Omoide von Sweden_ (Sammlung meiner LiteraturhausaufgabenxD) ================================================================================ Kapitel 1: Mein Leben I ----------------------- ~~ Die Aufgabe war ein Steckbrief von sich selbst zu schreiben, aus der Sicht des bereits Toten^^ ~~~ Ich erinnere mich noch, als sei es gestern gewesen. Mein Kindermädchen hielt mich an der Hand und sprach mit meiner neuen Kindergärtnerin, während ich meine Tränen nicht davon abhalten konnte zu fließen. Die Umgebung war so neu und befremdend, sodass ich Angst hatte dort zu bleiben; alleine. Schlußendlich war ich dort abgesetzt und trotzallem am Nachmittag wieder abgeholt worden. In der Grundschule hatte ich immer gute Noten heimgebracht, musste natürlich aufs Gymnasium. Es fing an, dass meine Vergesslichkeit dafür sorgte, dass meine Noten schlechter wurden. Mehr als einmal rettete ich mich gerade noch so vor dem Sitzen bleiben, bis ich schließlich in der elften nicht weiterkam. Es machte mir nichts aus. Zwar hatte ich meine hohen Ideale nicht vertreten können, doch war ich froh nicht mehr in dieser Klassenkonstellation weitermachen zu müssen. Befreiend und beängstigend zugleich. Knapp schaffte ich mein Abi, kein gutes Abi zugegeben, doch es war immerhin ein Zertifikat mit dem ich mich bei den Unis bewerben konnte. So schlug ich den Weg des Dolmetschers ein - für Japanisch natürlich. Japan war immer eine meiner Leidenschaften gewesen und dass ich einmal dort leben würde, war immer mein großer Traum gewesen. Ich hatte die Gelegenheit das Land mehrere Male zu besuchen, als Auslandsstudium und Praktika, doch dort ansiedeln konnte ich leider nie. Trotzdem hatte ich bis zum Schluß nicht aufgegeben. Um Geld zu verdienen hatte ich einen Nebenjob angefangen, Hobbyschriftsteller. Ein Verlag hatte sich meiner angenommen und unter einem Synonym mehrere Kurzgeschichten, Kinderbücher und sogar einige wenige Romane veröffentlicht. Das Geld reichte gerade so, um um die Runden zu kommen. Meine Eltern lebten getrennt in meiner Heimatstadt, meine Schwestern hatten kaum noch Kontakt zu mir, hatten Kinder und Ehemann. Nur ich war noch immer alleinstehend und hatte mein zu Hause verlassen. Damals war ich enthusiastisch zu meinen Freunden nach Frankfurt gezogen und irgendwann alleine dagestanden, sie hatten nichts mehr mit mir anfangen können, ich habe mich zu weit von ihnen entfernt und sie wollten nichts mehr mit mir zu Tun haben. Typisch. Seit dem lebte ich alleine in einer kleinen Wohnung nahe des Messegeländes. Meine Vorliebe fürs Cosplay und die japanischen Bands hatte ich noch nicht verloren, weshalb ich selbt mit meinen knapp 36 Jahren noch immer zur Frankfurter Buchmesse ging, vorzugsweise als Eagle the Brave oder Charos, meine beiden selbsterfundenen Helden. Anerkennung erhielt ich für die beiden nur unter meinem Synonym, bekam für die beiden sogar einen Preis. Niemand wusste, wer wirklich der Kopf dahinter war. Abhalten ließ ich mich nicht, ich machte weiter wie bisher und lernte jeden Tag ein bisschen mehr. Meine Menschenangst war von Jahr zu Jahr besser geworden und ich traute mich tatsächlich alleine auf die Straße. Es war Winter. Ich liebte den Winter. Vorallem den Schnee, doch der war bisher ausgeblieben. Als ich in meinen Kühlschrank sah, gähnte mir Leere entgegen und ich entschloß schnell zum Supermarkt zu gehen. Kälte hatte mir nie etwas ausgemacht, weswegen ich mein T-Shirt anbehielt und mir nur eine kleine Tüte schnappte, um loszueilen. Die Straßen waren nicht annähernd so voll, wie ich es erwartet hatte, es war gerade kurz nach Mittag gewesen. Kleine Atemwölkchen bildeten sich vor meinem Gesicht als ich ungeduldig auf das grüne Signal der Ampel wartete. Ich wippte im Takt meiner Musik mit, die ich über meinen Mp-3-Player hörte. 