Das Tor der Dimensionen von DigiDestined (Der Kampf um die Welt) ================================================================================ Kapitel 14: Zurück in die Gegenwart ----------------------------------- Zurück in die Gegenwart „Wir sollten gehen...“ Matts Stimme riss mich aus den Gedanken. Was wollte er? Nein, wir durften nicht gehen. Nicht, bevor ich den Tod meiner Schwester und Brians gerächt hatte. Ich wollte es Devimon heimzahlen. Doch gleich darauf überkam mich Angst. Ich war kurz davor denselben Fehler zu begehen wie bei Milleniumon. Wieder war ich von Hass und dem Durst nach Rache geblendet. Ich wollte Devimon leiden sehen, ich wollte es töten. Dennoch wollte ich nicht mit zurück, ich wollte in der Vergangenheit bleiben. „Matt, ich gehe nicht mit.“ Immer noch flüsterte ich, da ich einfach nicht mehr die Kraft hatte, um richtig zu sprechen. „Was?“ Mein bester Freund musterte mich, als sei ich verrückt geworden. „Tai, Du bleibst nicht hier! Wir gehen alle zusammen zurück.“ Verstand mich denn wieder niemand? Hatten sie noch immer nicht bemerkt, wie ich litt? Wie ich unter dem Verlust Karis und dem Wissen, zwei Menschen in den Tod geführt zu haben, litt? „Ich muss, verdammt! Ich muss!“ „Nein!“ Nun vernahm ich die Stimme von Danny. „Wir gehen. Wir haben schon genug Leute verloren.“ Seine Stimme klang hart und ließ keinen Widerspruch zu. Doch ich wollte nicht gehen, ich wollte den Mörder mein er Schwester nicht ungeschoren davonkommen lassen. Ich wollte kämpfen und es war mir egal, ob ich dabei mein Leben ließ oder nicht. Ich wollte für Kari kämpfen, das war ich ihr schuldig. „Kommt Ihr?“ ;Matt war mit den anderen schon voraus gegangen. Joe, Davis, Danny und Izzy trugen Kari und Brian. Es musste für sie wohl eine Qual sein, das merkte ich ihnen an. Wir alle hatten noch nie eine Leiche gesehen geschweige denn getragen. Schwer fällig stand ich auf und folgte ihnen. Es hatte keinen Sinn, wenn ich mich widersetzte. Sora kam zu mir und hakte sich bei mir ein, was ich jedoch kaum wahrnahm. Ich war immer noch zu geschockt vom Tod zweier Menschen, von denen ich einen über alles geliebt hatte. „Tai, ist alles okay?“ Sie fragte, ob alles okay sei. Dabei wusste sie die Antwort schon längst. Ich sah sie an. „Sehe ich so aus?“ „Nein, entschuldige.“ Es war nicht fair von mir, sie so anzufahren, und ich hatte dies auch nicht beabsichtigt. Der Schmerz sprach aus mir. Das Wissen, zwei Menschen getötet zu haben. „Tut mir Leid, ich wollte Dich nicht so anschreien.“ „Schon okay, ist verständlich.“ Eine gewisse Erleichterung durchflutete mich, als sie mir verzieh. Sie verstand mich, das wusste ich. Sie wusste genau, was in mir vorging. Klar, bei den anderen war es genauso, doch sie wollten so schnell wie möglich weg von hier. Sora wohl auch, doch sie zeigte es nicht. „Tai?“ „Hm?“ „Du würdest gerne hier bleiben, oder?“ In ihrer Stimme lag eine gewisse Unsicherheit. „Ja, würde ich.“ Diese Worte verließen leise meinen Mund. Ich hätte wirklich alles getan, um in der Vergangenheit bleiben zu können. Ich wollte Devimon bekämpfen, ich wollte den Tod meiner kleinen Schwester rächen. Heute bin ich froh, dass ich mit in die Gegenwart zurückkehrte. „Wisst Ihr, wie wir zurückkommen?“ Die Frage von Davis riss mich aus meinen Gedanken. Darüber hatte ich auch noch nicht nachgedacht, was mir wohl auch niemand verübeln konnte. Genauso wenig konnte ich es bei ihnen. Es waren einfach schreckliche Sachen passiert, die niemand von uns so leicht verarbeiten konnte. „Es wäre eine Möglichkeit, von meinem Laptop aus zu starten. Jedoch müsste dieser dann hier zurückbleiben.“ Für mich war es gar keine Frage. Wenn dies der einzige Weg zurück war, dann würden wir ihn auch nehmen. Andererseits aber ließ mich der Gedanke an Rache nicht los. Was sollte ich also machen? Wenn ich zurückging, würde ich meine Vergangenheit und die der anderen verändern, ging ich zurück in die Gegenwart, würde ich mir mein Leben lang die Schuld daran geben, Kari nicht gerächt zu haben. Ich saß in der Zwickmühle. „Wir können.“ Scheinbar hatte Izzy akzeptiert, dass nur diese Möglichkeit bestand, aus der Vergangenheit herauszukommen. Ich muss dazu sagen, dass sich unsere Dialoge zwar leicht lesen, gesprochen waren sie allerdings voller Trauer. Man merkte, dass jeder von uns sich nur mit Mühe die Tränen zurückhalten konnte. „Okay, gehen wir. Davis, Danny, Joe und Izzy. Ihr geht voraus. Wir kommen nach.