Zum Inhalt der Seite

Immortelle

Selbst der Tod ist überwindbar
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erkenntniss

Fay sah wie gebannt zu, als der Fremde sich den anderen Vampiren stellte und sie in sekundenschnelle abschlachtete. Kaum das sie ihn auch nur berührt hatten. Er bewegte sich mit solch einer Schnelligkeit und Eleganz, dass sie sich sogleich fragte, ob er nicht ein Meister war. Als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, hatte sie gedacht, er wäre ein Mensch gewesen. Doch nun wusste sie es besser. Er war ein Vampir, genau wie sie. Aber mit Kräften ausgestattet, die dieihrigen und sogar die von Lex in den Schatten stellen würden. Als der letzte Vampir noch am Leben war, beugte sich ihr Retter über diesen, packte ihn mit gebleckten Zähnen am Hemd und zog ihn dicht an sich heran. „Wer hat euch geschickt. Wer wollte, dass sie stirbt?“, knurrte er und zeigte dabei auf Fay, die langsam auf ihn zukam. Der Vampir schüttelte noch panischer, als er es schon vorher war, den Kopf. „Ich…ich kann es nicht sagen!“, rief er.

Brians Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Kannst du es nicht, oder darfst du es nicht?“

Der Vampir schaute ihn nur bibbernd an und Brian sah es ihm deutlich an. Aus seinem Mund würde er sicher nichts rausbekommen. Also blieb nur eine Möglichkeit. Mit einem Knurren drückte er seine freie Hand auf die Stirn des Vanpirs und schloss die Augen. Suchte in dem Geist das anderen nach der Antwort, die er wollte. Doch alles war er sah, war der Auftrag, den man ihnen gegeben hatte, nicht jedoch ein Gesicht oder einen Namen. Verflucht!

Ein wütendes Knurren kam aus ihm und Brian öffnete wieder die Augen. Das rot seiner Augen wurde stärker. „Sag mir, wer euch den Auftrag gegeben hat!“, fauchte er wieder. Der Vampir in seinem Griff stammelte nur vor sich hin. Brian verdrehte die Augen, legte wieder die Hand auf dessen Stirn. Doch anstatt in seine Gedanken zusehen, zerdrückte er den Schädel des Vampirs. Noch einmal schrie er auf, ehe er ganz verstummte. Angewidert wischte Brian sich die Masse von Hirn und Blut am Hemd des Untoten ab und wandte sich nun an Fay. Sie machte sofort einen Schritt zurück und sah Brian mit einem angstvollen Blick an. Sofort erlosch die Blutlust und Brians Augen hatten wieder eine einigermassen normale Farbe. Vorsichtig streckte er die Hand aus. „Keine Angst. Ich werde dir bestimmt nicht wehtun. Alles in Ordnung bei dir?“, sprach er sanft zu ihr und Fay nickte bloss. „Ja, mir geht’s gut. Im Gegensatz zu diesen Mistkerlen!“, flüsterte sie heiser und stiess einen der abgeschlachteten Vampire mit dem Fuss. Brian lachte. Ein wirklich sinnlicher und tiefer Ton. Fay lächelte matt. Auch wenn er ihr das Leben gerettet hat, hatte sie dennoch Angst vor ihm. Da half auch sein gutes Aussehen nicht. „Oh, normalerweise bevorzuge ich eine andere, wesentlich elegantere Art vom Töten. Aber wenn ich einmal im Blutrausch bin, kann ich mich nicht zurückhalten…!“, sagte er und lächelte gefährlich. Fay zwang sich munter zuklingen. „Das glaub ich gern. Ich heisse Fay…und du?“, fragte sie, wobei sie wusste, dass es gefährlich werden kann, wenn sie einem fremdem Vampir ihren Namen sagte, aber im Moment fiel ihr nichts besseres ein, um ihr Furcht zu verbergen. Brian nickte ihr freundlich zu. Doch dann hielt er inne. Etwas sagte ihm, dass er ihr nicht zufrüh seinen Namen sagen sollte. Aber einen Namen brauchte er, was würde sie sonst denken. „Äh…ähm…Marcel. Ich heisse Marcel!“

Es war komisch diesen Namen wieder zubenutzen. Es schien ihm, als hätte dieser Name einem anderen gehört und er habe ihn nun gestohlen. Doch dieser Name, war nur einer von vielen. Bedeutungslos, nicht so wichtig, als das man länger darüber nachdenken sollte. Fay legte den Kopf etwas schief, dann aber schien sie ihre Angst ganz vergessen zuhaben und reichte ihm die Hand.

„Hey, Marcel!“

Als ihre Hand seine berührte, spürte Brian deutlich einen elektrischen Schlag, der von seiner Hand durch seinen Arm bis zu seinem Körper hindurch hervor schoss und sein Herz in brannte steckte. Er musste Keuchen, um nicht bei der Wucht, dieses schmerzenden Feuers nachhinten zutaumeln und sich die Brust zuhalten. Er blickte von seiner Hand zu Fay, die ihn besorgt ansah, und dann…dann er es. In ihren Augen war ein, ihm vertrauter, in schmerzlicher Erinnerung verhafteter, rehbrauner Farbton. Wo er vorher schon gespürt hatte, dass diese Frau, diese Fay anders als alle anderen Vampire war, war er sich nun sicher. Etwas an ihr, unterschied sie von dem anderen Pack. Und da gab es noch etwas, was ihm einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Sie hatte Ähnlichkeit mit…

„Marcel…hallo. Geht’s dir nicht gut?“, fragte Fay wie durch Watte gedämpft und Brian schüttelte den Kopf. Versuchte die Erinnerung, die so schmerzte, loszuwerden. Dabei zitterten seine Hände und als Fay ihn erneut fragte, sah er sie verwirrt an. „Ja, wieso…?“

„Weil du blass bist. Richtig blass. Ich dachte schon du kippst gleich um!“, sagte sie und Brian zwang sich zu einem Lachen. „Ach, keine Sorge. Ich habe nur nicht getrunken und der Kampf hat mich zustätzlich geschwächt!“, sagte er und Fay sah ihn auszusammen genkniffenen Augen an. „Nicht das du auf den Gedanken kommst und mich anknabberst!“, sagte sie. Zwar wusste sie, dass er ein Vampir war, aber wusste er, dass sie auch einer war. Lieber kein Risiko eingehen, beschloss sie. Brian lachte. „Keine Angst. Ich bin Vegetarier. Soll ich dich auf einen Drink einladen. Der Schock muss dir sicher noch in den Gliedern stecken!“, bot er dann an. Fay hob die Brauen. Ein Vampir, der Vegetarier ist. Was sollte das denn sein. Dieser Vampir wunderte sie immermehr und Fay war sich nicht sicher, was sie von ihm halten sollte. Aber auf sein Angebot mit dem Drink wollte sie dennoch eingehen. Sollte er auf den Gedanken und sie betäuben, würde sie das riechen. „Solange es hundertprozentig ist, gern!“, sagte sie keck und Brian lachte. „Aber was machen wir, mit denen da?“, fragte Fay, als sie gehen wollten und deutete auf die Vampire. Brian zuckte die Schultern. „Kein Problem!“, sagte er und schnippte mit den Fingern. Sofort gingen die Kadaver in Flammen auf. Verbrannten sie in wenigen Minuten zu Asche. Fay klappte der Mund auf und sie sah ihm verblüfft nach. Das war kein normaler Meister. „Wie hast du das gemacht?“

„Wie habe ich was gemacht?“

„Na das mit dem Feuer?“

„Übung!“

„Glaube ich dir nicht!“

Brian seufzte. Ziemlich hartnäckig die Kleine, dachte er, lächelte dann aber.

