Gib es endlich zu von Michan-chan ================================================================================ Prolog: Eine andere Welt ------------------------ Eine andere Welt Ich hatte es nicht gewollt. Ich … ich wollte doch bloß nicht mehr allein sein. Die Tage waren schrecklich gewesen für mich. Da waren Leute um mich herum, doch ich spürte nicht die Zuneigung, nach der ich mich sehnte. Doch noch mehr als den Tag fürchtete ich die Nacht, wo ich allein in meinem Zimmer war und die Stille mich umgab. Diese Stille war unerträglich, denn noch mehr konnte ich die Kälte spüren. Die Zuneigung, die ich wollte rückte in weite Entfernung. Mein Alltag verlor seine Farbe. Alles erschien mir verblasst und die Gegenstände wurden grau und weiß. Jede Farbe war nur noch grau. Alles war Grau und auch die Sonne erschien mir weniger warm. Für mich war sie nicht warm, sondern kalt. Alles um mich herum – ich verlor das Interesse daran. Ich verlor das Interesse am Leben. Ich lebte, weil ich nicht sterbe konnte. Ich lebte ohne Willen und Sinn. Immer hoffte ich, dass der Tag schnell verging, doch war die Nacht erst da, dann sollte auch sie schnell vergehen. Es war ein Kreislauf ohne ein Entkommen. Dieses Leben – ich hasste es. Ich hasste es so sehr, dass ich mir nichts Sehnlicheres wünschte als ein Ende dieses Alptraums. Und dann nahm dieser Alptraum ein Ende, denn plötzlich waren da Menschen, die für mich da waren. Sie nahmen mich so wie ich war, obwohl ich nie wirklich stark war. Vielmehr war ich eine Last – ein Klotz am Bein. Ich war schwach, dennoch mochte mich die Menschen. Sie mochten mich nicht meiner Stärke wegen, sie mochten mein Selbst. Sie mochten mich, weil ich war wie ich war. Ihnen hab ich es zu verdanken, dass mein Welt wieder etwas an Farbe gewann. Doch so viel Wärme mir meine Freunde auch gaben – sie konnte mich nicht ganz aus dieser grauen und einsamen Welt befreien. Ein Teil dieser Welt blieb bestehen und jede Nacht holten mich die Alpträume ein. Auf Alptraum folgte ein Alptraum. Die Nächte wurden zu Qualen. Und immer und immer wieder sehnte ich nach Zuneigung und wollte nicht allein sein. Dies war auch der Grund, warum ich mit ihm gegangen war. Er gab mir die Zuneigung nach der ich mich sehnte, jedoch war es nicht das, was ich mir erhofft hatte. Es war ein merkwürdiges Gefühl, irgendetwas fehlte. Es war die Liebe. Ich hoffte, ich könnte lernen ihn zu lieben. Doch letztendlich war dies nur eine Ausrede. Ich habe ihn doch schließlich nur ausgenutzt. Ich konnte ihm nicht die Gefühle entgegenbringen, die er für mich empfand. Schließlich litt er nur unter mir und hätte es mir zu liebe wohl noch weiter ertragen. Doch das hatte er nicht verdient, niemand hatte ein solches Leben verdient. Er glaubte noch an die Zukunft, doch ich tat dies nicht mehr. Vielleicht konnte ich ihn belügen, doch mich selber konnte ich nicht belügen. Es wäre ein Fehler gewesen, wenn ich noch länger mit ihm zusammengeblieben wäre. Deshalb habe ich es beendet, bevor wir uns nur noch mehr verletzen konnten. Dennoch blieb eine Wunde zurück. Meine Welt versank erneuert, denn durch meine Entscheidung war nicht nur unsere Beziehung in die Brüche gegangen, sondern auch unsere Freundschaft. Ich kann ihm nicht mehr unter die Augen treten. Ich kann nicht mehr in sie blicken, ohne an diese Zeit und mein egoistisches Verhalten zurück zu denken. Ich hatte dies nicht gewollt. Niemals hatte ich an die Folgen meines Handels gedacht, als ich die Beziehung zu ihm eingegangen war. Alles was ich wollte, war die Zuneigung und eine Welt ohne Einsamkeit. Doch fühlte ich mich letztendlich nur noch schlechter. Das was meine Welt an Farbe gewonnen hatte, ging verloren. Das was ich besessen hatte, ging durch mein Handeln kaputt. Doch diesmal war es schlimmer, weil ich einen Blick in eine Welt hatte werfen können, die anders war. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich das alles nie gesehen und erlebt hätte. Ich litt doch nur darunter und nun auch die Menschen, die mir helfen wollten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)