Blood Deal von -Amber- (Even if saving you sends me to heaven) ================================================================================ Kapitel 82: Touchdown - zensiert -------------------------------- Cole Sie saßen noch eine geraume Weile da. Cole ließ Revue passieren, was ihm im letzten Jahr, besonders im letzten etwa halben Jahr alles widerfahren war, was sich geändert hatte. Und es waren einige Dinge dabei, die ziemlich gut waren. Das Beste war sicherlich, dass er hier nicht alleine saß. Als sein Handy klingelte, wusste er wieder am Klingelton, wer da anrief. Er ging nicht ran. Das Haus stand noch immer als Ruine da. Cole blieb nur kurz am Grundstück. Er sollte sich endlich überlegen, was er damit anfangen wollte. "Möchtest du mit mir Schwimmen fahren?", fragte er schließlich Antonin. "Ich fahre immer an diesem Tag schwimmen. Dort am Strand ist auch das Foto, das ich dir gezeigt habe, aufgenommen worden. Dieser Tag ist für mich wie ein Ritual. Ich hoffe das stört dich nicht. Und wenn du nach Hause willst, musst du es nur sagen. Ich kann mir vorstellen, dass das alles ein wenig viel für dich ist." Fragend blickte er Antonin an und war froh, als dieser einwilligte. Und so fuhr Cole, der ohnehin vorsichtshalber mehr Strandsachen mitgenommen hatte, mit Antonin ans Meer. Er mochte zwar selbst nicht gerne schwimmen, hatte es, seit er das letzte Mal mit seinen Eltern hier gewesen war, nie wieder versucht zu lernen, aber dennoch war er gerne an diesem Strand. Das gleichmäßige Wellenschlagen ließ ihn immer wieder runterkommen. Er liebte das Meer für seine Ruhe und für seine Kraft gleichermaßen. Und an diesen Tagen immer besonders. Er zog sich seine Badehose an und legte sich hin, die Augen schließend. Es tat gut, nicht alleine zu sein, ohne den Zwang zu haben, ständig reden zu müssen. Das tat sehr gut. Antonin Als sie an Coles Haus ankamen, betrachtete er es nachdenklich, darüber sinnierend, dass er hier tatsächlich das erste Mal als der Schutzengel des anderen agiert hatte. Und so im Nachhinein hatte er sich unglaublich über jenes Geschenk gefreut. Die Figur stand inzwischen auf seinem Wohnzimmertisch, so dass er sie immer sehen konnte wenn er denn wollte. Er sah etwas aus den Gedanken gerissen auf, als Cole ihn fragte ob er mit zum Schwimmen fahren wollte, doch er bejahte es fast augenblicklich. Auch wenn er sich dort angekommen, dagegen entschied, tatsächlich ins Wasser zu gehen und sein T-Shirt anbehielt. Noch war er nicht wieder ganz gesund, da wollte er lieber kein Risiko eingehen. Doch während Cole sich sonnte hatte Antonin zum einen viel weitere Zeit zum Nachdenken und zum anderen einem kindischen Wunsch nachzugehen. Weshalb er etwas näher ans Wasser ging und damit begann eine Pyramide zu bauen. Er war noch nie ein Fan von Schlössern gewesen, während ihn die ägyptische Geschichte schon immer interessiert hatte. Und apropos Geschichte... es war schon ein wenig seltsam zu wissen, dass jenes Foto hier aufgenommen worden war. Vielleicht war der Strand deshalb eine Art Ruhezone für den anderen? Weil er hier schon einmal ein paar glückliche Stunden erlebt hatte? Er dachte an die Gesichter auf dem Bild zurück und fragte sich, was wohl aus Cole geworden wäre, wenn seine Familie nicht ermordet worden wäre. Ob sie sich auch begegnet wären? Ob sie sich dennoch angezogen hätten? Aber vermutlich würde Antonin nur mit jemand anderem Geschäfte machen und niemals auf Cole treffen. Mit dem Schicksal war es wirklich eine merkwürdige Sache… Und wenn er schonmal beim Schicksal war… Cole hatte ihm heute, ohne es zu wissen, das größte Geschenk gemacht: Jene Sicherheit, die er so dringend benötigt hatte. Denn nach dem heutigen Tag war er sich sicher, dass ihm seine Position an Coles Seite niemand streitig machen könnte. Dass niemand so schnell Coles Vertrauen gewinnen könnte, um ansatzweise Ähnliches mit ihm zu teilen. Der andere Mann hatte ihm ein Stück Herz und Seele präsentiert und Antonin würde darauf aufpassen. Er musste schmunzeln und hob den Blick von dem eher schief geratenen Objekt aus Sand, um aufs Meer hinaus zu sehen. Vielleicht war er ja immer noch ein Guard für Cole, wenn auch auf gänzlich andere Weise, als das ursprünglich einmal der Plan gewesen war. Cole Cole genoss die Wärme der Augustsonne. Es tat ihm verdammt gut. Und langsam sickerte auch bei ihm durch, was er eigentlich gerade getan hatte. Er hatte sich seelisch entblößt, war letztlich nackt vor Antonin gestanden. Und jener hat sich nicht zurückgezogen, sondern saß bei ihm im Sand und baute eine Sandburg. Oder sollte das eine Pyramide darstellen? Cole drehte sich auf die Seite und stützte seinen Kopf auf seine Hand, um Antonin zu beobachten. Was jener wohl jetzt über ihn dachte? Ob er Angst bekommen hatte? Er wirkte nicht so, er wirkte eher so als ob jener zufrieden wäre. Zufrieden vielleicht, weil er endlich wusste, wer Cole war. Vielleicht auch nur, weil er zufrieden war, weil nun nichts mehr zwischen ihnen stand. Es gab nichts Gravierendes was Antonin jetzt nicht über ihn wusste. Cole fühlte sich erleichtert. Es blieb das Gefühl der Panik aus, vor dem er Angst gehabt hatte. Panik, dass jener ihn zurückstoßen und dieses neue Wissen gegen ihn verwenden könnte. Nein, davon war nichts zu spüren. Vielmehr stellte sich eine unglaubliche Entspannung und Ruhe ein. Der Streit war vergessen. Letztlich war er auch nur aus eben jenem Wissensdefizit resultiert. Und spätestens jetzt müsste Antonin begriffen haben, dass er es wirklich ernst meinte, dass er ihm wirklich so verbunden war, dass er ihn wirklich an seinem Leben teilhaben ließ. Und zwar als einzigen Menschen. Ja, Antonin war der einzige Mensch, außer Ragnar, der alles von Cole wusste. Und selbst Ragnar hatte er nie alles anvertraut. Cole legte seinen Kopf wieder ab und schloss die Augen. Es tat so gut... Als sein Handy klingelte ging er diesmal ran. „Hm“, murmelte er und lauschte den Worten. „Danke.“ sagte er irgendwann knapp, bevor sich seine Augenbrauen zusammenzogen. „Ich werde heute nirgendwohin kommen. Und von daher interessiert es mich nicht. Wir haben eine Abmachung! Das ist mein freier Tag.“ Cole lauschte erneut den Worten. „Es tut mir leid, aber: Nein.“ Dann legte er auf. Kurz blickte er das Handy an. Nein, heute würde er nicht zur Verfügung stehen. Für nichts und niemanden. Und wenn die Welt untergehen würde. Und auch, wenn Costello vorhatte, heute Abend sich mit anderen Chefs zu treffen. Cole schaltete das Handy auf lautlos und stand auf, um hinüber zu Antonin zu gehen und sich neben ihn zu setzen. „Deine Burg schaut ein wenig aus wie eine Pyramide“, stellte er fest und grinste den anderen ein wenig an. „Hast du heute noch etwas vor?“, fragte er und fügte hinzu. „Ich habe gehört, dass heute die New York Jets gegen Miami Dolphins spielen. Und ich könnte Karten auftreiben...