Angels Kiss von YutakaXNaoyukis_Mika (~ und es geht endlich weiter ~) ================================================================================ Kapitel 1: Testing Time ----------------------- Ich weiß, ich weiß. Da meldet sich die Mika schon wieder mit ner neuen FF. Kann ja auch nix dafür, dass mir gerade wieder die Ideen durch den Kopf jagen und dann auf Papier gebannt werden wollen. Muss eben auch mal sein. So, und nun genug gelabert. Auf geht´s mit der neuen FF von mir namens ‚Angels Kiss‘ ******************************************************** Er runzelte die Stirn. Warum musste er ihn die ganze Zeit anstarren? Eigentlich hatten sie doch vor, einen gemütlichen Fernsehabend zu veranstalten. So wie sie es doch öfter mal taten. Unter besten Freunden war das doch eigentlich völlig normal. Oder? Leider schien sein bester Freund heute komisch drauf zu sein. Aoi starrte ihn die ganze Zeit an und grinste dabei auch noch so dämlich. Er seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aoi?“, fragte er ihn dann doch, denn so langsam nervte es ihn wirklich. Er war doch kein Ausstellungsstück im Museum. Also sollte sich der Andere doch mal am Schlüpfer reißen und sich wie ein normaler Mensch benehmen. Angesprochener zuckte merklich zusammen und grinste ihn verlegen an. „Hai?“, erwiderte er geistreich. „Darf ich fragen, was du für ein Problem hast? Warum starrst du mich die ganze Zeit an?“ Uruha war manchmal wirklich direkt. Das war eben seine Art und eigentlich konnten sie alle gut damit umgehen. Aoi zuckte mit den Schultern. Er wusste es ja scheinbar selbst nicht so genau. „Keine Ahnung.“, kicherte er und ließ sich nach hinten auf den weichen Teppich in Uruhas Wohnzimmer fallen. Uruha hingegen runzelte die Stirn. „Aber irgendwas muss doch sein. Sonst benimmst du dich auch nicht so. Und wenn du das tust, dann hat das immer einen Hintergrund. Also?“ Ja, sein Freund konnte ihn manchmal ziemlich auf die Palme bringen mit solchen Aktionen. Wieder bekam er nur ein Schulterzucken. „Na ja…“, gab der Ältere letztendlich doch von sich. „Ich frag mich nur, ob sich das anders anfühlt.“ „Hä?“ Der Brünette kam nicht ganz mit, was Aoi damit meinte. Gute Frage. „Was meinst du denn damit?“ Jetzt setzte sich der Schwarzhaarige auf und schaute Uruha breit grinsend an. „Du bist doch bi oder?“ Aoi war manchmal so sensibel wie ein Teelöffel. Also gänzlich ohne Schamgefühl ausgestattet. Doch Uruha nickte. „Is das ein Problem für dich? Oder warum stellst du mir so eine Frage? Damit hattest du doch sonst auch keine Schwierigkeiten. Oder stört es dich jetzt etwa doch?“ Eigentlich waren sie nun schon seit Jahren gut befreundet und er hatte es dem anderen schon am Anfang ihrer Freundschaft offen erzählt. Er hatte nie ein Problem damit. Sollte sich das etwa geändert haben? Der Gitarrist schüttelte den Kopf. „Iie… das mein ich doch gar nicht. Ich frag mich nur, ob sich das mit einem Mann anders anfühlt als mit ner Frau. Du weißt schon. Das Küssen und eben der Sex. Du hast noch nie darüber gesprochen, aber mich würd das schon mal interessieren. Vielleicht sind ja Männer besser darin als Frauen. Das kann man ja nicht beurteilen, wenn man selbst nicht auf das gleiche Geschlecht steht oder?“ Heute war Aoi wirklich merkwürdig drauf, befand Uruha. Na ja, manchmal war er eben so. „Und wieso willst du das jetzt wissen? Soll ich etwa aus dem Nähkästchen plaudern, damit du doch nur theoretisch weißt, wie das ist? Ich mein, was bringt dir das denn? Außer ein paar Erklärung eigentlich nichts.“ Seufzend ließ er sich nach hinten gegen die Lehne seines Sofas fallen und schloss die Augen. „Aber wenn du es unbedingt wissen willst, kann ich es dir ja erzählen.