Ray of light von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Raise hell --------------------- „Hey Luke!“ Ich blickte auf. Ein Mädchen, dass ich noch nie gesehen hatte, stand vor mir. „Du bist doch Luke Baltzer, oder?“, fragte das Mädchen. „Ja“, antwortete ich zögernd. „Ich hab gehört, dass du noch keine Verabredung für den Schulball hast, da wollte ich dich fragen, ob du mit mir hingehen möchtest.“ Die letzten Worte wurden immer leiser, bis das Mädchen nur noch flüsterte. „Ähm, tut mir leid, aber ich gehe gar nicht hin.“ Lüge. Es tat mir überhaupt nicht leid. Ich kannte das Mädchen nicht und war schon zu oft gefragt worden. Ich weiß nicht woran es lag, aber ständig fragten mich irgendwelche fremden Mädchen, ob ich mit ihnen zum Schulball gehe. Aber ich ging doch gar nicht hin. Klar, dass können die Mädchen nicht wissen, aber warum wissen dann alle, dass ich kein Date hatte? Ich bin der Jäger. Meine Aufgabe ist es gegen Vampire, Dämonen und gegen die anderen Mächte der Finsternis zu kämpfen. Das heißt ich kann nicht abends auf Partys gehen, während ich eigentlich auf dem Friedhof jagen bin. Es gibt in jeder Generation nur einen Jäger. Erst wenn er Vater wird, übertragen sich die Kräfte auf das Neugeborene. Das heißt die Welt ist ein paar Jahre ungeschützt, bis der neue Jäger alt genug ist, um seiner Aufgabe nachzukommen. „Oh“, sagte das Mädchen und ging. Ich seufzte. „Hey Luke!“ Ich drehte mich abermals um, doch diesmal war es nur Jonathan. „Hey Jo, was gibt’s?“ „Was wollte die kleine?“ „Mich fragen, ob ich mit ihr auf den Schulball gehe.“ Ich verdrehte die Augen. Jonathan lachte. „Man hasst du ein Glück. Mich hat noch keine einzige gefragt.“ Unauffällig schielte ich auf Jonathans Bauch. Er zeichnete sich auffällig unter seinem T-Shirt ab. Er aß einfach zu viel Schokolade. Ich sagte jedoch nichts, sondern zuckte nur kurz mit den Schultern. Jonathan begleitete mich bis zu den Fahrradständern. Dort trennten wir uns. Ich schloss mein Fahrrad auf und schwang mich auf. Ich radelte ziemlich schnell nach Hause. Julius- mein Vater- hasste Unpünktlichkeit. Zu Hause lehnte ich mein Fahrrad an die Hauswand und schloss die Tür auf. Zu Hause roch es nach Essen. Ich ging in die Küche, wo Julius gerade die Töpfe vom Herd nahm und auf den Tisch stellte. „Wasch dir die Hände“, wies er mich an und ich ging ins Badezimmer, um mir die Hände zu waschen. Als ich wieder in die Küche kam, hatte Julius mir bereits Kartoffeln und Spinat auf einen Teller gehäuft. Ich verzog das Gesicht. Ich mochte keinen Spinat, aber Julius schien der Meinung zu sein, dass ich nicht genug davon bekommen könnte. Ich setzte mich und begann widerwillig zu essen. „Schon die Todesanzeigen gecheckt?“, fragte ich Julius. Dieser nickte: „Wenn du Glück hast und ich nicht noch kurzfristig irgendwas von irgendeinem Ritual oder so höre, dann hast du heute Abend Frei.“ Ich nickte. Ich hatte mich so daran gewöhnt jede Nacht auf die Jagd zu gehen, dass ich an meinen freien Abenden nichts zu tun wusste. Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer schaltete den PC an und ging bei ICQ online. Außerdem checkte ich kurz, ob ich Neuigkeiten bei SchülerVZ hatte. Ich hatte. Fünf Mädchen hatten mich gegruschelt. Ich verstand immer noch nicht, warum Mädchen diese Mischung aus lieb grüßen und kuscheln benutzten und hatte auch keine Lust drauf. Anstatt sie zurückzugruscheln blendete ich die Meldungen aus. Rasch klickte ich mich zu meiner Pinnwand. Ich hatte keine neue Nachricht. Ich verließ SchülerVZ wieder. Mein PC piepte einmal kurz. Mich hatte bei ICQ jemand angeschrieben. -Hey Luke, schrieb dieser jemand. Ich hatte die Nummer nicht in meiner Freundesliste, machte aber auch keine Anstalten das zu ändern. -Hey, schrieb ich stattdessen. -Ich habe gehört, dass du noch keine Verabredung für den Schulball hast -Stimmt -Hast du Lust mit mir hinzugehen? -Sorry, aber ich gehe gar nicht hin. -Oh, schade L -Tut mir leid Schon wieder alles gelogen. Das war schon wieder nur eins dieser Mädchen, welche mit mir zum Schulball wollen. Auf so eine hatte ich keine Lust. -Willst du mich nicht in deine Freundesliste aufnehmen? Ich stöhnte. Die war mir eindeutig zu aufdringlich. Ich ging kurz offline, um kurz danach wieder online zu gehen. Das Mädchen hatte nur noch eine Nachricht geschrieben, während ich offline war. -Ja dann eben nicht L Ich guckte wer sonst noch online war, fand aber niemand besonderen. Ich wollte mich schon vom Bildschirm abwenden, als es erneut piepte. Ich blickte wieder zurück. Eric hat geschrieben. -Hey Luke -Hey Eric -Wie gz??? -Joa, ganz gut, dir??? -Auch, was haben wir alles auf??? -Nur Mathe. Buch Seite kp Nummer 9 glaub ich. -Ich frag mal Julia, die weiß das bestimmt, aber danke -no problem Ich schloss das Gesprächsfenster und öffnete meinen Mediaplayer. Ich suchte mir eine gute Death-Metal-Band raus und fing an mitzuheadbangen. Meine Haare sind Kinn lang und schwarz. Also eine ganz gute Länge zum headbangen. Allerdings musste ich nach fünf Minuten aufhören, weil ich Kopfschmerzen bekam und sich mir alles drehte. Weil ich immer sehr laut Musik höre, hatte ich nicht mitbekommen, dass mich wieder jemand angeschrieben hatte. Es blinkte wie wild auf meinem Bildschirm. Es war wieder Eric. -Hast du am Wochenende schon etwas vor??? -Wahrscheinlich -Falls nicht, ich gebe eine Party -Warum -Meine Cousine kommt zu Besuch -Cousine??? -Ja aus Wolfenbüttel -und warum kommt die??? -ich weiß es nicht, dass hat mir nur meine Mutter erzählt -und das ist ein Grund für eine Party??? -meine Mutter findet schon -wer kommt denn alles??? -Jonathan, Julia, Sören, Julian, Philipp und Freundin, joa und du... -mehr nicht??? -Sören will noch seine ganzen Kumpels vom Fußball mitbringen, dann sind wir schon mal 15 -mal gucken Ich hatte zwar wenig Lust auf eine Party, aber wenn ich am Wochenende tatsächlich nicht patrouillieren musste, dann würde ich gehen. -wir reden noch mal -kay -bis morgen -bye Ich ging offline und setzte mich an meine Hausaufgaben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)