No Smoke without Fire von Shadow-x1999 (- One-Shot Sammlung -) ================================================================================ Kapitel 21: Testimony --------------------- Testimony Pairing: Smoker/Ace Thema: AU ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Schon auf dem Gang konnte Smoker ihre lauten Stimmen hören und machte sich eine geistige Notiz sein Büro in Zukunft abzuschließen. Die Mittagspause war fast um, weshalb viele seiner Kollegen bereits zurück in ihre jeweiligen Abteilungen strömten. Direkt im Flur vor seiner Tür hatte sich sogar schon eine kleine Menschentraube gebildet, die alle interessiert versuchten einen Blick ins innere seines Büros und somit auf die beiden Streitenden zu erhaschen. Doch als sie des Weißhaarigen gewahr wurden, war der Großteil intelligent genug, so schnell es ging das Weite zu suchen. Sobald alle Schaulustigen verschwunden waren, bereitete sich der Kommissar innerlich bereits auf den Wahnsinn, der gleich folgen würde, vor und öffnete schicksalergebendie Tür. Zunächst wirkte alles, von der Lautstärke einmal abgesehen, relativ normal. Tashigi saß bereits an ihrem Schreibtisch und versuchte sich trotz des Lärms zu konzentrieren, schenkte Smoker aber bei dessen Eintreten ein müdes Lächeln. Dieser nickte ihr knapp zu und wandte sich den beiden Personen an seinem Arbeitsplatz zu. Den größeren der beiden erkannte er sofort, handelte es sich doch immerhin um seinen Vorgesetzten Polizeihauptkommissar Garp persönlich. Der ältere Mann, der sein graues Haar recht kurz geschnitten und einen ebenso kurzen Bart trug, stand breitbeinig, die Hände in die Hüften gestemmt vor einem deutlich jüngeren Mann und schrie diesen, ohne den Weißhaarigen zu beachten, weiter an. Erst als Smoker einen weiteren Schritt auf die beiden zu machte, konnte er auch den ihm Unbekannten besser sehen und musterte ihn aufmerksam. Grüne Jacke über einem weißen, gemusterten Hemd, schwarze Hose. Alles in allem nicht sehr auffällig. Das Haar des Jungen war zwar etwas länger, doch hatte er es mit einem kurzen Zopf zurück gebunden, sodass ihm die Strähnen nicht dauernd ins sommersprossige Gesicht fielen. Kurz trafen sich ihre Augen und der junge Mann zwinkerte ihm leicht zu, so als würden sie sich schon lange kennen. Smoker hob nur leicht die Augenbraue, sagte jedoch nichts. So ganz hatte er noch nicht verstanden, worum es in dem Streit überhaupt ging. Nur einzelne Sätze wie „Du wirst Polizist, ob du willst oder nicht!“ oder „Schlimm genug, dass der Rote Ruffy diese Flausen in den Kopf gesetzte hat. Von dir hätte ich mehr erwartet.“, schnappte er auf. Endlich schien Garp sich wieder beruhigt zu haben, oder besser gesagt, er war mitten in einer weiteren Schimpftirade eingeschlafen, was alle drei hatte erleichtert auf seufzen lassen. Nun stellte er wieder sein typisches Grinsen zur Schau und ließ sich auch durch den unfreundlichen Blick des Weißhaarigen nicht stören. „Darf ich fragen, was sie von mir wollen, Sir?“ Eigentlich waren Smoker solche Höflichkeitsfloskeln zu wider; gebrauchte er sie aber doch, so war sicher, dass er mehr als nur leicht entnervt war. Offenbar schien auch Garp dieser Meinung zu sein, denn er verkniff sich sein dröhnendes Gelächter und kam sofort zum Grund seines Besuches. „Dies hier ist mein Enkel Ace.“, er nickte knapp zu dem Schwarzhaarigen neben sich, „Wie sie ja wissen, sind wir momentan hinter der Baroque Mafia her.“ Der Kommissar verzog das Gesicht, nickte aber bestätigend. Diese Organisation bestand Gerüchten zufolge schon seit Jahren, war aber erst kürzlich massiv an die Öffentlichkeit getreten. Berichte über Schutzgelderpressung im großen Maßstab, Entführungen und einige gezielte Morde an Gegnern beziehungsweise Mitwissern hatten wochenlang die Titelseiten geziert. Ein ganzer Aktenordner auf seinem Schreibtisch war allein mit ihren mutmaßlichen Aktivitäten im letzten Monaten gefüllt. „Bis jetzt hatten wir weder gegen Sir Crocodile, den mutmaßlichen Capo oder einen seiner Leute aus dem inneren Kreis nichts in der Hand. Wie sie wissen agieren sie nur unter Decknamen, treten niemals an die Öffentlichkeit.“ Er machte eine kurze Pause, ehe er nicht ohne Stolz fortfuhr. „Aber das hat sich geändert. Ace hat zufälligerweise eines der hochrangigen Mitglieder auf frischer tat ertappen können. Der Mann ist zwar entkommen, doch nun haben wir sein Gesicht und Ace Aussage vor Gericht.