Fremd von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Hallo! Da bin ich wieder! Und dieses Mal hab ich eine Betaleserin im Gepäck! Ein ganz dollen Dank an Anni91, die sich dazu bereit erklärt hat, meine Kapitel zu verbessern! DANKE!^^ Und jetzt viel Spaß mit Kapitel 11: 11. Kapitel Immer lauter wurden die Geräusche um ihn herum. Ray spürte förmlich wie er vom Schlaf ins Wachsein driftete, spürte den Übergang und stemmte sich dagegen. Er wollte nicht aufwachen; es war gerade so schön. Doch letztendlich verlor sein Geist gegen seinen Körper und überraschend munter schlug er die Augen auf. Es war bereits hell. Laut gähnend streckte er sich und fuhr sich durch die langen Haare. Einen Moment stockte Ray. Na toll! Er war gestern ins Bett gegangen, ohne sich seine lange Mähne zu flechten und das bedeutete, sie war jetzt ein einziges, zerzaustes Knäuel. Er würde ewig zum Kämmen brauchen und schmerzhaft würde es wohl auch werden. Super Aussichten, so am frühen Morgen. "Auch endlich wach?", fragte ihn da eine, ihm nur zu bekannte und eindeutig zu gut gelaunte, Stimme. Leicht grummelte der Chinese und taxierte Tala mit einem giftigen Blick. Der schüttelte nur belustigt den Kopf. "Ach herrje! Noch so ein Morgenmuffel wie Kai! Da haben sich ja zwei gefunden", murmelte er leise. Kai? Suchend blickte Ray sich um, doch er konnte den anderen Russen nirgends entdecken. "Der holt uns gerade Frühstück", rief Tala, der sich denken konnte wen Ray suchte, über seine Schulter. Mmh. Frühstück. Lecker. Stöhnend erhob Ray sich und ließ sich gleich wieder zurück fallen. Verdammt, seine Verletzungen schienen nicht besser geworden zu sein, es tat ihm noch immer alles weh. Beim nächsten Versuch Aufzustehen war er etwas vorsichtiger und schaffte es auch, sich möglichst schmerzlos zu bewegen. Mit einem recht knappen Morgengruß kam dann auch Kai und die Drei setzten sich gemeinsam an den Tisch, um etwas zu Essen. Dann streckte sich Tala ausgiebig und kippelte leicht mit dem Stuhl nach hinten. "Und, was machen wir heut?", fragte er voller Tatendrang. "Ray muss sich schonen", antwortete Kai wie aus der Pistole geschossen. Wütend blitzte eben dieser den Graublauhaarigen an. "Danke, aber ich denke, solche Entscheidungen kann ich schon alleine treffen!", meinte er bissig. Er mochte es nicht, bevormundet zu werden. Doch ehe Kai darauf etwas sagen konnte, was sicher zu einem Streit geführt hätte, fuhr Tala dazwischen. "Halt den Ball flach Kleiner, Kai hat wirklich Recht. Erinnere dich, heute früh bist du kaum aus dem Bett gekommen. Was haben wir davon, wenn du zusammenbrichst?" Immerhin hatte Ray den Anstand rot zu werden und sich klein zu machen. So ein Pech aber auch, Tala hat es also gemerkt, dachte er bei sich. Die folgende Stille wurde durch ein plötzliches Piepen unterbrochen. Erschrocken sah Ray sich um und beobachtete dann wie Tala auf einmal hektisch zu seiner Jacke rannte und die Taschen durchsuchte. Mit einem erleichterten Seufzen holte er ein Handy heraus und ging ran. "Ja?", fragte er. "Ja, ich bin's Tala." Dann schwieg der Rothaarige und lauschte angespannt seinem Gesprächspartner. Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich zunehmend. Schließlich nickte er und schloss die Augen. "Ja, schon klar. Ich komme sofort, gib mit zehn Minuten, ja? Ich beeil mich." Dann legte er auf. Ohne den Blick von dem Display seines Handys zu nehmen, das er in seiner verkrampften Hand hielt, meinte er: "Das war meine Mutter. Die Polizei ist gerade bei uns. Man hat wohl ein paar Überreste Azats in einem verbrannten Haus am Stadtrand gefunden. Ich soll sofort kommen." Dann nahm er seine Jacke und verschwand aus der Lagerhalle ohne Kai oder Ray auch nur noch einmal anzusehen. Ray wollte ihm erst folgen, aber Kai hielt ihn auf. "Lass ihn! Da muss er alleine durch. Außerdem würde es nur Verdacht erregen, wenn wir auch bei seiner Familie aufkreuzen." Widerwillig musste Ray zustimmen. "Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie Brüder gewesen sein sollen. Sie sind so /verschieden/!" Der Russe nickte. "Ja, das stimmt. Weißt du, ich glaube einfach, dass Azat nie verkraftet hat, dass Tala ein Esper ist. Ich glaube früher haben sie sich richtig gut verstanden, doch dann konnte man bei Tala die ersten Anzeichen seiner Gabe sehen. Und ab da ging es mit ihrer brüderlichen Beziehung bergab. Dann hat sich Tala unserer Bande angeschlossen, hat kaum noch Zeit für Azat gehabt und der hat sich schlicht weg vernachlässigt gefühlt. Er war wohl der Meinung, Talas Gabe habe ihm seinen Bruder weggenommen. Und deswegen hat er erst Talas Gabe gehasst und diesen Hass irgendwann auf Esper verallgemeinert. Und so hat er auch angefangen Tala zu hassen. Es ging sogar so weit, dass er den Namen ihres, im Gefängnis sitzenden, Vaters angenommen hat. Tala trägt den ihrer Mutter." Leicht verdunkelten sich Kais Augen. Ray seufzte leise. Plötzlich schlich sich ein leichtes Lächeln auf Kais Lippen. "Los komm. Wir verkriechen uns in unser Zimmer und schlafen noch ne Runde. Es ist einfach noch zu früh um munter zu sein." Die nächsten Tage und Wochen zogen wie im Flug an Ray vorbei. Sein Leben hatte sich komplett geändert, zum Besseren, wie man wohl anmerken sollte. Er war jetzt offiziell ein Esper und Mitglied der Demolitionboys. Am Tage ging er in die Schule; seine Klassenkameraden verhielten sich ihm gegenüber jetzt wesentlich freundlicher. Keiner machte ihn mehr wegen seinem "weibischen Aussehen" an. Im Gegenteil, viele Behaupteten plötzlich, sie würden das sogar total cool finden. Es war schon interessant, was seine Mitgliedschaft in einer der mächtigsten Banden des Stadtteils ausmachte. Nachmittags trieb er sich mit Kai und Tala in der Gegend herum. Spencer und Ian waren auch öfters dabei, doch sie gingen auch gerne ihre eigenen Wege. Tala hatte den Verlust seines Bruders glücklicherweise gut verkraftet. Der Chinese traf sich noch immer mit Alexey, entgegen Kais und Talas Warnungen, aber bis jetzt gab es keine besonderen Vorkommnisse. Er verstand sich einfach prächtig mit dem Braunhaarigen. Sie hatten bei ihren Treffen viel Spaß und lachten gemeinsam. Auf das Thema Kai kamen sie nie wieder zu sprechen. Obwohl es Alexey nicht entgangen sein konnte, dass Ray und Kai sich inzwischen sogar angefreundet hatten, sagte er nichts weiter dazu. Tala und Kai hatten sogar angefangen, Ray etwas im Umgang mit seinem BitBeast, dass, neben bei bemerkt, Drigger heißt, zu trainieren. Es war für den Chinesen ein ganz schöner Schock, als er feststellen musste, dass er tatsächlich mit seinem BitBeast reden konnte und es sogar einen eigenen Namen hatte. Nur leider konnte oder wollte Drigger ihm auch nichts über seine Vergangenheit sagen. Der weiße Tiger schwieg sich bei Fragen in dieser Richtung immer aus. Überrascht musste der Langhaarige außerdem feststellen, dass auch Tala ein BitBeast, Wolborg, besaß. Ein Wolf dessen Fähigkeiten einem wortwörtlich das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es dauerte etwas länger bis sie herausgefunden hatten, dass Rays Element vermutlich die Erde war und er bereits verdammt viel Kontrolle über seine Fähigkeiten zu haben schien. Ihre Trainingssessionen fanden immer in einem kleinen Wäldchen, etwas außerhalb der