“ Cole hatte nicht vergessen, welchen 'Traum' Antonin hatte. Und vielleicht ließe sich dieser ja heute verwirklichen. Antonin Er sah von seiner eher missglückten Konstruktion auf, als das Handy klingelte, bevor er den Blick wieder von dem anderen Mann abwandte und überlegte wie er das kleine Weltwunder vor dem Einsturz bewahren sollte. Antonin bekam das Gespräch nur am Rande mit, aber war erleichtert, dass Cole sich diesen Tag gönnen würde. Ohne die übliche Gewalt und die Machtdemonstrationen, die dem anderen im täglichen Leben wohl häufiger begegneten. Die Seele einmal baumeln zu lassen - sofern möglich - war gerade an einem solchen Tag doppelt wichtig und wohl auch nötig. Ein wenig lächelnd sah er auf, als Cole zu ihm herüberkam und sich neben ihn setzte. "Das liegt daran, dass es eine Pyramide ist. Oder zumindest sein soll. Aber ich befürchte diese hier wird kein Weltwunder, das tausende von Jahre übersteht." Jetzt kam es ihm fast ein wenig zu kindisch vor, aber andererseits half ihm das sich davon abzulenken, dass ihn Coles Vergangenheit mehr mitnahm, als er es zulassen wollte. Antonin ließ seinen Blick über den Körper des anderen gleiten und sein Lächeln vertiefte sich. Auch wenn dem anderen ein paar Pfund mehr wirklich nicht schaden würden, so war der Mann doch eine Augenweide. Hehe… Sex für die Augen. Doch als er die Frage, vielmehr ja Vorschlag hörte, sog er seine Unterlippe ein wenig unentschlossen zwischen die Zähne. "Bist du sicher, dass du das willst? Heute?" Damit hatte er sich entschlossen, seine Gedanken dazu ehrlich auszusprechen. "Versteh mich nicht falsch, ich würde wahnsinnig gern mit dir da hingehen...", er stockte und schien zu überlegen, bevor er nach ein wenig Sand griff und Cole damit bewarf. Natürlich darauf achtend, nicht einmal ansatzweise in kopfnähe zu kommen, denn das könnte sehr unangenehm werden, das Zeug in die Augen zu bekommen. "Andererseits bist du ein großer Junge und kannst selbst entscheiden was du willst und was nicht. Vergiss was ich gesagt habe und besorg die Karten." Er grinste und legte den Kopf ein wenig zur Seite, seinen Blick ein weiteres Mal über Coles Körper gleiten lassend. "Ich mag den Drachen", murmelte er plötzlich, mit der Musterung des anderen an den Ausläufern jener Tätowierung hängen bleibend. "Je nachdem welcher Legende man folgt, symbolisiert er etwas anderes. Weisheit, langes Leben, Habgier, Rachsucht, Unsterblichkeit, Bösartigkeit, Kampfgeist, Schutz... Und es gibt eben jene Legenden über sie in fast jedem Teil der Welt. Tatsächlich handeln die wenigsten von den armen Kreaturen, die nicht besseres zu tun haben, als sich irgendwelche Jungfrauen opfern zu lassen." Er lehnte sich zurück, stützte sich mit den Ellenbogen im Sand ab und wandte den Blick von Cole ab, um auf das ruhige Meer hinaus zu sehen. "Ich habe mich immer fasziniert von ihnen gezeigt, daher finde ich es im Nachhinein unglaublich passend, dass du so eine Tätowierung hast." Er warf Cole einen Seitenblick zu und schmunzelte. "Sie repräsentiert dich gut, in meinen Augen." Er ließ seinen Blick wandern, bis zu der entblößten Brust. "Besser als manch anderes." Cole Der Blick, den Antonin über seinen Körper gleiten ließ, nahm Cole nur zu gerne wahr, bestätigte ihm das doch, dass er nach wie vor attraktiv für Antonin war. Nun, er hatte nie wirklich daran gezweifelt, aber nach den jüngsten Vorfällen war es dennoch angenehm. Auf die Frage, ob er sich sicher sei, an diesem Tag das mit Toni machen zu wollen, seufzte Cole ein wenig. Ja, vielleicht wäre heute angesagt, innen zu sitzen und Trübsal zu blasen, aber hätten seine Eltern, seine Geschwister das gewollt? Sicher nicht. Sicher wäre es für sie in Ordnung gewesen, wenn er stattdessen ins Stadion ging und unter Umständen an einem ungewöhnlichen Ort richtig guten Sex zu haben. "Hey", beschwerte er sich und begann den Sand wegzuwischen. "Du bist ganz schön frech dafür, dass ich dich auch einfach hier sitzen lassen könnte. Ich hoffe du verträgst das Echo, das kommen wird." Er blickte scheinbar entsetzt an sich herab, wo ihn der Sand getroffen hatte und grinste Antonin dann an. Doch als dieser weiter sprach, war er erleichtert, dass Antonin selbst feststellte, dass er Cole eine solche Entscheidung überlassen konnte. "Ich weiß, dass es von meinem Ritual abweicht, aber heute ist alles ein wenig anders." Ja, heute war alles anders. Ab heute war alles anders. Und wieder spürte er den Blick, der über seinen Körper glitt. Cole musste Schmunzeln. Doch bevor er einen stichelnden Kommentar loswerden konnte, begann Antonin zu reden. Und so hörte er ihm geduldig zu. "Weißt du, diese beiden Tätowierungen symbolisieren die zwei Seiten meines Lebens. Der Drache steht für mich, für Freiheit und Unabhängigkeit, Stärke und Unbezwingbarkeit." Cole hatte seine Hose ein wenig hinuntergezogen, damit das gesamte Bild zu sehen war, und betrachtete es. Es hatte damals ziemlich geschmerzt, es stechen zu lassen, aber es hatte sich gelohnt. "Nun und der Revolver ist das andere Leben, das er symbolisiert. Und irgendwann wird mich wohl eine Kugel genau dort treffen." Er lächelte bei dem Gedanken kurz, traurig. Dann blickte er Antonin an. "Aber es freut mich, dass du den Drachen als etwas siehst, was mich repräsentiert. Denn genau das war die Intention dahinter. Und Drachen fand ich auch schon immer sehr faszinierend." Cole drehte sich zur Seite, so dass er über Antonin im Kniestand war, während seine Hände ihn abstützten. So blickte er nun auf Antonin herab und beugte sich leicht, um ihn zu küssen. Als er den Kuss wieder löste, blickte er Antonin an. "Ich fürchte wir müssen jetzt los, wenn wir uns für das Spiel noch umziehen wollen", erklärte er und stand schließlich auf, dem anderen die Hand reichend, um ihn hochzuziehen. Als dieser stand zog er ihn zu sich, um ihn erneut zu küssen. "Aber vorher muss ich dir leider noch kurz den Schalk hinter deinen Ohren wegwaschen, damit du lernst, dass du nicht so frech sein solltest..." Während er das sagte, hatte er Antonins Hände ergriffen und begann nun, den anderen mit ins Wasser zu ziehen. Es endete in einer Kappelei, in der er, körperkraftmäßig unterlegen war, aber es immerhin schaffte, dass der andere genauso nass war, wie er. Und das schönste daran war, dass er mal wieder so richtig lachen konnte. Ja, so ließ es sich leben. Antonin Antonin grinste genauso frech, wie es ihm unterstellt wurde und vor dem angesprochenen Echo fühlte er eher wenig Unbehagen in sich. Auch wenn er hoffte, dass Cole nicht schon wieder auf Liebesentzug zurückgreifen würde für eine solche Kleinigkeit. Wobei, heute wohl kaum. Sein Blick wurde nachdenklicher als er Cole weitersprechen hörte und betrachtete die freigelegte Tätowierung. Schließlich sah er auf, suchte die Augen, den Blick des anderen, dessen etwas traurig wirkendes Lächeln bemerkend. "Du solltest solche Dinge nicht sagen, auch wenn man jetzt behaupten könnte, ich würde dann in einer kleinen Fantasiewelt leben. Aber es kitzelt etwas in mir, von dem wir wohl beide nicht mehr wollen, dass es wieder zutage tritt. Zudem.. ich persönlich glaube, dass eine kleine Kugel einem Drachen nichts anhaben kann." Er lächelte wieder und als Cole sich über ihn kniete erwiderte er den Kuss sofort und betrachtete danach das schöne Grün, das die Augen des anderen gerade aufwiesen. Er wäre wohl in zehn Jahre noch davon fasziniert. Doch dann wurden seine Gedanken schnell auf das vor ihnen liegende Spiel gelenkt und ein begeistertes Funkeln schlich sich in seine Augen. "Stimmt, zu so etwas kommt man nicht zu spät. Ich kann den HotDog schon förmlich schmecken", murmelte er schwärmerisch und blickte dann ein wenig erstaunt drein, als er Coles nächste, dem nächsten Kuss folgende Worte hörte. Was zum..?! Er wehrte sich so gut es ihm momentan möglich war, dem Wasser zu entgehen, doch so ganz wollte das nicht gelingen. Zudem es ihm gerade auch zu viel Spaß bereitete und er sich deshalb nach dem kurzen ehrlichen Zögern einfach darauf einließ. Würde schon nichts passieren. Und als sie schließlich wieder bei Coles Wagen ankamen, zog er sich das Shirt über den Kopf und wrang es kurzerhand aus. "Wenn deine Sitze nass werden, gib nicht mir die Schuld", versetzte er und streckte dem anderen die Zunge raus, bevor er sich den dünnen Pullover wieder überzog. Inzwischen glaubte er von sich selbst eine gewisse Wärmeresitenz zu besitzen, von daher störte ihn das nicht wirklich. Sie einigten sich darauf, erst zum einen und dann zum anderen zu fahren, um sich umzuziehen und gegebenenfalls kurz unter die Dusche zu springen. Antonin entschied sich für eine der neuen dunkelblauen Jeans, ein schwarzes Achselshirt und einen hellgrauen Kaputzenpullover, dessen Reißverschluss er jedoch offen ließ. Natürlich nach der kurzen Dusche, da ihn das Salzwasser schon ein wenig nervte und er das kratzende Gefühl von seiner Haut herunter haben wollte. In der Zwischenzeit schien Cole die Karten organisiert zu haben und als sie vor dem Stadion hielten war Antonin schon Feuer und Flamme. Es war ihm