Happy Halloween von Akumako-chan (Seto & Joey) ================================================================================ Kapitel 1: Die Kürbiswahl ------------------------- *angeschlichen komm* Booooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo! *muahahahaha* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “Diese Dinger kommen mir nicht ins Haus!” “Oh doch!” Breit grinsend drehte sich Joey zu dem Jüngsten in ihrer Runde herum. “Und Moki, hast du dir auch schon einen ausgesucht?” “Jaaaa! Den da, den da!” Aufgeregt hüpfte der Schwarzhaarige um ein recht ansehnliches Exemplar der Gattung Kürbis herum. “Und dem machen wir ein ganz doll gruseliges Gesicht, ja?” Hoffnungsvoll schaute Mokuba den Blonden an. “Natürlich. So, jetzt müssen wir nur noch einen Schönen für Seto aussuchen.” Schon durchsuchten Joey und Mokuba den riesigen Berg nach der passenden orangefarbenen Frucht für ihren mürrischen Begleiter. “Ihr denkt doch nicht ernsthaft, dass ich bei euren Kindereien mitmache, oder?” Leicht verschränkte der Braunhaarige seine Arme und konnte sich gerade noch ein Lächeln verkneifen. Der Anblick von Joey und Mokuba war einfach zu drollig. Okay, das Wort drollig sollte eigentlich gar nicht in dem Wortschatz eines millionenschweren Firmeninhabers vorkommen, aber kein anderes Wort konnte die Beiden im Moment besser beschreiben. Mit Feuereifer waren sie bei der Arbeit und Seto fragte sich, nicht zum ersten Mal an diesem Tag, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war Mokuba eine Halloweenparty erlaubt zu haben. Wobei natürlich mal wieder Joey der Drahtzieher bei der ganzen Sache war. Denn so wie es im Moment aussah, hatte dieser nicht weniger Spaß bei den Vorbereitungen als Setos kleiner Bruder. “Ha. Der ist es!” Triumphierend hielt eben jener Blondschopf einen großen Kürbis in die Luft. “Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich etwas mit solch einer unförmigen Frucht zu tun haben will.” Mit hochgezogener Augenbraue deutete der Braunhaarige auf eine große Delle. “Hö?” Joey schaute etwas verwirrt und musterte den Kürbis etwas genauer. “Oh, die hab ich gar nicht gesehen.” Schon legte er die Frucht zurück und durchwühlte den großen Haufen erneut. “Seto, wie findest du dem hier?” Nun war es Mokuba der seinen großen Bruder einen Kürbis unter die Nase hielt. “Ist das dein Ernst Mokuba? Der ist viel zu mickrig.” Etwas enttäuscht legte dieser den Kürbis beiseite und suchte weiter. Seto lehnte sich derweilen an seinen Wagen und beobachtete die Durchforstung des Kürbisberges mit einem leichten Grinsen. Wenn die Beiden schon darauf bestanden, dass er unbedingt einen eigenen Kürbis brauchte, dann sollten sie sich schon etwas Mühe geben. Bei dem 21sten Kürbis zeigte er Erbarmen und stimmte ihm mit einem leichten Nicken zu. “Na endlich.” Stöhnend wischte Joey sich den Schweiß von der Stirn und auch Mokuba sah etwas geschafft aus. Schnell verfrachteten sie die drei Kürbisse in den Kofferraum und machten sich auf den Heimweg. “Ich freu mich so.” Hibbelig rutsche Mokuba auf der Rückbank herum. “Das wird morgen bestimmt die beste Party weit und breit!” “Yupp. Haben wir jetzt alles oder fehlt noch was?” Joey ging mit Mokuba noch mal ihre Liste durch. Getränke und Snacks, Dekoration, Musik … Seto folgte dem Gespräch stillschweigend und sorgte dafür, dass sie heil zu Hause ankamen. “Och komm schon Seto, das macht Spaß!” Breit grinsen versenkte Joey seine Hand im Kürbis und zog kurz darauf, mit einem schmatzenden Geräusch, dessen Innereien durch die Öffnung. Er hielt sie dem Braunhaarigen kurz vors Gesicht und ließ sie anschließend in die große Schüssel fallen. “Ja, komm Seto mach mit!” Auch Mokuba fischte immer wieder neues schleimiges Geschnadder aus seinem Kürbis und beförderte es ebenfalls in die Schüssel. “Das ist ja eklig. Ich werde da bestimmt nicht rein fassen und diesen Glibber raus holen. Das könnt ihr schön alleine machen, war ja immer hin auch eure Idee.” Er drehte sich zur Kaffeemaschine zu und füllte seine Tasse auf. “Spielverderber.” Der Blonde streckte ihm die Zunge raus, grinste dann aber unheilvoll und griff erneut in seinen Kürbis. “Moki, guck mal.” Jener blickte nichts ahnend auf und hatte auch schon eine Ladung orangefarbenen Schnadder im Gesicht. “Bääääh!” Angewidert wischte der Schwarzhaarige sich übers Gesicht. “Na warte!” Nun war er es der grinsend in seinem Kürbis griff. Seto hatte das Ganze mit skeptischem Blick verfolgt und machte sich nun daran, die Küche auf schnellstem Weg zu verlassen. Kaum war die Tür hinter ihm zu gefallen, hörte er etwas Schleimiges dagegen klatschen und durchs ganze Haus hallte das ausgelassenen Lachen der beiden Kürbisschnitzer. Zwei Stunden später hatten Joey und Mokuba ihre Kürbisfratzen fertig und die Küche war auch wieder sauber. Nichts erinnerte mehr an das orange Chaos. Einzig ein großer, ausgehöhlter Kürbis stand auf dem Küchentisch und wartete darauf ein Gesicht zu bekommen. Skeptisch beäugte Seto ihn und rieb sich nachdenklich das Kinn. Ein Messer lag neben dem Kürbis bereit, ebenso wie eine kleine Schüssel für die Schnitzabfälle. Langsam streckte er seine Hand nach dem Messer aus und schaute sich noch mal vorsichtig um. Mokuba schlief tief und fest in seinem Zimmer und Joey lag leise schnarchend auf der Couch im Wohnzimmer. Also würde keiner plötzlich hereinkommen, oder noch schlimmer, heimlich ein Foto von ihm machen, um es dann später an die Presse zu verhökern. Mit einem leichten Grinsen setzte Seto sich an den Tisch und schnappte sich den Kürbis, klemmte ihn sich zwischen die Beine und machte sich an die Arbeit. Eine halbe Stunde später stand sein Kürbis ebenfalls auf der Treppe vor dem Eingang und grinste fies in die dunkle Nacht. Neben ihm stand Mokubas Gruselfratze und Joeys Grinsekürbis. Alle Drei hatten eine Kerze in ihrem Inneren und leuchteten schaurig schön in die Weltgeschichte. “Boooooaaaah! Seto, der ist ja cool!” Mokuba stürmte in die Küche und kam schlitternd neben dem Stuhl seines Bruders zum stehen. “Wann hast du den denn gemacht?” Seto hatte lediglich kurz von seiner Zeitung aufgesehen und nahm einen Schluck aus seiner Kaffeetasse, stellte sie wieder ab und wendete sich dann seinem kleinen Bruder zu. “Was soll ich wann gemacht haben?” “Na, den Kürbis. Der sieht total toll aus!” Nun wurde auch der, bis dato noch völlig verschlafen am Tisch kauernde, Blonde hellhörig. “Du hast ihn doch noch geschnitzt?” “Macht euch nicht lächerlich. Als ob ich so was machen würde.” Elegant erhob Seto sich, schritt aus