Gib es endlich zu von Michan-chan ================================================================================ Kapitel 1: Kompliziert ---------------------- Kompliziert Gedankenverloren schlenderte Naruto durch die Straßen von Konohagakure. Er hatte kein direktes Ziel. Er schlenderte einfach ziellos durch das Dorf, nur um nicht nach Hause gehen zu müssen. Er konnte es einfach nicht mehr ertragen – den Anblick der Beiden. Eigentlich war ihm schon klar gewesen, dass es so kommen würde, jedoch hatte er doch bis zur letzten Minute noch gehofft und geglaubt, dass dem nicht so sein würde. Doch nun, wo es war wie es war, konnte er es nicht mehr länger als eine halbe Stunde aushalten mit den Beiden im selben Raum zu sein, ohne das seine Gefühle die Oberhand gewannen. Irgendwo schämte er sich für seine Gefühle, jedoch konnte er die aufsteigende Eifersucht nicht unterdrücken, wenn er sah wie Sasuke und Sakura miteinander umgingen. Er ertrug es nicht, obwohl er jedoch zugleich der Mensch war, der den Beiden alles Glück dieser Welt wünschte. Er hasste es sie zusammen zu sehen und kam jedoch nicht drum herum, sich für die Beiden zu freuen. Doch nichts desto trotz liebte er die Freundin seines besten Freundes. Schon immer hatte er Sakura geliebt, genauso wie sie schon immer Sasuke geliebt hatte. Und genau deswegen war er schon immer auf Sasuke eifersüchtig gewesen, was wiederum dazu geführt hatte, dass er sich oftmals wie ein Affe im Zirkus aufgeführt hatte. Dies hatte nicht gerade zu einer Verbesserung der Situation geführt. Vielmehr hatte sich Sakura immer und immer wieder über dieses Verhalten aufgeregt. Dennoch irgendwie hatte sie sich zusammengerissen und waren wirklich Freunde geworden. Doch waren Narutos Gefühle für Sakura mehr gewesen, als auf Grund rein freundschaftlicher Natur. Aber nie hatte er sich getraut, es ihr zu sagen. Dies war sein Fehler gewesen. Er hatte Angst gehabt – Angst vor Abweisung, denn zu viel Abweisung hatte er in seinem Leben schon erleben müssen. Er wollte Sakura und doch wollte er sie nicht verlieren. Worte konnten so viel bewirken und nur ein Wort schon konnte ausreichen, um alles zu zerstören. Seufzend blieb Naruto in den Himmel auf, der sich gerade in seinem schönsten Blau zeigte. Keine Wolke war am Himmel zu sehen. „Wie langweilig.“ Erschrocken fuhr Naruto herum. Neben ihm stand Shikamaru, der gelangweilt in den Himmel blickte. Seine Hände hatte er tief in den Taschen seiner Hose vergraben. „Shikamaru.“ Langsam drehte sich Shikamaru um und sah ihm direkt in die Augen. Man könnte denken, er wolle Naruto mit seinem Blick durchbohren. Shikamaru seufzte und sah wieder in den Himmel auf. „Laufen heute nur deprimierte Leute auf der Straße herum? Hab ich was verschlafen?“ Verwundert horchte Naruto auf. „Wer?“ „Kiba.“ Schweigend sah Naruto sich in dem kleinen Pub um. Er war einfach Shikamaru hierher gefolgt, nachdem dieser Naruto aufgefordert hatte mit zu kommen. Naruto war einfach mit gegangen, weil er nichts Besseres vorhatte und weil ihm auch keine passende Ausrede einfiel, um nicht mit zu Shikamaru mitzugehen. Der Pub war relativ klein und dunkel, jedoch hatte er eine gemütliche Atmosphäre. Nicht viele Leute schienen diesen Pub zu kennen oder es war nicht gerade die Zeit, wo die meisten Gäste an solch einem Ort verkehrten. In jenem Moment waren Shikamaru und er die einzigen Gäste. Jedoch war es Naruto ganz recht, wenn keine weiteren Leute um ihn herum waren. Eigentlich wollte er ganz gerne seine Ruhe haben. „Willst du dort Wurzeln schlagen?