“ Und schon hörte er ein Klatschen. Der Ältere schien begeistert davon zu sein, dass er über seine Erfahrungen mit Männern sprach. Komischer Kauz. Aber immerhin war er sein bester Freund. „Und jetzt sag mir genau, was du wissen willst.“, meinte er nur und wartete darauf, dass Aoi seine Frage etwas präziser stellte. Aoi war begeistert. Auch wenn sie eng befreundet waren, Uruha hatte noch nie darüber gesprochen und er war von Natur aus ein sehr neugieriger Mensch. Okay, eigentlich stritt er das immer ab, denn seiner Meinung nach war er nicht neugierig, sondern wollte einfach nur alles wissen. Da bestand doch schon ein Unterschied. Schmunzelnd deutete er mit dem Finger auf sich selbst. „Ich?“, hakte er nochmals nach und erntete ein Nicken seitens des Lead-Gitarristen. „Sag schon. Ich weiß ja, dass du eh keine Ruhe gibst, bis du alles weißt. Also schieß los. Aber sei dir sicher, dass ich die privaten Teile definitiv nicht beantworten werde.“ Und schon quittierte der andere dies mit einem enttäuschten Seufzen. Na ja, aber immerhin bekam er so mal die Chance, etwas mehr über die Liebe zwischen zwei Männern zu erfahren. Er straffte die Schultern und räusperte sich. Es hätte nur noch die Nickelbrille gefehlt, die er sich auf seiner Nase zurechtrückte und alles wäre perfekt. Uruha kam sich schon vor wie bei einem dieser komischen Psychoonkels, die ihn von innen bis außen umkrempelten, um auch ja alles aus seinem Innersten ausquetschen zu wollen. Na toll, da hatte er sich ja mal wieder was eingebrockt. Neckisch rieb er seine Hände aneinander und setzte sich nun im Schneidersitz direkt vor Uruha. „Okay, dann will ich einfach alles wissen. Wie fühlt sich das an, wenn man in einen anderen Mann verliebt is? So wie bei ner Frau auch oder gibt´s da Unterschiede? Wie fühlt sich ein Kuss an? Anders? Oder normal? Und wie is das beim Sex? Wer liegt da oben und wer unten? Und wie geht das eigentlich? Das muss doch höllisch weh tun oder nicht? Und wer warst du? Uke oder Seme?“ Ja, er wollte wirklich alles wissen und Uruha verdrehte innerlich schon die Augen. Es war so klar gewesen. Er beugte sich nach vorne und stemmte sich mit den Armen auf seinen Knien ab. Seinen Kopf bettete er auf seinen Händen und schaute Aoi eindringlich an. „Ich habe dir doch eben schon gesagt, dass ich die privaten Teile außen vor lasse und sie dir ganz sicher nicht auf dem Tablett brühwarm offenbaren werde. Das ist eine Angelegenheit, die nur mich etwas angeht. Auch wenn du mein bester Freund bist, sowas werde ich auch dir nicht sagen. Welchen Part ich einnehme, wenn ich mal mit einem Mann zusammen bin, entscheide ich immer noch alleine.“ „Also wechselst du die Positionen?“, unterbrach ihn der andere schon und Uruhas Augen weiteten sich. Aoi war echt ein Teelöffel. „Gibt es eigentlich auch mal einen Moment in deinem Leben, in dem du auf das hörst, was man dir sagt? Oder schaltest du generell auf Durchzug?“, brummte der Brünette. Er hatte wirklich keine Lust, näher auf diese Frage einzugehen. Aber eines konnte er ihm sagen. „Aber ich beantworte dir gern die Frage mit der Liebe und dem Kuss.“ Jetzt war es an ihm, schelmisch zu grinsen. „Also die Liebe zu einem Mann fühlt sich auch nicht anders an als die zu einer Frau. Warum auch? Liebe ist eben Liebe. Also kann es dort auch gar keinen Unterschied geben. Den wird es sicher nur geben, wenn die Liebe zu einem Menschen anders is als zu einem anderen. Zum Beispiel liebst du ja deine Familie auch anders als deine Freundin oder?