Das Tor der Dimensionen von DigiDestined (Der Kampf um die Welt) ================================================================================ Kapitel 6: Die Suche -------------------- Die Suche Wir liefen lange durch die Straßen, die alle zerstört waren. Was war da nur passiert? Wer war für dieses Chaos verantwortlich? Und das Allerwichtigste: Wo war Kari? „KARI!!“ Verzweifelt rief ich nun schon mehrere Male ihren Namen, bekam jedoch keine Antwort. „Vielleicht sollten wir uns aufteilen.“ hörte ich Izzy nach einiger Zeit sagen. „Dann sind wir schneller.“ Er hatte Recht. Wenn wir zusammen blieben, konnten wir nur an jeweils einer Stelle suchen, trennten wir uns aber, gab es mehrere Stellen. „Gut.“ Ich drehte mich zu den anderen um. „Bilden wir vier Gruppen. Sora, Matt und Izzy, Ihr kommt mit mir. Die anderen teilen sich auf. Wir treffen uns alle wieder an unserem Haus. Oder dem, was davon noch übrig ist, wenn wir zurückkommen.“ Bei dem Gedanken, dass unser Wohnhaus ebenfalls einstürzte, wurde mir ganz anders. Es würden mit Sicherheit viele Menschen unter den Trümmern begraben werden. Viele Menschen, die ich kannte und mochte. „Alles klar.“ Brian nickte und nahm sich seine Gruppe, ebenso Davis und Diana. „Und Leute.“ Sie sahen mich erwartungsvoll an. „Kommt mir nicht ohne Kari wieder.“ „Wir finden Kari. Ganz sicher.“ Mit diesen und anderen Worten versuchten die drei, mich immer wieder aufzuheitern, doch die Sorge um meine kleine Schwester blieb. Vielleicht lag sie irgendwo verletzt herum oder war sogar von Trümmer getroffen worden und tot. Schnell verdrängte ich diesen Gedanken abermals. Ich durfte die Hoffnung nicht aufgeben, Kari war noch am Leben. „Lasst uns mal in dem Haus da suchen. Das ist die Stadtbibliothek. Vielleicht ist sie ja da.“ meinte Izzy, und ich blickte zu dem erwähnten Haus. Es war nicht so angeschlagen wie die anderen, sondern sah noch relativ heil aus – zumindest von außen. Wie es drinnen war, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. „Also gut, lasst uns mal schauen.“ Wir gingen in das Gebäude hinein und ich musste abermals schlucken, als ich die Verwüstung sah. Überall lagen herausgerissene und zum Teil verbrannte Buchseiten herum, CDs waren auf dem Boden verstreut und die Wände schon teilweise eingestürzt. „Kari!“ rief ich durch die Staubwolken, die überall aufstiegen. „KARI!!“ Bumm. Die nächste Explosion erschütterte das Gebäude und ich hatte das Gefühl, dass es draußen immer dunkler wurde. „Verdammt, was ist da los?“ Izzys Stimme klang leicht panisch. Schnell sah ich mich um, konnte jedoch in dem Raum, in welchem wir uns gerade aufhielten, niemanden außer uns entdecken. „Gehen wir weiter.“ meinte ich deshalb. „Hier ist sie nicht.“ Wo konnte sie sein? Wo war Kari nur? Langsam wurde meine Angst um sie immer größer. Geradezu fluchtartig verließ ich die Bibliothek und ging wieder auf die Straße. Abrupt blieb ich stehen und starrte in den Himmel. Mein Herz schien einen Moment auszusetzen und ich atmete schnell. Panik machte sich in mir breit, denn was ich sah, war grauenhaft: Der Himmel war pechschwarz und es zuckten dauernd grelle Blitze. „Was ist das?“ hauchte Matt neben mir, der – ebenso wie die beiden anderen – ängstlich in den Himmel starrte. „Das Armageddon...“ brachte Sora mit heiserer Stimme heraus, und sie hatte Recht. Es sah wirklich aus, als würde die Welt untergehen. Nur wer war dafür verantwortlich? „Lasst uns hier verschwinden.“ Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit meldete sich Izzy mit purer Panik in der Stimme. „Wir brauchen einen sicheren Ort.“ „Nicht ohne Kari!“ „Wie sollen wir sie hier finden, Tai? Das ist verrückt!“ „Soll ich sie hier irgendwo herum irren lassen?“ Wütend drehte ich mich zu Izzy um. „Nein, aber die anderen werden sie schon finden.“ „Und wenn nicht?“ Langsam verlor ich die Geduld. „Sagt mal, was ist mit Euch los? Glaubt Ihr etwa wirklich, ich würde Kari im Stich lassen? Glaubt Ihr das?“ Mein Hass in der Stimme wuchs bei jedem Wort und ich sah, wie sie einen Schritt zurück gingen. „Natürlich nicht, Tai. Aber wir brauchen einen Plan, so schaffen wir es nicht.“ Izzy hatte Recht, doch dies sah ich nicht. Ich war fast krank vor Sorge um meine kleine Schwester und nahm die Versuche der anderen, mich zu beruhigen, nicht wirklich wahr. „Verdammt, Izzy. Ich brauche keinen Plan. Ich gehe so!