Stiller Wunsch von Jamy (Eine Achterbahnfahrt durch die Sucht) ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Yura kommt irgendwann am Nachmittag des nächsten Tages erst wieder zu sich und hat völlig den Sinn für Zeit und Raum verloren. Vielleicht mag es auch daran liegen das er wirklich keine Ahnung hat wo er eigentlich ist. Er liegt auf einem Bett, einem großen und weichem Bett aber der Raum ist ihm völlig unbekannt und er kann sich nicht daran erinnern schon mal hier gewesen zu sein. „Na endlich wach?“, vernimmt er die Stimme des jungen Mannes der am Fenster in einem Sessel setzt und Yura unternimmt den Versuch sich etwas aufzurichten, was er aber gleich wieder streicht, Ihm tut alles weh, sein Kopf brummt und seine Lippen sind aufgeplatzt „Wo bin ich?“, bringt er nur trocken hervor, seine Stimme klingt kratzig und belegt. Der junge Mann am Fenster erhebt sich und kommt näher ehe er sich auf der Bettkante nieder lässt und Yura ihn als Long erkennt. „Was … wie komm ich hier hin?“, als wäre seine erste Frage schon beantwortet aber Long grinst erst nur ehe er zu einem Glas auf dem Tisch neben dem Bett greift und es Yura hin hält. Dieser nimmt es ihm dankend ab und leert es mit wenigen Zügen, während Long ihm erklärt was passiert ist. „Ich hab gestern noch eine ganze Weile auf dich gewartet aber du bist nicht wieder gekommen also hab ich nachgesehen und fand dich auch nach einer Weile wie du dich mit Sammy und noch einem Typ vergnügt hast.“ Yura wird ganz rot aber dennoch tritt Wut in seinen Blick „Ich hab mich nicht amüsiert.“, faucht er, wobei seine Stimme sich beinahe überschlägt und Long schüttelt leicht den Kopf um ihm zu deuten das er noch nicht fertig war. „Na das hab ich dann auch gemerkt … ebenso das du gar nicht mehr bei Bewusstsein warst während die beiden einfach weiter machten … mit … naja.“ Andächtig lässt Long seinen Blick an Yura hinab streifen als würde der Blick für sich sprechen und Yura wurde erst jetzt so richtig bewusst das er gar nichts an hatte und etwas gehetztes tritt in seine Augen. „Mach dir keine Gedanken, ich hab deine Tasche und dich her gebracht und das was nicht mehr tragbar war in die Wäsche getan … ich wollte dir sicher nicht zu nah treten aber du sahst furchtbar aus.“ Long kratzt sich leicht am Hinterkopf vielleicht weil die Situation für ihn auch komisch war, das es jedoch alles nur ein gekonntes Theater war das er ihm vorspielt ahnte Yura keineswegs. Ein betretenes Schweigen füllt eine Weile lang den Raum ehe Long sich erhebt und Yura dann ein zweites Glas Wasser gibt zusammen mit einer Tablette. „Gegen die Schmerzen.“, meint er knapp dazu. „Vielleicht willst du dich dann noch etwas ausruhen oder duschen, findest das Bad hinter der Tür links.“ Mit einem Fingerzeig deutet er auf die angesprochene Tür, Yura nickt erst nur leicht und bringt dann ein verhaltenes „Danke“ hervor ehe Long auf die andere Tür zuhält um den Raum wohl zu verlassen. „Du bist in Ordnung Yura, solltest du Probleme oder so haben, komm vorbei du kannst dich auf mich verlassen wenn ich mich auf dich verlassen kann.“ Mit den Worten zwinkert Long ihm noch einmal zu und verlässt dann das Zimmer. Yura bleibt eine Weile einfach nur so sitzen und starrt die Tablette in seiner Hand an ehe er sie mit dem Wasser runter spült und sich nochmal in die Decke rollt. Nicht das er nochmal schlafen könnte, nein gewiss nicht, seine Gedanken überschlagen sich wegen dem was passiert war und er schaudert bei dem Gedanken an Sammy. Das er so schnell erstmal nicht mehr in die Disco gehen würde war damit wohl klar aber hier bleiben wollte er eigentlich auch nicht all zu lange. Im Grunde war er noch nie jemand gewesen der die Gastfreundschaft von anderen auf die Probe stellte. Aber wo sollte er hin? Während er im Kopf seine Möglichkeiten durchspielt, steht er auch endlich auf und huscht ins Bad um sich ausgiebig zu duschen. Während das warme Wasser über seine Haut geht, betrachtet er seinen Körper, er war übersät mit Blutergüssen. Teilweise waren es nur blaue Flecke, dann wieder Knutschflecken und seine Lippen brannten und schmerzten