Ein guter Freund, oder doch mehr? von xXSasukeUchihaXx (Naruto X Gaara) ================================================================================ Kapitel 1: Was ist mit Naruto los? ---------------------------------- "Herein" rief Tsunade, sah von ihren Akten auf, da es an der Tür geklopft hatte. Seltsam, wer kam denn noch so Spät hierher? Entweder, ein Shinobi wollte nun seinen Bericht abgeben, oder es war etwas Schlimmes passiert. Anders konnte sie sich das nicht erklären. Abwartend starrte sie zur Tür, welche sich öffnete und ein rosahaariges Mädchen, zusammen mit einen schwarzhaarigen Jungen in ihr Büro eintraten. Beide sahen ein wenig verzweifelt aus, sahen zu Boden und schienen mit ihrem Latein am Ende zu sein. "Sakura, Sai... Was ist denn mit euch? Geht es immer noch um die gescheiterte Mission, Sasuke Uchiha?". Tsunade nahm dies einfach mal an, war es mittlerweile eine Woche her, seitdem Team Kakashi zurück in Konoha war. Und schlechte Nachrichten hatten sie mitgebracht, nämlich, dass sie Sasuke nicht hatten retten können. Zudem schien es einen gewissen Blondschopf wirklich getroffen zu haben, denn diesen hatte sie seither nicht mehr zu Gesicht bekommen. Zwar hatte sie mit Yamato und auch Kakashi über Naruto's derzeitiges Befinden gesprochen, doch der kleine Wirbelwind ließ niemanden mehr an sich ran, verbarrikadierte sich in seiner Wohnung und schien auch so den Sinn seines Lebens verloren zu haben. Natürlich war Tsunade schon oft zu Naruto nach Hause gegangen, hatte bei ihm geschellt und geklopft, aber niemand hatte ihr die Türe geöffnet. Manchmal stand sie einfach nur vor der Wohnungstür, sprach durch diese hindurch, immer wieder, in der Hoffnung, Naruto würde ihr vielleicht doch öffnen. Doch war dies nie aufgetreten und so hatte es selbst Tsunade irgendwann aufgegeben. Der Blonde wollte scheinbar nichts hören und auch nicht reden. "Entschuldige die späte Störung, Tsunade, aber...". Sakura hatte ihren Blick gehoben, wollte ihr Anliegen auch schildern, aber es überkam sie eine tiefe Traurigkeit, welche ihren Blick wieder gen Boden sinken ließ. Ihre Stimme versagte und ehe sie sich versah, liefen ihr einige Tränen an den Wangen hinunter. Sai, welcher neben seiner Teamkollegin stand und mittlerweile auch verstanden hatte, was Freundschaft bedeutete, legte seine Hand fürsorglich auf Sakura's Schulter, versuchte ihr somit Trost zu spenden. Und es half etwas, jedenfalls machte es den Anschein, da Sakura in seine Richtung blickte und ein leichtes Lächeln auflegte. "Was Sakura sagen wollte... Wir machen uns ernsthafte Sorgen um Naruto. Eigentlich steht das Spezialtraining für ihn bei Kakashi an, aber er öffnet uns nicht die Tür, weigert sich mit uns zu reden, wenn wir ihm begegnen und wenn wir in seine Augen blicken, dann können wir eine seltsame Leere sehen. Er hat sich so stark verändert, seitdem das mit Sasuke passiert ist und wir wollen etwas tun, aber wissen nicht genau, was". Sai hatte sich überwinden müssen, da er solche Gefühle, die ihm noch irgendwie neu waren, sehr schwer beschreiben konnte. Doch hoffte er inständig, die passenden Worte gefunden zu haben. Sakura nickte dem zu, war auch etwas über den Schwarzhaarigen verwundert, wie gut er nun schon solche Gefühle umschreiben konnte. Ja, Sai hatte in den wenigen Tagen wirklich viel gelernt, was scheinbar auch an dessen Büchern lag. Jedoch war sie froh, dass er sich überhaupt solche Sorgen um Naruto machte, hatten er und der Blonde zu Anfang keinen besonders guten Start gehabt. Okay, Sakura hatte Sai zu Anfang auch keinen Deut leiden können, aber je mehr sie über ihn erfahren hatten, desto besser konnten sie seine Lage verstehen, hatten verstanden, dass er jegliches Gefühl unterdrücken hatte müssen, da er nun mal