„Kannst du aber ruhig!“
 

Fay leerte in einem Zug das Glas Gin vor sich und schnappte sogleich nach Luft. Der Alkohol brannte ungenehm in ihrem Hals und ein Teil davon war in ihrer Luftröhre geraten. Heftig fing sie an zu husten und Brian bestellte sofort ein Glas Wasser. Kaum hatte er es ihr gereicht, leerte sie auch dieses. Tränen waren ihr in die Augen getreten und Fay wischte sich diese mit einem etwas schwächeren Husten weg. Brian sah dies mit einem leichten Schmunzeln. „Danke nochmal, dass Sie mich gerettet haben. Ich dachte, es wäre aus!“, sagte Fay, als sie wieder einigermassen normal sprechen konnte. Brian winkte ab. „Ist doch Ehrensache. Ich kann doch so eine hübsche junge Frau keinen so widerlichen Kerlen vorwerfen. Was wäre ich dann nur für ein Gentlemen!“, sagte er und grinste breit. Fay kicherte und blickte auf ihre Uhr. „Achherrje. So spät. Ich muss nachhause. Sonst wird mein Bruder mir wiedermal eine Standpauke halten!“, sagte sie erschrocken und stand auf. Hastig krammte sie in ihren Taschen nach Geld. Brian winkte ab. „Lass nur stecken. Ich zahle schon für dich!“, sagte er freundlich und Fay lächelte ihn verlegen an. „Danke schön. Aber das nächste Mal tu ich zahlen, ja?“, fragte sie und Brian nickte. Fay verabschiedete sich höflich und ging dann. Brian sah ihr nach und konnte das Gefühl nicht loslassen, dass sie mehr verband, als nur das schwarze Blut, was durch ihre Adern floss. Sein Herz zuckte schmerzhaft zusammen und er keuchte erstickt.

„Kann ich was für Sie tun. Mister. Sie sind so blass?“, fragte eine Kellnerin im kurzen Miene und enganliegendem Top. Brian blickte zu ihr hoch und sogleich machte sich ein brennender Durst in seinem Hals bemerkbar. Er musste trinken, sonst würde er diese Nacht nicht durchstehen. Der Kampf hatte seinen Tribut gefordert. Sogleich tat sich ein verführerisches Lächeln auf seinem Gesicht bemerkbar. „Ja, und ob Sie mir helfen können, schöne Frau!“, flüsterte er und strich sanft über ihren Arm. Die Frau schauderte und in ihren sah er Entzücken. In seinen Augen allerdings lag Durst.

Er lachte innerlich auf. „Menschen. So dumm und doch bemitleidenswert!“, ging es ihm durch den Kopf und er stand auf. Sah die Kellerin tief aus unwiederstehliche Augen an. Noch einmal glitt er mit den Fingern über ihren Hals, spürte ihren Puls, der das Blut durch ihren Körper pumpte und wie er nun schneller pochte. Langsam leckte er sich über die Lippen und schaute sich nocheinmal verstohlen um. Gut, keiner da, sagte er sich zufrieden. So wird man mich nicht stören.

Dann rückte er näher an sie heran. Schob das lange dunkle Haar zurück und legte seinen Mund an ihren Hals. Die Frau stiess einen erstickten Laut aus, als sich seine Zähne durch ihre Haut bohrten und die Halsschlagader auf rissen.

In gierigen Zügen trank ihr Blut und als sie schlaff in seinen Armen hing, legte er sie beiseite. Mit einem zu friedenem Knurren wischte er sich den Mund ab und schaute auf die Tote. Dann griff er zu einem Messer und schnitt ihr in einer einzigen Bewegung die Kehle auf. Zum Schluss brach er die Kasse auf. Nahm sich das Geld und verließ das Cafe.

Ohne dabei zu bemerken, dass dunkle Augenpaare ihn beobachteten.
 

Fay lag entspannt in der Wanne und hatte die Augen geschlossen. Als sie nachhause gekommen war, hatte ihr Bruder sie natürlich ins Kreuzverhör genommen. „Wieso kommst du erst jetzt?“

„Ich bin in eine Falle getappt!“

„Hattest du keine Waffen dabei?“

„Nein!“

„Was, bist du verrückt gewesen. Du hättest dabei draufgehen können!“

„Beruhig dich wieder. Man hat mir ja geholfen und ich lebe noch!“

„Ja, noch. Wer war es denn?“

„Du wirst es nicht glauben. Aber es war ein Vampir. Er scheitn auch ein Jäger zusein und er ist sicherlich ein Meister. So wie der sich bewegt hat. Das hättest du sehen müssen!“

Lex Augen waren auf doppelte geweitet, als sie das gesagt hatte und hatte sie sogleich an den Schultern gepackt. „Selbst wenn er ein Jäger ist, heisst das nicht, dass er auf unsere Seite ist. Wenn du sagst, er sei auch noch ein Meister gewesen, kann das sicher nur ein Trick gewesen sein. Die meisten Vampire und ihre Meister sind nicht gerade gut auf uns zusprechen!“, hatte er gesagt und in seinen Worten schwang Angst, aber auch Groll mit. Fay riss sich von ihm los. „Woher willst du das wissen. Hast du jemals einen Meister gesehen oder gar getroffen. Vielleicht sind nicht alle schlecht!“

„Nein, aber ich habe erfahren, dass eben ein Vampirmeister auf uns die Jagdsaison eröffnet hat!“, erklärte er finster und nun war es Fay, die die Augen weitete. „Und wie sieht er aus?“

Lex schüttelte den Kopf. „Das weiss ich nicht, Aber wir sollten vorsichtig sein. Wenn dieser Vampirmeister der ist, für den ich ihn halte, dann musst du mir ihn zeigen, damit ich ihn töten kann!“

Fays Kehle schnürte sich bei diesen Worten zu und ihr Bauch drehte sich um. Marcel soll der sein, der sie jagd. Nein, das konnte sie nich glauben. Auch wenn sie selbst nicht wusste wieso. Schon der Gedanke war falsch. „Lex, woher willst du wissen, dass es dieser Meister war. Es gibt hier London mehr als nur einen. Was macht dich da also so sicher und wer garantiert dir, das dann danach Rihe ist?“, mischte sich da nun Sebastian ein und Fay war ihm dafür dankbar. Ja, was wenn du dich irrst, fragte sie in Gedanken. Doch Lex schüttelte wieder den Kopf und ballte die Faust. „Selbst wenn er es nicht wäre. Er ist gefährlich!“, sagte er kalt und wandte sich wieder an Fay. „Fay, versprich es mir. Sag mir bescheid, wenn du ihn das nächste Mal wiedersiehst!“, drängte er förmlich und so gern Fay wiedersprochen hätte. Sie konnte es nicht. Also nickte sie.

