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Elanor und Draco

Forced Love
von

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Please... Remember

Unangenehm hart prallte mein Körper an die Barriere die ich errichtet hatte. Unzählige Wunden zierten meinen sonst so zierlich wirkenden Körper. Nun glich er eher einem Schlachtfeld oder Versammlungsort für sämtliche Wunden, die es gab. Von Prellungen über einzelne Brüche und blutige Wunden war alles dabei. Doch ich hatte nicht die Absicht aufzugeben, auch wenn ich spürte, dass meine Kräfte schon viel zu sehr geschwunden waren, als das ich noch eine Aussicht auf Gewinnen gehabt hätte.
 

Wütend sah ich mein Gegenüber an, der nicht minder verletzt war als ich selbst. Das Knurren, das seiner Kehle entfloh und seinen Brustkorb zum Vibrieren brachte war Unglückverheißend und ich wusste, ich hatte nur noch eine einzige Wahl, eine einzige, letzte Option um das hier zu gewinnen, um den Krieg ein Ende zu setzen. Und ich wusste, es würde mich das Leben kosten.
 

Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf meinen Finalen Schlag gegen ihn. Mein Körper durchfuhr eine angenehme Wärme, nicht zu heiß und nicht kalt. Eine unglaubliche Energie durchflutete mich und als ich kurz meine Augen für einen letzten Augenschlag öffnete, erblickte ich nicht den Werwolf, das Monster vor mir, sondern einen gebrochenen Mann, der verletz war und sich verraten gefühlt hatte…
 


 


 

Eine Stimme hallte in meinen Kopf wieder. Ich kannte sie… Es war lange her, da hat sie mich in den Schlaf gesungen, hatte sie mir Geschichten vorgelesen um mich ins Land der Träume zu schicken. Und dennoch hatte mich diese wunderbare Frau viel zu früh verlassen.
 

Als ich meine müden Augen öffnete umgab mich helles Licht. Die angenehme Wärme, die mich durchflutete hatte, als ich zum letzten Schlag ausgeholt hatte, umgab mich. Erst jetzt bemerkte ich die helle Sonne am Himmel, welche die weite Ebene vor mir in sattes Grün tauchte und den Blumen, die sich auf dieser angesiedelt hatten, Licht zum Wachsen spendete. Verwundert über diese Szenerie erhob ich mich. Entgegen meiner bisherigen Kleidung zierte ein weißes Kleid meinen Körper, was am Saum nicht gerade abgeschnitten war, sondern in unterschiedlich langen Fetzen herabhing. Die goldenen Fäden, die eingenäht worden waren zogen sich durch das gesamte Kleidungsstück. An der Oberweite war es etwas gerafft und es hatte kleine Puffärmel. Weiße Ballerinen rundeten das Bild ab, die sich allerdings nicht an meinen Füßen befanden, sondern neben mir lagen. Ich spürte die Nähe zur Natur und seufzte wohlig aus. Das hier musste der Himmel sein.
 

Sofort ergriff mich eine entsetzliche Trauer und Gewissheit. Ich war also tot…

Ohne wirklich jemals gelebt zu haben war ich einfach gestorben. Ein Mensch, eine Hexe, die zum Wohle der Menschheit das aufgegeben hatte, was es sich so hart erkämpfen musste. Ein bitterer Nachgeschmack breitete sich in meinen Mund aus und ein stechender Schmerz in meinen Herzen durchfuhr meinen gesamten Körper. Von irgendwoher drang eine wunderschöne, beinahe dramatische Klaviermelodie, die sich einen Weg über die Ebenen bahnte und zu mir fand.
 

Weswegen war ich eigentlich gestorben? Was war mir so wichtig, das ich diesen letzten Schritt getan hatte? Das ich mich dazu entschieden hatte zu sterben um anderen das Leben zu ermöglichen? Mir schwirrte die Frage im Kopf herum und ich wusste keine Antwort. Nach einer suchend folgte ich einfach dem Klavierspiel, das mir so unglaublich bekannt vorkam. Aber da war nichts weiter als der stechende Kopfschmerz, der wie eine große Welle am Strand in meinem Kopf brach und immer intensiver wurde je mehr ich versuchte mich zu erinnern.
 