herzlich egal, ob sich Cole für den Sport interessierte oder nicht, er betete dem anderen die Ergebnisse der beiden Teams in der Liga trotzdem herunter und konnte sich nicht so ganz entscheiden, wen er anfeuern wollte, denn beide zählten nicht zu seinen Lieblingen. Also war es ihm momentan sowieso lieber sie nicht zu sehen. Vor allem die Atmosphäre bei einem solchen Spiel hatte keine Probleme, Antonin einzufangen und so folgte er Cole mehr aus den Augenwinkeln heraus, da er sich gerade viel zu leicht ablenken ließ. Doch dann riss er sich aus diesem Wahnsinn und trabte zurück an die Seite des anderen, um diesen neugierig anzusehen. "Na, wo ist der geheimnisvolle Kartenmann?" Cole Cole war froh, als er auch duschen konnte. So gerne er am Strand lag und sich von der Sonne berieseln ließ, so ungern mochte er das Salz auf der Haut und den Sand überall. Aber es gehörte nun einmal dazu. Und für die Haut war das eigentlich ganz gut, hatte er mal gehört. Und was tat man nicht alles für gutes Aussehen. Während sie bei Antonin waren, hatte er Timothy angerufen, der an den Spieltagen im Giants Stadium tätig war, und ansonsten im Lady-Dream dafür zuständig war, den Leuten hinter der Bar ihre Wünsche zu erfüllen. Dieser hatte versprochen, sie rein zulassen und ihm noch eine kurze Geschichte darüber erzählt, weshalb Cole heute besonders viel Glück hatte, weil zwei Freunde von ihm kurzfristig abgesprungen waren. Bei sich zu Hause angekommen, stellte Cole sein Foto wieder gewissenhaft zurück an den Ort, von dem er es entführt hatte, und legte auch das Band zurück. Dann ging er duschen. Er zog sich eine verwaschene helle Jeans und ein schwarzes Shirt darüber an, dann ging es auch schon los. Während Antonin immer leuchtendere Augen zu bekommen schien, je näher sie dem riesigen Stadion kamen, desto mehr musste Cole schmunzeln. Und auch vor Ort, schien jener völlig begeistert zu sein. Er selbst hatte nie wirklich viel mit diesem Sport anfangen können. Aber jedem das seine, und so wirklich unsympathisch war der Sport nicht. Cole lief mit Antonin, dessen Aufmerksamkeit überall war, nur nicht auf seinem Weg, zu einem bestimmten Eingang. Kurz vor Spielbeginn würde Timothy kommen und sie einlassen. Als Antonin zu ihm kam und fragte blickte Cole ihn lächelnd an. "Er kommt gleich. Keine Sorge." Ein amüsiertes Funkeln leuchtete in seinen Augen, als er Antonins unruhige Augen suchend umherblicken sah. "Ich glaube ich werde mir jetzt auch einen Hotdog gönnen. Aber wir müssen uns beeilen. Die Plätze sind exklusiv, aber nicht einfach zu finden." Und kaum hatte er es gesagt, wurden sie auch schon von hinten angesprochen. Timothy, ging mit ihnen beim Getränkestand und HotDog-Stand vorbei und führte sie dann in die Katakomben des Giants Stadium, das immerhin 80.242 Zuschauer beherbergte. Dann erreichten sie ihre Plätze, Plätze, für die man normalerweise über 2500$ zahlte. Sie saßen zwar hier in der hinteren Reihe, aber der Blick war phantastisch. Eigentlich waren diese Plätze für Ordner oder Zivilpolizisten reserviert, aber das Personal nutzte sie nur, um Freunde zu dem Spiel einzuschleusen. Cole fragte nicht, ob Antonin die Plätze gefielen. Das war zu offensichtlich. Cole setzte sich und biss in seinen HotDog. Die Stimmung war phantastisch und er wusste, dass er heute einen schönen Abend haben würde, auch wenn er nicht wirklich viel von dem Spiel verstand. Es war alles nur eine Frage des 'sich darauf einlassen Wollens'. Und allein, wenn er Antonins Augen sah, spürte er, dass die Idee, hierher zu kommen, die beste war, die er seit langem gehabt hatte. Genüsslich aß er seinen HotDog, bevor das Spiel endlich begann und trank seine Cola. Er hatte seit dem Frühstück nichts gegessen, und mittlerweile hatte sogar er Hunger. "Und, für wen schreien wir nachher?", fragte er nun und blickte Antonin an. "Und wie war das doch gleich nochmal mit dem Homerun?" Er grinste den anderen an. "Ich hoffe es stört dich nicht, dass ich nicht wirklich viel Ahnung von dem Spiel habe." Er zuckte entschuldigend mit seinen Schultern. "Bisher hat mich das nie so interessiert. Wieso stehst du so sehr auf den Sport?" Antonin "Hotdogs sind absolutes Pflichtprogramm für jedes Footballspiel", stimmte Antonin zu. "Und du machst mich gerade ziemlich neugierig auf dies Exklusivplätze", gab er zu und drehte sich dann mit Cole zusammen um, als sie angesprochen wurden. Das Gesicht des anderen könnte ihm was sagen, aber andererseits, nicht wirklich. Und was sollte es jetzt auch? Derjenige ließ sie auf alle Fälle ein und damit war er Antonin schon mal sehr sympathisch. Am Hotdogstand ließ er sich einen mit allem und extra Zwiebeln machen, nur um auf den wohl etwas perplexen Blick des anderen die Schultern zu zucken. "Man kann nicht immer gesund essen", erklärte er und bekam dann immer größere Augen als er merkte, wo sie hingeführt worden. "Das ist nicht wahr.. das ist nicht wahr!", hauchte er und setzte sich etwas sprachlos neben Cole. "Unglaublich. Absolut unglaublich." Er wandte sich Cole zu, seinen Hotdog erstmal ignorierend. "Hast du überhaupt eine Ahnung was diese Plätze hier kosten? Ich hätte vor einiger Zeit getötet, um so einen Plaz zu ergattern." Er blinzelte noch ein paar Mal perplex, bevor sich wieder jenes Strahlen in seiner Mimik niederließ, das wohl zu seinem Spitznamen geführt hatte. "Unglaublich." Und um sich ein wenig von seiner Überraschung zu erholen konzentrierte er sich nun erstmal auf seinen geliebten Hotdog und ließ seinen Blick neugierig über das volle Stadion gleiten. Er liebte die Stimmung hier. Es war für ihn jedesmal wieder, als würde man von einer Welt in eine komplett andere abtauchen. Und für die Dauer eines Spieles einfach mal alles um sich herum zu vergessen und einfach nur mitfiebern. Zudem es ganze Fanseiten gab, die irgendwelche Sprechgesänge veröffentlichten, die dann auch von den jeweiligen Fans vorgetragen wurden. Ganz zu schweigen von den Cheerleadern, die ja ebenfalls schon so eine Art eigene Fanbase besaßen. "Für die Dolphins", entschied Antonin schließlich spontan und steckte sich den letzten Bissen in den Mund um genüsslich daran herum zu kauen und Cole sein Getränk dann kurz zu entwenden, um das ganze herunter zu spülen. Frech grinsend reichte er es dem anderen zurück, mehr Durst würde er nicht bekommen, das wusste er aus Erfahrung. Er war nach seinem Hotdog immer viel zu sehr damit beschäftigt, sich auf das Spiel zu konzentrieren und das jeweilige Getränk würde nur schal werden. Doch dann, wandte er seinen wieder vom Spielfeld wie magisch angezogenen Blick abrupt wieder zu Cole. Homerun? Irgendwas klingelte da. Nur wa... oh. Oh! Ob das wirklich eine Anspielung auf seine Fantasie gewesen war? Daran hatte Antonin gar nicht mehr gedacht. Aber wenn, dann würde Cole spätestens jetzt wissen das Antonin nicht gescherzt hatte als er dem anderen erzählt hatte, das man ihn wirklich davon überzeugen müsste. Football war wie eine Droge für ihn. Sex zwar irgendwie auch und beides zusammen wäre sowas wie der Sündenhimmel, aber auch nicht so leicht zu verwirklichen. Deshalb grinste er nur und überging diese Frage. "Es heißt Touchdown. Aber es ist gar nicht schlimm, wenn du dich nicht auskennst. Im Grunde zieht einen sowieso nur die Stimmung hierher. Aber wenn du dich doch mal dafür interessieren solltest, empfehle ich die Spiele der Junior-Leage. Die haben weiße Bändchen um und jedes Mal wenn einem das Band abgerissen wurde, gilt man als niedergetackelt", erzählte er und runzelte dann kurz die Stirn. "Das liegt an meiner Highschoolzeit. Meine Schule hatte dieses unglaublich gute Highschoolteam und die Jungs da drinnen waren so 'cool'. Ihnen liefen die ganzen Mädchen nach, sie hatten das Ansehen der ganze Schule und so weiter und so fort. Eine Weile wollte ich selbst spielen, aber ich war immer zu klein und zu schmächtig. Weshalb ich mich aufs Zusehen beschränkt habe und irgendwann war es nicht mehr, weil ich mir wünschte