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Schattenträume

von

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Verwirrung

Ooooh der erste Kommentar. Du bist wirklich ein Schatz und dazu noch so ein langes.

Freut mich/uns sher was du geschrieben hast und der Rechtschreibfehler wurde gleich verbessert. Aber der kalte Schweiß bleibt ;)

Kennst du den nicht? Den gibts wirklich. Wen man eben nicht vor Hitze, sondern vor Angst schwitzt oder auch bei Krankheiten gibts oft den kalten Schweiß (z.B. beim Schüttelfrost).

Den Rest den du geschrieben hast werde ich weitergeben, bzw. kann der Autor selbst nachlesen*g*

Also wünsch ich dir und allen anderen Lesern viel Spaß beim nächsten Kapiel
 

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Am nächsten Morgen wachte Elivandra mal wieder viel zu spät auf. Nachdem sie sich endlich dazu bewegen konnte, aufzustehen trottete sie ins Bad, wo noch immer ihre Klamotten von letzter Nacht nass und überall im Raum verstreut lagen. In der kurzen Zeit hatte sich bereits ein unangenehmer Geruch gebildet und so schmiss sie die Sachen erst einmal in die Waschmaschine und machte das Fenster auf. Der ansonsten Wunder wirkende Morgenluft konnte sie heute überhaupt nichts abgewinnen und so startete Elli schlecht Gelaunt in den Tag.
 

Auf dem Weg zur Uni dachte sie nicht einmal daran, sich zu beeilen. Sie war noch immer ziemlich müde und den ganzen Tag in durchgeschwitzen Klamotten zu verbringen hatte sie auch keine Lust darauf. Wie es der Zufall wollte, kam sie auch an der Stelle vorbei, wo sie die Nacht zuvor in den Mann gelaufen war. Die Seitenstraße, in der er danach verschwunden war, war heute abgesperrt. Einsatzwagen jeder Stelle des öffentlichen Dienstes standen davor. Polizei, Krankenwagen und noch ein paar Nichtuniformierte. Was da wohl passiert war? Bestimmt nichts Bewegendes. In dieser Stadt passierte nie etwas, deshalb waren die Einsatzkräfte immer darum bemüht, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Davon abgesehen, hatte sie keine Zeit für so etwas.
 

Mit deutlicher Verspätung kam Elivandra schließlich am Hörsaal an. Bevor sie die Klinke runterdrücken konnte, klingelte es bereits zum Stundenende und der früh ergraute Dozent stand vor ihr. „Oh, Sie sind auch da? Nun, leider ein wenig zu spät, um das Protokoll vorzutragen, aber machen Sie doch einfach das der nächsten Stunden.“ Mit diesen Worten ging er, ohne auf eine Antwort zu warten. Mit großem Desinteresse ihrer Strafe gegenüber streckte sie ihm noch die Zunge raus und ging dann zu Pulvini. Da Elli so spät dran gewesen war, hatte sie auch nicht gefrühstückt, aber ihre Freundin hatte immer mehr als genug mit. Mit einem müden „Morgen“ lud sich Elivandra selbst zum Frühstück ein, wogegen Pulvini nicht demonstrierte. Stattdessen legte sie ihrer Freundin die regionale Zeitung mit dazu. „Sag du nochmal hier passiert nichts.“ Auf der Titelseite war ein Foto von der Absperrung, an der sie gerade eben noch vorbei gegangen war. Die Überschrift plakatierte in großen roten Buchstaben „Killer unterwegs!“ Offenbar war es doch keine so unbedeutende Geschichte, auch wenn diese Zeitung die gleiche Überschrift benutzt hatte, um vor den Wespen zu warnen.

