Alles kommt anders, als man denkt. von Yukido (oder „Etwas das selbst Alice nicht hat kommen sehen.“) ================================================================================ Kapitel 1: 1* ------------- Verwirrt beobachtete er von einem der umliegenden Dächer die gegenüberliegende Straßenfront. Schon seit einiger Zeit saß er hier im Schatten der Wolken und beobachtete, wie immer wieder Leute verschwanden, während sie auf die Wand zugingen. Immer kurz bevor sie mit ihr zusammenstießen waren sie weg. Spurlos verschwunden! Nur dank ihrer Gedanken wusste er, dass sie sich nicht in Luft aufgelöst hatten, sondern in einem Raum hinter der Wand befanden der zwischen den beiden anderen Läden eigentlich nicht existieren konnte! Es schien ein Pup oder so zu sein. Außerdem musste er doch sehen können, wie sie dorthin gelangten! Verlor er vielleicht langsam seinen Verstand? Machte ihn seine Trennung von Bella verrückt? Konnten Vampire überhaupt verrückt werden? Ehrlich gesagt bezweifelte er es. Das Problem war, dass anscheinend niemand außer ihm die verschwindenden Menschen bemerkte. So weit er wusste hatten Vampire auch keine Halluzinationen, aber man konnte ja nie wissen. Erneut verschwand jemand kurt vor der Wand, genauer genommen war es eigentlich eine Ecke der er gegenüber saß, und erneut vielen ihm die seltsamen Worte auf. Muggle! Was war das? Versonnen hing er den Gedanken in der Schenke, oder was auch immer, nach. Auch Worte wie Zauberer, Zaubererbank oder andere, die mit Magie in Zusammenhang standen fielen, aber Magie gab es nicht! So versuchte er sich zumindest einzureden aber langsam bekam er echte Zweifel, schließlich gab es ja auch ihn! Ihn, seine Familie, Wehrwölfe und die Wolfsmenschen zu denen Jacob zählte. Jacob! Eifersucht kochte in ihm hoch, doch er wusste, dass er selber Schuld hatte. Er hatte sie verletzt; hatte sie allein gelassen und war dann nicht einmal fähig gewesen, sich lange von ihr fern zu halten. Es war gut, dass sie jetzt Jacob liebte, der sie genauso beschützen konnte, wie er, aber eine viel geringere Gefahr für sie darstellte, denn er war kein Vampir. Es war gut, dass sie langsam vergaß. Erneut trat jemand auf die Wand zu und verschwand. Hin und wieder tauchten auch plötzlich welche auf, so, wie gerade diese schmächtige Gestallt. Sie trug einen schwarzen Mantel mit tiefhängender Kapuze und schien nach dem Körperbau ein ungefähr 16-jähriger Junge zu sein. Vielleicht würde er ja auch irgendwann vergessen. Er folgte dem Jungen mit den Augen. Ein Seufzen. Der Junge kam langsam zum stehen. Er stand genau vor dem Haus auf dem er saß und schien zu überlegen. Wieder seufzte er. Natürlich würde er nicht vergessen, denn Vamp-...! Moment. Schien zu überlegen?! Aufgebracht sah er zu dem noch immer stehenden Jungen hinunter. Was ja auch kein Wunder war, schließlich dachten Vampire schneller, als Menschen. Und tatsächlich! Er konnte die Gedanken dieses Jungen nicht lesen! Wieso war ihm, dass nicht früher aufgefallen! War er wirklich so in Selbstmitleid versunken, dass er seine Umgebung nicht mehr richtig wahr nahm. Schien so. Es waren jetzt 2 Sekunden vergangen seit der Junge zum stehen gekommen war und nun, unter seinem neugierigem Blick hob er den Kopf langsam an. Hatte er etwa... . Moosgrüne Augen sahen genau in seine und weiteten sich