“ Es war ein Fehler gewesen, mich von den anderen zu trennen, dies wurde mir nach wenigen Schritten klar. Ich wunderte mich, weshalb sie mich nicht zurückgehalten hatten oder mir nachliefen, doch den Grund dafür sollte ich später erfahren. Sie kannten mich so gut, dass sie wussten, dass sie eh keine Chance gehabt hätten, mich von meinem Vorhaben abzuhalten. So ging ich alleine durch zerstörte Straßen und hielt meine Augen offen. Irgendwo hier war Kari, das fühlte ich, und sie war noch am Leben. „KARI!!“ brüllte ich immer wieder, je näher ich einem riesigen Krater kam, der plötzlich vor mir aufgetaucht war. Es sah aus, als wäre dort eine riesige Bombe eingeschlagen. Rings um das Loch war überhaupt nichts mehr, außer Sand. „KARI!!“ Meine Stimme wurde immer lauter und ich immer verzweifelter. Was sollte ich tun? Ich fand sie nirgends und sofort war mir klar, dass die anderen Recht gehabt hatten. Wir hätten wirklich zuerst einen Plan schmieden sollen, dann wäre alles einfacher gewesen. Doch ich konnte mich nicht mehr dafür verfluchen, dass ich Kari nicht hatte beschützen können und nicht gemeinsam mit den anderen einen Plan entworfen hatte, mit dem wir sie auch fanden, denn im nächsten Augenblick gab es einen ohrenbetäubenden Knall und das Wohnhaus neben mir krachte in sich zusammen. Ich musste mich beeilen, um nicht von herum fliegenden Trümmern getroffen und vielleicht auch erschlagen zu werden. Nach ein paar Metern fand ich Schutz in einem der unzähligen Krater. Ich legte mich auf den Boden und vernahm über mir noch immer das Zusammenstürzen des Hauses, das Quietschen des Metalls, das Donnern der Tonnen von Gestein, welches in sich zusammenfiel. Es war schrecklich. Ich hustete und richtete mich wieder auf, nachdem der Krach verebbt und das Haus auf der kaputten Straße verteilt war. Schwer fällig sah ich nach hinten auf die Überreste des Gebäudes. Wie viele Menschen dort drinnen wohl umgekommen waren? Den Gedanken schnell verdrängend, kletterte ich aus dem Krater und sah mich weiter um. Noch immer zuckten Blitze über den inzwischen noch schwarzer gewordenen Himmel. Was hatte das zu bedeuten? Diese Frage hatte ich mir bestimmt schon hundertmal gestellt, ohne eine Antwort darauf erhalten zu haben. Wieder krachte es irgendwo und die Erde bebte, doch dieses Mal war es anders. Das Beben hielt an und wurde immer stärker, sodass ich hinfiel. Meine Hände krallten sich in den Boden und ich sah, wie die Erde neben mir auf riss. „AH!“ Schnell lief ich weiter, um nicht von dem Loch, welches sich nun auftat, verschlungen zu werden. Eine Feuerfontäne schoss in den Himmel und ich blieb stehen. Erstarrt blickte ich auf das Schauspiel. „Was -?“ Doch weiter kam ich nicht, denn auch am Himmel passierte etwas: Es sah aus, als würde sich ein Fenster öffnen, ein Fenster in eine andere Welt. Ich ging ein paar Schritte zurück, als ich etwas Großes aus dem Tor herauskommen sah. Zwar wusste ich nicht, um wen oder was es sich genau handelte, doch ich war mir sicher, dass es ein Digimon war. Und diese Digimon – das wusste ich genau – hatten nichts Gutes vor. Meine Kleidung war mit Asche und Dreck bedeckt, mein Gesicht sah wohl auch nicht besser aus. Ängstlich starrte ich noch immer in den Himmel, da ich wieder an Milleniumon denken musste. Hatte das Digimon, welches nun langsam durch das Tor kam, dasselbe vor wie Milleniumon? Oder war es etwas weitaus Schlimmeres? Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass meine zweite Vermutung richtig war. Eben dieser Zeitpunkt war es, der mein Leben und auch das aller anderen DigiRitter verändern sollte. Und diese Veränderung – das spürte ich damals und weiß es heute – war gravierend. _________________________________________________________________________________ Huhu, wieder einmal danke für Eure Kommis, hat mich sehr gefreut. Ich bemühe mich, alles so realistisch wie möglich zu halten, besonders Tais Charakter. Auch einen Bezug zu den vorigen drei Teilen wird es wieder geben, allerdings stärtker als bisher, also freut Euch schonmal auf reichlich Action ;) LG, DigiDestined Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)