„Was ist da passiert?“ „Genau weiß man es wohl noch nicht, aber irgendwann heute Morgen soll da ein Mord geschehen sein. Ich hab das auch eben erst gelesen, sonst hättest du dich darauf verlassen können, dass ich bei dir auf der Matte gestanden hätte!“ „Warum das denn?“ „Na hör mal! Die Stelle liegt genau auf deinem Weg und du warst heute sogar später als sonst. Ich hätte mir in die Hose gemacht vor Sorge!“ Innerlich war Elivandra gerührt über die Fürsorge ihrer Freundin, allerdings musste sie sie jetzt erstmal beruhigen, ansonsten explodierte vielleicht noch ihr Kopf. „Es ist doch nichts passiert.“ „Nichts passiert?!“ Da war er explodiert. Das Bombenentschärfungskommando Elivandra war innerhalb von Sekunden gescheitert. „Ich meine du kennst mich doch. Ich würde mir nichts gefallen lassen und weiß doch, wie ich mich wehren muss.“ Jetzt war Schadensbegrenzung angesagt. Pulvini mochte einen mit spitzen Kommentaren überraschen, die oft auch über die Strenge schlugen, aber niemand wollte sie erleben, wenn sie richtig sauer war. Es brauchte deshalb fast den ganzen Unitag, damit Elivandra ihre Freundin zumindest ansatzweise wieder auf ein normales Stresslevel zu bringen. Vom restlichen Unterricht bekamen sie deshalb auch herzlich wenig mit. Die letzten beiden Stunden wurden wieder von dem ergrauten Dozenten gehalten. Er erklärte irgendeine Funktionsweise des menschlichen Körpers, aber das war Elivandra jetzt auch egal. Sie saß zusammen mit Pulvini in der letzten Reihe und versuchte sich von den Strapazen der Nacht und des Morgens zu erholen. Mehrmals versuchte sie die Augen zu schließen, doch irgendwer in dem Raum tippelte ununterbrochen mit den Füßen. Wenn es irgendetwas gab, was Elli störte, gehörte dieses nervöse Gezucke definitiv mit ganz nach Oben auf die Liste. Völlig entnervt blickte sie durch die Runde. Ein paar Reihen vor ihr saß ein alternativ aussehender Typ, der das verhasste Geräusch erzeugte. Er war offenbar sehr nervös, denn er konnte auch nicht ruhig auf seinem Stuhl sitzen. Immer hin und her rutschend und sich kratzend blickte er in wilden zickzack Mustern durch den Raum. Dabei bewegte er nicht nur die Augen, sondern den ganzen Kopf hektisch von einer Ecke in die andere. Bald hatte das auch der Biologiedozent bemerkt. „Fühlen Sie sich nicht wohl?“ Keine Reaktion. „Möchten Sie sich vielleicht ein paar Minuten an die frische Luft setzten? Macht mal die Fenster auf, bitte.“ Ein paar Studenten kamen der Aufforderung nach, ein paar von den Strebern. Dieser Begriff schien Elli dann doch etwas überholt und sie korrigierte ihre Gedanken in Arschkriecher.

Jetzt, wo die Vorhänge vor den Fenstern beiseite gezogen waren, viel ihr bei dem nervösen Typen eine ähnlich seltsame Schattenbewegung auf, wie bei dem Mann von letzter Nacht. Sie musste unbedingt schlafen, dachte sie sich, einen kurzen Moment, bevor sie den Eindruck hatte, der Schatten des Mannes ein paar Reihen vor ihr würde sich von alleine umdrehen und sie direkt ansehen. Innerlich zuckte sie zusammen, das war ihr zu gruselig. Plötzlich und ohne jede Vorwarnung sprang der offenbar neurotische Student auf, hastete über die Tische, wobei er mehrmals ins Straucheln geriet und sprang aus einem geöffneten Fenster. Dabei hatte er nichts von sich gegeben, außer ein Beständiges Grunzen. Einige Studenten stürmten ans Fenster, andere blieben vor Schreck sitzen und waren offenbar mit der Situation überfordert. Der Dozent blickte kurz aus dem Fenster und eilte danach mit den Worten „Ihr wartet hier!“ zur Tür hinaus.
 

Sie befanden sich im zweiten Stock eines Unigebäudes, der Springer konnte das niemals unbeschadet überstanden haben. Elivandra griff nach ihrem Handy, um einen Krankenwagen zu rufen, als sie von lauten Rufen ihrer Mitstudenten dabei gestört wurde. Ein Blick aus dem Fenster werfend konnte sie sehen, wie der eben zwei Stockwerke tief gefallene Student mit einem unbeschreiblichen Tempo in Richtung Innenstadt davonlief. Niemand, das wusste Elli ganz genau aus den Vorlesungen, war zu so etwas im Stande. Nicht einmal unter dem Einfluss von Drogen. Der Körper hatte seine Limits, an den er definitiv zerbrach. Was ging hier nur vor?
 