Nun wo sie in der Wanne lag, bereute sie es. Am Anfang hatte sie ihm selbst misstraut, aber Marcel schien etwas an sich zu haben, dass sie nicht glauben lassen wollte, dass er es war, der sie töten wollte. Es war falsch. Einfach nur flasch. Mit einen schwerem Seufzer sank sie tiefer ins Wasser und öffnete die Augen. „Marcel…!“, ging es ihr nur durch den Kopf und sah sein Gesicht. Wie er sie anächelte und sie beschützt hatte. Nein, er kann umöglich hinter ihnen her sein.

„Fay!“

Erschrocken richtete sich die Vamprin auf und schaute hastig um sich. Nimeand war im Bad. Dabei hatte sie doch die Stimme eindeutig gehört. Sie war direkt neben ihr gewesen und Fay hatte diese Stimmer erkannt. Aber das konnte doch nicht…

Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Oder etwa doch…

War das wirklich möglich. Noch lange musste sie daran denken. Auch als sie in ihrem Zimmer war und zum Mond blickte, der über der Stadt London am nächtlichen Himmel stand und geheimnissvoll hinabschien. Erneut musste sie an diese Stimme denken, die ihren Namen geflüstert hatte. So voller Liebe und auch Traurigkeit. Hatte sie tatsächlich die Stimme ihrer toten Mutter gehört?

Sie schloss die Augen und presste die Lippen zu einem harten Strich. Blutige Tränen rannen ihr über die Wangen. Selbst wenn es so gewesen wäre, es hätte sie nicht über den Schmerz hinweggeholfen, der sie nun gepackt hielt und sie bittere Tränen weinen ließ. „Mutter!“, wimmerte sie und sank in die Knie.
 

Die Kirche lag still und verlassen da. Keiner traute sich mehr dahin, seid die Wände der Kirche mit Tierblut beschmiert waren und es dort einen Kampf gegeben hatte. Unkraut und Effeu rankten sich am Gebäude entlang, buhlten um den Platz. Innendrin herrschte Dunkelheit, die nur von den unzähligen Kerzen, die überall versteut standen, durchdrungen und verscheucht wurde.

Es war still. Nur das Tropfen des Wassers, welches aus dem abgerissenen Weihwasserbeckens und in regelmässigen Abständen auf den Boden tropfte war zu hören und bildete eine kleine Pfütze, die sich jedoch nicht den Kerzen zuwagen schien. Der Altar war ebenfalls mit Kerzen bedeckt, die ihren Schein auf die hölzerne Figur des gekreuzigten Jesus Christus warfen und den Eindruck erweckt, als würde er sich bewegen.

Leise flog ein schwarzer Vogel, eine Krähe durch ein geborstenes Fenster in die Kirche. Wie ein Schatten huschte sie durch das Gebäude und setzte sich auf eine alte Bank. Bei dem Windzug tanzten die Flammen der Kerzen unruhig hinundher und warfen bizzare Schatten auf den Steinboden. Doch dann beruhigten sie sich wieder und nichts alls Stille und Ruhe herrschte in dem Raum. Lange Zeit blieb es so. Doch da öffnete sich leise knarrend eine Tür und Rauch kroch in den Raum. Die Krähe gab einen kurzen Laut von sich und schüttelte sich. Gleißendes Licht drang aus der geöffneten Tür und ein nackter zierlicher Fuss erschien auf dem Stufenabsatz. Dann folgte ein anderer. Langsam schritt die Gestalt aus der Tür, die sich hinter ihr wieder schloss. Mit sachten erhabenen Schritten ging die Gestalt weiter. Hinter sich zog sie eine Schleppe aus blutrotemstoff hinterher, an manchen Stellen zerrissen und zerlöchert, die sich jedoch anmutig aufundab bewegte, wie die Flügel eines Volgels. Ihre Haare, feuerrot, wallten hinter ihr und schienen sich mit ihrer Schleppe in einem rythmischen Tanz zubewegen. Rote Augen blickten zu der Krähe, die sich nun etwas näher an sie herantraute und ihr ehrerbittlich den Kopf hinhielt. Die Frau hob die Hand, strich sacht mit den Fingern über den schwarzglänzenden Kopf, sagte jedoch kein Wort. Stattdessen ließ sie ihren Blick durch das Kirchenhaus wandern. Wiesooft hatte die Krähe sie besucht und ihr alles berichtet. Doch diesesmal war es anders. Anstatt erleichtert zusein, war sie nun besorgt und ihre Brauen zogen sich zusammen. „Was…man macht Jagd auf sie…aber wer…?“, fragte sie sich und öffnete wieder die Augen. Langsam, zog sie die Hand zurück und schaute die Krähe mit einer Mischung aus Furcht und Bitte an. „Du musst herausfinden, wer da hinter steckt!“, befahl sie ihr und die Krähe krächzte. Breitet die Flügel aus und flog davon. Noch lange blickte sie den schwarzem Vogel nach und blickte dann hoch zum Kirchenfenster. Dahinter erstrahlte der Mond und schien durch das rotgefärbte Glas selbst rot zu sein. Es war Nacht und wie jede Nacht würde sie ruhelos durch diese verlassene und verfluchte Kirche umherwandern und was nun noch schlimmer war, ist, dass sie hier gefangen war und sie nichts dagegen unternehmen konnte.

Kälte hüllte sie ein und ließ sie frösteln. Ein langvergessenes Gefühl ergriff sie und ließ ihr totes Herz zusammenziehen. Sie erkannte das Gefühl. Angst!

Mit bebenden und zitternen Lippen schaute sie immernoch zu dem Mond und hoffte, dass ihnen nichts passieren würde.
 

Müde und hungrig ging Fay in die Küche. Es waren nun zwei Tage vergangen. Fay musste immer wieder an Marcel denken. Er schien sie nicht mehr loszulassen. Kein Wunder. So einen schönen Mann konnte man ja auch nicht vergessen. Dennoch bleib bei seinem Gesicht und dem Gefühl, als habe sie ihn schoneinmal gesehen, ein seltsamer Geschmack auf der Zunge. Grübelnd ging sie zum Kühlschrank und öffnete ihn. In diesem standen die üblichen Dinge. Milch, Eier, Jogurth, etwas zu naschen und…Blutkonserven. Kurzerhand nahm sich Fay eine davon und öffnete den Verschluss. Saugend setzte sie sich an den Tisch und ließ es sich schmecken. Dank Sir James guten Kontakten und der häufig vorkommenden Blutspenden, war genug Blut da, damit sie sich versorgen konnten, ohne das andere, die es genauso nötig hatten, dabei zu Schaden kamen. Zwar schmeckte das Blut nicht gerade gut, da es gekühlt wurde, aber immerhin besser, als es den anderen Vampiren gleichzutun und den Menschen das Blut auf die alte herkömmliche Art und Weise zu nehmen. Das machte sie zuetwas zivillisierten Vampiren, so wie es Sebastian gerne ausdrückte. Fay musste bei diesem Wort etwas lächeln. Zwar fragte sie sich manchmal schon, wie das Blut aus einem warmen, lebenden Menschen schmeckte, hatte es jedoch nicht gewagt es zu probieren. Denn so wäre sie nicht besser als die, die sie jagten. Fay schauderte bei diesem Gedanken und schnappte sich sogleich die Zeitung. Nichts Interessantes. Nachrichten über Börsen und deren gestiegene Aktien, Wetterberichte, Todesanzeigen und etwas Neues vom Vampirmörder. Fays Magen drehte sich um und sie meinte, das gerade getrunkene Blut wieder rauszuwürgen. Diesesmal hatte es eine Kellerin erwischt. Obwohl ihre Kehle aufgeschlitzt und alles auf einen Raubmord hinwiess, stand das laut Aussage eines Augennzeugen, ein Mann die Frau erst gebissen und dann aufgeschnitten hatte. Die Bisswunden waren deutlich zusehen und schloss niichts anderes aus.