“ Mit einem genervten Blick sah Shikamaru von der Bar aus zu Naruto und gab ihm ein Zeichen näher zu kommen. Nur langsam trat Naruto näher zur Bar und nahm neben Shikamaru Platz, der sich bereits mit einer Kellnerin hinter der Bar unterhielt. Die nickte nur lächelnd und verschwand dann schnell in einer Tür, die wohl in einem der hinteren Räume führte. „Und nun sprich schon?“ Naruto blickte kurz zu Shikamaru und starrte wieder auf die Holzbar vor sich. „Und worüber soll ich sprechen? Was ist mit Kiba?“ Shikamaru seufzte. „Er wurde verlassen. Hinata hat mit ihm Schluss gemacht.“ Dies verwunderte Naruto doch gewaltig. Er kannte beide. Hinata eher weniger, jedoch Kiba umso besser. Kiba war laut und nervend, jedoch ein guter Kumpel, auf den man sich verlassen konnte. Alles in allem war er ein prima Kerl. Warum sollte man ihm einfach so den Laufpass geben. „Tja, die Beziehung hat ja nicht gerade lange gehalten.“ Shikamaru zuckte mit den Schultern. „Da kann man nichts machen, wenn es sich nur um eine einseitige Liebe handelt.“ Naruto blickte auf und starrte auf das große Regal hinter der Bar. Eine einseitige Liebe? Er verstand es nicht. „Warum sind sie dann überhaupt miteinander gegangen?“ „Ich weiß es nicht. Kiba wollte es mir nicht sagen, aber er leidet wohl darunter. Vielleicht weil er sie wohl wirklich liebt.“ „Warum kämpft er dann nicht um sie?“ Kurz überlegte Shikamaru, bevor er antwortete. „Er meinte, wenn man liebt, muss man auch los lassen können. Jedoch möchte ich wissen, was dahinter steckt.“ Spöttisch verzog Naruto das Gesicht. Irgendwie klang das alles sehr unwahrscheinlich, weil es vor allem Shikamaru war, der sich in solch eine Angelegenheit einmischt. Dem war doch sonst alles zu anstrengend. „Warum willst du dich da einmischen? Ist das nicht zu anstrengend für dich?“ „Natürlich ist es anstrengend. Verdammt anstrengend – jedoch braucht man einfach jemanden mit dem man reden kann.“ „Und du willst auf einmal dieser Jemand sein?“ Shikamaru seufzte und schüttelte einfach nur den Kopf. „Du bist vielleicht anstrengend. Es hat noch einen anderen Grund.“ „Und welchen?“ „Kiba ist so durch den Wind, dass er eventuell die nächste Mission gefährden könnte. Deshalb will ich wissen, was zwischen den Beiden noch vorgefallen ist. Und heute Abend bietet sich die Chance dazu.“ Verwundert zog Naruto die Augenbrauen hoch und sah Shikamaru fragend an. „Wieso?“ „Hinata singt, wusstest du das? Sie tritt hier manchmal auf. Mal sehen, vielleicht kann ich ja mit ihr reden.“ Naruto schnaubte als Antwort darauf. „Was bringt das denn noch?“ Wieder zuckte Shikamaru mit den Schultern. „Kannst du es mir nicht sagen?