Ein guter Freund, oder doch mehr? von xXSasukeUchihaXx (Naruto X Gaara) ================================================================================ Kapitel 10: Aufklärungsbedarf! ------------------------------ "Erwischt" grinste eine blondhaarige junge Frau schräg, ehe sie sich an den Kazekage vorbeidrängte und einige Formulare auf dem Schreibtisch ablegte. Naruto lief rötlich an und hätte er zu Gaara geschaut, hätte er auch dessen gerötete Wangen gesehen. Ein Räuspern ließ den Blonden zu der jungen Frau schauen, welche noch immer ein beachtliches Grinsen auf den Lippen trug. Was sie wohl dachte? Dachte sie vielleicht, dass er mit dem Kazekage etwas am Laufen hatte? Unsinn. Er hatte Gaara doch nur umarmt, mehr nicht. Okay, er hatte dessen Hals ein wenig liebkost, mehr aber auch nicht. "Ich bin zwar ein bisschen überrascht, dass du auf Männer stehst, Gaara, aber... Wenn du damit glücklich bist, dann bin ich das auch. Glückwunsch erstmal". "Wie?" erwiderte Gaara erschrocken, ließ seine sonstige Fassung fallen, da er glaubte, sich verhört zu haben. Auf Männer stehen? Glücklich? Er verstand gerade gar nichts und sah hilfesuchend zu Naruto rüber, dessen Gesicht erbleichte. Wusste Naruto, von was die Blonde sprach? "Ähm... Du fasst das völlig falsch auf, Temari. Da ist nichts zwischen Gaara und mir". "Ja, das würde ich auch sagen, Naruto. Ich habe doch Augen im Kopf" erwiderte Temari schnell und erhob ihren rechten Zeigefinger, welchen sie hin und herschwenkte. Naruto sollte ihr keine Lügen auftischen, denn es hatte äußerst verdächtig ausgesehen, wie schnell sich die beiden jungen Männer voneinander getrennt hatten. Also wenn da nichts lief, dann würde sie vermutlich der nächste Kazekage werden, oder nicht? "Hey, wir haben uns nur umarmt, nichts weiter. Wie kommst du nur auf die Idee, dass ich was mit Gaara anfangen würde? Ich liebe ihn ja nicht einmal". Die Worte klangen hart und Naruto war sich dessen auch bewusst, aber er wollte nicht so darstehen. Er hatte nichts mit dem Kazekage und keiner sollte so etwas denken. Im Augenwinkel sah er, wie Gaara zu Boden blickte. Warum? Nicht, dass er nun wieder nachgeben würde, aber Gaara sollte wegen seinen Worten nicht traurig sein. Oder steckte hinter den seltsamen Blick etwas anderes? Mochte Gaara denn mehr, als er zugab? Nein, er durfte nicht über solche Dinge nachdenken, die für ihn nie in Frage kämen. Gut, er würde dem Kazekage weiterhin nahe sein, aber von Liebe, oder einer Liebesbeziehung war nie die Rede gewesen. Nein, nie würde er es dazu kommen lassen. Temari hob ihre Hände und zuckte gleichzeitig mit ihren Schultern. "Wie auch immer...". Danach lief sie an den Beiden vorbei und verließ das Zimmer wieder. Das müsse sie nun erstmal Kankuro erzählen. Also war ihre Vermutung wohl doch richtig gewesen? Ihr kleiner Bruder schien sich langsam einen Menschen gegenüber zu öffnen. Das es sich dabei um Naruto handelte, konnte ihr nur Recht sein, denn sie kannte den Blonden und wusste demnach auch, wie dieser war. Nur, warum hatte Gaara gerade so traurig gewirkt, als sie einen kurzen Blick zu ihm gewagt hatte? Gab es da vielleicht noch Unstimmigkeiten? Vermutlich, aber diese ließen sich sicherlich auch noch klären. Zurück im Büro standen noch immer Naruto und Gaara an der gleichen Stelle und rührten sich kein Stück. Gaara, weil er noch immer über das eben Geschehene nachdenken musste und Naruto, weil er es nicht fassen konnte. Temari unterstellte ihm einfach, er hätte etwas mit Gaara. Schon heute Morgen hatte sie ihren Verdacht geäußert, aber da hatte er nichts dazu gesagt, weil es auch wirklich