dadurch aber, dass er sich über uns sieht, haben wir eine Ebene für uns auserkoren.“ Sagte er lächelnd. Sie nickte lächelnd. „Das ist vielleicht eine Möglichkeit, wie wir ...“ begann er, traute sich aber nicht es laut auszusprechen. „Wie wir was?“ „Äh ... ähm .. wie soll ich sagen?“ Die Angst in ihm war einfach zu groß. Aber welche Angst war das? Die Rothaarige nahm seine Hand in ihre und sah ihn verständnisvoll an. „Das ist vielleicht eine Möglichkeit, wie wir .... uns von ihm befreien und ...“ wieder stockte er im Satz. „Ja, ähm .... warte jetzt hab ichs!“ „Sind dir hier zu viele Leute?“ „Nee nee, ist nur ...“ er schluckte. „ ... ich hab 'n trocknen Hals.“ Sofort zerrte sie ihn aus der Menschenmenge heraus und blieb vor einem Zelt stehen. „Dann musst du halt was trinken.“ Aber er schüttelte schnell den Kopf. Und wollte erneut anfangen. „Vielleicht bietet sich für uns die Möglichkeit, dass wir eine engere Beziehung zueinander entwickeln können.“ Eine lange Pause trat ein. In dieser wurde Alaine wohl zu hundertsten Mal an diesem Tag rot. Trotzdem nahm sie seine Hand. Erst nahm Valnar es als Ablehnung auf. Angst kam ihn ihm auf. Dann aber kam sie ihm näher, küsste ihn auf die Wange und sagte: „Ein Versuch ist es wert.“ Und lächelte. Kapitel 2: Küsse der Unsterblichkeit ------------------------------------ Kapitel 2: Küsse der Unsterblichkeit Plötzlich starrten Asgar blutrote Augen an. Jayna war erwacht. Sie sah sich um. „Alles sieht so anders aus...“ flüsterte sie. Asgar ließ sie los. „Natürlich. Du bist nun... ein Vampir.“ Sagte er langsam. „Was?“ sie setzte sich auf. „Ein Vampir? Das hattest du nicht gesagt!“ sagte sie aufgebracht. „Du hast nicht gefragt.“ Meinte er und sah schuldlos aus. „Ich kam nur deinen Wünschen nach.“ „Oh Gott.“ Rief sie gen Himmel und schlug die Hände vor das Gesicht. „Den brauchst du jetzt auch nicht mehr.“ Grinste er amüsiert. *Siehste, ich brauche keine Alaine, um glücklich zu sein.* Jayna erhob sich und eilte auf dem Kerker. Angst durchflutete sie. *So hatte ich mir das nie ausgemalt* dachte sie verzweifelt. Asgar folgte ihr, blieb aber immer etwas hinter ihr um sie im Glauben zu lassen, entkommen zu können, nur um im richtigen Moment diese Hoffnung gemein wieder zu zerstören. „Renn nur, aber entkommen kannst du nicht.“ Sagte er belustigt als sie aus dem Schloss lief. Dann ergriff er sie an der Schulter, schubste sie und Jayna fiel zu Boden. Sie drehte ihren Kopf zu ihm um, was nicht viel nützte, denn Asgar stellte seinen Fuß auf sie, damit sie nicht wieder entkam. „Du kannst mir nicht entkommen, mich noch nicht mal angreifen, Kleine.“ Stellte er grinsend klar. Die blutjunge Vampirin versuchte aufzustehen, schaffte es jedoch nicht, da ihr Meister den Druck auf ihrem Rücken nur verstärkte. „Was soll das? Lass mich los.“ rief sie. „Du unterstehst nun mir und erwarte keine Gnade. Wenn du dich benimmst, werde ich vielleicht sogar nett sein. Vielleicht.“ Er lachte. „Los, steh auf!“ befahl er dann und nahm seinen Fuß weg. Schweigend stand sie auf. „Und nun gehen wir zum schloss zurück.“ Wies er sie an. Jayna folgte ihm, immer noch schweigend. „Keine Sorge. Zu Frauen bin ich grundsätzlich sanfter im Umgang.“ Versicherte er ihr, passte aber auf, dass sie ihm nicht entwischen konnte. Er führte sie in den Thronsaal, wo er sich wie ein Herrscher auf einen Thron setzte. „Da wären wir. Wie gefällt es dir?“ Für Jayna war das alles ziemlich protzig, was sie aber nicht wagte zu sagen. „Er ist sehr schön.“ Sagte sie stattdessen. Aber Asgar kannte seine Schüler, dass sie meist die Wahrheit in ihren Gedanken formulierten und niemals aussprachen. „Protzig?“ fragte er als er ihre Gedanken gelesen hatte. „Woher kanntest du meine Gedanken?“ platzte es aus ihr heraus. Erst glaubte sie, dass ihr Blick sie verraten hatte. „Ich weiß einfach alles. Also spar dir das Verbergen schon mal. Es nützt nichts.“ Antwortete er und stützte sein Gesicht mit der Hand auf. „Hast du etwa meine Gedanken gelesen?“ war dann ihr zweiter Gedanke. Sie sah ihn fassungslos an. „Ja.“ Sagte er und imitierte übertrieben ihre Reaktion. „Hast du das nicht erwartet oder was?“ Jayna schüttelte den Kopf. Er klatschte sich auf die Stirn. „Muss ich mit dir jetzt beim Urschleim anfangen, oder wie?“ fragte er. „Ich bin seit einigen Minuten ein Vampir, ich kenne mich überhaupt nicht mit diesen Wesen aus.“ Rechtfertigte die Vampirin sich. „Liest du keine Bücher? Da steht grob doch meistens was drin.“ Sagte er und wollte seinen Ohren nicht trauen. „Ich habe einiges über Vampire gelesen, doch das meiste nicht geglaubt, da es doch noch nie Beweise für Vampire gab.“ Aber er hörte ihr kaum zu. „Also, du ernährst dich von Blut, schläfst in 'nem Sarg, darfst mir dienen und so weiter. Kapiert? Das war deine Einführung.“ Ratterte er eine Art Kurzfassung herunter. „Dir dienen? Ich bin niemandes Dienerin.“ Erwiderte sie und ging einen Schritt zurück. Da deutete der Vampir auf sich und grinste fies. „Gestatten? Niemand.“ Jayna schüttelte vehement ihren Kopf. „Ich gehorche dir nicht.“ Sagte sie. „Wetten doch?“ fragte er und ein diabolisches Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. „Nein!“ schrie sie fast. „Wenn ich mit dir fertig bin, dann wirst du nicht nur deine eigenen Zähnen ausspucken, sondern das Aufmucken wird aus deinem Gemüht vollends verschwunden sein.“ Prophezeite er ihr düster. „Pah! Schon andere sind an mir gescheitert.“ Jayna verschränkte die Arme vor der Brust uns nahm eine ablehnende Haltung ein. Sie sah nur noch einen roten Umhang an ihr vorbei zischen und im nächsten Moment fühlte sie eine eiserne Hand, die sich um ihr Kinn schnürte. „Bei meiner Geschwindigkeit, hast du es schwer.“ Sofort versucht sie sich aus dem Griff heraus zu winden. „Glaubst auch nur du.“ Keuchte sie. Asgar wartete nicht lange und warf sie gegen die nächste Wand. „Noch mal so eine Antwort und ich werde richtig böse.“ Sagte er drohend. Sie versuchte den Schmerz zu unterdrücken. „Das bisschen macht mir doch nichts aus.