dem Raum und ließ zwei ziemlich verwirrt Blickende zurück. “Aber wenn er es nicht war, wer dann?” Fragend schaute Mokuba zu Joey. Der antwortete ihn lediglich mit einem Schulterzucken und machte sich über sein Nutellabrötchen her. Immer noch etwas verwirrt machte sich nun auch der Schwarzhaarigere daran, das reichhaltige Frühstück zu vertilgen. Derweilen saß ein breit grinsender Seto am Schreibtisch seines Büros und checkte seine E-Mails. Schnell war eine Antwort getippt und versendet. Sein breites Grinsen hatte jetzt leicht diabolische Züge. Die Beiden würden sich noch wundern. Oh ja, das würden sie sich. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Dieses war der erste Streich, doch der Zweite folgt so gleich! Kapitel 2: It´s Partytime ------------------------- Mit der Dämmerung kamen die ersten Gäste. Alle hatten sich in und mehr oder weniger gruselige Kostüme gehüllt. Wobei Joey zu geben musste, dass Tea das bei weitem gruseligste Kostüm an hatte. Für die anderen Gäste war es vielleicht das Harmloseste, aber dem Blonden stellten sich bei dem Anblick alle Nackenhaare auf. Tea hatte ein Kleid an. Soweit so gut. Nur bestand dieses aus quietsch rosafarbenem Tüll, hatte massig Schleifen und hier und da ein paar Glitzersteine. Dazu kam ihre voluminöse Perücke mit einer merkwürdigen Haube und in der Hand hatte sie einen Stab, der am oberen Ende gebogen war. Alles im allem sollte das Kostüm eine Schäferin darstellen. Doch um eben diese machte der Blonde einen großen Bogen. Sei es wegen seiner sehr ausgeprägten Rosa-Phobie oder wegen dem Alptraum mit der Zahnfee, der ihn in jungen Jahren immer wieder gequält hatte. Er selbst war als Blutsauger unterwegs und machte sich einen Spaß daraus immer mal wieder jemanden anzuspringen, ganz so als wollte er demjenigen in den Hals beißen. Mokuba hatte sich für einen Werwolf entschieden. Sein eh schon ziemlich wüstes Haar stand ihm wild vom Kopf ab und er hatte sich künstliche Zähne angeklebt, von seinem beeindruckenden Make-up ganz zu schweigen. Knurrend schlich er durch die stetig wachsenden Reihen seiner Gäste und erschreckte diese. Seto hatte sich, sehr zu seinem Leidwesen, dem Spektakel nicht entziehen können. Er saß auf seinem Thron und folgte dem Geschehen mit gleichgültiger Mine. Ja, er saß auf einem Thron. Und wem hatte er das mal wieder zu verdanken? Genau. Einem ziemlich dickköpfigen Blondschopf und Mokubas fiesem Hundeblick. Beide hatten nicht von ihm abgelassen, bis er sich dem Schicksal ergeben hatte. Und nun saß er eben auf diesem Thron, im großen Festsaal der Villa, und wirkte wie ein Relikt aus alten Zeiten. Joey hatte darauf bestanden, dass er dieses Kostüm anzog und wenn der Braunhaarige ehrlich war, stand es ihm gar nicht mal so schlecht. Er sah aus wie ein junger Adliger aus dem 18.Jahrhundert, und wie es sich für so einen gehörte, hatte er auch einen Diener. Dieser reichte ihn gerade ein Glas Rotwein und zog sich dann wieder still auf seinen Platz zurück. Zufrieden nippte der Braunhaarige an seinem Glas. Wenn er das Ganze schon mitmachen musste, dann wenigstens mit Stil. Die Party war in vollem Gange. Das große Kürbiswettschnitzen war vorbei und alle Fratzen waren im parkähnlichen Garten hinterm Haus aufgestellt worden, um später bewundert