Stadtgrenze, statt, damit sie niemand sah. Und sie waren jedes Mal sehr lustig. Nur eine der vielen Änderungen, die in Rays Leben stattgefunden hatten, bedauerte der Chinese etwas. Max und Tyson hatten klar gemacht, dass sie es nicht für gut befanden, dass er so viel mit dem "gefährlichen" Kai zu tun hatte. Zuerst hielten sie es wohl für eine Phase, doch als sie begriffen, dass Ray tatsächlich Kais Freund geworden war, brachen die Beiden den Kontakt komplett ab. Der Schwarzhaarige verstand es nicht, doch er akzeptierte es. Man konnte halt nicht alles haben. „Los komm, wir gehen heut Mal zum See!“, rief Tala aufgeregt und warf Ray seine Jacke über den Kopf. Der Schwarzhaarige lugte ärgerlich darunter hervor. „Lass das!“, beschwerte er sich ärgerlich, doch dann hellte sich sein Gesicht auf. „Jetzt sofort?“ Es war ein offenes Geheimnis unter den Demolitionboys, dass Ray den kleinen See – oder eher Froschtümpel, wie Tala das Wässerchen abfällig nannte – liebte. Er befand sich mitten in ihrem Trainingswald und diente dem Rothaarigen als Materialquelle beim Trainieren. Immerhin brauchte man Wasser als Rohstoff, um Eis zu erschaffen. Denn Dinge aus dem Nichts zu erschaffen, dazu waren nicht einmal Zeros fähig. „Ja, jetzt sofort“, meinte Kai, der gerade das Hauptquartier betrat. Allerdings hatte er noch eine große Tüte dabei. Neugierig wollte Ray hinein schauen, doch Kai hielt sie fest verschlossen. „Das wird ne Überraschung!“, trompetete Tala fröhlich und damit zog er den Chinesen hinter sich her. Mit Bus und etwas Fußweg brauchten sie nur etwa 45 Minuten zum See. Als sie dort waren, schüttete Kai rücksichtslos den Inhalt der Tüte auf den kalten, aber trockenen Waldboden. Dank der Tannen über ihnen lag kaum Schnee auf dem Gras. Staunend beobachtete Ray, wie aus der billigen Plastiktüte allerlei leckere Dinge, wie Kekstüten, Schokolade, eingepackte Sandwichs und Getränkedosen purzelten. „Ein Picknick?“, fragte er ungläubig, aber dennoch begeistert lächelnd. Kai nickte. „Ja, das machen die Demolitionboys jedes halbe Jahr und wir dachten, diesmal nehmen wir dich mit. Du gehörst jetzt schließlich zu uns.“ „Danke“, strahlte Ray glücklich. Vorsichtig breitete er seine eine Jacke – er trug meistens zwei Stück – auf einem Baumstumpf aus und setzte sich darauf. Die abgehärteten Russen setzten sich, ohne mit der Wimper zu zucken, auf den halb vereisten Erdboden. Ray bekam schon beim Anblick Schüttelfrost. „Warum sind Ian und Spencer nicht mitgekommen?“, fragte er neugierig. „Oh, das ist einfach. Spencers Vater ist seit langem mal wieder da, er ist nämlich LKW-Fahrer. Da wollte Spencer die Zeit mit ihm verbringen. Und Ian liegt mit ner Erkältung im Bett, der Arme… Mmh“, nachdenklich sah sich der Rothaarige das Angebot an. Plötzlich fixierte er mit seinem Blick eine Packung Kekse. Interessiert beobachtete Ray, wie die Schachtel erst leicht zu wackeln begann, bis sie sich leicht anhob und zu Tala herüber schwebte. Plötzlich grinste Ray. „Weißt du, es wäre einfacher, wenn du deinen Arm ausstrecken und sie dir einfach nehmen würdest“, meinte er belustigt. „Vielleicht“, entgegnete Tala hochkonzentriert, “aber wann hat man sonst schon die Gelegenheit seine Kräfte so offen zu nutzen? Außerdem macht es Spaß!“ „Das mag ja sein“, sagte Ray, während er nachdenklich die gerade an ihm vorbei schwebende Packung beobachtete. Er verstand nicht ganz, warum Tala sich so viel Zeit damit ließ, sonst konnte er solch einfache Dinge auch schneller. Plötzlich lächelte Ray und streckte die Hand aus. „Aber mit der Hand wäre es sicherer gewesen!