“ Sagte sie. „Ach ja? Ich hab noch ein paar Wände, die sich freuen werden dich kennen zu lernen. Wie wäre es mit der hier?“ und wieder warf er sie gegen eine Wand. Diesmal keuchte sie lauter auf. Auch die Schmerzen stiegen in das unerträgliche an. „Bist du immer so grob? Kein Wunder dass jeder von dir weg will.“ „Wenn jeder so ein Stinkstiefel ist, wie du, verletzt das meine Gefühle.“ Meinte Asgar höhnend. „Daran bin ich nicht schuld.“ Verteidigte sie sich. „Aber reizt mich.“ Grinste der Vampir fies. Auch das junge Vampirmädchen lächelte jetzt. „Daran könnte man was ändern.“ Schlug sie vor. „Rede, Mädchen!“ befahl er ihr bereitwillig. „Ein Lächeln würde schon vieles tun.“ Sagte sie. „Wird nicht Vorlaut.“ Meinte er nur. „Und nun, sollten wir unverzüglich mit den Unterweisungen beginnen.“ Jayna sah ihn zweifelnd an. „Noch eine?“ „Ja. Da du so unwissend, nahezu blond bist, muss man dir doch was beibringen. Fangen wir mit Fliegen an.“ Beschloss Asgar und schubste sie zu einem Balkon im zweiten Stock. *Das wird doch bestimmt eine Bruchlandung* dachte sie, da sie sich nicht dazu geboren fühlte zu fliegen. Dennoch ging sie mit ihm mit. „Mein wunderschöner Balkon führt glatte 40 Meter nach unten. Solltest du also was falsch machen, ist von dir gerade genug Matsch übrig, um das Foyer zu streichen.“ Erklärte er ihr voller Gelassenheit. „Auf den Rand. Mach schon!“ befahl er. Die Rothaarige kletterte auf die Brüstung. Ihr erster Blick nach unten war ein Schock. Gelogen hatte Asgar nicht. Es ging ziemlich tief runter. „Ich hab aber Höhenangst.“ Versuchte sie sich rauszureden. Dem Vampir war das Schnuppe. „Dann sieh nicht runter.“ Sagte er mit der Schulter zuckend. „Und nun konzentrier dich auf deinen Instinkt zu fliegen.“ Sie schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren, was nicht einfach war in schwindelerregender Höhe. „Denkt dran, du bist eine Fledermaus, du kannst fliegen, das Gras federt einen Sturz nur geringfügig ab, wenn du letzte Worte, solltest du sie deswegen gleich jetzt äußern...“ sagte er wie in Meditation. Jayna schluckte schwer. „Ähm... falls ich sterbe...“ begann sie, riss sich aber im gleichen Moment zusammen. „Nein! Ich bin eine Fledermaus...“ rief sie. „Bereit oder nicht, mach's gut!“ Asgar schubste sie vom Balkon. „Ich bin eine Fledermaus!“ rief sie, doch nichts an ihr sah auch nur im Ansatz aus wie eine. Sie fiel und stürzte unsanft auf den Boden. Ihr Meister sah nach unten und hob interessiert eine Braue. „Und? Wie war's?“ fragte er. „Das machen wir gleich noch mal mit etwas mehr Begeisterung deinerseits.“ Aber von Jayna kam nur ein gequältes murmeln. „Autsch... lieber nicht...“ stöhnte sie. Ihr tat jeder Knochen weh. Asgar stöhnte genervt und sprang zu ihr herunter. „Was denn? So ein kleiner Fall setzt sich schon außer Gefecht? Sehr enttäuschend! Los, hoch mit dir!“ „Ja doch...“ stöhnte sie weiter und rieb sich die Hüfte. „Und jetzt das ganze nochmal!“ befahl der Vampir gut gelaunt. Diesmal ging Jayna allein hinauf auf den Balkon. Sie hoffte, flehte fast, dass sie es diesmal vielleicht schaffen könnte. Asgar war unten geblieben. „Na los! Konzentrier dich mal! Das kann echt jeder Vampir!“ rief er hoch. „Spring!“ Das Mädchen atmete tief durch und sprang ab. Es machte leise –Plopp- und aus Jayna war eine Fledermaus geworden. Sie strauchelte noch etwas, hielt sich aber in der Luft. „Wah... ich fliege ja!“ reif sie freudig aus Etwas enttäuscht sah er zu ihr hoch. Er hatte sie noch etwas wollen. „Geht doch! Ich wusste doch, dass du nicht vollkommen blöd sein kannst!“ sagt er, was aus seinem Mund ein Kompliment war. „Danke schön.“ Meinte Jayna etwas geknickt. Sie flatterte zu ihm. „Geht ja doch ganz gut.“ Der Vampir tat so als sei er gerührt. „Sie werden so schnell erwachsen ...“ murmelte er. „Du bist nicht mein Vater...“ wand sie ein. „Und du ein freches Gör. Aber ich nehm es dir nicht übel.“ Grinste er. „Verwandle dich zurück.“ Die junge Vampirin verwandelte sich zurück. „Kann dir doch egal sein.“ Sagte sie. „Spiel nicht mit dem Feuer oder es schlägt dir mal den Schädel ein.“ Riet er ihr. Er grinste aber. „Komm jetzt! Ich will dir etwas zeigen.“ „Was denn?“ fragte sie neugierig. „Etwas, was dir gefallen wird.“ Sagte er und seine Brauen zuckten verheißungsvoll. Asgar führte sie in sein Magiezimmer. Sofort schlug Jayna sich die Hände auf die Ohren. „Was ist das denn für ein Lärm? Warum schreien die denn so?“ „Beachte es nicht, sind nur gequälte Seelen.“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung. Mittlerweile hörte er sie gar nicht mehr. „Man gewöhnt sich schnell dran. Also das hier ist mein Heiligstes!“ „Ja... ähm... schön...“ sagte das Mädchen ehrfurchtsvoll nachdem sie sich umgesehen hatte. „Ich dachte mir, dass es für ein Mädchen wie dich möglicherweise zusagend ist, wenn sie ein wenig mit Magie ausgestattet ist. Was meinst du? Jayna?“ er grinste. „Ähm... ja... vielleicht...“ antwortete sie grübelnd. „Du könntest mächtig werden.“ Asgars Stimme klang verlockend. „Wirklich?“ „Ja, du könntest machen, was immer du wolltest und niemand würde sich mit dir messen können. Das heißt, wenn du es willst.“ “Wenn ich wollte könnte ich stark werden.“ Flüsterte sie. Ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. „Dann zeig es mir. Bitte.“ Sagte sie schnell, da sie gerade jetzt nicht unhöflich sein wollte. Auch Asgar huschte ein grinsen über sein Gesicht. Als hätte er es gewusst. Dass Jayna mehr über ihre Mächte herausfinden wollte. „Gut, beginnen wir damit, dass wir herausfinden, in welchem Bereich deine Fähigkeiten liegen.“ „Fähigkeiten?“ fragte sie, da sie nicht ganz verstand. „ Ja, jeder Vampir hat bestimmte Machtgebiete, die ihm zu nutzen sind. wir bräuchten nur noch herauszufinden, welche es bei dir sind.“ Erklärte er. „Aha... Und wie machen wir das?“ fragte sie. „Schließ die Augen und konzentrier dich auf deine innere Stärke, die tief in die verborgen ist.“ Er nahm ihre Hand und drehte sie so, dass ihre Handfläche oben war. „Bleib locker.“ Jayna schloss die Augen und konzentrierte sich. Langsam bildete sich eine kleine schwarze Flamme in ihrer Handfläche. „Weiter, weiter.