Reine Gefühlssache
Die Sonne erhob sich langsam aber sicher aus ihrem sicheren Versteck und der morgen brach allmählich an. Sakura die alleine im Wartezimmer zurück blieb starrte auf die Glastüren, durch welche Tsunade gerade verschwunden war. Sie fühlte sich alleine und nutzlos, immerhin waren Naruto und Yamato beschäftig und sie? Ihre Gedanken hingen an Sasuke, sie machte sich ehrlich sorgen um ihn. Doch warum? Sie hatte all die Jahre nicht mehr so oft an ihn gedacht wie in den letzten Stunden. Irgendwas muss doch da noch sein, zwischen ihnen. Aber was ist mit der Tatsache dass ihr Herz in Narutos Nähe immer so zu pochen schien und warum dachte sie so oft an Sasuke. Irgendwie kam sie sich dumm vor und so erhob sich die Rosahaarige langsam und verliess das Krankenhaus. Die Schritte des Shinobis wurden immer langsamer, je näher er dem Zimmer kam in welchem Natsue lag. Schliesslich blieb er vor der Türe stehen und seufzte leise auf, all die Gedanken kehrten zu dem Blondhaarigen zurück, sogar ein bisschen Wut fühlte er in sich. Doch da waren noch mehr und zwar die Schuldgefühle die er hatte weil Natsue so schwer verletzt wurde. Zudem war er so Schmutzig, wie er gerade feststellte. Eigentlich wollte er sich abwenden, doch irgendwie hörte er etwas das ihn anklopfen liess. Eine Weile lang wartete er, ehe er die Türe einen Spalt weit öffnete und hinein linste. Dabei erblickte er eine Medic-Nin die gerade noch einige Dinge mit Natsue besprach. "Oh, Verzeihung." murmelte er verlegen, doch die Kunoichi nahm es gelassen und winkte ihn hinein. Stumm folgte Naruto der Aufforderung und trat in das kleine Zimmer ein, sein Blick ruhte sogleich auf Natsue. "Hey, störe ich?", fragte er nach, doch beide schüttelten den Kopf. Die Medic-Nin verabschiedete sich rasch von beiden und liess sie alleine zurück.
Die Schwarzhaarige richtete sich etwas auf, wobei sie das Gesicht vor Schmerzen zu einer Grimasse verzog. "Naruto, ich bin froh das es dir gut geht." sagte sie und der Shinobi trat an das Bett heran, blieb jedoch stehen. "Naja nur der Arm halt. Ist aber nicht so schlimm.", beruhigte er sie gleich, wobei sein Blick über den Körper von Natsue glitt. Ihre Beine und Arme waren eingebunden, dies konnte er sehen, während auch der Verband unter ihrer Krankenhaus Kleidung hervor stach. Auch ihr Hals war verbunden, während ihr Kopf das einzige zu sein schien, dass nicht direkt verletzt worden war. "Mach dir keine Gedanken!", sagte sie als sie seinem Blick gefolgt war. Der Shinobi liess seinen Blick aus dem Fenster schweifen und seufzte leise auf. Schliesslich liess er sich vorsichtig auf der Bettkante nieder und sah Natsue in die Augen. "Ganz ehrlich? Ich hab mir Sorgen gemacht, grosse Sorgen. Und ich fühle mich so Schuldig, weil ich doch so Wütend auf dich war. Meine Gefühle sind so verwirrt seit ich dich getroffen habe und ich fühle mich wirklich wohl in der Nähe.", erzählte er und versuchte Natsue damit zu vermitteln wie er sich Gefühl hatte als die Sache mit Shigeru heraus kam. Der Blick der Schwarzhaarigen war auf die Bettdecke gerichtet und sie spürte wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. "Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe. Ich hatte auch Angst dass es die Beziehung zwischen dir und Shigeru kaputt macht. Du bist für ihn wie ein Vater, ein Vorbild und vor allem er liebt dich. Ich habe noch nie gesehen dass mein kleiner so sehr einen Mann gemocht hat wie dich.", erwiderte Natsue und nun liefen ihr die Tränen über die Wangen hinab. Der Blondschopf lächelte leicht darüber und hob seine Hand um ihr die Tränen wegzuwischen.