zu werden. Zumindest konnte Seto hier eine größere Sauerei vermeiden in dem er schon ausgehöhlte Kürbisse besorgt hatte. Denn auf eine weitere Schnadderschacht wie in der Küche, konnte er liebend gerne verzichten. Mokuba kletterte zu seinem großen Bruder auf dessen Podest und bat die feiernde Menge um Ruhe. “So, da ihr jetzt alle satt seid …” “… könnt ihr gehen.” Vollendete Seto den Satz seines Bruders. “Seto!” Grimmig schaute Mokuba ihn an, bekam nur ein fieses Grinsen und ein Schulterzucken als Antwort. “Was ich eigentlich sagen wollte, wir, also Joey und ich, haben uns gedacht, dass wir es uns jetzt gemütlich machen und einen Film anschauen.” “Genau!” Der Blonde gesellte sich zu ihm. “Nach langen hin und her haben wir uns für `Sleepy Hollow´ entschieden. Wer ist dafür?” Die Masse stimmte lauthals zu und schon folgten alle dem Blonden in Richtung des improvisierten Heimkinos. Im Speisesaal hatte man den großen Tisch und die Stühle entfernt und dafür Unmengen von Kissen auf dem Boden verteilt. “Seto? Kommst du auch mit rüber?” Etwas kleinlaut stand Mokuba neben seinem Bruder. Der Braunhaarige erhob sich und wuschelte dem kleinen Werwolf durch die strubblige Mähne. “Warum suchst du auch so einen Film aus, wenn du genau weißt, dass du Angst davor hast.” “Ich hab doch gar keine Angst!” Gab Mokuba trotzig zurück. “Okay, vielleicht ein bisschen, aber wenn du dabei bis hab ich keine Angst.” Schon schaute er Seto aus großen Augen an. Dieser seufzte ergeben. “Ist ja gut, ich komm mit.” “Jippiiiiiie!” Freudig sprang der kleine Werwolf los und zerrte seinen großen Bruder hinter sich her. Sie befanden sich etwas abseits vom `gemeinen Volk´. Auf einem großen Berg Kissen sitzend, lehnte Seto an der Wand und hatte einen Blutsauger auf dem Schoß liegen und einen Werwolf zur Linken. Dieser fiepste immer wieder leise auf und klammerte sich jedes Mal, wenn der kopflose Reiter auf der Leinwand erschien, etwas fester an dessen Arm. Der Braunhaarige grinste. “Hab ich dich nicht gewarnt? Und dabei ist der Film nun wirklich nicht besonders gruselig.” Neckte Seto seinen kleinen Bruder, bekam kurz darauf einen süßen Schmollmund zu sehen. “Du weißt doch gar nicht was gruselig ist!” “Genau. Du kannst das doch gar nicht richtig beurteilen, dafür bist du viel zu rational.” Gab nun auch der Vampir seinen Senf dazu. “Ach, ist das so? Ihr beide meint also, ich hab keine Ahnung von gruseligen Dingen?” Einstimmiges Kopfnicken folgte. “Ich bin also nicht in der Lage, sagen wir mal, euch beiden einen Halloweenstreich zu spielen?” “Nie im Leben!” Kam es gleich vom Blonden auch Mokuba stimmte ihm zu. “Und was ist, wenn ich es doch schaffe. Wenn ich es schaffe, dass ihr vor Angst schreien durch die Gegend lauft?” “Pah, das schaffst du nie!” Joey sah ihn herausfordernd an, immer hin war er der amtierende Halloweenschreck von Domino und so einfach würde er sich seinen Titel nicht wegnehmen lassen. “Und wenn doch?” Wollte nun Seto von ihm wissen. “Dann … dann geb ich meine Krone ab und du bist ab sofort der Kürbiskönig von Domino!” Breit grinsend sah er zu seinem Freund hoch. Dass würde dieser nie schaffen. Joey war schon von Natur aus kein schreckhafter Mensch, und mit dieser Vorwarnung schon gar nicht. “Abgemacht.” Leicht beugte Seto sich