immernoch, ebenso sein Hinterteil, die Innenseiten seiner Schenkel und dann liefen die ersten Tränen über seine Wangen und er sank auf die Knie zusammen, er weinte lange und das nicht wegen den Schmerzen allein aber es brauchte einige Stunden ehe er sich dazu aufraffte das Bad zu verlassen … er fühlte sich schmutzig und benutzt und nichts wollte wirklich helfen dieses Gefühl zu beseitigen. Er fragte sich immer wieder wie ihm das hatte passieren können, er hatte sich nie viel aus solchen Dingen gemacht und seid er Sammy kennen gelernt hatte ging alles daneben irgendwie. Noch länger als das Duschen brauchte Yura für das anziehen, die Klamotten wollten auch nicht so recht zu ihm passen, weit fallend und trotz des warmen Wetters war weitgehend seine ganze Haut bedeckt, unter anderen wohl auch um die Blessuren an seinem Körper zu verbergen. Zwischendurch kam Long nochmal vorbei um ihm eine Kleinigkeit zu essen zu bringen und Yura bedankte sich nochmal, meinte aber auch das er dann gehen würde ohne ihm auf die Nase zu binden das er keine Ahnung hatte wo er hin sollte. Es war schon recht spät als Yura dann eigentlich wieder auf die Straße kam und feststellen musste das Long gar nicht so weit von der Mall weg wohnte und entschied sich recht schnell erstmal wieder in diese ein zu kehren und etwas zu trinken. So ging er in eine der kleineren Kneipen in der er öfter mit Basti gewesen war, vielleicht weil er hoffte ihn anzutreffen? Zugeben würde er es wohl kaum das dem so wäre und er verbringt lange in dem Lokal, kippt einen Kurzen nach dem anderen und etliche Bier dazu bis er eigentlich so gut wie alles ausblenden konnte. Er weiß nicht wirklich wann er das letzte mal so betrunken gewesen ist aber der Besitzer schmiß ihn gegen 22 Uhr auf die Straße wo er prompt Basti in die Arme lief der wohl gerade kommen wollte. „Sorry.“, murmelt Yura ordentlich betrunken, Basti schien erstmal den Zusammenhang erst gar nicht zu kapieren was hier passierte und realisierte dann wer ihm da eigentlich gerade in die Arme gelaufen ist. „Yura? Was machst du denn hier?“, fragt er knapp und wohl auch mit etwas Verwirrung in der Stimme. „Das geht dich gar nix an …“, murrt der nur zurück und löst sich von dem anderen um weiter seines Weges zu torkeln, Basti aber folgt ihm, statt seinen Weg in die Kneipe fortzusetzen. „Was issen los man?“, erkundigt er sich nochmal und will Yura am Arm festhalten, welcher daraufhin zusamen zuckt und einen schmerzlichen Ausdruck auf den Lippen hat ehe er seinen Arm zurückzieht. „Fass mich nicht an ….“, meint er knapp und will seinen Schritt etwas beschleunigen um von Basti weg zu kommen, dieser aber schien nicht vor zu haben sich abschütteln zu lassen und folgt seinem Freund beständig. „Alter willst du mir nun nachlaufen? Verpiss dich!“, faucht Yura seinen Kumpel an und blickt ihn dabei knapp an. Basti reagiert eher sauer und packt Yura erneut um ihn dann gegen die nächste Wand zu drücken, Yura keucht schmerzlich auf und kneift knapp die Augen zu, unternimmt aber nicht wieder den Versuch von dem anderen weg zu kommen, er weiß das Basti stärker ist als er. „Was ist denn mit dir los. Bist du immer noch sauer wegen letztens?“ Yura schüttelt leicht den Kopf, sein Blick geht auf die Seite, er will ihn nicht ansehen, er will auch grad seinen raschen Herzschlag leugnen den er hat und das Kribbeln in seinem Bauch als sein Kumpel die Hand über seinen Hals streifen lässt um sie dann an seine Stirn zu legen. „ Mann du hast voll Fieber ...“, stellt Basti besorgt fest, ebenso das seine Klamotten schon ganz durch geschwitzt waren und sein Blick glasig wurde. Er weiß nicht was mit seinem Kumpel passiert ist aber das er Hilfe braucht ist ihm sofort klar gewesen als er ihm schon in die Arme lief. Basti nimmt Yura die Tasche ab und behält sein Handgelenk im Griff als er ihn mitziehen will und Yura hat kaum die Kraft um sich dagegen zu sträuben, er hat irgendwie das brennende Verlangen Bastis Hand zu halten und dennoch folgt er ihm einfach nur nach Hause ohne das sie ein weiteres Wort miteinander sprechen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)