leicht. Sie gehörten zu dem schönsten Gesicht, dass er je gesehen hatte und er lebte schon lange. Hätte er nicht diese unglaublichen Augen gesehen, hätte er auf einen Vampir getippt. Die marmorweiße Haut wurde von rabenschwarzen strubbeligen Haaren eingerahmt. Keine Unebenheit fanden seine scharfen Augen, nur auf der Stirn befand sich eine blasse blitzförmige Narbe. Die geschwungenen rosigen Lippen bildeten einen leichten Kontrast zu dem weiß und hoben seine Schönheit noch mehr hervor und obwohl er die Statur eines Jungen hatte und er kein einziges Barthaar entdecken konnte, war er eindeutig schon mindestens 19, wenn nicht sogar 20 Jahre alt. Erneut war nur ein Moment vergangen, während er dies alles erfasste, und so sogen sie beide gleichzeitig scharf die Luft ein. Er bereute es sofort. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er zu dem Mann hinunter, während er sich schnell die Nase zuhielt. Er hatte einen Duft eingeatmet, einen unglaublichen Duft. Nie hätte er es für möglich gehalten, aber im Vergleich zu diesem grünäugigen jungen Mann roch selbst Bella nach nichts. Der Geruch von Sommerregen und einer leichten Brise Flieder vermischt mit etwas völlig undefinierbarem. Eigentlich hatte er längst in einen Blutrausch verfallen müssen, doch noch immer konnte er klar denken. Zögerlich nahm er seine Hand etwas hinunter und sog unter den interessierten und wachsamen Augen leicht die Luft ein. Wieder dieser schwindelerregende Geruch, doch erneut blieb der Blutrausch aus, so dass seine Aufmerksamkeit wieder vollends dem Schwarzhaarigen galt, der immer noch zu ihm aufschaute. Als sein Kopf wieder klarer wurde bemerkte er, dass keiner der umherlaufenden Menschen auf diesen achteten. Nicht einmal, diejenigen welche in der Wand verschwanden. Es schien, als könnte nur er ihn sehen. Fasziniert betrachtete er wieder den Jungen, der genauso interessiert zurück sah. Anscheinend war ihm bewusst, dass niemand ihn sah und wunderte sich warum er es tat. Gerade wollte er den Mund aufmachen, um etwas zu fragen, da fiel sein Blick auf einen dicken braunhaarigen Mann hinter dem Grünäugigen, welcher geradewegs auf diesen zulief. Blitzschnell sprang er vom Dach und landete hinter dem zusammenzuckenden Schwarzhaarigen, gerade, als der Mann in ein Schaufenster blickte. Keinen Augenblick später lief der Dicke in ihn hinein. „Pass doch auf du-!“ Was er war konnte er nur noch den Gedanken entnehmen, denn genau in dem Moment sah der Braunhaarige in sein Gesicht und stockte. „Tut mir leid, Mister. Ich hab sie nicht gesehen.“, sprach er mit samtweicher Stimme. Die ekelerregenden Gedanken des Mannes ließen ihn jedoch innerlich das Gesicht verziehen. „Kein Problem, mein Junge! Du kannst das Ganze mit einem guten Essen begleichen.“, sprach der Perverse mit schleimiger Stimme. „Das würde ich gerne, doch leider habe ich keine Zeit. Mein Zug fährt bald.