zur ANBU gehörte. Tsunade seufzte tief, nickte den Beiden zu, da sie von Naruto's derzeitigen Zustand wusste. Nun, sie mussten etwas tun, keine Frage, nur was? Auch sie war ein wenig verwundert darüber, wie schnell sich der Schwarzhaarige verändert hatte. Schon umheimlich, wo Sai doch vor Wochen noch einen ganz anderen Eindruck gemacht hatte. "Ich weiß es nicht, Sai. Ich habe mein Glück bereits versucht, aber er verschließt sich vor jedem. Er öffnet nicht die Tür und auch so macht er keine Anstalten, sich in naher Zukunft wieder dem Training zuzuwenden". Diesmal nickte Sakura, da sie vorhin wieder einen Versuch gestartet hatte, Naruto doch zu überreden, mit ihr und Sai zu Ichiraku zu gehen, um Ramen zu essen. Selbst bei dem Wort Ramen war er nicht vor die Tür gekommen, war wahrscheinlich still auf seinem Bett gesessen und hatte gewartet, bis sie und Sai wieder gegangen waren. Irgendwie mussten sie doch Naruto aus diesem Loch ziehen können, oder nicht? Er konnte sich doch nicht für den Rest seines Lebens in seiner Wohnung einschließen, oder? Kurze Stille herrschte im Büro, in welcher die Drei angestrengt nachdachten, wie sie Naruto nur helfen könnten. Fieberhaft dachte Tsunade nach, starrte dabei auf einige Akten, ehe sich ihre Augen verfingen. Schon die ganze Zeit kam ihr dieser Ort in den Sinn, las diesen auch immer wieder auf einigen Blättern, welche vor ihr auf dem Tisch ausgebreitet lagen. Warum nicht? Es wäre zumindest ein kleiner Anfang und wer wusste schon, ob Naruto danach nicht wieder der Alte war? "Stimmt etwas nicht, Tsunade?" wollte Sakura wissen, sah sie den einleuchtenden Blick ihrer Meisterin, welche ununterbrochen auf eines der Blätter starrte, welches vor ihr auf dem Tisch lag. Tsunade blickte auf, ehe sich ein Lächeln auf ihren Lippen bildete, war sie nun guter Hoffnung, vielleicht eine Lösung gefunden zu haben, welche Naruto helfen könne. Okay, sicher war sie sich nicht, aber wenigstens hätte der Blonde dann einen kleinen Tapetenwechsel und müsse demnach auch raus. Hier, in Konoha, erinnerte sich Naruto nur immer wieder an Sasuke und diesen musste er nun erstmal vergessen, um wieder der Alte zu werden. Der freche Junge, der einem auf den Geist gehen konnte. "Verlasst mein Büro und kommt morgen wieder. Ich muss nun etwas erledigen und brauche meine Ruhe dazu". Verwundert sahen Sai und Sakura Tsunade an, welche sie nun einfach rauswerfen wollte. Warum? Was war nun wichtiger, als Naruto? Unverständlich nickten sie dann nach einer Weile, nachdem Tsunade den Eindruck machte, dass es ihr Ernst war. So verließen Sai und Sakura zusammen das Büro, schlossen die Türe hinter sich und sahen sich nochmals an. "Verstehst du das? Was könnte jetzt wichtiger sein, als Naruto?". Sai zuckte mit den Schultern, wusste er das auch nicht, weswegen er stumm den Gang entlang lief, dicht gefolgt von Sakura, welche wieder zu Boden blickte. Gut, würden sie morgen noch mal zu Tsunade gehen, denn diese hatte doch gesagt, sie sollten morgen noch mal zu ihr kommen. Während die beiden Teammitglieder Naruto's nun beschlossen, vorerst nach Hause zu gehen, saß ein blonder Junge auf seinem Bett und starrte unentwegt zum leuchtenden Mond auf. Vor einer Woche hatte er seinen besten Freund, seinen Bruder, wiedersehen dürfen. Er hatte ihn riechen können, war dieser vom Felsvorsprung hinab zu ihm gesprungen und hatte leise Worte von ihm vernommen. "Statt mir hinterher zu jagen, hättest du lieber trainieren sollen, um Hokage zu werden". Ja, diese Worte hatte Sasuke ihm zugeflüstert, hatten seinem Herzen erneut einem Stich versetzt, wie damals, beim Tal des Endes. Verdammt, er hatte erneut sein Versprechen nicht halten können, welches er vor Jahren Sakura gegeben hatte. Ein Schluchzer verließ seiner Kehle, ehe