"Und ich habe noch nie ein Kind gesehen, dass meine Fähigkeiten so Cool fand. Ausserdem mag ich ihn auch sehr und dich ...", aber er beendete seinen Satz nicht, sondern hob das Kinn von Natsue leicht an. Der verschwommene Blick von ihr traf die blauen Augen von Naruto und dieser Lächelte sie sanft an. "Ich liebe ich!", hauchte er ihr zu, während er sich näher zu ihrem Gesicht beugte und schliesslich seine Lippen auf die ihren legte. Die Augen der Schwarzhaarigen senkten sich, ein Gefühl von Wärme und unendlichem Glück überkam die junge Frau, während der Shinobi sich wirklich zusammenreissen musste, denn sein Herz drohte aus seiner Brust zu springen. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sich die Lippen vom anderen, zum Bedauern der beiden und sie sogen die Luft ein. Ein sanftes, gar verspieltes Lächeln erschien auf Natsues Lippen, sie war hin und weg vom Blondhaarigen und ihm schien es genauso zu ergehen. Ein leises gähnen erfüllte den Raum, in welchem Shigeru schlief. Es ging vom Braunhaarigen Anbu aus, der die ganze Zeit über neben dem Bett des kleinen sass. Kurz streckte er sich, ehe sich Yamato erhob und ans Fenster trat, von dort aus beobachtete er wie die Strassen sich immer mehr mit Zivilisten und Ninjas zu füllen begannen. Shigeru, der schon länger wach war aber noch so tat als würde er schlafen, beobachtete Yamato stumm, ehe er sich etwas aufrichtete. "Bist du die ganze Zeit hier geblieben?", fragte er mit seiner Kindlichen Stimme nach und der Angesprochene nickte leicht. "Ich hab mir gedacht, das du dich über ein vertrautes Gesicht freuen würdest." erwiderte er und wandte sich zu dem kleinen Jungen um, der einfach zu strahlen begann. Er freute sich in der Tat darüber, doch er war auch etwas Traurig das Naruto nicht hier war.
"Darf ich nun zu meiner Schwester?", fragte er gleich nach und Yamato musste grinsen. Gerade als er antworten wollte, öffnete sich die Türe und eine Schwester trat ein. "Ich Untersuche dich nochmals, dann darfst du zu deiner Mama." sagte sie und der Junge erstarrte. Er wusste ja noch nichts davon dass es nun alle zu wissen schienen. Aufmunternd klopfte ihm Yamato auf die Schulter und nickte ihm zu, es war in Ordnung so. Während der Untersuchung wurde Yamato aus dem Zimmer geschickt und auch Naruto warf man regelrecht aus dem Zimmer von Natsue hinaus. Seufzend ging der Shinobi durch die Flure und entdeckte den Anbu der wartete. "Ah, Kommandant." meinte er und gesellte sich zu ihm. "Wie geht es Natsue?", fragte dieser nach und Naruto nickte und lächelte begeistert, offenbar war endlich alles so wie es sein sollte. "Gut. Sie wird gerade Untersucht und ich wurde hinaus geworfen, zudem meinte die Schwester ich solle Duschen gehen." sagte er grinsend und liess seinen Blick kurz an sich hinab schweifen, er war völlig dreckig. Der Braunhaarige musste lachen und fand die Idee von Naruto ziemlich gut, auch ihm würde eine Heisse Dusche gut tun, immerhin war viel passiert. Der Blondhaarige schien zu ahnen was Yamato dachte und öffnete die Türe zu Shigerus Zimmer etwas. "Hey kleiner. Yamato und ich gehen mal eben nach Hause uns frische Kleider anziehen und Duschen. Wenn ich zurück bin gehen wir deine Mutter besuchen, okay?", erklärte der Shinobi und erhielt grölender Beifall. "Ou Ja!", erwiderte der kleine Junge und war nun zufrieden für den Moment. So verliessen die beiden Shinobis das Krankenhaus und ihre Wege trennten sich bald darauf. Naruto schlenderte gemütlich nach Hause, wobei er diesmal den Weg durch die Türe wählte. Mit viel Mühe zog er sich seine Kleider aus, sein Arm schmerzte immer noch sehr, obwohl die Wunde geheilt wurde.