“ Sagte ihr Meister und besah sich die Flamme. Sie konzentrierte sich weiter und die Flamme wurde größer. „Sehr schön. Dunkelheit.“ Sagte er und grinste. „Wow...“ rief sie aus. Sie lächelte erleichtert. Dann ließ sie die Flamme ausgehen. „...erstaunlich.“ „Das ist noch gar nichts, im Vergleich zu dem, was noch in dir steckt.“ Meinte er immer noch grinsend. Schon jetzt sah er in ihr eine würdige Schülerin. Valnar sah verlegen aus. „Nun ... da wir ja beide ziemlich schwerwiegende Trennungen hinter uns haben, sollte wir ... uns dementsprechend Zeit lassen ... uns richtig kennen lernen und dergleichen.“ Alaine nickte. Jemand sagte mal: Es kann nur besser werden.“ Valnar musste leicht lachen. „Heißt das, du warst schon am schlechtesten Punkt?“ „So ziemlich, ja.“ Antwortete sie leicht lächelnd. „Wo wir schon mal hier sind, sollten wir endlich anfangen uns zu amüsieren.“ Schlug Valnar vor. „Wohin willst du zuerst?“ fragte die Rothaarige lachend. „Karussell fahren!!“ kam es von ihm, der ein paar vorbeilaufende Kinder imitierte. Auch Alaine schien begeistert vom Vorschlag. „ Ja! Wo ist denn eins? Hast du eins gesehen?“ Doch der Vampir zeigte auf das noch nicht fertig aufgebaute Karussell. „Das bauen sie grad noch auf.“ Sagte er mit errötetem Gesicht. Aber da entdeckte sie etwas anderes. „Schau mal dort, das Riesenrad.“ Sofort nahm Valnar sie an die Hand und zog sie mit. „Nichts wie hin!“ Alaine lachte als er sie mit sich zog. Kurz darauf saßen sie schon im Rad. Langsam setzte es sich in Bewegung. Die Dämmerung brach an und die Lichter der Stände funkelten unter ihnen. Die Vampirin sah hinab und schwärmte. „Wie schön... die Lichter...“ „Wenn man bedenkt, dass wir uns an die Aussicht bereits gewöhnt haben müssten - ist es dennoch hübsch, aber ...“ er pausierte und sah sie an. „... noch lange nicht so hübsch wie du.“ Auch Alaine sah ihn an und lächelte schüchtern. Sie wurde rot. „Ach Valnar...“ „Ist die Wahrheit.“ Versicherte er ihr. Sie hauchte ein „Danke schön.“ Und küsste ihn. Überwältigt von ihrer Tat saß Valnar da. Aber der Kuss war nur von kurzer Dauer, da sie sich unsicher war, ob er es auch wollte. Sie sah ihn verliebt an und sagte nichts. Doch schon nach kurzem zog Valnar sie an sich und küsste sie nun voller Leidenschaft, wie aus einem inneren Drang heraus. Die Rothaarige war überrascht, dass Valnar sie küsste, erwiderte ihn aber liebevoll. Es war ein langer, hingebungsvoller Kuss. Bis ihre Lippen schmerzten. Sie löste sich nur ungern von ihm und hätte ihn noch gern länger anhalten wollen, doch die Fahrt näherte sich dem Ende. Trotzdem waren beide erstaunt wie sehr sie sich zu einander hingezogen fühlten. Alaine hielt seine Hand in ihrer und wünschte, dass die Fahrt mit ihm niemals enden wollte. Doch der Wärter öffnete schon die Tür. Er räusperte sich laut, um sie zum Aussteigen aufmerksam zu machen. Valnar bat ihn aber um eine weitere Fahrt und so schloss der Mann wieder die Tür zur Gondel. Einige Leute standen auf ihren Fußballen um zu sehen was da los war und als sie sahen, dass die Gondel sich wieder in Bewegung setzte mit den gleichen Passagieren stöhnten sie enttäuscht auf. „Alaine, ich wünschte das diese Fahrt niemals enden wird und ich immer in deine zauberhaften Augen blicken darf.“ Sagte Valnar zu ihr. Gerührt sah sie ihn an und umarmte ihn. „Ich ... Ich liebe dich.“ Sagte Valnar und sah zu ihr. „Ich dich auch...“ erwiderte sie flüsternd und schloss die Augen. Es war ein schönes Gefühl endlich das zu sagen was ihnen schon lange auf der Seele brannte. “Ich hab es schon früher gewusst, viel früher. Aber da waren Asgar und Aysha und wir waren an sich auch nicht besonders dicke miteinander.“ Alaine seufzte glücklich. „Ja... endlich ist es raus... ein schönes Gefühl.“ „Wir könnten ein neues Leben anfangen. In Klennar meinetwegen. Und sonst kann uns alles gleich sein, denn wir haben uns für die Ewigkeit.“ Sprach er fast aufgeregt. Sein Herzschlag überschlug sich fast vor Aufregung. Sie nickte freudig. „Ja, du hast recht. Lass und neu anfangen.“ Sie küsste ihn erneut. Wieder war die Fahrt vorbei und der Wärter öffnete erneut die Tür. Dieses Mal erhob er aber seine Stimme. „Horcht mal Leutz, is zwar nett, wenn ihr euch möcht, abor jetze müsst ihr echt ma raus un so.“ sagte er im schrecklichen Bauernakzent. Valnar seufzte. „Mit der Einstellung ist es kein Wunder, dass Sie kein Trinkgeld kriegen ...“ murmelte er. Auch die Vampirin sah ihn an. „Schon gut, wir gehen schon.“ Und sie verließen die Gondel. „Sowas unfreundliches...“ zischte sie. „Na ja, er ist scheinbar kein Typ, der gern wartet.“ Beschwichtigte Valnar sie. „Aber das mit dem Neuanfang .... Wann sollen wir beginnen?“ Sie überlegte gar nicht lange. „Wie wäre es mit... jetzt?“ sie küssten sich wieder. „Danke, glücklicher kannst du mich gar nicht machen.“ Sagte er glücklich lächelnd. Da kam ihm eine Idee. „Machen wir uns einen schönen Abend ... ähm ... ähm ... irgendwas Gemütliches, Romantisches und so weiter.“ Erst sah Alaine ihn überrascht an, dann machte sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht breit. „Du gefällst mir immer mehr.“ „Du gefällst mir auch. Am Anfang dachte ich anders drüber, aber nun ...“ verwundert sah Alaine ihn an. „Wie hast du denn über mich gedacht?“ fragte sie. Aber Valnar schwieg darüber und wank ab. Er wollte nicht jetzt damit anfangen. „Na, wenn du nicht willst...“ meinte die Rothaarige dann nur lächelnd und beleieß es dabei. „Ist besser so.“ versicherte ihr Valnar. „Und was jetzt?“ „Wenn du mich so fragst und meine Einrichtung kennst, dann würde ich mal vermuten, dass wir etwas romantische Musik brauchen.“ Schlug er vor und sah sich schon um. „Was ist denn so dein Geschmack?“ hackte er unsicher nach. „Piano stücke.“ Antwortete Alaine und begann zu schwärmen. „Piano ..? Ah ja, Klavier, richtig.“ Man merkte, dass Valnar nicht viel davon verstand. „Ja... ruhige Stücke.“ Sie begann eine Melodie zu summen. „Klingt wunderschön...“ meinte er und fand ihr summen noch viel schöner. „Ja, nicht wahr? Es war einst mein Wiegenlied... wenigstens etwas an das ich mich erinnern kann.