“ Er klopfte seinem Enkel lachend auf die Schulter, was diesen jedoch fast vom Stuhl fegte und schmerzlich das Gesicht verziehen ließ. Nachdenklich zog Smoker unterdessen eine Zigarre aus einer Schachtel auf seinem Schreibtisch und setzte sich, wie schon so oft, gekonnt über das allgemeine Rauchverbot hinweg. „Das ist alles schön und gut... Aber was wollen sie dann von mir? Ich bin nur für einige der Morde zuständig, den Rest übernimmt Hina zusammen mit ihrer Abteilung.“ Er nahm einen kräftigen Zug und verschränkte die Arme vor der Brust, während er Ace einen kurzen Blick zuwarf. „Tja...“, verlegen rieb sich Garp den Nacken, „Nun da der Bengel so was wie ein Kronzeuge ist, sind natürlich einige von Crocodiles Männern hinter ihm her. Und Ace,“, dabei sah er seinen Enkel scharf an, „neigt dazu, sich in brenzlige Situationen zu manövrieren. Außerdem treibt er sich bevorzugt dort herum, wo er nicht sollte.“ Trotz dieser harschen Worte grinste Besagter nicht minder beleidigt zu seinem Großvater, der ihm daraufhin eine saftige Kopfnuss verpasste. Smoker verdrehte kurz die Augen und fragte sich nun schon zum hundertsten mal, warum er überhaupt noch für dieses Irrenhaus arbeitete. Nachdem Garps Wut verraucht und sich auf der Stirn des Jungen eine Beule gebildet hatte, wandte er sich wieder dem Kommissar zu. „Ich würde ja jemanden anderes abstellen, aber momentan kann ich sonst niemanden entbehren. Sie sind mein bester Mann, Smoker. Außerdem traue ich ihnen zu, mit dem Bengel fertig zu werden.“ Eine böse Vorahnung beschlich den Weißhaarigen, die sich bei dem ungewohnten Lob noch verstärkte. „Der Prozess dürfte, wenn alles glatt läuft und wir Mr. One heute Nacht erwischen, nächsten Dienstag sein. Und da ich nicht immer auf Ace aufpassen kann, habe ich beschlossen, dass er bis dahin bei ihnen bleibt.“ Er strahlte den völlig perplexen Mann vor sich breit an und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Machen sie sich keine Sorgen. Solange sie genügend Essen im Haus haben, wird das schon.“ Er brach erneut in schallendes Gelächter aus und ignorierte hierbei Ace entrüstete Proteste, er sei doch kein Hund. Smoker indessen war noch viel zu geschockt, um Garps letzten Kommentar überhaupt mitzubekommen. Er sollte diesen Bengel allen ernstes knapp eine Woche bei sich wohnen lassen, ihn auf Schritt und Tritt beobachten?! Auf keinen Fall! Was er seinem Vorgesetzten dann auch mitteilte. Nur etwas lauter. Und weniger freundlich... ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Keine halbe Stunde später standen sie vor seiner Haustür. Smoker war es immer noch schleierhaft, warum er auf diese Schnapsidee eingegangen war, doch einem Irren etwas abzuschlagen, vor allem wenn besagter der Vorgesetzte war, war dann doch etwas heikel... Resigniert seufzend kramte er nach seinem Schlüssel und versuchte dabei den Jungen neben sich, der zwar auch nicht so glücklich zu sein schien, sich aber dennoch neugierig umblickte, zu ignorieren. Schweigend beraten sie den Flur. Achtlos warf er seine Jacke auf die Kommode direkt neben dem Eingang und steuerte die Küche an. Er brauchte jetzt Kaffee. Viel Kaffee. Ace folgte ihm etwas zögerlich, eine Reisetasche mit dem nötigsten geschultert. Er setzte sich an den Tisch und wartete darauf, dass der Weißhaarige fertig wurde. Dieser hatte beschlossen, wenigstens zu versuchen, nett zu sein, und schob dem Jüngeren nach kurzem Zögern ebenfalls eine dampfende Tasse hin. Stille folgte, in der sie beide ruhig ihren jeweiligen Gedanken nachhingen. Schließlich durchbrach der Schwarzhaarige diese. „Tja... Also müssen wir wohl die nächsten Tage miteinander auskommen.“ Smoker brummelte irgendetwas unverständliches, was den anderen jedoch nicht zu stören schien. „Hast du ein Gästezimmer oder so was? Oder muss ich mit dem Boden vorlieb nehmen.“ Er grinste frech und fuhr fort. „Natürlich könnten wir auch zusammen in einem Bett schlafen...“ Selbst der bedrohliche Blick, denn er für seine Worte erhielt, schien ihn nicht im geringsten zu beunruhigen und langsam begann der Weißhaarige zu befürchten, dass das noch eine sehr lange Woche werden würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)