herunter und gab ihn einen Kuss auf die bleich geschminkte Nase. Joey wurde langsam unruhig. Die Party und auch Halloween war in einer knappen Stunde zu Ende und Seto hatte noch immer keinen Versuch gestartet in zu erschrecken. Stattdessen stand dieser bei seinem Bruder und unterhielt sich mit ihm. Misstrauisch schlich Joey sich näher an die Beiden ran und lauschte. Wurde jedoch bitterlich enttäuscht. Kein Komplott, keine Verschwörung. “Mokuba es tut mir wirklich leid, aber es geht nicht anders.” Sanft wuschelte Seto den niedergeschlagenen Werwolf durchs Haar. “Ich beeil mich auch, okay?” “Hmm … okay.” Leicht schmuste sich Mokuba an seinen Bruder. “Es war schön, dass du bei der Party dabei warst!” Liebevoll lächelte der Braunhaarigen ihn an. “Ja, es war auch für mich schön. An diese Party werde ich noch lange denken.” Er wuschelte etwas kräftiger durch Mokubas Mähne. “So und jetzt geh und beiß noch ein paar Leute!” Breit grinsend salutierte der Kleine vor ihm. “Zu Befehl!” Und schon wuselte er weg. “Du musst weg? Jetzt?”Joey war von dieser Neuigkeit nicht gerade begeistert. Mit einem Seufzer schaute Seto zu ihm. “Leider. In der Firma gab es Alarm und das Sicherheitsteam bekommt die Sache alleine nicht in den Griff.” “Schade.” Auch der Blonde ließ den Kopf hängen. “Hey, ich beeil mich, ja?” Leicht zog er den Blonden an sich. “Und wenn ich wieder da bin, dann bin ich derjenige, der beißen wird.” Flüsterte Seto dem Vampire verheißungsvoll ins Ohr und knabberte leicht an dessen Ohrläppchen. “Hmm … mach das.” Gab Joey mit ziemlich weichen Knien zurück. Bekam noch einen leichten Kuss auf die Lippen gehaucht und schon löste sich der Braunhaarige von ihm und verließ den Saal. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Dieses war der zweite Streich und der Dritte folgt so gleich! Kapitel 3: Das große Finale --------------------------- Joey und Mokuba hatten sich schnell von ihrem Verlust erholt und stürmten nun mit dem Rest ihrer Partymeute ins Freie, um dort das große Finale zu feiern. Bei dem ihnen sich bietenden Anblick bekam Mokuba eine Gänsehaut. Seto hatte ihnen ja versprochen, dass er den Garten entsprechend herrichten würde, aber das hatte er nicht erwartet. Überall auf den Rasenflächen waren halb zerfallene Grabsteine aufgestellt worden. Die Wege dazwischen wurden lediglich von einzelnen Fackeln geleuchtet. Ihre Kürbisse waren im ganzen Garten verteilt und gaben der ganzen Szenerie den letzten Schliff. Und der volle Mond hoch über ihnen war das i-Tüpfelchen. Besser konnte es wirklich keiner planen. Die Meute verteilte sich und besah sich die einzelnen Kürbisfratzen. Manche machten sich auch einen Heidenspaß daraus sich hinter den Grabsteinen zu verstecken, um dann im richtigen Moment vorzuspringen und ahnungslose Passanten zu Tode zu erschrecken. Auch Joey und Mokuba befanden sich unter diesen `Schreckgespenstern´. Immerhin hatte der Blonde ja einen Ruf zu verteidigen und diesem machte er alle Ehre. Jagte er doch gerade eine kleine Gruppe schreiender Mädchen vor sich her. “Sag mal, brennt es hier?” Fragte einer der Gäste laut. Ließ alle in ihrem tun innehalten. “Was?” Neugierig gesellte sich Joe zu ihm und schaute in die gedeutete Richtung. “Das ist kein Rauch. Sieht eher wie Nebel