'Arata na sekai wa ima...' Gerade hat sich für eine neue Welt... D'espairs Ray, Tainted World. 'maku wo ageta' ...der Vorhang geöffnet. Außer mit stand niemand an der Ampel, doch mir gegenüber waren es sogar 3 Leute. Ich seufzte. 'Mayoi wa subete sutete sono saki e' Alle Zweifel von vorher sind fortgeworfen. Die Straße ist groß und direkt neben mir war die Kreuzung. Linksabbieger fuhren. Wir Fußgänger mussten noch warten. 'Te ni shita tsubasa hiroge...' Mit Schwingen übersteigt... Es gesellte sich ein junger Mann neben mich, der mich eindringlich musterte. Wahrscheinlich war ihm meine Musik zu laut gewesen; ich hatte es geliebt laut zu hören. 'Kabe wo koete tashika na kotae wo hibikase' ...die richtige Antwort die hohen Mauern. Als die Rechtsabbieger fahren durften, passierte es. Ein Betrunkener missachtete seine rote Ampel und fuhr zu allem Überfluß noch auf der falschen Seite. Der Fahrer des Buses, der gerade an mir vorbeibrausen hatte wollen, riss sein Lenkrad herum, um einen frontalen Aufprall zu vermeiden. Zu spät bemerkte ich, dass der Bus genau auf mich ausgelenkt hatte. Schreie klangen in meinen blutigen Ohren wider, spüren konnte ich nichts mehr. Nur eines hatte sich in dem Moment in mein Hirn eingebrannt, als ich gestorben war. Die letzten Zeilen des Liedes. 'The time is over now... I draw a new scene...' Kapitel 2: Mein Leben II ------------------------ Selbe Aufgabe wie im ersten Kapitel, aber anderer Schluß^^ ~~~ Ich erinnere mich noch, als sei es gestern gewesen. Mein Kindermädchen hielt mich an der Hand und sprach mit meiner neuen Kindergärtnerin, während ich meine Tränen nicht davon abhalten konnte zu fließen. Die Umgebung war so neu und befremdend, sodass ich Angst hatte dort zu bleiben; alleine. Schlußendlich war ich dort abgesetzt und trotzallem am Nachmittag wieder abgeholt worden. In der Grundschule hatte ich immer gute Noten heimgebracht, musste natürlich aufs Gymnasium. Es fing an, dass meine Vergesslichkeit dafür sorgte, dass meine Noten schlechter wurden. Mehr als einmal rettete ich mich gerade noch so vor dem Sitzen bleiben, bis ich schließlich in der elften nicht weiterkam. Es machte mir nichts aus. Zwar hatte ich meine hohen Ideale nicht vertreten können, doch war ich froh nicht mehr in dieser Klassenkonstellation weitermachen zu müssen. Befreiend und beängstigend zugleich. Endlich hatte ich es geschafft ranzuklotzen und zu lernen. Mein Abi wurde besser als gedacht und wider Erwarten wurde ich Professor der Germanistik. Nebenher konnte ich mir noch ein wenig Geld als Nachhilfelehrer und durch die Teilnahme an internationalen Fachgesprächen verdienen. Es reichte zu einem angemessen großen Haus und der Ausübung meiner liebsten Hobbys. Bei einer meiner Vorlesungen lernte ich meinen Traumpartner kennen und als er fertig mit dem Studium war, heirateten wir. Kinder hatten wir nie bekommen, denn ich hatte nie den Wunsch dazu verspürt und er hatte es akzeptiert. Ich gab meine Leidenschaft Japan auf und widmete mich meinem Mann und meiner Arbeit, bereute es jedoch nie. Langsam ergab alles in meinem Leben einen Sinn, ich lernte wieder glücklich zu sein und mich auf die Meinung anderer nicht zu verlassen sondern meinen eigenen Weg zu gehen. Hindernisse, die sich mir in den Weg bahnten, wie zum Beispiel das Verhältnis zu einem Studenten, überging ich und etablierte mich zu einem angesehenen Professor. Der Schicksalsschlag traf mich erst mit 56; mein Mann starb bei einem Verkehrsunfall. Ich zog mich zurück und wurde zwei Jahre später aufgrund von akuten psychischen Schäden in