ihm sein eigener Satz einfiel und die darauffolgende Reaktion seines Freundes. "Wie kann ich denn Hokage werden, wenn ich nicht mal in der Lage bin, meinen besten Freund zu retten?". Und was war dann passiert? Sasuke hatte sein Katana gezückt, es hinter ihm niedersaußen lassen, so, als seien ihm seine Worte egal gewesen. Warum? Wieso hatte er Sasuke nicht retten können? Wieso hatte sich sein bester Freund so sehr verändert, sogar behauptet, die Rache sei ihm wichtiger, als ihre Freundschaft? Er konnte es nicht verstehen, wollte es vielleicht nicht verstehen, da er immer gehofft hatte, irgendwann Sasuke nach Konoha zurückbringen zu können. Doch seine Hoffnung schwand, je länger er über die gesamte Situation nachdachte. Ein Seufzer entfloh ihm, wischte sich über die Augen, da seine Sicht verschwommen war, durch die Tränen, welche er schon seit einer ganzen Woche vergoss. Natürlich waren Kakashi, Tsunade und seine besten Freunde hier gewesen, hatten versucht mit ihm zu reden, doch vermied er jeglichen Kontakt. Selbst als Iruka vor seiner Tür gestanden war, hatte er es nicht übers Herz gebracht, die Türe zu öffnen. Nein, es ging nicht. Er fühlte sich mies, konnte Sakura nicht mehr in die Augen blicken, da er erneut versagt hatte. Sein bester Freund. Er war erneut geflohen, vor ihm und vor seiner Freundschaft, welche Stück für Stück weiter zerbrach. Ein Klopfen, welches von seiner Wohnungstür zu kommen schien, ließ ihn aufsehen. Einen kurzen Blick zur Uhr riskierend, zogen sich seine Augenbrauen tief ins Gesicht, da es bereits nach 22 Uhr war. Hörten seine Freunde denn nie auf? Wieso ließ man ihm nicht einfach seine Ruhe? Okay, er konnte verstehen, dass sie sich Sorgen machten, aber warum akzeptierten sie seinen derzeitigen Zustand nicht? Wütend lief er zur Tür, atmete nochmals tief ein und aus, da er demjenigen nun seine Meinung sagen würde. Verdammt, er wollte seine Ruhe und wer auch immer jetzt vor seiner Tür stand, derjenige würde es nicht noch mal wagen, ihn zu belästigen. Die Tür aufreißend, setzte er zum Sprechen an, doch blieben ihm die Worte im Hals stecken, als er Tsunade erblickte. Gott, was wollte Oma Tsunade denn hier? Sicher, sie hatte selbst ihr Glück versucht, aber dass sie zu solch einer Uhrzeit herkommen würde, daran hatte er nicht geglaubt. "Du siehst nicht gut aus, Naruto, wenn ich das mal anmerken darf" erklärte die Blonde und drängte sich in die Wohnung des Kleineren, welcher daraufhin nur die Augen verdrehte. Er wusste selbst, dass er schlecht aussah, also warum diese dumme Anmerkung? Er hatte schließlich einen Spiegel im Bad. Trotzig folgte er der Hokage in sein Schlafzimmer, gleichzeitig auch Wohnzimmer. Dort saß Tsunade schon auf seinem Bett, schien zu warten, dass er sich neben ihr setzte. Super, jetzt durfte er auch noch reden, worauf er eigentlich am wenigsten Lust hatte. Nun, früher oder später wäre es eh dazu gekommen, also Augen zu und durch. "Naruto, ich weiß, die Sache mit Sasuke geht dir sehr nahe, aber findest du nicht, dass du langsam mit deinem Training beginnen solltest? Wir haben noch ein halbes Jahr Zeit, bevor Orochimaru Sasuke's Körper übernehmen kann, aber wenn du dich nun verbarrikadierst und dich verschließt, dann wirst du Sasuke nicht retten können". Naruto hatte sich wütend hingesetzt, sprang jedoch sofort wieder auf, da Tsunade ihm Vorwürfe machte, jedenfalls fasste er ihre letzten Sätze so auf. "Darf ich mich denn nie schlecht fühlen? Mein bester Freund hat versucht mich zu töten, tritt meine Freundschaft mit Füßen und will einfach nicht verstehen, dass ich ihn vermisse. Ich fühle mich einsam, Tsunade. Damals, als wir noch Team 7 gewesen sind, da war alles so unbeschwert, doch jetzt? Er fehlt mir, mir fehlt mein Bruder, der mich immer