“ Naruto hatte das Gefühl, dass die Zeit wie im Fluge verging, obwohl er nichts anderes machte, als nur mit Shikamaru an der Bar zu sitzen. Sie sprachen nicht groß miteinander. Nicht einmal tranken sie viel. Eigentlich konnte man es als langweilig bezeichnen, denn die Beiden wirkten mehr wie Fremde als Freunde. Keiner, der sie so sah, würde davon ausgehen, dass die Beiden doch recht vertraut miteinander waren. Naruto griff nach seinem Glas und trank ein paar Schlucke davon. Es war ein Cognac, den Shikamaru ihm ausgegeben hatte. Der Alkohol kratzte ihn seinem Hals und wärmte seinen Körper von innen heraus. Das Zeug war teuflisch gut, denn auch wenn man behaupten konnte, das Naruto noch einen klaren Kopf hatte, wirkte er jedoch ein wenig entspannter als zuvor. Scheinbar tat der Alkohol seine Wirkung. Nachdenklich beobachtete Shikamaru ihn, bevor er sich selber seinem Glas widmete. „Warum bist du eigentlich noch hier, Naruto?“ Naruto seufzte. „Weil ich es verstehen will, warum sie das getan hat.“ Dies überraschte Shikamaru doch ein wenig. „Warum willst du es auf einmal wissen?“ Kurz schwieg Naruto und dachte nach wie er es am Besten ausdrücken konnte, was ihm die letzten Stunden, durch den Kopf gegangen war. Die Situation zwischen Hinata und Kiba interessierte ihn doch ungemein. Vielleicht fand er dadurch auch eine Antwort auf seine Miesere. „Weil es mir vielleicht einen Weg aufzeigt.“ „Wie meinst du das?“ Naruto schielte zu Shikamaru, der ein unwissendes Gesicht machte. „Du weißt, was mit mir los ist, nicht wahr?“ Nun musste Shikamaru gequält lächeln. Natürlich wusste er, was Naruto bedrückte, schließlich war er nicht blind. Außerdem hatte er auch schon mit Sasuke gesprochen, der mehr oder weniger freiwillig das Dilemma zugegeben hatte. „Ihr drei macht es euch auch nicht gerade leicht. Du bist in Sakura verschossen, die aber Sasuke liebt. Und Sasuke ist auch in Sakura verliebt, doch er will dich nicht verletzen, weil du nun mal sein bester Freund bist. Auch Sakura will es nicht zugeben, denn sie möchte dich genauso wenig verletzen wie Sasuke. Aber du bist auch nicht besser, da du nichts zu ihnen sagst, um die Beiden nicht zu verlieren.“ Naruto seufzte. Shikamaru hatte es perfekt zusammengefasst, was ihn schon seit Wochen bedrückte. „Was mich jedoch noch mehr verwundert, dass ihr es noch immer alle in einer Wohnung aushaltet. Warum seid ihr damals überhaupt zusammengezogen?“ Nun war es an Naruto gequält zu lächeln. „Weil wir nicht einsam sein wollten.“ Fragend zog Shikamaru die Augenbraue hoch. „Ihr lebt doch im gleichen Dorf.“ „Doch mussten wir uns irgendwann immer trennen. Es war einsam, alleine in seine eigne Wohnung zurückzukehren. Wir hatte alle drei schon einmal diese vernichtende Einsamkeit durchlebt und wollten sie nicht noch einmal durchleben, deshalb sind wir zusammengezogen. Doch damals hatte ich nicht gedacht, dass es …“ Naruto schwieg und starrte in sein Glas. „… so kompliziert wird?“ , vollendete fragend Shikamaru den Satz. Naruto nickte darauf hin nur und starrte weiter auf sein Glas. Keiner von Beiden sprach noch ein Wort. Die Zeit schritt voran und immer mehr Gäste betraten den kleinen Pub. Die Kellnerin, die Naruto schon am Nachmittag gesehen hatte, rannte zwischen den Gästen hin und her, um deren Bestellungen aufzunehmen oder sie zu ihnen zu bringen. Eine leicht gespannte Atmosphäre machte sich in dem kleinen Pub breit, was Naruto nicht wirklich verstand. Er konnte sich nicht vorstellen, auf was diese ganze Leute warteten. Er beugte sich zu Shikamaru. „Auf was warten die denn alle?