Eine Stunde später kam der Dozent zurück und entließ die Studenten, nachdem er sie noch gefragt hatte, ob ihnen vor seinem „Anfall“ etwas aufgefallen sei. Das brachte allerdings kaum Ergebnisse. Pulvini hatte die Vorkommnisse des Morgens sehr gekonnt in dem Versuch sich selbst zu beruhigen ignoriert. Beim Verlassen des Unigeländes kamen sie an einigen Polizisten vorbei, die über das gesamte Gelände verteilt nach dem Fensterspringer suchten. Mitten in dem Gewimmel saß auf einer Bank der Mann von letzter Nacht und las ein Buch, und schien sich dabei von den Suchmannschaften nicht stören zu lassen. Elivanda fand ihn viel zu ruhig. Er tat gerade so, als würde das ständig passieren. Nachts in andere Leute zu laufen, dabei seine Sachen zu verlieren und am Morgen danach liegt an genau der gleichen Stelle eine Leiche und jemand springt aus dem Fenster. Jetzt hatte Elli endgültig genug. Sie ging mit Pulvini im Schlepptau zu ihm und baute sich zu ihrer vollen Größe auf. „Hallo, erkennen Sie mich noch?“ Vorerst wollte sie wissen, mit wem sie es hier eigentlich zu tun hatte. Der Mann blickte über den Rand seines Buches hinweg. Eine Brille mit kantigen Gläsern und einem dünnen Rahmen lag auf seiner Nase und hinderte die strähnigen Haare daran, ihm ins Gesicht zu fallen. „Natürlich erinnere ich mich. Wir sind letzte Nacht zusammengestoßen, richtig?“ Ein schmales Lächeln zerrte an seinen Lippen. „Ganz recht. Mich würde interessieren, mit wem ich das Vergnügen habe.“ Pulvini flüsterte Elli ins Ohr: „Wer ist das? Stehst du auf ihn?“ „Pst,“ zischte Elli sie an. „Ich bin ein Austauschstudent hier an der Uni und erst ein paar Tage hier.“ „Oh, wirklich.“ Elivandra glaubte ihm nicht. Man könnte es Intuition nennen, aber sie wusste genau, wann sie jemand anlog. „Das ganze Gewusel hier scheint dich ja nicht sonderlich zu beeindrucken. Immerhin ist hier viel Polizei unterwegs.“ „Da wo ich herkomme, ist das an der Tagesordnung.“ „Elli“, drängte Pulvini, „jetzt sag doch mal.“ „Du heißt Elli, richtig?“ fragte der Mann. „Elivandra“, korrigierte sie ihn. „Elivandra, sieh mal, ich würde gerne weiterlesen. Ich kenne das Ende noch nicht, also…“ Wieder regte sich die Führsorge in Pulvini. Niemand ließ ihre Freundin einfach so abblitzen. Aber Elli ignorierte das einfach. Das Buch sah ziemlich gebraucht aus und das nicht nur bis zu den Seiten, wo er es aufgeschlagen hatte. „Sag mal, wie lautet die erste Zeile der Unihymne?“ Für einen kurzen Moment glaubte Elli Unsicherheit in den Augen ihres Gegenübers sehen zu können. „Du weißt es nicht, oder?“ stichelte sie nach. „Nein,“ gab er schließlich zu. „Ich bin ja nur zum Austausch hier.“ „Hah, erwischt. Jeder muss die Hymne lernen, ob Austauschstudent oder nicht. Die wird im Eignungstest abgefragt. Du bist kein Student, gibs zu!“ Für Pulvini hatte das Gespräch eine Wendung bekommen, die sie nicht recht verstand. Verwirrt schaute sie zwischen ihrer Freundin und dem Mann hin und her. „Und selbst wenn nicht“, sagte er sich seiner Sache wieder sicher scheinend, „was spielt das für eine Rolle?“ „Ich werde das den Polizisten sagen“, blaffte Elivandra ihn an. „Wollen wir doch mal sehen, was die davon halten mit all den Vorkommnissen heute.“ Jetzt hatte sie ihn. „Tu dir keinen Zwang an.“ „Was?“ Damit hatte sie nicht gerechnet. „Da drüben läuft gerade einer. Ruf ihn her.“ Wie auf Befehl drehte Elli sich im Reflex um. Der Polizist verschwand hinter einer Ecke, noch bevor sie ihn rufen konnte. Pulvini zupfte an ihrem Ärmel. „Du, Elli?“ „Ja, was ist denn?“ Sie hielt Ausschau, ob der Beamte wieder zurück kam. „Er ist weg.“ Elivandra wirbelte herum. „Wie?“ Da wo vor ein paar Sekunden noch der Mann gesessen hatte, lag jetzt nur noch das Buch, was er in den Händen gehalten hatte. Von ihm selbst fehlte jede Spur. „Verdammt“, fluchte Elivandra. „Wenn der mir nochmal über den Weg läuft, kann er sich auf was gefasst machen.“