Doch das war nicht das einzige, was Fay frieren ließ. Das Cafe, in dem die junge Frau gearbeitet hatte, war genau das Cafe in dem sie letzten Abend noch gesessen hatten. Mit Marcel. Eisige Schauer rannen ihr über den Rücken. Er hat wieder zugeschlagen und ich…ich war nicht da, dachte sie bitter und schmeckte ihre Galle auf der Zunge. Angespannt las sie weiter. Ein Phantombild gab es zwar, aber ziemlich undeutlich. Anscheinend konnte der Zeuge den Mörder nur vage erkennen, dachte sie sich und griff sich dann das Telefon. Wenn es einen Zeugen gab, musste sie ihn sofort sprechen.

Nervös und sich auf der Unterlippe herumkauend wählte sie die Nummer des New Scottland Yard und hatte nach wenigen Freizeichen Sir James am anderen Ende. „Ja, Sir James hier!“

„Sir James. Ich bins Fay Matthews!“

Sofort war der Leiter hellhörig. „Ich hoffe doch sehr, dass Sie was herausgefunden haben. Dass was da in der Zeitung steht, gefällt mir überhaupt nicht!“, sagte er und Fay spürte, wie sich in ihrem Hals ein dicker Kloss bildete. „Oh, Shite. Was mach ich bloss!“, schrie es in ihr und sie zwang sich ruhig zuklingen. „Ich bin an der Sache dran. Ich würde gerne wissen, wer dieser Augenzeuge war, der den Mörder gesehen haben wollte!“, sagte sie und kurz schien Sir James nachzudenken. „Ich kann Ihnen die Adresse gerne geben. Nur versprechen Sie mir, mich gleich zu informieren, sollten Sie etwas erfahren!“, bat er sie und Fay versprach es ihm. Dann gab der Leiter des Yard ihr die Adresse und Fay schrieb sie sich sorgsam auf.
 

Als die Sonne bereits unterging, war Fay auf dem Weg und schaute nochmals auf den Zettel. Nein, sie war genau richtig. Wobei die Gegend nicht gerade vertrauenswürdig aussah und froh ausnahmsweise war, ein Vampir zusein. Nocheinmal ließ sie den Blick über die Häuse um sie herum wandern und stieg dann die Treppen hoch. Am Klingelbrett war nur ein Name. Alle anderen waren weggekratzt. Ok, das nimmt mir so immerhin etwas Arbeit ab und klingelte. Nichts passierte. Fay klingelte nocheinmal, wartete fünf Minunten und klingelte erneut. Solangsam aber sicher bekam sie ein ungutes Gefühl und schaute sich nocheinmal um. Als sie sicher war, dass sie niemand sah, nahm das kleine Einbrecherset aus ihrer Jackentasche. Leider war sie nicht so geschickt, wie ihr Bruder und brauchte deswegen ein wenig länger. Doch sie bekam das Schloss auf. „Yes!“, zischte sie begeistert und schlüpfte dann durch die Tür. Drinnen war es totenstill und dämmriges Zwielicht herrschte in den Räumen. Die Rolläden waren halbhinuntergelassen und der Geruch von Staub lag in der Luft. Fay rümpfte etwas die Nase und musste ein Niesen unterdrücken. Zwar mochte sie ein Vampir sein, aber leider hatte sie die unangenehme Allergie ihrer Grossmutter geerbt und musste bei jedem bisschen Staub niesen. Ihre Nase juckte und nur mit Mühe konnte sie einen Niesanfall unterdrücken. Sie wartete einen Moment durchschritt die Wohnung. Sie war klein und ziemlich schlampig. Überall lagen Klamotten, die Küche sah aus, als hätte man seit zehn Tagen keinen Fuss hineingesetzt. Fay konnte die Kakarlaken sehen, die hecktisch über den Boden krabbelten und verzog angewidert das Gesicht. Ganz klar, hier wohnte ein Mann und einer der der Sorte, die es mit der Sauberkeit und vorallem mit der Hygiene es nicht so ernst meint. Doch Fay wollte darüber nicht genauer nachdenken. Sie ließ den Blick umherschweifen und lauschte jedem Geräusch. Doch nichts war zuhören. Ein beklemmendes Gefühl breitete sich in ihrem Bauch aus und ehe sie wusste, wieso, schritt sie durch den Flur und kam an einer Tür, die nur halbgeschlossen war. Dahinter musste das Schlafzimmer sein. Fay konnte die Füsse sehen eines Menschen sehen und stiess die Tür auf. Was sie erwartete war ihr irgendwo schon klar gwesen, dennoch hatte sie gehofft, dass sie sich geirrt hatte. Der Mann, der den Mörder gesehen haben wollte lag ausgestreckt auf dem Bett. Das weisse Lacken war zerknittert und durchtränkt von Blut. Blut, das aus einer Wunde sprudelte, die in seinem Hals klaffte. Fay wandte schnell den Blick von der Wunde ab. Das letzte was sie wollte war sich von dem Anblick des Blues beherrschen lassen. Sie hatte lange genug lernen müssen, dem Geruch und dem Anblick des Blutes zuwiederstehen.

Fay atmete paarmal tief durch, schloss die Augen und zwang sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Was würde Lex tun?

Sich den Toten ansehen und damit die Wunde, in seinem Hals. Natoll, dachte sie verbittert. Wieso musste ich diesen Job auch annehmen.

Nur mit größter Mühe blickte sie wieder zum Toten und wagte sich näher heran. Schaute sich die Wunde an. Sie schien noch recht frisch zusein. Der Mörder musste vor kurzem hiergewesen sein. Der Vampirmörder. „Shite!“, fluchte Fay und schaute sich nach Spuren eines Kampfes um. Nichts!