aus.” “Nebel?” Unauffällig schlich sich Mokuba etwas dichter an den Blonden heran. “Seit wann gibt’s hier denn Nebel?” Allmählich hatte der Kleine doch etwas Bammel. “Ach Mokuba, das ist doch nur ein bisschen Nebel, kein Grund Angst zu haben.” Sprach Joey ihm Mut zu, auch wenn ihn selbst das Schauspiel etwas unruhig werden ließ. Der Nebel schlich sich am Boden kriechend immer näher an sie heran und ließ die Menge enger zusammenrücken. “Ähm, Mokuba, ist das so geplant?” Fragte Tea etwas ängstlich von der Seite. Der Schwarzhaarige schüttelte nur den Kopf und schaute noch immer wie gebannt in die Richtung, aus der der Nebel zu kommen schien. Ein lautes Wiehern ließ die Gruppe zusammenzucken. “Okay! Wer von euch war das?” Fragend schaute Joey in die Runde, doch scheinbar wollte sich keiner dazu bekennen. “Wa … was … ist … das?” Mit zittrigen Fingern zeigte Mokuba in den Nebel. “Was soll da schon …” Mitten im Satz stoppte der Blonde und schaute, ebenso gebannt wie alle anderen, auf die Stellen an der sich langsam eine große Silhouette aus dem Nebel löste. “Der kopflose Reiter.” Hauchte eines der Mädchen mit zittriger Stimme. “Quatsch! Das war doch nur ein Film.” Versuchte Joey klarzustellen, auch wenn ihm innerlich langsam angst und bange wurde. Noch immer standen alle wie erstarrt und schauten in die Richtung, in der sie einen großen Schatten im Nebel ausmachen konnten. Ein fest auf den Boden stampfendes Geräusch ließ sie zusammenzucken. Der Schatten löste sich nun gänzlich aus dem Nebel und bewegte sich auf sie zu. Immer wieder war dieses stampfende Geräusch zu hören und die Gruppe wich langsam zurück. Dann sahen sie ihn. Hoch oben auf einem mächtigen, schwarzen Ross saß er, der Kopflose. Das Pferd bäumte sich auf, machte zwei Schritte auf seinen Hinterbeinen nach vorne und zermalmte bei Wiederaufkommen einen der Kürbisse mit den Vorderhufen. Laut schnaubend entließ der Rappen den Atem. Das war´s. Die Meute lief schreiend weg, dicht gefolgt von dem Geräusch eines wild daher galoppierenden Pferdes. Joey schnappte sich Mokuba und bugsierte ihn hinter einen der Grabsteine. Der Reiter sah dies und wendete den Rappen. Dieser stieg erneut, der Reiter zog sein Schwert mit einem schleifenden Geräusch aus der Scheide und deutete mit der Spitze der Klinge auf den Blonden. Dieser schlotterte vor Angst und nahm die Beine in die Hand. So schnell er konnte hechtete er durch den Garten, hörte das immer lauter werdende Stampfen und Schnaufen des Pferdes hinter sich. Dann war es ganz nah. Etwas packte den Blonden an Rücken und er verlor den Boden unter den Füßen. Ein panischer Schrei, und er fand sich bäuchlings auf dem Sattel liegend wieder. Das Pferd bäumte sich noch ein letztes Mal auf und galoppierte mit ihm und dem kopflosen Reiter davon. “JOEY!” Mokuba hatte alles mit angesehen und sprang nun hinter dem Grabstein hervor, doch von dem Blonden und dem Reiter fehlte jede Spur. Auch die anderen Gäste kamen nun langsam wieder aus ihren Verstecken und versammelten sich bei dem Schwarzhaarigen. Der Blonde krallte sich so gut es ging irgendwo fest. Das Pferd fiel in Trab, dann in Schritt, hielt an und schnaufte laut. Joey war starr vor Angst. Konnte eine leichte Bewegung hinter sich ausmachen. Was würde jetzt mit ihm geschehen? Kopf