“ „Na auf Hinata.“ „Hä?“ Verwundert verzog Naruto das Gesicht, während Shikamaru nur seufzte. „Hinata ist äußerst beliebt bei den Gästen des Pub, deshalb sie es jetzt auch recht voll hier. Die Leute kommen alle nur, um Hinata singen zu hören.“ Irgendwie konnte Naruto sich das nicht wirklich vorstellen. Die kleine Hinata, die immer nur stotterte, wenn man sie direkt ansprach, sollte so gut singen können, dass sie eine richtige Fangemeide hatte? „Du willst mich doch verarschen.“ Shikamaru schüttelte nur den Kopf und deutete auf die Bühne. „Sieh gut hin.“ Langsam schob sie den Vorhang beiseite und trat auf die Bühne hinaus. Ani, die Kellnerin hatte Recht, der Raum war voll mit Gästen. Überall standen welchen, deren Blicke nur auf ihr lagen. Nervosität ergriff Hinata als sie auf das Mikrophon zuging und es ergriff. Ihre Hand zitterte leicht und sie schloss die Augen, um die Menschen, die vor ihr standen nicht mehr sehen zu können. So war es für sie angenehmer, die Lieder vorzutragen. Die Musik drang an ihr Ohr und sie folgte dem Takt, während sie auf ihren Einsatz wartete. Da war er. Sanft setzte sie mit ihre Stimme ein, die dennoch bestimmend und fest war. Kein Zittern, kein Stottern war zu vernehmen. Noch während sie sang, kam ihr ein deprimierender Gedanke. „Warum kann ich singen, aber nicht normal mit anderen Leuten sprechen.“ Überwältigt saß Naruto da und starrte Hinata an, wie sie auf der Bühne stand und sang. Ihr Stimme klang wundervoll. Sie traf jeden Ton genau und war mit der Musik im Takt. Jedoch fehlte ihrem Gesang etwas Entscheidendes. Es fehlte an Gefühl. Es war ein langsames, sanftes Lied, was sie sang und doch fand Naruto, dass es irgendwie einen kühlen Eindruck auf ihn machte. So schön das Lied war, genauso ängstigend war es auch. „Und möchtest du immer noch mit ihr reden?“ „Ja.“ Müde setzte sich Hinata auf einen Stuhl, der hinter der Bühne stand und seufzte. Ihr Hals war trocken und kratzte ein wenig, jedoch war dies nichts Neues für sie. Es war schon des Öfteren vorgekommen, dass sie einen trocknen Hals hatte, nachdem sie auf der Bühne gestanden hatte, besonders dann wenn die Zuschauer immer wieder eine Zugabe verlangen hatte. Auch dieses Mal hatten sie ständig eine Zugabe haben wollen und Hinata hatte sie gegeben. Sie war ein Mensch, der schlecht anderen einen Wunsch abschlagen konnte. Deshalb war es kein Wunder, dass es schon weit nach Mitternacht war, als sie endlich die Bühne verlassen konnte. Sie seufzte und griff nach ihrer Jacke. Sie musste sich beeilen, wenn sie nicht wollte, dass es noch Ärger mit ihrem Vater gab. Er wusste schließlich nichts von ihrer Arbeit und so sollte es auch bleiben. Sie konnte nur hoffen, das Hanabi nicht vergessen hatte die Hintertüre offen zu lassen, sonst hatte sie ein Problem, da sie dann nicht ins Haus kam. Sie war zwar ein Ninja, jedoch war sie nie einer aus vollstem Herzen gewesen. Das Leben eines Ninjas gehörte zu der Hyuga-Familie. Wer kein Ninja-Dasein führte, konnte genau so gut auch gleich in der Gosse leben. Hinata warf sich die Jacke über und verließ den Pub über den Hinterausgang. Erschrocken blieb sie stehen. Die kleine Gasse war durch das Laternenlicht sehr gut beleuchtet, sodass ihr sofort die beiden Gestalten auffiel. Sie schienen auf jemanden zu warten. Hinata senkte den Kopf und wollte an ihnen vorbeilaufen, da sie sich nicht vorstellen konnte, dass die Beiden ausgerechnet wegen ihr an diesem Ort waren. Nur ein leises „Hallo“ hauchte sie, als sie an den Beiden vorbeilief. „Warte mal, Hinata.