“ „Alles klar.“ Izzy holte seinen Laptop heraus, nachdem er Brian losgelassen hatte, der nun von Danny gestützt wurde, und öffnete das Tor in unsere Welt. „Oh mein Gott!“ Sein Ausruf ließ mich zusammen zucken. „Was ist los?“ Schnell lief ich – zusammen mit den anderen – zu ihm hin und sah auf den Monitor. Ein Bild der Zerstörung bot sich mir. Alles lag in Trümmern. Konnte das wirklich sein? War das unsere Welt? „Bist Du Dir sicher, dass dies das Tor in unsere Welt ist?“ sprach Matt meine Gedanken aus. "Ganz sicher." der Rotschopf nickte. "Das ist unsere Welt." Auch aus seiner Stimme konnte ich das Entsetzen hören. "Oh mein Gott..." "Du sagst es." Konnte es wirklich sein`? Hatte Deemon überlebt? Was war überhaupt passiert, als wir in die Vergangenheit gingen? "Habt Ihr Deemon nicht besiegt?" fragte ich die anderen, deren Entsetzen ich ebenfalls aus ihren Gesichtern lass. "Na ja, wir..." stammelte Joe. "Was?" Allmählich bekam ich ein ungutes Gefühl. Was passierte, nachdem wir weg waren? "Deemon hat uns durch das Tor geschleudert,." Mimis Stimme klang ängstlich. "Wir haben ihn nicht besiegt." Ich glaubte, mich verhört zu haben. Das konnte doch nicht wahr sein! "W - was?" stotterte ich. "Ihr habt -?" Meine Stimme versagte mir. Das war schrecklich! "Tut uns Leid, Tai." fing Davis klein laut an. "Wir wollten -" "Ihr wolltet was?" unterbrach ich ihn mit kalter Stimme. Das war einfach zu viel für mich. "Wir hatten keine Chance. Deemon hat uns ins Tor geschleudert." Davis´ Stimme wurde immer leiser. "Und Ihr habt Euch nicht gewehrt, oder was? Wart Ihr nicht in Gruppen zusammen?" "Tai, diese Diskussion bringt nichts." meinte Izzy. "Wir sollten erstmal zusehen, dass wir wieder in unsere Welt kommen. Dort kümmern wir uns dann um Deemon." Das war leichter gesagt als getan. "Und wie ohne Digimon?" Ich war wohl nicht der Einzige, der diese Tatsache noch nicht bedacht hatte, wie ich nach Dannys Worten an den Gesichtern der anderen erkennen konnte. Genau. Wo waren sie und war mit ihnen geschehen? Waren sie überhaupt noch am Leben? Oder hatte Deemon sie schon getötet? Aber Izzy, Brian und ich selbst waren doch immerhin mit unseren Digimon hierhin geschleudert worden. Oder nicht? Am Anfang, als wir durch das Tor flogen, waren wir immerhin noch in der Gegenwart. Konnte es sein, dass unsere Partner dort gefangen gehalten wurden? Zusammen mit den Digimon der anderen? „Wir müssen dahin.“ meinte ich. „Wir müssen in die Gegenwart und unsere Partner finden. Dann sehen wir weiter.“ „Was machen wir mit Kari und Brian?“ Augenblicklich verschlechterte sich meine Laune wieder. Die Trauer kam wieder hoch. Der Schmerz. Ich sah zu meiner kleinen Schwester. Sie war ganz blass. „Kari...“ Sora legte mir eine Hand auf die Schulter. „He, wir werden sie schon vernünftig beerdigen können. Wir retten unsere Welt, das schaffen wir.“ „Sora hat Recht. Wir haben bis jetzt alles geschafft.“ Das stimmte. Nie hatten wir aufgegeben, doch nun waren wir alle angeschlagen. Konnten wir jetzt noch gewinnen? Oder würde dies unser letzter Kampf werden? „Sind alle bereit?“ Wir nickten, ich mit gemischten Gefühlen. „Okay, dann los.“ Die vier gingen vor, danach kamen wir anderen. Ich ging zum Schluss. Noch einmal sah ich zu Devimons Schloss hoch, zu dem Schloss, wo mir unendliche Qualen angetan wurden, wo ich meine Schwester verlor. Wieder spürte ich Tränen in meinen Augen, wandte mich um und schritt als Letzter durch das Tor in unsere Welt. _________________________________________________________________________________ Huhu, erstmal ein frohes neues Jahr an Euch alle. Hoffe, Ihr seid gut reingekommen. Dann ein großes Sorry, dass es mit dem Kapitel so lang gedauert hat. Hatte die letzten paar Wochen fast gar keine Zeit, mich darum zu kümmern. Es wird aber wieder besser werden, versprochen ;) Dann wie immer Danke für Eure Kommis zum letzten Kapitel. @Taroru: Es sind die 'Großen'. Die 'Kleinen' wissen ja gar nicht, dass sie nochmal in der DigiWelt sind ;) So, nun hoffe ich, dass das Kapitel trotz der langen Zeit doch noch gut geworden ist xD LG, DigiDestined Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)