“ Ja, mehr brauchte er dazu ja gar nicht sagen. Irgendwie war das doch logisch oder nicht? Ob nun Mann oder Frau, Gefühle waren immer gleich. Liebe war eben Liebe. Aoi nickte bestätigend. Das hatte er verstanden und es klang auch wirklich nachvollziehbar. „Dann ist das mit dem Kuss auch nicht anders oder? Ich meine, wenn du eine Frau küsst, die du liebst, dann is das doch das Gleiche, als wenn du den Mann küsst, den du liebt.“ Okay, irgendwie hatte er zwar jetzt nicht wirklich gecheckt, was er da so von sich gegeben hatte, aber Uruhas Lachen sagte ihm, dass er entweder Recht oder Unrecht hatte. Abwarten. Mal sehen, was der dazu zu sagen hatte. „Gar nicht mal so schlecht, Kleiner.“ Er war wirklich überrascht, dass sein Bandkollege auch mal etwas Sinnvolles von sich geben konnte. Okay, er sah etwas verwirrt aus, aber das lag vielleicht auch daran, dass er seine Worte selbst noch nicht so ganz verarbeitet hatte. Bei Aoi war das wirklich keine Seltenheit mehr. Der Schwarzhaarige grinste breit. Also hatte der doch recht gehabt. Cool. Dann war er also doch nicht so doof, wie die anderen immer von ihm dachten. „Und wie findet man heraus, dass man auf das gleiche Geschlecht steht? Ich mein, es gibt schon viele verführerische Kerle und der ein oder andere is schon so ein Sahneschnittchen, aber… wenn man den toll findet, is man dann gleich verliebt?“ Und wieder zeigte er seine ziemlich ‚geistreiche Seite‘. Uruha seufzte. „Du bist echt ein Trottel. Wenn du andere Männer anschaust, heißt das nicht automatisch, dass du auf Kerle stehst. Frauen schauen auch anderen Frauen nach und vergleichen sich mit ihnen. Und was anderes wirst du sicher auch nicht tun. Oder? Ich denke nicht, dass du einen von denen anschmachtest.“ Da war er sich eigentlich ziemlich sicher. Der Rhythmus-Gitarrist tippte sich nachdenklich ans Kinn und schaute an die Decke. „Hmmm… mal überlegen. Schmachte ich einen von denen an?“ Pause. Schweigen erfüllte den Raum. Aoi dachte nach, während Uruha ihn nur verwundert anschaute. Das war jetzt nicht Aois Ernst oder? Seit wann sollte der denn auf Männer stehen? Und schon fixierten ihn die Augen des Schwarzhaarigen und Uruha erschauderte unweigerlich. Was war das denn jetzt? Wieso schaute Aoi ihn jetzt so an? Und warum gerade ihn? Es war schon etwas beängstigend. „Ano… Aoi? Was is los? Hab ich was im Gesicht? Oder warum starrst du schon wieder so?“ Kami-sama. Bei dem Kerl wusste man wirklich nie, was in seinem Kopf vorging. Plötzlich fiepte er erschrocken auf. Aoi hatte sich vor ihn gekniet und sich zu ihm gebeugt. Sein Gesicht war direkt vor seinem und der Brünette schluckte. „Aoi? Was soll das werden?“ Sein Gegenüber lächelte ihn an. „Na ja, da du mein bester Freund bist, wirst du mir doch sicher bei meinem Problem helfen können oder?“ Hö? Hatte er das jetzt richtig verstanden? Aoi hatte ein Problem? „Ano… musst du mir dafür so auf die Pelle rücken? Das geht auch, wenn du da drüben sitzen geblieben wärst.“ Ja, davon war er überzeugt. Aber scheinbar Aoi nicht. Also warum kam er ihm so gefährlich nahe? Aoi schüttelte den Kopf. Nein, Uruha konnte ihm von dort aus ganz sicher nicht helfen. „Iie, von dort geht das schlecht.“ Uruhas Augenbrauen wanderten in die Höhe und er musterte den anderen genau. Aois Augen hatten so ein komisches Funkeln. Was war hier eigentlich los? „Aoi?“ Vorsichtig stemmte er seine Hände gegen den Brustkorb seines Freundes und versuchte, ihn etwas von sich zu drücken. Zu seinem bedauern brachte ihm das nicht viel. Aoi hatte eindeutig die bessere Position. Also konnte er auch gleich aufgeben. „Was soll das werden?