danach ausgesehen haben musste. Doch nun? Nun schien sie davon fest überzeugt zu sein. Super und nun? Sein Blick glitt wieder zu Gaara, welcher noch immer zu Boden starrte. Was hatte der Kazekage denn nur? Hatte er ihn vielleicht verletzt mit den Worten, welche er vorhin gesagt hatte? Versprach sich Gaara denn wirklich mehr von ihm? Nein, gestern Abend hatte es sich noch anders angehört, als sie sich gestritten hatten, also warum sollte sich so schnell etwas ändern? Nein, Gaara konnte keine Liebe für ihn empfinden, oder doch? "Gaara?". Der Angesprochene sah auf, zwang sich regelrecht dazu, eine normal wirkende Miene aufzulegen, was ihm teilweise auch gelang. Ein sorgenvoller Blick wurde ihm geschenkt und Gaara glaubte, Naruto würde wissen, warum er eben zu Boden geschaut hatte. "Das, was da zwischen uns stattfindet... Das hat doch nichts mit Liebe zutun, oder?". "Nein, hat es nicht, denke ich" erwiderte der Kazekage schnell und senkte seinen Kopf wieder. Er wusste es wirklich nicht, wusste nur, dass er sich in Naruto's Nähe wirklich geborgen und sicher fühlte. Woher sollte er denn wissen, wie sich Liebe anfühlte? Niemand hatte bisher derartige Gefühle in ihm hervorgerufen, also woher sollte er wissen, wann er einen Menschen aufrichtig liebte? "Denkst du? Mit dieser Aussage machst du mir Angst... Also... Keine richtige Angst, aber... Ich weiß auch nicht. Seitdem ich hier bin ist alles so anders". Naruto wusste nicht, wie er sein derzeitiges Befinden erklären sollte. Gaara verwirrte ihn mehr und mehr und so langsam glaubte er wirklich, er würde noch so manche Situation erleben, welche er vielleicht nicht mochte. Und trotzdem. Er war nicht abgeneigt, wenn Gaara seine Nähe suchte. Konnte daraus etwas entstehen? Wollte Naruto das? So langsam wusste er gar nichts mehr. "Ich möchte für ein paar Stunden alleine sein, Naruto". Verwundert sah Naruto den Kazekage an, welcher sich wieder an den Schreibtisch setzte und seine Schreibfeder zur Hand nahm. Gaara wollte alleine sein? Warum? Hatte er ihn wirklich so dermaßen verletzt, dass Gaara nun darüber nachdenken musste und seine Ruhe brauchte? Der Blonde hatte doch nur seinen Standpunkt klargemacht, mehr nicht, oder? "Ich wollte dich nicht verletzen, Gaara... Ich meine...". "Lass mich einfach allein, mehr will ich im Moment nicht" unterbrach der Kazekage den Blonden, sah nicht auf, da er selbst nicht so genau wusste, warum er sich nun schlecht fühlte. Natürlich hatten ihn diese Worte getroffen, vor allem das Letztere, aber Gaara wusste selbst nicht so genau, warum diese Worte so geschmerzt hatten. Es ging eigentlich auch nicht darum, dass Naruto keine Liebe für ihn empfand. Es war eher die Tonlage, in welche Naruto gesprochen hatte. So abgeneigt, als würde der Blonde ihn überhaupt nicht leiden können, obwohl die Wahrheit einfach anders aussah. "Okay, ich werde mir ein wenig Suna ansehen. Falls was sein sollte, lass nach mir suchen". Gaara nickte dem zu und hörte im nächsten Moment, wie sich die Türe öffnete und anschließend wieder schloss. Er wagte es kurz aufzublicken, sah, dass Naruto ihn wirklich allein gelassen hatte und ließ seine Schreibfeder sinken. Seine Hände hoben sich und legten sich an seinen Kopf. Verdammt, was war nur mit ihm los? Seit gestern Nachmittag war nichts mehr so, wie es vorher noch war und alles schien sich zu verändern. Naruto lief langsamen Schrittes zum Ausgang, passierte diesen und überlegte, ob er sich nun wirklich Suna näher betrachten sollte. Allein wollte er eigentlich nicht, denn er hatte gehofft, Gaara würde ihm die Sehenswürdigkeiten zeigen. Nur, dass schien er jetzt