aufgezogen hat". Zu Anfang hatte er Tsunade noch angeschrien, doch zum Ende hin war er immer leiser und weinerlicher geworden. Verdammt, die Tatsache, dass Sasuke seine Freundschaft nicht mehr wollte, erdrückte ihn, schnürrte ihm die Kehle zu und ehe er sich versah, liefen ihm erneut einige Tränen an den Wangen hinunter. Verdammt, er wollte dieses erdrückende Gefühl nicht mehr verspüren und einfach wieder der Alte werden. Nur, wie konnte er das wieder werden, mit dem Wissen? Er wusste es nicht, sah zu Boden, da er Tsunade einfach nicht mehr anblicken konnte. Tsunade sah nun ebenfalls zu Boden, war ein wenig überrascht über Naruto's Wortwahl bezüglich Sasuke. Sie konnte Naruto verstehen, sehnte sich dieser nach seinen Bruder, wie er Sasuke gerade genannt hatte, denn sie waren immer gute Freunde gewesen, vielleicht sogar mehr, wie der Blonde es gerade geschildert hatte. Ob Sasuke ebenso empfand? Sah er in Naruto auch einen Bruder, oder war ihm wirklich alles egal geworden? Tsunade wusste es nicht, seufzte resigniert und klopfte neben sich aufs Bett, ehe sich Naruto wieder setzte, stumm vor ihr weinte und einfach nicht weiter zu wissen schien. "Ich verstehe dich, Naruto" sprach sie leise, nahm den weinenden Jungen in die Arme, um ihm ein wenig Trost zu spenden. Es war ungewohnt, für Beide vielleicht. Tsunade hatte Naruto noch nie so weinen gesehen und Naruto hatte sich noch nie von Tsunade so trösten lassen. Nein, eigentlich weinte er immer still für sich, zeigte selten, dass ihm etwas sehr nahe ging. Ja, wie damals, als er vor Gaara gestanden war. Er hatte seine Tränen nicht zurückhalten können, war ihm zu dem Zeitpunkt bewusst geworden, dass er einen guten Freund verloren hatte. Doch nun? Nun musste er nicht mehr traurig um den derzeitigen Kazekage sein, saß dieser wohlmöglich gerade hinter seinem Schreibtisch und erledigte Papierkram. Ja, Dank Chiyo hatte Gaara ein neues, nun unbeschwerteres Leben erhalten und konnte sein Amt weiterhin vertreten. Wie es diesem wohl ging? Wusste Gaara, dass Naruto erneut versagt hatte? "Naruto... Ich habe gerade einen Brief geschrieben. Ich finde, du solltest für einige Wochen Konoha verlassen und dich ein bisschen erholen. Du wirst sehen, der Tapetenwechsel wird dir gut tun". Naruto sah auf, wusste nicht, was er nun sagen sollte, da er nicht mal wusste, wohin er denn gehen sollte. Er kannte doch niemanden außerhalb des Dorfes, oder? Okay doch, aber er glaubte nicht, dass Tsunade ihn zu diesen Ort schicken würde, oder? "Wo soll ich denn hin?". Tsunade lächelte verschmitzt, entließ Naruto aus ihrer Umarmung und sah diesen forschend an. Deutlich konnte sie das Interesse in Naruto's Augen wachsen sehen, schien dieser von ihrer Idee sogar ein wenig begeistert zu sein. Gut, dann müsse sie nur hoffen, dass es nun keine Schwierigkeiten mit ihren Verbündeten gab, obwohl sie das eher weniger glaubte. "Ich habe den Brief zwar erst vorhin mit einen Falken losgeschickt und wir müssen natürlich noch auf eine Antwort warten, aber... Ich sehe eigentlich kein Problem. Ich habe Gaara darum gebeten, dich für einige Zeit bei sich aufzunehmen. Du wirst dich in Suna erholen und wenn du der Meinung bist, dass es dir seelisch besser geht, wirst du zurück nach Konoha kommen und dein Training aufnehmen". Während Tsunade sprach, verfolgte sie das Mienenspiel des Blonden, welcher bei den Worten 'Gaara' und 'Suna' ein Lächeln auflegte. Scheinbar gefiel ihm diese Idee wirklich, wusste Tsunade auch von Kakashi, wie gut sich die Beiden verstünden. Ja, die Beiden teilten das gleiche Schicksal, jedenfalls hatten sie es einmal. Doch wusste Tsunade auch, dass Gaara trotz seines Verlustes des Sandkranichs, den jungen Uzumaki weitaus besser verstehen konnte, als sonst ein Mensch. "Nach