“ Hinata blieb stehen und drehte sich um, verwundert, was Shikamaru von ihr wollte. Sie sprach selten mit ihm, meistens hatte sie bisher nur auf Missionen die Chance miteinander zu reden. Jedoch in ihrer Freizeit hatte Hinata noch nie ein Wort mit Shikamaru gewechselt. „Wa-wa-was i-ist Shi- shikamaru?“ Shikamaru trat näher zu ihr. „Wir wollten mit dir reden, wenn es dir nichts ausmacht.“ Hinata verzog keine Miene, sondern nickte nur. „Um wa-was ge-geht es?“ „Um dich und Kiba.“ Das kleine Zimmer hinter der Bühne war recht warm und auch bequem eingerichtet. Ein kleiner Sessel stand in einer Ecke. In der Mitte hatte ein kleiner Tisch seinen Platz gefunden und um ihn herum standen drei Stühle. Von dem Kamin ging ein leises Knistern aus und die Wärme durchflutete den Raum, der in Gelb- und Orangentönen gestrichen war. Vor dem Kamin stand Shikamaru und beobachtete das Feuer, während Hinata sich an den Tisch gesetzt hatte. Naruto hingegen stand an der Türe und beobachtete die Beiden, während er über Hinata nachdachte. Sie war ein seltsames Mädchen in seinen Augen. Nach außen hin wirkte sie sehr zerbrechlich, zart und gutherzig. Jedoch fiel ihm zugleich wieder der Ausdruck in ihren Augen ein, als Shikamaru sie auf der Straße angesprochen hatte. Sie waren leer und auch einsam gewesen, da war er sich sicher. Schließlich hatte er solch einen Ausdruck lang genug gesehen. Durch den Spiegel hatte er den gleichen Ausdruck auch in seinen Augen sehen können. Irgendetwas belastete Hinata ungemein und er wollte wissen, was es war. Jedoch schwieg er vor erst und überließ es Shikamaru mit Hinata zu reden. „Es ist vielleicht komisch für dich, dass ausgerechnet wie Beiden wegen Kiba kommen, jedoch sind wir nun mal seine Freunde und machen uns auch Sorgen um ihn.“ Hinata nickte nur, weshalb Shikamaru fortfuhr. „Seit eurer Trennung ist er nicht mehr der Alte. Er ist mit den Nerven am Ende. Was ist vorgefallen?“ Hinata seufzte und blickte auf ihre Finger. Sie war nervös. Die ganze Zeit hantierte sie mit ihren Fingern herum und konnte sie nicht still halten. „Es wa-war bes ... ser für i-ihn. Wä-wäre er län ...ger bei mi-mir ge-ge-geblieben, dann wä-wäre er ka-kaputt gegangen.“ Sie traute sich nicht aufzusehen. Shikamaru drehte sich um, sodass er Hinata ansehen konnte, die wie ein Häufchen Elend auf ihrem Stuhl saß. „Weil du ihn nicht liebst?“ Hinata nickte. „I-ich dachte i-ich könnte es ler-lernen, do-doch es ging ni-nicht.“ Die Tränen stiegen Hinata in Augen. Leise lief die Erste an ihrer Wange herab. „I-ich bin schreck-schrecklich.“ Eine weitere Träne lief auf ihrer anderen Wange herab, während es im Raum still war. Keiner sagte ein Wort. Erst nach einer Weile ergriff Naruto das Wort. „Warum bist du dann mit ihm gegangen, wenn du ihn nicht geliebt hast?“ Es war das erste Mal, dass Hinata während ihres Gespräches aufblickte. „I-ich wo-wollte ni-nicht einsam sein.