vergessen zu können und Naruto dachte angestrengt nach, warum sich der Kazekage nun Ruhe wünschte. Hatte Naruto letzten Endes etwas kaputt gemacht, ohne es eigentlich zu wollen? "Ich liebe ihn ja nicht einmal" hatte er zu Temari gesagt. Ja, es war ein reiner Reflex gewesen und wirklich über seine Wortwahl hatte er auch nicht nachgedacht. Er hatte wirklich nur seinen Standpunkt klarmachen wollen, mehr nicht. Ob Gaara wirklich mehr für ihn empfand? War das denn überhaupt möglich nach der kurzen Zeit? Obwohl, Naruto würde sich nicht wundern, wenn es wirklich so schnell ging, aber er glaubte nicht daran. Später würde er noch mal mit Gaara darüber reden müssen. Seine Füße schlugen den Weg nach oben ein, bis er schließlich auf dem Dach des Kazekage-Turmes stand und von hier aus einen guten Blick über das Dorf erhaschen konnte. Gestern hatte er auch mit Gaara hier gestanden und hier, Naruto erinnerte sich an dieses ungewohnte Gefühl, einen Jungen zu umarmen und so hatte es begonnen. Ja, hier und nirgendwo anders. "Ich wollte dich nicht verletzen, auch wenn ich es vielleicht getan habe..." dachte Naruto sich und lehnte sich an die Brüstung und starrte auf die seltsam aussehenden Häuser hinab. Was sollte er jetzt nur tun? Sollte er mit Gaara weiterhin so umgehen, wie bisher? Sollte er weiterhin dessen Nähe dulden, obwohl es jetzt schon schwierig wurde? Naruto konnte sich einfach keine Liebesbeziehung vorstellen und wollte es auch irgendwie gar nicht. Warum? Den Grund wusste er selbst nicht so genau. Vielleicht, weil es nicht normal war? Obwohl, Gaara und er waren auch nicht normal, also konnten sie tun und lassen, was sie wollten, ob es nun normal war, oder auch nicht. Nur, der Gedanke an solch einer Beziehung war einfach nicht drin. Ganz woanders, im Büro des Kazekage, stand ein rothaariger junger Mann am Fenster und sah auf das Dorf hinab. Er selbst machte sich auch Gedanken dazu und vor allem um sich. Wieso hatte er vorhin nur so reagiert? Klar, es hatte Weh getan und sein Herz schmerzte noch immer, wenn er sich Naruto's Worte in Erinnerung rief, aber war es nur wegen der Worte gewesen? Wie sollte er sich nun Naruto gegenüber verhalten? Er mochte den blonden Wirbelwind, welcher seine Gefühlswelt einfach durcheinander brachte, in ihm ungeahnte Gefühle hervorrief, die ihm vor Tagen noch so fremd erschienen waren. "Liebe...". Erneut erhob er seine Hand und legte diese an seine Stirn. Liebe, was bedeutete dieses Wort? War es Zuneigung, oder viel mehr? Wie fühlte man sich, wenn man verliebt war? Fühlte man sich dann so, wie er sich jetzt fühlte? Gaara wusste es nicht, blieb wieder einmal unwissend und versuchte erneut über diese Dinge nachzudenken, doch wollte ihm das nicht gelingen. Seine Gedanken schweiften immer wieder ab zu Naruto, welchen er fortgeschickt hatte. Was Naruto wohl gerade machte? Machte sich dieser auch gerade Gedanken? Wieso verspürte er Sehnsucht, wenn Naruto einmal nicht in seiner Nähe war? Wie gern wollte er nun in dessen Arme liegen und einfach nur dessen Nähe genießen, aber selbst das dürfe er wohl in Zukunft nicht mehr. Nein, nie mehr, da war sich der Kazekage sicher, weswegen er schmerzlich die Augen zusammenkniff. Es klopfte an der Bürotür und Gaara erschrak ein wenig, war er auf eine Störung nun gar nicht vorbereitet gewesen. Ein leises "Herein" verließ seine Lippen, ehe sich die Türe öffnete und sein großer Bruder eintrat, auf den Lippen ein breites Grinsen trug. Doch dieses verschwand, als er Gaara allein erblickte, dieser auch wirklich traurig wirkte. "Wo ist Naruto?" wollte er sofort wissen, war er davon ausgegangen, Naruto