“ Sagte Alaine betrübt. „Wie kommt es wohl, dass du dich gerade daran erinnerst?“ fragte er. „Hm... weiß nicht... vielleicht weil meine Mutter es mir immer vorgesungen hatte.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Du bist so einmalig.“ Sagte Valnar frei heraus und voll verknallt. Alaine wurde erneut rot. „Danke.“ Hauchte sie. Kapitel 3: Suche und Aufgabe ---------------------------- Kapitel 3: Suche und Aufgabe Valnar sah Alaine mit pochenden Herzen an. Er vergaß sogar warum sie überhaupt da waren. Auch die Vampirin sah ihn lächelnd an. „Wollen wir... dann mal danach suchen?“ fragte sie vorsichtig. „Ja, ich will.“ Antwortete er völlig neben der Spur. Alaine grinste und küsste ihm auf die Wange wovon er wach wurde. „Das war kein Heiratsantrag.“ Meinte sie. „Verdammt, falscher Text.“ Lachte er verlegen. Es war ihm äußerst peinlich. „Ähm... suchen wir die Musik, ja?“ hackte er nach. Die Rothaarige nickte kichernd. „Darum sind wir hier...“ „Erinnert mich an Weihnachten ...“ erinnerte er sich. Sie seufzte sehnsüchtig. „Ja... es war wunderschön mit dir.“ Hauchte sie. „Und jetzt suchen wir schon wieder Musik.“ „Stimmt. Schon komisch.“ „Und heute such ich nicht mal Linkin Park.“ Versprach er und lachte wieder. Die Vampirin konnte sich nicht mehr halten vor lachen. „Nein, lieber nicht.“ Sagte sie atemlos. Valnar sah sie lange an. „Dein Lachen ist wundervoll.“ Sofort schlug Alaine eine Hand vor den Mund. „Manchmal hasse ich mein Lachen. Ich grunze dann wie ein Ferkel.“ Da brach auch schon ein grunzen aus ihr heraus. „Ach Unsinn! Es ist wie das Atmen der Seele.“ „Aber es klingt wirklich so.“ lachte sie. Da musste er gestehen dass es sich wirklich ein wenig so anhörte. Aber es störte ihm wenig. „Eben darum ja.“ Sagte die Vampirin nuschelnd und räusperte sich. „Das sollte dir nicht peinlich sein. Ich finde es reizend.“ Sie errötete, hauchte ein „Danke“ und umarmte ihn. Liebevoll drückte er sich an sich. „Nichts zu danken.“ Sie bleiben lange so stehen. Alaine seufzte glücklich und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. *Fühlt sich gut an* dachte Valnar und legte sein Kinn auf ihr Haar. *Das ist tausendmal besser* fand die Vampirin. Die Leute begannen sie anzustarren, Alaine ließ sich davon nicht stören. „Ich würde gern für immer so mit dir hier stehen.“ Flüsterte er. „Für immer klingt gut.“ Sagte sie. „Nur eins hält uns davon ab.“ „Dass uns irgendwann die Gelenke einrosten?“ versuchte er zu erraten, da er schon spürte dass ihm der Arm einschlief. „Nicht nur das. Irgendwann meldet sich auch der Durst.“ Gab sie zur Antwort. „Ja, das alte Leiden unserer Existenz.“ seufzte der Grauhaarige. „Aber los nun, sonst finden wir dein Lied gar nicht.“ Sie gingen weiter, Hand in Hand, bis sie auf einen älteren Mann trafen. „Kuck mal, ein Leierkastenmann mit Affen!“ begeistert sah die Vampirin das Tier an. Es war in einer orientalischen Tracht gekleidet und schlug kleine Zimbeln. Das Äffchen kam auf sie zu und kletterte an Valnar empor. Es sah dem Vampir in die Augen und biss ihm ins Ohr. „Au, du fieser kleiner Bursche!“ fluchte er. „Hey, du freches Ding! Kusch!“ Alaine verscheuchte ihn schnell und besah sich die kleine Wunde. „Tut es sehr weh?“ „Bin okay.“ Es war wirklich nur eine kleine Wunde, die schon von selbst heilte. „So 'n kleines Biest.“ „Hoffentlich war der gegen Tollwut geimpft!“ da bekam der Vampir große Augen. „Tetanus?“ Sie lächelte leicht. „Ach was. Sowas kann uns doch nicht anhaben. „Hoffentlich hast du recht.“ Sagte er schnell. „Ah, da haben sie ja Musiktonträger!“ Sie stöberten durch die verschiedensten Genres. Von Klassik, zu Alternative und von Pop bis zu Metal. Selbst Oldies wie Marilyn Monroe boten sie zum Verkauf an. Ja sogar von Musikern die sonst nur schauspielten waren Exemplare vorhanden. Und dann endlich war ein passendes Lied gefunden und sofort gekauft. Valnar besah sich die Titel des Tonträgers. „Deine Mutter muss ja ein ziemlicher Fan von Evergreens gewesen sein.“ Bemerkte er. „Ich weiß nicht. Kann sein. Ich weiß nur dass die gut Klavier spielen konnte.“ Antwortete sie „Ja, ein Lied, das laut dem Kleingedrucktem, 80 Jahre in den Charts war.“ Sagte er erstaunt. Alaine war nicht ebenso überrascht. „Das ist erstaunlich. Jetzt ist es unsere CD.“ Meinte sie lächelnd. Plötzlich fiel Valnar etwas ein. „Du hast vorhin nicht zufällig meinen CD-Spieler gesehen oder? Ich glaub, den hat sich Aysha untern Nagel gerissen.“ Sagte er. Die Vampirin rollte mit den Augen. „Wollen wir mal das Beste hoffen.“ „Ja, die war sehr für die Gütertrennung, das Luder.“ Meinte er grollend. „Eine Möglichkeit wäre es einen neuen zu kaufen oder ihn von Aysha zurückholen. Hmm...“ sie dachte nach und wägte die Chancen ab ob Aysha das Abspielgerät freiwillig zurückgeben würde. Aber Valnar war die Sache sofort klar. „Holen wir 'nen neuen, wo wir schon mal hier sind. Aysha verscheuert alles immer gleich.“ „Na gut.“ Schloss Alaine. „Es war eine Überlegung wert.“ Also suchten sie nach einem Cd-Player. Zuerst rief Valnar nach seinem Gerät. „Hm... höchstwahrscheinlich doch bei Aysha. Und er hört dich nicht.“ Wand sie lächelnd ein. „Den Versuch war es wert.“ Lachte er. Jayna sah ihren Meister erschrocken an. Schnell schüttelte sie den Kopf. „N-nein, ich bleibe.“ Sagte sie eingeschüchtert. „Gut!“ er ging einige Meter zurück, um Raum zu schaffen für Jaynas Übungen. „Lass die Flamme noch mal erscheinen und wirf sie auf mich. Keine Sorge, mir passiert nichts, aber achte darauf, dass du die Bücher und Schriftrollen nicht triffst.“ Die junge Vampirin nickte, erzeugte eine Flamme in ihrer Hand und schleuderte die Kugel direkt in Asgars Richtung. Er wehrte sie mit Leichtigkeit ab. „Das kannst du besser! Noch mal und mehr aus dem Handgelenk!