„Elanor…“

Eine liebliche Stimme klang nahe meines Ohres, eine Stimme, die ich schon so lang nicht gehört hatte. „Elanor…“ Die Stimme klang nun drängender. Ich erhob meinen Blick und erkannte auf der anderen Seite des Feldes mein älteres Spiegelbild, wie sie am Klavier saß und mich mit einem Blick voller Mitleid ansah. Doch ihr Blick enthielt noch etwas anderes…
 

„Elanor, du hast es vergessen!“ Ihre Worte rissen mich aus der Trance in die ich gefallen war, seit dem Moment indem sie das erste Mal das Wort an mich gerichtet hatte. „Du hast es vergessen…“ Diese 4 Worte sagten mir nicht wirklich etwas. Irritiert sah ich meine ältere Ausgabe an. Ich hatte ihre Haare, ihre Locken und dennoch war ich eine andere Person als sie mit einem anderen Charakter. „Was… was habe ich vergessen?“, fragte ich stotternd, meinen Blick weiter auf sie fixierend. „ Was soll es sein, das ich vergessen habe?“ Ich schluckte hart, es tat weh etwas vergessen zu haben und die Gewissheit, dass ich vielleicht niemals mehr erfahren würde, was es war, schmerzte nur umso mehr. „ Denke daran, was immer du auch tust, wohin du auch gehen magst, deine Vergangenheit wird dich immer verfolgen.“
 

Ich zog elegant eine Augenbraue hoch. Was sollten jetzt schon wieder diese geschwollenen Worte mit denen ich so wie so nichts anfangen würde können? „ Da ist etwas, was du beschützen möchtest… Hier solltest du nie sein, denn hier gehörst du nicht hin!“ Ein weiterer Stich in meinem Herzen. Ich gehörte nicht hier hin? Nicht zu ihr? Aber sie war doch meine Mutter? Wie konnte meine Mutter mir sagen, dass ich nicht an ihre Seite gehörte? Mein kränkender Blick blieb nicht unbemerkt und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Kein gequältes, kein glückliches. Es wirkte einfach nur beruhigend auf mich. „ Elanor, was geschehen ist, es hatte zu geschehen, weil es so vorherbestimmt war. Ich musste in meinen kurzen Leben lernen, das wir diejenigen sind, die sich an einem bestimmten Punkt das Schicksal aussuchen können. Der Weg des Lebens, den wir dann wählen liegt uns zu Füßen. Den Weg den ich gegangen bin, konnte ich nicht wählen, er unterlag dem Rad des Schicksals, das sich unaufhaltsam weiter dreht. Mir war nur ein Weg vorgegeben.“
 

Der Gedanke: Bitte nicht so etwas! Schien sie nicht zu erreichen. Ich hatte in meinem bisher sehr kurzen Leben wahrlich genug über Schicksal und dem Kram gehört, man denke nur mal eben an diese dämliche Prophezeiung, die mir Sören zu Teil ließe. „Elanor, noch kannst du zurück. Erinner dich daran… Das ist das einzige was dich retten kann…“ Ihre Erscheinung verblasste und wurde zu Rauch, vom Wind einfach weggeweht. Sie war weg und wieder stand ich alleine auf dieser großen Wiese mit vielen Blumen ohne einen Hauch einer Idee, woran ich mich erinnern sollte. Wieder kehrten diese schrecklichen Kopfschmerzen zurück ohne dass ich etwas dagegen tun konnte. Ich schloss meine Augen, ließ mich auf der Stele nieder an der ich bis vor kurzem noch gestanden hatte und lauschte der Umgebung, lauschte den Wind. Ich suchte nach Worten, die mir sagen könnten, was sie gemeint hatte…
 

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kikotoshiyama
2010-03-23T19:40:33+00:00 23.03.2010 20:40
Kurz aber spitze^^
Was hat Elanor wohl vergessen?
Und wird sie sich rechtzeitig erinnern?
Ich hoffe!
Bin schon neugierig wie es weiter geht:)
Cu kiko


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