würde sich hier aufhalten. Gaara blickte wieder aus dem Fenster, erfasste seine linke Brust, da sein Herz so unsagbar schmerzte. Kaum zu glauben, aber ihm war nach langer Zeit mal wieder zum Weinen zumute. Er hatte es so viele Jahre über nicht getan, doch nun? Wieso brannten seine Augen und wieso fühlte er sich innerlich so seltsam? So, als würde etwas Wichtiges fehlen? "Naruto ist...". Gaara schluckte, um wenigstens normal klingen zu können. "Er ist sich Suna ansehen" endete seine Erklärung, während ihm die erste Träne an der Wange hinabrollte. Ungläubig wischte er sich die Träne fort, betrachtete diese auf seinem Finger, da er gedacht hatte, er könne nicht mehr weinen. Warum nur? Warum ging ihm diese Sache von vorhin nur so nahe? "Ach so... Und du bist nicht mit ihm gegangen? Du kannst dir ruhig mal ein paar Stunden Pause gönnen, Gaara. Das wird dir auch mal gut...". Während Kankuro gesprochen hatte, war er zu seinen kleinen Bruder gegangen, hatte erschrocken in seinen Satz gestoppt, als er Gaara so gesehen hatte. In all den Jahren hatte der Kazekage noch nie eine Träne vergossen, doch nun? Was war passiert, dass Gaara dermaßen die Fassung verlor? "Was ist denn los, Gaara? So habe ich dich noch nie gesehen" redete Kankuro weiter und drehte Gaara zu sich, welcher seinen Blick senkte. Gaara wollte nicht, dass sein Bruder ihn so sah, wollte nun einfach seine Ruhe, aber selbst diese vergönnte man ihm nicht. Warum? Er wollte nicht so armselig darstehen, wo er doch sonst immer seine Fassung behielt. Nur, diesmal konnte er es einfach nicht. "Komm her, mein kleiner Bruder". Sanft zog Kankuro den Rothaarigen in seine Arme, ließ Gaara jedoch sofort wieder los, als er ein bekanntes Zittern bemerkte. Verdammt, der Braunhaarige hatte ganz vergessen, dass sein kleiner Bruder solche Nähe nicht mochte. Nur, wie konnte er ihm dann helfen? Eine Umarmung half doch meist, wenn man sich schlecht fühlte, aber Gaara mochte es nicht, so von jemanden berührt zu werden. Abgesehen von Naruto, welcher jedoch nicht hier war. Warum? Kankuro war es langsam satt, der Unwissende zu sein, hob Gaara's Kinn an und sah diesen streng an. "Was ist passiert, Gaara? Ich kann dir nur helfen, wenn du mit mir sprichst". Auffordernd sah er seinen kleinen Bruder an, welcher einfach nur aus traurigen Augen in seine blickte. Es war ungewohnt, genauso wie das Ereignis vorhin im Konferrenzraum. Als Kankuro jedoch keine Antwort erhielt, packte er grob Gaara's Kragen und zog den Kazekage näher zu sich. "Sprich mit mir...". Wieder keine Erwiderung und so langsam glaubte Kankuro, dass Gaara ihn zum Narren halten wollte. Sicher, der Kazekage sprach nie viel, aber er hatte wenigstens mit ihm über seine Probleme gesprochen, oder nicht? Nach längerem Warten ließ Kankuro seinen Bruder los und schritt wütend zur Tür, da er Gaara nicht zum Reden zwingen konnte. Sein kleiner Bruder musste es selbst wollen und er schien es im Moment nicht zu wollen, warum auch immer. Gerade, als er die Türe öffnete, erhob der Kazekage doch noch das Wort und ließ ihn erschrocken zum Rothaarigen blicken, welcher zu Boden starrte. "Naruto und ich... Wir haben uns geküsst". Mehr hatte Gaara nicht gesagt und dennoch sah Kankuro verwundert drein. Klar, seine Schwester hatte ihm vorhin seltsame Dinge weismachen wollen, aber geglaubt hatte er nicht an diese. Hatte Temari letzten Endes doch Recht mit ihrer Theorie? "Und weiter?" folgte von Kankuro eine Frage, welche er sich nicht verkneifen konnte. "Ich habe ihn darum gebeten, aber... Seitdem wir uns geküsst haben, möchte ich viel mehr, aber... Ich weiß auch nicht, was