“ forderte er. Also konzentrierte sie sich und erzeugte wieder eine Flamme und wieder ging das Spiel los. Diesmal kam der Zauber etwas heftiger an, dass er sie umleitete und sie zu ihr zurückkam. Als Jayna die Flammenkugel wieder auf sich zurück kommen sah hob sie ihre Hände wie zum Schutzreflex vor ihr Gesicht. Das Feuer wurde statt Jaynas Hände zu verbrennen von diesen verschluckt. Überrascht besah sie sich ihre Hände. „Du kannst dich niemals selbst verletzen, es sei denn du legst all deine Kraft in eine Attacke, sodass du vollkommen geschwächt bist.“ Erklärte er ihr. Sehr schön. Versuch nun etwas anderes. Versuche ein zweites Element in dir zu finden und materialisiere es, wie eben dem Feuer.“ Sagte er dann weiter. Das Mädchen befolgte seinen Anweisungen und konzentrierte sich. Da plätscherte er plötzlich in ihren Händen. „Das ist ja Wahnsinn!“ rief sie begeistert. *Wie süß, diese kleinen Neuvampire, wie die sich freuen können ---- echt zum Kotzen süß!* dachte sich der Vampir und grinste. „Sehr schön und jetzt mach einen Angriff draus.“ Sofort folgte eine Sturmflut durch das Magierzimmer. Pitschnass wie ein Pudel sah er seine Schülerin an. „Ja .... war gut ... erfrischend.“ sagte er und wischte sich seine nassen Haare aus dem Gesicht. „Entschuldigung. Ich... hab mich wohl nicht so unter Kontrolle.“ „Noch kein Meister vom Himmel gefallen.“ Meinte er und wrang sich weiterhin seine Haare aus. Wieder nuschelte sie eine Entschuldigung. „Ich werde es überleben, okay?“ Da grinste ihr Meister. „Ich wette, du schaffst es nicht beides miteinander zu verbinden.“ Sagte er herausfordernd. „Das glaube ich auch. Das eine ist doch Wasser und das andere Feuer... in der Art.“ Stimmte sie ihm zweifelnd zu. Da hob Asgar eine Braue. „Na und? Du bist tot und lebst trotzdem noch. Ist ein Gleichnis, nicht wahr?“ „Ich kann es ja mal versuchen.“ Sie schloss sie Augen und bündelte in ihren Händen die beiden Zauber und führte sie zusammen. Erstaunt sah er seine Schülerin an. „Klappt doch ganz fabelhaft mit dir.“ Lobte er und ging auf sie zu. „Ich bin selbst überrascht.“ Lachte sie leise. „Ich bin sicher, du wirst dich daran gewöhnen.“ Meinte er. Dann griff er zu einer Schriftrolle, die er schon in der Nähe platziert hatte. „Kommen wir zu etwas anderem. Etwas Magie kann dir nie schaden zu kennen.“ Er besah sich die Zauber. „Das würdest du vielleicht sogar schon hinbekommen.“ Jayna sah auf die Schriftrolle und nickte kurz. “Na, ja... ich kann es ja mal versuchen.“ „Tu es!“ forderte er. Einfach nur machen und lass dich von der Magie verführen, wie... von einem..... Liebhaber.“ Das Mädchen fand den Vergleich etwas komisch. Trotzdem las sie sich den Zauber noch einmal durch und sprach dann die Formel. Da zogen sich plötzlich die Wände des Raumes zusammen. Es wirkte wie eine bildliche Darstellung von Klaustrophobie. „Sehr schön! Und nun die Umkehrformel; das ist der Teil nach dem Absatz und beeil dich, es sei denn du willst Tomatenmark werden.“ Jayna sah ihn fragend an. „Wo ist er denn?“ Der Vampir zeigte auf die Überschrift. „Ich ging davon aus, dass du lesen kannst.“ Sagte er, was wie ein belehrender Lehrerspruch klang. Schnell sprach sie den Gegenzauber und der Raum normalisierte sich. „Ach Jayna, ich habe so große Pläne mit dir! Es wird phänomenal!“ rief er freudig. Er sah schon Chaos und Zerstörung vor seinem inneren Auge vorbei ziehen. „Aha... und welche sind das?“ fragte sie nervös. „Weltherrschaft und so'n Zeugs, was Spaß macht.“ Meinte er wie selbstverständlich. „Weltherrschaft, ach so. Hört man nicht alle Tage.“ „Ach, Kindchen! Als hättest du keine Träume.“ Grinste er ihr zu. „Bei der Macht, die dir gegeben, was würdest du damit anfangen?“ „Keine Ahnung... Ich dachte das kommt noch.“ Antwortete sie schulter zuckend. „Wie fändest du es, jeden zur Hölle zu schicken, der dir je ein Leid getan hätte?“ fragte er lockend. Jaynas Gesicht hellte sich auf. „Ja, das wäre ein Anfang.“ Asgar konnte merklich spüren was in der kleinen Vampirin fruchtete. „Und was könnte man noch machen, ach ja! Du wärst vollkommen straffrei.“ Fügte er noch hinzu. Da grinste sie wieder. „Ich seh schon, wir verstehen uns.“ Sagte er und grinste wieder. Auch Jayna lachte. „Ich will noch mehr lernen.“ Sagte sie wissberigerig. „Ach Jayna, wieso hab ich dich nicht vor Valnar kennengelernt. Ich hab da noch eine kleine Verwandlung...“ „Wer ist Valnar?“ hackte sie nach. „Jemand den du verwandelt hast und dich dir entzogen hat?“ „Ja, kurz gesagt, ja.“ Aber sie sah ihm an, dass er nicht weiter darüber reden wollte. Stattdessen suchte er einen Zauber raus. „Hier ist er. Wenige Vampire beherrschen die Fledermausverwandlung, aber noch viel weniger können sich auch in einen Wolf verwandeln. Teste es.“ Er gab ihr das Buch. „Wolfsgestalt? Wow.“ Sie las den Zauber durch. Und konzentrierte sich. Doch es klappte nicht wie geplant. „Ich glaube ich gehöre zu den vielen die ihn nicht beherrschen.“ „Abwarten.“ Er suchte noch weiter. „Zur Not hab ich noch 'ne Katze im Angebot.“ Sagte er und grinste. „Eine Katze? Die kann doch nur fauchen, kratzen und mit dem Knäulchen auf dem Boden spielen.“ Schmollte sie. „Wenn du das so siehst.“ Sagte er schulter zuckend. „Dann musst du eben solange üben, bis du dich in einen Wolf verwandeln kannst.“ „Ich schaff das schon.“ Sagte sie beharrlich. „Gut, aber vorerst sollte ich dir noch ein Zimmer geben.“ Meinte er. „Ich hab ein eigenes Zimmer? Cool.“ „ Ja, und wenn du dich weiterhin gut beträgst, wohnst du sogar mietfrei.“ Fügte er hinzu. Er ging mit ihr los und sah nach wo was frei war. „Meinst du?“ „Natürlich, es sei denn, du willst nicht, rennst weg und wartest darauf, dass ich dich letztlich umbringe.“ Das letzte sagte er vollkommen ernst. Kapitel 4: Schwesternmord ------------------------- Kapitel 4: Schwesternmord Jayna sah ihrem Meister nach. „Ähm... danke.“ Sagte sie nur. „Schickes Schloss...“ murmelte sie mehr zu sich aber Asgar nahm es als eine Art Kompliment auf. „Verlauf dich nicht.“ Sagte er als sie an ein paar putzenden und werkelnden Skeletten und Zombies vorbeikommen, die sie nett grüßten. „Hoffentlich stören dich die Untoten nicht so.“ Schnell schüttelte sie den Kopf. „N-nein, gar nicht. Sind das deine Diener?“ „Ja. Sind sie nicht nett und ...