Suna, echt? Ich darf Gaara besuchen? Geht das denn auch in Ordnung, ich meine... Er ist der Kazekage und hat bestimmt keine Zeit". Tsunade schüttelte den Kopf, als sie mit diesen Fragen überhäuft wurde. Konnte es sein, dass sich Naruto wirklich freute? Sie überlegte kurz, ehe ihr einfiel, wie überhastet Team Kakashi und das Team von Gai damals zurück nach Konoha gekommen waren. Ja, damals hatte Naruto nicht die Gelegenheit gehabt, sich vielleicht mit Gaara austauschen zu können, war ihnen die Mission mit Sasuke einfach dazwischen gekommen, weswegen sie Suna so schnell hatten verlassen müssen. Doch nun hatte der Blonde mehr Zeit, konnte somit seine Freundschaft zu Gaara noch ein wenig mehr festigen, was in Zukunft eine noch bessere Allianz bilden könnte. Ja, Tsunade war sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. "Vor einigen Tagen kam ein Brief von Gaara, indem stand, dass er momentan nicht viel zutun hat. Er muss sich außerdem noch von den ganzen Strapazen erholen, wie du sicherlich weißt. Er trägt nun den Sandkranich nicht mehr in sich und muss sich somit auch ein wenig umstellen". Fragend zog Naruto die Augenbrauen hoch, verstand er Tsunade nicht. Ging es Gaara vielleicht schlecht? Hatte der Verlust des Sandkranichs etwa Spuren bei diesem hinterlassen? Sorge machte sich in Naruto breit, ehe Tsunade erneut das Wort erhob. "Keine Sorge, er kann noch seinen Sand benutzen, aber er gewöhnt sich gerade daran zu schlafen". Einleuchtend nickte Naruto dem zu, wusste er doch, dass Gaara unter Schlaflosigkeit gelitten hatte. Gut, wusste er da wenigstens schon mal Bescheid. Die Blonde erhob sich, streckte sich ausgiebig und warf nochmals einen Blick auf ihren Schützling. Ja, sie hatte Naruto wirklich ins Herz geschlossen und mochte es nicht, wenn dieser litt. Wie eine Mutter es tun würde, beugte sie sich hinab und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Stirn, drückte ihn nochmals, ehe sie zur Wohnungstür lief. Naruto, davon rot anlaufend, hastete Tsunade hinterher, bis er im Flur stehen blieb, nochmals in ihre Augen blickte, da sie scheinbar noch etwas sagen wollte. "Komm morgen Nachmittag in mein Büro. Bis dahin müssten wir eine Antwort von Gaara haben. Wenn er meinen Vorschlag zustimmt, kannst du dich Übermorgen auf den Weg nach Suna machen". Naruto nickte freudig, sah dabei zu, wie Tsunade seine Wohnung verließ und ging dann wieder in sein Schlafzimmer. Nun besserer Laune, warf er sich aufs Bett, schloss seine Augen und stellte sich schon mal vor, wie die Zeit wohl mit Gaara sein würde. Er kannte den Kazekage zwar gut, aber kannte nicht dessen Verhaltensweisen, wusste nicht, ob er Macken besaß und würde mit Freude versuchen, diese herauszufinden. Mit diesen letzten Gedanken schlief er schließlich ein, war er auch wirklich müde und hatte in den letzten Tagen wenig Schlaf bekommen, aufgrund seines derzeitigen Zustandes. Wenige Stunden vergingen und in Suna ging bereits die Sonne auf. Der Kazekage hatte diese Nacht kein Auge zugetan, war es einfach noch zu ungewohnt, sich ins Bett zu legen und Schlaf zu finden. Gaara wusste, dass sein Verhalten unbegründet war, aber meist verspürte er Angst, wenn er nur für einige Sekunden die Augen schloss. Er musste sich eben noch daran gewöhnen, wie jeder normale Mensch auch, ins Bett zu gehen. So saß er an seinem Schreibtisch, sortierte einige Akten, unterzeichnete Dokumente von verbündeten Ländern, nachdem er sie sorgfältig durchgelesen hatte. Er seufzte. Ein Kazekage zu sein war bei Weitem nicht einfach, aber er machte diese Arbeit gern, stand hinter seinem Dorf und würde jederzeit sein Leben für dieses geben. Mit den Jahren hatte er sich wirklich zum Positiven verändert, auch wenn er wusste, von seinen älteren Bruder, dass er