er mit mir gemacht hat?". Kankuro sah fragend drein, da er seinen Bruder so nicht kannte. Kein Wunder, Gaara zeigte selten, was er wollte und was nicht. Ob Kankuro sich geehrt fühlen sollte, weil sein kleiner Bruder nun so offen zu ihm war? Obwohl, vor einigen Jahren war es ja nicht anders gewesen. Nur, in letzter Zeit war es anders geworden, sehr viel anders und Gaara hatte nicht mehr viel mit ihm gesprochen. "Temari und ich wussten, dass da etwas nicht stimmt, aber wer hätte ahnen können, dass unser kleiner Bruder sich nach solchen Dingen sehnt? Weiß Naruto von deinen Wünschen?". Der Kazekage nickte leicht, hob seinen Kopf und sah Kankuro abschätzend an. Er und Temari hatten eine Vermutung gehabt? Warum? Und wieso erzählte er Kankuro überhaupt alles? Vielleicht, um sich besser zu fühlen? Ja, das musste es sein, denn je mehr Gaara erzählte, desto besser fühlte er sich. "Und du machst dir jetzt Gedanken, was mit dir passiert? Ich würde sagen, dass du gerade dabei bist, dich in Naruto zu verlieben". "Woher weiß ich, dass ich Liebe empfinde?" kam auch schnell die Gegenfrage von Gaara, da er nach wie vor nicht wusste, ob er Liebe empfand. Woher denn auch? Er hatte mit Kankuro schon über viele Dinge gesprochen, aber noch nie über Liebe. Der Braunhaarige legte ein Lächeln auf und setzte sich auf den freien Stuhl vor dem Schreibtisch. Wie sich Liebe anfühlte? Gute Frage, aber wenigstens wusste er dieses Gefühl zu umschreiben, auch wenn er erstmal nachdenken musste. "Wenn man verliebt ist, dann wünscht man sich oft in der Nähe der Person zu sein, die man liebt. Du fühlst dich wohl bei der Person und verspürst ein ständiges Kribbeln im Bauch. Lass dir aber eines von mir gesagt sein, Gaara. Liebe kann das schönste Gefühl sein, aber auch sehr schmerzhaft, wie du nun unschwer erkennen kannst. Wird deine Liebe nicht erwidert, wirst du durch eine schmerzende Hölle gehen müssen. Sollte es so sein, dann wende dich an mich. Ich werde für dich da sein, wenn es dir wirklich schlecht geht". Gaara nickte wieder nur dazu, war Kankuro auch für die letzten Worte sehr dankbar und setzte sich nun ebenfalls an den Schreibtisch. Seine Gedanken umkreisten das Gesagte seines Bruders. Man fühle sich wohl in der Nähe der Person? Ja, er fühlte sich immer wohl, wenn Naruto ihn küsste, oder ihn in die Arme schloss. Nur, dieses Kribbeln hatte er noch nie verspürt, von welches Kankuro eben gesprochen hatte. War dieses Kribbeln denn wichtig? Gaara wusste es nicht, dachte weiter nach, ehe ihm die letzten Sätze Kankuro's in Erinnerungen kamen. Ja, Liebe konnte sehr Weh tun, dass hatte er vor Jahren schon einmal erfahren. Zwar war dies eine andere Art von Liebe gewesen, aber er wusste heute noch, wie sehr sein Herz geschmerzt hatte. Alles nur wegen der Dorfleute und seinem Onkel Yashamaru, welcher ihn letzten Endes verraten hatte. "Weißt du...". Weiter sprach Kankuro nicht, da es an der Tür klopfte. Ohne ein 'Herein' abzuwarten, wurde die Türe geöffnet und eine blondhaarige Frau trat ein. Verwundert blickte sie sich um, erblickte ihren Bruder, welcher einen traurigen Eindruck machte und auf Gaara deutete, welcher noch immer auf die Tischplatte stierte. "Gaara, wieso steht Naruto auf dem Dach? Er macht einen seltsamen Eindruck auf mich". Der Kazekage hob seinen Blick, sah seine große Schwester mit einer Mischung aus Verwunderung und Verwirrtheit an, da er nun gar nichts mehr verstand. Naruto hatte doch gesagt, er wolle sich Suna ansehen, oder nicht? Wieso stand er dann nun auf dem Dach? Und was sagte Temari da? Er machte einen seltsamen Eindruck auf sie? Konnte es denn