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Sein größter Fan

Oliver Wood
von

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"Dürfte ich um ein Autogramm bitten?"

Thema B:

Person: Oliver Wood

Gegenstand: Instant-Finsternispulver

Ort: Flourish&Blotts
 

Sein größter Fan
 

„Olly, mein Freund.“ Unvorhersehbar kam George Weasley auf seinen ehemaligen Quidditschkapitän zugehüpft und umarmte ihn übertrieben. Oliver hatte George seit fast zwei Jahren nicht mehr gesehen, was eine gute Gelegenheit für George darstellte, jetzt, wo sie sich in seinem und Freds Laden trafen, so einen Aufstand zu machen. Oliver guckte sein Gegenüber ernst an und meinte: „Nenn mich noch einmal ‚Olly‘ und ich scheuch dich wieder 3 Runden ums Quidditschfeld.“ Bevor er grinste und ihm auf die Schulter klopfte. In diesem Moment rief Fred Weasley seinen Zwillingsbruder, George blickte einmal nach hinten und drückte Oliver eine kleine Dose in die Hand. „Für dich 10 Knuts weniger, Wiedersehensangebot!“ fügte er hinzu und grinste. Oliver konnte das Instant-Finsternispulver eigentlich überhaupt nicht gebrauchen, für ihn war es nutzlos, jedoch entschied er sich aus einer guten Laune heraus für den Kauf und drückte dem Rothaarigen das Geld in die Hand. „Dann mach’s gut und richte Fred meine Grü-“ fing er an, doch der Weasley eilte schon davon und rief nur noch: „Ja klar, mach ich, man sieht sich, Ollylein.“

Ollylein steckte sich die Dose in seine Hosentasche und wandte sich zum Gehen.

Das Klingeling der Türglocke hörte man selbst in dem lauten Lachen und Gerede der Kunden und dem hellen Quieken der Minimuff’s heraus. Er schritt auf die Straße, ein kühler Windstoß fuhr ihm durch die Haare und er zog den Reißverschluss seines Mantels noch ein wenig höher. Bis zu seinem Interview mit einer Reporterin der ‚Weekly Witch‘ um 4 Uhr hatte er noch genug Zeit, um ein oder zwei Läden einen Besuch abzustatten. Zwar war ihm der Appetit auf Eis, den er vor ein paar Minuten noch verspürt hatte, durch die klirrende Kälte vergangen, jedoch entschied er sich kurzfristig um und ging anstatt zum Eisladen zu Flourish&Blotts. Circa 10 Minuten stapfte er mühsam durch den Schnee und drängelte sich durch die Massen von Hexen und Zauberern, die trotz der eisigen Temperaturen in der Winkelgasse unterwegs waren. Mit klappernden Zähnen kam er an dem Bücherladen an und bemerkte, als er eintrat, dass dieser glücklicherweise geheizt war. Er sah eine alte Frau, die gerade mehrere Exemplare von ‚Verwandlungen für Fortgeschrittene‘ in einen Karton packte. Die Saison für Schulbücher war vorbei, die übriggebliebenen würden in irgendeinem dunklen Keller auf den nächsten Sommer warten müssen. Oliver dachte gerne an die Zeit zurück, als auch er jeden Sommer zur Winkelgasse musste um Schulbücher, Federkiele, Zaubertrankzutaten und vieles mehr zu kaufen. Heutzutage hatte er wegen seinem Job als Hüter bei Puddlemere United so begrenzte Zeit, dass er nur dank der Winterpause Zeit hatte in die Winkelgasse zu gehen.

Gedankenverloren ging er zu dem Regal, welches er auch schon in seiner Schulzeit gerne durchsucht hatte. Viele der Quidditschbücher besaß er schon, jedoch standen auch einige Bücher in diesem Regal, von denen er noch nicht einmal etwas gehört hatte. Eines von diesen durfte er sich sicher gönnen, immerhin stand Weihnachten vor der Tür. Während mit dem Finger an den Bücherreihen entlangfuhr, dachte er schon daran, wie er an den Feiertagen in seinem warmen, roten Sessel sitzen würde, eine Tasse heißer Schokolade in der Hand und sein neues Buch durchstöbernd. Jedoch wurde sein kleiner Tagtraum durch eine ihm sehr bekannte, freche Stimme unterbrochen. „Tag Kapitän, eine Freude Euch auch mal wieder live zu sehen.“ grinste Katie Bell und umarmte ihn. Auch sie und Alicia Spinnet, die neben Katie stand, hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Nach weiteren Begrüßungs- und Wiedersehensritualen meinte Alicia: „Kapitän, es scheint mir, als hätten Sie heute eine schwere Kälte erleiden müssen.“ Oliver nickte. „Klar, dieses Jahr ist der Winter wieder mal kälter als die vergangenen Jahre.“ Seine beiden Ex-Jägerinnen guckten ihn nur einen Augenblick verständnislos an, bevor sie anfangen wie wild zu kichern, was Oliver seinerseits nur mit einem verständnislosen Blick erwidern konnte. Katie klopfte ihm zweimal auf die Schulter, grinste wieder frech und sagte mit erhobener Stimme: „Aus sicheren Quellen habe ich das Wissen empfangen, dass Sie schon eine ganze Weile 17 Jahre alt und somit volljährig sind. Diese Tatsache bedeutet, Sie dürfen auch außerhalb der Schule, die Sie sowieso nicht mehr besuchen, Ihre Zauberkräfte anwenden. Darum frage ich mich, wieso hast du keinen Wärmezauber benutzt, du Dummkopf?“ – „ Aus sicheren Quellen habe ich das Wissen empfangen , du warst bei meinem siebzehnten Geburtstag dabei, Katie.“ Brummte Oliver nur. Die Idee mit dem Wärmezauber fiel ihm erst jetzt ein, er war zu sehr in seinen Gedanken versunken gewesen.