“ Und damit schlossen sich seine Finger um die Schachtel und brachen Talas Einfluss. Schnell holte der Chinese die Kekse zu sich, öffnete den Karton und schob sich einen Keks genüsslich in den Mund. „Mmh. Wirklich lecker!“ Kai hob nur amüsiert eine Augenbraue und beobachtete das Geschehen zwischen seinen Freunden still. „Na warte, ich soll also meine Hände benutzen, ja?“, zischte Tala sauer, griff sich ein Sandwich und warf es nach Ray. Der, doch recht überrascht von der leichten Überreaktion, konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und hatte nur Sekunden später eine Gurkenscheibe und eine Salamischeibe im Gesicht kleben. Das Brot fiel fast geräuschlos in seinen Schoß. „Hey, was soll das?!“, rief er aufgebracht und sprang auf. Seine Augen verengten sich kurz gefährlich, doch dann beruhigte sich Ray wieder. Er atmete tief durch. Dieses Picknick sollte nicht wegen ihm in einen Streit ausarten, nein, das wollte er wirklich nicht. Ohne ein weiteres Wort schritt er zum See. Als er seine Hände in das kalte Wasser tauchte, zitterte er leicht. Vorsichtig wusch er sich sein Gesicht und entfernte die Fremdkörper. Als er wieder in das Wasser schaute, starrten zwei blaue Augen zurück. Gleichzeitig erklang hinter ihm eine tiefe Stimme: „Es tut mir Leid.“ Erschrocken verlor der Langhaarige das Gleichgewicht und purzelte mit einem Aufschrei kopfüber in den See. „Tala!“, beschwerte er sich lauthals. Der Rothaarige lachte schon wieder. „Wer konnte denn ahnen, dass du so schreckhaft bist?!“, meinte dieser zu seiner Verteidigung. „Aber warte, ich helfe dir raus!“ Und damit hob er seine Hand und konzentrierte sich. „Wolborg“, flüsterte er leise. Misstrauisch beobachtete Ray, wie vom Ufer aus das Wasser zu gefrieren begann. Das Eis kam langsam auf ihn zu. Anstatt allerdings vor dem Chinesen anzuhalten, hatte es diesen bald vollständig eingeschlossen. Nur Rays Oberkörper schaute noch aus dem halb zugefrorenen See. Jetzt sprang auch Kai auf. „Tala!“, rief er entgeistert. „Willst du ihn umbringen?! Halt durch Ray! Los Dranzer.“ Am Rand des Eises züngelten sofort kleine Flämmchen auf. Schnell begann alles zu schmelzen. Auch Ray wurde nach und nach befreit, doch das Feuer schien seine Kleidung als ausgezeichnete Nahrung anzusehen und Rays Jacke fing Feuer. „Ahhh!!!“, schrie dieser aufgebracht und hüpfte in dem See herum, verzweifelt bemüht die Flammen zu löschen. Hustend stolperte er schließlich – nicht mehr brennend aber ziemlich feucht – aus dem See. So tropfnass stand Ray nun da und starrte leicht bedröppelt drein. Erst das unfreiwillige Bad, dann das Einfieren von Tala und zum Schluss der recht heiße Versuch Kais, ihn wieder aufzutauen, lähmten ihn und seine Gedanken für einige Sekunden. Dann hörte er den Rothaarigen lachen. „Darf ich servieren?“, meinte dieser trocken und hob den erschrockenen Chinesen hoch. „Unser heutiges Spezialmenü: Chinesische Schmusekatze, schockgefrostet und flambiert! Stellt jedes Dessert um Längen in den Schatten.“ Nun konnte selbst Kai nicht mehr ernst bleiben, besonders bei dem Bild, das sich in seinem Kopf formte. Noch etwas Schokosauce und eine schöne rote Kirsche – obwohl er den kleinen Schwarzhaarigen auch so vernaschen würde. Außerdem sah der Gesichtsausdruck des noch immer leicht verwirrten und ziemlich angekokelten Ray einfach zu niedlich aus. So, das war ein entspanntes Kapitel zum Ende des Jahres. Ob ich vor Silvester noch eins schaffe, weiß ich nicht, aber ich glaube nicht. Deswegen wünsche ich an dieser Stelle allen meinen Lesern schon Mal FROHE WEIHNACHTEN und einen GUTEN RUTSCH ins neue Jahr!!! eure achat Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)