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Elanor und Draco

Forced Love
von

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Der neue Feind

Kapitel 22 : Der neue Feind
 

Ich atmete schwer unter der festen Umarmung meines Verlobten. Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb, der Presslufthammer in meinen Kopf schien seine Arbeit eingestellt zu haben. Erleichtert stieß ich die Luft aus. Ich war zurück, ich lebte wieder.
 

Meine Augenlieder wurden schwer, fielen allmählich zu. Müdigkeit machte sich in mir breit wie ein Gift, das durch meine Adern floss. Ich konnte mich dagegen nicht wehren, zu schwach war ich noch von dem ausgestandenen Kampf gegen die Dunkelheit in mir, welche auch jetzt noch ihre Macht auf mich ausübte. Einzelne kalte Schauer lösten die Müdigkeit ab und verhinderten, dass ich in den Schlaf der Gerechten fiel, der mir eigentlich zustand. Herzhaft gähnte ich einmal. Draco s Blick ruhte noch auf mir, er schien sichtlich besorgt. Noch immer wanderten einige flüchtige Tränen seine schmalen Wangenknochen entlang, verloren sich in dem schneeweißen Hemd, das seinen Körper zierte. Er sah einfach zu verführerisch aus und meine Gedanken schweiften ab zu der Nacht vor dem Kampf, vor der Entscheidung, dass ich kämpfen wollte, vor meinen Tot.
 

Der Gedanke, tot gewesen zu sein und nun doch wieder zu leben war etwas suspekt. Ich mein, wer tot war, war eben tot, da gab es nichts zu rütteln. Außer Jesus Christus, der von den Toten auferstanden sein soll, war noch nie jemand einfach so ohne technische Hilfsmittel wie Defibrilator oder etwas ähnlichem wiederbelebt worden. Kopfschüttelnd schmiegte ich mich an den muskulösen Oberkörper, der sich über mich gebeugt hatte, der mir Wärme schenkte und die Kälte der Dunkelheit allmählich verdrängte. Der Schatten meiner dunklen Erinnerung an das Totenreich und deren Ereignisse verblasste unter den Sonnenschein, den mein Liebster ausstrahlte. Endlich konnte ich mich meiner

Müdigkeit ergeben. Mein Atem wurde gleichmäßig und ruhig, während ich ins Reich von Morpheus abglitt...
 

--
 

"Elanor..."

Der Ruf meines Namens hallte in meinem Kopf wieder. »Nicht schon wieder!«, rollte es durch meinen gerade erst erlösten und erklärten Kopf. "Elanor!" Der Ruf wurde energischer und fordernder. Anscheinend wollte dieser Jemand mich unbedingt auf geistiger Basis sprechen. »Was habe ich getan um so bestraft zu werden? Ist es mir nicht mal vergönnt im Schlaf Ruhe zu finden? Muss immer IRGENDWER diesen stören?«, schimpfte ich. "Elanor, ich würde dich nicht stören, wenn es nicht wichtig wäre!" Genervt verdrehte ich die Augen. »Was kann SO wichtig sein meinen Schlaf zu stören, welchen ich mir übrigens am Rande mal eben bemerkt, sehr verdient habe?« Das helle Lachen, welche meiner gedanklichen Aussage folgte, ließ mich aufschrecken. Ich kannte dieses Lachen, ich kannte diese Stimme. "Sören?" Nun vernahm ich wie meine eigene Stimme in meinem Kopf wieder hallte. Ich konnte mir nur zu gut sein breites Grinsen vorstellen, welches seine Lippen zierte und sein gezeichnetes Gesicht erhellte.
 

"Du erinnerst dich also doch noch an mich!", stellte er amüsiert fest. Das Lächeln und seine scheinbar sehr gute Laune schwappte auf mich über. »Warum solltest du denn in Vergessenheit geraten?«, fragte ich beinahe verletzt. Er war mein Vater gewesen, auch wenn nicht aus biologischer Sicht. »Du hast so viel für mich getan, warst mehr Vater als Viktor es je sein wird, der mich übrigens verkuppelt hat!«, bemerkte ich am Rande mit knurrenden Unterton. "Als wenn er dir nicht gefallen würde!" Das wissende Grinsen auf seinen Lippen hatte ich deutlich vor Augen. Genervt verdrehte ich die Augen. »Also, was ist nun so wichtig, das du mich meines wohlverdienten Schlafes beraubst?«, versuchte ich das Thema zu wechseln, denn ich sah überhaupt keinen Grund warum ich mit ihm über meine Beziehungen reden sollte. Sofort wusste ich, dass seine Miene sich in eine ernste verwandelt hatte. Ich brauchte ihn also nicht mal zu sehen, um zu wissen wie sein Gemütszustand war. Das zeigte wie sehr ich an ihn hing, wie nahe er mir stand. "Es geht um die Todesengel."
 

»Aha... wie interessant!« der ironische Unterton, welchen ich anschlug war nicht zu überhören. »Wehe du kommst mir jetzt mit irgend welchen doofen....« Ich wusste nicht genau wie ich es formulieren sollte. "Doch, ich komme dir jetzt mit den Entstehungsgeschichten der Todesengel!", bestätigte er meine Vermutung, die ich nicht gänzlich ausgesprochen hatte. » Muss das sein?« Mein desinteressierter Tonfall machte deutlich was ich von dieser unnützem Störung hielt. "Du ahnst ja gar nicht wie wichtig diese Unterredung ist.", warf er mir vor. "Ich denke du kennst die historische Geschichte der Todesengel?", fragte er, obwohl es eher eine Feststellung als eine Frage war. »Nein, kenn ich nicht!«, erwiderte ich ironisch. » Wenn ich sie kenne, warum willst du mir die guten 500 Seiten noch mal vorkauen? Ich könnte mir vorstellen das selbst du, wo immer du auch sein magst, besseres zu tun hast als mir Geschichten zu erzählen!«

"Etwas wurde unterschlagen. Jemand, den wir nicht besiegen konnten!"
 