Weder umgeworfene Möbel noch zersplitteres Glas. Fays Stirn legte sich in tiefe nachdenkliche Falten. Nocheinmal blickte sie sich um. Nichts Auffälliges. Also entweder war der Mörder unbemerkt hierrein gekommen, oder aber das Opfer hatte ihn gekannt. Das erste schien logischer zusein. Wenn das wirklich ein waschechter ein Vampir war, war es für ihn kein Problem. Aber wie konnte er am Tage herumlaufen. Zwar war die Sonne schon fast untergegangen, aber dennoch hätten die Sonnenstrahlen ihn verbrannt. Er müsste doch nur noch Asche sein, wenn er nur den kleinen Zeh auf die Strasse setzt. Seltsam, ging es ihr durch den Kopf. Das machte überhaupt keinen Sinn. Alles deutete auf einen Vampir hin, aber dann…dann müsste er auch einer sein, der am Tage aktiv sein konnte. Nur wer könnte das sein. Sie und ihr Bruder waren die einzigen, die sie bis jetzt kannte und der andere würde sich sicherlich nicht so einfach zeigen. Fay stiess einen depremierenden Seufzer aus. London war groß genauso wie die unterirdischen Gänge und hatte viele Verstecke. Ideal für Vampire, wenn sie nicht gefunden werden wollten. „Und was jetzt?“, fragte sie sich. Zwar hatte sie jetzt einige Hinweise, aber wie soll es jetzt weitergehen?

„Zuallererst sollte ich bei Sir James anrufen und ihn auf den neusten Stand bringen!“, beschloss sie.

Nach einem kurzen Gespräch, verließ sie die Wohnung wieder und trat auf die Strasse. Noch immer war diese ziemlich leer. Fay fröstelte etwas, als sie sich wieder fragte, wer oder was diesen Mann getötet hatte. Sie hatte keine Zweifel daran, dass es ein Vampir war. Aber wieso hatte er ihn nicht ausgesaugt, so wie seine bisherigen Opfer. Da konnte doch was nicht stimmen.
 

Als Fay wiederdaheim war, ließ sie sich schwer seufzend auf die Couch plumpsen und streckte die Füsse von sich. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und versuchte sich einen Reim daraus zumachen. Dass alles erschien ihr wie ein Puzzle, deren Teile nicht zusammenpassen wollten und wenn dann kein vernünftiges Bild ergaben. Es war war die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Sie könnte weiteren Spuren folgen, und doch würde sie immer wieder in eine Sackgasse enden. Und währenddessen machte dieser Mörder weiter. Fay wurde ganz übel dabei.

„Na, was machen die Ermittlungen. Schwesterherz?“, fragte Lex, der gerade ins Wohnzimmer kam und sich neben sie setzte. Fay verzog nur das Gesicht. „Frag lieber nicht!“, murrte sie nur und Lex hob nur die Brauen. „So schlecht?“

„Jedesmal wenn ich denke, ich habe eine Spur, macht mir der Mörder einen strich durch die Rechnung!“, sagte sie und machte mit den Händen einen dementsprechende Bewegung. „Da geht es dir nicht anders als mir!“, gestand er.

Fay lächelte und legte ihren Kopf an seiner Schulter. „Ich wünschte, wir hätten jemanden, der uns helfen kann!“, murmelte sie. „Jemand wie Mum?“, fragte er und Fay nickte. „Ja, jemand wie Mum. Sie hätte genau gewusst, wo und wie man suchen musste“

Lex lächelte. „Ja, das hätte sie!“

„Ich vermisse sie so sehr, Lex!“

Lex drückte seine kleine Schwester fester an sich. In diesem Moment war sie wieder die kleine Fay, die den Tod ihrer Mutter am schwersten getroffen hatte und es sich nicht glauben wollte. Seit diesem tragischen Vorfall hatte Lex sich geschworen für sie da zusein und um sie zu sorgen. Zwar mochte sie nun erwachsen sein, aber in seinen Augen war sie immer noch die kleine quirrlige Fay. „Ich doch auch!“

„Und ich vermisse unseren Vater!“

Lex zuckte zusammen, als sie dies sagte und blickte zu ihr hinunter. Noch nie hatte sie von ihrem Vater, oder wie Lex ihn bezeichnete, ihren Erzeuger gesprochen. Wieso also gerade jetzt. „Wie kommst du denn jetzt auf den?“, fragte er und Fay konnte deutlich den finsteren Unterton in seiner Stimme hören. Das fragte sie sich selbst, aber im moment hatte sie Sehnsucht nach beiden. Oft hatte sie sich gefragt, wie er wohl war und ob er ihre Mutter wirklich geliebt hatte. Lex schien sich das zwar auch zufragen, doch anscheinend schien er seinen Vater nicht sosehr zuvermissen. „Weil…nunja…weil er doch auch zu unsere Familie gehört hat. Egal was er Mutter angetan haben könnte. Er ist unser Vater und ich vermisse ihn irgendwie!“, erklärte sie zögernd und blickte zu ihm hoch. Lex Miene war finster und undeutbar. Sie fragte sich, was ihn ihm gerade wohl vorging. „Sebastian gehört zu unserer Familie. Er ist unser Vater. Und nicht dieser…dieser…!“, brachte Lex nur hervor und seine Miene verfinsterte sich nur noch mehr. „Er hat uns aufgezogen, wie seine eigenen Kinder, ja das stimmt. Aber er ist nicht unser richtiger Vater!“, flüsterte Fay und mit einem Satz war Lex von der Couch aufgesprungen. Mit vor wutfunkelnden Augen sah er sie an und hatte die Hände zu Fäusten geballt. „Unser richtiger Vater war ein gottverdammtes Arschloch, das Mutters Leben zerstört hat. Und unseres gleich mit!“, schrie er. Fay erschrack vor ihrem Bruder. Nie hatte er sie so angeschrien. Zwar hatten sie sich immer wieder gegenseitig gezankt, doch nie war es so eskaliert, wie jetzt bei ihm. „Das weißt du doch gar nicht. Vielleicht…vielleicht hat er…!“

„Was hat er vielleicht? Sie wirklich geliebt? Nicht darauf geachtet, was mit ihr geschehen könnte, wenn er sie verwandelt? Nichts hat er von all dem. Er war nur ein Blutsauger, der sich daran aufgegeilt hat, sie zu beissen und sie zu schwängern!“, keifte er wütend. „Wenn er noch am Leben sein und mir in die Quere kommen würde, würde ich es sein, der ihm eine geweihte Silberkugel in den Kopf schiesst!“

Fax schaute ihn nur an, sah den Hass in seinen Augen und ehe sie darauf etwas eriwedern konnte, um ihn zu beruhigen stürmte er schon daaus dem Wohnzimmer und ließ sie allein.

Sebastian hatte den Zwist der beiden mitbekommen und wusste nicht, was er mehr empfinden sollte. Genugtuung, weil Lex seinen leiblichen Vater verabscheute, oder Bedauern, weil Fay ihren Vater genauso vermisste, wie ihre Mutter es damals getan hatte. Trotz seines Grolls auf Brian hatte er sie grossgezogen, als wären sie sein eigen Fleisch und Blut gewesen und hatte sie niemals spüren lassen, was für einen Hass er auf Brian gehabt hatte. Dafür hatte er auch eigentlich keinen Grund gehabt. Sie waren nicht so wie ihr Vater, sondern ganz wie die Mutter. Esmeralda hatte sie stets ermahnt, sich nicht dem dunklen Trieb des Vampirblutes hinzugeben und war ihnen mit gutem Beispiel vorangegangen. Seine Rolle bestand jegentlich darin, auf sie aufzupassen und sie weiterhin zu trainieren. Auch wenn es ihm nicht gefiel. Er würde niemals den Platz einnehmen können, den Brian eigentlich zustand. Sebastian merkte, wie Zorn und Schmerz in ihm aufstiegen und sich vermischten. Ihn zittern ließen und für einen kurzen Moment den Wunsch wachwerden ließ, auf irgendwas draufzuschlagen.
 