auch so einen tollen Ruf zu haben, sondern weil ich wirklich mitfieberte. Ja, so begann das eigentlich." Er lächelte Cole an und begann dann mit den anderen zu klatschen als die ersten Cheerleader das Feld betraten. "Zudem die Kerle auch meistens fantastische Körper hatten, was ich mir jetzt eingestehen kann, ich zu meiner Schulzeit jedoch fantastisch verdrängt habe", erzählte er weiter, diesmal jedoch ohne den Blick vom Geschehen auf dem Rasen abzuwenden, trotzdem mit einem Lächeln auf den Lippen. "Aber ich hatte den Kopf auch zu dem Zeitpunkt mit genügend anderen Dingen vollgestopft. Ich habe meinen Abschluss ein Jahr früher gemacht und musste für das halbe Stipendium an der Harrison School of Pharmacy Sorge tragen. Und für die restliche Bezahlung. Dazu kam dann in den folgenden Jahren, dass ich jene Schule ebenfalls ein Jahr früher abschließen konnte beziehungsweise wollte und dafür mehr als genügend zu tun hatte, um mich nicht mit solchen Dingen auseinander setzen zu können oder wollen." Er erzählte das ohne Groll gegen sich oder andere. Seine Schulzeit war im Grunde eine schöne gewesen und seine sexuelle Ausrichtung war damals einfach nicht zur Debatte gestanden. "Was ist mir dir? Interessiert dich gar kein Sport?" Cole Cole grinste in sich hinein, als er merkte, dass Antonin seine Anspielung bezüglich des ‚Touchdowns‘ ignorierte. Er aß den letzten Bissen des Hot Dogs und fühlte sich unglaublich schwer. Am liebsten wäre er das Essen gleich wieder los geworden. Aber das war nun mal immer so mit dem Fast Food. Und dass er es wirklich manchmal nicht in sich behalten konnte, hatte ihm gelehrt, zu versuchen, weitestgehend darauf zu verzichten. Er blickte Antonin von der Seite an, als dieser zu erzählen begann. "Du warst also schon immer schwul", stellte er fest und grinste frech. "Aber ich kann das nachvollziehen. Sportler haben schon tolle Körper..." Sein Blick glitt kurz in weite Ferne und sein Lächeln wurde süffisant. Doch dann blickte er Antonin überrascht an. "Du warst schmächtig? Nun, dass du klein bist, das übersieht man ja nicht, aber schmächtig?" Seine Stimme verriet, dass er es nicht böse meinte, dass er nur stichelte. Er lachte leicht. Doch als die Cheerleader hereinkamen hob er seufzend die Augenbrauen. Die Cheerleader waren so ungefähr das letzte, was er mochte. Aber das Strahlen, das auf Antonins Gesicht sich ausgebreitet hatte, entschädigte ihn für all den Hetenquatsch, den er hier erleben musste. Er musterte Antonin, als er von den tollen Körpern sprach. Nun, zumindest gab das der andere zu. "Du hättest damals ruhig auf deine Hormone hören können. Sie haben dir schon damals das richtige Liedchen geträllert...", raunte er ihm ins Ohr, da dieser ihn offenbar nicht ansehen wollte. Doch die Erklärung, die Antonin ihm gab, musste er wohl gelten lassen. "Dass du so eine Streberleiche warst… unsympathisch. Ich habe die 10 gerade so geschafft, weil ich leider auch zu viel zu tun hatte. Unangenehmerweise haben mich aber andere Dinge davon abgehalten, Zeit für die Schule zu haben." Er seufzte. "Und was Sport betrifft. Ich mag Polo. Und ich mag Sex - wenn das auch zählt." Nein, er würde heute nicht ernst sein können. Dafür war er hier zu wenig entspannt. "Der Breitensport interessiert mich wenig, weil hier nur homophobe Arschlöcher rumlungern, die mich zu sehr an meinen Vater erinnern. Er hat Football geliebt und war jedes Wochenende im Stadion. Egal, ob er sich die Karte leisen konnte oder nicht. Nicht nur wegen des Spiels, sondern auch, weil Costello oft im Stadion war. Der hat mich dann später auch ab und zu mitgenommen. Ich habe es gehasst." Besonders, als dieser ihm einmal ins Gesicht geschlagen hatte, als er einem Mann hinterhergeschaut hatte. 'Mutier nicht zur Schwuchtel', hatte er gesagt und ihn seitdem immer wieder 'Schwuchtel' genannt, wenn er nicht so stark war, wie Costello sich das vorgestellt hatte. Cole blickte Antonin an und zog ihn zu sich, um ihn sanft auf die Schläfe zu küssen. "Aber mit dir bin ich gerne hier", erklärte er, damit dieser nicht glaubte, dass er es auch hassen würde, mit Antonin hier zu sein. "Und ich freue mich schon auf einen Touchdown", wiederholte er seine Anspielung mit unschuldiger Stimme, in den Augenwinkeln beobachtend, wie Antonin reagierte. "Erklär mir nochmal kurz, wie das jetzt vor sich geht mit dem Ball und den Toren, damit ich später Bescheid weiß..." Die Cheerleader waren gerade dabei das Publikum anzuheizen und der Stadionsprecher stellte die Mannschaften vor. Antonin "Ich weiß nicht ob ich schon immer schwul war!", protestierte er halbherzig. "Aber das mit den Sportlern stimmt definitiv", stimmte er zu und hob dann eine Augenbraue, den anderen wieder ansehend. "Ich bin nicht so viel kleiner als du. Du wirkst nur größer als du tatsächlich bist", widersprach Antonin, musste dann jedoch lachen. "Naja gut, ein wenig größer bist du schon und ja ich war schmächtig. Bis auf Thaiboxen hab ich auch keinen Sport betrieben und jenen anfangs auch nicht wirklich ernsthaft. Da ging es mehr darum, ein wenig überschüssige Energie los zu werden." Er lächelte ein wenig vor sich hin sinnierend. "Diesen Körper habe ich mir hart erarbeitet. Nicht unbedingt gewollt, aber jetzt wo ich ihn schon mal habe...", er lachte leise und betrachtete dann die zweite Cheerleadergruppe. Er fand die Sprünge der Dolphins Gruppe deutlich besser. Aber er fand die Cheerleader des Teams für das er war grundsätzlich besser. Er erschauderte als er Coles raunende Stimme hörte und dessen Atem an seiner Haut spürte und wandte ihm den Kopf schließlich doch wieder zu. Cole war allemal interessanter als ein paar hüpfende Frauen. "Möglich, dass sie das haben...", gab er nickend zu. "Aber ich finde die Lieder, die man mir jetzt zuträllert auch nicht falsch." Sein Lächeln vertiefte sich und er zwinkerte dem anderen zu. "Polo ist das mit den Pferden, oder? Konnte ich nie viel abgewinnen um ehrlich zu sein. Und natürlich zählt Sex. Ich halte die Pornoindustrie zum Beispiel für eine verkappte Sportfirma. Und das Kamasutra wurde bestimmt auch von `nem Sportler gezeichnet." Er lachte leise und schüttelte über sich selbst den Kopf. "Und dass du die zehnte gerade so geschafft hast, hat wie von dir bereits gut erkannt garantiert nichts mit Intelligenz zu tun, sondern mit den Möglichkeiten", fügte er an und runzelte die Stirn dann kurz. "Dieser Costello ist ein Arschloch", murmelte er und wandte sicherheitshalber den Blick auf die nun einlaufenden Teams. Er traute sich selbst in dieser Hinsicht Cole gegenüber nicht mehr. Vermutlich würde jener den kurz aufblitzenden Hass sofort erkennen und er wollte ihnen den Abend eigentlich nicht ruinieren. Zudem.. sollten sie dann nicht lieber gehen? Weckte Antonin mit seinem Wunsch nach so einem Spiel nicht zu viele schlechte Erinnerungen im anderen? Doch als hätte Cole seine Gedanken gelesen zog ihn jener an sich und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe. Beruhigte ihn und spielte seine Fantasie abermals an. Diesmal erlaubte er sich das kurze und irgendwie auch erleichterte Grinsen. Antonin würde es furchtbar finden, wenn Cole sich wegen ihm zu negativen Erinnerungen aussetzen würde. Er beugte sich selbst ein Stückchen näher zum anderen und sah ihm tief in die Augen. "Möglicherweise wirst du feststellen, dass so ein Touchdown etwas sehr Tiefgehendes sein kann. Etwas, das einen mitreißt und einen... laut lassen werden möchte", murmelte er und befeuchtete sich die Lippen. Alleine die Vorstellung davon war fantastisch. Weshalb es wohl auch eine seiner Fantasien war. Doch dann blinzelte er überrascht und schmunzelte. "Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Ich erkläre dir mal was. Wo ist mein Kalender?" Er lächelte, um zu zeigen das er es nicht böse meinte. "Du siehst die verschiedenen Linien die Yards ausmachen? Und du siehst das hohe, große Tor am Ende jeder Seite?..." und damit begann er das Spiel in