Die Medic-Nin sagte ihm, es habe offenbar auch einen sehr empfindlichen Nerv getroffen, der zwar auch verheilt war, doch er würde noch eine Weile lang schmerzen. Die zerschlissenen Hosen und das ebenso zerfetzte Shirt landeten auf dem Boden, zum Glück hatte er ja noch Kleidung den diese war definitiv dahin. Nach der langen und ausgiebigen Dusche stellte sich der Blondhaarige vor den Kleiderschrank, bisher hatte er nie viel Zeit für seine Kleidung verschwendet, doch heute war das irgendwie anders. Schliesslich hatte er sich ein Dunkelgrünes Shirt mit einem Orange-Schwarzen Emblem auf der Brust hinaus gesucht, er liebte dieses Shirt genauso wie das Emblem. Dazu nahm er sich einfach eine schwarze Hose, er hatte ja nur die Orange und die war Kaputt und eben diese Schwarze. Nachdem er sich angezogen hatte, betrachtete er einige Augenblicke lang das Foto seines Teams. Irgendwie vermisste er die guten alten Zeiten, doch das wichtigste war nun eben Natsue und ihr Sohn Shigeru. Nachdem er seine Gedankengänge beendet hatte, wandte er sich um, schlüpfte in die Schuhe und verliess seine Wohnung. Während sein Stirnband vor dem Foto liegen blieb, heute war er kein Shinobi sondern ein junger Mann der seine Freundin und ihren kleinen Sohn im Krankenhaus besuchte. Auf dem Weg dorthin machte Naruto einen Abstecher in den Blumenladen von Ino, wo er eine rote Rose kaufte. Ino die natürlich vom Liebesgeständnis von Sakura wusste, dachte schon diese sei für sie und nervte Naruto ziemlich damit. "Oh da wird sich Sakura aber freuen!", strahlte sie als sie den Preis einlas und ihn an Naruto weiter gab. Der Blondschopf versuchte das zu ignorieren und kramte in seinem Portemonnaie nach dem Geld das er ihr schuldete. "Die Rose ist nicht für Sakura.", murmelte er genervt und Ino erstarrte regelrecht.
"Für wen den dann? Nein! Doch nicht etwa für Hinata?", bohrte sie weiter und diesmal war es Naruto der erstarrte. Wieso Hinata, was hatte die Blauhaarige den damit zu tun? Etwas fragend sah er die Blondhaarige an und diese hielt sich sofort die Hände vor den Mund. "Nein, auch nicht für Hinata und wie kommst du eigentlich auf sie?", fragte diesmal nun Naruto und Ino seufzte genervt auf. "Mein Gott, alle haben es gemerkt und wissen es schon seit Jahren, aber du nicht, war ja klar.", erwiderte sie seufzend und erntete einen ziemlich Wütenden Blick von Naruto dafür. "Was ist denn mit ihr?", fragte er weiter und versuchte diesmal ihre Genervte und Arrogante Art zu Ignorieren. "Sie ist in dich Verknallt!", sagte sie gelassen und der Blick von Naruto wich zu Boden, er wusste schon warum er es eigentlich nicht wissen wollte. Was hatten all die Mädchen plötzlich mit ihm? Erst Sakura und nun auch noch Hinata. "Wärs das?", fragte Ino nach einer Weile des Schweigens und er nickte leicht und gab ihr das Geld in die Hand. "Tut mir leid für Hinata und auch für Sakura." murmelte er, als er sich die Rose griff und fast schon Fluchtartig das Geschäft verliess. Warum bloss war er auf die Idee gekommen eine Rose zu kaufen, niemals wieder würde er dieses Geschäft betreten. Mit schnellen Schritten eilte er durch die Strassen und hielt vor einem Stand an, einige Stofftiere und andere Sachen waren über den ganzen Tisch verteilt. Nachdenklich musterte Naruto ein dünnes Schwarzes Armband, welches das Zeichen von Konoha trug das aus Silber bestand. Ein Lächeln wich über seine Lippen als er dies schliesslich kaufte und dabei an Shigeru dachte. Er wollte doch auch ein Shinobi werden und irgendwie fand er die Idee witzig. Schliesslich machte sich der Blondschopf weiter auf den Weg zum Krankenhaus und liess sich nun auch nicht mehr Ablenken, obwohl er durchaus Sakura gesehen hatte die in der Menge verschwand.