“ setzte er an als gerade ein Skelett an ihnen vorbei lief, welches seinen Schädel verloren hatte und nun verzweifelt versuchte diesen wieder auf den Hals zu stecken. „... dusslig?“ „Woher sind die denn?“ erkundigte sich die kleine Vampirin. Und sah einem grünen Zombie hinterher, der ein Porträt einer älteren Dame entstaubte. „ Aus den zahlreichen Friedhöfen. Nur weil die Penner gestorben sind, heißt das nicht, dass sie nicht noch arbeiten können!“ erklärte er ihr und klang gerade so wie ein Diktator oder ein Herrscher… wobei er ja der Herr über die Untoten war. „Aha...“ sagte sie nur und versuchte das Thema zu wechseln. „Ist dieses Schloss schon lange in deinem Besitz?“ „ Ja. War ein "Geschenk".“ „Ein...“ Jayna räusperte sich. „…tolles Geschenk.. Der Schenker war ja sehr spendabel.“ „Wäre wohl jeder mit einem Säbel im Magen.“ Entgegnete er böse lachend. Erst jetzt begriff sie. „Oh. Ach deswegen...“ „Deswegen und weil ich es haben wollte.“ Begründete er weiter und machte ein "Was bin ich doch der Tollste"-Gesicht. Jayna nickte zum versändnis leicht mit dem Kopf. „Dass du mächtig bist, weiß ich schon.“ Murmelte sie. „Braves Kind.“ Lobte er. Dann schob er eine Tür auf. „Dein Zimmer.“ Erklärte er und bat sie herein. Erst sah sie kurz um die Ecke, aber als sie sah was in dem Raum war blieb ihr der Mund sperrangelweit offen. „Das ist ja der Wahnsinn!“ rief sie aus und freute sich. „Ist 'n schlichtes Zimmer ...“ kommentierte er als er sich wunderte wie sehr sich Jayna darüber freute. „Aber ein so großes Zimmer.“ Rief sie begeistert. „In so einem musste ich mit meiner Mutter und meiner Schwester schlafen.“ Da dachte Asgar gleich an etwas Perverses. „Solche Schweinereien sind hier nicht gern gesehen.“ Meinte er im Moralapostelton. Sogleich rollte die junge Vampirfrau mit den Augen. „In getrennten Betten, Mann.“ „Ja, natürlich ....“ sagte er, aber das Bild hatte sich schon in sein Hirn gebrannt. „Wie lebt man, wenn man weniger als zehn Zimmer hat?“ fragte er, da ihm diese Erfahrung nie gemacht hatte. „Hm...alles ist auf wenige Meter beschränkt. Alles steht enger beieinander als hier.“ Sie zeigte umher. „Und von Privatsphäre will ich gar nicht anfangen.“ Bei dem Gedanken schüttelte sie sich schon. „Wie im Kerker?“ vermutete er, da er sich nicht sicher war. Sie nickte. „So in etwa. Es ist einfach grässlich gewesen.“ „Also kannst du deine Familie nicht besonders leiden.“ Forschte er weiter. „Meine Schwester beschuldigte mich Jahre lang dass ich schuld daran bin dass ihre beste Freundin nicht mehr lebt. Dabei hatte ich die Schlange nur ärgern wollen.“ Brach es aus ihr heraus. „Das hat dir natürlich einen Stoß versetzt, wo du sie doch so bewundert hast.“ Sagte er weiter. Asgar hatte viele Schundromane in seinem Leben gelesen, um hinter Frauenpsychologien und Seelentraumas zu kommen. Wieder nickte die Rothaarige. „Sie war eine so gute Kämpferin. und hübsch.“ „Und wer warst du? Außer die kleine Schwester der hübschen Kämpferin?“ hackte er nach. Es amüsierte ihm Jayna so auszufragen, da eine blendende Idee in ihm aufkeimte. „Die rothaarige Schwester der hübschen Kämpferin.“ Ergänzte sie verbittert. „Wie auch immer.“ Sagte er, da er es noch nie gemocht hatte verbessert zu werden. „Ziemlich blödes Gefühl, immer nur nach einem andern stehen zu müssen, nicht wahr?“ Sie grummelte. „Ich will das nicht mehr. Nyria wird dafür büßen.“ Sie ballte die Hände zu Fäusten. Innerlich jubilierte Asgar. „Sie ist hier im Schloss, falls du sie sehen willst.“ Erwähnte er so, als wäre es eine Nebensache. „Wirklich?“ fragte das rothaarige Vampirmädchen fast schon zynisch. „Wo?“ „Warte. Was hast du denn vor mit Nyria?“ fragte er. Er musste wissen dass es sich lohnte Jayna zu ihr zu führen. „Ich spüre sie auf, dann will ich sie leiden sehen.“ Kurz überlegte sie. „Kennst du einen guten Schmerzenszauber?“ „Handarbeit ist lohnenswerter.“ Entgegnete er lachend. „Ich habe doch keine Waffe.“ Meinte sie ratlos.“Aber das ist keine schlechte Idee.“ Sie grinste böse. „Benutz deinen Kopf.“ Erklärte Asgar es ihr. „Das genügt schon. Los, ich zeig dir, wo sie aufbewahrt ist.“ Sie gingen los, zu dem Zimmer wo Asgar Nyria und Strife gefangen hielt. „Ich soll meinen Kopf benutzen?“ fragte sie verdutzt. Er verdreht die Augen. „Lass dir einfach was einfallen, ja?“ dann schloss er die Tür auf und sie gingen rein. Nyria sah auf als die Tür aufgeschlossen wurde. Ihre Schwester, ihre geliebte Schwester kam herein. Und es ging ihr gut. Schnell erhob sich Nyria um sie in ihre Arme zu schließen. „Jayna? Jayna. Schwester. Ich hatte solche Angst um dich. Geht es dir gut?“ Sie wollte ihre jüngere Schwester umarmen, doch Jayna trat einen Schritt zurück. „Ja, es geht mir gut.“ Antwortete sie kühl. Asagr hörte erst eine Weile zu, dann gesellte er sich zu ihnen. Er grinste Nyria böse an. „Leg nur los, Jayna.“ Spornte er sie an. Verwirrt starrte Nyria ihn an. „Was? Was ist denn los Schwester?“ „Du musst büßen.“ Zischelte Jayna und entblößte ihre Fänge. Wieder sah die blonde Kriegerin sie verwirrt an. „Ja, aber-„ „KEIN ABER.“ Schrie die Vampirin ihre Schwester an und fesselte sie mit schwarzen Flammen an den Armen und Beinen. Begeistert sah der silberhaarige Vampir ihnen zu. „Jetzt geht’s heiß her.“ Kommentierte er. „Du! Du hast sie doch gegen mich aufgehetzt.“ Blaffte Nyria ihn an. „Du irrst dich Schwesterchen.“ Entgegnete Jayna. Die Fesseln zog sie enger und es bildeten sich schon Brandblasen an den Handgelenken. „Das beruht auf Freiwilligkeit.“ Sie hob eine Hand und erschuf aus den Flammen in ihrer Hand eine zwei Meter lange Lanze. Sie blitzte schwarz in den kreisrunden Flammen an denen Nyria gefesselt war. Asgar hob unschuldig die Hände. „Ich wollt, es wär so. Zu meiner Schande, hab ich lediglich alte Wunden angekratzt und hier ist das Resultat.“ Gab er ehrlich zu und lachte, da ihm persönlich diese Idee sehr gefiel. Jayna stieß die Lanze in ihre rechte Seite, dass Nyria vor Schmerz aufschrie. „Hast du schmerzen? Das tut mir aber leid.“ „Du verrätst dich selbst.“ Keuchte sie. „Kennst du sie überhaupt so gut, dass du von Selbstverrat sprechen kannst?