den Vorruhestand versetzt. Meine Hobbys gab ich auf und das Haus musste ich mir mit einer anderen Familie teilen. Als ich starb war ich nur noch eine gebrochene Seele, doch bereut habe ich trotzdem nicht einen einzigen Moment meines Lebens. Kapitel 3: Reisender -------------------- ~~~ Ein Gedicht zum Thema 'Ding, das durch mehrere Hände ging und seine Geschichte erzählt' ~~~ Einst gehörte ich jenem, wanderte umher geschwind. Landete in der Hand von jedem und gefiel so manchem Kind. Mein Schöpfer wollte mich haben, gab mich fort voll Frust, an mir man soll sich laben, denn ich vertrete Lust. So rund, doch bin ich klein, verschwinde schnell in Mengen. So rund, doch bin ich fein, der Euro voll von Zwängen. Kapitel 4: Nahtod ----------------- Nahtod Mein Leben war wirklich schön gewesen. Ich erinnere mich an meine große Liebe. Für sie habe ich gelebt – für sie bin ich gestorben. Ein schreckliches Geräusch klirrt in meinen Ohren. Immerzu und immerzu. Es hört sich an, als würde Metall auf Metall treffen. Metall auf Fleisch. Der rote Vorhang lüftet sich und ich sehe mich einem endlosen Schwarz gegenübergestellt. Ob ich meine Augen öffne oder schließe macht keinen Unterschied, das Schwarz verschlingt Alles. Ich stehe hier und schreie. Lautlos, stumm, doch ich schreie. Schreie all meine Qualen heraus und kann doch nicht loslassen. Etwas lässt mich nicht los – ich will es nicht loslassen, denn dafür bin ich gestorben. Dafür habe ich … gelebt? Leben – was ist das? Mein Herz schlägt nicht, meine Haut ist kalt und meine Sicht schwarz. Welchen Zustand meine Seele eingenommen hat, kann ich nicht sagen. Meine Erinnerungen verblassen. Wo eben noch Gewissheit war, brodelt nun die Angst und die Ungewissheit. Ein Gefühl weit schlimmer als alles, was ich mir ausdenken kann. Für einen endlosen Moment seufze ich. Obwohl keine Luft durch meine Lungen gepumpt wird und sich mein Brustkorb weder hebt noch senkt, höre ich einen langen, qualvollen Ton. Das ist kein Leben. Gibt es soetwas überhaupt? Oder ist Leben nur eine Einbildung von Menschen, die sich dem Schwarz entziehen wollen. Diesem Schwarz, das alles um mich herum einnimmt. Definiert sich der Mensch überhaupt durch das Leben? Bin ich denn ein Mensch? Eine Illusion dessen, was ich sein will. Möglicherweise war. Schreie in meinem Kopf. Aufgebrachte Stimmen, die wild durcheinander reden. Ich verstehe sie kaum. Blut – mehr Blut verlangen sie. Tubus, Klemme, Nadel und Faden. Was wollen sie? Und wieso verspüre ich auf einmal diesen Schmerz? Diesen schrecklichen Schmerz. Meine Augen sind geblendet, als sich vor mir ein Weg auftut. Er strahlt weiß und ist kaum breiter als der Abstand meiner beiden Beine. Vorsichtig tippe ich den Weg an. Trotz Schmerzen bin ich nicht gehindert daran diesen Weg zu gehen - nachzusehen, wohin er führen mag. Zaghaft laufe ich den Weg entlang, merke, wie er immer dünner wird unter meinen Füßen und meine Balance immermehr zu verschwinden droht. Ich will nicht fallen. Mit einem Mal verstummen die Stimmen. Der Schmerz löst sich in Nichts auf und der Weg unter meinen Füßen erlischt. Das Weiß weicht dem absoluten Schwarz. Eine Sekunde lang hatte ich Hoffnung gehabt, doch diese verschwindet, als ich spüre, wie mein träger Körper sich dreht und nun kopfüber hinunterfällt. Tiefer und tiefer. Weit hinunter in die Wellen aus schwarzem Wasser. Weit hinunter in diesen schwarzen Sand. Ich falle tief in ein unendliches Schwarz. Der Tod ist schwarz und er hat mich letzten Endes erreicht. Niemand konnte mich davor bewahren, obwohl sie es versucht hatten. Es ist lange her, dass ich Wärme gespürt habe. So lange... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)