Da musste wohl noch ein Gespräch zwischen ihnen her, doch erstmals wollte er Natsue und Shigeru seine Geschenke bringen. Als der Blondhaarige den Flur der beiden Zimmer betrat hörte er schon wie ein Geschrei los ging und Shigeru auf ihn zugerannt kam und ihm sofort in die Arme sprang, dabei blieb Naruto nichts anderes übrig als alles fallen zu lassen. "Kleiner, hast du mich schon so vermisst?", fragte er und spürte nur wie ihm etwas Warmes und nasses am Hals entlang über die Schulter rann. "Oh weh nicht weinen." sagte er leise und strich dem kleinen durch das Braune kurze Haar. Ja, gerade fühlte sich Naruto Uzumaki wie der Vater von Shigeru und es machte ihm nicht das Geringste aus, im Gegenteil es fühlte sich richtig toll an. Er wusste das er gebraucht und vermisst wurde und auch das er geliebt wurde, das ganze brachte sein Herz zum erwärmen. "Komm wir gehen zu deiner Mutter, sie wird sich Freuen." meinte er nach einer Weile, als sich der kleine Beruhigt hatte und stellte ihn auf den Boden. Schnell las er seine Geschenke auf und ging mit Shigeru weiter zum Zimmer von Natsue. Naruto klopfte an. "Wir sind es, Natsue." warnte er sie vor. Er wollte nicht das Shigeru auch noch ihre Beine sah, wie diese Eingebunden waren. Schliesslich traten die beiden ein und Shigeru ging freudig hüpfend zu seiner Mutter, während Naruto die Türe schloss. "Shigeru. Wie geht es dir?", fragte seine Mutter gleich und der Braunhaarige seufzte, so oft hatte er diese Frage nun schon gehört. "Gut, Mama." murmelte er verlegen und warf Naruto einen Blick zu der ihn anlächelte.
Der Blondhaarige setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett und nahm Shigeru auf seinen Schoss, ehe er den beiden seine Geschenke gab. Shigeru war hin und weg von diesem Armband und Naruto musste es ihm gleich umlegen. Natsue, welche so gerührt war von der Rose, konnte die Tränen ein weiteres Mal nicht zurück halten. "Und wann kannst du hier raus?", fragte Naruto nach einer Weile nach, während Shigeru in einer Ecke sass und mit seinem neuen Souvenir Spielte, dass er von seinem Vorbild erhalten hatte. "Sie sagen Vier Wochen, aber ich bitte dich das halte ich nicht aus. Und Shigeru kann auch nicht so lange hier bleiben." murmelte sie leise. Sie wusste zwar das Naruto ihn durchaus zu sich nehmen würde, aber sie wollte das es kein Zwang für ihn ist. "Er kann doch mit zu mir kommen." schlug der Blondschopf von alleine vor und sah Natsue fragend an, immerhin war sie die Mutter. Leise glitt ihre Hand unter der Decke hervor und Naruto legte seine in die ihre hinein. "Danke, das wäre sehr lieb von dir." flüsterte sie leise und zog den Blondhaarigen etwas näher zu sich um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. "Kein Problem." erwiderte er leise murmelnd und strich ihr über den Kopf.