“, fragte er und man konnte deutlich hören, dass er verwirrt war und nicht ganz begriff, was hier eigentlich ablief. Aoi hatte doch seine Fragen gestellt und er hatte sie beantwortet. Was wollte er denn jetzt noch? Der Ältere kicherte. „Na ja, theoretisch hab ich das ja jetzt verstanden, aber wie sieht das mit der Praxis aus? Ich muss doch genau wissen, wie sich das anfühlt. Und wenn ich keinen Mann küsse, dann kann ich ja auch nicht wissen, wie sich das anfühlt. Du kannst ja viel reden, wenn der Tag lang is, aber probieren geht eben über studieren.“ Und bevor Uruha dazu etwas erwidern konnte, hatte Aoi auch schon das getan, was er damit beabsichtigt hatte. Uruha zuckte zusammen. Aoi küsste ihn tatsächlich. Dieser Schuft würde das ganz sicher noch bereuen. Das schwor er sich. Aoi würde nicht so einfach davon kommen. Wie kam er eigentlich auf die Idee, ihn einfach so zu küssen? Für Uruha mussten da schon Gefühle hinter stecken, damit sich ihm jemand so nähern konnte. Und Aoi war sein bester Freund. Wieso also küsste er ausgerechnet ihn? Aber alle seine anfänglichen Proteste und Rachepläne wurden kurz darauf zu Nichte gemacht. Seine Augen drifteten wie von selbst zu und der Druck gegen Aois Brust wurde immer schwächer. Kami-sama. Dieser Kerl konnte verdammt gut küssen. Die weichen Polster fühlten sich toll an. Warm und unglaublich zärtlich. So einen Kuss hatte er noch nie bekommen. Und schon gar nicht von einem Mann. Meistens spürte er das Verlangen des anderen. Aber bei Aoi war das anders. Schüchtern und zaghaft. Wohlig seufzte er in den Kuss und schlang die Arme um Aois Nacken. Er zog ihn ein Stück näher an sich und wollte ihn einfach nicht mehr gehen lassen. Er war wie berauscht und es kribbelte überall. Nach unzähligen Minuten lösten sie sich wieder von einander und Aoi schaute ihm direkt in die Augen. Lasziv leckte er sich über die Lippen und lächelte. Seine Wangen waren rotgefärbt und seine Augen glitzerten verführerisch. Uruha hingegen hatte die Augen noch immer geschlossen und genoss den letzten Geschmack des anderen, der noch auf seinen Lippen lag. Aoi fing sich schnell wieder und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, während er leise lachte. „Na ja, also schlecht is das nicht. Scheint ja wirklich nicht so schlecht zu sein, in einen Kerl verknallt zu sein.“, gab er mal so eben von sich. Jetzt kam Uruha auch wieder zu sich und runzelte die Stirn. „Nani?“, fragte er verwirrt. Der Schwarzhaarige grinste ihn an. Dann senkte er den Blick. „Ich weiß, dass das doof klingt, aber… eigentlich…“ Ja, wie sollte er das jetzt sagen? Mit der Tür ins Haus fallen? Ihm sagen, warum er ihn diesen Schwachsinn gefragt hatte? Warum er diese Chance einfach genutzt hatte? Oder besser ausgenutzt hatte? „Ich… ich glaub, dass ich wirklich in einen Mann verliebt bin.“, nuschelte er und Uruha hatte wirklich Probleme, ihn richtig zu verstehen. Doch als er das verarbeitet hatte, legte er ihm eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn an. „Dann solltest du es ihm sagen. Und es ist doch nichts Schlimmes dabei, wenn man auf einen Mann steht. Ich tu das doch auch. Außerdem kann sich derjenige doch glücklich schätzen, wenn er dich als Freund hat. Also ran an die Bouletten und schnapp dir den Kerl.“, motivierte er ihn. „Du schaffst das und ich helf dir gerne dabei, ihn für dich zu erobern. Versprochen. Dafür sind Freunde doch da.“ ********************************************************** So, Kapitel 1 wäre dann erst einmal erledigt. Weiter geht´s dann später. Mal sehen, ob Uruha dem armen Aoi denn auch helfen kann, um sein Herzblatt zu erobern. Aoi is sich jetzt glücklicherweise bewusst, dass er sich verliebt hat. Man sieht sich also im nächsten Chapter. LG Mika *Kekse dalass* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)