“ fragte der Vampir nach, da ihm die Aussage etwas komisch vorkam. Trotzdem sah er dem Spektakel freudig zu. „Du kennst sie nicht. Jayna... bitte.“ Entgegnete Nyria und flehte ihre Schwester an. „Ich bin deiner Bitten leid, Nyria. Darf ich sie töten Asgar? Sie geht mir auf den Geist.“ „Tu, was du nicht lassen kannst.“ Meinte er gleichgültig. „Aber pass auf, dass du hinterher nicht bereust, sie nicht genügend gefoltert zu haben.“ „Dann quäle ich sie noch etwas, sie hat es verdient.“ Entschied sich Jayna um und kicherte. Sie zog die Lanze aus ihrem Körper heraus. „Hm.. welchen Körperteil breche ich dir?“ Wieder flehte die Blonde. „Jayna, nein.“ „Ach Nyrri! Du weißt doch, warum sie das macht.“ Auch er lachte. Jayna überlegte kurz. „Gehen wir es ruhig an. Deine Beine brauchst du gerade nicht.“ Kurzerhand brach die Vampirin ihr auf einmal beide Beine. Die Knochen brachen laut in etliche Teile und dünne Blutsfäden liefen an ihren Wunden herunter und bildeten bald einen roten See. Nyria schrie wie am Spieß. *Erinnert mich an "Misery" von Stephen King, diesem verrückten Autoren aus Shannar.* dachte Asgar kurz als er dem Schauspiel zu sah. Zugleich war er erstaunt über ihre Brutalität. „Schrei ruhig lauter, hier hören dich nur wir zwei.“ Sagte Jayna lachend. Aus Spaß an der Freude stellte er einen Heiltrank neben Jayna. „Das verlängert den Spaß noch etwas.“ „Der heilt auch Knochenbrüche?“ fragte sie verwundert. Sie nahm ihn an und hielt ihn vor Nyrias Nase. „Hier, trink den.“ Schon allein aus trotz sah Nyria ihre Schwester wütend an. „Den Spaß lass ich dir nicht.“ Sagte sie gequält. „Trink ihn.“ Wiederholte sie. Ihr Meister lachte. „Flöße es ihr ein. Sie kann sich nicht lange wehren, die Schmerzen werden zu groß.“ So öffnete das Vampirmädchen ihr den Mund mit Gewalt und so war Nyria gezwungen den Trank zu schlucken. Die Wunden verhielten. Selbst die Knochenbrüche verschwanden. „Und auf ein Neues.“ Frohlockte Asgar. Seine Schülerin grinste ihre verhasste Schwester an und drehte sie mitten in der Luft auf den Kopf. „Mal sehen wie lange es dauert bis dein Kopf platzt.“ Die Kriegerin kreischte lauf auf. „Jayna! Hör auf mit dem Unsinn!“ „Du musst sie echt mies behandelt haben, Nyria.“ Schlussfolgerte Asgar lachend. Sie sah ihn Zorn funkelnd an. „Was redest du da? Sie ist meine Schwester. ich habe sie immer geliebt.“ „Und was war das damals mit dem Vorfall mit der Kronus-Otter? Als Jona starb? Du hast mich gehasst. du gabst mir die Schuld für ihren Tod.“ Brüllte Jayna dazwischen und schüttelte sie. „Langsam wird’s interessant.“ Kommentierte der Vampir. *Aber hoffentlich denken die nicht dran sich zu vertagen ... Ich muss aufpassen.* dachte er trotzdem bei sich. Mit einem Ruck ließ Jayna die Kriegerin auf den Boden aufprallen. Ihr schossen Tränen in die Augen. „Das ist die Rache für alles...“ flüsterte sie wütend und ließ die Lanze durch die Luft wirbeln und versenkte sie immer wieder in Nyrias Körper. *Könnte einem ja fast Leid tun.... Wenn man nicht gerade ich ist.* dachte Asgar zu sich. „Sehr gut, Jayna. Jetzt beginnt dein neues Leben ohne den Einfluss aus dem alten.“ „Ich erlöse sie jetzt von ihrem Leid.“ Entschied sie als sie ihrem Meister zugenickt hatte. „Nein... Jayna...“ keuchte Nyria verzweifelt, doch nur wenig stach Jayna ihr direkt ins Herz. „Ruhe in Frieden...“ grinste sie. Voll mit ihr zufrieden grinste Asgar Jayna an. „Wenn du fertig bist, dann schaff diesen Kadaver hier weg. Kein Grund das Schloss zu versauen.“ „Kleinen Moment noch.“ Meinte sie. Asgar verschwand als sie sich zu Nyrias Leiche hinab beugte und ihre Augen verschloss. Dann schaffte sie Nyria in den Wald und vergrub sie ziemlich herzlos zwischen vermodernden Bäumen. Kapitel 5: Ein „blind“ Date --------------------------- Ja, mal wieder ein lebenszeichen von mir. Ich hatte in letzter Zeit soviel Ideen zu anderen FFs dass mir VD echt untergegangen ist. Gomenasai dafür. Hier jetzt -Endlich- das neueste Kapitel. Kapitel 5 Ein „blind“ Date Die Rothaarige lächelte.“Wollen wir dann einen neuen suchen?“ Schon nickte der Vampir. Sie schlenderten über den Markt, sahen sich hier und dort um, bis sie endlich einen Stand fanden. „Schau mal, Valnar. Hier ist einer.“ Rief Alaine. „Wo?“ fragte er. Nicht dass er keinen gefunden hatte, sondern dass er seine Haare vor den Augen hatte. Da strich ihm Alaine die Haare aus dem Gesicht. „Hier, Dummerchen.“ Kicherte sie und hielt ihm einen Player vor die Nase. Schnell sah Valnar auf das Miniabspielgerät und kaufte ihn beim Händler. „Jetzt steht dem gemütlichen Rendezvous nichts mehr im Wege.“ Sagte er fröhlich, worauf Alaine errötete. „Dann lass uns nach Hause.“ Sie verließen die Stadt und verwandelten sich in Fledermäuse. In Klennar angekommen atmeten sie die frische Nachtluft ein. „Die Stille ist ja himmlisch.“ Meinte die Vampirin und sog noch einmal die Luft ein. Valnar neben ihr meinte: „Das Gasthaus ist auch nicht in der Nähe, wo die Mäuse immer auf dem Tisch tanzen.“ Er lächelte. „Darum die Stille.“ Erwiderte sie lachend. „Dein Lachen in der Nacht ist wie das Rauschen von Engelsflügeln.“ Sagte er und küsste sie auf die Wange. Die rothaarige gab den Kuss wieder zurück und bedankte sich. „Wenn ich dich so sehe im Mondschein, hab ich nicht übel Lust, dich auf Rosen und Nelken zu betten.“ Sagte er verliebt und strich durch ihr Haar. Alaine wurde noch röter. Sie wusste nicht was sie darauf antworten sollte. Valnar führte sie zu einem Baum nahe dem kleinen See und setzten sich darunter. Der Baum trug um diese Jahreszeit Blüten, die vereinzelt abfielen und dann im Wind herumtanzten, bevor sie am Ufer des Sees liegen blieben. „Warum war es mir nicht schon viel früher aufgefallen wie liebenswürdig du bist?“ fragte sich Alaine selbst als hinauf in die Baumkrone sah und den Blüten zu sah wie sie herab schwebten. Verwundert sah Valnar sie an. „Ich... war wohl blind und dumm.“ Fügte sie noch hinzu und sah ihren liebsten wieder an. „Nein.“ Sagte er sanft. „Du warst verliebt, wie ich.“ Die Vampirin seufzte. „Ja, du hast Recht. Ich bereue es aufs schmerzlichste.