Bevor die beiden nach Hause gingen und Elli ihrer Freundin einiges zu erklären hatte, steckte sie das Buch ein, welches der Mann hatte liegen lassen. Es war tatsächlich ein sehr altes Buch, noch in Leder eingeschlagen und auf der Innenseite mit einer Art Stempel versehen. In alten lateinischen Lettern stand dort „Noctis Faralis“, wahrscheinlich sein Name.
 

Elivandra verstand das Vorgefallene nicht wirklich, es fehlten noch zu viele Details, als das man Schlüsse ziehen konnte. Umso besser, dass Pulvini davon überhaupt nichts wissen wollte. Sie selbst sah das anders. Elli hatte sozusagen Blut geleckt und wollte alles verstehen. Es passte einfach alles irgendwie zusammen, das spürte sie. Ihr Traum, der fast Wirklichkeit geworden war, die ganzen scheinbaren Zufälle. Normaler weise war Elivandra kein abergläubischer Mensch, sie lachte über Horoskope und dergleichen, aber irgendwie bereiteten ihr die Geschehnisse doch Unbehagen. Ein guter Hinweis war das Buch, was der Mann offensichtlich absichtlich zurückgelassen hatte. Ebenso gehörte der Fensterspringer aus ihrem Kurs mit dazu. Noctis Faralis war auf einem offenen Gelände einfach so binnen Sekunden verschwunden. Das zählte zur Kategorie übernatürlicher Fähigkeiten, die Elivandra reizvoll und erschreckend zugleich fand.

Das Buch war mit der Hand geschrieben, soviel fand Elli allein heraus, aber es war eine Sprache, die sie nicht verstand. Einige Wörter klangen zumindest ähnlich wie Latein, allerdings half ihr das nicht weiter. Sie wusste aber, dass es an der Uni einen Professor gab, der sich mit solchen Sachen auskannte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ithildin
2009-11-20T17:23:56+00:00 20.11.2009 18:23
hallo erstmal,
hey du hast echt richtig glück, das mir deine ens aufgefallen ist, da guck ich nämlich eigentlich höchst selten rein.
aber genug geplaudert, kommen wir zum wichtigeren teil zur ff. ^^

ist deine erste, seh ich das richtig?
die idee finde ich schon mal ganz gelungen, ich mag vampire *grins*

nun zum schreibstil. hmmm der ist im großen und ganzen eigentlich okay nur manchmal verdrehst du die zeiten noch ein wenig also zb. schreibst du "schmiss" anstatt "warf" die klamotten usw. ^^

macht aber nix ansonsten gefällt sie mir recht gut, der start ist dir geglückt. würde mich freuen wenn du mir bescheid gibst, wenn du wieder was hochlädst, ich würd gerne weiterlesen, auch wenn ich dir nicht versprechen kann es regelmäßig zu tun, ich kann leider nicht so häufig auf animexx, wie ich wollte.^^

ps:nur mut bin gespannt wie´s weitergeht.
grüßle ithildin
Von:  Asketenherz
2009-11-16T14:34:54+00:00 16.11.2009 15:34
Hey,
entschuldigt, dass es so spät geworden ist. Eigentlich habe ich es ja schon gelesen, aber vergessen zu kommentieren. Dann war der Computer schon aus und das Wochenende kam.
Natürlich weiß ich, was kalter Schweiß ist. Nur bilde ich mir ein, "kalten Scheiß" gelesen zu haben, anstatt "kalten SchWeiß".
Gut, ich kann mich ja irren.
Nun zum esentielleren Teil: das Kapitel.
Also langsam bekommt es Form. Ich kann mir vorstellen, wie es weitergeht, oder zumindest die Richtung.
Ich finde es gut.
Und bisher sind mir noch keine Fehler (ich kann mich auch nicht mehr erinnern) aufgefallen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


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