sein, dass sich Naruto wirklich Gedanken zu ihrer jetzigen Situation machte? "Geh zu ihm, Gaara. Sprecht euch aus und du wirst sehen, euch Beiden wird es danach besser gehen, denke ich" warf Kankuro seine Meinung ein, da er einfach mal davon ausging, dass Naruto deswegen auf dem Dach stand. Ja, so musste es sein, denn wenn er Temari's Erzählung Glauben schenken konnte, dachte wohl auch der Blondschopf über so manche Dinge nach, welche sich momentan ereigneten. Der Kazekage erhob sich und nickte wieder nur. Langsam lief er an Temari vorbei und verließ das Büro. Temari sah Kankuro fragend an, welcher jedoch nur den Kopf schüttelte. "Das müssen die Beiden unter sich ausmachen. Bei so etwas können wir nicht helfen, Temari" erklärte er nur kurz und erhob sich vom Stuhl. Auch die Geschwister verließen das Zimmer und gingen nun wieder ihren Tätigkeiten nach. Sie hatten nur wissen wollen, ob etwas nicht stimmte und nun wusste Kankuro auch, um was es sich handelte. Kaum zu glauben, sein kleiner Bruder wurde langsam wirklich erwachsen. Gaara lief die wenigen Stufen hinauf und machte auf der Letzten Halt, da er Naruto bereits erblicken konnte. Ja, Temari hatte Recht, denn Naruto machte wirklich einen seltsamen Eindruck. Ob er nachdachte? Vermutlich, denn hin und wieder zerzauste er sein ohnehin schon wildes Haar. Ein leiser Seufzer entfloh dem Kazekage, ehe er die letzte Stufe überwandt und zielstrebig auf Naruto zulief. Was sollte er nur sagen? Sollte er überhaupt etwas sagen? Gaara wusste es nicht, kam neben Naruto zum Stehen und sah wie dieser auf das Dorf hinab. "Hattest du nun genügend Ruhe?" wollte Naruto wissen, ohne Gaara dabei anzusehen. Eigentlich mochte er nun ungern reden, aber er wollte den Kazekage auch nicht die ganze Zeit anschweigen. Außerdem war hier genügend Klärungsbedarf, wovor er nicht wegrennen konnte. Ja, sie mussten dringend über die letzten Stunden und auch über die gestrigen Aktionen reden, sonst würde sich nichts verändern. Eine Antwort wurde ihm jedoch nicht gegeben, was Naruto nicht weiter verwunderte. Nur eine Hand legte sich auf seine und nun schaffte er es doch, zur Seite zu blicken, direkt in die Augen des Rothaarigen. Irrte er sich, oder waren sie ein wenig gerötet? Hatte Gaara etwa geweint? Das wäre Naruto neu. Die Hand, welche sich auf seiner befand, übte leichten Druck aus und Naruto spürte, wie sehr dem Kazekage doch etwas auf der Seele liegen musste, doch nicht darüber sprechen konnte. "Hast du wegen meinen Worten geweint?". Gaara blickte zu Boden, ehe er ein schwaches Nicken andeutete. Ihm war die ganze Situation sowieso schon unangenehm und so gerne er auch reden mochte, er brachte es einfach nicht fertig. Verdammt, manchmal war es so leicht mit Naruto über seine Probleme zu reden, doch nun? Eigentlich war nun alles wieder wie gestern Nachmittag. Er wollte gern reden, aber es ging irgendwie nicht. Seine Seele war verletzt, ein weiteres Mal und Gaara wusste, diese Wunde würde Zeit brauchen, um zu heilen. "Ich wollte nicht so hart klingen, ehrlich nicht. Ich wollte doch nur meinen Standpunkt klarmachen, nichts weiter. Sag, erhoffst du dir viel mehr, als einfache Berührungen?". Gaara konnte wieder nichts erwidern, löste die Verschränkung von Naruto's Armen und legte diese anschließend um sich. Seine Hände verkrallten sich in den Stoff Naruto's Jacke und sein Kopf fand Halt auf dessen Schulter. Er konnte einfach nicht antworten, so sehr Naruto auch Antworten auf seine Fragen haben wollte. Naruto schloss seine Arme um Gaara und drückte diesen fest an seine Brust. Er wusste, Gaara konnte ihm keine vernünftige Antwort