Das Blut in meinen Adern gefror. Das konnte nicht wahr sein! Die Todesengel hatten immer über ihre Feinde triumphiert! "Doch! Es gibt jemanden, der uns vernichtend geschlagen hat. Und du selbst bist ihn begegnet!" Ich horchte auf. Ein Dämon hatte die Begegnung mit mir überlebt? Man konnte richtig hören, wie meine Gehirnwindungen zu arbeiten begannen. »Dracula? Nein, den hatte ich in meinem 2. Lehrjahr vernichtet. Baltasar? Der schmorrt in den Abgründen der Hölle. Baal? Leistet Baltasar Gesellschaft und um das Trio komplett zu machen, Lucius Legartus ist auch dort unten.«

Wer zum Geier sollte also die Begegnung mit mir überlebt haben, wenn ich selbst die größten Dämonen ihrer Zeit vernichtet und ins Exil geschickt hatte? Irgendwie wollte mir partout keiner einfallen. "Bellarius - Der Dämon der Angst!", löste Sören das Rätsel. Als ich diesen Namen vernahm war das überdimensional große Fragezeichen über meinen Kopf nicht zu übersehen. Ich ging geistig noch mal alle Begegnungen mit allen Dämonen durch, aber bei den Namen klingelte nichts. »Wann soll denn bitteschön das geschehen sein?« Ich wusste das mein Tonfall nicht gerade den Respekt enthielt, den ich ihn zollen sollte, aber ich konnte mir wahrlich nichts unter diesen Namen vorstellen.
 

"Bellarius ist der Dämon der Angst. Er kennt die tiefsten Ängste eines jeden Menschen und ist deswegen unbesiegbar. Um ihn zu vernichten muss man seine Ureigenen Ängste überwinden. Er wird stärker je mehr Menschen in Panik und Angst leben. Und du weißt dass in diesen Zeiten diese beiden Kriterien mehr als erfüllt werden. Er hat sich, als du gestorben ist eingeschaltet und dir all deine schrecklichen Erinnerungen offenbart, die deine Angst darstellten: Die Angst verraten zu werden."
 

»Aber diese Angst ist doch vernichtet! Ich weiß ganz genau, dass es immer Höhen und Tiefen im Leben eines Menschen gibt. Sie gehören dazu. Sie sind unabdingbar, selbst der Selbstschutz durch Isolierung kann dem nichts entgegenbringen!«, versuchte ich ihm zu wiedersprechen. "Es gibt im Leben eines Menschen mehr als nur eine Angst. Du liebst Personen aus deinem Umfeld. Zwar hast du durch deine Tätigkeit als Todesengel gelernt diese zu schützen indem du Gefühle verwehrst, sie abstellst und das hat bisher auch sehr

gut funktioniert, nur leider gibt es eine Person, bei der du das einfach nicht tun kannst, weil du ihn zerstören würdest!"
 

»Draco!«, schoss es mir durch den Kopf. "Genau... Draco!", bestätigte er meine Vermutung. "Der Dämon der Angst wurde von dir nicht vernichtet, du hast nur eine Angst besiegt. Doch eine weitere ist durch deinen beinahe sicheren Todes entstanden, die du vielleicht noch nicht registriert hast.", erklärte er weiter. Ich fühlte einen eisig kalten Stich in meinem Herzen. Das ich ihn liebte war nicht von der Hand zu weisen. Aber das er eine Angst von mir beherbergte... Ich bekam eine schreckliche Befürchtung, was das für eine Angst war, die mit Draco zusammen hing. Doch noch bevor ich eine Bestätigung von Sören bekam, war die geistige Sitzung beendet. Die letzten Worte hallten in meinem Kopf wieder: "Besiege den Dämon der Angst indem du deine eigene besiegst! Das ist das Letzte, was deiner Pflicht obliegt!"

»Aber die Menschen werden immer Angst vor etwas haben! Wie soll ich da gegen einen Dämon kämpfen, der alle Ängste der Welt kennt und ich nur die meine?« Keine Antwort, nichts. Nur ruhige Stille...
 

--
 

Noch mehr geplättet und gequält als vorher erwachte ich in einem flauschig weichem Bett, das ich bereits kannte. Draco schien mich in unsere Räumlichkeiten gebracht zu haben. Als ich leicht meinen Kopf nach rechts drehte erblickte ich sein schlafendes Gesicht. Er hatte mich fest in den Arm genommen, die Arme um meine Taille geschlossen. Seine Nähe wärmte mich und für einen kurzen Moment hatte ich gehofft, dass all das so bleiben würde. Liebevoll strich ich ihm eine seiner blonden Strähnen aus dem Gesicht, als sich seine Augen öffneten. Ein spitzer Schrei entglitt meiner Kehle. Die grauen Augen, die mich an ein lang ersehntes Sommergewitter erinnerten waren verschwunden. Stattdessen sahen mich tote, kalte Augen an, deren Färbung die Farbe des Todes trugen…
 

Fortsetzung folgt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kikotoshiyama
2010-04-15T17:52:35+00:00 15.04.2010 19:52
Spitzen kappi^^
Was hat das mit Dracos UAgen zu bedeuten und wird Elanor einen Weg finden,den Dämon der Angst zu vernichten?
Bin mal gespannt:)
Cu kiko


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