ab? Wie im Film? Der Reiter beugte sich langsam herunter. Joey kniff die Augen zusammen. Würde er ihn jetzt den Kopf abbeißen? Immerhin hatte der Reiter im Film ja ganzschön spitze Zähne gehabt. Wie befürchtet spürte er kurz darauf Zähne an seinem Hals. Doch diese waren nicht spitz. Und sie versuchten auch nicht ihm das Fleisch von den Knochen zu reißen. Nein, sie bissen nur leicht in seinem Nacken und arbeiteten sich zu seinem Ohr herüber. “Booooooo!” Schnell flog der Kopf des Blonden herum und er starrte mit großen Augen in das fies grinsende Gesicht seines Freundes. Es dauerte noch einige Sekunden bis Joey die ganze Situation richtig erkannte. “Oh Gott.” Völlig geschafft ließ er sich auf den Sattel fallen, jedwede Anspannung viel in Sekunden von ihm ab. “Hmm, ich dachte ich wäre jetzt König, aber Gott hört sich auch ganz gut an.” Sanft wuschelte Seto ihm durch das leicht verschwitzte Haar. “Das war voll fies.” Murmelte Joey dem Leder des Sattels entgegen und hörte kurz darauf das Lachen des Braunhaarigen. “Du solltest dir eben vorher überlegen, wen du herausforderst. So und jetzt hoch mit dir.” Etwas umständlich half Seto dem Blonden dabei sich richtig auf das Pferd zu setzten. Wendete dieses und ritt, mit einem ziemlich fertigen Blondschopf zurück zu den anderen Gästen. Diese wollte gerade erneut in Panik geraten als Mokuba den Blonden erkannte und mit einem lauten `Joey´ auf das Pferd zu rannte. Erstaunt kam nun auch der Rest näher. Seto zügelte das Pferd und brachte er kurz vor seinem kleinen Bruder zum Stehen. Dieser schaute ihn völlig ungläubig an. “Seto?” Der Braunhaarige half Joey beim Absteigen. “Was … wie …?” Immer noch sichtlich verwirrt blickte Mokuba von dem Blonden, der nun im Gras saß, zu den Braunhaarigen hoch zu Ross. “Du? Du warst der Reiter?” Dieser grinste ihn an und nickte. Nun sah der Schwarzhaarige grummelig zu ihm hinauf. “Du hast mich angelogen!” Seto musste laut lachen und Mokuba stimme darin ein. Auch der Rest der Partygäste hatte den Schrecken hinter sich gebracht und stimmten in das Lachen mit ein. Nur Joey saß schmollen im Gras. Nach dem das allgemeine Gelächter verstummte, seufzte er, stand auf und schaute Seto hinauf. Dieser erwiderte seinen Blick. Mit einem leisen Grummeln verbeugte sich Joey vor dem Braunhaarigen. “Es lebe der König!” Seto schwang sich elegant vom Pferd und schritt auf den Blonden zu. Bei ihm angelangt, schnappte Seto sich Joey und warf ihn sich einfach über die Schulter. “Hey. Lass mich runter!” Beschwerte sich auch gleich dieser. Doch der Braunhaarige gab ihm nur einen leichten Klaps auf den Hintern und schritt weiter. “Erst im Schlafzimmer, Hündchen. Immerhin hab ich dir noch was versprochen.” Sanft glitt nun seine Hand über das Gesäß des Blonden. “Na, wenn das so ist, dann beeil dich gefälligst.” Kicherte Joey. Mokuba sah den Beiden grinsend nach. Die Turmuhr in der Ferne schlug zur Mitternacht. Halloween war vorbei, zumindest für die Lebenden der Rest der Nacht war den anderen Wesen vorbehalten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “Happy Halloween!!!!” *Süßkram an alle verteil* *sich selbst Tüte schnapp und auf Sammeltour geh* “Komi…fekt sonst gibt’s Saures!” *muahahahaha* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)