möglichst einfacher Form zu erklären. Genügend damit Cole ahnte, was gleich dort unten vor sich gehen würde, ohne ihn zu überfordern. Doch schließlich unterbrach er sich, streckte die Hände nach dem anderen aus und zog ihn zu sich, um ihn zu küssen. "Ich find‘s gut, dass du mit mir hierhergekommen bist", murmelte er dann und lächelte bevor er sich wieder löste. Cole "Ein Glück, dass du diesen Körper hast. Ich kann nur davon profitieren..." Cole blickte den anderen lächelnd an und ließ wie sacht seine Hand den Rücken hinabgleiten zum Hintern des anderen. Doch dann lachte Cole herzlich. "Das ist ein interessanter Gedankengang. Ob der gute Adi Dassler auch Pornofilme gedreht hat und nicht wegen seiner Fußballerkariere sondern wegen seiner Leidenschaft für Sexfilme beschlossen hat, Sportwaren herzustellen?" Er lachte noch immer leise. "Und für das Kamasutra könnte ein Yoga-Lehrer verantwortlich sein. Diese Stellungen verlangen schon eine enorme Körperspannung." Doch sein Lachen verstummte, als er Antonins Urteil über Costello vernahm. Sein Blick wurde ernst, und er sah Antonin an, der seinem Blick auswich. Nun, jener konnte sicher nichts Gutes an Costello sehen. Und er ja eigentlich auch nicht. Wenn da nicht paar Dinge und Ereignisse wären, die es ihm unmöglich machten, sich von diesem Mann loszusagen. Die Anspannung, die er deutlich hatte spüren können, verflog, als er ihn küsste und der Blick in diese schönen Meeresaugen ließen seine Gedanken an Costello augenblicklich vergessen. Endlich griff Antonin seine Anspielungen auf und stieg in den Flirt ein. Cole ahnte, dass er einiges würde auffahren müssen, um Antonin davon zu überzeugen, dass dieses Spiel nicht im Mindesten so interessant war, wie er und noch weniger interessant als der Sex, den er würde haben können. Doch jener schien gut erkannt zu haben, worauf er hinaus wollte. Cole Augen versanken in denen des anderen und kurz blickte er auf die Lippen, die befeuchtet wurden. Einen Moment zuckte sein Unterkiefer, als wollte er den anderen Küssen, doch er unterließ es. Hm... Antonins Stimme klang so wahnsinnig erotisch, wenn er so leise, so kratzig sprach. Ob er ihn nicht jetzt gleich, hier und jetzt und überhaupt, warum hatte jener überhaupt noch etwas an? Coles Finger zuckten. Doch dann kam die Ernüchterung. Antonins Schmunzeln, dessen Rückzieher und die Erklärungen, denen er halbherzig folgte, da er in Gedanken damit beschäftigt war, den anderen zu küssen, ihn auszuziehen, ... Und so nickte er zwar hin und wieder, doch seine Augen dazu zu bewegen, nicht auf die Lippen oder die Augen des anderen zu sehen, war schier unmöglich. Und hätte Antonin ihm nur eine einzige Frage nun gestellt, ob er es verstanden hätte, er hätte sie nicht beantworten können. Er brauchte Sex. Jetzt. Sofort. Sex mit Antonin. Und der Kuss verursachte, dass er sich nicht mehr zurückhalten kann. "Ich finde es auch gut...", raunte er und zog Antonin zu sich, um ihn gierig zu küssen. "Aber ich fürchte, dass das Spiel erst einmal ohne uns anfangen muss, denn ich möchte dich hier und jetzt und sofort, verstanden?" Ohne eine Reaktion abzuwarten, küsste er den anderen erneut, ihn in dessen Sitz drängend, halb auf seinen Schoß kriechend, während seine Hände begannen, sich ihren Weg unter das Shirt des anderen zu bahnen. Antonin Irgendwie bekam er das Gefühl, dass Cole ihm gar nicht richtig zuhörte. Weshalb er ja schlussendlich auch abgebrochen und den anderen geküsst hatte. Etwas, das so eine Art Kettenreaktion auszulösen schien, denn noch während sich unten die beiden Teams gegenüber aufstellten und sich die Quarterbacks gegenseitig ihre Befehle zuriefen - nicht das man sie hier oben hätte hören können - wurde er zum anderen gezogen und in einen atemberaubenden Kuss gezogen. Und holla die Waldfee, diese Stimme ging einem nicht nur in Mark und Bein nieder, sondern schoss auch genau in seine Körpermitte. Oh Gott… Mit dem nächsten Kuss verabschiedete sich der Gedanke daran, dass er eigentlich sehen wollte wer, die ersten Yards für sich entscheiden könnte und er konzentrierte sich vielmehr mit allen Sinnen auf den Mann, der ihn da so ungeniert in den Sitz drängte. "Glasklar verstanden." Er keuchte es mehr, als er es sprach, und hob die Hände, um sie in Coles Haar zu versenken und jenen in den nächsten Kuss zu ziehen. Einer, der in seiner Gier dem anderen in Nichts nachstehen würde, und noch während er die Hände des anderen auf seiner Haut spürte, richtete er sich ein wenig mühsam wieder weiter auf, sich näher an Cole drängend. Genüsslich schob er dessen Kopf mit der Nase ein Stück beiseite und begann dessen Hals zu küssen, nur kurz über das Feld linsend und sich updatend. Er hatte es Cole gesagt… es war nicht so leicht, seine beiden Leidenschaften voneinander zu trennen. Doch die wandernden Hände und die unterschwellige Dringlichkeit des anderen zogen ihn bald wieder in ihren Bann. [...] Cole "Ich habe jetzt leider nicht mitbekommen, ob es schon einen Touchdown auf dem Feld gegeben hatte, aber ich denke, wir hatte gerade den entscheidenden, eigenen und demnach ist mir das, was dort unten gerade vor sich ging ziemlich egal", raunte er und küsste den anderen erneut, bevor er sich daran machte, sich von dem Kondom zu befreien, und sich wieder die Hose zuknöpfte. Schließlich drehte er sich wieder um. Sein Blick glitt über die Menschen in ihrer Nähe aber bis auf eine Frau, die kurz hinaufsah, schnell aber wieder wegsah, schien sich niemand dafür interessiert zu haben, was sie hier gerade getan hatten. Cole drehte sich wieder zu Antonin. "Lass uns weiter vor gehen, damit wir mehr sehen", schlug er vor und so verließen sie diesen Ort, Sperma und ein Kondom zurücklassend, und zufrieden befriedigt. Cole stellte sich während sie das Spiel verfolgten hinter Antonin, der sich gegen ihn gelehnt nun wieder auf das Spiel konzentrierte und irgendwann auch wieder ganz schön mit dem Publikum mitging. Sacht legte er seine Arme um dessen Hüften, ihm nahe seiend, seine Nähe genießend. Jene junge Frau schielte irgendwann wieder zu ihnen und Cole empfing ihren Blick mit einem Grinsen und einem Zwinkern, was diese sich schmunzelnd wieder umdrehen ließ. Die anderen Menschen um sie herum bedachten sie irgendwann mit einem kritischen Blick und Kommentaren zum Nebenstehenden. Ja, hier in so einem Stadion waren sie 'Faggs', aber das störte ihn heute nicht im Mindesten. Er war hier mit Antonin, und mehr zählte nicht. Und wenn ihnen jemand blöd kommen sollte, dann würde er heute sogar vielleicht darüber hinwegsehen. Er konzentrierte sich lieber auf Antonin, und teilweise auch auf das Spiel. Schließlich würde er irgendwann einmal dieses Spiel, das so voller Kraft und Brutalität war, doch durchschauen... Antonin schien ja absoluter Fan zu sein. Im Gegensatz zu ihm, der das nicht wo recht nachvollziehen konnte. Nun, zumindest konnte man einen Haufen gut trainierter Männer sehen, wobei ihm einige etwas zu kräftig wären. Und jedem das seine... Antonin Antonin kam nur langsam wieder zur Ruhe, was ihn nicht weiter störte, da er diese Art der Aufgeregtheit als überhaupt nicht schlimm empfand. Er lauschte auf Coles Atem und seufzte nochmal zufrieden als dieser sich aus ihm löste. Er vermutete das seine Augen ein ähnliches Funkeln zur Schau trugen wie das Coles taten, als der ihn herumdrehte und küsste. Er lächelte glücklich. "Ich schwöre... ich gehe nicht mehr ohne dich ins Stadion", murmelte er und erwiderte den nächsten Kuss, bevor er sich die Hose wieder hochzog und sich wieder vorzeigbar machte. Und wo der andere sich eher für die Menschen um sie herum zu interessieren schien, zog es Antonin dann aber doch wieder in Richtung Spiel. Zustimmend nickend folgte er dem anderen und lehnte sich dann an diesen als sie weiter vorne angekommen waren. Es tat ihm mehr als gut, Cole jetzt so nahe bei sich zu wissen. Ja im Grunde galt jede Unterbrechung dieses Kontaktes gerade als sehr unwillkommen. Trotzdem fiel