“, sagte er aufrichtig bedauernd, während er innerlich beinahe würgte. Natürlich hatte er nichts gegen dicke Leute, aber die Art dieses Mannes widerte ihn zu tiefst an. Der Mann verabschiedete sich enttäuscht und weiterhin schleimend, dann zog raschen Schrittes weiter. Seufzend drehte er sich zu dem anscheinend unsichtbaren jungen Mann um, der das Schauspiel mit ebenso großem Ekel, wie Edward, verfolgt hatte. Erneut sahen sie sich in die Augen und unverhohlene Neugier stand in den Grünen. Mit einem leichten Wink bedeutete der Andere, dass er ihm folgen sollte und verschwand rasch in einer Seitenstraße. -Harrys Pov- Warum tat es das? Er kannte den Typen nicht einmal! Außerdem war er scheinbar nicht menschlich Dennoch faszinierte dieser ihn auf nie gekannte Weise! Der erste Blick hatte ihn beinahe umgehauen, so schön war er. Das Verhalten des Bronzehaarigen zog ihn ebenfalls in seinen Bann und zurzeit pochte sein Herz in unglaublicher Geschwindigkeit! Wäre er ein Mensch, wäre er sicherlich daran gestorben, doch er war genauso wenig menschlich, wie sein Begleiter. Eigentlich war es ein viel zu großes Risiko den Anderen mit zu sich zu nehmen, aber er konnte nicht anders, außerdem hatte dieser ihn vor einem fatalen Zusammenstoß bewahrt. In einer dunklen kleinen Gasse blieb er stehen und drehte sich um. Bevor der Größere etwas sagen konnte ergriff er das Wort: „Ich bring dich jetzt zu mir nach Hause. Dort können wir reden!“ Den irritierten Blick missachtend griff er nach dem Arm des scheinbar Jugendlichen, bei magischen Wesen konnte der Schein trügen, als das klingeln eines Handys ihn innehalten ließ. Rasch zog der Bronzehaarige es hervor und hielt es sich ans Ohr. „Was gibt’s Alice?“, sprach dieser unglaublich schnell, doch dank seiner guten Ohren konnte er jedes Wort verstehen, das die Beiden wechselten. „Freut mich dich endlich wieder fröhlicher zu hören.“, sagte eine melodische Stimme begeistert. „Wie kommst du darauf, dass ich fröhlich bin?“, kam die ausdruckslose Antwort, während die goldbraunen Iriden ihn fixierten. „Edward! Du weißt es genau! Vampire vergessen nicht!“, trällerte Alice. „Ja... . Das hab ich schon zu spüren bekommen!“, erwiderte Edward bitter. Er war also ein Vampir. Interessant! „Sorry!“, sagte das Mädchen bestürzt, fuhr dann aber mahnend fort. „Niemand hätte vorhersagen können, was passieren würde! Nicht mal ich! Also mach dir keine Vorwürfe! Du solltest aufhören an sie zu denken, denn der Kleine wird dich glücklich machen! Na ja, eigentlich wollte ich dich nur bitten ihn uns vorzustellen, wenn’s so weit ist. Also?“ „Du weißt genau was beim letzten Mal passiert ist, Alice!“, knurrte Edward. „Keine Sorge. Jasper wird keinerlei Probleme haben, genauso wie du.“, lachte sie frohlockend. Erstaunt sah Edward ihn an. „Also abgemacht! Du solltest langsam mal Schluss machen. Er wird schon ungeduldig! Ach ja, du brauchst ihm nicht sagen was du bist, er weiß es schon, auch dass ich eine Wahrsagerin bin, weiß er bereits!“, plapperte sie begeistert. Offensichtlich freute sie sich aufrichtig für Edward, warum auch immer. Wahrsager halt! Und sie freute sich darauf ihn kennen zu lernen und er vertraute auf ihre Vorhersage. Sie schien gut zu sein in ihrem Fach! Zudem wollte er sie, wenn er ehrlich war, auch kennen lernen. Ihre fröhliche gelöste Art besserte sogleich seine eigene. Nachdem Edward ihn mit einem weiteren überraschten Blick bedacht hatte, steckte er das Telefon wieder ein. „Wie-?“, setzte der Ältere an, doch er unterbrach ihn. „Ich bin ebenso wenig, was ich zu sein scheine, wie du!“, lächelte er und griff erneut nach dem Arm des Anderen. „Kanns los gehen Edward?“ Nach einem Nicken packte er fester zu und disaperierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)