Lex stand am Grab seiner Mutter und schaute mit steinerner Miene auf die Kerzen und die Blumen, die darauf gebettet waren. Der alte Schmerz war zurück und hielt sein Herz festgepackt. Von außen wirkte er stark und hatte stets einen Spruch parat. Doch er vermisste seine Mutter ebenso wie Fay und fühlte sich somit enger als zuvor mit ihr verbunden. Dass sie aber nun mit ihrem Vater angefangen, hatte diese Verbundenheit zerschnitten und ihn wütend werden lassen. Es ging sogar soweit, dass er sie angeschrien hatte. Und nun tat es ihm leid. Seine kleine Schwester war immer die Sensibelere von ihnen beiden gewesen und er hatte sich immer davor gehütet, sie irgendwie zu verletzen oder gar unnötig anzuschreien. Doch nun hatte er seine Beherrschung verloren und er konnte sich gut vorstellen, wie es in ihr aussah. Lex schloss die Augen, massierte seine Nasenwurzel mit den Fingern und schüttelte den Kopf. Es war eine schwere Zeit und es würde sicher nicht besser werden, wenn er sich weiterhin vom Zorn auf seinen Erzeuger beherrschen ließ. Er musste sich beruhigen, versuchen klar im Kopf zuwerden. Das war allerdings leichter gesagt, als getan. Nichts war leicht. Auch nicht ihr Leben.

„Wieso ist alles nur so beschissen?“, fragte er sich und blickte wieder zum Grab zu seinen Füssen.

„Mum, wenn du doch nur hier wärst!“

Stille herrschte, legte sich wie ein Leichentuch über den Friedhof

Da streifte ihn ein eisiger Luftzug und ließ ihn zusammen zucken. Etwas oder jemand war außer auch hier und ein ungutes Gefühl machte sich in seinem Bauch. Wachsam schaute sich um, sah jedoch nichts, was verdächtig war. Selbst mit seinen Vampiraugen. Nur die Bäume standen dort, wo sie immer standen und ihre Äste wiegten sich leicht im Wind. Und dennoch er spürte deutlich, dass jemand hier war und nocheinmal ließ er den Blick umherwandern. Als er nichts sah, wandte er sich ab und verließ den Friedhof.
 

Lex schloss die massive Holztür auf und schritt in die Eingangshalle. Im Haus war es still und Lex blieb einige Minuten stehen. Dann ging er ins Wohnzimmer. Nur Sebastian saß da und schaute in die Flammen, die schon längst erloschen waren. „Wo ist Fay?“, fragte Lex und sein Ziehvater drehte sich halb zu ihm herum. „Sie ist in ihrem Zimmer. Schläft wahrscheinlich!“, sagte er und wandte sich wieder um. Lex schluckte und wusste erstmal nicht, was er tun sollte. Etwas an Sebastians Stimme gab ihm das Gefühl, soeben was Schlimmes getan zuhaben. Fay nicht angeschrien zuhaben, sondern ihr gleich eine Ohrfeige verpasst zu haben. Sein Herz zog sich zusammen und er wollte noch etwas sagen, doch er brachte kein Wort über die Lippen. Sondern wandte sich ab und wollte das Wohnzimmer verlassen. Drehte sich dann aber um und wünschte ihm eine gute Nacht. Dann ging auch er. Als er an Fays Zimmertür vorbei kam, hielt er kurz inne und lauschte. Er hörte weder ein Schluchzen noch ein tiefes Atmen. Lex biss sich auf die Unterlippe und überlegte kurz, ob er anklopfen, oder einfach weitergehen sollte. Zum einen wollte er seinem Gewissen freie Luft verschaffen und sich bei ihr entschuldigen. Denn sonst würde er verrückt werden. Doch was, wenn sie ihn nicht sehen wollte. Was wenn sie erstmal nichts von ihm wissen wollte. Eine Klaue aus Eis legte sich um sein Herz und drückte zu. Ich werde es nicht erfahren, wenn ich es nicht riskiere, schallte es in ihm und er klopfte an. Es dauerte einen Moment, ehe Fays Stimme zu hören war und ihn hineinbat. Lex öffnete langsam die Tür und das Licht des Flurs warf einen scharfgeschnittenen Lichtschein, der das Bett streifte, auf dem Fay, in der Decke eingewickelt dalag und zu ihm schaute. „Hey!“, sagte er leise und setzte sich zu ihr. Fay richtete sich etwas auf und schaute ihn an. „Hey!“, erwiederte sie und für einen kurzen Moment schwiegen sie. Doch dann…

„Es tut mir leid, dass ich dich so angeschrien habe. Das wollte ich nicht!“, murmelte er und schaute aus dem Augenwinkel zu ihr. Fay blickte ihn nur an und sagte nichts. Das brauchte sie auch nicht. Er konnte es deutlich in ihren Augen lesen. Sie konnte ihn verstehen. Auch sie hatte sich das gleiche gefragt, wobei ihre Gedanken nicht dermassen derbe Formen angenommen hatten. Aber trotzdem sehnte sie sich nach ihrem Vater. Er war ein Teil von ihr. „Er scheint dir genauso zu fehlen, wie Mum, oder?“

Fay nickte und grub sich tiefer in die Kissen ein. „Er ist unser Vater und auch wenn er Mums Leben zerstört habe könnte, ist er ein Teil von uns!“, murmelte sie und blickte wieder zu ihrem Bruder. Lexs Augen wurden kurz zu schmalen Schlitzen und sie konnte deutlich den Ärger darin sehen. Doch ihr Bruder schluckte die harten Worte hinunter, die ihm gerade auf der Zunge lagen und strich ihr durch das Haar. Eine alte vertraute Geste, die ihr immer Trost gegeben hatte. Ihre Mutter hatte sie immer so gestreichelt, wenn sie aus einem Alptraum erwachte oder die Angst um sie, Fay innerlich zerfrass. Bei Lex hatte dies leider nicht die Wirkung, die er sich erhoffte und seufzte, als er sah, dass Fay sich nicht entspannte. „Versuch etwas zu schlafen!“, sagte er leise, blieb noch einige Minuten und verließ dann das Zimmer. Fay blickte ihrem Bruder nach und rollte sich tiefer in die Decke ein. Sie schloss die Augen, versuchte etwas zuschlafen. Doch kaum hat sie sie geschlossen, tauchte das Bild ihrer Mutter auf. Zeigte sie, wie sie sie sanft anlächelte. In ihren Augen war Glück und Stolz zu sehen. Aber auch ein leichter Ton von Trauer. Dieser Ausdruck gab Fay einen Stich ins Herz und sie öffnete die Augen. Sie merkte, wie etwas Warmes, Nasses über ihre Wangen lief und strich sich über diese. Ihre Fingerkuppen waren mit Blut beschmiert. Sie hatte geweint, wiesooft.
 