es ihm nicht schwer sich auf beides sehr gut zu konzentrieren. Auf das weiter laufende Spiel und auf den Mann hinter sich, was gemeinsam eine Mischung ergab, von der man wirklich süchtig werden könnte. Aber daher hatte er auch keine Augen oder Ohren für die Leute um sich herum. Sie waren brauchbare Statisten in seiner Fantasie gewesen und gut dafür, um die Stimmung anzuheizen, aber zu mehr interessierten sie Antonin herzlich wenig. Als die Dolphins schließlich einen wichtigen Touchdown erzielten, beschloss Antonin auf seine eigene Art und Weise zu jubeln und drehte sich herum, um Cole in einen langen, begeisterten Kuss zu ziehen. Den er ein wenig widerwillig löste als er einen äußerst einfältigen, dummen Kommentar über die Abartigkeit ihres Tuns hörte und der Kerl würde ihnen schon 'helfen', wenn sie noch weitermachen würden. Er wandte den Kopf zur Seite und suchte nach Zorn in sich über diesen Kommentar, fand seltsamerweise aber nur Mitleid mit der zum Himmel schreienden Dummheit dieses 'typischen' Amerikaners. Diese Leute, deren Motto ja eigentlich die Freiheit, zu tun und zu lassen was man wollte, sein sollte, waren Antonin nicht einmal eine Antwort wert. Weswegen der nur bedauernd den Kopf schüttelte und sich Cole wieder zuwandte um jenen abermals zu küssen und wieder zu lächeln. "Wenn du das Eis in deinem Gefrierfach noch nicht gegessen hast, habe ich eine ganz wunderbare Vorstellung davon, was man damit alles machen könnte. Und momentan steht mir der Sinn mehr nach süßem, als nach dem Spiel hier. Es ist sowieso klar, wer gewinnen wird." Cole schien davon nicht abgeneigt, weshalb sie das Stadion auch alsbald verließen - nachdem der andere einen Kommentar in Richtung des dummen Mannes abgegeben hatte. Doch bevor sie dann tatsächlich zu Coles Wohnung fuhren erbat sich Antonin noch einen Stopp an einem ganz bestimmten Einkaufsladen, in dem er schnell verschwand und nach kurzer Zeit mit einer Einkaufstüte bepackt wieder kam. Diese behielt er unter Verschluss, bei sich auf dem Schoß und lenkte Cole mit Eindrücken über das Spiel und das Publikum ab, bis sie schließlich wieder im Loft ankamen. Die Tüte stellte Antonin auf die Küchenzeile und trat dann wieder auf Cole zu, um diesen an sich zu ziehen und zu küssen. "Hey...", murmelte er leise. "Ich habe gar nicht Danke gesagt, oder? Für die mehr als Erfüllung meiner Fantasie?" Er lächelte und strich dem anderen mit der Nasenspitze über die Wange entlang bis zum Ohr. "Dankeschön, es war perfekt und viel besser als ich mir das vorgestellt habe." Er zog sich ein Stück zurück und betrachtete das Gesicht des anderen. Die tollen Augen, die Wangenknochen, die schönen Lippen... Antonin konnte sich wirklich als Glückspilz betrachten, oder? Doch bevor er den Abend möglicherweise so ablaufen lassen würde, wie es ihm vor kurzem noch vorgeschwebt hatte, sollte er vielleicht erst einmal auslotsen, ob das an diesem Tag überhaupt angebracht war. Zwar schien Cole offiziell recht entspannt und, wenn man ihre Episode im Stadion betrachtete auch unternehmungslustig zu sein, doch sicher war sicher. "Wie fühlst du dich?", fragte er deshalb, fügte jedoch schnell noch ein paar Worte an. "Du musst natürlich nicht antworten, aber ich möchte eher ungern irgendwelche Grenzen überschreiten, die heute ja durchaus gegeben sein könnten." Cole Die Freude, die Antonin ausstrahlte, die Begeisterung, der Jubel, übertrugen sich schnell auch auf Cole, der sich immer dann freute, wenn Antonin zu jubeln begann, denn jedes Mal schien es ihm, dass sich der andere enger an ihn kuschelte. Es war schön, ihn so in den Armen zu halten, ihm so nahe zu sein. Aber er wusste auch, dass das eine neue Dimension der Parallelwelt war, die er erreichte. Eine Dimension, die so fern von jeglicher Normalität war, dass er sich nicht einreden brauchte, dass er das öfters haben würde. Denn dem würde nicht so sein. Morgen würde die Realität wieder zurückkehren, aber so lange würde er einfach mal nur ein schwuler Mann sein, der es genoss, einen 'Freund' zu haben. Und so ließ er sich auch gerne küssen, als offensichtlich etwas besonders Tolles dort unten auf dem Spielfeld geschah. Wohl ein Touchdown. Antonin zu küssen war immer gut. Dazu bedurfte es keines besonderen Grundes. Doch als er den Kommentar dieses alten Mannes mit seinem Bierbauch, seinem von Unzufriedenheit durchfurchten Gesicht und der Bierdose in der Hand hörte musste er einen Moment die Augen schließen. Er wusste, dass sie an einem Ort waren, wo wohl niemand, absolut gar niemand wirklich ehrliches Verständnis für sie hatte, doch deswegen musste man sich nicht alles gefallen lassen. Doch bevor er etwas sagen konnte, bat ihn Antonin zu gehen. Einen Moment hätte er beinahe seinen Trotzkopf eingeschaltet, was bedeutete, dass er bleiben würde, bis zum Ende des Spieles, aber wenn Antonin gehen wollte... Und das Eis klang verlockend. Damit konnte man so viele wunderbare Dinge anstellen... Und so drehte er den Kopf lächelte er den Bierkopf an. "Es ist schon traurig, dass im Land der unbegrenzten Möglichkeiten noch immer so viele engstirnige, homophobe Arschlöcher herumlaufen, wie Sie es einer sind, Sir", begann er höflich, doch seine Augen strahlten blanke Verachtung aus, so dass jener Mann ihn erschrocken ansah. "Leider werden Amerikas Entwicklung von weißen Männern und weißen Frauen des Mittelstands dominiert, deren bürgerliche Sehnsüchte nach Spießigkeit, Gartenzwergen und Langeweile in dem Wahn gipfeln, allen 'Anderen' überlegen zu sein. Bis in Amerika durchgesetzt ist, dass Schwule weder schlechtere noch bessere Menschen sind, kann es wohl noch eine Weile dauern. Aber das traurige an Leuten wie Ihnen ist nach wie vor, dass Ihr eigentlich nur so sehr von eurem spießbürgerlichen Leben mit eurem netten Frauchen zu Hause am Herd gefrustet seid, dass ihr am liebsten kotzen würdet und daher eure Unzufriedenheit einfach nur an denen auslasst, die ihren Träumen und Wünschen einfach folgen. Ihr könnt einem wirklich leidtun, aber leider habe ich keine Zeit, Gedanken an euch zu verschwenden, denn ich genieße mein Leben. Und was machen Sie?" Damit wandte er sich von dem Mann ab, dem es die Sprache verschlagen hatte, aber langsam begann zu begreifen, was Cole ihm gesagt hatte. "Lass uns gehen, bevor ich mich vergesse", murmelte er und nahm Antonin an der Hand, bewusst die Worte ignorierend, die ihnen noch hinterher geworfen wurden. In seiner Wohnung wurden sie von Corleone freudig begrüßt. Noch bevor er die Katze füttern konnte, zog Antonin ihn jedoch zu sich, um ihn zu küssen und sich zu bedanken. "Nun, dann bist du jetzt daran, mir eine Fantasie zu erfüllen, würde ich sagen", grinste er und küsste den anderen erneut. "Ich habe da eine lange Liste, wie und wo ich gerne einmal Sex haben würde..." Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Als er die Frage des anderen hörte, wie er sich fühle, wurde er wieder ernst. Er ahnte, worauf der andere hinauswollte. "Ich habe an diesem Tag so ein paar Rituale. Die habe ich schon hinter mich gebracht. Bis darauf, dass ich beschließe abends zu Hause zu bleiben und dann doch losziehe, um mir einen Typen aufzureißen. Aber dieses Ritual fällt heute komplett flach. Demnach brauchst du keine Angst haben, dass du irgendwelche Grenzen überschreitest. Ich weiß zwar nicht, was du eingekauft hast, aber mir scheint es, als hättest du einen Plan. Und wie du weißt, bin ich für alles offen. Also mach dir keine Gedanken, wie es mir geht, denn im Moment fühle ich mich einfach nur so gut, wie noch nie." Erneut küsste er den anderen kurz, bevor er sich von ihm löste und sich um die Katze kümmerte. "Und ich lasse mich immer gerne überraschen. - Ok, nur von dir eigentlich." Er lächelte bei dem Gedanken. Kaum hatte er der Katze das Futter hingestellt, trat er auf Antonin wieder zu. Einen Moment betrachtete er ihn und beugte sich dann zu ihm, um ihn zu küssen. Von den Lippen des anderen wanderte er zu dessen Ohr, sich sacht gegen ihn drängend, seine Hände über die Seiten nach hinten wandern lassen, um Antonin zu sich zu ziehen. Kaum war er am Ohr des anderen angelangt, da flüsterte er raunend in dessen Ohr: "Wie wäre es also, wenn du mir verrätst, wie du dir den Abend so vorgestellt hast. Vielleicht hast du ja ein paar Ideen, wie dieser Abend ein wenig sportlich, ein wenig gemütlich und ein wenig entspannt werden könnte. Und dann wird der Abend sicher ein Höhepunkt in unserem Leben." Antonin Leise begann er zu lachen. "Nun, dann solltest du mir diese Fantasien lieber mitteilen, denn auch ich empfinde das nur als fair", bestätigte er. "Oder du schickst sie mir alle als Email und ich picke mir dann eine heraus." Er erwiderte das schelmische Grinsen und dachte bei sich, dass die zweite Option nicht die schlechteste wäre. Vermutlich würde Cole es vermeiden, sich gleich etwas auszusuchen das Antonin noch komplett überfordern würde. Aber sicher war sicher. Zudem es für den anderen Mann sicherlich auch ganz spannend wäre, nicht zu wissen welche einem früher oder später erfüllt werden sollte. Auf die anderen Worte hin nickte er. "Gut, ich dachte nur sicher ist sicher", murmelte er und lächelte dann wieder. "Und ich weiß nicht, ob man es wirklich als Plan bezeichnen kann, aber mir schwebt da so die ein oder andere Idee vor." Er sah dabei zu wie Cole das Fellknäul versorgte und merkte rückwirkend, dass er diesmal keinen ganz so hoheitsvollen Blick wie sonst abbekommen hatte. Irgendwann würde auch dieses stolze aber furchtbar sture und scheue Tier nachgeben. Ganz bestimmt. "Meine Überraschungen sind ja auch meist lohnend", nickte er und lächelte dann als der andere wieder zu ihm kam, ihn küsste und sich an ihn schmiegte. "Ich dachte zuerst an eine gemeinsame Dusche, um uns diesen spießigen, kleinbürgerlichen Touch von der Haut zu waschen. Zudem du mir geschrieben hast, dass ich dich ein wenig bemuttern soll, wenn ich zurückkomme und ich denke es ist ein guter Start dich, oder vielmehr diesen sehr anziehenden Körper von dir gründlich zu ... waschen." Er lächelte, entwand sich Coles Griff und zog ihn mit sich um das Gesagte umzusetzen. Im Bad angekommen führte er seine Idee weiter fort, nachdem er Cole mit einem 'kscht'-artigen Laut davon abgehalten hatte, sich selbst auszuziehen. Heute würde ihn dieser nicht ums Auspacken betrügen. "Das wäre dann der entspannte Teil", erklärte er, während er dem anderen das Hemd über den Kopf zog. "Danach wirst du gegen mich Trivial Pursuit - die Weltedition spielen, was dann den geistigen Sport darstellen wird, und wenn du gewinnst, erzähle ich dir, dass in dieser Tüte auch eine Schürze zu finden ist." Frech grinste er und zog Cole in einen Kuss, bevor er sich daran machte, dessen Hose zu öffnen. "Wenn du verlierst, werde ich dieses Detail vergessen und dir nur von den vielen Leckereien erzählen, auf die ich inzwischen viel Lust habe. Besonders wenn der Gabentisch - das bist du - den Geschmack um ein vielfaches erhöht. Was schon wieder etwas Entspannendes sein sollte und in körperlichen Aktivitäten resultieren sollte." Er ging mit der Hose, die er herabzog in die Hocke und zog auch diese, zusammen mit den Socken aus, bevor er sich wieder erhob, seine Finger sacht über die Haut des anderen streichen lassend. "Irgendwelche Einwände?", fragte er, während er sich selbst ausziehen begann. Und offenbar gab es die nicht, denn sofort 'half' Cole dabei nach, ihn auszuziehen und zog ihn in die vorher schon angemachte Dusche. Die nächsten Stunden vergingen zumindest in Antonins Ansicht genau so wie er sich das erhofft hatte. Die Dusche blieb eine Dusche, auch wenn er sich das hart erkämpfen musste. Er vermutete trotzdem, dass Cole nicht wirklich beleidigt war, denn hin und wieder erhaschte er einen Blick auf das entspannte Gesicht des anderen, wenn jener die Augen schloss, während es Antonin viel Genuss bereitete, seine Finger über diesen anbetungswürdigen Körper gleiten zu lassen. Zum Spiel gab es leckeren Wein und die Sticheleien, die sie gegenseitig austauschten, waren allesamt amüsant. Und auch wenn Antonin darauf beharrte die blöderen Fragen auf den Steinchenfeldern bekommen zu haben, so gab er Coles Sieg doch neidlos zu. Was interessierte es ihn auch, wer der dritte Mann auf dem Mond war, wenn er das Lächeln und sogar hin und wieder das Lachen des anderen genießen durfte? Der Rest des Abends war Antonin nur sehr kurz peinlich, denn bisher hielt er Schürzen nicht für ein passendes Schmuckstück zu seinem Körper, doch das vergas er sehr schnell über die klebrigen Köstlichkeiten. Auch wenn Cole, wie nicht anders zu erwarten, dabei nicht einfach nur ruhig hielt und sich 'vernaschen' ließ, resultierte es trotzdem am Ende in langsamen, zärtlichen und vor allem sanften Sex. Nein, das war ein miteinander schlafen, kein bloßer Sex. Wovon Antonin auch bedenkenlos danach einschlief und von Footbällen träumte, die von Drachen gejagt wurden. Cole „Nun von dem Sex in der U-Bahn und in der Telefonzelle habe ich dir ja schon einmal berichtet, wobei das wohl eher nicht meine Favoriten sind. Zumal ich dir U-Bahn indirekt schon einmal hatte." Er überlegte kurz. Er hatte schon an den verschiedensten Orten Sex gehabt. Hatte er überhaupt noch einen wirklich ausgefallenen Traum, wo er mit Antonin gerne Sex hätte? "Vielleicht ist das keine schlechte Idee wenn ich dir eine Liste schicke, aus der du auswählen darfst. Wobei ich sagen muss, dass mir eigentlich der spontane, überraschende, nicht geplante Sex an den unmöglichsten Orten immer der liebste ist." Er blickte Antonin schmunzelnd an. "Ich lass mich auch gerne mal verführen." Er hätte wohl auch mittlerweile kein Problem damit, wenn Antonin ausprobieren wollte, wie es wäre, selbst einen anderen Mann zu nehmen. "Duschen klingt gut...", stimmte Cole zu und ließ sich bereitwillig ins Badezimmer ziehen, wo er sich ausziehen ließ, und zuhörte, was Antonin über den weiteren Verlauf des Abends erzählte. "Du weißt, dass du keine Chance gegen mich haben wirst, schon gar nicht, wenn ich von diesem Preis weiß?", fragte er schmunzelnd und blickte auf Antonin hinab, der ihm seiner Hose entwand. Hm.. Eine Schürze, etwas zu Essen, Sex - und Antonin wollte ihm noch weitere sexuelle Fantasien erfüllen? Cole würde sich sicher nicht beschweren. "Absolut kein Einwand", erklärte er deshalb und begann nun seinerseits den anderen Mann vor sich, von seinen Kleidern zu befreien, dabei wie zufällig über jene empfindlichen Stellen am Körper streicheln, von denen er wusste, dass Antonin dort immer besonders reagierte: Am Hüftknochen, am Schlüsselbein, an der Innenseite des Oberschenkels... Doch Antonin zog ihn schnell unter die Dusche, wo er es natürlich genoss, gewaschen zu werden, auch wenn es ihm große Mühe bereitete, Antonin gewähren zu lassen, ohne seinem Wunsch nach Sex, den jener durch seine Berührungen in ihm auslöste, nachzugeben. Doch Antonin setzte durch, dass er nicht hier gleich einen Vorgeschmack auf den Nachtisch bekam. Aber das war in Ordnung. Das würde den Appetit größer machen. Das Spiel gefiel Cole. Er spielte solche Spiele nie. Es war wohl das erste Mal überhaupt, weshalb Antonin ihm erst einmal erklären musste, wie es ging. Doch dann hatte er keine Probleme seinen Sieg einzufahren. Er verfügte offensichtlich über eine ziemlich gute Allgemeinbildung, was ihn selbst ein wenig erstaunte. Aber auch wenn er es nicht zugab, so hatte Antonin bei den entscheidenden Fragen wirklich immer ein wenig Pech gehabt. Und wen interessierte schon der 3. Mann auf dem Mond? Cole war bis heute nicht klar, wie die drei es überhaupt entschieden hatte, wer zuerst durfte. Schließlich musste ihnen doch klar gewesen sein, dass weder der zweite, noch der dritte jemals im Gedächtnis der Leute bleiben würde. Dennoch war es sehr amüsant und Cole fühlte sich gut unterhalten, als er quer über seinem Sessel liegend dabei zusah, wie Antonin nur mit Schürze bekleidet zu ihm