nur Kazekage geworden war, um besser beobachtet zu werden. Doch seitdem Akatsuki sein Dorf angegriffen, ihn entführt und ihm seines Sandkranichs beraubt hatte, hatte sich alles verändert. Die Menschen brachten ihm nun die wahre Anerkennung entgegen, welche er immer haben wollte. Diese Tatsache machte ihn glücklich, auch wenn er diese Emotion nicht sonderlich gut zeigen konnte. Es war eben heute noch schwer, so manches Gefühl offen und ehrlich zeigen zu können. Ein Klopfen ließ ihn von seinen Akten aufsehen, worauf er ein "Herein" rief und sich die Tür öffnete. Seine Schwester, Temari, betrat sein Büro, hielt eine Schriftrolle in der Hand, welche scheinbar sehr wichtig zu sein schien. "Ein Brief von Prinzessin Tsunade" erklärte sie schnell, übergab ihren kleinen Bruder die Schriftrolle und wendete sich wieder zum Gehen. "Bis später" rief sie, da sie nun keine Zeit zum Plaudern hatte, hatte sie doch nun eine Mission, welche auf sie wartete. Gaara sah verwundert auf die Schriftrolle, öffnete diese sofort, da er mit Tsuande ein gutes Verhältnis pflegte. Wenn diese einen Brief schrieb, dann fragte sie meist nach seinem Wohlergehen, oder erstattete Bericht über die momentanen Aktivitäten von Akatsuki. Ja, mit ihr verstand er sich sehr gut und er hoffte, dass diese wertvolle Allianz noch um einige Jahrzehnte hielt. "Hallo Gaara, Ich schreibe dir diesen Brief, weil ich mir um Naruto große Sorgen mache. Du weißt bereits, dass die Mission 'Sasuke Uchiha' nicht gut verlaufen ist. Naruto hat sich seitdem Vorfall total verändert, wirkt in sich gekehrt und lässt auch so keinen seiner Freunde mehr an sich ran. Darum wollte ich dich um einen Gefallen bitten. Könntest du ihn für einige Zeit bei dir aufnehmen, damit er aus Konoha kommt? Er erinnert sich hier nur an Sasuke und kann sich somit auch nicht erholen. Ich weiß, ich verlange vielleicht sehr viel von dir, aber du würdest mir, Naruto's Freunden und Naruto selbst damit einen großen Gefallen tun. Prinzessin Tsunade". Gaara las sich den Brief einige Male durch, bis er diesen schließlich beiseite legte und seinen Kopf auf seine Hände stützte. Naruto ging es nicht gut, wirkte sogar in sich gekehrt? So kannte er den Blonden nicht, kannte er ihn doch nur als aufgeweckten und vorlauten Jungen, welcher gern seine Kommentare frei äußerte. Eine gute Eigenschaft, so fand Gaara, weswegen er nach einer leeren Schriftrolle griff und somit seine Antwort zu Papier brachte. "Hallo Tsunade, Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Naruto so sehr verändert hat. Geht es ihm wirklich so schlecht? Ich sehe keine Bedenken darin, dass er für einige Zeit zu uns nach Suna kann. Schick ihn los, ich erwarte ihn hier und werde mich um ihn kümmern. Keine Sorge, ich werde versuchen, ihn wieder Einsatzbereit zu machen. Gaara". Nochmals las sich Gaara seinen Brief durch, ehe er die Schriftolle schloss und einen Boten rief. Diesen überreichte er die Schriftrolle und ordnete an, dass es wichtig wäre, dass der Brief heute noch in Konoha eintreffen müsse. Nickend gab der Bote zu verstehen, dass er verstanden hatte, verließ das Büro wieder und würde nun die Schriftrolle mit einen Falken versenden. Gaara seufzte, während er nochmals den Brief von Tsunade durchlas. Er konnte es einfach nicht glauben, dass sich Naruto verändert haben sollte. Er mochte den Blonden so, wie er immer war, war diesem noch immer dankbar für dessen Hilfe, in vielerlei Hinsicht. Nun würde er dem jungen Uzumaki helfen, ganz sicher. Zwar war ihm noch unklar, wie er das denn anstellen sollte, aber er würde sich schon etwas einfallen lassen. Außerdem, wenn er nicht weiter wusste, dann waren da noch seine Geschwister, welche er dann um Rat fragen könnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)