Sie wieder erwacht und war vor das Tor getreten. Wie in jeder Nacht, seit sie erwacht war und streckte die Hand aus. Und wie in jeder Nacht, stiess sie mit den Fingern auf Wiederstand. Sie zuckte schmezrhaft zurück, als Blitze durch ihre Finger schossen und ihrem Arm hochzuckten.

Sie wich zurück und schaute mit einer Mischung aus Schmerz und Wut zu der Tür. Wieso hält man mich hier gefangen, hatte sie sich immer wieder gefragt. Und vorallem wer?

Hatte sie das etwa ihrem Mörder zuverdanken?

Wenn ja, blieb die Frage, was er davon hatte. Sie war doch tot…oder zumindest keine Gefahr mehr?

Wobei sie deutlich spürte, wie ihr Blut durch die Adern floss und sie ihr Herz schlagen hören konnte. Nacht für Nacht, wenn die Sonne schon längst versunken war und die Stadt in tiefer Dunkelheit eingehüllt war.

Erst jetzt fragte sie sich, wieso. Bisher hatte sie es nicht gekümmert, doch nun kam ihr Zweifel. Angestrengt versuchte sie sich zu erinnen. Alles schien verschwommen.

Sie hatte den Schlaf des Todes geschlafen und nichts hatte sie aus dieser Kälte, dieser Leere befreien können. Hatte den Tod sogar mit offenen Armen empfangen. Nach den Qualen, die ihr Peiniger sie erleiden ließ und die Gewissheit, dass sie endlich mit ihm vereint sein würde. Doch als sie starb, empfing sie nur Dunkelheit und Leere. Kein Licht am Ende eines Tunnels, keine saftigen grünen Wiesen und kein Geliebter, der auf sie wartete, um sie in seine Arme zuschließen und mit ihr immer zusammen zu sein.

Lange schien sie in diesem Zustand gefangen zusein, wo sie nichts mehr erfüllte als Schmerz und Ungewissheit, was mit ihr geschehen würde. Bis eine glühende Wärme sie streifte und sie umhüllte. Sie zustärken schien und zu einem neuem Leben zuverhelfen. „Er lebt…er lebt…er lebt!“

Diese Worte wiederholten sich immer wieder und gaben ihr noch mehr Kraft, bis sie die Augen aufschlug und sich in dieser Kirche fand.

Soviele Nächte war sie erwacht und hatte versucht, sich aus diesem Gefängniss zu befreien. Doch was auch immer sie hier festhielt, es war einfach zu mächtig, als das sie es überwinden konnte. Tränen rannen über ihre Wangen und sie sank schluchzend in die Knie.

Wenn sie doch endlich von hier fliehen könnte.
 

Lex und Fay trafen pünktlich um achtuhr im Büro des Yardleiters ein und nahmen Platz. Sir James schaute sich die Akten und bisherigen Fortschritte der Ermittlungen an und man brauchte keine Gedanken zulesen, um zuwissen, was in ihm vorging. Lex unterdrückte ein Kommentar. Fay rutschte nervös hinundher. Sie war keinen Schritt weitergekommen. Flüchtig warf sie ihrem Bruder einen Blick zu und fragte sich sogleich, warum er sie begleitet hatte. Es ging doch um ihren Fall und nicht um seinen. Oder wollte er sie vielleicht unterstützen. Als James die Akten der bisherigen Autopsien an und seufzte dann schwer. „Wie läuft es mit Ihren Ermittlungen?“, fragte er und Fay wusste zunächst nicht, ob er damit sie oder ihren Bruder meinte. Als sie aber sah, wie ihr Bruder sie anschaute, wurde ihr eiskalt und sie schluckte. „Ich…mir fehlen die nötigen Spuren!“, sagte sie, weil es sowieso keinen Sinn hatte, etwas zuvorflunkern. Sir James sah sie einen Moment schweigend an und dann Lex. Lex hob die Schultern und machte mit der Hand beiläufige Bewegung. „Dieser Mörder geht ziemlich geschickt vor!“, sagte er. „Er weiss, wie er seine Spuren zuverwichen hat!“

„Dann suchen Sie gefälligst schneller!“, platzte es ungehalten aus dem Leiter hervor und Fay zuckte zusammen. Lex schaute kurz zu Fay und wandte sich an Sir James. „Das ist nicht soleicht. Wie gesagt, dieser Vampirmörder weiss, wie er sich zuverstecken hat. Genauso wie dieser ominöse Maxwell. Ich finde einfach keine Hinweise!“, sagte er. „Aber eins ist mal sicher. Um den Drahtzieher handelt sich um einen Vampir. Einem Vampirmeister!“

Fay zuckte innerlich bei seinen Worten zusammen und musste dabei an Marcel denken. „Er kann es nicht gewesen sein!“, schrie sie innerlich. „Sicher gibt es mehr als nur einen Meister hier in London!“

„Und wissen Sie um wen es sich genau handelt?“, fragte Sir James und unterbrach ihre Gedanken. Lex schüttelte mit einer betretenen Miene den Kopf. „Nein, jeder Vampir, den ich frage, kriegt entweder vor Angst oder stirbt. Anscheinend hat dieser Maxwell seine Augen und Ohren überall!“, meinte er und dann herrschte Stille. Fay erschien es, als wären mehrer Stunden vergangen, ehe sie weitersprachen. „Das hört sich wirklich nicht gut an!“, murmelte Sir James. „Suchen Sie weiter. Setzen Sie alle Hebel in Bewegung, die Ihnen zur Verfügung stehen!“, sagte er und damit war die Besprechung beendet.
 

„Oh man, Wenn wir beide nicht schnell diesen Irren auf die Schliche kommen, sehe ich schwarz für unsere Zukunft!“, sagte Fay, wobei ihr Bruder grimmig vor sich hinschaute. Sie konnte sich denken, was in ihm gerade vorging. Auch sie fühlte, wie sie langsam in die Enge getrieben wurde. Wenn sie nicht bald die Hinweise bekamen, die sie brauchten, dann sah es schlecht aus. Dann würden wieder Menschen sterben und am Ende vielleicht auch sie.

Fays Magen drehte sich dabei um. Da spürte sie etwas und blieb stehen. Es war flüchtig über sie hinweg gestrichen, dennoch hatte sie zum Stehen bleiben gebracht und sie blickte hinter sich. Lex, der dies bemerkte, blieb auch stehen und sah sie fragend an. „Stimmt was nicht?“

Fay, erstmal nicht wissend, was sie darauf sagen sollte, blickte nur in die Richtung, aus der sie die unsichtbare Berührung gespürt hatte und meinte, eine Aura zu spüren. Eine Aura, die sie sofort erkannte. Marcel!