“ Die Straßen Konohas waren leer, als Naruto Hinata zu ihrem Zuhause begleitete. Schweigend liefen sie neben einander her und hingen beide ihren eignen Gedanken hinterher. Irgendwie hatte Naruto noch immer keine richtige Antwort auf sein Problem mit Sasuke und Sakura bekommen. Es musste etwas geschehen, doch was sollte er tun. Er wollte beide glücklich sehen und doch wollte er Sakura nicht aufgeben. Jedoch würde er dadurch vielleicht Sasuke wieder verlieren. Warum nur musste die Liebe so kompliziert sein? „Na-naruto?“ „Mhm?“ „Ver-veracht-test du mi-mich jetzt?“ Naruto blieb stehen, während Hinata weiterging. Erst nach ein paar Schritten blieb sie stehen und drehte sich um. „Na-naruto?“ Er verachtete sie nicht, doch fand er es auch nicht richtig. „Nein, ich verachte dich nicht, weil ich dich schon verstehen kann, aber ich finde es auch nicht richtig.“ Seine eignen Worte versetzten seinem eignem Herzen einen Stich. War er denn überhaupt in einer Lage, solche Wort auszusprechen? War er nicht auch in ein solches Dilemma verwickelt? War es denn nicht auch seine eigne Schuld? „Hinata?“ „J-ja?“ „Ich brauche einen Rat.“ Besorgt sah Sakura aus dem Fenster, während sie mit ihren Fingern eine Tasse mit warmen Tee festhielt. Die Nacht war vergangen, jedoch war Naruto nicht zurück gekommen, was ihr Sorgen machte, da dies in ihrer gemeinsamen Zeit, wo sie sich mit ihm und Sasuke eine Wohnung teilte, noch nicht vorgekommen war. Doch in letzter Zeit stimmte eh so vieles nicht mehr. Sie alle hatte sich verändert, jedoch schienen ihre Gefühl gleich geblieben zu sein. Noch immer liebte Sakura Sasuke und sie wusste, dass Naruto Gefühle für sie hegte. Und obwohl sie sicher ihrer Gefühle zu Naruto in Klarem war, hatte sie Angst es laut auszusprechen. Sie konnte Naruto nicht so vor den Kopf stoßen. Zu viel war geschehen, als das sie ihn so verletzen konnte. Sie konnte ihm nicht sagen, dass er für sie nur so etwas wie ein Bruder war. Doch mehr war dort nicht. Einzig und allein Sasuke gehörte ihr Herz – so war es schon immer gewesen und so würde es auch bleiben. „Sakura.“ Sakura wandte ihren Blick vom Fenster ab und drehte sich zu Sasuke herum, der in voller Anbu-Uniform in der Türe stand und zu ihr sah. Er musste wieder los. Die vergangene Nacht war die Nachricht von Tsunade gekommen, dass er und Naruto zu einer neuen Mission aufbrechen sollten. Doch Naruto war nicht da gewesen und als er bis Mitternacht immer noch nicht wieder da gewesen war, hatte Tsunade beschlossen, Neji mit auf die Mission zu schicken. Jedoch war Sakura nicht wohl dabei. Sie zweifelte nicht an Nejis Fähigkeiten, jedoch waren er und Sasuke nicht so eingespielt wie es eben Naruto und Sasuke waren. „Ich mache mir Sorgen.“ „Um Naruto?“ „Ja, aber auch um dich.“ Gequält lächelte Sasuke. „Diese Mission ist nicht so schwer. Es wird nicht lange dauern.“ Sakura trat näher zu ihm. „Dennoch ...