zurückkehrte, wie er ihn schließlich auf dem Sofa als Tablett verwendete und ihn 'vernaschte', wobei er sich das Recht erkämpfte, wenigstens ein bisschen aktiver sein zu dürfen. Und schließlich gipfelte der Abend in gefühlvollem Sex, der intensiver nicht hätte sein können. Als Cole aus dem Badezimmer zurückkehrte, in dem er sich kurz noch einmal gewaschen hatte, um das klebrige Gefühl von seinem Körper zu bekommen, schlief Antonin bereits, was ihm die Zeit verschaffte noch einmal auf sein Handy zu sehen. Es waren drei Anrufe in Abwesenheit von Costello und eine SMS von Ragnar, die er noch schnell beantwortete, und ihm andeutete, dass er mit Antonin am Grab war und nun alles wieder in Ordnung sei. Sicher würde Ragnar das wissen wollen. Dann überlegte er, ob er Costello noch anrufen sollte, unterließ es dann aber. Er wusste, dass es Konsequenzen haben würde, dass er so gehandelt hatte, aber die waren es ihm wert. Der heutige Tag war alles andere als das, was er bisher an diesem Tag gehabt hatte. Und wenn er Anfang der nächsten Woche Geburtstag haben wird, wäre das der erste Geburtstag seit damals, der nicht von diesem Todestag überschattet sein würde. Er schlief an diesem Tag unglaublich entspannt, an Antonin gekuschelt, zufrieden und glücklich. Ob sie nun endlich ihre Unstimmigkeiten beseitigt hatten? Ob sie nun endlich einfach nur ohne Missverständnisse einander vertrauen konnten? Ob es jetzt noch Irritationspunkte gab, die sie wieder dazu bringen würde, einander nicht mehr zuzuhören, einander zu misstrauen und zu streiten? Hoffentlich nicht. Cole war am Ende seiner Kräfte, was das betraf. Er wüsste nicht, was er Antonin noch geben sollte, damit dieser wusste, dass es ihm ernst war. Aber hoffentlich würde er es ihm auch nicht noch einmal 'beweisen' müssen. Der nächste Tag würde für Cole eine Fahrt nach Staten Island bedeuten. Er musste 'Geschäftspartner' besuchen, Kontakte auffrischen und sich mal wieder auch umhören, wie die Stimmung beim 'Volk' war. Cole wachte gegen halb zehn und damit wie gewohnt vor Antonin auf, wobei er diesmal jedoch liegen blieb und sich an den anderen ankuschelte, ihn küsste, streichelte und so langsam aber bestimmt dazu brachte, aufzuwachen. Eine SMS von Ragnar hatte ihm gesagt, dass er bereits mittags im Lady-Dream sein müsste. Ob sich jener mit diesem Nathan traf? Er würde es ihm wünschen. "Schlafmütze", flüsterte er schließlich Antonin ins Ohr. "Ich habe heute leider nicht viel Zeit." Als er sah, dass Antonin sich bemühte, wirklich wach zu werden, stand er auf und ging ins Bad, um sich zu waschen und fertig zu machen. Dann kehrte er ins Schlafzimmer zurück, um sich nackt vor seinen Kleiderschrank zu stellen, und zu überlegen, was er am besten anzog, um zum einen nicht zu seriös, zum anderen nicht zu legere auszusehen. Schließlich fütterte er Corleone, der beim Spielen gestern sich sogar neben Antonin gesetzt hatte, kochte Kaffee und schaltete seine Stereoanlage ein, um mit Jazz seinen Tag zu beginnen. Auch wenn er gerne in die Disko ging, so hörte er zu Hause eher ruhigere Musik, wobei man Jazz kaum als ruhig bezeichnen konnte, aber es war eben keine rockige Musik oder aufgedröhnter Pop. Als Antonin aus dem Bad kam, begrüßte er ihn mit einem Kuss. "Was hast du heute vor?", fragte er ihn und reichte ihm eine Kaffeetasse. Antonin Einen unwilligen Laut von sich gebend, hob er müde eine Hand, griff nach Cole und zog diesen zu sich. Antonin fühlte sich zwar müde aber entspannt und zufrieden, weshalb er dann schließlich auch aufgab als Cole ihm ins Ohr flüsterte. "Mh... bin wach", murmelte er und wartete bis der andere im Bad verschwunden war, um sich nochmal herum zu drehen. Sollte Cole doch gehen wenn er wenig Zeit hatte, es war gemein, ihn so aus seinen schönen Träumen zu zerren. Schwer seufzend rang er noch ein paar Minuten mit sich, bevor er einmal herzhaft gähnte und sich dann doch aufsetzte und sich durch die Haare strich, bevor er den Schlaf aus seinen Augen rieb. Immerhin fühlte er sich ein bisschen wacher als er Coles schönen Körper betrachten konnte und damit auch fit genug, um ins Bad zu tapsen und sich selbst ein wenig frisch zu machen. Duschen würde er später zuhause, zumal es ja nicht so war als ob das jetzt so dringend nötig wäre. Antonin hatte alleine gestern drei Mal geduscht und das war im Grunde auch nicht so gut für die Haut. Aber egal, gerade die dritte Dusche war super gewesen. Er liebte es einfach wenn er Cole streicheln konnte. Ob dessen Haut ein Aphrodisiakum ausgab und ihn deshalb so verrückt danach machte? Hm.. Über diesen Gedanken lächelnd zog er sich aus dem Bad kommend an und trat dann auf Cole zu, sich nur zu gerne küssen lassend. Doch bevor er auf die Frage reagierte widmete er sich erst einmal ein paar Schlucke lang seinem Kaffee. "Heute ist Mittwoch, oder?", erkundigte er sich erst einmal und bemerkte für sich selbst wie schnell man den Überblick über die Tage verlor, wenn man nur noch so vor sich hin lebte. "Ich habe heute ein Telefonat mit dem Besitzer des Gebäudes, das ich gerne möchte. Es soll ein Termin für die Begehung und eine ungefähre Preisvorstellung ausgehandelt werden", begann er zu erzählen. "Danach muss ich wohl mal bei Nicholas und Tayra vorbei. Am besten mit einem Fresskorb, um mich für die Krankenpflege zu bedanken. Und außerdem möchte ich meine Patentochter ganz gern einmal wieder sehen. Irgendwann im Laufe des Tages wollte ich auch meine Anwälte mal anrufen und nach dem Stand der Dinge fragen und meine E-Mails warten wohl auch schon eine Weile auf mich." Er verzog den Mund. "Oh Gott, das ist alles genau so unstrukturiert wie es sich anhört. Wenn das so weitergeht werde ich wirklich einer von diesen 'Gammlern'", murmelte er kopfschüttelnd. "Es wird Zeit das dieses Labor zustande kommt, wenn das so weitergeht krabble ich bald irgendwelche Wände hoch." Hier musste er kurz schmunzeln und trank nochmal von seinem Kaffee, Cole dann anlächelnd. "Ich war noch nie über so einen langen Zeitraum von einem Labor getrennt, nicht einmal in Russland. Man könnte sagen, es lässt mich langsam ein wenig hibbelig werden", erklärte er und stelle die Kaffeetasse dann zurück auf die Theke. "Kannst du mich noch nach Hause fahren bevor du los musst?" Ja, konnte Cole und als er sich von diesem verabschiedete, konnte er nicht anders als sich für das Vertrauen des anderen zu bedanken und auch für den Tag, selbst wenn ihm das ein wenig seltsam vorkam. In seiner Wohnung angekommen traf er unerwarteterweise auf einen am Küchentisch sitzenden Nicholas und fragte sich, was mit dem Paar eigentlich los war? Konnten sie nicht, wie jeder andere normale Mensch einfach wieder fahren, wenn sie feststellten, dass er nicht da war? Zudem der Blick des anderen nichts Gutes verhieß, genau wie die Worte, die er zur Begrüßung bekam: "Du warst bei ihm, richtig?" Antonin seufzte und nickte, bevor er zu der bereits durchgelaufenen Kaffeemaschine ging und sich eine weitere Tasse gönnte. Das hier könnte zum einen länger dauern und zum anderen eine Menge seines Köpfchens in Anspruch nehmen, denn er ahnte sehr wohl, worauf das hinauslaufen würde. Zwar hatte Nicholas nichts dazu gesagt, wie er sich in der Dusche wohl auch einfach zu Tode hätte frieren lassen, doch dessen Limit war jetzt ganz offensichtlich erreicht. Das war das Schlimme an Menschen, die man als seine Familie bezeichnete, denn man war ihnen nach solchen Aktionen tatsächlich irgendwie so etwas wie Rechenschaft schuldig. Und es würde Antonin nicht leicht fallen das alles zu erklären, gerade wo Nicholas nichts bis gar nichts mehr von Cole hielt. Zum einen, weil er ihn für den Kerl hielt, der Antonin umgepolt hatte, und zum anderen, weil er ihn, in Nicholas Augen, von einer Dummheit in die nächste trieb und dauernd verletzte. Seufzend stieß er Luft aus und setzte sich seinem Bruder in spe gegenüber. Dann sollten die Spiele wohl beginnen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)