geben und das brauchte dieser auch nicht mehr tun. Diese Geste sagte eigentlich schon alles aus, oder nicht? Gaara sehnte sich wirklich nach einen Menschen, dem er vollends sein Vertrauen schenken könne, aber warum er? Empfand Gaara wirklich Liebe für ihn? Vielleicht nicht, aber es würde darauf hinauslaufen, schätzte Naruto einfach mal, denn er konnte dem Kazekage kein 'Nein' entgegenbringen. Es ging nicht, weil Gaara nun wieder so verletzlich und süß wirkte. Ja, so süß und unschuldig, musste sich der Blonde eingestehen. "Ich mag dich wirklich sehr, Gaara. Vergiss das nicht und vergiss meine Worte von vorhin einfach. Zwar entsprechen sie der Wahrheit, aber... Ich will nicht, dass du denkst, dass ich dich nicht mögen würde". Damit traf Naruto den Punkt, um welchen sich Gaara die ganze Zeit über Gedanken gemacht hatte. Seine Mauer fiel und etliche Tränen suchten sich ihren Weg über seine Wangen, ohne, dass er etwas dagegen hätte tun können. Sein Körper verkrampfte sich zunehmend und Naruto wusste, der Kazekage brauchte nun viel Halt, um sich wieder beruhigen zu können. Diese Situation war auch ihm zu neu, aber er wusste mit ihr umzugehen. "Ich...". "Beruhige dich erstmal. Du musst nichts sagen, wirklich nicht. Ich weiß, was du fühlst. Es ist alles in bester Ordnung, Gaara". Seicht fuhr Naruto mit seiner Hand über Gaara's Rücken, bishin zum Nacken, an welchen er kurz verweilte. Er überlegte schnell, wie er den Kazekage am besten und effektivsten beruhigen könne, bis ihm schließlich etwas einfiel. Seine Hand begann eine Kraulbewegung und je länger er dieser Tätigkeit nachging, um so mehr entkrampfte sich Gaara's Körper und schien sich wieder zu entspannen. Der Kazekage seufzte erleichtert, da er sich nun auch etwas besser fühlte. Vorsichtig blickte er zum Blonden, welcher ein kleines Lächeln auf den Lippen trug. Ob Naruto sich in dieser Situation unbehaglich fühlte? Noch nie hatte ihn jemand weinen sehen. Nein, nie hatte das jemand gedurft, denn wenn ihm danach gewesen war, hatte er seine Gefühle vergraben und seine unnahbare Fassade aufgesetzt und sich nie etwas anmerken lassen. Ein Finger glitt über seine Wange, wischte vereinzelte Tränen fort, ehe Gaara seine Augen schloss und sich diesen Berührungen hingab. "Ich mag dich auch, sogar sehr, Naruto...". "So sehr, dass es Weh tut?". Gaara öffnete seine Augen wieder, sah in die sorgenvollen Seen des Blonden, welcher über die roten Haare strich und es ein wenig zerzauste. Gaara nickte wieder nur, da er nicht wusste, was er darauf hätte antworten sollen. "Ich schätze, dass wir in Zukunft...". "Meister Kazekage... Eine wichtige Nachricht von Baki" wurde Naruto unterbrochen, welcher sich schnell vom Kazekage löste. Gaara wischte sich über die Augen, sah nochmals zu Naruto und seufzte ein weiteres Mal. Hoffentlich fragte nun niemand, warum er so mitgenommen aussah. Er mochte nun keine Fragen beantworten, ganz gleich, von wem sie stammten. Er nahm die Nachricht von einem Jounin entgegen und las sich die wenigen Zeilen durch, ehe sich seine Augen weiteten. Verdammt, jetzt hatte Suna wirklich ein Problem und was geschah nun mit Naruto? Wie sollte er sich entscheiden und was konnte er dem Blonden zumuten? Hilfesuchend sah er zu Naruto, welcher über seine Schulter blickte und die wenigen Zeilen mitlas. Schon irgendwie dreist, fand Gaara, aber dies ersparte ihm eine Erklärung seiner Reaktion auf diese kurzen Zeilen. Nur, was sollten sie nun tun? Er hasste solche Entscheidungen, vor allem, wenn es um seine Freunde ging, vor allem, wenn es um Naruto ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)