“ Solche Worte wollte er nicht von ihr hören. Daher küsste er sie. „Liebe sollten wir niemals bereuen, dafür ist sie zu kostbar.“ Sie seufzte im Kuss und gab ihm Recht. „Besser unglücklich verliebt als gar nicht, hat mein Vater immer gesagt.“ „Wie wahr. Aber ich war ja wirklich glücklich... eine lange Zeit lang.“ „Ich war es auch.“ Erwiderte Valnar. „Umso unglücklicher sind wir dann jedoch geworden, als unsere Sandschlösser zusammen fielen.“ Sanft strich er über ihre Wange. „Und uns mit der Realität begruben.“ „Ja... diese Realität gefällt mir viel besser.“ Sagte sie seufzend. „Ja, sie ist wundervoll.“ Valnar schloss sie in seine Arme. Alaine hingegen legte ihre Hände auf seine Brust und erleichtert. „Oh Alaine, wenn du wüsstest, was du in mir auslöst.“ Sein Herzschlag beschleunigte sich als er seine Freundin nah an seiner Brust spürte. Die Vampirin sah auf und lächelte. „Ich höre es.“ Flüsterte sie. Valnar errötete und lächelte verlegen. Doch ihr ging es genauso. Er lehnte sich etwas von ihr ab und tastete nach ihrem Herz und spürte den Herzschlag. „Ja, wir sind synchron.“ Alaine seufzte zufrieden. Sie legte ihre Hand auf seine. „So viel haben wir gemeinsam… selbst den Herzschlag.“ „Ist denn noch weiteres möglich?“ fragte Valnar sich weiter. „Hm?“ Sie sah ihn fragend an. „Ach, vergiss es.“ Sagte er und wank ab. Alaine schloss die Augen, jedoch beschäftigte sie die Frage. „Wie meintest du das?“ „Nun ja, dass wir uns schon dermaßen ähnlich sind, dass es schwer wäre, das noch zu steigern.“ Versuchte der Vampir zu erklären. Sie verstand es und lächelte schwach. „Hoffentlich sind wir uns nicht so ähnlich.“ Da sie viele gescheiterte Beziehungen kannte, in denen sich die Partner zu ähnlich gewesen waren. „Oder wir sind uns an sich zu fremd ...“ meinte er und erlebte einen Anflug von Bindungsangst. „Was hältst du von einem Rollenspiel?“ Erstaunt zog die Rothaarige die Augenbrauen hoch. „Ein Rollenspiel?“ über diese Idee musste selbst sie lächeln. „Wir tun so, als sähen wir uns das erste Mal im Leben. Und lassen es für uns glücklich enden.“ Beide mussten grinsen. „Keine schlechte Idee.“ Gab sie zu. „Du kannst dir aussuchen, wie du es machen willst.“ „So wie bei einem Blinde- Date?“ Valnar war sofort begeistert. „Ja, tolle Idee. Und wo werde ich ...“ er küsste ihre Hand. „... meine geheime, unbekannte Liebe treffen?“ Die Rothaarige kicherte verlegen. „Beim alten Baum, im Wald zwischen Limm und Klennar. Sie trägt ein himmelblaues Kleid. Aber wie erkenne ich meine unbekannte Liebe?“ „Sein Haar verdeckt ein Auge und er hat eine rote Rose bei sich.“ Er lächelte. „Gut. Dann treffen wir uns in einer halben Stunde.“ „Ok“, er räusperte sich. „Unbekanntes Mädchen, das ich zuvor noch nie gesehen hab.“ Und lachte. Und so trennten sie sich. Während Alaine zum Stadtrand eilte um von dort in den Wald hineinzufliegen, „lieh“ Valnar sich eine Rose aus dem Garten seines Nachbarn. Dann ließ er sich Zeit und schlenderte gemächlichen Schrittes Richtung Wald. Ein letztes Mal zupfte sie ihr Kleid zurecht. Und nicht zu spät. Nach wenigen Momenten erschein auch schon ihre „unbekannte“ Verabredung. Valnar hatte sich viel Zeit gelassen, doch die Vampirin war so aufgeregt gewesen, ihn endlich wieder zu sehen, dass ihr die Zeit wie im Fluge vergangen war. Erst erschien die Rose hinter ihrem Rücken, dann räusperte sich der Vampir und sagte: „Entschuldigung, Fräulein, ich suche meine Verabredung.“ Mit gespielter Überraschung drehte die rothaarige Frau herum und strahlte. „Herr Darnus?“ fragte sie etwas nervös. Der Vampir verbeugte sich galant. „Fräulein Frynia.“ „Sie sehen viel besser aus als ich sie mir vorgestellt habe.“ Sagte Alaine. Wie bei einem echten Blind Date wollte sie vorerst in der Höflichkeitsform bleiben. „Und Sie übertreffen meine kühnsten Erwartungen.“ Erwiderte er ebenfalls. Er reichte ihr die Blume. „Die war von Anfang an für sie bestimmt.“ Dankend nahm sie die Blume an. „Die ist wirklich wunderschön.“ Sagte sie und sog den lieblichen Duft der Rose ein. „Nicht annähernd so schön wie du.“ Meinte er und hatte schon alles wieder vergessen. Doch schnell besann er sich wieder. „Oh ... ich darf Sie doch duzen?“ „Oh, ja doch , natürlich. Ich heiße Alaine. Darf ich sie dann auch duzen?“ Alaine lächelte ihn liebevoll an. Ihr gefiel dieses Spiel sehr. Es hatte etwas geheimnisvolles, obwohl sie sich schon Jahre kannten. „Ja. Freut mich Alaine, ich bin Valnar.“ Auch er lächelte. „Valnar. Von woher kommst du?“ und sie begannen ein kleines Gespräch. „Meine Eltern lebten in Limm und nach ihrem Tod bin ich nach Klennar ausgewandert.“ Erklärte er ihr. Er sah ihr in die Augen. „Alaine, das ist ein hinreißender Name.“ Säuselte er, worauf Alaine rot wurde. „Danke schön...“ hauchte sie. „Aber dein Name gibt nur einen Bruchteil deines Liebreizes wieder.“ Meinte er weiter und konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Die Vampirin wurde noch röter. Es fiel ihr schon jetzt schwer die Rolle inne zu behalten und dem Vampir nicht direkt um den Hals zu fallen. Doch jäh wurde ihre Turtelei beendet. Als Valnar gerade an ihr vorbei sehen wollte, da er etwas gesehen zu haben meinte, erschein ein Behemonth hinter ihnen. „Nicht bewegen, Alaine.“ Riet er ihr und griff mit einer Hand nach seinem Schwert. Er wollte es nicht wirklich angreifen, wenn es nur vorbeiziehen wollte. Wie vom ihm gesagt blieb die Vampirin ruhig. auch sie hatte den Geruch des monströsen Tieres gewittert. Der grauhaarige Vampir beobachtete das Monster genau. Es war genau hinter seiner Liebsten unterwegs und grollte auf seine übliche Weise. „Lass und langsam rückwärtsgehen.“ Meinte Alaine dann flüsternd. Vielleicht würde es sie nicht bemerken. Vorsichtig gingen sie ein paar Meter rückwärts, aber Valnar bemerkte einen kleinen Ast nicht und trat drauf, worauf der Ast zerbrach. Das Monster bemerkte die zwei nun und stürmte lauthals auf sie zu. „Lauf!“ schrie Alaine nur noch und flüchtete mit ihm ins Gestrüpp des Waldes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)