„Fay, ist alles in Ordnung?“, fragte Lex sie, der sie nun besrogt anschaute. Ihre Augen waren weitgeöffnet und sie sah wie gebannt in irgendeine Richtung vor ihr. „Hey!“, sagte er leise und berührte sie am Arm. Fay schrack etwas zusammen, schaute ihn verwirrt an. Ihr Blick glich dem einer Frau, die aus einem tiefen Schlaf erwacht war und nicht wusste, wo sie war. „Wa-was…hast du was gesagt?“

Lex Augenbrauen zogen sich nun besorgt an. So hatte er sie noch nie erlebt. Auch wenn sie nicht die Nerven aus Stahl hatte, wie er.

„Ähja…in welchen Welten schwebst du eigentlich. Du starrst die Strasse da an, als hättest du noch nie eine gesehen. Geht’s dir nicht gut?“, sagte Lex und sah sie nocheinmal prüfend an. Fay blickte erst ihn, dann wieder die Strasse an. In ihrem Inneren machte sich der Wunsch bemerkbar, der Aura, die sich wie eine unsichtbare Schlange die Strasse hinaufschlängelte, zu folgen. Ihm zu folgen. „Ich…ich habe noch etwas zuerledigen. Geh doch schonmal nachhause!“, bat sie ihn und klopfte ihm auf den Arm. Versuchte ein Lächeln, doch Lex ließ sich nicht so einfach täuschen. Er schaute sie mit schräggelegtem Kopf an und in seinem Blick sah sie Misstrauen, aber immernoch Sorge. Er kauft es mir nicht ab, sagte sie sich. „Lex. Mach dir keine Sorgen. Nach Sonnenuntergang werde ich wieder da sein. Versprochen!“, versprach sie ihm und nach eine Weile, schien Lex sich etwas zu beruhigen. „Okay. Nach Sonnenuntergang!“, stellte er klar und ging. Nocheinmal warf er ihr über die Schulter einen Blick zu und Fay lächelte ihm zu. Sagte ihm so, dass er ihr ruhig vertrauen konnte und das er sich nicht sorgen brauchte. Als er fort war, drehte sie sich um und folgte der unsichtbaren Spur.
 

Brian hatte sie und den jungen Mann beobachtet. Seit er sie vor den Vampiren gerettet hatte, konnte er sie nicht vergessen. Etwas an ihr zog ihn immer wieder an. Doch es war keine Liebe oder gar Verlangen, sondern etwas anderes. Brian konnte nicht sagen was, und es machte ihn halb verrückt. Die Ähnlichkeit, die sie mit ihr hatte, war doch kein Zufall und in ihm wuchs ein bestimmter Verdacht. Konnte es sein, dass sie…

Brians Herz zog sich zusammen und er musste sich bemühen, um sich nicht zusehr von seinen Gedanken hinreissen zu lassen. Dennoch blieb ein bitterer Nachgeschmack. Wenn sie wirklich seine Tochter war und ihre Nähe spüren konnte, konnte sie es auch. Aber wieso konnte er nicht Esmeralda fühlen. Sie waren miteinander verbunden gewesen. Durch Blut.

Dann fiel es ihm ein und er stöhnte schwer. Bevor er starb, hatte er sie gebeten, sein Blut zutrinken, um von ihm frei zusein. Natürlich. Ohne die Verbindung, die er bereitwillig gekappt hatte, konnte er sie nicht aufspüren.

Blieb nur die Frage, wieso er sie noch nicht zu Gesicht bekommen hatte.

„Willst du das wirklich wissen?“, fragte eine Stimme und es durchfuhr ihn kalt. „Ja, ich muss!“, dachte er und blickte wieder zu den beiden hin. Wie sie gemeinsam die Strasse hinuntergingen. Jetzt wo er wusste, dass Fay seine Tochter sein könnte, sah er nun auch deutlich eine starke Verbundenheit zwischen ihnen. „Das ist also ihr Bruder. Mein…mein Sohn!“, sagte er und wusste nicht was er empfinden sollter. Verblüffung oder Freude.

Er hätte nie gedacht, dass Esmeralda ihm Kinder schenken würde. Aber war es nicht das, was er sich immer gewünscht hatte. In einem frühren Leben mit seiner großen Liebe eine Familie zu gründen?

Es lagen soviel Jahrhunderte zurück, dass er diesen Wunsch schon fast vergessen hatte. Doch nun hatte er sich erfüllt und ein umbeschreibbares Gefühl der Euphorie machte sich in ihm breit. Kinder, er hat tatsächlich Kinder. Es war seltsam, dass er so empfinden konnte. Dabei hatte er in seinen bisherhigen Leben nur Schmerz, Leid und Hass verspürt. Aber wie es schien, hatte er in diesem Leben endlich die Gelegenheit, all das zufühlen, wonach er einst gestrebt hatte. Er wollte schon auf sie zugehen, hielt sich aber zurück. Nein. Noch war die Zeit nicht gekommen. Erst musste er das Vertrauen von Fay und ihren Bruder gewinnen, ehe er es ihnen sagen konnte. Doch wie. Er sah Fay an, die neben ihren Bruder herlief, mit ihm sprach, doch er sagte nichts. Schaute nur grimmig vor sich hin. Brian ahnte, dass es bei seinem Sohn nicht leicht sein würde. Ihm war Misstrauen deutlich ins Gesicht geschrieben. Fay aber war eher die richtige Person. Erst sie, dann er, beschloss er und ließ ihr seine Nähe spüren.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hidan_1975
2015-08-28T21:36:19+00:00 28.08.2015 23:36
Weist was ich mich grad frag?
Wie kam Esmeralda um's Leben?
Das steht leider nirgend.Mich interessiert das irgendwie.Oder klärt sich das in dieser FF?
Antwort von:  Mad-Dental-Nurse
29.08.2015 09:56
ich glaube schon, weiss ich nicht mehr...^^*Drop*
Von:  Hidan_1975
2015-08-28T21:14:25+00:00 28.08.2015 23:14
Jetzt versteh ich auch warum Lex bei Erin/Eric sich bei seinem Vater Brian so verhält und warum er ihm zuerst nicht traut.
Da war Fay ihrem Vater nah und hat diesen nicht erkannt.Warum Brian seinen Decknamen Marcel angenommen hat weis ich ja nun.Damit die Tarnung nicht auffliegt.
Seufzel,armer Sebastian steht immer noch zwischen den Stühlen und Lex sieht in ihm die Vaterfigur,die Brian nie sein wird oder nya fast.
Wie immer ist dir Sir James Powell als Police Sergant geglückt.

Ich mag ihn hier u auch bei John S. mochte ich diesen Charakter.Er ist bissig/zynisch und auch humorvoll.

Top volles Meisterwerk bis jetzt alle Erin/Eric usw Romane von dir.Kann ich nicht von allen behaupten.Viele schreiben auch zu OC und das ist grauenvoll,damit machst jede FF tot.

Bei otakukid und bei dir kann man sich super in die Gemüter der Charaktere rein versetzen.
Antwort von:  Mad-Dental-Nurse
29.08.2015 09:57
Sir James ist bei den John Sinclair Hörpsielen schon klasse. Vorallem die Geduld die er manchmal hat...respekt...ich wäre net so romm, wenn mir jemand meinen Kaffee klaut..^^


Zurück