Nach einer kurzen Unterhaltung zog Oliver ein Quidditschbuch mit Taktiken, Daten und Statistiken, das diesen Sommer neu erschienen war, aus dem Regal und ging zur Kasse. Dort stand eine pummelige, alte Frau mit grauen Locken und einem sehr auffälligen Muttermal neben der Nase. Er legte das Buch auf den Tresen und wollte gerade sein Geld aus der Tasche holen, als die alte Dame aufblickte. Ihre übergroßen Augen, die mit übertrieben viel Mascara umrandet waren, wurden noch größer und sie starrte ihn einige Sekunden lang mit offenem Mund an. „Sind Sie Oliver Wood?“ Er nickte nur grimmig, er hatte gerade wenig Lust auf großen Trubel, dem er sonst nur selten entgehen konnte, abgesehen davon fing langsam der Zeitdruck an, in spätestens einer halben Stunde sollte er zu Hause sein, sonst würde er zu spät zu dem Interview kommen.

„Mein Enkel ist ein großer Fan von Ihnen, dürfte ich um ein Autogramm bitten?“ Die Dame versuchte sich an einem Dackelblick, welcher die Faltenanzahl in ihrem Gesicht drastisch erhöhte. Sie wurde ihm zunehmend unsympathischer, trotzdem nickte er. Die Dame zückte Blitzschnell eine ältere Kamera, quiekte ein entzücktes „Bitte lächeln!“ und schoss ein Foto. Während sie den Fotoapperat ungeduldig hin- und herschüttelte, machte sich der Verdacht in Oliver breit, dass er auf diesem Foto ganz und gar nicht freundlich aussehen würde. Dieser Verdacht bestätigte sich, als die Frau ihm das Foto zu schob. Mit der Feder, die ihm die Frau in die Hand gedrückt hatte, setzte er seine schwungvolle Unterschrift auf das Bild, auf dem sein Abbild gerade bei dem Versuch scheiterte ein Lächeln auf das grimmige Gesicht zu bringen.

Die alte Dame redete ununterbrochen und erzählte ihm überaus interessante Dinge, wie zum Beispiel, dass ihr Enkel seinen ersten Besen schon im zarten Alter von 5 Jahren bekommen hatte, oder dass Henry , so hieß ihr Enkelsohn, Olivers Karriere schon seitdem er auf der Ersatzbank gesessen hatte mitverfolgt hatte. Hinzukam, dass ihr Enkel wirklich Alles über ihn wusste, erst neulich hatte er berichtet, dass Oliver Wood, mit der Nummer 2, genau 1.82 Meter groß war. Während in Olivers Hinterkopf der Gedanke, dass er eigentlich 1.84 Meter groß war, umherschwirrte, rollte er genervt mit den Augen und versuchte der alten Frau durch Gesten mit seiner Hand klarzumachen, dass er jetzt bezahlen wollte.

Seine Augen huschten zur Uhr, schon viertel nach 3, eigentlich sollte er langsam damit beginnen, sich für das Interview frisch zu machen. Mit dem optimistischen Gedanken, dass die Kassiererin sicher gleich wieder ihrem Beruf nachgehen würde, zählte er das Geld für das Buch ab.

Als die Oma seines angeblich größten Fans jedoch beinahe schrie, wie aufregend es doch war, ihn hier, im Bücherladen Flourish&Blotts, getroffen zu haben und sich auch die anderen Kunden zu ihm umdrehten, verlor er die Geduld. Er lächelte den Hexen und Zauberern charmant zu, während er in seinen Taschen kramte. Als er schließlich eine kleine, schwarze, glänzende Metalldose in der Hand hielt, schnappte er sich sein Buch, warf das Geld auf den Tresen und aktivierte das Instant-Finsternispulver. Mit dem Wissen, dass er 10 Knuts zu viel bezahlt hatte, machte er sich auf dem Weg nach Hause. Diese 10 Knuts machten ihm nichts aus, er verdiente gut, außerdem hatte er bei dem Kauf von dem Pulver, welches ihm gerade aus dieser Situation verholfen hatte, 10 Knuts gespart.

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ditsch
2009-11-06T18:34:48+00:00 06.11.2009 19:34
Ich fand die Geschichte auch schön und lustig xD Dieser Henry muss ja echt ein Freak sein =D

Am Anfang war ich ein bisschen verwirrt, weil nicht klar wurde, wo Fred, George und Oliver sich gerade befinden, was ja letztendlich auch gar nicht erwähnt wurde, auch wenn irgendwann klar wurde, dass es der Laden sein musste.
Die Unterhaltung von Katie und Wood fand ich stilistisch ein bisschen komisch. Aber sie hat wohl irgendwie versucht, seinen hochgestochenen Stil nachzuahmen, oder? Also okay^^

Ansonsten hab ich nichts zu meckern. Gute Idee und größtenteils gut umgesetzt ;)

Ditsch
Von:  Acrobalena-
2009-11-04T17:51:41+00:00 04.11.2009 18:51
Eine schöne Geschichte:)
die wenige zeit, die Oma vom allergrößtem Fan, das Interview. So stellt man sich einen ganz normalen tag im leben von oliver wood vor. das wiedersehen mit katie,fred und alicia war auch schön. katies spruch war gut :)
weiter so
liebe grüße
lena


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