“ Sie schwieg und die Worte hingen in der Luft. Unwillkürlich musste beide an ihren letzten Auftrag denken. Auch dieser war als nicht sehr gefährlich eingestuft wurden und am Ende hatten sie zusehen müssen, wie sie mit dem Leben davon gekommen waren. Sasuke seufzte und hob die Hand, um Sakura übers Haar zu streichen, zog jedoch die Hand zurück. Er wollte Sakura so gerne berühren und sie in den Armen halten. Doch er konnte nicht. Er durfte es nicht. Schließlich liebte auch Naruto Sakura und wenn Sasuke Sakura ihm wegnahm, dann würde er seinen besten Freund verraten. Doch nicht noch einmal wollte er einen Freund verraten, auch wenn er darunter litt. Schließlich war es Naruto gewesen, der sein Leben und seine Seele gerettet hatte. Doch mit jedem Tag, der verging fühlte er sich stärker zu Sakura hingezogen. Er wollt sie haben. Er stand zwischen den Fronten. „Es wird schon gut gehen, versprochen.“ Ein leichtes Lächeln erschien auf Sakuras Gesicht. Das Wort „versprochen“ hatte inzwischen einen besonderen Wert in ihrer Gruppe angenommen. Es war wie ein Schwur und sie alle wussten, dass sie sich an diesen Schwur zu halten hatte. „Ich geh dann mal.“ Sakura nickte. Sasuke drehte sich um und ging zur Türe. Doch bevor er sie noch aufmachen konnte, wurde sie von jemand anderen geöffnet. Sasuke blickte in entschlossene, blaue Augen. „Naruto.“ „Morgen.“ Naruto betrat die Wohnung und schloss die Türe hinter sich. „Ein neuer Auftrag?“ „Ja, aber ... Naruto?“ Sasuke konnte nicht einmal zu Ende sprechen, weil Naruto bereits auf dem Weg zu seinem Zimmer war. Schnell lief Sasuke ihm hinterher. „Warte, du kommst nicht mit.“ Verwundert drehte sich Naruto zu Sasuke um. „Warum?“ „Als Tsunade uns den Auftrag erteilte, warst du nicht da. Wir wusste auch nicht, wo du warst, deshalb ist Neji der Mission zugeteilt wurden.“ Naruto ließ die Hand sinken, in der er bereits seine Anbu-Sachen hielt. Fragend ging Sasuke auf Naruto zu. „Wo warst du?“ Naruto sah ihn nicht an. „Auf der Suche nach Antworten und ich habe eine gefunden.“ Sasuke verstand ihn nicht. Es klang so verwirrend. „Was meinst du?“ „Ich werde ausziehen.“ Sasuke erstarrte. Die Worte von Naruto hatte er vernommen, doch er wollte und konnte es nicht glauben. „Na-naruto...“ Gequält lächelnd sah Naruto Sasuke an. In jenem Moment musste Sasuke erkennen, dass er nichts mehr machen konnte. Naruto hatte seine Entscheidung gefällt und niemand konnte dies mehr ändern. Er würde ausziehen. „Warum?“ „Ist das denn nicht klar? Denkst du ich laufe blind durch die Welt?“ Das glaubte Sasuke natürlich nicht. „Aber...“ „Ich kann deine Blicke sehen und ich kann auch ihre Blicke sehen. Ich weiß, dass du sie liebst und sie dich auch. Nun gib es doch endlich schon zu, du sturer Bock.“ „Naruto .. aber du liebst sie doch auch.“ Naruto schnaubte. „Aber sie mich nicht und deshalb ist es besser, wenn ich ausziehe. Dann könnt ihr zusammen sein, ohne dass ihr rund um die Uhr Rücksicht auf mich nehmen müsst.“ Sasuke schüttelte den Kopf. Egal was er sagte, Naruto fand doch immer eine passende Antwort darauf. „Warum so plötzlich?“ „Weil mich von Shikamaru in einen kleinen Pub hab schleppen lasseb und mir jemand einen Rat gegeben hat.“ „Hä?“ Vollkommen verwirrt verzog Sasuke das Gesicht, worauf Naruto seit einigen Tag das erste Mal wieder richtig kichern konnte. „Ich erkläre es dir, wenn du wieder da bist. Wir können uns dann ja mal treffen.“ „Aber ich bin doch in drei Tagen wieder da.“ Naruto nickte. „Und ich werde heute noch ausziehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)